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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
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1 ÖsterREICH für Alle GLEICH: Aktion zu Traiskirchen
From: Andreas Goerg <Andreas.Goerg@blackbox.net>
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Presseaussendung ÖsterREICH für Alle GLEICH: Aktion zu Traiskirchen
Raum für Flüchtlinge
Seit geraumer Zeit
werden Schutzsuchende vom Flüchtlingslager
Traiskirchen weggeschickt, weil die Lagerverwaltung sie aufgrund der
Bestimmungen aus dem Innenministerium nicht aufnehmen darf. Es gäbe
3.000 Plätze, aber nur 1.000 Personen dürfen aufgenommen werden. Die
BetreuungsNGOs sind vom Ansturm überfordert. In den umliegenden
Pfarren gibt es für die zu ihnen geschickten Menschen längst keine
Schlafplätze mehr. Seitdem im Innenministerium an den Plänen für
die
Privatisierung der Bundesbetreuung gearbeitet wird, sind kaum mehr
Kulanzlösungen für vorübergehende Nächtigungen von Flüchtlingen
in
Traiskirchen möglich. Entsprechende Gesuche der
Betreuungsorganisationen stießen bisher auf taube Ohren.
Schon in den letzten
Tagen sind die Temperaturen auf minus 15 Grad und
weniger gesunken.
Die Situation der
unterkunftslosen Flüchtlinge verlangt dringenst nach
einer Lösung. Schon letzte Woche ist eine mailaktion an den
Innenminister angelaufen; siehe
http://www.no-racism.net/deportatiNO/traiskirchen_mail.html
Das Kampagnendach
"ÖsterREICH für alle GLEICH" veranstaltet am
Mittwoch dem 19.12.2001 um 18.00 vor dem Innenministerium in der
wiener Herrengasse
eine Aktion mit dem Titel "Raum für Flüchtlinge"
Einige alte Möbel
werden vor dem Innenministerium plaziert - Möbel im
freien Raum - ohne Dach über dem Kopf. Menschen wärmen sich an einer
Feuertonne und verlesen Informationen oder Versprechungen gegenüber
Flüchtlingsorganisationen aber auch Gesetzesstellen oder Stellen aus
der Menschenrechtskonvention und der Genfer Flüchtlingskonvention.
"ÖsterREICH
für alle GLEICH" fordert:
- Unterkunft für Flüchtlinge
- ihre soziale Absicherung
- und die Möglichkeit ihres uneingeschränkten Zugangs zum Arbeitsmarkt
Außerdem
ergeht die Aufforderung an alle Flüchtlingsbetreuungs-
organisationen, Absprachen für einen Boykott der Privatisierung der
Bundesbetreuung zu treffen.
Kontaktperson: Philipp Sonderegger
Tel.: 524 99 00 (Büro), 06991 767 77 87
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2 SIEBEN*STERN PROGRAMM 17. - 22. 12. 2001
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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Montag, 17. 12., 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO
ZEIGT IN KOOPERATION MIT DER OeH:
NACH DEM 11.9. FILME WIDER DEN KRIEG
Tribulation 99:
Alien Anomalies Under America
Craig Baldwin, USA 1991, 48 Min., 16 mm, dt. V.
Fulminante Collage über die US-Interventionen in Lateinamerika seit
Guatemala 1954. Im Licht der methodischen Paranoia dieses Films
erscheinen State Department und Hollywood als Agenturen ein und
desselben imperialistischen Phantasmas.
9.11 / Turning
Tragedy Into War. Videos von Paper Tiger Television, NYC
Paper Tiger TV, USA, 23. und 26.9.2001, je 28 Min., Video, engl. OV.
9.11 beschreibt die Stimmung in New York unmittelbar nach den
Ereignissen vom 11.9. Er zeigt den ersten Friedensmarsch, beschreibt die
Reaktionen arabischer AmerikanerInnen auf den rassistischen backlash.
Turning Tragedy Into War thematisiert kritisch die Mediendarstellung der
Ereignisse und die US-Politik im
Nahen Osten.
Links: Craig Baldwins Kino in San Francisco
http://www.othercinema.com/
Papertiger Television
http://www.papertiger.org
Die weiteren Termine
der OeH-Veranstaltung wider den Krieg:
Gespraeche wider den Krieg!
Hintergruende von Krieg und Terrorismus, abseits der nationalen
Zuruestung
Hoersaal 41 der Universitaet Wien,
jeweils Mittwoch; 28.11, 5.12, 12.12, 19.12 um 19.30
19.12 Die Logik des Krieges; Oekonomische Zusammenhaenge, Profiteure und
Folgen - Chauvinismus als Ueberbruecker sozialer Konflikte
Silvia Angelo, OeGB-Europabuero
David Mayer, Student der Geschichtswissenschaften
Thomas Schoenfeld, Oesterreichischer Friedensrat
Kontakt: Oeh Referat fuer internationale Angelegenheiten
Lukas Oberndorfer
http://www.oeh.ac.at
internationales@oeh.ac.at
Dienstag, 18. 12.,
19 Uhr
Frauenstammtisch
Gemütlicher Jahresausklang mit Überraschungsgästen
Bring deine selbstgebackenen Kekse mit, Punsch wird bereitgestellt.
Christine Werner (Text) und Martina Cizek (Musik) präsentieren
"Gesammelte Helene & Effairs" - literarisches Jazz-Kabarett. Christine
Werner tritt seit dem denkwürdigen Wiener Wahlkampf als Helene P. auf.
Sie schafft es, ihrem "Vorbild" völlig zu gleichen - die Verwirrung
ist
perfekt. Wer genau hinhört, erkennt die Perfidie und Dummheit der Helene
P. und muß auch noch darüber lachen! Martina Cizek stört oder
unterstreicht mit ihrer Musik den selbstgerechten Auftritt der Frau P.
Mittwoch, 19. 12.,
19 Uhr
Buchpräsentation: Linkes Wort am Volksstimmefest 2001
Unter dem Titel "Hierorts unbekannt" lasen heuer folgene AutorInnen
am
Volksstimmefest: Marwan Abado, El Awadalla, Erika Danneberg, Elfriede
Haslehner, Eva Jancak, Hoppelmann Karottnig, Güni Noggler, Thomas
Northoff, Karin Oberkofler, Oboira Charles Ofoedu, Amir P. Peyman,
Gerhard Ruiss, Rolf Schwendter.
Nun ist diese Textsammlung als Buch erschienen, wie schon zuvor drei
Lesungen von den Volksstimmefesten 1998 bis 2000. Einige der genannten
AutorInnen werden im Siebenstern lesen.
Donnerstag, 20.
12. 21 Uhr
Alles Gute! Ein Umgang
Gemeinsam veranstalten Siebenstern, Literaturhaus, Zoom Kindermuseum,
Tanzquartier Wien, Architekturzentrum Wien, Tanz Atelier Wien,
Klangforum, mica, Kosmos Frauenraum, Depot und public netbase eine
kulturelle Wanderung durch den siebenten Wiener Gemeindebezirk, in den
sie alle angesiedelt sind. Beginn: 16.30 Uhr Zoom Kindermuseum, letzte
Station: ca. 22.30 Uhr Depot.
Das Siebenstern präsentiert eine Rauminstallation mit dem Titel "Der
Tag
danach" und eine Antiweihnachtslesung mit Traude Korosa.
"Der Tag danach" bringt weihnachtliche Kitsch- und Kommerzstimmung
hierzulande in Verbindung mit Bomben und Not in Afghanistan.
Ein Umgang - das
ganze Programm:
http://www.mica.at/allesgute/index.htm
Samstag, 22. 12.,
21 Uhr
Leseperfomance "Ladehemmung" oder "Das Böse atmet ... !"
(Texte aus der Tiefe!) von und mit Hoppelmann Karottnig und Amir P.
Peyman. Mittlerweile sind die beiden meist als Duo auftretetenden
Autoren für ihre meist bewußt chaotischen Lesungen bekannt, wenn
nicht
gar berüchtigt. Keine ihrer Lesungen gleicht der vorigen, stets sind
neue Texte dabei, immer mit Hilfe überraschender Elemente präsentiert.
UKB 60 ATS
Das SIEBEN*STERN
ist vom 23. 12. 2001 bis 3. 1. 2002 geschlossen.
Wir wünschen unseren GästInnen und FreundInnen schöne Feiertage
und
einen guten Rutsch!
*******
7*STERN im Web
http://www.7stern.net
powered by action.at
*******
Café täglich
außer Sonntag 16 - 2 Uhr geöffnet.
1070 Wien, Siebensterngasse 31
Tel. +1/5236157
Programmkoordination, Vermietung und Information zu den Veranstaltungen:
El Awadalla, E-Mail: 7stern@action.at oder el@awadalla.at
Wir sind Mitglied
der Wiener Interessensgemeinschaft für freie
Kulturarbeit.
--
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
http://www.awadalla.at/el/kalender
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3 SIEBEN*STERN PROGRAMM JÄNNER 2002
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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Programm Jänner 2002
Schwerpunkt Lesetheater
Samstag, 5.1.,
16 Uhr Spielenachmittag
Donnerstag, 10. 1., Sinema Aurora
Freitag, 11. 1., 21 Uhr Konzert Camena
Samstag, 12. 1., 19 Uhr Geburtstagsfest Erika Danneberg
Montag, 14. 1., 20 Uhr Wilde Worte
Dienstag, 15. 1., 19 Uhr Frauenstammtisch
Mittwoch, 16. 1., 19.30 Uhr Lesetheater: Mordslust
Donnerstag, 17. 1., Sinema Aurora
Samstag, 19. 1., 20 Uhr Lesetheater: Brecht und die Kinder
Montag, 21. 1., 20 Uhr Kinoki
Freitag, 25. 1., 20 Uhr Lesetheater: Fußball-Soap
Samstag, 26. 1., 19 Uhr Vernissage Fotos aus Kurdistan
Mittwoch, 30. 1., 19 Uhr Präsentation Schulheft
Donnerstag, 31. 1., 19 Uhr Planbox
Samstag, 5.1.,
16 Uhr
Spielenachmittag für Kinder und Erwachsene
Du hast zuhause
ein Brettspiel, das du schon immer spielen wolltest,
aber niemand will mitspielen? Du würdest gern ein Brettspiel
kennenlernen, das du nicht hast? Wenn du Glück hast, findest du das
richtige Spiel und die richtigen MitspielerInnen.
Spiele, die wir
haben: Hugo, das Schloßgespenst; Der zerstreute
Pharao; Mensch ärgere dich nicht; Das verrückte Labyrinth; Dame;
Cluedo; Zicke Zacke Hühnergacke; Superkreisel; Die Maulwurf Company;
Memory; Mühle; Typ Tom; Back Gammon; Würfelpoker usw.
Eintritt frei für
alle, die Brettspiele mitbringen.
UKB für alle ohne Spiele: 2,50 Euro
Donnerstag, 10.
1., 19.30 Uhr & 21.30 Uhr
Sinema Aurora
Türkischsprachiges politisches Kino.
Spende
Freitag, 11. 1.,
21 Uhr
Konzert Camena
Der Wiener Gitarrist
Fred Eisler studierte Gitarre und Komposition am
Berklee College of Music/Boston und absolvierte anschließend die
Jazz-Abteilung der Musikhochschule in Graz. Neben seiner Tätigkeit als
Studio und Livegitarrist gründete er gemeinsam mit Anne Marie Höller
(sie studierte am "Musicians Institute" in Hollywood) und ist als
freiberufliche Vokalistin im Jazz/Funk/Soul Bereich tätig, das
Stimme/Gitarre Duo Projekt CAMENA.
CAMENA präsentieren live ihre Debüt CD Produktion "Servant of
my soul".
Ein "moderner Liederabend" mit Eigenkompositionen (in englischer
Sprache), atmosphärischen Gitarrenarrangements, Gitarrenloops und einer
dynamisch colourierten Stimme.
UKB 9 Euro
Samstag, 12. 1., 19 Uhr
Fest für Erika Danneberg zum 80. Geburtstag
Erika Danneberg, geb. 1922 in Wien, Friedensaktivistin,
Psychoanalytikerin, Autorin, Nicaraguabrigadistin, Kommunistin, feiert
ihren 80. Geburtstag.
Zwei ihrer Bücher seien hier stellvertretend für ein langes
ereignisreiches Leben vorgestellt: Faschismus, Krieg und Widerstand
dagegen und Krieg zählten zu ihren prägenden Jugenderfahrungen. In
dem
Buch "Wie leistet man Widerstand. In den Jahren der Tode" (Milena-Verlag
1994) hat sie diese Erfahrungen ebenso zum Thema gemacht wie ihre
psychoanalytische Arbeit, die sie seit 1966 in freier Praxis ausübt. Der
rote Faden dieses Buches wie ihres Lebens ist eben dieser Widerstand
gegen Faschismus und Krieg. Folgerichtig ist Erika Danneberg bekannt als
Friedensaktivistin, die immer mutig ihre Stimme erhebt und auch nicht
davor zurückschreckt, in Kälte und Regen ihre wunderbaren
Friedensgedichte vorzutragen.
