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INHALTSVERZEICHNIS |
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01 Rabl an Inou
From: andreas (at) no-racism.net
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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02 8. Mai
From: ast-lfi (at) utanet.at
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03 Veranstaltungen zur Befreiungsfeier
From: LesbenFrauenNachrichten (at) gmx.at
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04 Veranstaltung mit slowakischen Gewerkschaftern
From: slp (at) slp.at
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05 8. Tag der Arbeitslosen
From: ruth.chylik (at) gruene.at
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06 Wider das Verdrängen und Vergessen
From: p (at) kinoki.at
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07 mikrokino
From: p (at) kinoki.at
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08 Radiosendung "Gegenargumente"
From: office (at) gegenargumente.at
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09 Neue Broschüre
From: ast-lfi (at) utanet.at
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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10 Vergewaltiger, wir kriegen euch!
From: towanda973 (at) yahoo.ie
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11 Leserbrief-Lob für Neonazi-Flugblatt
From: martintaka (at) gmx.net
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12 AN-ON - Trutzburg des Anonymen
From: depesche (at) quintessenz.org
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13 SWPAT: EICTA lobbt gegen Parlamentssprecher
From: depesche (at) quintessenz.org
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14 8. Prozesstag
From: gatasnegras (at) t-online.de
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REDAKTIONELLES |
Diese Ausgabe hat Claudia Volgger (widerstand (at) no-racism.net) zusammengestellt.
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Bei weiteren Fragen bitte zuerst unser Editorial lesen. |
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INHALT |
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01 Rabl an Inou
From: andreas (at) no-racism.net
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From: "Peter Rabl, Herausgeber KURIER " <peter.rabl (at) kurier.at>
Organization: KURIER
To: INOU <simon.inou (at) gmx.at>
Cc: p.lattinger (at) kurier.at, c.kotanko (at) kurier.at, seibane (at) no-racism.net,
AFRIKANET <afrikanet (at) yahoogroups.com>
Subject: [Seibane] Re: Fall Bukasa - Offene Antwort an "Kurier"
Sehr geehrter Herr Inou,
es wäre einfacher, mit Ihnen zu diskutieren, wenn
Sie sich den anmaßenden und vernadernden Ton
abschminken könnten.
Sie sind hier nicht das Urmeter oder der
Lordsiegelbewahrer des Journalismus sondern
extreme Partei und entsprechend eingeschränkt als
Quelle relevant.
Es wird Ihnen genau so wenig wie anderen
gelingen, uns durch solche Attacken von der
notwendigen Information über alle relevant
gefährlichen kriminellen Erscheinungen
abzubringen. Dazu gehört leider, dass der schwer
gefährdende Handel mit Suchtgift offensichtlich
zu einem beträchtlichen Teil von organisierter
schwarzafrikanischer Kriminalität besorgt wird.
Vielleicht sollten Sie und Ihresgleichen sich
eher mit dem kriminellen Phänomen und weniger mit
der Berichterstattung darüber auseinander setzen.
Besten Gruß
Peter RablINOU schrieb:
>Sehr geehrter Herr Lattinger,
>
>Ich habe diesen Text von Ihnen über die
>Nicht-Berichterstattung des Falles Bukasa
>erhalten:
>
>"Sehr geehrter Herr Lantschner, bei der
>Recherche zu dem Vorfall haben sich mehrere
>Widersprüche zwischen den Schilderungen bei der
>Anzeige des Zwischenfalles bei der Polizei und
>den Angaben in einer Aussendung ergeben, sodass
>wir darauf verzichtet haben, den Vorfall zu
>reportieren. Es wäre uns nicht möglich gewesen,
>den wirklichen Sachverhalt herauszufinden. Das
>hat nichts mit der Blattlinie zu tun oder ob wir
>das prinzipiell nicht für berichtenswert hielten
>- wir hatten gewisse Zweifel, ob sich der
>Vorfall wirklich so abgespielt hat wie
>geschildert und daher auf eine Darstellung
>verzichtet."
>
>Es ist einfach beschämend so einen Kommentar von
>Ihnen zu erhalten. Sie schreiben, dass es
>Widersprüche gab und trotzdem haben Sie als
>Medium nicht weiter recherchiert um den Fall
>aufzuklären. Wozu nützt ein Medium, wenn es
>Widersprüche nicht darstellt und aufzuklären
>versucht? Ich habe geglaubt, dass Journalisten
>auch die Aufgabe hätten Widersprüche aufklären.
>Ich informiere Sie, dass eine Journalistin einer
>bekannten österreichisches Tageszeitung
>Augenzeugin war und darüber ausführlich nicht
>nur in einem Print sondern auch im ORF2
>berichtet hat.
>
>Sie schreiben "Sie hatten gewisse Zweifel ob
>sich der Vorfall so abgespielt hat wie
>geschildert". Der Betroffene wurde von Ihnen
>(oder Ihr Medium) nicht kontaktiert. Vielleicht
>hätten Sie ihre Kontakte bei der Polizei
>aktiviert und vielleicht sogar Protokolle des
>Vorfalles gelesen.In diesem Fall wäre Peter
>Grolig (Operation Spring Star Journalist mit
>Titeln wie "das Treiben der farbigen Dealer
>beenden" 17.3.1998) die geeignete Person. Er
>berichtet immer über kriminelle Ausländer und
>schwarzafrikanische Drogendealer.
>
>Ich würde Sie bitten, in der Zukunft Ihre Arbeit
>seriöser zu machen und intelligente Argumente
>für Ihre Rechtfertigung zu suchen. Ich weiss,
>dass ein Boulevardmedium wie der Kurier nur auf
>dem Tod eines Afrikaners wartet, um grosse
>Schlagzeilen zu produzieren die sich gut
>verkaufen. Das Leiden eines Afrikaners, der von
>Skinheads beschimpft, verprügelt und
>niedergeschlagen wurde hat anscheinend für Sie
>keine Informationswert. Viel Spass dabei...
>
>Übrigens ein wichtiger Termin für Sie:
>Diskussionsveranstaltung: Medienjustiz und die
>Kriminalisierung der African Communities. Do,
>28.4., um 19 Uhr im Presseclub Concordia
>(Bankgasse 8, 1010 Wien)
>
>Ausserdem können Sie auch
><http://www.afrikanet.info>http://www.afrikanet.info
>besuchen um mehr über den Fall Bukasa zu
>erfahren.
>
>Mit freundlichen Grüssen
>
>Simon INOU
>Chefredaktion Radio Afrika International
>Koordinator von Afrikanet.info
>
>Kopie an:
>Peter Rabl
>Christoph Kotanko
>Menschenrechts NGOs
>
>
><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><>
>"Pour aimer les hommes, il faut détester fortement
ce qui les opprime".
Sartre
>
--
Peter Rabl
KURIER, Herausgeber
Lindengasse 52
1072 Wien
Tel.: +43-1-52100-2603
Fax.: +43-1-52100-2604
E-Mail: <mailto:peter.rabl (at) kurier.at>peter.rabl (at) kurier.at
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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02 8. Mai
From: ast-lfi (at) utanet.at
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Gegen Rassismus und Rechtsextremismus:
Am 8. Mai – Alle auf die Straße gegen die Rechten!
Gemeinsamer Aufruf von ArbeiterInnenstandpunkt und REVOLUTION für
die
antifaschistische Demonstration am 8. Mai 2005
(aus: Red Newsletter 150, Informationsdienst des ArbeiterInnenstandpunkt,
21. April 2005, www.arbeiterInnenstandpunkt.net)
Das Kasperltheater rund um die Spaltung der FPÖ könnte
den Eindruck
erwecken, als müßte man den alternden Hanswurst aus Kärnten
und den jungen
„Haider reloaded“ alias Strache nicht mehr ernst nehmen.
Doch dazu besteht
leider kein Anlaß. In Wirklichkeit verfolgen beide Gruppen
– BZÖ und FPÖ -
weiterhin ihre Ziele des Rassismus und des radikalen Bildungs- und
Sozialabbau. Die Orangen im seriösen Schicki-Micki-Gewand als
folgsamer Teil
der Regierung Schüssel, die Blau(säur)en im aggressiven
Stil eines „Wien
darf nicht Istanbul werden“. Es war auch Strache, der Autor
dieser
reaktionären Hetzplakate, der am 8. Mai des Vorjahres eine
Rede bei dem
rechtsradikalen „Heldengedenken“ hielt, als Freiheitliche,
rechtsradikale
Burschenschafter und Nazis die Niederlage ihres Dritten Reiches
betrauerten.
Heuer wollen die Rechten am 8. Mai wieder ihrer „gefallenen
Helden“ – sprich
der Schergen der Nazi-Diktatur – gedenken.
Der ArbeiterInnenstandpunkt und die Jugendorganisation REVOLUTION
organisieren daher – wie schon im vergangenen Jahr –
am 8. Mai gemeinsam mit
anderen antifaschistischen Organisationen eine Demonstration gegen
die
Rechten.
Wir trauern NICHT dem Nazi-Reich nach und wir gedenken NICHT den
gefallenen
Handlangern Hitlers. Vielmehr FEIERN wir die Niederlage des Nazi-Reiches!
Und wir GEDENKEN den gefallenen antifaschistischen WiderstandskämpferInnen
und den Millionen Opfern der Nazi-Herrschaft.
Wir demonstrieren aber nicht nur zum Gedenken an die Befreiung vor
60
Jahren, sondern auch um den heute um sich greifenden Rassismus und
Rechtsradikalismus zu bekämpfen. Gegen rassistische Hetzer
wie Strache sagen
wir: WIEN DARF NICHT RECHTSEXTREM WERDEN!
Der Rassismus dient nur den Herrschenden und dem Kapital, daß
die
ImmigrantInnen als billige Arbeitskräfte ausbeutet. Der Rassismus
soll uns –
in- und ausländische ArbeiterInnen und Jugendliche –
gegeneinander
ausspielen. Dagegen müssen wir gemeinsam kämpfen! Internationale
Solidarität
gegen rassistische Hetze!
Deswegen kämpfen ArbeiterInnenstandpunkt und REVOLUTION für
folgende
Forderungen:
* Kein Diskriminierung von ImmigrantInnen am Arbeitsmarkt! Weg mit
den
Ausländerbeschäftigungsgesetzen! Gleicher Lohn für
gleiche Arbeit!
