|
Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
|
================================================
01 - Rede von Tjark Kunstreich auf der Solidaritätskundgebung
für
Israel in Berlin
From: The Vilna Gaon Jewish State Museum, jmuseum@delfi.lt
================================================
Rede vom 12.8.01, Tjark Kunstreich (Berliner Bündnis gegen IG Farben)
]Solidarität mit Israel!
Die Toten von Jerusalem
sind ein weiterer Beweis dafür, dass der Vernichtungsantisemitismus nicht
mit der militärischen Niederlage Deutschlands verschwand. Der Anschlag,
der am Donnerstag mindestens 14 Menschen das Leben kostete, ist der letzte einer
nicht enden wollenden Kette antisemitischer Morde, die sich seit 1945 ereigneten.
Durch die militärische Niederlage Deutschlands verlor der Vernichtungsantisemitismus
sein staatlich organisiertes Zentrum; er griff auf erprobte Muster zurück,
auf Pogrome und Morde. Seine Möglichkeiten sind seither eingeschränkt,
aber - und darin liegt das, was man, wenn es das gäbe, die Logik des Antisemitismus
nennen könnte - seine Ziele, die letztlich immer darauf hinauslaufen, Juden
morden zu wollen, verfolgt er unerbittlich. Es zieht sich eine Spur von Pogromen
und Massenmorden gerade durch die ersten Jahre nach der Befreiung. Erst mit
der Gründung des Staates Israel 1948 war der Fortsetzung des Mordens eine
wirkliche Grenze gesetzt, also ein!
e Grenze, die nicht von den sich ändernden Auffassungen irgendwelcher Machthaber
abhängig ist.
Wir stehen heute
vor der Außenstelle der Generalvertretung der Palästinensischen Autonomiebehörde:
Hier kann nur ein Ort des wütenden Protestes gegen den antiisraelischen
Terror sein. Wir erinnern hier nicht in stillem Gedenken an die Opfer von Jerusalem,
sondern mit Anklage und Kritik. Denn zur fortschreitenden Entgrenzung der antisemitischen
Gewalt gehört ihre Legitimation durch eine Öffentlichkeit, die das
brutal enthemmte Element dieser Gewalt leugnet, um von einer Gewaltspirale reden
zu können. Die brutale Steinigung von zwei israelischen Jungen Anfang Mai
in der "Taz" folgendermaßen vermeldet: "Siedler drohen
mit Rache". Nicht das brutale Verbrechen - die Jungen erlebten einen stundenlangen
Todeskampf -, sondern die ohnmächtig wütende Reaktion der Hinterbliebenen
ist das Problem. Kein Wunder: Weil man um jeden Preis mit den Palästinensern
solidarisch sein will, muss man die Brutalität, die erbarmungslose Grausamkeit
leugnen. In den deutschen Medien finden wir keinen Hi!
nweis darauf, warum es so unterschiedliche Angaben zu Toten und Verletzten in
Jerusalem gegeben hat: Die Bombe hat einige der Opfer so zerrissen, dass es
lange dauerte, bis die körperlichen Überreste einander zugeordnet
werden konnten.
Deswegen erinnern wir mit dieser Kundgebung auch an die Freunde Israels, die in den Autonomiegebieten vom Mob ermordet oder von Arafats Gerichten zum Tode verurteilt werden, die man hierzulande "Kollaborateure" nennt, um sich zu versichern, dass die Israelis die Nazis von heute sind. Deswegen erinnern wir mit dieser Kundgebung auch an die beiden Frauen, die in der vergangenen Woche im Iran gesteinigt wurden.
Der palästinensische Vertreter in Deutschland, Abdallah Frangi, nutzte die Gelegenheit, vom deutschen Fernsehen nach dem Massaker in Jerusalem als Erster nach seiner Meinung gefragt zu werden, dazu, die Schuld an dem Anschlag Israel zu geben. Als wäre es nicht schon eine Verhöhnung, einen Komplizen der Mörder überhaupt zu fragen, flimmerte die Rechtfertigung der Tat in die deutschen Wohnzimmer, wo man sich in seiner Meinung über die Juden bestätigt fand. Gegen diese unverhohlene Sympathie mit jenen, die mit dem Massaker den Juden "das Tor zur Hölle geöffnet" haben wollen, richtet sich diese Kundgebung. Sie richtet sich gegen den antiisraelischen Konsens in Deutschland, der sich infamer Weise gerade darauf beruft, man habe aus Auschwitz gelernt. Gerade deshalb dürfe man jetzt auch den jüdischen Staat kritisieren, das heißt hierzulande: seine Existenz in Frage stellen. Weil man genau das tut, deswegen bekennt man sich vor jedem Angriff zum Existenzrecht Israels.
Gegen das zur Pflichtübung verkommene Bekenntnis zum Existenzrecht des jüdischen Staates, welches dessen Sonderrolle allein durch die Formulierung en passant festschreibt und solchermaßen auch die Möglichkeit der Aberkennung dieses Rechts impliziert, wenden wir ein: Solange es Antisemitismus gibt, existiert auch die Notwendigkeit eines militärischen und politischen Garanten für die Sicherheit von Jüdinnen und Juden überall auf der Welt. Die Gründung des Staates Israel war die notwendige Konsequenz aus Auschwitz in einer Welt, die sich weigerte, andere Konsequenzen aus Auschwitz zu ziehen. Gegnerschaft zum Antisemitismus ist unmöglich ohne unbedingte Parteinahme für Israel.
Kein Vergessen!
Solidarität mit Israel!
================================================
02 - Rede der antideutschen Kommunisten
From: The Vilna Gaon Jewish State Museum, jmuseum@delfi.lt
================================================
Rede vom 12.8.01, Antideutsche Kommunisten Berlin:
Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Genossinnen und Genossen,
Wahrscheinlich lässt sich schwer jemand finden der sich von dem Massaker in Jerusalem, bei dem 20 Juden von einer lebenden Nagelbombe getötet wurden, nicht auf irgendeine Art und Weise zunächst zumindest distanzieren wird. Dennoch muss man nicht besonders genau hinschauen, um ein äußerst vielsagendes Phänomen wahrzunehmen: ein Nichts, eine Leere, ein Schweigen. Daß hier heute keine Vertreter des anderen Deutschlands stehen verwundert nicht. Sie wären fehl am Platz. Erfreulich ist, daß sich heute etwas mehr Menschen eingefunden haben als beim Assad-Besuch. Das immer noch fast vollständige Fehlen der Linken verlangt aber nach einer Erklärung. Darum soll es im Folgenden gehen.
