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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt
uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im
MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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01 Rechte Internationale etc.-
Von: "heinz blaha" <heinz-blaha@chello.at>
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Euro-Rechte ante portas?
Titel:
Kärnten ist überall!
Vorsp:
Jörg Haider scharrt in den Löchern. Österreich ist ihm zu eng.
Er will hinaus. Er will nach Europa. Daher hat er Ende Juli führende Politiker
des belgischen Vlaams-Blok und der italienischen Lega Nord zu Sondierungsgesprächen
eingeladen, um über mögliche Kooperationen auf EU-Ebene zu reden.
Von Franz Schandl
Text:
Die Absicht ist klar: Schon 2004 soll es eine relevante Europa-Kandidatur der
Euro-Rechten geben. Das gemeinsame Antreten zum Europaparlament ist ausgemachte
Sache, auch wenn es noch nicht beschlossen ist. Es wird auch weniger beschlossen
als befohlen. Haider möchte vollendete Tatsachen schaffen, vor allem nicht
mehr zuwarten, bis all die rechten Teilfürsten sich auf ihn verständigt
haben. Das ist aussichtslos. Er sucht bevorzugte Bündnispartner, um dann
gemeinsam mit deren Rückendeckung die anderen am Appellplatz antreten zu
lassen. Klar sollte sein, von wo die Initiative ausgeht und wer die Richtung
bestimmt.
Rechte gegen Rechte?
Seitdem herrscht Aufregung, nicht nur im in- und ausländischen Blätterwald,
sondern auch in der FPÖ selbst. So stellten sich die Vizekanzlerin und
Parteichefin Riess-Passer und die Generalsekretäre Sichrovsky und Schweitzer
gegen eine engere Zusammenarbeit mit den flämischen Separatisten. Daraufhin
drohte Haider seiner Partei mit Liebesentzug. Wenn dem so sei, ließ er
ausrichten, werde er nächstes Jahr im Nationalratswahlkampf nicht zur Verfügung
stehen. Das hatte freilich gesessen und schnell war man wieder versöhnt,
obwohl die Medien noch vorher ihr dümmliches Spiel "Mit Frau Riess-Passer
gegen Jörg Haider" inszenieren wollten. Die Regie saß anderswo.
Wenn die Vizekanzlerin nun meint, es habe keine Kopfwäsche für Jörg
Haider gegeben, dann hat sie recht: Nicht der Kopf wurde ihm gewaschen, sondern
die Füße. Am 1. August war bereits Eintracht eingekehrt: "Es
gibt keinen Richtungsstreit und es gibt keine Spaltung", sagte Riess-Passer
in einer Pressekonferenz, "es gibt nur unterschiedliche Auffassungen".
Und die werden über kurz oder lang ausgeräumt sein. Haider meinte
dortselbst, er werde "weiterhin klarstellen, wohin die FPÖ zu gehen
hat". Seine allgemein als "Königskobra" verschrieene Parteivorsitzende
nannte er süffisant ein "unbeflecktes Lamm", die ihre Sachen
"sehr brav gemacht hat". Man sieht, bald werden beide einer Meinung
sein, nämlich seiner.
Nicht über Haider war die Parteiobfrau eigentlich erbost, sondern über
den flotten Plauderer Filip de Winter vom Vlaams Blok. Der versuche sich "im
Windschatten des Erfolgs von Jörg Haider anzuhängen", ließ
sie auf der parteieigenen Homepage verlauten. Aber sonst, was spricht gegen
den Vlaams Blok, was für die FPÖ spricht? Nichts! Der FPÖ-Vordenker
und Herausgeber des Wochenblatts "Zur Zeit" (das österreichische
Pedant zur "Jungen Freiheit"), Andreas Mölzer, bringt es auf
den Punkt, und man muss ihm leider zustimmen: "Warum gibt es einen 'cordon
sanitaire' gegen den Vlaams Blok? Da höre ich nur: weil er für einen
Zuwanderungsstopp ist. Bitte: Die EU hat eben ganz Ähnliches beschlossen."
Mag in der FPÖ die Lüge herrschen, bei den etablierten Gegnern der
FPÖ herrscht die Verlogenheit. Ihre Feindschaft hat wenig inhaltliche Substanz,
sie folgt vorrangig taktischen Überlegungen. Es ist Häme, aber nicht
Demagogie, wenn Haider davon spricht, dass sozialdemokratische und christdemokratische
Parteien immer wieder Inhalte der Freiheitlichen übernehmen.
Haider, und das hätte in den neunziger Jahren klar werden müssen,
will nicht als Fürst in Krähwinkel gelten. Gar als Landeshauptmann
alt werden, oder noch schlimmer: sich auf seine arisierten Güter im Bärental
zurückziehen. Nein, er hat sich für Bedeutenderes auserkoren. Er will
der Einiger und Führer der europäischen Rechten sein. Das ist die
zentrale Aufgabe, die er sich gestellt hat. Die Karriereträume des 51jährigen
sind noch lange nicht erfüllt. Er will groß raus. Der Landeshauptmann
ist eine Zwischenstation.
Eile ist trotzdem geboten. Schon im Juni hat sich nämlich eine zweite Gruppe
von Rechten (die italienische Alleanza Nationale, die Dänische Volkspartei
etc.) unter Federführung des Haider-Konkurrenten Gianfranco Fini ihre "Allianz
für ein Europa der Nationen" gegründet. Die FPÖ war dabei
dezidiert unerwünscht.
Totgeburten
Haider weiß: Sich mit allen zusammensetzen bringt nichts, höchstens
Ärger; sich mit niemandem zusammensetzen geht aber auch nicht. Letzteres
könnte er machen, hätten seine Freiheitlichen 27 Prozent - aber nicht
in Österreich, sondern in Deutschland. Doch Deutschland ist überhaupt
- so grotesk das scheint - bisher das schwächste Bindeglied. Das liegt
einerseits daran, dass Schröder und Stoiber gar manches glaubwürdig
abdecken, und andererseits daran, dass die rechten Häuptlinge wie unseriöse
und unbeholfene Idioten wirken: "Dort gibt es genug Obskuranten, mit denen
man nichts zu tun haben sollte - Kleinparteien, wo die Hälfte der Führung
aus V-Leuten des Verfassungsschutzes und die andere Hälfte aus halbseidenen
Personen besteht", sagt Andreas Mölzer.
Typen wie Schönhuber oder Frey sind explizit nicht gefragt, aber auch Brunners
BFB hat sich als Totgeburt erwiesen. Das sind allesamt glücklose Ritter
und antiquierte Kämpen, keine kulturindustriell vermarktbaren Seriendarsteller.
Mit denen ist keine Soap opera zu machen. Zeit also, die Sache selbst in die
Hand zu nehmen. Was Haider vollzogen haben dürfte, ist ein Strategiewechsel:
Europa soll nicht von Deutschland aus aufgemischt werden, sondern Deutschland
von Europa aus. Denn auch die umworbenen Möllemänner werden sich (vorläufig)
hüten, mit Haider gemeinsame Sache zu machen. Aber was heute nicht geht,
kann morgen schon sein.
Als kleiner österreichischer "Rechtsdemokrat" (so die korrekte
Selbstbezeichnung) ist Haiders Plafond erreicht. Mehr kann er hier nicht mehr
werden, höchstens der SP-Vorsitzende Gusenbauer setzt tatsächlich
das Mehrheitswahlrecht durch. Doch der Jörg will hoch hinaus. Und er spürt
Aufwind, eine große Konfrontation hat er gegen die EU ja bereits gewonnen:
die Schlacht um die bilateralen Sanktionen, die sang- und klanglos zurückgenommen
werden mussten. Dachte man in den europäischen Hauptstädten, wenn
man hustet, dann fällt der um, so stand man am Ende ziemlich blamiert und
belämmert, bespuckt und beflegelt da. Ebenso auch jene sehr einfach gestrickten
Haider-Gegner hierzulande, die meinten, wenn die EU nur ihre Argumente übernähme,
dann sei der Spuk beendet. Mitnichten. Mehr als eine Ausweitung der Niederlage
war da nicht drinnen.
