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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 25.8.: Veranstaltung: Arbeitszeitdebatte
From: "AL-Antifaschistische Linke" <group_ad at yahoo dot de>
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Die Arbeitszeitdebatte in Deutschland und Österreich
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Was steckt hinter Arbeitszeitverlängerung, Lohndumping und
Betriebsverlagerungen und was können wir dagegen tun?
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Veit Sorger, der neue Präsident der Industriellenvereinung
hält,
hält "eine Erhöhung der Arbeitsstunden für sehr
notwendig",
Finanzminister Grasser denkt laut über die Streichung von
Feiertagen nach und der unselige "Sozial"experte Prof. Marin
will den Lohnabhängigen per "Flexibilierung der Arbeitszeiten"
zu höherem Arbeitsdruck verhelfen. Nachdem in zwei deutschen
Siemens-Werken die Wochenarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden
erhöht wurde, ist die Debatte um Arbeitszeitverlängerungen im
deutschsprachigen Raum neu entflammt.
Nach einer kurzen Einleitung über die historische Entwicklung des
Kampfes um kürzere Arbeitszeiten setzt sich das Referat mit der
Frage auseinander, warum gerade jetzt Arbeitszeitverlängerungen
vorgeschlagen werden und wie sich diverse Forderungen der
KapitalistInnen auswirken würden. Weiters soll behandelt werden,
was wir gegen Lohndumping, Arbeitszeitverlängerung und drohende
Betriebsverlagerungen tun können und wie eine mögliche
Verkürzung der Arbeitszeit in einer sozialistischen Gesellschaft
aussehen könnte.
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Wann? Mi, 25.August, um 19:00
Wo? Amerlinghaus, Stiftstraße 8, 1070 Wien (U3 Neubaugasse,
Ausgang Stiftgasse)
-----------------------------
###########################
AL-Antifaschistische Linke
Gegen Rassismus, Sexismus, Sozialabbau!
Für Solidarität und Sozialismus!
--------------------------------------------------
Web: www.sozialismus.at
Mail: al@sozialismus.net
Phone: 0699 10 934 921
Post: AL, c/o Amerlinghaus, Stiftg. 8, A-1070 Wien
--------------------------------------------------
AL - Antifaschistische Linke
netz: www.sozialismus.at, almail@gmx.net
tel.: +43 (0) 699 10 934 921
post: AL c/o Amerlinghaus, Stiftg. 8, A-1070 Wien
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02 30.9.: Premiere "Hotel Genoscha" (Künstlerhaus)
From: "theaterverein.toc" <theaterverein.toc at gmx dot at>
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Sehr geehrte Redaktion!
toc präsentiert:
HOTEL GENOSCHA
Ein Bühnenstück von Paola Aguilera
UA Premiere: 30. September 2004, 20h
Spielzeit: 01.10.-16.10.04
dietheater Künstlerhaus Wien: Karlsplatz 5 1010 Wien
Kartenreservierung: 587 8774; www.dietheater.at
"Science Fiction und Utopie haben nicht das geringste mit der
Zukunft zu tun. Sie handeln nur von heute."
Ray Bradbury
Drei Jahre sind seit der letzten Produktion von toc, "SLACKER
V.V." im Jahr 2001 vergangen. Jetzt präsentiert toc eine weitere
Uraufführung im dietheater Künstlerhaus.
"HOTEL GENOSCHA" ist der Titel des neuen Projektes von Paola
Aguilera. Wir schreiben das Jahr 2043. Das Stück spielt in einer
ehemaligen Hotellounge einer europäischen Großstadt und
versammelt vier gefangene Personen. Das Leben ist von Folter,
Gewalt und Entführung geprägt. Verschwundene Menschen,
Gefangene,
Verschleppte sind weltweit Normalität. Die vier Häftlinge
stellen
das Schicksal vieler dar. Jede/r der hat eigene Strategien, um
die traumatischen Erlebnisse der Folter zu verarbeiten und die
anhaltende auswegslose Situation zu bewältigen.
Es könnte irgendein Raum sein, es könnte eine andere Zeit
sein.
Gewisse Fragen bleiben dennoch gleich: die Frage nach dem Umgang
mit dem Leben, mit den Sehnsüchten, mit den Traumata, mit dem
Tod. Vor allem mit dem Eigenen. Warten ist schlimmer als sterben.
"HOTEL GENOSCHA" ist eine Parabel, die um die großen Themen des
Daseins kreist, sie handelt von der endlosen Ausdehnung des
Verheerens und Versagens unserer Gegenwart. Die
Auseinandersetzung mit Folter basiert auf Berichten und Material
von Amnesty International.
Am 10. Oktober wird der "Internationale Tag gegen die
Todesstrafe" begangen. Am 9. Oktober spielen wir eine
Zusatzvorstellung und spenden drei Euro pro Karte an Amnesty
International und unterstützen so die Kampagne zur weltweiten
Abschaffung der Todesstrafe.
"HOTEL GENOSCHA" ist eine Komposition für Text, Bewegung, Musik
und Licht.
Personen
Vier Gefangene
(eine Frau, drei Männer)
PILAR AGUILERA, TOBIAS DÜRR,
REINHOLD G. MORITZ, WOLFGANG MÜLLNER
"HOTEL GENOSCHA"
dietheater KÜNSTLERHAUS
1010 Wien, Karlsplatz 5
Karten: 1/587 05 04
Premiere: 30.9.04, 20h
Spielzeit: 01.10.-16.10.04 Di. - Sa., 20h
Montagsvorstellung: Mo. 11.10., 20h
Team:
Regie / Buch / Kostüm: PAOLA AGUILERA
Dramaturgie: GENIA ENZELBERGER
Musik: JEAN-BAPTISTE MARCHAND
Regieassistenz: SABINE PRIBIL
es spielen: PILAR AGUILERA, TOBIAS DÜRR,
REINHOLD G. MORITZ, WOLFGANG MÜLLNER
Lichtdesign: GORDANA CRNKO
Hospitanz : ISABELLA MANDL u. CHRISTIAN KOHLHOFER
Supervision: SVEN KASCHTE
Bühne: JÜRGEN KIRNER
PR: GREGOR WEISS
Produktion: SINDY BAUER
Pressekontakt:
Für weitere Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Gregor Weiss
Tel: 0699 1925 0519
Email: theaterverein.toc@gmx.at
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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03 Linke Stimmen zu Michael Moores neuem Film Fahrenheit 9/11
From: "Ökologische Linke" <OEKOLI_Wien at gmx dot net>
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einige Texte zu Michael Moores neuem Film Fahrenheit 9/11 um
unseren LeserInnen einen verpatzten Kinoabend zu ersparen:
schönen Sommer wünscht die ÖKOLI Wien
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Der Kreuzzug des kleinen Mannes
Schnelle Schnitte, emotionalisierende Bilder, Manipulation der
Fakten: Mit "Fahrenheit 9/11" appelliert Michael Moore an die
Ressentiments des Publikums.
von teresa schweiger und tobias ofenbauer
So viel steht vor dem Filmstart in Europa bereits fest:
"Fahrenheit 9/11", der neueste Film von Michael Moore, ist ein
Kassenknüller. Und ebenfalls lässt sich mit hoher
Wahrscheinlichkeit prognostizieren, dass dieses
ressentimentgeladene Propagandawerk auch in Europa einschlagen
wird.
Michael Moore setzt nahtlos da an, wo er bei "Bowling for
Columbine" und seinen journalistischen Büchern aufgehört hat.
Keine Überraschungen also: Intimfeind Nummer eins ist George W.
Bush, ein manchmal tölpelhafter Typ, den Moore gern als
Viehhüter
aufgemacht zeigt und der es trotz allem zu Geld und Macht
gebracht hat.
Der Film beginnt mit einem lahmen Versuch, die
Rechtmäßigkeit
dieser Präsidentschaft in Zweifel zu ziehen. Doch so sehr Moore
versucht, es durch schnelle Schnitte und emotionalisierende
Bilder zu verbergen: Es war die Parteiführung der Demokraten,
welche die rechtsstaatliche Auseinandersetzung um die Wahl nicht
bis zum letzten austragen wollte und ihre eigenen Abgeordneten im
Stich ließ.
Diese Tatsache wird jedoch von Moore geflissentlich übergangen.
Böse sind schließlich nur die Republikaner. Also wird rasch
umgeschwenkt. Mit immer derselben Technik, markigen Sprüchen,
rasanten Bildern und schnellen Schnitten soll dem Zuschauer
eingehämmert werden, dass Bush vor dem 11. September ein mieser
Präsident war, faul, arbeitsscheu und politisch ineffizient. Wenn
zufällig jemand im Publikum seiner Vernunft treu bleiben sollte
und sich von diesem Pseudoskandal nicht beeindrucken lassen will,
soll sein Verstand zumindest durch einen Bildersturm überrumpelt
werden.