Die grundfalsche Prioritätensetzung der Linken scheint geradezu Methode zu haben. So kloppt man sich beispielsweise in Salzburg mit den Bullen, aber nicht etwa, um die sich formierende Volksgemeinschaft und ihre Avantgarde, die von ihrem Führer Haider so bezeichnete österreichische PLO anzugreifen. Nein, das Treffen der Bonzen war Objekt des Hasses. Und während über Monate hinweg das Kosovo unter Bundeswehraufsicht von den Feinden des albanischen Volkes: den Juden, den Serben, den Roma gesäubert wurde, demonstrierten dagegen ungefähr so viele Linke wie jetzt gegen den bevorstehenden Mazedonieneinsatz. Man muss sie mit der Lupe suchen. Statt dessen setzten sie sich mit Ökopfaffen vor die Züge der 'Atommafia'.
Aber nirgendwo zeigt sich dieses erschreckende Missverhältnis offensichtlicher als in der fehlenden Solidarität mit Israel, wenn es so bedroht ist wie selten in seiner Geschichte, seine Einwohner in permanenter Angst leben müssen und Polizei und Militär immer öfter eingestehen den Schutz nicht mehr garantieren zu können. Anstatt gegen die palästinensischen Antisemiten und ihre Freunde auf der ganzen Welt zu demonstrieren, rennt die Linke zu den gleichzeitigen Massenprotesten in Göteborg und Genua. Diese Diskrepanz lohnt sich festzuhalten.
Die offenen Bezüge von Globalisierungsgegnern auf die Intifada sind vielfältig. Ihre Vordenker Bourdieu und Chomsky unterschreiben Aufrufe gegen Israel, ihr verwurzelter Lieblingsbauer Bové fühlte sich in Genua wie in Ramallah, und eine ganze Reihe von NGOs betreibt auf der Antirassismuskonferenz in Südafrika die Gleichsetzung von Zionismus und Rassismus. Wer erleben möchte, wie die Globalisierungsgegner zu Israel stehen, fahre zu ihrem nächsten Event mit einer wehenden israelischen Fahne. Er sollte dabei Helm und Schienbeinschützer nicht vergessen. Nicht nur wegen der Bullen. Mögen die verschiedenen Gruppen nun mehr oder weniger offen antizionistisch sein oder nicht, sie alle eint das Fehlen einer radikalen Kritik der Al-Aksa Intifada. Diese bleibt selbst dann aus, wenn 68% der Palästinenser keinen Hehl daraus machen die andauernden Selbstmordattentate für richtig zu halten und Arafat den Massenmörder von Tel Aviv als heldenhaften Märtyrer preist.
Dafür scheint
es nur eine Erklärung zu geben: Das ideologische Selbstbild der meisten
Linken ähnelt viel zu sehr ihrem Bild von der palästinensischen Gesellschaft,
und ihre üblichen Feindbilder viel zu sehr ihrem Bild von Israel. Man will
sich gar nicht zu genau ausmalen, was da in den Hirnen alles rumspukt: "Sind
die Palästinenser nicht auch eine Art eingeborener Stamm, kämpfend
für indigene Rechte? Sind die barfüssigen, jugendlichen Steineschmeisser
nicht so romantisch wie die Gedichte des Subcommandante Marcos? Und ist die
israelische Gesellschaft, in ihrem Reichtum und den Wolkenkratzern in Jerusalem
nicht arrogant? Ist sie nicht taub für die in Flüchtlingslagern lebenden
Palästinenser? Sind die Juden nicht so elitär abgeschottet und an
die Zähne bewaffnet wie die Politiker des G8 in ihrer roten Zone, in der
sie sich vor der Bevölkerung, deren Sorgen und deren im Genua Social Forum
artikulierten Protest einigeln? Verschliessen die dekadenten Israelis, die sich
an den Str!
and legen, in die Disco wollen oder eben in die Pizzeria nicht ihre Augen vor
der Unterdrückung des aufrecht kämpfenden, palästinensischen
Volkes? Sind sie nicht so egoistisch wie die Herrschenden, die sich nur noch
der Macht des globalen Marktes andienen, ums Goldene Kalb des Geldes, des Profites,
der puren Gier tanzen und dabei das Allgemeinwohl, die einfachen, rechtschaffenden
Bürger und die sterbende Umwelt vergessen?"
Kein Zweifel: was
so viele Globalisierungsgegner mit so vielen Palästinensern verbindet ist
ihre neidbeisserische Moral und ihre Wut, die nach der Abstrafung der Gegner
giert. Die Moralappelle der Politiker entlarvt man als pure Heuchelei, mit der
dieses arbeitsscheue Gesindel nur seine Profitgier und seinen gemeinschaftsschädigenden
Egoismus zu verbergen suche. Wenn etwa Scharping gegen die Serben als Missachter
der Menschenrechte hetzt, so meint die Linke sofort zu wissen, worum es ihm
in Wirklichkeit gehe: um Macht und Geld für die verschwörerischen,
unheimlichen Kreise, denen er als Marionette zu dienen habe. Als die echten
Bewahrer der Menschenrechte fühlen sich die Linken schließlich selbst.Anstatt
Moral als Zwangsmittel zur Aufrechterhaltung menschenunwürdiger Verhältnisse
zu kritisieren, spielen sich die Linken als die wahren Moralisten auf. Sie wollen
nicht Paläste für alle erkämpfen, sondern die für sie unerträgliche
Ungerechtigkeit beseitigen, daß einige Schufte m!
ehr haben als ärmliche Hütten, luxuriöser leben als die Massen
in ihren Mietskasernen.
