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01
"Regierung will Minderheiten-Radios ausrotten"
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gepostet von a9503978@unet.univie.ac.at
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gepostet von a9503978@unet.univie.ac.at
derstandard.at
"Regierung will Minderheiten-Radios ausrotten"
Verband Freier Radios protestiert
Der Verband Freier Radios und die IG Kultur protestieren in einer
Aussendung gegen das Vorgehen der Bundesregierung bei der Förderung der
mehrsprachigen Minderheitenradios AGORA, MORA und Korotan. "Nach
monatelangem Hinhalten der Radioprojekte durch die Regierung über die zu
erwartende diesjährige Förderung musste Radio MORA nach Kürzungen
bereits sein Programm einstellen. Für das nächste Jahr wird die
Förderung zur Gänze gestrichen", so der Verband laut Radionetz
www.radionetz.at/radionews010801.html
.
Einerseits durch die Aufhebung der Unterscheidung zwischen Lokal- und
Regionalradio, andererseits durch die Aufhebung der Beteiligungsgrenzen
durch Medieninhaber werde einem weiteren Konzentrationsprozess Vorschub
geleistet. Die ursprüngliche Ausrichtung des Regionalradiogesetzes,
Meinungsvielfalt und Lokalbezug zu fördern (Auswahlkriterien des §20)
würde völlig ad absurdum geführt. Die Verankerung Freier Radios im
Gesetz werde erneut nicht erfüllt, kritisiert der Verband.
Einsetzung der KommAustria
Die Krönung der Entwicklung sei aber die Einsetzung der KommAustria
durch den Bundeskanzler für die Dauer von zehn Jahren. Die
Widerspiegelung der Mehrheitsverhältnisse demokratischer Wahlen solle
offenbar durch ein Vorschlagsrecht der Regierung ersetzt werden. Dies
werde zwar nach einer Ausschreibung und einem Auswahlverfahren erfolgen,
wer die Auswahl aber tatsächlich vornehmen soll, sei jedoch offenbar
unklar, schreibt der Verband.
Printmedienkonzentration gefördert
Abschliessend stellt der Verband fest, dass die Medienpolitik die
Verschärfung der weltweit einmaligen Printmedienkonzentration fördere.
Der Meinungsvielfalt und dem Pluralismus aber wolle man offenbar ein
Ende setzen. Am 6. September 2000 werde der Verband Freier Radios
Österreich beim freespeechcamp im Rahmen der ars electronica eine
Diskussion zur Medienanstalt abhalten. (pte)
02 Liebe Lisl
Ponger!
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von livia pesci <ulthar@metacrawler.com>
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Liebe Lisl Ponger!
Sie dachten nicht nur so, es IST auch so: Die Donnerstags-Demos SIND
gegen die Beteiligung der F an der Regierung. Gaebe es die F nicht in
der Regierung (also zB - rein theoretisch und hypothetisch - eine
Schuessel-Alleinregierung: schlimm genug, aber), haette es keine
300.000 am Heldenplatz gegeben, gaebe es auch keine Donnerstags-Demos
jetzt, folglich auch keine roten oder sonstigen Fahnen und
Transparente auf den Strassen.
Hoch die Internationale Solidaritaet: Das berechtigte Anliegen, das
sich hinter diesem - leider etwas stereotyp gewordenen - Spruch
ausdrueckt, steht nicht im Vordergrund unseres Protestes. Nicht HIER
und nicht JETZT.
Deshalb appelliere ich an Sie, liebe Lisl Ponger, und an ALLE
Donnerstags-Demonstranten: Vergessen wir nicht, was wir derzeit
haben: Die FPOE, die Haider-FPOE in der Regierung.
DAS ist unser gemeinsamer Alptraum: Halten wir daran fest.
Wir gehen so lange bis ihr geht. Der Spruch ist nicht schlecht, und
ich unterschreibe ihn 1000prozentig. Ich gehe so lange bis sie gehen.