Schnitt. Der 11. September 2001. Nun gibt es für Michael Moore
kein Halten mehr. Er tischt einen bizarren Plot auf, der in
folgenden "Erkenntnissen" kulminiert: Wegen enger geschäftlicher
Beziehungen zwischen der Familie Bush und den Angehörigen von
Ussama bin Laden sowie des saudischen Königshauses denkt die US-
Regierung nicht mehr an das Wohl ihres Volkes, sondern überlegt,
wie sie es den Saudis recht machen kann.
Aus der Tatsache, dass die Geschäftswelt in manchen Bereichen
eben mafiotisch funktioniert, zaubert Moore eine
Verschwörungstheorie. In der kapitalistischen
Selbstverständlichkeit, dass Saudis, die einen Haufen Geld
besitzen, es gewinnbringend investieren wollen und dabei gerne
profitable Anlagemöglichkeiten in den USA nutzen, sieht er
bereits eine kriminelle Handlung. Er suggeriert, dass die
ökonomische Macht der saudischen Investoren die
Souveränität der
USA gefährdet und dass der unpatriotische Bush ihnen zuarbeitet.
Die Banalitäten häufen sich. Moores Intention ist nicht
Aufklärung, er hofft vielmehr auf die Dummheit seines Publikums.
Die Sequenzen, in denen er versucht, die US-Regierung als
Marionette der saudischen Monarchie darzustellen, könnte man auch
als Rassismus werten, zumindest sind sie ein Appell an
nationalistische Ressentiments.
Dann wird es ein wenig widersprüchlich. Moore zufolge dienten die
Angriffe auf Afghanistan und auch auf den Irak lediglich zur
Ablenkung von den gerade von ihm aufgedeckten "skandalösen
Geschäftsverbindungen". Moore kritisiert, der Kampf gegen al-
Qaida in Afghanistan sei bewusst mit einer extrem geringen
Truppenzahl geführt worden. Anschließend behauptet er, dass
Afghanistan besetzt worden sein, damit die Energieindustrie eine
Pipeline bauen kann. Der Konzern Unocal, der diesen Plan Mitte
der neunziger Jahre verfolgte, hat jedoch kein Interesse mehr an
dem Projekt, und auch andere US-Unternehmen mögen nicht
einspringen.
Aber Konsistenz ist kein Kriterium für Michael Moore. Und die
Auslassung unbequemer Fakten, die den Fluss seiner Erzählung
stören könnten, führt in manchen Fällen zu
Umdeutungen der
Geschichte. So stellt er den Irak unter Saddam Hussein als eine
"souveräne Nation" dar, die "niemals einen amerikanischen
Staatsbürger ermordet" habe, aber dennoch wegen einer Laune von
George W. Bush von den USA brutal vernichtet wurde. Kein Wort
verliert Moore über den Terror des ba'athistischen Regimes und
die offiziell angestrebte Demokratisierung des Irak, die auch die
autokratischen Regimes in der Region vor ein Legitimationsproblem
stellen sollte.
Moore genügt es, sich als Aufdecker angeblicher Skandale zu
präsentieren. Dabei übt er sich als Dompteur der
Ressentiments,
als zwinkernder Führer einer Projektionsgemeinschaft. Er
halluziniert Skandale - dass eine Berufsarmee Anwerber durch die
Straßen schickt, um Mitglieder zu rekrutieren, ist einer davon -
und ruft zum Aufstand des gesunden Volksempfindens gegen "die da
oben". So versucht Moore, Kongressabgeordnete zu überreden, ihre
Söhne in den Irak zu schicken. Juristisch ist das gar nicht
möglich, denn das Militär benötigt eine persönliche
Bewerbung.
Doch Rechtspersonen gibt es für Moore nicht, lediglich den Sieg
der Moral des "kleinen Mannes".
Um seine Gegner zu verunglimpfen, bedient Moore sich fast aller
Stereotype, welche die Kulturgeschichte dieses Wahns gezeitigt
hat. Bush und Co. zeichnet er als Grimassen schneidende,
geschminkte, verweichlichte und unmännliche Knilche, als Diener
des Mammon, welche das Blut Unschuldiger auf dem Altar ihrer Gier
nach mehr Profit opfern.
Dass George Bush senior für ein Firmenkonglomerat arbeiten soll,
das u.a. Waffen für die US-Streitkräfte produziert, passt da
nur
recht ins Bild. Denn natürlich ist es immer der ganze
Familienclan - bei Moore herrscht Sippenhaftung. Dasselbe gilt
für die bin Ladens. Man mag die Entscheidung, dass Mitglieder
dieser Familie und der saudischen Oligarchie am 13. September
2001 die USA verlassen durften, für dubios halten. Aber Moore
begnügt sich nicht mit Zweifeln, dazu bewegt er sich viel zu
gerne im Tümpel populistischer Ideologieversatzstücke.
Geld und politische Macht kann er sich nur als Eigentumstitel von
Personen vorstellen, nicht als systematische gesellschaftliche
Synthesis, die Subjekte erst konstituiert. Angeblicher Missbrauch
und angeblich rechtschaffener Gebrauch von Macht werden zur Frage
des persönlichen Urteils, Moral wird zur Frage der Gefolgschaft.
Und wenn ihm, Michael Moore, die aktuelle Politik missfällt, dann
darf er sie mit allen Mitteln attackieren.
Nicht ob rechtstaatlichen Regeln genüge getan wird, zählt,
sondern ob sich der eigene politische Wille durchsetzen lässt.
Die Nähe zu antietatistischen Konzepten des Populismus, in denen
nicht der blutleere Rechtsstaat, sondern das gesunde
Volksempfinden herrschen soll, liegt hier offen zu Tage.
Als Schlusspunkt seines Projektionsfeuerwerks bringt Moore ein
Zitat von George Orwell. Es suggeriert, dass die US-Regierung
einen endlosen Krieg plant, der kein konkretes politisches Ziel
verfolgt, sondern "die Struktur der Gesellschaft intakt" halten
soll. Doch der hier als Kronzeuge gegen Bush aufgerufene Orwell
war kein Freund der Appeasementpolitik gegenüber dem
rechtsextremen Terror. Er kämpfte im spanischen Bürgerkrieg
gegen
den Faschismus und gegen den Sieg all dessen, was Moores Produkte
beinhalten: Dummheit, Antiliberalismus, Kollektivgeist,
Infantilität und Lügenpropaganda.
aus Jungle World, Nummer 32 vom 28. Juli 2004
http://www.jungle-world.com/seiten/2004/31/3596.php
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Cui bono?
Die Kampagne zum Film
von ivo bozic
Kaum ein Ereignis hat die Welt so durcheinander gewirbelt wie der
11. September 2001. Die Bücher von Verschwörungstheoretikern
wie
Andreas von Bülow, Matthias Bröckers und Gerhard Wisnewski
wurden
Bestseller. Wisnewski, dem der WDR wegen zweifelhafter Recherche-
Methoden und vermutlich auch wegen seiner antisemitischen
Äußerungen (Jungle World Nr. 26/02 u.a.) die Zusammenarbeit
aufgekündigt hat, wirft demnächst im Knaur-Verlag erneut
einen
Verschwörungsschmöker auf den Markt: "Mythos 9/11". Das
klingt
nicht nur wie "Fahrenheit 9/11", das soll sich auch so gut
verkaufen.
Auch Michael Moore schipperte bereits mit seinem Buch "Stupid
White Men" auf dieser globalen antiamerikanischen
Post-"9/11"-Welle. Die Schar der Verschwörungstheoretiker
stilisierte ihn zu ihrem Helden. Kaum eine Homepage aus ihren
Kreisen, auf der nicht mindestens ein Banner den neuen Moore-Film
bewirbt und dazu auffordert, die in den USA initiierte
"internationale Fahrenheit 9/11-Kampagne" und die Verbreitung des
Films zu unterstützen.
"Hilf, Geschichte zu machen!" ist das Motto dieser Kampagne. Man
möge doch im Kino vor dem Beginn des Films aufstehen, heißt
es
da, und dem Publikum erklären, dass Moore eine Website der
Verschwörungstheoretiker als "must read" auf seiner Homepage
verlinkt habe, und dass man sich dort Flugblätter runterladen
könne.
Grundlage der Verschwörungstheoretiker ist die Frage »cui
bono?«,
wem nützt es? Ihre These: Der 11. 9. habe nur den Vereinigten
Staaten genutzt, weil er ihnen als Rechtfertigung für die Kriege
in Afghanistan und im Irak diente. Deshalb müssen die USA auch
selbst dahinter stecken.
