Dienstag, 11.2.2003


><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
01 Siebenstern - Programm 10. bis 15. Feber 2003
From: el awadalla <el@awadalla.at>
==================================================
02 Pressekonferenz (Einladung)
From: "PF209" <office@paragraph209.at>
==================================================
03 Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten
From: Radio Stimme <Radio.Stimme@blackbox.net>
==================================================
04 JOeSB Aktuell message
From: joesb@vorstadtzentrum.org
==================================================
05 Hinweis auf Radiosendung
From: "Gegenargumente" <office@gegenargumente.at>
==================================================
06 Sondieren, koalieren, reformieren?
From: Zukunfts- und Kulturwerkstätte <LM.Sender@spoe.at>
==================================================
07 Austrian Social Forum
From: <ambrosch@kpoe.at>
==================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
08 Presseaussendung ZARA - Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
From: "Verena Krausneker" <verena.krausneker@zara.or.at>
==================================================
09 Göteborg-Gefangener im Hungerstreik
From: gipfelsoli-l-admin@lists.nadir.org
==================================================
10 ai zu Kindersoldaten!
From: michaela.klement@amnesty.at
==================================================
11 >>>WORKERS POWER GLOBAL WEEK 9 February 2003
From: NEWSWIRE <newsire@workerspower.com>
==================================================
12 SPÖ/Jarolim/Maier/Datenschutz/Aviso
From: Plisic Marianne <Marianne.Plisic@spoe.at>
==================================================
13 Blind, taub, stumm?
From: Wolfgang Fischer <global@uumail.de>
==================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
14 Nieder mit linken und rechten Querfrontstrategien!
From: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
==================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITäT WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
15 Call upon Kofi Annan
From: Wolfgang Fischer <global@uumail.de>
==================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
LINKS / VERWEISE / HINWEISE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
16 Rezensionen
From: Karl Pfeifer
==================================================
17 Ganz normale Österreicher
From: Karl Pfeifer
==================================================

Redaktionelles:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: Spam, ein nicht für den MUND bestimmter Beitrag

Powered by public netbase t0 -- please sign

Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
01 Siebenstern - Programm 10. bis 15. Feber 2003
From: el awadalla <el@awadalla.at>
==================================================
Montag, 10. Feber, 20 Uhr
WILDE WORTE: KING SIZE

Literatur, Musik und Kleinkunst mit Freier Wildbahn und Wunschgedichten

GastgeberInnen: Franz Hütterer, Michaela Opferkuh und Richard Weihs
http://meineseite.i-one.at/richard.weihs/

Gäste: Eberhard Petschinka, Helmuth Mößmer
PEDICATIO MUSICALIS
"pedicatio musicalis zwei - oder ich habe die terzen geliebt, die
septimakkorde und kadenzen" ist ein radiostück von petschinka & mößmer,
die in der hörspiellandschaft einen ähnlichen ruf genießen, wie jagger &
richards bei den großeltern unserer kinder und umkreist thematisch die
knabenliebe zu den sängerknaben. diese wird von der gesellschaft ja
ungleich stärker problematisiert als die lippizanerliebe oder auch die
mozartkugelliebe. ganz zu schweigen von der liebe zur heimat, zum wein
oder zur liebe selbst. wir werden hören ...

Spende

Mittwoch, 12. Feber, 20 Uhr
RHYTMISCHE LESUNG
TA dada tatam
brigitTA maczek (anmerkung: bitte nur TA fett schreiben), bildende
Künstlerin, übermalt lyrische Bemerkungen zu Sehnsucht, Kraft,
Produktion und anderen politischen Notwendigkeiten auf dem Schlagzeug.
Spende

Donnerstag, 13. Feber, 20 Uhr
ROTER STERN SINGER - CHORPROBE
Erhebe Deine Stimme: Chorprobe der Roter Stern Singer
Ungehört? Unerhört! Der Chor, vorwiegend aus sangesfreudigen Laien
bestehend, singt Arbeiterlieder und alles, was die Mitglieder gern
singen wollen. Wer mitmachen will, ist herzlich eingeladen. Auskunft bei
Ute: 0676-522 77 64

Freitag 14. Februar 20.00

ROMANO CELIPE - WIR TANZTEN UNSER LEBEN
Romatheater Rota präsentiert Romalyrik - Szenische Lesung
Regie: Obrad Jovanovic
Lyrik: Ilija Jovanovic
Gesang & Tanz: Ivana Ferencova

Romatheater Rora:
Dem Romatheater Rota geht es bei seinen Projekten vor allem darum, ein
kulturelles Selbstbewußtsein bei den Roma aufzubauen und zu
künstlerischem Ausdruck zu
ermutigen. Darüber versucht das Theater, einen eigenen Roma-Theater-Stil
in Inszenierung und Schauspiel zu finden. Wer seine eigene Kultur kennt,
kann mit ihr in einer
anderen Kultur leben. Obrad Jovanovic

Verloren ist unsere singende Sprache.
verstummt sind wir.
Zerstört ist unsere Welt,
wir sind am Ende.
ist uns ein Ort vertraut,
vertreiben sie uns.
zerrissen sind die Fäden,
Grenzen versperren uns den Weg.
Wir wissen nicht mehr, wohin.
Den weissen sind wir nicht mehr
Menschen ihrer Art,
weil wir anders sind.
Sie treiben uns über die ganze Welt.
wir gehen und gehen,
wissen nicht, wie lange und wohin.
Ilija Jovanovic

UKB 5 Euro

Samstag, 15. Feber, 20 Uhr
LESER-SHOW
Manuel Sander: Texte über andere, über uns, über mich
Der Autor arbeitete in einem Call Center im technischen Support einer
Computerfirma in Dublin. Irland war anders: "Andere Menschen, eine
andere Kultur. Alkoholismus und Vandalismus prägten das Stadtbild. So
fing ich an, meine Erlebnisse, meinen Frust niederzuschreiben. Nach 6
Monaten setzte ich mir das Ziel ein Buch - in Englisch geschrieben -
daraus werden zu lassen. Ich brachte es im Eigenverlag heraus - in
Dublin - ein Erlebnis der besonderen Art. Der Titel: "Irish eyes are
smiling and so am I". Manuel Sander liest Texte von seinen irischen
Erlebnissen und andere Kurzgeschichten. Dazu gibt es selbstgebackene
Mehlspeisen ...

UKB 3 Euro

*******

7*STERN im Web
http://www.7stern.net
powered by action.at

*******

Café täglich außer Sonntag 16 - 2 Uhr geöffnet.
1070 Wien, Siebensterngasse 31
Tel. +1/5236157
Programmkoordination, Vermietung und Information zu den Veranstaltungen:
El Awadalla, E-Mail: 7stern@action.at oder el@awadalla.at oder
0664/9213345

Wir sind Mitglied der Wiener Interessensgemeinschaft für freie
Kulturarbeit.