Wenn es nun während
der Intifada verpönt ist, Schokolade zu Essen, Picknick zu machen oder
unehelichen Geschlechtsverkehr zu treiben, dann um zu werben für den Aufstand
der Anständigen und sein reines, unbeflecktes Anliegen, das sich selbst
feiert in der öffentlichen Hinrichtung von Sittenstrolchen und vermeintlichen
oder tatsächlichen Kollaborateuren. Angesichts solcher Zustände, wo
ungebrochen die Tugend durch den Schrecken herrscht, wird einer Linken, die
gegen Konsumterror wettert, veganes Essen fürs Volk kocht und Menschen
verprügelt, weil sie zugeben, mal den Playboy angeschaut zu haben, kein
Wort der Kritik einfallen. Eine solche Linke, die sich unter Kommunismus, wenn
sie denn von ihm noch redet, nur eine Art radikalen Kommunitarismus, die freiwillige
Fügung ins Kollektiv vorstellen kann, eine solche Linke wird die Intifada
niemals konsequent kritisieren, aber diejenigen als antiarabische Rassisten,
als Beschmutzer der palästinensischen Würde beschimpfen, die es tun.!
Als ob nicht die gepredigte Enthaltsamkeit eine Verhöhnung sondergleichen
ist für die Millionen 'Verdammten dieser Erde', die sicher gerne einmal
in einem Mc Donalds essen würden. Auch den vom Weltmarkt abgehängten
Palästinensern wäre es zu gönnen.
Diese Linke wird
in Israel nur den hochmilitarisierten Staat sehen und verschweigen, wer dafür
verantwortlich ist, daß es momentan leider wohl nicht anders überleben
könnte. Sie wird sich nicht darüber wundern, daß es dennoch
eine bürgerliche Demokratie und eine sehr liberale Gesellschaft ist. Sie
wird über die Besetzung der Gebiete schimpfen, ohne auch nur ein Wort darüber
zu verlieren, welche Gefahren für Juden von dem antisemitischen Terror
ausging, der sich dort vor dem Einmarsch israelischer Truppen frei austoben
konnte. Sie wird auch jetzt noch die Grenzkontrollen der Palästinensergebiete
als Apartheid geißeln, wenn jede Woche gleich mehrere Selbstmordattentäter
versuchen zu den ihnen versprochenen Jungfrauen zu gelangen und möglichst
viele Juden mit sich in den Tod zu reissen. Und sie wird nicht begreifen, warum
Israel völlig zu Recht das aberwitzige Rückkehrrecht aller Flüchtlinge
und ihrer Nachkommen ablehnt, daß auch in der Jungle World gefordert wurde.
All diesen !
Linken muss die Sicherheit der israelischen Juden ziemlich egal sein.
Ob die Unverbesserlichen immer noch Israel eindeutig als den Aggressor brandmarken oder die Differenzierten sich in gleichgültiger Äquidistanz üben und von der Spirale der Gewalt faseln, ein Tabu soll unantastbar bleiben: die konsequente Ablehnung der palästinensischen Konterrevolution.Man wird sich von den so offensichtlich grausamen Attentaten auf Nachfrage distanzieren, aber die simple Wahrheit empört von sich weisen, daß die Mörder inzwischen, so traurig und schockierend das ist, zur islamisierten palästinensischen Gesellschaft genauso gehören, wie Sebnitz zu Deutschland.
================================================
03 - Rede von Justus Wertmüller
Aus: The Vilna Gaon Jewish State Museum, jmuseum@delfi.lt
================================================
Rede vom 12.8.01, Justus Wertmüller (BAHAMAS):
"Selbstmordkommando Nahost". So ist die Karikatur auf der Meinungsseite des Tagesspiegels vom Freitag untertitelt. Was kann damit gemeint sein? Palästinensische Islamisten im Bündnis mit dem angeblich gemäßigten Präsidenten der Autonomiebehörden Yassir Arafat? Die systematische Zurichtung und Selbstzurichtung immer größerer Teile der Bevölkerung in den Autonomiegebieten zur antisemitischen Selbstmordsekte? Möglicherweise sollte die Zeile gar kritisch darauf hinweisen, daß sogenannte europäische Vermittler in einem Boot mit den heiligen Killern aus Ramallah sitzen? Nein, voll daneben. Das Selbstmordkommando Nahost sieht auf dem dazugehörigen Bildchen ein klein wenig anders aus. Abgebildet sind Rücken an Rücken, zusammengefesselt durch einen Gürtel aus Dynamitstangen Yassir Arafat und Ariel Scharon. Beide halten ein brennendes Feuerzug in der Hand. Wegen Krisenlunte und so.
Das ist das Bild
zum jüngsten Blutbad in Jerusalem, das die deutsche und europäische
Presse bereithält. Mindestens 15 Juden ermordet, weil sie Juden sind, dutzende
ihr Leben lang behindert und entstellt, weil sie Juden sind, und in kaum zu
überbietender Bösartigkeit präsentiert die europäische Öffentlichkeit
den gewählten Ministerpräsidenten des jüdischen Staates als Täter,
als Selbstmordattentäter. Zwei Monate ist es her als in wirklich unüberbietbarer
Herzlosigkeit, Joseph Fischer, deutscher Außenminister und lange Jahre
bekennender Feind des israelischen Staates an die Stätte des letzten großen
Gemetzels in Tel Aviv eilte, und dort statt seinen deutschen Mund einmal zu
halten und die Erschütterung, zu der er nicht fähig ist, wenigstens
durch Schweigen zu simulieren, sich in Ermahnungen erging. Ermahnungen an die
Verwandten und Freunde der Toten, an die Regierung, die sie gewählt haben,
Ermahnungen nunmehr alles zu tun, um eine Katastrophe zu verhindern. So sprach
der deut!
sche Außenminister wenige Stunden nach der Tat am Ort der Tat. So unbekümmert
sprach er es aus, als hätte die Stätte auf die er seine scheinbar
unschuldigen in Wahrheit aber vergifteten Lilien abwarf, nicht wenige Stunden
vorher im Blut geschwommen; und als wäre das Wimmern und Geheul, das ganze
in Scheinwerferlicht getauchte Chaos aus Trümmern, Glassplittern, Leichen
und persönlichen Gegenständen, wo zwischen Toten und Sterbenden halb
wahnsinnig Gewordene herumirrten, als wäre das alles, nicht die Katastrophe
gewesen.
