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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 23.4.: MigrantInnennight
From: "Angelika Denk" <angelika.denk at chello dot at>
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Einladung zur ersten MigrantInnennight
Eine multiethnische Feier mit internationalem Kulinarium In
musikalischem Rahmen feiern einen Abend lang ImmigrantInnen
verschiedenster Herkunft, MitarbeiterInnen von NGO's sowie
InteressentInnen zusammen.
Programm: DJ - Line
Makumba Africa, Duncanmlango Live Band
Live Bands aus Asien und Südamerika
Afghanischer,Mesopotamischer
und Kolumbianischer Volkstanz
Zeit: 23. 04. 2004, ab 18 Uhr
Ort : Restaurant Makuti
Nussdorferstrasse 75
1090 Wien
Eintritt frei !
Kommen Sie und feiern Sie mit MigrantInnen aus aller Welt
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02 24.4. special: NELKEN UND GEWEHRE - 30 jahre
nelkenrevolution in portugal
From: Peter Grabher <p at kinoki dot at>
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hallo, anbei die einladung zu unserem portugal-special am
samstag. montag und dienstag setzen wir die reihe GETEILTE
GESCHICHTE fort, u.a. mit anja salomonowitz' neuem film, der
uebrigens in baelde im votiv-kino anlaueft. von den hinweisen
moechten wir besonders das generator festival am wochenende
hervorheben, bei dem die aufregende franzoesische gruppe
metamkine mit ihren projektionen und soundbasteleien in aktion
treten werden (s. unten). ausserdem ist das stueck IRRGELICHTER
IM SPIEGELGRUND heute das letzte mal zu sehen. mit herzlichem
gruss, kinok p
KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
Politische Filmabende, am 1. und 3. Montag des Monats. UKB 4 Euro
Im Café & Kulturzentrum 7*STERN | Tel: 0699-1-5236157 |
http://7stern.net
1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino@kinoki.at
http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Einladung zum MIKROKINO SPECIAL
Samstag, 24. April 2004, 20 Uhr
NELKEN UND GEWEHRE
FILME ZUM 30. JAHRESTAG DER REVOLUTION IN PORTUGAL
As armas e o povo (Die Waffen und das Volk)
RegisseurInnenkollektiv der Gewerkschaft der Kino- und
TV-ProduktionsarbeiterInnen. P 1974/75, 78 Min., portugiesische
Originalfassung dt. Übersetzung live eingesprochen, Video.
Nur fünf Tage trennten den 25. April 1974, an dem die
Nelkenrevolution das faschistische Regime zu Fall brachte, vom
ersten 1. Mai in Freiheit seit fast 50 Jahren. Die PortugiesInnen
nahmen dies zum Anlass, ihre neugewonnene Freiheit zu feiern und
die Revolution zu bestätigen und zu bekräftigen. Es waren mehrere
Millionen von Menschen im ganzen Land, die, gemeinsam mit den
revolutionären Militärs, der Welt zeigten, was es bedeutete, die
Freiheit erkämpft zu haben. Dieser unvergessliche Moment wird
sich schwerlich noch mal wiederholen...
Der Dokumentarfilm wurde in unmittelbarer Folge der Ereignisse
von einem RegisseurInnenkollektiv, dem neben fast allen wichtigen
politisch engagierten portugiesischen FilmemacherInnen auch der
in Portugal exilierte brasilianische Regisseur Glauber Rocha
angehörte, gedreht. Doch trotz aller Unmittelbarkeit will dieser
Film auch zeigen, wie wichtig das Gedächtnis an den Faschismus
für den Fortschritt und den gesellschaftlichen Aufbruch ist.
Os salteadores (Die Verbrecher)
Abi Feijó, P 1993, 14 Min., portugiesische Originalfassung mit dt.
Untertiteln, Video.
I
n einem Wagen, auf einer nächtlichen Fahrt auf portugiesischen
Straßen irgendwann in den 1950er Jahren, kommt es zu einer
Diskussion über eine Gruppe von Menschen, die Jahre zuvor, nach
Ende des spanischen Bürgerkriegs, von der portugiesischen Polizei
verfolgt, gefangen und schließlich von Franco-Truppen getötet
wurden. Drei Perspektiven werden in diesem Sprechen konfrontiert,
das Einblicke in die ideologische Oberflächen- und Tiefenstruktur
des portugiesischen Faschismus gewährt. So als könnte die
Geschichte neu erfunden oder vergessen werden... Abi Feijó drehte
diesen kurzen Animationsfilm nach einer Erzählung von Jorge de
Sena.
Einleitung und Übersetzung: Eva Krivanec, Theater- und
Filmwissenschafterin.
*******
Vorschau:
#112
Montag 19. April + Dienstag 20. April, Montag 26. April + Dienstag 27.
April 2004, jeweils 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO, Jo Schmeiser und Katarina Streiff zeigen:
GETEILTE GESCHICHTE
BEDEUTUNG/EN DER SHOAH IM LEBEN DER NACHKOMMEN VON TÄTER/INNEN UND
ÜBERLEBENDEN
Neuere Forschungen und Dokumentationen zeigen, dass Vertreibung,
Zwangsemigration und Vernichtung von Jüdinnen und Juden, Sinti
und Roma, Schwulen und Lesben und anderen im Nationalsozialismus
Verfolgten bis heute nachwirken. Sowohl die Nachkommen der
TäterInnen und MitläuferInnen, als auch die Nachkommen der
Überlebenden kämpfen mit den Effekten der Geschichte ihrer Eltern
und Großeltern.
In den Familien beider Seiten wird über konkrete Ereignisse und
die Involvierung der (Groß-)Eltern in diese meist wenig
gesprochen. Das Schweigen hat jedoch vollkommen unterschiedliche
Funktion und Bedeutung. Während die Nachkommen der Überlebenden
meist um dieErlebnisse ihrer (Groß-)Eltern wissen, sie jedoch zu
ihrem Schutz oft nicht thematisieren, schweigen die Nachkommen
der TäterInnen und MitläuferInnen über die Beteiligung ihrer
(Groß-)Eltern an Verbrechen, um diese zu verdrängen und zu
leugnen.
Was bedeutet die Geschichte der Shoah in der Gegenwart? Wie
bearbeiten wir diese Geschichte als Nachkommen von TäterInnen und
MitläuferInnen? Wie gehen wir als Nachkommen von Überlebenden mit
dieser Geschichte um? Wo liegen die Unterschiede in der
Aufarbeitung und Bewältigung? Und was wollen wir jeweils an
zukünftige Generationen einer postnationalsozialistischen
Gesellschaft weitergeben? Das Programm "Geteilte Geschichte" wird
diesen Fragen an 4 Abenden mit Filmen und Diskussionen nachgehen.
Jo Schmeiser und Katarina Streiff
Programm II:
Montag, 26. April 2004, 20 Uhr
Mein Leben 2. Teil
Angelika Levi, D 2003, 85 Min., dt., Video
Meine Mutter sammelte und archivierte ihre eigene Geschichte.
Ich habe sie geerbt und daraus einen Film gemacht, in dem es vor
allem um Wahrnehmung, um das Vermächtnis und um den Umgang mit
Geschichte geht.
(Angelika Levi)
Schon bald zeigt sich, dass die Überlieferungen der Mutter durch
die Filmemacherin so angeordnet werden, dass anhand dieses
Archivs die Frage gestellt wird, wo es nötig war, zu verdrängen
und zu verschieben. Und wo etwas richtig gestellt werden muss:
die Empfindlichkeit der Großmutter, Mutter und Tochter gegen
"deutsche Zustände", gegen die Definitionsmacht der Täter- und
Mitläufergeneration und deren Nachkommen, denen das Privileg
vergönnt zu sein scheint, nicht über die Vergangenheit der
eigenen Familie nachdenken zu müssen. Eine Empfindlichkeit, die
von der Mehrheitsgesellschaft pathologisiert wird, um von sich
abzulenken. (Madeleine Bernstorff)
Dienstag, 27. April 2004, 20 Uhr
Das wirst Du nie verstehen
Anja Salomonowitz, A 2003, 52 Min., dt., Video
Anja Salomonowitz porträtiert drei Frauen aus ihrer Familie, die
während der NS-Zeit fast noch Mädchen waren. (...) Hanka Jassy,
ihre Großtante, hat Auschwitz überlebt. Gertrude Rogenhofer, ihr
Kindermädchen, war Sozialistin und unterstützte ihren Onkel im
Widerstand. Margit Kohlhauser, die Großmutter, lebte während des
Krieges in Graz. Sie tat dort, was die meisten taten: nichts.
(...)
Im Zusammenschnitt und in der Off-Stimme reflektiert die
Filmemacherin die widersprüchliche Aufgabe, gleichermaßen in der
Genealogie des Opfer- wie des Täterkollektivs zu stehen. (...)
Sie stellt Fragen und ist, wenn sie ihre Großmutter ins Bild
setzt, ebenso sehr Enkelin wie Nachkommende von Überlebenden.
(Nora Sternfeld)
Anschließend Gespräch mit Anja Salomonowitz und Patricia
Reschenbach, die im Österreichischen Staatsarchiv in Wien ihren
Familienhintergrund recherchiert hat und von ihren Recherchen und
Erfahrungen berichten wird. Patricia Reschenbach ist Künstlerin
und Kunstpädagogin.
*******
Hinweise:
1.
sixpackfilm präsentiert
DAS WIRST DU NIE VERSTEHEN
von Anja Salomonowitz
A 2003, 35mm, Farbe, 52 min
ab 23. April 2004
18.00 Uhr
im Votivkino
Kartenreservierung: 01-317 35 71 / www.votivkino.at
mit
Gertrude Rogenhofer, Margit Kohlhauser, Hanka Jassy
Yael Salomonowitz, Ludwig Jassy, Josef Kohlhauser
Kamera: Leena Koppe
Ton: Markus Moll
Dramaturgische Beratung: Dieter Pichler
Tonschnitt: Philipp Kemptner
Musik: Sami Zeciri
Produktionsleitung: Elke Kratzer
Hergestellt an der Universität für Musik und Darstellende Kunst,
Wien
Verleih: sixpackfilm
Ein grandioses Beispiel dafür, zu welch imponierender Form der
dokumentarische Film finden kann, ist Anja Salomonowitz' strenger
Familienfilm Das wirst du nie verstehen Porträtiert werden drei
ältere Frauen, die der Filmemacherin seit ihrer Kindheit bekannt
sind. Sie alle haben das Dritte Reich als junge Frauen erlebt -
allerdings aus denkbar unterschiedlicher Perspektive:
Da ist die Großtante, die Auschwitz überlebte; das Kindermädchen,
damals bekennende Sozialistin, schließlich die Großmutter, die
den "Anschluss" Österreichs und die Kriegszeit wie die meisten
Grazer mit geschlossenen Augen verbrachte. Indem Salomonowitz
einen behutsam inszenierten Raum für die Gespräche findet - die
Farbe Weiß wird zum visuellen Leitmotiv ihrer Erinnerungsarbeit -
macht sie die eigentliche, unsichtbare Protagonistin jeder "oral
history" sichtbar: jene flüchtige Größe namens Erinnerung. Die
strenge Form erinnert manchmal an Dreyer und Bergman. So lang
scheint es her, dass sich das Kino nur höchst diszipliniert auf
die Suche nach der menschlichen Befindlichkeit wagte. (Daniel
Kothenschulte, Frankfurter Rundschau)
wir freuen uns über Euer/Dein/Ihr Kommen
www.sixpackfilm.com
***
2.
Von: charhizma
Datum: Sam, 17. Apr 2004 16:28:08 Europe/Vienna
An: undisclosed-recipients:;
Betreff: generator festival
Antwort an: charhizma@charhizma.com
generator #15_16_17
Interventionen
23. bis 25. April 2004
Wiener Konzerthaus · Neuer Saal · 20.00 Uhr
www.generator.at
generator #15
Fr. 23. April 2004
Interventionen_Metamkine solo
Jérôme Noetinger (Dispositif électroacoustique)
Christophe Auger (Projecteurs cinéma)
Xavier Quérel (Projecteurs cinéma)
Interventionen_My Kingdom for a Lullaby
Michaela Grill (Video)
Christof Kurzmann (Computer & Klarinette)
Billy Roisz (Videomixer & Feedbackcam)
Martin Siewert (Gitarren & electronic devices)
John Butcher (Saxophon) (als Gast)
generator #16
Sa. 24. April 2004
Interventionen_Metamkine plus
Metamkine
Jérôme Noetinger (Dispositif électroacoustique)
Christophe Auger (Projecteurs cinéma)
Xavier Quérel (Projecteurs cinéma)
Michaela Grill (Video)
Christof Kurzmann (Computer, Theremin & Klarinette)
Billy Roisz (Videomixer & Feedbackcam)
Martin Siewert (Gitarren, Lap steel & electronic devices)
generator #17
So. 25. April 2004
Interventionen_Maps
NewTonEnsemble
Johannes Kretz (Live-Elektronik)
Jorge Sánchez-Chiong (Elektronische Instrumente)
German Toro-Pérez (Live-Elektronik)
Petra Ackermann (Viola)
Richard Pfadenhauer (Klavier)
Alfred Reiter (Live-Elektronik)
Christina Bauer (Sound)
mit
Gina Matiello (Stimme)
Martin Siewert (E-Gitarren & Elekrtonik)
quartett22 (Petra Stump & Heinz-Peter Linshalm,
Klarinetten; Sabine Zwick & Thomas Schön, Saxophone)
Michaela Grill (Video)
[n:ja] (Video)
Interventionen : Kino für die Ohren & Musik für die Augen
Im April bietet generator, die Plattform für Neues und
Experimentelles im Wiener Konzerthaus, gleich an drei aufeinander
folgenden Abenden Kino für die Ohren und Musik für die Augen. Den
Anfang machen die Stars der französischen Independent-Szene,
Metamkine, die äußerst innovativ Film und Musik, Bild und Klang
zusammendenken. Metamkine werden im Neuen Saal, den sie mit ihren
provokant altmodischen Instrumenten - Tonbandgerät statt
Computer, Film statt Video - bespielen, regelrecht ein Feuerwerk
für die Sinne abbrennen.
