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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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1 PROGRAMM SIEBEN*STERN 10. bis 15. 12. 2001 + eine Entschuldigung
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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Gleich zu Anfang eine Entschuldigung: Ein Teil der Aussendung ging
versehentlich "to" und nicht "bcc" hinaus. Da nicht mehr
rekonstruierbar
ist, wer sie schon bekommen hat, werden manche von Ihnen/Euch das
Programm doppelt bekommen. Ich werde mich jedenfalls bemühen, hinkünftig
einen so peinlichen Fehler zu vermeiden.
el awadalla
Montag, 10. 12.,
19 Uhr Vernissage Textiltheater
Der Autor und Konzeptkünstler Winfried Gindl verbreitet seit Anfang
August 1999 "Politischen T-Shirt". Sie bilden den Auftakt seines
"Textiltheaters" - das verschiedene gesellschaftliche und mediale
Bereiche darstellt, indem es ihre Sprache auf Kleidungsstücken
zitiert - und geben besonders prägnante Sätze österreichischer
PolitikerInnen wieder; und gelegentlich auch auf die innenpolitische
Situation gemünzte oder anwendbare Sätze anderer Personen. Die Sätze
sind so ausgewählt, daß sie durch ihre Sprachform die Welt der
Politik und die soziale und kulturelle Realität, der diese angehört,
in vielfältiger Weise ausdrücken. Das Textiltheater / Politische
T-Shirts ist als ergänzendes Gegenstück zu den gezielten Botschaften
der politischen Werbung und beeinflussender politischer Aussagen
gedacht. Es bedient sich der Methode der Detailbetrachtung als
Analyseinstrument und fügt sich in eine Serie von Gindls Konzepten,
die sich mit Images und dem Recht auf deren Produktion beschäftigen,
sowie mit Medien- und Kontextwechsel.
http://www.silverserver.co.at/sisyphus/
Montag, 10. 12.,
20 Uhr
Wilde Worte
Gastgeber: Franz Hütterer und Richard Weihs
Gästin: Eugenie Kain
Atemnot und Nesselsucht
Sie verschleiern, aber ihre Sprache verrät die Niedertracht. Mit dem
Rücken zur Wand wollen sie uns stehen sehen, kein Knebel mehr, aber
den Kopf in Frischhaltefolie gewickelt, es kommt uns kein Ton aus,
wenn sie uns ausquetschen bis zum letzten Atemzug. Spende
Dienstag, 11. 12., 19.30 Uhr
Eine Diskussionsveranstaltung
der KPÖ:
"Tobin-Tax - ein Mittel zur Regulation der Finanzmärkte?"
Einleitung: Manfred Bauer (Volkstimme-Redakteur)
Mittwoch, 12. 12.,
20 Uhr Film im Rahmen von HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
Das Fest des Huhnes
Ein afrikanisches Expeditionsteam macht sich auf Entdeckungsreise in
das bisher kaum erforschte und fast unberührte Oberösterreich. Das
Vorwissen aus dem Studium der kinematographischen Sammlung in
Kinshasa erweist sich bald als überholt, denn sensationelle Rituale
begegnen den Forschern. Mit Hilfe einiger Eingeborener, speziell der
Brüder Himmelfreundpointner, gelingt es, mit den zunächst äußerst
scheuen Alpenbewohnern eine Vertrauensbasis aufzubauen. Und langsam
lüftet sich der Schleier über dieser eigentümlichen Kultur. Spuren
des Nomadismus können bei Radfahrern und Campingfreunden ausgemacht
werden, wehklagende Lieder deuten auf den melancholischen Charakter
des Volkes hin und vor den Wohnhäusern finden sich konkrete Hinweise
auf einen Ahnenkult in Form von Gartenzwergen. Dem beharrlichen
Forschungsdrang ist es schließlich zu verdanken, dass in der Religion
des Gebirgsvolkes ein vor kurzem eingetretener Paradigmawechsel
beobachtet werden kann. Dem gehenkten Gott, der einst in der Form
eines Lammes verehrt wurde, wird in seiner neuen Gestalt - nämlich
als Huhn - in orgiastischen Zeltfesten gehuldigt. Die Zuseher an den
Bildschirmen Afrikas bekommen also ein authentisches und zugleich
sensationell exotisches Bild von Österreich. Ein Film von Walter
Wippersberg.
UKB 50 ATS
Information zu HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
http://www.univie.ac.at/heraus.forderung.migration/
Tel.: (01) 4277 485 / 25 oder 06
c/o Institut für Ethnologie, Kultur- und
Sozialanthropologie
Universitätsstraße 7 / 4. Stock
1010 Wien
Donnerstag, 13. 12. 19 Uhr Planbox
EINLADUNG zur LANDRUNDE
Louise Kienzl stellt
ihr neues Betätigungsfeld, das
Beschäftigungsprojekt FAIR - wurzelt vor:
Das Frauenprojekt
FAIR - wurzelt ist eine arbeitsmarkpolitische
Einrichtung. Ziel ist es langzeitarbeitslose und arbeitssuchende
Frauen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Den Frauen wird
eine Anstellung, eine gärtnerische Berufspraxis in
den Bereichen Kräuteranbau und Gartenpflege (mein Bereich) und ein
sehr breitgefächertes Programm an Kursen und Workshops geboten.
Meine Arbeit besteht
aus unterschiedlichen Ebenen:
Ich trete nach außen hin auf, habe Kontakt mit unseren KundInnen und
AuftraggeberInnen (Eigenerwirtschaftung); Meine Arbeit mit den Frauen
selber (Vermittlung von praktischen und theoretischen Inhalten); Die
Arbeit am Projekt selber (Organisatorische- und Weiterentwicklung des
Projektes sowie meines Bereichs).
Freitag, 14. 12.,
21 Uhr Konzert im Rahmen von HERAUS FORDERUNG
MIGRATION:
Fernando Paiva Group
Schlagzeuger und Perkussionist aus Porto Alegre(Südbrasilien),forscht
in seiner Musik nach den indianische Wurzeln,studiert die Einflüsse
afrikanischer Motive und kennt die Klassiker des brasilianischen
Jazz. Er hat bereits mit Größen wie Hermeto Pascoal, Toninho Horta,
Alegre Correa, Ray Anderson, Timna Brauer, dem Vienna Art Orchester,
Hubert von Goisern u.v.a musiziert. In seiner Gruppe trifft er auf so
kongeniale Partner wie Sabri Tulug Tarpin (Klavier)aus der Türkei,
den Österreicher Gerri Schuler (Keyboards) und Ivan Ruiz (Bass) aus
Kuba: Ein Wechselspiel zwischen Pop, World, Jazz und Klassik.
UBK 120 ATS
Information zu HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
http://www.univie.ac.at/heraus.forderung.migration/
Tel.: (01) 4277 485 / 25 oder 06
c/o Institut für Ethnologie, Kultur- und
Sozialanthropologie
Universitätsstraße 7 / 4. Stock
1010 Wien
Samstag, 15. Dezember,
20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO & AUSTRIAN NETWORK AGAINST RACISM (ANAR) ZEIGEN:
INJUSTICE - GEGEN STAATSRASSISMUS
Injustice
Ken Fero & Tariq Mehmood, UK 2001, 98 Min., engl. OF, Video
Zwischen 1969 und 1999 starben in Groszbritannien über 1000 Personen
in Polizeigewahrsam. Kein einziger Polizist wurde jemals fuer einen
dieser Todesfaelle verurteilt. Ken Fero und Tariq Mehmoods
engagierter und kontroversieller Film dokumentiert Todesfaelle in
Polizeigewahrsam ueber einen Zeitraum von von sechs Jahren. Er zeigt
den Kampf der Hinterbliebenen für Gerechtigkeit. Er klagt den
andauernden Rassismus im Zentrum des britischen Justizsystems an und
feiert die Solidaritaet der FreundInnen und Familien. Seit seiner
Urauffuehrung versucht die britische Polizei den Film zu verbieten
und Aufführungen zu verhindern, indem z.B. die auffuehrenden Kinos
bedroht werden. ?One of the most despairing and powerful films ever
made in this country.? The Guardian
Anschlieszend Diskussion
in englischer Sprache mit Ken Fero und Tariq
Mehmood (London), und VertreterInnen von ANAR, GEMMI, u.a.
Website: http://www.injusticefilm.co.uk
Mit freundlicher
Unterstuetzung von Oeh-GEWI-Fakultaetsvertretung an der
Uni Wien, die Volksstimme.
*******
7*STERN im Web
http://www.7stern.net
powered by action.at
*******
Café täglich
außer Sonntag 16 - 2 Uhr geöffnet.
1070 Wien, Siebensterngasse 31
Tel. +1/5236157
Programmkoordination, Vermietung und Information zu den Veranstaltungen:
El Awadalla, E-Mail: 7stern@action.at oder el@awadalla.at
Wir sind Mitglied
der Wiener Interessensgemeinschaft für freie
Kulturarbeit.
--
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
===========================================================================
2 ÖDA präsentiert: "hianungraud" - eine
viersprachige Lesung
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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"hianungraud", ein Buch aus dem Burgenland in vier Sprachen:
Burgenländischer Dialekt, Romanes, Ungarisch, Burgenland-Kroatisch,
gelesen von:
Vera Reumann, Antal Németh, Michael Wogg, Gerhard Altmann
Das Zitat zum Titel:
hianungraud
muaßma auszupfm
damid ned foische gedaungn
zvü liachd griagn
sunsd reidns wia schwoazze roß
duach deine draam
sunsd steign a poa weiße löwnzaunflankal in d hee
kreun wia stean di lata in dein schedl auffe
und huschn ausse
ind wöd
Ort und Zeit:
Amerlinghaus, 1070 Wien, Amerlingstraße 8
18. 12. 2001, 19 Uhr
Eintritt frei
Veranstaltet von:
ÖDA - Österreichische DialektautorInnen (demnächst im
Internet unter www.oeda.at)
--
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
http://www.awadalla.at/el/kalender
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3 PROGRAMM SIEBEN*STERN 1. BIS 15. 12. 2001
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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Montag, 10. 12., 19 Uhr Vernissage Textiltheater
Der Autor und Konzeptkünstler Winfried Gindl verbreitet seit Anfang
August 1999 "Politischen T-Shirt". Sie bilden den Auftakt seines
"Textiltheaters" - das verschiedene gesellschaftliche und mediale
Bereiche darstellt, indem es ihre Sprache auf Kleidungsstücken zitiert
-
und geben besonders prägnante Sätze österreichischer PolitikerInnen
wieder; und gelegentlich auch auf die innenpolitische Situation gemünzte
oder anwendbare Sätze anderer Personen. Die Sätze sind so ausgewählt,
daß sie durch ihre Sprachform die Welt der Politik und die soziale und
kulturelle Realität, der diese angehört, in vielfältiger Weise
ausdrücken. Das Textiltheater / Politische T-Shirts ist als ergänzendes
Gegenstück zu den gezielten Botschaften der politischen Werbung und
beeinflussender politischer Aussagen gedacht. Es bedient sich der
Methode der Detailbetrachtung als Analyseinstrument und fügt sich in
eine Serie von Gindls Konzepten, die sich mit Images und dem Recht auf
deren Produktion beschäftigen, sowie mit Medien- und Kontextwechsel.
http://www.silverserver.co.at/sisyphus/
Montag, 10. 12.,
20 Uhr
Wilde Worte
Gastgeber: Franz Hütterer und Richard Weihs
Gästin: Eugenie Kain
Atemnot und Nesselsucht
Sie verschleiern, aber ihre Sprache verrät die Niedertracht. Mit dem
Rücken zur Wand wollen sie uns stehen sehen, kein Knebel mehr, aber den
Kopf in Frischhaltefolie gewickelt, es kommt uns kein Ton aus, wenn sie
uns ausquetschen bis zum letzten Atemzug.
Spende
Dienstag, 11. 12., 19.30 Uhr
Eine Diskussionsveranstaltung
der KPÖ:
"Tobin-Tax - ein Mittel zur Regulation der Finanzmärkte?"
Einleitung: Manfred Bauer (Volkstimme-Redakteur)
Mittwoch, 12. 12.,
20 Uhr Film im Rahmen von HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
Das Fest des Huhnes
Ein afrikanisches Expeditionsteam macht sich auf Entdeckungsreise in
das bisher kaum erforschte und fast unberührte Oberösterreich. Das
Vorwissen aus dem Studium der kinematographischen Sammlung in
Kinshasa erweist sich bald als überholt, denn sensationelle Rituale
begegnen den Forschern. Mit Hilfe einiger Eingeborener, speziell der
Brüder Himmelfreundpointner, gelingt es, mit den zunächst äußerst
scheuen Alpenbewohnern eine Vertrauensbasis aufzubauen. Und langsam
lüftet sich der Schleier über dieser eigentümlichen Kultur. Spuren
des Nomadismus können bei Radfahrern und Campingfreunden ausgemacht
werden, wehklagende Lieder deuten auf den melancholischen Charakter
des Volkes hin und vor den Wohnhäusern finden sich konkrete Hinweise
auf einen Ahnenkult in Form von Gartenzwergen. Dem beharrlichen
Forschungsdrang ist es schließlich zu verdanken, dass in der Religion
des Gebirgsvolkes ein vor kurzem eingetretener Paradigmawechsel
beobachtet werden kann. Dem gehenkten Gott, der einst in der Form
eines Lammes verehrt wurde, wird in seiner neuen Gestalt - nämlich
als Huhn - in orgiastischen Zeltfesten gehuldigt. Die Zuseher an den
Bildschirmen Afrikas bekommen also ein authentisches und zugleich
sensationell exotisches Bild von Österreich. Ein Film von Walter
Wippersberg.
UKB 50 ATS
Information zu HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
http://www.univie.ac.at/heraus.forderung.migration/
Tel.: (01) 4277 485 / 25 oder 06
c/o Institut für Ethnologie, Kultur- und
Sozialanthropologie
Universitätsstraße 7 / 4. Stock
1010 Wien
Donnerstag, 13. 12. 19 Uhr Planbox
EINLADUNG zur LANDRUNDE
Louise Kienzl stellt
ihr neues Betätigungsfeld, das
Beschäftigungsprojekt FAIR - wurzelt vor:
Das Frauenprojekt
FAIR - wurzelt ist eine arbeitsmarkpolitische
Einrichtung. Ziel ist es langzeitarbeitslose und arbeitssuchende
Frauen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Den Frauen wird
eine Anstellung, eine gärtnerische Berufspraxis in
den Bereichen Kräuteranbau und Gartenpflege (mein Bereich) und ein
sehr breitgefächertes Programm an Kursen und Workshops geboten.
