|
================================================
01 [7stern] 7stern im Dezember
von 7stern <7stern.kultur (at) kpoe.at>
================================================
KULTURZENTRUM - CAFÉ 7STERN
1070, siebensterngasse 31
tel. 0699/15236157
7stern (at) action.at
www.7stern.net
Das Café hat täglich außer Sonntag von 16-2 Uhr
geöffnet.
Anfragen bezüglich Saalmiete und Veranstaltungen:
Waltraud Stiefsohn, 0676/5421638Das 7STERN im DEZEMBER
Mi 1.12. 20.00 Kabarett: KARL FERDINAND KRATZL
Fr 3.12. 20.00 Konzert: wALTER EGOn.
Ein Pop-Fun(k)-Kabarett-Konzert
Di 7.12. 20.00 Das Erste Wiener Lesetheater:
DEUTSCHE WEIHNACHT. Texte aus Emigration und KZ
Fr 10.12. 20.30 Konzert: PHONICMONKEY
Songs aus 4 Jahrzehnte.
Sa 11.12. 19.00 Vernissage: Bilder, Objekte von ANDREAS LUF
Kopfbekleidungen von EVA KIM HEU
Mo 13.12. 19.00 Im Rahmen der ≥Neubauer Adventwanderung„:
WILDE WÜNSCHE: Best of Worst of Wunschgedichte!
20.00 WILDE WORTE: STAMMTISCH. Gast: Lydia Rabl
Mi 15.12. 19.00 Buchpräsentation: LING PING
Spitzentanz und Rote Bibel,von Ilse Maderbacher
Es liest: Gabriela Schmoll
Do 16.12. 19.30 Uruquay: mit Chico Reyes
Sa 18.12. 21.00 Konzert: PANOPTICON und ALCOHOL FUELED BREWTALITY------------------------------
Mittwoch, 1. Dezember, 20 Uhr
Kabarett
Karl Ferdinand Kratzl
Parzifal, der heilige Depp
Ein ≥Standard„-Journalist mutmaßt, dass ≥kein
Mensch in Österreich so denkt wie Kratzl„. Zudem dürfe
geargwöhnt werden, dass er von einem anderen Stern komme. Heute
ist er auf jedem Fall im 7*stern. Hinkommen und sich selber überzeugen.
Dieses Kabarett findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Bock
auf Kultur" statt.
Eintritt: Spende für das Flüchtlingsprojekt von Ute Bock.----------------------------
Freitag, 3. Dezember, 20 Uhr
KONZERT
wALTER EGOn: Die Geschichte eines Aufbruchs -
Ein Pop-Fun(k)-Kabarett-Konzert
Das ist die Geschichte von Walter Egon, der mit seinem Leben sehr
zufrieden ist. Eine Führungsposition im Landwirtschaftsministerium
mit eigenem Zimmer und Vollholzschreibtisch - und die einzige, die
immer nur Pech hat, ist seine Kollegin, Frau Renate. Doch warum geht
ihm dieser Blues nicht aus dem Ohr? Und warum steht plötzlich
dieser Vogelkäfig in seinem Büro? Und wer ist dieser Mann,
der behauptet, er sei vom Teufel geschickt worden?
Die Idee, die meisten Texte und Songwriting sind von Kurt T. Bauer.
Die Band: Kurt T. Bauer (Gesang, Gitarre), Thore Bauer (Gitarre),
Pauli Gallister (Tasten), Christian Haupt (Bass), Stoffi Hofer (Schlagzeug)
Für Kartenreservierungen:
Kurt Thomas Bauer; Tel. 0699/11329929; Mail: ktb (at) kurtthomasbauer.at
UKB: 8.- Euro-----------------------------
Dienstag, 7. Dezember, 20 Uhr
Das Erste Wiener Lesetheater präsentiert:
Deutsche Weihnacht
Texte aus Emigration, KZ und Todeszelle,
zusammengestellt von Gerald Grassl
Mitwirkende: Helga Eichler (VA), Gerald Grassl (MVA), Ottwald John,
Christa Kern, Sabina Schreib, Rolf Schwendter
Wie gestalteten Frauen in Ravensbrück Weihnachten, wie die Kinder
am Spiegelgrund, Verfolgte auf der Flucht und die Häftlinge in
Flossenbürg?
Zu diesem Thema hat Gerald Grassl in Kleinarbeit zahlreiche Texte
zusammengetragen, die das Erste Wiener Lesetheater anlässlich
des kommenden Weihnachtsfestes lesen wird.---------------------------------
Freitag, 10. Dezember, 20.30 Uhr
Konzert
Phonicmonkey
phonicmonkey - 12 Saiten und 2 Stimmen bringen ihre Ohren zum Klingen.
Bruno Reininger (guitar) und Uwe Urbann (vocals and guitar) präsentieren
sehr persönliche Coverversionen von lang ersehnten und oft gehörten
Songs aus 4 Jahrzehnten. Die beiden unerschrockenen Performer tauchen
ein in die Untiefen der Rock- und Popgeschichte und bringen die eine
oder andere Songperle zum Vorschein. Phonic Monkey laden Sie ein zu
dieser Expedition durch den musikalischen Dschungel und freuen sich
mit Ihnen auf einen stimmungsvollen und heißen Abend!
www.phonicmonkey.at
UKB: 5.- Euro------------------------------
Samstag, 11. Dezember, 19 Uhr
Vernissage
Dostojewskis Salon im 7Stern
Bilder, Objekte von Andreas Luf
Kopfbekleidungen von Eva Kim Heu
Permanent Concert:
OHKEY & DOHKEY & FRIENDS
TULLIPAN - KILIAN - ANDI LUF
singende Säge, Maultrommel, Soundmachine, Bass, Keyboard, Sax,
Flöten, Drum...
DJ-Lines----------------------------
Montag, 13. Dezember,
Ab 19 Uhr
im Rahmen der ≥Neubauer Adventwanderung„:
WILDE WÜNSCHE: Best of Worst of Wunschgedichte!
Ab 20 Uhr:
WILDE WORTE
Literatur, Musik und Kleinkunst
mit Freier Wildbahn und Wunschgedichten
Gastgeber: Michaela Opferkuh, Franz Hütterer, Richard Weihs
Gast: Lydia Rabl
STAMMTISCH
Seit acht Jahren verfasst Lydia Rabl für den AUGUSTIN, die ≥Erste
österrreichische Boulevard-Zeitung„, ihre beliebte Gesprächskolumne
≥Stammtischkorrespondenzen„. Das Stamm-Personal, für
die treuen Leser mittlerweile gute alte Bekannte, ringt dabei in pointierten
Wortmeldungen um die Bewältigung der mannigfachen Anfechtungen
des Wiener Alltags. Die Treffsicherheit von Rabl‚s satirischen
Klein-Kunstwerken wurde erst kürzlich eindrucksvoll bestätigt:
Durch eine Klage wegen Rufschädigung!------------------------------
Mittwoch, 15. Dezember, 19 Uhr
Buchpräsentation
LING PING -
Spitzentanz und Rote Bibel
von Ilse Maderbacher
Diese in der Methode der Oral History erarbeitete Biographie behandelt
die Lebensgeschichte einer 1945 geborenen chinesischen Balletttänzerin
von ihrer Kindheit bis zu ihrer Auswanderung nach Österreich
im Jahr 1980. Ling Ping Bai, Tochter einer wohlhabenden Shanghaier
Familie, war am Höhepunkt ihrer Karriere als Tänzerin des
chinesischen Staatsopernballetts zur Zeit der Kulturrevolution Mao
Zedongs Gattin Jiang Qing direkt unterstellt und als solche unmittelbare
Zeugin bedeutender politischer Ereignisse und sozialer Entwicklungen.
Es liest Gabriela Schmoll.-----------------------------------
Donnerstag, 16. Dezember, 19.30 Uhr
Infoveranstaltung und Diskussion
über und zu Uruquay.
Mit Chico Reyes
Unser chilenischer Freund Chico ist vor zwei Jahren mit seiner Familie
von Österreich nach Uruquay ausgewandert. Wir wollen die kurze
Zeit seiner Anwesenheit in Österreich nutzen, um von ihm seine
Eindrücke der Entwicklung in Uruquay zu erfahren.-----------------------------
Samstag, 18. Dezember, 21 Uhr
Konzert
PANOPTICON und ALCOHOL FUELED BREWTALITY
Zwei aus Wien kommende Bands, die sich zwischen Rock und Metal bewegen.
UBK: 4.- Euro
_______________________________________________
7stern mailing list
7stern (at) kpoe.at
http://www.kpoe.at/mm/listinfo/7stern
================================================
02 ≥THE GREAT TELEVISION SWINDLE„
von Rabenhof Presse <rabenhof_presse (at) gamuekl.org>
Organization: gamuekl
================================================
≥THE GREAT TELEVISION SWINDLE„ - Eine Expedition durch
50 Jahre Fernsehgeschichte von und mit maschek.
Premiere: 11.Jänner 2005
Weitere Vorstellungen: 13., 14., 15., 21., 22. Jänner 2005
Beginn: 20 Uhr
RABENHOF THEATER
A-1030 Wien; Rabengasse 3
Kartenreservierungs-Hotline: Tel. 01/712 82 82
Infos + Online-Reservierung unter: http://www.rabenhof.at
Kartenpreise: * 16,-- / * 9,--
THE GREAT TELEVISION SWINDLE
- Eine Expedition durch 50 Jahre Fernsehgeschichte
≥In dieses Kastl wird eh niemand einischaun„, Julius
Raab 1956, über die Zukunft des Fernsehens.maschek decken auf:
Dass man das Fernsehen ≥den Roten überlassen„ könne,
stellte sich schon nach kurzer Zeit als fatale Fehleinschätzung
der schwarzen Politik heraus. Der Kampf der ÖVP um die Rückeroberung
des österreichischen Fernsehens tobt nun seit fünfzig
Jahren hinter den Kulissen:
Vom Schwarz-Weiß-TV mit streng limitierten Ausstrahlungszeiten
und Empfangsgeräten, über schrilles, doch langsames -
70er Jahre Farbfernsehen, hin zur heutigen Rund-um-die-Uhr-Bestrahlung
aus aggressiv-fröhlichem Jugendwahn, inszenierten Scheinrealitäten
und einer Informationskultur aus verkürzten Infotainment-Häppchen
und belanglosen ≥Soft-News„.
Mit televisionärem Eifer, der selbst einem amerikanischen Verteidigungsminister
fanatisch zu Gesicht stehen würde, widmen sich maschek mit
uneingeschränkter heiliger Sorgfalt den Rätseln, die Österreich
seit 1955 bewegen:
War ≥Russisch für Anfänger„ sozialistische
Propaganda, oder visionärer Weitblick? Ein Leben ohne Unterleib,
wie paaren sich Fernsehsprecher? Ist Karl Moik geklont, Heinz Conrads
ein lebendes TV-Hospiz und Wolfgang Schüssel wirklich eine
Cyberanimation? ≥Wer bastelt mit?„ - die Verharmlosung
neoliberaler Kinderausbeutung, oder sozialistische Kaderschmiede
für Jungproletarier? Erschütternde Fragen, auf die maschek
die Antwort geben.
