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Aufruf der Plattform Offenes Kärnten
Klaus Hambeger
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Anbei der Aufruf der Plattform Offenes Kärnten zu den Internationalen
Widerstandstagen vom 26. bis 28. Oktober 2000 mit der Bitte um
Unterzeichnung (email an: office@ikuc.at oder info@offeneskaernten.cjb.net)
und Weiterverbreitung (Siehe auch Web: www.offeneskaernten.cjb.net)
Viele Grüße,
Klaus Hamberger
"Offenes Kärnten - offenes Europa"
AUFRUF
der Plattform Offenes Kärnten
zu den Internationalen Widerstandstagen vom 26. bis 28. Oktober 2000
Die Regierungsbeteiligung der FPÖ hat mit Recht Besorgnis und Widerstand bei
vielen Menschen und Institutionen in Österreich und im Ausland hervorgerufen.
Wir beobachten seither eine Verschärfung des politischen Klimas in Österreich,
eine Zunahme des Alltagsrassismus, die Relativierung von Menschenrechten, eine
Aushöhlung demokratischer Strukturen, soziale Entrechtung und Sozialabbau bei
gleichzeitiger nationalpopulistischer Demagogie. Wir befürchten, dass das neue
österreichische Regierungsmodell, das Bündnis einer konservativen mit einer
rechtsextremen Partei, auch außerhalb Österreichs Schule macht.
Dieses Regierungsmodell, das europaweit einen Tabubruch darstellt, wurde zuerst
in Kärnten erprobt. Eine - laut ihren Satzungen - "nationale" Partei auf der
"Grundlage echter Volksgemeinschaft" ist heute stimmenstärkste Partei des
Bundeslandes und stellt den Landeshauptmann. Klagenfurt ist die Hauptstadt der
FPÖ und Sitz des österreichischen Schattenkanzlers. Was gestern im Versuchslabor
Kärnten begonnen wurde, ist heute Programm in ganz Österreich und kann morgen
europäische Dimensionen annehmen. Wir wollen daher den Widerstand in Kärnten
stärken und die Zusammenarbeit aller Menschen und Initiativen aus dem In- und
Ausland intensivieren, die dieses neue österreichische Regierungsmodell
ablehnen, die diese Regierungspolitik nicht akzeptieren und den Rücktritt der
Regierung verlangen.
Wir rufen zu den Internationalen Widerstandstagen vom 26. bis 28. Oktober in
Klagenfurt auf. Wir rufen regierungskritische Initiativen, KünstlerInnen,
Personen, Parteien und Institutionen in Österreich und seinen Nachbarländern
auf, sich daran zu beteiligen und Sternfahrten nach Klagenfurt zu organisieren.
Dieser Aufruf wird unterstützt von:
...
Spendenkonto: 74.472.011 bei PSK, BLZ 60.000
Web: www.offeneskaernten.cjb.net
02
Schleichende Institutionalisierungsgedanken oder Die Vernetzung im
Alltag
ist mehr, als nur KEINE Partei zu gründen
From: Johanna Hofinger <j.hofinger@db-site.com>,
www.ballhausplatz.at
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Wo die Erinnerung an theoretische Modelle endet, werden Handlungen von
unausgesprochenen Haltungen bestimmt. Weil die Erinnerung an theoretische
Modelle im Zuge der Umsetzung in die Praxis meist sehr schnell endet, und
daher die unausgesprochenen Haltungen der Handelnden zur primären
Motivationsfeder werden, möchte ich keinen weiteren theoretischen Beitrag
zur prinzipielle Natur des Vernetzungsgedankens bringen, sondern in einem
Beispiel illustrieren, was in der Praxis den Unterschied zwischen
Institution und vernetzter Bewegung ausmachen könnte. Beziehungsweise, was
diesen Unterschied ausmachen sollte. Wenn Vernetzung nicht nur darin
besteht, äußere Formen nicht anzunehmen, also keine Partei zu gründen,
keinen Verein zu gründen und formal NICHT den Anspruch der Weisungsbefugnis
über alle Aktivitäten der Bewegung zu stellen. Beispiele sind meiner
Ansicht nach die einzige Möglichkeit, die Wirksamkeit von unausgesprochenen
Annahmen zu demonstrieren.