Ich war so erstaunt und gluecklich, dass so viele am 25.7. ins DEPOT
gekommen sind. Es war naturgemaess noch etwas chaotisch, aber: wir
haben uns auf ein Ziel geeinigt. Die erste Konsequenz daraus fuer
alle, die im Depot (entweder persoenlich oder im Geiste) waren und
sich an den Do-Demos beteiligen, ist: Bewegen wir unsere Hintern nach
Vorne!
(De ------)))))) Po...).
Machen wir uns mit Plakaten, Transparenten oder sonstigem bemerkbar.
Depot: Nomen est Omen? Nein. Geben wir diesem Wort eine ganz neue,
der urspruenglichen entgegengesetzte Bedeutung.
Bis Donnerstag, Lisl Ponger. Und all die anderen.
03
Hiroshima und Nagasaki mahnen!
[zurück]
von: Friedensbuero Wien, pax.vienna@aon.at
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Hiroshima und Nagasaki mahnen!
Hiroshima und Nagasaki wurden am 6. und 9. August 1945
durch die ersten beiden US-Atombomben auf bewohntes
Gebiet vollkommen zerstoert. 300.000 Menschen starben
unmittelbar nach diesen Angriffen und ebenso viele leiden
noch heute an den Spätfolgen.
Abolition 2000
Bereits Mitte der 80er Jahre hat der damalige Praesident
der Atomwaffenmacht Sowjetunion, Michail Gorbatschow,
vorgeschlagen, alle Atomwaffen bis zu Beginn des neuen
Jahrtausends zu vernichten. In den 90er Jahren wurde
die weltweite Initiative "Abolition 2000" gegruendet.
Abolition heißt "Abschaffung, Beseitigung" und meint damit
die Vernichtung aller Atomwaffen.
Die Atomwaffenmaechte haben sich auf Druck der
weltweiten Aktivitaeten von Friedensgruppen zum Abschluss
der Überpruefungskonferenz des Nichtweiterverbreitungsvertrags
(Mai 2000) neuerlich zur atomaren Abruestung bekannt.
Diesen Worten muessen endlich Taten folgen - daher ist das
Engagement von Friedensgruppen im Kampf um die nukleare
Abruestung wichtiger denn je!
Gegen atomar bewaffnete Supermaechte
In der Militaerstrategie der NATO spielen Atomwaffen eine
bedeutende Rolle. Diskussionen in der NATO geben Anlass
zur Befuerchtung, daß künftig Atomwaffen noch wichtiger werden.
Die USA moechten mit Milliarden-Dollar-Aufwand ein
Raketenabwehrsystem ("Krieg der Sterne") aufbauen.
Der WEU und auch der Europaeischen Union gehoeren zwei
Atomwaffenstaaten (Frankreich und Grossbritannien) an.
Oesterreich hat im Vorjahr mit den Stimmen aller
Parlamentsparteien die Atomwaffen- und Atomkraftfreiheit
Oesterreichs in der Verfassung verankert. Wo bleiben
oesterreichische Aktivitaeten, den Inhalt dieses Gesetzes auch
in der Europaeischen Union umzusetzen?
Im Gegenteil: die oesterreichische Bundesregierung spielt bei
den Plaenen, aus der Europaeischen Union einen Militaerblock zu
machen, eine "Vorreiterrolle". Neutrale Staaten in der EU muessen
jedoch verhindern, daß aus der EU ein Militaerblock mit
Beistandspflicht,
schnellen Eingreiftruppen und einer starken Ruestungsindustrie gemacht
wird. Die Europaeische Union darf - wie es die irische Neutralitaets-
bewegung formuliert - keine "atomar bewaffnete Supermacht" werden.
Für eine atomwaffenfreie Welt
Die Friedensbewegung spricht sich gegen alle Atomwaffen
aus, gegen US-amerikanische und westeuropaeische ebenso wie
gegen russische oder jene in den Staaten des Suedens,
die hier dem schlechten Vorbild des Nordens folgen.
Die suedliche Halbkugel der Welt ist heute eine atomwaffenfreie Zone -
das ist das Vorbild für den Norden!
Für eine atomwaffenfreie Welt !
Für die Vernichtung aller Atomwaffen !
Keine Militarisierung der EU !
Kein Beitritt Österreichs zu einem Militärbündnis !
