Montag, 15.4.2002

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liebe lesas

die redaktion des widerstands-mund hat beschlossen, bis auf weiteres keine undifferenzierten beiträge im zusammenhang mit dem
israel/palästinakonflikt weiterzuleiten.

das bedeutet, dass während der aktiven kriegsphase keine
veröffentlichungen der kriegsgegner oder solidarischer organisationen,
keine einseitigen angriffe, schuldzuweisungen und polemiken gegen
israel oder die palästinensische führung und ähnliche unausgewogene meinungsbeiträge weitergeleitet werden.

dieses medium hat sich immer als möglichkeit verstanden, zu
veröffentlichen, was anderswo/im mainstream nicht gedacht-gesagt
werden kann. empörung über die politik der regierung sharon - der die redaktion im übrigen genauso kritisch gegenübersteht wie allen anderen rechtsregierungen in europa und sonstwo - transportieren in österreich folgende medien (eine auswahl):

neue kronen-zeitung
orf
der standard
formil
nationalzeitung
zur zeit
das sollte reichen. die red.
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WO IST MARCUS OMOFUMA?
berichterstattung vom prozess: www.no-racism.net/racismkills
(es sind an jedem prozesstag beobachter in korneuburg)
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I N H A L T
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A) TEXTE
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01 Die Republik für Täter
From: Karl Pfeifer

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DEMO
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02 Faschoumzug durch die Innenstadt mit "Sieg Heil"-Rufen
From: OEKOLI_Wien@gmx.net

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03 faschos in der kärntnerstraße - proteste
From: wassmanet@anonym.ek

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04 Wiener Polizei beschützt Wehrmachts-Gedenken
From: bsb@vorstadtzentrum.net

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05 Triumphzug in das Zentrum der nationalen Inszenierung
From: rosemarie.ortner@reflex.at

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06 Demo auf Heldenplatz
From: Aktion gegen Antisemitismus

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07 Erfolg trotz exzessivem Polizeieinsatz - Fotos
From: resist@gmx.net

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08 fotos
From: office@christine-werner.com

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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09 Music goes Revolution - Fest
From: Florian Weber, f.weber@kabsi.at

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10 Veranstaltung mit Lutte Ouvrière (Fraction)
From: agm@agmarxismus.net

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VENEZUELA
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11 Druck auf Übergangspräsidenten steigt
From: Tizi Hasek, tizi@ibjc.zzn.com

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12 Chavez soll Amtsgeschäfte angeblich wiederaufnehmen
From: Tizi Hasek, tizi@ibjc.zzn.com

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DISKUSSION
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13 Hitlerparodie
From: martin krusche, mkl9846@i-one.at

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REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: spam aller arten

Powered by public netbase t0 -- please sign

Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

 

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01 Die Republik für Täter
From: Karl Pfeifer
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Die Republik für Täter


Von Karl Pfeifer


Heinz Fischer (SPÖ) möchte anscheinend der Nachfolger von Thomas Klestil
werden. Das dürfte der Grund sein, weshalb er sich bei der "Neuen
Kronenzeitung" und dem Kameradschaftsbund anbiedert.
"Nicht jeder Deserteur aus der Wehrmacht ist automatisch ein Opfer des
Nationalsozialismus", erklärte Nationalratspräsident Heinz Fischer, laut
Wiener Zeitung vom 12.4.02.
"Nicht glücklich" sei er mit der jüngsten Aussage von Sozialminister Haupt
(FPÖ), wonach österreichische Deserteure für ihre Haftzeiten in NS-Lagern
keine Ersatzzeiten der Pensionsversicherung angerechnet bekommen.


Ich denke ohne jeden Unterschied müßte jeder österreichische Deserteur aus
der Wehrmacht mit dem höchsten Orden der Republik ausgezeichnet werden.
Dass in Kärnten der Landeshauptmann sich weigert slowenischen Partisanen
die von der Republik verliehene Auszeichnung zu übergeben. Die Tatsache,
dass diese wenigen Deserteure nicht mit SS-Mördern und Wehrmachtssoldaten
sozialrechtlich gleichgestellt werden, zeigt auf wessen Seite das
offizielle Österreich, das sich und die ganze Welt belogen hat, steht,
nämlich auf der Seite der Täter. Denn ohne diese braven Pflichterfüller
hätten die Vernichtungslager und der Vernichtungskrieg nicht stattfinden
können.