Nein, für
den beliebtesten Politiker seines Landes war das nicht die Katastrophe. Kaum
die Nelken am Tatort abgeworfen, den Reportern die realpolitische Botschaft
geflüstert saß er neben dem Herr der Katastrophen, dem Befehlshaber
des organisierten Judenmordes, dem blutigen Warlord der antisemitischen Aggression
in der arabischen Welt, Yassir Arafat, dessen Lebenswerk der Vernichtung Israels
gewidmet ist. Jeder der es wissen wollte, wußte damals schon, daß
das Gemurmel des palästinensischen Präsidenten von wegen Bedauern
und Abscheu über die Mordtat und Gewaltverzicht nichts aber auch gar nichts
wert war. Und jeder konnte wissen, daß er diese Distanzierung nicht etwa
deshalb von sich gab weil ein Teilnehmer des Anti-Israel Kongresses von Algier
1971 ihm dabei das Händchen hielt, sondern allein deshalb, weil aus Washington
klar Bescheid gegeben worden war: So nicht. Aber angenehm muß es für
Arafat schon gewesen sein, unter schwerstem Druck etwas sagen zu müssen,
was er gar ni!
cht sagen wollte, wenn einer wie der Fischer daneben steht, der wenigstens ein
wirklich Freund ist, seit jenen Tagen von Algier.
Als vor drei Wochen publik wurde, daß der gleiche Arafat, den Eltern des Täters von Tel Aviv schriftlich sein tiefstes Mitgefühl ausgedrückt hatte, daß er den schrecklichen Jüngling gar als "Beispiel für die ganze palästinensische Jugend" bezeichnete, sah kein Politiker, am allerwenigstens der deutsche Außenminister, Grund zur Besorgnis. Als nur zwei Tage vor dem Gemetzel in Jerusalem dieser furchtbare Präsident, dem deutsche Außenminister immer so herzlich die Hand drücken, die Bildung einer Regierung der nationalen Sammlung unter Einbeziehung von Hamas und Dshihad Al Islami ankündigte, also den Auftraggebern der Gemetzel von Tel Aviv und Jerusalem, fiel niemandem etwas anderes dazu ein, als vom Pulverfaß, der Gewaltspirale, vom Fundamentalismus auf beiden Seiten herum zu schwadronieren.
Zwei Monate lang hat Israel mit erheblicher Zurückhaltung auf das Massaker von Tel Aviv reagiert, hat keinen Krieg geführt gegen ein Land dessen Bewohner zu 76% den Krieg gegen die Juden per Selbstmordattentat befürworten, in dem ein Polizist immer ein antisemitischer Mörder in spe ist, in dem man wegen Judenmordes nur ausnahmsweise ins Gefängnis kommt, aber auch dann nur um es wenige Tage oder Wochen später durch die Hintertür wieder zu verlassen. Maßvoll hat Israel den dortigen Behörden die Listen mit Namen von Männern präsentiert, von denen jeder weiß - sie selber brüsten sich ja öffentlich damit - daß sie aktive Judenmörder sind. Maßvoll hat man die Auslieferung dieser Männer gefordert, die Auslieferung nach Israel, in dem es die Todesstrafe nicht gibt und in dem anders als in Ramallah ein Gefängnis wirklich zur Inhaftierung der Verurteilten dient.
Palästina
hat diese Männer nicht ausgeliefert aber auch nichts unternommen, sie selber
einzusperren. Palästina will sich von seinen Volkshelden nicht trennen
und also blieb Israel nichts anderes übrig als es selber zu tun. Nicht
um irgend jemanden zu demütigen, nicht um eine Hinrichtung ohne Gerichtsurteil
vorzunehmen, das sind palästinensische Spezialitäten bei der alltäglichen
Jagd auf Kollaborateure, sondern allein aus Selbstschutz. Jeder weiß,
daß es zum Bombenbauen eines gewissen Know-Hows bedarf und entsprechende
Handwerker und Werkstätten sind im Autonomiegebiet vorhanden. Jeder weiß,
daß im Autonomiegebiet regelrechte Selbstmordattentäterschulen gibt,
in denen in jahrelangem Training, junge Männer und zunehmend auch Frauen,
erst einmal darauf vorbereitet werden, sehenden Auges und kalten Blutes in den
Tod zu gehen und zwar so kalkuliert, daß sie eine Vielzahl Juden mit in
den eigenen Untergang reißen. Die Trainer der Killer haben Name und Anschrift.
Jeder kennt sie i!
m Autonomiegebiet, es sind der freundliche Nachbar und der gütige Onkel
oder der weise Imam, die die heißspornige Jugend auf ihr finales Verbrechen
vorbereiten. Keiner hält sie von ihrem Tun ab, wer es versucht, gilt als
Kollaborateur und ist selber des Todes. Vor diesem Hintergrund also liquidieren
Israels Sicherheitskräfte einige der schlimmsten dieser Mörder. Und
nicht nur aus dem Autonomiegbiet, sondern aus der ganzen Welt kommt Kritik und
Abscheu. In die Zeit, in die diese Notwehrmaßnahmen fallen, eine Zeit,
die zugleich eine Phase erstaunlicher Zurückhaltung Israels gegenüber
den Palästinensern ist, explodiert die Bombe von Jerusalem und die Welt
weiß: Das ist sie, die Spirale der Gewalt. Israel müsse sich nicht
wundern. Wer den Wind sät wird Sturm ernten.
Diese in den letzten Tagen in allen Zeitungen und Fernsehsendungen gebetsmühlenhaft wiederholte Erkenntnis, die eine Lüge ist, eine Lüge die sich als neutraler Friedensbote tarnt und doch nur das antisemitische Gerücht über den Killerstaat Israel kolportiert, diese Erkenntnis, so sollte man meinen, müßte doch bei vielen Tausend Leuten in dieser Stadt auf Empörung und Widerspruch stoßen. Wäre diese gleichgeschaltete deutsche Medienöffentlichkeit mit ihrer bösen Botschaft nicht Anlaß für die vielen Tausend in Berlin, die von sich behaupten, gegen den Antisemitismus zu sein, heute hier aufzulaufen um zu bekunden, wer die Täter sind und wer die Opfer? Ihr seht wie viele gekommen sind, zur Demo des Tages, wie der Tagesspiegel unsere Veranstaltung ankündigte.
