widerst@ndMUND vom 16. August 2000
 
Inhalt:
keil1.gif (893 Byte) 01 Hump-Dump Goes South
keil1.gif (893 Byte) 02 Kleines Lega-Handbüchlein
keil1.gif (893 Byte) 03 Rassismus und Neoliberalismus der Großregion, 2. Teil
keil1.gif (893 Byte) 04 Stellen Sie sich vor....Sie sind in Westafrika geboren
keil1.gif (893 Byte) 05 7*STERN im August
keil1.gif (893 Byte) 06 Gendarmerierazzia vom 17.01.2000 im Lager Traiskirchen
keil1.gif (893 Byte) 07 about resistancewear
keil1.gif (893 Byte) 08 be cause ! Tee-shirts
keil1.gif (893 Byte) 09 be cause ! with an attitude
keil1.gif (893 Byte) 10 Zeitungstarife
keil1.gif (893 Byte) 11 Anmerkung zu GRAS
keil1.gif (893 Byte) 12 Graz/Politgehälter/Begrenzung/Parteder
keil1.gif (893 Byte) 13 RIGHTS: World Conference Against Racism to Focus on Indigenous Peoples













grenzcamp_forst_stadtspaz1.jpg (11918 Byte)
Grenzcamp 2000 in Forst (D) - Stadtspaziergang
Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Bei allfälligen Fragen oder Schwierigkeiten bitte zuerst das Editorial am Ende lesen!
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:

Heinz Nessizius heinz@hwness.com






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Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.
 
Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)

01 Hump-Dump Goes South

From:    livia pesci ulthar@metacrawler.com
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(Quelle: La Repubblica, 9.8.2000)

Kaum wird ein echter Künstler geboren, so findet er auch Epigonen:

Vom neu ernannten Chef des Tg1 (RAI-Nachrichtensendung), dem
angesehenen Journalisten Gad Lerner, sagte Lega Nord-Abgeordneter
Cesare Rizzi bei einer Ansprache anlässlich einer Festveranstaltung
seiner Partei: „Wenn ich den sehe, verstehe ich Hitler".
Lerner ist nämlich  „jüdischer Abstammung".
Verlegenes Schweigen im Auditorium.
Rizzi fährt fort, er hätte es auch Lerner persönlich gesagt, als er
ihm im Parlamentsgebäude in Rom begegnet sei, dass er bei seinem
Anblick ein gewisses Verständnis für Hitler empfinde.
Immer verlegener und immer schweigender das Auditorium.
Am darauf folgenden Tag bestätigt und wiederholt Rizzi seinen
antisemitischen Sager in einem Zeitungsinterview.

‚Nicht einmal die waschechtesten und hartgesottensten Lega-Fans, also
diejenigen, die Migranten und Süditaliener hassen und Haider lieben‘,
schreibt La Repubblica, ‚haben diesen Satz besonders goutiert‘.
Auch Legachef Bossi is not amused. Rizzi sei eben ein schlichtes
Gemüt und ein Choleriker, entschuldigt er den Parteifreund  nach
außen hin. Aber jeder weiß: Bossi hat in letzter Zeit Dutzende
Legafunktionäre wegen ähnlicher Sager abgesetzt.
Wird Cesare Rizzi der nächste sein?
Da kommt dem potentiellen Säuberungsopfer der rettende Gedanke.
Er entsinnt sich der von diesem viennese, na wie heißt er noch...
come si chiamava quello là a Vienna... ah sì, ecco: ‘Ilmarr Kabas, 
neu erschaffenen Kunst des intelligenten Rückziehers:

„Die Lautsprecheranlage war defekt. Die Hälfte meines Satzes war
nicht zu hören und die Journalisten haben wie immer alles verdreht.
In Wirklichkeit habe ich gesagt, wenn ich Lerners Tg1 sehe, weiß ich,
wie TV-Nachrichten unter Hitler und Mussolini gewesen wären: nämlich
genauso voll des Lobes für das Regime, verleumderisch und ignorant
gegenüber der Opposition".

Uff, das war knapp. Aber Cesare Rizzi hat’s geschafft. Er kann
bleiben.
Ende gut alles gut.
Mir wird schlecht.


02 Kleines Lega-Handbüchlein

From:    Alexander Muth Alexander.Muth@blackbox.net
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Kleines Lega-Handbüchlein

In der Folge sollen an einigen Fallbeispielen die Querverbindungen
zwischen dem Leghismus und anderen reaktionären Kräften angedeutet
werden, dies, um denen den Wind ein wenig aus den Segeln zu nehmen,
die noch immer glauben machen wollen, die Lega wäre eine Art
Protestbewegung, oder eine sich nur noch nicht selbst begreifende
linke Bewegung oder gar eine Ausdrucksform des Proletariats, bzw. der
unteren Schichten und man hätte das Recht, mit ihr zu koalieren oder
zu packeln. Die hier verwendeten Materialien sind der Zeitschrift
Quemada entnommen.

1. Die Lega und der katholische Fundamentalismus.

Verona ist unter anderem ein Hort der katholischen Fundamentalisten.
Das zeigte sich im Jahre 1995, als dort die Wohnungen von 27
katholischen Fundamentalisten durchsucht wurden. Sie gehörten zu
solchen Organisationen wie dem "Komitee Prinz Eugen", dem "Sacrum
Imperium" oder der Vereinigung "Familie und Zivilisation".
Organisationen wie das "Sacrum Imperium" fordern grosso modo -eine
generelle und tiefgreifende Rücknahme der Errungenschaften der
Französischen Revolution.

Zahlreiche Leghisten gehören diesen Gruppierungen an.

2. Die Lega, der Faschismus und die CIA.

Franco Rocchetta, der ehemalige langjährige Chef der Liga Veneta, der
allerersten Lega, die zu Beginn, noch vor der Lega Nord bestand, war
ursprünglich Faschist und gehörte dem Ordine Nuovo an, einer
neofaschistischen Terrororganisation, die eng mit den Geheimdiensten
und dem CIA-Produkt Gladio zusammenarbeitete.

Es ist bekannt, daß die Faschisten von Ordine Nuovo enge Beziehungen
zur griechischen Junta hatten. Franco Rocchetta war zusammen mit einem
der Chefterroristen des Ordine Nuovo, Pino Rauti, zur Zeit der Junta
auf einer Erkundungsmission in Griechenland. Sowohl die Faschisten des
Ordine Nuovo als auch die griechischen Faschisten waren eng mit dem
Gladioterror des jeweiligen Landes verbunden. In Italien war das
Resultat die Reihenmorde, die mehr als 20 Jahre lang dauerten und drei
Putschversuche, in Griechenland führte der CIA-Gladio-Terror, wie in
der Türkei, zu einer faschistischen Diktatur.