Mein Beispiel sind die Unterschriftenlisten, die ich kürzlich ins Netz
gestellt habe (www.ballhausplatz.at/unterschriften)
Eine Liste ist generell gegen die Kriminalisierung von Demonstrantinnen,
eine andere, um zu Donnerstagsdemo aufzurufen. Die Initiative ging von den
Leuten aus, die kürzlich mit Strafverfügungen wegen Demoorganisierens
bedacht worden sind. Darüber hinaus gab es mehrere Webaktivistinnen, die
die Erstellung der Listen im Internet angeregt und urgiert haben. Nun gibt
es wie bei allen Aktionen Argumente dafür und dagegen, solche Listen
überhaupt im Internet aufzulegen. Was in der Webmenschenliste (einer
Mailliste) zu einer entsprechenden Diskussion führte. Einige Leute sorgten
sich um den Datenschutz. Andere wollten sich nur eintragen, wenn schon
viele andere eingetragen sind. Andere befürchteten, daß es für die
Eintragenden zu belästigenden Anrufen kommen würde, oder (bei der
Demoaufruferinnenliste, daß diese der Polizei *Munition* für weitere
Anzeigen liefern würde). Andere befürworteten die Aktion. Die Kritik, daß
die Adressen nicht unbedingt öffentlich sichtbar sein müssen, habe ich
berechtigt gefunden, und die Darstellung dahingehend geändert, daß jetzt
nur noch der Name, Postleitzahl und Ort sichtbar sind. Was auch das Format
ist, in dem Leserbriefschreiberinnen zeichnen.
Soweit, so normale Diskussion. Wer eine Aktion macht, allein oder mit
anderen zusammen, muß sie denen erklären, die sich überlegen, mitzumachen.
Im Rahmen einer vernetzten Bewegung, wo sich im Idealfall jeder überlegt,
beim anderen mitzumachen, ist der Erklärungsprozeß ein Klärungsprozeß. Der
dazu führt, daß mehr oder weniger Leute mitmachen, worauf die
Betreiberinnen sehen, ob die Aktion eine gute Idee war oder nicht. Und
solcherart für die nächste Aktion daraus lernen.
Wenn Mensch organisierte Vernetzung zu betreiben sucht, was zumindest der
offizielle Titel ist, unter dem die derzeitigen Rosafliederaktivitäten
laufen, kann diese für mich nur zwei Ausdrucksformen haben: Einerseits, für
einen Informationsfluß zu sorgen, was wo geschieht, damit nicht zehn
gleichgeartete Aktionen parallel laufen und andererseits, Fehlendes
bereitzustellen, zum Beispiel widerstandsübergreifende Flugblätter oder
widerstandsübergreifende Demoaktivitäten über die Donnerstagsdemo hinaus.
Neben den *normalen* Kommentaren und Anregungen zur
Internet-Unterschriftenaktion kam folgender Kommentar: "Konzentrieren wir
unsere Energien eher darauf, gute Flugblätter - die breit getragen werden -
für die DoDe zu organisieren - denn das brauchen wir wirklich -
Demoaufrufer brauchen wir aber nicht!!!". Tja. Wir brauchen nicht. WIR.
Einer weiß, was wir brauchen, wir müssen nur noch seinen Anregungen folgen.
Nachdem ich fast alles, was bisher unternommen wurde, anfänglich für
zumindest partiell verzichtbar hielt - von der BBB bis zu meiner eigenen
Site, und nachdem ich gesehen habe, wie viele der aktivistischen
Experimente doch letztlich zum Erfolg wurden, halte ich solche Kommentare
für kleinkrämerisch. Vor allem, wo eine Aktion gegen eine andere
aufgerechnet wurde. Wenn der Kommentar dazu, wie in diesem Fall, von
Johannes Knöbl kommt, der seit Anbeginn der Vernetzungsidee das Wort redet,
halte ich den Kommentar außerdem für nicht ganz ehrlich oder zumindest für
schwer undurchdacht. Was ich auch in einer ersten Reaktion per
Webmenschen-Mailliste kundtat. Daraufhin argumentierte Johannes u.a.: "Es
ist nicht das eine mit dem anderen aufzurechnen - aber es ist auch eine
Sache von Energien und Ressourcen".