Doch nehmen wir das "cui bono" einmal ernst: Wem hat das alles
tatsächlich genützt? Zunächst mal den
Verschwörungstheoretikern
selbst und den Anti-Bush-Aktivisten, die mit ihren Filmen und
Büchern reich wurden, oder wie Moore sogar einen Oscar und eine
Goldene Palme einheimsen konnten.
Außerdem dem internationalen Djihadismus, der in den letzten
Jahren einen ungeahnten Aufschwung und Zulauf erfuhr. Den USA
jedenfalls nicht, die im Irak fast ihr zweites Vietnam erlebten,
deren Ansehen nicht erst seit dem Folter-Skandal in Abu Ghraib
auf einem absoluten Tiefpunkt ist, der CIA nicht, die in der
tiefsten Krise seit Jahrzehnten steckt, und George W. Bush nicht,
dem im Herbst eine Wahlschlappe droht.
Hätte die CIA eine Rechtfertigung für den Irak-Krieg
gebraucht,
hätte es gereicht, ein kleines Fläschchen Anthrax in einem
von
Saddams Palästen zu vergraben und zu finden. Dafür muss man
nicht
vier Passagierjets, zwei Hochhäuser und das Pentagon mitsamt
tausender Menschen in die Luft jagen und eine Verschwörung
konzipieren, die einige tausend Mitwisser gehabt haben müsste.
Natürlich hat es rund um den 11. 9. unzählige
Versäumnisse der
CIA gegeben, und es stimmt, dass die CIA selbst und auch die
Bushs es waren, die Ussama bin Laden mit aufgebaut, Saddam
Hussein protegiert und mit dem saudischen Königshaus
Geschäfte
gemacht haben.
Doch Moore speist, ohne es direkt zu sagen, die von anderen
verbreitete Verschwörungstheorie, dass bin Laden nur ein
Erfüllungsgehilfe der Bush-Administration war und beide gemeinsam
hinter den Anschlägen vom 11. 9. stecken. Die Tatsache, dass
Mitglieder des Bin-Laden-Clans zwei Tage nach dem Anschlag die
USA verlassen konnten, wie Moore in seinem Film nachzeichnet, ist
für die Verschwörungstheoretiker keine Panne, sondern ein
"Beweis", dass Bush die Täter kannte, sie deckt und vorher von
dem Plan gewusst haben muss. Fahrenheit 9/11 - cui bono? Den
deutschen Verschwörungstheoretikern auf jeden Fall.
aus Jungle World, Nummer 32 vom 28. Juli 2004
http://www.jungle-world.com/seiten/2004/31/3598.php
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Andreas Busche
Fuck Facts
"Fahrenheit 9/11": In Michael Moores neuem Film heiligt der Zweck
- Bush muß weg und ich in die Vorstadtkinos - beinahe jedes
Mittel
Ein Mädchen hatte eine Streichelziege. Und es lief gerne mit
seiner Ziege herum. Aber die Ziege tat etwas, was den Vater böse
machte. Die Ziege aß Sachen. Die Ziege aß Dosen und Kuchen
und
Katzen. Bis der Vater sagte, daß die Ziege gehen müsse, weil
die
Ziege zuviel aufesse. Da wurde das Mädchen traurig und versprach
hoch und heilig, daß die Ziege nie wieder etwas aus dem Haus
aufessen würde. - Einfach sind diese Worte und doch so
geheimnisvoll, daß George W. Bush an jenem Morgen des 11.
September 2001 über sieben Minuten lang in ihnen versank, als
suche er dort nach einem tieferen Sinn.
Dabei war es so einfach: Ein Mädchen hatte eine Streichelziege.
Einige Minuten zuvor hatte Bushs Berater Andrew Card seinem Chef
mitgeteilt, daß soeben zwei Flugzeuge ins World Trade Center
geflogen seien. Also nochmal langsam: Die Ziege aß Sachen ...
George Juniors beschwerliche Lektüre von Siegfried Engelmanns
Kindergeschichte "My Pet Goat" kursierte lange Zeit als Running
Gag durch die einschlägigen Webforen. Der mächtigste Mensch
der
Welt, allein gelassen von seinem Beraterstab, von Condi und Rumsi
und Daddy.
Auch in Michael Moores neuem Film "Fahrenheit 9/11" sind die
Aufnahmen aus dem Grundschulklassenzimmer in Florida prominent
plaziert; sie öffnen eine Gedankenklammer, die mit den
geschäftlichen Beziehungen der Familien Bush und Bin Laden
beginnt und sich zur gewagten These aufschwingt, daß
saudiarabisches Geld das Schmieröl der amerikanischen Politik
sei. Was mag in diesen sieben Minuten im Kopf George Juniors wohl
vorgegangen sein, fragt Moore - und weiß die Antwort
natürlich
längst: "Scheiße, ich häng' mit den falschen Leuten
rum."
Den Begriff "politische Dokumentation" auf "Fahrenheit 9/11"
anzuwenden, ist ungefähr so ergiebig, wie den Film auf genuin
linke Positionen hin abzuklopfen. Moore hatte sein Ziel im
Vorfeld bereits hinreichend publik gemacht: Bush muß weg, egal
mit welchen Mitteln. Diese Meinung teilt er mit der
amerikanischen Linken, aber auch mit konservativen Demokraten,
Old-School-Konservativen und anderen "guten Amerikanern".
Politisch ähnlich bunt sind die Argumente, die Moore in
"Fahrenheit 9/11" auffährt. Sie reichen von grundsätzlich
konsensfähig bis haarsträubend. So wie Moore sich beliebig
dokumentarischer und journalistisch-investigativer Mittel
bedient, verwurstet er in seiner Anti-Bush-Polemik auch linke
Argumente (die richtigen wie die falschen), wie sie ihm gerade
ins Bild passen. Mit Differenzierungen hat er es nicht so.
Moore macht in "Fahrenheit 9/11" was er immer schon am besten
konnte: Er liefert eine Argumentation der blitzschnellen Effekte,
deren Überzeugungskraft nicht auf Kohärenz, sondern auf
schierer
Opulenz beruht. Bereits nach der Hälfte des Films hat er alle
Fakten, Hintergrundinformationen und Expertenmeinungen (u.a.
kommt Craig Unger, Autor des Buches House of Bush, House of Saud
zu Wort) verpulvert, die als Grundlage eines sorgfältigen
Argumentationsaufbaus dienlich gewesen wären.
Nichts Neues hat bis dahin gehört (gesehen schon eher, denn eins
muß man Moores Rechercheteam lassen: sein Bildmaterial ist
unbezahlbar), wer sich in den letzten drei Jahren auch nur
halbwegs ernsthaft mit den Folgen des 11. Septembers beschäftigt
hat. Für die allerdings, und das ist der springende Punkt, hat
Moore "Fahrenheit 9/11" auch nicht gemacht.
Jean Luc Godard hat in Cannes, wo "Fahrenheit 9/11" im Mai die
Goldene Palme gewann, Moore vorgeworfen, daß er nicht zwischen
Text und Bild unterscheiden könne. Dieser Vorwurf impliziert
jedoch, daß Moore genau der Tölpel mit Kamera ist, als der
er
sich in seinen Filmen inszeniert.
Tatsächlich weiß Moore sehr genau, wie er seine Bilder
einzusetzen und zu kommentieren hat, um beim Zuschauer die
gewünschten Reaktionen hervorzurufen. Da wird eine Kriegsrede
Bushs mit spielenden Kindern in Afghanistan montiert; da werden
die freundschaftlichen Zusammenkünfte der Häuser Bush und
Saud
mit dem REM-Song "Shiny Happy People" untermalt. Das ist extrem
platt - und verfehlt trotzdem seine Wirkung nicht. "Fahrenheit
9/11" gucken ist wie den Filmapparat beim Arbeiten zu beobachten.
Moore legt den Propagandacharakter seines Filmes mit jeder
Montage, jedem Kommentar bereitwillig offen.
Eben deshalb perlt der Vorwurf des Populismus an Moore ab wie
Wasser an einer Fettschicht. Zu behaupten, Moore neige zu groben
Vereinfachungen, ist eine fahrlässige Verniedlichung. "Fahrenheit
9/11" funktioniert noch viel rigoroser als frühere Moore-Filme:
Um seine Thesen, Bush habe erstens den Demokraten die Wahl
gestohlen, stehe zweitens unter dem finanziellen Einfluß der
Saudis und sei drittens in Afghanistan und den Irak
einmarschiert, um die Ölgeschäfte seiner Familie anzukurbeln,
zu
untermauern, hat sich Moore aus dem Fundus des Post-9/11-
Recherchematerials seine eigenen kleinen Wahrheiten
zusammengebastelt.