Es hat sich etwas
geändert in den letzten 10 Jahren. Zwar ist Israel bedroht seit es existiert,
Juden im Nahen Osten sind bedroht, seit die ersten Siedler aus Europa sich dort
niederließen. Aber wenigstens im Westen gab es einen Konsens, daß
man parteiisch zu sein habe in diesem Konflikt. Parteiisch mit jenen, die aus
dem Nahen Osten vertrieben werden sollen. Parteiisch mit den Juden beim Aufbau
und bei der Sicherung ihres Staates. Als eine demagogische Zumutung hat man
- jedenfalls offiziell - zurückgewiesen, was die Linken und die Araber,
die Nazis und viele Ökologen schon seit langem in die Öffentlichkeit
hinausschmettern: daß die Juden sich nicht zu wundern bräuchten,
wenn ihnen Haß entgegen schlage, schließlich hätten sie ja
mit Landnahme und Vertreibung begonnen, schließlich hätten sie ja
als Angehörige einer fremden Kultur, das regionale Mischungsverhältnis
in biotopschädigender Art und Weise durcheinandergeworfen. Das war zunächst
die Stimme des Abgeordneten Christia!
n Ströbele bei seinem Israelbesuch 1986. Das waren zunächst die Stimmen
der deutschen Orientalisten, die ihren Traum von der deutsch-arabischen Freundschaft
von Bagdad-Bahn bis Joseph Fischer nie ausgeträumt haben. Das war und ist
die Stimme der Deutsch Arabischen Gesellschaft mit ihrem Vorsitzenden Möllemann,
der erst vor einer Woche, die israelische Politik der Liquidierung von Terroristen
als Staatsterrorismus bezeichnet hatte. Heute - so scheint es - sind es schon
alle, die diese Einsicht teilen.
Am Donnerstag hatte der Karikaturist vom Tagesspiegel gerade einmal 5 Stunden Zeit von der Kenntnisnahme des Attentats in Jerusalem bis zur Ablieferung seiner Zeichnung mit dem Titel "Selbstmordkommando Nahost". Der Mann hatte keine Zeit, sich zu erschrecken, war zu keiner Empathie mit den Opfern und ihren Angehörigen befähigt, gönnte sich keine Sekunde des Selbstzweifels, sondern machte sich ans Werk. Als deutsche Meinungsmaschine, die er ist, spricht aus ihm heraus, was aus all den Kommentaren von links bis rechts spricht: die Herzlosigkeit der Fischers, die Freundschaft mit den Arabern eines Möllemanns und die brodelnde Stimmung der Mehrheitsbevölkerung, die an den Juden abstrafen will, daß man sie nicht alle ermorden konnte und nach Auschwitz immerhin 45 Jahre den offiziellen Philosemiten geben mußte.
Vor die Niederlassung
der Handlanger Arafats zu ziehen, diesen geschätzten Freunden der Bundesregierung,
und ihnen Bescheid zu sagen, daß man ihnen ihren Killerkurs übelnimmt,
daß man nicht bereit sei, neutral zu sein, wie das offizielle Deutschland
es von sich behauptet, sondern, daß man solidarisch ist mit den Angegriffenen,
und nicht bereit ist, sich dem antisemitischen Mainstream unterzuordnen, das
heißt auch ein Wort über den Frieden auszusprechen von dem alle reden
und den angeblich alle wollen: Es wird auf absehbare Zeit keinen Frieden im
Nahen Osten geben. Es wird bestenfalls einen bewaffneten Zustand geben, in dem
die Bewohner Israels ohne Angst, totgebombt zu werden, leben können. Das
ist das Ziel. Mehr ist nicht drin - auf absehbare Zeit nicht. Diesem Ziel widersetzt
sich die Autonomiebehörde vor deren Berliner Außenposten wir stehen
mit allen Kräften. Für den ewigen Krieg gegen Israel und die Juden
ist ihr jede Schandtat recht und für ihren ewigen Krieg weiß sie
!
sich starker Freunde sicher: Zunächst die arabische Welt, die mit Geld
und Waffen alles unternimmt, die palästinensische Aggression gegen Israel
auf hohem massenmörderischen Niveau weiter zu kochen; da ist Europa, das
in einer innerimperialistischen Auseinandersetzung mit den USA um die Hegemonie
in der Region ringt: auf seiten der Araber gegen Israel. Europa, das sich anschickt,
durch die Entsendung von internationalen Beobachtern Israel seine Souveränität
zu nehmen und einen veritablen Balkan aus dem Nahen Osten zu machen: Die Rolle
des Guten, des Kosovo-Kämpfers also, ist schon vergeben. Wenn es nach den
Europäern geht, und unter ihnen ist Deutschland der primus inter pares,
dann heißt UCK in Zukunft PLO und die Rolle der Juden im befreiten Palästina
wäre vergleichbar mit denen der Serben im Kosovo. Vogelfrei.
Aber da sind auch all die deutschen, und eurpäischen Gutmenschen, die für alles so viel Verständnis haben, nur nicht für Israel. Leute, die behaupten, die Rechte der Frauen und der Schwulen und Lesben seien ihnen besonders wichtig, Leute, die so viel auf den Rechtsstaat geben und jede Eskalation im Polizeiapparat - wie unlängst in Genua - aufs Schärfste kritisieren. Leute, die behaupten, daß jeder ein Recht darauf hätte, nach seiner Facon glücklich zu werden in seiner persönlichen Unverwechselbarkeit. All diese tollen Errungenschaften der bürgerlichen Demokratie gibt es in Israel und nicht in Palästina. In Israel sind die Frauen gleichberechtigt, in Palästina in der Mehrheit auf die Funktion des Muttertiers festgelegt. Nur in Israel ist ein Homosexueller ein freier Mensch nicht in den Autonomiegebieten, nicht in der ganzen arabischen Region, wo er totgeschlagen wird, nach den heiligen Regeln der Sharia. In Israel wurde selbst die Folterung von antisemitischen Staatsfeinden nach einigen Jahren entsprechender Praxis abgeschafft, weil die Bevölkerung das nicht will. In Palästina verläßt keiner ungeprügelt die Polizeiwache. In Israel darfst Du religiös sein oder atheistisch, kommunistisch oder kapitalistisch, allein sein oder mit vielen, in Palästina bist Du Teil der Gemeinschaft, immer überwacht, und gebeugt unter die irrsinnigen Sittenregeln des Islam.
