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1 Aktionsbericht / KPÖ-Landeskonferenz: Wenn Del egierte in aller
Früh mit Flugblättern belästigt wer den
Von: "www.ekhbleibt.info" <info at ekhbleibt.info>
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Aktionsbericht / KPÖ-Landeskonferenz
Wenn Delegierte in aller Früh mit Flugblättern belästigt
werden
Um den Delegierten der KPÖ-Landeskonferenz die Wichtigkeit
des Projekts EKH nochmals in Erinnerung zu rufen, haben sich heute,
Samstag 6.12., um 8:30 einige AktivistInnen auf den Weg zum Kongresshaus
der Eisenbahner im 5. Wiener Gemeindebezirk. Vor den Toren wurden
- trotzt des heftigen Sturms und der Eiseskälte - zahlreiche
Flugis (siehe dazu: Aufruf an die Delegiertenkonferenz der KPÖ
Wien) an die nach und nach eintröpfelnden KPÖ-VertreterInnen
verteilt.
Das Feedback für die Aktion war dabei durchaus geteilt: Neben
den zu erwartenden - vereinzelten - Beschimpfungen und Gewaltandrohungen
(soi i da jetzt ana auflegn oder nocha...und: betoniert hob i eich
fria a scho), gab es durchaus auch positives Feedback und Verständnis
für die Aktion.
Eins ist den Delegierten aber wohl auf jeden Fall auf dem Weg in
die Versammlung - in der es auch um die Zukunft des EKHs gehen wird
- mitgegeben worden: Ein Verkauf des EKH kann keine Lösung
sein und wird auf massiven Widerstand stossen.
Hier noch ein paar Bilder von der Aktion: www.ekhbleibt.info
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2 Aufruf an die Delegiertenkonferenz der KPÖ Wien
Von: "www.ekhbleibt.info" <info at ekhbleibt.info>
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05.12.03
Aufruf an die Delegiertenkonferenz der KPÖ Wien
Frage nicht was die Partei für dich tun kann, sondern frage
was du für die Partei tun kannst !
An die Delegierten der Landeskonferenz der KPÖ
Wir sind die Leute, vor denen Sie immer von Ihren Eltern gewarnt
worden sind, die BesetzerInnen und NützerInnen des Ernst- Kirchweger-
Hauses, Ihnen besser bekannt als Wielandschule. Auf diesem Wege
möchten wir Missverständnisse versuchen aufzuklären.
Wie schon der Gen. Walter Beier und GenIn Claudia Kriegelsteiner
bei ihrem letzten Besuch im E.K.H. erstaunt feststellen mussten,
wird das Haus nicht von einer Gruppe ChaotInnen bewohnt und benützt,
sondern von den vielfälltigsten linken und linxradikalen Iniatitiven
und Projekten, die sich über die Jahre im Haus, als mutikulturelles
antifaschistisches und soziales Zentrum ihren Platz gefunden haben.
Veranstaltungsbereich / Musik, Volxtheater Favoriten (Drei Groschenoper,
Der Auftrag, Pentesilea, Bezahlt wird nicht u.v.m.), das Politbeisl
Que(e)r, das Rechtshilfebeisl als kontinuierliche Einrichtungen,
Proberäume, ein Studio, der Infoladen Zehn, die ATIGF mit Lokal
und Saal, der Dachverband der jug. Vereine, die Volxbibliothek mit
mehr als 10.000 Büchern aus dem antifaschistische, anarchistischen
Bereich, das Archiv der sozialen Bewegungen auch mit weit über
500 Laufmetern linker und linxradikaler Zeitungen und Zeitschriften
( zum Beispiel auch die Volksstimme aus dem Jahr 1949), einer Notschlafstelle
der Flüchtlingshilfeorganisation Flughafensozialdienst- und
Unterbringsmöglichkeiten der Deserteurs und Flüchtlingsberatung,
die in Zusammenarbeit mit den BewohnerInnen der autonomen Wohnprojekten
betreut wird, die Zeitungsredaktion TATblatt, eine Siebdruckwerkstatt,
eine Frauenschreibwerkstatt und viele andere Projekte.
Deshalb fordern wir:
Kein Verkauf des E.K.H.
Mietverträge für alle Gruppen
Wir sind aber auch bereit, dass das Projekt E.K.H. sich ab sofort
zur Gänze selbst trägt und für die KPÖ keine
weiteren Kosten entstehen.
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3 Infoladen X - Stellungnahme
Von: "www.ekhbleibt.info" <info at ekhbleibt.info>
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Infoladen X - Stellungnahme
Den Infoladen X gibt es mittlerweile seit 10 Jahren
Den Infoladen X gibt es mittlerweile seit 10 Jahren, er befindet
sich in der Portiersloge im Ernst Kirchweger Haus und dient als
linker Kommunikationsschnittpunkt,in dem Bücher, Magazine,
Flugblätter, Tonträger, Buttons, Aufnäher, T-Shirts
etc. angeboten werden. Weiters stehen ein Gratis-Internet Zugang,
Kaffee, Getränke und eine günstige Kopiermöglichkeit
zur Verfügung. Im Infoladen finden ausserdem regelmässig
Filmabende, Vorträge, Lesungen und Diskussionsveranstaltungen
statt. Daher ist der Laden ein wesentlicher Bestandteil linker Infrastruktur
und es ist wichtig, dass er da bleibt, wo er momentan ist: nämlich
im EKH!
Durch einen möglichen Verkauf des Hauses durch die KPÖ
wäre der Infoladen, ebenso wie alle Gruppen, die sich im EKH
befinden, massiv in seiner Existenz bedroht. Der Infoladen X definiert
sich, wie das gesamte Projekt EKH, als strikt nicht-kommerziell,
weshalb es unmöglich wäre, andere Räumlichkeiten
für das Projekt anzumieten.
Aus all diesen Gründen schliessen wir uns den Forderungen
des EKHs nach unbefristeten Hauptmietverträgen für alle
Räumlichkeiten in diesem Haus an.
EKH BLEIBT!!! WIR BLEIBEN!!!
Infoladen X
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4 Konzept ekh/wielandschule
Von: "augustine leisch" <augustine.leisch at gmx.at>
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Grundorganisation Soziales Theater präsentiert:
Konzept für ein „Revolutionsopernhaus“
Überlegungen zur Zukunft des Ernst-Kirchweger-Hauses/Wielandschule
als Zentrum der sozialen Bewegungen Österreichs
Die politischen Zielsetzungen von EKH-NutzerInner und KPÖ
liegen nicht sehr
weit auseinander. Die EKH-NutzerInnen sind Teil der neuen antineoliberalen,
antifaschistischen, antisexistischen etc etc sozialen Bewegungen,
die für die
KPÖ ja im Moment die wesentlichen BündnispartnerInnen
in ihrem
revolutionären Kampf sind.
In einer Zeit der Krise wäre es wichtig, alte Feindbilder
endlich abzulegen,
unselige, schlechte Erfahrungen hintanzustellen und das politische,
agitatorische, kulturelle etc etc Potential des Ernst-Kirchweger-Hauses/Wielandschule
völlig neu zu denken.
Es wäre ein starker Rückschlag für eine in einer
breiten linken
Öffentlichkeit gerade wiedererwachende Sympathie für die
KommunistInnen, würde die KPÖ
das vielfältige, bunte, politisch-soziale Experiment
Ernst-Kirchweger-Hauses/Wielandschule durch einen Verkauf oder eine
Räumung beenden. Die bestehenden
Mietverträge mit dem Verein für Gegenkultur (für
den dritten Stock und für die
große Halle) sind übrigens auch juristisch so tragfähig,
daß eine Kündigung
nicht möglich ist und das aufrechte Mietverhältnis den
potentiellen
Verkaufswert des Hauses massiv mindert.
Andererseits liegt es auf der Hand, daß in einer Zeit, in
der alle
KPÖ-Strukturen von Kündigungen und anderen massiven Einsparungsmaßnahmen
betroffen
sind, es untragbar wäre, wenn sich ausgerechnet für das
Ernst-Kirchweger-Haus/Wielandschule keinerlei Konsequenzen aus der
wirtschaftlichen Krise der Partei
ergeben würden.
Das vorliegende Konzept versucht bei sensiblem Umgang mit den im
Moment im
Hause etablierten Projekten einen möglichst großen praktischen,
politischen
und ökonomischen Nutzen für die KPÖ zu erwirtschaften.
Dazu ist es unbedingt notwendig die einmalige Veranstaltungs- Infrastruktur
des Hauses endlich so zu nutzen, daß das Ernst-Kirchweger-Haus/Wielandschule
zu D E M Zentrum für fortschrittliche kulturelle Ereignisse
in Wien wird.
Es schwebt uns ein breit getragenes politisch-kulturelles Zentrum
vor mit
großer Ausstrahlung und vielfältigen Synergieeffekten
für die gesamte Linke.
1. Wiederinbesitznahme
Wir fordern die KPÖ auf, circa 25% des
Ernst-Kirchweger-Hauses/Wielandschule, rund 800 qm Büro- und
Veranstaltungsräume wieder in Besitz zu nehmen.
Marxistisches Zentrum und die ehemalige Bezirksleitung im ersten
Stock plus
ZK-Saal wären geeignete Räumlichkeiten für politische
Aktivitäten und
Projekte der KPÖ wie etwa eine neugegründete Volksstimme
oder anderes.
Dafür notwendige Sanierungsmaßnahme (Sanierung der Parterrefassade,
Erschließung der Parteiräume durch einen separaten, repräsentativen
Eingangsbereich)
werden durch die vorgeschlagene Bewirtschaftung (siehe Punkt 2)
finanziert.