Christopher Hitchens hat in einer von persönlichen
Animositäten
gefärbten Kritik im amerikanischen Online-Magazin "slate.com"
einige dieser falschen beziehungsweise halbwahren Behauptungen
Moores zerpflückt.
Der wichtigste Kritikpunkt bezieht sich auf Moores Behauptung,
die amerikanische Regierung habe während des nationalen
Flugverbots nach den Anschlägen vom 11. September in sechs
Privatjets und einem Dutzend Linienmaschinen 142 Personen
arabischer Nationalität, darunter 24 Mitglieder der Bin-Laden-
Familie, "heimlich" außer Landes geschafft.
In "Fahrenheit 9/11" spinnt Moore eine große
Verschwörungstheorie
aus der bloßen Tatsache dieser Flüge. Hierbei nimmt er u.a.
Bezug
auf ein Interview, das Larry King mit Prinz Bandar, einem
Vertrauten sowohl der Bin-Laden- als auch der Bush-Familie, im
amerikanischen Fernsehen geführt hat. Die Flüge sind im
vergangenen Herbst auch von der sogenannten "9/11"-Kommission
untersucht worden.
Moores Verschwörungstheorie beruht jedoch auf reiner Spekulation.
Wie inzwischen nachgewiesen wurde, gingen diese Flüge zwischen
dem 14. und 24. September 2001, also nach der Wiederöffnung des
Luftraums, außer Landes. Auch die "9/11"-Untersuchungskommission
hat in ihrem Abschlußbericht das bürokratische
Genehmigungsverfahren für diese Flüge nicht gerügt, sich
jedoch
besorgt über die Landung eines ominösen Privatjets auf dem
Flughafen von Tampa, Florida, am 13. September 2001 geäußert
- zu
einem Zeitpunkt also, als weder private noch kommerzielle
Maschinen den amerikanischen Luftraum benutzen durften.
An Bord dieses Fliegers befanden sich laut einem Bericht der "St.
Petersburg Times" vom 9. Juli 2004 drei arabische Männer, einer
von ihnen angeblich ein Mitglied des saudischen Königshauses, und
ein ehemaliger FBI-Mitarbeiter. Die amerikanische Regierung hat
die Existenz dieses Fluges bis vor wenigen Wochen vehement
bestritten.
Ein Interview im amerikanischen Branchenblatt "Entertainment
Weekly" Anfang Juli 2004 gab einen kleinen Einblick in Moores
Berufsethos als investigativer Journalist und Dokumentarfilmer.
Er äußerte sich sehr gelassen zu den Ergebnissen der
Kommission,
die seine Behauptungen entkräftet hatten.
Moores "Der Zweck heiligt die Mittel"-Pragmatismus stört sich
auch an größeren Schönheitsfehlern nicht. Allein die
Tatsache,
daß dieser eine Tampa-Flug so lange von der Regierung
verschwiegen wurde, so Moore, rechtfertige die Vorwürfe, die er
in "Fahrenheit 9/11" erhebt. Ein Glück für ihn, daß die
Amerikaner nach dem 9.11. so ausgiebig geschlampt haben. Die
Chancen, da nicht fündig zu werden, sind gering, wenn man, wie
Moore, mit Dynamit im Trüben fischt.
Bemerkenswert ist Moores Gabe der strikt selektiven Wahrnehmung
vor allem in den Sequenzen, die Amerikas Gegner betreffen. In
"Fahrenheit 9/11" schafft er es innerhalb weniger Minuten, den
Vorkriegs-Irak als souveränen Staat zu bezeichnen und obendrein
zu behaupten, daß von Saddam Hussein niemals eine Gefahr
ausgegangen sei.
Was in Europa von vielen als beherzter Antiamerikanismus goutiert
wird, erfüllt in "Fahrenheit 9/11" jedoch eine ganz bestimmte
Funktion: Moore instrumentalisiert Figuren wie Hussein oder auch
Bin Laden, um die Niedertracht der eigenen Regierung zu
verdeutlichen. Er interessiert sich nicht für eine Analyse der
geopolitischen Zusammenhänge des "War against Terror" (im
Gegenteil geistert durch "Fahrenheit 9/11" immer noch die fixe
Idee einer Ölpipeline durch Afghanistan; die Informationen, auf
die Moore sich hier beruft, sind inzwischen zwei Jahre alt).
Jedes Bild, jeder Kommentar, jede Montage dient einzig dem Zweck,
die Regierung Bush zu denunzieren. Sobald Moore die Fakten zu
kompliziert werden, muß Sarkasmus den Film aus der
Argumentationsnot retten.
Moores Unfähigkeit zur politischen Analyse zu kritisieren,
heißt,
nicht begriffen zu haben, was er eigentlich will. "Fahrenheit
9/11" ist ein Non-Fiction-Film, der sich an ein Massenpublikum
wendet. Moore hat damit aktiv in den laufenden US-Wahlkampf
eingegriffen. Und er spielt das Spiel seiner Gegner bereitwillig
mit.
Er hat sich mit "Fact-Checkern" und Anwälten (u.a. dem
berüchtigten demokratischen Strategen Chris Lehane, den Moore
seinen "Chief Motherfucker" nennt) umgeben, die rechtlich gegen
unliebsame Kritiker vorgehen, und läßt das Privatleben
seiner
zahlreichen Gegner (zu seinen erbittersten gehören Fox News-
Moderator Bill O'Reilly und Jason Clarke, Autor des Buches
Michael Moore is a Big Fat Stupid White Man) ausspionieren - so
wie es in Amerika inzwischen in Fernsehsendungen, Büchern und auf
Websites auch ihm geschieht. All das untermauert Moores Ruf als
selbstgefälliges Arschloch. Aber Moore hat auch angekündigt,
daß
dieser Wahlkampf zu wichtig sei, um ihn den Demokraten zu
überlassen.
Um diesen Aufwand zu verstehen, muß man wissen, daß
"Fahrenheit
9/11" in Amerika wie eine Wahlkampagne gelauncht wurde. Die
überraschende Absage Disneys als Mutterkonzern des Verleihers
Miramax hat ihren Werbeeffekt ebenso wenig verfehlt wie Moores
Ansage, den Film vor allem in den Vor- und Kleinstädten spielen
zu lassen, wo ein Großteil jener "Swing Voter" lebt, die der Film
erreichen soll.
Mit seinen Promo-Aktivitäten hat sich der Verleih zudem auf jene
US-Bundesstaaten konzentriert, in denen weder Bush noch Kerry
sich auf eine eindeutige Mehrheit verlassen können - in denen die
Wahl also entschieden wird. Unterstützt wird Moore dabei von
Grassroots-Organisationen wie MoveOn.org, die ihre Mitglieder
dazu auffordern, sich "Fahrenheit 9/11" im Kino anzusehen.
Das klingt verdächtig nach dem Getöse christlicher Gruppen um
Mel
Gibsons "The Passion of Christ", ausgestattet mit der
berufsjugendlichen Street-Credibility von "MTV - Rock the Vote".
Doch Moore ist längst nicht mehr der Einzelkämpfer, als der
er
sich nach seiner Oscar-Schmährede 2003 gerne dargestellt hat. Die
Enthüllungen um die Folterpraktiken in Abu Ghraib und die
falschen CIA-Informationen über Massenvernichtungswaffen im Irak
haben seinem Projekt in den letzten zwei Monaten zusätzlichen
Rückenwind verschafft.
Daß Moores Strategie aufgegangen ist, zeigten schon die
Einspielergebnisse vom ersten US-Startwochenende, das von Moore
hochsymbolisch auf das Wochenende vor dem 4. Juli gesetzt wurde.
Die knapp 25 Millionen Dollar Umsatz (trotz einer umstrittenen
Altersfreigabe ab 17 Jahre) können zwar keinen Harry Potter
beeindrucken, aber ein politisches Zeichen setzten sie allemal.
Mit Rekordzuschauerzahlen in republikanerfreundlichen
Bundesstaaten und selbst in Einzugsgebieten um Militärbasen
findet der Aufstand der anständigen Amerikaner dieses Jahr in den
Kinos statt.