Das weiß eigentlich jeder, aber keiner spricht sich klar für Israel aus. Insgeheim sehnen sich die Deutschen und immer mehr andere Europäer, die Linken zuerst, die anderen immer hinterher, die moralische Gesellschaft herbei, die mit öffentlichen Hinrichtungen und Selbstmordattentaten jedem Einzelnen das Leben zur kollektiven Hölle und der Gemeinschaft das Kollektivleben zum dauernden Schlachtfest machen. In dieser Sehnsucht nach völkischer Gemeinschaft liegt die Antwort auf die Frage, warum fast alle Deutschen, die Linken zuerst, aber der ganze Rest immer hinten nach, für die Araber sind und gegen die Juden. Es treibt immer mehr Leute die Sehnsucht nach der moralischen Gesellschaft um, wie sie im Kosovo entsteht und in Palästina längst fertig vor Augen steht. Und mit dieser Sehnsucht einher geht das Ressentiment gegen politische Gesellschaften, in denen die Leute Staatsbürger sind und nicht Volksgenosse, in denen die Bürger individuellen Interesse nachgehen und nicht Scholle und Schicksal anbeten - Gesellschaften wie Israel eine ist und das mit aktiver deutscher Beteiligung in den Untergang getriebene Jugoslawien eine war.
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
04 - CD-Rom with addresses of antiracist organisations
From: <mailto:Andreas.Goerg@blackbox.net>Andreas.Goerg@blackbox.net
================================================
Liebe Leute!
Das antirassistische Netzwerk UNITED <http://www.unitedagainstracism.org>http://www.unitedagainstracism.org erstellt derzeit ein europaweites CD-ROM-Adressbuch von Organisationen von MigrantInnen, Flüchtlingen, antirassistischen, antifaschistischen und anderen fortschrittlichen Gruppen.
Wer in diesem Vernetzungsinstrument drinnen sein will, bitte ein mail mit folgenden Angaben schicken an <mailto:info@unitedagainstracism.org>info@unitedagainstracism.org
Organisation:
Abbreviation:
Street:
Postalcode:
Place:
phone:
fax:
e-mail:
website:
Main areas of activities: ( ) anti-racism, ( ) anti-nationalism, ( ) anti-fascism,
( ) migrants/minorities support, ( ) refugees´support,
( ) human rights, ( ) youth
contact persons (not for publication):
Tell us about your organisation: (5 lines or less)
Ihr könnt
auch Eure Daten zur Vervollständigung der UNITED-Database schicken.
<http://www.united.non-profit.nl/pages/dbase.htm>http://www.united.non-profit.nl/pages/dbase.htm
cheers
Andreas
================================================
05 - Anti-Nato Seetaleralpe
From: <mailto:a.fuchs@kpoe-graz.at>a.fuchs@kpoe-graz.at
================================================
Wie bisher noch
nie arbeitet das Bundesheer mit der NATO Partnerschaft für
der Frieden zusammen. Geprobt wird der gemeinsame militärische Einsatz
gegen
alles was sich dieser Machmaschine widersetzt. Stattfinden soll der
Rechtsbruch (Neutralitätsverletzung) vom 10. bis 21. September am
Truppenübungsplatz Seetaleralpe.
Geaplant sind bisher
folgende Widerstandsaktionen:
10. September: Info-Kundgebung und Pressekonferenz in Judenburg
(vormattigags, Zeit ung Ort werden später bekanntgegeben)
Freitag 15. September:
Solidaritätskonzert für (und mit?) der
Volkstheaterkarawane in der Resti Fohnsdorf.
Samstag 16. September: Sternwanderung auf den Zibitzkogel/Seetaleralpe (Ist
der klassische Wanderberg in der Gegend). Verschiedene Treffpunkte werden
bekanntgegeben.
Lokale Kontaktadresse:
Resti/KPÖ Fohnsdorf, Josefiplatz 3, 8753 Fohnsdorf.
Tel. 035 73/21 66
Mit bitte um vorschläge, unterstützungen.... Usw.
Liebe grüsse
Andreas fuchs
Bitte mailt das weiter und veröffentlicht es auf euren seiten
><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><
================================================
06 - Interview Westenthaler
From: <mailto:ibd.koehler@utanet.at>ibd.koehler@utanet.at
================================================
An: Hrn NR Ing. Peter Westenthaler
OFFENER BRIEF
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
zu Ihrem Interview ( Die Presse v. 23.8.01) ist es aus Sicht der Betroffenen
nötig, Stellung zu nehmen:
Hätten Sie mein (bis heute unbeantwortetes) e-mail v. 23.6. gelesen, Sie
hätten die eine oder andere Ihrer - an der Realität vorbeigehenden
- Aussagen vermeiden können.
Sofern man überhaupt von der Faktenlage ausgehen will ist es notwendig,
zwischen Arbeitslosen und Erwerbsarbeitslosen zu unterscheiden.
Zu ersteren zählen ja vor allem die "Kupon-Schneider" der Seitenblicke-Gesellschaft,
die am liebsten arbeiten lassen. Diese Gruppe entspricht auch am ehesten den
Schröderschen Faulenzern; vielleicht sollte hier Ihre Suche nach Arbeitsfähigen
beginnen.
Die grosse Gruppe der Erwerbsarbeitslosen arbeitet (zumindest ein beträchtlicher
Teil), bekommt dafür aber kein Geld. Natürlich könnten Sie sich
auch auf den Standpunkt stellen, dass Kinderbetreuung, Altenpflege, Ehrenamt
und andere Tätigkeiten nur dann etwas wert sind, wenn sie bezahlt werden.
Wenn Sie das aber nicht meinen, sollten Sie dringend unter Mithilfe Ihres Koalitionspartners
die Zumutbarkeitsbestimmungen im Arbeitslosenversicherungsgesetz entschärfen.
Auch die Tatsache, dass in Oberösterreich Frauen durch das AMS an Sexhotlines
zugewiesen wurden, sollte Ihre Aufmerksamkeit finden.
Bei Ihrer Wortwahl ("soziale Hängematte", "Sozialschmarotzer",
etc.) habe ich den Eindruck, dass Sie sich als gelehriger Schüler Ihres
"parlamentarischen Ziehvaters" Andreas Khol erweisen. Eine Betrachtung
wirtschaftlicher Fakten (Grenznutzenkalkulation) und des Verursacherprinzips
bleiben ebenso ausgeblendet, wie die der Berechnung des Notstandshilfebezuges
teilweise zugrunde liegende Sippenhaftung. Auch der Hinweis auf die "günstige
Arbeitsmarktlage" entbehrt jeden Bezuges zur Realität.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie den einfachsten Weg einschlagen:
Sündenböcke zu benennen, statt jenen zu helfen, die Hilfe dringend
brauchen. Aber natürlich ist letzteres anstrengender und verspricht weniger
pubicity.