* Volle soziale und demokratische Rechte (inklusive des aktiven
und passiven
Wahlrechtes auf allen Ebenen, volle Sozialleistungen usw.) für
alle in
Österreich Lebenden - unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft!
Abschaffung
aller Sondergesetze zu AusländerInnen! Sofortige Legalisierung
aller illegal
in Österreich Lebenden! Sofortige Freilassung aller Schubhäftlinge!
* Keine Begrenzung des Neuzuzuges! Offene Grenzen für alle!
* Gemeinsame Organisierung von In- und AusländerInnen zur Durchsetzung
ihrer
gemeinsamen Interessen! Passives Wahlrecht im Betriebsrat! Für
das Recht auf
gesonderte Treffen, um dem Rassismus innerhalb der ArbeiterInnenbewegung
entgegentreten zu können!
Der Faschismus und seine rechten Helfershelfer sind eine direkte
Bedrohung
für die ArbeiterInnenbewegung, ImmigrantInnen und fortschrittliche
Jugendliche. Statt dem bürgerlichen Staat und seiner Polizei
zu vertrauen,
müssen wir sie selber direkt bekämpfen. Dies erfordert
auch, mittels
direkten, militanten Aktionen gegen die Faschisten und ihre Infrastruktur
vorzugehen. Pazifistische Organisationen bis hin zur KPÖ und
andere linke
Gruppen, die meinen, daß man den Sozialismus auf friedlichem
Wege erreichen
könne, lehnen in der Praxis den Kampf gegen die braune Gefahr
mittels Gewalt
ab. Aber machen wir uns keine Illusionen: Faschistische Betonköpfe
verstehen
keine andere Sprache und ihre kleinbürgerlichen Sympathisanten
(Ärzte,
Hofräte usw.) würden dadurch auch gehörig abgeschreckt
werden. Die Gefahr
ist zu groß, um den Faschisten auch nur irgendeinen Freiraum
zu gewähren
oder zu warten, bis der bürgerliche Staat eingreift!
Gegen die aktuelle Zunahme an faschistischen Mobilisierungen und
Übergriffen
auf ImmigrantInnen sowie moslemische und jüdische Einrichtungen
müssen wir
sowohl Massendemonstrationen als auch antirassistische bzw.
antifaschistische Selbstverteidigungseinheiten organisieren.
* Kein Vertrauen in den bürgerlichen Staat und das Wiederbetätigungsgesetz!
* Aktiver Kampf gegen den Faschismus mit allen notwendigen Mitteln
von allen
AntifaschistInnen, der ArbeiterInnenbewegung und der Jugendbewegung
auf der
Straße!
* Für Gegendemonstration bei jeder rechten Mobilisierung!
Rassismus und Rechtsextremismus entstammen nicht einfach dem kranken
Hirn
einiger verrückter politischer Triebtäter. Letztlich sind
sie das Resultat
eines kranken Systems – des Kapitalismus. Die herrschende
Klasse –
zahlenmäßig verschwindend klein, aber mächtig aufgrund
ihres Eigentums an
Industrie- und Finanzunternehmen und der Kontrolle über den
Staatsapparat –
braucht den Rassismus. Dadurch spaltet sie die - zahlenmäßig
große, aber von
der wirtschaftlichen und politischen Macht ausgeschlossene -
ArbeiterInnenklasse und die Jugendlichen. Und die herrschende Klasse
braucht
die Rechten als Stoßtrupp gegen die ArbeiterInnenbewegung
und die
kämpferische Linke.
Deswegen muß der Kampf gegen die Rechten Hand in Hand mit
dem Kampf gegen
Kapitalismus und Imperialismus und für eine weltweite sozialistische
Revolution gehen!
In Österreich lebende ArbeiterInnen und Jugendliche - egal
welcher
Herkunft - am 8. Mai gemeinsam gegen die Rechten auf die Straße!
Hoch die internationale Solidarität!
One Solution - Revolution
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03 Veranstaltungen zur Befreiungsfeier
From: LesbenFrauenNachrichten (at) gmx.at
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zum Ankündigen, weiterleiten, aufhängen, weitersagen (siehe
Anhang)
feministische Grüße
Zur Erinnerung an die Verfolgung, Ermordung und den Widerstand
von Frauen,
Lesben und Mädchen im Nationalsozialismus!
für Frauen
EINLADUNG
zur
LESUNG
Am 29. April 2005 um 19 Uhr 30
Inge Rowhani-Ennemoser
"Nachricht vom Verlust der Welt - Spuren einer Familie "
FILM:
FRAUEN ALS BEUTE
Wehrmacht und Prostitution in POLEN
Am 6. Mai 2005 um 19 Uhr 30
Anschließende Diskussion
Veranstaltungsort: Autonomes FrauenLesbenZentrum Wien, FZ-Bar,
Währingerstraße 59/6, Eingang Prechtelgasse
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04 Veranstaltung mit slowakischen Gewerkschaftern
From: slp (at) slp.at
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Bitte um Veröffentlichung in ihrem Medium:
IV-Präsident Veit Sorger tritt Arbeitnehmerrechte mit Füßen
Slowakische Gewerkschafter von Mondi/Neusiedler aus Ruzomberok berichten
******************************
Veranstaltung
der Plattform für kämpferische & demokratische Gewerkschaften
und
Sozialistischen LinksPartei/SLP
Kollegen aus dem Werk in Ruzomberok berichten von Ihrem Kampf
am Montag, 25. April 2005 um 1900 Uhr
im Amerlinghaus, Stiftg. 8, 1070 Wien
******************************
Hintergrundinformation:
Wegen massiver Verluste bei den Reallöhnen fordern die Beschäftigten
des
slowakischen Neusiedler/Mondi-Werkes in Ruzomberok eine Lohnerhöhung
von
50 Kronen (1,25 Euro) pro Stunde. Der Verdienst der slowakischen
KollegInnen liegt nur bei rund einem Achtel des Einkommens der
österreichischen Beschäftigten. Die Geschäftsführung(IV-Präsident
Veit
Sorger ist dort Aufsichtsratspräsident) reagierte auf die Forderungen
und die betriebliche und gewerkschaftliche Organisierung mit Repression.
Mitglieder des Fabrikkomitees wurden gekündigt, MitarbeiterInnen
eingeschüchtert und bei den Treffen der Beschäftigten
wurde durch die
Geschäftsführung fotografiert. Die Weigerung der Geschäftsführung,
die
neugegründeten Gewerkschaft "ZOO Papier" zu akzeptieren,
bedeutet nichts
anderes, als dass sich die Geschäftsführung "ihre"
Gewerkschaft
aussuchen will und den ArbeiterInnen diese Entscheidung verweigert.
Die
Beschäftigten sahen sich zur Neugründung gezwungen, da
die offizielle
Gewerkschaft sie davon abhalten wollte, auch nur eine
Unterschriftenliste für die Lohnerhöhung zu organisieren
(inzwischen
haben 1223 KollegInnen unterschrieben).
Für die österreichischen Beschäftigten von Neusiedler/Mondi
ist der
Konflikt von besonderer Bedeutung. Immer wieder wird versucht,
Belegschaften, insbesondere zwischen ost- und westeuropäischen
Standorten, gegeneinander auszuspielen um weiteren Stellenabbau
sowie
Kürzungen bei Löhnen und Sonderzahlungen zu erwirken.
Je schlechter aber
die Arbeits- und Einkommenssituation der slowakischen KollegInnen
ist,
um so stärker wird der Druck auf die österreichischen.
Die beste Waffe
gegen diese Erpressungspolitik ist die Solidarität zwischen
österreichischen und slowakischen Beschäftigten.
Informationen unter: 0650-424 63 10
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05 8. Tag der Arbeitslosen
From: ruth.chylik (at) gruene.at
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Liebe FreundInnen!
Der schon traditionell Tag der Arbeitslosen am 30. April steht
heuer unter
dem Motto: „Grünes Fest für Grüne Jobs!“
In der schon traditionellen
Festzone auf der Mariahilferstraße - diesmal zwischen Otto-Bauer-Gasse
und
Schottenfeldgasse - gibt es ein prominentes Programm: neben Café
Drechsler,
Christoph & Lollo werden Hubsi Kramar und das Ur-Theater auftreten.Politisch
fordern wir am Fest Mut für Grüne Jobs! Grüne Jobs
zeichnen sich
vor allem durch mehr Lebensqualität aus, Arbeiten soll Sinn
haben und das
Leben Qualität. Mehr Lebensqualität: dazu gehören
Jobs, von denen man leben
kann und mit denen die Menschen zufrieden sind.Samstag 30.4.2005,
Mariahilferstraße, zwischen Schottenfeldgasse und
Otto-Bauer-Gasse: Grünes Fest für Grüne Jobs am Tag
der Arbeitslosen 2005.
Musik, Kabarett, Theater. Live: Cafe Drechsler, Christoph &
Lollo, Hubsi
Kramar, Ur-Theater. Polit-Talk Mit Karl Öllinger, Monika Vana,
Albert
Steinhauser u.a.Beginn: 13:30 Uhr
Ende: 20:00 UhrWir laden euch/Sie ganz herzlich zum Grünen
Fest für Grüne Jobs auf die
Mariahilferstraße ein, damit Leben Qualität hat und Arbeit
Sinn macht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Maga. Ruth Chylik
Die Grünen/Grüne Alternative Wien
Öffentlichkeitsarbeit
Lindengasse 40, 1070 Wien
Tel.: (01) 52125/236, Mobil: 0664/1547005
Fax: (01) 526 91 19
http://wien.gruene.at
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06 Wider das Verdrängen und Vergessen
From: p (at) kinoki.at
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hallo, zusammen mit filmemacherInnen haben wir ein veranstaltungsangebot
fuer schulen, kulturinitiativen und politische gruppen zusammengestellt.
detaillierte informationen finden sich unter:
http://www.kinoki.at/2005module herzlich, kinok p
Wider das Verdrängen und Vergessen
11 Film- und Diskussionsmodule gegen die Gedankenlosigkeit des
Jubiläumsjahres
Während das österreichische Mainstream-Kino nach 1945
den Opfermythos
bebilderte und eine heimatliche Traumwelt projizierte, sind in
Österreich nur wenige Filme über Opfer und Täter
des
Nationalsozialismus, über die nur exemplarisch stattgehabte
Entnazifizierung, über die Kontinuität der NS-Eliten entstanden.