Filmprojektoren werden hier zu Klangerzeugern, der Musiker zum
Filmvorführer umgedeutet: spannend, hinreißend und überaus
suggestiv. Nach einem Solo-Set am ersten der drei generator-
Abende spielen Metamkine am Samstag abend (24. April) mit
handverlesenen Vertretern der Wiener Improvisations- und Video-
Szene, die zuvor ihre - auch bei der Grazer «Diagonale» überaus
erfolgreich gezeigte - Arbeit «My Kingdom for a Lullaby»
vorgestellt haben. Der dreitägige «generator special», der immer
wieder Klang- und Bild- Interventionen gegen die Hör- und
Seherwartungen setzen wird, schließt mit drei Uraufführungen
junger, in Österreich lebender und arbeitender Komponisten.
Programm
generator #15
Fr. 23. April 2004
Interventionen_Metamkine solo
Jérôme Noetinger (Dispositif électroacoustique)
Christophe Auger (Projecteurs cinéma)
Xavier Quérel (Projecteurs cinéma)
Interventionen_My Kingdom for a Lullaby
Michaela Grill (Video)
Christof Kurzmann (Computer & Klarinette)
Billy Roisz (Videomixer & Feedbackcam)
Martin Siewert (Gitarren & electronic devices)
John Butcher (Saxophon) (als Gast)
Die Interventionszelle Metamkine
Kino für die Ohren und Musik für die Augen zu produzieren, ist
ein oft auf das Kollektiv Metamkine angewandtes Begriffsbild -
zum ersten Mal werden die Stars der französischen Independent-
Szene im Rahmen einer dreitätigen "Interventionsreihe" im Wiener
Konzerthaus zu Gast sein und den Neuen Saal bespielen. Metamkine
ist Kino für die Ohren und Musik für die Augen, aber durchaus in
einem gesellschaftspolitisch kritischen Sinn.
"Die Interventionszelle", wie es im Titel des Trios heißt, mit
den provokant altmodischen Instrumenten - Tonbandgerät statt
Computer, Film statt Video - macht schon mit diesem Namen klar,
daß Kunst nach wie vor über ein Einspruchsrecht verfügen muß.
Seit der Gründung 1987 arbeitet das Trio als eine Art
Forscherteam, das die Beziehung zwischen Bild und Klang
untersucht. Christophe Auger und Xavier Quérel bedienen
Filmprojektoren auf der Bühne, als wären es Instrumente. Der Film
wird nicht einfach abgespielt, sondern während des Abspielens
manipuliert, bewegt, sogar verätzt.
Der Sound kommt von Jérôme Noetingers analogen Synthesizern,
Tonbandloops und verstärkten Objekten. Wie sie selbst sagen,
beruht ihre "Arbeit nicht auf Theorie, sondern zur Gänze auf
Erfahrung. Einer von uns bietet den Sound an, die beiden anderen
die Bilder. Der wichtige Moment ist das Aufeinandertreffen auf
der Bühne".
Metamkine generieren ein Feuerwerk aus Musik, die nicht länger
Sklave des Kinos ist, und Kino, das wie Musik live in Szene
gesetzt wird - wobei die Filmvorführer genauso spontan agieren
können wie ein Instrumentalist. Ein artikulierter
improvisatorischer Geist steht im Dienst genau einstudierter
Kompositionen, und Erwartungen werden gleichermaßen unterlaufen
wie man sich dem kollektiven «Spielen» hingibt. Es macht den Reiz
dieses Trios aus, daß sie einerseits in der Tradition des
Experimentalfilms stehen, aber gleichzeitig agieren wie eine
Band.
Christian Scheib / TS
"My Kingdom for a Lullaby"
Bei "My Kingdom for a Lullaby" handelt es sich um ein
multimediales Projekt, welches an der Schnittstelle zwischen
digitaler Videokunst und zeitgenössischer elektronischer Musik
angesiedelt ist.
Kernpunkt des Projektes ist, daß sowohl im Visual (ausschließlich
determiniertes Material Verwendung findet, sondern im Lauf der
Performance eine höchstmögliche gegenseitige Beeinflussung durch
Live-Veränderungen (im Falle des Videos) bzw. improvisierte
Elemente (im Falle der Musik) angestrebt wird. Darüber
hinausgehend sind visuelle und akustische/musikalische Ebene in
technischer Hinsicht verlinkt, und zwar dahingehend, daß der Ton
direkt Einfluß auf das Bild nimmt.
Diese "theoretische" Grundlage ist von größter Bedeutung, weil es
sich bei "My Kingdom for a Lullaby" weder um ein bebildertes
Konzert noch um einen mit Ton/Musik versehenen Film handelt:
Beide Ebenen sind untrennbar miteinander verbunden und genießen
gleiche Priorität.
"Spurenlos verläuft die Arbeit an etwas, wenn die Arbeit, die
Spur und das Etwas deckungsgleich werden. Es mag vorerst paradox
erscheinen, aber diese Art von Spurenlosigkeit ist die
Voraussetzung für jene Entgrenzung, die in künstlerischem Sinn
das Rauschen und das Rauschhafte erst ermöglicht: Erst wenn die
Grenzen einbrechen zwischen der Absicht des Bearbeitens, der
Nachvollziehbarkeit einer Spur und dem Erkennen eines begrenzten,
ganzheitlichen Etwas ist die Annäherung an das so Verführerische
wie Bedrohliche eines grenzenlos scheinenden Rausche(n)s
anvisierbar. [...]"
Die Geräusche und das (akustische oder optische) Rauschen, zu
denen die Künstler ihr Instrumentarium verführen, sind keine
Statthalter mehr von etwas. Es ist das Ende der Repräsentation.
Die Arbeit, die das Instrumentarium verrichtet, ist das Etwas,
das erzählt wird. Jene Spur, die eine künstlerische Arbeit
notwendigerweise hinterläßt, wenn sie zur Darstellung einer
außerhalb ihrer selbst gelegenen Expression eingesetzt wird, geht
in diesem Fall auf in der Arbeit und ihrem deckungsgleichen
Etwas.
Die Künstler fungieren als Konstrukteure von (musikalischen,
optischen, sozialen) Versuchsanordnungen und Schaltkreisen, deren
Selbst-Darstellung das Reale als Ahnung des Imaginären (unter
Umgehung des Symbolischen) zur Kunst transformiert. Ein
berauschendes Rauschen nicht zu produzieren wie die individuelle
Ausdruckssubjektivität eines (Jazz)solisten, sondern produzieren
zu lassen von einer künstlerischen Versuchsanordnung, das ist
jenes so hochgesteckte wie zugleich einfache Ziel, für deren
Erreichung Königreiche am Spielen stehen: "My Kingdom for a
Lullaby".
Christian Scheib
generator #16
Sa. 24. April 2004
Interventionen_Metamkine plus
Metamkine
Jérôme Noetinger (Dispositif électroacoustique)
Christophe Auger (Projecteurs cinéma)
Xavier Quérel (Projecteurs cinéma)
Michaela Grill (Video)
Christof Kurzmann (Computer, Theremin & Klarinette)
Billy Roisz (Videomixer & Feedbackcam)
Martin Siewert (Gitarren, Lap steel & electronic devices)
Metamkine spielen gemeinsam mit dem Quartett Grill/Roisz/Siewert &
Kurzmann
generator #17
So. 25. April 2004
Interventionen_Maps
NewTonEnsemble
Johannes Kretz (Live-Elektronik)
Jorge Sánchez-Chiong (Elektronische Instrumente)
German Toro-Pérez (Live-Elektronik)
Petra Ackermann (Viola)
Richard Pfadenhauer (Klavier)
Alfred Reiter (Live-Elektronik)
Christina Bauer (Sound)
mit
Gina Matiello (Stimme)
Martin Siewert (E-Gitarren & Elekrtonik)
quartett22 (Petra Stump & Heinz-Peter Linshalm,
Klarinetten; Sabine Zwick & Thomas Schön, Saxophone)
Michaela Grill (Video)
[n:ja] (Video)
Jorge Sánchez-Chiong, ccs_trilogie_1: als du zu mir sprachst, hörte ich
dich in stereo (UA)
Johannes Kretz, dancing (UA)
full scope fancy (UA)
Germán Toro-Pérez, Rulfo / voces vacío el cielo azul (UA)
El Nudo (UA)
Zum Abschluß der dreitägigen audiovisuellen "Interventionen"
präsentiert generator drei Uraufführungen junger Komponisten -
live "kommentiert" von den Video-Künstlerinnen Michaela Grill und
[n:ja]
Die Komponisten des NewTonEnsembles - Johannes Kretz, Jorge Sá
nchez-Chiong und Germán Toro-Pérez - drei absolut verschiedene
Künstlerpersönlichkeiten auf dem Gebiet der Elektronik zeigen in
ihrem Projekt "maps" unterschiedliche Sichtweisen der aktuellsten
Richtungen in Film, Live-Video, Komposition und Improvisation.
"maps", drei audiovisuelle Annährungsversuche an Städte,
entstanden in Zusammenarbeit mit zwei der Hauptfiguren der
österreichischen Experimental-Musikvideo-Szene: Michaela Grill
und [n:ja] sowie mit der 1992 in Rom gegründeten Architekten-,
Künstler- und Philosophen-Gruppe "Post Office Cowboys".
Eine Stadt, die es nie gegeben hat, eine andere, die es nicht
mehr gibt, und eine, die es geben könnte - drei Uraufführungen.
Wie in einem Videospiel, in vorwärtstreibender Motorik,
durchwandern Kretz / [n:ja] & Grill die virtuellen klanglichen
und optischen Topographien von "full scope fancy" an der
Schnittstelle von analogem und digitalem Live-Video, von
akustischen und computergenerierten Klängen.
Grill & Sánchez-Chiong tauchen in das Chaos der Erinnerungsbilder
von Caracas, die schizophren fröhliche Stadt des schnellen Lebens
und Sterbens. Brachiale und poetische Bilder von Noise, Metal,
Free Jazz und analoge Improvisationselektronik treffen in "als du
zu mir sprachst, hörte ich dich in stereo" aufeinander.
Der fünfzigminütige Film "El Nudo" von Toro-Pérez & Post Office
Cowboys scannt die Stadt Bogotá mit Kameras und Mikrophonen,
wandert durch verlassene Eisenbahnkorridore, Flüsse, Parkanlagen,
Straßennetze, Sumpfgebiete und Hochspannungsleitungen und setzt
Bilder und Klänge in eine neue gebrochene Kontinuität zusammen.
Die Mitglieder des 1996 gegründeten NewTonEnsembles haben dieses
Mal mehrere Gäste geladen, mit denen sie das Projekt "maps”
uraufführen werden: Martin Siewert (E-Gitarre und Elektronik),
Gina Mattiello (Stimme) und das quartett22.
***
HTU CinéStudio April / Mai 2004
Im Audi Max der TU - Getreidemarkt 9, 1060 Wien
Details unter: http://www.cinestudio.at
Beginn jeweils: 19 Uhr
Di, 20.4. Forget Baghdad
Do, 22.4. Abendland Morgenland
Di, 27.4. Riefenstahlremix; Ein Lied, dessen Worte ich längst vergessen
habe
Do, 29.4. In der weißen Stadt
Fr, 30.4. Rosetta
Di, 4.5. Bread and Roses
Do, 6.5. Sweet Sixteen
Di, 11.5. My life without me
Do, 13.5. Lost in Translation
Di, 18.5. Secret Ballot
Di, 25.5. In this world
Di, 27.5. Osama
***
3.
MEDIA AND XENOPHOBIA in CEE/CIS countries
International conference in Tabor, Czech Republic on 18th - 23rd
May 2004.
The purpose of this international meeting in Tabor is to find
practical ways of co-operation between people involved in
alternative media and active in anti-racist and anti-
discrimination issues all around Europe. We want not only to
exchange information about the situation in our regions, but to
initiate an exchange project of media activists working on anti-
xenophobia issues in Western, Central/Eastern Europe and ex-USSR
countries.
The participants of the meeting are theorists and activists
working with media on xenophobia issues, interested to exchange
the information, skills and experience and work together against
all forms of xenophobia. The particular focus of the meeting is
CEE and CIS countries. The working languages: English, Russian,
Czech.
If you have relation to media and are interested to create an
effective link for mutual support, co-operation and exchange of
ideas and resources to fight xenophobia and discrimination in
Europe, you are welcome to take part in the meeting. Please find
the application form at: http://www.eyfa.org/Tabor-May and send
it to:
The deadline for applications is 1st of April!