Doch in Österreich kann ein Karl Blecha (SPÖ) die Regierung noch von rechts
kritisieren und auch für diejenigen, die in der Gefangenschaft der
Westalliierten waren eine Entschädigung einfordern und erreichen. Ein
Staat, der von 1938 bis zur Befreiung durch die Alliierten nicht existierte
behandelt die Deserteure schlechter als der Staat aus dessen Armee sie
desertiert sind seine Deserteure behandelt.

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DEMO
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02 Faschoumzug durch die Innenstadt mit "Sieg Heil"-Rufen
From: OEKOLI_Wien@gmx.net
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Wie gerade in der ZIB gezeigt wurde, zogen die FaschistInnen der gestrigen
Nazi-Kundgebung von der Polizei unbehelligt durch die Kärnter Strasse,
nachdem
sie über den Michaelaplatz von den PolizistInnen rausgeschleust wurden,
während die TeilnehmerInnen der Anti-Nazi-Demonstration auf der anderen
Seite des
Heldenplatzes (Ring) mit Tränengas und Wasserwerfern sowie Prügeleinsätzen,
zurückgehalten und abgelenkt wurden. Die Glatzen zogen durch die Innenstadt
und gröhlten: "sieg heil!" sowie "ausländer raus!" - keine Spur von
PolizistInnen weit und breit. Dafür wurden 3 TeilnehmerInnen der
Gegen-Demonstration
verhaftet und es gibt lt. Standard-Online 23 Anzeigen. Von Anzeigen wegen
Verstoß gegen das Verbotsgesetz wurde bis jetzt nichts berichtet, trotz der
Kameraaufnahmen, die diese Verstöße eindeutig belegen.

--
Ökologische Linke (ÖKOLI)
Schottengasse 3a/1/4/59
A-1010 Wien

e-milio: oekoli_wien@gmx.net
Visite our Website: http://www.oekoli.cjb.net
Ökoli Vorarlberg: http://PolitiX.cjb.net

Wenn ihr an unseren spanischen/französischen/englischen
Aussendungen
interessiert seid, um Infos weiterzuverbreiten, meldet euch!
*********************************************************
*
*********
don't forget to say hello to echelon:
abhoermethoden, bombe, cia ,datenklau, echelon, freak, grundrecht,
hacking, iridium, joint, kommunismus, lauschangriff, mailbombing,
oecalan, pgp, querulant, rasterfahndung, besetzung, behörde
shell, tristero, urheberrechtsverletzung, wanze, geld, asyl,
ausländer, zukunft, nigeria, ahim, widerstand
LEAVE BUSINESS AND JOIN DEMONSTRATION


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03 faschos in der kärntnerstraße - proteste
From: wassmanet@anonym.ek
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während die polizisten bei der bellaria damit beschäftigt waren mit
wasserwerfern, tränengas, knüppel und hundestaffel gegen die antifa
loszugehen, zogen die NAZIS unbehelligt und unbegleitet durch die
innenstadt. dort wo die donnerstagsdemo nicht hin darf damit sie keine
touristen erschrecken, wurde alles gebrüllt was in der österreichischen
verfassung als wiederbetätigung vorstellbar ist. fassunglose touristen
erlebten das "andere österreich"

ruft an, schreibt emails, protestiert gegen diese eindeutige sympasierung
der polizei mit den neonazis und gegen den unangemessenen polizeieinsatz
gegen die gegendemonstration

die nummer von general schnabl 06644148553

email: generalinspektor@polizei.gv.at


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04 Wiener Polizei beschützt Wehrmachts-Gedenken
From: bsb@vorstadtzentrum.net
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Mit einer Prügelorgie, dem Einsatz von Wasserwerfern und Hunden hat die
Wiener Polizei am 13. April eine Kundgebung von österreichischen und
deutschen Neonazis gegen die Wehrmachtsausstellung beschützt. Dabei wurden
laut Polizeiangaben drei AntifaschistInnen verhaftet, mehrere
GegendemonstrantInnen wurden bei dem brutalen Einsatz der sogenannten
Ordnungshüter verletzt.