Meine Arbeit besteht
aus unterschiedlichen Ebenen:
Ich trete nach außen hin auf, habe Kontakt mit unseren KundInnen und
AuftraggeberInnen (Eigenerwirtschaftung); Meine Arbeit mit den Frauen
selber (Vermittlung von praktischen und theoretischen Inhalten); Die
Arbeit am Projekt selber (Organisatorische- und Weiterentwicklung des
Projektes sowie meines Bereichs).
Freitag, 14. 12.,
21 Uhr Konzert im Rahmen von HERAUS FORDERUNG
MIGRATION:
Fernando Paiva Group
Schlagzeuger und Perkussionist aus Porto Alegre(Südbrasilien),forscht
in seiner Musik nach den indianische Wurzeln,studiert die Einflüsse
afrikanischer Motive und kennt die Klassiker des brasilianischen
Jazz. Er hat bereits mit Größen wie Hermeto Pascoal, Toninho Horta,
Alegre Correa, Ray Anderson, Timna Brauer, dem Vienna Art Orchester,
Hubert von Goisern u.v.a musiziert. In seiner Gruppe trifft er auf so
kongeniale Partner wie Sabri Tulug Tarpin (Klavier)aus der Türkei,
den Österreicher Gerri Schuler (Keyboards) und Ivan Ruiz (Bass) aus
Kuba: Ein Wechselspiel zwischen Pop, World, Jazz und Klassik.
UBK 120 ATS
Information zu HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
http://www.univie.ac.at/heraus.forderung.migration/
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Sozialanthropologie
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1010 Wien
Samstag, 15. Dezember, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO & AUSTRIAN NETWORK AGAINST RACISM (ANAR) ZEIGEN:
INJUSTICE - GEGEN STAATSRASSISMUS
Injustice
Ken Fero & Tariq Mehmood, UK 2001, 98 Min., engl. OF, Video
Zwischen 1969 und 1999 starben in Groszbritannien über 1000 Personen
in Polizeigewahrsam. Kein einziger Polizist wurde jemals fuer einen
dieser Todesfaelle verurteilt. Ken Fero und Tariq Mehmoods
engagierter und kontroversieller Film dokumentiert Todesfaelle in
Polizeigewahrsam ueber einen Zeitraum von von sechs Jahren. Er zeigt
den Kampf der Hinterbliebenen für Gerechtigkeit. Er klagt den
andauernden Rassismus im Zentrum des britischen Justizsystems an und
feiert die Solidaritaet der FreundInnen und Familien. Seit seiner
Urauffuehrung versucht die britische Polizei den Film zu verbieten
und Aufführungen zu verhindern, indem z.B. die auffuehrenden Kinos
bedroht werden. ?One of the most despairing and powerful films ever
made in this country.? The Guardian
Anschlieszend Diskussion
in englischer Sprache mit Ken Fero und Tariq
Mehmood (London), und VertreterInnen von ANAR, GEMMI, u.a.
Website: http://www.injusticefilm.co.uk
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Uni Wien, die Volksstimme.
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7*STERN im Web
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Café täglich
außer Sonntag 16 - 2 Uhr geöffnet.
1070 Wien, Siebensterngasse 31
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Programmkoordination, Vermietung und Information zu den Veranstaltungen:
El Awadalla, E-Mail: 7stern@action.at oder el@awadalla.at
Wir sind Mitglied
der Wiener Interessensgemeinschaft für freie
Kulturarbeit.
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widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
http://www.awadalla.at/
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4 Diskussionsveranstaltung am 11. Dezember
From: Homosexuelle Initiative Wien <office@hosiwien.at>
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HEUTE!!!
Dienstag 11. Dezember 2001
Round Table:
Die Kontinuität
der Verfolgung von Lesben und Schwulen in Medizin und
Psychiatrie nach 1945
mit Wolfgang Neugebauer
(DÖW), Florian Mildenberger und Waltraud
Riegler Moderation: Irene Brickner (Der Standard)
im HOSI-Zentrum, Wien 2, Novaragasse 40
geöffnet ab 19.00 Uhr, Beginn 20.00 Uhr
EINTRITT FREI!
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5 sa 15.12. kinokis mikrokino: INJUSTICE - GEGEN STAATSRASSISMUS.
mit ken
fero & brenda weinberg (london)
From: Peter Grabher <a8701463@unet.univie.ac.at>
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liebe leute, die
naechsten beiden termine liegen uns besonders am
herzen. wir bitten deswegen darum sie an freundInnen oder
mailing-listen weiterzuschicken, vielleicht mit dem hinweis versehen,
dass interessierte diesen kinoki-newsletter (ca. 2x monatl.) durch
ein kurzes mail an pe@null.net bestellen koennen. merci, bis samstag,
kinok p
KINOKIS MIKROKINO
IM 7*STERN
Filmabende ca. 2x im Monat, jeweils montags, UKB 50,-
kinoki - Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung. Kontakt:
kinoki@action.at
7*STERN - 1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
Einladung #65
Samstag (!), 15.
Dezember, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO & AUSTRIAN NETWORK AGAINST RACISM (ANAR) ZEIGEN:
INJUSTICE - GEGEN STAATSRASSISMUS
Injustice
Ken Fero & Tariq Mehmood, UK 2001, 98 Min., engl. OF, Video
Zwischen 1969 und 1999 starben in Groszbritannien über 1000 Personen
in Polizeigewahrsam. Kein einziger Polizist wurde jemals fuer einen
dieser Todesfaelle verurteilt. Ken Fero und Tariq Mehmoods
engagierter und kontroversieller Film dokumentiert Todesfaelle in
Polizeigewahrsam ueber einen Zeitraum von von sechs Jahren. Er zeigt
den Kampf der Hinterbliebenen für Gerechtigkeit. Er klagt den
andauernden Rassismus im Zentrum des britischen Justizsystems an und
feiert die Solidaritaet der FreundInnen und Familien. Seit seiner
Urauffuehrung versucht die britische Polizei den Film zu verbieten
und Aufführungen zu verhindern, indem z.B. die auffuehrenden Kinos
bedroht werden. Eingeschuechterte Kinos sagen Vorfuehrungen ab. An
einem Ort verbarrikadierte sich das Publikum in der Halle und erzwang
so die Vorfuehrung. "One of the most despairing and powerful films
ever made in this country. The Guardian
Anschlieszend Diskussion
in englischer Sprache mit Ken Fero und
Brenda Weinberg, der Schwester von Brian Douglas, welcher im
Gefaengnis zu Tode kam (London), und VertreterInnen von ANAR, GEMMI,
u.a.
Mit freundlicher
Unterstuetzung von Oeh-GEWI-Fakultaetsvertretung an
der Uni Wien, Volksstimme und der Gruenen Bildungswerkstatt Wien.
Info:
Website zum Film
http://www.injusticefilm.co.uk
Website von Inquest,
einer 1981 in UK gegruendeten Kampagne, die sich
mit den Todesfaellen in Polizeigewahrsam beschaeftigt und eine
Aenderung des britischen Justizsystems fordert
GEMMI Gesellschaft
für Menschenrechte von Marginalisierten und
MigrantInnen
http://www.no-racism.net/gemmi/gemmi_index.htm
Artikel zum Thema aus dem Netz-Magazin telepolis (Text siehe unten!)
Da sie ungestraft
handeln koennen, wird weiterhin zugeschlagen
John Barker, 9.10.2001
telepolis
Tod in Polizeigewahrsam,
in Gefaengnissen und durch bewaffnete
Polizisten in Groszbritannien
Waehrend der Westen
und allen voran Tony Blair "moralische
Ueberlegenheit" für sich beansprucht, sterben in Groszbritannien
unschuldige Menschen bei Verhaftungen, in Polizeizellen und
Gefaengnissen oder werden auf offener Straße erschossen, weil sie im
Verdacht stehen, eine Waffe bei sich zu tragen. New Labour versprach
mit Missstaenden aufzuraeumen, doch die Faelle gehen weiter und die
Reform des Justizsystems kommt, wenn ueberhaupt, nur langsam voran.
Der Londoner Romanautor John Barker, dessen Thriller
"Termingeschaefte" gerade bei DuMont in deutscher Sprache erschienen
ist und der sich seit Jahrzehnten mit diesen Themen beschaeftigt,
fasste für Telepolis die juengere Geschichte und Gegenwart dieser
Faelle zusammen.
Man moechte meinen,
dass Zensur der Vergangenheit angehoert. Dinge,
die vor 30 Jahren noch tabu waren, gehoeren heute zu den Standards
einer visuellen Kultur, die gesaettigt ist mit den verschiedensten
Erscheinungsformen von Sexualitaet. Was sich jedoch im selben
Zeitraum nicht geaendert hat, ist die Regelmaeszigkeit, mit der
Menschen in Polizeigewahrsam zu Tode kommen, bei Verfolgungsjagden
mit Polizeiwagen (auch das ein "Standard" unserer Alltagskultur),
in
Gefaengnissen oder von Polizisten erschossen. Nicht nur die
Regelmaeszigkeit dieser Ereignisse ist gleich geblieben, sondern auch
die Art wie es verhindert wird, dass die Wahrheit ueber jeden dieser
einzelnen Faelle herauskommt, damit die Polizei entlastet werden
kann.
In den vergangenen
Monaten hat die Police Federation es praktisch
unmoeglich gemacht, den Film "Injustice" zu zeigen, der ueber einen
Zeitraum von 6 Jahren mit der Unterstuetzung der United Families and
Friends (UFF) über solche Todesfaelle in Polizeigewahrsam produziert
worden war. Die Zensur hat hierbei eine neue Form angenommen, denn
der Polizeiverband hat Spitzenrechtsanwaelte angeheuert, um gegen
Kinos, die bereit sind, den Film zu zeigen, in letzter Minute
gerichtliche Verfuegungen auszuhaendigen, welche die Auffuehrung
unter Androhung drakonischer Geldstrafen verbieten. Bislang haben die
Kinos den Film noch jedesmal zurueckgezogen, wahrscheinlich unter der
berechtigten Annahme, dass sie vor Gericht unterliegen wuerden, zieht
man die priviligierte Rolle in Betracht, welche die Polizei im
Justizsystem einnimmt. Ein oder zwei geheime Auffuehrungen hat es
gegeben, was vielleicht zeigt, wo es im nur selektiv modernen
Großbritannien den wirklichen Underground noch gibt.
Im Jahr 1970 gab
es zwei Fälle - der von David Oluwale, ein junger
Schwarzer, der in Leeds auf der Strasze lebte, und der von Stephen
McCarthy, ein junger Mann aus dem Stadtteil Islington, der von einer
groszen irischen Familie abstammt -, die es den Leuten ins
Bewusstsein riefen - den Leuten, denen solche Dinge aus dem einen
oder anderen Grund ein Anliegen sind -, dass es moeglich ist, von der
Polizei verhaftet zu werden und nicht mehr lebendig herauszukommen.
Ploetzliche Todesfaelle sind Gegenstand der Untersuchung speziell
dafuer zustaendiger Beamter in einem eigenen Gerichtshof, dem
Coroner's Court, einem Teil des britischen Rechtssystems, in dem es
eine archaische Vielfalt und ebensoviel Hokuspokus gibt, was ganz
essentiell dazu beitraegt, dass Verantwortung ein schluepfriges Ding
wird, vor allem wenn sie vom Staat eingefordert wird. Am Coroner's
Court gibt es auch Geschworene und, so wie in anderen Teilen des
Rechtssystems, sind es gewoehnlich auch hier die Geschworenen, von
denen man noch am ehesten erwarten kann, einen gewoehnlichen Buerger
vor Unrecht zu verteidigen. Doch anders als bei normalen Gerichten
liegt am Coroner's Court die ausschlaggebende Entscheidungsmacht beim
Coroner selbst, einem Funktionaer des Staates.
So kam es, dass
bei der Untersuchung ueber den Tod von Stephen
McCarthy der Coroner auf ein Urteil "natuerliche Ursache" draengte.
Das, nachdem er Beweise abgelehnt hatte, von denen Stephens Familie
forderte, dass sie angehoert werden; das, nachdem er zugelassen
hatte, dass die beiden Beamten, welche die Verhaftung vorgenommen
hatten, waehrend der gesamten Verhandlung im Gerichtssaal anwesend
waren; nachdem er zwei Augenzeugen verwarnt hatte, jene jungen
Maenner, die aussagten beobachtet zu haben, wie die verhaftenden
Polizisten Stephens Kopf in jene Busstation gerammt hatten, an der er
aufgegriffen worden war. Andere Attribute dieses Falles haben sich
ueber die Jahre bei anderen Faellen wiederholt: die Verweigerung,
eine oeffentliche Untersuchung abzuhalten; Angriffe auf
Demonstrationen, die dergleichen fordern; und vor allem die
systematische Verunglimpfung der Opfer solcher Vorfaelle durch darin
geuebte Polizeiteams, die Unwahres und Halbwahres an willig
mitspielende Medien "durchsickern" lassen.
Im Jahrzehnt von
1970 bis 1980 starben 274 Menschen in
Polizeigewahrsam oder kurz danach in Spitaelern, nachdem sie sich in
solchem "Gewahrsam" befunden hatten. Die jaehrlichen Zahlen stiegen
waehrend der gesamten Dekade steil an. Doch selbst die Statistik
musste durch engagierte Nachforschungen ausgegraben werden, die
Metropolitan Police fuehrte bis 1979 keine derartigen Aufzeichnungen.
Zwei Jahre spaeter wurde die Organisation Inquest gegruendet, mit dem
Ziel, derartige Vorfaelle zu beobachten und den betroffenen Familien
jedmoegliche Form von Unterstuetzung anzubieten. Das folgte auf den
Tod von Blair Peach, ein Lehrer, der bei einer antirassistischen
Demonstration starb, die von der "Special Patrol Group" der Polizei
aufgeloest worden war und die dabei eine Reihe von offiziellen und
inoffiziellen Totschlaegern zur Anwendung brachte. Dies war kein
armer isolierter Alkoholiker oder ein von der Polizei gehaszter
schwarzer Jugendlicher, doch die Untersuchung verlief entlang
derselben Bahnen. Entscheidend war, dass die Ergebnisse der eigenen
internen Untersuchung der Polizei (der Cass Report) nicht als
Beweismittel zugelassen wurden. So weit geht also die Macht des
Coroners.