Die
Erzählungen der der Shoah entkommenen Jüdinnen und Juden,
der
überlebenden Sinti und Roma, der „Displaced Persons“,
der
ZwangsarbeiterInnen, der PartisanInnen und WiderstandskämpferInnen
wurden weitgehend zum Verschwinden gebracht. Nicht ein großer
Film über
Mauthausen, keine Spielfilme über das „Euthanasie“
genannte
PatientInnenmordprogramm, keine HeldInnenfilme über die
WiderstandskämpferInnen...
11 Film- und Diskussionsmodule zum “Gedankenjahr” 2005
konzentrieren
sich auf Themen und Bilder, die nicht in die offizielle
Geschichtsschreibung und in das audiovisuelle Gedächtnis der
Republik
eingegangen sind. Die Programme möchten exemplarisch einige
dieser
Lücken thematisieren und vor allem Filme präsentieren,
die in den
letzten Jahren wider das Vergessen und Verdrängen entstanden
sind.
ReferentInnen – teils die FilmemacherInnen selbst, teils ZeitzeugInnen,
ZeithistorikerInnen und KulturvermittlerInnen – stehen zur
Verfügung, um
die Filme zu kommentieren und Diskussionen in Gang zu bringen.
Detaillierte Information unter: http://www.kinoki.at/2005module
kinoki - Verein für audiovisuelle Selbstbestimmung
Gumpendorfer Str. 63B, Bürogemeinschaft 1. Stock, 1060 Wien
Kontakt: Manuela Ehrenfried, kinoki, E-Mail: 2005 (at) kinoki.at, Telefon:
(01) 403 87 94- 20, Fax: -17
Bürozeiten Mo., Di., Fr. 10-14Folgende Veranstaltungsmodule
können über kinoki angefordert werden:
Modul 1 über die Differenz von Täter- und Opferperspektive.
“Das wirst du nie verstehen” von Anja Salomonowitz,
A 2003.
Modul 2 über die Perspektive von nach England geflohenen Frauen
und
deren Töchtern.
“things.places.years.” von Klub Zwei, A/GB 2004.
Modul 3 über die Bebilderung desösterreichischen Opfermythos
nach 1945.
“1. April 2000” von W. Liebeneiner,A 1952 (Ausschnitte);
u.a.
Modul 4 über die propagandistische Inszenierung des KZ Theresienstadt.
“Kurt Gerron - Gefangen im Paradies” von Malcolm Clarke
und Stuart
Sender, USA/CDN/D/GB 2003
Modul 5 über die SlowenInnen in Kärnten und die historischen
Wurzeln des
“Ortstafelstreits”.
“Artikel 7 – Unser Recht!” von Eva Simmler und
Thomas Korschil, A/SLO 2005.
Modul 6 über die filmische Aufklärung der Alliierten über
die Shoah.
Kurzfilme der Alliierten aus den Jahren 1945-47 über die Befreiung
der
NS-Konzentrationslager.
Modul 7 über die Verbrechen der Wehrmacht und deren Leugnung.
“Jenseits des Krieges” von Ruth Beckermann, A 1996.
Modul 8 über den verdrängten Kampf der Kärntner PartisanInnen.
“Andri 1924-1944” von Andrina Mracnikar, A 2003; u.
a.
Modul 9 über den Massenmord an den Zigeunern und den heutigen
Anti-Ziganismus.
“Eine lästige Gesellschaft” von Claudia Fischer
und Marika Schmiedt, A 2004.
Modul 10 über die Euthanasie, die Definition und Vernichtung
von
“unwertem” Leben.
“Spiegelgrund”von Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber,
A 2000.
Modul 11 über Frauen, die das KZ Ravensbrück überlebten.
“Vom Leben und Überleben” von Bernadette Dewald,
Gerda Klingenböck,
VideoArchiv Ravensbrück, A 2003.
Österreich 2005 - Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern
http://www.oesterreich-2005.at
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07 mikrokino
From: p (at) kinoki.at
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hallo, anbei die vorschau auf einen aufregenden mikrokino-abend
in
kooperation mit dem filmarchiv austria. wir zeigen zwei rare filme
der
linken aus der zeit unmittelbar vor dem staatsvertrag, die das trugbild
einer statischen, heimatseligen nachkriegswelt gruendlich korrigieren.
wir freuen uns auf Euer kommen. herzlich, kinok p
p.s.: see you first of may: http://www.euromayday.at
KINOKIS MIKROKINO
Politische Filmabende, momentan ca. 2x monatlich, an diversen Orten
auftauchend.
kinoki. Verein fuer audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino (at) kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Foerderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Oesterreich.
Einladung #126
Dienstag 10.5.2005, 21:00, Metro Kino/Filmarchiv Austria (1.
Johannesgasse 4, Tel. 01/512 18 03)
kinokis mikrokino praesentiert in Kooperation mit dem Filmarchiv
Austria:
<Das Herz der Welt schlug in Wien> Zwei Filme der Linken im
Kalten Krieg.
Zwei Dokumentarfilme aus dem Jahr 1954, beide sind auf unterschiedliche
Weise mit österreichischen Schauplätzen verbunden: Mitten
im Kalten
Krieg zeichnete Joris Ivens monumentaler Film <Lied der Stroeme>
das
Panorama einer globalen Arbeiterbewegung. Die Geschichte dieses
Filmes
beginnt in Wien, wo 1953 ein Kongress des Weltgewerkschaftsbundes
stattfand. Als der fertige Film ein Jahr später in einer von
Anti-Kommunismus geprägten Atmosphäre in Wien gezeigt
wurde, produzierte
der Österreichische Friedensrat gerade einen kurzen Film gegen
Militarismus und Kriegsverherrlichung. <Schatten über unserer
Heimat>,
der seit den 50er-Jahren nie mehr aufgeführt wurde, fasziniert
heute
durch Aufnahmen, die das Klischee der statischen 50er-Jahre
konterkarieren: Statt österreichischer Walzerseligkeit zeigt
er
Aufmärsche des Kameradschaftsbundes und Kundgebungen gegen
diese
Soldatentreffen. Beide Filme überraschen heute durch ihre alternative
Sicht auf die unmittelbare Nachkriegszeit, deren Deutung im
<Gedankenjahr 2005> zur Debatte steht.
Sie zeigen die Epoche des Kalten Krieges als eine Zeit heißer
Auseinandersetzungen, international und in Österreich. Das
Klima in
Österreich war von Kalten Kriegern und einem rigiden Antikommunismus
geprägt. In der Phase vor Abschluss des Staatsvertrags richtete
sich die
Politik der Bundesregierung und der West-Alliierten gegen einen
befürchteten Anschluss an den Sowjet-Block, während die
Linke gegen
Anschluss-Bestrebungen an West-Deutschland agitierte. Die beiden
Filme
widerspiegeln die Tatsache, dass Wien zwischen 1950 und 1955 zum
Treffpunkt einer internationalen Friedens- und Gewerkschaftsbewegung
geworden war. Unter der Schirmherrschaft der sowjetischen
Besatzungsmacht entfalteten der sich als überparteilich verstehende
Weltfriedensrat und der kommunistisch dominierte Weltgewerkschaftsbund
eine rege Tätigkeit. Anlässlich eines solchen Kongresses
titelte die
Österreichische Friedenszeitung: <Das Herz der Welt schlug
in Wien>.
Auch Jean-Paul Sartre war 1952 beeindruckt: <Was ich in Wien
gesehen
habe, ist der Friede>. Die Bundesregierung boykottierte diese
Aktivitäten systematisch, die westlich orientierten Medien
befolgten
eine <Schweigefrist> während dieser Kongresse. SPÖ-Innenminister
Oskar
Helmer fürchtete eine <kommunistische Infiltration der Intellektuellen>,
die tendenziell <zuerst umfielen> und für <politische
Sachen am
empfänglichsten waren.> (Karin Moser: 2001)
Die Remilitarisierung Österreichs im Rahmen des Kalten Krieges
verhinderte einen tatsächlichen Bruch mit den Einstellungsmustern
und
Verhaltensdispositiven aus der NS-Zeit. Im Dezember 1954 –
fast im
selben Moment, als die beiden Filme in Wien zu sehen waren –
erklärte
der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Alfons Gorbach im Parlament:
<Man muß
den Sinn der Opfer anerkennen, die die deutschen und österreichischen
Soldaten im Zweiten Weltkrieg gebracht haben. Von der Stunde an,
da
Rußland in den Krieg eintrat, war es für jedermann klar,
daß die
Niederlage Deutschlands in diesem Krieg die völlige Bolschewisierung
Deutschlands und Österreichs zur Folge haben könnte, und
deshalb haben
die Frontsoldaten im Osten den Kampf um die Würde und Freiheit
des
Menschen geführt. Hier kommt uns nur eines zu, in Ehrfurcht
unser Haupt
zu neigen.> (Die Österreichische Volksstimme, 4.12.1954)
Wenige Tage
darauf wurde Gorbach das goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich
verliehen.
Schatten über unserer Heimat
Regie: Frank W. Rossak. Produktion: Österreichischer Friedensrat.
A 1954/55, 19 Minuten, 16 mm, s/w.
Der Film beginnt mit idyllischen Bildern aus Österreich. <Die
Wunden des
Krieges scheinen wieder geschlossen. Doch wer wachsam ist, weiß,
daß er
zwar heute wieder ruhig schlafen kann, ohne von Sirenen geweckt
zu
werden. Aber wie lange noch? Vor unseren Augen wird offensichtlich
ein
neuer Krieg vorbereitet – auch hier in Österreich. Der
Film zeigt das
auf vielerlei Arten: Kriegsliteratur in unseren Buchläden,
militärische
Bauten auf österreichischem Boden, vor allem aber das Wiederaufleben
militaristischen Treibens. Überall werden Kriegerdenkmalfeiern
und
Kameradschaftstreffen abgehalten, bei denen, wie der Film zeigt,
nicht
nur Österreicher mit ihren Auszeichnungen aus dem Hitler-Krieg
geschmückt aufmarschieren, sondern an denen auch wiederholt
unerwünschte
Gäste aus Westdeutschland teilnehmen, nicht selten Kriegsverbrecher,
die
noch gar nicht lange wieder auf freiem Fuß sind.> So beschrieb
im März
1955 die Österreichische Friedenszeitung, das Organ des österreichischen
Friedensrates, den Film. <Sehr geschickt blendet der Film immer
wieder
Szenen aus den 30er Jahren abwechselnd mit solchen aus der Gegenwart
ein, sodaß die Ähnlichkeit der vorbereitenden Situationen
der beiden
Zeitperioden erschreckend deutlich wird.> Die Stimme des Off-Kommentars
wendet sich von Beginn an direkt ans Publikum: <Geht es nicht
auch Dich
an? – Es ist dein Land!> Seine anti-militaristische Rhetorik
ist
wesentlich gefärbt von einem starken Österreich-Patriotismus.
