widerst@ndMUND vom 13. August 2000
 
Inhalt:
keil1.gif (893 Byte) 01. Rassismus und Neoliberalismus der Großregion
keil1.gif (893 Byte) 02. Mölzers Kongreß der Gespenster
keil1.gif (893 Byte) 03. Jörg Haider singt
keil1.gif (893 Byte) 04. Telephonkette besorgter BürgerInnen
keil1.gif (893 Byte) 05. Bei Anbahnung bedenklicher politischer Entscheidungsfindungen
keil1.gif (893 Byte) 06. Racheakt Pinochets in Assisi
keil1.gif (893 Byte) 07. Iran plant neue Morde an Exiloppositionellen
keil1.gif (893 Byte) 08. World Bank Research Faulted
keil1.gif (893 Byte) 09. Melel Xojobal 119-122









grenzcamp_forst_stadtspaz1.jpg (11918 Byte)
Grenzcamp 2000 in Forst (D) - Stadtspaziergang
Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Bei allfälligen Fragen oder Schwierigkeiten bitte zuerst das Editorial am Ende lesen!
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:

Claudia Volgger, volgger@yline.com




email-adresse der Redaktion:
Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.
 
Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)

01. Rassismus und Neoliberalismus der Großregion.

In Friaul-Venezia-Giulia, der Großregion im italienischen Nordosten unterstützt
die rassistische und antisoziale rechtsextreme Lega Nord den regierenden Polo
und somit deren wichtigste Komponente, die mit der Mafia verbundene Partei des
ehemaligen Putschisten Berlusconi Forza Italia.

Dadurch erlangt die Lega einen gewaltigen Einfluß auf die Gesamtpolitik der
Region. Das hat sich vor einigen Monaten in der Einladung des Präsidenten der
Region Antonione an Haider ausgedrückt, dem Vernichtungslager San Sabba bei
Triest einen Besuch abzustatten. Die Einladung ist in der Zwischenzeit
zurückgezogen worden.

Auf die konkrete Arbeit der ehemaligen Regionspräsidentin Alessandra Guerra und
jetzigen Lega-Abgeordneten und "Ministerin" für Padanische Kultur (Padanien ist
ein vom Legaführer Bossi konstruiertes Gebilde im Norden Italiens, dessen
Abspaltung, nach einigen scheinbaren Rückziehern der Lega, nach wie vor
propagiert wird) sowie auf den ideologischen Einsatz der zahlreichen
Lega-Gemeindeverwaltungen sind zwei wesentliche eminent politische Kern-, ja
Steuerungsbereiche des Budgets der Region zurückzuführen, das mit 1. Jänner 2000
in Kraft getreten ist.

Der eine Steuerungsbereich ist eine auf rassistischen Kriterien aufgebaute
Förderung von Kleinfamilien, die sich wie ein Spiegelbild des (ja ausschließlich
für "inländische" Kinder reservierten) Kärtner Familienscheckmodells ausnimmt,
das in Nordostitalien wohlbekannt ist.

Die Leistungen: Eine einmalige Sonderprämie von 6 Millionen Lire für das zweite
Kind, einen Monatsscheck für das dritte; Zwillinge, Drillinge bekommen eine
Spezialausschüttung von zehn Millionen Lire pro Kind. Dies "zum Zwecke der
Förderung des demographischen Wachstums", so wird im Gesetzestext erklärt.
"Nicht einmal der armselige Haider hat derartiges zustandegebracht" höhnt mit
einigem Sarkasmus Matteo Moder, der Autor des manifesto-Artikels, dem ein
Großteil der hier verarbeiteten Daten entnommen ist.

Arme sind von diesen Förderungen ausgeschlossen: das Gesamteinkommen der Familie
darf nicht unter der staatlich festgelegten Mindestpension liegen. Wer weniger
Lohn kriegt (also dem immer stärker werdenden Prekariat angehört) wird auch
noch, entsprechend dem Bossi-Diktum "Es ist moralisch unklug, Leuten, die keine
Arbeit haben, es auch noch zu erleichtern, Kinder in die Welt zu setzen" von den
Sonderleistungen für die padanische Herrenrasse ausgeschlossen.