Zwanzig Jahre spaeter
hat sich wenig veraendert. Zum Beispiel ist es
immer noch so, dass, waehrend die gerichtlichen Vertretungskosten der
Polizei und Gefaengniswaerter groszzuegig von oeffentlichen Geldern
unterstuetzt werden, den Familien von Opfern ploetzlicher Todesfaelle
in Polizeigewahrsam keine Rechtshilfe zusteht. Im Fall von Alton
Manning, ein schwarzer Untersuchungshaeftling (was also bedeutet,
dass er formal unschuldig ist), der im Gefaengnis Blakenhurst im
Dezember 1995 verstarb, befanden sich die meisten dokumentarischen
Beweismittel in den Haenden des Innenministeriums und des
Strafanstaltssystems des Vereinigten Koenigreichs. Wie es Inquest
formuliert, "wurde entschieden, den Anwaelten, die Mannings Familie
vertraten, den Zugang zu den relevanten Dokumenten vorzuenthalten und
das wenige, was durchkam, ging durch den Coroner." Sein Tod war der
dritte Fall verursacht durch "Baendigung" in einem britischen
Gefaengnis innerhalb von zwei Monaten.
Andere Merkmale
des Falles sind leider nur zu bekannt und bauen sich
in der Tat zu einem grotesken Muster auf, wenn schwarze Maenner und
Frauen starben, weil falsche oder verbotene Festhaltetechniken
(Wuergegriffe am Nacken oder Fesselung mit dem Kopf nach unten)
angewandt wurden. Die Untersuchung ueber Alton Mannings Tod fand
schlieszlich im Maerz 1998 statt und kam zu dem einstimmigen Ergebnis
der gesetzwidrigen Toetung. 12mal haben sich die Geschworenen im
vergangenen Jahrzehnt der Machtstruktur des Coroners widersetzt und
ein derartiges Urteil gefaellt. Doch kein einziger Polizist oder
Gefaengniswaerter wurde wegen der Beteiligung an einer solchen
Toetung bisher verurteilt. Nur bei drei Faellen kam es jemals zu
einer Gerichtsverhandlung. Die Barriere dazu bildet ein anderes
kunstvoll unabhaengiges Glied des Rechtssystems, das Crown
Prosecution Service (CPS) und der Director of Public Prosecutions
(DPP).
- Shiji Lapite,
ein Schwarzer, verstorben 1994; Tod durch
polizeilichen Nackengriff und Tritte gegen den Kopf; ein Urteil auf
gesetzwidrige Toetung, obwohl der Coroner die Geschworenen gewarnt
hatte, sie koennten dieses Urteil nur faellen, wenn sie sich ganz
sicher seien, dass es sich um Totschlag handele; keine Anklage.
- Ibrahima Sey,
ein Schwarzer, verstorben 1996; Tod durch
polizeiliches Festhalten mit dem Kopf nach unten; keine Anklage.
Im Fall von Alton
Manning kam das CPS (nur in Groszbritannien kann
man so etwas einen "Service" nennen) vier mal zu der Entscheidung,
keinen der an seinem Tod beteiligten Gefaengniswaerter anzuklagen:
zwei mal nach verpfuschten polizeilichen Ermittlungen; dann kurz nach
dem Urteilsspruch der gesetzwidrigen Toetung und ein letztes mal im
Juni dieses Jahres.
Diese letzte Entscheidung
ist zutiefst verstoerend, denn sie folgte
auf ein Gerichtsurteil vom April 2000, das besagte, dass die
Erklaerung des CPS auf die Frage, warum es nach dem
Geschworenenurteil keine Anklage erhoben habe, "vor dem Gesetz nicht
standhalten koenne". Und was es noch schlimmer macht, es folgt auf
eine PR-Kampagne des CPS, mit der es uns weismachen wollte, dass es
sich veraendert hat.
Das ist eine vertraute
Taktik bezueglich des Umgangs der
Law-and-Order-Branche mit Kritik. Wenn zum Beispiel der
Chef-Inspektor des Gefaengnissystems (der, den die Regierung gerade
abgesaegt hat) einen zutiefst kritischen Bericht nach dem anderen
herausgibt, kann man sich sicher sein, dass der Direktor der
betroffenen Anstalt am naechsten Tag in den Medien ist und, ohne auf
die konkreten Vorwuerfe einzugehen, beteuert, es habe sich in den ein
oder zwei Monaten seit dem Besuch des Inspektors alles zum Positiven
veraendert. Im Falle des CPS war der Wandel zunaechst erzwungen, so
dass die Chance bestand, dass sich wirklich etwas aendern wuerde. Die
fruehere Direktorin des DPP, Barbara Mills, Traegerin des Ordens der
Krone, war 1998 zum Ruecktritt gezwungen worden, nachdem sie sich vor
dem Hoechsten Gerichtshof nicht in der Lage gezeigt hatte zu
erklaeren, warum es in drei verschiedenen Faellen zu keiner Anklage
gekommen war, zwei davon wegen gesetzwidriger Toetung; das in Folge
des Butler Reports über die Entscheidungen des CPS, der einige
Verbesserungen bei Todesfaellen in Polizeigewahrsam zu bringen
schien. Der neue Leiter des DPP, David Calvert-Smith, hat seither
leichtes Spiel bei Medieninterviews, indem er zugeben kann, dass es
rassistische Elemente im CPS geben wuerde, mit denen er jedoch nun
aufzuraeumen im Begriff ist, mit anderen Worten, die bekannte Technik
zu sagen, das-war-dann-und-jetzt-sind-wir-weiter.
Die Entscheidung
über Alton Manning straft diese Einstellung Luegen.
Nach der neuerlichen Entscheidung durch das CPS in diesem Jahr, keine
Anklage zu erheben, kommentierte das der Anwalt der Manning-Familie,
Raju Batt, folgendermaszen:
"... das kann
nur bedeuten, dass sie (CPS und DPP) weiterhin fest
entschlossen sind, den Implikationen der verfuegbaren Beweise aus dem
Weg zu gehen und das, so scheint es, um jeden Preis, sei es die
Glaubwuerdigkeit des Strafverfolgungssystems oder die
rechtsstaatliche Ordnung."
Dreist, ganz einfach
dreist ist die Vorgehensweise des CPS, das bei
zahllosen Irrtuemern der Justiz Beweise unterdrueckt hat, denn der
Fall von Alton Manning ist nicht der einzige in diesem Jahr. Da ist
Cristopher Alder, ein weiterer Schwarzer, ein mehrfach
ausgezeichneter Ex-Falschirmjäger, der in einer Zelle in der Queens
Gardens Polizeistation in Hull im April 1998 verstarb. Diesmal gab es
Beweise auf Video ueber den Tod des 37-jährigen, nachdem er in einem
Spital verhaftet worden war, wohin man ihn zur Behandlung gebracht
hatte. Im August 2000, nach siebenwoechiger Beweisaufnahme, faellten
die Geschworenen am Coroners Court das Urteil der gesetzwidrigen
Toetung, nachdem sich das CPS bereits zweimal der Anklageerhebung
verweigert hatte, auf Basis einer verpfuschten polizeilichen
Ermittlung. Am 9.April wurde bekanntgegeben, dass die Polizei von
Hull versucht hatte, gegen diese Entscheidung vor dem Hoechstgericht
Berufung einzulegen, aber dabei gescheitert war. Die Anwaeltin der
Familie, Ruth Bundey, sagte dazu:
"Das war eine
zeitraubende Ablenkung - wir hoffen nun, dass eine
umfassende Untersuchung darueber, wie Cristopher Alden umgekommen
ist, nun wieder aufgenommen werden kann."
Welch eine Hoffnung!
Nur 16 Tage spaeter kuendigte das CPS an, dass
die Polizeibeamten in Hull nicht wegen Totschlags angeklagt werden,
wie es die Entscheidung der Jury nahegelegt hatte. Trotzdem kann die
Bedeutung solcher Entscheidungen der Geschworenen auf "gesetzwirdige
Toetung" nicht hoch genug eingeschaetzt werden, zieht man naemlich
den starken Druck auf sie in Betracht, diese nicht zu faellen. Da
waere der Fall von Glen Howard zum Beispiel, bei dem der Coroner nur
zwei Urteile zuliesz, das einer offenen Todesursache oder eines
Unfalltods. Die Geschworenen ignorierten seine Anweisung, jede
begleitende Aeuszerung zu unterlassen und stellten fest, dass
exzessive Festhaltetechniken und mangelnde medizinische Versorgung
zum Tod beigetragen haben. Man darf auch nicht vergessen, dass
Polizisten nicht gezwungen sind, solche Fragen zu beantworten, bei
deren Beantwortung sie sich selbst beschuldigen wuerden. Auszerdem
koennen sie Anonymitaet beantragen.
Bislang also scheint
es, dass der Bericht ueber das Versagen des CPS
noch keinen Unterschied macht. Dasselbe muss man leider vom Human
Rights Act vom Oktober 2000 sagen, zu dessen Einfuehrung die
britische Regierung sich mit Haenden und Fueszen wehrend gezwungen
werden musste. Der einzige Anspruch der Regierung bisher, Fehler im
Rechtssystem bekaempft zu haben, besteht also in der Untersuchung
ueber den Mord an Stephen Lawrence und der daraus resultierenden
Feststellung, dass es in der Polizei institutionellen Rassismus gibt.
Die Empfehlungen - der Mc-Pherson-Bericht - wurden seither wieder von
Polizei und ihren Medien-Alliierten stueckweise zunichte gemacht oder
ignoriert, wie jene, dass Familien bei Untersuchungen ueber
ploetzliche Todesfaelle in Polizeigewahrsam Rechtshilfe beanspruchen
können.
Groszbritannien
ist heute eine weit weniger rassistische Gesellschaft
als in den siebziger Jahren, dennoch besteht weiterhin dieses
Uebergewicht einer weit groeszeren Wahrscheinlichkeit für schwarze
Maenner und Frauen in Polizeigewahrsam zu sterben. Weitere Merkmale
folgen in depressiv stimmender Abfolge.
- Die Regeln über
Festhaltetechniken werden weiterhin ignoriert, vor
allem dann, wenn es darauf ankaeme, also wenn jemand sein Leben
verliert.
- Die weniger spektakulaeren aber zahlreichen Todesfälle von Menschen
mit Drogen- oder Alkoholproblemen
- Und da gibt es gewisse Anstalten, jene, die mit der Zeit zu
Horror-Stories werden. Die Jugendstrafanstalt Ashford bekam wegen
zahlreicher Selbstmorde einen derart schlechten Ruf, dass sie zu Feltham
umbenannt wurde, wo es aber nur noch mehr Selbstmorde gibt
- Die Polizeiwache des Londoner Bezirks Stoke Newington zum Beispiel,
Schauplatz des Todes von Aseta Simms, 1971; Michael Ferrieira, 1978;
Colin Roach, 1983, bis hin zu Sarah Thomas in den spaeten neunziger
Jahren, alle von schwarzer Hautfarbe.
Am geschmacklosesten
ist die haeufig angewandte Taktik, die Opfer zu
verleumden. In den siebzigern wurde Stephen Waldorf von sechs
Schuessen getroffen, die durch seine Autoscheibe hindurch von einem
Polizisten abgefeuert wurden, der glaubte, er sei ein Verbrecher
namens Dave Martin und der ihm zum Schluss noch mit dem Knauf
derselben Pistole eins ueber zog. Die Polizei verbreitete Geruechte,
er sei ein Drogenhaendler oder ein geheimer Komplize von Dave Martin.
Stephen Waldorf hat gluecklicherweise ueberlebt und erreichte eine
auszergerichtliche Einigung, doch die Polizei wurde mit dem Argument
der Selbstverteidigung freigesprochen. Aseta Simms, die schwarze
Frau, die in der Polizeiwache von Stoke Newington starb, hatte
Kopfwunden, die darauf hinwiesen, dass sie geschlagen wurde, doch die
Medien schluckten die von der Polizei verbreitete Geschichte, dass
sie eine Trinkerin gewesen sei. Ganz aehnlich in einem Fall aus dem
Jahr 1984, ueber den kaum je berichtet wurde, Michael Shenley, der
von einem dahinrasenden Polizeiwagen, der sich in einer unwichtigen
Verfolgungsjagd ohne Blaulichter befand, getoetet wurde, und von dem
die Polizei sagte, er sei betrunken gewesen, was seine Freunde aber
abstritten. Ganz aehnlich erging es erst vor kurzer Zeit im Jahr 2001
einem jungen Mann, der unter aehnlichen Umstaenden von einem
Polizeiwagen ueberfahren wurde.
Die Verleumdung
der Opfer ist ein Teil dessen, was bei all diesen
Faellen, bei denen Polizisten oder Gefaengniswaerter an einem
Todesfall beteiligt sind, wirklich erschreckt, denn ES IST NIEMALS
IHRE SCHULD. Beides ist Teil ihrer bestaendigen Jammerei in den
Medien, wie schwer sie es denn haetten und dass niemals etwas ihre
Schuld sein könnte. Nach den Schuessen auf den unschuldigen Stephen
Waldorf sagte der Polizeiverband, dass "bewaffnete Beamte eine Form
von rechtlichem Schutz haben sollten, eine Art Immunitaet gegenueber
Anklagen."
Die Entscheidung
des CPS 25 Jahre spaeter zum Fall von Harry Stanley
- erschossen in Hackney, weil er ein Tischbein mit sich getragen
hatte, in einer traurigen Farce untersucht von der Polizeistelle, die
eigentlich untersucht werden sollte - laeuft auf die Feststellung
darauf hinaus, dass wenn die Polizei glaubt, dass jemand bewaffnet
ist, es unvermeidlich sei, diese Person sofort nieder zu schieszen.
Und das trotz der Tatsache, dass die Polizei mehr als genug Zeit
gehabt haette festzustellen, dass Harry Stanley nicht bewaffnet
gewesen war.