Organisers: EYFA (European Youth for Action www.eyfa.org
), Czech organisation "Information and
Publishing Centre- Alarm!!!", CESTA (Tabor) -
http://www.cesta.cz/, Belarussian magazine "Antyfashyk"
http://antifasik.narod.ru/.
revolution will not be televised
*************************************************
kinoki
Gumpendorfer Str. 63B
Buerogemeinschaft 1. Stock
1060 Wien
Mobile: ++43 (0)650 5031574
Fax: ++43 (0)1 408 93 60
mikrokino@kinoki.at
http://www.kinoki.at
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03 2.-6.5.: BlickBestimmung. Filmwoche im Wiener Top Kino
From: Patricia Hladschik <patricia.hladschik at qsi dot at>
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Blick Bestimmung - Bilder selbstbestimmter Leben
Filmwoche im Wiener Top Kino 2. bis 8. Mai 2004
BLICKBESTIMMUNG Bilder selbstbestimmter Leben
Dokumentarfilm, Österreich 2003; Buch: Erwin Riess
Zeit: 2. bis 6. Mai und 8. Mai jeweils 19 h, 7. Mai - 18 h
Ort: Top Kino, Wien 6, Rahlgasse 1, T 01-208 30 00
BlickBestimmung ist ein österreichischer Dokumentarfilm mit elf
Portraits über Menschen, die in Stadt und Land selbstbestimmt ihr
Leben gestalten. Er zeigt ihren Arbeitsalltag ebenso wie ihre
Freizeitgestaltung und bietet Einblicke in großteils unbekannte
Lebenssituationen.
Das Kino ist barrierefrei zugänglich, barrierefreies WC,
voraussichtlich (nach Maßgabe der technischen Möglichkeiten) wird
eine temporäre Induktionsanlage für hörbehinderte BesucherInnen
installiert. Der Film wird mit Untertiteln und Bildbeschreibung
ausgestrahlt. Am 2.5.2004 wird die Veranstaltung in
Gebärdensprache übersetzt.
Nach jeder Vorführung gibt es die Möglichkeit zu Gesprächen mit
einem/einer VertreterIn der Selbstbestimmt Leben Initiative.
"Blickbestimmt"
Die Bilder, welche wir uns von anderen Menschen machen, sind
nicht nur visuelle Signale, sondern auch gesellschaftliche
Rollenzuschreibungen. Jung oder alt, aktiv oder passiv, modern
oder altmodisch, beneidens- und bemitleidenswert. Die Bilder,
welche in den Medien über behinderte Menschen verbreitet werden,
sind in hohem Ausmaß stereotyp. Armes Hascherl oder Partisan,
Problemwesen oder Leistungssportler.
Dazwischen klafft ein großes Loch, und in diesem Loch spielt sich
das wahre Leben der behinderten Menschen ab. Der Film
"BlickBestimmung" ersetzt das Vorurteil über behinderte Menschen
durch konkrete Informationen über das Leben einer
Bevölkerungsgruppe, die sich selbst schon lang nicht mehr als
andersartig empfindet und deren Ungeduld, dass diese Sichtweise
bei vielen Menschen noch existiert, wächst.
Ich rate allen, die den industriell vorgefertigten Bildern über
behinderte Menschen nicht mehr trauen, diesen Film anzuschauen.
Er ist deswegen bedeutend, weil er gelassen und unspektakulär
arbeitet. Er ist pragmatisch, wo andere Ideologien bemühen. Er
ist konkret, wo andere mutmaßen. Er erzählt, wo andere
schwadronieren. Und: Er hat den Witz, der Erkenntnisse
ermöglicht. (Erwin Riess)
Kontakt, Information:
QSI Koordinationsstelle
Integration:Österreich
Tannhäuserplatz 2, 1150 Wien
T: 01/789 17 47-22
info@qsi.at, www.qsi.at
www.qsi.at/blickbestimmung
Der Film "BlickBestimmung" ist ein Produkt der Selbstbestimmt
Leben Initiative Wien für die EQUAL-Entwicklungspartnerschaft QSI
- Quality Supported Skills for Integration. QSI wird gefördert
aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Mitteln des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit.
--
Mag.a Dr.in Patricia Hladschik
Koordinatorin
QSI - Quality Supported Skills for Integration
Koordinierende Stelle
Integration:Österreich
Tannhäuserplatz 2, 1150 Wien
T: 01/789 17 47-23
F: 01/789 17 46
e-mail: patricia.hladschik@qsi.at
www.qsi.at
--
Mag.a Dr.in Patricia Hladschik
Koordinatorin
QSI - Quality Supported Skills for Integration
Koordinierende Stelle
Integration:Österreich
Tannhäuserplatz 2, 1150 Wien
T: 01/789 17 47-23
F: 01/789 17 46
e-mail: patricia.hladschik@qsi.at
www.qsi.at
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04 Ab 4. Mai: Platz Nehmen
From: augustin at nextra dot at
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Platz Nehmen
Ein Projekt des Aktionsradius Augarten
Die Neugestaltung des Wallensteinplatzes ist einer der Anlässe
für diesen thematischen Schwerpunkt. Es gibt Menschen, die dem
alten Wallensteinplatz nachtrauern. Er war so angefüllt mit
Behübschungen und weniger Hübschem, er war so verstellt, dass man
nicht merkte, an einem Platz zu sein.
Die These: Was Stadt sein will, braucht ein öffentliches Zentrum
in Form einer physisch leeren Mitte, die potentiell mit 1001
Bedeutungen gefüllt werden kann. Mit Bedeutungen, nicht mit
Befestigungen! Die "leere Mitte" eröffnet einen Raum für die
Besetzung mit Symbolen, Demonstrationen der sozialen Verhältnisse
und unendlich vielen Erzählungen.
Der ideale öffentliche Platz wird immer wieder neu besetzt,
hergestellt, ausgehandelt und umkämpft. Der ideale öffentliche
Raum erfährt temporär unterschiedliche Nutzungen, er ist nicht
durch Stabilität und Kontinuität gekennzeichnet, sondern er ist
prozesshaft. Für manche ist das eine beunruhigende Vorstellung...
Dienstag 4. Mai: Defizit Performance Company
Eine Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum mit den Mitteln des
experimentellen multimedialen Straßentheaters. Defizit
Performance Company agiert und interagiert im öffentlichen Raum
sowie an den Schnittstellen von Öffentlich und Privat. "Nehmen
Sie Platz" lautet die Aufforderung. Die Multimedia-Performance
"same, same but different" kommt in skurril-slapstickartiger
weise, ohne auf radikale Elemente zu verzichten, dieser
Aufforderung nach und gibt sie weiter ans Publikum, das nicht
mehr länger nur Publikum ist. Rudi Scharmüller, Alexandra
Neuninger, Georg Wagner, Thomas Wackerlig in Kooperation mit
"Instant Pros" Peter Scharmüller.
Beginn 19.30 Uhr, im und vor dem Aktionsradius-Lokal.
Eintritt: 5 Euro
Dienstag, 11. Mai: NEHMEN SIE PLATZ - temporäre Nutzungen und
Erlaubniskultur im öffentlichen Raum
Podiumsdiskussion anlässlich der Eröffnung der Fotoausstellung
"NEHMEN SIE PLATZ - Permanent Breakfast in den Anfängen (1996)"
von Andreas Gartner. Die Ausstellung ist bis Ende Mai zu
besuchen. Teilnehmerinnen: Lucas Gehrmann (Kunsthalle Wien),
Ursula Hofbauer (Permanent Breakfast), Jutta Kleedorfer
(Magistratsabteilung 18), Tina Leisch (Text-, Film- und
Theaterarbeiterin), Karin Schneider (Moderation, Permanent
Breakfast), Dieter Schreiber (Aktionsradius Augarten), Robert
Temel (Österreichische Gesellschaft für Architektur); Martina
Wäfler (Agenda Wien Sieben).
Mitveranstalter: Permanent Breakfast.
Beginn 19.30 Uhr, Eintritt frei.
Samstag, 15. Mai: Permanent Breakfast am Gaußplatz. Live: Die
Punte (Kleine Blasmusik)
Öffentliches Frühstück am Gaußplatz - offen für alle, die Lust
haben, open air und in unvorhersehbarer Gesellschaft zu
frühstücken. Es frühstücken mit: Werner Puntigam (Posaune),
Günther Schmidhuber (Klarinette), Hans-Georg Gutternigg (Tuba) -
DIE PUNTE. Mitveranstalter: Permanent Breakfast.
Beginn 10.30 Uhr. Bitte Frühstück mitnehmen; Getränkebuffet (mit
Tee und Kaffee) des Aktionsradius steht zur Verfügung.
Dienstag, 18. Mai: Plätze und Unplätze
Empirisches Umherschweifen im Augartenviertel (Gaußplatz -
Wallensteinplatz - Sachsenplatz od. Brigittaplatz). Guide: Cornelia
Ehmayer, Stadtpsychologin.
Treffpunkt: 19.30 Uhr, Aktionsradius-Lokal. Teilnahmegebühr: 5 Euro.
Aktionsradius Augarten
Wien 20, Gaußplatz 11
Tel. (01) 332 26 94
www.augarten.kultur.at
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05 13.5.: Überwachung von oben für Bewegungen von unten!
From: S-77CCR <info at s-77ccr dot org>
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Eyes in the Skies / Democracy in the Streets
Überwachung von oben für Bewegungen von unten!
Ab 13. Mai auch in Wien !
S-77CCR ist ein taktisches urbanes Gegenüberwachungssystem für
bodengelenkte UA V (unbemannte Luftfahrzeuge) sowie Flugroboter und dient
der Beobachtung des öf fentlichen Raumes.
Mit bodengelenkten unbemannten Luftfahrzeugen, die Videoaufnahmen und
GIS-Karti erungen an portable Funkcomputer übertragen, verfügt die
Zivilgesellschaft nun endlich über den Informationsvorsprung der
Geheimdienste, der Armee oder der Po lizei.
Das S-77CCR Konsortium hat Wien für den ersten Probeeinsatz seines
luftgestützten öffentlichen Nachrichten- und Aufklärungsdienstes
ausgewählt und wird die erste einsatzfähige taktische Kommandozentrale auf
einem Platz im historischen Stadtzentrum errichten.
Die zivile Gegenaufklärungsanlage wird ab 13. Mai 2004 zugänglich sein.
http://s-77ccr.org/de
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06 Sommerakademie Friedenspolitik: "Die Wiedergeburt
Europas", 4.-10.Juli
From: Thomas Roithner - ÖSFK <aspr.vie at aspr dot ac dot at>
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung
(ÖSFK) lädt vom Sonntag, 4. Juli - Samstag, 10. Juli 2004
herzlich zur 21. Internationalen Schlaininger Sommerakademie auf
die südburgenländische Burg Schlaining zum Thema
"Die Wiedergeburt Europas"
Von den Geburtswehen eines emanzipierten Europas
und seinen Beziehungen zur "einsamen Supermacht"
Der völkerrechtswidrige Krieg der USA und ihrer "Allianz der
Willigen" gegen den Irak hat die Debatte über die Identität
Europas neu belebt. Die Einteilung von US-Verteidigungsminister
Rumsfeld in ein "altes" und ein "neues" Europa hat dazu ihr
Übriges getan. Die von Jürgen Habermas und Jacques Derrida unter
dem Titel "Die Wiedergeburt Europas" angestoßene Diskussion über
die Finalität Europas begleitet die Öffentlichkeit durch den
Irak-Krieg und über den Prozess zur Verabschiedung einer EU-
Verfassung hinaus.
Die Bedingungen, Ziele und Widersprüche einer "Emanzipation"
Europas von den USA stehen im Zentrum der politischen
Auseinandersetzung. Soll sich die EU militärisch auf Augenhöhe
zur "einsamen Supermacht" USA hochrüsten oder können jene Kräfte
mehr Gestaltungsmöglichkeiten erlangen, die der gegenwärtigen
Militarisierung der internationalen Beziehungen das Konzept einer
"Zivilmacht" entgegensetzen wollen?
Der Verfassungsentwurf der nunmehr auf 25 Staaten erweiterten EU
sieht eine Verpflichtung zur Aufrüstung vor und festigt den
globalen militärischen Interventionismus. Welche Rolle spielen
die neuen EU-Mitglieder im Ringen um ein deutsch-französisches
Kerneuropa? Kommt die EU einem gesamteuropäischen kooperativen
Sicherheitskonzept näher oder formiert der transatlantische
Streit die Bedingungen für eine weitere globale Hegemonialmacht?
Es stellt sich hier nicht nur die Frage der Sicherheit für
Europa, sondern auch der Sicherheit vor Europa.
Die USA als Supermacht sind auch deshalb zunehmend "einsam"
geworden, weil ihr Konzept des Unilateralismus bzw. der
militärischen ad-hoc-Allianzen dem Gewaltverbot der Vereinten
Nationen entgegensteht. Ist die UNO angesichts des von den USA
erklärten "permanenten Krieges" gegen den Terror ihren
Herausforderungen gewachsen? Welche Möglichkeiten zur Stärkung
der Weltorganisation haben die Nationalstaaten, die
Regionalorganisationen und die Zivilgesellschaft? Ist durch diese
Entwicklung der Militärpakt NATO nicht schon längst zum
Papiertiger geworden?
Die "zweite Weltmacht Öffentlichkeit" (New York Times) hat nach
den weltweiten Protesten gegen den Irak-Krieg im Prozess der
Sozialforen die Debatte um einen alternativen EU-
Verfassungsentwurf abseits neoliberaler und neoimperialer
Strukturen begonnen. Dieser in der Geschichte beispielslose
Prozess einer veränderten Bedeutung politischen Engagements
stellt uns alle vor neue Aufgaben.