2.Bewirtschaftung
Allein durch eine konsequent betriebene Nutzung und Bewirtschaftung
des
ZK-Saales lassen sich zumindest 3500 Euro monatlich an Reingewinn
für die KPÖ
erwirtschaften. Eine Theaternutzung der großen Halle ergibt
auch einen konkreten
wirtschaftlichen Nutzen für den Verein für Gegenkultur.
Die Abwicklung der
Vermietung würde von der Grundorganisation Soziales Theater
übernommen werden.
3.Grundorganisation Soziales Theater
Das Ernst-Kirchweger-Haus/Wielandschule war Geburtsstätte
und Ausgangspunkt
einiger der wesentlichsten politischen Theaterprojekte des letzten
Jahrzehnts. Das „Volxtheater Favoriten“ (Dreigroschenoper,
Penthesilea, Bezahlt wird
nicht, Der Auftrag) hat es geschafft, mit einer Verbindung von Hochkultur
und
Jugendsubkultur ganz neue Publikumsschichten für politisch-emanzipatorisches
Theater zu erschließen. Auch aus dem Ernst-Kirchweger-Haus/Wielandschule
ist
das „interaktive Straßentheater gegen Xenophobie und
Rassismus“
(Donaukanaldurchschwimmung, Sterben am Ring) hervorgegangen, das
wesentliche Impulse zur
Reetablierung kultureller Praxen in sozialen Kämpfen setzte.
Die
„volxtheaterkarawane/publix theatre caravan“ ist bis
heute der medial aufsehenerregendste
österreichische Beitrag zur weltweiten Antiglobalisierungsbewegung.
Aus genau dieser Tradition kommend halten wir die Etablierung eines
explizit
politischen Theaterhauses im weitesten Sinne für möglich
und notwendig.
Die Bedingungen für so einen Betrieb sind im
Ernst-Kirchweger-Haus/Wielandschule nachgerade ideal:
Mit ZK-Saal und großer Halle stehen zwei Säle, wechselweise
als Probebühne
und Aufführungsort zur Verfügung.
Aus der langjährigen Veranstaltungspraxis des Vereins für
Gegenkultur gibt
es hochqualifiziertes Know-How für alle organisatorischen und
technischen
Bereiche.
Das Nebeneinander von revolutionärer Theaterarbeit mit großer
Öffentlichkeitswirkung und dem politischen Alltagskampf der
Partei (und der anderen
politischen Initiativen im Haus) wird für alle Beteiligten
mehr an Leben, an
Aufmerksamkeit, an Publikum, an Austausch, an Inspiration, an Agitationsräumen
etc
etc bedeuten.
Die Grundorganisation Soziales Theater entwirft den Spielplan in
Rücksprache
und unter Einbeziehung des politischen Lebens im Haus.
Sie lukriert die öffentlichen Gelder und managt die Bewirtschaftung
des
ZK-Saales in Absprache mit den Bedürfnissen der KPÖ.
Da das Theaterkonzept der Grundorganisation Soziales Theater sowohl
auf die
vom Verein für Gegenkultur gemietete Halle als auch auf den
von der KPÖ
genutzten ZK-Saal zurückgreifen muß, bietet sie sich
auch als Vermittlungsinstanz
für das sicher auch in Zukunft nicht immer konfliktfreie Zusammenarbeiten
von KPÖ und anderen NutzerInnen des Hauses an.
Christian Thaler, Ekh-Besetzer, „interaktives Straßentheater
gegen
Xenophobie und Rassismus“, technischer Leiter Rabenhoftheater,
Tina Leisch, Ex-EKH-Bewohnerin, „Volxtheater Favoriten“,
Theaterregisseurin
(Nestroypreis 2003 für beste Off-Theaterproduktion2002)
Gini Müller, Ex-EKH-Bewohnerin, Dramaturgin, „volxtheaterkarawane/publix
theatre caravan“
--
Tina Leisch
Persmanhof
Koprein-Petzen /Koprivna pod Peco 3
9135 Bad Eisenkappel/ Zelezna Kapla
Tel. 04238-25060
Mobil. 06991-9422209
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5 Symbolische Aubesetzung am 8.12.
Von: "Gerhard Ladstaetter" <Gerhard.Ladstaetter at reflex.at>
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SYMBOLISCHE AUBESETZUNG in der Lobau am 8.12.2003
Am Montag, den 8.Dezember (Feiertag) findet im Nationalpark Donauauen,
auf
der Lagerwiese in Großenzersdorf, eine SYMBOLISCHE AUBESETZUNG
statt.
Die Besetzung richtet sich gegen die geplante Lobau-Autobahn, die
den
Nationalpark Donau-Auen unterqueren und zerschneiden würde.
Neben KünsterInnen und Prominenten nehmen an der symbolischen
Au-Besetzung
auch Grüne PolitikerInnen teil.
Damit soll gegen die Zerstörung der Lobau durch die Lobau-Autobahn
protestiert werden.
Danach findet eine geführte Lobau-Wanderung statt.
Wir laden Sie/Dich herzlich ein, auch an der symbolischen Besetzung
teil
zu nehmen.
Datum: Montag 8.12.2003, 10 Uhr
Ort: Lagerwiese des Forstcamps Groß Enzersdorf, neben dem
Ufergasthaus, am
Ende der Lobaustraße in Groß Enzersdorf.
Wie kommen Sie hin:
Mit der U1 nach Kagran. Von dort fährt die Buslinie 26 A in
10-Minuten-Intervallen direkt nach Groß Enzersdorf (Endstation).
Von der
Endstation des 26 A gibt es einen Gratis-Shuttlebus direkt zur Lagerwiese
oder Sie spazieren etwa 20 Minuten zu Fuß durch eine wunderschöne
Allee.
Bitte auf keinen Fall etwa mit dem eigenen Auto anreisen, denn es
gibt in
der Lobau keine Parkplätze.
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen/Euch gerne zur Verfügung!
Mit besten Grüßen
Gerhard Ladstätter
gerhard.ladstaetter at reflex.at
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6 Que(e)r-Beisl am 10. Dezember / Der Fetischcharakter des Geschlechts
und sein Geheimnis
Von: Rosa Antifa Wien <raw at raw.at>
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Zuerst mal ein kleiner Hinweis in eigener Sache, schliesslich geht
es
auch um die Zukunft des Que(e)r-Beisls: Die neue Infosite rund um
die
EKH-Verkaufsplaene der KPOe und den Widerstand dagegen ist online
gegangen, laufend aktualisierte News und zahlreiche Hintergrundinfos
findet ihr ab sofort unter:
http://www.ekhbleibt.info/
Schaut rein! So und nun weiter im Programm...
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Mittwoch 10. Dezember:
Der Fetischcharakter des Geschlechts und sein Geheimnis
Das Geschlecht scheint auf den ersten Blick ein selbstverstaendliches,
triviales Ding. Seine Analyse ergibt, dass es ein sehr vertracktes
Ding
ist, voll metaphysischer Spitzfindigkeiten und theologischer Mucken.
Der
mystische Charakter des Geschlechts entspringt nicht aus seinem
Gebrauchswert. Denn, wie verschieden die produktiven Taetigkeiten
sein
moegen, es ist eine physiologische Wahrheit, dass es Funktionen
des
menschlichen Organismus sind und dass jede solche Funktion, welches
immer ihr Inhalt und ihre Form, wesentlich Verausgabung von menschlichem
Hirn, Nerv, Muskel, Sinnesorganen usw. ist.
Das Geheimnisvolle der Geschlechtsform besteht also einfach darin,
dass
es den Menschen die gesellschaftlichen Charaktere ihrer eigenen
Arbeit
als gegenstaendliche Charaktere der Geschlechtsproduktion selbst,
als
gesellschaftliche Natureigenschaften dieses Dinges zurueckspiegelt,
daher auch das gesellschaftliche Verhaeltnis der Produzenten zur
Gesamtarbeit als ein ausser ihnen existierendes Geschlechterverhaeltnis.
Vortrag und Diskussion mit Eva Fels (TransX) – Fuzi (Grundrisse)
– Jo
(TransX)
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr
Naechste Woche: Kaernten / Koroska? Widerstand!
Vollstaendiges Monatsprogramm auf http://www.raw.at im Bereich
Que(e)r
--
############ RAW #############
Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw at raw.at
Web: http://www.raw.at
Board: http://www.n3tw0rk.org
-------------------------
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc
############ RAW #############
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7 Hubsi Kramar an der Uni: Mit Gott gegen Hitler
Von: GAMUEKL <office at gamuekl.org>
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npartner,
Zeitgeschichte – von Wissenschaft und Kunst gemeinsam präsentiert
– verspricht einen äußerst interessanten Abend,
auch für den wissenschaftlichen Laien mit geschichtlichem Interesse.
„MIT GOTT GEGEN HITLER“
Gespräche Schuschniggs mit dem „Führer“ auf
dem Berghof und andere historische Dokumente aus den Jahren 1933
bis 1938
gelesen von
HUBSI KRAMAR und GREGOR SEBERG
Kommentiert von Univ.-Prof. Dr. GERHARD BOTZ
Mo., 15. 12. 2003 (18 Uhr c.t.)