Für eine aktive Neutralitätspolitik als Friedenspolitik !
Für eine Welt ohne Militärblöcke !
Aktionen
Die Hiroshima-Veranstaltung beginnt am Sonntag, dem
6. August 2000, um 17.00 Uhr auf dem Wiener Stephansplatz
und wird um ca. 20.30 Uhr mit einem Laternenmarsch zum Teich
vor der Karlskirche abgeschlossen. Im Rahmen der Aktion werden
Grussbotschaften von prominenten Persönlichkeiten veröffentlicht
und eine Ausstellung über die Folgen der Atombombenabwürfe gezeigt.
Am Mittwoch, dem 9. August findet um ca. 19.30 Uhr die
traditionelle Buddhistische Lichterzeremonie zum Gedenken an die
Opfer von Hiroshima und Nagasaki bei der Wiener Friedenspagode statt.
An dieser Gedenkfeier wird ein Ueberlebender des Atombombenabwurfes
auf Nagasaki teilnehmen.
Informationen: Friedensbuero Wien, pax.vienna@aon.at
04 Informationen vom
Grenzcamp in Forst (Deutschland)
[zurück]
von: Für eine Welt ohne Rassismus - fewor@no-racism.net
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Informationen vom Grenzcamp in Forst (Deutschland)
Campjournal im Internet: http://www.nadir.org/camp/index.de.html
Pressemitteilung betreff der Ereignisse von Montag Nacht - 10
Flüchtlinge
haben die Grenze überschritten
Kurz nach Mitternacht erhielten wir Kenntnis von einem Anruf der
polnischen
Grenzpolizei beim Bundesgrenzschutz (BGS):
Inhalt: 10 Flüchtlinge haben die Grenze überschritten, 2 von ihnen seien
bereits aufgegriffen worden. Diese beiden sind inzwischen nach Polen
abgeschoben.
Wir haben uns spontan entschlossen, mit möglichst vielen Personen und
Autos
aus dem Camp auf die Strassen zu gehen, um diese zu bevölkern und und
wenn
möglich BGS und Polizei zu verwirren.
Im Zuge dieser Aktionen ist es zu Unmutsäusserungen gekommen in Form
eingeschlagener Scheiben am Bahnhof, wo gewöhnlich eine Kontrollstelle
des
BGS eingerichtet ist. Auch Müll wurde verschüttet, den andere
TeilnehmerInnen zum Teil wieder aufräumten. Ausserdem wurden einige
EXPOnate
zerstört. Des Weiteren sind einige Müllcontainer in Brand gesetzt
worden, um
eine BGS - Patrouille zu behindern.
Vor 2 Jahren haben wir beim Camp in Rothenburg die Folgen einer
tödlichen
Hetzjagd des BGS erlebt, als in Freiberg ein Kleintransporter auf der
Flucht
gegen einen Baum prallte und 7 Flüchtlinge starben.
Es ist eins der erklärten Ziele des Camps, das Grenzregime zu stören.
Aus
diesen Gründen ist es für uns selbstverständlich, mit unseren
bescheidenen
Mitteln einzugreifen. Für aufklärende Informationen und Ratschläge sind
wir
jederzeit aufgeschlossen.
In diesem Zusammenhang betonen wir ausdrücklich: Unser Protest richtet
sich
auch gegen die bürgerliche Empörung bei kleinen Störungen der
öffentlichen
Ordnung. Denn dem entgegen steht das alltägliche Schweigen und häufige
=´;-Weiter So- der gleichen Menschen angesichts der Menschenjagd des
BGS.
Wer Diskussionsbedarf hat, ist herzlich eingeladen, heute abend um 19
Uhr an
der Veranstaltung zum Thema Fluchthilfe im Bürgerhaus teilzunehmen.
i.A. Camporganisation
05 Grenzcamp
darf bleiben
[zurück]
jungle World [02.08.2000]
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Grenzcamp darf bleiben
jungle World [02.08.2000]
Die Stadt Forst (Spree-Neiße) hat am Sonntag eine befristete Duldung des
3.