--
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.

http://www.awadalla.at/

*******

7*STERN im Web
http://www.7stern.net
powered by action.at

*******

Café täglich außer Sonntag 16 - 2 Uhr geöffnet.
1070 Wien, Siebensterngasse 31
Tel. +1/5236157
Programmkoordination, Vermietung und Information zu den Veranstaltungen:
El Awadalla, E-Mail: 7stern@action.at oder el@awadalla.at

Wir sind Mitglied der Wiener Interessensgemeinschaft für freie
Kulturarbeit.

==================================================
02 Pressekonferenz (Einladung)
From: "PF209" <office@paragraph209.at>
==================================================
Plattform gegen § 209 & amnesty international
laden zur

PRESSEKONFERENZ

Trotz Straßburger Urteilen: § 209 - kein Ende des Unrechts

Bundesregierung hat akuten Handlungsbedarf

Dienstag, 11. Februar 2003 (10 Uhr)
Cafe Landtmann
Dr. Karl Lueger - Ring 4, 1010 Wien

Mag. Heinz Patzelt
Generalsekretär von amnesty international

a.o. Univ. Prof. Dr. Manfred Nowak
Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte

RA Dr. Helmut Graupner
Plattform gegen § 209

NRAbg. Mag.a Terezija Stoisits
Justizsprecherin der Grünen

BMaD NRAbg. Mag. Barbara Prammer
SPÖ

N.N. (angefragt)
FPÖ

N.N. (abgesagt)
ÖVP

Forderung nach umfassendem Amnestie- und Entschädigungsgesetz! Trotz
der Aufhebung des § 209 und der Verurteilung Österreichs durch den
Europäischen Menschenrechtsgerichtshof zeigen große Teile der Justiz
nach wie vor ungebrochene Restriktionen in Sachen § 209. Kurz vor
Weihnachten starb ein § 209-Häftling in einer Anstalt für geistig
abnorme Rechtsbrecher, Begnadigungen finden faktisch nicht
statt.

Nicht einmal ein von ai-London adoptierter § 209-Gewissensgefanger
wird begnadigt. Die Generalprokuratur bekämpft derzeit beim Obersten
Gerichtshof die Praxis des Oberlandesgerichts Innsbruck, nach § 209
verhängte Strafen auf Grund der Aufhebung des Gesetzes nachträglich zu
mildern. Es ist dringend Zeit für ein Amnestie- und
Entschädigungsgesetz!

Rückfragehinweis: Michaela Klement, amnesty international,
01/78008-24, info@amnesty.at, www.amnesty.at

Dr. Helmut Graupner, Plattform gegen § 209, 0676/3094737,
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at

==================================================
03 Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten
From: Radio Stimme <Radio.Stimme@blackbox.net>
==================================================
Dienstag, 11.02.2003, 20.00 Uhr

Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten

Thema der Sendung:

Fremdenfeindlichkeit - ein Forschungsprogramm

Das Forschungsprogramm "Fremdenfeindlichkeit: Erforschung, Erklärung,
Gegenstrategien" ist 1985 vom Wissenschaftsministerium lanciert und im
Jahr 2002 abgeschlossen worden. Am Mittwoch, dem 11. Dezember 2002
luden daher der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten und
das Ministerium zu einem Hintergrundgespräch ein. Auch um unter
anderem zu fragen: Was hat die Politik gebracht?

auf Orange 94,0 - Das freie Radio in Wien
(Frequenz: 94,0 MHz; Wr. Telekabel 92,7 MHz)

Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten
jeden 2. Dienstag, 20.00 Uhr auf Orange 94,0
http://www.initiative.minderheiten.at

==================================================
04 JOeSB Aktuell message
From: joesb@vorstadtzentrum.org
==================================================
Vorgestern Jugoslawien, gestern Afghanistan, morgen Irak...

Unter dem Deckmantel von "Terrorismusbekämpfung" und "Wahrung der
Menschenrechte" greifen westliche Mächte immer öfter zum Mittel der
militärischen Intervention. Ohne Rücksicht auf die zivile Bevölkerung
bombardierten us-britische Kampfflugzeuge Woche für Woche den
Irak. Und gemäss einem UNICEF-Bericht sind seit 1991 über eine halbe
Million Kinder als direkte Folge der UN-Sanktionen gegen den Irak
gestorben. Jetzt soll der Anfang der 80er-Jahre von Washington für den
Krieg gegen den Iran aufgerüstete Staatspräsident Saddam Hussein
gestürzt werden.

Die Neuaufteilung der Welt unter den westlichen Großmächten, der
Zugang zu Rohstoffen und Märkten für westliche Konzerne sind aber die
wahren Hintergründe dieser Kriege. Völkerrechte wird bewusst gebrochen
und nationale Verfassungen werden außer Kraft gesetzt, die Welt neu
kolonialisiert. Die globale Vormachtstellung der USA steht im
Vordergrund. Jeder Staat, dessen Politik westlichen Interessen nicht
vollständig entspricht, muss ausgeschaltet werden. Daher führten
Westeuropa und die USA Krieg gegen Jugoslawien! Ein neuer Krieg gegen
den Irak steht in Kontinuität einer ständigen Militarisierung
westlicher Politik und ist erst der Anfang vom Ende im globalen Krieg
"Reich gegen Arm".

Dieser Politik gilt es Widerstand entgegenzusetzen. Massive
internationale Proteste können die Kriegspläne ins Wanken bringen -
diese sind während des Krieges der NATO in Jugoslawien jedoch
ausgeblieben.

Es ist an der Zeit, gewaltigen Widerstand gegen das offensichtliche
Unrecht zu zeigen.

Stoppt Krieg und Embargo gegen den Irak!
Gegen jede europäische Beteiligung!
Für die Verteidigung des Irak!