Die
<Schatten>, die <über unserer Heimat> liegen, rühren
aus der
Vergangenheit, die von deutschen Wehrmachtsgenerälen wie dem
Bundestagsabgeordneten Hasso von Manteuffel oder Albert Kesselring,
dem
Führer des westdeutschen Soldatenbundes <Stahlhelm>,
wieder zum Leben
erweckt werden sollte. Der Film stellt die Aktivitäten der
überparteilichen Friedensbewegung, sie ist <das Gewissen
Österreichs>,
dagegen: Katholikinnen und Katholiken, Sozialistinnen und Sozialisten,
Kommunistinnen und Kommunisten, Parteilose, ehemalige <KZler>.
Polizisten nehmen Demonstranten ihre Soldatengrabkreuze aus Pappe
ab.
Anlässlich einer Kundgebung von <Salzburger Frauen gegen
Anschlusspropaganda und Soldatentreffen> am 29. Mai 1954 spricht
bei
strömendem Regen die Halleiner Widerstandskämpferin Agnes
Primocic, die
heuer übrigens ihren 100. Geburtstag feierte, leider übertönt
vom
Off-Kommentar.
Einleitendes Gespräch mit Peter Schauer, geb. 1930, Präsident
des
Österreichischen Verbandes der Filmarchivare, ehemaliger
Lehrbeauftragter für Filmgeschichte an der Filmakademie Wien.
Peter
Schauer war letzter Produktionsleiter der Pax-Film, der Produktionsfirma
des 1957 verstorbenen Frank W. Rossak. Er hat an der Wiederentdeckung
von SCHATTEN ÜBER UNSERER HEIMAT maßgeblichen Anteil
und wird über die
Filmarbeit des Friedensrates sowie den Produktionskontext des Filmes
berichten.Lied der Ströme
Regie: Joris Ivens (Mitarbeit: Joop Huiskens, Robert Menegoz). Buch:
Vladimir Pozner, Joris Ivens. Kamera: Erich Nitzschmann sowie anonyme
Kameraleute aus mehr als 30 Ländern. Kommentar: Vladimir Pozner.
Musik:
Dmitri Schostakowitsch. Musiktext: Bert Brecht, Semion Kirsanov.
Gesang:
Paul Robeson. Produktion: DEFA – Studio für Dokumentarfilme,
World
Federation of Trade Unions (W.F.T.U.).
DDR 1954, 107 Minuten, 35 mm, s/w, deutsche Fassung.
<Lied der Ströme> ist ein wahrhaft epischer Film über
die sechs großen
Ströme der Erde und ihre Anwohnerinnen und Anwohner: Nil, Ganges,
Mississippi, Amazonas, Wolga und Yang-Tse. Dazu die Mitarbeit der
Schriftsteller Bert Brecht und Wladimir Pozner, der Sänger
Paul Robeson
und Ernst Busch, des Komponisten Dmitri Schostakowitsch und von
Kameramännern aus über 30 Ländern. Ivens besingt
in einem visuellen
Gedicht die Handarbeit, schildert die Lebensumstände der an
den Flüssen
lebenden Arbeiter und Bauern verschiedener Kulturen, die unter der
Last
des Kapitalismus leiden, die aber gemeinsam einen siebten Strom
bilden:
den Strom der Arbeiterbewegung, der an Wolga und Yang-Tse bereits
Früchte trage. <Lied der Ströme> stellte der Metaphorik
einer in
unversöhnliche Blöcke gespaltenen Welt das affektive Bild
einer alle
Grenzen überwindenden, zusammenfließenden Menschheit
entgegen.
Narrativer Ausgangspunkt war ein Kongress des Weltgewerkschaftsbundes
im
Wiener Konzerthaus im Jahr 1953. Eine megalomane DEFA-Produktion,
von
der 18 Sprachversionen entstanden und der angeblich von 250 Millionen
Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen wurde. Legendär sind
die
Schwierigkeiten, mit denen Kameraleute aus Diktaturen beim Filmen
konfrontiert waren, manche Filmrolle fand unter abenteuerlichen
Umständen ihren Weg auf Ivens’ Schneidetisch. In den
USA war der Film
jahrzehntelang als »kommunistische Propaganda« verboten,
in England und
Frankreich wurde nur eine zensierte Fassung gezeigt.
Einleitendes Gespräch mit Thomas Tode, geb. 1962, Filmemacher
und freier
Publizist, Hamburg. Herausgeber von: Johan van der Keuken: Abenteuer
eines Auges (1987); Chris Marker - Filmessayist (1997); Dziga Vertov
-
Tagebücher / Arbeitshefte (2000). Im Gespräch mit Thomas
Tode wird es
darum gehen, <Lied der Ströme> einerseits zeitgeschichtlich
und
dokumentarfilmhistorisch zu kontextualisieren und andererseits die
Bedeutung des Films im Werk Joris Ivens' herauszustellen.Links:
Filmarchiv Austria
http://www.filmarchiv.at
European foundation Joris Ivens
http://www.ivens.nl
PDF: Utopian Visions in Cold War Documentary: Joris Ivens, Paul
Robeson
and Song of the Rivers (1954) by Charles Musser
http://www.erudit.org/revue/cine/2002/v12/n3/000738ar.pdf***
Hinweise:
1: Elf Film- und Diskussionsmodule gegen die Gedankenlosigkeit des
Jubiläumsjahres
2: Filmarchiv Austria: Hitlers Hollywood, NS-Propagandafilme, Hollywood
gegen Hitler
3: Benefizaufführung des Serapions Ensembles und der Frauen
in Schwarz
4: Diskusssion: Justice in the Media? Medien Justiz und die
Kriminalisierung der African Communities
5: Euro-Mayday-Parade am 1. Mai
6: Befreiungsfeier in Mauthausen am 8. Mai
***
1
Wider das Verdrängen und Vergessen
Elf Film- und Diskussionsmodule gegen die Gedankenlosigkeit des
Jubiläumsjahres
http://www.kinoki.at/2005module
***
2
Filmarchiv Austria
http://www.filmarchiv.at
HITLERS HOLLYWOOD
31. 3. - 1. 5. 2005 Metro Kino
NS-PROPAGANDAFILME
1. 4. - 1. 5. 2005 Metro Kino
HOLLYWOOD gegen HITLER
14. 4. - 1. 5. 2005 Metro Kino***
3
Benefizaufführung des Serapions Ensembles
XENOS
Freitag, 22. April 2005, 20 Uhr
Odeon, 1020 Wien, Taborstrasse 10
Das Serapions Ensemble widmet die Voraufführung in Zusammenarbeit
mit
den Frauen in Schwarz (Wien), der israelischen Gruppe Machsom Watch
(Checkpoint Watch) und der palästinensischen Gruppe Palestinian
Working
Women Society for Development, um auf diesem Weg einen kleinen Beitrag
zu den Friedensbemühungen zwischen Israelis und Palästinensern
zu leisten.
Die Einnahmen gehen zur Gänze an die beiden Organisationen.
Eintritt: € 25,--
Karten erhältlich unter Tel. 01/216 51 27
Vom Fremdsinn
Jemand, der seine Welt wie einen Koffer mit sich trägt; jemand
der wie
ein Eindringling wirkt, wo immer er erscheint, was immer er tut.
Aber
das ist
ja nicht der Fremde, der ist uns doch allzu vertraut und allgemein
bekannt; ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft. Nicht
wegzudenken. Dieser
störende "Jemand" ist immer präsent und vertraut
und doch eigentlich fremd.
Wie ein Schauspieler, den wir als Person kennen, der etwas darstellt,
das wir, oft seit langem, kennen und der uns dennoch unendlich fremd
ist.
Herausgestellt aus unserem Alltag, herausgestellt aus unserer Gesellschaft.
Aus dem üblichen Kreis der Gewohnheiten, Zeremonien und Aktivitäten
ist
irgendeiner herausgetreten, der den kühnen Entschluss fasste,
sich von
der konventionellen Gemeinschaft zu lösen. Ein Verweigerer,
frei und
tragisch-komisch, allein mit seinem Los.
Ein Mensch, der jedem von uns gleicht und dennoch unendlich fremd
ist,
jenseits dieser Schranke, die nur durch die Poesie überschritten
werden
kann.
Textausschnitte aus Odeon Magazin Nr. 10
Weitere Informationen:
www.odeon-theater.at
www.fraueninschwarz.at
www.machsomwatch.org
www.pwwsd.org
***
4
Justice in the Media? Medien Justiz und die Kriminalisierung der
African
Communities
Veranstaltet von
NAC (Network of African Communities)
ALARM (Alliance Against Racism in the Media)
Do, 28.4. um 19h im Presseclub Concordia (Bankgasse 8, 1010 Wien)
Araba Evelyn Johnston Arthur (Pamoja, NAC)
Joe Berghold (Institut für Erziehungswissenschaften, Universität
Innsbruck)
Simon Inou (Radio Afrika)
Sylvia Köchl (Malmoe)
Simon Kravagna (Kurier)
Joe Taylor (Panafrican Forum, NAC)
Armin Thurnher (Falter - angefragt)
Moderation: Beatrice Achaleke (Schwarze Frauen Community)
Die systematische Kriminalisierung von Schwarzen Menschen wird in
den
österreichischen Massenmedien durch deren Berichterstattungspraxis
weitergeführt und verstärkt. Am deutlichsten zeigt sich
dies anhand des
Kriminalitätsdiskurses, in dem das Bild des bedrohlichen, afrikanischen
kriminellen Objektes eine dominierende Rolle einnimmt. Neben aktuellen
Beispielen hat schon die Berichterstattung über die bisher
größte
Polizeiaktion in der Zweiten Republik, die Operation Spring drastisch
gezeigt, dass hier gesamtgesellschaftliche Mechanismen wirksam werden.