Zur sozialen kommt die rassische Diskrimination: ein Elternteil muß rein
italienisch, "italienischer Staatsbürger", sein und außerdem muß die Familie
seit mindestens einem Jahr in der Region ansässig sein. Dadurch werden also
nicht nur "Ausländer", sondern auch Süditaliener - die traditionellen Haßobjekte
der Leghisten - ausgeschlossen: kalabresische Familien, die entweder erst seit
kurzer Zeit in Norditalien Arbeit gefunden haben oder in der Saisonarbeit
beschäftigt sind, haben da nichts zu erwarten.

Eine perfekte politische Fusion von Rassenhaß und Klassenhaß. DIE Partner von
Haider par excellence - auch wenn er sich vorübergehend von Bossi ein wenig
distanziert hat.

Aug und Ohr

Quelle: Matteo Moder: La finanziaria celtica supera Haider ("Das Keltenbudget
überholt sogar noch die Haider´sche Politik". Manifesto, 5. 3. 2000

(Anmerkung: Sowohl die Lega Nord als auch Teile der Neofaschisten operieren mit
der Ideologie genuiner keltischer Kulturwerte, die mit "unserer" nordischen,
padanischen, mitteleuropäischen Kultur eng verbunden seien.)



02. Mölzers Kongreß der Gespenster
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Sehr geehrter Helmut Poller:

Warum ausgerechnet Österreichs Hauptstadt für einen Kongress
rechtsextremer Parteiideologen ausgesucht wurde? Vielleicht deshalb,
weil ein österr. Spitzenpolitiker (einfaches FPÖ-Mitglied zwar, aber
immerhin Kärntner LH), anläßlich einer Pressekonferenz in Venedig am
22.7. DIE EXISTENZ VON RECHTSEXTREMISTEN  GELEUGNET HAT.

KEINER HAT IHM BISHER WIDERSPROCHEN.

Was für ein herrliches Gefühl muss das sein, als Nichtexistenter
andere Nichtexistente zu treffen und solchermaßen leicht und
beschwingt, in der grenzenlosen Freiheit der Nichtexistenz, mit
seinesgleichen über neue Strategien zu beraten. Wie entspannt und
souverän ein solches Storming nichtexistierender Brains sich
entfalten kann. Alle daraus entstehenden Einfälle können unverzüglich
in die Tat umgesetzt werden, Täter gibt es keine, weil sie ja nicht
existieren. Es gibt nur linke Extremisten, in der Rechten existieren
sie nicht. Sagt das einfache Parteimitglied.

In der Anlage eine Übersetzung des in La Repubblica
(www.repubblica.it) am 23.7. erschienenen Berichts, in dem sich diese
bemerkenswerte haidersche Meldung findet - neben vielen anderen nicht
minder interessanten.
Eine Diskussion darüber sollte so rasch wie möglich gestartet werden.
Die Existenten müssen den Nichtexistenten etwas entgegen zu setzen
haben.

Mit freundlichen Grüßen
P.L.


03. Jörg Haider singt
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Nach Anton aus Tirol singt
                     jetzt der Jörg vom Bärental

                     Kasnudl, Kloatznnudl oda an Opflstrudl
                     Der "sinnige" Text des Haider-Liedes im Wortlaut