Demonstration:

Samstag, 15.2.2003, 14 Uhr

Treffpunkt Westbahnhof, Marsch zum Stephansplatz und im Anschluss
Demonstrationszug zur Amerikanischen Botschaft

**************************************
Jugoslawisch-Österreichische Solidaritätsbewegung
Meiselstraße 46/4
A-1150 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
joesb@vorstadtzentrum.org
http://www.vorstadtzentrum.org/joesb
**************************************

==================================================
05 Hinweis auf Radiosendung
From: "Gegenargumente" <office@gegenargumente.at>
==================================================
Di 18.Februar 2003, 19:30 bis 20:00

Radiosendung "Gegenargumente" auf Radio Orange 94.0 MHz (Telekabel
92.7MHz, live im Internet)

Beginn: 19:30

Thema: "Der Irak-Krieg - Die nächste Etappe im amerikanischen
Anti-Terror-Krieg"

Homepage: www.gegenargumente.at

==================================================
06 Sondieren, koalieren, reformieren?
From: Zukunfts- und Kulturwerkstätte <LM.Sender@spoe.at>
==================================================
Die Zukunftswerkstätte und der SPÖ-Parlamentsklub laden ein:

Sondieren, koalieren, reformieren?
Regierungspoker in Österreich

mit

Dr. Josef Cap
gf. Klubobmann der SPÖ

Dr. Daniela Kittner
Kolumnistin und Redakteurin im Ressort Innenpolitik, Kurier

Dr. Andreas Koller
Leiter des Ressorts Innenpolitik, Salzburger Nachrichten

Dr. Peter Ulram
Fessel-Gfk, Institut für Marktforschung; Product Manager Political Research

am Mittwoch, dem 19. Februar 2003, 19 Uhr

im Veranstaltungskeller der Zukunftswerkstätte
Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Tel. 01/513 86 82, Fax 01/513 86 81
http://www.spoe.at/zuk
e-mail: zuk@spoe.at

Am 24. November 2002 hat Österreich gewählt. Die Fakten sind bekannt:
Die ÖVP konnte mit 42,3 % einen großen Zuwachs verzeichnen und ist das
erste Mal seit 1966 wieder stärkste Partei im Land. Die SPÖ gewann
3,36 % und liegt mit 36,51 % nunmehr auf Platz zwei. Drittstärkste
Partei sind die Freiheitlichen mit 10,01 %, was allerdings einen
Riesenverlust von knapp 17 % bedeutete. Die Grünen schließlich kamen
an diesem Wahlsonntag auf 9,47 %, das entspricht einem Zugewinn von
2,07 %.

Zum damaligen Zeitpunkt konnte freilich noch niemand ahnen, dass
beinahe drei Monate vergehen werden, bis es zu einem Ende der langen
Sondierungsphase kommen würde. Nach langem Hin und Her und vielen
Gesprächen seitens der ÖVP mit den übrigen drei Parteien scheint sich
nun aber tatsächlich eine - doch einigermaßen überraschende -
Koalitionsform abzuzeichnen: Wolfgang Schüssel und Alexander Van der
Bellen verhandeln über Schwarz-Grün und innerhalb von 14 Tagen soll
eine neue Regierung stehen. Wie sicher diese Annahme allerdings ist
und ob der neue (alte) Bundeskanzler nicht doch noch andere Optionen -
bis hin zu einer Minderheitsregierung bzw. Neuwahlen - im Sinn hat,
bleibt bis zur tatsächlichen Regierungserklärung offen.

Fest steht allerdings, dass Österreich in der Zwischenzeit zwar nicht
unregiert ist, jedoch wichtige anstehende Reformen auf unbestimmte
Zeit verschoben wurden. Wie immer also auch die nächste Regierung
zusammengesetzt ist, an großen und wichtigen Aufgaben wird es nicht
mangeln.

----------------------------
Zukunfts- und Kulturwerkstätte
Schönlaterngasse 9, A-1010 Wien
Tel. 01/513 86 82, Fax 01/513 86 81
http://www.spoe.at/zuk

An- und Abmeldung des Veranstaltungsabos:
Gehen Sie bitte auf die Seite
http://www.spoe.at/zuk/newsabo.asp

==================================================
07 Austrian Social Forum
From: <ambrosch@kpoe.at>
==================================================
Original Message processed by Tobit InfoCenter
Subject: [frauenkonferenz] ASF03_aufruf-final (05-Feb-2003 10:54)
From: barbara.waschmann@chello.at
To: ambrosch@kpoe.at (and 1 other)

AUSTRIAN SOCIAL FORUM (ASF)
vom 29. bis 31. Mai 2003,
mit anschliessendem Plenum der Initiativen und Bewegungen
am 01. Juni 2003
in Hallein bei Salzburg

AUFRUF zur Teilnahme an der Gestaltung, den Inhalten und der
Mobilisierung Das ASF soll unter größtmöglicher Beteiligung aller
Netzwerke, Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen stattfinden, die
eine Alternative zur herrschenden neoliberalen Globalisierung wollen,
für gleiche soziale und politische Rechte eintreten und sich gegen
Krieg als "Konfliktlösung" wenden.

Das Weltsozialforum 2001 in Porto Alegre war der Beginn der weltweiten
Vernetzung von Menschen, die sich in ihrer Kritikfähigkeit, ihrer
Leidenserfahrung und im Widerstand treffen. Lang ist mittlerweile die
Liste der Schauplätze weltweiter Proteste und der dabei zusammen
getragenen Ideen gegen den Einfluss global operierender
Konzerngeflechte und neoliberaler Politik.

Aber der Weg der militärischen Gewalt soll die globalen
Machtverhältnisse und den Zugriff auf Ressourcen (beispielsweise
Erdöl) sichern und ausbauen; wie auch der geplante Krieg am Golf
zeigt. Das Vermögen der drei reichsten Milliardäre hat sich seit 1994
verdreifacht und ist größer als das Bruttoinlandsprodukt der 48
ärmsten Länder.

Hingegen könnte laut UNO die jährliche Abgabe von 1% des Reichtums der
200 weltweit reichsten Personen die Trinkwasserver- und
Abwasserentsorgung für alle Menschen sichern. Ein zweites Prozent den
Zugang zur Grundbildung für alle schaffen.

Was tun? - fragen sich weltweit Millionen Menschen, damit das
neoliberale Projekt und sein entfesseltes Profitstreben uns nicht
weiter in den Abgrund führt? Die Antwort des Weltsozialforums, bei dem
sich heuer zum dritten Mal 100.000 VertreterInnen von sozial-,
frauen-, friedens- sowie umwelt- und kultur-politischen Bewegungen,
migrantischen und humanitären Organisationen und Basis-Initiativen aus
120 Ländern getroffen haben, ist die gemeinsame Überzeugung:

"Eine andere Welt ist möglich!"

Nachhaltige Entwicklung und faire Wirtschaftsbeziehungen statt
Neoliberalismus, Friede und Solidarität statt Krieg, Soziale Rechte
und Gleichheit statt Ausgrenzung, Gleichstellung der Geschlechter
statt Unterdrückung, die Überwindung struktureller Zusammenhänge
zwischen dem Reichtum im Norden und der Armut im Süden: Das sind die
Ansätze, von denen auch das Europäische Sozialforum in Florenz, das
asiatische in Hyderabad (Indien) und die zahlreichen Sozialforen
ausgehen, die in allen Teilen der Welt auf kontinentaler, nationaler
und regionaler Ebene stattfinden.