Sonntag, 4. Juli 2004
15.00 Uhr Anreise und Anmeldung
18.00 Uhr Begrüßung: Gerald Mader (Präsident des ÖSFK)
Eröffnung: Helmut Bieler (Burgenländischer Landesrat)
Festvortrag: Die Wiedergeburt Europas - aber aus welchem Geiste?
Ekkehart Krippendorff (Friedensforscher, Politologe, Freie
Universität Berlin)
Empfang durch die Burgenländische Landesregierung
Montag, 5. Juli 2004
9.30 - 12.30 Uhr Die Emanzipation des erweiterten Europas
und die USA als einsame Weltmacht
* Europa zurück zum Selbstbewusstsein: Bedingungen, Widersprüche
und Ziele
Dolores M. Bauer (Journalistin)
* Auf dem Weg zu einer neuen Weltordnung
Amerikanische Antworten und europäische Antwortversuche
Otfried Nassauer (Berliner Informationszentrum für
Transatlantische Sicherheit)
Moderation: Thomas Roithner (ÖSFK)
14.30 Uhr Vorstellung der Workshops
15.00 - 18.00 Uhr Workshops
19.30 Uhr Grillabend im kleinen Burghof
Dienstag, 6. Juli 2004
9.30 - 12.30 Uhr Die Verfassung der EU und die europäische
Friedenspolitik
* Die Finalität Europas - Das Ende des Traums von der Zivilmacht?
Werner Ruf (Politikwissenschafter, Universität Kassel)
* Die Entwicklung der europäischen Sicherheitspolitik im Lichte
der Verfassung und der EU-Sicherheitsdoktrin
Corinna Hauswedell (Internationales Konversionszentrum Bonn)
Moderation: Wolfgang Machreich (Journalist, Die Furche)
15.00 - 18.00 Uhr Workshops
20.00 Uhr Podiumsdiskussion: Die Anti-Amerikanismus-Debatte in
Österreich
* Peter Gerlich (Politikwissenschafter, Universität Wien)
* Gudrun Harrer (Orientalistin und Journalistin)
* Peter Pilz (Autor und Abgeordneter)
* Doron Rabinovici (Schriftsteller und Historiker)
* Erich Reiter (Landesverteidigungsministerium)
Moderation: Wolfgang Machreich (Journalist, Die Furche)
Mittwoch, 7. Juli 2004
9.30 - 12.30 Uhr Der transatlantische Streit um die globale
Vormachtstellung
* Eine Strategie für Europa
Jürgen Rose (Oberstleutnant der Bundeswehr)
* Kooperative Sicherheit oder/und globale Hegemonie?
Formationen und Ambitionen der EUropäischen Außen- und
Sicherheitspolitik
Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung, Tübingen)
Moderation: Veronika Gasser (Journalistin, Wiener Zeitung)
15.00 - 18.00 Uhr Workshops
20.00 Uhr Filmabend gegen Krieg und Gewalt
Donnerstag, 8. Juli 2004
9.30 - 12.30 Uhr Engagement und Strukturen gegen die
militärische Globalisierung
* Die globalisierungskritische Bewegung und die Gewerkschaften in
Europa: Engagement gegen Sozialabbau und Militarisierung
Josef Wall-Strasser (Österreichischer Gewerkschaftsbund, ATTAC)
* Challenges of the US peace movement in a time of ,War Against
Terrorism'
David Krieger (Nuclear Age Peace Foundation, USA)
Moderation: Cornelia Krebs (Journalistin, ORF)
15.00 - 18.00 Uhr Workshops
20.00 Uhr Ungehörte Friedensrufe und warum sie ungehört blieben
Eine Zeitreise durch die Friedensgeschichtsschreibung mit
Karl-Heinz Koppe (International Peace Research Association)
Freitag, 9. Juli 2004
9.30 - 12.30 Uhr Die Zukunft des Multilateralismus in Zeiten des
"permanenten Krieges"
* Herausforderungen für die Vereinten Nationen angesichts des US-
Unilateralismus
Hans-Joachim Heintze (Völkerrechtler, Universität Bochum)
* Die Neugeburt der NATO - Von der Verteidigung zur Weltordnung
Norman Paech (Völkerrechtler, Universität Hamburg)
Moderation: Johannes Marlovits (Journalist, ORF)
15.00 - 18.00 Uhr Workshops
19.00 Uhr Großes Burgfest mit Eldis La Rosa Group (Cuba - Chile -
Colombia)
Samstag, 10. Juli 2004
9.00 - 9.45 Uhr Friedensgottesdienst mit Kaplan Franz Sieder
10.00 - 12.30 Uhr Sicherheit und Sicherheitspolitik Europas
Ernst-Otto Czempiel (Friedensforscher, Politologe, Hessische
Stiftung Friedens- und Konfliktforschung)
Moderation: Gudrun Harrer (Journalistin, Der Standard)
13.00 Uhr Abreise der TeilnehmerInnen
Workshops:
Die Workshops finden parallel jeweils die ganze Woche hindurch
von 15 - 18 Uhr statt.
Workshop 1: Integrativworkshop
Mit dem Entwurf des EU-Konvents für eine Verfassung der
Europäischen Union sind Fragen nach der grundlegenden
Orientierung dieser sich herausbildenden politischen Union
Europas neu aufgeworfen worden. Solche Fragen sind:
* Versteht sich die EU als "Insel der Prosperität", die es
festungsmäßig abzusichern gilt?
* Oder will sie ernsthaft am Interessensausgleich zwischen den
sog. Wohlstandsregionen, den sog. Schwellenländern und der an den
Rand gedrängten Mehrheit der Weltbevölkerung in der "Peripherie"
arbeiten?
* Oder aber ist die Ignoranz gegenüber der "Peripherie" Ausdruck
neuer sozialer Kälte auch im Innern der EU-europäischen
Gesellschaften?
* Will die EU als neuer militärischer Faktor in der Weltpolitik
mit den USA bei der reibungsloseren Durchsetzung der neoliberalen
Globalisierung und der militärischen Ausschaltung von
"Störfaktoren" (Terrorismus, Bürgerkriege, Auflösung von Staaten)
wetteifern?
* Oder setzt sie auf alternative Modelle der friedlichen
Konfliktursachenbewältigung und der globalen Entmilitarisierung?
* Welche Chancen hat eine "Zivilmacht" Europa im weltweiten
Konkurrenzkampf mit der uneinholbaren und zur Zeit uneinsichtigen
Militärmacht USA? Diese und ähnliche Fragen sollen unter
Beteiligung der Vortragenden der Vormittage in den Workshops am
Nachmittag vertiefend diskutiert werden.
Leitung: Peter Strutynski (Politologe, Universität Kassel)
Workshop 2: Medien zwischen Krieg und Frieden
Jeden Tag berichten JournalistInnen über Konflikte. Dabei müssen
sie stets Stellung beziehen - durch Auswahl, Sprache und
Präsentation. Der Großteil der Berichterstattung, wie wir sie
kennen, legt dabei keinen besonderen Wert auf Konfliktlösung oder
Frieden. Mit diesen Defiziten beschäftigt sich der Workshop kurz
in einem ersten Schritt - anhand von Beispielen aus der jüngeren
Geschichte, vor allem anhand des dritten Golfkrieges.
In einem zweiten Schritt stellt sich die Frage, wie eine andere
Berichterstattung aussehen könnte. Ein solches Modell, wie es zum
Beispiel Johan Galtung vorgelegt hat, stellt eine gründliche
Konfliktanalyse, Wahrhaftigkeit, Empathie und Konfliktlösung in
den Mittelpunkt.
Auch wenn Friedensjournalismus nicht die verbreitetste Form der
Berichterstattung ist, so lassen sich doch Beispiele finden: bei
Friedensmedien, die in Krisengebieten gezielt für Versöhnung
arbeiten, aber auch bei kommerziellen Medien, die in einigen
Fällen friedensjournalistische Strategien anwenden. Mit Hilfe von
Beiträgen in Film und Wort, Rollenspielen sowie praktischen
Übungen analysiert der Workshop die Möglichkeiten einer
konstruktiven Konfliktberichterstattung.
Leitung: Nadine Bilke (ZDF-Redakteurin)
Workshop 3: Pazifismus in und für Europa.
Projekt "Zukunftsfähiger europäischer Frieden" Was Pazifismus
ist, darüber herrscht keineswegs Konsens, sondern eher Konfusion.
Dieser Workshop versucht deshalb ein empirisches und gehaltvolles
Verständnis von Pazifismus herzuleiten und zwar historisch,
politisch, ökonomisch, völkerrechtlich und
friedenswissenschaftlich.
* Historischer Zugang: Kritik der Grundannahmen bürgerlicher und
sozialistischer Friedensvorstellungen bis zum 1. Weltkrieg;
Weltfriedensströmungen in den zwanziger Jahren; ihre Zerstörung
durch den Faschismus; UN-Charta mit ihrem absoluten Gewaltverbot.
* Pazifistische Bedingungen nach Ende des Kalten Krieges: Der
Epochenwandel schuf günstige objektive Bedingungen für Euro-
Pazifismus. Stichworte: "Charta von Paris" (1990), Konferenz der
UN für "Umwelt und Entwicklung", "Sevilla-Strategie" der UNESCO,
"Weißbuch" der EU-Kommission "Wege ins 21. Jahrhundert" (1994).
Diese Bedingungen wurden rasch zerstört durch NATO-Osterweiterung
und Militarisierung der EU.
* Pazifistischer Zukunftspfad: Herrschendes Konzept vom
europäischen Frieden ist nicht zukunftsfähig. Pazifismus
transzendiert es deshalb zum Verständnis vom "sustainable peace",
das ein langwieriges gesamtgesellschaftliches Konversionsprogramm
anleiten soll.
* Pazifismus und PazifistInnen: Weil nicht nur die "objektive",
sondern auch die "subjektive" Dimension des Konversionsprozess
interessiert, sollen pazifistische Menschen als Vorbilder
vorgestellt werden. Am Ende des Workshops steht die Suche nach
möglichen sozialen, politischen und staatlichen TrägerInnen des
pazifistischen Projektes.
Leitung: Knut Krusewitz (Universität Berlin)
Workshop 4: Online Friedensjournalismus
Besonders nach den Terroranschlägen in Spanien wurde auch von
einer breiteren Öffentlichkeit friedensjournalistische
Berichterstattung vermehrt nachgefragt. Die "neue
Friedensbewegung" wäre ohne neue Medien unmöglich. Seit 1997 gibt
es im Internet so genannte Weblogs, die es ermöglichen - zu
geringen Kosten - laufend Informationen zu sammeln und in einem
Online-Magazin aufzubereiten.
Wie sich das - für die Kommunikation und Organisation in der
Friedensarbeit - nutzen lässt, werden wir praktisch lernen. Wir
werden recherchieren und friedensjournalistisch und webgerecht
schreiben. Jede/r kann dann binnen weniger Minuten Artikel in
Weblogs publik machen.
Die Teilnahme ist auf 10 Personen beschränkt, EDV-Grundkenntnisse
erforderlich BesitzerInnen von Digitalkameras, Aufnahmegeräten
und Laptops können diese mitbringen.
Leitung: Andreas Landl (Friedensjournalist)
Workshop 5: Emanzipationsperspektiven Europas:
Wege aus struktureller Gewalt und Ohnmacht
Fragen der internationalen distributiven Gerechtigkeit, der
weltweiten Polarisierung und wachsenden Kluft zwischen Arm und
Reich, sind essenzieller Bestandteil einer integrierten
Friedensforschung. Soziale Ungerechtigkeit vermittelt sich dabei
nach der Logik eines internationalen Wettbewerbes zunehmend als
Sachzwang, vor dem es kein Entrinnen gibt. Soziale Einschnitte
werden nicht damit gerechtfertigt, dass sie gerecht seien, sie
sind schlicht ,nötig'.
Inhalt des Workshops ist die qualifizierte Beschäftigung mit der
Frage, woher diese ,Not' kommt und wie ihr entgegnet werden kann.
Alternativen zur internationalen Steuerkonkurrenz bilden ebenso
einen Veranschaulichungsrahmen wie die Frage alternativer
Energiesysteme und die Zukunft des europäischen
Sozialstaatmodells.
Wir beschäftigen uns mit folgenden Fragen:
* Welche Wirtschaftsstrukturen fördern Gewalt oder Frieden?
* Was sind die Alternativen im Bezug auf strukturelle Gewalt?
* Wer sind AkteurInnen und AdressatInnen eines Wandels?
* Welche politische, technische und gesellschaftliche
Durchsetzungswahrscheinlichkeit haben diese?
* Grenzen und Möglichkeiten des/der Einzelnen.
Leitung: Nonno Breuss (Politologe, ATTAC Österreich)
Workshop 6: Die Kunst der Konflikttransformation ... mit
friedlichen Mitteln ... für Menschen, die an Theorie und Praxis
einer wirklich friedlichen, d.h. gewaltfreien, dialogischen,
solidarischen und zukunftsfähigen Konfliktbearbeitung
interessiert sind.
Wenn strukturelle und kulturelle Gewalt als Ursachen bzw.