Es geht mir jetzt nicht darum zu argumentieren, wieviel Energie von
Aktivisten abgezogen wird, wenn sie sich in eine Unterschriftenliste im
Internet eintragen. Oder wieviel Energie ich von mir selbst (zum Beispiel
von der Flugblatt-Erstellung) abgezogen habe, um diese Unterschriftenliste
ins Internet zu stellen. Oder ob es prinzipiell überhaupt keine
Unterschriftenlisten im Internet braucht, da die Verwendbarkeit des Skripts
für andere Unterschriftenlisten einer meiner Gedanken bei der Erstellung
war. Und auch nicht darum, daß auch *kleinkrämerisch* oder *nicht ganz
ehrlich* notwendigerweise ein feindlicher Angriff gegen Johannes persönlich
ist.
Es ist mir auch bewußt, daß die "Ihr-solltet-lieber" Argumentation fast
jede Aktion begleitet, von wohlmeinender bis zu weniger wohlmeinender Seite
(Von Thomas Chorherr "die Demonstranten sollen lieber Bücher lesen" bis zu
einem Aktivisten, der sagte "das Internet nimmt zuviel Energie weg, die
eigentlich für die Aktionen auf der Straße besser eingesetzt wären").
Weshalb ich sie ich normalerweise einfach überhöre.
Was mich in diesem Fall interessiert ist die unausgesprochene Annahme des
Kommentators, weil er ein ansonsten unbestreitbar verdienstvoller
Vernetzungstheoretiker und -aktivist ist. "Wir brauchen diesen und jenes
und anderes nicht" setzt nämlich voraus, daß irgend jemand von vornherein
weiß, welche Aktion sinnvoll ist und welche nicht, was die Bewegung braucht
und was nicht. Und die Argumentation mit Energie und Ressourcen legt nahe,
daß der Kritiker besser weiß, wie die Energie einer Aktivistin oder
mehrerer Aktivistinnen (in meinem Fall war ich ja nicht die einzige
Initiatorin) einzusetzen wäre, als diese es selbst wissen.
Unausgesprochen setzt jedes Statement von wegen was *wir* brauchen und was
nicht, und wo die *Ressourcen* eingesetzt werden sollen, voraus, daß es
eine Instanz gibt, die die *wirksamen* Aktionen von vornherein von den
*unwirksamen* unterschieden kann. Meist hält sich der Kommentator selbst
für die Instanz, oder er schöpft seine vermeintliche Autorität aus einer
Gruppe, die er derselben Meinung wähnt. Und es impliziert indirekt den
Wunsch nach einer Autorität, die Aktivisten vorschreibt, wohin sie ihre
*Energien* kanalisieren sollen. Es klingt zwar attraktiv, (Zitat) "wirklich
gemeinsame, konzentrierte Kräfte zu sehen". Das wäre es in der Tat. Aber
wenn der Weg dorthin ist, anderen vorzuschreiben, was sie tun und lassen
sollen, hat das mit Vernetzung nichts mehr zu tun, das wäre
Institutionalisierung.
Daher ist beides im Vernetzungskontext eine gefährliche Argumentation. Denn
ist es in einer vernetzten Bewegung überhaupt die (mehr oder weniger)
öffentliche Frage, ob jemand wie in diesem Fall seine eigene Energie
*sinnvoll* eingesetzt hat, solange Sinn und Unsinn von niemandem für alle
gültig definiert werden kann? Und was hätte das zur Folge, wenn die Leute
zunehmend glauben würden, sie könnten es?
Wenn die Energie jedes einzelnen Aktivisten kein bewegungskollektives
Besitztum ist und ihr Einsatz nicht weisungsgebunden, dann ist das
*Unsere*-Zeiten-und-Energien-sind-beschränkt-Argument IHMO nur für die
folgenden zwei Fälle anwendbar:
1. Wenn eine Aktion aus einem gemeinschaftlichen Topf bezahlt wird (Dann
können diejenigen kritisieren, die eingezahlt haben).