Sie alle sprechen sich für die Erneuerung gesellschaftlicher
Strukturen aus und entwickeln konkrete Vorschläge, wie die Menschen
und ihre Umwelt in gesellschaftlicher Verantwortung zum Mittelpunkt
demokratischer Politik der regionalen und globalen Gestaltung werden
können.

Daran wollen wir beim ASF in Hallein anknüpfen.

Um die Fragen der "anderen Globalisierung" in Österreich aufzuwerfen
und zu beantworten, rufen wir Netzwerke, Organisationen,
Gewerkschaften und besonders auch Einzelpersonen auf: Macht mit -
tragt bei!

Wir brauchen das Sozialforum als einen Raum der Begegnung und der
Vernetzung von Ideen und Bewegungen, um die Angst vor Selbstbestimmung
zu verlieren und es uns Menschen wieder möglich wird, Wirtschaft und
Politik im Sinne unserer eigenen Anliegen und Bedürfnisse zu
gestalten.

Damit uns das gelingt, bedarf es der Zusammenarbeit und des
Austausches aller - im Respekt vor unserer Unterschiedlichkeit in
Geschlecht, Herkunft, Weltanschauung und Konfession -, womit die
Konturen einer anderen - besseren - Welt sich abzuzeichnen beginnen.

Österreich, Januar 2003

Das nächste überregionale Vorbereitungstreffen, zu dem wir sehr
herzlich einladen, findet am Samstag, den 01. März 2003, von 10.00 bis
17.00 Uhr im Kongress-Saal der Arbeiterkammer Oberösterreich, in Linz,
Volksgartenstrasse 40 (nahe des Bahnhofes) statt.

Weiterführende Informationen und Kontakte:
zur website des ASF Austrian Social Forum, www.socialforum.at

Allgemeiner ASF-Verteiler:
Nachricht schicken: mail an austrian_social_forum@yahoogroups.com
Subskribieren: mail an austrian_social_forum-subscribe@yahoogroups.com

Zur Vorbereitung des Austrian Social Forums wurden
6 offene ASF-Arbeitsgruppen gebildet:

"Grundsätze & Ziele"
http://socialforum.at/sf/ziele - asf_ziele@socialforum.at

"Programm & Inhalte"
http://socialforum.at/sf/prog - asf_prog@socialforum.at

"Offenheit & Vernetzung"
http://socialforum.at/sf/vernetzung - asf_vernetzung@socialforum.at

"Koordination & Organisation"
http://socialforum.at/sf/org - asf_org@socialforum.at

"Informationstechnologie"
http://socialforum.at/sf/it - asf_it@socialforum.at

"Anti-Krieg"
http://socialforum.at/sf/antikrieg - Subskription erforderlich

International:

3. Weltsozialforum - www.portoalegre2003.org in Porto Alegre /
Brasilien, Jan 03 1. Europäisches Sozialforum - www.fse-esf.org in
Florenz Nov 02

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
08 Presseaussendung ZARA - Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
From: "Verena Krausneker" <verena.krausneker@zara.or.at>
==================================================
Inneres/Gesellschaft/Rassismus

Schauspieler Alexander Pschill entsetzt über Rassismus-Zelebrierung
auf oberösterreichischem "Maskenball"

Bei der ZARA-Beratungsstelle für ZeugInnen und Opfer von Rassismus
erging eine Meldung über eine als "Maskierung" getarnte Zelebrierung
des Ku-Klux-Klanes am Freitag, den 7. Februar 2003 am Riegler
Maskenball im Bezirk Vöcklabruck.

Der Schauspieler Alexander Pschill, ZARA-Sprecher und menschlicher
Hauptdarsteller der TV-Serie ’Kommisar RexŒ ist über diese Aktion
entsetzt: "Nicht zu wissen, was der Ku Klux Klan war, ist eine
Sache. Aber die enstprechenden Requisiten genau zu recherchieren und
dann auch noch zu bauen, das zeugt von Bewußtheit. Entweder es steht
politische und gesellschaftliche Inkompetenz und Ignoranz dieser
Personen dahinter - oder sie wollten ihre politische Zustimmung zur
rassistischen und mörderischen Ideologie des Ku-Klux-Klanes öffentlich
machen!"

Eine Gruppe Männer in weißen Gewändern und den typischen Spitzmützen
mit Augenlöchern trat auf dem Maskenball auf. Ein mit den Worten
"KUKLUXKLAN" beschriebenes, ca. 3 m großes Holzkreuz und ein
originalgroßer, ebenfalls beschrifteter Holzgalgen gehörten zur
Staffage. Zu diesem Ereignis kam es im Besein einer riesigen Gruppe
von Menschen und mit Wissen der Veranstalter.

Alexander Pschill, der sein Schauspielstudium in den USA absolvierte,
erklärt: "Der KKK ist eine seit dem 19. Jahrhundert agierende,
illegale Organisation, die die Überlegenheit der Weißen gewaltsam
propagiert. Zigtausende brutale Lynchmorde an unschuldigen schwarzen
und jüdischen AmerikanerInnen hat der KKK zu verschulden. So eine
mörderische Gruppe ist - auch mit dem tolerantesten Humorverständnis -
einfach nicht geeignet als Vorbild für eine Faschingsfeier im
Öberösterreich des 21. Jahrhunderts!"

Die Versuche eines Maskenball-Besuchers, vor Ort etwas gegen die
maskierten Ku-Klux-Klan-Darsteller zu unternehmen, schlugen alle
fehl. Die verantwortlichen Personen und Veranstalter waren nicht
gesprächsbereit.

Juristischer Berater Wolfgang Zimmer von ZARA, der die Aktion als
"geschmacklos" bezeichnet, erklärt: "Strafrechtlich kann man dagegen
nicht vorgehen, da der KKK nicht unter das Verbotsgesetz in Östereich
fällt."

ZARA-Sprecher Alexander Pschill wünscht sich eine Stellungnahme, wie
es zu so einem Ereignis kommen kann. Außerdem weist er darauf hin,
dass ZARA Sensibilisierungstrainings anbietet und schlägt vor, dass
sich die betroffene Gemeinde aktiv um diese Menschen kümmert und einen
Kommunikationsprozess einleitet.