"Nicaragua - Eine lange Liebe" ist die Beschreibung von fünf
Reisen
Erika Dannebergs in dieses mittelamerikanische Land, in jener Zeit, da
die Menschen einen Wandlungsprozeß nicht nur im politischen System,
sondern auch in ihren eigenen Selbstbehauptungsstrategien
durchmachten. Dieses Buch ist aber auch die Analyse eines Scheiterns:
Dreißig Jahre lang haben europäische Solidaritätsbewegungen
in der
sogenannten Dritten Welt ihre politische Zukunft gesucht. Gefunden
haben sie nichts als politische Niederlagen. Erika Danneberg
beschreibt all dies in ihren Reisenotizen als eine Art
Selbstanalyse. Gleichzeitig bleibt sie unbeugsam in ihrer Zuneigung zu
"ihren Leuten" in Nicaragua, wo sie seit 1984 unter anderem im Projekt
Salud Mental, dem Psychosozialen Dienst der Sandinistischen Regierung
arbeitete.
Der Begriff der internationalen Solidarität ist für sie nicht nur
ein
Schlagwort, sondern eine vielgeübte Praxis.
Zum Geburtstag erscheint ein Gedichtband: Erika Danneberg: "Manchmal
auch Verse. Gedichte aus sechs Jahrzehnten" (Art & Science Verlag,
2001).
Die vielen GratulantInnen haben ein Überraschungsprogramm vorbereitet.
FreundInnen, KollegInnen und GenossInnen sind herzlich eingeladen.
Montag, 14. 1.,
20 Uhr
Wilde Worte King Size
Gastgeber: Franz Hütterer und Richard Weihs
Gästinnen: Traude Korosa und Michaela Opferkuh
Verrückungen
Rücktritt gefordert - Rückmeldungen: Verrückt! Rückgrat
gezeigt -
hinterrücks ins linke Eck gerückt worden. In Zorn zurückgeblickt
- vor
Wut rücksichtslos erblindet. Rückfällig geworden - Fallrückzieher
vorgezogen. Rückschlag erlitten - Rückbildungsnotstand angemeldet.
Mit
den Rückzahlungen ständig in Rückstand geraten - Rücklagen
rückwirkend
aufgelöst. Rückenwind verspürt - rückhaltlos vorwärts
gestürmt. Vor
Glück verzückt gewesen - nicht zurückgezuckt! Dann doch Rückzug
angetreten Ruckzuck ausgezuckt. (Richard Weihs)
Dienstag, 15. 1.,
19 Uhr
Frauenstammtisch
Widerstand 2002
Sozialstaat-Volksbegehren
und Österreich für alle gleich - auch im
neuen Jahr gibt es einiges für das wir uns engagieren wollen. Wir
diskutieren mit Vertreterinnen dieser Initiativen über ihre nächsten
Vorhaben. Und wir sammeln erste Ideen für den kommenden
Internationalen Frauentag.
Mittwoch, 16. 1., 20 Uhr
Schwerpunkt Lesetheater
Lyrik des Expressionismus. Ausgewählt von Christoph Vivenz
mordsLUST - transliterarisches bühnenkunstprojekt trifft Lesetheater.
Es lesen Mitwirkende des ersten Wiener Lesetheaters.
mordsLUST ist hervorgegangen aus der Zusammenarbeit von Mathis Zojer und
Christoph Vivenz, beide waren bereits im Siebenstern mit
Leseperformances zu hören und zu sehen.
Eintritt frei - lockere Spendengeldbörse erwünscht
Donnerstag, 17.
1., 19.30 Uhr & 21.30 Uhr
Sinema Aurora
Türkischsprachiges politisches Kino.
Spende
Samstag, 19. 1.,
20 Uhr
Schwerpunkt Lesetheater
Das erste Wiener Lesetheater und zweite Stegreiftheater präsentiert:
Brecht und die Kinder
In Bert Brechts gesammelten Werken befinden sich auch sechs Bände Lyrik.
Wer würde vermuten, daß sich manches davon auch für Kinder eignet?
In
einer Veranstaltung für Pioniere meinte BB: "Da ich ... aus meiner
Jugend weiß, wie wenig Spaß uns Kindern die meisten Gedichte in
unseren
Lesebüchern machten, will ich ein paar Zeilen darüber schreiben, wie
man
nach meiner Ansicht Gedichte lesen muß, damit man Vergnügen daran
haben
kann."
Das wäre doch was für alle jene, die der Lyrik im allgemeinen nichts
abgewinnen können, von BB zu lernen, WIE man Lyrik-Lesen zu einem
Vergnügen machen kann. Und darüber hinaus werden Sie überrascht
sein,
Szenen und Gedichte zu hören, die ganz ohne erhobenen Zeigefinger von
tiefstem Humanismus, von Friedensliebe und Toleranz sprechen - gut für
Erwachsene, warum dann nicht auch für Kinder?
Mit Susanna Schwarz-Aschner, Jakub Kavinn, Kurt Raub. Regie: Ilse M.
Aschner
Montag, 21. 1., 20 Uhr Kinoki
Freitag, 25. 1.,
20 Uhr
Schwerpunkt Lesetheater
"Es brodelt am Verteilerkreis" (Fußball-Soap und Trash-Rock-Soul-Opera)
Autor Dralle ist ein seit vielen Jahren gepeinigter Austria-Fan. In
seiner Trash-Soap verknüpft er Persönlichkeiten des reichsten
Fußballklubs Österreichs, der Wiener Austria, u.a. Frank Stronach,
Andreas Rudas, Trainer, Profifußballer mit Figuren der Trash-Szene, Dr.
Hannibal Lecter, Herrn Buzzi und Klofrau Maria Watzlawek mit
herausragenden Mitgliedern der F (Susanne Riess-Passer, Hilmar Kabas,
Rabbi Sichrov alias Peter Sichrovsky, Hans-Jörg Schimanek, Jörg Haider).
Zentraler Schauplatz der Soap ist die Herren-WC der West-Tribüne im
Horr-Stadion, der Heimstatt des violetten Renommierklubs.
Diese Soap erscheint seit Oktober 2001 wöchentlich im Internet unter
www.fak.at/forum und wird bis auf Widerruf fortgesetzt. Autor Dralle
will aus verständlichen Gründen anonym bleiben.
Mitwirkende (in der Reihenfolge des Auftritts): Klaus Uhlich, Ottwald
John, Alexander Marcks, Simon Kovacic, Sebastian Kovacic, Rremi
Brandner, Rainer Stelzig, Christine Werner, Simone Neumayr, Markus
Reinberger, Hagnot Elischka, Hoppelmann Karottnig, Helmut Stradal, Jo
Pauer, Jakub Kavin, Franz Hütterer, Ip Wischin, Hans Breuer (Gesang).
Casting Ilse M. Aschner, Licht/Ton Claudia Dangler, Kostüme, Requsite
Katharina Fröhlich, Musik Jakob Kovacic, Komposition Florian Kovacic.
Regie Christian Malin + Kurt Raub
Die Uraufführung als szenische Lesung mit jeder Menge Musik ist
gleichzeitig eine Benefizveranstaltung zugunsten des Volksbegehrens
"Sozialstaat Österreich.
Eintritt 10/6 Euro
Samstag, 26. 1.,
19 Uhr
Vernissage: Fotos aus dem Nationalpark Munzur-Tal in Kurdistan
Das Munzur-Tal liegt in der Stadt Tunceli im kurdischen Teil der Türkei.
Der Fuß Munzur durchfließt eine Strecke von 144 Kilometern und ist
für
die Region von lebenswichtiger Bedeutung. Im Munzur-Tal existieren sehr
viel Tier- und Pflanzenarten, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind.
Am dem Bauvorhaben sind österreichische Firmen beteiligt. Es geht um
Millionengeschäfte auf Kosten der Natur. Die Staudämme würden
auch
Folgen für das Klima haben.
Als Argument für den Bau der Staudämme muß immer wieder die
hohe
Arbeitslosigkeit in der Region herhalten. Der Bau würde allerdings nur
kurzfristig zu einem Ansteigen der Beschäftigung führen.
Die Naturschutzinitiative kurdischer MigrantInnen zum Schutz des
Munzur-Tales Wien-Dersim/Türkei, von der die Fotos stammen, wird bei der
Vernissage nähere Informationen über das Projekt geben. Neben diesem
Vortrag steht aber auch Musik auf dem Programm.
Fotos im Internet:
http://www.yxkweb.de/galerie/dersimfoto.htm
Hintergrundtext im Internet:
http://www.yxkweb.de/hintergrund/munzurhintergrundtext.htm
Mittwoch, 30. 1.,
19 Uhr
Präsentation Schulheft
Die aktuelle Ausgabe des "Schulheft" befaßt sich mit dem Themenkreis
Esoterik, Nataurmystifizierung und sogenannten alternativen Therapien in
den Schulen. AutorInnen wie Colin Goldner, Erich Ribolits, Maria
Wölflingseder, Erich Eder, Heinz Zangerle, El Awadalla gehen der Frage
nach, wieso LehrerInnen verstärkt auf Esoterik hereinfallen.
Der "Verein der Förderer der Schulhefte" publiziert seit 25 Jahren
das
"Schulheft": kritische Auseinandersetzung mit bildungs- und
gesellschaftspolitischen Themenstellungen, Ideen und Konzepte einer
demokratischen Reform des österreichischen Bildungswesens gemeinsam mit
LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen.
Der Artikel von Erich Eder im Internet:
http://mailbox.univie.ac.at/erich.eder/UZK/literatur/naturerfahrung.html
Donnerstag, 31.
1., 19 Uhr
verein planbox lädt zur landrunde
Diskussion über Landschaftsarchitektur - Impulsreferat mit Dias
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widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
http://www.awadalla.at/el/kalender
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4 Que(e)r-Beisl am 19. Dezember / Cross-Dressing-Party
From: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
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Mittwoch 19. Dezember:
Auf zur:
diesmal-nicht-Prae-Silvester-weil-wir-keine-Zeit-haben-aber-trotzdem-Cross-
Dressing-Party!
Sie ist wieder
da! Auf geht es zu Teil 4 unserer mittlerweile
legendaeren Cross-Dressing-Party! Diesmal nicht vor Silvester, aber
nichts desto trotz wird da der Fummel abgehen!
Jungs laßt
die Rasierer gluehen, holt die Boa aus dem Kasten,
entmottet das "kleine Schwarze", werft euch in den Fummel! Maedels
ab
in Anzug oder Montur! Ob Fummeltrine oder Leder"kerl" - das beste
Dress kriegt mal wieder einen Preis.
Holt die Trainings-Stoeckel
raus, und macht euch fit für die
Que(e)r-Games. Neben Handtaschen und Cockring werfen, warten noch
einige andere "Disziplinen" auf euch! Goldmedaillen gibts zwar keine,
dafür aber tolle Preise ...
Für Gaumen-
und Ohrenschmaus sorgen wir, Sektfloete nehmt euch aber
sicherheitshalber selber mit!
Ort: Que(e)r-Beisl
im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr
Naechste Woche: Nix, weil Urlaub, naechste Veranstaltung am 16. Jaenner!
############ RAW #############
Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw@raw.at
Web: http://www.raw.at
-------------------------
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc
############ RAW #############
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5 Terminankündigung für Dienstag, 18.12.01
From: "Lili" <a9640426@unet.univie.ac.at>
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Ta Mera, eine sendung innerhalb der frauenschiene
(Mo.-Fr. 18.00-19.15) auf radio orange 94.0, beschäftigt sich am
Di. 18.12. ab 18.00 mit den neuerungen des arbeitsmarktservice (ams)
und wie frauen sich dagegen organisieren können. eine kritische
sendung zum ams von Ta Mera.
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6 Brüssel Report-Back-Veranstaltung
From: "Kerstin Andrae" <KERSTIN@abc.univie.ac.at>
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150 000 in Brüssel zeigen wir sind da und stärker als vorher! Jetzt
auf nach München zum NATO-Gipfel!
Brüssel "Report-Back"-Veranstaltung
mit Berichten, Bildern, Interviews
und "Kick-off" für München mit Material und Infos was geplant
ist
Do., 20.12.01,
19 Uhr
Amerlinghaus, 7. Stiftgasse 8
Alle sind herzlich eingeladen!
Linkswende,
linkswende@yahoo.com
0676 6316202
http://welcome.to/linkswende
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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7 Zur Zeit - Märtyrerlegende
From: trustram/ernstbrunner <hx65@dial.pipex.com>
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Aus: http://derstandard.at/standard.asp?id=808520
»Zur Zeit«- Märtyrerlegende - von Günter Traxler
14.12.200119:11 MEZ
Die Wege der Justiz
unter einem Justizminister Böhmdorfer zu verfolgen
war dem Publikum bisher in der Spitzelaffäre vergönnt. Es läuft
aber
noch eine Affäre, deren Beendigung Aufschluss über die Rechtsprechung
unter schwarz-blauen Verhältnissen geben könnte.