An der Kinokasse wird über den wahren Erfolg Moores jedoch nicht
entschieden. Auch ist irrelevant, ob deutsche oder französische
Filmkritiker in Moore den neuen Eisenstein oder lediglich einen
großmäuligen Blender mit ausgeprägtem
Geschäftssinn sehen. Ob
Michael Moore mittlerweile tatsächlich ein Penthouse an der Fifth
Avenue besitzt oder abends seine schwieligen Füße auf seinem
Balkon in einem Hot Tub kühlt, wie die "Daily News" kürzlich
berichtete, ändert nichts an der Tatsache, daß er mit
"Fahrenheit
9/11" etwas geschafft hat, was bisher weder der amerikanischen
Linken noch Howard Dean gelungen ist: eine mediale
Gegenöffentlichkeit herzustellen. Nach dem Wie fragt in sechs
Monaten keiner mehr.
Andreas Busche schrieb in KONKRET 6/04 über den Film "Troja"
aus Konkret Nr. 8/2004,
http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=fuckfacts&jahr=2004&mon=08
--
Ökologische Linke (ÖKOLI)
Schottengasse 3a/1/4/59
A-1010 Wien
e-milio: oekoli_wien@gmx.net
Visite our Website: http://www.oekoli.cjb.net
Ökoli Vorarlberg: http://PolitiX.cjb.net
Spenden auf unser Konto sind immer willkommen:
Konto Nr.: 56001071333 Bank Austria Creditanstalt BLZ 12000
Unsere Aussendungen sind nicht zur Verbreitung über Indymedia
bestimmt!
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04 African Descendants-Europe
From: "chinedu.ene" <chinedu.ene at ntlworld dot com>
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Dear All Africans in Europe
In 2001 April, this group met in Vienna in preparation for the
world conference against racism which was held in Durban SA. The
work in Vienna became the major product on which the outcome of
the Durban Conference was based.
After Durban this group became very silent. Now the organisers of
the Vienna Conference are preparing to call all African
descendants to come back to Vienna because we have unfinished
business.
Please watch this space as the date for the conference will be
announced through this same medium.
But in the interim if there is any thing you will like to discuss
or you will like to become an agendum at the conference please do
not hesitiate to contact the undersigned at
chinedu.ene@ntlworld.com
See you all soon.
CHINEDU ENE
External Co-ordinator
African Descendants Europe
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05 Rundbrief: Fahrplan zur Kriegsfähigkeit uvm.
From: "Friedenswerkstatt Linz" <friwe at servus dot at>
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Friedenswerkstatt Linz
Waltherstr. 15, 4020 Linz
Tel.: 0732-771094, Fax: 0732-797391
E-Mail: friwe@servus.at
Web: www.friwe.at
Rundbrief - August 2004
Inhalt:
1. EU-Head-Line Goal 2010 - Fahrplan zur Kriegsfähigkeit
2. Petition für ein atomkraftfreies Europa
3. Volksabstimmung-EU-Verfassung: Treffen am 21.08.2004,
Konferenz am 11. Sept. 2004
4. Telefonkampagne - Friedensvolksbegehren, erfreuliche
Aktivitäten - Veranstaltungen,
Infostände
5. Guernica 03-2004 ist erschienen
6. Nächstes Plenum der Friedenswerkstatt
7. Broschüren, Bücher, T-Shirts
1. EU-Head-Line-Goal 2010 - Fahrplan zur Kriefgsfähigkeit
Die EU-Verteidigungsminister haben bei ihrem Rat im März 2004 mit
ihrem Head-Line Goal 2004 einen Fahrplan zur Kriegsfähigkeit
beschlossen. Von den Staats- und Regierungschefs wurde dieser
Plan beim Gipfel im Juni abgesegnet. Der Plan sieht folgende
Schritte zur totalen, globalen Kriegsfähigkeit vor:
2004: Einrichtung einer zivil-militärischen Planungsstelle zur
Vorbereitung eines Einsatzkommandos
2004: Europäische Rüstungsagentur
2005: Europäische Lufttransportkapazitäten und
Europäisches
Lufttransportkommando
2007: Europäische Schlachtgruppen (6-7 Schlachtgruppen in
Bataillionsstärke, Einsetzbarkeit spezialisiert jeweils auf die
unterschiedlichen klimatischen und geographischen Besonderheiten
innerhalb von 5 bis 30 Tagen)
2008: Verfügbarkeit eines Flugzeugträgers mit Begleitschiffen
2010: Einheitliches EU Kommando für globale
Militärinterventionen
(boden- und weltraumgestützt) Verbindung aller Kommunikationswege
(Quelle: Institute for security studies, Juli 2004, "the head-
line goal", www.iss-eu.org)
Näheres unter: www.friwe.at und der aktuellen guernica (sh. unten)
Verteidigungsminister Platter hat gleich zu Beginn die volle
österreichische Beteiligung an diesem Kriegsplan signalisiert.
Schüssel hat beim Junigipfel ebenso brav zugestimmt.
Wichtig ist der Zusammenhang zur EU-Verfassung. Wichtige Projekte
wie die Rüstungagentur oder die EU-Schlachtgruppen sollen bis zum
Ende des Ratifizierungsprozesses 2007 bereits abgeschlossen sein.
Gerald Oberansmayr, Friedenswerkstatt: "Die wollen diesen
Fahrplan zur Kriegsfähigkeit durchziehen, unabhängig davon,
ob
die Verfassung in allen Staaten angenommen wird. Wenn nicht alle
mitziehen, dann halt mit jenen, die willig sind. Das
österreichische Establishment will unbedingt dabei sein. Deshalb
haben sie solche Angst, sich bei einer Volksabstimmung eine
Abfuhr zu holen."
Unter www.friedensvolksbegehren.at finden sich Möglichkeiten, das
Head-Line-Goal 2010 zuzumauern.
2. Petition für ein atomkraftfreies Europa
Nicht erst seit dem gestiegenen Ölpreis feiert die Atomkraft eine
fröhliche Wiedergeburt in Europa. Eine Reihe von Kernkraftwerken
ist im Bau, viele befinden sich in Planung. Der EURATOM-Vertrag
wird mit der EU-Verfassung nochmals per Annex bekräftigt. Mit der
EU-Verfassung bekommt in vielen Fragen EU-Recht Vorrang vor
nationalem Recht, auch in Verfassungsfragen.
Es steht die Frage, was das österreichische Atomsperrgesetz mit
dieser Verfassung noch wert wäre. Die grüne Losung,
Österreich
könnte sich in der EU für einen europaweiten Atomausstieg
stark
machen, hat sich als pure Propaganda herausgestellt. Das sture
Festhalten an der nachweislich unwirtschaftlichen
Kernenergienutzung, nährt den Verdacht, daß hierbei auch
militärische Motive eine Rolle spielen. Im Juni wurde in
München
der mit angereichertem, waffenfähigen Uran betriebene
Forschungsreaktior Garching II in Betrieb gesetzt.
Europaweit haben sich nun Anti-Atominitiativen
zusammengeschlossen, um eine Petition "Für ein Atomkraftfreies
Europa" einzuleiten. Diese Petition kann unterschrieben werden
unter http://www.atomstopp.com.
Nähere Informationen bei post@atomstopp.at bzw. Plattform gegen
Atomgefahr, Landstraße 31, 4020 Linz
Vorankündigung: Folgesymposium
"In eine hellere Zukunft- Strategien für eine Welt ohne atomaren
Wahnsinn!" 1./2. Oktober 2004, Linz; Hauptthema: "Die Lüge von
der friedlichen Nutzung der Atomenergie"; I
nformationen: post@atomstopp.at
3. Für eine Volksabstimmung über die EU-Verfassung /
Konferenz
11. September, Linz
In der Frage einer Volksabstimmung über die EU-Verfassung haben
die Führungen der Parlamentsparteien volle Hosen. Obwohl in der
Zwischenzeit renommierte Verfassungsrechtler wie Heinz Mayer,
Theo Öhlinger oder Michael Geistlinger eine Volksabstimmung
für
zwingend erachten, gibt es von seiten der Parlamentsparteien noch
immer keine klare Aussage für eine Volksabstimmung über die
EU-
Verfassung.
Berechtigterweise fürchten sie für Aufrüstung, globale
Kriegsabenteuer, Förderung von Atomkraftwerken, Sozialabbau,
Liberalisierung und Verscherbelung österreichischen Eigentums
keine Mehrheit zu finden. Einige versuchen sich mit dem
Feigenblatt einer europaweiten Volksabstimmung zu schmücken.
Nachdem es dieses Instrument aber gar nicht gibt, werden sie
damit nicht weit kommen.