UNIVERSITÄT WIEN
HS 1 des NIG
1010 Wien; Universitätsstraße 7
Eintritt: freie Spende
Es laden ein:
Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und
Plattform „Universität und Demokratie“
ZUM THEMA:
Historische Dokumente können eine oft übersehene sprachliche
Aussagekraft entwickeln, wenn sie richtig – von Schauspielern
– gelesen werden. So stellt sich das längst bekannte
Gesprächsprotokoll des letzten Bundeskanzlers des autoritären
„Ständestaates“, Kurt von Schuschnigg, über
sein Zusammentreffen mit Hitler in Berchtesgaden am 12. Februar
1938 geradezu als tragikomisches Dramolette heraus: während
um die Selbständigkeit Österreichs – unter schwerstem
Druck des „Reiches“ – gerungen wird, verheddern
sich die beiden Staatsmänner immer wieder in kulturpolitische
Exkurse, in denen sich nichtsdestoweniger grundlegende Mentalitätsunterschiede
zwischen dem katholisch-„austrofaschistischen“ Österreicher
und dem nationalsozialistischen deutschen Ex-Österreicher offenbaren.
Beginnend mit der Ausschaltung des Nationalrates und dem Bürgerkrieg
vom Februar 1934, endend mit der Kapitulation Schuschniggs am 11.
März 1938 geben die einschlägigen Charakterdarsteller
Hubert Kramar und Gregor Seeberg zusammen mit dem kommentierenden
Historiker, Prof. Gerhard Botz, eine öffentliche Vorlesung
ungewöhnlicher Art zu einem immer noch umstrittenen Kapitel
der österreichischen Geschichte.
· Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz,
geb. 1941, war bis 1997 Univ.-Prof. für österreichische
Geschichte in Salzburg, lehrt seither an der Universität Wien
Zeitgeschichte; zahlreiche Veröffentlichungen, darunter „Gewalt
in der Politik“ (1983), „Nationalsozialismus in Wien“
(1988) und „Eine zerstörte Kultur“ (2002).
· Hubsi Kramar
Geboren 1948 in Scheibbs (NÖ), zählt Hubsi Kramar seit
Jahrzehnten als
Aktionist, Schauspieler (Bühne und Film) und Regisseur zu den
wichtigsten
Protagonisten der freien Theaterszene, dessen Werk politischem Engagement
zutiefst verbunden ist. Kramar besuchte in den 70er Jahren das Reinhardt
Seminar und die Filmhochschule Wien und studierte kulturelles Management
in
Harvard (USA). Neben seiner intensiven Auseinandersetzung mit
experimentellem Theater, zahlreiche Schauspiel-Engagements an großen
Häusern
(Burgtheater, Staatsoper, Theater in der Josefstadt, Schauspiel
Bochum,
Nationaltheater Heidelberg u.a.). Ab 1979 eigenständige Theaterarbeiten
und
Gründung des Theater der Showinisten, dessen Ensemble 1995
mit der Gründung
des Weard Theater und des TAT t.atr (1997) noch erweitert wurde.
Zu den
letzten Produktionen zählen Mein Kampf /George Tabori am Originalschauplatz
Männerwohnheim Meldemannstrasse/Wien (Nestroypreis 2003),
die „Gunter Falk Gala“ und „Schüler Hitler“.
Nächste Produktion: „Der lebende Adventkalender“
im Tanzquartier / Halle G,
18., 19. und 20.12 (20.30h) und 21.12. (16.00h)
· Gregor Seberg
Geboren 24.7.67 in Graz, mit 13 Jahren nach Wien. Vier Semester
Germanistik und Theaterwissenschaft am Schauspielkonservatorium
der Stadt Wien. Gründung einer eigenen Gruppe "ATTEATA"
(Regie, Schauspiel, Autor). Engagements: Theater in der Drachengasse,
Theater m.b.H., Ensembletheater, Theater zum Fürchten, ...)
Zwei Jahre lang "Talk Radio" auf Ö3.
Fernsehrollen in "Kommissar Rex", "Die Neue",
"Die Liebe des Ganoven" (Regie: Ily Huemer), "Wanderjahre",
"Spurensuche" (Ily Huemer). Filme: "Schwarzfahrer"
(Nikolaus Leytner), "Black Flamingos" (Houchang Allahyari),
"Kreuzfeuer" (Thomas Roth) und "Helden in Tirol"
(Niki List) u.v.a.
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8 Benefizfestival für Ute Bock im 20 ten bezirk
Von: "Robert Hinterberger" <Robert.Hinterberger at kunst20.at>
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hallo,
wir bitten um ankündigung der jeweiligen termine an den
veranstaltungstagen.
vielen dank,
robert
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Bock auf Weihnachten 20-03 Ein ganzer Bezirk steht hinter Ute
Bock
Das Kulturfestival rund um den Wallensteinplatz
Kontakt: office at kunst20.at Programm: http://www.kunst20.at
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9 Widerstand gegen das Asylgesetz
Von: "Alois Reisenbichler" <stadtteilzentrum at simmeringonline.at>
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"Die im Oktober 2003 beschlossene Novelle zum Asylgesetz
ist verfassungswidrig und bricht das Menschenrecht. Sie setzt
elementare Grundsätze des fairen und effizienten Verfahrens
außer Kraft. Sie erlaubt Abschiebungen trotz Berufung.
Das Neuerungsverbot verhindert, dass die Wahrheit ermittelt
werden kann", sagt Michael Genner, Asyl in Not.
Das Stadtteilzentrum hat Michael Genner eingeladen,
als Beitrag zum Tag der Menschenrechte über das
Asylgesetz und über die Situation der Flüchtlinge
in Österreich zu informieren.
Das Referat von Michael Genner beginnt am
Freitag, 12. Dezember 2003 um 19.30 Uhr
im Stadtteilzentrum Simmering, 1110 Wien,
Schneidergasse 15/5 (U3 Zippererstraße,
Straßenbahn 71 Molitorgasse).
Für den Terminkalender:
Freitag, 12. Dezember 2003
19.30 Uhr Michael Genner
Widerstand gegen das Asylgesetz
Stadtteilzentrum Simmering
1110 Wien, Schneidergasse 15/5,
U3 Zippererstraße, Straßenbahn 71 Molitorgasse
Eintritt frei.
Informationen:
Alois Reisenbichler, Tel. 0664 39 51 809,
E-Mail: stadtteilzentrum at simmeringonline.at
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10 Fw: China droht Taiwan erneut - Appell an EU:
Waffenembargo beibehalten
Von: "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria at chello.at>
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----- Original Message -----
From: <presse at gfbv.de>
To: <Politikredaktionen at gfbv.org>; <Politikredaktionen at gfbv.org>;
<GfbV-Extern at gfbv.org>
Sent: Friday, December 05, 2003 8:56 AM
Subject: China droht Taiwan erneut - Appell an EU: Waffenembargo
beibehalten
GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEERKLÄRUNG.Göttingen, den 05.12.2003
China droht Taiwan erneut mit Krieg
Appell an EU-Außenminister: Aufhebung des EU-Waffenembargos
ist
abwegig!
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am Freitag
an die
Außenminister der Europäischen Union appelliert, nach
den jüngsten
Kriegsdrohungen Chinas gegen Taiwan an dem EU-Waffenembargo gegen
China festzuhalten. Die von Bundeskanzler Gerhard Schröder
vorgeschlagene Aufhebung des Waffenembargos sei unverantwortlich,
da
Waffen aus der EU in einem Krieg gegen Taiwan eingesetzt werden
könnten, sagte der GfbV-Asienexperte Ulrich Delius. China müsse
nachdrücklich deutlich gemacht werden, dass ein Militärschlag
gegen
Taiwan ernste Folgen nach sich ziehen würde.
Führende chinesische Generäle hatten in den vergangenen
zwei Tagen
Taiwan im Falle einer Unabhängigkeitserklärung mit Krieg
gedroht.
Generalmajor Peng Guanggian hatte erklärt, auch ein drohender
Boykott
der Olympischen Spiele in Peking im Jahr 2008 und Rückschläge
im
Außenhandel könnten China von einem solchen Waffengang
nicht
abhalten.
Ulrich Delius ist auch erreichbar unter Tel. 0160 95 67 14 03.
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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail: presse at gfbv.de, Hompage:http://www.gfbv.de
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11 Frieden für die Kinder in Tschetsc henien
Von: Ges. f. bedrohte Völker <office at gfbv.at>
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gesellschaft für
bedrohte völker Menschenrechtsorganisation für ethnische
und religiöse Minderheiten
Untere Viaduktg. 53/7A, 1030 Wien
T: +43-1-503 49 90 F: +43-1-503 13 36
E: office at gfbv.at H: www.gfbv.at
PRESSEMITTEILUNG (Wien, 05. Dezember 2003)
Die Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker
hat heute die Weihnachtsaktion "Frieden für die Kinder
in Tschetschenien" gestartet.
Mindestens 160.000 Tschetschenen sind seit 1994 durch Krieg und
Völkermord ums Leben gekommen. Das sind rund 20 % der tschetschenischen
Gesamtbevölkerung. Hinter diesen abstrakten Zahl verbergen
sich noch andere traurige Schicksale: 50.000 tschetschenische Kinder
wurden zu Waisen, 10.000 Kinder sind durch schwere Kriegsverletzungen
für immer gezeichnet. Viele von ihnen müssen unter erbärmlichen
Bedingungen in zerstörten Dörfern oder in schlecht versorgten
Flüchtlingslagern leben.