Ein gewisser Werner
Pfeifenberger hat im FP-nahen Jahrbuch der
politischen Erneuerung 1995 einen Artikel geschrieben, den der
Journalist Karl Pfeifer in der Zeitschrift Die Gemeinde vom 3. Februar
1995 rezensierte, wobei er feststellte, Pfeifenberger bediene sich
einer "Nazi-Diktion" und wärme "die alte Nazi-Mär von
der jüdischen
Weltverschwörung" auf. Von Pfeifenberger dafür geklagt, wurde
Pfeifer
vor dem Wiener Landesgericht am 4. April 1995 [9. September 1997 K.P.]
mit der Begründung freigesprochen, seine Kritik beruhe auf wahrem
Tatsachensubstrat und stelle keinen Wertungsexzess dar.
Angeklagt wurde
hingegen Werner Pfeifenberger wegen seines Artikels im
Jahrbuch 1995, und zwar am 15. Februar 2000 von der Staatsanwaltschaft
Wien, die darin eine Betätigung in nationalsozialistischem Sinne
erblickte. Ein Einspruch Pfeifenbergers wurde abgewiesen, zur
Hauptverhandlung kam es aber nicht, weil Pfeifenberger unter -
zumindest für die Öffentlichkeit - bisher nicht geklärten Umständen
Selbstmord beging.
Diese Chance, einen
Märtyrer der Bewegung zu kreieren, ließ sich
Andreas Mölzers Zur Zeit nicht entgehen. Sie brachte im Juni 2000
einen Beitrag unter dem Titel "Tödlicher Tugendterror", in dem
Karl
Pfeifer wegen seiner fünf Jahre alten Rezension vorgehalten wurde, er
habe "eine Menschenhatz eröffnet, die in der Folge bis zum Tod des
Gehetzten gehen sollte", in Pfeifenberger habe "die Jagdgesellschaft"
"ein Opfer zur Strecke gebracht". Pfeifer wäre "Teil einer
Jagdgesellschaft", "deren Kampagne ein Menschenleben forderte".
Pfeifer, der nach
seiner Rezension weder eine Strafanzeige noch andere
Aktionen gegen Pfeifenberger gesetzt hatte, ging wegen dieser
Anschuldigungen zu Gericht, und jetzt wird es spannend. In seinem
Urteil vom 20. März 2001 erkannte das Landesgericht für Strafsachen
auf üble Nachrede und verurteilte das Mölzer-Blatt zu einer
Entschädigung von 50.000 Schilling an Karl Pfeifer sowie zur
Urteilsveröffentlichung. Dagegen wurde Berufung eingebracht, worauf
das Oberlandesgericht Wien am 15. Oktober die Anträge Karl Pfeifers
auf Entschädigung und Urteilsveröffentlichung abwies.
Das Landesgericht
Wien hatte die Verurteilung des Mölzer-Blattes unter
anderem auch damit begründet, dass "klar ein Wertungsexzess"
vorliege. Der Leser habe keine Möglichkeit, sich selbst ein Bild über
die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der Wertung zu machen, "diese wird
ihm vielmehr in geharnischter und aggressiver Form durch die
inkriminierte Veröffentlichung suggeriert . . . Es kann daher nicht
von der sanktionsfreien Ausübung des Rechtes der Freiheit der
Meinungsäußerung gesprochen werden."
Gegenteilig das
Oberlandesgericht. Ausdrücke wie "Hetze", "tödlicher
Tugendterror" und "Menschenhatz" wären für Leser klar
als Wertungen
der im Artikel behaupteten Vorgänge zu verstehen. "Die Prüfung
der
Tatfrage durch Verlesung des Artikels ergab somit die Qualität dieser
Formulierungen als Wertungen." Den Formulierungen liege ein im
Wesentlichen richtiges Faktensubstrat (!) zugrunde.
Pfeifers Anwalt
hat sich mit Anregungen zur Nichtigkeitsbeschwerde zur
Wahrung des Gesetzes und zur außerordentlichen Wiederaufnahme an die
Generalprokuratur gewandt. Man darf gespannt sein, ob diese der
Erhebung Pfeifenbergers in den Märtyrerhimmel der Bewegung stattgibt
oder nicht.
(DER STANDARD, Printausgabe, 15.12.2001)
http://derstandard.at/standard.asp?id=808520
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8 Stmk/Menschenrechtspreis/Leitner/Cäsar
From: KPÖ Steiermark <kpoe_stmk@hotmail.com
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Menschenrechtspreis wird verliehen
In Graz wird heute
der Menschenrechtspreis des Landes Steiermark
verliehen. Landeshauptmann Waltraud Klasnic vergibt den Preis an vier
verdiente Persönlichkeiten.
Ausgezeichnet werden
die engagierte Frauen- und Friedenspolitikerin
Maria Cäsar, der ehemalige Landtagsabgeordnete Franz Leitner, der sich
im KZ-Buchenwald für Mithäftlinge eingesetzt hat. Beide sind
Mitglieder der KPÖDer Pölser Kaplan Günter Alois Zgubic wird
für sein
Engagement für Obdachlose und Kranke in Brasilien ausgezeichnet und
Angelika Vauti wird für die Leitung des Afro-Asiatischen Institutes an
der Universität Graz geehrt.
KPÖ-Steiermark
Lagergasse 98 a
8020 Graz
Tel.: 0316 71 24
36
Fax 0316 71 62 91
email: kp.stmk@kpoe-graz.at; kpoe_stmk@hotmail.com
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9 AT: Wann ETSI ES 201 671 kommt
From: "q/depesche" <depesche@quintessenz.at>
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q/depesche 01.12.15/2
AT: Wann ETSI ES 201 671 kommt
Die Mobilfunkbetreiber
planen noch vor Weihnachten eine
Verfassungsbeschwerde gegen die Überwachungsverordnung.
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Die umstrittene
Überwachungsverordnung ist bereits in Kraft
getreten. Während im deutschen Pendant nur allgemeine Aussagen zu den
technischen Voraussetzungen getroffen werden, hat sich Österreich
bereits auf den neuesten ETSI-Standard festgelegt. Gegen die
anfallenden Kosten in Millionenhöhe will der österreichische
Marktriese Maxmobil in Kürze eine Verfassungsbeschwerde
einbringen. Sicherheit sei Sache des Staates und nicht der
Mobilfunkbetreiber, so der Tenor der Kritik.
"Für
die Exekutive ist es wichtig, dass die Überwachungsverordnung
möglichst rasch erlassen wird", betonte Pressesprecher Gerhard Karner
vom österreichischen Innenministerium noch Mitte Oktober dieses Jahres
gegenüber Telepolis. Offensichtlich konnten sich die
Sicherheitsbehörden durchsetzen, denn jetzt liegt bereits die
endgültige Fassung vor. Sie trat Ende November in Kraft.
Mit der österreichischen
ÜVO wird wie in Deutschland die Überwachung
des Mobilfunkverkehrs geregelt. Bisher waren Handyanbieter nur zur
Übergabe von Rufdaten an die Sicherheitsbehörden verpflichtet. Jetzt
wurde auch die Übergabe von Inhaltsdaten für den Mobilfunkverkehr
geregelt. Der im Frühjahr bekannt gewordene Erstentwurf zur
Neuregelung hatte, wie berichtet ( ETSI-Standard auch in Österreich),
für erhebliche Aufregung gesorgt. Datenschützer und Bürgerrechtler
meldeten grundrechtliche Bedenken an. So war beispielsweise die
Schnittstellenhoheit nicht klar definiert. Die betroffenen Firmen
wiederum ärgerten sich über die aus der notwendigen technischen
Aufrüstung resultierenden exorbitant hohen Kosten.
In der Letztfassung
wurden nun einige Klarstellungen vorgenommen. "Die
wichtigste Verbesserung ist, dass das Lauschen nunmehr ausdrücklich
nur gemäß gerichtlicher Anordnung möglich ist", konstatiert
Hans
G. Zeger von ARGE Daten. Auch gegen Begehrlichkeiten ausländischer
Behörden sieht man sich bei den österreichischen Telekomunternehmen
jetzt ausreichend gewappnet. Während der Direktor der europäischen
Branchenlobby ETNO noch am "European Forum on Cybercrime" vom
27. November darin ein ungelöstes Problem für die meisten Firmen
Europas sah ( Europäische Telekom-Lobby bedauert die Neuauflage der
Datenspeicherungs-Diskussion), betont der Österreichische
Branchenriese Maxmobil gegenüber Telepolis: "Eingriffe ausländischer
Behörden sind ohne Einbindung der innerstaatlichen Gerichtsbarkeit
nicht möglich".
[...]
Die Österreicher
waren nämlich ausnahmsweise einmal gründlicher als
die Deutschen. Sie legten bereits den technischen Standard fest,
während sich die deutsche TKÜVO auf allgemeine Aussagen zu technischen
Voraussetzungen beschränkt. Ab 1.1. 2005 muss in Österreich der
umstrittene ETSI- Überwachungsstandard eingehalten werden. Und zwar ES
201 671 in der Version 2.1.1, der auch die Überwachung von SMS und E-
Mail-Verkehr ermöglicht.
Der Marktzweite
in Österreich, Maxmobil, will die ETSI- Schnittstelle
"nicht jetzt implementieren, sondern ausschließlich im Rahmen der
standardmäßig durchzuführenden Softwarehübe im Betriebssystem".
Auf
Telepolis-Anfrage betont das Unternehmen: "Das heißt, die
Implementierung wird bei uns sukzessive erfolgen." Möglicherweise
werden auch andere Telekomunternehmen die technische Umsetzung so
lange wie möglich hinausziehen. Allerdings hat Erich Möchel bereits
im
Sommer dieses Jahres herausgefunden, dass etliche Handybetreiber in
Österreich über technisches Lausch-Equipment verfügen
Volltext
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11343/1.html
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10 Ortstafelstreit in Kärnten
From: Initiative Minderheiten <initiative.minderheiten@chello.at>
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Der "Klub slovenskih studentk in studentov na Dunaju/Klub slowenischer
Studentinnen und Studenten in Wien" (KSSSD, politisch und kulturell
tätiger Verein der Kärntner Slowenen in Wien) und die INITIATIVE
MINDERHEITEN (eine österreichweite NGO) begrüßen das Erkenntnis
des
VfGH bezüglich der Aufstellung von fehlenden zweisprachigen Ortstafeln
in den zweisprachigen Gebieten in Kärnten und im Burgenland.
Wir verlangen von
Bund, Ländern und Gemeinden die Umsetzung des VfGH
Entscheides innerhalb der vom VfGH gesetzten Frist von einem Jahr.
Zweisprachige Ortstafeln
sind sichtbare Zeichen der Zweisprachigkeit
des Gebietes. "Wir verwehren uns dagegen, dass die österreichischen
Minderheiten und ihre VertreterInnen eingeschüchtert werden, indem die
Schließung von zweisprachigen Volksschulen und Kindergärten, sowie
die
Kürzungen von Minderheitenförderungen angedroht werden. Minderheiten-
und Volksgruppenrechte sind Menschenrechte und Teil der
österreichischen Verfassung. Sie können nicht durch Referenden oder
Volksabstimmungen verändert oder beschränkt werden", meint Marko
Susnik, Vorsitzender des KSSSD.
Das Erkenntnis
des VfGH kann nicht bedeuten, dass das Aufstellen von
Ortstafeln in Zusammenhang mit Förderungen und Zuschüssen von
zweisprachigen Bildungs- und Kultureinrichtungen gebracht wird.
"Das Erkenntnis
des VfGH ist keine interne Kärntner-Angelegenheit -
wie es LH Haider darstellt -, sondern hat Auswirkungen auf die gesamte
österreichische Volksgruppenpolitik", stellt die Generalsekretärin
der
INITIATIVE MINDERHEITEN, Cornelia Kogoj, klar. Da die moderne
Demokratie keine Diktatur der Mehrheit über die Minderheit darstellt,
verbietet es sich die Bevölkerung über Minderheitenfragen abzustimmen
zu lassen.
So ist durch das
VfGH Erkenntnis endlich der Art.7 des Staatsvertrages
von Wien von 1955 umgesetzt worden, der mit dem Volksgruppengesetzes von
1976 - eine direkte Reaktion auf den Ortstafelsturm von 1972 -
eingeschränkt wurde. "25 Jahre nach dem Volkgruppengesetz wird wieder
von Kärnten aus versucht, verfassungsrechlich verankerte
Minderheitenrechte zu beschneiden" meint Cornelia Kogoj.
Marko Susnik
KSSSD (Tel: 0650 552 1552)
Cornelia Kogoj
Initiative Minderheiten (Tel: 586 12 49-18)
--
Initiative Minderheiten
- platform for minorities in Austria
Gumpendorfer Straße 15/13
A-1060 Wien
Tel.:+43/1/5861249-12
Fax: +43/1/5868217
http://www.initiative.minderheiten.at
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11 Afghanistan: "Krieg um Öl" oder aussichtsloser
Kampf gegen die Folgen
der eigenen Weltordnung?