Diese
Mechanismen überschreiten inzwischen weit die Domäne rechtspopulistischer
Medien. Sie erfassen vielmehr die gesamte österreichische Medienlandschaft
abseits von Kategorien wie links und rechts. Welche Rolle kommt
den Medien
in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu und wie wird systematische
Kriminalisierung politisch instrumentalisiert? Kann in diesem Kontext
von
einer breiten Medienlandschaft gesprochen werden? Welche
Darstellungstraditionen Schwarzer Menschen spiegeln sich im medialen
Diskurs
wider und welche neuen Entwicklungen zeichnen sich ab? Schließlich:
welche
Grundlagen müssten für mehr "Justice in the Media"
geschaffen werden?
_______________________________________________
ANAR.wien mailing list
ANAR.wien (at) no-racism.net
http://mailman.no-racism.net/mailman/listinfo/anar.wien
***
5
http://www.euromayday.at/
Aufruf zur Euro-MayDay-Parade 2005 in Wien
?? Prekär Arbeiten, Prekär Leben ??
"MayDay! MayDay! Wir sind das Prekariat! Auf Abruf verfügbar,
nach
Belieben auszubeuten und kündigbar nach Lust und Laune: Wir
sind wendige
JongleurInnen unserer Jobs, wahre Schlangenmenschen der Flexibilität.
Aber seid auf der Hut: Wir sind drauf und dran, unsere prekären
Kämpfe
zu vernetzen!"
Der Begriff der "Prekarität" ist ebenso wenig neu,
wie der Sachverhalt,
den er bezeichnet. Für viele, insbesondere Frauen und MigrantInnen,
ist
er schon seit langem alltägliche Normalität. Nichtsdestotrotz
gewinnt
die Entsicherung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen unter den
gegenwärtigen Bedingungen des neoliberalen Umbaus eine neue
Qualität:
Prekarität erfasst die Gesellschaft zusehends in ihrer Gesamtheit.
"MayDay!" - das Alarmsignal von in Seenot geratenen Schiffen
- haben wir
jedoch nicht bloß deshalb zum "Schlachtruf" erkoren,
um diesen Zustand
zunehmender Verletzbarkeit zu betonen. "Mayday!" wird
auch die Losung
unseres Kampftags, des 1. Mai, sein. Von den traditionellen
Maiaufmärschen werden sich unsere Aktivitäten an diesem
Tag durch
lautstarke, bunte und kreative Formen des Kampfes und der Organisation
unterscheiden. Aber auch durch die Verschiebung des inhaltlichen
Schwerpunkts von einer abstrakten Feier der Arbeit hin zur
Auseinandersetzung mit der konkreten Prekarisierung von Arbeit und
Leben.
Um Repräsentation durch Selbstermächtigung, Einfalt durch
Vielheit zu
ersetzen, wählen wir offene und möglichst hierarchiefreie
Aktionsformate. Damit sollen die verschiedensten Aspekte der
gegenwärtigen Prekarisierungsprozesse der Unsichtbarkeit entrissen
und
verhandelbar gemacht werden; nicht um die Unterschiede zu nivellieren,
sehr wohl jedoch um den vorherrschenden Zustand der Fragmentierung
und
Vereinzelung zu überwinden und eine Basis für gemeinsames
politisches
Agieren zu schaffen. Denn das, was die zu Niedrigstlöhnen schuftende
Supermarktangestellte und der sich durch geringfügige Jobs
und
unbezahlte Praktika wurstelnde Student, was die sozialversicherungslos
werkelnde Kulturarbeiterin und der unter ständigen
Disziplinarandrohungen stehende Erwerbsarbeitslose, was die papierlose
und dadurch umfassend entrechtete Sexarbeiterin und der nicht bloß
freiberuflich arbeitende, sondern auch von längerfristigen
Perspektiven
"befreite" Webdesigner sowie alle ihre Zwischen- und Mischformen
gemein
haben, ist eben jenes sehr unterschiedlich ausgeprägte Moment
der
Prekarität. Gemeinsam ist ihnen aber auch der Wunsch nach sozialen
Sicherheiten für ein Leben, das flexibel, aber ohne den fremdbestimmten
Zwang zur Flexibilität gestaltet werden kann.
Der Euro-MayDay soll als Initialzündung für eine stärkere
Vernetzung
unserer prekären Kämpfe fungieren und das kollektive Bemühen
um soziale
Rechte - unabhängig vom jeweiligen Beschäftigungs- und
Aufenthaltsstatus
der Betroffenen - vorantreiben. International vernetzt werden deshalb
auch heuer wieder in unzähligen europäischen Städten
hunderttausende
Menschen am 1. Mai auf die Straße gehen. Und auch wir rufen
Euch alle
dazu auf, gemeinsam mit uns die erste Euro-MayDay-Parade in Wien
zu
gestalten.
Denn dem prekären Arbeiten und Leben kann nur mittels einer
Bündelung
unserer Kämpfe begegnet werden, um die sie befördernden
Verhältnisse zum
Tanzen zu bringen!
!! Prekär Kämpfen, Prekär Tanzen !!
***
aus: http://www.antifa.co.at/termine/befreiung/index.html
(da gibts viele weitere termine von befreiungsfeiern)
Sonntag, 8. Mai 2005
MAUTHAUSEN / Gedenkstätte / Internationale Befreiungsfeier
8.00 Uhr Internationale Fotoausstellung im Besucherzentrum „Das
Sichtbare - Unfassbare“
9.30 Uhr Gottesdienst am jüdischen Denkmal
9.30 Uhr Ökumenischer Wortgottesdienst in der Kapelle
9.45 Uhr Kranzniederlegung beim russischen Denkmal
10.00 Uhr Kundgebungen bei den nationalen Denkmälern
10.00 Uhr Kundgebung beim Jugenddenkmal
10.00 Uhr: Gedenkfeier vor dem Gedenkstein an die homosexuellen
Opfer
10.15 Uhr Gedenktafelenthüllung „Kärntner Widerstands-
und slowenische
Frauenverbände“
10.30 Uhr Enthüllung der Gedenktafel „Richard Bernaschek“
10.45 Uhr Symbolische Öffnung des Lagertores durch ehemalige
Häftlinge
und ehemalige amerikanische Befreier
11.00 Uhr Begrüßung des Gedenkzuges am Appellplatz der
Gedenkstätte
Kurzansprachen: Sieger des Redewettbewerbes österreichischer
Schulen,
Spanisches IMC Mitglied, Polnisches IMC Mitglied
Gedenkrede: Kardinal Dr. Christoph SCHÖNBORN
Gedenkrede: Bundespräsident Dr. Heinz FISCHER
Lied "Moorsoldaten" 1., 2. und letzte Strophe, Mitsingen
in der
jeweiligen Landessprache erwünscht - Musikalische Umrahmung
und
Begleitung Thomas Kerbl und Chor, Europahymne, Militärmusik
OÖ. Leitung:
Obstl. Mag. Franz BAUER
ca. 13.05 Uhr Ende der Veranstaltung
Mauthausen / Gedenkstätte, Baracke ehem. Lagerbordell
Frauengedenken „Erinnern und Gedenken führt zum heute“
Videofilm 1995: „Das große Schweigen, Bordelle im KZ“
- Film von
Caroline v. d. TANN und Maren NIEMEYER, deutsch 30 Minuten, Vorführungen
um 10.00 Uh und 13.30 Uhrrevolution will not be televised
*************************************************
kinoki
Gumpendorfer Str. 63B
Buerogemeinschaft 1. Stock
1060 Wien
Mobile: ++43 (0)650 5031574
Fax: ++43 (0)1 403 87 94-17
mikrokino (at) kinoki.at
http://www.kinoki.at
==============================================
08 Radiosendung "Gegenargumente"
From: office (at) gegenargumente.at
==============================================
Radiosendung "Gegenargumente" - ACHTUNG GEÄNDERTE
SENDEZEIT!
auf Radio Orange 94.0 MHz ( im Telekabel auf 92.7 MHz oder live
im Internet
über http://www.orange.or.at)
Dienstag, 26.April 2005, 20:30 bis 21:00
Thema: "Anlässlich des Ablebens von Karol Wojtyla –
VOM CHRISTLICHEN
GLAUBEN: Opium fürs Volk – moralische Waffe für
die Herrschaft, Teil 1"
Inhalt:
Der Oberpriester der Christenheit ist gestorben. “Auf allen
fünf Kontinenten
strömten Millionen Gläubige in die Kirchen, um dem Pontifex
die Ehre zu
erweisen. Spitzenpolitiker aller Konfessionen und Ideologien zollten
ihm
Respekt.” (Presse vom 4.4.2005) Der deutsche Bundeskanzler
Schröder ehrte
ihn für seine Ablehnung des Irakkrieges, der amerikanische
Präsident hob
“die Wertefestigkeit des Papstes” hervor und bedauerte
den Verlust eines
“Verfechters der menschlichen Freiheit”. “Ohne
ihn gäbe es die jetzige EU
nicht”, sagte der spanische Außenminister. Lt. Deutschlands
Alt-Bundeskanzler hat er wesentlich zum Fall der Berliner Mauer
beigetragen.
Mehrfach wird er als “Bezwinger des Kommunismus” gewürdigt.
Seitens Politik und Öffentlichkeit wurde ausführlich
der Macht des
christlichen Glaubens gehuldigt, ohne dass er – der christliche
Glaube
selbst, um dessen weltweite Verkündigung es dem “Medienpapst”
auf seinen
vielen Reisen schließlich ging – inhaltlich in der tagelangen
Berichterstattung vor und nach dem Tod des obersten Repräsentanten
der
katholischen Kirche jemals Thema war. Nachdem nach dem Ableben sogar
von
einem Religionsboom die Rede ist, halten wir es für an der
Zeit, einmal
vorurteilsfrei die Leistung des christlichen Glaubens darzustellen.
Teil 1 beschäftigt sich mit der Frage: Was hat die Dreieinigkeit
von
Heiliger Geist, Gottvater und Jesus an sich, das Erdenbürger
und -mächte so
schätzen?