                         Jörg Haider ist unter die Sänger gegangen.
                     Kommenden Montag wird die Weltpremiere des
                     rappenden Landeshauptmannes mit seinem Lied
                     "Kärnt'n is lei ans" beim Alpenfest von Diex (Ktn.)
über
                     die Bühne gehen. Im Oktober gibt es dann auch die
                     CD. ALLES durfte schon einmal probehören. Unser
                     Urteil: Ein Hit ist vorprogrammiert. Denn der Song
                     erinnert in Charme und intellektuellem Tiefgang
stark
                     an den Anton aus Tirol. Hier der Text im Original.
                     Intro: Kärnt'n - Kärnt'n - Kärnt'n is lei ans -
Kärnt'n -
                     Kärnt'n - Kärnt'n is lei ans - Kärnt'n - Kärnt'n -
Kärnt'n
                     is lei ans - Kärnt'n - Kärnt'n - Kärnt'n is lei ans
-
                     Kärnt'n - Kärnt'n - Kärnt'n -Kärnt'n Refrain:
Kärnt'n is
                     lei ans, a Landle lei a klans / Da Wörthersee, die
                     Karawanken / I möcht unsan Herrgott danken. Kärnt'n

                     is lei ans, a Landle lei a klans / Ka traurig's
Dirndale
                     gibts do kans / Kärnt'n is lei ans, Kärnt'n is lei
ans 1.
                     Vers/Rap: Wo G'müatlichkeit noch groß g'schriebm
                     wird nit nur auf Papier / Musik dich glei zum Tanz
                     vaführt, wo g'sungan wird as wia. Berge spiegeln
sich
                     im See so wie im Paradies / I glaub' an die
Zauberfee,
                     denn ans is g'wiß (Kärnt'n - Kärnt'n) Refrain 2.
Vers/
                     Rap: A still's Platzle findest glei, moch die Aug'n
auf
                     Und Liab dö gibt's nit nur im Mai, Du, da schwör' i

                     drauf / Wo Fremde gonz schnell Freinde sind, ein
Land
                     im Sonnenschein / Ans was i gonz bestimmt, ka Land
                     konn schöner sein (Kärnt'n - Kärnt'n) Refrain 8
Takte
                     Intermezzo: Kasnudl, Kloatznnudl oda an Opflstrudl
-
                     Kärntna Schmankalan für die Dirndalan und die
                     Makalan / Dö seint guat, davon kriagst nia gnua -
nia
                     gnua mei liaba Bua! Refrain


04. Telefonkette besorgter BuergerInnen
Von: Peter Rosenauer, mailto:telefonkette@gmx.net
[zurück]


Wir gruenden eine Telefonkette. Es gibt die folgenden vier
Kontaktpersonen, die im Anlassfall (rund um die Uhr) angerufen werden koennen.
Die
Ausloeser versuchen zu verifizieren, inwieweit wirklich ein Anlassfall vorliegt
(Missbrauch kann natuerlich nie ganz ausgeschlossen werden) und kontaktieren
dann Ihrerseits jeweils eine weitere Gruppe von Leuten, die wiederum eine Liste
von Personen haben, die angerufen werden sollen, usw.

Kontaktpersonen:
  Jens Karg 0664/514 49 86
  Peter Rosenauer  0664/505 18 61
  Roya Hollnsteiner  06991/110 71 54
  Sophia-Maria Antonulas 06991/971 25 70

Zweck: (1. ist der dringlichste Punkt)
1. Mit dieser Telefonkette koennen im Bedarfsfall Menschen in kuerzester
Zeit an einen Ort gerufen werden.
          Einsatzbeispiele:
          Taetliche Uebergriffe auf Randgruppen (z.B.: ethnische,
politische, etc.), auch vonseiten der Exekutive (z.B.: Abschiebungen,
Festnahmen,
etc.)
 2. Zusaetzlich dient die Telefonkette der Vernetzung für (Spontan-)
Demos, Projekte, Aktionen
          Einsatzbeispiele:
          Skandaloese Gerichtsurteile (z.B.: rassistische und sexistische
Justizentscheidungen)
          Bei Anbahnung bedenklicher politischer Entscheidungsfindungen
TeilnehmerInnen:
Wir wuenschen uns Personen, die kein generelles Problem mit dem
Rechtsstaat haben und die jeweilige Angelegenheit prinzipiell gewaltfrei
unterstuetzen
wollen, aber in Konfliktsituationen Zivilcourage beweisen.