The Great Television Swindle ist eine De- und Rekonstruktion von
Fernsehmaterial, drastische Umdeutung, brachiale Neusynchronisation
und verschrobene Montage und Collage. Es bürstet das öffentlich-rechtliche
Staatsfernsehen gegen seine Stromlinienform und entkräftet
das Klischee, dass Fernsehen früher besser gewesen wäre.
Nach den höchst erfolgreichen ≥maschek.redet.drüber„-
Abenden im Rabenhof präsentiert das Gemeindebau Theater die
Kult-Truppe in ihrer ersten abendfüllenden Bühnen-Show,
einer satirischen Abrechnung mit 50 Jahren österreichischer
Zeitgeschichte zum offiziellen ≥Gedankenjahr 2005„.
BIOGRAFIE
maschek. wurde 1996 geboren, als sich Peter Hörmanseder (*1970
in Wels), Ulrich Salamun (*1971 in Köln) und Robert Stachel
(*1972 in Wiener Neustadt) beim Studium an der Universität
Wien kennen lernten. Das erste Jahr wurde an diversen Konzepten
und einer Internet-Site mit fast keinen Lesern gebastelt, dann ist
ein Jahr lang gar nichts passiert.
Relaunch im Sommer 1998 als Radiosendung auf Orange 94.0, dem freien
Radio in Wien. Erste Bühnenshow im legendären Wiener Wohnzimmerclub
"Hobbythek" im Dezember 1998. Dort entdeckt der Filmwissenschafter
und DJ Drehli Robnik maschek und bietet ihnen einen Auftritt vor
noch mehr Publikum in seinem "Soft Egg Café" im
Flex an.
Seither spulten maschek über 100 Shows ab, unter anderem im
Schikaneder Kino, im Flex, im Rhiz, bei der Diagonale in Graz, in
der Salzburger ARGE Nonntal, in der Stadtwerkstatt Linz, im Hamburger
Pudel-Club, im Sprengel in Hannover oder an der Volksbühne
in Berlin.
Der Kurzfilm "Der graue Star 2 - die Wehrmacht" aus dem
Jahr 1999 lief und läuft dank des Wiener Filmlabels "Sixpack"
auf zahlreichen Festivals (u.a. Diagonale/Graz, Transmediale/Berlin,
Viper/Basel, VideoEx/Zürich, Cinematexas Festival) und kam
im Jahr 2002 ins Finale des Internationalen Medienkunstpreis des
SWR. Eröffnungsredner der Viennale 2002.
In den Spielzeiten 02/03/04 wurde maschek. doppelt sesshaft und
kreierte einmal im Monat unter dem Titel "maschek.redt.drüber"
einen Rückblick auf das televisionäre Geschehen für
den Wiener Rabenhof und das Grazer Theater im Bahnhof, mit Ausflügen
in den Rest des ORFschen Sendegebiets.Aktuelle Infos: http://www.maschek.org
--
Rabenhof Presse
Tel: +43-699-1-913 14 11
Fax: +43-1-913 14 11
1030 Wien; Rabengasse 3
================================================
03 Spielplan Jänner 05
von Rabenhof Presse <rabenhof_presse (at) gamuekl.org>
================================================
Rabenhof Theater
SPIELPLAN - Jänner 2005
THE GREAT TELEVISION SWINDLE
Eine Expedition durch 50 Jahre Fernsehgeschichte
von und mit maschek
PREMIERE: 11. Jänner 2005
13., 14., 15., 21., 22. Jan. 2005
Beginn: 20 Uhr
Kartenpreise: * 16,-- / * 9,--
HAUS, FRAUEN, SEX.
≥Die Bumserei, das ist der Anfang vom Ende.„
Ein Stück von Margit Schreiner,
gespielt von Andreas Vitásek
Regie: Thomas Gratzer
18., 19., 20., 25., 26., 27. Jan. 2005
1., 2., 3., 4., 5., 16., 17., 22., 23., 24. Feb. 2005
Beginn: 20 Uhr
Kartenpreise: * 20,-- / * 10,--
_______________________________________________
NEUE VAHR SÜD
Pop-Poet Sven Regener liest aus seinem neuen Roman
LESUNG: 28. Jänner 2005
Beginn: 20h
Kartenpreise: * 15,-- / * 12,--
_______________________________________________
RAP ATTACK
A Hiphop Story
29. Jänner 2005
Beginn: 20h
Kartenpreise: * 16,-- / * 9,--
_______________________________________________
NACHTSCHICHT IM GEMEINDEBAU:
CAFÉ NOVUM
Live aus dem kleinen Sendesaal des Rabenhof Theaters mit Matthias
Jodl, Andreas Fazekas, Klaus Kriz.
Jeden zweiten Freitag 2005
Beginn: 23 Uhr
Eintritt frei!!!
--
Rabenhof Presse
Tel: +43-699-1-913 14 11
Fax: +43-1-913 14 11
1030 Wien; Rabengasse 3
================================================
04 Bitte weiter sagen
von "Republikanischer Club" <Repiklub (at) surfeu.at>
================================================
Anbei die Ankündigungen für die kommenden Veranstaltungen
im RC, bitte weiter sagen und weiter e-mailen. Weiters wollen wir
noch auf eine Solidaritätshomepage der ÖH www.oeh-direkt.at
hinweisen, auf der man/frau sich eintragen kann.Programm - Republikanischer
Club ˆNeues Österreich, Rockhgasse 1, 1010 Wien, Eingang
Cafe Hebenstreit
Dezember 2004
Mittwoch, 1. Dezember, 19 Uhr
"Das andere Gesicht Amazoniens" - Der Fluch des Erdöls
für den Regenwald und seine BewohnerInnen. Eine Veranstaltung
des "Klimabündnis Österreich" im Rahmen des
EU-Projekts "Schwarzes Gold aus grünen Wäldern"
über die Erdölförderung in Amazonien und die daraus
resultierenden sozialen und ökologischen Folgen für indigene
Gemeinschaften. Gastreferent: Rayu Fredy ALVARADO GREFA (Ecuador,
Koordinator f. intern. Kommunikation, RECOKA -CORCK). Einführende
Worte: Angela RIEDMANN (Klimabündnis Österreich)
Donnerstag, 2. Dezember, 19 Uhr
"Darf man denn des - über Steuergerechtigkeit sprechen?"
Während es zum guten Ton gehört, über Ausgabenkürzungen
allerorts zu sprechen, scheint die Diskussion über eine zeitgerechte
einnahmenseitige Wirtschaftspolitik verpönt zu sein. Eine Diskussion
zum neoliberalen Mainstream: Mit: Christoph MATZNETTER (Wirtschaftssprecher,
SPÖ), Werner KOGLER (Wirtschaftsprecher, Grüne), Martin
SCHENK (Armutskonferenz), Helene SCHUBERTH (BEIGEWUM), Nonno BREUSS
(Attac Wien).
Buchtipp: "Was Reichtümer vermögen", Paperback,
340 Seiten; ISBN 3-85476 -128-7, Herausgeber: Armutskonferenz, BEIGEWUM,
Attac
SYMPOSIUM FRAUEN UND STÄNDESTAAT
Symposium: organisiert vom Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung,
unterstützt vom RC und dem Frauenbüro der Stadt Wien,
in den Räumen des Republikanischen Clubs ˆNeues Österreich:
Donnerstag, 9. Dezember 2004, 19 Uhr (der 1.Teil fand am 18.11.
statt, der 2.Teil war ursprünglich für 25.11. angekündigt,
wurde auf 9.12. verschoben)
Frauen und der Ständestaat II - politisches Podium - Zur Relevanz
der wenig aufgearbeiteten Ständestaat - Tradition für
heutige Rollenbilder, politische Strategien und Zielvorstellungen
von Frauen. Mit: Gerlinde HAUER, Friedrun HUEMER (Grüne Stadträtin,
a. D.), Irmtraut KARLSSON (Abg. z. NR, SPÖ, a. D.), Moderation:
Brigitte LEHMANN (Verein f. d. Geschichte der Arbeiterbewegung)
HINWEIS: Freitag, 3. Dezember, 19 Uhr
Die "Parti Socialiste Francais in Österreich" lädt
Caspar EINEM zum Gespräch über die EU-Verfassung in den
Republikanischen Club. Am 1.12. werden die franz. Sozialisten intern
über die EU Verfassung abstimmen. Das Endergebnis ist sehr
ungewiss. Das Gespräch führt Pierre AVEDIKIAN (PS Francais
in Österreich)Programmgestaltung: Sibylle Summer, Andrea Mautz,
Brigitte Lehmann
Impressum: Republikanischer Club -Neues Österreich, Rockhgasse
1, 1010 Wien, repclub (at) repclub.at, Ktnr.: 610 620 502; Bzl.:12000
B
================================================
05 termine + gratulation
von el awadalla <el (at) awadalla.at>
================================================
6. 12. 2004, 19h
Literaturhaus Wien, 1070, Zieglergasse 26a
Dialektoffensive
Neuerscheinungen im Dialekt
Zum Abschluß eines für die Österreichischen DialektautorInnen
sehr
erfolgreichen Jahres gibts ein paar Hailaits: Neue Bücher
von Axel Karner, Annemarie Regensburger, Eugenie Kain; CD
von Elisabeth Wäger. Die AutorInnen lesen und erzählen.
Moderation: el awadalla
!Programmergänzung!
Andreas J. Fasching, vielseitiger Musiker, Liedermacher, Autor,
Mitglied
der Österreichischen DialektautorInnen und Widerstandsleser,
hat den
Musikpreis des Wettbewerbs "hocknstad" gewonnen. Aus diesem
Anlaß wird
er bei der Veranstaltung der Dialektoffensive anwesend sein, seine
neue
CD präsentieren, Gratulationen entgegennehmen und mindestens
ein Lied
singen ...
http://www.noel.gv.at/presse/msg2004/2004-11-25_10-44-55.htm
*******
4. und 5. 12. 2004
Literaturhaus Liechtenstein, Dorfstrasse 24, 9495 Triesen
Tage für Text und Kritik
Samstag, 4. Dez. 14.00 bis 17.00 und 18.00 bis 21.00 Uhr
Text & Kritik in sechs Runden.
Mit den Tagen für Text und Kritik sollen bei SchriftstellerInnen
und
LeserInnen diesseits und jenseits der Grenze kreative Prozesse und
Ideen
in Gang gesetzt werden. Tage für Text und Kritik ist eine Werkstatt
mit
Seminarcharakter. Die AutorInnen aus Österreich, bzw. aus Liechtenstein
oder der Schweiz sind eingeladen, unveröffentlichte Texte in
gemeinsamer
Runde zu lesen, zu besprechen und zu diskutieren. Es geht um
konstruktive Kritik an bereits bestehenden, noch unveröffentlichten
Texten.