Diese Weigerung,
Verantwortung für ihre Taten zu uebernehmen, wie ein
Cockney-Krimineller von annodazumal zu sagen, "...'s war nich mich,
Herr Richter", vertraegt sich schlecht mit den staendigen Belehrungen
der britischen Regierung darueber, dass wir im Gegenzug für unsere
Buergerrechte auch Pflichten haetten. Ebenso vertraegt es sich mit
der hartnaeckigen Weigerung, eine oeffentliche Untersuchung zu
Todesfaellen in Polizeigewahrsam abzuhalten (immer mit der
Begruendung, dass es doch nicht notwendig waere, weil es ja die
Untersuchung des Coroners gaebe), dass die Regierung staendig Laender
der Dritten Welt ueber die Notwendigkeit von mehr Transparenz und der
rechtsstaatlichen Ordnung belehrt. Stattdessen verstaerkt das Crown
Prosecution Service die Haltung der Polizei, was - denn schlieszlich
sind sie ja auch nur Menschen, das ist Hilfeleistung fuer die Polizei
in schwierigen Umstaenden - im Endeffekt zu dem Gefuehl fuehren muss,
dass sie ungestraft handeln koennen. Das wurde am besten von Donald
Douglas beschrieben, nachdem sein Bruder Brian, ein Schwarzer, im Mai
1995 starb, nachdem er in London von der Polizei mit den damals neuen
langstieligen Schlagstoecken amerikanischen Stils auf den Kopf
geschlagen wurde:
"Ich fuerchte,
dass die Anzahl der Menschen, die in den letzten
Jahren in Polizeigewahrsam getoetet wurden, ohne dass Abhilfe
geschaffen wurde, dazu beigetragen hat, die Einstellung jener Beamten
zu beeinflussen, als sie ihre Schlagstoecke auf den Schaedel meines
Bruders niederkommen lieszen."
Seither hatten
wir den McPherson-Bericht, doch der Fall von Roger
Sylvester erscheint wie ein entsetzliches Paradigma der ganzen
beschriebenen Palette von Unrecht.
- Roger Sylvester,
maennlich, schwarz, verstorben im Januar 1999; Tod
durch Festhalten; Weigerung des CPS, Anklage zu erheben; keine
Rechtshilfe für die Familie; weiterhin Weigerung des "Reformers"
David Calvert-Smith Beweismittel zuzulassen; Rufmord am Charakter des
Opfers, der in der Presse als Drogenabhaengiger mit psychischen
Stoerungen dargestellt wurde. Doch weder das ist wahr, noch die von
der Polizei an die Times weitergeleitete Information, dass er ein
Crack-Raucher gewesen sei.
Rogers Familie
jedoch gibt nicht auf, einerseits mit ihrer Website,
aber auch als Teilnehmer, zusammen mit den anderen mutigen Familien,
an der Herstellung des Filmes "Injustice". Die Bedeutung dieses nun
in den Untergrund verdraengten Filmes koennte groeszer nicht sein.
Genauso wie bei allen anderen Faellen von Justizirrtümern muss der
politische Wille geschaffen werden, dass etwas getan wird. Die
Schwester von Alton Manning hat soviel bewirkt, doch am Ende kam es
zu gar nichts. Es ist eine schreckliche Ironie, dass der Anwalt der
Familie von Raju Bhatt die Situation so gut beschreiben sollte,
gerade als es so aussah, als ob Gerechtigkeit geschehen sollte, als
sie die Ueberpruefung des Verfahrens erwirkt hatten.
"Einmal mehr
muessen wir herausfinden, dass es die Reaktion des CPS
ist, wenn sie mit den Beweisen in so einem Fall konfrontiert werden,
nach einer "unschuldigen" Erklaerung zu suchen, auch wenn diese
Erklaerung, so wie hier, auf einer These aufbaut, die auf Basis aller
vorliegenden Beweise einfach unhaltbar ist. Was wir hier sehen, ist
eine institutionalisierte Unwilligkeit oder Unfaehigkeit, das
Funktionieren des Rechtsstaats zu gewaehrleisten, dann wenn die,
deren Aufgabe es waere, das Recht zu schuetzen, beschuldigt sind, es
selbst missbraucht zu haben. Wir sehen diesen selben Mangel
wiedergespiegelt in den vermurksten und unadaequaten Untersuchungen
ebenso wie in der Selbstgefaelligkeit unserer politischen Herren,
wenn sie mit dem Ausmasz und der Tiefe des Problems konfrontiert
werden."
In dieser Situation
sollten alle britischen Buerger denjenigen
dankbar sein, die fuer Gerechtigkeit für ihre toten Verwandten
gekaempft haben, ebenso wie den Machern des Filmes Injustice.
Uebersetzung: Armin Medosch
*******
Vorschau:
#66
Montag, 17. Dezember, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO ZEIGT IN KOOPERATION MIT DER OeH:
NACH DEM 11.9. FILME WIDER DEN KRIEG
Tribulation 99:
Alien Anomalies Under America
Craig Baldwin, USA 1991, 48 Min., 16 mm, dt. V.
Fulminante Collage
über die US-Interventionen in Lateinamerika seit
Guatemala 1954. Im Licht der methodischen Paranoia dieses Films
erscheinen State Department und Hollywood als Agenturen ein und
desselben imperialistischen Phantasmas.
9.11 / Turning
Tragedy Into War. Videos von Paper Tiger Television, NYC
Paper Tiger TV, USA, 23. und 26.9.2001, je 28 Min., Video, engl. OV.
9.11 beschreibt
die Stimmung in New York unmittelbar nach den
Ereignissen vom 11.9. Er zeigt den ersten Friedensmarsch, beschreibt
die Reaktionen arabischer AmerikanerInnen auf den rassistischen
backlash. Turning Tragedy Into War thematisiert kritisch die
Mediendarstellung der Ereignisse und die US-Politik im Nahen Osten.
Links:
Craig Baldwins Kino in San Francisco
http://www.othercinema.com/
Papertiger Television
http://www.papertiger.org
Die weiteren Termine der OeH-Veranstaltung wider den Krieg:
Gespraeche wider
den Krieg!
Hintergruende von Krieg und Terrorismus, abseits der nationalen
Zuruestung
Hoersaal 41 der
Universitaet Wien,
jeweils Mittwoch; 28.11, 5.12, 12.12, 19.12
um 19.30
Die kommenden Termine:
12.12 Der Krieg
nach Innen Analyse der digitalen Sicherheitspolitik
im Lichte der Asyl- und Grundrechte
Eva Pressl, Public Netbase
Georg Buerstmayer, Jurist in Wien
Ljobomir Bratic, Integrationshaus
19.12 Die Logik des Krieges; Oekonomische Zusammenhaenge, Profiteure und
Folgen - Chauvinismus als Ueberbruecker sozialer Konflikte
Silvia Angelo, OeGB-Europabuero
David Mayer, Student der Geschichtswissenschaften
Thomas Schoenfeld, Oesterreichischer Friedensrat
Kontakt:
Oeh Referat fuer internationale Angelegenheiten
Lukas Oberndorfer
http://www.oeh.ac.at
internationales@oeh.ac.at
*******
revolution will not be televised
http://www.kinoki.at
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6 KAMPF DER ZEIT-KULTUREN
From: Klaus Thien <klaus.thien@UNIVIE.AC.AT>
===========================================================================
Der R. Oldenbourg
Verlag
Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung
Das Uhrenmuseum der Stadt Wien
laden
Anlässlich
der Präsentation des Bandes "Zeit und Geschichte.
Kulturgeschichtliche Perspektiven"
Herausgegeben von Erhard Chvojka, Andreas Schwarcz und Klaus Thien
Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische
Geschichtsforschung
Band 36
320 Seiten, brosch., öS 616,46 / ? 44,80 Euro. Oldenbourg Verlag Wien
ein zur
****************************************************
Podiumsdiskussion
KAMPF DER ZEIT-KULTUREN
****************************************************
mit
Karl BRUNNER (Inst. f. Österr. Geschichtsforschung)
Erhard CHVOJKA (Inst. f. Geschichte Univ. Wien)
Herbert EISENSTEIN (Inst. f. Orientalistik Univ. Wien)
Konrad P. LIESSMANN (Inst. f. Philosophie Univ. Wien)
Klara LÖFFLER (Inst. f. Europäische Ethnologie Univ. Wien)
Moderation:
Klaus THIEN (Evangelische Akademie Wien)
Begrüßung:
Rupert KERSCHBAUM (Uhrenmuseum der Stadt Wien)
Andreas SCHWARCZ (Institut für Österreichische Geschichtsforschung)
danach
RUNDGANG DURCH DIE AUSSTELLUNG
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde, oder :
Wie die Vorstellung von der Wiener Gemütlichkeit entstand
Im Anschluss kleines Buffet
ZEIT : 12. Dezember 2001, 18.30 Uhr
ORT : Uhrenmuseum der Stadt Wien, 1010 Wien, Schulhof 2
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7 FW: 17.12.: Wird die Politik durch die Medien kolonisiert?
From: Rosenberger Sigrid <Sigrid.Rosenberger@spoe.at>
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Die Akademie für
Internationale Politik des Renner-Instituts und die
Zukunftswerkstätte laden ein zur Diskussion
Wird die Politik durch die Medien kolonisiert?
am Montag, 17. Dezember 2001, 18.30 Uhr
im Presseclub Concordia
1010 Wien, Bankgasse 8
mit:
Franz Kössler
Leiter des Europastudios - ORF
Katharina Krawagna-Pfeifer
"Der Standard", Innenpolitik-Ressortleiterin
Thomas Meyer
lehrt Politikwissenschaft and der Universität Dortmund, Autor des soeben
im Suhrkamp-Verlag erschienenen Buches "Mediokratie"
Peter Vitouch
Professor der Publizistik, Universität Wien
Moderation:
Erich Fröschl
Renner-Institut
Wir sind Zeugen einer kopernikanischen Wende der Politik, in der die
Parteiendemokratie zur Mediendemokratie wird: Die Regeln der medialen
Politikdarstellung, die Selektion spektakulärer Ereignisse,
Theatralität und die Orientierung an hochinszenierten Effekten, die
weite Teile des Mediensystems bestimmen, beginnen zunehmend auch die
Politik zu regieren. Die Rollen vertauschen sich: Während in der
Parteiendemokratie die Medien die Politik beobachten sollten, damit
sich die Staatsbürger eine vernünftige Meinung von ihr bilden können,
beobachten in der Mediendemokratie die politischen Akteure das
Mediensystem, damit sie lernen, wie sie sich und was sie präsentieren
müssen, um in den Medien häufig und attraktiv präsent zu sein.
Die Parteien, ehedem
primäre Organe der politischen Willensbildung
und Hauptkanäle der gesellschaftlichen Einflussnahme auf die Zentren
der politischen Macht, werden zunehmend marginalisiert und geraten
nicht selten in die Rolle steuerbarer Akklamationskulissen für die
medialen Inszenierungsstrategien der Spitzenakteure. Das Machtdreieck
von Gesellschaft, Parteien und Staat wird so durch das neue
Machtdreieck Spitzenakteure - Medien - populistische Strategien
ersetzt. Meyer geht in seinem Buch daher der Frage nach, ob die
Mediendemokratie auf lange Sicht zur Herrschaft der Oberflächenlogik
von Ereignismanagement und Darstellungseffekten führt oder doch ein
anspruchsvolleres Verständnis von politischer Kommunikation
entwickelt.
Buchtipp:
Thomas Meyer, Mediokratie. Die Kolonisierung der Politik durch die Medien.
edition suhrkamp (es 2204), öS 145,00 / Euro 10,54
Anmeldung und Information:
Erich Fröschl / Gerlinde Churavy
Tel. (01)804 65 01-30; Fax: (01)804 08 74
E-Mail: churavy@renner-institut.at
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Zukunfts- und Kulturwerkstaette
Schoenlaterng. 9, 1010 Wien
Tel. 01/513 86 82, Fax 01/513 86 81
homepage: http://www.spoe.at/zuk
An- und Abmeldung
des Veranstaltungsabos:
Gehen Sie bitte auf die Seite
http://www.spoe.at/zuk/newsabo.asp
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8 Weihnachtsparty bei der BBB
From: immerwider@gmx.at
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Ankündigung:
Weihnachtsparty
bei der Botschaft der besorgten BürgerInnen am
Donnerstag, 20.Dezember ab 19:00 Uhr. Es spielt das 1/2 Quartett.
Anschließend kurze DoDemo.
immerwider Widerstand!
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9 100. donnerstagsdemo
From: "Kurto Wendt" <Kurto.Wendt@reflex.at>
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Seit 1. Februar
2000 gibts organisierten Widerstand gegen die
blauschwarze bundesregierung. von 1. bis 19. februar fanden täglich
demos statt. rund um den 19.2., der der zahlenmäßige höhepunkt
war,
einigten sich alle widerstandsgruppen darauf, dannach jeden
donnerstag zuu demonstrieren.
Am 23. 2. 2000
fand also die erste "donnerstagsdemo" statt, an der
trotz strömendem Regen ca. 12.000 Leute teilnahmen. Am 24.1. 2002
werden wir das 100. mal eine donnerstagsdemo erleben und es wäre
cool, wenn wir wieder einmal 1000e Menschen auf der strasse erleben
würden.
bitte verbreitet
den termin, mailt kreative auffettungen der demos,
diskutieren wir darüber wie wir diesen tag hypen können. "wir
gehen
bis sie gehen", ein motto, das von ottakring gegen schwarzblau" in
die bewegung eingebracht wurde, sollte am 100. donnerstag, den 24,.
2. 2002, eindrucksvoll untersrtrichen werden.
alles liebe
kurto wendt
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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10 Semperit vor dem Ende - Teil 1
From: "Arbeitsgruppe Marxismus" <agm@agmarxismus.net>
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Anton Benya gestorben, Semperit vor dem Ende
Ein gewerkschaftliches Lehrstück (Teil 1)
Zwei zufällige
Ereignisse, die sich fast zeitgleich ereignen: Am 5. Dezember
2001 stirbt der Langzeitpräsident des ÖGB, Anton Benya, im 90. Lebensjahr.
24 Jahre [!], von 1963 bis 1987, stand er an der Spitze der österreichischen
Gewerkschaften. Am 6. Dezember verkündet Continental-Vorstandsmitglied
Hans-Joachim Nikolin bei einer überraschend einberufenen Pressekonferenz
in
Wien das "Aus" für Semperit Traiskirchen.
So sagt das internationale
Großkapital den "lieben Mitarbeiter/innen"
"fröhliche Weihnachten": Mit blauen Briefen und Sozialplänen.
950
Semperitler/innen wissen, dass sie spätestens im kommenden Sommer auf der
Straße stehen werden. Für die 300 Kolleg/inn/en der Vorproduktion
dauert das
langsame Sterben von Semperit etwas länger: Ihre Galgenfrist beträgt
angeblich zwei Jahre. Aber die Konzernherren in Hannover sind ja mitunter
schnell entschlossen, wenn es darum geht, "Minderleister" und
"Dividendenschädlinge" abzubauen.