Antirassistischen Grenzcamps ausgesprochen. Das Camp dürfe auf den seit
Freitag ungesetzlich genutzten Flächen bis zum Montag 14 Uhr bleiben,
teilte
die Stadtverwaltung am Sonntag mit. Wenn Ruhe, Ordnung und Sicherheit
gewährleistet bleiben, werde die Duldung um jeweils einen Tag
verlängert.
Eine nachträgliche Genehmigung der Nutzung lehnte die Stadt ab.
Ein Polizeisprecher sagte: »Ohne Aufforderung werden wir das Camp nicht
räumen. Es ist uns nicht unangenehm, daß die Demonstranten da sind.« Bis
zum
Sonntagmittag gab es nach Angaben der Polizei keine Zwischenfälle. Das
Camp
war am Freitag mit einer Kundgebung am Forster Wasserturm eröffnet
worden.
Die Stadtverwaltung hatte ihre Genehmigung mit der Begründung
verweigert,
daß sie gewalttätige Auseinandersetzungen mit Neonazis befürchtet. Der
Forster Bürgermeister Jürgen Reinfeld (CDU) hatte im Vorfeld die
Bereitstellung kommunaler Flächen für Unterkünfte verweigert und Bürger
und
Firmen aufgefordert, dies ebenfalls zu unterlassen.
Die aus Deutschland und mehreren Nachbarländern angereisten rund 500
Teilnehmer wollen bis zum 6. August gegen die Zunahme rechter Gewalt
gegen
Ausländer, Flüchtlinge und Asylbewerber protestieren.
Webjournal zum Grenzcamp: http://www.nadir.org/camp/index.de.html
06
Koordinationstreffen
[zurück]
von rosa flieder rosaflieder@hotmail.com
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"Wir sind nicht und wollen keine neue Widerstandsgruppe, Plattform o.ä.
bilden. Dies ist ein Versuch, durch demokratische Koordination
Möglichkeiten
gemeinsamen Handelns etc. gegen diese Regierung zu verstärken.
Wir wollen:
 Ein nächstes Koordinationstreffen (möglichst bundesweit) am
26.8.
oder 9.9. organisieren und vorbereiten
 Eine möglichst breite (österreichweite?) Infokampagne
koordinieren
und unterstützen, in der mit Beweisen und Argumenten gegen diese
Regierung,
speziell die FPÖ, in einer Form, die jedem ermöglicht, diese Infos
weiterzugeben, allein oder in Gruppen, an Nachbarn, Freunde,
Arbeitskollegen
etc.
 Wir fassen größere Aktionen im Herbst ins Auge."
Das nächste Treffen aller, die sich an der Koordination und Vorbereitung
beteiligen wollen (wer da ist, gestaltet/bestimmt mit) ist nächsten
Mittwoch
19h (vermutlich Depot)
Wir haben vorläufig zwei Arbeitsgruppen gebildet:
1. Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit, mit Schwerpunkt Erstellung von
Widerstandsinfomaterial zum Verteilen (bei Interesse an Mitarbeit bitte
melden
bei Johanna, db.work@db-site.com oder 2188433)
Voraussichtlicher Termin: Montag 19:00 bei der BBB
Wer Einwände gegen diesen Termin hat, bitte bis spätestens Donnerstag
melden!
2. Gruppe, die mögliche Inhalte des nächsten großen Treffens für
nächsten
Mittwoch vorbereitet und auch versucht, mit den
Bundesländer-Widerstandsgruppen Kontakt zu halten.
(bei Interesse an Mitarbeit bitte melden bei Norbert,
n.tischler@csi.com.
Voraussichtlicher Termin: Freitag, 4.August 17 Uhr im Amerlinghaus
(geeignet bei gutem u. schlechtem Wetter
Darüberhinaus: Bei der Demo morgen wird es als erstes Ergebnis der
bisherigen Koo.bemühungen zwei Flugblätter (hoffentlich natürlich mehr)
geben: (innere "Demokratie" der F, Prozesse) zum Verteilen, mitnehmen,
kopieren etc. (werden auch in die Bundesländer geschickt.