From: Lorenz Glatz <lo.sen.glatz@chello.at>
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Im Jahre 1900 nahmen
die Großmächte die Ermordung des deutschen
Gesandten im Zuge des sogenannten Boxeraufstands in China zum Anlass,
dieses riesige Land in einem äußerst blutigen Feldzug endgültig
zu
einer Halbkolonie zu machen. Der deutsche General von Moltke notierte
am 11. Juli in seinem Tagebuch: "...denn wenn wir ganz ehrlich sein
wollen, so ist es Geldgier, die uns bewogen hat, den großen
chinesischen Kuchen anzuschneiden. Wir wollen Geld verdienen,
Eisenbahnen bauen, Bergwerke in Betrieb setzen, europäische Kultur
bringen, das heißt in einem Wort ausgedrückt, Geld verdienen"
(zitert
nach "Guernica" 2/2001).
Diese Perspektiven
der blutigen "Heldenzeit" des Imperialismus
wären100 Jahre später - sollte sie jemand sehen - reine
Halluzination. Mit nichts von Moltkes Plänen oder deren zeitgemässem
Pendant lässt sich in Afghanistan und Umgebung heute reüssieren. Dafür
wäre eine Militäraktion hinausgeschmissenes Geld.
In den ex-sowjetischen
Nachbarrepubliken Turkmenistan, Usbekistan und
Tadschikistan wäre kein Aufstand zu befürchten, wollten dort mehr
westliche Investoren "Geld verdienen". Im Gegenteil: roter Teppich
beim Empfang und hohe Orden wären ihnen gewiss. Das Problem ist nicht
ein "Boxeraufstand", nicht eine "nationalistische Regierung",
die
ausländisches Kapital aussperren würde, sondern die für dieses
Kapital
betrübliche Tatsache, dass die Erschließung des Rohstoffreichtums
angesichts des Überangebots auf dem Weltmarkt und der
darniederliegenden Preise zuwenig Zinsen und Dividenden bringt. -
Nicht einmal der Krieg gegen Afghanistan konnte verhindern, dass auch
der vergangene Oktober von Stagnation und Preis- und Kursrückgängen
auf dem Rohstoffsektor und an den Börsen gekennzeichnet war (Anmerkung
1). Für eine Kriegskonjunktur ist bei allem Leid, das den Menschen in
Afghanistan mit dem Krieg angetan wird, der Aufwand für die
Vernichtung des Feinds schlicht zu klein.
Die wirkliche ökonomische
Bedeutung des Kriegs liegt eher darin, dass
USA und NATO-Mächte damit dokumentieren müssen, dass sie trotz des
Desasters von New York nach wie vor Herren der Welt sind. Da der
Dollar als "Weltgeld" seit dreißig Jahren keine Goldbindung
mehr hat,
besteht die Deckung im Grunde darin, dass US-Armee und NATO die
Aufrechterhaltung der Weltwirtschaftsordnung garantieren. Das ist zwar
in hohem Maße Glaubenssache, entspricht aber dem hochspekulativen
Agieren der Finanzmärkte.
Die "europäische
Kultur" von Moltke & Nachfolger braucht der Region
nicht erst gebracht werden. Sie war schon da - meist in Form der
sowjetischen Industrialisierung und Einführung der Geld- und
Warenwirtschaft. Sie ist nicht tief gedrungen, speziell in Afghanistan
nicht. Aber auch das bisschen war zu viel - es ist auf dem Weltmarkt
verbrannt, als überflüssig zugesperrt worden. Und daran hat sich bis
heute nichts geändert. Durchaus zum Leidwesen des westlichen Kapitals,
das nach dem Zusammenbruch des östlichen Staatskapitals nunmehr
"allein auf der Welt" ist. Der Zustand der Unverwertbarkeit wird auch
durch die blutigste und siegreichste Militärintervention nicht anders.
Daher bleiben die
hochfliegenden Aufschließungs- und Pipeline-Pläne
auf den Landkarten der Zeitschriften und Internetseiten, in den
Planungsbüros bzw. in den Schubladen der Konzernzentralen. Selbst von
der noch von Präsident Clinton stark favorisierten Baku-Ceyhan-
Pipeline, die kaspisches Öl aus Aserbaidschan unter Umgehung Russlands
über Georgien an die türkische Mittelmeerküste bringen soll,
"bleibt
unklar, ob sie schlussendlich auch gebaut wird" (Anmerkung 2). Die
durch Afghanistan in Aussicht genommene Pipeline eines Konsortiums mit
US-Beiteiligung wird zwar von manchen zum Zweck des US-Überfalls
hochstilisiert, sie ist aber nicht einmal in die Nähe von
Rentabilitätsberechnungen oder gar technischen Planungen gekommen
(Anmerkung 3).
Womit in Afghanistan
tatsächlich Geld gemacht wird, ist Opium. Die
letzten Wirtschaftszahlen der UNO stammen von 1991. Damals wurden die
offiziellen Exporte des Landes auf 140 Mio.$ berechnet. (Fischer
Weltalmanach 2001). Allein 1999 jedoch "dürften die Einnahmen der
Taliban" aus den von ihnen auf die Rauschgiftproduktion verhängten
Steuern "gesamthaft rund 100 Mio. $ betragen haben". Das
Drogengeschäft war schon in den achtziger Jahren die Geldquelle für
den Kampf gegen die sowjetischen Truppen - "unter stiller Duldung,
erwiesenermaßen aber auch aktiver Partizipation des pakistanischen
Geheimdienstes ISI, der Armee und des amerikanischen Geheimdienstes
CIA". Auch der afghanische Bürgerkrieg wurde auf allen Seiten mit
dem
Erlös dieser Produktion finanziert (Neue Zürcher Zeitung
11.11.00). Und der globale "Drogenjäger" USA wird auch jeder
künftigen
afghanischen Regierung von seinen Gnaden dieses Geschäft zubilligen
müssen, wenn sie überhaupt je zustandekommen sollte. Doch will jemand
behaupten, dass der Krieg für die Übernahme der Mohnfelder durch das
internationale Kapital geführt wird? Aber selbst dafür braucht es
vermutlich keinen Krieg.
Die klassischen
Kriegsgründe geben für den heutigen Imperialismus
nicht mehr allzu viel her. Er ist der Erbe seines Vorgängers und würgt
an den ererbten Früchten. Die Frage der Vormacht ist durch die
Übermacht der verbliebenen Supermacht USA auf absehbare Zeit geklärt,
die Konkurrenz wird "zurück ins Glied" geschickt. Der amerikanische
Verteidigungshaushalt ist mehr als fünfmal so groß wie der der
nächstgrößeren Militärmächte, Russland und China.
Die Vereinigten
Staaten geben mehr als doppelt soviel Geld für neue Rüstungsgüter
aus
wie die deutsche Bundeswehr insgesamt als Budget zur Verfügung
hat. Der US-Verteidigungshaushalt ist etwa so groß wie das
Gesamtbudget der BRD. Die Umrüstung der westlichen Armeen (inklusive
des österreichischen Bundesheeres) auf Interventionskapazitäten wird
von den USA betrieben, die Selbständigkeitsbestrebungen der von
Deutschland und Frankreich geführten EU- Militarisierung sind keine
Konkurrenz für die Führungsmacht, die ihren militärischen Vorsprung
im
Gegenteil weiter ausbaut (Anmerkung 4).
Die Grenzen der
Welt stehen offen, die Ressourcen aller Länder harren
- fast bedingungslos - der Verwertung durch das Kapital, für die
meisten ist es die schlimmste Strafe, wenn das Kapital sie
ignoriert. Das Scheitern des unendlichen Wachstums, des absurden
Zwangsgesetzes der Markt- und Profitwirtschaft, führt in einer
endlichen Welt unvermeidlich zu Umweltvernichtung und scheinbar
ausweglosem Elend für zahllose Menschen.
Die neue Herausforderung
an die Gewalt des "Imperiums" ist die Gewalt
des Selbstmords - die destruktive und perspektivlose Antwort auf eine
für Milliarden schon völlig destruktive Ordnung ohne Perspektive.
Der Afghanistan-Krieg
ist der aussichtslose, im Grund irrationale
Versuch der Weltherrscher, einem Feind einen Namen und eine Adresse zu
geben, den man militärisch und polizeilich nicht besiegen kann, dessen
eventuell abgeschlagener Kopf wie bei der sagenhaften Hydra zweifach
nachwächst. Nicht nur in seiner zugespitztesten Form als
Selbstmordattentat und Terror, sondern auch als Kriminalität und ganz
allgemein als Zerfall jedes gesellschaftlichen Zusammenhangs. Dieser
Feind entsteht aus genau der "Ordnung", die ihn bekämpft.
Die gegenwärtige
Entwicklung läuft hinaus auf eine endlose Kette von
Terror und Kriminalität samt internationalen "Polizeiaktionen"
und der
allmählichen Verwandlung aller Länder in Polizei- und Spitzelstaaten
mit "blühenden Gefängnislandschaften" wie in den schwärzesten
Filmen
Hollywoods. Die Alternative ist die Ersetzung dieser "Ordnung" der
Geldherrschaft und Konkurrenz. Darunter ist eine wirkliche Besserung
wohl nicht mehr zu haben.
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Anmerkung 1: Angaben
der deutschen Commerzbank: "Die Rohölnotierungen
sanken im Oktober deutlich. Mit durchschnittlich 20,7 Dollar pro Fass
musste für die Sorte Brent 19% weniger als im Vormonat bezahlt
werden. Auch die hier betrachteten NE-Metalle notierten zum Großteil
schwächer als im Vormonat. Am stärksten fiel der Preisrückgang
beim
Aluminium aus. So kostete die Tonne mit durchschnittlich 1281,5 Dollar
knapp 4,8% weniger als im Vormonat. Jedoch auch Zink (-4,71%), Nickel
(-4,4%) und Kupfer (-3,55%) verzeichneten im Oktober deutliche
Rückgänge in der durchschnittlichen Notierung. Dagegen war die Tonne
Blei um 1,0% und Zinn sogar um 1,7% teurer als im September. Bei den
hier betrachteten Edelmetallen ging der Durchschnittspreis für eine
Feinunze Platin mit 431,6 Dollar stark zurück (-5,8%) und auch Gold
(-0,2%) notierte schwächer als im Vormonat. Die Ausnahme bildete hier
die Feinunze Silber, die im Oktober einen höheren Durchschnittspreis
erzielte (+1,7%)" (http://www.commerzbank.de/daten/preise/preise.htm)
Anmerkung 2: Eurasianet,
Q & A 10.12.01,
http://www.eurasianet.org/departments/qanda/articles/eav031501.shtml)
Die Pipeline ist nach Verzögerungen nach wie vor im ersten technischen
Planungsstadium. Über die noch offene Frage des Baus sagt Howard
Chase, Director of International Affairs for BP Amoco, Washington D.C:
"The real indicator of whether the pipeline will be built is whether
investors put their resources into it, because without investors there
will be no pipeline."
Anmerkung 3: Ein
Konsortium mit einer Beteiligung von knapp 48% des
kalifornischen Konzerns Unocal nahm 1997 eine Pipeline aus
Turkmenistan über Afghanistan nach Karachi in Pakistan in
Aussicht. Das Vorhaben spekulierte auf die Taliban als Ordnungsmacht,
doch "am 8. Dezember 1998 kündet Unocal an, sich aus dem Konsortium
zu
verabschieden, da das Projekt aufgrund des afghanischen Bürgerkrieges
zu hohen Risiken ausgesetzt sei und u.a. die tiefen Ölpreise das
Unterfangen unrentabel machen würden." (Gian-Franco Camuso, Bomben
die
USA den Weg für Gas- und Ölpipelineprojekte frei? in:
http://www.kommunisten-online.de/Kriegstreiber/pipline.htm siehe auch
die Stellungnahme von Unocal in:
http://www.unocal.com/uclnews/98news/centgas.htm
Anmerkung 4: Otfried
Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrum
für Transatlantische Sicherheit (BITS) in "Friedensforum 1/99"
http://www.friedenskooperative.de/ff/ff99/1- 25.htm Zum wachsenden
qualitativen Rüstungsvorsprung der USA vor der BRD siehe die
Ausführungen des Wehr- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreises der
CSU in http://www.wehrpolitik.com/noframe/mai_2000/tragik.html Zum
ziemlich hoffnungslosen Zurückbleiben der russischen Atommacht
gegenüber der USA siehe die Analyse der Deutschen Gesellschaft für
Auswärtige Politik in:
http://www.weltpolitik.net/policy-forum/article/210.html Die am
13.12.01 erfolgte Kündigung des ABM-Vertrags durch die USA ist der
jüngste Ausdruck der weiter wachsenden militärischen Überlegenheit
der
verbliebenen Supermacht.