Offizielle Photos des Balles:
Galgen und Kreuz:
http://www.eventshooters.com/fotos/275/19738

Maskierte:
http://www.eventshooters.com/fotos/275/19744
http://www.eventshooters.com/fotos/275/19667
http://www.eventshooters.com/fotos/275/19831

Rückfragehinweis:
ZARA-Zentrum, 1060 Wien, Luftbadgasse 14-16
Tel: 01/ 929 13 99, office@zara.or.at
www.zara.or.at

*
Mag.a Verena Krausneker
ZARA- Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
Mo, Di, Mi 9.30-13h und Do 16-20h
Tel.: +43-1- 929 13 99
http://www.zara.or.at

ZARA sucht dringend Mitglieder und SpenderInnen!
Wenn Sie unsere Arbeit wichtig finden und unterstützen wollen, bitte
werden Sie förderndes Mitglied bei ZARA oder spenden Sie:
Kto. 05211362800, BLZ 12000, BA-CA

==================================================
09 Göteborg-Gefangener im Hungerstreik
From: gipfelsoli-l-admin@lists.nadir.org
==================================================
Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
--------------------------------------------------------------------------

GÖTEBORGGEFANGENER SEIT FAST DREI WOCHEN IM HUNGERSTREIK.

Weitere acht Gefangene in befristeten Solidaritäts-Hungerstreik

Der 32-jährige Göteborger E.I., der einer von über sechzig Personen
ist, die in Zusammenhang mit den Ausschreitungen rund um den
Göteborger EU-Gipfel Juni 2001 verurteilt wurden, befindet sich im
Hungerstreik. Seit seinem Haftantritt am 22. Januar 2003 nimmt er
keine Nahrung zu sich und hat in einem öffentlichen Brief angekündigt,
dass sein Hungerstreik seine gesamte Zeit als "Gast des
Strafvollzugwesens" andauern werde. Er wurde wegen schweren
Landfriedensbruch zu sechs Monaten Haft verurteilt.

"Der Hungerstreik ist teils ein Protest dagegen, dass ich für etwas
verurteilt wurde, was ich nicht getan habe bzw. haben kann, und teils
ein Protest gegen den Systemfehler, der schon lange im schwedischen
Rechtswesen steckt; den Systemfehler, der es ermöglichte, dass ich
verurteilt wurde", begründet er seinen Hungerstreik.

I. wurde verurteilt, weil er am 15. Juni während der Ausschreitungen
im Vasapark zwei Pflastersteine auf geparkte Polizeifahrzeuge geworfen
haben soll. Seine Verurteilung beruht allein auf die Zeugenaussagen
zweier Zivilpolizisten, die I. beschattet haben wollen und ihn später
auch verhaften. Vor Gericht haben die beiden Beamten ihn mit ihren
Aussagen schwer belastet. Der Verurteilte beteuert jedoch seine
Unschuld.

Laut dem Schriftsteller Erik Wijk, der sich mit den Prozessen nach
Göteborg beschäftigt und in Kontakt zu dem Hungerstreikenden befindet,
weisen die Zeugenaussagen der beiden Polizisten Unstimmigkeiten
auf. So sollen Personenbeschreibungen und chronologische Darstellungen
nicht nur von einander abweichen, sondern in einigen Punkten im
krassen Widerspruch zu einander stehen. I. sieht sich selbst als Opfer
einer Verwechslung, da es mindestens drei weitere Personen im Vasapark
gegeben haben soll, die dieselbe Eishockey-Jacke wie er getragen
haben. Die Polizisten sagten aber aus, sie hätten I. seit kurz vor der
angeblichen Tat bis zu dem Zeitpunkt, als sie ihn verhaftet haben,
nicht aus den Augen gelassen.

I. berichtet, dass er mit seiner Fotokamera Aufnahmen gemacht habe
bzw. von sich habe machen lassen, die hätten beweisen können, dass
die Aussagen der Beamten unzutreffend wären. Doch bereits nach wenigen
Tagen in Untersuchungshaft wurde ihm mitgeteilt, dass der Film in der
beschlagnahmten Kamera schwarz sei. Für I. stellt es sich so dar, dass
der Film nach seiner Verhaftung, also bei der Polizei, unbrauchbar
gemacht wurde. Da er bis zu seiner Verhaftung abseits der Ereignisse
und auf den Weg zu sich nach Hause nichts von der bevorstehenden
Verhaftung ahnte, habe er somit auch keinen Anlass gehabt, die
eventuell belastende Aufnahmen zu vernichten.

Erwähnenswert ist, dass die beiden Zivilpolizisten zu den fleißigsten
Fahndern der Kriminalpolizei gehören müssen. Beide waren
Hauptbelastungszeugen in vier Göteborgverfahren. In einem weiteren
Verfahren brachte die Aussage eines der beiden sieben Dänen hinter
Gittern, wobei das Gericht hier über Schwankungen in den Aussagen des
Beamten bei unterschiedlichen Anlässen, wie viele Straftäter er denn
nun ausgemacht habe, hinweg sah.

Diese beiden Beamten gehörten einer sechzehnköpfigen
Aufklärungseinheit an, die während der Tage des Gipfels unter der
Bezeichnung Romeo 11 fungierte und dessen Leiter Bertil Claesson
war. Gegenüber der staatlichen Untersuchungskommission, die unter
Leitung des ehemaligen Ministerpräsidenten Ingvar Carlsson die
Göteborg-Ereignisse beleuchtet hat, hat Claesson ausgesagt, Beamte
seiner Einheit sei stellenweise vermummt aufgetreten und haben auch
Pflastersteine in den Händen gehalten.

I. befindet sich nun 20 Tage im Hungerstreik. Bedingt durch den
Nahrungsmangel fühlt er sich ständig müde und leidet unter
Kopfschmerzen. Die Leitung der Haftanstalt in Skänninge bei
Linköping, in der I. einsitzt, verweigert ihm die Bitte um
Brühwürfel, mit denen er die gesundheitlichen Schäden so gering wie
möglich halten möchte. Bedingt durch seinen körperlichen Schwäche hat
sich I. entschieden, die Arbeit im Gefängnis zu verweigern.

Die Anstaltsleitung reagierte hier drauf mit Sanktionen und I. musste
Donnerstag und Freitag fünf bzw. sieben Stunden in einer Einzelzelle
verbringen. Er erhielt kein Wasser und laut einem Fernsehteam des
Senders TV4, das über I. im Gefängnis berichtete, betrug die
Raumtemperatur in dieser Zelle um die 10°C, da sich das Fenster nicht
schließen ließ.

Die Anstaltsleitung begründet dieses Vorgehen in einem Schreiben, das
Wijk vorliegt, dass I.s Situation "selbst verschuldet" sei, da er "wie
jeder andere Insasse jederzeit im Essenssaal seine Mahlzeit einnehmen
könne." Die gesundheitliche Situation wird seitens der Leitung als
nicht akut eingestuft. Der Versuch I.s, sich auf die Krankenliste
stellen zu lassen, wurde von dem medizinischen Personal abgelehnt.

Zwischenzeitlich musste die Gefängnisleitung in Bezug auf die
Sanktionen Fehler einräumen und verkündete, I. solle am Dienstag eine
ärztlichen Untersuchung erhalten.