Für ihren Vernichtungsfeldzug in Tschetschenien wurde die russische
Regierung zuletzt im Jahr 2001 von der UN-Menschenrechtskommission
gerügt. 2002 und 2003 kam Moskau ungeschoren davon. Der russische
Präsident Wladimir Putin hat den Völkermord in Tschetschenien
zur "Anti-Terror-Aktion" erklärt. Mit internationaler
Kritik, auch aus Österreich, musste er bisher nicht rechnen.
Die österreichische Bundesregierung unterhält gute Kontakte
zum Kreml. Obwohl Schüssel noch 2000 meinte, dass "...die
Einhaltung des humanitären Völkerrechts im Tschetschenien-Konflikt"
(...) "...oberstes Gebot sein" muss, ging er 2001 mit
Putin lieber am Arlberg Schifahren als mit ihm über die Menschenrechtslage
in Tschetschenien zu diskutieren. Niemand in der österreichischen
Regierung findet deutliche Worte für die Verurteilung dieses
Krieges - trotz der furchtbaren Verbrechen an der Zivilbevölkerung.
Ganz im Gegenteil: Innenminister Strasser hat es zu verantworten,
dass derzeit 120 tschetschenische Asylsuchende auf der Straße
stehen, da sie aus der Bundesbetreuung entlassen worden sind.
Ab heute werden knapp 10.000 Protestpostkarten in ganz Österreich
verteilt. Ziel unserer Weihnachtsaktion "Frieden für die
Kinder in Tschetschenien" ist es, möglichst viele dieser
Postkarten Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bis spätestens
5. Jänner 2004 zu überreichen - mit der Bitte, er möge
sich gerade am Tag des russisch-orthodoxen Weihnachtsfests - dem
7. Jänner - für die Menschenrechte in Tschetschenien stark
machen.
Zeitgleich fordert die deutsche Sektion der Gesellschaft für
bedrohte Völker den deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder
auf, seine Freundschaft mit Putin zu nutzen, um sich für den
Frieden in Tschetschenien einzusetzen.
Selbstverständlich verurteilt die Gesellschaft für bedrohte
Völker terroristische Akte durch tschetschenische Extremisten.
Sie möchte jedoch darauf hinweisen, dass Terroranschläge
keine Rechtfertigung für Verbrechen an der Zivilbevölkerung
sein dürfen.
Informations-Folder mit den angehängten Protestpostkarten können
über das Büro der Gesellschaft für bedrohte Völker
angefordert werden - Telefon: 01/503 49 90 oder
E-mail: office at gfbv.at.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Luschin (Projektleitung)
Gesellschaft für bedrohte Völker - Österreich
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Untere Viaduktg.53/7A
A - 1030 Wien
T: +43-1- 503 49 90 (Allgemeines)
T: +43-1- 503 13 36 (Geschäftsführung)
F: +43-1- 503 13 36
E: office at gfbv.at
E: hans.bogenreiter at gfbv.at
H: www.gfbv.at
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12 129a verfahren gegen marco, daniel und carsten
10/11. prozeßtag
Von: "Thomas Meyer-Falk" <thomas_m_f at so36.net>
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Bericht vom 10. Prozeßtag
Was wir schon immer über den Verfassungsschutz wußten,
aber erst jetzt
von der BAW bestätigt bekommen
Der heutige Prozeßtag begann mit einer Erklärung von
Carstens Anwältin
zur Ablehnung des Antrages auf Hinzuziehung von
Verfassungsschutzunterlagen und zur Vorladung relevanter
VerfassungsschützerInnen die ihre Observationsergebnisse bezüglich
des
Magdeburger AZs bekanntgeben sollten (siehe letzter Prozeßbericht),
denn
schließlich wurde dieser ausführlich im VS-Bericht erwähnt.
Sie
begründete, daß die Einführung der “Erkenntnisse”
des
Verfassungsschutzes – anders als vom Gericht bewertet –
für das
Verfahren dringend geboten seien. Nach der üblichen Verhandlungspause
erwiderte Staatsanwalt Hornick überraschenderweise, daß
auch eine
ausführliche Erwähnung im VS-Bericht nicht zwingend den
Schluß zulasse,
daß die beschriebene Gruppe auch tatsächlich beobachtet
wurde. Da man
lediglich davon ausgehen kann, jedoch nicht davon ausgehen muß,
daß der
AZ vom Verfassungsschutz observiert wurde, sei dieser Beweisantrag
abzulehnen. Konkret bestätigte die Bundesanwaltschaft damit
ganz
offiziell, was viele schon vorher
wußten: Verfassungsschutzberichte sind eher das Produkt (recht
schlechter) künstlerischer als geheimdienstlicher Arbeit. Darüber
hinaus
wurde von den AnwältInnen beantragt, die Polizistin erneut
zu laden, die
das Paket unter dem BGS-Auto gefunden hatte. Sie sollte bestätigen,
daß
dieses kein anderer Cop ohne Handschuhe angefaßt hatte und
demzufolge
die vielen, nicht mehr kenntlich zu machenden Fingerabdrücke
(siehe 6.
Prozeßtag) bereits vor Entdeckung des Pakets darauf waren,
d.h. von
vielen anderen (unbekannten) Personen außer Daniel stammen
könnten. Aber
auch dieser Antrag wurde vom Senat mit dem Verweis abgelehnt, daß
dieser
Schluß möglich aber nicht zwingend notwendig ist. Danach
wurde der
Antrag gestellt auch einen weiteren Polizeizeugen nocheinmal vorzuladen.
Dieser sollte bestätigen, daß ein gefundenes Dokument
vor dem Jahre 2001
verfaßt sein muß, da in diesem u.a. eine Vokü vor
dem Arbeitsamt und ein
Treffen im Winterhafen (ehemaliges linkes Wohnprojekt) erwähnt
wurden.
Beides, so könne der Cop bestätigen, müsse sich auf
das Jahr 2000
beziehen, da es nur einmal eine Vokü vor dem Arbeitsamt gab
und der
Winterhafen kurze Zeit später nicht mehr existierte. Der Senat
meinte
jedoch, daß sich die Vokü auch auf weitere geplante hätte
beziehen
können, nicht nur auf die stattgefundene und mit Winterhafen
in
Magdeburg nicht zwingend das Wohnprojekt gemeint sein muß.
Das ist zwar
für jedeN, der/die das einzelnstehende Haus in einer Parkanlage
kennt
ziemlich albern aber der Richter sieht und kennt vielleicht mehr
als
einE NormalsterblicheR. Ebenfalls abgelehnt wurde die Vorladung
von
Cops, die Carsten und Daniel observierten und bestätigen sollten,
daß
diese zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der BekennerInnenschreiben
sowie der angeblichen Auflösungserklärung überhaupt
keinen Kontakt
hatten, denn sie hätten ja auch heimlich, schriftlich oder
telefonisch
kommunizieren können. Als letztes wurde noch beantragt –
und diesmal
auch genehmigt- einige Beispielstreffer der Internet-Suchmaschine
Google
in den Prozeß einzuführen, die beweisen sollen, daß
es nicht ein
seltener Fehler sondern durchaus üblich ist, DaimlerC(h)rysler
ohne “h”
zu schreiben. Ein Argument der Anklage ist nämlich, daß
auf gefundenen
Notizen der Angeklagten dieser Fehler ebenso vorkommt, wie in einem
BekennerInnenschreiben. Dies lege laut BAW den Schluß nahe,
daß die
Angeklagten den Anschlag begangen hätten. Durch die neuen Google-Beweise
müssen nun vielleicht unter anderem die Verwaltung des Bundeslandes
Bremen, die Humboldt-Uni, der Gemeinderat von Schierbach, das Hamburger
Abendblatt und der Junge-Freiheit- ääh Magdeburger-Volksstimme-Autor
Bernd Kaufholz mit Hausdurchsuchungen rechnen. Im Anschluß
daran wurde
der Prozeß gegen 13.30 Uhr auf nächste Woche vertagt
(Achtung: am
Mittwoch, den 10.12. ist kein Prozeßtermin).
11. Prozesstag – 03.12.2003
Aus dem Märchenbuch einer Staatsanwältin
Der 11. Prozesstag begann, wie schon der 10. mit einer kleinen
Verspätung, da sich einer der Angeklagten aufgrund des schlechten
Wetters um etwa eine Viertelstunde verspätet hatte. Das Auditorium
war
zumindest bis zur ersten Pause ziemlich gut besetzt, da sich eine
Schulklasse eingefunden hatte, deren Sozialkundelehrerin den
Schülerinnen und Schülern wohl die Vorzüge des deutschen
Rechtssystems
näher bringen wollte. Doch dieses Vorhaben gab sie bereits
nach der
ersten halben Stunde auf und besuchte nach der doch etwas verlängerten
„halbstündigen“ Pause von etwa einer Stunde mit
ihren SchülerInnen eine
andere offensichtlich spannendere Verhandlung.
Die erste halbe Stunde wurde von einem Anwalt Marcos dazu genutzt
einige
Beweisanträge zu stellen, die nach der ersten Pause allerdings
durch die
Bank weg vom Senat abgelehnt wurden. Unter anderem wurde beantragt,
einen Artikel aus der „Magdeburger Volksstimme“ zu verlesen,
in welchem
der renommierte Autor Bernd Kaufholz nicht in der Lage war, das
Wort
„Daimler-Chrysler“ orthographisch korrekt wiederzugeben,
was etwa 30 %
der BundesbürgerInnen allerdings ebenso wenig vermögen.