Hintergründe für direkte Gewalt verstanden werden, müssen ein
Friedensprozess, eine Friedensstruktur und eine Friedenskultur
auf all diesen Ebenen in Gang gesetzt und immer mehr vertieft
werden:
* vom Abbau direkter Gewalt zur Befriedigung menschlicher
Grundbedürfnisse,
* vom Abbau struktureller Gewalt zu kreativer Überwindung von
sozialen Trennungslinien,
* vom Abbau kultureller Gewalt zu allseitiger und tiefer
kultureller Empathie.
"Konflikttransformation mit friedlichen Mitteln" (Johan Galtung)
basiert auf drei Schlüsselkompetenzen, die auch ein spezielles
Training erfordern: Empathie, Kreativität und Gewaltfreiheit.
Wir wollen solche Schlüsselkompetenzen entdecken, verstehen und
erfahren. Methodik:
* theoretische und methodische Grundlagen;
* Bearbeitung von Fallbeispielen, die von den TeilnehmerInnen
selbst mitgebracht werden;
* Kleingruppen und Rollenspiele zu ausgewählten Fallbeispielen,
u.a. mit Methoden wie Transcend (Johan Galtung),
psychodramatisches Rollenspiel (J. L. Moreno), "Co-reflecting
Team" (Ed Watzke).
Die Teilnahme ist auf 20 Personen beschränkt
Leitung: Gudrun Kramer, Wilfried Graf (ÖSFK)
Workshop 7: Der permanente Krieg im Cyberspace
Der "permanente Krieg" der USA gegen ihre "Schurken" und
"Schurkenstaaten" hat sich nicht nur im Afghanistan- und im Irak-
Krieg gezeigt, sondern weitet sich auch auf den virtuellen Raum,
d.h. auf die globalen Netzwerke aus. In diesem Seminar sollen die
TeilnehmerInnen mit den aktuellen Methoden der
Terrorismusbekämpfung, kybernetischer Kriegsführung und
virtueller Konfliktaustragung im zivilen Bereich vertraut gemacht
werden.
Dabei werden Begriffe wie "Information Warfare", "Cyberwar" und
"Netwar" genauso beleuchtet werden wie kybernetische Waffen- und
Sicherheitssysteme sowie die neuen Risiken und Bedrohungen im
Cyberspace. Abgerundet wird der Workshop mit praktischen
Anwendungsbeispielen und mit der Analyse von Ausschnitten aus
zeitgenössischen Filmen zur Cyberwar-Problematik. Die
BesucherInnen des Workshops erwarten Multimedia-Präsentationen
via DVD-Widescreen-Projektion und WirelessLAN in einem neu
ausgestatteten Computer-Labor.
Die Teilnahme ist auf 12 Personen beschränkt
Leitung: Ronald H. Tuschl (EPU)
Teilnahmekosten
Vormittagsvorträge, Plenardiskussionen inkl. Workshops:
Euro 40,-- für die ganze Woche oder Euro 10,-- pro Tag
Bei Einzahlung vor dem 11.6. verringert sich der Beitrag auf Euro
35,--/Euro 8,-- Ermäßigung für Studierende und Arbeitslose:
Euro 20,-- für die ganze Woche
Bei Einzahlung vor dem 11.6. verringert sich der Beitrag auf Euro
18,--
Unterbringung
Hotel Burg Schlaining (****), Haus International, Private
Nächtigungsmöglichkeiten sowie kostenlose
Unterbringungsmöglichkeiten mit Schlafsack oder kostenlose
Campingmöglichkeiten.
Vollständiges Programm:
http://www.aspr.ac.at/sak2004.htm
Auskünfte, Anfragen und Anmeldung:
ÖSFK Außenstelle Wien
Tel. ++43 (0) 1 - 79 69 959
Fax ++43 (0) 1 - 79 65 711
e-mail: aspr.vie@aspr.ac.at
Herzliche Grüße
Thomas Roithner
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK)
Austrian Study Center for Peace and Conflict Resolution (ASPR)
Außenstelle Wien - Vienna Office
Bearbeitung: Mag. Dr. Thomas Roithner
Wiedner Gürtel 10, A - 1040 Wien
Tel. ++43 - 1 - 79 69 959
Fax ++43 - 1 - 79 65 711
e-mail: aspr.vie@aspr.ac.at
Sommerakademie 4.-10.7.04: http://www.aspr.ac.at/sak2004.htm
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Zur Wahl
From: "asyl-in-not" <asyl-in-not at asyl-in-not dot org>
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Zur Wahl
Asyl in Not ist als NGO vom Staat und von den Parteien
unabhängig. Wir geben daher auch keine Wahlempfehlungen für
einzelne Parteien ab. Wir greifen aber - mit unseren geringen
Kräften - in die allgemeine Politik ein und nehmen zu wichtigen
Fragen Stellung, in denen es um Demokratie und Menschenrechte
geht.
Eine Person, die seit vier Jahren der schwarz-blauen Regierung
angehört und alle antisozialen, fremden- und frauenfeindlichen
Maßnahmen dieser Regierung mitgetragen hat, kann aus den Reihen
der demokratischen Zivilgesellschaft keine Stimme erhalten.
Noch dazu, wenn sie sich offen und dreist gegen das geheime
Wahlrecht - eine der fundamentalen Säulen der Demokratie -
wendet. Noch dazu, wenn sie in den letzten Tagen massive
Schützenhilfe von blauer Seite erhält. Noch dazu, wenn sie mit
keinem einzigen Wort die Menschenrechtsverletzungen verurteilt,
die ihr Parteifreund Strasser auf dem Gewissen hat.
Das sind elementare Grundsätze, und es wundert mich, daß sie in
Erinnerung gerufen werden müssen. Ich bin daher nicht bereit,
mich mit dem "Argument" auseinanderzusetzen, es handle sich doch
immerhin um eine Frau. Es mag altmodisch erscheinen, aber ich
meine noch immer: Wahlen sind ein politischer Akt; Frauen und
Männer, die sich zur Wahl stellen, sind zu messen an ihrem
politischen Programm.
Das alles bedeutet keinen Freibrief für die Sozialdemokratie, die
ebenfalls an vielen Verletzungen der Menschenrechte mitschuldig
geworden ist - es genügt, die Namen Löschnak, Schlögl und Matzka
zu erwähnen. Wir haben gelernt, gegenüber dieser Partei sehr
wachsam zu sein. Das hindert uns nicht, richtig zu wählen im
richtigen Augenblick.
Vom neuen Bundespräsidenten werden wir nach der nächsten
Nationalratswahl verlangen, daß er den Auftrag zur Bildung einer
Reformregierung erteilt. Einer Regierung, die die Menschenrechte
achtet, das Asylrecht wiederherstellt und in der Beamtenschaft
durchgreift. Und die schwarz-blaue Schande abwäscht von diesem
Land.
Michael Genner,
Asyl in Not
Währingerstraße 59
1090 Wien
Tel. 408 42 10-15
Spendenkonto:
Asyl in Not
Bank Austria - Creditanstalt
Bankleitzahl 20151
Kontonummer 698 035 557
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08 grüne andersrum wien begrüssen spitzenkandidatur
von maria vassilakou
From: Grüne Andersrum <andersrum.wien at gruene dot at>
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2004-04-22 11:15
grüne andersrum wien begrüssen spitzenkandidatur von maria
vassilakou Mit Vassilakou eine Spitzenkandidatin mit großem
Engagment für Lesben, Schwule und TransGenders
Die SprecherInnen der Grünen Andersrum Wien, Susanna Speckmayer
und Marco Schreuder begrüßen den Vorschlag des Wiener Klubobmanns
Christoph Chorherr, Stadträtin Maria Vassilakou als
Spitzenkandidatin für die nächsten Wiener Wahlen 2006 zu
nominieren.
Susanna Speckmayer erinnert an das Engagment der profilierten
Menschenrechtspolitikerin: "Vassilakou war nie eine Politikerin,
die wie so viele andere an der Regenbogenparade nur kurze Reden
hielt, sondern paradiert schon seit Jahren in ihrem bereits
legendären 'Heiratsmobil' mit. Sie kämpft unermüdlich für eine
Gesellschaft, in der allen Gruppen gleiche Chancen und Rechte
eingeräumt werden."
"Vassilakou zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie immer
eine Ecke weiter denkt", so Marco Schreuder: "Sie denkt über
politische Herausforderungen nach, die hierzulande noch überhaupt
keinen Politiker oder Politikerin interessierte, etwa die
Situation lesbischwuler und transgender SeniorInnen oder die
besonderen Probleme von sozial schwachen Jugendlichen im Coming
Out-Prozess." Daher ist für Speckmayer und Schreuder eine
Spitzenkandidatin Maria Vassilakou "eine menschenrechtspolitische
Idealbesetzung, um der menschenrechtsfeindlichen Politik der ÖVP
und der FPÖ, sowie der sich kaum noch bewegenden SPÖ eine starke
Frau entgegen zu setzen."
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Die superüberdrübergrüne LesBiSchwule- & TransGender-Organisation
http://wien.gruene.at/andersrum/
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09 Europa und die USA
From: Cafe Critique <cafe.critique at gmx dot net>
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Europa wird links!
von Gerhard Scheit
(Jungle World, Nr. 47/2003)
"Geht doch rüber" - das werden die amerikanischen
Linken sicherlich bald zu hören bekommen. Zu
recht - wenn sie so links sind wie Derrida und
Habermas, Baudrillard und rifondazione comunista,
das Weltsozialforum und Ted Honderich.
Europa soll wieder die Lokomotive der Geschichte
werden, fordern Habermas und Derrida. Sie greifen
dabei wie in einer Fehlleistung auf die alte
Revolutions-Metapher von Marx zurück: "Die
Revolutionen sind die Lokomotiven der
Geschichte". Nun aber heißt es: "Das
avantgardistische Kerneuropa darf sich nicht zu
einem Kleineuropa verfestigen; es muß - wie so
oft - die Lokomotive sein." (Nach dem Krieg: Die
Wiedergeburt Europas, FAZ 31. 5. 2003)
Nach Auschwitz diese Metapher für Kerneuropa in
Anspruch zu nehmen - dazu ist nur imstande, wer
sein antiamerikanisches Ressentiment nicht mehr
im Griff hat. Die europäischen Intellektuellen
sind darin längst geeint: "Unerträglich", so
Baudrillard, "ist weniger das Unglück, das Leid
oder die Armut als vielmehr die Macht selbst und
ihre Arroganz. Unerträglich und inakzeptabel ist
das Auftauchen dieser ganz neuen globalen Macht."
(Die Globalisierung hat noch nicht gewonnen, FR
2. 3. 2002)
Die USA werden als diese "ganz neue globale
Macht" projiziert, die jeder Ausbeutung auf der
Welt zu Grunde liegt. Sie werden in der absurden,
aber dennoch praktikablen Form eines universell
gewordenen Kolonialstaats beschworen; man spricht
von Imperialismus, ohne noch eine Ahnung von
Kritik der politischen Ökonomie zu haben - Leid
und Armut sind ja, wie Baudrillard deutlich
macht, nicht wirklich schlimm, wirklich schlimm
ist die Arroganz der USA: feine Unterschiede; man
erklärt die ganz neue globale Macht zur Ursache
aller negativ empfundenen Erscheinungen der
bürgerlichen Gesellschaft - und drückt eben darin
das eigene, bereits vollendete Einverständnis mit
dieser Gesellschaft aus. Es schlägt sich nicht
nur wortreich im Feuilleton nieder, es
organisiert sich vor allem kollektiv in Form von
Sozial-Foren, Kommunismus-Konferenzen und
Friedensmärschen. Hier heißt es nicht abgehoben
"Entkoppelung von Lebenswelt und System" oder
"natürliche Ordnung des Körpers, des Geschlechts,
der Geburt und des Todes" gegen "virale Gewalt
der Netze und des Virtuellen, der sanften
Vernichtung"; hier wird volksnah proklamiert:
"Kein Blut für Öl!" oder "Die Welt ist keine
Ware!", "Die Entscheidungen müssen von den
Völkern getroffen werden!" oder "Für Solidarität
und Einheit der Welt der Arbeit auf kontinentaler
Ebene!" (Konferenz der Europäischen
Antikapitalistischen Linken, Madrid 2002). Dem
Weltsozialforum im brasilianischen Pôrto Alegre
folgte geradezu organisch ein Europäisches
Sozialforum, das zum ersten Mal in Florenz
stattfand, nun in Paris vorbereitet wird. Aus dem
Slogan "Eine andere Welt ist möglich!" wird
dessen Kern herausgeschält: "Ein anderes Europa
ist möglich!", das Geheimnis der
Globalisierungskritik gelüftet: es geht um
Europa, die Dritte Welt dient vor allem als
ideologische Legitimation. Natürlich werden die
Entscheidungen der Europäischen Union dabei stets
"von links" kritisiert - ähnlich wie nach 1968
die Institutionen beim langen Marsch durch sie
hindurch.
Europa gilt jedenfalls als "die kleinste Einheit
für die Wiedergeburt der Politik im Interesse der
unteren Klassen", und diese Wiedergeburt soll ein
"anderes", ein "unabhängiges Europa"
hervorbringen, das nach dem Süden und Osten
orientiert ist und "für ein anderes soziales und
politisches Modell steht als das der
Globalisierung" (Partito della rifondazione
comunista). Was diese neuen, wahrhaften
Euro-Kommunisten dann tatsächlich bewirken
können, ist immer nur eins: den Haß auf die USA
zu schüren.