Die Veranstaltung ist öffentlich.Die AutorInnen: Markus Köhle
(Innsbruck und Wien)
Traude Korosa (Wien)
Ulrike Längle (Bregenz)
Gerhard Beck (Schaan)
El Awadalla (Wien und Burgenland)
Stefan Sprenger (Liechtenstein)
KritikerInnen und ModeratorInnen:
Roman Banzer, Leiter des Literaturhauses Liechtenstein
Erika Kronabitter, Literaturwissenschafterin & Autorin(Feldkirch)
Sonntag, 5. Dezember 2004, 10.30 Uhr Lese-Matinee von der AutorInnen
gestaltet.
*******
Widerstandslesungen:
2. 12. 2004, 17h
Ballhausplatz, Wien
270. Widerstandslesung
mit den üblichen Verdächtigen9. 12. 2004, 17h
Ballhausplatz, Wien
271. Widerstandslesung
mit Eva Jancak, Christine Werner und den üblichen Verdächtigen
Nach der Widerstandslesung jeweils um 19:45 am selben Ort:
Speakers Corner
--
widerstandslesung jeden donnerstag 17 bis 19 uhr
1010 wien, ballhausplatz 1a.
http://www.awadalla.at/
================================================
06 Buchpräsentation EIN TAG HONIG EIN TAG ZWIEBEL
von Di. 14. Dezember 2004, 18.30h
================================================
EINLADUNG
zur Buchpräsentation
EIN TAG HONIG EIN TAG ZWIEBEL
DAGMAR FRÜHWALD / HANNA SCHIMEK
Di. 14. Dezember 2004, 18.30h
WIEN MUSEUM Karlsplatz
Aus fünfzehn Sprachen von heute in Wien lebenden MigrantInnen
haben die KünstlerInnen Dagmar Frühwald und Hanna Schimek
Sprichwörter zusammengetragen, aufgezeichnet und übersetzt.
es sprechen
WOLFGANG KOS, Direktor Wienmuseum
LAbg Dr. MICHAEL LUDWIG, Verband Wiener Volksbildung
MAG. THOMAS FRITZ, Verband Wiener Volksbildung
Lesung der Sprichwörter in fünfzehn Sprachen
Dagmar Frühwald / Hanna Schimek
EIN TAG HONIG
EIN TAG ZWIEBEL
Ähnlichkeiten / Bilder / Gleichnisse
Sprichwörter aus 15 Ländern,
Essays: Tarek Eltayeb, Thomas Fritz
12x16cm, 280 Seiten, davon 110 Farbseiten,
Preis: 15*.-, ISBN: 3-900799-598
Erhältlich bei: Edition Volksbildung,
Tel.:00431 89174/20 und im Buchhandel
--
Dr. Cornelia Kogoj
Initiative Minderheiten
Gumpendorfer Str. 15/13
A-1060 Wien
Tel.: (+43 1) 586 12 49-18
Fax: (+43 1) 586 82 17
www.initiative.minderheiten.at
www.gastarbajteri.at
================================================
07 21.Dezember: Transdanubien - Weihnachtsessen
von Transdanubien gegen Schwarzblau" <transdanubien (at) gegenschwarzblau.net>
================================================
Liebe TransdanubierInnen und SymphatisantInnen !
Auch dieses Jahr findet wieder das alljÀhrliche
Weihnachtsessen
mit echter traditioneller chinesischer KÃπche statt!
Wann: Dienstag, 21.12.2004 ab 18:30
Wo: Chinarestaurant "Sun", Donaufelderstr. 229, 1220 Wien
Kosten: 12 * / Person
Achtung ! Eine ANMELDUNG bis 13.12.2004
via Email an transdanubien (at) gegenschwarzblau.net
erforderlich - teilt uns in der Nachricht bitte mit,
fÃπr wieviel Personen Ihr reservieren wollt!
Auf euer Kommen freut sich
Stefan fÃπr
[]
UnabhÀngige Ãπberparteiliche Initative
in Floridsdorf und Donaustadt
http://www.gegenschwarzblau.net/transdanubien
_______________________________________________
================================================
08 Venezuel-Info.net Newsletter - Veranstaltungen
from venezuela-info.net <office (at) venezuela-info.net>
================================================
Liebe TransdanubierInnen und SymphatisantInnen !
Auch dieses Jahr findet wieder das alljÀhrliche
Weihnachtsessen
mit echter traditioneller chinesischer KÃπche statt!
Wann: Dienstag, 21.12.2004 ab 18:30
Wo: Chinarestaurant "Sun", Donaufelderstr. 229, 1220 Wien
Kosten: 12 * / Person
Achtung ! Eine ANMELDUNG bis 13.12.2004
via Email an transdanubien (at) gegenschwarzblau.net
erforderlich - teilt uns in der Nachricht bitte mit,
fÃπr wieviel Personen Ihr reservieren wollt!
Auf euer Kommen freut sich
Stefan fÃπr
[]
UnabhÀngige Ãπberparteiliche Initative
in Floridsdorf und Donaustadt
http://www.gegenschwarzblau.net/transdanubien
_______________________________________________
================================================
09 WG: Donnerstagsspeakerscorner (2.12.) zur
Spitalsfinanzierung; MieterInneninfo; Personalvertretungswahl
von "August Faschang" <august.faschang (at) oeticket.com>
================================================
================================================
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: August Faschang
Gesendet: Mittwoch, 01. Dezember 2004 14:13
Betreff: Donnerstagsspeakerscorner (2.12.) zur Spitalsfinanzierung;
MieterInneninfo; Personalvertretungswahl
Auch am Donnerstag (2.12.) gibt es zusätzlich zur wöchentlichen
Mahnwache gegen Schwarzblau in Österreich und Blaurot in Kärnten
vor dem Kanzleramt wieder einen Speakerscorner, diesmal zum Thema
"Gesunheitsreform 2004- das Ende vom Anfang; soziale Grundversorgung
am Beispiel der Spitalsfinanzierung". (Diese Woche gibt es
also ein Spezialthema aus dem Bereich "Gesundheitsreform",
für den Jänner ist ein Speakerscorner zum Gesamtkomplex
Gesundheitsreform in Vorbereitung.)
Treffpunkt ist um 19Uhr45 Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz, Beginn
20Uhr. Und danach sind wieder alle Teilnehmerinnen im Stammlokal
in der Neustiftgasse willkommen! Und wie jeden Donnerstag gibt es
schon ab 17Uhr die Widerstandslesung (Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz).
Personalvertretungswahlen 1.-2.12.: Bundesbedienstete und Landeslehrer/innen
können an diesen beiden Tagen auch mit dem Stimmzettel ihren
Unmut gegen die schwarzblaue Regierung kundtun und so hoffentlich
zu einer Niederlage für AUF (FPÖ) und ÖAAB/FCG (ÖVP)
beitragen.
Im ANHANG als Nachtrag zum Speakerscorner vom 7.10. wichtige Infos
für Mieter/innen zum Jahreswechsel von der MieterInnen-Initiative!
ANHANG für Mieter/innen:
Diese Information muss möglichst viele Menschen erreichen,
um eine
breite Gegenöffentlichkeit herzustellen! Mailen Sie diesen
Text allen
Ihren Freunden und Bekannten!
***** ***** ***** ***** ***** ***** *****
Die Bombe tickt....
Mit 1. Jänner 2005 tritt das neue "Wohnrechtliche
Außerstreitbegleitgesetz" in Kraft. Dieses Gesetz wird
sehr negative
Auswirkungen auf 1-2 Millionen österreichische Haushalte haben.
Es
bringt die Kostenpflicht bei allen bisher kostenfreien
Mietstreitigkeiten. Stellen Sie noch in diesem Jahr Ihre Anträge
bei der
Schlichtungsstelle!
Selbst eine sehr breite Ablehnungsfront (Caritas,
Arbeiterkammer, BAWOG, Bundes-ÖH, sämtliche MieterInnen-Organisationen,
Wohnungseigentümer-Vertretungen, soziale Interessenvertretungen
etc. und
selbst der OGH und einige Landesregierungen) scheiterte an der
Uneinsichtigkeit der schwarz-blauen Regierung.
Leider schweigen sich zur Zeit sowohl Opposition als auch die Medien
über die verheerenden Auswirkungen dieses Gesetzes aus, selbst
namhafte
MieterInnen-Organisationen haben ihren Widerstand aufgegeben
Wir vom parteiunabhängigen Verein MI-MieterInnen-Initiative
bleiben aber
dabei: Dieses mieterInnenfeindliche Gesetz muss weg!
Und wir haben eine Idee, wie das gehen könnte und Sie können
dabei eine
wichtige Rolle spielen. Als ersten Schritt müssen wir eine
breite
Öffentlichkeit herstellen. Dazu haben wir folgende Vorschläge:
Vorschlag 1:
Ihr persönlicher Schritt raus aus der Kostenfalle!
Wenn Sie das Gefühl haben, dass mit Ihrer Miete, mit Ihren
Betriebskosten, oder vielleicht mit einer Ablöse etwas nicht
stimmt oder
wenn notwendige Erhaltungsarbeiten durch die Verwaltung nicht
durchgeführt werden, dann stellen Sie noch in diesem Jahr einen
entsprechenden Antrag bei der Schlichtungsstelle! Wie das geht,
haben
wir auf unserer home-page unter http://mieterinnen.org dargestellt.
Hier
finden Sie auch noch weitere Informationen, Materialien zum Gesetz
und
entsprechende Tipps.
Vorschlag 2:
Information weiterleiten und die Kostenbombe entschärfen!
Leiten Sie dieses e-mail an Ihre Freunde und Bekannten mit einem
kleinen, persönlichen Einleitungssatz weiter. Vielleicht haben
diese
gerade ein Mietproblem. Sie helfen dann mit, die auf uns alle zurollende
Kostenbombe vorerst zu entschärfen. Und diese Bekannten sollen
das
e-mail wiederum an ihren Bekannten- und Verwandtenkreis weiterleiten
usw.>
Wir haben mächtige Gegner, aber auch der Riese Goliath wurde
vom kleinen
David besiegt!
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die
MI-MieterInnen-Initiative, Tel. 319 44 86!
================================================
10 ANKÜNDIGUNG
von "Ursula Napravnik" <ursula.napravnik (at) aon.at>
<widerstand (at) no-racism.net>
================================================
Hallo MUNDREDAKTION,
Bitte um Ankündigung.
MONOMANIA bringt eine neue CD heraus, Titel unbekannt, Songs unbekannt∑..aber
es gibt die Möglichkeit am Samstag bei Radio WIDERHALL Sendung
bei Radio Orange in der Zeit von 20 ˆ 21 Uhr Songs zu hören
und näheres zu erfahren. Live ist es möglich die Band
am Mittwoch den 22.12 beim Weihnachtskonzert vor Drahdiwaberl in
der arena zu lauschen.MUSIKALISCHER WIDERSTANDUrsula napravnik
================================================
11 freitag : 3.12.04 : Geiseln !!!
von juja <starsky (at) silverserver.at>
================================================
niemand wird kolonialisiert ..........................
niemand wird kategorisiert ...............................................
niemand fühlt sich verantwortlich .......................................................