Und was macht der Koalitionspartner ÖVP? Nun, der schaut zu und reibt sich
die Hände. Möglicherweise werden sich die Christlichsozialen in einem
Jahr allerdings die Augen reiben. Etwa, wenn sich einmal mehr herausstellen
sollte, dass dies alles der FPÖ mehr genutzt als geschadet hat, dass man
Haider nicht einfach aussitzen kann, wie Wolfgang Schüssel das vorhat.
Drang statt Wille
Da es keine Unvereinbarkeitsbestimmung zwischen dem Amt des Kärntner Landeshauptmanns
und einem EU-Abgeordneten gibt - wer rechnet mit sowas! - ist Haiders höchstpersönlicher
Sprung auf die größere Bühne nicht ausgeschlossen. Warum sollte
er nicht selbst den Fraktionschef machen? Was spricht dagegen? Kärnten
als Standbein, Straßburg als Schwungbein - warum nicht?
Wenn Michael Frank in der Süddeutschen Zeitung vom 29. Juli über die
Ambitionen des Kärntner Landeshauptmanns abwertend schreibt: "Haiders
Aktionen sind freilich zu kindisch, als dass er diese Rolle grenzüberschreitend
spielen könnte", ist das eine präpotente Unterschätzung
der Haiderschen Fähigkeiten. Haider ist weder ein "Kleingärtner"
noch ist das eine "Operette". Gerade in Deutschland sollte man etwas
weniger über politische Exporte aus Österreich lachen. Ein Reinfall
reicht.
Was in Wien als seltsame Staatsoperette wahrgenommen werden könnte, kann
in Deutschland oder Europa tragische Formen annehmen. Haiders Projekt ist auf
jeden Fall kein bloß österreichisches, es ist vielmehr der erfolgreichste
und stabilste neurechte Versuch in Europa: medial und modisch orientiert, aber
nicht so durchsichtig inszeniert wie Berlusconis Fernsehbündnis; rassistisch
angelegt, aber nicht so martialisch und primitiv wie ein Le Pen; traditionsbezogen,
aber nicht so altbacken-vergangenheitsfixiert wie die Republikaner oder DVU.
Nun soll aus dem freiheitlichen Projekt in Europa ein freiheitliches europäisches
Projekt werden. Ob diese Entwicklung als Farce endet oder sich zur Tragödie
auswäschst, ist eine Frage zukünftiger Auseinandersetzungen.
Was Haider vertritt ist der Wille zur Macht. Konsequent und rücksichtslos.
Freilich ist die Frage zu stellen, ob dieser Wille zur Macht nicht eine realfiktive
Größe ist, die weniger nach Verwirklichung giert, als vom Drang danach
lebt. So gesehen könnte es als eine Art Strategie erscheinen, die sogenannte
Macht gar nicht so richtig zu ergreifen, aus dem Wissen oder besser Gefühl
heraus, dass die Macht, die hier ergriffen werden kann, keine wirkliche Macht,
verstanden als Handlungsfähigkeit, mehr enthält, vielmehr die Ohnmacht
besiegelt, indem sie die Simulation des Politischen auffliegen lässt. Diese
Gefahr besteht permanent. Bisher hat die Regierungsbeteiligung der FPÖ
bei den Wahlgängen ja mehr geschadet als genutzt. Daher ist es auch unbedingt
notwendig, dass Haider Obstruktion gegen die eigene Regierung betreibt. Würde
er das nicht tun, wären die Wahlresultate noch schlechter.
Haider dürfte sich dieser Ambivalenz durchaus bewusst sein. Den Einwand,
dass die FPÖ nicht gleichzeitig Opposition und Regierung sein könne,
pariert er, indem er sagt, das sei lediglich "der Schlangengesang unserer
Feinde, die uns um unseren Erfolg bringen wollen". Haider betreibt die
Phantomisierung der Politik, was meint, überall zu sein, aber nirgendwo
festmachbar zu sein. Die FPÖ ist also jene Oppositionspartei, die jetzt
an der Regierung ist.
Ausnahmefall als Prototyp
"Keine Partei ist in Österreich, ist in Europa isolierter", sagte
einst der Innsbrucker Politikwissenschafter Anton Pelinka über die Freiheitlichen.
Auch jetzt noch schätzt er die Chancen der europäischen Rechten als
gering ein. Das wird sich als Unsinn entpuppen. Umgekehrt: Die ideologische
Hegemonie des freiheitlichen Gedankenguts wird immer deutlicher. Der Populismus
hat die Mitte nicht nur erreicht, er hat sie regelrecht erfasst. Sein Wirkungsgrad
ist kein alpenländisches Exotikum. Der österreichische Ausnahmefall
ist geradezu das europäische Paradigma. Haider ist der Prototyp, isoliert
weder im Inland noch im Ausland. Kärnten mag nirgendwo so ausgeprägt
sein wie in Kärnten, aber: Kärnten ist überall.
Allerdings wird es nicht ganz leicht sein, diese Internationale der Nationalisten
in eine Koppel zu pferchen. Aber warum muss misslingen, was in Österreich
gelungen ist? Der große Zauberhut der Simulation ermöglicht scheinbar
die Zusammenführung unterschiedlichster, ja disparater gesellschaftlicher
Segmente und Aspekte. Und es ist der Erfolg, der Haiders Mannschaft zusammenschmiedet.
Vor allem auch, was sie lautstark bekämpft: der Futtertrog und die Pfründe.
Denn der kapitale Boden ist fruchtbar, es muss nur richtig geackert, gesät
und geerntet werden. Die inhaltliche Kompatibilität der Rechten wird vor
allem auf dreierlei setzen:
Erstens: Eine stramme abendländische Ausgrenzungspolitik, die zwischen
rabiatem Regionalismus, renoviertem Nationalismus und modernem Eurochauvinismus
changiert: Ja zum Standort und zur Festung Europa, Grenzen dicht, Ausländer
raus.
Zweitens: Ein Antikapitalismus des dummen Kerls: Alle Verwerfungen werden personifiziert
und bestimmten Gruppen ("Sündenböcken") angelastet: Politiker,
Bürokraten, Sozialschmarotzer, Spekulanten, Banken, Gauner, Gratisflieger
etc.
Drittens: Ein fanatischer, klassenübergreifender Glaube an die produktive
und wertschaffende Arbeit: der fleißige männliche Inländer darf
nicht um seinen Ertrag geprellt werden.
Diese programmatischen Fliegenfänger ziehen Aufsteiger gleichermaßen
an wie potenzielle Verlierer. Da fliegen die Herzen derer zu, die Denken durch
den Denkzettel ersetzt haben. Grundsätzlich geht es diesem kurzschlüssigen
Ansatz darum, Missstände aufzudecken, ohne über die Zustände,
d.h. die gesellschaftlichen Verhältnisse auch nur ansatzweise aufzuklären.
Verbindend ist diesen Angeboten ein strikt dualistisches Weltbild, das Sicherheiten
in Zeiten der Unsicherheit verspricht, das Freund und Feind klar benennt: Wir
gegen die Anderen! Die Guten haben die Bösen zu verfolgen...
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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02 Orange feiert Geburtstag!
Von: "lukas tagwerker" <lukas_tagwerker@hotmail.com>
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Am 18. August 1998 gingen in Wien die ersten Klänge über die Frequenz
94.0
Megahertz, das einzige freie Radio in Wien nahm seinen Betrieb auf. Happy
Birthday!
Zum Geburtstagsfest im Flex sind alle, HörerInnen, FreundInnen und
Ahnungslose ganz herzlich eingeladen!!!