Dies sollte in
einer repräsentativen Umfrage durch ein Meinungsforschungsinstitut
bestätigt werden. So wurde dann beantragt, auch den Webmaster
von
Daimler-Chrysler in den Zeugenstand zu rufen, damit dieser bestätigen
möge, dass er von seinem Vorgesetzten angehalten wurde, die
URL
„www.daimler-crysler.com“ auf „www.daimler-chrysler.com“
weiterleiten zu
lassen, da der Konzern mittlerweile die falsche Schreibweise seines
Namens stillschweigend akzeptiert. Die Inaugenscheinnahme zweier
Schriften und die Suchabfrage der Worte „soziale revolution
weltweit“
bei Google, die ca. 17.000 Ergebnisse bringt, als Beweis zu würdigen
wurden als Beweisanträge gestellt.
Nach der einstündigen Pause wurden die Beweisanträge
– wie erwartet –
abgelehnt und die Beweisaufnahme geschlossen. Das Staatsanwaltskollektiv
begann dann mit seinem Plädoyer, was zu einer Märchenstunde
ausarten
sollte. Zunächst erörterte Dr. Hornick, dass es ihm angeblich
nicht
darum ginge, die politisch-ideologische Überzeugung der 3 Angeklagten
zu
bestrafen, sondern lediglich „kriminelle Handlungen“
abzuurteilen. Er
führte zunächst die Lebensläufe der Angeklagten aus,
bevor er im
Wesentlichen die Anklageschrift wiederkäute. Danach setzte
die
Staatsanwältin Rieger mit der Beweiswürdigung ein, wobei
sie einer
Zeugin unterstellte, gelogen zu haben, was sie mit einem falsch
wiedergegebenen Zitat der Aussage begründete. Im Allgemeinen
scheint die
sinnentstellende Textinterpretation von aus dem Zusammenhang gerissenen
möglichst kurzen Zitaten eine Spezialität der BAW zu sein.
So werden
Worte wie „wir“ und „uns“ zu Beweisen für
eine „terroristische
Vereinigung“. Allerdings wurde sie von einem eingeschalteten
Handy,
eines Pressevertreters, welches die Mikrofonanlage des Saales störte,
unterbrochen, worauf Ri. Hennig die mangelhafte Durchsuchung der
Besucher durch die Justizangestellten rügte und eigentlich
eine neue
Durchsuchung der Besucher veranlassen wollte, wovon er dann allerdings
Abstand nahm.
Dann begann Dr. Hornick mit seinen Strafanträgen. Marco solle
zu 3
Jahren und 6 Monaten als Rädelsführer und die anderen
Angeklagten wegen
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu je 3 Jahren
Haft
nach § 129a verurteilt werden, wobei bei Daniel nicht das
Jugendstrafrecht angewandt werden solle. Bei Marco führte er
als
mildernde Gründe aus, dass er nicht einschlägig vorbestraft
sei, bei den
anderen Angeklagten, dass diese nicht vorbestraft seien.
Strafverschärfend seien jedoch die 2 versuchten und 2 vollendeten
Brandanschläge. Er blieb damit im unteren Drittel, des Strafrahmens
von
maximal 10 Jahren, was er für „angemessen“ hielt.
Dann wurden die nächsten Verhandlungstage angesetzt: der 09.12.,
eventuell der 11.12. nach Absprache mit den Verteidigern, der 16.12.
und
der 17.12. Damit war dann der 11. Verhandlungstag geschlossen.
Soligruppe Magdeburg/Quedlinburg
Rote Hilfe
================================================
13 Human Rights Express -deutsch
Von: "KURD-CHR" <kurd-chr at bluewin.ch>
================================================
Kurdish Centre for Human Rights
Centre Kurde des Droits de l'Homme
Kurdisches Menschenrechtszentrum
Tel: +41 22 328 1984, Fax: +41 22 328 1983, Email: kurd-chr at bluewin.ch
, Address: 15 rue des Savoises, 1205 Genève-SUISSE
--------------------------------------------------------------------------------
Deutsch - No.: 1 / 2003
Human Rights Express Genf, :06. 12. 2003
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freundinnen und Freunde,
anbei übersenden wir Ihnen unsern Human Rights Express
in deutscher Sprache. Ab jetzt werden wir in regelmÀssigen
AbstÀnden ausgewÀhlte Nachrichtenmeldungen
über Menschenrechtsverletzungen in der TüRkei
aus dem Türkischen für Sie in deutscher,
englischer und französischer Sprache zur Verfügung
stellen. Wir hoffen mit dieser Arbeit den Opfern von Menschenrechtsverletzungen
eine kleine Unterstützung bieten zu können.
Mit freundlichen Grüssen
i.A. KURD-CHR
Songül Karabulut
Seit 11 Jahren andauerndes TKEP-Verfahren erneut vertagt
Das Verfahren gegen 19 Personen, darunter den Gründer
und GeneralsekretÀr der Kommunistischen Arbeiterpartei
der Türkei (TKEP), Teslim Töre wurde,
obwohl das Verfahren seit 11 Jahren andauert, erneut vertagt. (...)
(13. 11. 2003 - Özgür Politika)
Die Türkei wegen ⤜Biji Newrozâ¤
verklagt
Strasbourg MHA ⤓ Der EuropÀische
Gerichtshof für Menschenrechte hat die Türkische
Regierung in zwei unterschiedlichen Verfahren aufgrund der Verletzung
des Verfahrensrechtes zu 8.722 Euro verurteilt.
Eren Al, Embiya Karakus und Mesut Kaynak wurden vom Nationalen
Sicherheitsgericht wegen Separatismus gegen den Türkischen
Staat verurteilt und zu 5.085.333.333,00 TL verurteilt. Ihnen wird
vorgeworfen am 21. MÀrz 1998 wahrend der Newrozfeierlichkeiten
in Izmir â¤Biji Newoz⤜ (Es
lebe Newroz) gerufen zu haben.
Der EuropÀische Gerichtshof hat die Türkei
zu 2.500 € EntschÀdigung für
jedes einzelne â¤Newrozopfer⤜
verurteilt, weil diese nicht gerecht und von unabhÀngigen
Gerichten verurteilt wurden.
Das EGfM hat die Turkei zu EntschÀdigungen in Höhe
von 1.272 € im Fall von Kenan Yavuz verurteilt,
weil dieser vom Staatssicherheitsgericht zu einer GefÀngnisstrafe
verurteilt wurde.
(13. November 2003 - MHA NEWS AGENCY)
Soldaten üben Druck auf Dorfbewohner aus, um diese
zu vertreiben
Die Dorfbewohner des Dorfes Ilicak bei Beytussebap in Sirnak haben
bekannt gegeben, dass sie von den Soldaten der Gendarmeriestation
der nahen Kreisstadt sowie den Soldaten der Kommandantur Beytussebap
(İlçe Jandarma Karakolu ve Beytüşşebap
Alay Komutanlığı'na) dazu gezwungen
werden, ihre Dörfer zu verlassen.
Die Dorfbewohner von Ilicak haben beim Menschenrechtsverein IHD-Diyarbakir
um Hilfe gebeten, weil sie in den letzten Tagen von den Soldaten
unter Druck gesetzt wurden, ihre Dörfer zu verlassen.
Kasim Aslan, der im Namen der Dorfbewohner beim IHD den Antrag
gestellt hat, erklÀrte: â¤Nachts
wird mit Gewehren, Raketenabwehrgeschützen und Raketen
in der Umgebung unseres Dorfes geschlossen. Die Dorfbewohner sind
Opfer und in einer schwierigen Situation⤜.
Aslan, der erklÀrte, dass die Soldaten ihnen vorwerfen,
den KADEK unterstützt zu haben und ihnen drohen,
damit sie ihre Dörfer verlassen, fügt
hinzu, dass sie sich in den Wintermonaten befinden. Das Verlassen
das Dorfes und die Unterkunft in Zelten bedeutet den Tod der Dorfbewohner.
Aslan, der sagte, dass das Ziel der Soldaten darin besteht das
Dorf zu leeren, sagte â¤Sie wollen die Phase
1992-1993 zurück bringen. Wir durchleben schwierige
Tage.⤜ Aslan hat dazu aufgerufen, dass dringend
eine Menschenrechtsdelegation in ihr Dorf entsendet werden sollte.
Im weiteren machte er die Kommandantur in Beytussebap sowie die
Gendarmarie-Kommandantur für mögliche
Vorfalle verantwortlich.
(14. 11. 2003 - Özgür Politika)
TUHAD-DER Mersin geschlossen
Der Verein zur Hilfestellung und SolidaritÀt mit den
Familien der Gefangenen (TUHAD-DER) in Mersin wurde aufgrund des
Vorwurfs illegaler TÀtigkeiten geschlossen.
Das letzte Gerichtstermin fand vorgestern im 3. Gericht (Asliye
Hukuk Mahkemesi) Mersin statt. Das Gericht fÀllte das
Schliessungsurteil des Vereins mit der Begründung,
dass der Verein ist nicht gemÀss dem Gründungszweck,
die in der Vereinssatzung aufgelistet sind, tÀtig sei,
sondern dass unter dem Namen des Vereins illegal gearbeitet wird.
Der Vorsitzende Seyhan Alacatay erklÀrte, die Schliessung
des Vereins als rechtswidrig und fugte hinzu, dass ihr Verein geschlossen
wurde, obwohl er alle Verfahren seit 1999 gewonnen habe. Das Gericht
hatte auch die AktivitÀten der Vereinsmitglieder sowie
die genehmigten Pressekonferenzen zur Begründung
der Schliessung herangezogen. Sogar die Kampagne gegen die Todesstrafe,
welche vom Gouverneur genehmigt wurde, ist als Begründung
aufgelistet.Der Widerspruchsweg gegen das Urteil ist offen, der
Verein wird beim Kassationsgericht (Yargitayda) Widerspruch einlegen.