Der Verkauf von
Semperit durch die damals noch verstaatlichte CA an den
Conti-Konzern machte das einstige Paradeunternehmen der österreichischen
Industrie zur verlängerten Werkbank des zur Weltspitze zählenden
Reifenproduzenten. Sechs Jahre zuvor hatten die Reifenwickler in einem
wilden Streik noch weitgehend die Erhaltung ihres Lohnniveaus erzwingen
können - dass der seitens der Reifenwickler geführte Streik nur mit
einem
Teilsieg endete und sich abzeichnende "Rationalisierungsschritte"
nicht
verhindern hatte können, lag teilweise in der unmittelbaren Verantwortung
von ÖGB-Präsident Benya.
In einem emotionalen
Gipfelgespräch im Parlament in Wien zwang er den
Semperit-Betriebsräten, die sich auf einen fast einstimmigen Streikbeschluss
stützen konnten, eine Kompromisslösung auf, die zwar den Lohnforderungen
zu
90 % nachkam, einen Neun-Punkte-Strukturplan der damaligen Geschäftsleitung
jedoch aus den Verhandlungen herausnahm. Nur ein Jahr nach Streikende (11.
Mai 1978) akzeptierte Betriebsratsobmann Obermeyer die berüchtigten
"Freischichten" und wirkte am Rationalisierungsprogramm der Geschäftsführung
mit.
Auch ein Verbleib
Semperits in "österreichischen Händen" hätte freilic
wenig
am ab 1990 beginnenden Personalabbau geändert: Ob österreichischer,
deutscher, belgischer, britischer oder US-amerikanischer Kapitalist - was
zählt, sind die Profite, die Dividenden...
Konzernweit kündigte
Conti zwischen 1990 und 1994 12.000 Arbeiter/inn/en.
Die offiziellen Zahlen des Konzerns (Reduktion der Mitarbeiter/innen von
51.000 auf 49.000) ist gefälscht - während in Deutschland, Österreich
und
Belgien massive Entlassungswellen die Fabrikshallen leerfegen, werden in
europäischen Billiglohnländern wie Portugal und vor allem in Osteuropa
neue
Werke aufgesperrt...
1984 zahlte Conti
der CA gerade 400 Millionen Schilling für das
Semperit-Werk in Traiskirchen. In 17 Jahren flossen im Gegenzug 6 Milliarden
Schilling in die Konzernzentrale nach Hannover.
Die 1992 begonnene
Filetierung des Werks - 1992: Verlegung der
Fahrradreifenproduktion nach Thailand; 1994: Schließung der
Entwicklungsabteilung; 1996: Kündigung von 900 Mitarbeitern; ab 1999:
Umschichtung der Produktion in die osteuropäischen Standorte - war nicht
zu
verhindern, weil der ÖGB mit seinem nationalistischen Konzept der
Standortsicherung und seinem Beharren auf "sozialpartnerschaftliche
Lösungen" eine völlig illusorische Politik verfolgte.
So wurden Streiks
an anderen Conti-Standorten nicht unterstützt; statt zu
versuchen, eine Internationalisierung des Kampfes gegen die
Rationalisierungspolitik des Conti-Vorstandes zu erreichen und sich vor
allem auch für die Rechte und Lohnforderungen der Kolleg/inn/en in Rumänien
und Tschechien, in der Türkei, in Thailand und Mexiko einzusetzen, ließen
sich ÖGB und Betriebsrat scheibchenweise immer ein paar hundert
Arbeitsplätze wegverhandeln, um nur ja "den Standort" zu sichern.
Mit allen Mitteln
hielt man die latente Empörung in Traiskirchen unter
Kontrolle - nur ja nicht wieder streiken, nur ja keine Konfrontation.
Sehenden Auges gingen die "Arbeitervertreter" in die Katastrophe,
oder,
besser gesagt: sie rutschten auf Knien in sie hinein...
Kurt Lhotzky
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11 AKS unterstützt europaweite Proteste
From: "Niki Kowall" <niki@lsv.at>
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Pressemeldung der Aktion kritischer SchülerInnen
3. Dezember 2001
AKS unterstützt europaweite Proteste
Europäische
Aktionswoche gegen Privatisierung und GATS-Abkommen
findet auch in Österreich satt. AKS organisiert bundesweiten
Aktionstag am 13. Dezember im Rahmen der Bildung ist Menschenrecht
Kampagne.
Die von der OBESSU
(Organizing Bureau of European School Student
Unions) ausgerufene Aktionswoche von 10. bis 14. Dezember wird in
Österreich durch die AKS (Aktion kritischer SchülerInnen)
unterstützt. In Wien, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Bludenz
werden Straßenaktionen abgehalten.
Die Kampagne der
europäischen SchülerInnenvertretung OBESSU richtet
sich gegen die europaweiten Privatisierungen im Bildungsbereich und
gegen das GATS-Abkommen. Die Privatisierungen haben etwa das
englische Schulsystem zu einem Hort der Ungleichheit gemacht, so Niki
Kowall, Bundesvorsitzender der AKS. Während die Reichen ihre Kinder
in teure Privatschulen schicken, werden die öffentlichen Schulen zum
sogenannten sozialen Mistkübel.
Diese Woche wird
auf dem EU-Gipfel in Brüssel über das GATS-Abkommen
(General Agreement on Trade and Services) verhandelt. GATS zwingt die
Staaten, ihre staatlichen Monopole aufzulösen und jede Dienstleistung
für internationale Unternehmen frei zugänglich zu machen. Die völlige
Öffnung des Bildungsmarktes bedeutet den Verlust jeder demokratischen
Kontrolle über das Bildungssystem, ist Kowall überzeugt.
Wir wollen unsere
Bildung nicht durch internationale Konzerne
bestimmen lassen, so der SchülerInnenvertreter. Wir wollen auch kein
Bildungsgefälle zwischen Privatschulen und öffentlichen Schulen samt
sozialer Selektion. Wir wollen dass Bildung ein Menschenrecht bleibt,
und keine Ware zum Verkauf!, so Kowall.
Rückfragehinweis: (0699) 11 40 81 42
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12 Presseinfo: Weihnachtsgeschenke aus Kinderarbeit?
From: "Schwarzbuch Markenfirmen" <presse@markenfirmen.com>
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Weihnachtsgeschenke aus Kinderarbeit?
Reaktionen auf
Bestseller "Schwarzbuch Markenfirmen": Fadenscheinige
Dementis, Rücktritte, Kooperationsangebote und keine einzige Klage.
Autoren empfehlen Weihnachtsgeschenke aus fairem Handel
(Berlin/Wien, 10.12.01)
Mehr als 40.000 mal wurde das "Schwarzbuch
Markenfirmen Die Machenschaften der Weltkonzerne" von Klaus Werner
und Hans Weiss seit September 2001 verkauft. Der im Deuticke Verlag
erschienene Bestseller listet die unterschiedlichsten Formen globaler
Ausbeutung durch bekannte Markenunternehmen von Aldi bis Wal-Mart auf
und regt Konsumenten dazu an, ihre Macht zur Gestaltung einer
menschlichen Globalisierung zu nützen.
Bei den kritisierten
Unternehmen hat das Buch zum Teil heftige
Reaktionen ausgelöst. So dementierten Vertreter von McDonald's
zunächst, dass zur Herstellung sogenannter "Happy Meals"-Figuren
zwölf- bis dreizehnjährigen Kinder in China ausgebeutet wurden.
Später wurden die Vorwürfe jedoch mit Bedauern bestätigt. Dem
Bayer-Konzern wirft das "Schwarzbuch" vor, durch illegalen
Rohstoffhandel maßgeblich an der Aufrechterhaltung des Krieges in
Zentralafrika beteiligt zu sein, der seit drei Jahren mehr als 2,5
Millionen Menschenleben gekostet hat. Nach heftigen Dementis hat ein
Konzernvertreter nun erstmals zugegeben, das für Handys notwendige
Metall Tantal aus der kongolesischen Stadt Goma zu beziehen.
Angeblich aus legalen Quellen was kaum möglich ist: Goma ist die
"Hauptstadt" der Rebellen, die laut UNO den Rohstoffhandel
kontrollieren und damit Waffenkäufe finanzieren.
Keine Klagen, dafür politische Folgen
Klagen blieben
aber gänzlich aus. "Die kritisierten Firmen wissen,
dass sie so viel Dreck am Stecken haben, dass sie sich mit einer
Klage ins eigene Fleisch schneiden würden", vermutet Autor Klaus
Werner. "Dabei würde ein Verfahren erstmals Betroffenen die
Möglichkeit verschaffen, vor einem europäischen Gericht gegen die
Verursacher ihres Elends auszusagen."
In Ungarn kündigten
der Psychiaterverband und ein Arzt
Verleumdungsklagen an, weil Autor Hans Weiss Medikamententest
nachweisen konnte, die gegen die Helsinki-Deklaration des
Weltärztebundes verstoßen. Kurz darauf hieß es, die Drohung
werde
wegen mangelnder Erfolgsaussichten nicht wahrgemacht. Laut
Tageszeitung Népszavara musste der Direktor der ungarischen
Gesundheitsbehörde OGYI wegen des "Skandals, den eine österreichische
Buchpublikation ausgelöst hat" zurücktreten. Dieser dementierte
einen
Zusammenhang. Der ungarische Gesundheitsminister beauftragte eine
Kommission mit der Untersuchung der Vorwürfe allerdings ohne
Konsequenzen, da keine ungarischen Gesetze verletzt worden seien.
Auch positive Reaktionen
gab es: So setzten sich sowohl Vertreter von
Rohstoff- als auch von Nahrungsmittelfirmen mit den Autoren in
Verbindung, um über Möglichkeiten zur einer Verbesserung von
Herstellungsbedingungen zu sprechen. Diese vorerst vertraulichen
Gespräche werden im Sinne eines konstruktiven Dialogs weitergeführt,
bis sichergestellt ist, ob tatsächliche Verbesserungen oder nur
Imagekorrekturen geplant sind.
Fair schenken
Für den Weihnachtseinkauf
empfehlen die Autoren, auf kontrolliert
fair gehandelte Ware zurückzugreifen. So bieten mittlerweile auch
große Supermarktketten Produkte mit unabhängig kontrollierten
Gütesiegeln wie "Transfair", "Rugmark" oder "Max
Havelaar" an.
Handelsgesellschaften wie Gepa oder EZA3Welt führen eine reiche
Palette an fair gehandelten Geschenkmöglichkeiten, die zahlreichen
Produzenten in Ländern des Südens eine echte Entwicklungschance
bieten.
Auf das neueste
"Zweithandy" oder Spielkonsolen sollte am besten
überhaupt verzichtet werden, solange nicht sichergestellt ist, dass
mit den dafür notwendigen elektronischen Komponenten der
Rohstoffkrieg in Afrika aufrechterhalten wird. Bei anderen
Importgütern gelte es, zumindest seine Macht als Konsument
wahrzunehmen und bei den Firmen unabhängige Kontrollen der
Produktionsbedingungen einzufordern.
Klaus Werner, Hans Weiss: Schwarzbuch Markenfirmen. Die
Machenschaften der Weltkonzerne. Deuticke Verlag, Wien/Frankfurt
2001. ISBN 3-216-30592-9, 350 Seiten, 19,90 Euro/35,90 SFr; Infos
unter http://www.markenfirmen.com
Rückfragen:
Valerie Besl, Deuticke Verlag, Tel. +43/1/51405-293 oder
mailto:presse@markenfirmen.com
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13 Zebratl 5/2001
From: Verein Zebra-Zebratl <zebratl@zebra.or.at>
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Liebe Freundinnen
und Freunde des Zebratl! Bitte lesen Sie / lest -
hier beigefügt - das Allerneueste über die letzte Ausgabe des Jahres
2001. Herzliche Grüsse, Ihr/ Euer Zebratl-Team
Das neue und letzte ZEBRATL im heurigen Jahr ist soeben erschienen!!
Ich kann Ihnen
nur sagen, der Herbst war nicht ganz einfach. Die
weltpolitische Lage, die Diskussionen über Terroristen und
Asylmißbrauch in Österreich, die Drogendebatte in Graz,
dann ein kaputtes Auto, das wochenlang nicht einsatzfähig war,
der Videorekorder ging auch plötzlich nicht und mit Wolfgang sich
endlich wieder einmal treffen können, war ein Unterfangen, dass fast
so schwierig war, wie Julia Roberts in New York zu treffen oder
Karten beim Derby in Glascow zwischen Celtic und den Rangers zu
erhaschen.
Also und dann macht
die Redaktion auch noch Normalität zum Thema.
Stellen Sie sich das vor? Ein Thema, das einem ja zum Hals
raushängen kann, wenn man nur arbeiten, einkaufen, Alltag erledigen,
Essen, Schlafen und weider arbeiten am Plan hat und dann kommen die
netten Leute von der ZEBRATL Redaktion daher und reden über die ganz
andere Normalitäten - ach was soll ich mich aufregen, lesen sies
selbst, dann wissen sie was ich meine.
Normal ist, dass
Nermina Besirevic einen wundervollen Artikel ueber
Busreisen zwischen Sarajewo und Graz geschrieben, dass Michael
Stockinger sich in einem Interview mit dem Alltag in Israel
auseinandersetzt und das Johannes Schrettle den normalen politischen
Diskurs in Österreich unter die Lupe nahm.....
Normal ist auch,
dass es das vielbelobte Lexikon und die Purz Glosse
natuerlich auch in dieser Nummer gibt.
Normal waere, dass
Sie angesichts der ganzen Umstaende, schon laengst
ein ZEBRATL Abo genommen haetten; aber angesichts des Ende der
Spassgesellschaft und des Bezuges zwischen der Bedeutung neuen
Musik von Michael Jackson und der Ergreifung von Osama Bin Laden,
stellt sich alle Rechtsschaffenen die Frage, was heute noch
normal ist?
Jetzt lesen, jetzt
nachdenken und sich interessiert und informiert
fuehlen: ZEBRATL 5/2001 - was besseres kommt nach?
-- Schon gelesen?
http://www.zebra.or.at/zebratl/
ZEBRATL - DAS MAGAZIN
von ZEBRA - Zentrum zur sozialmedizinischen,
rechtlichen und kulturellen Betreuung von Auslaendern und
Auslaenderinnen in Österreich
Pestalozzistrasse 59/II, A-8010 Graz
http://www.zebra.or.at
Schon besucht?