Der Ordine-Nuovo-Faschist Rocchetta, späterer Chef der Liga Veneta und
nachmaliger Leghist ist jetzt, zusammen mit dem ehemaligen
Bürgermeister von Venedig Massimo Cacciari Aktivist einer Organisation
namens Movimento Nordest (Bewegung Nordostitalien).

Der ehemalige Juntafreund parkiert also jetzt bei einer Gruppe des
Typs Regionalismus light.

3. Norditalienische Großindustrie und Makroregionen.

Im Jahre 1992 wurde von der Agnellistiftung ein riesiges
Forschungsprogramm mit dem (leghistischen) Titel "Padanien, eine
Region Italiens in Europa" gestartet, dessen Resultat 4 Jahre später
in einem großen Band zusammengefaßt wurde. Zu den Kernaussagen dieser
Wirtschaftsstudie gehört die Forderung nach der Schaffung neuer
Makroregionen als adäquate institutionelle Antwort auf die neuen
Erfordernisse der Wirtschaft.

Die Forderung des italienischen Großkapitals nach Makroregionen ist
nicht neu. Sie war bereits in den 80er Jahren Bestandteil des
sogenannten "Plans zur Nationalen Wiedergeburt", des Hauptprogramms
der Freimaurerloge P2, dessen Hauptziel eine bis zu einem
schleichenden Staatsstreich gehende sukzessive Schwächung und
Aushöhlung der bürgerlichen Institutionen war. Einer der wichtigsten
Exponenten der P2 war Berlusconi.

Die egg heads der FIAT wärmen also das Teilprogramm einer
Putschistenclique auf. Die Padania-Ideologie ist nichts als eine
Industrieforderung.

4. Softe Varianten.

Softe Varianten des Padanismus werden unter anderem von Politikern der
institutionellen "Linken" (PDS) vertreten. In Nordostitalien sind es
in erster Linie der ehemalige Bürgermeister von Venedig, Massimo
Cacciari und der Bürgermeister von Triest, Illy.

Ihrer Zwischenhaltung entsprechend oszillieren sie, was Haider
betrifft, zwischen Anerkennnung und Ablehnung, wie besonders in der
letzten Zeit zu erkennen war; auf alle Fälle werden die linkeren
zivilgesellschaftlichen Kräfte von ihnen bekämpft, so die ehemaligen
Autonomen aus Padua. Cacciari hat sich aggressiv gegen die
antifaschistischen Aktionen der Paduaner anläßlich des Haiderbesuchs
in Venedig gewendet. Dir reuigen Autonomen aus Padua arbeiten jetzt
mit den linken Grünen zusammen, aber bis vor kurzer Zeit war auch
Cacciari auf ihren Kongressen zu Gast.

Sowohl die harten als auch die leichten Versionen sind bewußt und
gezielt arbeiterfeindlich. Wir zitieren wörtlich aus dem Aufsatz der
Quemada "Europa: Unione e Disgregazione" (Europa. Einheit und
Zerfall), aus dem wir fundamentale Daten genommen und umgearbeitet
haben. "Es gibt tatsächlich eine Minimalversion des Regionalismus, die
sich zwar für die formale Aufrechterhaltung der Einheit des Landes
ausspricht (die aber in dem Augenblick, in dem sich Italien in Europa
"auflöst", ihren Sinn verliert), gleichzeitig aber ganz offen und
unverblümt auf eine Zerschlagung der Klassenstrukturen aus ist."

Das ist der innere Sinn dieses Pakets von neuen regionalistischen bis
sezessionistischen "Experimenten".

Gegen neue Pläne des Kapitals und des Imperialismus sollte man nicht
allzu offen auftreten. Die Quemada ist nach dem Antiimperialistischen
Sommerlager von 1999 einer monatelangen Hetze und Repression
ausgesetzt gewesen.

Wenn Intelligenz klarsichtig und radikal wird, muß sie vernichtet
werden.

AuO


03 Rassismus und Neoliberalismus der Großregion, 2. Teil

From:    Alexander Muth <Alexander.Muth@blackbox.net>
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Rassismus und Neoliberalismus der Großregion, 2. Teil

Die soziale Kontrolle erfolgt zunehmend durch bewaffnete
Organisationen der Lega.

Der zweite Budgetbereich betrifft unmittelbar die Militarisierung der
Gesellschaft, die propagandistisch gegen den Zerfall des sozialen
Netzes aufgeboten wird, für den den Immigranten (aus Süditalien und
aus dem Ausland) die Schuld gegeben wird. Man versucht, die
Militarisierungskonzepte der Lega mit einer möglichst sensiblen
Sprache schmackhaft zu machen. Die Bürger und ihre
Interessensvertretungen sollen zu "Mitgestaltern der städtischen
Sicherheit" werden. Mit diesem heuchlerischen Partizipationskonzept
sind im Grunde zwei militärische Projekte der Lega gemeint: die
sogenannten Ronde Padane, rassistische Sicherheitswachdienste in
Eigenregie der Leghisten und der leghistischen Bevölkerung, die sich
zu wahren Überfallskommandos auf "Ausländer" gemausert haben, wie sie
bereits in etlichen Städten bestehen, und ganz besonders die Guardie
Padane, der Kern eines Leghistenheeres, somit Parallelheeres zum
staatlichen Monopolheer, wenn auch Gott sei Dank no! ch! nicht sehr
weit gediehen. Damit sind konkret die sogenannten "Mitgestalter der
städtischen Sicherheit" gemeint. Mit dieser finanziellen Strategie
gelingt es der Lega, ihre privaten Banden öffentlich zu finanzieren.

Es darf in Erinnerung gerufen werden, daß es außerdem noch eine extrem
radikale bewaffnete Gruppierung, die sogenannten Serenissimi, gibt,
die vor einigen Jahren den Markusplatz besetzt haben und die über eine
sehr breite Unterstützung unter den Lega-Anhängern, aber besonders
auch bei der LIFE (den Liberi Imprenditori Federalisti Europei, den
"Freien Europäischen Föderalistischen Unternehmern"), also dem der
Lega nahestehenden Unternehmerverband, verfügen, der seinerseits enge
Beziehungen zu den Freiheitlichen und zur Kärtner Wirtschaft
unterhält. LIFE-Unternehmer sind auch in Kärnten ansässig. Beim Prozeß
gegen die Serenissimi in Verona stellte sich heraus, daß die
Serenissimiterroristen Gelder aus Wien bekamen. (1)

Die Achse zwischen Freiheitlichen und Leghisten darf nicht
unterschätzt werden. Eine Verengung der antifaschistischen und
antirassistischen Analyse auf den jeweiligen nationalen Blickwinkel
läuft auf eine fatale Erkenntnishemmung hinaus. Die rassistische
Polizeistaatlichkeit (oder Ersatzstaatlichkeit) hat sich bereits in
einer Makroregion organisiert. Die enorme und langjährig konstruierte
Popularität Haiders in Nordostitalien wird gemeinhin unterschätzt.