Einem lächerlichen Haufen von etwa 80 Rechtsextremisten standen rund 6.000
AntifaschistInnen gegenüber. 2.000 zogen von der Oper zum Treffpunkt der
rechtsradikalen Geschichtsleugner, 4.000 DemonstrantInnen kamen vom
Westbahnhof hinzu. Doch die Polizei hatte vorsorglich alle Eingänge zum
Heldenplatz versperrt, damit dort in historischer Kontinuität wieder eine
nazistische Kundgebung stattfinden konnte.

Um die AntifaschistInnen am Zutritt zum Heldenplatz zu hindern, wurden
mehrmals Wasserwerfer eingesetzt und Reizgas aus Feuerlöschern auf die
DemonstrantInnen versprüht. Danach ging die Polizei zum Angriff über und
verprügelte wahllos DemonstrantInnen vor dem Eingang zum Heldenplatz. Bei
dieser Aktion wurden auch mehrere DemonstrationsteilnehmerInnen verhaftet.
Das Durchhaltevermögen der Demonstration erzwang schließlich den Abzug der
Neonazis unter Polizeischutz und die Einnahme des Heldenplatzes durch die
AntifaschistInnen.

Unter der Losung "Eure Ehre heißt Treue - Unsere Ehre heißt Stalingrad" hat
auch die Bewegung für soziale Befreiung an der Demonstration gegen das
Gedenken an die Mörder der Wehrmacht teilgenommen. Wir betrachten es als
unser demokratisches Recht, gegen faschistische Kundgebungen in Wien
aufzutreten und kritisieren aufs Schärfste die gewalttätige Verteidigung
neonazistischer Veranstaltungen durch die Wiener Polizei.

Die Rede der BSB auf der Demonstration ist auf unserer Homepage unter
http://www.vorstadtzentrum.net/cgi-bin/bsb/news/viewnews.cgi?id=1018737281&c
ategory=all abrufbar.

Bilder vom 13. April finden sich unter:
http://www.vorstadtzentrum.net/bsb/stalingrad/phpslideshow.php

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Bewegung für Soziale Befreiung BSB
Meiselstraße 46/4
A-1150 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
bsb@vorstadtzentrum.net
http://www.vorstadtzentrum.net/bsb
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05 Triumphzug in das Zentrum der nationalen Inszenierung
From: rosemarie.ortner@reflex.at
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Triumphzug der HeldInnen ins Zentrum der nationalen Inszenierung
Vom Siegen und Verlieren und vom vermeintlichen Happy End