::::::::::::::::: EINLADUNG ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
..............................."Geiseln" ca.30x40 cm Fotografie,
signiert, Auflage 10 Stück, sidy04
- SIDY ZUM KOLONIALEN KULTURGUTRAUB .........................................................
„Geiseln" (Performance)Die alten afrikanischen Kunstobjekte
sind, gemessen an ihrem Vorkommen, massiv in den Sammlungen der
westlichen Welt festgehalten.
Sie sind Zeugen einer dynamischen Kunstaktivität der Völker
Afrikas.
Der Abend thematisiert die Identität der Kunstwerke im Kontrast
mit ihrer jetzigen Verwendung.
Eintritt frei !!!TeilnehmerInnen:
Albert Huspeka, Agnes Achola, Gudrun Lenk-Wane, Ligia Fonseca,
Sidy M. Wane, Lucas Müller, Julia Zdarsky, Solomon ZimutoIhr
könnt afrikanisch essen, trinken, Musik hören, tanzen,
gerade angefertigten Zeichnungen oder Skulpturen kaufen, euch frisieren
oder kategorisieren lassen .......
Am Eingang werden Euro Geldscheine gegen eine lokale Währung
getauscht.Fr. 3. Dez., Sa. 4., 19 bis 22 Uhr : Volles Programm
Son. 5. 14-17 Uhr Galeriebetrieb.
Die Werftgalerie
Myrthengasse 4/1
A-1070 Wien www.werftgalerie.at
werftgalerie (at) kunstwerft.at
================================================
12 Erinnerung: Buchpräsentation und
Podiumsdiskussion "MigrantInnenorganisationen in
Wien", 2. Dezember
"Harald Waldrauch <waldrauch (at) euro.centre.org>
================================================
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir erlauben uns, Sie nochmals auf folgende Veranstaltung hinzuweisen:
Von Fußball und Folklore zur politischen Selbstbehauptung:
MigrantInnenorganisationen in Wien
Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation des Buches
≥Migrantenorganisationen in der Großstadt. Entstehung,
Strukturen und Aktivitäten am Beispiel Wien„ (Europäisches
Zentrum Wien) mit den AutorInnen, Harald Waldrauch und Karin Sohler,
der Stadträtin Sonja Wehsely sowie VertreterInnen von MigrantInnenorganisationen
Ort: Hauptbücherei Wien am Gürtel, Urban-Loritz-Platz
2a
Zeit: 2. Dezember 2004, 19h
Organisationen von MigrantInnen haben in der österreichischen
Öffentlichkeit bislang nur wenig Aufmerksamkeit gefunden: Zuwanderer
werden fast nie als kollektive gesellschaftliche und politische
Akteure wahrgenommen. Die inzwischen ca. 450.000 in Wien lebenden
MigrantInnen und ausländischen Staatsangehörigen und deren
Nachkommen haben in den letzten Jahrzehnten aber eine Vielzahl an
Organisationen mit den unterschiedlichsten Zielen und Aktivitäten
gegründet: Sie reichen von gemeinsamer Freizeitgestaltung und
Sportausübung, über die Pflege der Herkunftskultur und
Religion, bis hin zur Beratung und Betreuung, Verständigung
zwischen Minderheiten und österreichischer Mehrheit und auch
politischen Selbstorganisation und Interessenvertretung.
Das Europäische Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung
hat in einer vom Wiener Integrationsfonds, der MA57 und der Arbeiterkammer
Wien geförderten Studie, die jetzt in Buchform vorliegt, erstmals
einen Überblick über die Organisationen von MigrantInnen
in Wien gegeben sowie die Geschichte der Organisationslandschaft
der größten Herkunftsgruppen nachgezeichnet. Anlässlich
der Präsentation dieses Buches wollen die AutorInnen, Harald
Waldrauch und Karin Sohler, in einer Podiumsdiskussion mit der für
Integrationsfragen zuständigen Stadträtin Sonja Wehsely
sowie RepräsentantInnen von MigrantInnenorganisationen u.a.
über folgende Fragen diskutieren:
Wie haben sich die Strukturen, Zwecke und Aktivitäten von MigrantInnenorganisationen
in den vergangenen Jahrzehnten verändert und wodurch war dies
bedingt?
Welche Funktionen haben diese Organisationen für die Zuwanderer
selbst und für die österreichische Gesellschaft insgesamt?
Welche Rolle haben MigrantInnenorganisationen im Prozess der Integration
von Zuwanderern?
Sollte Integrationspolitik die Selbstorganisation von MigrantInnen
fördern, und wenn ja, wie?
Mit den AutorInnen diskutieren:
Sonja Wehsely (Stadträtin für Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal)
Araba Johnston-Arthur (Verein "Pamoja")
Darko Miloradovic (Verein "Jedinstvo")
Alexis Nshimyimana Neuberg (Obmann Wiener Integrationskonferenz,
Radio Afrika)
Gamze Ongan (Verein "Peregrina")
Moderation:
Dilek Çinar (Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik
und Sozialforschung)
Das präsentierte Buch wird bei der Podumsdiskussion zum Sonderpreis
von * 35 zu erwerben sein.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Sohler und Harald Waldrauch
""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""
Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung
Programmbereich: International Migration, Social Integration and
Diversity Management
Berggasse 17
A-1090 Wien
Tel: +43-1-319 45 05-37 bzw. 52
Fax: +43-1-319 45 05-59
E-Mail: sohler (at) euro.centre.org, waldrauch (at) euro.centre.org
Internet: http://www.euro.centre.org
================================================
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND MEINUNGEN
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
13 HOSI Wien begrüßt SPÖ-Parteitagsbeschluß
zu Lesben- und
Schwulenrechten
Kurt Krickler <Kurt.Krickler (at) hosiwien.at>
================================================
Medienaussendung der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien vom 1.
Dezember 2004:
HOSI Wien erfreut über SPÖ-Beschluss zu Lesben- und Schwulenrechten
"Wir sind sehr erfreut über den gestern am SPÖ-Bundesparteitag
beschlossenen Antrag zu einer umfassenden rechtlichen Gleichstellung
von Lesben- und Schwulen", erklärt HOSI-Wien-Obmann Christian
Högl. "Auch wenn es in der Vergangenheit schon mehrfach
zu einzelnen lesben- und schwulenpolitischen Themen Parteitagsbeschlüsse
gegeben hat, ist der jetzt sogar einstimmig beschlossene Antrag
die bislang eindrucksvollste Deklaration der SPÖ zu unseren
Forderungen."
"Der nunmehr beschlossene Katalog ist sehr detailliert ausgearbeitet
und deckt im Prinzip alle unsere Forderungen ab: Die Anerkennung
der homosexuellen NS-Opfer im Opferfürsorgegesetz, einen besseren,
umfassenderen Diskriminierungsschutz, Maßnahmen im Bildungsbereich
und vor allem die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher
Beziehungen bis hin zur Schaffung der Eingetragenen PartnerInnenschaft",
ergänzt HOSI-Wien-Obfrau Bettina Nemeth.
"Wir hoffen sehr, dass die SPÖ nach dieser sehr deutlichen
lesben- und schwulenfreundlichen Positionierung auch bei einer Regierungsbeteiligung
nach den nächsten Nationalratswahlen zu ihrem Wort stehen und
alle diese Punkte zügig umsetzen wird", meint Högl
abschließend.Rückfragehinweis:
Bettina Nemeth, Obfrau: Tel. 0699-11965265
Christian Högl, Obmann: Tel. 0699-11811038;
Kurt Krickler, Generalsekretär: Tel. 5451310 oder 0664-5767466;
office (at) hosiwien.at;
www.hosiwien.at
_______________________________________________
================================================
14 vassilakou
über bundes-sp-beschlüsse erfreut
von Grüne Andersrum <andersrum.wien (at) gruene.at>
================================================
2004-12-01 12:15
vassilakou erfreut: bundes-spö bestätigt grüne forderungen
nach gleichstellung von lesben, schwulen und transgender
Wiener Grüne erwarten, dass auch Wiener SP-Regierungsspitze
nachzieht.
Erfreut zeigt sich die Klubobfrau der Wiener Grünen, Maria
Vassilakou, über die gestrigen Beschlüsse zur Gleichstellung
von Lesben, Schwulen und Transgender am SP-Parteitag. Vassilakou:
"Noch vor kurzem wurden zahlreiche Grüne Anträge
und Forderungen von der Wiener SP-Regierung achselzuckend abgelehnt,
nun erhalten diese Forderungen, etwa die Errichtung eines Mahnmals
für trans- und homosexuelle Opfer des NS-Regimes, eine SPÖ-Mehrheit
am Bundesparteitag. Das ist ein überraschender Fortschritt!"
Vassilakou weiter: "Bislang wurden diese politischen Fragen
nur am Rande diskutiert. Seit der Sommerdebatte über gleichgeschlechtliche
LebenspartnerInnenschaften und den Vorschlägen zum Grünen
Zivilpakt (Zip) scheint in Österreich endlich ein Durchbruch
gelungen zu sein, wie die nunmehrigen Beschlüsse der bisher
eher zögerlich agierenden SPÖ beweisen."
Auch die angekündigte mittelfristige Öffnung des Eherechts
für lesbische und schwule Paare sieht Vassilakou als "logischen
übernächsten Schritt, denn das Eherecht benötigt
ohnehin eine den modernen Gegebenheiten angepasste Reform. In diesem
Fall ist die Öffnung dieses staatlichen Rechtsinstituts für
gleichgeschlechtliche Paare mehr als nur eine Option", so Vassilakou.
Ob die engagierten Anträge der SoHo (Sozialismus & Homosexualität)
auch von der Wiener SP-Regierungsspitze mitgetragen werden bleibt
für Vassilakou noch eine offene Frage: "Papier ist bekanntlich
geduldig. Lesben, Schwule und Transgender haben sich aber Taten
und Handlungen verdient. Deshalb werden wir im nächsten Gemeinderat
unsere, zum Teil mit den SoHo-Anträgen gleichlautenden Anträge,
wieder einbringen. Man darf über das Abstimmungsverhalten der
Wiener SPÖ diesmal wirklich gespannt sein", so Vassilakou
abschließend.
_______________________________________________
================================================
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
WADI
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
15 Glaube und Gemüt: schiitische Gruppen und Parteien im Irak
von wadi_wien (at) hotmail.com
================================================
Glaube und Gemüt
Religiös? Politisch? Oder beides?
Thomas Schmidinger über Gemeinsamkeiten und Gegensätze
schiitischer Gruppen und Parteien im Irak
Die Spaltung der Umma, der islamischen Gemeinschaft, in Sunna und
Schia geht auf Nachfolgestreitigkeiten nach dem Tod Muhammads zurück.