Von den zur Zeit vierzehn inhaftierten Personen, die im Zusammenhang
mit den Göteborg-Ereignissen verurteilt wurden, traten am Samstag acht
in einen auf einen Tag befristeten Hungerstreik. Viele von ihnen
sitzen selbst auf Grund fraglicher Beweislage in Haft oder haben in
Relation zur bisherigen schwedischen Rechtspraxis übermäßig harte
Strafen erhalten.

Sie wollten sich dadurch mit I. solidarisch zeigen und auf seinen Fall
aufmerksam machen. "Wir haben keine speziellen Forderungen mit unserer
Aktion, es ist eine reine Solidaritätsbekundung mit dem 32jährigen",
sagt einer der acht Gefangenen. Auch am Samstag fand in Stockholm eine
Solidaritätsdemo statt.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die I. angelastete Tat, wenn sie
denn so geschehen ist, wie die Zivilpolizisten ausgesagt haben, den
derzeitigen Weltrekord im Kugelstoßen in den Schatten stellt. In einer
von I.s Fall unabhängigen Untersuchung der schwedischen Polizei lag
die weiteste Distanz, die ein Polizist und trainierter Handballspieler
mit einem Göteborger Pflasterstein schaffte, immerhin mehr als sieben
ein halb Meter hinter I.s angeblichen 25 Meter-Wurf. Ein früherer
offener Brief I.s an den Schwedischen Leichtathletikverband, in dem er
die gerichtlich konstatierten "Tatsachen" anführte und um Aufnahme in
das Nationalteam bat, blieb bisher unbeantwortet.

Presse-Kontakt:
Erik Wijk
Tel: +46 - (0)730 633468
Email: erik.wijk@odata.se

Unterstützende Worte an E.I.:
Hungerstrejkaren
Solidaritetsgruppen c/o Syndikalistiskt Forum
Box 7267, S-402 35 Göteborg, Sweden
Email: solidaritetsgruppen@hotmail.com

--------------------------------------------------------------------------

HOCH DIE INTERNATIONALE AMTSHILFE

Schweden/Deutschland. Anderthalb Jahre nach den Protesten während des
EU-Gipfels in Göteborg fahnden die schwedischen Behörden noch immer
nach Gewalttätern. Auf die Amtshilfe ihrer deutschen Kollegen können
sie sich dabei verlassen. So fand am 8. Januar in Berlin eine
Hausdurchsuchung statt. Der Betroffene sitzt seitdem in Moabit in
Untersuchungshaft. Das Ermittlungsverfahren gegen ihn ist einer von
vielen Fällen, in denen die Göteborger Staatsanwaltschaft Anklage
gegen ausländische Demonstranten in deren Herkunftsländern anstrebt.

[ Jungle World #7 vom 5. Feb 03 ]

--------------------------------------------------------------------------
gipfelsoli infogruppe

Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.

Kontakt, Kritik, Beiträge: gipfelsoli@nadir.org

Mailinglist subscribe - unsubscribe
https://lists.nadir.org/cgi-bin/mailman/listinfo/gipfelsoli-l

==================================================
10 ai zu Kindersoldaten!
From: michaela.klement@amnesty.at
==================================================
----- Original Message -----
From:
Sent: Monday, February 10, 2003 6:37 PM
Subject: PA: ai zu Kindersoldaten!

ai zum UNO-Tag gegen Kindersoldaten: Keine Kinder in Kriegen von
Erwachsenen! London/ Wien, 11. Februar 2003 -

Am 12. Februar 2002 trat das Internationale Abkommen gegen
Kindersoldaten in Kraft. Anlässlich dieses Datums erinnern amnesty
international (ai) und andere Organisationen der "Koalition gegen
Kindersoldaten" daran, dass der Missbrauch von Kindern in bewaffneten
Konflikten heute eher zu - als abnimmt. "Kinder werden vermehrt als
Soldaten, als Träger, Späher oder Sexsklaven missbraucht", so Heinz
Patzelt, Generalsekretär von ai-Österreich.

Im Dezember 2002 gab UNO-Generalsekretär Kofi Annan in einem Bericht
an den Sicherheitsrat die Namen der fünf Länder bekannt, die
maßgeblich an der Rekrutierung von Kindersoldaten beteiligt sind:
Afghanistan, Burundi, die Demokratische Republik Kongo (DRC), Liberia
und Somalia. Aber auch in Myanmar arbeiten ca. 70.000 Kinder, die
jünger als 11 Jahre sind, als Soldaten der Staatsarmee, während sich
die Zahlen der Kinder in kolumbianischen Paramilitärs und anderen
Milizen auf 14.000 belaufen.

In Nepal sind 30 Prozent der Militärs der Kommunistischen Partei
Kinder. "Der Sicherheitsrat muss sich dazu verpflichten, konkrete
Aktionen gegen die Länder zu unternehmen, die Kindersoldaten
rekrutieren oder in denen Kinder als Soldaten missbraucht werden",
fordert Heinz Patzelt.

Obwohl bisher 111 Länder das Internationale Abkommen gegen
Kindersoldaten unterzeichnet haben, verpflichteten sich nur 46 Länder,
das Verbot von Kindersoldaten in ihre Gesetzgebung aufzunehmen.

Für alle weiteren Informationen wenden Sie sich bitte an:
Mag. Michaela Klement - Presse - 01/78008-24 oder 0664/400 10 56

==================================================
11 >>>WORKERS POWER GLOBAL WEEK 9 February 2003
From: NEWSWIRE <newsire@workerspower.com>
==================================================
>>WORKERS POWER GLOBAL WEEK
E-newswire of the LRCI
9 February 2003

--------------------------------------------------

>>>WELCOME TO ISSUE #130

Workers Power Global Week is the English language e-newsletter of the
LRCI. To subscribe or unsubscribe go to:
http://www.workerspower.com/wpglobal/newsform.html

Please forward this to a comrade.

--------------------------------------------------

>GERMANY: ELECTORAL CATASTROPHE FOR RULING SPD
>AUSTRALIA: HOWARD SENDS TROOPS TO THE GULF TO HELP BUSH
>IVORY COAST: FIGHTING LOOMS AS GBAGBO'S PARTY REJECTS BROKERED DEAL
>BRITAIN: LABOUR AND MEDIA DEEPEN WAR ON ASYLUM SEEKERS
>FRANCE: LUTTE OUVRIERE CULT LEADER COMES OUT

--------------------------------------------------

>GERMANY: ELECTORAL CATASTROPHE FOR RULING SPD
Workers Power Global, Berlin

On 2 February the ruling government party in Germany, the SPD,
suffered two dramatic defeats in Lower Saxony and Hessen in elections
to the regional parliaments involving about 10 million voters.