Das Orange 94.0-Geburtstags-Fest- Programm - 18. August 2002
Von 16.00 Uhr am Nachmittag bis 4.00 Uhr Früh im und vor dem Flex
Das Programm auf der Außenbühne von 16.00 - 22.00 Uhr:
Die Live-Sendungen
16.00 - 16.30 Hart&Zart: Eine Sendung zwischen Journalismus, Kunst und
Spaß
16.30 - 17.00 Swingtime: Radio im besten Alter - Swing mit Johann und
Christine
17.00 - 17.30 Sedaje Aschena: persischsprachige Sendung
17.30 - 18.00 ta mera: an Orten wie diesen
18.00 - 18.30 Radio Dersim: kurdischsprachige Sendung
18.30 - 19.00 Nebel im Saturn
19:00 - 19:30 Ada Vapuru: türkischsprachige Sendung
19.30 - 20.00 Achtung, Achtung! Die Fußballsendung zur Wienerliga
Konzert, Performance, Kabaret
20.00 - 20.30 Die Haushaltsrevue: Performance
20.30 - 21.00 Baroque Orange: Live Cembalo-Konzert
21.00 - 21.30 Stand up: Elektronische Sound Collage
21.30 - 22.00 Club Karate: geeignete Darbietung
DJ-Line in der Flex-Halle von 22.00 - 4.00 Uhr:
22:00 - 23:00 Strawys Bluestime
23:00 - 24:00 JaKK
24:00 - 00:45 Mitternachtseinlage: Die Hexenküche
00:45 - 1:30 Bertha + Latigo
01:30 - 2:15 dunkelbunt
02:15 - 3:00 Radio Arena
03:00 - 4:00 drive by
Es soll auch gegrillt werden, indoor eintritt: freie Spende!
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03 Einladung Anti-Abfangjägertreffen/Linz
Von: "Friedenswerkstatt Linz" <friwe@servus.at>
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Friedenswerkstatt Linz
Waltherstraße 15b
4020 Linz
Tel. 0732/771094, Fax 0732/797391
e-mail: friwe@servus.at, Internet: www.friwe.at
Der Widerstand gegen Abfangjäger geht weiter!
Liebe FreundInnen,
das Ergebnis des Volksbegehrens gegen Abfangjäger war ein großer
Erfolg. Oft haben wir bei Infoständen die Rückmeldung gehört:
"Ich unterschreib, aber nutzen wird´s eh nix!" Doch es zeigt
sich, dass der politische Widerstand sehr wohl etwas bewirkt. Bereits unmittelbar
nach den 625.000 Unterschriften für das Anti-Abfangjäger-Volksbegehrens
war die Verunsicherung der Regierung deutlich. Nachdem durch die enormen Unwetterschäden
die Absurditität der Verschleuderung von vielen Milliarden für die
neuen EU-Kampfflugzeuge in der Bevölkerung für zusätzlichen Unmut
gesorgt hat, befindet sich nun die Regierung auf dem Rückzug in Abfangjägerfrage.
Jetzt ist es wichtiger denn je nicht locker zu lassen, sondern den politischen
Druck zu verstärken, um zu verhindern, dass sich die Regierung nur eine
taktische Verschnaufpause organisiert. Jetzt ist der Widerstand besonders wirksam.
Die Friedenswerkstatt Linz lädt daher zu einem Vorbereitungstreffen für
weitere Anti-Abfangjägeraktionen in L!
inz und Oberösterreich ein.
Vorbereitungstreffen für Anti-Abfangjäger-Aktionen
Donnerstag, 22. August 2002
19 Uhr
Büro der Friedenswerkstatt Linz
Waltherstraße 15b (Nähe Neuer Dom)
4020 Linz
Wir freuen uns auf Euer Kommen!
für die Friedenswerkstatt Linz
Gerald Oberansmayr
PS: Aktuelle Informationen findet Ihr auf unserer Web-page: www.friwe.at
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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04 Fw: beschwerde
Von: "ahda" <verein-ahda@chello.at>
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----- Original Message -----
From: ahda
To: ministerbuero@bmi.gv.at
Cc: menschenrechtsbeirat@csi.com
Sent: Friday, August 09, 2002 4:09 PM
Subject: beschwerde
AHDA
Association for Human Rights and Democracy in Africa
Vereinigung für Menschenrechte und Demokratie in Afrika
Dietrichsteing 5, A-1090 Wien
e-mail: ahda@chello.at
www.ahda.at
An den
Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser
Herrengasse 7A-1010 Wien
CC /Menschenrechtsbeirat, Geschäftsstelle im BMI
Fr. Johanna Landgrebe
Wien, 09.08.2002
Die Geschichte von Cecile Dujardin
In der Nacht vom 6.7. zum 7.7.02 waren mein Mann und ich gemeinsam unterwegs.
Mein Mann hielt bei einem
Tabak Trafik das Auto an. Wir suchten dann die passenden Geldmünzen für
den Zigarettenautomat. Das Licht im Auto war zu diesem Zweck an. Plötzlich
und ohne jegliche Vorwarnung wurde die Fahrertür brutal aufgerissen, ein
Arm fuhr ins Innere der Wagen und machte undeutliche Geste Richtung Armaturbrett,
Geste, die mit unverständlichen Lauten begleitet waren. Nachdem der erste
Schreck vorbei war, glaubte ich das alles so deuten zu können, dass etwas
mit dem Scheinwerferlicht war.
Als aber der Besitzer des Armes, von dem ich bis dahin nicht wusste dass er
Polizist war, ungeduldig wurde und stets undeutlich im Wort meinen Mann an der
Schulter packte und zog, deutete dieser ihn loszulassen und stieg aus dem Wagen.
Kurz darauf stieg ich auch aus und sah einen 2. Polizist und meinen Mann, der
die Hände vom Dach des Auto wegnahm und anfing sein Sakko, dann sein Hemd
auszuziehen. Währenddessen teilte er laut den 2 Beamten, dass man kein
Recht habe ihn zu zerren.
Die Papiere wurden verlangt und überreicht und der 1.Polizist zog sich
in den Polizeiwagen zurück. In seinem ganzen Benehmen (Bewegung, Sprache)
machte er auf mich den starken Eindruck unter Alkoholeinfluss zu stehen. Mein
Mann sprach weiter laut, in französisch, dann in seinem gebrochenen deutsch:
Man hat kein Recht ihn zu zerren, er hat nichts gemacht. Das Verhalten meines
Mannes zeigte Betroffenheit und Aufregung aber keineswegs und zu keinem Zeitpunkt
Aggressivität. Er verweigerte keinerlei Kontrolle, war aber strikt dagegen
angepackt und unwürdig behandelt zu werden. Der 2. Polizist kontrollierte
dann die Papiere meines
Mannes: diese Prozedur verlief ruhig und normal. Er und sein Kollege nahmen
von mir soviel wie keine Notiz, fragten mich nichts, kontrollierten meine Identität
nicht, forderten mich nicht auf die Hände aufs Dach zu legen oder meine
Handtasche zu öffnen. Die Art wie diese Polizeiaktion verlief empfand ich
-zumindest bis der 1. Polizist sich ins Auto zurückzog- als durchaus aggressiv.
Der 2. Polizist fragte noch ob wir dort parken wollten. Die Antwort war nein,
da wir nur für die besagten Zigaretten anhielten. Er ging zu seinen Wagen
und bevor er einstieg, kündete er noch an, dass wir noch von ihnen hören
werden. Dies wirkte auf mich wie eine Bedrohung. Sie fuhren dann weg. Wir gingen
dann gleich danach ins Kommissariat (14. Bezirk) um über dieses Ereignis
zu berichten, unsere Entrüstung bekannt zu geben und uns zu beschweren.
Wir
wurden mit dem Argument, dass es in Amerika auch so lief, verabschiedet. Ich
sagte noch, ich hätte schon einige Papierkontrolle miterlebt, die niemals
so verliefen, sondern höfflich und korrekt Ich erfuhr dann, dass es keine
Papierkontrolle war. Was es war, erfuhr ich aber nicht und weiss es bis heute
nicht.
Wien, 8.7.02
Die Geschichte von Francois Mukanda
Sonntag, am 7.7.02 ,ungefähr um 1Uhr 35, bin ich in meinem Auto vor einem
Tabak Trafik (Ecke
Missindorfstrasse / Goldschlaggasse ), weit von Fussgängerüberquerungen
und ohne dass ich weder Fussgängern noch Autoverkehr behindere, stehengeblieben.