Während ein Teil der Gemeinde sich hinter Ali stellte, der
aus der Familie Muhammads stammte und mit dessen Tochter Fatima
verheiratet war, unterstützte ein anderer Teil den Schwiegervater
Muhammads, Abu Bakr, der sich schließlich das Amt des Kalifen
(»Nachfolger«) sichern konnte.
Enttäuschte Anhänger Alis, die es ihrem Vorbild nicht
verzeihen konnten, dass er sich Abu Bakr unterordnete, verließen
daraufhin die Gemeinde und bildeten fortan unter dem Namen Karigiiten
(»die Ausgeschiedenen«) die erste Sekte des Islam. Als
Abtrünnige verfolgt, konnten sich Nachkommen dieser Gruppe
nur noch im Oman, auf der tunesischen Insel Djerba und in einigen
Oasen der algerischen Sahara halten.
Die anderen Anhänger der Partei Alis (»Schiat Ali«)
hielten weiter zu ihm, den sie als Imam, als Führer der Gläubigen
verehrten und der schließlich auch zum vierten Kalifen gewählt
wurde. Nach seiner Ermordung kam es jedoch erneut zum Konflikt zwischen
den Anhängern Alis und den Unterstützern der alten mekkanischen
Adelsfamilie der Umayyaden, die mit Uthman bereits den dritten Kalifen
gestellt hatte. Mu‚awiya schwang sich in Damaskus zum Kalifen
und damit zum Begründer der Umayyaden-Dynastie auf.
Nach dem Tod Mu‚awiyas, der von den Anhängern der Schiat
Ali als Usurpator betrachtet wurde, lehnte sich der jüngere
Sohn Alis, Hussein, gegen Mu‚awiyas Nachfolger Yazid auf.
Er wurde jedoch mit seinen Anhängern bei Kerbala von Yazids
Truppen getötet. Dem Gedächtnis dieses Martyriums Husseins
gilt heute das wichtigste religiöse Fest der Schiiten, Ashura,
das mit Passionsspielen, Selbstgeißelungen und anderen Trauerbekundungen
begangen wird.
Sunna und Schia
Aus dieser Anhängerschaft Alis und Husseins entwickelte sich
die Schia, die unterlegene und sich damit aber auch immer wieder
als religiöse Richtung der Entrechteten und Unterdrückten
verstehende Richtung des Islam, was der Schia im Irak immer wieder
ein gewisses sozialrevolutionäres Potenzial gegenüber
den sunnitischen Herrschern gab.
Religiös unterscheiden sich Sunna und Schia neben der zentralen
Stellung des Martyriums Husseins durch die Gefolgschaft zum Imam,
der als spiritueller Leiter der Gläubigen auch über besonderes
Wissen verfügt, das bei einigen extremen Gruppen der Schia
zu einer stark esoterischen Überfrachtung führt. Um die
Frage der Anerkennung der Imame spaltete sich die Schia immer wieder
in rivalisierende Strömungen auf.
Die Hauptrichtung der Schia, der auch die irakischen Schiiten angehören,
ist jedoch die Imamiya oder Zwölfer-Schia, die in ihrer religiösen
Praxis und Theologie gemeinsam mit der Zaidiya, dem sunnitischen
Mainstream des Islam, am nächsten kommt. Die Zwölfer-Schiiten
stellen gewissermaßen die orthodoxeste Richtung der Schia
dar. Ihre Verehrung Alis und der Imame führt nicht zu deren
Vergöttlichung. Die religiösen Pflichten entsprechen jenen
der Sunna, die Gebete weichen nur in Details davon ab.
Die Zwölfer-Schia kennt eine Abfolge von zwölf Imamen,
die mit Ali beginnt und mit Muhammad al-Mahdi endet. Dieser soll
Sohn des letzten historisch bezeugten Imam al-Hassan al-Askari gewesen
und als Kind »verschwunden« sein. Der zwölfte Imam
gilt seither nicht als verstorben, sondern lediglich als »abwesend«.
Mit seiner Wiederkehr als Mahdi verbindet die Imamiya Endzeiterwartungen.
Der Mahdi soll ein Paradies auf Erden errichten. Seine Herrschaft
soll sieben oder 19 Jahre dauern, wovon jedes Jahr so lang wie zehn
gewöhnliche Jahre sein soll.
Obwohl sich die Zwölfer-Schia in ihrer religiösen Praxis
wenig von jener der Sunna unterscheidet, stand auch sie immer wieder
im Verdacht der Häresie. Ihr Charakter als Religion der von
sunnitischen Herrschern Unterdrückten enthielt immer auch einen
Aspekt des Subversiven und der Bedrohung der Herrschaft. Zwar arrangierten
sich auch schiitische Geistliche immer wieder mit sunnitischen Herrschern,
allerdings blieb gerade in der Schia immer auch die Erinnerung an
sozialrevolutionäre Aspekte des Islam erhalten.
Die Schia im Irak ist ein prototypisches Beispiel für die Charakterisierung
der Religion durch Karl Marx, der in ihr nicht nur das »Opium
des Volks« sah. Diesem Diktum geht folgende Charakterisierung
voraus: »Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck
des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche
Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur,
das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser
Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.« (1)
Kommunismus und Geistlichkeit
Als dissidente islamische Strömung im sunnitisch beherrschten
Osmanischen Reich, zu dem Mesopotamien seit dem frühen 16.
Jahrhundert gehörte, war die Schia der osmanischen Provinzen
Basra und Bagdad bis ins 19. Jahrhundert wenig zentralisiert. Zwar
lagen mit den Gräbern der meisten schiitischen Imame und dem
Ort des Martyriums Husseins bei Kerbala die wichtigsten schiitischen
Wallfahrtsstätten im heutigen Irak. Allerdings spielte die
Schia gegenüber der Sunna, der das osmanische Herrschergeschlecht
angehörte, eine untergeordnete religionspolitische Rolle. Auch
der Anteil der schiitischen Bevölkerung Mesopotamiens stieg
erst in den letzten Jahrhunderten auf rund 60 Prozent der irakischen
Bevölkerung an.
Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten die
schiitischen Gelehrten im Irak wegen eines Generationswechsels der
Gelehrten im Iran die religiöse Führung der Schia im Irak
zentralisieren. Muhammad Hassan Najafi trat als erste universell
anerkannte Führungspersönlichkeit der imamitischen Schia
auf und konnte damit die geistliche Führung der Zwölfer-Schia
in Najaf bündeln. Seither befindet sich mit dem marga al-taqlid
(»Quelle der Nachahmung«) die zentrale Führungspersönlichkeit
der imamitischen Schia im Irak.
Die schiitische Geistlichkeit mischte sich kaum ins politische Leben
ein, sondern gehörte einer quietistischen Strömung an.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ging sie davon aus, dass bis
zur Wiederkehr des Mahdi kein idealer islamischer Staat möglich
und es für die Geistlichkeit deshalb besser sei, sich direkter
politischer Interventionen zu enthalten.
Die traditionelle Geistlichkeit fand deswegen keine Antworten auf
die sozialen Probleme der politisch und ökonomisch benachteiligten
Schiiten des Südens, die sich in der von sunnitischen Eliten
regierten Monarchie des jungen irakischen Staates abzeichneten.
Nicht zuletzt deshalb waren es gerade die traditionellen religiösen
Städte der Schiiten, in denen sich die Irakische Kommunistische
Partei und linksnationalistische Strömungen ausbreiten konnten.
Insbesondere die starke KP wurde dabei von der jüngeren schiitischen
Geistlichkeit als Bedrohung wahrgenommen, stellten die Kommunisten
aus ihrer Sicht doch die Speerspitze der Säkularisierung. Zugleich
wurden die irakischen Schiiten von den sunnitischen Eliten des Landes
mit dem irakischen Kommunismus identifiziert.
Die teilweise rivalisierenden Strömungen des frühen irakischen
Kommunismus waren für jüngere Schiiten nicht zuletzt deshalb
interessant, da die Mehrheit der schiitischen Bevölkerung im
Südirak trotz der Existenz einer religiösen Elite zu den
ärmeren Klassen zählte. Selbst in überwiegend schiitischen
Städten waren sunnitische Familien unter der Klasse spätfeudaler
Grundbesitzer stärker vertreten als schiitische. Dasselbe galt
für die politischen Eliten der Stadt Basra. Auch hier stand
eine überwiegend sunnitische Elite einer schiitischen Mehrheit
in der Bevölkerung gegenüber. Und auch in anderen südirakischen
Städten, mit Ausnahme der heiligen Städte der Schiiten,
dominierten sunnitische Familien Politik und Ökonomie.
Ebenso deutlich zeigte sich die Dominanz sunnitischer Araber in
der irakischen Armee. Während sich die niederen Ränge
weitgehend aus Schiiten zusammensetzten, wurde das Offizierscorps
von Sunniten dominiert. Der Gegensatz zwischen Sunniten und Schiiten
war damit nicht nur ein religiöser, sondern überschnitt
sich weitgehend mit einem der Klassen.
In den dreißiger und vierziger Jahren kamen im sunnitischen
Zentralirak, unterstützt von Haj Amin al-Husseini, dem Mufti
von Jerusalem, auch Strömungen des sunnitischen Islamismus,
insbesondere die Muslimbrüder und später die »Befreiungspartei«
Hizb al-Tahrir ins Land. Unter den religiösen Schiiten des
Irak konnten diese strikt sunnitischen Gruppierungen keine Anhänger
finden, allerdings beeinflussten sie die jungen schiitischen Geistlichen
ebenso wie die Kader der Kommunistischen Partei. Der direkte Einfluss
der schiitischen Geistlichkeit beschränkte sich indes auf die
heiligen Städte Najaf und Kerbala.
Mit der 1958 formal gegründeten al-Da‚wa al-Islamiyya
(»Die islamische Verkündigung«) sammelte sich eine
Gruppe junger Geistlicher um den 1931 geborenen Muhammad Baqr al-Sadr
in einer ersten schiitischen politischen Partei, die sich als antikommunistisch
verstand und jungen Schiiten eine islamische Antwort auf den Atheismus
der KP anbieten wollte. Muhammad Baqr al-Sadr schrieb im Laufe seines
Lebens 22 Bücher zu religiösen und politischen Themen.
Die politisch bedeutendsten stellten Falsafatuna (»Unsere
Philosophie«, 1958) und Iqtisaduna (»Unsere Wirtschaft«,
1961) dar. Insbesondere in Iqtisaduna beschäftigte er sich
mit einer Kritik am Marxismus und versuchte eine eigenständige
islamische Wirtschaftstheorie zu entwerfen, die sich primär
an marktwirtschaftlichen Elementen orientiert, diese jedoch islamisiert.