AuO

(1) Die Ermittlungen fanden im Juni 1997 unter der Leitung des
Staatsanwaltes Guido Papalia statt. Dabei sind Hinweise auf
ausländische Geldquellen gefunden worden, die über ein
österreichisches Bankkonto gelaufen sein sollen. Ein Hinweis darauf
kam aus Mestre, wo einer der Teilnehmer des Sturmes auf den Campanile,
der frühere Lega-Gemeinderat Fausto Licini aus Conegliano Veneto
ausführlich verhört wurde. In seiner Wohnung fand man Entwürfe für die
vom Kommando der Serenissimi geplante Fernsteuerung für den
Sturmangriff. Unter Druck berichtete Licini dann allerdings von einer
Finanzierung in D-Mark, die von einer kroatischen Autonomistengruppe
herrühre, die enge Kontakte zu Autonomisten des Veneto unterhält. Die
Serenissimi haben, und das wird durch Eigenaufzeichnungen bestätigt,
in einigen wenigen Jahren immerhin umgerechnet rund 2 Millionen
Schilling für die Planung und Durchführung ihres Blitzangriffs
aufgewendet. Aber nach einigen Tagen erklärt Papalia, daß er die
Spuren nicht zurückverfolgen könne, und daß es wohl so sei, daß die
Serenissimi sich "selbstfinanzierten". Das berichtet die autoritative
antimilitaristische Zeitschrift Guerre e Pace (Nr. 4, 7. 3. 98)

Im Limes, einer konservativen, sehr kundigen Zeitschrift für Strategie
und Politik hat Saverio Vertone, Senator von Forza Italia, eine
interessante These aufgestellt, aber zunächst nicht näher belegt: die
Lega bekomme seit längerer Zeit von deutschen Unternehmen
Geldzuwendungen, darunter von der Matuschka-Gruppe aus München, die
auch Projekte in Kroatien und Slowenien unterstützt habe. Zu den
italienischen Financiers gehörten eine der wichtigsten friulanischen
Familien, Strassoldo, seit jeher den Habsburgern eng verbunden, sowie
der Triestiner Stock. (LIMES 4/1997, L'oro dal Reno? Finanza tedesca e
Lega Nord ("Rheingold? Die deutsche Finanz und die Lega Nord"),
Interview mit Saverio Vertone.)


04 Stellen Sie sich vor....Sie sind in Westafrika geboren
von Michael Nußbaumer

From:    Deserteurs.Fluechtlingsberatung@blackbox.at

Wie es sein kann. Hier.
Stellen Sie sich vor....Sie sind in Westafrika geboren.
Das ist noch gar nicht so lange her. Sie sind noch sehr jung, grade mal 17 Jahre.

Irgendwann, sagen wir vor etwa einem Jahr, sind Sie aus Ihrer Heimat
geflohen. Weil dort Krieg herrscht. Und Not. Und Aussichtslosigkeit.
Weil Sie Todesangst hatten. Oder Lebenshoffnung. Es hat Ihnen jemand
dabei geholfen. Papiere gegeben, Geld genommen. Sie auf die Reise
geschickt, Papiere wieder weggenommen. Ein Fluchthelfer. Ein böser
Schlepper. Das organisierte Verbrechen.... Da stehen Sie also allein
in Schwechat, in einem Land dessen Namen Sie noch nie gehört haben,
indem eine fremde Sprache gesprochen wird. Irgendwo in Europa. Gleich
nach Ihrer Ankunft, nachdem Sie um Asyl angesucht haben, kommen Sie in
die Maschinerie, die Sie kategorisiert und herumschiebt. Und befragt.
Nur nicht nach Ihren Bedürfnissen.Transitraum, Einvernahme,
Traiskirchen.

Die "black box", die Baracke für AfrikanerInnen, die
noch ein bisschen schäbiger ist als die anderen. In der es häufig
Razzien gibt.Sagen wir, die Realität ist nicht ganz das Erhoffte. Aber
gut, vorerst sind Sie in Sicherheit. Jetzt heisst es abwarten. Obwohl
Sie jugendlich sind, und es für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge
bestimmte Richtlinien gibt, gibt es keinerlei Angebote für Sie,
einfach nichts zu tun. Ihre Gedanken gehen im Kreis, immer wieder. Sie
wissen nicht, wie es Ihrer Familie geht, Sie wissen nicht, was mit
Ihnen geschehen wird. Sie haben einen Nervenzusammenbruch. Verbringen
einige Zeit im Krankenhaus.Nach einiger Zeit werden Sie dann in ein
Kolpingheim nach Wien gebracht. Dort gibt es wenigstens Gleichaltrige.

In Wien gibt es mehr Möglichkeiten, Sie können einen Deutschkurs
besuchen, Menschen kennenlernen, haben eine Freundin.Mittlerweile
haben Sie einen negativen Asylbescheid von der 1. Instanz. Das ist
quasi so üblich. Das Jugendamt hat für Sie berufen. Weiter warten.Ihre
Situation ist so: Sie haben praktisch keine Chance legal zu arbeiten.
Sie bekommen fast keine finanzielle Unterstützung - dass Sie in
Bundesbetreuung sind, ist schon ein grosses Glück, das viele
Asylwerber nicht mit Ihnen teilen. Und Sie lernen Ihr Gastland langsam
kennen. Sie bekommen Ratschläge. Dass Sie sich nicht gemeinsam mit
Weissen in der Öffentlichkeit blicken lassen sollen. Da sonst die
Gefahr noch höher ist, von der Polizei kontrolliert und mitgenommen zu
werden. Sie lernen, nicht zu viele Freunde zu haben, misstrauisch zu
sein. Die "falschen" Leute zu kennen, kann Ihnen grosse Probleme
bereiten.Sie erfahren, wie es ist, allein wegen der Hautfarbe
beschimpft und bespuckt zu werden. Sie werden häufig von
Drogensüchtigen angesprochen, oft von der Polizei kontrolliert.

Sie leben in einem Land, in dem in den letzten Jahren ein klares Stereotyp
erzeugt wurde, fest in den Köpfen eingefräst wurde. Schwarzafrikaner
sind Drogendealer. Medial eingehämmert, in Vorwahlzeiten stilgerecht
durch Großrazzien inszeniert, zur Rechtfertigung des Lauschangriffs,
zur Unterdrückung des Protestes angesichts von Marcus Omufuma, zur
Belebung eines Feindbildes...