Die Reaktionen auf das Treffen im Depot waren überwiegend positiv bis
begeistert (Andere waren mal vom Fade-out Chaos etwas konsterniert. Wie
wir
das, was da an Wünschen zur Zusammenarbeit und Verstärkung des Kampfes
gegen
diese Regierung herausgebrodelt ist, auch umsetzen, ein bißl
strukturieren,
weitertreiben, ist die große Frage. Schaumamal - Mitarbeit, Vorschläge,
Erfahrungen (z.B. mit demokratische Entscheidungsprozesse in Gruppen,
Arbeitsteilung etc.) sind gefragt. - Zur Aufmunterung: Der Rote Letter
macht diesen Koordinationsversuch jetzt auch auf regionaler Ebene (für
OÖ)
ciao rosa
(diese mailbox wird bis auf neue Formen von mehreren Leuten betreut)
07 Aphorismen & Der Vornehme
und der Primitive
[zurück]
geposted von: aug und ohr - Alexander.Muth@blackbox.net
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Aphorismen
und
Der Vornehme und der Primitive
(ein Sketch)
Die 3 Weisen kamen nach Wien. Aus diesem Grund hat die
Literaturabteilung von Aug und Ohr einige Aphorismen verfaßt. Es sind
nicht die ersten Aphorismen von Aug und Ohr. Sie sind aber insofern
neuartig, denn sie sind auf wienerisch, und nur Wiener und Wienerinnen
können sie verstehen. Auswärtige müßten erst Vindobona-Forschung
betreiben, um in sie einzudringen. Uns is ois zwida, Wien und die EU is
ois a Schaas, das ist die einfache Botschaft, die hier "transportiert"
wird, und noch ein wenig mehr darüber hinaus.
Aphorismen zu den Drei Weisen.
Figl, Figl, sauf die drei untan Tisch.
Fiamas am Koinbeag. Swiad eana so gfoin, doss song wean: A geh, swoa eh
net aso gmaant.
No jo, a Spanier, oba e de ondan san eh oandleche leit, net, aus
Deitschland. Daun ana aus Finnlaand. Komma eh nix sogn.
Jössas, wos de ois wisn! Heddama goa ned denkt. Do muass i oba no vüü
nochlesen, bis i soweid bin wia de.
Jaa, gutn Taag, is dortn die Arbeitslosenvermittlung, ah die
Oabeitsvermittlung der Österreichischen Hochschülerschaft? Heans,
Freulein, mia brauchatn fuchzehn Schankbuaschn fian Englhofer in da
Koinbeagastrossn, weu heute homms bei uns fia de drei Weisn reserviert.
Homms aa?
Ja, ja, wir haben genug Bewerber. Dürfte kein Problem sein.
Jaa, gutn Taag, is dortn die Arbeitslosenvermittlung, ah die
Oabeitsvermittlung der Österreichischen Hochschülerschaft? Heans,
Freulein, mia brauchatn an (jessamaria hoffentlich hobi ma des gmeakt
wia des haast, jo) an antifaschistischen Studenten, dea wos uns a bissl
hüüft, wäu mia hom si jo mit de gonzn sochn no nia beschäftigt. Wer ich
bin? Ing. Alpenrand van Koordinierungsausschuß vom Innen- und
Außenministerium. Na, zamglegt hammas no net. Homms sowos? Homs kaan? A
so a Pech. Na miasma denan wos voaplauschn. Küss die Hende, Empfehlung.
Is des a Jud, da Oreja?
Na in da Zeidung steht, a stoiza Spanier.
Na daun konn jo nix gscheng.
Ja, ich meine, unserer EU-Austrittsinitiative könnte es nur dienlich
sein, mehr als dienlich sein, wenn sie sich für Österreich aussprechen.
Und so gehen diese Aphorismen - die ja gar keine richtigen mehr waren,
sondern bereits eine Übergangsform, Splitter von Redefetzen, über in
einen kleinen Sketch, der auch aus Redefetzen besteht. Dieser Sketch
trägt den Namen seiner Protagonisten. Er heißt:
Der Primitive und der Vornehme.
(Der Primitive:) Des san oba sea entschlossen Leit heans.