Teil 2 am Do 28.04.05, 13:00 bis 13:30 in der Sendung „Kein
Kommentar“:
Stellung der hiesigen Politik zur Religion: Trennung von Staat und
Religionweitere Informationen auf: http://www.gegenargumente.at
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09 Neue Broschüre
From: ast-lfi (at) utanet.at
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Neue Broschüre des ArbeiterInnenstandpunkt erschienen!
Die Gründung der II. Republik -
eine marxistische Analyse
Der Aufbau des Kapitalismus in Österreich nach 1945, die Rolle
von SPÖ und
KPÖ und der Kampf der ArbeiterInnenklasse
In dieser neuen Broschüre des ArbeiterInnenstandpunkt untersucht
der Autor,
Michael Pröbsting, die Hintergründe der Gründung
der II. Republik 1945. Die
schwarz-blaue Regierung, SPÖ und bürgerliche Medien feiern
heuer das
sechzigjährige Bestehen der 2. Republik. Dies geschieht nicht
aus
historischem Interesse, sondern weil die herrschende Klasse dadurch
in der
Bevölkerung ein nationales, klassenübergreifendes Zusammengehörigkeitsgefühl
schaffen möchte. Deswegen sind die dabei verbreiteten Legenden
wie der
Aufbau eines neuen Österreichs, das durch den Zusammenhalt
Aller
konfliktfrei entstand, nichts weiter als ideologischer Klassenkampf
der
Herrschenden. Um so wichtiger ist es für alle fortschrittlichen
ArbeiterInnen und Jugendlichen, sich mit den tatsächlichen
Hintergründen des
Entstehens der II. Republik sowie mit der Rolle der Sozialdemokratie
und der
KPÖ auseinanderzusetzen.
Wir wollen mit dieser Broschüre einen Beitrag dazu leisten,
Österreich und
die II. Republik als ein Produkt von Klasseninteressen und –gegensätzen
zu
verstehen. Es gibt kein abstraktes Österreich. Das Österreich,
die II.
Republik, welche 1945 entstand und die heuer von allen etablierten
Parteien – von FPÖ, über ÖVP und Grüne
bis zur SPÖ – abgefeiert wird, ist
das Österreich der herrschenden Klasse, das Österreich
des Kapitalismus,
aber nicht unser Österreich, nicht das Österreich der
ArbeiterInnenklasse.
Wer für eine sozialistische Zukunft, für eine revolutionäre
Überwindung des
herrschenden bürgerlichen Systems eintritt, muß sich
von jeder Illusion und
positiven Bezugnahme auf die Entstehungsgeschichte eben dieses Systems
befreien.
Darüber hinaus ist die Entstehungsgeschichte der II. Republik
1945-50 ein
Beispiel dafür, wie das kapitalistische System in einer Situation,
wo es von
Krisen und Instabilität gekennzeichnet ist, nur durch die Hilfe
der
reformistischen Kräfte, vor allem der SPÖ aber auch der
Kommunistischen
Partei Österreichs (KPÖ), überleben konnte. Hätten
die ReformistInnen nicht
entschlossen zugunsten des Wiederaufbaus des Kapitalismus interveniert,
so
hätte die ArbeiterInnenklasse die vor-revolutionäre Phase
nach dem II.
Weltkrieg für eine sozialistische Umwälzung Österreichs
ausnützen können.
Inhaltverzeichnis
Alliiertes Importprodukt
Alliierte Besatzung in Österreich
Die Haltung der marxistischen RevolutionärInnen im II. Weltkrieg
Kapitalistischer Wiederaufbau durch Klassenzusammenarbeit
Die Gründung des ÖGB
Die Alternative: Der Trotzkismus
Sozialpartnerschaft entsteht
Klassenwiderstand
Zusammenfassung
Anhang: Europa nach 1945: Die Revolution stand auf der Tagesordnung
Fußnoten
Glossar/Begriffserklärung
Was feiern wir und was feiern wir nicht am 8.Mai? Eine Stellungnahme
des ASt
zu den offiziellen Feierlichkeiten
Preis 2,- Euro; zu beziehen über unsere Kontaktadressen
www.arbeiterInnenstandpunkt.net
e-mail: ast-lfi (at) utanet.at
Tel.: 0650/406 83 14
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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10 Vergewaltiger, wir kriegen euch!
From: towanda973 (at) yahoo.ie
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Vergewaltiger, wir kriegen euch!
Samstag Nacht, am Nachhauseweg, Musik in den Ohren,
tanzend durch die Nacht. Ein Laut hinter mir - ich
dreh' mich um. Ein Mann geht ganz knapp an mir vorbei
und in ein Wettbüro hinein. Ich geh weiter, denk mir
nix. Schau zurück - der gleiche Mann geht hinter mir.
Hmm. Ich biege ein in die nächste Gasse. Er auch. Ich
schau ihn bös an und wechsle die Straßenseite. Er
nicht. Ich atme auf. Und dann steht er plötzlich vor
mir. Ich fahr ihn an: "Was is mit dir?! Hast ein
Problem?!" Und schon packt er mich. Ich schreie und
trete ihm in die Eier. Leider nicht so fest, wie ich
wollte. Gerangel. Er will mich zu Boden bringen. Alles
nur das nicht! Dieser Mann wird mich nicht
vergewaltigen! Sicher nicht! Was fällt ihm überhaupt
ein? "Was is mit dir?!" Ein Wahnsinn was für Kräfte
ich mobilisiert habe. Die Schläge waren zwar nicht so
effektiv, aber die Standfestigkeit schon. Er hat mich
nicht zu Boden gebracht. Aber meinen Kopf gegen die
Wand gehauen. Uroft. Ich bin erstaunlicherweise nicht
in Ohnmacht gefallen. Aber bald wär's um mich gewesen.
Plötzlich lässt er ab und geht. Ich schreie ihm noch
nach: "Verpiss dich du Penner!" Im nächsten Augenblick
kriege ich Angst- was ist, wenn er wieder umdreht? Ich
suche meine Brillen. Sie sind noch heil! Und dann sehe
ich wie ein Mann das Fenster direkt daneben schließt.
Ich schau ihn an, sag was - er schaut nur entgeistert
und dreht sich um. Was ist mit dem? Der hätte wohl am
liebsten zugeschaut! Aber er hat mir das Leben
gerettet. Dieses Arschloch. Ich geh zurück zur
größeren Straße und such nach irgendwem. Eine Frau!
Sie bringt mich Heim. In Sicherheit.
Das mir so was passiert! Aber eigentlich gut, dass es
mir passierte -und keiner anderen. Ich habe mich
gewehrt, ich habe ihn davon abgehalten. Ich habe
gekämpft - ich bin nicht vergewaltigt worden!
Und ich kann es in einen größeren Zusammenhang
bringen. Ich war nicht schuld. Der Angriff galt nicht
mir. Das hat System. Das nennt frau Gewaltherrschaft.
Frauen müssen Angst haben auf der Straße. Die
Öffentlichkeit gehört nicht ihnen. Schon gar nicht in
der Nacht. Vergewaltigungen sind notwendig um das
Geschlechterverhältnis aufrechtzuerhalten. Wenn das
einer passiert, bleibt es allen andern im Kopf. Es
beeinflusst uns alle. Nicht nur ich werde Angst haben
auf der Straße. Auch meine Freundinnen werden davon
beeinflusst. Das so etwas überhaupt denkbar ist! Wie
absurd! Das ein Mensch einen anderen einfach als etwas
ansieht, das mann sich schnappen kann und ficken.
Unpackbar! Eigentlich ist das nicht im Rahmen des
Vorstellbaren. Und doch passiert es. Wird irgendwie
normal.
Na, kein Wunder - die Frau als Sexobjekt ist nicht so
etwas Abwegiges. Wir sehen es ständig. In der Werbung,
im Fernsehen, in Reden. Die Blicke auf der Straße. Die
sind ja so was von normal. Ich weiß nicht wie oft ich
Männer anfahren muss, wie oft ich solche
penetrierenden Blicke abwehren muss. Und jede Andere
auch. Die Situation, das mir ein Mann unheimlich ist
auf der Straße, das er deppat schaut - das habe ich
schon so oft erlebt. In all diesen Situationen
schwingt die Vergewaltigung latent mit. Vom
anmaßenden, erniedrigenden Blick zur Gewalt ist es
kein großer Schritt.
Und das Ärgste ist: es funktioniert! Frauen haben
Angst auf der Straße. Blicke werden erduldet, gegen
das Fernsehen kann frau auch nix tun.
Ich will keine Angst in der Nacht haben. Ich will mir
solche Blicke nicht gefallen lassen. Ich werd's nicht.
Ich werd auch weiterhin alles dagegen tun. Die Straßen
gehören mir! Ich werd mich doch nicht einschüchtern
lassen! Dann hat er ja doch noch gewonnen. Ich werd
kämpfen lernen. Das nächste Mal werd ich mich nicht
nur wehren. Ich werd ihn schlagen, ihm wehtun, ihm
Angst machen. Und den Andern auch. Es soll in seinem
Gedächtnis bleiben, das so was nicht möglich ist. Er
soll Schmerzen haben. Wochenlang. Ich will ihm seinen
Schwanz brechen, abreißen! So was macht er nicht
wieder!
Die Straßen gehören uns! Wir lassen uns nicht
verjagen!
==============================================
11 Leserbrief-Lob für Neonazi-Flugblatt
From: martintaker (at) gmx.net
==============================================
An die Linzer Rundschau
Betr.: Leserbrief-Lob für Flugblatt einer Neonazi-Initative
"Heimreise statt Einreise!"
In der letzten Ausgabe (20.April) der Rundschau fand sich ein Leserbrief
(Seite 11), der das Flugblatt "Heimreise statt Einreise"
der
"Aktion-Sichere-Zukunft" lobte.
Das Flugblatt wird von "Aktion-Sichere-Zukunft" verteilt,
im Impressum
findet sich der Name von Hönig Rene aus Marchtrenkt, der bereits
im
Zusammenhang mit Aktivitäten des neonazistischen Bundes Freier
Jugend (BFJ)
aufgefallen ist und Webmaster der BFJ ist.