Sie nehmen sich in acht. Gehen in keine
Bars, haben wenig Freunde. Doch die ganze Lektion haben Sie noch nicht
gelernt. Eines Tages geht Sie ein weisser Mann aggressiv an. Will etwas
von Ihnen. Wahrscheinlich Drogen. Sie schubsen ihn weg. Er sprüht
Ihnen etwas ins Gesicht. Sie zerren ihn mit, zu Ihrem Heim, halb blind
und voller Schmerzen. Die Leiterin ruft die Polizei. Die kommt und
macht nichts. Sie können es nicht glauben.

Monate später wiederholt sich die Geschichte mit dem gleichen Mann. Sie wissen, dass es
gefährlich ist, sich zu wehren. Als Schwarzer sind Sie automatisch im
Unrecht, automatisch in einer schwächeren Position. Der Mann lässt
nicht locker. Sie rufen die Polizei. Die kommt - und nimmt Sie mit.
Ohne Erklärung. Gesprochen haben sie nur mit dem Weissen.

Ihnen werden Handschellen angelegt, sie werden auf den Rücksitz eines Polizeiautos
verfrachtet. Zwei Beamte setzen sich auf Sie. Sie bekommen fast keine
Luft, glauben sterben zu müssen.

Dann werden Sie aufs Komissariat
geschleift, durchsucht, über Nacht behalten. Am Morgen ohne weitere
Erklärungen entlassen. Sie weinen über ihre Machtlosigkeit, wegen der
Behandlung, die Sie mitmachen mussten. Verlangen eine Erklärung. Die
Antwort: "Arschloch, Nigger, go, go..."

Monate später ein weiteres Erlebnis. Ein anderer Weisser bedroht Sie,
die einschreitende Polizei nimmt Sie mit...Ist das die Lektion? Ruf niemals die Polizei? Mach
Dich unsichtbar? Bleib in deinem Zimmer, 24 Stunden täglich?

Nein. Die Lektion heisst: das nützt Dir auch nichts. Monate später gibt es eine
Razzia im Kolpingheim. Wieder einmal werden gezielt die Zimmer der
afrikanischen Asylwerber untersucht, zwei Drittel von Ihnen in
Untersuchungshaft gesteckt, der Rest auf freiem Fuss angezeigt.

In der Anklageschrift tauchst Du auch auf. Obwohl du zum Zeitpunkt der Razzia
gar nicht mehr dort gewohnt hast. Es reicht, dass du dort mal gemeldet
warst. Aber gut, was kann schon passieren? Du hast ja gar nicht mehr
dort gewohnt. Du hast nie etwas mit Drogen zu tun gehabt, nie wurde
auch nur ein Krümmelchen bei Dir gefunden. In der Anklageschrift
taucht ein anonymisierter Zeuge aus, der nur sehr vage Verdächtigungen
gegen Dich äussert, wie gegen die Anderen auch. Und jener Mann, der
Dich bedroht hat. Der nun behauptet, Du habest ihm Drogen verkauft und
ihn schwer verletzt. Das müsste leicht zu widerlegen sein.Sollte man
meinen.Die Erfahrung aus den vielen bisherigen Prozessen gegen
Schwarzafrikaner mit ähnlich vagen Verdächtigungen und mangelnden
Beweisen lehrt etwas anderes.

Da es die nigerianische Drogenmafia,
dieses sorgsam gehegte Konstrukt, einfach geben muss, ist es bislang
zu zahlreichen Verurteilungen gekommen, mit mehrjährigen
Haftstrafen. Oft gründen sich diese Urteile allein auf die Aussagen von
anonymisierten Zeugen. Menschen, die vermummt vor Gericht auftreten,
deren Identität der Verteidigung nicht bekannt ist. Schon allein die
Vermummung, die verhindert, dass die Reaktionen der Zeugen auf Fragen
erkennbar ist, beinträchtigt die Verteidigungsrechte in rechtswidrigem
Ausmaß. Die vorliegende Kombination von Zeugenschutz (Anonymität des
Zeugen) und der Kronzeugenregelung (die besagt, dass Beschuldigte mit
ausserordentlicher Strafmilderung rechnen können, wenn sie zur
Aufklärung eines organisationsbezogenen Deliktes beitragen - also ein
grosses Interesse daran besteht, andere zu belasten) verletzt die
Grundlagen des fairen Verfahrens. Die Beweiskraft von anonymisierten
Zeugen ist grundsätzlich geringer. Der Wert von Aussagen eines
Kronzeugen ist sehr anzuzweifeln, da sie ja von den richterlichen
Instanzen abhängig sind. Eine Verurteilung nur aufgrund solcher
Zeugenaussagen, über deren innere Widersprüchlichkeiten noch dazu
"grosszügig" hinweggesehen wird, müsste ein breite Empörung auslösen
und widerspricht den Richtlinien des europäischen
Ministerkomitees.

Noch dazu waren die bisherigen Prozesse geprägt von
DolmetscherInnen, die willkürlich übersetzen, VerfahrenshelferInnen,
die auf Rechtsmittel verzichten und den Beschuldigten zu Geständnissen
raten, Identifizierungen der Angeklagten durch DrogenkonsumentInnen,
für die "alle Schwarzen gleich aussehen", medialen Vorverurteilungen
und rassistischen Aussagen seitens mancher RichterInnen.

"Die Krise in
die die Altersfeststellung geraten ist", nämlich dass die
Schätzungsmethoden, die mit der Vermessung von Zähnen und der
Begutachtung der Schambehaarung grauslige Assoziationen wachruft,
wurde vom Richter bei Jugendgerichtshof elegant gelöst - er hat
einfach durch Augenschein die meisten der Angeklagten älter als 19
Jahre geschätzt, wodurch sich das Strafausmass erheblich erhöht hat.

Stellen Sie sich vor, Sie fliehen in ein Land, in dem offener und
struktureller Rassismus daran ist Ihr Leben zu zerstören, ein
Rassismus und eine Repression, offensichtlich getragen von grossen
Teilen der Polizei, der Justiz und der Medien, der doch gleichzeitig
verleugnet wird.Ein Land, in dem die Mühen um die "innere Sicherheit"
längst zur grössten Bedrohung geworden ist.So ist es nämlich.
HierDieser Artikel entstand nach einem längeren Gespräch mit einem
Betroffenen.

Weitere Unterlagen zu den Prozessen, Querverbindungen und
Kontaktadressen finden sich unter www.no-racism.net (Operation Spring
- Dealerparanoia, GEMMI; etc...).

Dort stehen auch die Daten der
kommenden Prozesse. Hingehen!