Die Scheinwerfern und das Licht innen waren an. Ich bat meine Frau um Münzen
um Zigaretten zu kaufen. Ich hatte den Kopf gesenkt, war konzentriert darauf
das Geld in meinen Händen zu zählen. In dieser Konzentrationszustand,
spüre ich wie meine Tür plötzlich aufgeht und ich sehe, völlig
überrascht, eine Hand im Inneren des Wagens. Ich brauchte mindestens 45-50
Sekunden um festzustellen, dass es ein Polizist war. Und während dieser
Momente der Ungewissheit, stotterte der Polizist etwas, das weder meine Frau
noch ich verstanden. In diesem Moment, in meiner Verwirrung vor einer Situation,
die ich nicht verstand, zog mich der Polizist brutal an der linken Schulter
und er versuchte meine Hand auf das Armaturenbrett zu legen. Noch einmal fragte
ich ihn was er wollte. Ich dachte, er wollte dass ich die Scheinwerfer ausschalte.
Bis !
dahin war alles, was er von sich gab, vollkommen unverständlich. Er forderte
mich dann auf auszusteigen. Meine Frau folgte mir.
Er deutete mir mit einer Geste die Hände auf das Dach zu legen. Dem bin
ich nachgekommen, blieb in dieser
Position etwa 30 Sekunden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schliesslich den ersten
Schock überwunden, ich dachte nein, ich habe nichts gemacht und schon gar
nicht etwas, dass so eine Behandlung rechtfertigen könnte. Ich fing an
meine Kleider einen nach dem anderen auszuziehen um ihm zu ermöglichen
mich und meine Kleider leicht zu kontrollieren.
Der 2. Polizist forderte mich auf aufzuhören, ich kam dem nach. Er verlangte
meine Papiere: meine Frau hatte sie in ihrer Handtasche, ich fragte sie danach
und gab sie dem Polizist. Der 1. Polizist ging ins Polizeiwagen um meinen Meldezettel
zu überprüfen und ich blieb mit dem 2. Polizist . Ich fragte ihn warum
sein Kollege eine solche Aggressivität mir gegenüber zeigte; ich sagte
noch dass, wenn sie mich festnehmen wollten, sollten sie es tun und ich reichte
die Hände zu Festnahme. Er erwiderte nichts, kontrollierte meine Führerschein,
Zulassungsschein und Lagerkarte. Währenddessen versuchte ich ihm verständlich
zu machen, dass niemand das Recht hat mich an den Kleidern zu zerren, da ich
gar nichts getan habe. Er forderte mich auf aufzuhören und ins Auto zu
einsteigen. Meine Frau war während dieser ganzen Prozedur anwesend, wurde
aber nicht kontrolliert. Die Kontrolle wurde hartnäckig auf mich beschränkt,
aus Gründe, die mir bis heute unerklärlich sind. Bevor die Poliziste!
n wegfuhren, fügte noch der 2.Polizist und Lenker des Wagens - wir würden
von ihnen hören - hinzu.Kurz später entschied ich mich gleich beim
Kommissariat des 14. Bezirkes zu beschweren. Die 2 Polizisten der Patrouille
waren schon dort. Es war unmöglich ein Gespräch zur Stande zu bringen.
Im Gegenteil, ein Kollege, der bei der Amtshandlung nicht dabei war, sagte mir
dass in den U.S.A. die Kontrolle so gemacht wurden: daraufhin verliessen meine
Frau und ich das Kommissariat.
Wien, 8.7.02
Francois Mbala Mukanda
Mit freundlichlich Grüßen
(A) Vom
----- Original Message -----
From: Mag. Johanna Eteme <menschenrechtsbeirat@csi.com>
To: <verein-ahda@chello.at>
Sent: Friday, August 16, 2002 11:04 AM
Subject: Anfrage vom 9.8.2002
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vielen Dank für Ihr e-mail an den Menschenrechtsbeirat vom 9.8.2002!
Aufgabe des Menschenrechtsbeirates ist es, allfällige strukturelle
Mängel
bei der Wahrung der Menschenrechte durch die Sicherheitsbehörden und die
Exekutivorgane aufzuzeigen und dem Bundesminister für Inneres Vorschläge
zur
Verbesserung der Wahrung der Menschenrechte durch diese Behörden und
Organe
zu erstatten.
Ich ersuche Sie daher um Verständnis dafür, dass sich der
Menschenrechtsbeirat grundsätzlich nicht mit dem behaupteten
Fehlverhalten
solcher Behörden und Organe im Einzelfall beschäftigt.
Soweit solche Fälle an ihn herangetragen werden, können sie aber Anlass
für
eine Überprüfung im Hinblick auf allfällige strukturelle Mängel
bei der
Wahrung der Menschenrechte durch die Sicherheitsbehörden und die
Exekutivorgane sein. In diesem Zusammenhang werden sie vom
Menschenrechtsbeirat auch bei seiner Arbeit berücksichtigt werden.
Zu Ihrem konkreten Anliegen betreffend Frau Dujardin und Herrn Mukanda,
darf
ich Ihnen mitteilen, dass Ihr Schreiben an die zuständige Kommission des
Menschenrechtsbeirates OLG Wien 1 mit dem Ersuchen weitergeleitet wird,
die
näheren Umstände des Falles dem Menschenrechtsbeirat bekannt zu geben.
Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Sie sich über die Arbeit des
Menschenrechtsbeirates unter der Homepage www.menschenrechtsbeirat.at
informieren können.
mit freundlichen Grüßen
Mag. Witzersdorfer
Geschäftsstelle des Menschenrechtsbeirates
1014 Wien, Bräunerstr. 5
Tel.: 01/53126-5145 FAX: DW 5212
email: menschenrechtsbeirat@csi.com
hp: www.menschenrechtsbeirat.at
(B)Vom
----- Original Message -----
From: <Gerhard.Pichler@bmi.gv.at>
To: <verein-ahda@chello.at>
Sent: Monday, August 12, 2002 9:42 AM
Subject: Beschwerde von Frau Cecile Dujardin und Herrn Francois Mukanda;
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bestätige den Erhalt Ihres an den Herrn Bundesminister für Inneres
gerichteten E-Mails vom 9. August 2002 und teile Ihnen mit, dass ich dieses
zur Überprüfung der von Ihnen geschilderten Situation an die Gruppe
II/A -
Bundespolizei - des Bundesministeriums für Inneres weiterleiten werde.
Das Kabinett des Herrn Bundesministers und die Geschäftsstelle des
Menschenrechtsbeirats werde ich selbstverständlich ebenfalls in Kenntnis
setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Pichler
Bürgerdienst- und Auskunftsstelle des Bundesministeriums für Inneres
Tel. 01/531 26/2343 Dw.
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05 Das Aktionskomitee gegen SchwarzBlau ist tot!
Von: ASt-LRCI <ast-lrci@utanet.at>
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Bitte um Veröffentlichung im MUND.
Das Aktionskomitee gegen SchwarzBlau ist tot!
Lang lebe der Widerstand gegen SchwarzBlau!
Die Widerstandsbewegung gegen die ÖVP/FPÖ-Regierung stellt ohne Zweifel
eine der bedeutendsten politischen Ereignisse der II. Republik dar. Sie
begann mit Tausenden, ja zehn Tausenden TeilnehmerInnen im Frühjahr 2000
als eine spontane Massenbewegung. Später, nachdem die
Gewerkschaftsbürokratie erfolgreich einen Generalstreik verhinderte und
sich die SPÖ (und Grüne) auf die Ausnützung des Unmuts bei den
Wahlurnen
vier Jahre später orientierte, flachte die Bewegung ab. Nichtsdestotrotz
demonstrieren heute, nach 30 Monaten, noch jeden Donnerstag bis zu ein
paar hundert AktivistInnen - die meisten von ihnen Jugendliche - vom
Ballhausplatz in Wien weg. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die
Donnerstagsdemo zu einem fixen Bestandteil im Massenbewusstsein geworden
ist.