Mit freundlichen Grüssen
Dietmar Köhler (Tel&Fax 699 11 68 <mailto:ibd.koehler@utanet.at>ibd.koehler@utanet.at)
Stv. Obmann
Verein "Zum Alten Eisen ?"
================================================
07 - UG zur ÖGB-Urabstimmung
From: j.fuchsbauer@eduhi.at
================================================
An das
Präsidium des ÖGB
An das
Präsidium der GÖD
An die
Bundessektionsleitungen der GÖD
"Stimme für
Soziale Gerechtigkeit"
Unabhängige GewerkschafterInnen im ÖGB (UG) und in der GÖD (UGöD)
unterstützen ÖGB-Urabstimmung
Aufgrund der sozialen
Entwicklung in Österreich fasste der ÖGB-Bundesvorstand am 19. Juli
2001 einstimmig folgenden Beschluss: "Die
Ausschaltung der Sozialpartnerschaft in sozialen Fragen und angekündigte
erkennbare Eingriffe in elementare Mitbestimmungsrechte
sowie soziale Grundrechte der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen veranlassen
den ÖGB-Bundesvorstand im Zeitraum vom 24. 9. 2001
bis 15. 10. 2001 eine Urabstimmung unter den ÖGB-Mitgliedern über
die soziale Entwicklung Österreichs und der dazu notwendigen
Kampfmaßnahmen zu beschließen."
Für den öffentlichen
Dienst bedeutet die Umsetzung dieses ÖGB-Beschlusses eine neue Etappe im
Kampf gegen die massiven
Verschlechterungen im öffentlichen Dienst und damit auch im Bildungswesen.
Privatisierung, Ausgliederungen, Personalabbau und
Budgetkürzungen betreffen aber nicht nur die öffentlich Bediensteten.
Sie belasten alle, die aufgrund ihrer Einkommenssituation
eingesparte soziale Leistungen nicht zukaufen und zusätzliche Gebühren
und Selbstbehalte nicht bezahlen können.
In der erläuternden
Begründung für die Urabstimmung wird festgestellt, dass kaum jemand
von den Maßnahmen der Regierung nicht
betroffen ist. Der ÖGB wendet sich mit Nachdruck
- gegen die Reform des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger
- gegen das Zurückdrängen der Gewerkschaft als Interessenvertretung
- gegen den kompromisslosen Drang der Bundesregierung, das Null-Defizit zu erreichen
- gegen den stetigen Abbau von Sozialleistungen
- gegen die immer schwerer wiegenden Belastungen für ArbeitnehmerInnen
- gegen die Einführung von Studiengebühren.
Was in dieser ersten
Stellungnahme - noch - fehlt, ist die konkrete Auseinandersetzung mit dem Bund
als Arbeitgeber, repräsentiert
durch Parlament bzw. Parlamentsmehrheit und Bundesregierung, den politisch Verantwortlichen
für die Sicherung demokratisch
begründeter sozialer und Bildungsgrundrechte.
Wir Unabhängige
GewerkschafterInnen in der GÖD (UGöD) bekräftigen unsere Unterstützung
dieser ÖGB-Aktion, indem wir einige
Konkretisierungen vorschlagen, die den öffentlichen Dienst betreffen.
1. Der Bund als Arbeitgeber
Die von Bundesregierung
rasant beschleunigte neoliberale Politik der Privatisierungen, der Ausgliederungen
und der Deregulierung des
Dienstrechtes und der Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen
Dienst zielt auf den "Rückbau" des Sozialstaates
(Raschauer-Studie), auf Auslieferung öffentlicher Aufgaben an die privatwirtschaftliche
Markt- und Profitlogik und damit auf den
Rückzug des Bundes aus seiner gesellschaftlichen Verantwortung. Mit der
Demontage des öffentlichen Sektors (Ausnahmen:
Hoheitsverwaltung, Justiz, Exekutive, Heer) sollen nach den Plänen von
Regierung und Industriellenvereinigung ("Österreich AG -
Österreich neu denken") in den nächsten Jahren aber auch zehntausende
gesicherte Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst samt ihrer
Vorbildwirkung auf arbeitsrechtliche Bestimmungen in der Privatwirtschaft abgeschafft.
Daher schlagen
wir Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD (UGöD) vor, folgende
konkrete Forderungen in die mit der Urabstimmung
initiierte gewerkschaftlichen Bewegung einzubringen:
- Rücknahme und Neuverhandlung der Pensionsreform,
- Rücknahme der Studiengebühren,
- Rücknahme und Neuverhandlung von Budgetbegleitgesetzes (u.a. "LehrerInnenpaket")
und LandeslehrerInnendienstgesetz (LDG neu)
- Rücknahme und Neuverhandlung des Gehaltsgesetzes,
- Rücknahme und Neuverhandlung der Sozialversicherungsreform,
- Rücknahme und Neuverhandlung der Ausgliederungs- und Privatisierungsgesetze
2. Streikbereitschaft im öffentlichen Dienst
Vom ORF aufgebotene
Politologen und andere KommentatorInnen in den Medien rechnen als Folge der
mit der Urabstimmung verbundenen
Mobilisierung der Gewerkschaftsmitglieder mit gewerkschaftlichen Maßnahmen
bis zu Streiks. Diese müssten aber - entgegen den eher
zurückhaltenden ÖGB-Formulierungen vom 19.Juli - nicht nur die österreichische
Privatwirtschaft treffen, sondern ebenso den
Dienstgeber Bund, und aufgrund der restriktiven Budgetvorgaben des Bundes auch
Länder und Gemeinden.