Kontakt:
Jede/r, die/der gerne mitmachen moechte und sich mit den obigen Kriterien
identifizieren kann, soll sich bitte folgendermassen mit uns in Verbindung
setzen:

  1. Per Post (bitte mit Rueckporto) an: Peter Rosenauer, Schubertstrasse
23/5, 3020 Eichgraben
  2. Per E-Mail an: mailto:telefonkette@gmx.net
  3. Per Telefon unter: 0664/505 18 61

  Sendet uns bitte folgende Informationen:

  1. Name, Telefonnummer, Adresse, E-mail-Adresse  
  2. naehere Angaben ueber Dich und, wenn Du willst, Deine - so vorhanden
- bisherige politische Taetigkeit
  3. In welcher Tiefe der Struktur der Telefonkette Du angerufen werden
koenntest
  4. Eventuell Nennung weiterer Personen, die mitmachen wollen

Weitere Vorgangsweise:
Wir bereiten die weiteren organisatorischen Angelegenheiten anhand des
Feedbacks vor und senden Euch dann eine Liste mit Leuten und Telefonnummern,
die Ihr im Anlassfall aktiviert.


05.           Bei Anbahnung bedenklicher politischer Entscheidungsfindungen
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>TeilnehmerInnen:
>Wir wuenschen uns Personen, die kein generelles Problem mit dem
>Rechtsstaat haben und die jeweilige Angelegenheit prinzipiell gewaltfrei
unterstuetzen
>wollen, aber in Konfliktsituationen Zivilcourage beweisen.


Hier fängt schon die Bedenklichkeit an! Denn diese implizite Verknüpfung
"Gewalt" und "Staatsfeind"
ist wohl bitteschön schon ein bisserl ein herrschaftsfreundlicher Topos. Ich bin
für absolute
Gewaltfreiheit, solange das auch nur irgendwie möglich ist, ABER GENAU DESWEGEN
habe ich "ein
generelles Problem mit dem Rechtsstaat". Gewalttätig ist immer der Staat und
seine Polizei (aka
"Staatsgewalt") und nicht unbedingt immer der Staatsfeind!

Ich möchte dem Verfasser obiger Formulierung keine Absichtlichkeit unterstellen,
aber gerade die
damit transportierte Selbstverständlichkeit, daß die Gewalt des Staates keine
"Gewalt" ist, bitte
ich doch, in politisch bewußten Kreisen nicht weiter zu perpetuieren.

Danke im voraus und nix für ungut
_
Ce


06. Racheakt Pinochets in Assisi
[zurück]


Verhaftung eines Chilenischen Linken in Italien

Wer uns kennt, weiß daß wir mit der politischen Linie der RKL und ILS
nichts gemeinsam haben und uns von ihren Positionen distanzieren. Trotzdem
erscheint uns der in folgendem e-mail von ihnen beschriebene Fall so wichtig,
daß
wir bei der Weiterverbreitung dieser Information behilflich sein wollen.
Wir protestieren ebenso gegen die Repression gegen ein Mitglied der
chilenischen MIR für die angebliche Beteiligung an der Hinrichtung eines der
faschistischen Putschgeneräle in Chile 1980 und rufen gleichfalls zu Protesten
auf.

--- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded Message ---
Date: Tue, 8 Aug 2000 16:25:45 +0200
From: "RKL" <rkl@magnet.at>
To: <rkl@magnet.at>
Subject: Racheakt Pinochets in Assisi