PROMINENTE ZEICHNEN ZEBRAS
http://www.zebra.or.at/benefiz2001/
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14 Report: "Wieviele Nullen braucht ein Land?"
From: "catwalk.tci inc. - global news and media"
<globalnewsandmedia@yahoo.com>
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Über Monate
erwarten sich die in der Dom. Republik von Knastbruder
Karl T. geschundenen Opfer Sühne durch die österreichische Justiz.
Mit welch lächerlichen
Argumenten sich die zuständige
Sicherheitsdirektion in Niederösterreich aus der Verantwortung für
die Verhaftung ihres Landsmannes aus Amstetten schwafelt, lesen Sie
auf ...
http://www.catwalktci.cc oder http://www.catwalktci.uni.cc
Aufrichtig ...
catwalk.tci inc. - global news and media, Dover/Santo Domingo
http://www.catwalktci-group.de.vu
http://www.catwalktci-group.ch.vu
http://www.catwalktci-global.com
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION
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15 sp-medienpolitik
From: <freewind@chello.at>
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die arbeiterzeitung
ist tot, die neue-zeit ist vergangenheit und mir
ist auch schon ganz übel. (offener brief)
mit sorge betrachte
ich die medienpolitik der spoe. scheinbar
widerstandslos verabschiedet sie sich von allen möglichkeiten mit
potentiellen wählern in kontakt zu treten.
es müsste
sich doch herumgesprochen haben, das sich die
unabhängigkeit des orf künftig nur noch auf oppositionsparteien und
finanzschwache gruppen bezieht. während der überwiegende teil der
(österreichischen) medienlandschaft bereits rein marktwirtschaftlich
orientiert ist, nimmt die zahl jener publikationen gerade jetzt
dramatisch ab, welche sich noch eine eigene, kritische redaktion
leisten wollen bzw. können. selbst derstandard, nach eigendefenition
links-liberale tageszeitung, bremst gegenwärtig kritische inhalte um
werbeaufträge zu sichern. (gerüchte, dernen wirkungen sichtbar sind)
spricht man mit
der spoe nahestehenden personen, höre ich immer
wieder argumente wie:
- oegb, ak (...)
sind organisationen, die eigenständig entscheiden.
- die spoe hat wg. der teuren wahlkämpfe kein geld und will die
eiserne reserve (immobilien) nicht antasten.
- wir treten ohnehin dagegen auf bzw. haben anträge eingebracht.
eineseits sehe
ich die schäden, welche die alte fährungsriege
hinterlassen hat ...
--> viktor klima,
ex-bundeskanzler arbeitet jetzt als manager des
vw-konzerns in argentinien. sozialdemokratische ideale vertritt er
dabei wohl kaum
--> josef kalina, ehem. sp-kanzlerberater wechselt - scheibar ohne
moralische probleme - zur rechtsextremen kronen-zeitung.
--> andreas rudasch, lt. sp-angaben verantwortlich für zig millionen
werbeschulden tauscht mit dem jetzigen fp-finanzminister grasser die
plätze. sein chef, der us-steirer frank stronach ist nicht gerade für
sein soziales engagement bekannt, gewerkschaften in diesem betrieb
sogar verboten.
... andererseits
sehe ich weder eine distanzierung der sp von diesen
neoliberalen und gewissenlosen personen, noch die entschlossenheit
etwas an der bedrückenden situation zu ändern.
es dürfte
der spoe nicht schwer fallen mit plausiblen argumenten und
sozialer sicherheit eine mehrheit der bevölkerung für sich zu
gewinnen. wenn man aber nicht erkennt, dass der markt kein
verantwortungsbewusstsein besitzt und es an selbstzerstörung grenzt,
neolibrale medien durch werbeaufträge zu finanzeren anstatt sich
selbst kommunikationsorgane zu schaffen, hat die demokratie zumindest
mittel u. langfristig ausgedient.
mfg
rainer spanny, 1120 wien
ps: eine tatsache aus dem STANDARD; Print-Ausgabe, 10. Dezember 2001
Blauer Redeschwall
...
im ORF-Nachrichtenmagazin "Report", erhob Mediawatch
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Fast 90 Prozent
der gesamten Redezeit aller Parlamentsparteien im
"Report" gingen in den vergangenen drei Monaten auf das Konto von
FPÖ
und ÖVP. Opposition mit nur elf Prozent Wortmeldungen
Die Opposition
nahm mit elf Prozent der Wortmeldungen im
ORF-Nachrichtenmagazin lediglich eine Statistenrolle ein, erhob die
Mediawatch.
------------------------------------------------------------
http://piazzaverde.at.tt - wir dokumentieren
zeitgeschehen!
http://freewind.info.tt - motorrad, reise, photographie
------------------------------------------------------------
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16 Afghanistan: Die endlose Tragödie eines Volkes
From: dielinke <dielinke@magnet.at>
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Sozialistische
Alternative (SOAL - 4. Internationale), Redaktion "die
linke":
Afghanistan:
Die endlose Tragödie eines Volkes
Von Antonio Moscato
Nach Jahrhunderten
der Isolierung befand sich das im Jahre 1747 von
Achmad Schah Saddozai, einem Kriegsherren aus Kandahar, vereinigte
Afghanistan in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Zentrum des "großen
Spiels" zwischen Großbritannien und Russland. In etwa zum gleichen
Zeitpunkt wurde der Sultan in Konstantinopel gezwungen, sein Land für
britische Waren zu öffnen, und das chinesische Reich musste alle
Hindernisse für das Eindringen von Opium beseitigen, welches in den
britischen Besitzungen in Indien und in den französischen in
Indochina produziert wurde.
Russland hatte die Khanate Khiwa, Bukara, Kokand und Samarkand noch
nicht erobert, hatte aber mehrfach versucht dort einzudringen,
angeblich um russische Sklaven zu befreien oder unter anderen
Vorwänden; dabei profitierte es von den Konflikten zwischen diesen
sehr reichen kleinen Fürstentümern. Wie immer war dieses Eindringen
von Kaufleuten und ForscherInnen vorbereitet worden (in diesem Fall
nicht von Missionaren, weil in der islamischen Welt die christliche
Missionierung verboten war).
DAS "GROSSE SPIEL" DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS
Nachdem 1837 ein
britischer Agent erfahren hatte, dass sich russische
Emissäre beim Emir Dost Muhammad in Kabul aufhielten, schickte
Großbritannien, weil es eine gemeinsame Eroberung des Landes durch
ein Bündnis zwischen dem Zaren und dem Schah von Persien befürchtete,
eine Expeditionstruppe von 9 500 Mann, fast alles Inder, die erst
Kandahar und dann Kabul besetzten und ihre Marionette Schah Suja
Saddozai als Emir einsetzten. Doch schon 1842 waren die Eindringlinge
gezwungen, rasch die Flucht zu ergreifen, weil Dost Muhammad
zurückkehrte.
Später, zwischen
1884 und 1886 drangen russische Truppen mit dem Ziel
in Afghanistan ein, einem weiteren britischem Eindringen
entgegenzuwirken. 1887 wurde zwischen den beiden Mächten ein
Protokoll unterzeichnet, in dem die Einflusszonen abgegrenzt wurden.
Fünf Jahre später wurde die sogenannte Mortimer-Durand- Linie
(benannt nach einem britischen Oberst) festgelegt, die die
afghanische Grenze im Südosten bestimmte, wobei weite, von Paschtunen
bewohnte Gebiete zum indischen Reich geschlagen wurden (diese gehören
heute zu Pakistan). Der Emir Abdur Rahman, der 1880 die Macht
ergriffen hatte, führte einen Djihad (Kampf gegen Ungläubige und
Streben nach religiöser Vollkommenheit) mit dem Ziel, alle
paschtunischen Stämme zu vereinigen und die verschiedenen
Minderheiten (TadschikInnen, Hazaras, UsbekInnen, TurkmenInnen,
Nuristani) zu unterwerfen. Nach seinem Tod 1901 wurde das Land im
Rahmen der heutigen Grenzen endgültig vereinigt. Sein Sohn Habibullah
Khan unterzeichnete 1905 einen Vertrag, der Großbritannien eine
diplomatische Vertretung in Afghanistan erlaubte. Russland war 1907
nach seiner Niederlage gegen Japan gezwungen, eine Konvention zu
akzeptieren, in der es darauf verzichtete, Afghanistan weiterhin als
seine Einflusssphäre zu betrachten. Großbritannien hingegen
verpflichtete sich, nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes
einzugreifen. Am Hofe von Kabul bemühte sich Nasrullah, der Bruder
des Emirs, das Gleichgewicht zugunsten Russlands zu verändern,
während 1915 türkische und deutsche Gesandte vergeblich versuchten,
ein militärisches Engagement Afghanistans gegen Großbritannien zu
erreichen.
DER "FORTSCHRITTLICHE" EMIR UND DIE RUSSISCHE REVOLUTION
Im Jahre 1919 wurde
der Emir Habibullah ermordet. Doch der
"fortschrittliche" Klan der Mohammadzai setzte dessen Sohn Amanullah
Khan als Nachfolger durch. Dieser begann seine Regierungstätigkeit
mit der Verhaftung von Nasrullah und den Neffen Musahiban, die der
Komplizenschaft beim Mord angeklagt wurden. Eine neuerliche Invasion
des Landes durch Großbritannien, das über die
Unabhängigkeitsbestrebungen von Amanullah beunruhigt war, wurde
zurückgeschlagen und im Waffenstillstand die völlige Unabhängigkeit
von Afghanistan anerkannt. Der Emir erklärte in einem Brief an Lenin,
den "ehrenwerten Vorsitzenden der großen russischen Republik",
seinen
Willen, sofort diplomatische Beziehungen mit Sowjetrussland
aufzunehmen. Lenin antwortete mit einem Telegramm (vom 27. Mai),
worin er das afghanische Volk zu seinem Kampf gegen die
"ausländischen Unterdrücker" beglückwünscht und
ein gegenseitiges
Beistandsabkommen gegen eventuelle Angriffe vorschlägt. Zu diesem
Zeitpunkt scheinen die russisch-afghanischen Beziehungen
ausgezeichnet zu sein; Lenin spielt mehrfach auf die Rolle des Emirs
von Afghanistan an, einem feudalistischen Souverän, der wegen seiner
Oppositionsrolle gegen den britischen Imperialismus eine positivere
Rolle gespielt habe als alle Abgeordneten der Labour Partei in
Großbritannien.
Am 28. Februar
1921 wurde in Moskau ein afghanisch-sowjetischer
Vertrag unterzeichnet. Die beiden Länder verpflichteten sich, für
die
Befreiung der Völker des Ostens zu arbeiten und Russland
verpflichtete sich, unter der Bedingung, dass Plebiszite stattfinden,
jene Territorien an Afghanistan zurückzugeben, die im 19. Jahrhundert
unter Zwang an Russland oder Buchara abgetreten worden waren. Die
Eröffnung von fünf russischen Konsulaten in Afghanistan und sieben
afghanischen Konsulaten im sowjetischen Asien wurde von
Großbritannien als ein Deckmantel für subversive Aktivitäten
gegenüber Indien aufgefasst. Doch in Wirklichkeit war von der
sowjetischen Republik keinerlei Kampagne gegen Indien vorgesehen. Der
Historiker Edward H. Carr sollte in seinem berühmten Buch über die
Oktoberrevolution dazu folgenden Kommentar abgeben: "Was an all dem
bezeichnend war, war nicht die Ausweitung der Propaganda für die
Weltrevolution, sondern die Tatsache, dass Sowjetrussland die
traditionelle Rolle Russlands als wichtigster Gegner Großbritanniens
in Zentralasien übernahm."
Die sowjetische
Haltung gegenüber Amanullah war von der Überlegung
diktiert, dass, weil in diesem Land keine Arbeiterklasse existierte,
es weder die Möglichkeit noch Notwendigkeit gab eine Kommunistische
Partei aufzubauen. In einem Brief an den sowjetischen Geschäftsträger
in Kabul schrieb Tschitscherin, der Volkskommissar für Äußeres,
u.a.
folgendes: "Wir haben den Afghanen gesagt, dass wir keinen Augenblick
daran denken, ihrem Volk ein Gesellschaftsprojekt aufzudrängen,
welches nicht seinem gegenwärtigen Entwicklungsstadium entspricht."
Im übrigen ist festzustellen, dass Amanullah mit seiner eigenen
Initiative im muslimischen Zentralasien mehr bewirkte als die
sowjetischen Kommissare: Es begann eine Masseneinschulung in den
Städten, auch für junge Mädchen; die Zwangsverheiratung der
weiblichen Kinder durch die Eltern wurde abgeschafft, es wurde das
Projekt einer frei gewählten Nationalversammlung ausgearbeitet, die
sich nicht auf die traditionellen Stammeschefs stützte. (Dieses
Projekt hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der momentan konzipierten
Versammlung unter Aufsicht der USA und des Westens und schon gar
nichts mit der Rückkehr des greisen König Zahir). Die Frau des Emirs
hatte selbst eine Kampagne gegen den Schleier begonnen und war
unverschleiert in der Öffentlichkeit aufgetreten. Doch es ist
eindeutig, dass das wesentliche Ziel Moskaus die Beibehaltung der
Neutralität des Landes war, welche Sicherheit an einer sehr langen
Grenze garantieren sollte.
Aber die von Amanullah
entwickelten Reformen genügten, um die
Gegnerschaft der Mullahs und der konservativen Grundbesitzer
aufzustacheln. Diese betrachteten die Beziehungen mit Moskau mit
Sorgen, sowohl weil die UdSSR Hilfe für öffentliche
Erziehungsprogramme gewährte, als auch weil immer mehr Flüchtlinge
ins Land kamen, die vor den Zwangskollektivierungen flohen (für die
Nomadenbevölkerung bedeutete diese vor allem eine zwangsweise
Sesshaftmachung). Zwischen 1928 und 1932 kamen 500 000 TurkmenInnen,
UsbekInnen, KasachInnen, KirgisInnen und Hazaras über die Grenze,
entweder mit Hilfe von SchmugglerInnen oder aber durch Überqueren des
Flusses Amu-Darja. Oft handelte es sich nicht um Großgrundbesitzer,
sondern einfache BäuerInnen, denen in Gebieten, wo es eine blühende
Garten- und Gemüsewirtschaft gab, mit Gewalt der Baumwollanbau
beigebracht werden sollte und die sich zum Teil gegen
Religionsverfolgungen gewehrt hatten.