Michael Nussbaumer, Deserteurs- und
Flüchtlingsberatung Tel: 533 72 71;

email:
deserteurs.fluechtlingsberatung@blackbox.at


05 7*STERN im August

From:    Ulli Fuchs <a Ulli.Fuchs@blackbox.net">
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Liebe Freundinnen und Freunde des 7*STERN,

Ich melde mich hiermit wohlbehalten aus dem Arbeits-/ Urlaub zurück.
Morgen/übermorgen schließe ich das Septemberprogramm ab, bei Anfragen
bitte ganz rasch bei mir melden!! Liebe Grüße, schönen Sommer, ulli
fuchs

Für die Kurzentschlossenen:

Weiters das Programm im August 2000:
1070, Siebensterng. 31, Tel. 523 61 57

Mittwoch, 16. August, 19 Uhr
PLENUM DER BEWEGUNG ROTES WIEN


Freitag, 18. & Samstag, 19. August, Einlass 20.30 Uhr, Beginn 21 Uhr
KONZERT:
GREG ECKLER (USA): GOSPEL, RHYTHM & JOY

(Detaillierte Ankündigung siehe Abschnitt D, Termine am
Freitag, den 18.8)



Freitag, 25.August, 22 Uhr
KONZERT: DANKE

danke in neuer besetzung präsentieren material ihres aktuellen albums
"schön" (non food factory im vertrieb von hoanzl) und ganz neue stücke
wie "leute macht fertig", hommage an den grossen curtis mayfield
("people get ready"), ebenso wie musikalische/textliche unmutsadresse
an die schwarz-blaue unglücks-regierung und die vielen dummheiten, die
dazu führen mussten. danke sind 2000 phasenweise sanfter, ruhiger,
harmonischer als je zuvor, entladen sich aber immer wieder in
wütenden, oft improvisierten energieausbrüchen - das immer stärker
werdende sehnen nach "el friede" geht eben nicht ohne widersprüche und
widerhaken über die und von der bühne.

rainer krispel (stimme/texte)
thomas palme (gitarre)
walther soyka (akkordeon/samples/loops)
florian tuchacek (schlagzeug)
eventuell mit richard klammer als gast an der trompete

Dienstag, 29. August, 20 Uhr
FRAUENSOMMERSTAMMTISCH


06 Gendarmerierazzia vom 17.01.2000 im Lager Traiskirchen

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Begin forwarded Message from "Wolfgang Rainer" ,

Wien, am 15.08.2000/hr Liebe Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen
und Freunde !

Der zehnte öffentliche Verhandlungstag vor dem
Unabhängigen Verwaltungssenat Niederösterreich, die Gendarmerierazzia
vom 17. Januar in Traiskirchen betreffend, wird am kommenden
Donnerstag, dem 17.08.2000, ab 09.00 Uhr (ganztägig) in St. Pölten,
Wiener Straße 54, 6. Stock, Zi. 621 stattfinden.

Thema werden
nocheinmal die Vorfälle im "Frauenzimmer" Nr. 6 des Afrikaner-Hauses 3
sein, diesmal aus der Sicht zweier männlicher Betroffener, die sich zu
Beginn des Einsatzes gerade dort aufhielten.

Weiters sind noch die
zeugenschaftlichen Einvernahmen zweier einsatzbeteiligter Gendarmen
vorgesehen.

Der Termin für die Folgeverhandlung ist noch nicht fix,
jedenfalls aber erst in der nächsten Woche (Verständigungsmail folgt).

Um rege Publikumsteilnahme wird ersucht. Mit freundlichen
(kollegialen) Grüßen. Roland HERMANN für Dr. Wolfgang RAINER


07 about resistancewear

From:    lo # resistancewear lseidler@resistancewear.org
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Liebe M.U.N.D.Redaktion, Liebe M.U.N.D.Lesende,

anbei habe ich mir erlaubt, Euch zwei Resistancewear Mails zu schicken und
Euch herzlich einzuladen, bei unserer Aktion mitzumachen. Wir legen ein
Video-Archiv "persoenlicher Gruende fuer den Widerstand" im Internet an
(http://www.resistancewear.org) und laden dabei unsere Shirts mit Bedeutung
auf.

Kommt doch einfach mal vorbei und sagt uns Eure persoenlichen Ueberlegungen,
Befuerchtungen, Bestuerzungen, Gedanken in die Kamera. Das muessen
keineswegs politik-wissenschaftlichen Abhandlungen sein, sondern soll
zeigen, dass es zahlreiche Menschen mit verschiedenen Gruenden gibt, die
Regierungsbeteiligung der Fpoe nicht als "Normalitaet" akzetpieren zu
koennen.

Als Studio benutzen wir den Superchannel.org-Container
(Internet-TV-Produktion fuer jedermann! Use it! http://www.superchannel.org
vor der Kunsthalle am Karlplatz. Dort kann jeden Tag von 17-22 Uhr
Resistancewear gefilmt und Netz-TV gefilmt werden.

wuerde mich freuen Euch dort - und im Netz - zu sehen.

lg
lorenz (aka eSeL)

ps: anbei ein  informelles Press-Info-mail - just for info.

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: lo # resistancewear [mailto:lseidler@resistancewear.org]
> Gesendet: Mittwoch, 26. Juli 2000 13:52
> An: sven.gaechter@trend-profil.at
> Betreff: about resistancewear
>
>

Hallo Sven Gaechter,

hab Dich gestern im Kunsthallen Cafe angequatscht und bin einer von der
Resistancwear-Leuten.

Ich hab dir mal zwei Mails geschickt, die wir versenden.
Einige Info findest Du ohnehin auf unserer Webpage unter ABOUT
<a href="http:/www.resistancewear.org">http:/www.resistancewear.org</a>

Launch von Collection o1 war bei der Eroeffnung von Soho in Ottakring
die 150 Shirts der ersten Collection waren recht schnell ausverkauft.

Eine der Ueberlegungen ist, dass vor allem der Traeger ueber die Bedeutung
der Shirts bescheid weiss und richtig geil drauf ist, die neuen Shirts
jedermann zu zeigen und zu erklaeren. Deswegen haben wir auch bewusst nur
schoene Shirts gewaehlt mit superschoenem Siebdruck. Sexy und knalleng.

Damals ging´s uns noch um die reine Moeglichkeit sich zu kennzeichnen.
Seit Collection o2 machen wir auch die Gruende der Leute sichtbar.

Zielgruppe ist ganz bewusst die vielgeschmaehte "Internetgeneration". Wir
wollen zeigen, dass Party-Machen am Heldenplatz oder "im Widerstand Sein"
(obwohl wir dieses Wort nicht verwenden) sehr wohl eine Manifestation
politischer Haltung ist. Und die halten wir fuer notwendig - egal welche
Forderungen jeder oder jeder einzelne hat.

Kleinster gemeinsamer Nenner ist die Ablehnung der Regierungsbeteiligung
einer "Partei" wie der F.

Gleichzeitig fordern wir mit unserer Aktion die Menschen auf, die sich als
"widerstaendig" deklariert haben, sich ihre Gruende (erneut) bewusst zu
machen - und hoffe so auf eine groessere Diskussionsbereitschaft.