2. Wenn jemand bereits eine gleichgeartete Unterschriftenliste entwickelt
hat (Dann könnte kritisiert werden, daß die Betreiberinnen sich
untereinander nicht koordiniert haben. Wobei auch hier IHMO weniger Kritik
als ein Hinweis auf die Parallelaktion angebracht ist).
Beides trifft für mein Beispiel der Internet-Unterschriftenliste nicht zu.
Sie ist weder kollektiv finanziert noch eine Parallelaktion. Also sehe ich
- im Vernetzungkontext - keine Möglichkeit, hier das
*Energieverschwendungsargument* anzuwenden, ohne gleichzeitig einer
Institutionalisierung des Widerstands das Wort zu reden. Noch deutlicher
wird es, wenn von den einen Aktivitäten als "Aktion" gesprochen wird, von
den anderen als "Aktiönchen" (auch Zitat Johannes Knöbl). Das riecht schon
verdächtig nach ideologischer Linearisierung, auch wenn diese gemäß der
aktuellen Mode, wo Ideologie Pfui ist, *undideolgisch* als *konstruktiver
Gegenvorschlag* schöngeredet wird. Haben wir alle schon vergessen, wohin
das eine Bewegung ohne nenneswerte Machtbasis und finanzielle Ressourcen führt?
Denn wenn eine Bewegung Geld und eine Machtbasis hat, kann sie sich
Institutionalisierung leisten. Eine Institution kann die eine Aktion
machen, damit scheitern, die nächste versuchen und die dritte verwerfen.
Alles schön von oben nach unten abgestimmt. Interne Machkämpfe inklusive.
In einer Institution kann man sich den Spekulationen hingeben, was die
Leute resourcenmäßig *überfordern* wird und was nicht. Und allen anderen
Diskussionen, die verhindern oder fördern sollen, was man selbst für gut
befindet. Und den Leuten sagen, was sie tun sollen und was lassen. Und
manche dafür bezahlen, daß sie tun, was sie tun. Wir können das alles
nicht, jedenfalls sehe ich weit und breit nicht, wie.
*Vernetzung*, wie ich sie verstehe, verwirklicht sich u.a. im Umgang mit
Aktionen, die in der Bewegung auftauchen, egal, woher und von wem sie
kommen. Und die Alternative zum "Leute-auf-Linie-bringen" heißt, Leute für
die eigenen Idee motivieren, Leute gewinnen. Und das funktioniert meines
Wissens nicht, indem man zunächst schlechtmacht, was sie sonst noch tun,
auch dann nicht, wenn die Absicht noch so wohlmeinend und der Zweck noch so
heilig ist. Wenn die Abschußmentalität zum allgemeinen Ton der Diskussion
über Aktivitäten würde, würde die Vernetzungsidee zur Leerformel verkommen.
Können wir uns das wirklich leisten?
Wenn nicht, ist es einen wichtige Frage, wie weit sich die Praxis von der
Theorie der Vernetzung wegbegeben hat. Um gegebenenfalls das eine oder das
andere zu korrigieren. Weil ansonsten wie im vorliegenden Fall
Unausgesprochenes das Ruder übernimmt. Und ich sähe es u.a. gerne, daß
trotz aller Vernetzungsrede Aktivistinnen sich in Zukunft auch weiterhin
nicht dafür rechtfertigen müssen, daß sie überhaupt etwas tun. Und um
sicherzustellen, daß wir weiterhin ein Klima haben, wo mensch sich eher
fragt, wie die Initiative eines anderen mit den eigenen Vorhaben
zusammenspielt. Wo mensch Experimente begrüßt, statt sie mit Kritik zu
übergießen, noch dazu unter dem Mantel eines bei näherem Hinsehen ziemlich
fragwürdigen *Energiesparens*.
03
projekt über das fremde
From: Martin Krusche <krusche@van.at>
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grüße euch!
wir haben auf www.kultur.at
[house] ein projekt über das fremde.
und auf [level 5] dieses projektes aktuell:
"Mentale Schläger" (Kidnapping Freud)
von Martin Krusche:
http://www.kultur.at/level5/freud.htm
yours!
m.