(14. 11. 2003 - Özgür Politika)
Gerichtsurteil gegen Friedensbriefe
In Amed (Diyarbakir) wurden die Briefe von DEHAP-Mitgliedern, in
denen sie die Beendigung der Isolation des Vorsitzenden Abdullah
Öcalan sowie die demokratische Lösung
der kurdischen Frage fordern mit dem Beschluss Nummer 2003/523 des
Strafgerichts Bingöl verboten.
Eine Gruppe von DEHAPlern, die ihre Briefe mit der Forderung nach
Frieden und Demokratie verschicken wollten, kamen gestern vor dem
Grossen Postamt zusammen. Nachdem eine ErklÀrung bezüglich
des Inhaltes der Briefes abgegeben wurde, wollten die DEHAPler ins
Postamt hineingehen und die Briefe verschicken. Sie wurden aber
von den Polizisten daran mit der ErklÀrung gehindert,
dass aufgrund des Beschlusses Nummer 2003/523 des Strafgerichts
Bingöl die Briefe eingesammelt werden sollen, und daher
gegen diejenigen, die ihre Briefe versenden ein Verfahren eingeleitet
werden wird.
(Özgür Politika, 16. 11. 2003)
Polizeiüberfall auf die DEHAP in Antep
Die DEHAP-Parteibüros in Antep sowie in Sehitkamil
und Sahinbey wurde von der Polizei überfallen. WÀhrend
des Ãœberfalls wurden etwa 1000 Briefe, in denen eine
demokratische und friedliche Lösung der kurdischen
Frage gefordert wird, beschlagnahmt.
Die Polizei hat die in Parteibüros Antep und die
Kreisbüros in Sehitkamil und Sahinbez bei Antep mit
der Begründung â¤Verbotene Publikationen
zu besitzen⤜ überfallen und durchsucht.
Der Bingöler Strafgericht hatte die Briefe von der
DEHAP an den türkischen Parlamentsvorsitzenden mit
der Forderung nach einer demokratischen und friedlichen Lösung
der kurdischen Frage als verbotene Publikation verurteilt. (...)
Nach einer etwa 2-stündigen Durchsuchung wurden etwa
1000 Briefe beschlagnahmt und die IdentitÀten der anwesenden
DEHAPler festgestellt. (...)
(16. 11. 2003 ⤓ Özgür
Politika)
Die Rückkehr wurde von Dorfschützern
behindert
Die Familie Dündar war 1993 durch die Unterdrückung
der Dorfschützer gezwungen, ihr Dorf zu verlassen.
Am 6. November ⤓ genau nach zehn Jahren ⤓
ging sie zum ersten Mal wieder in ihr Dorf Kese (Bölüklü)
in dem Kreis Eruh bei Siirt. Aber sie wurden von den Dorfschützern
bewaffnet angegriffen.
Fünf Dorfbewohner, die nach 10 Jahren erneut in
ihr Dorf Kese zurückkehrten um ihre Felder erneut
zu bearbeiten wurden von Dorfschützern, die die Felder
nun bearbeiteten, bewaffnet angegriffen.
Das Dorfschützersystem, was trotz Protesten seit
Jahren in den kurdischen Provinzen besteht, bringt vor allem die
Dorfbewohner, die in ihre Dörfer zurückkehren
wollen in Schwierigkeiten. Der letzte Beispiel wurde im Kreisstadt
Eruh bei Siirt erlebt. Die Familie Dündar, die vor
10 Jahren ihr Dorf verlassen mussten, kamen nach 10 Jahren erneut
in ihr Dorf zurück. Die Dorfbewohner, die nahe ihrer
Felder ein Zelt aufgeschlagen hatten, wurden von den Dorfschützern
des Dorfes Ekmekci Hurşit Dündar, Ahmet
BeÅŸtaÅŸ und Muhyettin BeÅŸtaÅŸ
mit Waffen angegriffen.
Nurettin Dündar, der gegenüber der
Agentur DIHA eine Stellungnahme abgab erklÀrte, dass
am 6. November um 22.00 Uhr die Dorfschützer sie
mit Kugeln beschossen hÀtten und nach einiger Zeit
die Schüsse sich ihnen noch mehr nÀherten,
so dass die Kugeln über ihre Köpfe hinweg
flogen. â¤Seit 10 Jahren bebauen die Dorfschützer
unserer Felder umsonst. Am 6. November bin ich mit meinem Verwandten
Lütfi Dündar, Halis Dündar,
Nafiye Dündar und der 12jÀhrigen Mumine
Dündar ins Dorf gegangen, um unser Land zu bearbeiten.
Nahe des Feldes haben wir einen Zelt aufgeschlagen. Gegen 22.00
Uhr wurde das Feuer eröffnet. Die Schüsse
wurden am Anfang aus der Ferne abgegeben. Nach einer Weile begannen
die Kugeln über unsere Köpfe zu fliegen.
SpÀter kamen 6 Personen in Soldatenkleidung. Das Gesicht
von drei Personen konnten wir aufgrund der Dunkelheit nicht genau
erkennen. Aber die anderen drei Personen kannte ich bereits. Es
waren die Dorfschützer Hürşit
Eren, Ahmet BeÅŸtaÅŸ und Muhyettin BeÅŸtaÅŸ
aus dem Dorf Ekmekci. Als sie zu uns kamen richteten sie ihre Waffen
auf uns. (...)
Dündar fügte hinzu dass die Dorfschützer
ihnen gesagt hÀtten, das drei Personen vorbeigegangen
seien. Sie sollten sagen wohin diese gegangen seien, ansonsten würden
sie getötet werden. (...)
Obwohl sie erklÀrt haben dass sie keine Personen gesehen
haben wurden Lütfi und Halis Dündar
auf einem Traktor gezwungen und etwa 800 Meter ausserhalb des Dorfes
gefahren. Dort wurden sie aufgefordert das Dorf zu verlassen, ansonsten
würden sie umgebracht werden.
Nach einer halben Stunde kamen sie in ihr Zelt zurück
und fanden weinend im Zelt die 12jÀhrige Verwandte
und ihre Tante. â¤Die drei angeblichen Personen
sind nur Vorwand. Diese Dorfschützer benutzen seit
Jahren unser Akterfeld. Nachdem wir unsere Felder erneut in Anspruch
genommen haben, wiederfuhr uns diese Geschichte. Sie verlagen, dass
wir das Dorf verlassen⤜ so Dündar.
Die Familie Dündar fühlte sich gezwungen
am nÀchsten Tag ihr Dorf erneut zu verlassen.
Lütfi Dündar erklÀrte
das er mit Gewehrkolben angegriffen wurde und infolge dieses Angriffes
Spuren auf dem Rücken hÀtte. â¤Als
sie kamen war ich im Zelt. Als ich ihre Stimme hörte
ging ich raus, sie beschimpften uns. Ich sagte sie sollten uns nicht
beschimpfen, da wir sie kennen. Daraufhin hat Hürsit
Eren mich aufgefordert, ich solle nicht reden und begann mich mit
dem Kolben zu schlagen⤜ so Lütfi
Dündar. (...)
(16. 11. 2003 ⤓ Özgür
Politika / MHA)
1744 Festnahmen, 78 FÀlle von Folter
Laut den Berichten über Menschenrechtsverletzungen
des Ä°HD Ä°stanbul vom August, September und Oktober
wurden Berichte eingereicht, wonach 744 Personen, davon 117 Kinder
festgenommen und 78 Personen gefoltert wurden.
Das Vorstandsmitglied des Ä°HD Ä°stanbul, Lerzan
Taşçınar erklÀrte,
dass die Aktionen aufgrund der Sorge um den Gesundheitszustand von
Öcalan zugenommen haben. Neben den Aktionen sei auch
eine Zunahme der Menschenrechtsverletzungen zu verzeichnen und der
Staat zeige sein wahres Gesicht, indem er seine Gewaltpolitik bis
auf die Strassen trÀgt, so Taşçınar.
Er erklÀrte weiter: â¤Das harte
Vorgehen der Polizei gegen Pressekonferenzen von einigen politischen
Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen für
die Demokratisierung der Türkei und für
die Verbesserung des Gesundheitszustandes von Abdullah Öcalan
sowie gegen Aktionen gegen den Krieg und YÖK (Hochschulrat)
nehmen wir MenschenrechtsverteidigerInnen mit Besorgnis auf. Die
Polizei hat viele Menschen, die von ihrem demokratischen Rechten
Gebrauch gemacht haben, geschlagen und verletzt und Hunderte von
Menschen festgenommen, ihnen ihre Freiheit geraubt. Trotz gesetzlicher
Verbesserungen halten die Rechtsverletzungen weiterhin an⤜.