The SPD vote declined more than ten percent in Hessen - receiving only
29.1%, the worst result since the Second World War.

In Lower Saxony, were Schröder was prime minster for almost a decade
before he became chancellor, the SPD did even worse. It lost 14.5% and
is now down to 33.4. Both states fell to the conservatives. The
CDU/CSU has now an absolute majority in Hessen and rules together with
the liberal FDP in Lower Saxony.

The Green Party improved its electoral position, but this did not
alter the overall defeat of the ruling coalition.

The reason for this tremendous defeat is simple - the SPD's own record
in government since the general election, a record of major attacks on
working class rights.

Even the "peace" stance of the SPD which puts it in opposition to an
attack on Iraq, could not save it from its fate.

Unemployment has been growing for months. At the beginning of February
it reached 4.6 million - almost as much as under the Kohl
government. The SPD-led government has attacked the unemployed via the
so-called Hartz reform to deregulate the labour market. This attack
also hits the employed workforce by trying to increase casual and
temporary contracts.

The SPD leadership's response to the electoral defeat will be a
further move to the right. Economics minister Clement has already
announced that he wants to attack protective legislation against
redundancies.

The SPD plans further cuts in the public sector in order to
"consolidate" the budget deficit and to compensate for years of tax
reductions for the rich.

Of course, the Green Party supports the same policies in parliament
and government. It is even more vicious on most issues. But is did not
suffer in the elections, because it is not a party historically and
socially rooted in the working class.

It was the workers who turned their back on the SPD - a part of them
mistakenly turning to the CDU, while hundreds of thousands simply did
not go to the polls.

Since the last elections in September 2002 tensions between the trade
unions and the government have increased, even though the union
bureaucracy and apparatus remain the most important social force
behind the SPD and the SPD still wants to incorporate the union
leaders into its "reform" programmes. But the concessions to the union
bureaucracy are getting slimmer and fewer.

Therefore many workers - often unemployed or non-unionised - are
abstaining in elections or drifting to the CDU/CSU. This may be
understandable, but it rebounds politically. It has given more
momentum to the capitalists' demands to "reform the labour market",
i.e. to destroy working class gains.

It has encouraged the open bourgeois parties and the right reformists,
to go further and speed up attacks. The (neo)liberal FDP, always as
spearhead for the most vicious sectoins of German capital, has called
to "destroy the trade union barrier".

Indeed, the German bourgeoisie, is about to increase its pressure on
the SPD - and the social democrats are all too willing to follow the
call. Massive attacks on the labour movement are indeed a long-term
necessity for German capitalists and for building a strong, German led
imperialist block in Europe. Therefore the call for more attacks is
not simply, not even primarily, a response to the current recession,
but the recession is rather used to assist the attack on the working
class on all fronts.

Over the last period, however, a growing discontent and a fighting
mood has also developed in the labour movement. Strike figures
increased in 2002, most notably with two important national strikes in
the engineering and building industries. A growing politicisation
inside the unions has also been expressed in a growing minority of
oppositional, leftward moving shop steward committees, Betriebsräte,
lower functionaries of the union and the national trade union left
network.

Also rank and file activists are very active in the anti-war movement
and also most union leaderships, including the DGB (German TUC),
support the demonstration on 15 February. 150.000 are expected to
demonstrate in Berlin alone.

But there is a big problem for the development of the working class
struggle which became visible in the regional elections. There is
growing activism, there is a growing opposition against the right
reformist and class callaborationist leaders - but it has no real
political expression.

The German PDS (Party of Democratic Socialism, former Stalinist Party)
was not able to gain from the SPD-debacle at all. It did not stand in
Hessen and received only 0.5% of the vote in Lower Saxony, half the
share of the vote as it had in the general elections in 2003.

The PDS has been paralysed for almost half a year and it has lost
itself working class support because of its positions in regional
governments in Berlin and Mecklenburg-Vorpommern.

The example of the SPD and the PDS demonstrate not only that reformist
parties in federal and regional government suit the bosses quite well
in attacking and pacifying the workers movement via the trade union
leaders. It also shows the potential for breaking workers from the
reformist dead end.

Many left wing and militant trade unionists have turned their backs on
the SPD and the PDS - but all to often they resort to militant
syndicalism, not revolutionary politics. As could be seen in Lower
Saxony and Hessen, this understandable response is politically
impotent. It does not present an alternative for the masses, it does
not present an alternative political leadership.

Such a leadership it urgently needed. Therefore, it is the task of the
emerging anti-capitalist movement and the trade union and opposition
to combine the fight against the bosses attacks, the government and
the war with the struggle for a mass revolutionary workers' party as
an alternative to reformism. Only in such a case, the next SPD-debacle
can be our own victory.

FOR MORE ON GERMANY SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/linkseurope.html#Anchor-Germany-53377

=========================================================

>AUSTRALIA: HOWARD SENDS TROOPS TO THE GULF TO HELP BUSH
Workers Power Global, Melbourne

John Howard is taking Australia to war. Troops have been sent to the
Gulf and Howard has been an unapologetic apologist for Bush and the US
government's determination to invade Iraq.

A war with Iraq now seems inevitable. Each time Bush speaks in public
and each time Howard apes him the rhetoric becomes more excessive. On
7 February Bush told Iraq "game over" - like he really is playing on a
giant x-box.

All this before the weapons inspectors have even returned their final
verdict and with three of the permanent members of the UN Security
Council saying they are far from ready to go to war.

John Howard may be making friends in the US but here in Australia the
percentage of Australians against a war is increasing. While the
number who would support a war with UN sanction is still higher than
those who would not support it under any circumstances, these figures
are also changing.

Importantly prominent ALP parliamentarians have spoken out against the
war, even if it is UN sanctioned. While this is still not the official
position of Simon Crean or the ALP as a whole, it is an indication of
a massive shift since the last Gulf War twelve years ago. And it's a
positive sign for the growing anti-war movement in this country.

But the biggest challenge that the movement has to face is not the
warmongering of the Coalition leader but what to do if (probably when)
the UN Security Council collapses and agrees to president Bush's
wishes.

Commentators are right that this situation is a threat to the very
legitimacy of the UN. But we should not see this as such a great
tragedy. The UN has never been more than a cover for the aims of
imperialism, in particular American imperialism.

That right now there are divisions within the UN Security Council
shows only that the main imperialist blocs are not united on how or
perhaps with what timetable Iraq should be dealt with.

UN resolutions have been over-ridden or ignored before. There are
numerous resolutions against Israel's actions in the region - the
continuing annexation of territory, the war they fought in Lebanon - a
great list of human rights violations against the Palestinians. The
troops that went into Kosovo were not UN sanctioned, nor was NATO
bombing in Serbia. The big world powers simply choose to ignore the UN
when it is convenient for them to do so. It has only become an issue
this time because the disagreements over what to do are so intense and
the US's drive to war so excessive. But none of this is an argument
for a stronger UN.