"In wenigen Minuten wird die Polizei die Absperrung wegräumen. Ich
gratuliere uns allen; wir haben heute den Nazis gezeigt wo ihr Platz ist.
Sicher nicht hier am Heldenplatz, wo wir demonstrieren wollen. In wenigen
Minuten gibt die Polizei die Straße frei, dann werden wir hineingehen und
den Heldenplatz besetzen." Solche oder sinngemäß ähnliche Worte kamen aus
den Lautsprechern des Demobuses, nach dem die Schlacht geschlagen, etliche
DemonstrantInnen durchnässt, einige verletzt oder verhaftet und die Faschos
abgezogen waren. Der kollektive Adrenalinspiegel war gerade am Zurückgehen
und hinterließ die übliche Post-Stress-Erschöpfung und leichte
Niedergeschlagenheit. Dankbar nahm die Menge die euphorischen Worte auf, und
unter Begleitung von ,This is the end of the world as we know it...' traten
wir unseren Siegeszug durch das Heldentor auf den Platz vor der Hofburg an.
HeldInnen mit roten Fahnen besetzten den Sockel von Erzherzog Carl, wir
hörten eine Lektion über österreichische Geschichte durch das Mikrofon: von
Arbeitskämpfen und den Partisanen war da die Rede. Das ,andere Österreich'?
Wir hatte gesiegt, die Faschos vertrieben, die Bullen ordentlich
konfrontiert und den Heldenplatz letztlich doch noch für uns in Anspruch
genommen. HeldInnen sind wir allesamt, SiegerInnen des gestrigen Kampfes -
jetzt kann's los gehen, das Happy End zu zelebrieren.
Nun, ich bekam plötzlich so ein Ziehen im Bauch, fühlte mich unwohl in
mitten der Siegesposen und Mitten auf dem Repräsentationsteller der Republik
und verließ die Siegesfeier in Richtung Café.
Es war kein Sieg. In dem Moment, als alle erleichtert den Triumphzug durch
das Tor, durch das 1938 Hitler einzog, antraten - in dem Moment hatten wir
verloren. Der Heldenplatz, derart symbolisch aufgeladen in der nationalen
Erzählung, ist kein Ort, der von links besetzt werden kann. Der Heldenplatz
repräsentiert österreichische Geschichte, nicht zuletzt eng verknüpft mit
dem Nationalsozialismus und ist ein Ort der nationalen Repräsentation, von
der Bundesheerparade bis zu Staatsbesuchen beim Bundespräsidenten. Das ist
der Grund, warum die Neo-Nazis ihn für ihre Darstellung auswählten: sie
wollen anknüpfen an historische Ereignisse und deren Bedeutung in bestimmter
Weise aktualisieren, sie wollen vermitteln: im Zentrum der Nation, des
Staates, der Macht - da sind wir mit unserem Geschichtsverständnis und
unserem Kollektiv, das stark auf die Ahnenschaft der ehrhaften Väter baut.
Diesen Platz der nationalen Repräsentation beanspruchen wir. Im Grunde sind
sie doch dort genau am richtigen Platz.
Was bedeutet nun dieser linke Siegeszug auf dem Heldenplatz? Heißt das:
nein, die wahrhaft legitime Repräsentation der Nation gebührt uns, denn wir
sind die moralisch Guten? Unser Kollektiv basiert auf der Ahnenschaft von
antifaschistischen und proletarischen Kämpfen - das setzen wir dagegen. Und
wir vertreiben die Nazis von dem Ort der Repräsentation und eignen ihn uns
an. Dass in diesem Zusammenhang kein Wort über Antisemitismus, über aktuelle
rassistische Politik, über Exklusion und die wahnwitzigen Folgen dieser
Imagination des Kollektives gefallen ist, ist das ein Zufall?
Nein, das ist kein Sieg. In dem Moment, als wir ansetzten, durch das Tor zu
gehen, hatten wir ihn verspielt. Wir hatten den ganzen Nachmittag nicht
darum gekämpft, den Nazis den nationalen Diskurs streitig zu machen, aber in
diesem Moment hatten sie uns so weit. Als die Nazis lange weg waren, luden
uns die Bullen ein diesen Diskurs zu betreten und wir gingen freudig darauf
ein. Wir haben im letzten Moment verloren. Der Heldenplatz hätte gestern
Abend leer bleiben müssen.


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06 Demo auf Heldenplatz
From: Aktion gegen Antisemitismus
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Presseerklärung der Aktion gegen Antisemitismus 12.4.02

Knapp nach dem Holocaust-Gedenktag erfahren Überlebende, daß eine
Demonstration von Neo-Nazis gegen die Ausstellung "Verbrechen der
Wehrmacht" ausgerechnet am Heldenplatz in Wien stattfinden soll. Besorgte
ältere Menschen fragen uns "Geht es schon wieder los?"

Wenn die Polizei tatsächlich diesen Demonstranten nahelegte am Heldenplatz
aufzumarschieren, dann hat das Signalwirkung und wird im In- und Ausland
als Toleranz gegenüber Rechtsextremisten und Neonazi ausgelegt werden.
Darüber hinaus könnte diese Demonstration die öffentliche Ordnung gefährden.

Dr. Wolfgang Schüssel unterzeichnete am 3. Februar 2000 eine Präambel, in
der er folgendes versprach: "Die Bundesregierung bekennt sich zur
kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Sie wird für
vorbehaltlose Aufklärung, Freilegung der Strukturen des Unrechts und
Weitergabe dieses Wissens an nachkommende Generationen als Mahnung für die
Zukunft sorgen."