117 Kinder wurden festgenommen
Saban Dayanan, Repeurter des Vorstandes der IHD Istanbul wies darauf
hin, das in den Monaten August, September und Oktober insgesamt
744 Personen festgenommen worden und sich eine Frau aus Protest
gegen die Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Öcalan
selbst verbrannt hat und infolge der Verbrennungen ihr Leben verloren
hat. Dayan listete die Berichte, die in den letzten drei Monaten
in seinem Verein eingingen, wie folgt auf: Die Zahl der Frauen,
die festgenommen wurden betrÀgt 508, Die Zahl der festgenommenen
Kinder 117, die Zahl der Verhafteten 76, die Zahl der gefolterten
Frauen 32, Zahl der gefolterten Kinder 7, Zahl der gefolterten MÀnner
39, Zahl der durch Polizeikugel gestorbene Person 1, Zahl der Personen,
die ihr Leben durch Angriffe Morde unbekannter TÀter
verloren haben 13, Zahl der in Haft Misshandeldten 3, beschlagnahmte
Bücher 2, beschlagnahmte Zeitungen und Zeitschriften
23, PresseverteterInnen die angegriffen wurden 8, geforderte Haftstrafe
für â¤Gedankenschuld⤜
31 Jahre und 11 Monate, Zahl der Personen, deren ökonomische
und soziale Rechte verletzt wurden 15, Zahl der Flüchtlinge,
die ihr Leben verloren haben 23.⤜
(16. 11. 2003 - Özgür Politika)
Die Türkei erneut verurteilt
Der EGfM hat gestern die Türkei für
schuldig befunden 16 RechtsanwÀlte misshandelt zu haben.
Die Türkei wird den 16 AnwÀlten eine
Schadensersatz zwischen 2.000 bis 36.000 Euro zahlen.
Die AnwÀlte wurde mit der Beschuldigung die PKK unterstützt
zu haben festgenommen. In dem Beschwerdeverfahren, die die AnwÀlte
beim EgfM eingereicht hatten hat der Gerichtshof entschieden, dass
die Türkei die folgenden EuropÀischen
Menschenrechtsabkommen â¤Das Verbot von Misshandlung
und Folter⤜, â¤Respekt vor
dem Privat- und Familienleben⤜, â¤Recht
auf Sicherheit und Freiheit⤜ verletzt zu haben.
Die AnwÀlte Tahir Elci, Nevzat Kaya, Åinasi
Tur, Sabahattin Acar, Niyazi Cem, Mehmet Selim KurbanoÄŸlu,
Meral Danış Beştaş,
Mesut BeÅŸtaÅŸ, Vedat Erten, Baki Demirhan,
Arif Altınkalem, Gazanfer Abbasıoğlu,
Fuat Hayri Demir, Hüsniye Ölmez, İmam
Åahin und Arzu Åahin hatten beim EgfM gegen
die Türkei eine Beschwerdeverfahren eingereicht,
weil sie mit der Begründung â¤In
der Türkei Menschenrechtsverteidigung betrieben zu
haben ⤜ sowie die Verteidigung ihrer vor dem
Staatssicherheitsgericht verurteilten Mandanten wahrgenommen zu
haben, festgenommen und schlecht behandelt wurden.
(16. 11. 2003 - Özgür Politika)
GÖC-Der: Maxmur ist ein Problem der Türkei
Die Vorsitzende von GÖC-Der (Verein der Sozialen Mithilfe
der Geflüchteten und Kultur), Sefika Gürbüz
verurteilte, dass ihre Reise nach Maxmur (Nordirak) verhindert wurde.
⤜Die Probleme der annÀhrend zehntausend
türkischen Staatsbürgern kurdischer
Ursprungs, die staatenlos leben, sind die Probleme des türkischen
Staates⤠so Gürbüz.
Sekifa Gürbüz führte
gestern in den VereinsrÀumen eine Pressekonferez durch,
weil die Reise einer vierköpfigen Delegation in das
Flüchtlingslager Maxmur nicht gestattet wurde. Gürbüz
erklÀrte, dass ihre Reise durch eine Direktive der
Kommandantutabteilung Sirnak verhindert wurde und fügte
hinzu: ⤜Unsere Absicht war es, die Situation
derMenschen, die infolge der militÀrischen Auseinandersetzungen
in unserer Region in den Nordirak flüchten mussten
und dort ohne einen rechtlichen Status ihr Leben führen,
zu recherchieren, die nationalen und internationalen Organisationen
zu informieren und zur Lösung dieses Problems beizutragen.â¤
(⤦) Gürbüs unterstrich,
dass die Probleme dieser Menschen in der Verantwortung des türkischen
Staates lÀgen.â¤
Gürbüz, die darauf hinwies, dass
das Verhindern ihrer Reise das Leugnen des Problems bedeutet und
gleichzeitig die fehlenden Bemühungen um eine echte
Demokratisierung dokumentiert. Im weiteren erklÀrte
sie, dass die Rückkehr der in Maxmur lebenden Menschen
auf eine demokratische Weise und ihre Beteiligung an der Produktion
ein Schritt zur Erlangung des gesellschaftlichen Friedens darstellt,
und sagte weiter: ⤜Unsere Bemühungen
nach Maxmur zu reisen werden so lange anhalten, bis eine positive
Resonanz erzielt wird.â¤
Gürbüz sagte, dass das Vertagen der
Lösung der kurdischen Frage dazu führen
wird, dass die Demokratisierungsbemühungen unvollstÀndig
sein werden, und erklÀrte weiter: ⤜Die
Zwangsvertreibung muss im Rahmen demokratischer Prinzipien gelöst
werden. Wir sind für die Zusammenarbeit bei der Lösung
aller Probleme der Türkei, allen voran der kurdischen
Frage, und unterstützen alle Schritte in dieser Richtung.
(18. 11. 2003 - Özgür Politika)
Klage von AnwÀlten gegen Polizisten
Die AnwÀlte und Mitglieder der ÖDP haben
bei der Ä°stanbuler Staatsanwaltschaft zum zweiten Mal
gegen Polizisten und ihren Vorgesetzten eine Anklage wegen Folter
und Amtsmissbrauch eingereicht. Beim letzten Gerichtstermin im Verfahren
wegen der Ermordung des ÖDP⤙lers
Sinan Kayis ging die Polizei gegen die Verteidiger und ÖDPler
hart vor.
(18.11.2003, Özgür Politika)
Aufruf der Gewerkschaften für einen dauerhaften
Frieden
Die Gewerkschaftsplattform Bitlis (BSP) wies darauf hin, dass die
15jÀhrige AthmosphÀre der Gewalt die türkische
Gesellschaft an den Rande der Katastrophe geführt
habe und ruft auf, Lösungen zu finden, damit die seit
5 Jahren anhaltenden FriedensatmophÀre dauerhaft werden
kann.
In einer gemeinsamen schriftlichen ErklÀrung der Gewerkschaften
Eğitim-Sen, Tek-Gıda İş,
SES und Haber-Sen, die in der Plattform des BSP vertreten sind,
heißt es, dass der Abzug der bewaffneten Einheiten
der PKK aus den Staatsgrenzen der Türkei eine wichtige
und historische Chance für den Aufbau eines dauerhaften
Friedens geboten habe. In der ErklÀrung heißt
es weiter, dass die 15jÀhrige GewaltatmosphÀre
den Hunger und Armut verstÀrkt hat und dass für
einen dauerhaften Frieden der Staat Lösungen entwickeln
muss. In diesem Rahmen wurden folgende LösungsvorschlÀge
unterbreitet:
*Eine friedlich-demokratische und gerechte Lösung
der kurdischen Frage muss gewÀhrleistet werden; der
Ausnahmezustand (OHAL) welcher offiziell aufgehoben wurde muss auch
in der Praxis aufgehoben werden.
* Isolation und rechtswidriges Vorgehen in allen GefÀngnissen
in der Türkei müssen so schnell wie
möglich eingestellt werden, die Rechte, welche das
nationale als auch das internationale Recht gewÀhrt
müssen uneingeschrÀnkt zugestanden werden,
und Bedingungen müssen geschaffen werden, die der
Würde, der Gesundheit und der Natur des Menschen
entsprechen..
* Die in den Aufnahmeprozess der EU einbezogene Türkei
muss die Anpassungsgesetze uneingeschrÀnkt umsetzen
und alle von der Verwaltung resultierenden Hindernisse mussen aufgehoben
werden. Das 10- Prozent-Hürde bei den Wahlen sollte
reduziert werden, damit die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen
im Parlament vertreten sein können.
* Das Dorfschützersystem muss aufgelöst
und die Rückkehr in die Dörfer muss
gewÀhrleistet werden.
* Damit alle demokatischen Schritte vollzogen werden können,
muss von der GewaltatmosphÀre und Drohungen Abstand
genommen werden, die Kriegsparteien in einen beidseitigen Waffenstillstand
eintreten und somit demokratischen Entwicklungen den Weg ebnen.
* Das GAP-Projekt sollte so schnell wie möglich beendet
werden und die Rückzahlungsfrist für
Kredite des Realsektors und der KleinhÀndler verlÀngert
werden."
(18. 11. 2003 ⤓ Özgur Politika)
Nachdem die Mutter nicht ausfindig gemacht werden konnte, wurde
ihr Kind festgenommen
Die Polizei wollte die StadtrÀtin der Kommune Bulanik
Gülay Bingöl aus Mus festnehmen. Aber
weil sie nicht zu Hause war wurde ihr Sohn, der ins Gymnasium geht,
festgenommen.
Nach Informationen hat die Polizei in der vorangegangenen Nacht
um 1.00 Uhr die Wohnung der StadtrÀtin Gülay
Bingöl überfallen. Nachdem die Wohnung
umzingelt wurde, wurde die Wohnung durchsucht. Weil Gülay
Bingöl nicht zu Hause war, wurde der Sohn Inan Bingöl
festgenommen. Inan Bingöl, der ohne dem Richter vorgeführt
zu werden wieder auf freien Fuss gesetzt wurde erklÀrte,
dass wÀhrend der Festnahme ihm Fragen bezüglich
seiner Mutter wie z.B mit wem sie Kontakte hat, wohin sie geht gestellt
wurden und er unter psychischen Durck gesetzt wurde.