In der Zwischenzeit organisieren sich Kräfte zur Durchsetzung
einer Volksabstimmung. Attac, die Plattform gegen Atomgefahren,
Friedenswerkstatt u. a. bereiten für Samstag, 11. September 2004,
eine Konferenz unter dem Motto: "Europa in schlechter
Verfassung!" vor. Die Konferenz wird in der Zeit von 11.00 bis
18.00 im Kongreßsaal der Arbeiterkammer Linz nochmals die
zentralen Kritikpunkte am vorliegenden Verfassungsvertrag
zusammenfassen, die Forderung nach einer Volksabstimmung
begründen und in Arbeitskreisen und im Plenum Aktivitäten zur
Durchsetzung einer Volksabstimmung beraten. Wir ersuchen Euch,
Euch diesen Termin vorzumerken.
Das nächste Vorbereitungstreffen findet am kommenden Samstag, 21.
August 2004, in der Zeit von 10.00 - 13.00 im Büro der
Friedenswerkstatt in Linz statt. Nähere Informationen auch unter
www.friwe.at
4. Erfreuliche Aktivitäten für das Friedensvolksbegehren
Die Aktivitäten für das Friedensvolksbegehren sind über
den
Sommer nicht abgerissen. Im Gegenteil, es gibt eine erfreuliche
Zunahme an Aktivitäten.
a) In Wien hat sich eine Aktivgruppe-Friedensvolksbegehren
gebildet. Neben zahlreichen sonstigen Aktivitäten plant die
Aktivgruppe eine Aktionswoche in der Zeit vom 23. bis 29. August
2004. Nähere Infos dazu bei Hilde Grammel: 0676-3719518
b) Auch in Innsbruck sind eine Reihe von Informationsständen zum
Friedensvolksbegehren geplant. Nähere Infos dazu gibts bei
Rosmarie Thüminger: 0512-367734
c) Folgende Infostände sind in OÖ geplant:
Dienstag, 31.08.2004, 8.00-11.00, Gmunden, Wochenmarkt
Freitag, 03.09.2004, 8.00-11.00 Attnang-Puchheim, Wochenmarkt
Mittwoch, 08.09.2004, 10.00-13.00, Vöcklabruck, Wochenmarkt
Donnerstag, 09.09.2004, 19,30, Arbeiterkammer - Vöcklabruck:
Informationsabend zu EU-Verfassung und Friedensvolksbegehren
d) Thomas Fian organisiert für Donnerstag, 19.08.2004, in der
Zeit von 9.00 bis 16.00 einen Infostand in Spittal an der Drau,
Burgplatz. Wir ersuchen alle FreundInnen in Oberkärnten ihn dabei
zu unterstützen.
e) Mittwoch, 25. August 2004, 20.00 Gasthaus "Knapp am Eck",
Steyr-Wehrgraben, Gesprächsrunde zu EU-Verfassung und
Friedensvolksbegehren
f) Telefonkampagne: Eine Reihe von AktivistInnen hat den Sommer
genutzt, um Telefonkampagnen für das Friedensvolksbegehren zu
initiieren. Die Erfahrungen sind absolut positiv. Wir fragen die
Menschen nicht nur, ob sie persönlich bereit sind, das
Friedensvolksbegehren zu unterstützen, sondern auch, ob sie noch
weitere Menschen kennen, die für das Friedensvolksbegehren
gewinnbar wären. Dadurch kommen auch viele Falter, Kleber, u. a.
zur Verteilung. Wir ersuchen Euch, diese Beispiele zu kopieren.
Wer dabei Unterstützung braucht, bitte im Büro melden.
Falter mit Unterstützungserklärungsformularen, Plakate,
Pickerl,
usw. können bestellt werden bei
Friedenswerkstatt, Tel. 0732/771094
office@friedensvolksbegehren.at
Unterstützungserklärungsformulare können heruntergeladen
werden
bei http://www.friedensvolksbegehren.at
5. Die Guernica 3-2004 ist erschienen.
Die guernica ist die Zeitung der Friedenswerkstatt Linz. Zentrale
Inhalte der aktuellen Nummer sind:
Afrika
* Zuspitzung im Sudan: Vor der nächsten Intervention?
* "Wir wollen alle loswerden!" - Afrikanische Alternativen zu
Freihandel und Neoliberalismus
Friedensbewegung/EU-Verfassung
* Überblick über die zentralen Hämmer der Verfassung und
Möglichkeiten des Widerstands
* Friedensvolksbegehren und EU-Verfassung
EU-Militarisierung
* Kommandozentrale Rüstungsagentur
* EU-Headlinegoal 2010: Der Weg zur Kriegsfähigkeit
* Bundesheer marschiert mit: neue Aufrüstungsschritte in
Österreich
* Serie: Die militärische Absicherung der Globalisierung -
"Kanonen statt Butter"
* Tagebuch EU-Militarisierung
Neoliberalismus
* "Mit der Abrissbrine durch Europa": "Bolkesteinrichtlinie" -
die neue Neoliberalismusoffensive der EU-Kommission
* Aktuelle Entwicklungen in Österreich: Eisenbahnerpaket III,
Postverkauf, Nahverkehrs-Liberalisierung
Osteuropa
* Wettlauf der Imperialisten
Weitere Themen
* Auseinandersetzung um den Zivildienst
* Sage niemand, er/sie habe es nicht wissen können...
uvm.
Eine kostenloses Probeexemplar zu bestellen bei:
Friedenswerkstatt Linz
Waltherstr. 15, 4020 Linz
Tel.: 0732-771094, Fax: 0732-797391
E-Mail: friwe@servus.at
Web: www.friwe.at
Ein Jahresabo (6 Ausgaben) kostet EUR 9,-; ein "Schnupperabo" (3
Ausgaben) EUR 4,80.
Allen, die mithelfen wollen, die guernica bekannt zu machen,
können wir folgendes für die aktuelle Nummer anbieten:
bis 10 Expl.: je EUR 0,40
11 bis 50 Expl: je EUR 0,30
darüber: je EUR 0,20
6. Plenum der Friedenswerkstatt:
Dienstag, 24. August 2004, 19.00, Büro der Friedenswerkstatt
Tagesordnung: Sudan, EU-Verfassung und Friedensvolksbegehren,
Organisationsentwicklung-Vorbereitung der Jahreshauptversammlung.
7. Bücher/Broschüren/T-Shirts
"EU-Verfassung - Europa der Konzerne und Generäle"
Die EU-Verfassung aus der Sicht von Friedens-, Anti-Atom- und
globalisierungskritischer Bewegung
2. Auflage, mit Beilageblatt zu den Änderungen des EU-Gipfels,
17./18. Juni 2004.
Broschüre, 56 Seiten; Hg.: Friedenswerkstatt Linz
EUR 3,50 (exkl. Porto); bei Bestellungen ab 10 Expl. sinkt der
Einzelpreis auf EUR 3,--
Gerald Oberansmayr
Auf dem Weg zur Supermacht
Die Militarisierung der Europäischen Union
Als Anfang der 1990er Jahre der französische General Michel
Fennebresque forderte, die EU müsse ein "Waffenpotential
vergleichbar den USA" aufbauen, ging das noch in den
Friedenshoffnungen der ersten Wendejahre unter. Ein Jahrzehnt
später tritt jedoch die Finalität der EU, wie sie seit dem
Vertrag von Maastricht vorangetrieben wurde, unverkennbar hervor:
die Herausbildung einer militärischen Supermacht.
EUR 9,90 (exkl. Porto)
Winfried Wolf
Die Europäische Union
Geschichte EWG/EG/EU - Blcokkonkurrenz zu den USA -
Militarisierung - Achse Berlin-Paris
Broschüre, 32 Seiten
EUR 2 (exkl. Porto)
Winfried Wolf
Afghanistan, der Krieg und die neue Weltordnung
"Nach dem 11. September 2001 sei "nichts mehr wie zuvor", heißt
es allerorten. Tatsächlich ist alles so wie immer. Reale oder
behauptete Terrorakte werden als Vorwand für Kriege und die
Durchsetzung materieller Interessen genommen" (aus dem Vorwort).
EUR 12,- (exkl. Porto)
Winfried Wolf
Sturzflug in die Krise
Die Weltwirtschaft - Das Öl - Der Krieg
Winfried Wolf liefert eine Fülle Material zum brüchigen
Zustand
der internationalen Ökonomie, zum Zusammenhang von Krise, Öl
und
Krieg und Belege für die Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise.
EUR 15,- (exkl. Porto)
Hannes Hofbauer
Osterweiterung
Vom Drang nach Osten zur peripheren EU-Integration
Der laufend stattfindenden Diffamierung von Gegnern des
europäischen Großraums setzt Hofbauer eine Fülle von
Material
entgegen, das die Erweiterung als das zu Tage treten lässt, was
sie ist: eine letztlich militärisch abgesicherte Expansion
westeuropäischer Kapitalgruppen.