_______________
das verschwundene terrain:
http://www.van.at/kunst/ex1b.htm
04
Die Sprache des Widerstandes ist alt wie die Welt und ihr Wunsch
From: Monika Weihs <mweihs@t0.or.at>
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Liebe Widerständige!
Bitte kündigt folgendes Buch auf euren Seiten an!
"Die Sprache des Widerstandes ist alt wie die Welt und ihr Wunsch"
FRAUEN SCHREIBEN GEGEN RECHTS
Herausgegeben von den Frauen des Milena - Verlages
Wenn eine/r von euch es rezensieren wollt meldet euch!
Feministische Grüße Ruth Devime
05
HOSI-Wien-Vertreter wird mit den drei Weisen zusammentreffen
From: Kurt Krickler <office@hosiwien.at>
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Presseaussendung der HOSI Wien vom 27. August 2000
Weisenrat/Menschenrechtsverletzungen in Österreich/EU-Sanktionen/
Homosexuelle
Vertreter der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien wird mit den drei Weisen
zusammentreffen
Kommenden Dienstag wird HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler gemeinsam
mit VertreterInnen anderer österreichischer NGOs mit den drei Weisen Martti
Ahtisaari, Marcelino Oreja und Jochen Frowein in Heidelberg zusammentreffen.
06
Heß-Aktivitäten in Skandinavien
From: Infogruppe Hamburg <ifghh@mail.nadir.org>
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A - I n f o s http://www.ainfos.ca/
Heß-Aktivitäten in Skandinavien
>From AFD/IFA Hamburg <I-AFD_2@anarch.free.de> |
Date Wed, 23 Aug 2000 00:03:46 -0400
Am 29. Juli begann in Skandinavien die "Heß-Demo-Saison".
An diesem Morgen marschierten cirka 50 dänische, schwedische
und deutsche Nazis unter dem Kommando des skandinavischen
Blood & Honour-Führers Marcel Schilf durch die dänische
Grenzstadt Helsingoer. Direkt nach ihrem 15-minütigen Gang
nahmen sie die Fähre zurück nach Schweden und zu dem von
Schilf gemieteten kleinen Bauernhaus außerhalb des
schwedischen Dorfes Klippan. Die dänische Polizei nahm vier
deutsche Nazis in einem Privat-PKW wegen Waffenbesitzes fest.
Die anderen Nazis wurden bei ihrer Wiedereinreise nach
Schweden von der Polizei durchsucht und es wurden Schlagringe
und Nazi-Armbinden gefunden. Die schwedischen und dänischen
antifaschistischen Bewegungen wurden völlig überrascht.
Eine Woche später wurde ein finnischer Nazi, der bei Schilf zu
Besuch war, von einem ortsansässigen Bauern im Ortszentrum
von Klippan angeschossen. Es muß nicht gesondert darauf
hingewiesen werden, daß die Bevölkerung des Ortes, obwohl
genauso rassistisch, es nicht schätzen, wenn sie landesweit als
Zentrum der C-18-Bewegung in Skandinavien bekannt werden. Der
Gemeinderat von Klippan hat jetzt das von Schilf gemietete
Bauernhaus dem Vorbesitzer abgekauft und Schilf den Mietvertrag
gekündigt.
Am selben Wochenende unternahmen Nazis in der
mittelschwedischen Stadt Linköping Kommandoangriffe auf
vermutete Wohnungen von mehreren Linken am Vorabend des
jährlichen "Linköping-Festivals". In der folgenden Nacht, also
während des Festivals, erhielten mehrere Nazis eine Lektion, die
sie vorher nicht recht verstanden hatten. Die Straßen von
Linköping gehören uns.