Es fällt schwer, Unterschiede auszumachen. Die
berüchtigte "Antiimperialistische Koordination"
(AIK) aus Wien, die inzwischen für den irakischen
"Widerstand" sammelt, spricht es bloß offener
aus: allein die "Durchsetzung des Rechts auf
nationale Souveränität" könne den "globalen
Kapitalismus stoppen oder verlangsamen"; diese
Souveränität sei also das "wichtigste und
elementarste Menschenrecht", "das die USA nicht
von ungefähr im Visier haben". So lassen auch die
Aufrufe zum breit angelegten Weltsozialforum in
Pôrto Alegre keinen Zweifel, daß nicht das
Individuum und die Massen, sondern das Volk und
die Völker Ausgangs- und Endpunkt der
Globalisierungskritik bilden: "Neoliberale
Globalisierung zerstört die Umwelt, Gesundheit
und den Lebensraum der Völker ... Die
Finanzmärkte entziehen den Gemeinschaften und
Nationen Ressourcen und Reichtum und unterwerfen
nationale Wirtschaften der Willkür der
Spekulanten ... Wir fordern alle Völker rund um
die Erde auf, sich diesem Kampf für den Aufbau
einer besseren Welt anzuschließen. Das
Weltsozialforum von Pôrto Alegre ist ein Weg, die
Souveränität der Völker und eine gerechte Welt zu
errichten." Was vor allem auf diesem Weg liegt,
bezeichnet eine Passage am Schluß des Aufrufs,
worin "die Solidarität mit dem palästinensischen
Volk und seinem Kampf für Selbstbestimmung" als
eine der "fundamentalsten Aufgaben unserer
Bewegung" ausgewiesen wird.
Dem Sozialforum in Pôrto Alegre folgte darum
ebenso organisch eines in Ramallah: Ein anderer
Naher Osten ist möglich! Wer sich an ein Volk und
die Völker wendet und nicht an die Individuen und
die Massen, wer für die soziale Gemeinschaft und
die souveräne Nation gegen die USA mobilisiert,
der kalkuliert das Ende Israels und den Tod der
Juden ein. Für die einheimische jüdische Gemeinde
in Pôrto Alegre bedeutete schon die Abhaltung des
Weltsozialforums eine bedrohliche Situation mit
militantem Aufmarsch vor der örtlichen Synagoge;
Shimon Samuels vom Simon Wiesenthal Center rief
den Bürgermeister auf, etwas gegen die Invasion
des Antisemitismus in der brasilianischen Stadt
zu unternehmen. Auf den diversen Informations-
und Verkaufsständen wurden nicht nur
anti-israelische T-Shirts, sondern auch
Propagandabroschüren zu den Selbstmord-Attentaten
vertrieben.
Gegen den "ungerechten Tausch" hilft nur der
gerechte Tod, gegen die Globalisierung des
Tausches nur die Vernichtungsanstrengung des
Selbstmord-Attentats. Es ist, wie Baudrillard
sagt, die "geheime Botschaft": "der unmögliche
Tausch des Todes, die Herausforderung an das
System durch die symbolische Gabe des Todes".
Und der französische Intellektuelle
berauscht sich daran, das System durch diese Gabe
herauszufordern, "der es nicht gerecht werden
kann, außer durch den eigenen Tod und seinen
eigenen Zusammenbruch"; während der deutsche sich
beeilt, die Apologie des Selbstmord-Attentats,
die Ted Honderich geliefert hat ("diejenigen, die
sich selbst für die Sache ihres Volkes getötet
haben, haben sich in der Tat selbst
gerechtfertigt") dem Suhrkamp Verlag zu empfehlen.
Das Deutsche Sozialforum aber tagt längst im
Außenministerium in Berlin. Der Unterschied ist
eine gewisse Diskretion der Diplomatie: Joschka
Fischer tritt als angesehener Freund Israels auf
und die deutsche Außenpolitik toleriert die Hamas
oder, wenn es nicht mehr opportun erscheint,
wenigstens die mit ihr verbundenen sozialen
Organisationen, ergreift jedenfalls offen für
Arafat Partei. Die "Eckpunkte einer deutschen
Nahost-Politik" vom August 2001, auf die Matthias
Küntzel aufmerksam gemacht hat (Jungle World, 24.
9. 2003), lesen sich wie ein früher Entwurf zum
Weltsozialforum: "Die Unterstützung der
palästinensischen Staatswerdung ist prioritär."
Das Einverständnis mit der bürgerlichen
Gesellschaft, das sich seiner nicht bewußt werden
darf, ist immer das gefährlichste, und der Zwang
zu projizieren ist der innere Antrieb der neuen
Mobilisierung. Die Projektionsflächen gehören
dabei zum alteuropäischen Traditionsbestand.
Lenau, der erste große "Amerikamüde", schrieb
einstmals aus Übersee: was hier geschaffen werde,
sei nicht "eine von innen organisch
hervorgegangene", sondern eine von außen
gewaltsam und rapid herbeigebrachte "bodenlose"
Kultur: "Was wir Vaterland benennen, ist hier
bloß eine Vermögensassekurranz. Der Amerikaner
kennt nichts, er sucht nichts als Geld; er hat
keine Idee; folglich ist der Staat kein geistiges
und sittliches Institut (Vaterland), sondern nur
eine materielle Konvention." Wie Lenau jedoch im
Postskriptum desselben Briefs mitteilt, war es
gerade der eigentliche Zweck seines
Amerika-Aufenthalts, die Vermögensassekuranz
bestmöglich zu nützen und sein Geld in der Neuen
Welt gewinnbringend und sicher anzulegen.
In moralischen Kategorien ausgedrückt: Europa ist
der Inbegriff der Heuchelei. Politik, die heute
gegen die USA im europäischen Namen gemacht wird
- und sei's im Sinne des "kleineren Übels" -,
erinnert eben nicht zufällig an das Verhältnis
des christlichen Abendlands zu den Juden: man
macht sie für all das Schlechte verantwortlich,
woraus man selbst den größten Nutzen zieht.
Europa suggeriert - ideologiekritisch gesprochen
- einen Standpunkt außerhalb der Konflikte,
oberhalb der Interessen einzunehmen: im Himmel.
Wirklich gibt es diesen Standpunkt aber nur als
deutschen - als einen, der, wenn die Krise soweit
ist, das Ganze gewaltsam durchsetzt; der die
Vernichtung um ihrer selbst willen betreibt.
Wenn also Europa die Lokomotive sein soll, dann
ist die Revolution - wie schon Benjamin gegen die
Marxsche Metapher einwandte - "der Griff nach der
Notbremse".
___________
Veranstaltungen
23. 4. 04
Bonn, 20h
Großer und kleiner Teufel
Zum Verhältnis von Antiamerikanismus und Antisemitismus.
Vortrag von Gerhard Scheit
Buchladen Le Sabot, Breite Str. 76, 53111 Bonn
29. 4. 04
Wien, 20 Uhr
Die Einsamkeit Theodor Herzls
Der Haß auf Israel und die Arbeit der materialistischen Staatskritik
Vortrag von Joachim Bruhn
7*stern, Siebensterngasse 31, 1070 Wien
http://www.cafecritique.priv.at/herzl.html
8. 5. 04
Wien, 18 Uhr
Ein Fest zur Befreiung
veranstaltet von Café Critique, Context XXI, GAJ
Wien, Hashomer Hazair, Jüdische Veteranen der
Roten Armee, KPÖ GO-Dogma, ÖKOLI,
Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft u.
a.
9. 5. 04
Zürich, 11 Uhr
Vereint im Hass
Linke (und rechte) antijüdische Feindbilder
mit Andrea Woeldike, Stephan Grigat und Joachim Bruhn
Karl der Grosse, Kirchgasse 14
http://www.veranstaltungsreihe.ch/
10. 5. 04
Innsbruck, 19.30
Das antiamerikanische Ressentiment
Präsentation von "Amerika. Der 'War on Terror' und der Aufstand
der Alten Welt"
mit Stephan Grigat
Universität Innsbruck, Hörsaal 8 im Turm der
Geisteswissenschaften Innrain
http://www.anthropoid.info/
11. 5. 04
Mainz, 19 Uhr
Präsentation von "Transformation des
Postnazismus. Der deutsch-österreichische Weg zum
demokratischen Faschismus", ca ira-Verlag 2003
mit Stephan Grigat
Campus der Universität, Philosophicum, Welderweg 18, Hörsaal P 13
28. bis 31. Mai 2004
Seminar der Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft
GRUNDLAGEN DER GESELLSCHAFTSKRITIK
in St. Radegund (bei Graz)
Das Seminar richtet sich an alle Interessierten.
Fragen und Anmeldungen an lili.r@gmx.at
http://www.univie.ac.at/politikwissenschaft/strv/
1./2. 10. 04
Bremen
Vorwärts - und viel vergessen
Fachtagung zur Geschichte sozialer Bewegungen
mit einem Vortrag und Workshop von Stephan Grigat
zur Systemreintegration sozialer Bewegungen und
zu Johannes Agnolis Kritik der Involutionstendenz
nachfaschistischer Demokratien
Kulturzentrum ParadoX, Bernhardstr. 12
http://www.kritische-geschichte.de/
_______________________________
http://www.cafecritique.priv.at
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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10 DIE WELT: Schleier der Ignoranz
From: "Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen"
<Zeitungs_artikel_Initiative at gmx dot at>
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Schleier der Ignoranz
http://www.welt.de/data/2004/04/20/266844.html
Debatte: Das französische Kopftuchverbot ist ein reines
Ablenkungsmanöver von einer sozialen Notlage
von Daniel Cohen
Die Entscheidung Frankreichs, weiblichen Moslems das Tragen des
Kopftuchs an öffentlichen Schulen zu untersagen, wurde im Namen
der Trennung von Kirche und Staat getroffen, einer alten und
verdrießlichen Frage innerhalb der französischen Geschichte.
Die Verabschiedung dieses Gesetzes zeigte, wie schwierig es für
das französische Volk ist, sich mit einem Minderheitenproblem zu
konfrontieren: In Frankreich wird Armut mit Religion verwechselt,
in Amerika mit Rassenzugehörigkeit. In Europa ist die Mehrheit
der Ansicht, dass arme Leute ganz normale Menschen seien, die
eben Pech gehabt hätten. Allerdings scheint insbesondere in
Frankreich das Konzept der Armut eine "Amerikanisierung" zu
durchlaufen, denn es besteht inzwischen eine große Kluft zwischen
dem unterhalb der Armutsgrenze lebenden Anteil der weißen
Bevölkerung und dem von Minderheiten.
Unabhängig vom Bildungsgrad ist die Arbeitslosenquote unter
Einwanderern und ihren Nachkommen in Frankreich zwei bis drei Mal
höher als die der Bevölkerung allgemein. Untersuchungen legen
nahe, dass innerhalb derselben sozialen Schicht die schulischen
Leistungen von aus armen Vierteln stammenden Kindern im
Grundschulalter gleich gut sind. Im Laufe der Zeit jedoch
beginnen das soziale und familiäre Umfeld und die begrenzten
Ressourcen ihrer Familien, die Kinder aus Minderheiten in ihrer
Entwicklung zurückzuhalten. Unaufhaltsam schleichen sich
Rassenvorurteile ein.
Natürlich litten auch Einwanderer aus Polen und Italien unter
Schikanen und Diskriminierung, bevor sie von der französischen
Gesellschaft anerkannt wurden. Dies allerdings ist, teilweise auf
Grund der tief greifenden wirtschaftlichen Umwälzungen der
letzten Jahrzehnte, kein Trost für die heutigen Neuankömmlinge.
Die Fabrikarbeit, die einst eine lebenslange Beschäftigung und
einen Weg zur Staatsbürgerschaft bot, verschwindet rapide.
Die Soziologen Beaud und Pialoux haben in Studien über den
Pariser Vorortes Montbéliard, dem französischen Detroit, die
Entwicklung von unterprivilegierten Jugendlichen über einen
Zeitraum von zehn Jahren verfolgt. Bevor sich die
Beschäftigungslage im Jahre 1997 verbesserte, wurden diese jungen
Leute von einer Weiterbildungseinrichtung an die nächste
weitergereicht. Mit der Konjunkturerholung des Jahres 1997 und
der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften änderte sich die
Situation. Plötzlich reichten Schulungen von einer Länge von zwei
Tagen aus, um echte Arbeitsplätze zu besetzen; die Durchfallquote
war niedrig. Die Fabriken hießen die jungen Leute von Montbéliard
mit harter Arbeit, aber auch mit gutem Geld willkommen.
Unglücklicherweise konnte keiner dieser jungen Arbeiter seinen
Traum von einer Daueranstellung verwirklichen: Da sie als Letzte
eingestellt wurden, waren sie auch die Ersten, die beim nächsten
Konjunktureinbruch wieder entlassen wurden. Die Autoren folgern,
dass Frankreichs Eintreten für gleiche Rechte Lügen gestraft wird
durch die zunehmende Diskriminierung von Einwanderern, "die
geächtet und in schlechten Schulen, Armenvierteln, unsicheren
Arbeitsverhältnissen und unechten beruflichen
Ausbildungsmaßnahmen konzentriert werden".
Das Kopftuchverbot ist zu einer weiteren Maßnahme geworden, mit
der das Bestehen einer sozialen Minderheit geleugnet wird.
Anfänglich wurde hier ein Grundprinzip angesprochen: Das
Schulsystem sollte die Diskriminierung von Schülerinnen nicht
tolerieren, egal aus welchem Grund. Am Ende jedoch verknüpfte der
Gesetzentwurf diese Frage mit der von Symbolen für die
Religionszugehörigkeit.