Die Ausstellung über "Verbrechen der Wehrmacht" verkörpert ideal eben
dieses vom österreichischen Bundeskanzler gegebene Versprechen. Wenn also
in Wien Neonazi und Rechtsextremisten gestattet wird gegen diese "kritische
Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit" am Heldenplatz zu
demonstrieren, dann kann man folgern, dass die Republik Österreich, deren
Repräsentanten dieses Land lediglich als das "erste Opfer des
Nationalsozialismus" darstellen und sich immer auf die strengen Gesetze
gegen NS-Wiederbetätigung berufen, diese Gesetze in diesem Fall nicht
anwenden wollen.

ASCII-File

APA0199 5 II 0203 CI 12.Apr 02
Demonstration/Ausstellung/Geschichte/Zweiter Weltkrieg/Wien
Wehrmachtsausstellung: Kritik an Neonazi-Demo am Heldenplatz
Utl.: Aktion gegen Antisemitismus kritisiert Genehmigung der Demo =
Wien (APA) - Die "Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich"
kritisierte, dass für morgen, Samstag, eine Demonstration von Kritikern der
Wehrmachtsausstellung am Wiener Heldenplatz genehmigt wurde. Wenn Neonazis
und Rechtsextremen gestattet werde, gegen die kritische Auseinandersetzung
mit der NS-Vergangenheit am Heldenplatz zu demonstrieren, bedeute dass,
dass die Republik Österreich die Gesetze gegen NS-Wiederbetätigung in
diesem Fall nicht anwenden wolle, heißt es in einer Aussendung.
Und weiter: "Wenn die Polizei tatsächlich diesen Demonstranten nahe gelegt
hat, am Heldenplatz aufzumarschieren, dann hat das Signalwirkung und wird
im In- und Ausland als Toleranz gegenüber Rechtsextremisten und Neonazis
ausgelegt werden." Außerdem könnte diese Demo, wird betont, die öffentliche
Ordnung gefährden.
Die "Aktion gegen den Antisemitismus" erinnerte an die Präambel der
blau-schwarzen Koalition, worin sich "die Bundesregierung zur kritischen
Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit bekennt" und für Aufklärung und
Weitergabe des Wissens an nachkommende Generationen sorgen wird. Die
Wehrmachtsausstellung verkörpere dieses - vom Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel (V) - gegebene Versprechen.
Die unabhängige, überparteiliche "Aktion gegen den Antisemitismus in
Österreich" wurde 1955 gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
durch Veranstaltungen oder Presseaussendungen auf antisemitische Äußerungen
und Ereignisse zu reagieren.
(Schluss) dru/mk
APA0199 2002-04-12/11:03
121103 Apr 02

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07 Erfolg trotz exzessivem Polizeieinsatz - Fotos
From: resist@gmx.net
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Die Demonstration von heute kann trotz exzessivem Polizeieinsatz mit
Wasserwerfern, Tränengas und Prügel als Erfolg gewertet werden. Dies ändert
aber
nichts an der Tatsache, daß Österreichs Polizei einen offenen Naziaufmarsch
am
Heldenplatz mit aller Gewalt geschützt hat!

Fotos von diesem Polizeieinsatz zum Schutze der Nazis wird es Montag Abend
oder Dienstag früh auf unserer Website www.gegennazis.at.tf geben

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08 fotos
From: office@christine-werner.com
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fotos vom 13.4.2001 demo in wien
http://www.pbase.com/helene/links_gegen_rechts
auf widerstand!
http://www.christine-werner.com


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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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09 Music goes Revolution - Fest
From: Florian Weber, f.weber@kabsi.at
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MUSIC GOES REVOLUTION!


19 Uhr: Film
"This is what democracy looks like"
Ein Film über die Proteste gegen das Treffen des World Economic Forum WEF in
Salzburg im Sommer 2001. Nach dem Film gibt es die Möglichkeit, mit dem
Regisseur Oliver Ressler zu diskutieren.