Wir haben Resistancewear zu einer Phase ins Leben gerufen, als es -mangels
Berichterstattung und gemeinsamer Forderung- medial so gewirkt hat, als
waere "der Widerstand" nur eine voruebergehendes Aufbegehren gewesen. Diesem
scheinbaren Abflauen wollten wir neue Zeichen zur Verfuegung stellen,
nachdem viele Widerstandsinitiativen auch wieder den Verpflichtungen des
Alltags eingeholt wurden.

Resistancewear sollte also auf mehreren Ebenen "Widerstand" wieder sichtbar
machen
- im eigenen Kopf
- im engsten Kreis (persoenliche Gespraeche - auch Familie, Freunde)
- im oeffentlichen Strassenbild (Shirts)
- in der medialen Oeffentlichkeit (Berichterstattung, bzw. international
zugaengliches Videoarchiv)

tja, ansonsten breiten wir nach und nach unsere Netze aus.

Riesig ist derzeit die Sache mit den Boomerang Cards.
Seit zwei Wochen werden woechentlich eine Edition von je 40.000 Cards
oesterreichweit verteilt (Design: Tina Frank, Sue Dreier) Damit koennen
weitere Argumente einschicken - werden dann auch veroeffentlicht.
E-Cards von der Site wegschicken und ein Diskussionsboard sind die next
steps.

Auf Radio Orange lief in den letzten Wochen zu jeder halben Stunden ein
Jingle (Soundtrack: General Magic / Mego). Im TIV Newsroom waren wir auch zu
Gast. Im Streetfashion Magazin erscheint naechste Woche angeblich ein Bild
mit unseren Shirts.

Bei Christine Koenig haben wir gemeinsam mit Thomas Stimm im Rahmen einer
Lunch Lecture praesentiert und liegen dort auch zum Verkauf auf. Ansonsten
gibt´s uns bis jetzt im Rhiz, im Depot, im Kunsthallen Shop, heute bring ich
noch welche ins Polyklamott.

Am 3. September werden wir eine Aktion im Rahmen des "Free Speech Camp" der
Ars Electronica machen. Da wir auf den Zeitgeist, der Anfang September
herrschen wird, reagieren wollen, kann ich Dir noch nicht fix sagen, was da
passieren wird.

besten gruss
Lorenz


08 be cause ! Tee-shirts

From:    www.resistancewear.org
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MITMACHEN und Mails bitte WEITERSENDEN !
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Widerstand muss sichtbar bleiben!

RESISTANCEWEAR: "be cause" ist Widerstand zum Anziehen...
...und sendet DEINEN persoenlichen Grund fuer Widerstand ins Netz!

http://www.resistancewear.org/reasons

Wo? Superchannel Container / vor der Kunsthalle Wien
Wann? Aufnahme jederzeit, taeglich 17-22 Uhr
Wie? Einfach reingehen, Shirt anlegen, und Dein Argument fuer Widerstand in
die Kamera sprechen. Sprich so lange oder so kurz wie Du willst, Deutsch
oder - noch besser- Englisch, Franzoesisch, whatever - wir wollen die Welt
da
draussen erreichen.

Argumente anschauen unter:
--> <a href="http://www.resistancewear.org">http://www.resistancewear.org</a>

Waehrend wir ein taeglich wachsendes Meinungsarchiv anlegen, laden wir
gleichzeitig unsere Shirts mit Bedeutung auf - als Widerstandsbutton zum
Anziehen. Wer will zeigt seine Meinung, be cause...

Wenn Du die Shirts willst:
bunt 250,- (tight fit/kurzarm oder ohne Aermel)
schwarz: 150,- (loose fit/kurzarm)

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RESISTANCEWEAR wurde ins Leben gerufen, um Zeichen des Widerstands in der
Oeffentlichkeit zu plazieren. Alle Shirts sind mit "be cause" beschriftet:
fuer Deinen persoenlichen Grund, als Aufforderung an andere...

REISTANCEWEAR will eine Moeglichkeit bieten zu zeigen, dass dem Widerstand
auch in der Sommerhitze keineswegs die Luft ausgegangen ist, und dass die
"Internet-Generation"
weiterhin ihre Gruende hat gegen diese Regierung zu protestieren - nur eben
mit unseren Mitteln.

Jedes Tee_shirt steht fuer die persoenliche politische Ueberzeugungen seines
Traegers oder seiner Traegerin - kleinster gemeinsamer Nenner ist die Absage
an die Regierungsbeiteiligung der FPOe! Der Rest bleibt Dir ueberlassen -
betrifft uns aber alle.

Die Shirts sind nicht nur stylish, sondern ueberleben auch die
Waschmaschine.
Und damit Du Deine Haltung zeigen kannst, waehrend Dein Shirt in der Trommel
rotiert, gibt´s zu jedem Resistancewear-Package den Gegenschwarzblau-Button
von Johanna Kandl (i.e. "der Klassiker").

mehr Info ueber RESISTANCEWEAR, Argumente und wo man die Shirts bekommen
kann, auf unserer Homepage: http://www.resistancewear.org

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Was noch?

- Wir wollen in den naechsten Wochen so viele Argumente wie moeglich
veroeffentlichen. Tell your friends, komm zum Container, oder - wenn Du
keine
Moeglichkeit hast, zum Container zu gehen- schick Deine Meinung als Email!
because@resistancewear.org

- in den naechsten Wochen wird "be cause" die Stadt mit Boomerang-Freecards
ueberschwemmen - und weitere Argumente sammeln. Watch out!

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resistancewear: tee_shirts with an attitude

Vielen Dank unseren Friends und Medienpartnern:
Shirts & Co, Boomerang Freecards, Silverserver, Augustin, Radio Orange,
Superchannel, eSeL, U.R.L., Mego, Farmer´s Manual und allen bisherigen
Outlets fuer collection o1: rhiz, Alphaville, mdos, das Moebel, Kunsthalle &
Shop, Depot, Station 3, Galerie Christine Koenig, Polyklamott -- further
distribution wanted !
web and realware by z00design


09 be cause ! with an attitude

From:    www.resistancewear.org
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"I support the resistance movement in Austria because..."
"I am against the current Austrian government because..."
"I reject the Freedom Party because..."
"Ich leiste Widerstand, weil..."

-> your personal reason for your personal resistance!
--> say it, wear it, live it !
---> get a Tee-shirt, record your reason !