(aus: Informationsblatt
Österreichische Bewegung gegen den Krieg -
Initiative Mensch statt Profit Nummer 188, demnächst unter
http://www.widerspruch.at/oebgdk)
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12 Zur besinnlichen Weihnacht
From: q/depesche <depesche@quintessenz.at>
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q/depesche 01.12.17/1
Zur besinnlichen Weihnacht
Wes immer Begehr
mehr den heißen Nachrichten denn dem heißen Punsche
gilt, darf nun für einen Moment der Besinnung innehalten. Ob denn das
hiermit zweckdienlich Servierte den p.t. Meditations-Bereiten nicht am
Ende mehr Ganglien-Lädierung verursacht, als es eine
plastikverbecherte Promenaden-Heißmischung am Charity-Stande vermöchte
- dafür kann allerdings keine Garantie übernommen werden.
So freuet Euch
denn unter dem Gabenbaume über das Buch "Des Kaisers
neue Kleider" und leset es eilfertig.
(Geschenk-Tip im Anhange)
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(die dpa berichtet:)
Unterhaltung schlägt alles! Journalistische Recherche ist out
Journalistische
Recherche ist in Deutschland wenig angesehen,
investigativer Journalismus stößt oft an finanzielle und juristische
Grenzen
Frankfurt/Main (dpa) - Um die intensive journalistische Recherche ist
es in Deutschland nach Ansicht von Reportern schlecht bestellt. Der so
genannte investigative Journalismus stoße allzu oft an finanzielle und
juristische Grenzen und sei gesellschaftlich kaum anerkannt, beklagte
der ARD-Journalist Christoph Maria Fröhder am Freitag in
Frankfurt. Auch Thomas Leif, Chefreporter beim Südwestrundfunk,
kritisierte, qualitativ hochwertige Recherche werde hier zu Lande
nicht anerkannt.
Bei einer Tagung
zum Recherchejournalismus in Deutschland und den USA
sagte Leif, die politische Publizistik werde immer mehr an den Rand
gedrängt: "Unterhaltung schlägt alles." Die Aufdeckung politischer
oder wirtschaftlicher Skandale werde nur als Enthüllungsjournalismus
und damit als Spielart der Unterhaltung toleriert. An intensiv
recherchierten Fakten über dubiose Vorkommnisse in Politik oder
Wirtschaft sei die demokratische Öffentlichkeit nicht interessiert.
Als Feinde des
Recherchejournalisten machte Leif eine "boomende
Public-Relations- Industrie" aus, die Antworten auf journalistische
Fragen verschleiere. Politiker verweigerten harte Interviews und
perfektionierten die Kunst, auf Fragen gar nicht zu antworten, sondern
nur die eigene Darstellung zu verbreiten. Hinzu komme, dass
Informanten mit drakonischen Strafen zu rechnen hätten oder von
übergeordneten Stellen in Behörden oder Parteien massiv
eingeschüchtert würden. In der Wirtschaft sei es darüber hinaus
inzwischen üblich, große Summen zu zahlen, damit schon geschriebene
kritische Artikel gar nicht erst veröffentlicht werden.
Fröhder kritisierte,
langfristige Recherche zu bestimmten Themen gebe
es in Deutschland praktisch nicht: "Nur wenige Einzelgänger unter
den
Journalisten oder die ganz großen Medien können sich den
Recherchejournalismus leisten." Wer professionell recherchiere, werde
gemeinhin als Schnüffler angesehen, Politiker etwa mieden den Kontakt
zu solchen Reportern. Die große Recherche lohne sich kaum noch, weil
Hintergrundgespräche nicht bezahlt würden und es immer schwieriger
werde, eigenständig aufgespürte Themen bis zur Veröffentlichung
geheim
zu halten.
Zur Stärkung
der intensiven journalistischen Recherche hat Leif mit
Kollegen im Frühjahr das "Netzwerk Recherche" gegründet.
Nach
amerikanischem Vorbild soll damit der investigative Journalismus in
Deutschland gefördert werden. Schon in der Ausbildung von
Journalisten müsse dieses Thema weitaus stärker als bisher
berücksichtigt werden, forderte Leif als Vorsitzender des
Netzwerkes. Für 2002 plant seine Organisation die Vergabe von
Recherchestipendien ebenso wie einen Anti-Preis für die "beste
Informationsblockade". Für die "Verschlossene Auster" habe
das
Netzwerk bereits "zwei bis drei Ministeriumssprecher im Blick",
kündigte Leif an.
(Quelle: dpa h dw yyhe pn 141822 Dez 01)
***
Post/scryptum:
Wer beruflich unter
der Journaille residiert, kann sich auch mit einem
neuen Brettspiel fortbilden:
"Die Print-Profis" Vom Freien Mitarbeiter zum Chefredakteur
Eine Action-Karte
darin ist beschriftet mit: "Du berichtest immer
wieder von verfolgten und unterdrückten Journalisten. Diese
Unterstützung findet großen Anklang. - Du rückst auf der
Karriere-Leiter um eine Stufe höher"
Dem quintessentiellen
8ademeister fällt dazu außerplanmäßig
Mark Twain ein:
"Als nächstes
wird der Staatsmann billige Lügen erfinden, die die
Schuld der angegriffenen Nation zuschieben, und jeder Mensch wird
glücklich sein über diese Täuschungen, die das Gewissen beruhigen.
Er
wird sie eingehend studieren und sich weigern, Argumente der anderen
Seite zu prüfen. So wird er sich Schritt für Schritt selbst davon
überzeugen, dass der Krieg gerecht ist und Gott dafür danken, dass
er
nach diesem Prozess grotesker Selbsttäuschung besser schlafen kann."
(Der geheimnisvolle Fremde, Kap. 9, 1916)
Frohes Schenken,
denn tatsächlich weicht in Wahrheit die Realität
häufig von der Wirklichkeit ab...
Zum Nachschlagen:
http://www.gutenberg.aol.de/andersen/maerchen/kaisersn.htm
Das Brettspiel:
http://www.zis.at/behelfe/spiel.html
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relayed by: bademeister@quintessenz.at
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DISKUSSION
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13 Stellungnahme der Anti-WEF-Koordination
From: gerhard berger <gerhard.berger@gmx.li>
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Stellungnahme der
Anti-WEF-Koordination
by antiwef-koordination kontakt@antiwef.org
Diese Stellungnahme
zu Sexismus in der Anti-WEF-Koordination bezieht
sich auf den Brief einer Aktivistin, welcher im Tatblatt (+172/173) im
September veröffentlicht wurde. Wir bedauern, dass unsere erste,
schriftliche Stellungnahme erst jetzt erfolgt. Dies liegt an unserer
Diskussions- und Organisationsstruktur, die schnelle Entscheidungen
erschwert. Dieser Text ist ein Zwischenergebnis unseres
Diskussionsprozesses, er soll bewußt kein Endergebnis sein, die
Diskussion geht weiter. In einigen Punkten schafften wir es nicht
einen Konsens zu finden, so gab es zur Frage, ob wir dem Mann (der den
in dem Brief veröffentlichten, sexistischen Übergriff letztendlich
eingestand) einen Rückzug aus allen linken Zusammenhängen nahelegen
sollten, verschiedene Einschätzungen. Wir werden in allen unseren
weiteren Diskussionen über Herrschafts- und Machtverhältnisse
versuchen, diese mit einer Kritik an geschlechtsspezifischen
Unterdrückungsformen zu verbinden.
Für uns ist
es selbstverständlich, daß der Mann auf dem Plenum nichts
mehr zu suchen hat, damit der persönliche und politische Freiraum von
uns allen und insbesondere der der betroffenen Frau nicht
eingeschränkt wird. Als Anti- WEF-Koordination können wir mehrere
politische Konsequenzen ziehen. Einerseits die Aufforderung an den
Täter der Anti-WEF-Koordination fernzuhalten und andererseits unsere
interne Auseinandersetzung über sexistische Strukturen voranzutreiben,
der zuvor so gut wie kein Raum eingeräumt wurde. Solange die
Anwesenheit des Täters für irgendjemanden in der Anti-WEF-Koordination
ein Problem darstellt, muß dieser sich fernhalten. Wir unterstützen
auch die Forderung der betroffenen Frau, daß sich der Täter
zurückzieht, wenn sie aufeinandertreffen, egal wo, weil wir auch nicht
einsehen, warum eigentlich wieder die Frau gehen soll( Brief einer
Salzburger Anti-WEF-Aktivistin). Es soll alles daran gelegt werden der
betroffenen Frau die politiche Arbeit uneingeschränkt möglich zu
machen. Seine persönliches Umfeld und die politischen Zusammenhänge,
in denen er aktiv ist, sind aufgefordert sich mit ihm und allen
sexistischen Verhaltensweisen Ausseinanderzusetzen. Logische
Konsequenz kann für den Täter nur sein, eine Veränderung anzustreben.
Wir wollen versuchen in unseren Diskussionen unsere
geschlechtsspezifisch geprägten Kommunikationsformen zu hinterfragen
und uns gegenseitig darauf hinzuweisen. Es soll ein Klima geschaffen
werden in dem sexistisches Verhalten jederzeit kritisiert und
angegriffen werden kann.
Eine Auseinandersetzung
mit sexistischen Herrschafts- und
Gewaltverhältnissen darf sich nicht auf konkrete Übergriffe
beschränken, es geht darum unseren Sexismus in den Köpfen zu
realisieren und zu bekämpfen. Wir sollten uns von dem Irrglauben
verabschieden, daß autonome Strukturen Sexismus-frei sind. Diese
Arroganz ist zu einem Großteil dafür verantwortlich, daß sexistische
Machtverhältnisse nur proforma Thema sind, eine Verbesserung der
Situation wird dadurch verunmöglicht. Selbst Männer, die versuchen
ihr
Verhalten zu reflektieren, bleiben Männer und reproduzieren ob sie
wollen oder nicht gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse, sprich
das Patriarchat. In unserer antisexistischen Positionierung mussen wir
ständig über die eigene Involvierung in das herrschende System
reflektieren, um emanzipative Perspektiven aus diesem System finden zu
können.
Mit unserer Stellungnahme
wollen wir nicht nur zeigen, dass wir uns
bewusst ist, dass sexistisches Verhalten und sexistische Übergriffe
auch Teil linker Zusammenhänge ist, sondern vor allem auch Frauen
bestärken in Situationen in denen sie mit sexueller Gewalt
konfrontiert sind, mehr Mut zu machen, aufzustehen und "Nein" zu
sagen. Vordergründiges Ziel einer solchen öffentlichen Stellungnahme
und jeglicher Auseinandersetzung mit dem Thema muss es in erster Linie
sein, Opfer sexueller Gewalt das Gefühl zu vermitteln, individuelle
Erfahrungen im Bezug auf sexuelle Übergriffe auch in der
Öffentlichkeit thematisieren zu können, statt vielleicht dem eigenen
Verhalten schlussendlich die Schuld zuzuschieben.
Die Sexismusdebatte
ist zu wichtig, sie darf nicht nur anläßlich eines
konkreten Vorfalles thematisiert werden, sondern es muß eine ständige
breite Diskussion und Auseinandersetzung stattfinden. Es geht um
sexistische Übergriffe, aber es muß auch immer um patriarchales
Auftreten und Sprache gehen, um Herrschaft reproduzierende
Kommunikation,... Sexistische Übergriffe sind nicht nur körperlicher
Natur, sie fangen dort an wo Menschen in ihrer persönlichen Freiheit
eingeschränkt werden, z.B. wenn Männer Frauen nicht ausreden lassen.
Anti-WEF-Koordination, am 17.12.2001
(zur vorgeschichte: http://austria.indymedia.org/front.php3?article_id=5237&group=webcast
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SOLIDARITäT WELTWEIT
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14 [The Other Israel] "We shoot them in the head and no
questions asked"
From: Gush Shalom <adam@gush-shalom.org> (by way of trustram/ernstbrunner
<hx65@dial.pipex.com>)
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Tel-Aviv, 15/12/2001 (Saturday night, close to twelve)
"We shoot
them in the head and no questions asked"
(Some tidbits from a depressing weekend.)
- How did six Palestinian
policemen die, yesterday in Salfeet on the
northern part of the West Bank? The IDF spokesman claims they were
killed in battle with Israeli troops. Palestinian sources say they
were killed AFTER being surprised and disarmed. The truth will
probably never come out.
- Less doubt about
the four Palestinians killed today at Beit Hanun in
the Gaza Strip. It seems that three of them were boys, resisting with
nothing but stones the massive Israeli forces which invaded their
town, infantry and tanks and armored personnel carriers.
- Yesterday, on
prime time First Channel Israeli TV, an interview with
a reserve soldier fresh from a tour of duty in the Territories. A
likeable- seeming fellow, slightly balding, with a baby on his
knees. Opposite him in the simply-furnished living room, his wife with
an older child. Wife:"Whenever you go there, I am very worried. I
know how many difficulties and worries you have, whether or not to
shoot."
Soldier: "Actually,
nowadays there is much less of a dilemma. We more
or less got a clearance from both the military and the political
echelons. Nowadays, we shoot them in the head and no questions asked"
(smiling while caressing baby's head). Wife: "You want to be a big
hero, but the end will be I will have to bring up alone these
kids". [As of this minute, there came no denial from either the
military or the political echelon that such a "clearance" was given
to
soldiers. Actually, the interview failed to cause any big furore -
which is a significant datum in itself.]