Damit sollen keineswegs die Probleme und Schwächen geleugnet werden. Wir
von ArbeiterInnenstandpunkt haben wiederholt auf die mangelnde
Verbindung mit der ArbeiterInnenbewegung und die notwendige Orientierung
auf betriebliche und gewerkschaftliche Auseinandersetzungen hingewiesen.
Aber ungeachtet des kleinbürgerlichen Charakters dieser Bewegung besitzt
sie - vor allem angesichts der sonstigen relativen Klassenkampfruhe
bisher - ein wichtiges und fortschrittliches Potential.
Aus diesem Grund haben wir uns ab der ersten Stunde an dieser Bewegung
beteiligt und in Form der Teilnahme am Aktionskomitee gegen SchwarzBlau
Verantwortung für die Donnerstagsdemos übernommen. Anfangs hat sich
eine
Vielzahl von Organisationen daran beteiligt. Das Aktionskomitee hat sich
auch für eine Reihe anderer erfolgreicher politischer Aktivitäten
engagiert.
Nach nur relativ kurzer Lebensdauer reduzierte sich die Beteiligung von
politischen Organisationen und Einzelpersonen am Aktionskomitee recht
drastisch. Seit nunmehr über 18 Monaten waren letztlich nur noch drei
Organisationen regelmäßig am Aktionskomitee beteiligt:
ArbeiterInnenstandpunkt, KPÖ und SLP.
Die politische Basis des Aktionskomitees war somit schon lange recht
dünn geworden. Vor wenigen Monaten erfolgte nun ein Wechsel in der
Person, welche die SLP im Aktionskomitee vertritt. Der neue Vertreter
kam nur recht selten und entschuldigte sich im Juni für die nächste
Woche. Seither ward er und auch niemand anderer von der SLP im
Aktionskomitee gesehen.
Mitte Juli fragten wir vom ArbeiterInnenstandpunkt per E-Mail bei der
SLP an, was dies zu bedeuten habe. Die Antwort brauchte nahezu einen
Monat. Sie erfolgte in Form eines "Brief der SLP an das Aktionskomitee
gegen Blau-Schwarz" von der SLP-Bundesleitung. Dieser wurde in Kopie an
einige wenige, handverlesene Menschen verteilt und besteht nahezu zwei
Seiten lang aus einer Selbstbeweihräucherung der "wichtigen Rolle
der
SLP in der Widerstandsbewegung", enthält aber kein Wort der
Entschuldigung dafür, zwei Monate lang nicht bei vereinbarten Treffen
aufzutauchen ohne einen Mucks zu tun. Wohl deshalb lässt uns die SLP am
Schluss auch wissen, dass der Brief "nicht breit verteilt wird".
In nur drei Absätzen erklärt die SLP ihren Rückzug aus dem
Aktionskomitee gegen SchwarzBlau wiewohl sie zuvor noch formuliert, dass
sie ihre politische Verantwortung in diesem reduziert. Der Grund: In
Österreich habe mit dem ersten PostbusfahrerInnenstreik "eine neue
Ebene
des Klassenkampfes" begonnen, mit der die ArbeiterInnenbewegung in den
Klassenkampf eintrete. Die SLP wolle sich deswegen in Zukunft vor allem
an betrieblichen und gewerkschaftlichen Kämpfen beteiligen.
An diesen sollten sich alle beteiligen, die gegen diese Regierung sind -
richtig. Wenn die SLP das bisher nicht ausreichend getan hat - schade.
Wenn nun aber die horrender Arbeit im Aktionskomitee - eine halbe Stunde
pro Woche - als Argument dafür herhalten soll, kann das nur eine Ausrede
sein. Wo liegt der wahre Grund, GenossInnen von der SLP? Niemand mehr zu
rekrutieren auf den Donnerstagsdemos? Nicht mehr genug Zeitungen und
sonstiges zu verkaufen?
Zweifellos haben mit den Postbusstreiks und dem UBG-Streik für
Österreich wichtige Klassenkampfereignisse stattgefunden. Deswegen hat
sich auch der ArbeiterInnenstandpunkt aktiv daran beteiligt (siehe
unsere Berichte in unserer E-Mail-Zeitung "Red Newsletter"). Und in
der
Tat stehen heute die Chancen gut, dass der Klassenkampf in den Betrieben
in der kommenden Periode einen Aufschwung nehmen wird. Wer aber die eben
entschlüpfte Larve schon für einen Schmetterling hält und das
Morgen als
das Heute bezeichnet, verkennt die Realität sträflich und gibt sich
Illusionen hin. Der ArbeiterInnenstandpunkt wird natürlich auch
weiterhin mit allen Kräften für einen Aufschwung des Klassenkampfes
arbeiten. Aber auf Teilnahme an den realen Kämpfe von heute zu
verzichten mit dem Argument möglicher Kämpfe von morgen hat nichts
mit
seriöser politischer Analyse zu tun. Der korrekte Name für diese
Herangehensweise lautet: Substitutionalismus.
Die realen und permanenten Kämpfe heute in Wien finden auf der Straße
statt - unter anderem wöchentlich auf den Donnerstagsdemos, auch wenn
wir realistisch den Rückgang der Beteiligung an dieser zur Kenntnis
nehmen. Falls es möglich sein sollte, diese mit betrieblichen und
gewerkschaftlichen Kämpfen zu verbinden, muss es geschehen. Wir vom
ArbeiterInnenstandpunkt haben daher immer wieder vorgeschlagen, die
Demos zu jenen Themen zu machen, um die es den KollegInnen in kämpfenden
Betrieben gegangen ist. Alleine: Das reicht der SLP nicht. Sie will
gleich eine kämpfende ArbeiterInnenklasse haben und ignoriert dabei das
reale Klassenbewusstsein der Massen. Sie ersetzt es durch ihre
Wunschvorstellung einer Welle des Klassenkampfes. Auch das ist
Substitutionalismus.
Heute das Aktionskomitee gegen SchwarzBlau und damit die
Donnerstagsdemos zu ignorieren, bedeutet nichts anderes als einen der
längsten Kämpfe seit 1945 zu ignorieren. Und wenn die SLP zu recht
meint, dass dabei manches anders laufen sollte (Öffentlich machen der
Themen durch Flugblätter an die PassantInnen, Sprechchöre, ...) so
sollte sie - wie auch wir - dafür kämpfen, statt sich zurückzuziehen.
"Bewegung weiter aufbauen" lautet eine Überschrift im Brief der
SLP.
Aufbauen durch Weggehen? Eine interessante neue Form des Bauens!
Wir sind nun mit der Tatsache konfrontiert, dass wir es im Gegensatz zur
SLP für notwendig halten, die auf den Donnerstagsdemos übernommene
Verantwortung auch weiterhin wahrzunehmen, andererseits aber
wöchentliche Zwiegespräche mit der KPÖ nicht die notwendige politische
Breite darstellen, um das Aktionskomitee gegen SchwarzBlau weiterhin
künstlich am Leben zu halten.
Wir bedauern diesen Schritt zwar und hätten uns gewünscht, dass die
SLP
nach wochenlangem Fernbleiben nicht einfach ihren Rückzug bekannt gibt,
sondern diesen rechtzeitig ankündigt - also zum Zeitpunkt des faktischen
Rückzuges, also der letzten Teilnahme an einer Sitzung. Sie hätte
vor
seiner Umsetzung zumindest mit den anderen Beteiligten darüber
diskutieren müssen, um die Möglichkeit zu Verbesserungen und
Veränderungen zu schaffen, statt diese einzufordern und nicht für
ihre
Umsetzung zu kämpfen, die Bewegung für ihre Nicht-Umsetzung zu
kritisieren und einfach zu gehen. Nur so hätte ein Beitrag zur
Weiterentwicklung des Bewusstseins der TeilnehmerInnen, den die SLP
einfordert, geleistet werden können. Nur so hätten auch mögliche
Schritte zum Fortbestehen des Aktionskomitee gegen SchwarzBlau ergriffen
werden können. Nun aber wurden ArbeiterInnenstandpunkt, KPÖ und die
Donnerstagsdemos vor vollendete Tatsachen gestellt.