RESISTANCEWEAR - Tee-Shirts with an attitude

political lifestlye & media infrastructure - made in Austria
webTeeV: http://www.resistancewear.org

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RESISTANCEWEAR:
 collection o2: BE CAUSE
------------------------

--> THINK!
1. gather reason:

experience and examine political environment in Austria
consume and reflect media
position yourself

--> WEAR!
2. present reason:

select tee_shirt
wear tee_shirt
show attitude

--> BROADCAST!
3. record reason:

activate studio (Vienna, Kunsthalle, daily 5-10pm, free streaming video
recording!)
state reason
broadcast www
or send an email: mailto:because@resistancewear.org

--> DISCUSS!
4. update reason:

enter discussion with surrounding society
listen and communicate
use arguments
convince

--> BE CAUSE!
5. stand to reason!


RESISTANCEWEAR: tee_shirts with an attitude
 collection o2: BE CAUSE

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archive & further information:
http://www.resistancewear.org
-------------------------------
made in and for Austria


10 Zeitungstarife

From:    Der Rote Letter d3m@stn.at
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ERHÖHUNG DER ZEITUNGSTARIFE
Post und Minister Schmid werden wortbrüchig

Entgegen der Beteuerungen von Min. Schmid (FPÖ) kommt es nun doch zu
massiven Erhöhungen der Kosten beim Zeitungsversand. Im Widerspruch zu allen
Versprechungen sind - vorbehaltlich einer Empfehlung durch die
Preiskommission - davon auch karitative Vereine betroffen:

Folgendes ist geplant: Tariferhöhung per 1. September um 15 % (d.h. von ATS
1,-- auf ATS 1,15/je Exemplar)
Nächste Tariferhöhung per 1. Jänner 2001 um weitere 15 % (d.h. von ATS 1,15
auf ca. ATS 1,31/je Exemplar)

Diese Erhöhung ist gültig für sämtliche Vereine, Gebietskörperschaften,
Kammern, den ÖGB etc. - egal ob gemeinnützig oder nicht.

Weiters steigt die anzuliefernde Zahl von Exemplaren auf 1000 Stück - somit
ist es für kleinere Vereine nahezu unmöglich eine Zeitung zu versenden!!!

Für politische Gruppierungen (auch Ortsparteien) gilt folgende Regelung:
Preis mal zwei!!
Bsp. Derzeit ATS 1,--, ab 1. Sept. dann ATS 1,-- + 15 % = ATS 1,15 mal 2 =
ATS 2,30 !!!, per 1. 1. 2001 dann erneute Steigerung um 15 %

Die Beschlußfassung soll bei der Sitzung der Preiskommission am 25. August
fallen.

Für Euch zur Information.

Mag. Thomas Pahr
Der Rote Letter
t_pahr@hotmail.com

Zu diesem Thema gibt`s ab kommendem Sonntag mehr im Letter
(www.stn.at/homes/d3m)
Weitere Infos zu diesem Thema: d3m@stn.at, t_pahr@hotmail.com


11 Anmerkung zu GRAS

From:    Harald Obermayr h.obermayr@stn.at

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04 GRAS kritisiert skandalösen Kronen-Zeitung-Stabreim


Zu diesem gestrigen Artikel (der Presseaussendung der GRAS) sei noch folgendes angemerkt - das hatte die GRAS offenbar vergessen :-(  Die Quelle des ganzen ist ein Artikel in der Internet-Zeitschrift DER ROTE LETTER (www.stn.at/homes/d3m). Dort findet ihr in der Rubrik "Headline" unter dem Titel DICHTER DES WAHNSINNS die Facts und das Gedicht von WOlf Martinek.

Weitere Infos dazu und zur "Aktion Pressefreiheit" gibts jederzeit unter d3m@stn.at.

Das Letter-Team


12 Graz/Politgehälter/Begrenzung/Parteder

From:    KPÖ Graz <kpoe.klub@stadt.graz.at>
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Tel. 03 16 / 71 24 36
Fax 03 16 / 71 62 91
email: kp.stmk@nextra.at
KPÖ Steiermark
Lagergasse 98a
8020 Graz


Montag, 14. August 2000
Medieninformation der KPÖ Steiermark
Grazer Altpolitiker heizen Diskussion um Politikergehälter an
KPÖ fordert Koppelung an gesetzlichen Mindestlohn

Die raffgierigen Grazer Politpensionisten haben der Diskussion um die
Politikergehälter neue Nahrung gegeben. Die pensionierten Stadtpolitiker
Alexander Götz (FP), Karl Stoiser (SPÖ) Josef Stöffler und Karl Ludwig
Scherer haben bekanntlich die Stadt Graz geklagt, weil ihre Pension von
vorher bis zu 210.000 S auf 110.000 S monatlich gekürzt worden ist. Jetzt
musste die Stadt Graz rund 20 Millionen S aus Steuergeldern an diese
Herrschaften zahlen. Trotzdem steht eine weitere Millionenklage von Götz und
Co. im Raum.

Der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder betonte am  Montag,
dass die Vorgänge in Graz beweisen, wie gerechtfertigt die Forderung der
steirischen KPÖ nach einer drastischen Senkung der Politikergehälter ist.
Die KPÖ verlangt die Koppelung der Politikerbezüge an ein noch zu
schaffendes gesetzliches Mindesteinkommen; z.B. 15.000S im Monat. Der
höchste Politikerbruttobezug (Bundespräsident, Bundeskanzler) darf das
Zehnfache dieses Mindestlohnes nicht überschreiten! Landeshauptfrau Klasnic
müsste sich nach diesem Modell mit 100.000 S brutto begnügen.

Franz Stephan Parteder: "Die Politiker vergleichen sich oft mit
Spitzenmanagern. Sie sollten aber nicht an die Interessen der Großkonzerne
denken, sondern niemals vergessen, wie es der großen Mehrheit der
Bevölkerung geht.  Wenn Spitzenverdiener davon reden, dass man den Gürtel
enger schnallen müsse, dann meinen sie heutzutage nämlich niemals sich
selber oder die Großverdiener, sondern in 99 von 100 Fällen die Mehrheit der
Bevölkerung.

Die steirische KPÖ steht für eine andere Auffassung von Politik. Das beweist
der Grazer Wohnungsstadtrat Ernst Kaltenegger, der sich mit 24.000 S
monatlich für den Lebensunterhalt begnügt und den Großteil seines
Politikerbezugs (121.000S brutto) für soziale Zwecke verwendet.
In der laufenden Gemeinderatsperiode ist vom Stadtratsbezug bereits ein
Betrag von über 1 Million Schilling für bedürftige Mieterinnen und Mieter
ausgegeben worden. Das Geld wird unter anderem für den Einbau von Duschen,
Anschaffung von Öfen, für Wohnungssanierungen, Rechtshilfe und Unterstützung
für den Lebensbedarf verwendet.  Mehr als 80 Mietern, denen die Delogierung
gedroht hatte, wurde ebenfalls finanziell geholfen.
Stadtrat Kaltenegger legt jährlich zu Jahresende am "Tag der offenen Konten
 die Verwendung seines  Politikerbezuges offen.