Wir Unabhängigen
GewerkschafterInnen in der GÖD (UGöD) schlagen wir vor, die Formulierung,
dass "nun die gesamte österreichische
Wirtschaft mit Maßnahmen konfrontiert werden könnte", zu erweitern.
weil nicht nur die Privatwirtschaft, sondern auch der
Dienstgeber Bund und aufgrund der restriktiven Budgetpolitik der Bundesregierung
Länder und Gemeinden mit gewerkschaftlichen
Maßnahmen konfrontiert werden. Unser Vorschlag: "... die österreichische
Privatwirtschaft und der öffentliche Dienst, Bund, Länder
und Gemeinden werden mit gewerkschaftlichen Maßnahmen konfrontiert"
3. Für bundesweite Betriebs- bzw. Dienststellenversammlungen der GÖD
im September
Urabstimmungen
inTeilbereichen des ÖGB, wie zum Beispiel Verkehr und Transport, hat es
bereits gegeben, ebenso eine Befragung aller
öffentlich Bediensteten. Diese haben sich im Vorjahr mit großer Mehrheit
für Streikmaßnahmen gegen weitere Arbeitsplatz- und
Einkommensverluste ausgesprochen. Die Bundessektion AHS der GÖD führte
am 5. Dezember 2000 einen eintägigen Warnstreik durch, und in
Vorarlberg beschlossen die Landessektionen der LehrerInnen von APS, AHS, BMHS,
BS und Landwirtschaftsschulen Anfang 2001 einen
landesweiten Streik. Dieser Streikbeschluss wurde vom Vorarlberger Landesvorstand
der GÖD mitgetragen, die FCG-Mehrheit im
Zentralvorstand der GÖD verweigerte diesem landesweiten LehrerInnenstreik
aber die Zustimmung. Daraufhin kam es nicht nur in
Vorarlberg zu Austritten aus der GÖD und zur Gründung einer von der
GÖD unabhängigen Bildungsgewerkschaft (UBG), welche das
Organisieren von Kampfmaßnahmen gegen Einsparung von Dienstposten, gegen
die Erhöhung der Wochenarbeitszeit, gegen Reallohnverluste
und gegen den Verlust erreichter Bildungsqualität in die eigenen Hände
nehmen will.
Die bisher eher
abwartende Führung der GÖD hat der Aufkündigung der gewohnten
Sozialpartnerschaft durch die Regierung bisher wenig
entgegengesetzt. Die von den SpitzenvertreterInnen aller Gewerkschaften des
ÖGB, also auch der GÖD, beschlossene Urabstimmung
eröffnet ihr die Möglichkeit, der Unzufriedenheit vieler KollegInnen
mit ihrer Gewerkschaft entgegenzuarbeiten.
Wir Unabhängigen
GewerkschafterInnen in der GÖD (UGöD) fordern die GÖD-Führung
und die Bundessektionsleitungen auf, sich aktiv an
der Vorbereitung und Durchführung der ÖGB-Urabstimmung zu beteiligen,
und zwar durch folgende Schritte:
- bis spätestens Mitte September Informationsmaterial an die Gewerkschaftlichen
Betriebsausschüsse auszusenden
- in Zusammenarbeit mit den Zentralausschüssen der Personalvertretung -
Organisation bundesweiter Betriebs- bzw.
Dienststellenversammlungen vor dem 24.September zur Information der KollegInnen
und als Auftakt zur Stimmabgabe.
Glück auf!
Josef Gary Fuchsbauer, Bundesleitungsmitglied,
für die Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GöD
><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><
DISKUSSION
><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><
================================================
08 - Zionismus mit Greueltaten Hitlerdeutschlands verglichen
From: Eugene Sensenig-Dabbous, sensenig@cyberia.net.lb
================================================
Lieber André
Höschele,
viele Dank für die Möglichkeit die bedenkliche Zensurpolitik von Claudia
Volgger bei MUND in Frage zu stellen. Allerdings möchte ich Dich fragen,
ob Du die Stellungnahme von COSATU wirklich gelesen hast (siehe unten)? Bitte
schaue sie mal genau an. Wann dies eine Gleichsetzung von Zionismus und Nationalsozialismus
gleichkommt, dann haben die PhilozionistInnen und AntisemitInnen sich bei MUND
wirklich durchgesetzt.
Ich finde Eure Arbeit sehr wichtig und bin gerne bei Euch abonniert. Da ich
(nach 26 jährigen Aufenthalt in Österreich) nun seit fast ein Jahr
in Beirut lebe und arbeite, ist MUND für mich eine der wichtigsten Quellen
alternativer Information aus der "alten Heimat". Ich wunsche Euch
viel Erfolg in der Zukunft und hoffe, dass der linke Antisemitismus der Kollegin
Volgger Euch nicht als zu vielen Kopfschmerzen bereitet.
Cheers, Eugene Sensenig-Dabbous, Beirut
anmerkung: das mail von COSATU wurde zunächst zur Diskussion zurückgestellt
und ist mittlerweile in der gläsernen zensur gelandet. von dort können
sich, wie üblich, diejenigen, die neugierig zu machen esd gelungen ist,
den artikel schicken lassen.
================================================
09 - antwort auf esd
From: <mailto:volgger@aon.at>volgger@aon.at
================================================
lieber eugene sensenig-dabbous,
sie sollten sich bei ihren versuchen zur psychologischen kriegsführung
überlegen, ob die mundreds es nicht vielleicht nicht mögen könnten,
für gar so blöd gehalten zu werden. zuerst bieten sie mir in einem
mail, das ich selbstverständlich an die redaktion weitergeleitet habe,
ein jüdisches alibi für antiisraelische betätigung an, (um mich
von meinen lästigen irrationalen schuldgefühlen zu befreien, jaja),
nachdem das nicht gewirkt hat, stellen sie mich mal als die oberböse zensorin
raus, um dann "gute" redaktionsmitglieder gaaaanz freundlich und tröstend
zu adressieren...bißchen sehr durchsichtig, die sache...
nein, ich glaub nicht, daß es ihnen gelingen wird, den rest der red auf
mich zu hetzen, um eine ihnen lästige mund-regel loszuwerden...
und wissen sie was? ich bin heut schon wieder tagesred...und werde sie gar nicht
zensurieren, weil, wie schon bemerkt, der vorwurf des antisemitismus so dämlich
ist, daß es schon wieder lustig für die lesas sein könnte.
cv
ps, zum besseren verständnis: antisemitInnen sollen wir beim MUND deshalb
sein, weil die palästinenserInnen ja auch semiten seien...und es offenbar
schon ein besonders böser antipalästinensischer akt ist, das existenzrecht
israels als selbstverständlichkeit zu sehen...auf die frage, wie antirassisten
sich auf die thesen des wissenschaftlichen rassismus des 19. jahrhunderts (daher
stammen die bezeichnungen "semiten" und "arier") stützen
können, hat esd bisher nicht geantwortet
Redaktionsschluss:
26. August 2001, 23:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Claudia Volgger, volgger@aon.at
zusammengestellt
Fehler moege frau/man mir nachsehen!