EUR 17,90 (exkl. Porto)
Gerald Dunkl
Stammtischphilosophen
Gedichte, Sprüche, Aphorismen
"Wenn geächtete Terrorgruppen größer wären,
wären sie geachtete
Armeen".
EUR 7,85 (exkl. Porto)
Dolores M. Bauer
Israel/Palästina
Wenn aus Opfern Täter werden
Die Autorin des vorliegenden Bandes, die seit vielen Jahren u. a.
für den Österreichischen Rundfunk/Fernsehen als Journalistin
tätig ist, fragt danach, wie es möglich ist, Jahre und
Jahrzehnte
in der israelisch-palästinensischen Gewaltspirale zu leben. Es
geht ihr in erster Linie darum, "den Betroffenen auf beiden
Seiten ins Gesicht" zu schauen. In einem umfassenden Anhang
werden interessante Dokumente veröffentlicht, u. a. von Dr.
Sumaya Farhat-Naser, Viola Raheb, Moshe Zimmermann, von
katholischen Geistlichen aus verschiedenen Ländern und aus der
israelischen Friedensbewegung.
EUR 23,90 (exkl. Porto)
Matthias Küntzel
Der Weg in den Krieg
Deutschland, die NATO und das Kosovo
Gestützt auf eine systematische Auswertung aller verfügbaren
nationalen und internationalen Quellen, belegt Küntzel
überzeugend, dass Deutschland keineswegs "gutwillig,
überfordert,
am Ende machtlos" (Die Zeit) in den Jugoslawien-Krieg von
Washington hineingedrängt worden ist, sondern ihn zielstrebig und
bewusst geschürt hat.
EUR 18,50 (exkl. Porto)
Und außerdem gibt es noch das Friedenswerkstatt-T-Shirt (Motiv
sh. www.friwe.at) zum Preis von EUR 10,- (bei Bestellungen ab 5
Leiberl EUR 8,-)
Bestellungen an Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020
Linz, Tel. 0732/771094, email: friwe@servus.at
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06 Die Grundlinien des Grünen Zivilpaktes (ZIP)
From: Grüne Andersrum <andersrum.wien at gruene dot at>
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2004-08-19 14:30
zip - ein neues modernes rechtsinstitut für lesben, schwule und
heterosexuelle
Die Grundlinien des Grünen Zivilpaktes
- Der ZIP, ein eingetragener Zivilpakt, soll ermöglichen, dass
heterosexuelle, lesbische und schwule Paare ihre Beziehungen
rechtlich absichern können.
- Der Zivilpakt soll die rechtlichen Benachteiligungen von Lesben
und Schwulen beseitigen. Rechtliche Diskriminierungen gibt es z.
B. im Erbrecht (das AGBG bestimmt EhegattInnen als gesetzliche
ErbInnen nicht jedoch gleich- oder verschiedengeschlechtliche
LebenspartnerInnen), im Erbschafts- und Schenkungssteuerrecht
(EhegattInnen und Kinder fallen in die niedrigste Steuerklasse,
gleich- oder verschiedengeschlechtliche LebenspartnerInnen gelten
als Fremde und fallen in die höchste Steuerklasse), im Mietrecht
(EhegattInnen können das Mietrecht der Wohnung an den/die
andere(n) EhepartnerIn abtreten, gleichgeschlechtliche
LebenspartnerInnen können dies nicht. Gleichgeschlechtliche
LebenspartnerInnen können nicht in den bestehenden Mietvertrag
der/des Partner/s/in eintreten), im Einkommenssteuerrecht (z. B.
gilt der AlleinverdienerInnenabsetzbetrag nur für die/den
steuerpflichtige(n) AlleinverdienerIn, die/der ein Kind hat und
in einer Ehe oder heterosexuellen PartnerInnenschaft lebt), bei
der Grunderwerbssteuer (gleich- oder verschiedengeschlechtliche
LebenspartnerInnen zahlen beim Erwerb einer Immobilie von der/dem
PartnerIn einen Steuersatz von 3,5 %, wird eine Immobilie jedoch
durch den/die EhegattIn des/der Verkäufers/in erworben, so zahlen
diese nur 2%), im Fremdenrecht (die Familienzusammenführung gilt
nur für EhegattInnen, nicht aber für gleich- oder
verschiedengeschlechtliche LebenspartnerInnen), im
Fortpflanzungsmedizinrecht (ein lesbisches Paar oder eine
alleinstehende Frau können derzeit nicht die Möglichkeit der
-
späteren - Zeugung eines Kindes mit Hilfe einer Insemination oder
In-Vitro Fertilisation wahrnehmen), im Sorge- und
Adoptionsrecht,im Bereich Gesundheit (es gibt kein gesetzliches
Auskunftsrecht für gleichgeschlechtliche PartnerInnen, d. h. im
Krankenhaus kann ihnen die Auskunft über den Gesundheitszustand
des/der kranken PartnerIn verweigert werden, so z. B. wenn
Verwandte dagegen sind).
- Der Zivilpakt soll auch gleichgeschlechtlichen Paaren die
Adoption von Stiefkindern und die Adoption von fremden Kindern
ermöglichen. Derzeit dürfen nur verheiratete Personen bzw.
Einzelpersonen Kinder adoptieren. Die Stiefkindadoption soll es
einer gleichgeschlechtlichen LebenspartnerIn ermöglichen, dass
diese beim Tod der leiblichen Mutter das Kind adoptieren kann und
dieses nicht zu anderen Verwandten kommt oder in ein Heim
abgeschoben wird. Es ist auch im Interesse des Kindes, dass das
Kind in einem erwünschten Umfeld, bei gleich- oder
verschiedengeschlechtlichen Eltern, die es lieben, aufwächst
statt in einem Heim.
- Der Zivilpakt orientiert sich am niederländischen Modell, d. h.
der Zivilpakt hat fast identische Rechte und Pflichten wie eine
Ehe und ist für gleich- und verschiedengeschlechtliche Paare
offen.
- Der Zivilpakt soll es gleich- und verschiedengeschlechtlichen
Paaren ermöglichen, ihre Beziehung im Rahmen eines neuen, an die
modernen Bedürfnisse angepasstes Rechtsinstitut absichern zu
lassen.
Unterschied ZIP - Ehe
- Die Ehe hat für Frauen geschichtlich betrachtet neben
Sicherheiten auch (finanzielle und wirtschaftliche)
Abhängigkeiten gegenüber ihren Ehemännern mitgebracht
- Bei der Ehe gibt es immer noch die Pflicht zur "Mitwirkung im
Erwerb". Das heißt, dass EhepartnerInnen ohne Bezahlung im
Betrieb des Ehepartners/ der Ehepartnerin arbeiten müssen.
Dafür
gibt es keine eigenen Sozial- und Pensionsversicherungsbeiträge.
Und bei einer Scheidung wird diese Mitwirkung meist nur viel zu
gering oder gar nicht abgegolten. Dies kann im Fall der Scheidung
zu einer Armutsfalle für die nicht versicherte EhepartnerIn
(meist immer noch die Frau) werden.
- Es geht darum, das Familienrecht an die Bedürfnisse der heute
lebenden Paare anzupassen (Wahl- und Patchworkfamilien). Dazu
gehört, dass nur mehr in den seltensten Fällen ein "Bund
fürs
Leben" geschlossen wird. Der Zivilpakt soll leichter zu schließen
aber auch leichter zu beenden sein als die Ehe.
- Es bleibt zu klären, ob es bei Paaren, wo beide berufstätig
sind, die keine Kinder haben und die Haushaltsarbeit teilen,
Unterhaltsansprüche geben soll.
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Die superüberdrübergrüne LesBiSchwule- &
TransGender-Organisation
http://wien.gruene.at/andersrum/
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><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITÄT WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
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07 UK: Erziehungsmassnahmen fuer Kinder von Straftaetern
From: "q/depesche" <depesche at quintessenz dot org>
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q/depesche 2004-08-17T17:23:38
UK: Erziehungsmassnahmen fuer Kinder von Straftaetern
"Wie der Vater so der Sohn" - Wer nach den neuen Wahnvorstellungen das
Pech
hat, das ein Elternteil im Gefaengnis sitzt, muss dann schon ab dem
dritten
Lebensjahr mit stark verschaerften Kontrollen und Erziehungsmassnahmen
rechnen. Wer keine Lust auf staatliche Gehirnwaesche hat wird dazu
gezwungen werden.
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
Kinder von Straftätern sollen vom Kindergartenalter ab erfasst und
überwacht werden
[...]
Nun will die britische Regierung in einem sehr ambivalenten Projekt die
Kinder von Kriminellen erfassen und verfolgen/begleiten, um sie zu
unterstützen, nicht in die kriminelle Laufbahn zu rutschen.