Der Dominanz der quietistischen Geistlichen konnte die anfangs noch
kleine Partei nicht nur ihren Antikommunismus entgegensetzen. Vielmehr
musste sie eine eigene Theorie von einem schiitisch-islamischen
Staat entwerfen, der auch ohne die Wiederkehr des Mahdi als religiös
legitimierter Staat funktionieren sollte. Während Baqr al-Sadr
dabei ökonomisch auf eine islamische soziale Marktwirtschaft
setzte, stellte die Leitung des Staates ohne den legitimen schiitischen
Imam eine große intellektuelle Herausforderung für die
Partei dar. Im Gegensatz zu Ayatollah Khomeini im Iran sieht das
Staatskonzept Baqr al-Sadrs keine deistische Herrschaft der Rechtsgelehrten
vor, sondern die Souveränität der Umma, der islamischen
Gemeinde, die nur vom islamischen Gesetz eingeschränkt ist.
Sadrs Konzeption zielt auf einen doktrinären Staat ab, dessen
islamisches Gesetz (sharia) durch die Beratung (shura) der Umma
interpretiert wird.
Die al-Da‚wa al-Islamiyya hatte ihre Hochburg in den schiitischen
heiligen Städten Najaf und Kerbala, aus denen auch die Parteigründer
stammten. In ihrer Anfangsphase bezog sie sich weniger auf eine
schiitische als allgemein auf eine islamische Identität, die
dem Kampf gegen den Kommunismus dienen sollte. Der höchste
schiitische Geistliche, Ayatullah Muhsin al-Hakim, erklärte:
»Es ist nicht erlaubt, der kommunistischen Partei anzugehören;
denn das ist Unglaube und Gottlosigkeit oder Förderung des
Unglaubens und der Gottlosigkeit.« (2)
Obwohl der schiitische Islamismus die schiitischen Mitglieder der
KP in Bedrängnis brachte und damit auch die Massaker der Ba‚athisten
nach dem ersten Putsch im Jahre 1963 religiös sanktionierte,
konnte die Da‚wa kaum von den Niederlagen der KP profitieren.
Im Gegenteil, mit dem arabischen Nationalismus der Ba‚ath-Partei
wuchs ihr ein neuer Gegner heran, der anfänglich auch unter
den Schiiten populär wurde.
Ba‚athismus und Schiiten
Da es sich nach dem ersten Ba‚ath-Putsch herausgestellt hatte,
dass unspezifischer Terror gegen alle Gegner die Opposition nur
vereinte und die Herrschaft des Regimes gefährdete, suchte
das zweite Ba‚ath-Regime in Ayatollah Muhsin al-Hakim einen
Verbündeten, mit dem sie sich im Antikommunismus vereint sahen.
Schiitischen Quellen zufolge soll al-Hakim jedoch abgelehnt haben.
Politisch waren die Kommunisten und die Kurden dem Regime zu diesem
Zeitpunkt noch weitaus gefährlicher als al-Da‚wa und
die schiitische Geistlichkeit. Trotzdem brachten die Kontakte der
ba‚athistischen Führungsspitze mit der schiitischen Geistlichkeit
keine positiven Resultate. Zu groß scheinen das gegenseitige
Misstrauen und der Unterschied der politischen Welten gewesen zu
sein.
So kam es im Sommer 1969 zu ersten repressiven Schritten gegen religiöse
Bildungseinrichtungen der irakischen Schiiten. Die eben erst gegründete
schiitische Universität von Kufa wurde geschlossen. Iranische
Studenten der traditionsreichen religiösen Schulen von Najaf
und Kerbala wurden ausgewiesen. Für die verbliebenen irakischen
Studenten wurde die Wehrpflicht eingeführt. Das Regime verbot
die einzige noch zugelassene Zeitschrift der schiitischen Geistlichkeit,
Risalat al-Islam (Briefe des Islam), und unterstellte die schiitischen
heiligen Stätten in Najaf und Kerbala dem Ministerium für
religiöse Stiftungen.
Dieser Akt gegen die Autonomie der schiitischen Geistlichkeit konnte
nur als Angriff gewertet werden. Nachdem al-Hakims Forderung nach
einer Rücknahme dieser Maßnahmen kein Gehör fand,
rief er im Herbst 1969 zu einer Versammlung der wichtigsten schiitischen
Geistlichen in Najaf auf. Bei dieser Versammlung soll der Sohn al-Hakims,
Muhammad Mahdi al-Hakim, eine Resolution mit folgendem Inhalt verlesen
haben: Die irakischen Gesetze sollen die Grundsätze des islamischen
Rechts berücksichtigen; der Terror, die Verhaftungen und der
aggressive Umgang der Regierung mit der Bevölkerung werden
verurteilt; die heiligen schiitischen Stätten sind das Eigentum
aller Muslime; die Regierung darf die Besucher nicht daran hindern,
diese Stätten zu besuchen; die Städte Najaf, Kerbala,
al-Kazimiya und Samarra sind Zentren der wissenschaftlichen religiösen
Schulen und müssen für alle Studenten, ungeachtet ihrer
Nationalität, offen bleiben. (3)
Al-Hakim reiste schließlich zur Unterstützung dieser
Forderungen nach Bagdad. Seine dortigen Aktivitäten sollen
das Regime zur Drohung veranlasst haben, seinen Sohn Muhammad Mahdi
al-Hakim der Spionage anzuklagen. Sie wurde bald auch verwirklicht.
Die Anklage gegen Muhammad Mahdi al-Hakim, der sich durch Flucht
seiner Verhaftung entziehen konnte, und seine angebliche Verwicklung
in einen gescheiterten Putschversuch erhöhten die Spannungen
zwischen dem Regime und der schiitischen Geistlichkeit weiter.
Der Tod al-Hakims im Jahr 1970 hinterließ ein politisches
Vakuum in der Schia, das von jüngeren politischen Aktivisten
der Da‚wa wie Muhammad Baqr al-Sadr gefüllt wurde. Trotz
einiger Erfolge gelang es Baqr al-Sadr jedoch nicht, die traditionelle
religiöse Führung zu politisieren.
Die Repression des Regimes gegen die Da‚wa verschärfte
sich nach dem Tod al-Hakims, Verhaftungen und Hinrichtungen folgten.
Ab 1975 verbot das Ba‚ath-Regime die jährlichen Prozessionen
in Najaf und Kerbala. Als die traditionellen Geistlichen, keine
Parteiaktivisten der Da‚wa, die Prozessionen 1977 trotz des
Verbots durchführen wollten, wurden sie von der irakischen
Polizei attackiert, was in schiitischen Massenprotesten, der so
genannten Safar Intifada, mündete. 30 000 Schiiten wurden verhaftet.
Die jährlichen Prozessionen konnten erst nach dem Sturz des
Regimes wieder aufgenommen werden. Muhammad Baqr al-Hakim wurde
1979 nach seiner Freilassung zu einer der führenden Persönlichkeiten
des schiitischen Widerstands gegen das Ba‚ath-Regime.
Die islamische Revolution im Iran beflügelte 1979 einerseits
den schiitischen Islamismus im Irak, erhöhte aber auch die
panikartige Repression des Regimes. Al-Sadr wurde noch 1979 gemeinsam
mit 4 000 bis 5 000 mutmaßlichen Da‚wa-Aktivisten verhaftet.
200 bis 300 (angebliche) Parteimitglieder wurden ermordet. Die Repression
verstärkte jedoch auch die Aktivitäten des schiitischen
Widerstands. Aktive der Da‚wa verübten Anschläge
auf Saddam Hussein, die allerdings fehlschlugen. Die Partei hielt
sich mit der Truppe Shahid al-Sadr einen bewaffneten Flügel.
Das Regime antwortete mit einem Gesetz, das seit dem 30. März
1980 schon die Mitgliedschaft in der Da‚wa unter Todesstrafe
stellte. Viele Schiiten wurden in der Folge als Da‚wa-Mitglieder
hingerichtet, auch solche, die nie Parteimitglieder waren. Allein
im April 1980 sollen 96 Personen nach diesem Gesetz getötet
worden sein. Die Partei selbst antwortete bereits am 1. April 1980
mit einem - ebenfalls fehlgeschlagenen - Attentat auf Tariq Aziz.
Das Regime rächte sich für diesen Anschlag am 9. April
1980 mit der Hinrichtung Muhammad Baqr al-Sadrs und seiner Schwester
Amina al-Sadr, einer Schriftstellerin und Gelehrten, die Lesekreise
und Studienzirkel für Frauen organisiert hatte. Beide, insbesondere
jedoch Muhammad Baqr al-Sadr, werden seither von ihren Anhängern
als Märtyrer verehrt.
Muhammad Baqr al-Hakim flüchtete bald nach dem Angriff des
Irak auf den Iran im September 1980 ins Nachbarland. Ihm folgten
während des irakisch-iranischen Krieges rund 100 000 Landsleute,
die sich teilweise auf iranischer Seite am Krieg beteiligten. Die
Mehrheit der irakischen Schiiten hielt im Krieg jedoch trotz der
Repression im Irak zu »ihrem« Staat. Grund dafür
war nicht die Begeisterung für das Regime, sondern die Identifikation
mit dem Irak als Staat. Genauso wenig wie die arabischsprachigen
Iraner und Iranerinnen im Südwestiran für die großarabischen
Pläne Saddam Husseins ließen sich die schiitischen Massen
für die islamische Revolution im Iran begeistern. Die meisten
gefallenen irakischen Soldaten waren Schiiten.
Iran und Irak
Trotzdem bildete sich im iranischen Exil eine aktive Exilcommunity
heraus, die keineswegs ausschließlich aus schiitischen Islamisten
bestand. Auch Kommunisten und kurdische Oppositionelle flüchteten
in den Iran. Taktische Bündnisse mit dem Iran wurden nicht
nur von islamistischen Gruppierungen, sondern auch von der Puk,
einer der beiden großen kurdischen Parteien, eingegangen.
Als Resultat der Repression gegen die Da‚wa und beflügelt
von der islamischen Revolution im Iran, bildete sich im Laufe der
achtziger Jahre eine Fülle von kleineren islamistischen Gruppen,
die meist ihren Sitz im iranischen Exil hatten. Im November 1982
gründete sich aus dem Großteil dieser islamistischen
Gruppierungen unter iranischer Aufsicht Der »Hohe Rat der
islamischen Revolution im Irak (Sciri)«. Die Führung
übernahm Muhammad Baqr al-Hakim.
Sciri verstand sich nicht als schiitische Partei, sondern als Dachverband
aller islamischen Oppositionsgruppen im Irak. Dem 13köpfigen
Leitungsgremium gehörten allerdings mit Muhammad Baqir al-Nasiri
und (ab 1986) mit Muhammad al-Barzani nur ein bzw. zwei Sunniten
an. Mit den Badr-Brigaden verfügte Sciri über einen eigenen
militärischen Arm, der allerdings nur selten eingesetzt wurde.
Anfänglich war auch die Da‚wa in diesem Dachverband vertreten.