> In Assisi (Umbrien) verhaftete die DIGOS (politische Polizei) am 6.
> August
> 2000, nach tagelanger Überwachung, den chilenischen Staatsbürger Jaime
> Yovanovic Prieto, ehemaliges Mitglied der Bewegung der Revolutionären
> Linken
> (MIR), mittels eines Haftbefehls der Interpol, nach dem er angeblich an
> der
> Aktion teilgenommen haben soll, die zum Tod von General Urzua führte.
> Jaime
> Yovanovic kam von Brasilen nach Italien um am Antiimperialistischen
> Lager
> "Nein zur Globalisierung" teilzunehmen.
>
> Erst nach Abschluss der Veranstaltung am 6. August schritt die DIGOS,
> die
> das gesamte Treffen genau überwacht hatte, ein und verhaftete ihn als er
> den
> Zug nach Rom besteigen wollte. Er wurde auf eine Polizeistation in
> Perugia
> und in der Folge ins Gefängnis "Capolungo umbro" gebracht.
>
> Anwälte und Solidaritätsorganisationen haben die Kampagne zur
> Verteidigung
> dieses neuen chilenischen politischen Häftlings bereits begonnen, dem
> scheinbar das gleiche Schicksal wie Patricio Ortiz und Claudio Molina
> widerfährt: alle sind chilenische Staatsbürger, für die seitens der
> chilenischen Behörden Auslieferungsanträge für Taten gestellte, die
> unter
> der Militärdiktatur begangen wurden. Nach einem langen juristischen
> Kampf
> mussten die Schweizer Gerichte anerkennen, dass in Chile die
> Menschenrechte
> verletzt werden. Daher wurde das Auslieferungsansuchen letztendlich
> abgelehnt. Ähnlich entwickelte sich der Fall des chilenischen
> Staatsbürgers
> Claudio Molina, Aktivist der Patriotischen Front Manuel Rodriguez,
> dessen
> Auslieferung durch Argentinien von der chilenischen Militärjustiz
> gefordert,
> jedoch schließlich abgelehnt wurde. Der Grund: Argentinien betrachtet
> die
> chilenische Militärjustiz als illegal und gewährte dem chilenischen
> Kämpfer
> politisches Asyl.
>
> Ab 29. August 1983, Zeitpunkt der erfolgreichen Hinrichtung des Generals
> Urzua, hatte eine Welle der Massenverhaftung von Kämpfern der MIR
> eingesetzt, der die Verantwortung für den Anschlag angelastet wurde. Die
> chilenische Militärregierung ordnete die Durchführung ihres
> Generalplanes
> zur Terrorisierung der chilenischen Linken an, die sich im offenen Kampf
> mit
> der Diktatur befand.
>
> Die Nationale Zentrale für Gegenspionage (CNI) befahl die sogenannte
> Operation "3Punto302" durch die Aufstandsbekämpfungseinheiten der
> chilenischen Luftwaffe, die folgendermaßen endete: Alejandro Salgado
> Troquian (ermordet), Arturo Villabella Arauco (ermordet), Juan Elias
> Espinoza Parra (ermordet), Lucia Vergara (ermordet), Sergio Pena Diaz
> (ermordet), Carlos Araneda (vom Geheimdienst verhaftet), Hugo Marchant
> Moya
> (vom Geheimdienst verhaftet).
>
> Angesichts dieser Mordwelle an Aktivisten der MIR flüchteten sich Jaime
> Yovanovic Prieto, José Aguilera, Elba Duarte und Pameila Cordero am 16.
> Januar 1984 mit Hilfe des französischen Vizekonsuls Ivonne Legrand in
> die
> Apostolische Nuntiatur, um ihr Leben zu schützen. Die chilenische
> Militärjustiz strebte ihre Festnahme an, doch gelang diese nicht.
>
> Die Militärmachthaben mussten nach direkter Intervention des Kardinals
> Agostino Casaroli und schließlich des Heiligen Vaters Johannes Paul II.
> selbst den sicheres Geleit zugestehen.
>
> Wir rufen die internationale Öffentlichkeit sowie alle politischen und
> Menschenrechtsorganisationen sofort Aktionen zu setzen, um die sofortige
> und
> bedingungslose Freilassung von Jaime zu erzwingen und ihm politisches
> Asyl
> zu gewähren. Wir rufen alle freien Menschen dazu auf, es den
> chilenischen
> Militärtribunalen nicht zu erlauben, die Verfolgung all jener
> fortzusetzen,
> die nichts mehr wünschten als Gerechtigkeit, Demokratie und
> Menschenwürde.
>
> Vorsitzende der Internationalen Koordination für Politische Gefangene
> Oralba
> Castillo Najera (Mexiko)
> Politisches Komitee der Antiimperialistischen Lagers von Assisi, Moreno
> Pasquinelli, Alessandro Folghera (Italien)
> Vorsitzender des Netz der Familienangehörigen und Freunde der
> politischen
> Gefangenen Chiles, Elias Letelier
>
> Protestschreiben bitte an:
> Außenministerium: Fax 0039 06 3691006
> Innenministerium: Fax 0039 06 46549534
> Gefängnis Perugia: Tel 0039 075 5735640
>
> Kopien bitte an das Politisches Komitee des Antiimperialistischen Lagers
> von
> dem auch weitere Informationen erfragt werden können:
> Fax 0039 0742 78828
> Tel 0039 0742 78828
> Mobil 0039 0349 3650834
> liberta@antiimperialista.com
> www.antiimperialista.com
>
>
> **************************************
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> PF 23, A-1040 Wien, Österreich
> Tel & Fax +43 1 504 00 10
> rkl@magnet.at
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> summercamp.cjb.net
> (österr. Sektion der Internationalen Leninistischen Strömung - ILS)
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07. Iran plant neue Morde an Exiloppositionellen.
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Die österreichischen Linken werden's vielleicht nie lernen - bis ihnen
vielleicht die nächsten Gefährten, Freunde, Freundinnen vor der Nase
weggeschossen werden. Dann werden sie sich vielleicht ein wenig um den Iran
kümmern!