[...]
10- bis 16-Jährigen soll ein Ausgangsverbot bis zu einem halben
Jahr
auferlegt werden können, wozu auch die elektronische Fessel
eingesetzt
werden kann.
[...]
So sollen auch schon aus ganz legitimen Gründen Gewalt und Mobbing
in den
Schulen verhindert werden. Auch hier lasse sich nämlich sehen,
dass die
Mobber und Schläger in der Schule außerhalb von dieser eher
stehlen oder
gewalttätig sind: Das könne man nicht so lassen: "Das ist ein
bisschen so
wie Null-Toleranz."
[...]
Allerdings ist die Überwachung und gezielte Förderung
sicherlich nicht ohne
jede Stigmatisierung denkbar. Den Kindern muss ja klar gemacht werden,
dass
sie aufgrund ihres kriminellen Vaters oder ihrer Mutter mehr oder
weniger
"infiziert" sind, sie müssen sich und ihre Familie selbst als eine
Art
Feind betrachten, während die Persönlichkeitsveränderung
mit der Drohung,
im Gefängnis zu enden, eingefordert wird.
[...]
Mehr:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/18128/1.html
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by Abdul Alhazred
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
quintessenz is powered by http://www.ewave.at
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08 Iraqi Communist Party Leader Calls for Political Settlement of Najaf
Problem
From: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien at hotmail dot com>
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August 17, 2004
Subject: Iraqi Communist Party Leader Calls for Political
Settlement of Najaf Problem
Iraqi Communist Party Leader Calls for Political Settlement of
Najaf Problem
In an interview with the Arabic daily "Al-Sharq Al-Awsat"
published today (17 August 2004), the Iraqi Communist Party
leader Hamid Majid Mousa described the proceedings at the
National Conference, which began on Sunday, as "normal", despite
the effects of the armed clashes in Najaf.
He said that "discussions in the conference were sometimes
emotional and heated, but led to good results at the end".
Mousa dealt with the "Najaf issue and the tragic, regrettable and
grave events there", drawing attention to the decision "to form
a delegation to contact the Prime Minister and President", and
"to endorse a statement that outlines moves to reduce tensions,
achieve a ceasefire, spare innocent people further dangers,
ensure restoration of law and order, and resorting to dialogue
as means for resolving problems".
He said that a second statement was approved yesterday (Monday)
"calling on Muqtada al-Sadr to comply with law and order, lean
toward peace, leave the holy places and keep them out of
military operations". He explained that a delegation from the
Conference, led by Hussein al-Sadr, has gone to Najaf to meet
Muqtada. "The response of the government was good in this
respect," he said.
The Iraqi CP leader said that the statement issued by the
Conference regarding talks with Muqtada al-Sadr "contains a
comprehensive view that no militias or armies must remain except
Iraq's national army. The existence of militias as a military
entity must cease and they must hand over their arms. Any
organisation can switch to political work, as a social, political
or cultural organisation, and this applies to Al-Mehdi Army and
any other similar formations. This is a good solution which can
lead to positive results in future, so that the tragedy will not
be repeated".
Regarding the point view that Al-Mehdi Army should be dealt with
as outlaws, Mousa said: "I myself and others don't approve of
any acts against the law. But we are talking now about a
political problem, one that concerns politics. As for crimes
carried out by some people, this is a matter for justice and the
law". He pointed out that "we are trying to resolve the problem
within a political context, and should deal with it in such a
context. As for aspects related to the law, they are to be
tackled in the context of law".
Mousa expressed hopes that "the committee set up by Conference to
open dialogue with Muqtada al-Sadr would achieve positive
results, taking into consideration that it is driven by a real
desire for peace. Failure to achieve results would mean a
tragedy will happen".
He said that the National Conference is "a conference for
political parties and figures, and not a conference of armies
and militias". It would therefore be impossible to have a
delegation representing "Al-Mehdi Army" in the conference. He
revealed that Al-Sadr movement has a representation. "We invited
him (Muqtada) to attend the National Conference right at the
beginning, and some people from Al-Sadr trend, other than
Muqtada's group, are participating in the Conference". He said:
"the Conference is not a place for representing armies or
militias, but a place for political dialogue between Iraqi
political parties and forces .. This is the best thing the
National Conference can do".
In addition, "four committees have been set up by the Conference
dealing with security, political situation, human rights and
transitional justice. These committees have concluded their work
and will present their reports". He said that discussions are
continuing "to prepare for elections which would take place this
evening or tomorrow morning". The Conference will elect 81
people, from its delegates, to complete the membership (100
people) of the Interim National Assembly (parliament). The
Assembly includes 19 members of the former Governing Council.
The ICP leader explained that the Interim Assembly will have the
task of "preparing for direct general elections, by January
2005, supervising the work of the interim government,
questioning ministers, endorsing the budget, and acting as a
body for political and democratic work".
He said that drafting the permanent Iraqi constitution will be
"the job of the (transitional) National Assembly to be elected
by January 2005". The draft constitution will be put to a
referendum on 15 August 2005, and elections will then take place
in November or December 2005.
The Iraqi CP leader said: "I wish and work to ensure that the
elections take place on time, as planned, and will not be
postponed". He pointed out that "if the process continues at
this pace, the elections will be on time".
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Wadi - Verband für Krisenhilfe und solidarische
Entwicklungszusammenarbeit
e-mail: wadi_wien@hotmail.com
Tel.: 0664/9972139
Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 56001 069 352
Bank Austria Creditanstalt BLZ 12000
Spendenkonto in Deutschland
Kontonummer 612305-602
bei der Postbank Frankfurt/M. BLZ: 500 100 60
Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi e. V.
und politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
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09 "Cannabis ist Alltag" - Bernhard Amann im Standard-Interview
From: www.vau-heute.at <bureau at vau-heute dot at>
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"Cannabis ist Alltag"
Bernhard Amann, Vorsitzender der Kleinpartei "vau-heute", im
e-Mail-Interview: "Wahlgang ähnelt mehr und mehr dem Kirchgang"
http://derstandard.at/?url=/?ressort=vorarlberg
Der Hohenemser Stadtrat, Drogenberater und "Anarchist", Bernhard
Amann, versucht mit Unterstützung von bekannten Namen wie Hans-
Peter Martin und Christoph Schlingensief mit der Kleinpartei "
vau-heute" bei den kommenden Wahlen in den Vorarlberger Landtag
einzuziehen.
Im e-mail-Interview mit derStandard.at spricht er sich für die
Legalisierung von Cannabis aus. Selber sei er jedoch kein
Konsument: Ein gemeinsames "In-den-Probenbecher-Pissen" mit
Vizekanzler Gorbach habe das bewiesen. Im Ländle nachgefragt hat
Rainer Schüller.
Fragen über Fragen!
derStandard.at frägt:
Wie wird die Vorarlberger Landtagswahl Ihrer Meinung nach
ausgehen - Welche Parteien werden Stimmen gewinnen, welche
verlieren?
Was unterscheidet "vau-heute" von den Grünen?
Sie werden im Wahlkampf auch von den EU-Abgeordneten Hans-Peter
Martin und Karin Resetarits unterstützt. Wie kam es dazu?
Haben Sie für Ihren Wahlkampf Strategien des Überraschungs-
Siegers der EU-Wahlen übernommen? Welche?
Sie wollen auch in Discos auf Stimmenfang gehen. Sehen Sie sich
selbst als "Populist"?
Sie verlosen für jedes Abgeordnetenmandat, dass vau-heute
erreichen wird, zwei Monatsbezüge (rund 4.259 Euro). Ist dieser
finanzielle Wahl-Anreiz nicht ein wenig problematisch?
Ihr Wahlkampf-Film wurde von Skandal-Theater-Regisseur Christoph
Schlingensief gemacht. Worum dreht es sich in dem Streifen?
Sie treten als Jugendstadtrat und Drogenberater für die
Legalisierung von Cannabis ein - Warum?
Sind Sie selber Cannabis-Konsument?
Sie fordern ein "soziales Nulldefizit". Wie wollen Sie das
erreichen? Wer soll das bezahlen?
Sie gelten als "Anarchist" - Wie lautet Ihr Lieblings-Punk-Rock-
Song und was bedeutet dieser für Ihr politisches Wirken bzw. Ihre
Lebenseinstellung?
Wie lautet Ihr politisches Ziel in einem Satz?
Was machen Sie, falls Sie den Einzug in den Landtag nicht schaffen?
http://derstandard.at/?url=/?ressort=vorarlberg
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www.vau-heute.at
Kleine Leute ganz groß
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