Allerdings schied sie mit der Zentralisierung von Sciri wieder aus,
da sie die eigenständige Parteiorganisation nicht aufgeben
wollte und fürchtete, zu sehr vom Iran abhängig zu werden.
Die Da‚wa vertritt seither den stärker auf die irakische
Eigenständigkeit bedachten Flügel der politischen Schia
im Irak, während sich Sciri stärker an den Iran anlehnte
und dabei auch im wesentlichen das Staatskonzept Ayatollah Khomeinis
übernahm. Die Differenzen mit der Da‚wa spielten sich
dabei nicht nur auf einer bündnispolitischen Ebene ab, sondern
auch auf einer ideologischen. Während Muhammad Baqr al-Sadr
in seinen Schriften immer wieder die Souveränität der
Umma betonte, lag diese bei Ayatollah Khomeini bei Gott und die
Interpretation des Willens Gottes bei den Rechtsgelehrten.
Bereits im Winter 1969/70 hatte Khomeini während seines Exils
im Irak auf der theologischen Hochschule von Najaf Vorlesungen zu
seiner Revolutions- und Staatstheorie gehalten, die auf Arabisch
und auf Persisch erschienen. Dabei stand Khomeini vor einem ähnlichen
Problem wie al-Sadr, nämlich eine schiitische Staatsform in
Abwesenheit des verschwundenen Imam begründen zu wollen. Im
Gegensatz zu al-Sadr entwickelte Khomeini ein theokratisch orientiertes
Konzept der Herrschaft der religiösen Rechtsgelehrten. Die
Gesetze seien von Gott erlassen, und es müsse eine Exekutive
geben, die diese Gesetze ausführe. Diese Exekutive ist das
Imamat. Nach Muhammad und den zwölf Imamen übten nun die
Rechtsgelehrten die Funktionen des Imamats aus, die die Durchführung
der Gesetze bis zum Wiedererscheinen des Mahdi gewährleisten.
Wie für sunnitische Islamisten umfasst für Khomeini der
Islam alle Lebensbereiche. Zu den Aufgaben des islamischen Staates
zählen für ihn die Erhebung des Fünften, die Almosensteuer,
die Kopfsteuer für Dhimmis (Angehörige nicht islamischer
Buchreligionen wie Juden und Christen) und die Bodensteuer (harag).
Zu den Charakteristika einer islamischen Regierung zählen für
ihn auch der Jihad, das Talionsrecht (4) und die koranischen Körperstrafen
wie die Amputation von Händen und Füßen, das Auspeitschen
oder die Steinigung.
Khomeinis wichtigste theoretischen Schriften entstanden vor der
islamischen Revolution und beschäftigten sich deshalb mehr
mit Religion und der Ergreifung der Macht als mit konkreten Problemen
eines islamischen Staates. Er deutete den Jihad als offensive Waffe
gegen die Herrschenden und verurteilte zugleich das in der schiitischen
Tradition verankerte Prinzip der taqiya (»Vorsicht«),
das es erlaubte, sich in Zeiten der Gefahr nicht als Anhänger
der Schia zu erkennen zu geben. Er erklärte die taqiya für
verboten.
Aus dem Konzept der Herrschaft der Rechtsgelehrten leitete Khomeini
erst nach der Revolution das Konzept einer islamischen Republik
ab, in der zwar ein Parlament und der Staatspräsident demokratisch
gewählt werden, ihre Entscheidungen aber unter der Kontrolle
der religiösen Gelehrten stehen. In der Realität hatte
der Iran seit der islamischen Revolution immer einen größeren
pluralistischen Spielraum als die meisten arabischen Staaten, allerdings
war dies vom Wächterrat abhängig, dem Gremium der religiösen
Rechtsgelehrten.
Der Sturz des Ba‚ath-Regimes
Seit dem Ende des irakisch-iranischen Krieges, des zweiten Golfkriegs
und der blutigen Niederschlagung der Aufstände im Südirak
1991 durch das Ba‚ath-Regime rückte die schiitische Opposition
mit der säkularen und kurdischen Opposition zusammen. Einerseits
hatte sich die Hoffnung auf eine Ausdehnung der islamischen Opposition
auf den Irak als Fehleinschätzung erwiesen, andererseits hatte
sich seit 1991 im kurdischen Nordirak unter dem Schutz der USA eine
Enklave eines befreiten Irak gebildet, die auch der irakischen Opposition
prekäre Sicherheit bot.
Selbst Funktionäre von Sciri und Da‚wa fanden im Nordirak
ein vorläufiges Refugium. Beide wurden anfangs auch Mitglieder
des neu gegründeten Dachverbands der irakischen Opposition,
dem Irakischen Nationalkongresses (INC), schieden jedoch bald wieder
aus. Für Sciri und Da‚wa hatte sich die INC-Führung
um Ahmed Chalabi zu sehr an die USA und die CIA angelehnt. Zu einer
offenen Allianz mit den USA konnten sich auch gemäßigte
Islamisten nicht durchringen. Allerdings verabschiedeten sich beide
Parteien zumindest verbal vom Ziel, einen islamischen Gottesstaat
zu errichten, und präsentierten sich als demokratische, aber
weiterhin religiöse Opposition. Dies fand auch in der Umbenennung
von Sciri zum »Supreme Council of the Islamic Resistance in
Iraq« seinen Ausdruck. In der englischen Version wurde so
das R der Revolution durch ein R für Resistance (Widerstand)
ersetzt, in der arabischen blieb jedoch der Begriff »Revolution«
(thawra) bestehen.
Erst als im Lauf des Jahres 2002 klar wurde, dass die US-Administration
diesmal tatsächlich gewillt war, das Ba‚ath-Regime zu
stürzen, beteiligten sich auch Sciri und Da‚wa an den
Debatten der irakischen Oppositionsparteien zur Gestaltung eines
Irak nach Saddam Hussein. Sciri nahm dabei wie die meisten anderen
Oppositionsparteien an den Konferenzen der irakischen Opposition
in London und Salahaddin im Nordirak teil und bekannte sich gemeinsam
mit den kurdischen Parteien, dem INC, der Assyrischen Demokratischen
Bewegung, der Turkmenischen Volksfront und einer Reihe kleinerer
liberaler, demokratischer und gemäßigt-nationalistischer
Gruppierungen zu einem demokratischen und föderalistischen
Irak mit einem modernen Mehrparteiensystem.
Die Da‚wa hielt sich hingegen genauso wie die Kommunistische
Partei offiziell von den Konferenzen fern, da sie nicht an einer
Konferenz teilnehmen wollte, die teilweise mit US-Geldern finanziert
worden war, sich nicht für einen Krieg aussprechen wollte und
für eine größere Unabhängigkeit der Opposition
gegenüber den USA eintrat. Inoffiziell waren jedoch auch Vertreter
dieser Parteien an den Konferenzen beteiligt und konnten ihre Vorstellungen
in die Planungen der Opposition einbringen. Dabei bekannte sich
auch die Da‚wa zu den Grundsätzen, im Irak ein demokratisches
Mehrparteiensystem zu errichten. Während der Invasion der britisch-amerikanischen
Allianz im Irak riefen beide Parteien ihre Anhängerschaft zur
Neutralität auf. Sie sollten weder die Truppen Saddam Husseins
noch jene der Angreifer unterstützen.
Die US-Militärverwaltung setzte nach der Eroberung Bagdads
am 9. April 2003 jedoch nicht, wie von der Opposition in Salahaddin
beschlossen, eine Übergangsregierung mit den sieben wichtigsten
Parteien ein, sondern entschied sich für einen Übergangsrat
mit weit mehr Parteien und gesellschaftlichen Gruppen. Auch Sciri
und Da‚wa waren bereit, im Übergangsrat mitzuarbeiten.
In der schiitischen Opposition verweigerte sich nur eine kleine
Gruppe um Muqtada al-Sadr der Zusammenarbeit mit der Besatzungsmacht.
Al-Sadr organisierte während der Eroberung Bagdads eine kleine
politische Bewegung in den schiitischen Armenvierteln der Hauptstadt
und in einigen Städten im Südirak. Er konnte durch die
Übernahme von Sicherheitsaufgaben und die Verteilung von Lebensmitteln
trotz seines geringen Alters Anhänger unter der verarmten schiitischen
Jugend gewinnen. Vor allem aber profitierte er von seinem prominenten
Namen und seiner Verwandtschaft mit Muhammad Baqr al-Sadr, der seit
seiner Hinrichtung, 23 Jahre vor dem Sturz Saddam Husseins, von
großen Teilen der schiitischen Bevölkerung als Märtyrer
verehrt wird.
Muhammad Baqr al-Sadr, nach dem die schiitischen Armenviertel Bagdads,
die einst »Saddam-City« hießen, in Sadr-City umbenannt
wurden, war der Cousin von dessen Vater, Muhammad Sadiq al-Sadr.
Dieser war selbst ein angesehener Gelehrter, der vom Regime aus
dem Weg geräumt wurde. Die Ermordung Muhammad Sadiq al-Sadrs,
eines Vorbeters in der Moschee Imam Ali in Kerbala, soll auf direkte
Anweisung Uday Saddams geschehen sein. Dabei wurden auch zwei seiner
Söhne, also die Brüder Muqtada al-Sadrs, getötet.
Muqtada al-Sadr gelang es innerhalb weniger Tage, eine populistische
radikalislamistische Protestbewegung aufzubauen, die unter dem Namen
Gama‚at al-Sadr al-Thani (Gemeinschaft des zweiten al-Sadr)
bekannt wurde. Er verweigerte von Anfang an jede Zusammenarbeit
mit den Besatzern und dem irakischen Regierungsrat. Mit seinen Schlägertruppen
konnte er zwar Plünderungen in einigen Stadtteilen verhindern,
begann aber schon rasch, all jene zu terrorisieren, die sich seinen
Anordnungen nicht fügten. So ging seine »Armee des Mahdi«
ebenso gegen unverschleierte oder feministische Frauen vor, wie
sie auch Geschäftsinhaber verprügelte, die es wagten,
Alkohol zu verkaufen.
Al-Sadr stellte sich mit seiner Bewegung jedoch auch bewusst gegen
Sciri und Da‚wa, die er wegen ihrer Beteiligung am Regierungsrat
für Verräter hält, sowie gegen die traditionelle
religiöse Führung der irakischen Schiiten unter Ayatollah
Sistani. Am 13. April 2003 belagerte er mit seinen Anhängern
und Anhängerinnen die religiöse Schule von Najaf, um Sistani
zu stürzen. Zudem wird er verdächtigt, für die Ermordung
des wichtigen quietistischen schiitischen Gelehrten Abd al-Majid
al-Khu‚i am 10. April 2003 in der Moschee Imam Ali in Kerbala
verantwortlich zu sein.