(Der Vornehme:) Dos is aba scho woa. No ja, sie hamm ja auch a sehr
gediegene Ausbildung, glaub ich.
(Der Primitive:) Wos? I?
(Der Vornehme:) Nein, die drei Herrn aus der Europäischen Union.
(Der Primitive:) Des homma eana ois zoit, ha!
(Der Vornehme:) Na mein Lieber, was ham sie schon jemals gezahlt an den
Staat?
(Der Primitive:) I bin jo net deppat, i ghoit man so vüü wiari kau.
(Der Vornehme:) A propos, lieber Herr Konsulent, also, entschuldigen
Sie, ich möchte nur eine kleine Anmerkung machen, daß Sie mir ein paar
zehntausend Euro noch schulden.
(Der Primitive, aufbrausend, brüllend wie ein Zuhälter:) No hamma an
Kasinokapitalismus oda homma eam net? (Primitiv:) I bin schtia dawäu!
(Beruhigend:) Oba net laung... .(Schleimig, schnell, geschmeidig:) Und
Sie miassn wos riskieren, wauns mit mir wos mochn woin, des is a
Gscheeft. (Der Vokal dieses Wortes ist drohend-schmierig zu singen). A
Nochdenkpause, jo? (Macht mit eiserner Ruhe eine kleine Pause:)
Iba Eana Gscheftn was i ollaweu no mea ois wia Se söba.
(Der Vornehme:) Na ja.
(Der Primitive greift ihm an die Gurgl:) Oiso hoit de Pappn wenig den,
daun hot i aa de Pappn.
(Der Vornehme:) Na ja. Es is schon recht.
(Der Primitive äfft ihn nach:) Es is schon recht.
(Pause)
(Der Vornehme putzt ein wenig sein Dinner-Jacket ab.)
(Der Primitive nimmt den Diskurs auf:)
Waun de aufaunga zan Stialn in unsare Gscheftn, waun eana des eifollat,
daun habidjehre. Dogeng is da Rosnstingl und die gonze Politik a
Lapperl.
(Der Vornehme, blasiert: ) Na ja, schaun Sie, (zynisches Lachendurch die
Nase) ohne a solide wirtschaftliche Grundlage kamma ka Politik mochn.
(Der Primitive:) Ha, ha (fast krächzend:) ... (er äfft ihn, aber kaum
mehr verständlich, nach:) ...Politik mochn. (primitiv:) Da Oide hots
ibanosad.
(Überlegt, stumme Zwischenpause:) Heans, liawa Freund, komma de Leit ned
eifonga, waas ii, mit an Job bein Stronach oda so?
(Der Vornehme:) Das ist doch lächerlich, primitiv. Das (sehr betont und
gedehnt:) brauchen die nicht. Die haben Renommé und Geld (sinniert ein
wenig dahin).
(Der Primitive:) Und sowos setzen de gengan estarreichischn Unrechtstaat
ein? Na pfiatdigood, habedjehre, des is a Partie. I scheiß mi aun. Di
hawara ghean jo sozusong zua de obasten eiropeischn Buaschoa.
(Der Vornehme, blitzschnell- zynisch:) Wo hamms so vü gleant?
(Der Primitive:) Na in Wiatshaus, in Proda, bei da Gemeinde und in
Parlament. De Uni hob i ma net daglengt, de hobi ma net leistn kennan.
(Der Vornehme:) Na ich glaub doch eher wohl, daß sie Sie dort nicht
genommen haben.
(Der Primitive, in der Fülle seiner primitiven Macht:) Geh. ...
(Eine Pause der Überlegung:) Owwa ... des eiropeische Biagatum geng des
estarreichische, is des a Partie, aus dera wos ausseschaut?
(Der Vornehme:) Für uns wohl möglich, aber sonst wird es wird nicht viel
Resultate zeitigen.
(Der Primitive:) No jo, des denkimar aa. Mia mochn weida, polidisch und
wiadschoftlech, (schreiend:) bis marauf de Strossn nua mea Krüppn sicht.
(Der Vornehme:) No das können Sie jetzt schon haben.