(18. 11. 2003, Özgür Politika)
Festnahmen von Provinz- und Kreisvorsitzenden der DEHAP
Die Repressionen und Festnahmen gegen die DEHAP haben in den letzten
Tagen stark zugenommen. Gestern wurden in Van der Provinzvorsitzende
von Van, Hasan Özgünes und der Keisvorsitzender
von Malazgirt, Takyettin Özkahramaner, festgenommen.
Hasan Özgünes ging gestern um 11.00
Uhr zum GerichtsgebÀude, um dem Staatsanwalt eine Aussage
bezüglich eine gegen ihn eröffneten
Verfahrens zu machen. Özgünes wurde
vor dem GerichtsgebÀude von Polizisten, mit der Begründung,
er habe eine Aussage zu machen festgenommen. Nachdem ein Untersuchung
im Staatskrankenhaus gemacht wurde, wurde Özgünes
ins PolizeiprÀsidium gebracht.
Der DEHAP- Kreisvorsitzende von Malazgirt, Takyettin Özkahramaner
wurde festgenommen, weil er nicht verhindert habe, dass Slogans
für Abdullah Öcalan gerufen wurden.
Özkahramaner wurde im Parteibüro von
der Polizei festgenommen. (⤦)
(19. 11. 2003 ⤓ Özgür
Politika)
Kehrt der Ausnahmezustand nach Siirt zurück ?
In Eruh bei Siirt werden die Lebensmittel, die in die umliegenden
Dörfer transportiert werden, kontrolliert, den Tieren
die Weide verboten und jetzt müssen die Minibusfahrer
die Liste der mitfahrenden Personen der Polizeiwache weiterleiten.
In Eruh bei Siirt sind erneut Regelungen auf der Tagesordnung,
die an den Ausnahmezustand erinnern. Eruh war in der Phase der militÀrischen
Auseinandersetzung eine der Regionen, in denen die Rechtsverletzungen
am stÀrksten waren. In Eruh ist es den Viehhaltern
nicht gestattet, ihre Tiere zu weiden, die Ausweispapiere müssen
beim Dorfeingang der Gendarmarie- oder Polizeistationen hinterlassen
werden, die Lebensmittel und die Familienmitglieder werden registriert.
Diese Vorgehensweise konzentriert sich vor allem in der Region Misar,
in der sich 25 Dörfer befinden. (⤦)
Die Minibusfahrer, die in die umliegenden Dörfer Personen
befördern sind gezwungen, jeden Tag Morgens und Abends
die Liste der Personen, die sie gefahren haben, der Gendarmariestation
auszuhÀndigen.
(19. 11. 2003 ⤓ Özgür
Politika)
Die Friedenskomission hat ihre Arbeit aufgenommen
Die gesellschaftliche Friedenskommission, das im Rahmen der Roadmap,
die vor kurzer Zeit von der DEHAP deklariert wurde, einberufen wurde,
wird in 10 kurdischen Provinzen ihre Arbeit aufnehmen.
Die Gesellschaftliche Friedenskommission setzt sich unter der Leitung
von Orhan Miroglu, Mitglied des Exekutivrates der DEHAP zusammen
aus dem RA Tahir Elci (Mitglied des Parteirates), und Dr. Muzaffer
Demir. Die Komission hat ihre Arbeit gestern in Mardin aufgenommen.
Nach Informationen werden im Rahmen der Arbeit dieser Kommission
in erste Linie Kommissionen gebildet werden, bestehend aus den Vertretern
der Proviniz und Kreisorganisationen der DEHAP sowie VertreterInnen
zivilgesellschaftlichen Organisationen, die jeweils in den 10 Provinzen
(Amed, Mardin, Van, Hakkari, Siirt u.a.) tÀtig sein
werden. Nachdem die Unterkommissionen stehen, wird in der Region
als erstes der Kontakt mit den Dorfschützern hergestellt
werden. Für die Aufhebung des Dorfschützersystems,
das als Hindernis für eine gesellschaftliche Entwicklung
gesehen wird, wird ein Treffen mit Dorfschützern
von Angesicht zu Angesicht stattfinden. Im weiteren wird die Kommission
mit Opfern des Dorfschützersystems sowie mit Familien
und Personen zusammenkommen, die es abgelehnt haben Dorfschützer
zu werden.
Abrechnung mit der Vergangenheit
Miroglu, Vorsitzender der gesellschaftlichen Friedenskommission
der sich über die Arbeit und Ziele der Komission
Àußerte, erklÀrte, dass das
Dorfschützersystem im gesellschaftlichen GedÀchnis
große Wunden hinterlassen hat. Um diese Wunden zu heilen
ist es notwendig, das gesellschaftlichen Friedensprojekt zu starten,
das direkt in Beziehung zu diesem Kreis steht und von zivilgesellschaftlichen
KrÀften unterstützt wird.
Miroglu erklÀrte weiter, dass es ein Ziel ist, den
gesellschaftlichen Frieden auf der Basis einer demokratischen politischen
Kultur zu errichten.
Eine solche Errichtungsphase macht es zwingend notwendig, dass
in erste Linie die Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit abrechnet.
In der Etappe des Abbaus des Dorfschützersystems
werden die Menschenrechtsverletzungen der Vergangenheit auf die
Tagesordnung genommen werden. Daher sei es wichtig, so Miroglu,
dass die zivilgesellschaftlichen KrÀfte, die politischen
Parteien, die für Frieden und Demokratie in der Türkei
sind, die Disskussion zur Errichtung einer Wahrheitskomission, die
international anerkannt wird, führen. In LÀndern
wie Südafrika, Guatemala, Chile, Tschad, Uganda spielten
solche Kommissionen, die darauf abzielten mit der Vergangenheit
abzurechnen und eine demokratische Zufunft aufzubauen, bei der Beruhigung
des Gewissens der Gesellschaft und bei der Errichtung einer friedlichen
Kultur eine große Rolle.
LösungsvorschlÀge
Die LösungsvorschlÀge der Kommission,
die für Frieden, soziale Entwicklung, wirtschaftliche
Entwicklung und Rückkehr in die Dörfer,
die Entwaffnung der Dorfschützer für
notwendig erachtet, sind wie folgt aufgelistet:
"* Die Entwaffnung soll in mehren Phasen vor sich gehen..
* Dorschützer über 45 Jahren sollten
in den Ruhestand verstetzt werden.
* Dorfschützer unter 45 Jahren sollten in kleinen,
finanziell nicht aufwendigen sozialen und wirtschaftlichen Invenstitionsprojekten
von zivilgesellschaftlichen Organisationen in Kooperation mit dem
Staat und der Unterstützung der UNO und der EU unterstützt
werden.
*Innerhalb des Staat sollten, beginnend im Zentrum vor allem die
Soldaten und die zivilen Bürokraten, die in der Region
eingesetzt sind, an die gesellschaftliche Bestrebung und an die
Neuerrichtung des Lebens glauben, damit diese Phase reibungslos
ablaufen kann.
Auch mit denen, die nicht die Waffen angenommen haben wird gesprochen
werden
Miroglu betonte im weiteren, dass auch die Familien, die ihre Dorfer
verlassen mussten, weil sie nicht akzeptiert haben Dorfschützer
zu werden müssen ebenfalls davon überzeugt
und diese Familien entschÀdigt werden. ⤜Unser
Kommission glaubt, dass der gesellschaftlicher Frieden eigentlich
durch die Opferbereitschaft und das VerstÀdnis dieser
Kreise gestÀrkt werden kann. Denjenigen, die in ihre
Dörfer zurückkehren werden muss ganz
klar erklÀrkt dass sie gemeinsam mit Dorfschützerfamilien,
die die selbe Kultur und ethnische IdenitÀt haben,
am selben Ort ein neues Leben teilen werden. Diese Menschen, die
für Rechte und Freiheiten große Opfer
gebracht haben werden auch an dieser historischen Etappe zweifellos
für den Aufbau des gesellschaftlichen Frieden erneut
opferbereit sein.
58.000 Mann starke Dorschützerarmee
Das Dorfschützersystem, das in den kurdischen Provinizen
gegründet wurde, besteht heute in 22 Provinizen.
Die Abteilung für die Beziehung zur Gesellschaft
des Innenministeriums gab am 20. Juni 2003 bekannt, das 58.511 vorübergehende
Dorfschützer vorhanden seien. Die Aufteilung auf
die Provinzen ist folgendermassen:
Amed (Diyarbakir): 5274
Åırnak : 6835
Batman : 2943
Bingöl : 2533
Bitlis : 3796
Mardin : 3360
MuÅŸ : 1918
Siirt : 4680
Van : 7365
Hakkari : 7643
Dersim : 386
Adıyaman : 1510
Ağrı : 1881
Ardahan : 96
Elazığ : 2115
Antep : 565
Iğdır : 374
MaraÅŸ : 2267
Kars : 578
Kilis : 34
Malatya : 1392
Urfa : 966
Im weiteren war von der Abteilung für die Beziehung
zur Gesellschaft zu erfahren, dass der monatliche Lohn für
einen Dorfschützer 253 Millionen TL betrÀgt.
Ab April 2003 wurden gegen 2376 Dorfschützer rechtliche
Schritte eingeleitet, weil sie an verschiedenenVerbrechen beteiligt
sind. Im weiteren wurde gegen 2275 Dorfschützer Verfahren
eingeleitet, mit der Begründung der PKK unterstützt
zu haben.
(20. 11. 2003 - Özgür Politika/DIHA)
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