Das SMCCDI, ein in den Vereinigten Staaten ansässiger Nachrichtendienst der
bürgerlichen Opposition des Iran berichtet am 7. August folgendes:

"Von mehreren Seiten wird bestätigt, daß die Islamische Republik Schlägerbanden
ins Ausland geschickt hat, deren Mission es ist, die Opposition gegen das
klerikale Regime im Ausland entscheidend zu schwächen.

Zielscheibe dieser Terroristen sind eine Reihe von Oppositionellen und offenen
Kritikern des Regimes in Europa und in den USA. Die Aktionen werden logistisch
vor Ort von Firmen und Kulturabteilungen unterstützt, die Teil des
Terrornetzwerkes des iranischen Regimes sind.

Drei unterschiedlichen Quellen zufolge befinden sich 9 Terroristen bereits in
Frankreich in Italien. Ein Teil von ihnen wird versuchen, über Mexiko auf
US-amerikanisches Territorium zu gelangen.

Die Aktionsgruppe besteht aus türkischen, libanesischen und syrischen Söldnern,
die von der Ghods-Brigade der Pasdaran (Revolutionswächter) ausgebildet wurden.

... Diese Warnung kommt von einigen ehemaligen ("reuigen") Mitgliedern
der "Islamischen Revolutionsgarden" (Pasdaran), die jetzt beginnen, die Seite zu
wechseln, besonders nach den Protesten der letzten Zeit, die das Regime
erschüttert und die Kluft deutlich gemacht haben, die zwischen dem Volk und
Regime besteht."

Soweit der Bericht des Nachrichtendienstes. Warum schweigt wohl der Standard
darüber? Werden vielleicht auch hier in Wien wieder neue Morde - wohl mit
nochmaliger Komplizität der Polizei - an Oppositionellen durchgezogen werden,
und ohne eine Spur von Ermittlungen, wie im Falle des marxistischen
Oppositionellen Schitgar, der im Jahre 1987 im 2. Bezirk von einer Terrorbrigade
der iranischen Botschaft kaltblütig abgeknallt wurde?

Man kann sich schon die staatspolitisch wichtigen Fratzen von Strasser und der
Waldner vorstellen, mit der sie die neuesten Morde herunterspielen werden.


Movement Coordination Commitee for Democracy in Iran (SMCCDI)
http://www.iran-daneshjoo.org/
7. August 2000

Aug und Ohr
Gegeninformationsinitiative

Anmerkungen:

1. Qods

Qods (Al Quuds) ist der arabische Name von Jerusalem; das Konzept der iranischen
islamistischen Terrorbrigaden und deren Regierung besteht in der Errichtung
eines Gottesstaates mit der Hauptstadt Jerusalem.