Das Aktionskomitee gegen SchwarzBlau hört de facto mit dem heutigen Tag
zu existieren auf. Gleichwohl ist es notwendig, die Donnerstagsdemos
fortzusetzen. Andere mögen ihre Verantwortung ablegen wie eine dreckige
Unterhose. Jene Mitglieder und SympathisantInnen des
ArbeiterInnenstandpunkt aber, die bisher eine tragende Rolle auf den
Donnerstagsdemos gespielt haben, werden das auch weiterhin tun. Sie
werden auch weiterhin für eine Politisierung der Demos und ihre
Verbindung mit den Kämpfen der ArbeiterInnen eintreten statt nur davon
zu reden wie so manch andere.
Wir schlagen daher vor, dass sich alle Organisationen und AktivistInnen,
die auch weiterhin Verantwortung für die Durchführung der
Donnerstagsdemo übernehmen wollen, jeden Donnerstag um 19 Uhr am
Ballhausplatz treffen, um dort die Einzelheiten der Demo zu besprechen.
* Das Aktionskomitee gegen SchwarzBlau ist tot!
* Lang leben die Donnerstagsdemos
* Lang lebe der Widerstand gegen SchwarzBlau!
Stellungnahme des ArbeiterInnenstandpunkt, 15.08.2002
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06 Mag. Wompel zu Hartz: Artikel aus der jungen Welt vom
Von: "heinz blaha" <heinz-blaha@chello.at>
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Heutzutage werden keine eigenen Arbeitslager benötigt. Die ganze Welt ist
eines und das Subjekt sperrt sich selbst ein in der Verinnerlichung des
Wertgeschehens..
>
> > > Schwarzer Tag fuer den Sozialstaat
> > > Hartz: "Schoener Tag fuer Deutschlands Arbeitslose"
> > > Mag Wompel
> > >
> > > Das nach der Ankuendigung von Peter Hartz ein "schoener
Tag fuer die
> > Arbeitslosen in Deutschland" sein sollte, ist eher ein schwarzer.
Denn
> > unabhaengig von den Details im gestern vorgelegten Endbericht der
> > Kommission, die durchaus noch fuer negative Ueberraschungen sorgen
> koennen,
> > ist mit der heftigen Debatte rund um die Taetigkeit und Ideen der
> > Hartz-Kommission zur Reform des Arbeitsmarktes eines wieder gelungen:
den
> > Fetisch (Lohn-) Arbeit in den Koepfen zu verfestigen.
> > >
> > >
> > >
> > > Von Beginn der Debatte an wurde jeder Kritiker des Zynismus gegenueber
> den
> > Erwerbslosen und ihrem ploetzlich so bedauernswerten Zustand bezichtigt,
> und
> > ausser verschiedenen Betroffenen traute sich niemand, Kritik an Details
> mit
> > der Kritik an der Anerkennung der Notwendigkeit, Menschen "in
Arbeit zu
> > bringen" zu verbinden. Dies gilt auch fuer die Gewerkschaften
und sich
> links
> > nennende Sozialpolitiker. Abgesehen von einigen gewerkschaftlichen
> Protesten
> > der Basis bezieht sich die Kritik an allen Vorschlaegen von Hartz
& Co.
> nur
> > auf die pauschale, kollektive Kuerzung der Lohnersatzleistungen, wobei
> hier
> > die Langzeitarbeitslosen auch schon mal vom Tellerrand fallen, weil
sie
> > nicht zur Klientel gehoeren.
> > >
> > >
> > >
> > > Wird das Schicksal von bisher unbeachteten Millionen von "Verlierern"
> > ploetzlich zum Politikum, akzeptieren auch vermeintlich linke Kreise
> laengst
> > ueberkommene Rezepte der Realpolitik: Vollbeschaeftigung durch
> > wirtschaftspolitische Anreize, Lohnsenkung und Flexibilisierung der
> > Arbeitsverhaeltnisse - wie auch ihrer Aufloesung - und nicht zuletzt
> > "Beschaeftigungspolitik" durch Arbeitsdienste, unsinnige
Weiterbildungs-
> und
> > Trainingsmassnahmen, ueber Leiharbeit erzwungene Arbeitseinsaetze
in
> > schlechter bezahlten Jobs sowie ihre Subventionierung durch die
> Steuergelder
> > der Lohnabhaengigen. Selbst wer den Sozialstaat retten will, wie die
> > "Initiative fuer eine sozialstaatlich orientierte aktive
> > Arbeitsmarktpolitik", hat zum Thema Arbeitslosigkeit ausschliesslich
> > lohnarbeitszentrierte Vorstellungen.
> > >
> > >
> > >
> > > Wer angesichts dieser Angebote immer noch ohne Arbeit bleibt,
muss
faul
> > und ein Schmarotzer sein, das leuchtet doch jedem ein. Um "Arbeit
zu
> haben",
> > muss sie nicht nur billiger, sondern auch von uns allen finanziert
werden.
> > Nur auf diesem Boden kann dieser weitere Schritt der Amerikanisierung
> > gelingen, in der der Zwang zu jedweder Arbeit als individuelle
> > Disziplinierungsmassnahme akzeptiert wird. Die Hinnahme von
verschaerften
> > Zumutbarkeitsregeln bedeutet nichts weniger als den Abschied von
> > sozialstaatlichen Prinzipien. Der Protest dagegen muss sich gegen
die
> > Lohnarbeit an sich wenden.
> > >
> > >
> > >
> > > * Unsere Autorin ist Chefredakteurin von LabourNet.Germany
> > >
> > >
> > > Den Artikel finden Sie unter:
> > > http://www.jungewelt.de/2002/08-17/002.php
> > >
> > > (c) Junge Welt 2002
> > > http://www.jungewelt.de
> > > [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden
> > entfernt]
> > > =================================
> > > =================================
> > >
> > > LIST48 - Wertkritik, freie Kooperationen u.v.a.
> > > http://de.groups.de.com/group/list48
> > > ----
> > > CoForum - ein Wiki Wiki mit vielen Infos
> > > http://coforum.de
> > > ----
> > > OpenTheory - freie Textentwicklung
ÿ > > http://www.opentheory.org
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07 Slowen. Frage in Kärnten - neue Broschüre
Von: "Arbeitsgruppe Marxismus" <agm@agmarxismus.net>
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Neue Broschüre der Arbeitsgruppe Marxismus (AGM):
"... w o m a n m i t B l u t
d i e G r e n z e s c h r i e b..."
Zur slowenischen Frage in Kärnten
(mit einem Anhang zu den AVNOJ-Bestimmungen)
Ausgelöst durch das Ortstafel-Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes vom
Dezember 2001 ist die Frage der slowenischen Minderheit in Österreichs
südlichstem Bundesland wieder an die Oberfläche der politischen Diskussion
gespült worden. Bekanntlich hatte auf Anraten des ÖVP-Politikers Andreas
Khol ein Kärntner Slowene, Rudi Vouk, mit seinem PKW die Geschwindigkeit
überschritten und gegen das Strafmandat, das ihm wegen Schnellfahrens in
St.
Kanzian, einer Südkärntner Ortschaft, erteilt wurde, geklagt - trotz
Zweisprachigkeit fehlte eine zweisprachige topografische Aufschrift. Der
Verfassungsgerichtshof schloss sich der Argumentation des Klägers an -
die
bisherige Regelung, dass in Südkärnten offiziell bloß knapp
100 Ortschaften
durch zweisprachige Aufschriften auch als Siedlungsgebiet der slowenischen
nationalen Minderheit ausgewiesen würden, sei verfassungswidrig. Statt
dessen seien überall dort, wo über einen längeren Zeitraum mindestens
10%
Minderheitsangehörige siedeln würden, zweisprachige Aufschriften
anzubringen. Bis 31. Dezember 2002 bekam die Bundesregierung Zeit zur
Reparatur des Gesetzes.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Solange er, Jörg Haider,
Kärntner Landeshauptmann sei, werde keine einzige neue Ortstafel aufgestellt
werden. Inzwischen wurden als kleine Vergeltung die Hinweisschilder auf den
Autobahnen, die z.B. den Weg nach Ljubljana anzeigten, durch ein auch für
Deutschnationale unverfänglicheres Slowenien ersetzt. Dezember 2001 und
das
Frühjahr 2002 waren von der bewährten Zuckerbrot- und Peitsche-Politik
gegenüber der slowenischen Minderheit charakterisiert: Einmal versicherte
die Kärntner Landesregierung, dass es den Slowen/inn/en frei stehe, die
verlangten Ortstafeln zu bekommen, aber dann würden im Gegenzug sämtliche
Förderungen des Landes Kärnten eingestellt werden. Böse Gemeinden
würden
finanziell bestraft, brave Gemeinden, die auf zweisprachige Ortstafeln von
sich aus verzichten würden, könnten hingegen mit besonderen finanziellen
Zuwendungen im Rahmen einer speziellen Grenzlandförderung rechnen...