13 RIGHTS: World Conference Against Racism to Focus on Indigenous Peoples
From:    Federico Nier-Fischer nier_fischer@netway.at

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IPS - inter press service - weltweit führend in der Berichterstattung über
globale Themen.

RIGHTS: World Conference Against Racism to Focus on Indigenous
Peoples

By Mark Lobel

UNITED NATIONS, Aug 14 (IPS) - The issue of the rights of the
world's indigenous peoples, numbering about 300 million in over 70
countries, will be given high priority at an upcoming
international conference against racism, according to a senior UN
official here.

Bacre Waly Ndiaye, Director of the New York Office of the High
Commissioner for Human Rights, said the issue ''will feature
significantly'' on the agenda of the World Conference Against
Racism scheduled to take place in South Africa in August next
year.

''We intend to ensure that it is considered in depth,'' he added.

Regarding the dynamics of the actual conference itself, Alberto
Saldamando, General Counsel of the International Indian Treaty
Council, led calls for indigenous representatives to be invited to
address the plenary session. ''If the recommendation we hope to
make is followed it would be the first time an indigenous person
has addressed the plenary of a World Conference against Racism,''
he told IPS.

The previous two World Conferences Against Racism were held in
Geneva in 1978 and 1983.

Elissavet Stamatopoulou, Deputy to the Director of the New York
Office of the High Commissioner for Human Rights, told IPS that,
if such a precedent were to take place, it would be ''of great
symbolic value. We have seen a great increase in the political
profile of indigenous issues and this would be one of them.

''In December 1992, at the opening of the National Indigenous Year
at the General Assembly, it was the first time that indigenous
leaders spoke in the General Assembly Hall - an amazing precedent.
It made more countries aware that they have to find new and
creative ways of dealing with indigenous people as they want to be
recognised as nations''.

One of the major problems that such a presentation would
highlight,
Stamatopoulou believes, is the UN's lack of ''a way of dealing
with other groups of people that call themselves 'nations' but
have not been recognised as member states''.

Last week, around 200 indigenous people attended a consultation
for the world conference at the UN. Representatives including
groups from the Americas and Asia discussed the 'racist' angle
inextricably linked to the rights of indigenous peoples worldwide.

''It is estimated that there were over 12 million indigenous
people in North America in the 1600s. There were around 800,000
left in 1900. At least 11 million were wiped off the face of the
Earth. It is obvious that racism was the machine that did that,''
Saldamando said.

''The indigenous people had to be considered less than human to be
killed and massacred in such large numbers,'' he added.

The meeting was held to collect the views of indigenous peoples on
what should be reflected in the declaration and programme of
action that the world conference is expected to adopt next year.
The outcome will be submitted to Mary Robinson, UN High
Commissioner for Human Rights, who is responsible for drawing up
the draft Declaration and Plan of Action.

Stamatopoulou told IPS that the clearest message emerging from the
one-day session concerned the idea of 'restitution'.

''Restitution of lands and recognition of the moral wrong that had
been done to indigenous people, in respect of the treaties that
have been violated, was of most interest to representatives and
their communities, not compensation in terms of money,''
Stamatopoulou said.

Another long-contested issue related to the recognition of
indigenous groups is the term that is used to describe them. They
have continually asked to be recognised as 'peoples' that are
sovereign and therefore have the right to self-determination. The
problem with just 'people' is that it refers only to individuals.
The group right of self-determination belongs to 'peoples', as
proclaimed by the United Nations.

''It is the genesis of racial discrimination. The lack of the
universal use of the word justifies the forced removal of land,
loss of resources, cultures, languages, intellectual property and
imposition of Western forms of development on indigenous
peoples,'' Saldamando said.

This group right is the core of the controversy, according to
Stamatopoulou.

''If States recognise this right to self-determination, there is a
fear that maybe some indigenous people will go as far as demanding
even secession or at least large portions of autonomy, such as
handling their natural and economic resources, that goes to the
heart of every country's sovereignty,'' she said.

At the first conference against racism indigenous peoples were
referred to as 'peoples', however, by the second meeting they were
being referred to as 'populations'. ''We need to look within the
UN structure to find out how that process happened,'' Tonya
Gonnella Frichner, President of the American Indian Law Alliance,
told IPS.

Stamatopoulou has doubts that the concession will be adopted. ''I
can't see it really. It was a big issue discussed at the 1993
World Conference on Human Rights. The indigenous people lobbied
very hard for the addition of the 's' to 'people', and it didn't
pass''.

The indigenous representatives felt that racist policies had an
impact on the issue of land.

''States have often disregarded them. They are asking for the
restitution of the lands that they traditionally occupied. The ILO
Convention has afforded this issue, but not a UN convention,''
Stamatopoulou said.

The issue is currently covered in a draft Declaration on
Indigenous Rights, though the Commission on Human Rights has not
adopted it yet. Members of the consultations aim to strengthen
political commitment toward such a declaration at next year's
conference.

Reform of the education system that would allow indigenous
communities bilingual schooling and a say in formulating the
curricula is also important to the world's native peoples. They
are particularly interested in the history curricula which they
feel perpetuates stereotypes of indigenous peoples and their
cultures as ''uncivilised''.

''Indigenous culture and languages were seen as obstacles to
education, while bilingual education was viewed as a remedial
measure rather than being accepted as a positive manner of
teaching,'' Saldamando commented.

The impact of history on the plight of indigenous groups has been
telling, according to Frichner. ''With the emergence of
Christianity in the Western Hemisphere, a process began, seeing
indigenous peoples as less than human, stating the land was
unoccupied or empty even though people existed within that place.
This just carried on throughout American history, when you look at
policies, Supreme Court decisions and laws,'' she said.

The consultations also recommended that the conference explore the
issue of environmental racism. ''Coincidentally, lots of toxic
dumping around the world happens on indigenous land. This is
something they really stressed and want expressed,'' Stamatopoulou
said.

''The need to de-militarise indigenous areas was also proclaimed
boldly,'' she added.

Chief Arvol Looking Horse, the 19th Generation Keeper of the
Sacred Pipe from South Dakota, wants the declaration to call for
the unification of spirituality.

''Where I live, in South Dakota, we have some of our Indian people
throughout the city drowning face down in water. We need to take a
stand now, to face the problems of the next millennium. Our global
community needs a statement for global healing,'' he told IPS.

Stamatopoulou said that, while no direct recommendations concerning
spirituality were made, the issue is represented within the
discussion of land rights. She explained, ''Spirituality was
repeatedly mentioned in relation to land. As we have seen,
indigenous people that have been deprived of their lands, lose
their identities sooner or later and also the very sense of who
they are''. (END/IPS/HD/ml/da/00)


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Redaktionsschluß: 15. August 2000, ca. 22.00 Uhr
Fehler möge frau/man mir nachsehen!