2. Reuige

Als Reuige", tawabin, werden vom faschistischen Regime des Iran diejenigen
bezeichnet, die ihren politischen (linken, kommunistischen, nicht-islamischen)
Positionen abgeschworen haben und sich auf die Gegenseite begeben haben, oft,
nachdem sie mit einer regelrechten Gehirnwäsche umgepolt wurden. Im Zusammenhang
mit den hier genannten ehemaligen Mitgliedern der "Islamischen
Revolutionsgarden" wird der Terminus im umgekehrten Zusammenhang gebraucht:
Abschwörer, die die staatsterroristische Position verlassen haben. Analog wird
auch der italienische Terminus pentiti in beide Richtungen verwendet. Pentiti
sind die, die sich mit Polizei und Staat gegen ihre ehemaligen Kampfgefährten
stellen; als pentiti werden aber auch etwa mafiosi bezeichnet, die ihr Wissen
über die Terrororganisationen als Kronzeugen der Justiz zur Verfügung stellen.



3. Österreichisch-iranischer Staatsterrorismus.

Weder der Mord an Schitgar, noch der an Gassemlou, Chaden und Rasoul soll
vergessen sein! Die parlamentarische Debatte über den Mord an den kurdischen
Oppositionellen in Wien kann man im Internet unter dem Titel "Außenpolitik
Kurden-Morde, Beziehungen zum Iran und in der NATO-Frage"
(http://www.parlinkom.gv.at/pd/pm/XX/J/his/023/J02347_.html; unterhalb es Titels
die Links zum Volltext, am Ende der Seite die Rednerliste, rechts die
entsprechende Seitenangabe) nachlesen. Die Lektüre dieser "Debatte", das ist ein
Lehrstück, das sich niemand entgehen lassen soll. Der schmierige und infame
Charakter zahlreicher, den Mord im Grunde deckender Abgeordneter tritt in der
"Debatte" klar zutage, und steht in scharfem Kontrast zur Redlichkeit,
Sachbezogenheit, Rationalität der AntragstellerInnen. Wenn man sich unmittelbar
anschaulich vor Augen halten möchte, aus welchen beiden ungeheuer
unterschiedenen Lagern allein der bürgerliche Teil Österreichs besteht, dann
sollte man dieses Protoko!
ll!
 studieren.


08. World Bank Research Faulted
CEPR Analysis Shows That World Bank Data Don't Support Their Conclusion That
Globalization Has Benefited the Poor

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CENTER FOR ECONOMIC AND POLICY RESEARCH - WASHINGTON, DC
MONDAY, AUGUST 7, 2000

WASHINGTON, DC-- The Center for Economic and Policy Research (CEPR) today
released a study analyzing the World Bank's controversial paper, "Growth Is
Good for the Poor" (March 2000).

The World Bank's paper (www.worldbank.org/research) had claimed to show that
"growth generally does benefit the poor and that anyone who cares about the
poor should favor the growth-enhancing polices of good rule of law, fiscal
discipline, and openness to international trade."


CEPR's analysis shows that the data from the paper do not support this
conclusion. Among CEPR's findings and conclusions:

- Economic growth in the developing world, excluding China, has declined
dramatically over the last 20 years. "There is no region of the world that
the World Bank and IMF could claim as success stories for their policies,"
said Mark Weisbrot, co-director of CEPR and the principal author of the
study. "We need further research to
determine how much these institutions are responsible for this slowdown in
economic growth-- a slowdown that hundreds of millions of poor people in
underdeveloped countries can ill afford." In Latin America, for example, GDP
per capita grew by 75% from 1960-1980, whereas from 1980-1998 it has only
risen 6%. For sub-Saharan Africa, GDP per capita GDP grew by 36% in the
first period, while it has since fallen by 15%.