Am Morgen des 12. August führten cirka 60 Nazis eine
Spontandemo im Stadtzentrum von Stockholm durch. Wiederum
wurde die Antifa-Bewegung der Stadt völlig überrascht durch die
14-minütige Aktion vom Hauptplatz
Sergels Torg zum Parlamentsgebäude Riksdagen. Die Nazis, die
diesmal unter der Führung von Robert Vesterlungs Gruppe Info 14
standen (dieselbe Gruppe, die für den Mord an dem schwedischen
Syndikalisten Björn Söderberg verantwortlich sind), verteilten
Flugblätter mit rassistischem Inhalt an PassantInnen in
Stockholms Altstadt - zu dieser Zeit sind in diesem Bezirk
hauptsächlich Touristen anzutreffen! Dieser Vorfall wurde von den
bürgerlichen Medien unterdrückt, von den Nazis auf ihren
Internetseiten aber als Sieg gefeiert. Tatsächlich konnten die
Nazis seit 1994 nicht offen auf den Stockholmer Straßen
marschieren.
Am Abend dieses Tages kam es zu Zusammenstößen zwischen
Nazis und AntifaschistInnen in den Städten Vänersborg und Gävle.
In Vänersborg wurden AntifaschistInnen von einer Gruppe Nazis
angegriffen, die dann aber ihr Heil in der raschen Flucht suchen
mußten. Sie ließen einen ihrer "arischen" Kameraden zurück, der
dann zu Brei geschlagen wurde. Die örtliche Polizei versuchte,
den Nazis zu Hilfe zu kommen, wurden aber
selbst geschlagen und der Streifenwagen wurde zerstört.
Im Dorf Sollebrunn arrangierten cirka 30 Nazis eine Party zu Ehren
von Heß in einem Zelt in der Ortsmitte. Die Nazis hängten eine
schwarze Puppe, grölten Sieg Heil und beseitigten große Mengen
Alkohol, bevor die gesamte Gruppe in einer übertriebenen
Polizeiaktion festgenommen wurde. Eine Woche später, am 19.
August, demonstrierten 400 OrtseinwohnerInnen, die es nicht
schätzten, daß ihre Stadt in den landesweiten Medien in
unvorteilhaftem Licht porträtiert wurde, gegen Rassismus und
Faschismus im Ortszentrum von Sollebrunn.
In den zwei Wochen vor dem 19. August versuchte die Nazi-
Skinhead-Gruppe "Boot Boys Oslo", geführt von Terje Sjölie, eine
Genehmigung für eine Demonstration in Oslo zu erhalten. Mehrere
Genehmigungen wurden verweigert (ein Verbot galt einer
Demonstration vor der israelischen Botschaft) und die Nazis
erklärten dann, sie würden trotzdem marschieren. Eine breit
angelegte politische Initiative, ausgehend von der norwegischen
AFA,
brachte cirka 10.000 Leute zu einer Massendemonstration in Oslo
zusammen. Unterdessen führten 35 norwegische, schwedische
und dänische Nazis eine Überrraschungsdemo in dem kleinem
Dorf Askim durch, in sicherer Entfernung ungefähr 100 km entfernt
von der Demo der 10.000 GegendemonstrantInnen. Sjölie, ein
weiterer Norweger sowie zwei schwedische Nazis wurden auf dem
Rückweg von der Demonstration festgenommen, weil sie einen
gestohlenen Wagen mit gefälschten Nummernschildern fuhren.
Der Rest der Nazis wurde von einem massiven Polizeiaufgebot
später am selben Abend bei einer Party im Osloer Vorort Björndal
festgenommen.
In Dänemark drohten die Nazis der DNSB mit einer Demo in
Kopenhagen am 19 August. Eifrige Anstrengungen der dänischen
antifaschistischen Bewegung sorgten jedoch dafür, daß die
wenigen Nazis, die beim Nazibunker im Kopenhagener Vorort
Greve auftauchten, nicht mehr ausrichten konnten als auf dem
Gelände ihres schwer befestigten Bunkers zu grillen und Bier zu
trinken.
Inga fascister på våra gator!
AntiFascistisk Aktion-Stockholm
We'll see you in Gothenburg 2001!
AntiFascistisk Aktion-Stockholm
Box 381 96
100 64 Stockholm
+46-739 98 01 59
PG 4849894-3
afastockholm@motkraft.net
www.motkraft.net/afa
[PGP keys available at website]
Mot sexism, rasism, kapitalism och homofobi.
Translation: AFD Hamburg, email: i-afd_2@anarch.free.de
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