Amanullah nahm
die Flüchtlinge relativ gut auf und verteilte
unbebauten Boden im Norden des Landes an sie. Aber er wurde bedroht
und schließlich durch die Revolte des Tadschiken Habibullah, genannt
Batscha-e-Saguao ("Sohn des Wasserträgers") gestürzt. Doch
diese
Revolte scheiterte schließlich vor allem wegen der im wesentlichen
tadschikischen Zusammensetzung (die TadschikInnen stellen mit 15% bis
25% der Bevölkerung die wichtigste Minderheit, doch sie waren nie in
der Lage, das Land zu einen). Trotzdem musste Amanullah nach Italien
fliehen (wo er 1960 starb). Er wurde durch Nader Schah ersetzt, der
zum Musabihan-Zweig der gleichen königlichen Familie gehörte, der
aber als konservativer eingestuft und zudem verdächtigt wurde, für
den Mord an Habibullah verantwortlich gewesen zu sein. Es scheint,
dass anfangs Teile des sowjetischen Apparates und der Komintern die
Revolte des Batscha- Saquao durchaus günstig beurteilten, weil sie
die Bewegung als bäuerliche Volksbewegung betrachteten. Doch dann kam
Moskau zum Ergebnis, es handle sich um ein britisches Manöver und
entschied Amanullah zu unterstützen. Schließlich gab es sich mit
Nader zufrieden, mit dem 1931 ein Nichtangriffspakt geschlossen
wurde, in dem sich Afghanistan verpflichtete, jede Aktivität von
Flüchtlingen aus der Sowjetunion zu unterbinden. Nader wurde
seinerseits 1933 von der Familie Scharki ermordet, die Amanullah
unterstützt hatte. Im gleich Jahr wurde auch Naders Bruder in Berlin
umgebracht.
DAS REGIME VON ZAHIR (1933-1973)
1933 wurde Zahir
Schah, der sich aktuell in Rom im Exil befindet,
Emir. Weil er noch sehr jung war, wurde Haschem Khan gemeinsam mit
seinen Brüdern Schah Maumud und Schah Waili Khan zum Regenten
ernannt. Sie errichteten eine konservative Diktatur. Doch Moskau
beunruhigte sich deswegen nicht besonders: Es genügte, dass die neue
Staatsmacht die Flüchtlinge kontrollierte und Afghanistan neutral
blieb. Dies blieb es auch während des Zweiten Weltkriegs. Erst nach
dem Tod von Haschem Khan 1946 wurde die Diktatur schwächer.
Aus diesem Grund
konnte im folgenden Jahr die Organisation Wik-e-
Zalmayan (aufgeklärte Jugend) entstehen, die viele Sympathien
gewinnen konnte, sogar in der alten Stammesversammlung, der Djirga,
einer Art Scheinparlament. Aus dieser Bewegung stammen die Gründer
der Demokratischen Volkspartei Afghanistans (DVPA). Zahir Schah hatte
noch immer wenig zu sagen und die konservativen Elemente wählten
einen "starken Mann", Mohammad Daud, den früheren Chef der Polizei
und Garnison von Kabul und Innenminister, zum Regierungschef. 25
Mitglieder der Wik-e-Zalmayan wurden verhaftet und die ersten
Zeitungen, die mit der geringen Auflage von 1 500 Stück erschienen,
wurden verboten.
Das hinderte die
USA in ihrem antikommunistischen Eifer jedoch nicht
daran, Pakistan massiv zu bewaffnen und Afghanistan zu drängen, sich
dem Bagdad-Pakt (CENTO) anzuschließen. Dies drängte den konservativen
Neutralisten Daud zu einer Annäherung an die Sowjetunion, die 1955
ohne Bedingungen einen Kredit über 25 Mio. Dollar und kostenlose
Hilfe bei der Ausbildung von Militärs, vor allem Piloten, anbot.
1963 führte
ein brutaler Versuch, neuerlich die Oberhoheit der
Paschtunen über die anderen Ethnien herzustellen, zum Sturz von Daud.
Schließlich übernahm König Zahir, dreißig Jahre nach seiner
Ernennung
und zehn Jahre, bevor er von jenem Daud wieder abgesetzt wurde, die
volle Regierungsgewalt.
Im neuen Rahmen
einer konstitutionellen Monarchie, wobei die
Verfassung von Daud ausgearbeitet worden war, fanden 1965 freie
Wahlen statt. Die PVPA nahm daran teil und erklärte sich zur
Kommunistischen Partei; sie erhielt 4 der 216 Sitze. Die meisten
Abgeordneten waren alte Mullahs und Stammeschefs, zumeist halbe
Analphabeten. Die PVPA war klein und es fehlte ihr eine Basis im
Volk. Doch sie konnte vor allem unter den in der Sowjetunion
ausgebildeten Offizieren, in der Verwaltung, unter den
GymnasiastInnen in Kabul (wo auch maoistische Kerne entstanden) und
an der Universität (die vom König, der heute als großer Demokrat
hingestellt wird, auf unbestimmte Zeit geschlossen worden war) auf
Unterstützung bauen. Außerdem war die PVPA in zwei Fraktionen
geteilt, die den Namen ihrer jeweiligen Publikationen annahmen, Khalq
(Volk), deren bekanntester Vertreter Nur Mohammad Taraki ist, und
Parcham (Fahne), geführt von Babrak Karmal, die gemäßigtere
Fraktion,
die besonders darauf abzielte ihre Macht in der Gesellschaft zu
verstärken. Die beiden Fraktionen bekämpften sich häufig sogar
mit
Waffengewalt und schließlich machten ihre Konflikte die Intervention
der Sowjetunion zugleich nötig und aussichtslos.
DER STAATSSTREICH VON DAUD
Nachdem er 1963
an den Rand gedrängt worden war, stützte sich Daud
nun auf den Parcham-Flügel, um seine Revanche vorzubereiten. Der
Parcham-Gruppe, die sicherlich keine leninistische Partei aufbauen
wollte (in ihrem Verständnis also eine stalinistische Partei) war es
nun durch ein Projekt einer breiten nationalen und demokratischen
Front gelungen wichtige Teile der Armee zu gewinnen. Die Militärs
waren zu 80 Prozent Paschtunen, sie gehörten also derselben Ethnie an
wie die Führer der Parcham (die sogar aus den wohlhabenderen
Schichten jener Ethnie stammten).
Statt jedoch die
Minderheiten zu respektieren und an ihrer
Integration zu arbeiten, nährte sich die Parcham vom Traum eines
Groß-Afghanistan, das aus der Verbindung mit den paschtunischen
Regionen in Pakistan entstehen sollte. Die Khalq, die eine
pluriethnische Zusammensetzung hatte und eher kleinbürgerlich war,
trat hingegen für eine Autonomie der Ethnien gegenüber dem Regime
ein, wobei die Unterschiede der Nationalitäten anerkannt werden
sollten. Sie erklärte, dass sogar bei einem Sieg der proletarischen
Revolution strikte Neutralität auf internationaler Ebene bewahrt
würde. Dagegen versteckte Babrak Karmal keineswegs seine Absicht,
engere Beziehungen mit der UdSSR, dem "Vaterland des Sozialismus"
zu
knüpfen.
Trotzdem zog Daud
lieber die Parcham vor um seinen Staatsstreich
durchzuführen: Als Zahir sich aus gesundheitlichen Gründen auf Reisen
im Ausland befand, rief er die Republik aus. Unter der
Komplizenschaft der Parcham wurden pro-westliche Politiker, darunter
der frühere Ministerpräsident Maiwandwal, ermordet. Doch Daud, der
für Afghanistan keine sozialistische Zukunft anstrebte, setzte
schließlich sein auf einer Einheitspartei, der Nationalrevolutionären
Partei, gegründetes Regime durch und wurde ihr Vorsitzender; vier
Ministerposten gingen an Militärs, die mit der Parcham verbunden
waren. Diese wurden jedoch 1975/76 aus ihren Ämtern entfernt, was die
UdSSR alarmierte, die daraufhin die Zahl ihrer Berater zurückfuhr.
Somit scheiterte die Taktik der Parcham, die durch eine "sanfte"
Unterwanderung des Staatsapparates einen Reformprozess im Einklang
mit den alten herrschenden Klassen beginnen wollte. Diese
verweigerten sich jeder noch so kleinen Reform. Im Juli 1975 kam es
im Panschir zu einer ersten Revolte gegen Daud. Diese Ereignisse
stärkten die Khalq-Fraktion in der PVPA. Die UdSSR unternahm mit
Hilfe von pakistanischen und indischen KommunistInnen ihrerseits
große Anstrengungen, um zu einer Wiedervereinigung der beiden
Fraktionen zu kommen, die sich bis 1977 gegenseitig der Mordversuche
und der Komplizenschaft mit dem CIA bezichtigten. Schließlich gelang
es der "brüderlichen Hilfe" aus Moskau, eine Wiedervereinigung
zu
organisieren, um danach gemeinsam im April 1978 Daud zu eliminieren.
DER STAATSSTREICH
VOM APRIL 1978 UND DIE VERANTWORTUNG DER
SOWJETUNION
Die Absetzung von
Daud erfolgte nach zehn Tagen sehr heftiger Kämpfe,
die durch den mysteriösen Mord an einem Gewerkschafter der PVPA, Mir
Akbar Khyber, ausgelöst worden waren; diese Untat wurde sofort der
Regierung angelastet. Der Tag der Beerdigung von Khyber wurde zu
einer großen Demonstration, die in Richtung US- amerikanische
Botschaft zog und sie angriff. Am Ende der Mobilisierungen wurde der
Staatsstreich vollführt: Er war von Leuten wie General Abdul Qadir,
der Daud seinen Aufstieg zur Macht ermöglicht hatte und dann
ausgeschaltet worden war, sehr gut vorbereitet worden. Viele Zeugen,
auch solche in Washington, berichteten, dass der Staatsstreich die
Sowjetunion völlig überraschte. [1] Diese Hypothese scheint fundiert
zu sein, wenn in Rechnung gestellt wird, dass Moskau jahrzehntelang
sich immer um ein gutes Verhältnis zu Afghanistan bemühte, wer auch
immer an der Regierung war, sofern nur die Neutralitätspolitik
garantiert wurde.
Es gibt sehr interessante
Zeugnisse über die afghanischen Ereignisse,
die uns von einer überraschenden Quelle zur Verfügung gestellt
wurden, nämlich dem früheren sowjetischen Dissidenten Wladimir
Bukowski, der völlig unerwartet die Möglichkeit bekam, Papiere
einzusehen, die sich in den Archiven der Kommunistischen Partei der
UdSSR befanden. [2] Diesen Papieren zufolge hatte die internationale
Sektion der KPdSU seit 1974 ein sehr negatives Urteil über den
"unmoralischen Kampf", wie er von den Fraktion der PVPA geführt
wurde, abgegeben und empfohlen Daud zu unterstützen. Im März 1979,
als begonnen wurde die Möglichkeit einer Intervention in Betracht zu
ziehen, sagte Ministerpräsident Kossygin: "Sowohl Taraki wie Amin
verschleiern uns die wirkliche Lage. (...) Wir sollten ihnen ohne
Umschweife mitteilen, welche Irrtümer sie begangen haben. Tatsächlich
erschießen sie auch weiterhin alle, die mit ihnen nicht
übereinstimmen, und sie haben fast alle Führer der höheren und
mittleren Ebenen der Parcham umgebracht."
Die These, wonach
Moskau vom Staatsstreich vom April 1978 völlig
überrascht worden ist, scheint auch von der Tatsache bestätigt zu
werden, dass Taraki, der als der größte Dogmatiker unter den Führern
galt, an die Macht kam. Bei der erstbesten Gelegenheit, bereits im
Juli jenes Jahres, vertrieb er Karmal, Qadir und andere Führer der
Parcham aus dem Land; diese gingen teilweise in die UdSSR und
teilweise in die Tschechoslowakei ins Exil. Eine breitere Säuberung
wurde durchgeführt, als die übereilt beschlossenen "Reformen"
zu
zahlreichen Gegenreaktionen führten. Es kam ziemlich rasch an vielen
Orten zu Aufständen. Mittels des pakistanischen Geheimdienstes
versuchten die USA sich einzumischen. Der Iran unterstützte
seinerseits Bewegungen der schiitischen Minderheit. China half
verschiedenen Gruppen, die sich nur zum Teil auf den Maoismus
beriefen. Im Sommer 1979 wurde eine Einheitsfront der Guerilla
aufgebaut, die angeblich 80 Prozent des Territoriums kontrollierte.
Doch die Konflikte
gingen weiter, auch innerhalb der Khalq zwischen
Nur Mohammad Taraki und Hafizullah Amin. Mitte September endeten die
Kämpfe in der Führungsspitze der PVPA-Khalq mit der Ermordung
Tarakis. Amin war nun alleiniger Herrscher, führte aber die gleiche
Politik weiter. Westliche Quellen erklärten ohne zu zögern, die ganze
Sache sei von Moskau inspiriert gewesen, doch die von Bukowski
erwähnten Archivberichte sagen, dass die Sowjets tatsächlich ein sehr
negatives Urteil über Hafi Amin fällten und ihn sogar verdächtigten,
sich in Richtung USA zu bewegen. Ob dieser Verdacht nun berechtigt
war oder nicht - jedenfalls wurde Amins Verhalten gegenüber der UdSSR
denselben Archiven zufolge als "immer stärker falsch und
heuchlerisch" angesehen.
DAS SCHEITERN DER SOWJETISCHEN INTERVENTION
Seit dem März
1979 hatte Taraki noch vor Amin eine Intervention
sowjetischer Truppen verlangt. Doch Moskau weigerte sich aus Angst
vor internationalen Verwicklungen; daher verlangte er die Entsendung
von Kontingenten aus Usbekistan oder Tadschikistan, die in der Lage
waren, eine in Afghanistan gesprochene Sprache zu sprechen und die
man als afghanische Soldaten ausgeben konnte, doch dieser Vorschlag
wurde ebenfalls abgelehnt. Im Dezember jedoch entschlossen sich die
Sowjets, sich Amins zu entledigen, um den gemäßigteren Babrak Karmal
an die Macht zu bringen. Also taten die sowjetischen Führer so, als
hätten sie die ursprüngliche Bitte nun freudig angenommen. Sie
schickten Eliteeinheiten, die auch als Afghanen durchgehen konnten.