Laut einem vom Verfassungsrechtsexperten Univ.-Prof. DDr. Heinz
Mayer
Anfang März 2005 erstellten Gutachten verstoßen sowohl
der BFJ als auch
dessen Mutterorganisation AFP ("Arbeitsgemeinschaft für
demokratische
Politik") gegen das NS-Verbotsgesetz.
Abgesehen von den hanebüchenen Behauptungen wie der, dass Ausländer
nicht
inhaftiert werden, weil sie kein Geld hätten, sind nicht nur
Inhalte sondern
auch Hintergrund dieser "Initiative" längst bekannt.
Da sein Name nicht genannt wurde, kann ich nur annehmen, dass der
Schreiber
des Leserbriefes selber zu dieser Initiative gehört.
Zu weiteren Infos:
http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/chronik/2005_04/bfj.html
Die Homepage der BFJ: http://www.b-f-j.de/
Überzeugen sie sich selbst.
Es erscheint mir aber mitunter schon so, dass diese Art von Leserbriefen
in
ihrem Blatt und ähnliche Artikel System haben, ganz abgesehen
von den
diskriminierenden Wohnungsanzeigen.
Im Anhang das gelobte Flugblatt ASZ bzw. BFJ
Gruß
Martin Taker
Linz
==============================================
12 AN-ON - Trutzburg des Anonymen
From: depesche (at) quintessenz.org
==============================================
From: "q/depesche" <depesche (at) quintessenz.org>
Subject: AN.ON - Trutzburg des Anonymenq/depesche 2005-04-21T22:19:47
AN.ON - Trutzburg des Anonymen
Rund um das Datenschutz/zentrum SH, das eine Trutzburg des Anonymen
errichtet hat, gruppieren sich bereits ein paar Server zur Sicherung
derselben. Es ist ein Spiel mit einem Ziel: so viele Server wie
nötig um
die Trutzburg zu gruppieren, bis diese abgesichert ist. Sodann kann
Trutzburg2 angegangen werden.
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
post/scrypt: Was heißt da Spiel! Was für ein Kinds/kopf
hat denn diesen
Text da oben geschrieben? Es geht um unser aller virtuelles Alltagsleben.
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
Datum: Thu Apr 21 09:27:53 2005
Von: ULD-SH <mail (at) datenschutzzentrum.de> (ULD SH)
An: presse-list (at) datenschutzzentrum.de
Antwort an: Christian Krause <CTKrause (at) datenschutzzentrum.de>
Chaos Computer Club unterstützt den AN.ON-Anonymisierungsdienst
mit eigenem Server
Der Chaos Computer Club (CCC) betreibt seit kurzem einen eigenen
AN.ON-Server, der zusammen mit einem AN.ON-Server der Universität
Regensburg eine neue Anonymisierungskette bildet. Mit Hilfe des
kostenlosen
Open-Source-Programms JAP kann sich jeder Internetsurfer mit dieser
so
genannten "Mix-Kaskade" verbinden. Projektleiter Prof.
Hannes Federrath von
der Universität Regensburg beschreibt die Leistungsfähigkeit
des Systems:
"Die Nutzer von JAP sind vor der Beobachtung ihres Surfverhaltens
durch
Dritte geschützt - sogar vor den beiden Betreibern der AN.ON-Server
selbst,
solange wenigstens einer der eingebundenen AN.ON-Server vertrauenswürdig
ist."
Die Durchsetzung des Rechts auf Anonymität ist das Ziel des
vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten
Projektes "AN.ON
- Anonymität Online". Der seit 2001 kostenlos angebotene
AN.ON-Dienst ist
mittlerweile so bekannt, dass der Betrieb weiterer AN.ON-Server
notwendig
wurde. Momentan hat der Benutzer vier Mix-Kaskaden zur Auswahl,
weitere
Mix-Betreiber sollen in nächster Zeit hinzukommen. "Gerade
im Hinblick auf
die Durchsetzung des Rechts auf Privatheit im Internet wird es immer
wichtiger, den Dienst auszuweiten und neue Betreiber für AN.ON
zu
gewinnen," sagt Dr. Thilo Weichert vom Unabhängigen Landeszentrum
für
Datenschutz Schleswig-Holstein, das die juristische Begleitung des
Projektes übernommen hat.
Weitere Informationen:
Webseite des AN.ON-Projektes:
http://www.anon-online.de
Unabhängiges Landeszentrum
für Datenschutz Schleswig-Holstein
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13 SWPAT: EICTA lobbt gegen Parlamentssprecher
From: depesche (at) quintessenz.org
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From: "q/depesche" <depesche (at) quintessenz.org>
Subject: SWPAT: EICTA lobbt gegen Parlamentssprecher
q/depesche 2005-04-21T17:34:43
SWPAT: EICTA lobbt gegen Parlamentssprecher
Das Patentrezept der Lobbyisten gegen Parlamentarier: Lügen
was das Zeug
hält. Das neueste Pamphlet des Elektronkikindustrieverbandes,
dem bekannte
Hersteller von Elektroartikeln wie Microsoft, IBM oder SUN angehören,
bleibt nur in einem Punkt bei der Wahrheit: Der Rapporteur des
Europaparlaments hat einen Text geschrieben der sie stört.
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Der EU-Abgeordnete hat nämlich keine Freude an Patenten auf
Software. Er
nennt die Patentierungspraxis am europ. Patentamt "Missbrauch"
und
empfiehlt Änderungen am Text. Die würden Erfindungen aus
Technikbereichen
wie Mobilfunk oder Autoindustrie weiter patentfähig lassen,
reinen
Softwarepatenten a'la Microsoft oder Amazon würden aber verhindert.
http://www.europarl.eu.int/meetdocs/2004_2009/documents/DT/563/563744/563744
en.pdf
Das passt der Patentlobby natürlich gar nicht, und das Rezept:
Erst mal ein
paar falsche Behauptungen, die man gar nicht erst mit Argumenten
untermauert.
In ihrem Absatz 4 Behauptet EICTA unverschämt, durch Rocards
Vorschläge
würden alle Produkte mit Digitaltechnik unpatentierbar werden.
Wer zuvor
Seite 2 des Parlamentariers gelesen hat, der kann sich über
so viel
Ignoranz nur wundern. Denn schlichte Inkompetenz, verbunden mit
Leseschwäche, will man einem so großen Verband nicht
unterstellen.
http://w3.cantos.com/05/eicta-504-0arfg/documents/comment_on_rocard_english.
pdf
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14 8. Prozesstag
From: gatasnegras (at) t-online.de
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8. Prozeßtag gegen Bart, Jose, Gabriel und Begoña
20.04.05 Aachen
Die Gefangenen wurden wie üblich einzeln in den Saal 339 des
Aachener
Landgerichts vorgeführt und es gab für jeden Einzelnen
stehend Applaus.
Als das Gericht den Saal betrat, setzten sich alle. Sieben
UnterstützerInnen
zogen sich aus und skandierten "Isohaft ist Mord!" Auf
den nackten
Körpern
war zu lesen "Eure Justiz frisst Menschenfleisch!"
Der vorsitzende Richter Nohl wartete erst ab und zitierte die
Ausgezogenen
dann vor den Richtertisch, wo die Personalien aufgenommen wurden.
Er
forderte sie auf, sich anzuziehen, was bis auf einen alle taten.
Der
Verweigerer erklärte, dass solange sich nichts an den Haftbedingungen
für
die Angeklagten ändern würde und Gabriel gezwungen sei
aus Protest nackt
im
Gerichtssaal zu sitzen werden auch die Proteste der UnterstützerInnen
andauern. Als dazu applaudiert wurde, rügte Nohl die ZuschauerInnen.
Staatsanwalt Geimer nannte das eine "totale Entgleisung"
die "in meiner
20jährigen Dienstzeit noch nicht vorgekommen ist". Er
sprach von einer
"gut
durchorganisierten Aktion". Dies ging einher mit der Forderung
den immer
noch Nackten mit zwei Tagen und die SympathisantInnen mit einem
Tag
Ordnungshaft zu bestrafen. Wobei er auch die SympathisantInnen meinte,
die
lediglich applaudiert hatten, wogegen Barts Verteidiger Sven Lindemann
protestierte, da Applaus nicht organisiert werden müsse.
Nohl fragte die Betroffenen nach einer Stellungnahme zu Geimers
Ausführungen. Sie erklärten, dass sie "das nicht
korrekt finden", sich
solidarisch zeigten mit den Angeklagten und mit ihrer Aktion gegen
die
Vorführbedingungen, sowie gegen die Isolationshaft protestieren.
Des
Weiteren sprachen sie sich gegen die Sicherheitsmaßnahmen
gegen die
ZuschauerInnen aus. All das musste von Flämisch in Deutsch
und umgekehrt
übersetzt werden, da die AktivistInnen aus Belgien kamen.
Gabriel rief: "Kommt in meine Abteilung. Wir machen eine Asamblea
(Versammlung)!".
Das Gericht zog sich zurück und verkündete nach seiner
Wiederkehr, dass
der
Unterstützer, der nach wie vor nackt war, drei Tage Ordnungshaft
wegen
"schuldhaften Verhaltens vor Gericht "erhielte, wogegen
er innerhalb
einer
Woche Beschwerde einlegen könne. Die anderen sechs müssen
wegen
"ungebührlichen Verhaltens" den Saal verlassen. Zeitgleich
zu der Aktion
in
Gerichtssaal wurden vor dem Gericht Flugblätter verteilt, einige
wenige
davon zogen Zivilpolizisten ein, die gleich zu dritt kamen, sich
auswiesen
und ihrerseits die Personalien der UnterstützerInnen verlangten.
Ein Exemplar der Flugblätter wurde dem Gericht vorgelegt, was
Nohl
verlas
und zu den Akten nahm. Gabriel sagte, er würde das Flugblatt
unterschreiben.
Nohl verkündete und ließ protokollieren, dass bei weiteren
Störungen,
einschließlich Applaus der Saal geräumt werden würde.
Nach einer kurzen Pause gab Gabriel eine Erklärung ab. Er sagte,
dass
man
nur schwer die Vorfälle in Aachen verstehen könne, wenn
man die
Zusammenhänge aus der Vergangenheit nicht sehen würde.