Beide Fragen haben etwas gemeinsam, aber die ihnen zu Grunde
liegende Logik unterscheidet sich. Gesetze gegen die
Genitalverstümmelung werden nicht dem Säkularismus zuliebe
verabschiedet, sondern um die physische Unversehrtheit junger
Frauen zu schützen. Das Anliegen des Kopftuchverbots, auch wenn
es sich dabei um einen weniger gravierenden Eingriff handelt, ist
ähnlich: die Verteidigung der ungehinderten moralischen und
persönlichen Entwicklung von Schülerinnen. Ein Gesetz, das jede
Form negativer Diskriminierung gegen junge Frauen (einschließlich
des Kopftuches) untersagt hätte, hätte ausgereicht, um dieses
Ziel umzusetzen. Die Betonung der religiösen Seite des Verbots
veränderte die Bedeutung des Gesetzes grundlegend.
Der verstorbene amerikanische Philosoph John Rawls hat einmal
vorgeschlagen, die Richtigkeit sozialpolitischer Maßnahmen solle
danach beurteilt werden, ob sie die Situation derer verbessert,
denen es innerhalb der Gesellschaft am schlechtesten geht.
Die Diskussion über das Kopftuch hat den gegenteiligen Effekt.
Sie bewirkt, dass Köpfe und Gedanken sich von den
Unterprivilegierten und der Frage, was zur Verbesserung ihrer
Lage getan werden kann, abwenden. In der Tradition von Molières
berüchtigtem Heuchler Tartuffe verschleiert ein solches Gesetz
lediglich ein Übel, das wir uns nicht vor Augen führen wollen:
soziale Ungleichheit und Ausgrenzung.
Daniel Cohen ist Wirtschaftswissenschaftler. Project Syndicate.
Übers. Jan Neumann
Artikel erschienen am 20. April 2004
***********************************
--
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
e-mail:dieinitiative@gmx.at
für Rückfragen und Korrespondenz kontaktieren sie bitte:
Omar Al Rawi +43-664-3831942 al-rawi@gmx.at
Amina & Tarafa Baghajati +43-1-2595449 baghajati@aon.at
Mouddar Khouja +43-1-9685096 mouddar@gmx.net
Andrea Saleh +43-1-7965652 salehand@gmx.at
Liebe Brüder und Schwestern, liebe Interessierte!
Wir hoffen, dass die so an Euch zugehenden Informationen auf
Euer Interesse stoßen.
Wir versenden über den Verteiler nicht nur Neuigkeiten, die die
eigenen Aktivitäten betreffen, sondern auch Zeitungsartikel, die
im weitesten Sinn mit dem Islam und Integration zu tun haben
oder ähnliches.
Diese spiegeln natürlich nicht unbedingt unsere eigene Meinung
wieder, sind aber gut, um das Meinungsspektrum zu sichten. Wir
freuen uns über jede Rückmeldung.
Selbstverständlich kann auch alles an Freunde,Bekannte
usw.weitergemailt werden.
Für die Publikation in eigenen Homepages bitten wir jedoch um
vorherige Rücksprache.
Bitte achten Sie bei Zeitungsartikeln auf das Copyright.
Alle Inhalte dienen der persoenlichen Information.
Eine Weiterverwendung und Reproduktion ueber den
persoenlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.
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11 Fw: 24 April 1915 - 2004 / Tag der Erinnerung
From: " Ges. f. bedrohte Völker " <gfbv.austria at chello dot at>
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Mit folgendem Appell richtete sich heute die Gesellschaft für
bedrohte Völker-Österreich an die Menschenrechtssprecher der SPÖ,
ÖVP und der Grünen:
Wien, 23. April 2004
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Gesellschaft für bedrohte Völker - Österreich (GfbV)
appelliert an Ihre Partei, sich für die Anerkennung des 24.
April als Tag der Erinnerung an den Völkermord der Türkei an den
Armeniern zu engagieren. Österreich soll sich in der EU, im
Europarat und in der UNO dafür einsetzen, dass die armenischen
Völkermordopfer endlich anerkannt werden.
Als Beispiel dafür gilt der 28. Januar, der Tag der Befreiung der
jüdischen Insassen des KZ Auschwitz durch die Rote Armee. Am 28.
Januar gedenkt die Welt der sechs Millionen jüdischen Opfern des
Nationalsozialismus. Auch die Armenier der Türkei wurden zwischen
1915-1918 Opfer eines - bisher von der Türkei vehement -
geleugneten Völkermordes.
Die systematische Ausrottung wurde am 24. April 1915 mit
Deportationsbefehlen der Jung-Türken eingeleitet, zwei Millionen
Armenier kamen bei den Massakern seit 1894 ums Leben. Der
Völkermord der Jung-Türken an den Armeniern (unter Mithilfe des
Deutschen Reiches) galt dem Dritten Reich als Vorbild. Adolf
Hitler befahl seinen Truppen, ob SS oder Wehrmacht, gnadenlos
gegen slawische und jüdische Europäer vorzugehen, sie
auszurotten. Denn, "wer erinnert sich schließlich noch an die
Ausrottung der Armenier?".
Der Türkei ist es bisher offensichtlich gelungen, ihren
Völkermord an den Armeniern aus dem Gedächtnis der
Weltöffentlichkeit zu tilgen. Genauso die Vertreibung der Assyrer
und der Griechen an der türkischen Mittelmeerküste. Unter an den
Augen der Weltöffentlichkeit führte die Türkei einen brutalen
Krieg gegen die kurdische Bevölkerung. Tausende zerstörte Dörfer,
Hunderttausende Vertriebene waren die Folge.
Der Nato-Partner Türkei konnte 1974 ungehindert Zypern besetzen,
200.000 griechische Zyprioten vertreiben und die Insel teilen.
Dieses Land, in dem der erste Völkermord im vergangenen
Jahrhundert stattfand, will der EU beitreten. Eine der
Voraussetzungen muss die Anerkennung dieses Völkermordes sein -
der 24. April soll deshalb international zum Tag des Erinnerns
werden. Keine Aufnahme der Türkei in die EU, solange Reformen für
Kurden und Christen nur auf dem Papier existieren!
Angesichts der anhaltenden Politik der Verfolgung der 15 - 20
Millionen Kurden und der fortdauernden Unterdrückung ihrer
Sprache und Kultur sowie der ungebrochenen Diskriminierung
christlicher Minderheiten appelliert die Gesellschaft für
bedrohte Völker an die östereichische Regierung, die Aufnahme der
Türkei in die Europäische Union derzeit nicht zu unterstützen.
Die nach 15 Jahren türkisch-kurdischem Bürgerkrieg (1984 bis
1999) verkündeten Reformen für eine der größten nationalen
Minderheiten weltweit existieren nur auf dem Papier. Die
Zulassung der kurdischen Sprache in Medien und im
Schulunterricht, die Amnestie für die 6500 politischen
Gefangenen, die Rückkehr der 2,5 Millionen aus ihren Dörfern
vertriebenen Bauern wurden nicht einmal im Ansatz verwirklicht.
Eine chauvinistische Kampagne des türkischen
Erziehungsministeriums gegen christliche Minderheiten
widerspricht der offiziell verlautbarten Toleranz gegen religiöse
Minderheiten.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker verurteilt im Einzelnen, dass
- 2003 die Menschenrechtsverletzungen in Ostanatolien mit
unverminderter Härte von türkischen Sicherheitskräften
fortgesetzt wurden (105 Tote bei bewaffneten
Auseinandersetzungen, 84 Opfer extralegaler Hinrichtungen, 502
Fälle von Folter etc.);
- die versprochenen Radio- und Fernsehprogramme in kurdischer
Sprache ebenso wenig umgesetzt wurden wie die zugesagten Angebote
von Sprachkursen, geschweige denn die Aufnahme des Kurdischen in
den Schulunterricht;
- nach wie vor 6500 kurdische politische Gefangene wegen
wirklichen oder angeblichen Engagements für "separatistische
Ziele" bis heute inhaftiert und nicht in die Amnestie einbezogen
sind, unter ihnen die kurdische Sacharow- Preisträgerin Leyla
Zana (siehe auch im Anhang Stelllungsnahme der GfbV zur
neuerlichen Verurteilung) mit drei ihrer Parlamentskollegen,
deren Freilassung nach 10jähriger Haft erneut von einem
türkischen Staatssicherheitsgerichtshof abgelehnt wurde;
- die Türkei nicht einmal in Ansätzen die Rückkehr von 2,5
Millionen völlig verarmten, medizinisch und schulisch kaum
betreuten, von türkischen Sicherheitskräften vertriebenen Bauern
in ihre 3.428 zerstörten Dörfer realisiert hat;
- das türkische Erziehungsministerium bei Neuauflagen türkischer
Schulbücher im Jahre 2003 christliche Minderheiten wie Armenier,
Assyrer/Aramäer oder Pontos-Griechen als Spione, Verräter und
Barbaren diffamiert und den Aramäischunterricht und den
Minderheitenstatus der Aramäer nicht offiziell anerkennt.
mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans Bogenreiter (GF) Dr. Bert Scharner (Obmann)
Siehe auch:
www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040223de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040121de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/011221de.html |
www.gfbv.it/3dossier/armeni/010720armeni.html |
www.gfbv.it/3dossier/war/gutman-rieff.html#r3 |
www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
www: www.ess.uwe.ac.uk/genocide/armenia.htm |
www.armenian-genocide.org |
www.cilicia.com/armo10.html | www.crimesofwar.org
Anhang:
PRESSEERKLÄRUNG Göttingen, den 21.04.2004
Unrechtsurteil gegen Leyla Zana ist Provokation für 20 Millionen
kurdische Staatsbürger der Türkei
Zum heutigen Urteil gegen Leyla Zana erklärt der Generalsekretär
der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch:
Mit dem Unrechtsurteil gegen die 1991 frei gewählte kurdisch-
türkische Parlamentarierin Leyla Zana provoziert die Türkei ihre
20 Millionen kurdischen Bürger. Damit wird den 6.500 wegen
angeblicher separatistischer Umtriebe inhaftierten Kurden jede
Hoffnung auf Freilassung genommen und den 2,5 Millionen
verelendeten kurdischen Bauern die Aussicht auf eine Rückkehr in
ihre rund 3.400 von der türkischen Armee zerstörten Dörfer
geraubt. Die türkische Reform in Sachen Minderheitenrechte sind
gescheitert.
Tilman Zülch ist auch erreichbar unter Tel. 0151 153 09 888.
=========================================================
Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de, Homepage:http://www.gfbv.de
==========================================================
==================================================
12 Warschau - updates
From: gipfelsoli-l at lists dot nadir dot org
==================================================
Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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Warsaw - updates
Es ist keine Woche mehr bis der Europäische Wirtschaftsgipfel,
der regionale Ableger des WEF, in Warsaw stattfinden wird. Hier
sind weitere Updates.
Ältere Postings auf indymedia.de:
http://de.indymedia.org/2004/04/80532.shtml (vom 19.4.)
http://de.indymedia.org/2004/04/79387.shtml (vom 5.4.)
http://de.indymedia.org/2004/03/78554.shtml (vom 31.3.) Feature
auf indy.ch (Stand 7.4.):
http://ch.indymedia.org/de/2004/04/21026.shtml
Updates aus Warsaw:
# Infopoint - es gibt nun einen fixen Infopoint als Anlaufstelle
für AktivistInnen
# Anreise - Falls ihr nach organisierten Anreisemöglichkeiten
oder Quartieren sucht
# Berichte zu den Polizeirepressionen im Vorfeld der Proteste
# Erklärung der Solidarnosc zu den Protesten
# Infopoint für die Proteste gegen das Europäische
Wirtschaftsforum (EEF) in Warsaw Wir informieren euch, dass der
Infopoint des Antyszczyt, des Anti-EEF- Forums von Montag, den
26.4. bis Samstag, den 1.5., im "Jad³odajnia filozoficzna" in der
Dobra Strasse 33/35 in Warsaw geöffnet haben wird.
Die Öffnungszeiten:
Montag 12.00-22.00
Dienstag12.00-22.00
Mittwoch 08.00-24.00
Donnerstag 08.00-02.00
Freitag 08.00-24.00
Samstag 10.00-14.00
Der Infopoint soll Menschen helfen die aus Polen und vom Ausland
zu den Protesten kommen. Im Infopoint wird es Informationen
bezüglich der Unterkunft, den Protesten, die Konferenz, den
begeleitenden Veranstaltungen und über das Gesetz bezüglich der
Polizei sowie den Rechten von demonstrantInnen geben. Zusätzlich
zu diesen Infopoint wird es einen weiteren am Pola Mokotowskie
zwischen den 28. und den 30. April geben.
# Anreise:
Wenn ihr irgend eine Art von organisierter Anreise plant oder
nach einer Anreisemöglichkeit oder Menschen, die aus eurer Gegend
nach Warsaw reisen wollen sucht , lasst es uns wissen:
transport@wa29.org
Die "accomodation group" ruft alle, die nach Warsaw zu den
Protesten kommen wollen, dazu auf, ihre Schafplätze zu
reservieren. Wir haben etliche Hotel-Zimmer (4-5 Euro),
Campingplätze (3-4 Euro) und eine begrentzte Anzahl an gratis
Unterkünften (vor allem für GästInnen aus den Osten Europas) zur
Verfügung. Um Probleme mit der Unterkunft zu vermeiden informiert
uns bitte, wie viele kommen wollen. Wenn ihr uns mit Geldspenden
helfen wollt spendet bitte auf das offizielle Anti-Summit Konto
unter dem Kennwort "accomodation":
Sz.Ignatowicz Bank BPH PBK SA oddzial w Warszawie
PL 47 1060 0076 0000 3020 0093 5745
Bittet sendet alle Anfragen bezüglich Unterkünfte an:
acomodation@wa29.org Im Notfall ruft folgende Telefonnummer:
(+48) 600371017.