20:30 Uhr: Konzert
"Sunshine in tins"
Nach dem Film Konzert mit der Mödlinger Indypop-Band "Sunshine in tins".

Danach: Festl
mit DJ Flow
Monomania, Ton Steine Scherben, Rage against the machine, Blumfeld,
Freundeskreis, Texta, Total Chaos, Chumbawamba, Manic Street Preachers,
Superpunk, Such a Surge, Anarchist Academy, Jan Delay, John Lennon, Bob
Marley, The International Noise Conspiracy, Hans
Söllner, Absolute Beginner, Advanced Chemistry, MC Dobermann & DJ Toller
Hecht, Ben Harper...


Samstag, 20. April 2001, Einlass: 18:30 Uhr
im Schöffelhaus, Managettagasse 23, 2340 Mödling
Eintritt frei!
www.sj-moedling.org

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10 Veranstaltung mit Lutte Ouvrière (Fraction)
From: agm@agmarxismus.net
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Vorankündigung

A G M - V e r a n s t a l t u n g
z u F r a n k r e i c h
mit Michelle Verdier von Lutte Ouvrière (Tendance L´Etincelle)

Freitag, 3. Mai 2002, 19 Uhr
Amerlinghaus (Galerie/oben), Stiftgasse 8, 1070 Wien


Literaturempfehlung
Trotzkismus in Frankreich 1924-1939
Marxismus Nr. 11 (ISBN 3-901831-07-X)
360 Seiten, 13 Euro

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VENEZUELA
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11 Druck auf Übergangspräsidenten steigt
From: Tizi Hasek, tizi@ibjc.zzn.com
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Venezuelas Übergangspräsident annulliert Parlamentsauflösung

Parlamentspräsident: Ex-Vize übernimmt vorerst Staatsspitze
Caracas (APA/AFP/dpa) - Der auf eine Militärbasis geflüchtete
venezolanische Übergangspräsident Pedros Carmona hat am Samstag
(Ortszeit) offenbar auf Druck der Militärs das am Vortag aufgelöste
Parlament wieder eingesetzt. Diese Entscheidung sei im Sinne einer
"bestmöglichen nationalen Verständigung" gefällt worden, sagte
Carmona dem US-Sender CNN. Ex-Präsident Hugo Chavez werde das Land
"in den kommenden Stunden" verlassen. Parlamentspräsident William
Lara sagte in dem von Chavez-Anhängern gestürmten Präsidentenpalast
in Caracas, der bisherige Vizepräsident Diosdado Cabello werde die
Amtsgeschäfte Chavez' übernehmen, bis dieser freigelassen werde und
dem Parlament offiziell seinen Rücktritt erklärt habe.

Lara befand sich nach eigenen Angaben gemeinsam mit sämtlichen
Ministern der Chavez-Regierung sowie tausenden Anhängern, darunter
auch Armeeangehörige, auf dem Gelände des Präsidentenpalastes.
Carmona verließ den Palast zuvor unter dem Druck tausender
heranstürmender Demonstranten.

Carmona ließ offen, wohin Chavez gebracht werden sollte. Der am
Freitag gestürzte linksnationalistische Präsident solle in ein Land
seiner Wahl geflogen werden, sagte er ohne weitere Details.

Das venezolanische Heer knüpfte zuvor seine Unterstützung für die
neuen Landesherren an "die Achtung der demokratischen Institutionen"
durch die neu bestimmte Übergangsregierung. Heereschef General Efrain
Vasquez verlangte in einer Stellungnahme zudem die "Revision und
Veränderung" eines unmittelbar nach der Amtsübernahme Carmonas
erlassenen Dekrets, das eine Reihe von Gesetzen für nichtig erklärte
und Staatsinstitutionen weit gehend auflöste. Unter anderem müsse das
am Vortag aufgelöste Parlament wieder eingesetzt werden, forderte
Vasquez.