Um die Dinge zu
beurteilen muß man die Ursprünge kennen. Das Gericht
interessiere sich
jedoch nicht für die Ursprünge, es möchte lediglich
die Angelegenheit
schnell abschließen. Die Interessen des Gerichts und die Wahrheit
würden
frontal gegeneinander prallen. Wer glaube, dass Gericht und Justiz
Wahrheit
bedeuten würden, glaube auch daran, dass es humanitäre
Kriege,
Resozialisierung in Knästen und die Gleichheit der Menschen
gäbe.
Das Gericht wäre weder unverfänglich noch objektiv, sonst
hätte es unter
anderem die Zeugen der Verteidigung nicht abgewiesen. Das Gericht
sei
wahrscheinlich nicht an der Wahrheit. interessiert Wenn der deutsche
Konsul
in Spanien nichts zu verschweigen hätte, warum wird er dann
nicht
vorgeladen, was hätte das Gericht zu verlieren.
Stattdessen werden die Angeklagten wie Terroristen behandelt. Er
sprach
auf
Joses schlechten Gesundheitszustand an, wofür das Gericht sich
nicht
interessiert, stattdessen wären die Vorführbedingungen
nach wie vor
unverändert. Er lehne die Autorität des Gerichts ab.
Er habe die Verantwortung für seine Taten übernommen,
sie können ihn
verurteilen, aber sie hätten nicht die Macht ihn ethisch, moralisch
und
politisch zu beurteilen.
Er fragte nach den Sicherheitsbedingungen, weshalb seine Mutter
sich
auskleiden müsse, wenn sie ihn im Gericht sehen will.
Nohl sagte darauf, dass das Oberlandesgericht (OLG) jetzt über
die
Sicherheitsbedingungen entscheiden würde und Gabriels Mutter
mit der
Durchsuchung einverstanden gewesen wäre, da sie ihn hätte
umarmen
wollen, es
also zu Körperkontakt gekommen sei. Worauf Gabriel fragte,
was dieses
ganze
Theater bei der Anwesenheit einer solchen Menge an Polizei solle.
(Gabriels Rede, als auch das Flugblatt werden auf
www.escapeintorebellion.info zu lesen sein.) Es gab Applaus und
eine
Unterstützerin wurde vor den Richter zitiert, was Nohl wiederum
protokollieren ließ. Er sprach davon wie sehr er sich bemühen
würde die
Wahrheit herauszukriegen, es ihn sehr wohl interessiere, was in
den
spanischen Knästen für Jose und Gabriel abgelaufen wäre
und er das zu
würdigen wisse. Er wollte wissen, weshalb trotz seiner klaren
Ermahnung
wiederum applaudiert wurde, worauf Gabriel sagte, dass es dafür
ein
einfaches Wort gäbe "Solidarität!" Da Gabriel
gerade etwas kaute, sagte
Nohl
"Mit vollem Mund spricht man nicht!"
Nohl erklärte der vorzitierten Unterstützerin, dass er
nicht aus
Boshaftigkeit die Post für die Angeklagten so schnell bearbeiten
würde
oder
so unverzüglich eine Besuchserlaubnis geben würde. Er
wies "ein letztes
Mal
eindringlich darauf hin", das bei nochmaligem Applaus mit Ordnungsgeld
oder
Rausschmiß zu rechnen wäre, was für alle gelte,
die "anfällig" dafür
seien.
Als die Unterstützerin zurück in die ZuschauerInnenreihen
entlassen
wurde,
wobei sie auf dem Weg dorthin ihren Freund Bart küsste, empörte
sich
Nohl,
sprach von "einem Schuß in den Ofen" und meinte,
sie hätte schließlich
fragen können ob sie ihn küssen dürfe. Es gab einige
Unruhe und
Zwischenrufe.
Der erste Zeuge van Hasselt wurde aufgerufen. Er ist Beamter des
Bundesgrenzschutzes (BGS) Aachen und erzählte von der Verfolgungsjagd
hinter
dem roten BMW, dem Fluchtauto in dem auch die Geiseln saßen.
Er
beschrieb
die Strecke, führte die hohe Geschwindigkeit auf, die rücksichtslose
Fahrweise. Er war mit seinem Kollegen Doktor im Einsatz, als sie
über
Funk
ziemlich abgehackt von der "Schießerei" an der Tankstelle
und der
anschließenden Flucht erfuhren. Van Hasselt fuhr den BGS-Wagen,
sein
Kollege
dirigierte und hielt die Kommunikation nach außen aufrecht,
so gut es
ging.
Er habe sehen können, dass hinten links ein Mann die Waffe
an den Kopf
einer
Frau in der Mitte der Rückbank hielt und schloß daraus,
dass die Täter
Geiseln genommen hatten. Als sie das Fluchtauto entdeckt haben,
hätten
sie
versucht es zu stoppen, was aber nicht gelang, da das Fluchtauto
auf den
Bürgersteig auswich. Es hätte die ganze Zeit über
die Warnblinkanlage
angehabt und mitunter den Eindruck gemacht, nicht so recht zu wissen,
wohin
es wolle. Er sprach von drei Schüssen aus dem Auto, die er
als
"Abschreckung" gegen sie beschrieb. Der Schütze hätte
eine
"Stuntvorlage"
geliefert, als er aus dem Fenster hinten links rausschoß.
Nach dem zweiten Schuß hätten sie die Beamten abgebremst
und einen
"Respektabstand" gehalten. Es wäre fast zum Stillstand
gekommen und sie
hätten dann langsam die Verfolgung wieder aufgenommen. Auf
der Strecke
wäre
die Geschwindigkeit so hoch gewesen, dass er glaubte, die Flüchtigen
würden
in den REAL- Markt rasen, bekamen dann aber doch die Kurve.
Das Täterfahrzeug machte dann den Eindruck als wäre etwas
defekt und
tatsächlich hätte es gestoppt. Fünf Personen wären
aus dem Auto
gesprungen
und eine Peron, wäre mit vorgehaltener Pistole zügig auf
sie zugelaufen,
hätte mehrere Schüsse gezielt abgegeben. Ein Reifen wäre
geplatzt und
die
Elektronik hätte "verrückt gespielt". In seiner
Panik hätte er den
Rückwärtsgang nicht rein bekommen und auch kein Gas gekriegt.
Er dachte
schon "Oh Gott, Ende!" und "der Tag war gelaufen".
Dann hätte er den
Rückwärtsgang doch gefunden und wäre mit Platten
zurück.
Als sie rückwärts fuhren hätte der Schütze von
ihnen "abgelassen" und
wäre
zu den anderen zurückgegangen. Sie selbst sind dann aus dem
Wagen raus,
in
Deckung gegangen und hätten sich "langsam vorgetastet".
Die Täter hätten
sich ein anderes Auto, einen Mercedes S-Klasse, "gekapert".
Er hätte nur
gesehen, wie sie wegfuhren und wusste auf Nachfrage nicht, ob sie
mit
oder
ohne Geiseln weitergeflüchtet waren. Er hätte nur gesehen
wie zwei der
Männer und aus der Entfernung sah es so aus, als stünden
sie beide dicht
bei
dem Mercedes. Es wurde gegen das Auto geschlagen, er konnte aber
keine
Person benennen. Der Schütze hätte Glatze gehabt, ebenso
einer der
Männer
die zuerst am Mercedes standen, der andere hätte "normalen
Haarwuchs"
gehabt.
Auf Fotos die Nohl ihm vorlegte, identifizierte er Jose als Schützen.
Er
sprach davon, dass der eine Brille aufgehabt hätte.
Auf Nachfrage von Sven, ob er wüsste, warum der Mercedes gehalten
hätte,
konnte er nichts sagen. Meinte auch, dass er nicht viel wahrgenommen
hätte,
da er konzentriert auf Rückwärtsfahren und Deckung suchen
gewesen wäre
und
einfach nur weg wollte.
Sein Kollege Herr Doktor war der nächste Zeuge. Er wäre
gerade dabei
gewesen
Kontrollen durchzuführen, als van Hasselt zu ihm kam und von
dem
Funkspruch
sprach, der sehr emotional abgegeben wurde. Er bestätigte insoweit
die
Aussagen seines Kollegen. Er hätte nachdem das Fluchtauto,
der BMW, zum
Stehen gekommen ist und in den Mercedes gewechselt wurde, im
Uhrzeigersinn
mit "Waffe im Anschlag" den Platz gesichert, da sie nicht
wussten, ob
alle
Täter weg waren. Er wäre auch erst "grob" zu
den Geiseln gewesen, da er
dachte, es wären einfach Passanten. Sie hätten dann aber
erste Hilfe
geleistet, der Mercedesfahrer hätte eine leichte Verletzung
an der Stirn
gehabt. Er hätte auch eine schlagende Handbewegung einer der
Täter gegen
den
Mercedes gesehen aber weder was gehört, noch gesehen, welcher
der Männer
es
gewesen war und wusste auch nicht, ob mit der Waffe gegen den Mercedes
geschlagen wurde.
Dann hätten sie den Tatort und die Spuren gesichert.
Beide waren nach dem "Vorfall" betreut worden "aber
nur psychologisch".
Der dritte und letzte Zeuge für diesen Tag war der Aachener
Polizeibeamte
Mouhlen gewesen. Er hatte, als er den Funkspruch hörte und
sich mit
seinem
Motorrad langsam in Bewegung setzte, "ohne Hoffnung" dem
Fluchtfahrzeug
zu
begegnen, auf der Fahrbahn (mittig des rechten Fahrstreifens) auf
der
Fluchtstrecke zufälligerweise eine Patronenhülse gefunden.
Zum Ende nahm Geimer zum Beweisantrag des letzten Prozesstages von
Rechtsanwalt Pusch, Begoñas Anwalt, Stellung. In dem Beweisantrag
war es
darum gegangen, die Regierungssprecherin Schneider anzuhören,
die
bestätigen
könnte, dass Begoña sich nach deren Zusage ihre Tochter
kontaktieren zu
können, bei der ED-Behandlung kooperativ gezeigt hätte.
Geimer hielt das für unnötig. Nohl wird sie für nächsten
Mittwoch
vorladen.
Es gab noch einige Absprachen über ZeugInnenvorladungen, auf
die
eventuell
verzichtet werden könnte. Gegen 15.30 Uhr war die Verhandlung
beendet.
Die nächste Sitzung ist am 22.04.05, um 10.00Uhr im Saal 339,
Landgericht
Aachen.
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C) TERMINE
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Freitag
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Samstag
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Sonntag
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