Konsenskonferenzen, einberufen von Bundeskanzler Schüssel, sollten
Alleingänge in der sensiblen Frage verhindern, die
Slowen/inn/enorganisationen in ein gemeinsames Korsett mit den drei Parteien
des Kärntner Landtages (FPÖ, SPÖ und ÖVP) hineinpressen
und peinliche
Ausrutscher, zu denen die Regierung auch ein störrisches Festhalten an
dem
Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes zählt, vermeiden helfen.
Warum eigentlich diese aufgeheizte Stimmung über eine an sich lächerliche
Sache? Ist das so schlimm, wenn auf einer Ortstafel unter Ferlach auch noch
Borovlje, unter Eisenkappel auch Zelezna Kapla steht? Ortstafeln sind
auch
in Kärnten immer wieder Problemzone Nummer 1: Sie sind das sichtbare Symbol
dafür, dass hier auch Angehörige einer nationalen Minderheit siedeln.
Aber
das Problem sitzt gerade in Kärnten tiefer. Schon die beiden vergangenen
Jahrhunderte waren in Österreichs südlichstem Bundesland geprägt
von
mehrfachen Eruptionen des Nationalismus. Nicht zufällig war Kärnten
das
einzige Bundesland Österreichs mit einer relativ stark verankerten
Partisan/inn/enbewegung im Zweiten Weltkrieg, nicht zufällig wird in der
Kärntner Landeshymne Mannesmut und Frauentreu, die die Heimat aufs Neue
erstritten, und das Blut, mit dem die Grenze geschrieben wurde, beschworen.
In der neuen Broschüre untersuchen wir die Hintergründe für diese
Situation.
Broschüre der AGM
"...wo man mit Blut die Grenze schrieb..."
Zur slowenischen Frage in Kärnten
(mit einem Anhang zu den AVNOJ-Bestimmungen)
Marxismus-Sondernummer 11, August 2002, 56 Seiten
Preis: 2,50 Euro (plus 1 Euro für Versand)
Bestellungen über unsere email-Adresse: agm@agmarxismus.net
Wer sich die Versandkosten sparen will: die Broschüre ist auch zu bekommen
am AGM-Infotisch beim Wiener Volksstimmefest (31.8./1.9.02)
Neu auf der AGM-website (www.agmarxismus.net): Texte in französischer und
griechischer Sprache
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HINWEISE
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08 2 Stellenausschreibungen
Von: Andreas Goerg <Andreas.Goerg@blackbox.net>
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2 Stellenausschreibungen:
1.)
Das WUK (Werkstätten- und Kulturhaus) sucht für die Finanzkoordination
des Equalprojektes "Planung und Durchführung von Integrationsmassnahmen
für unbegleitete minderjährige und junge erwachsene Asylwerberinnen"
entsprechend qualifizierte und engagierte MitarbeiterIn für 20 Stunden
pro Woche befristet auf 3 Jahre. Arbeitsbeinn: September 2002. Dienstort: Währingerstr.
59, 1090 Wien.
Wir erwarten:
¸ Grundlegende Kenntnisse im Rechnungswesen und im Projektmanagement
¸ Erfahrungen im Sozial- / NPO - Bereich
¸ Fundierte EDV - Anwenderkenntnisse (zumindest MS Word und MS Excel,
wünschenswert MS - Access
¸ Hohe Kommunikations- und Teamfähigkeit
¸ Bereitschaft zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit
¸ Konfliktfähigkeit und Durchsetzungskraft
¸ Fähigkeit zu eigenverantwortlichen, strukturiertem und genauem
Arbeiten
Wir bieten:
¸ Ein den Anforderungen des Jobs entsprechendes Gehalt
¸ Professioneller Background des WUK
¸ Angenehmes Arbeitsklima
Bewerbungen ehestens an:
Dipl.Ing. Hans Flasch
Geschäftsleiter
WUK - Verein zur Schaffung offener
Kultur und Werkstättenhäuser
A-1090 Wien, Währinger Straße 59
Tel.: +43-1-40121-27
Fax: +43-1-40121-66
e-mail: hans.flasch@wuk.at
http://www.wuk.at
##
2.)
Volkshilfe Beschäftigungsinitiativen
Wir suchen
ProjektleiterIn/StellvertreterIn
Aufgaben:
Aufbau und Leitung eines Beschäftigungsprojekts im Bereich Recycling/Produktion
im Rahmen des EQUAL-Programms,
Budgetmanagement,
Gestaltung der Ablauforganisation,
intensive Kontaktpflege mit den anderen Projektpartnern,
Aufbau von Firmenkontakten,
Öffentlichkeitsarbeit.
Wir erwarten von Ihnen:
Fundierte wirtschaftliche und soziale Kompetenzen,
Erfahrungen im arbeitsmarktpolitischen Umfeld,
Erfahrung im Bereich Recycling und Produktion von Vorteil.
Aussagekräftige Unterlagen senden Sie an
Volkshilfe Beschäftigungsinitiativen
Zollergasse 8/4
1070 Wien
susanna.speckmayer@vhbi.at
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09 Illegal border crossing ... web-doku
Von: "kultur" <der.krusche@kultur.at>
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tanja ostojic aus belgrad befaßt sich mit gender-fragen, europäischer
identität etc.:
~ Illegal border crossing
~ Waiting for a Visa
~ Looking for a husband
______________________
tanja ostojic: *you are not alone*
http://www.kultur.at/howl/tanja/not/
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SOLIDARITAET WELTWEIT
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10 An August This & That....
Von: "Abraham J. Bonowitz" <abe@cuadp.org>
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Sent *only* to the more than 3,750 recipients of CUADPUpdate
Feel Free to Forward
Hi Folks!
If you enjoyed the transcript of SueZann Bosler and Abe Bonowitz's
meeting with Florida Governor Jeb! Bush, then you are sure to enjoy the
rest of the story. We've finally completed the web report, so now you can
see the photos, read the transcript of Laura Cardona's private meeting with
Jeb! (HIGHLY RECOMMENDED - great job, Laura!), read the comments of all of
the participants made immediately after we finished the action, and... see
Jeb!'s response to FADP's challenge to debate the issue in public. Many
thanks to Paula for her excellent web design work. See it all by clicking
on the first item at <http://www.fadp.org/action.html>.
And now.... An August This & That!
CONTENTS:
Deadly Decisions: How Do Jurors Decide...?
Prisoner Case Actions
Texas Coalition Newsletter Available
Mercy By The Numbers: A new clemency study
George W. White: Available to move mountains...
Support Alex Sanders for US Senate: A letter from Mike Farrell
Mark Your Calendar! NCADP Conference
Fund Raising Update
*******
DEADLY DECISIONS: HOW DO JURORS DECIDE...?
Deadly Decisions -- How do jurors decide who should live and who should die?
In Deadly Decisions, American RadioWorks examines cases in which death
penalty jurors misunderstood or even disobeyed the laws designed to guide
their decisions over life and death. Is it a matter of jurors being
influenced by their own fears and prejudices when faced with sentencing
people to death?