# Bericht zur Polizei Repression gegen Antiglobalisierungs-
AktivistInnen Es sind keine zwei Wochen mehr bis zum Europäischen
Wirtschafts Forum und den begeleitenden Protesten. Während die
GlobalisierungskritikerInnen den gesetzlichen Rahmen respektiert
haben, hat die Polizei und der ABW (Innlandsgeheimdienst) -
vermutlich durch Angst bewegt - angefangen die GegnerInnen des
Neoliberalsimus mehr und mehr zu belästigen, durch Anrufe an den
privaten Telefonen, durch das Vorschlagen "inoffizieller Treffen
und Beratungen", durch das Aufsuchen von Treffpunkten der
alternativen Bewegung, das Einschüchtern von Menschen aus der
bewegung und den EignerInnen von Ortne, anb denen Treffen,
Filmvorführungen oder Konzerte stattfinden sollten.
Hier ist eine Liste von Vorfällen:
a.. Am 13. April haben PolizistInnen das "Praha Kino" in Warsaw,
in dem Filme mit Bezug zu sozialen Themen mit Bezug auf das Anti-
Forum für End April geplant waren besucht. Die BeamtInnen gaben
als Grund für den Besuch an, das Management vor "TerroristInnen"
warnen zu wollen. Sie haben das Kellergeschoss des Gebäudes auf
Bomben untersucht. Sie warnten, dass die
GlobalisierungsgegnerInnen sehr gefährlich seien und mit
TerroristInnen zusammen arbeiten könnten. Der Direktor des Kinos,
der von der Polizei erfolgreich eingeschüchtert wurde, entschied
sich die Filmvorführungen abzusagen. Es ist erwähnenswert, dass
das Ganze statt fand, nachdem ein Lügen-Artikel in der "¯ycie
Warszawy" erschien, in dem ein inkompetenter Journalist das Praha
Kinos als ein Hauptquartier der GlobalisierungsgegnerInnen
darstellte.
b.. In vielen Städten wurden Personen, die als AktivistInnen
sozialer Bewegungen bekannt sind, zu Hause und am Telefon
belästigt. In Poznan und Olsztyn hat die Polizei NachbarInnen
über AktivistInnen befragt, sie haben AktivistInnen zu Hause
befragt, etwa "welches Auto benutzen sie...". Sie haben mit deren
Familien gesprochen und mit Problemen gedroht, falls sie zu den
Demonstrationen kommen würden. Die Repressionen betreffen auch
Mitglieder von Gewerkschaften. Einige zögern darüber zu sprechen,
andere sprechen darüber wegen ihres Interesses an den Anti-Forums
in Warsaw.
c.. Zivil gekleidete BeamtInnen, die sich als AktivistInnen
ausgaben, haben einen anarchistischen Klub in Warsaw besucht. Ein
Auto mit AktivistInnen, die ebenfalls auf den Treffen waren,
wurde am selben Abend gestoppt. PolizeibeamtInnen, die nicht mit
beleidigenden Kommentaren sparten, haben die InsassInnen des
Autos durchsucht und erklärten den AktivistInnen, dass sie
"besser nicht" zu der Demonstration am 29. April kommen sollten
("Es is besser mit FreundInnen ein paar Bier zu trinken als auf
die Demo zu gehen, weil ihr nur ein Leben habt"). Am Ende wiesen
sie den Beamten vom Verkehrsamt an Unzulänglichkeiten am Auto
festz zu stellen um die Fahrzeugpapiere nehmen zu können.
d.. Die Polizei "besuchte" das Centrum Reanimacji Kultury Wroclaw
Anfang April, manchmals mehrmals am Tag. Am 3. April war ein
Informations-Treffen über das Anti-Forum geplant. Traurigerweise
musste dieses Treffen wegen der Probleme mit der Polizei an einen
anderen Ort abgehalten werden. BeamtInnen in Zivil verlangten von
den BetreiberInnen eine Erklärung, dass sie weder AktivistInnen,
die zu den Antyszczyt fahren noch welchen, die von diesem zurück
kehren, beherbergen würden. Das Gebäude wird regelmässig von
Polizei-Patroullien überwacht.
e.. Alternatives Kulturzentrum Warsaw (Squat "fabryka") - die
Polizei drang vor einem Konzert, dessen Erlös - wie auf Plakaten
angekündigt - zur Unterstützung der GlobalisierungsgegnerInnen
dienen sollte, in das Gebäude ein. Die BeamtInnen erklärten ohne
zu fackeln, dass der Grund für den Besuch das Logo des atyszczyt
(des Anti-Forums) auf den Konzertplakaten war.
f.. In Suwalki hat die Polizei einen Klub, in dem ein Konzert zur
Unterstützung der globalisierungskritischen Bewegung stattfand,
nahezu umstellt. Die Personalien aller BesucherInnen wurden
überprüft und sie selber wurden mit einer Videokamera abgefilmt.
g. In Olsztyn gaben sich BeamtInnen als ZuhörerInnen eines
Vortrags und Diskussion aus um alles, was von den TeilnehmerInnen
gesagt wurde aufzuzeichnen.
h.. Das Alternativen Kulturzentrum in Poznan wurde unter den
Vorwand, nach einem verschwundenen Mädchen zu suchen, ebenfalls
besucht. Sie überprüften die Dokumnete aller Anwesenden und
unterstellten, dass bei der Demonstration am 29. April in Warsaw
ein sicheres Wiedersehen statt finden würde.
i.. Etliche AktivistInnen wurden auf eine mehr oder weniger harte
Art zu Gesprächen und Beratschlagungen eingeladen. Von derartigen
Vorschlägen wurde uns aus Bialystok, Torun und Rzeszow berichtet.
j.. Es ist ebenso bekannt, dass in den Städten Wroclaw und Krakow
die Termin für Verhandlungen und Befragungen von AktivistInnen in
den Fällen von Anti-Kriegs Demonstrationen für Ende April
festgesetzt wurden (z.B. für den 27. April). Dies ist
überraschend weil polnische Gerichte Verhandlungen mit großem
Aufschub durchführen, weil sie Berge an Arbeit haben. In diesem
Fall sollten wir wohl zu der fast unmittelbaren Reaktion
gratulieren...
k.. In Olsztyn wurde ein anderer Prozess gegen einen Sozial
Aktivisten für den 29 April festgesetzt - in einem Fall, den
bereist alle vergessen haben.
Als die Koalicja Grup Wolnociowych (Freedom Group Coalition)
wollen wir uns gegen diese Praktiken aussprechen, da nichts auf
deren Ende hinweist. Nichts indiziert, dass in einem Land, dass
sich selber Demokratie nennt, die die Beachtung der grundlegenden
bürgerlichen Rechte wie Redefreiheit respektiert, diese
tatsächlich respektiert und verwirklicht werden.
Freedom Group Coalition, "Antyszczyt Wa29"
[...]
[indymedia.de, von wow - 22.04.2004 19:18]
--------------------------------------------------------------------------
gipfelsoli infogruppe
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
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13 Die neue AUF ist erschienen
From: "AUF-Eine Frauenzeitschrift" <auf at t0 dot or dot at>
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AUF/Bruch? Frauenstimmen aus Osteuropa
Die neue AUF-Eine Frauenzeitschrift ist erschienen!
EU-Erweiterung aller Orten, aber in der AUF kommen die Frauen in
Osteuropa selbst zu Wort: Frauen aus den osteuropäischen
Beitrittsländern haben eine Plattform erhalten, die Situation der
Frauen in ihrem Land, ihre Wünsche, Erwartungen und Skepsis im
Bezug auf den EU-Beitritt zum Ausdruck zu bringen. Frauen in der
Slowakei und in Polen, in Tschechien in Slowenien und in Estland
schreiben vom Alltag in der Frauenbewegung, von den Kämpfen und
von den Debatten, die in ihren Ländern geführt werden, von ihren
Erwartungen. Wie realistisch ihre EU-Skepsis ist, zeigt der
literarische Bericht von Ditha Brickwell zu ökonomischen und
ökologischen Aspekten des EU-Beitritts aus kritischer Insider
Perspektive -sie ist Förderexpertin, und arbeitet für den Senat
Berlin und die EU-Kommission.
Viel Spannendes und Informatives zu unseren Nachbarinnen lädt zur spannenden
Lekture ein!
Saša Marie Lienau: Drei Aufbrüche und kein Feminismus
Saša Marie Lienau: ein Frauenhaus aus den 30er jahren
Veronika Wöhrer: Som Feministka, No a co?
Lubica Lacinova: Die Geschichte vom slowakischen Feminismus
Elisabeth Ettmann: Ein Gespräch
Renata Sribar: Paradigmen einer neuen Ordnung
Die grossen Frauen auf den kleinen Bildern
Sabina Znidaršic und Nina Kozinc: Slovenia - Myth of Success!?
Links und E-Mails zu den Frauen Osteuropas
Reet Hiiemäe: Entstehungsgeschichte des ersten Frauenhauses in Estland
Johanna Koller im Gespräch mit Marietta Schneider: Ich bin eine Kosmopolitin
Kasia Gawlicz: Some Comments on the Polish Feminist Movement
Ditha Brickwell:… und Bulgarien darf noch warten
Ursula Rütten: Buch zum Thema, Die 100 bedeutendsten Frauen des europäischen
Ostens
Veranstaltungshinweise zum Thema
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Linde Prelog: Zum 65. Geburtstag von Johanna Dohnal
Astrid Jane Rieger: Rezension
Vor hundert Nummern
Zu beziehen bei auf@t0.or.at
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14 Neues von der Arbeiterfotografie
From: arbeiterfotografie at t-online dot de (arbeiterfotografie)
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Liebe Freundinnen und Freunde,
neu auf der Sonderseite "Kein Krieg!" in der Rubrik 'Rezensionen':
* Offener Aufruf zur Zensur
Über den arte-Themenabend von Daniel Leconte mit dem Titel
'Verschwörungstheorien - das jüngste Gerücht' mit der Sendung 'Der
11. September fand nicht statt' von Barbara Necek und Antoine
Vitkine, ausgestrahlt am 13.4.2004
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-rezension-7.html
Und es gibt folgende neue Reportagen:
* Ostermarsch Berlin - 'Abrüstung statt Sozialabbau - Nein zum Krieg!
Friedenspolitik statt Militäreinsätzen!'
Berlin, 12.4.2004
* Ostermarsch Frankfurt - 'Abrüstung statt Sozialabbau - Nein zum
Krieg!'
Frankfurt, 12.4.2004
* Ostermarsch Nürnberg - 'Den Teufelskreis durchbrechen! Abrüsten
statt Sozialabbau!' -
Nürnberg, 12.4.2004
* Ostermarsch Oberberg - 'Den Frieden planen, nicht den Krieg!
Abrüstung statt Sozialkahlschlag!'
Waldbröl, 12.4.2004
* Ostermarsch Bremerhaven - 'Wir wollen keine Kriege - auch wenn sie
anders heißen'
Bremerhaven, 10.4.2004
* Ostermarsch Rheinland - 'Nein zur EU-Militärverfassung! Abrüstung
statt Sozialkahlschlag!'
Düsseldorf, 10.4.2004
* Europaweiter Aktionstag gegen Sozialabbau, Berlin - 'Aufstehn,
damit es endlich besser wird'
Berlin, 3.4.2004 (in 3 Teilen)
* Europaweiter Aktionstag gegen Sozialabbau, Köln - 'Aufstehn, damit
es endlich besser wird'
Köln, 3.4.2004 (in 6 Teilen)
* Europaweiter Aktionstag gegen Sozialabbau, Stuttgart - 'Aufstehn,
damit es endlich besser wird'
Stuttgart, 3.4.2004
* Autokorso der seit 11 Wochen streikenden BusfahrerInnen der
HBB-Leverkusen - Kampf gegen Billiglöhne und für einen Tarifvertrag
Leverkusen, 27.3.2004
* 'Nur mit uns!' - Künstler gegen den Kulturkahlschlag in der freien
Kunstszene
Köln, 27.3.2004
* Internationales Frauen-Friedensarchiv IFFA
Oberhausen, 23.3.2004
Diese und weitere Reportage sind zu finden unter:
http://www.arbeiterfotografie.com/reportage
Hintergrundinformation über das rote i rechts über den Bildern
Die Bilder können für nicht kommerzielle Zwecke gerne kostenlos
verwendet werden, für Flugblätter, Zeitungen, Internet,... (bei
Autorenangabe 'arbeiterfotografie.com' und Mitteilung über die
Verwendung bzw. Zusendung eines Belegexemplars).
Mit besten Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
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Arbeiterfotografie - Forum für Engagierte Fotografie
Anneliese Fikentscher
Andreas Neumann
Merheimer Str. 107
D-50733 Köln
Tel: 0221/727 999
Fax: 0221/732 55 88
eMail: arbeiterfotografie@t-online.de
Web: www.arbeiterfotografie.com
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