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12 Chavez soll Amtsgeschäfte angeblich wiederaufnehmen
From: Tizi Hasek, tizi@ibjc.zzn.com
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Venezuela: Chavez soll Amtsgeschäfte angeblich wieder aufnehmen
Caracas (APA,dpa,ag.) - Zwei Tage nach dem Sturz von Präsident
Hugo Chavez ist der Staatsstreich in Venezuela offenbar gescheitert.
Chavez solle seine Amtsgeschäfte unmittelbar nach seiner Rückkehr in
die Hauptstadt Caracas wieder aufnehmen, sagte sein Amtsleiter im
Ministerrang, Rafael Vargas, in der Nacht auf Sonntag. ****

Interimspräsident Pedro Carmona erklärte zuvor am Samstag
(Ortszeit) im Rundfunk seinen Rücktritt und wurde gemeinsam mit
seinen neun Ministern umgehend festgenommen. Chavez' Stellvertreter
Diosdado Cabello wurde als neuer interimistischer Staatschef
vereidigt. Cabello erklärte, er werde vorübergehend die
Regierungsgeschäfte übernehmen, bis Chavez wieder dazu in der Lage
sei.

Chavez befand sich seit Freitag in Gewahrsam der Armee und konnte
keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Zunächst war unklar, ob die
Streitkräfte unter General Efrain Vasquez Cabello unterstützen
würden. Sie hatten Carmona eingesetzt, am Samstag aber die von der
Übergangsregierung angekündigte Auflösung des Parlaments heftig
kritisiert.

Offiziellen Angaben zufolge war eine Delegation von Chavez-
Anhängern auf dem Weg zu einem Militärstützpunkt auf der Karibikinsel
La Orchila, um Chavez von dort in die Hauptstadt Caracas
zurückzuholen. Cabello legte seinen Amtseid um 22.11 Uhr Ortszeit
(04.11 MESZ) vor dem Parlament ab. Interims-Verteidigungsminister
Hector Ramirez teilte vor seiner Festnahme mit, der ebenfalls am
Donnerstag abgesetzte Generalstabschef Lucas Rincon werde seine
Funktion wieder aufnehmen.

In Fort Tiuna war auch Chavez nach seinem Sturz für mehrere
Stunden eingesperrt gewesen. Nach Angaben von Parlamentspräsident
William Lara hielten sich bis zu 200.000 Anhänger des gestürzten
Staatschefs, unter ihnen auch Militärangehörige, auf dem Gelände des
Präsidentenpalastes auf. Nach dem Rücktritt Carmonas zeigte das
venezolanische Fernsehen jubelnde Menschenmengen, die
Freudenfeuerwerke zündeten.

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DISKUSSION
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13 Hitlerparodie
From: martin krusche, mkl9846@i-one.at
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>>Nun stellt sich die Frage, ob es eine Hitlerparodie überhaupt geben
kann.<<
ich vermute: nein! ja!

wofür hitler steht, das im ganzen zu parodieren kann ich mir nicht
vorstellen. (gibts es über benigni irgendwo halbwegs konsens?) aber!

chaplin konnte diesen erigierten kleinbürger hitler vorzüglich parodieren.
mit seinen posen. seinem gebrüll. seinem gezappel.

die erbärmliche figur, die person mit ihrer attitüde läßt sich auch heute
noch parodieren. die posen sind ja nicht aus der mode gekommen.

man kann auch die IKONE parodieren, die von hitler abgeleitet wurde. diese
ikone hat ja eine verblüffende anziehungskraft. hier, in der oststeiermark,
rennt ein kerl mit ähnlichem gesichtchen, gleicher haar- und barttracht
herum. und das ist garantiert kein kabarettist.

ich vermute: es läßt sich ganz passabel was gegen die menschenverachtung
beitragen, wenn man der einschlägigen fan-gemeinde ihre heiligenbildchen
wegnimmt. zum beispiel indem man sie parodiert.

es gibt ja allerhand männergezappel, das weniger tragische folgen hätte,
wenn nur früh genug ein paar leute drüber laut lachen würden.

:-))
martin krusche
__________________________
Gerüchte, Küsse, Verschwörungstheorien:
Das Büro für Konspiration & Paranormales
http://www.kultur.at/kunst/rumor/

-top-


Redaktionsschluss: 13. April 2002, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Claudia Volgger
zusammengestellt



Fehler möge frau/man mir nachsehen!