Ideologisch versucht er, einen populistischen, antiwestlichen, schiitischen
Islamismus zu etablieren, der ebenso antisemitisch wie antiiranisch
und antidemokratisch ist. Die terroristischen Aktivitäten sunnitischer
Radikalislamisten aus der Umgebung al-Qaidas und der Ansar al-Islam
oder der Überreste der Ba‚ath-Partei lehnt Al-Sadr jedoch
ab. Vielmehr setzt seine Bewegung auf Massenmilitanz. So gefährlich
die Anhängerschaft al-Sadrs auch ist, so darf nicht übersehen
werden, dass es sich dabei trotz einiger tausend Anhänger nur
um eine kleine Minderheit in der schiitischen Bevölkerung des
Irak handelt. Die Mehrheit sieht sich eher von Sciri und Da‚wa
sowie von liberalen und linken Gruppierungen repräsentiert.
Allerdings zeigte sich das Gefahrenpotenzial der Anhänger al-Sadrs,
als sie Anfang April putschartig die Kontrolle über einige
Städte im Südirak und über Sadr-City in Bagdad übernehmen
wollten. Der Aufstand erzielte jedoch nicht die erhoffte Breitenwirkung,
sondern brach in den meisten Städten innerhalb weniger Tage
zusammen. Lediglich in der Moschee Imam Ali in Najaf, in der sich
al-Sadr mit seinen Schlägertruppen verschanzte, konnte er sich
noch einige Zeit halten. Schließlich schloss er einen Waffenstillstand
mit den Besatzungstruppen und erklärte sich bereit, die Übergangsregierung
so lange zu akzeptieren, wie sie auf den Abzug der Besatzungstruppen
hinarbeite.
Allein, diese Akzeptanz dauerte nicht lange. Bereits Anfang August
kam es erneut zum Aufstand der Mahdi-Miliz, der erst nach Wochen
blutiger Kämpfe Ende August durch einen von Ayatollah Sistani
vermittelten Waffenstillstand beendet wurde. Damit ist Sistani der
wichtigste Coup seit dem Sturz Saddam Husseins gelungen. Die erfolgreichen
Vermittlungsbemühungen dürften nicht nur Sistani, sondern
auch der traditionellen schiitischen Geistlichkeit einen deutlichen
Machtzuwachs bringen.
Nach dem Waffenstillstand mussten nicht nur die Kämpfer al-Sadrs,
sondern auch die Truppen der USA Najaf verlassen. Sistanis Intervention
konnte die Lage im Südirak zumindest vorübergehend stabilisieren,
der Ayatollah bekennt sich weiterhin zu einem demokratischen System.
Doch seine gesellschaftspolitischen Vorstellungen sind konservativ-islamisch.
Sistani verbietet unter anderem die Selbstbefriedigung, das Schachspiel
sowie Freundschaften zwischen Männern und Frauen.
Der Machtkampf zwischen den schiitischen Gruppen ist damit noch
nicht beendet. Al-Sadr und seine Kämpfer haben ihre Waffen
nicht abgegeben und müssen keine Strafverfolgung fürchten.
Der Waffenstillstand ist möglicherweise, wie der letzte im
April, nur eine Feuerpause.
Im Gegensatz zu al-Sadr haben Sciri und Da‚wa bisher innerhalb
des Regierungsrates und der seit Juni 2004 amtierenden Regierung
versucht, ihre politischen Vorstellungen zu formulieren. Dass sie
trotz aller Differenzen mit Kommunisten oder Liberalen zusammensitzen
und Kompromisse überhaupt denkbar sind, ist angesichts der
autoritären Regime, die den Irak umgeben, ein beachtlicher
Fortschritt. Selbstverständlich wollen sie dabei weiterhin
ihre Ziele eines politisch verstandenen Islam durchsetzen, aber
eben nicht durch Terror, sondern am Verhandlungstisch.
Unter den islamistischen Schiiten scheint sich damit eine ähnliche
Entwicklung abzuzeichnen, wie sie sich schon bei sunnitischen Islamisten
in der Türkei oder in Algerien gezeigt hat. Ein Teil des Spektrums
scheint zur Integration in ein demokratisches Mehrparteiensystem
bereit zu sein, während eine fanatische Minderheit auf terroristische
Methoden setzt. Als Netzwerk kleiner klandestiner Gruppen brauchen
die Jihadisten auch keine Rücksicht mehr auf die Bevölkerung
zu nehmen, was sie militärisch gefährlicher macht, jedoch
zugleich in eine immer größere politische Isolation treibt.
Im Irak wird auch die Integration der gemäßigten Islamisten
von Da‚wa und Sciri nicht ohne Probleme ablaufen. Schließlich
dauerte es auch in Europa Jahrzehnte, den politischen Katholizismus
in eine parlamentarische Demokratie zu integrieren. Bis heute ist
in Europa das Verhältnis zwischen (säkularem) Staat und
christlicher Religion ein prekäres. Ließen sich aber
große Teile des politischen Islam im Irak in ein demokratisches
System integrieren, könnte das als Fortschritt gewertet werden,
der auch auf den politischen Islam in anderen Staaten des Nahen
Ostens seine Auswirkungen haben wird.Anmerkungen
(1) Karl Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung,
S. 3. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels: 542 (vgl. MEW Bd.
1, S. 378)
(2) Zit. nach Ibrahim, Ferhad: Konfessionalismus und Politik in
der arabischen Welt. Die Schiiten im Irak. Münster 1997: 198.
(3) Ebenda: 261.
(4) »Vergeltungsrecht«: Im islamischen Strafrecht ist
es weniger der Staat, der bestraft, als die Familie oder Sippe des
Geschädigten bzw. Getöteten. So kann die Familie eines
Getöteten entweder auf eine Vermittlung hin Blutgeld akzeptieren
oder selbst die Tötung des Täters vornehmen und sich damit
Genugtuung verschaffen.
(5) Seine Anhänger behaupten, er sei 35, seine Gegner schätzen
ihn unter 30. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt.
Redaktionell gekürzter und bearbeiteter Vorabdruck aus: Mary
Kreutzer, Thomas Schmidinger (Hg.): Irak. Von der Republik der Angst
zur bürgerlichen Demokratie? Ça Ira, Freiburg 2004.
300 Seiten, 19 Euro. Das Buch erscheint dieser Tage.
aus: Jungle World, Nummer 50 vom 01. Dezember 2004
Mary Kreutzer, Thomas Schmidinger (Hg.):
Irak - Von der Republik der Angst zur bürgerlichen Demokratie?
Herbst 2004 416 Seiten 19,00 * ISBN 3-924627-85-1
ca ira-Verlag------------------------------------------------
Wadi - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit
e-mail: wadi_wien (at) hotmail.com
Tel.: 0664/9972139
Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 07.405.301
Evangelische Kreditgenossenschaft eG BLZ 31800
Spendenkonto in Deutschland
Kontonummer 612305-602
bei der Postbank Frankfurt/M. BLZ: 500 100 60
Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi e. V. und
politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
================================================
16 Erinnerung: Buchpräsentation und
Podiumsdiskussion "MigrantInnenorganisationen in
von Harald Waldrauch <waldrauch (at) euro.centre.org>
================================================
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir erlauben uns, Sie nochmals auf folgende Veranstaltung hinzuweisen:
Von Fußball und Folklore zur politischen Selbstbehauptung:
MigrantInnenorganisationen in Wien
Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation des Buches
≥Migrantenorganisationen in der Großstadt. Entstehung,
Strukturen und Aktivitäten am Beispiel Wien„ (Europäisches
Zentrum Wien) mit den AutorInnen, Harald Waldrauch und Karin Sohler,
der Stadträtin Sonja Wehsely sowie VertreterInnen von MigrantInnenorganisationen
Ort: Hauptbücherei Wien am Gürtel, Urban-Loritz-Platz
2a
Zeit: 2. Dezember 2004, 19h
Organisationen von MigrantInnen haben in der österreichischen
Öffentlichkeit bislang nur wenig Aufmerksamkeit gefunden: Zuwanderer
werden fast nie als kollektive gesellschaftliche und politische
Akteure wahrgenommen. Die inzwischen ca. 450.000 in Wien lebenden
MigrantInnen und ausländischen Staatsangehörigen und deren
Nachkommen haben in den letzten Jahrzehnten aber eine Vielzahl an
Organisationen mit den unterschiedlichsten Zielen und Aktivitäten
gegründet: Sie reichen von gemeinsamer Freizeitgestaltung und
Sportausübung, über die Pflege der Herkunftskultur und
Religion, bis hin zur Beratung und Betreuung, Verständigung
zwischen Minderheiten und österreichischer Mehrheit und auch
politischen Selbstorganisation und Interessenvertretung.
Das Europäische Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung
hat in einer vom Wiener Integrationsfonds, der MA57 und der Arbeiterkammer
Wien geförderten Studie, die jetzt in Buchform vorliegt, erstmals
einen Überblick über die Organisationen von MigrantInnen
in Wien gegeben sowie die Geschichte der Organisationslandschaft
der größten Herkunftsgruppen nachgezeichnet. Anlässlich
der Präsentation dieses Buches wollen die AutorInnen, Harald
Waldrauch und Karin Sohler, in einer Podiumsdiskussion mit der für
Integrationsfragen zuständigen Stadträtin Sonja Wehsely
sowie RepräsentantInnen von MigrantInnenorganisationen u.a.
über folgende Fragen diskutieren:
Wie haben sich die Strukturen, Zwecke und Aktivitäten von MigrantInnenorganisationen
in den vergangenen Jahrzehnten verändert und wodurch war dies
bedingt?
Welche Funktionen haben diese Organisationen für die Zuwanderer
selbst und für die österreichische Gesellschaft insgesamt?
Welche Rolle haben MigrantInnenorganisationen im Prozess der Integration
von Zuwanderern?
Sollte Integrationspolitik die Selbstorganisation von MigrantInnen
fördern, und wenn ja, wie?
Mit den AutorInnen diskutieren:
Sonja Wehsely (Stadträtin für Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal)
Araba Johnston-Arthur (Verein "Pamoja")
Darko Miloradovic (Verein "Jedinstvo")
Alexis Nshimyimana Neuberg (Obmann Wiener Integrationskonferenz,
Radio Afrika)
Gamze Ongan (Verein "Peregrina")
Moderation:
Dilek Çinar (Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik
und Sozialforschung)
Das präsentierte Buch wird bei der Podumsdiskussion zum Sonderpreis
von * 35 zu erwerben sein.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Sohler und Harald Waldrauch
""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""
Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung
Programmbereich: International Migration, Social Integration and
Diversity Management
Berggasse 17
A-1090 Wien
Tel: +43-1-319 45 05-37 bzw. 52
Fax: +43-1-319 45 05-59
E-Mail: sohler (at) euro.centre.org, waldrauch (at) euro.centre.org
Internet: http://www.euro.centre.org
================================================
================================================
B) TERMINE
================================================
========================
Donnerstag
http://mund.at/butt/Termine/Dezember/0212.htm
Freitag
http://www.mund.at/butt/Termine/Dezember/0312.htm
Samstag
http://www.mund.at/butt/Termine/Dezember/0412.htm
========================
========================
|
|