- A curious interview
with Foreign Minister Peres in yesterday's
Yediot Aharonot. "Some of Sharon's military operations make me
horrified... I hope that the policy of liquidations is not extended to
include the Palestinian political echelons. If it is, we are going
quite soon to be declared war criminals by the international
community." Having said that, does he intend to resign? "Not at all.
I
still hope to be able to work fruitfully together with Mr. Sharon".
- This evening,
at the Peace Now vigil outside the Prime Minister's
residence in Jerusalem, many voices chanting in unison "Sharon,
Sharon, the Hague is waiting" - punctuated by beating on a large drum
brought along by one of the participants. The chanting was highly
audible inside the building and along the neighboring streets, and the
vigil figured prominently on the TV news, somewhat denting Sharon's
claim to have the backing of "a united nation". Some participants
called out :"Peres, Peres, don't despair - for you there is place too
in the Hague!"
- A minor news
story dug up by Nahum Barnea of Yediot Aharonot: a
person or persons unknown has been recently spray-painting the words
"WAR CRIMINAL" on cars bearing military license plates in the Tel-Aviv
area, including the car of a senior Air Force commander. The army
dismissed the affair as "The act of a deranged person"; nevertheless,
the plan was announced to phase out within half a year the distinctive
black license plates which decorated IDF vehicles since the State of
Israel and its armed forces were created; instead, military cars would
be equipped with yellow plated indistinguishable from those of
civilian vehicles.
- So much for deranged
persons, and now the planned activity of those
who are considered sane around here: Tomorrow (Sunday, 16/12), at
12.30 PM, West Bank settlers intend to hold the inauguration ceremony
of a new settlement, with a procession, under close military guard,
from the existing settlement of Enav (southeast of Tul Karm on the
West Bank) to a hill to the north, where the new settlement will be
erected.
- Three hours later,
at 3.30 PM, settlers at another settlement, Sa
Nur, intend to ceremoniously transform a mosque into a synagogue. The
mosque was erected on the site by soldiers of the Jordanian Army which
prior to 1967 had a camp nearby, and was afterwards used occasionally
by local villagers. When an Israeli settlement named Sa Nur was
established on the spot, the mosque was enclosed within its fortified
perimeter and further access denied to Muslim worshippers. Now, the Sa
Nur settlers, members of the ultra-orthodox Chabad movement, intend to
transform it into a synagogue and place a Torah scroll in the niche
which the original builders installed according to the Islamic
tradition - in the direction of Mecca.
Adam Keller & Beate Zilversmidt
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15 Holocaust denier has links to Al Qaida
From: trustram/ernstbrunner <hx65@dial.pipex.com>
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Holocaust denier has links to Al Qaida
Holocaust denier admits links to bin Laden's terrorist network By Fredy Rom
BERN, Nov. 21 (JTA)
-- A Holocaust denier has admitted having links to
members of Osama bin Laden's Al Qaida terror network.
Along with his
activities as a denier, Ahmed Huber, 73, is believed to
be a key figure in coordinating activities between Islamic extremists
and European neo-Nazis.
In an interview
with JTA, Huber admitted to having met in Beirut on several
occasions with bin Laden followers, whom he described as ``very intelligent
and nice guys."
A well-known Holocaust
denier, Huber helped plan a Holocaust
revisionism conference that was slated for earlier this year in
Beirut. The conference ultimately was cancelled because of
international pressure.
Huber sits on the
board of Al Taqwa, a financial company based in the
Swiss city of Lugano. Earlier this month, President Bush issued a list
of individuals and firms with suspected links to Al Qaida that
included both Huber and Al Taqwa.
Huber denied that
he or Al Taqwa have helped bin Laden -- but told JTA
that he is proud to be on the list. ``President Bush is the biggest
terrorist in the world," Huber said. He also revealed that he plans to
address a conference of Holocaust deniers that will be held soon in
Tehran.
He added in the
telephone interview that the Muslim holy war against Israel
already has begun and that ``no real Muslim will tolerate a Jewish state in
Palestine."
After the list's
publication, Swiss officials detained two Arab
financiers, Youssef Nada and Ali Himat, who were identified as the
managing director and executive director of Al Taqwa. The company
recently changed its name to Nada Management.
Also this month,
Swiss officials and prosecutors in the principality
of Liechtenstein took separate action to freeze bank accounts
belonging to Al Taqwa. The Swiss daily newspaper Blick and German
Television had reports this week focusing on Huber's role as a
go-between for Islamic extremists and neo-Nazis.
In the Blick report,
Huber said the greatest leaders of the 20th
century were Hitler and Iran's late Ayatollah Khomeini. Photos of the
two hang in Huber's office. The report on German TV showed Huber
attending a recent rally of Germany's extreme right-wing National
Democratic Party.
In October, members
of the neo-Nazi party made their sympathies clear
when they celebrated the Sept. 11 terror attacks against the United
States during a demonstration in Berlin marking the 11th anniversary
of German reunification.
In banners and
speeches on Oct. 3, party members called the attacks
against the World Trade Center and Pentagon a justified response to
American policy, and protested Germany's support for America's war on
terrorism.
Huber told JTA
that he has been in contact with the National
Democratic Party. ``They are brave people who understand that the
Holocaust is a big lie,'' he said.
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16 (Fwd) The Arrogance Of Occupation - an analysis by Lev Grinberg
From: Gush Shalom <adam@gush-shalom.org> (by way of trustram/ernstbrunner
<hx65@dial.pipex.com>)
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GUSH SHALOM - pob 3322, Tel-Aviv 61033 - http://www.gush-shalom.org/
Professor Grinberg
gave permission to distribute this English version
of his article which will on Sunday appear in the Israeli mass
distribution paper Ma'ariv, and which is a must read.
------- Forwarded
message follows -------
Date sent: Fri, 14 Dec 2001 15:17:24 +0200
From: Lev Grinberg <lev@bgumail.bgu.ac.il>
To: ALEF <alef@research.haifa.ac.il>, Gush Shalom
<adam@gush-shalom.org>
THE ARROGANCE OF
OCCUPATION
Lev Grinberg *
This last month
has been marked by a dramatic change in the US and
European attitudes towards the Israeli occupation. The US first, and
subsequently the EU, have adopted the Israeli view that the core of
the problem is Yasir Arafat. Bombing Arafat helicopters, confining him
to the besieged city of Ramalla, and the recent occupation of parts of
the city, have nothing to do with Israeli security or "the struggle
against terror". The Israeli Government targeted Arafat, and succeeded
to convince first the Israeli public and now the international
community that this policy is legitimate.
Present Israeli
action against Arafat was preceded by the construction
of an arrogant and paternalist discourse on the "character of Arafat".
We, Israelis, are at liberty to dismiss one leader and appoint another
in his place. This arrogance, in relation to Arafat, highlights the
underlying dimension of the failed Oslo peace process and the Camp David
Summit. The discourse labeling Arafat as the essence of the Palestinian
problem did not achieve predominance by virtue of the campaign waged by
the settlers' leaders in the occupied territories and the extreme right.
Rather, it is the
discourse of former Prime Minister Ehud Barak and
his foreign minister, Shlomo Ben Ami, developed after the Camp David
Summit aiming to hide their resounding failure. The over-simplified
reduction of the entire Israeli-Palestinian conflict to the character
of Arafat, and hence the self-evident magic-wand solution of "removing
the obstacle", was constructed by the leaders of the »Left«,
following
their need to explain away the fiasco of their term of office.
The arrogant discourse
is reflected in the urge to enthrone in
Arafat's place an alternative, more "obliging" leader, and in the
paternalistic argument that "we know what is better for the
Palestinians". In effect, each wing of Israel's political spectrum
opts for a leader who would best serve its respective purposes. The
»moderates« in the Government prefer a moderate, dressed in a business
suit who would consent to deal in a rational Western manner, and the
»extremists« fancy a Hamas type who could legitimize an open and
sanguinous war against »the Palestinian evil«. The two camps share
the same discourse that the burden for resolving the crisis is on
Arafat's shoulders, while simultaneously avoiding Israel's own
responsibility. In fact the Government is fighting Arafat and his
forces, preventing him and the Palestinian authorities from succeeding
in any possible effective struggle against extremist Islam, because
Palestinian extremism and terror facilitates hiding the core problem
of occupation.
Arrogance and paternalism
is the underlying effect of occupation, which
is not peculiar to the Israeli situation. European settlers that
occupied regions inhabited by non-Europeans have developed similar
discourses. The local inhabitants were classified as inferior and
primitive, and deserving no individual rights, certainly no collective
right to their homeland.
Such has been the
state of affairs in Israel\Palestine since the onset
of the colonization, and the Oslo peace accords introduced no
fundamental change. The land belongs to us, Israelis, we are its
masters, and the Palestinians must accept whatever we are benevolent
enough to offer them. The indignation of the »Left« towards the
Palestinians following Camp David is over their ingratitude and their
refusal to accept Barak's "generous" offer. The support of the US
for
the Israeli attitude caused despair among the Palestinians.
The Oslo accords
were shaped according to the hegemonic arrogance of
occupation. Having been initially "granted" Jericho and Gaza, Arafat
was placed "on probation". If he passed the test, he would be awarded
additional territory; if not, the process would be halted, as Rabin
proclaimed (Netanyahu was more direct, as in the slogan he coined: "If
they provide results, they'll get more, if they don't, they won't!").
Resumption of the Oslo process depended upon Arafat's »good conduct«,
his grades to be determined by Israel. Arafat was expected to deliver
what the Israeli army had failed to: security to the
Israelis.
However, he wasn't
entitled to protect the security or independence of
his people. Hence Arafat's authority was not derived from the
Palestinian people and their legitimate rights, rather from Israel's
consent to his presence; hence it is also feasible to expel him. What
did Israel undertake in return? Merely to vacate the larger
Palestinian towns (and some land in their vicinity, as Israel found
fit) thus, allowing Arafat to appoint governors and policemen, but not
enabling territorial contiguity or sovereignty.
Israel did not
take upon itself relinquishment of military control,
the creation of a Palestinian state, the granting of economic
independence, withdrawal to 1967 borders, and certainly not the
resolution of volatile issues such as Jerusalem or the Palestinian
refugees. Israel did not even halt or slow down its colonization drive
in the occupied territories. The entire agreement rested upon Israeli
goodwill. Thus, the second indispensable pre-condition for the success
of the Oslo accords was Rabin's retention of power. Rabin's
assassination and Arafat's failure to provide for Israel's security
rendered the Oslo accords doomed.
Ariel Sharon is
completing now the historical project that he started
in 1982 with the occupation of Lebanon. He is working with the same
logic based on military power used to destroy the legitimate
representation of the Palestinian people. In the case of Lebanon, he
was stopped by the international community that prevented him from
entering the besieged Beirut. However, he succeeded to enthrone Bashir
Jumayel as president of Lebanon. As will be recalled, Jumayel was
assassinated within days after his appointment, while the Israeli army
was drawn into the 18-year occupation and fight against Lebanese
militias that ended in Israel's forcible removal from Lebanon.
The Palestinians
learned well the lessons of Lebanon, and are weary of
the Oslo accords that they regard as an alibi for continued
occupation. Arafat did not instigate the Intifada, although he may
endeavor to lead it so as to retain his status as the leader of the
people for whom he is accountable. Unless we, the Israelis, cast off
our arrogant mode of thinking, and our position as an occupying power,
the present cycle of bloodshed can only intensify, with Arafat and
even more so, in his absence. Europe, that has witnessed the arrogance
of colonialism as a dominant power, should not return now to adopt
similar attitudes even when their source is the Jewish
State. International intervention to stop Sharon is urgently needed
for the sake of the Palestinians and the Israelis as well.
* Lev Grinberg
is a political sociologist, and the Director of the
Humphrey Institute for Social Research at the Ben Gurion University of
the Negev, Israel.
---
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17 Aktion auf dem Flughafen in Brüssel
From: Martin Rapp <martin.rapp@netcologne.de>
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AktivistInnen aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland haben
heute auf dem Flughafen Bruessel gegen das Geschaeft mit Abschiebungen
protestiert.
"Piloten und
FlugbegleiterInnen gegen Abschiebungen" haben heute
gemeinsam mit AktivistInnen aus drei Laendern auf dem internationalen
Flughafen in Bruessel gegen das deportation.business der europaeischen
Airlines protestiert.
Mit Transparenten
zogen fuenfzig AktivistInnen durch die Abflughalle
und machten lautstark auf die Abschiebungen im Flugverkehr aufmerksan,
mit dabei auch eine Crew im Dress der Deutschen Lufthansa AG. Die
DemonstrantInnen erinnerten an Aamir Ageeb, Kola Bankole, Marcus
Omofuma und Samira Adamu, die bei der Abschiebung in Flugzeugen
getoetet wurden.
Aktion im Bild: http://www.de.indymedia.org/2001/12/12439.html
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18 Demonstration: STOPP DEN MASSAKERN IN DER TÜRKEI!