Diese sollten angeblich insbesondere "die Sicherheit des
Präsidentenpalastes" schützen. Es bereitete keine Schwierigkeiten,
in
den benachbarten angrenzenden Republiken einige Hundert KGB-Leute
aufzutreiben, denen man Vertrauen schenkte. So wurde das Projekt am
29. Dezember 1979 in die Tat umgesetzt.
Sofort nach Ausschaltung
des früheren Freundes, der zu einer Gefahr
geworden war, wurden die Spezialeinheiten durch helle Soldaten
ersetzt, die aus Russland, aus der Ukraine und den baltischen Staaten
kamen, und bei denen Sicherheit bezüglich der Immunität gegenüber
einer islamistischen Ansteckungsgefahr bestand. Sie sollten mit den
Rebellen ernsthaft kämpfen, ohne jedoch mit ihnen kommunizieren zu
können. Sie sollten einfach schießen, ohne jeden Versuch einen
psychologischen Krieg zu führen. Daraus ergab sich ein Teufelskreis.
Die demokratischen AfghanInnen waren zermürbt durch die Irrtümer und
die Schrecken der ersten eineinhalb Jahre Herrschaft der PVPA. Sie
begannen zumindest teilweise auf die Seite des Widerstands gegen die
sowjetische Intervention überzuwechseln. Wir müssen hier auch
anmerken, dass viele GymnasiastInnen, die in die Bergdörfer gegangen
waren, um dort eine Alphabetisierung durchzuführen, schon umgebracht
wurden, bevor sie ihre Arbeit beginnen konnten. Was als "Revolution
von oben" begonnen worden war, endete in einem Krieg, in dem die von
außen gekommene Armee überhaupt keine Unterstützung in der
Bevölkerung mehr finden konnte. Darüber hinaus sahen sich die
sowjetischen Truppen - im Unterschied zu den US-AmerikanerInnen in
Vietnam - einem (vom Westen) gut bewaffneten Feind gegenüber, der von
Agenten der CIA, des Mossad und des britischen Geheimdienstes
ausgebildet wurde. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hatte
im Januar 1980 den Einmarsch verurteilt. Der Ausgang stand eigentlich
von vornherein fest.
Es war Gorbatschow,
der die Unmöglichkeit eines Sieges im Gelände
festgestellt hatte und die Entscheidung zum Rückzug der sowjetischen
Truppen traf. [3] Er bediente sich dieser Entscheidung auch zur
Untermauerung seiner Entspannungspolitik. Der Rückzug wurde von
symbolischen Gesten vorbereitet; außerdem wurde Babrak Karmal durch
Najibullah, den Chef des Geheimdienstes, ersetzt, der die als
ungeeignet angesehenen Entscheidungen von Taraki, die von dessen
Nachfolgern bestätigt worden waren, wieder rückgängig machte
(etwa
die Ersetzung der Nationalflagge durch die rote Fahne oder die
Bezeichnung "Demokratische Republik"). Der Rückzug ging zwischen
1988
und 1989 zu Ende, ohne dass das Regime sofort zusammengebrochen wäre.
Es bekam sogar eine Atempause infolge der bestehenden Konflikte
innerhalb des Widerstandes, der in sich tief gespalten war. Die von
Najibullah gebildete Regierung - zu der seit Juli 1988 auch Minister
gehörten, die nicht den Fraktionen der "KommunistInnen" zuzurechnen
waren, konnte sich bis April 1992 an der Macht halten. Najibullah
flüchtete unter den Schutz der UNO und wurde schließlich 1996 von
den
Taliban entführt, die ihn im September 1996 hinrichteten.
DIE SPALTUNG UNTER DEN MUDSCHAHEDDIN UND DER SIEG DER TALIBAN
Nachdem sich die
Führer des Widerstandes gegen die sowjetische
Invasion in Kabul festgesetzt hatten, stürzten sie sich in immer
schlimmere Kämpfe untereinander. Es genügt hier, daran zu erinnern,
dass 1993 die Kämpfe zwischen der Regierung Burhanuddin Rabbani (die
es rein formal bis heute gibt) und den Kämpfern der Hebz-i-
Islami-Partei von Gulbuddin Hekmatijar mindestens 10 000
Menschenleben forderten. Hekmatijar verband sich dann mit seinem
alten Rivalen, dem usbekischen General Raschid Dostum, um die
Regierung Rabbani-Massud (Verteidigungsminister) zu stürzen. Diese
Kämpfe führten zur Zerstörung weiter Teile von Kabul.
Im November 1994
erfolgte in der Nähe von Kandahar der erste Angriff
der Taliban, die bis dahin unbekannt waren. Binnen weniger Tage
besetzten sie diese Provinzhauptstadt und bald darauf auch zwei
weitere Provinzen. Im Januar 1995 halfen ihnen 3 000 islamistische
Krieger aus Pakistan, als sie ihren nicht zu stoppenden Siegeszug in
Richtung Hauptstadt begannen: Im Februar hatten sie bereits neun der
dreißig Provinzen besetzt und lagen 25 Meilen vor Kabul, welches sie
ab Oktober 1995 belagerten und bombardierten. Am 26. September 1996
schließlich wurde die Hauptstadt eingenommen. Die Bevölkerung schien
resigniert und sogar erleichtert in der Hoffnung, die neuen
Machthaber würden den blutigen Kämpfen, die nach dem Abzug der
sowjetischen Truppen ausgebrochen waren, ein Ende setzen. Im Februar
des folgenden Jahres besuchte eine Delegation der Taliban die
Vereinigten Staaten, die sowohl auf direktem Wege wie mittels
Pakistan mitgeholfen hatte, dieses entsetzliche Regime zu etablieren.
Zu dem Zeitpunkt
der Abfassung dieses Artikels nach der Wende vom 11.
September sind die früheren Freunde nun erbitterte Feinde "der
Zivilisation" geworden. Auf die bedauernswerten AfghanInnen regnet es
wieder einmal Bomben und Hunderttausende, ja Millionen Menschen sind
wieder auf der Flucht, ohne zu wissen, wo sie Unterschlupf finden
könnten. Ihre endlose Tragödie geht also weiter.
#####
Antonio Moscato ist Professor für die Geschichte der
ArbeiterInnenbewegung an der Universität Lecce (Italien),
Mitarbeiter der Monatszeitschrift Bandiera Rossa und Mitglied des
nationalen Politischen Komitees des Partito della Rifondazione
Comunista (Partei der Kommunistischen Erneuerung).
Übersetzung: Paul B. Kleiser
#####Kasten: #######################################
Die Bevölkerungszahl
Afghanistans wird auf 20 bis 26 Millionen
geschätzt. Seine Fläche beträgt652 km².Zwischen 1980 und
1989 sind
mehr als eine Million AfghanInnen als Opfer der sowjetischen Invasion
ums Leben gekommen. Im selben Zeitraum haben zwischen 5 und 7
Millionen als Flüchtlinge das Land verlassen. Die meisten sind nach
Pakistan und in den Iran gegangen. Der Bürgerkrieg nach Abzug der
sovietischen Truppen hat zwischen 15000 und 40000 Opfer gefordert.
Afghanistan ist
eines der am wenigsten entwickelten Länder:
schätzungsweise 88% der Bevölkerung sind AnalphabetInnen, das BSP
für
1997 ist auf 7,8 Milliarden US-Dollar geschätzt worden, d.h. 323 $
pro Kopf (im Vergleich: USA 1997: 7795,32 Milliarden US- Dollar BSP,
d.h. 29385 $ pro Kopf - allein das Spionagebudget der USA für 1997
betrug 28,8 Milliarden US-Dollar).
Ethnisch wie sprachlich
ist die Bevölkerung Afghanistans sehr
breitgefächert: 40% PaschtunInnen (Sprache: paschtu-iranisch); 25%
TadschikInnen (Sprache: darisch-iranisch); 15% Hazaras / Hesoren
(Sprache: persisch-iranisch); 9% UsbekInnen (Turksprache: usbekisch);
TurkmenInnen (Turksprache: turkmenisch): Nuristani (indoarische
Sprache); BaluchInnen (baluchi-iranisch); KirgisInnen (Turksprache:
kirgisisch).
Zahlreiche politische
und religiöse Konflikte der Vergangenheit haben
sich auf diese ethnischen Zusammenhalte gestützt.
##### Fußnoten #############################
[1] Einige behaupteten,
die Ermordung von Khyber sei von Moskau mit
dem Ziel die beiden Fraktionen der PVPA zusammen zu Mobilisierungen
zu zwingen, um Dauds Drohungen Stand halten zu können, in Auftrag
gegeben worden. Vgl. zu diesem Thema den Artikel von Jean-Charles
Blanc in der Sondernummer von Les Temps modernes vom Juli/August
1980, dem wir eine Reihe von hier aufgeführten Informationen
entnommen haben.
[2] Vgl. Wladimir Bukowski, Gli archivi segreti di Mosca, Mailand
(Spirali) 1999; dieses Buch ist wegen seiner antikommunistischen
Tendenz ein ziemliches Machwerk, doch es enthält faktenreiche
Dokumente.
[3] Nach offiziellen Quellen erlitt die sowjetische
Interventionsarmee sehr schwere Verluste: 13 310 Tote und 35 478
Verletzte, von denen viele für ihr Leben verstümmelt sind.
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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17 news-releases NOW Blasts Virginia Governor's Denial of Benefits
to Domestic Partner of September 11 Victim
From: Arbeitsgemeinschaft Die Frauen & Der Krieg <arge.frauen@lion.cc>
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Reply-To: NOW Press Department <press@now.org>
NOW Press Office
202-628-8669 Rebecca Farmer, x 116
202-785-8576 (fax)
December 7, 2001
NOW Blasts Virginia
Governor's Denial of Benefits to Domestic Partner
of September 11 Victim
RICHMOND- The National
Organization for Women (NOW), along with its
Virginia Chapter, today strongly denounced Virginia Gov. James
Gilmore for refusing to pay survivor's benefits to a woman whose
partner was killed in the September 11 terrorist attack on the
Pentagon.
Peggy Neff asked
Virginia's Criminal Injuries Compensation Fund for
assistance after her partner of 18 years, Sheila Hein, was killed in
the September 11 hijacking of American Airlines flight 77, which was
deliberately slammed into the Pentagon building. Gilmore and other
state officials say that benefits under the Virginia Victims of Crime
Act cannot go to same-sex partners.
"It is outrageous
that our Governor will not honor Sheila Hein and
her family by offering the same financial assistance given to the
immediate family of every other victim of the attack on the
Pentagon," said Connie Hannah, president of Virginia NOW. "New York's
Republican Gov. George Pataki signed an executive order that gave
death benefits to the partners of lesbian and gay victims of the
September 11 attacks; Virginia should do no less."
"NOW calls
on Gov. Gilmore to immediately release funds to help
Sheila Hein," said National NOW President Kim Gandy. "Hein lost her
life partner of 18 years in the tragedy of September 11 and she has
suffered enough. Gov. Gilmore's callous attitude is a disservice to
all families who lost loved ones that day."
In addition to
Virginia's victim fund, the federal government has
also established the September 11 Victim Compensation Fund to provide
assistance. The U.S. Justice Department has not yet released a final
draft of eligibility rules. The rules are expected to be released on
December 22 and it is not clear whether the federal guidelines will
include the partners of lesbian and gay victims.
"We call on
Attorney General John Ashcroft to include partners of
lesbians and gays in the federal September 11 Victim Compensation
Fund," said Gandy. "Recognizing the anguish and loss of all the
families, including the victims lesbian and gay partners, is the
right thing to do."
"NOW favors
domestic partner benefits and is seeking to repeal
Virginia's current sodomy laws," concluded Hannah. "Virginia NOW
reconfirms its commitment to work for equal rights for all
Virginians."
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18 Mumia Protestors Attacked by Cops
From: Arbeitsgemeinschaft Die Frauen & Der Krieg <arge.frauen@lion.cc>
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December 8, 2001
As Over 1,000 Turn Out in Philadelphia for Mumia Abu-Jamal
PHILADELPHIA COPS
AMBUSH RALLY,
BEATING & PEPPER-SPRAYING MUMIA SUPPORTERS
Ten Arrested; One Left Rally In An Ambulance
The International
Action Center (IAC) condemns in the strongest terms
the Philadelphia police's unprovoked and brutal attack on today's
thousand-plus march in support of death row political prisoner Mumia
Abu-Jamal.
According to one
eyewitness account, on behalf of a right-wing heckler of
the rally, bicycle cops towards the back of the march rode into the middle
of the crowd, dismounted their bikes and, wielding guns and batons,
started indiscriminately beating, pepper-spraying and arresting
people. Guns were pointed at peoples' heads; others were thrown against
cars.
The crowd was marching
from the corner of 13th and Locust, where 20 years
ago Abu-Jamal was arrested for a crime, the shooting of police officer
Daniel Faulkner, he says he did not commit. Today at that location
protesters viewed the videotaped confession of Arnold Beverly, who has
publicly admitted to killing Officer Faulkner for the mob.
As police drew
their billy clubs and guns, protesters surrounded the cops
to try to protect those being arrested and/or attacked and chanted, "Let
them go! Let them go!" and "Shame! Shame!" Police attacked some
of these
protesters.
Several IAC members
were among those attacked, with some being maced and
others receiving several blows from police batons. Further eyewitness
reports include a woman being dragged for at least a block, choking and
with her skin exposed. One person was taken off in an ambulance. In one
incident, an African American reporter photographing the events from on
top a car was grabbed and pulled to the ground; the attack left a dent in
the car.
After the attacks,
the march proceeded to the final indoor rally at
Philadelphia's Ethical Society, where more spoke out in favor of Mumia's
demand for his release based primarily on Beverly's
confession. Protesters saw the attacks as further efforts on the part of
the Philadelphia's Fraternal Order of Police to prevent the truth about
Mumia's case from emerging. Those present also watched fresh video
footage of the police attacks.
Currently a number of protesters who traveled to Philadelphia are staying
there to provide legal and political support to those who have been
falsely incarcerated.
------------------
Send replies to iacenter@action-mail.org
This is the IAC
activist announcement
list. Anyone can subscribe by sending any message to
<ActionCenter.actgen-subscribe@action-mail.org
To unsubscribe <ActionCenter.actgen-off@action-mail.org
International Action
Center
39 W. 14 St. NY, NY 10011 . (212) 633-6646 . FAX (212) 633-2889
website -- www.iacenter.org
iacenter@iacenter.org
FOR IMMEDIATE RELEASE
Contact:
Monica Moorehead (201) 320-0676
Imani Henry (347) 432-4242
Redaktionsschluss:
10. Dezember 2001, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Albert Brandl
zusammengestellt
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