- Except for the positive correlation between economic growth and the
incomes of the poor-- which is not
controversial-- almost all of the statistical tests in the World Bank paper
yield insignificant results. On the
basis of such insignificant results, it is not possible to conclude, as the
World Bank paper does, that IMF and
World Bank policies such as increased openness or anti- inflationary
macroeconomic policies benefit the poor.

- Even the relationship between economic growth and the income of the poor
is not as strong as the World Bank paper indicates. There are numerous
instances in which not only the poor but the majority of the labor force
have failed to share in the gains from economic growth.

This is true in the United States, for example, where the real median wage
today is the same as it was 27 years
ago.
The full report, "Globalization May Be Good For the Poor- But are World Bank
and IMF Policies Good for Growth?" is available at www.cepr.net , along with
the executive summary.

For a printed copy, please contact CEPR.
###
1015 18th St., NW Suite 200, Washington, DC 20036
Tel: 202-293-5380, Fax: 202-822-1199
Web: www.cepr.net Email: cepr@cepr.net



09. Melel Xojobal 119-122
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Sintesis de prensa
Lunes 7 de Agosto de 2000

-------------------------------
PARAMILITARIZACION
-------------------------------
CDHFBC/ MIEMBROS DE PAZ Y JUSTICIA DESALOJARON VIOLENTAMENTE A INDIGENAS
DE
YAJALON. El Centro de Derechos Humanos Fray Bartolome de las Casas
(CDHFBC)
informo que el pasado 3 de agosto, 30 miembros del grupo paramilitar Paz y
Justicia desalojaron violentamente a los habitantes de los predios
Progreso
y Paraiso, del municipio de Yajalon. El centro agrego que los
paramilitares, comandados por Mario Cruz Perez y Alonso Entzin Perez,
entraron sorpresivamente en los predios y comenzaron a disparar en contra
de las casas de los indigenas, miembros de la Organizacion Proletaria
Emiliano Zapata, quienes salieron huyendo a refugiarse en las montan~as.
Por su parte los indigenas expulsados responsabilizaron al diputado
Raymundo Trujillo y al regidor Marco Albino Torres del desalojo y
agregaron que entre los agresores se encontraban paramilitares de Tila,
Tumbala y Sabanilla. El CDHFBC exigio al gobierno estatal investigar en
torno al presunto grupo paramilitar y manifesto su preocupacion de que
hechos como el este se utilicen para inhibir la participacion ciudadana en
las elecciones del 20 de agosto.
-------------------------------
Expreso/ PAZ Y JUSTICIA ACEPTO HABER DESALOJADO A LAS FAMILIAS ZAPATISTAS.
El lider del presunto grupo paramilitar Paz y Justicia, Mario Cruz, acepto
haber desalojado violentamente a 60 familias zapatistas de la comunidad El
Paraiso, en el municipio de Yajalon. Cruz informo que desde 1997 los
simpatizantes zapatistas invadieron 192 hectareas de un predio de su
propiedad, y ante la negativa de la PGR de desalojar a los invasores los
miembros de Paz y Justicia tuvieron que expulsarlos. Por su parte las
familias zapatistas dijeron que existe un fallo de la procuraduria agraria
que los favorece con el terreno en disputa.
-------------------------------
Diario de Yucatan/ AUMENTA LA TENSION EL YAJALON. La tension aumento en el
predio El Paraiso, en el municipio de Yajalon, donde miembros del presunto
grupo paramilitar Paz y Justicia patrullan las calles, dias despues de que
incendiaron hogares y ahuyentaron a sus habitantes. Los miembros del grupo
armado han levantado banderas rojas para advertir que no aceptaran de
regreso a los 90 hombres, mujeres y nin~os simpatizantes zapatistas que
huyeron a las montan~as.
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Cuarto Poder/ DIPUTADO PERREDISTA EXIGE A LA PGR QUE INTERVENGA EN
YAJALON.
El diputado federal perredista, Manuel Perez Garcia, pidio a la
Procuraduria General de la Republica (PGR

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Redaktionsschluß: 12. August 2000, ca. 22.00 Uhr
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