From: PWI <info@pwi.action.at>
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STOPP DEN MASSAKERN IN DER TÜRKEI
Solidaritätsdemonstration
für die politischen Gefangenen und ihre
Angehörigen in der Türkei:
WANN? 22.12.2001,
14.00 Uhr
WO? Europaplatz (Westbahnhof)
_______________
Seit dem 20. Oktober
2000 führen die politischen Gefangenen und einige
ihrer Angehörigen ein Todesfasten gegen die neu eingeführten
Isolationsgefängnisse vom Typ F und die menschenunwürdigen Bedingungen
in der Türkei durch. Die Antwort der türkischen Regierung auf die
legitimen Forderungen waren zahlreiche Massaker.
Vom 19 - 22. Dezember
2000 stürmten türkische Spezialeinheiten,
zusammengesetzt aus Polizei und Militär, 20 Gefängnisse in denen sich
politische Gefangene am 60. Tag ihres Todesfastenwiderstandes
befanden. Bei diesen, bis zu vier Tagen dauernden Kämpfen, wurden
seitens der Sicherheitskräfte Brand- und Gasbomben, Flammenwerfer,
automatische Waffen und verschiedenste chemische Kampfstoffe
eingesetzt. Insgesamt wurden 28 Gefangene bei diesem Angriff
ermordet. Die darauf folgende Autopsie hat ergeben, dass die
Ermordeten Brandwunden von chemischen Waffen unbekannter Art
aufwiesen, welche Löcher in die Haut brannten, jedoch die Kleidung
unversehrt ließen. Die Überlebenden dieses Massakers wurden entweder
in die F-Typ Gefängnisse oder in Militärspitäler zur Zwangsernährung
transportiert.
Auch außerhalb
der Gefängnisse hat die türkische Regierung versucht
den Widerstand durch ein Massaker zu beenden. In Kücük Armutlu, einem
Stadtteil von Istanbul, haben sich kurzfristig entlassene Gefangene
und Angehörige zusammengeschlossen, um gemeinsam ein Todesfasten zur
Unterstützung der Forderungen der politischen Gefangenen
durchzuführen. Daraufhin wurde der Stadtteil von der Polizei umstellt
und abgeriegelt. Alle Menschen, die hinein oder hinaus wollten, wurden
kontrolliert. Trotz des Versprechens des Istanbuler Polizeichefs, dass
die Polizei die dort befindlichen Todesfastenden nicht angreifen
werde, kam es zu einem neuerlichen Massaker. Am 5. und am
11. November 2001 haben Spezialeinheiten aus Polizei und Militär Kücük
Armutlu angegriffen.
AugenzeugInnen
haben berichtet, dass sie dabei mit Räumungspanzern,
Flammenwerfern, scharfer Munition und Gasbomben, nach deren Einatmen
minutenlanges Erbrechen die Folge war, vorgegangen sind. Vier Menschen
wurden von den Sicherheitskräften ermordet. Die überlebenden
Todesfastenden wurden verhaftet. Nach anfänglichem Leugnen, musste
sogar der Polizeipräsident von Istanbul, aufgrund der
Autopsieergebnisse, zugeben, dass scharfe Munition eingesetzt wurde.
Weiters wurden
bei dem Angriff zahlreiche Wohnhäuser bombardiert und
zerstört, sowie der gesamte Stadtteil von der Polizei besetzt. Die
örtliche Busstation wurde aus Kücük Armutlu hinaus verlegt, sodass
alle EinwohnerInnen beim Hinein- und Hinausgehen zuerst die
Polizeisperren passieren müssen. Das Haus einer Familie wurde in eine
Polizeistation umgewandelt und die dort lebende Familie auf die Straße
gesetzt. Auf zahlreichen Dächern sind Scharfschützen postiert und
willkürliche Hausdurchsuchungen an der Tagesordnung. Sowohl
AnwältInnen, als auch den Medien ist der Zutritt in das Viertel
verboten. Die Situation in Kücük Armutlu gleicht einem Gefängnis.
Auch in der Türkei
werden die Anschläge vom 11. September 2001 dazu
benutzt, die Repression gegen fortschrittliche Kräfte noch weiter zu
verstärken. Nicht nur, dass die Massaker in Kücük Armutlu ohne
den
geringsten internationalen Protest durchgeführt werden konnten,
sondern der türkische Staat verabschiedete weiters neue Gesetzte, die
nicht einmal mehr irgendwie Rechtsstaatlichkeit vorgaukeln können. So
wurde erst unlängst ein Gesetz beschlossen, nach dem die bloße
öffentliche Gutheißung des Todesfastens mit bis zu 20 Jahren Gefängnis
bestraft werden kann.
Inzwischen sind
über 80 Menschen entweder von Sicherheitskräften
ermordet worden, oder an den Folgen ihres Todesfastenwiderstandes
gestorben. Die türkische Regierung ist zu keinerlei Verhandlungen
bereit.
Im Gegenteil, jegliche
Form von Widerstand wird mit Massakern
beantwortet. Doch der Widerstand der Gefangenen und ihrer Angehörigen
geht weiter. Sie sagen, dass sie sich dem Faschismus niemals ergeben
haben und auch niemals werden. Es liegt auch an uns wie viele Menschen
noch sterben müssen. Auch wenn die Medien schweigen. Auch wenn die
Europäische Union die türkische Regierung offen unterstützt.
Wir
werden nicht schweigen!!!
--
PWI mailto:info@pwi.action.at
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19 Hungerstreik im Todestrakt von Texas
From: Sabine Hauer <no.conditions@teleweb.at>
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HUNGERSTREIK IM TODESTRAKT VON TEXAS
Roy Pippin, seit
1994 wegen kapitalen Mordes im Todestrakt von Texas,
hat einen gewaltlosen Ein-Mann-Protest und einen Hungerstreik
begonnen, um Aufmerksamkeit für die unmenschlichen Bedingungen und
Prozeduren im Todestrakt von Texas zu lenken. Roy hat seit dem
26. November 2001 nicht mehr gegessen. Seit diesem Zeitpunkt hat er
nur Wasser zu sich genommen.
Seit Roy in den
Todestrakt gekommen ist, hat er keinerlei
Disziplinarstrafen ausgefaßt. In der letzten Zeit wurden ähnliche
Aktionen anderer Gefangener des Todestraktes in Mißkredit gebracht,
weil sie in der Vergangenheit Disziplinarprobleme hatten. Roy wurde
aufgrund des Hungerstreikes ins Level II zurückgestuft und ist jetzt
in der Abteilung F in einer Zelle, in der das Wasser steht und in der
die Deckenbeleuchtung nicht richtig funktioniert.
Hintergrund:
Gefangene des Todestraktes
sind heute 23 Stunden am Tag in einer Zelle
in der Größe eines Badezimmers eingesperrt. Während der einen
Stunde,
die sie außerhalb der Zelle verbringen dürfen, ist es ihnen nicht
erlaubt, mit anderen Gefangenen zusammenzutreffen. Sie weder Karten
noch Basketball zusammen spielen.
Auch ist es nicht
mehr möglich - wie es im Ellis Unit, dem alten
Todestrakt war - daß Gefangene mit rechtlichem Wissen dieses mit
anderen Gefangenen teilen. Ein juristischer Besuch mit einem anderen
Gefangen wird vielleicht vom Gefängnisdirektor gestattet, vielleicht
aber auch nicht. So verbringen sie Ihre Erholungsstunde fünfmal die
Woche alleine in einem anderen leeren Raum.
Zweimal die Woche
werden sie in einem kleinen Käfig im Freien
gebracht, welcher an einen zweiten solchen Käfig grenzt, in dem ein
anderer Gefangener seine Stunde verbringt. Dies ist die einzige
Möglichkeit sich mit jemandem anderen als den Wärtern zu unterhalten,
die das Essen, die Post oder die Lieferungen des Gefängnisladens
bringen.
Letzten Winter
geschah es immer wieder, daß die Gefangenen vor der
Wahl standen, die Zeit in diesem Käfig im Freien trotz Kälte und Regen
zu verbringen, oder das Recht verloren, ihre Zelle für eine Stunde zu
verlassen. Vor diese Wahl wurden vor allem die Gefangenen gestellt,
die nicht dafür bekannt waren, sehr oft ins Freie zu gehen. Die Wärter
gaben damit an, daß sie die Erholungstransporte vor 10.00 Uhr
vormittags erledigt hatten.
Schlafentzug ist
ein sehr ernstes Problem. 24 Stunden am Tag herrscht
Lärm vor, Metalltüren werden zugeworfen, Wärter und Gefangene
rufen,
Walkie Talkies plärren durch die Nacht. Jede Stunde in der gesamten
Nacht zählt ein Wärter die Gefangenen, schaut in jede Zelle und
leuchtet mit einer Taschenlampe auf den Gefangenen bis er sich
bewegt. Das Frühstück wird um 3.00 Uhr morgens serviert.
Die Nahrung wird
von den Gefangenen als eines der Hauptprobleme
genannt. Das mag sich nicht nur auf den Todestrakt beziehen, doch
beeindruckt es diesen Bereich wohl am stärksten, da die Gefangenen des
Todestraktes ihre Nahrung von einem Wärter gebracht bekommen. Ein
Hauptgrund für Beschwerden sind die Größen der Portionen. Weiters
ist
die Nahrung in ihrer Qualität sehr unbefriedigend. Zum Beispiel ist
Fleisch oft verdorben und verfärbt.
Ein häufiges
Menü, Pfannkuchen mit Bohnen oder Pfannkuchen mit
Erdnußbutter, kann nicht als genießbar bezeichnet werden, da die
Pfannkuchen in ranzigem Öl zubereitet werden. Milch ist häufig sauer.
Die Nahrung ist niemals heiß und fast nie warm, außer es wird eine
Inspektion des Gefängnisses erwartet. Protestbriefen über diese
ständigen Probleme wird mit Ablehnung begegnet. Die Antwortbriefe
streiten jede Beschwerde über Qualität, Quantität und Temperatur
ab
und zitieren die Ernährungsregeln, die bei der Zubereitung der Speisen
für die Gefangenen strikt befolgt werden.
Zusätzlich
wurde seit einem Fluchtversuch aus dem Ellis Unit im Jahr
1998 das Arbeitsprogramm beseitigt. Gemeinsame Gottesdienste sind
nicht länger erlaubt. Kunst und Bastelarbeiten wurden soweit verboten,
daß die Bastelarbeiten, wie man sie früher von vielen Gefangenen
kannte, nicht mehr existieren. Es gibt keine Fernseher mehr.
Der Einfluß
dieser extremen Isolation auf die Gefangenen ist
bedeutend. Zusätzlich zu dem Druck, daß sie auf ihre Hinrichtung
warten, müssen sie die brutalen Bedingungen erleiden, die psychische
Krankheiten hervorrufen und die Gefangenen dazu bringen können, ihre
Berufungen aufzugeben. Familienangehörige der Gefangenen sind
gezwungen, diese Behandlung und den Effekt auf ihre Familienmitglieder
zu beobachten, ohne die Macht zu haben, irgendetwas an ihrer Situation
zu ändern.
Die Bedingungen
im Level II und III, wohin man Gefangene mit
Disziplinarproblemen schickt, sind noch schärfer. Diese Gefangenen
verlieren das Recht, anderen persönlichen Besitz als die
allerwichtigsten Hygieneartikel in ihrer Zelle zu haben. Sie verlieren
ihre Radios. Sie können keine Dinge wie Briefmarken, Schreibmaterialen
oder zusätzliche Speisen aus dem Gefängnisladen kaufen.
Normalerweise verlieren
die Gefangenen im Level II und III Gewicht, da
es ihnen nicht mehr möglich ist, ihre Nahrung mit diesen zusätzlichen
Speisen aufzustocken. Gefangene in diesen Leveln leiden unter den
kleinsten Portionen.
Zusätzlich
werden ihre Besuchsrechte reduziert. Statt einem Besuch in
der Woche dürfen Level II Gefangene nur zwei Besuche im Monat und
Level III Gefangene nur einen Besuch im Monat bekommen. Vor kurzem
wurde entschieden, daß diese Gefangene keine speziell verlängerten
Besuche von Familien und Freunden mehr erhalten dürfen, die eine lange
Reise hinter sich gebracht haben, um sie zu sehen (4 Stunden statt der
normalen 2 Stunden).
Diese Änderung
bringt ein großes Problem zu den potentiellen
Besuchern, die Reise zu planen und einen Flug zu buchen. Obwohl die
Verwaltung "einen Ansporn zu gutem Verhalten" als Begründung
für diese
Regel nennt, erlaubt die Regelung der Disziplinarklassifikation und
die noch viel unklarere Regelung der Zurückstufung auf Level I es
Besuchern nicht, eine Regelung auszunutzen, die entwickelt wurde, um
die Unterstützung der Familie zu fördern.
Weiters wurde den
Gefangenen die Möglichkeit genommen, zeitweise ihre
Familienmitglieder oder Freunde anzurufen. Dieses Privileg wurde
"wegen Mangels an Personal" eingestellt. Diese Änderung führt
dazu,
den Gefangenen von seinen Freunden und Verwandten zu isolieren und
dazu, die Spannungen im Gefängnis zu erhöhen. Sie ist selbst aus
Sicherheitsgründen nicht notwendig.