To read about Deadly Decisions or listen to the Real Audio files:
<http://americanradioworks.org/features/deadlydecisions/>
********
PRISONER CASE ACTIONS
Citizens United for Alternatives to the Death Penalty (CUADP) is happy to
provide a space for prisoner advocates to list links to their web pages and
special actions or petitions. To add a link for a specific prisoner or
their petition, please visit
<http://www.cuadp.org/prisonerlinks.html>. For the record, CUADP is unable
to join, adopt, raise money for, or otherwise advocate on behalf of any
particular case.... But we want to do something. Hence, this section of
the web site. Please check it out. If you have a case to list, use the
link to submit that case. If you have a few minutes to check out actions
listed, please do....
********
TEXAS COALITION NEWSLETTER AVAILABLE
The latest issue to the TCADP Newsletter has just gone online. To access
it, go to: <http://www.wf.net/~connally/tcadpnews.html>. You will also
find
it by going to the TCADP web site at <http://www.tcadp.org>.
*******
MERCY BY THE NUMBERS
"Mercy By the Numbers: An Empirical Analysis of Clemency and its Structure"
ABSTRACT:
Clemency is an extrajudicial measure intended to both enhance fairness in
the administration of justice, as well as allow for the correction of
mistakes. Perhaps nowhere are these goals more important than in the death
penalty context. The recent increased use of the death penalty and
concurrent decline in the number of defendants removed from death row
through clemency call for a better and deeper understanding of clemency
authority and its application. Questions about whether clemency decisions
are consistently and fairly distributed are particularly apt.
This study uses 27 years of death penalty and clemency data to explore the
influence of defendant characteristics, political factors, and clemency's
structure on clemency decisions. The results suggest that although a
defendant's race and ethnic origin do not influence clemency, gender does
play a role as women are far more likely than their male counterparts to
receive clemency. Analyses of political and structural factors point in
different directions. Political factors such as the timing of gubernatorial
and presidential elections and a governor's lame-duck status do not
systematically influence clemency. However, how states structure clemency
authority makes a difference. Clemency grants are more likely in states
that vest authority in administrative boards than in states that vest
authority in the governor. Regionality and time are also important as
clemency grants are less likely in Southern states and declined after 1984.
Overall, these mixed results contribute to a critique that clemency
decisions are arbitrary and inconsistent. Thus, important questions
regarding fairness that plague earlier aspects of the death penalty process
persist to its final stage.
BY: MICHAEL HEISE
Case Western Reserve Law School
Paper ID: Empirical Legal Research Working Paper No. 02-01
Date: August 2002
Contact: MICHAEL HEISE
Email: <mxh94@po.cwru.edu>
Postal: Case Western Reserve Law School
11075 East Boulevard
Cleveland, OH 44106-7148 UNITED STATES
Phone: 216-368-2659
Fax: 216-368-2086
*******
GEORGE W. WHITE: AVAILABLE TO MOVE MOUNTAINS
CUADP Co-Founder George White faced the death penalty and spent more than
two years of a life sentence in an Alabama prison after having been wrongly
convicted in the murder of his wife (and shooting himself three times - go
figure!). Get more info on George at
<http://www.journeyofhope.org/People/george%20white.htm>. George asks
that
following be shared:
>Dear Friends,
>I am asking that you please forward this to anyone you think might be able
>to help. This is difficult for me to do as it is a personal appeal but I
>need help and I don't know what else to do. I am seeking no or low
>interest loans, gifts and just as importantly paid speaking bookings.
>Since the first of the year I have incurred more than 9,000.00 in medical
>and dental expenses and I have no health insurance to help defray these
>costs. I have arranged to make payments BUT I have been experiencing some
>additional medical problems and must come up with approximately $2500.00
>for tests within the next 30 days (half by next week). Adding to the
>situation here is a plant shut down last month that layed off more than
>900 workers in this town of 13000.... drying up all my income opportunities.
>
>If you can or know of someone that can extend me some financial aid I will
>be glad to discuss terms. My contact info is below.
>
>If you can help arrange paid speaking bookings for fall and spring - that
>help would be greatly appreciated too. If nothing else your prayers are
>appreciated.
>
>Bless your hearts,
>George
>G.W. White
>827 North A Street
>Arkansas City, KS. 67005
>(620) 442-9433 or <gwjourney@hit.net>
Folks, when it comes to speakers on the death penalty, George is among the
best. He can address the pragmatic and public policy aspects of the issue
without even telling his own story, but when he adds the fact that he is a
murder victim family member AND a person who was wrongly convicted, he
moves people like few others can. If you need a speaker for your event, or
if you know a group or a meeting that could benefit from hearing the issue
placed in context by someone who has been there, please contact George
directly at the information above.
If you can respond to George's request for assistance, please do so
directly. If you would like to help him with a credit card (Visa,
MasterCard, AMEX or Discover), visit
<https://www.compar.com/donation/donateform.html>, and be sure check the
box that says "Abolitionist Welfare Fund" and include a note in the
comments section that says "This is for George." George promises not
to
use any funds received for cigarettes. (smile - that's a joke!) CUADP
will forward your contribution to George immediately.
******
SUPPORT ALEX SANDERS FOR US SENATE
Mike Farrell Writes:
>Alex Sanders has a very good chance of becoming the next U.S. Senator from
>South Carolina - in a wonderful example of poetic justice - replacing the
>retiring (if not shy) Strom Thurmond. Sanders is a very well respected
>former judge and outspoken opponent of the death penalty.
>
>According to David Bruck, himself a very highly regarded death penalty
>defense attorney in So. Carolina, Sanders is getting a tremendous amount
>of heat from the conservative side in the state, mostly about his position
>on capital punishment, and his refusal to buckle on the issue has made it
>the key point in the race. His opponent, Lindsay Graham, is a
>neo-conservative Congressman whose claim to fame is having spear-headed
>the impeachment effort against Bill Clinton.
>
>According to Bruck, Sanders' popularity in S.C. makes this election
>potentially the flip side of Mario Cuomo's race in NY. A Sanders win will
>make the statement that the death penalty is no longer an albatross around
>the neck of a politician running for national office. A defeat, however,
>will say the reverse.
>
>The below articles and the attached New Yorker piece will give you a good
>sense of who Sanders is. [SORRY - CUADP DID NOT RECEIVE THE ATTACHMENTS,
>but visit <http://www.sanders2002.com/>.] Bruck says his election
will
>be a huge step in many ways. It will be the equivalent of "Mark Twain
goes
>to the Senate" and a major boost toward the abolition of the death
penalty
>as well as all progressive issues.
>
>Please help. Money, of course, is needed. Send to:
>
>Alex Sanders for Senate
>P.O. Box 11903
>Columbia,
>SC 29211
>
>Phone is (803) 779-3799, FAX is (803) 733-8108
>
>Many thanks.
>
>Mike Farrell
**********
PLAN NOW TO ATTEND...
The National Coalition to Abolish the Death Penalty invites you to attend its
2002 NATIONAL CONFERENCE
Restoring Justice, Reclaiming Humanity
October 24-27, 2002, in Chicago, IL
Join the National Coalition to Abolish the Death Penalty along with
hundreds of anti-death penalty activists from around the country for a
national gathering devoted to organizing and creating public awareness in
the fight against the death penalty!!
REGISTER TODAY!!!!
For more information on registration, conference speakers, workshops,and
scholarship information :
1. Visit the official conference website
<http://www.ncadp.org/html/conference.html>
2. Call 202-543-9577
3. Email <nationalconference@ncadp.org>
***********************
A CUADP FUND RAISING UPDATE...
Will be sent shortly. Please watch for it and respond! Have a lovely weekend.
paz!
--abe
Abraham J. Bonowitz
Director, CUADP
********************************************************
YES FRIENDS!
There is an Alternative to the Death Penalty
Citizens United for Alternatives to the Death Penalty
(CUADP) works to end the death penalty in the United
States through aggressive campaigns of public education
and the promotion of tactical grassroots activism.
Visit <http://www.cuadp.org> or call 800-973-6548
********************************************************
To Unsubscribe, send a blank message to: cuadpupdate-unsubscribe@eGroups.com
Redaktionsschluss:
17. August 2002, 21.00 Uhr
Diese Ausgabe hat rainer widerstand@no-racism.net
zusammengestellt
Fehler möge frau/man mir nachsehen!