Aug und Ohr
Gesendet in R.Orange am 30. Juli 2000
08 ND-Artikel
[zurück]
von: Angelo Lucifero <angelo.lucifero@hbv-th.de>
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In Hinblick auf die ND-Artikel der letzten Tage bitte ich um Abdruck
meines nachfolgenden Leserbriefs:
Die Berichterstattung in ND nach der Ausländerhatz in meiner
Heimatstadt Eisenach empfinde ich, mit Ausnahme der treffenden Satire
von Buchholz, als Fortsetzung der Fremdenfeindlichkeit mit
journalistischen Mitteln:
Über die einzelnen, mehrheitlich Thüringer Personen der Horde, die
Asylbewerber vom Bahnhof durch die Bachstadt hetzten, wird nichts
berichtet - außer über einen fremden "Hauptverdächtigen", der aus
Bayern stammt. Und garniert wird das dann noch mit einer ND-Karrikatur
über ein "Tief aus dem Westen", das "Niederschläge" (in Form eines
Hakenkreuzregens) im Osten bringt.
Tags darauf dann ein großer Artikel "Statistik widerlegt Mär vom
weißen Westen", angeblich "das Ausmaß rechtsextremer Gewalt
(Untertitel) dokumentierend und die (so ND!) "Mär vom braunen Osten
widerlegend.
Natürlich toben sich auch Wessi-Rechtsextremisten in Neufünfland aus,
aber meines Erachtens gerade deshalb, weil sich dort auch
herumgesprochen hat, welch gutes Aufmarschgebiet die genuin
ossiproduzierten "national befreiten Zonen" sind. Ich habe jahrelang
in Frankfurt am Main gelebt: Rechte würden sich dort nicht trauen,
sich so zu zeigen wie hier in Jena, wo ich sogar dazwischengehen muß,
wenn der "Bild am Sonntag"-Verkäufer einen vorbeigehenden Neger
anpöbelt.
Und die ND-Statistik ist ein Beispiel für ein Datenmissverständnis:
Straftatenzahlen zeigen keinesfalls "das Ausmaß rechtsextremer Gewalt
", denn der Anteil der Gewalttatenanteil 1999 hieran betrug 7,4
Prozent (1998 "nur" 6,4 Prozent); 66,9 Prozent davon sind
Propagandadelikte, womit ich Hakenkreuzsprühereien nicht verharmlosen
will. Kritikwürdig hingegen ist die Statistik, weil beispielsweise bei
den Tötungsdelikten weder die tödliche Algerierhatz in Guben (nur als
"Landfriedensbruch" verfolgt) noch die Skinhead-Aktion von Eschede
gegen einen Ausländerhasskritiker ("schwere Körperverletzung mit
Todesfolge") enthalten sind. Unseriös ist es, im ND einfach die
absoluten Straftatenzahlen aufzulisten, als wüsste man nicht, dass
allein Nordrhein-Westfalen soviel Einwohner wie die gesamte DDR hat.
Bezieht man die Gewalttatenstatistik auf die Bevölkerung, so wurden,
und das ist keine "Mär", in Ossiland 2,19 Gewalttaten, in Wessiland
0,68 je 100.000 Einwohner 1999 registriert. Was machen eigentlich die
Ex-DDR-Antifaforscher vis-à-vis dieses Phänomens? Erschöpfen sie sich
nur in der Abwehr der Thesen des "fremden" Kriminologen, des
"Wessi-Forschers" (aus Niedersachsen) Christian Pfeiffer? Wo war der
Aufschrei im ND-Sportteil, als der Jenaer Hürdensprinter Falk Balzer
am Wochenende der Eisenacher Ausländerhatz nach seiner Schlappe bei
der deutschen Meisterschaft just gegen seinen schwarzen Mitläufer
tätlich vorging und ein weiteres Beispiel für die fehlende
Gewalthemmung junger Leute aus Neufünfland lieferte!?
Günter Platzdasch
07745 Jena
Solidarität kennt keine Grenzen!
One race - human race
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Redaktionsschluß: 2. August 2000, ca. 22.00
Uhr
Fehler möge frau/man mir nachsehen!