Die medizinische
Betreuung der Gefangenen läßt zu wünschen über. Wenn
ein Gefangener einen Antrag auf medizinische Betreuung ausfüllt, gibt
es zum Beispiel bei Verletzungen durch Handschellen, wie sie bei
kräftigeren Gefangenen regelmäßig eintreten, keine Möglichkeit,
wirklich untersucht zu werden. Es gibt keine Hilfe, bevor der
Gefangene beinahe gestorben ist. Manchmal war dies auch der Fall und
es gab immer noch keine Aufmerksamkeit für das medizinische Problem.
Zum Beispiel schrieb
ein Gefangener, Larry Hayes, 999358, einen Brief
an einen Freund, in dem er ihn um Hilfe bat. Er hatte seit dem 28 Juni
um medizinische Hilfe gebettelt, da er unter akuten Schmerzen im
Bauchbereich litt. Hilfe wurde ihm verweigert, da er nicht "blutete
oder sich übergab", was als Voraussetzung für einen Notfall gesehen
wird. Erst als zahlreiche Anrufe in der Gefängnisverwaltung
eingingen, erhilet er endlich Hilfe.
Im März 2001
bracht Eddie Rowton in seiner Zelle zusammen, nachdem er
zwei Tage um Hilfe gefleht hatte und die Wärter seine Rufe ignoriert
hatten. Er starb als Resultat seiner Herzattacke.
Gerechtigkeit gibt
es für Todestraktgefangene nicht. Wenn sie von
einem Wärter mißbraucht oder schlecht behandelt werden und deshalb
eine Beschwerde einreichen, gibt es keine unabhängige Kommission, die
diese Beschwerde untersuchen könnte. Falsche Disziplinarberichte, die
dazu führen, daß jemand ins Level II oder III kommt und seine
Privilegien verliert, werden manchmal von den Wärtern eingereicht und
oft werden die Gefangenen für kleinste Überschreitungen der Regeln
bestraft.
Zum Beispiel kann
ein Gefangener ins Level II kommen, wenn er sich
nicht rasiert. Ein zusammengeknülltes Stück Papier auf einen Wärter
zu
werfen, führt auf jeden Fall dazu, daß man im Level III landet, da
dies als Angriff, ein schweres Vergehen, gewertet wird. Die Abteilung
für Interne Affairen und das Büro des Ombudsmannes arbeiten effektiv
für das Gefängnissystem. Meistens führt ein Anruf im Büro
des
Ombudsmannes nicht dazu, daß das Büro den Vorfall untersucht, sondern
dazu, daß es die Position des Gefängnissystemes in der Behandlung
von
Disziplinaraktionen erklärt.
Ein aktuelles Problem
zur Zeit war ein Lockdown, welcher vom 16.
November bis zum 03. Dezember stattgefunden hat. Der Todestrakt wurde
nach Berichten gesperrt, daß man in der Zelle eines Gefangenen, der am
15. November hingerichtet worden war, Schmuggelware gefunden hat.
Es wurde nicht
nur nach weiterer Schmuggelware gesucht, sondern auch
eine neue Regel durchgesetzt, nach der der Besitz eines Gefangenen in
zwei Taschen passen muß. Alles, was nicht hineinpaßt, mußte
nach Hause
geschickt oder vernichtet werden.
Während des
Lockdowns erhielten die Gefangenen nur kalte Speisen
(meist Brot mit Erdnußbutter), durften kaum duschen und mußten sich
24
Stunden am Tag in ihrer Zelle aufhalten. Sie bekamen keine sauberen
Kleidungsstücke und Handtücher. Ein weiteres Absperren des gesamten
Polunsky Unit ist für Jänner angesetzt.
Zusammenfassung der einschränkenden Veränderungen:
Noch während
der Todestrakt sich in Ellis Unit befand, wurde
entschieden, daß ein Gefangener seine Besucherliste nur noch alle
sechs Monate ändern darf, was bei Gefangenen mit einer großen Familie
zu Problemen führt.
Nach einem Fluchtversuch
in Ellis, der nur durch menschliches Versagen
möglich war, wurde das Arbeitsprogramm abgeschafft. Obwohl von
Angestellten des Gefängnisses, inklusive offiziellen Angestellten der
Verwaltung, immerwieder davon gesprochen wurde, daß es wieder einmal
ein Arbeitsprogramm geben wird, ist es bis heute nicht geschehen.
In den Jahren 1999
und 2000 wurde der Todestrakt in die Terrell Unit,
heute Polunsky Unit, verlegt. Damals wurden die Gefangenen in
isolierte Zellen untergebracht, wo sie für den Rest ihres Lebens
bleiben müssen. Sie verloren den Zugang zu Fernsehern. Sie landeten
in einem Klima, in dem sie mit der Zellennummer, anstatt mit ihrem
Namen angesprochen werden.
Im Juni 2001 entschied
der Gefängnisdirektor, daß "als Anreiz für
gutes Benehmen" Gefangene, die sich nicht im Level I befinden, keine
speziellen Besuche mehr erhalten dürfen, was bedeutet, daß Besucher,
die mehr als 300 Meilen anreisen, keine längere Besuchszeit mehr
haben.
Im Juli 2001 wurde
"aufgrund von Personalkürzungen" das Recht für
Level I Gefangene, Anrufe zu tätigen, eingestellt.
In den letzten
beiden Monaten wurden die Gefangenen darüber
informiert, daß all ihr persönlicher Besitz in zwei Taschen passen
muß, was es für Gefangene noch schwerer macht, Bücher und Papierwaren,
die von Freunden oder Verwandten bestellt werden, zu behalten. Alles,
was nicht in die beiden Taschen paßt, muß nach Hause geschickt oder
vernichtet werden.
Es ist schwer zu
verstehen, warum die texanische Gefängnisverwaltung
denkt, daß verstärkte Strafen eine gute Idee sind, wenn das Resultat
nur weitere Spannungen im gesamten Gefängnis sind. Es gibt Dinge, die
die Gefängnisverwaltung tun könnte, um das Leben im Todestrakt zu
erleichtern, ohne daß die Sicherheit irgendwie beschränkt wäre.
Vorschläge:
1. Änderung der Lockdown Prozedur
Die gegenwärtige
Regelung ist, daß wenn nur der Todestrakt für einen
Shakedown (Suche nach Schmuggelware) im Lockdown ist, der gesamte
Todestrakt zur gleichen Zeit gesperrt ist. Das ist so nicht notwendig.
Shakedowns können genausogut durchgeführt werden, wenn man jede
Abteilung einzeln absperrt und die Durchsuchungen durchzuführen.
Die Gefangenen
könnten anstatt der kalten Speisen (Sacklunches)
normale Speisen bekommen und es sollte ihnen erlaubt sein zu duschen,
die Zelle zu verlassen und saubere Kleidung und Handtücher zu
bekommen. Wenn nur der Todestrakt gesperrt ist, sind die in der Küche
arbeitenden Gefangenen nicht im Lockdown. Es handelt sich um keine
Todessträflinge.
Zusätzlich
ist zu erwähnen, daß auch dann, wenn sich eine Abteilung
nicht im Lockdown befindet, zwei Wärter dort aufhalten müssen. Diese
Wärter sind diejenigen, die die Gefangenen in ihrer freien Stunde und
zu den Duschen begleiten, wenn es keinen Lockdown gibt. Sie könnten
diese Arbeiten weiterhin durchführen, solange die Abteilung nicht
gesperrt ist.
Wenn sich das gesamte
Gefängnis im Lockdown befindet, wie es für
Jänner geplant ist, sind die Abteilungen, in denen die Gefangenen
untergebracht sind, die in der Küche und Wäscherei arbeiten, für
weniger als eine Woche gesperrt, sodaß diese Gefangenen anschließend
ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Es gibt keine vernünftigen Gründe
warum Gefangene des Todestraktes weiterhin im Lockdown sein sollen und
ihnen reguläre Mahlzeiten, freie Stunden und regelmäßige Duschen
verweigert werden, während der Rest des Gefängnisses durchsucht wird.
Der Lockdown eines
Gefängnisses findet nicht als Strafmaßnahme statt.
Wenn ein Gefangener als Strafe in seiner Zelle zu bleiben hat, darf er
trotzdem noch einen Tag die Woche eine Stunde lang seine Zelle
verlassen. Dies macht den Lockdown schlimmer als diese Strafmaßnahme.
2. Möglichkeit
für die Gefangenen des Todestraktes einen Fernseher zu
besitzen. Diese könnten wie elektrische Schreibmaschinen im
Gefängnisladen verkauft werden.
3. Wiedereinsetzung des Arbeitsprogrammes.
4. Irgendeine Form
der Interaktion mit anderen Gefangen, wie
gemeinsame Stunden außerhalb der Zellen innerhalb einer Abteilung. Das
Gefängnis wurde so designed, daß man die Zelltüren elektrisch
öffnen
und den Bereich vom Kontrollraum aus beobachten kann.
5. Elektrisches
Öffnen der Zellen, damit die Gefangenen ohne
Handschellen und Wärter zu den Duschen gehen können.
6. Wiedereinsetzen der gemeinsamen Gottesdienste.
7. Wiedereinsetzen
der Möglichkeit, bestimmte Materialien zum malen
und basteln zu besitzen.
Es werden Briefe
des Protestes gegen die Bedingungen und der Sorge um
Roy Pippin an folgende Personen gebraucht:
Governor Rick Perry
Office of the Governor
P.O. Box 12428
Austin, Texas 78711-2428
Lt. Governor Bill
Ratliff
Capitol Station
P.O. Box 12068
Austin, Texas 78711
512 463-0001
Members of the Texas Board Of Criminal Justice
Alfred M. Stringfellow,
Chairman
Texas Board Of Criminal Justice
745 E. Mulberry Avenue
San Antonio, Texas 78212-3137
Alfred Moran, Vice
Chair
Texas Board Of Criminal Justice
306 West 7th Street, Suite 415
Fort Worth, Texas 76102
Don Jones, Secretary
Texas Board Of Criminal Justice
508 West Wall Avenue, Suite 1200
Midland, Teas 79701
Adrian A. Arriaga,
Member
Texas Board Of Criminal Justice
801 Nolana, Suite 315
McAllen, Texas 78504
Judge Mary Bacon,
Member
Texas Board Of Criminal Justice
45 Briar Hollow Lane #2
Houston, Texas 77027
Christina Melton
Crain, Member
Texas Board Of Criminal Justice
5521 Greenville Avenue, Suite 104-944
Dallas, Texas 75206
Patricia A. Day,
Member
Texas Board Of Criminal Justice
P. O. Box 515727
Dallas, Texas 75251-5727
Pierce Miller,
Member
Texas Board Of Criminal Justice
P. O. Box 3832
San Angelo, Texas 76902
William "Hank"
Moody, Member
Texas Board Of Criminal Justice
P. O. Box 13084
Austin, Texas 78711
Carl Reynolds
General Counsel, TDCJ
P. O. Box 13084
Capitol Station,
Austin, Texas 78711
Kofi Annan
Secretary General
United Nations S-378
New York, New York,10017
United States
The American Correctional
Association
4380 Forbes Boulevard
Lanham, MD 20706-4322
Diese Aktion wurde
von der Texas Coalition To Abolish The Death Penalty
gestartet.
http://www.tcadp.org/contacts.htm
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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20 OWARE von GhanaLink
From: Kurt Wachter-FairPlay <wachter@vidc.org>
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OWARE vom Verein GhanaLink
Schon wieder Weihnachten und nicht wissen was schenken? Don't panic,
es gibt das Oware vom Verein GhanaLink.
Oware ist
-ein spannendes Strategiespiel für 2 Personen (ab 7 Jahren)
-handgeschnitzt aus Aburi, Ghana
-komplett mit 50 Spielsteinen im Stoffsackerl
-dazu eine Spielanleitung und ein Projektfolder
-50 % vom Verkaufspreis für Projekt "Stay at School"
Infos zum Spiel
auf der leider noch unfertigen homepage
http://evasi.scriptmania.com/cgi-bin/framed/2626/ghanatest/oware.htm
Das Projekt "Stay
at School":
-Unterstützung für die Volksschule Adzido/Ghana
-Fonds für die SchülerInnen
-Kooperation mit dem lokalen Partnerverein KAALA
-Bildungsarbeit mit österr. Volksschulen
Ein Oware-Spiel
kostet runde S 300 (* 21,8).
Weihnachtsversand im Inland bis incl. 19. Dezember (Versand: 1 oder 2
Spiele S 40, jedes weitere S 20)
Bestellungen (bitte Postadresse nicht vergessen) an info@GhanaLink.net
oder telefonisch 01-713 35 94-83 (Kurt Wachter, c/o VIDC, Weyrgasse 5,
1030 Wien)
Redaktionsschluss:
17. Dezember 2001, 23:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Albert Brandl
zusammengestellt
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