Simon Crean will support a war in Iraq if the UN agrees to it. There
is a real lack of logic in this argument. How does a UN resolution
change the number of casualties caused by war? How does a UN
resolution stop the devastation of infrastructure? How does a UN
resolution change the simple fact that the war is for the control of
valuable oil supplies and strategic positioning in the Middle East?
Crean's argument, and that of all of those who will support a war if
it is sanctioned by a UN resolution comes down to a legalistic
argument. They don't want to be part of an "illegal" war - but a legal
one will be just fine.

But the definition of what is legal is one designed by the imperialist
nations in the first place. International law, like all law, serves
the purpose of the rulers.

A UN sanctioned war might be legal but it cannot be just because it
will result in exactly the same US-imposed client regime in Iraq. As
well as the diving up of the spoils - the huge oil supplies, among the
victors. The US will have achieved its war aims. Perhaps the
politicians will sleep easier in their beds knowing no law has been
broken but the people of Iraq will not notice this subtle difference.

The other challenge that faces the anti-war movement in Australia is
the emphasis on peace and therefore pacifism.

During the conflict in Afghanistan peaceniks on demos told off those
who were chanting slogans about fighting war. The peace activists
thought fighting was too violent an image.

These people are against war for purely moral reasons and they don't
distinguish between different kinds of conflict or look at the reasons
for them.

It is this influence, which sees the movement in Victoria called the
Victorian PEACE Network. It is this influence which has the focus on
the victims of war and which talks so much about the death and
disablement of women and children - as if this is qualitatively
different from the death and disablement of anyone. As if in fact
women in particular are helpless objects in international politics and
not able to act in their own defence.

The main problem with peace as an amorphous demand is that it ignores
the real political situation. It in fact lets the imperialists off the
hook because it focuses on violence rather than the reasons for
it. The war becomes bad because people get hurt, not because it is an
invasion of a sovereign nation by another for the purpose of making a
profit.

To argue only for peace is to ignore the fact that the people of Iraq
will need to defend themselves against this invasion. Something many
have already said they will be doing - regardless of how they feel
about Saddam Hussein.

Here in Australia we have to be firmly for the defence of Iraq. This
means being for the victory of Iraq against the forces of imperialism,
in fact against the Australian troops that Howard has sent to the
Gulf.

This is an argument, which comes smack up against not just the
peaceniks but against Australian nationalism.

During the Vietnam War one of the central slogans was bring the boys
home. And while in a situation of conscription this had some resonance
and perhaps even relevance, it is a concession to nationalism. We are
certainly in favour of all troops being moved out of the Gulf, but not
out of concerns for their safety - but rather to aid the defence of
Iraq.

FOR MORE ON THE ANTI-WAR MOVEMENT SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/wardemo.html

=========================================================

>IVORY COAST: FIGHTING LOOMS AS GBAGBO'S PARTY REJECTS BROKERED DEAL
Workers Power Global, Manchester

The political and military crisis that has gripped and divided the
Ivory Coast has taken another lurch towards uncertainty. Since last
September, three separate rebel armies in the North and West of the
country have taken arms against the regime of President Gbagbo,
leading to the de facto division of the country along military,
political, ethnic and religious lines, with the spectre of a bloody
civil war looming in the background.

French imperialism, true to its colonialist past and its current
economic interests, has sought to placate both sides and stitch up a
peace deal at virtually any price. France has been carrying out a
diplomatic offensive, backed up by 3000 troops, together with large
numbers of armoured troop carriers, light artillery and attack
helicopters!

Two weeks ago, agreement was reached between the government and the
rebel forces at a meeting held at Marcoussis outside Paris. The peace
agreement was supposed to herald the creation of a "government of
national reconciliation" which would include rebel forces, in
particular in the key sensitive Defence and Interior ministries.

This was the key concession that led to the threat of the collapse of
Gbagbo's regime. Both the armed forces and the rank and file of
Gbagbo's party let it be known that they would not accept the
agreement. The military were concerned about losing their power, while
the "Young Patriots" of Gbagbo's party were whipped up by the
chauvinist rhetoric of Gbagbo's long campaign around "ivoirite" which
stigmatised all non-Ivorians and had directly led to a series of
anti-foreigner pogroms around Abidan.

Gbagbo immediately began to backtrack on his support for the
Marcoussis agreement, hiding behind the formality that the document
had been signed by the Prime Minister, and not by himself. For over 10
days he made no public statement on the agreement, but allowed his
wife, a fundamentalist Christian and member of parliament, to make the
running by stirring up anti-rebel feeling in the country.

Massive demonstrations took place with Gbagbo's supporters calling on
the US to intervene instead of France. However, no matter how great
the current tensions between Washington and Paris over Iraq, there is
no prospect of the US doing anything other than supporting France's
line. Indeed, the UN, with US approval, has adopted a resolution
supporting France's armed intervention and supporting the right of
French troops to open fire in order to "impose" peace.

The prospect of the war beginning again in earnest, marred by ethnic
cleansing on both sides and with a trigger-happy French "peace force"
in occupation, became increasingly real.

Finally, after 10 days of growing fear, during which time the UN and
other key NGOs decided to withdraw their personnel from the country,
Gbagbo appeared on Ivory Coast television to make a 45 minute
statement in which he attempted to tread the fine line between the
fury of his supporters and the army on the one hand, and the very real
pressure of world imperialism on the other.

Gbagbo said he accepted the "spirit" but not the "letter" of the
agreement and he called on his supporters to accept the "medicine"
that was being proposed. However, he also made it clear that if the
medicine didn't work, another would have to be tried. Most
importantly, he avoided giving any assurance on the composition of the
future government.

In other words, nothing has been resolved. Neither the army nor the
rebels will accept Gbagbo's balancing act. One side or the other will
have to give, or start fighting again.

FOR MORE ON THE IVORY COAST SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/IvoryCoast-3.html
http://www.workerspower.com/wpglobal/IvoryCoast-2.html
http://www.workerspower.com/wpglobal/IvoryCoast-1.html

=========================================================

>BRITAIN: LABOUR AND MEDIA DEEPEN WAR ON ASYLUM SEEKERS
Workers Power Global, London

Hardly a day goes by in Britain without a front-page tabloid headline
branding asylum seekers as "criminals", "scroungers" and now
"terrorists".

If you swallowed the tales marketed by the likes of The Mail, Express,
Sun and Star, you might well believe that thousands of cloven-hoofed
Algerians were busily building ricin factories across Britain's
cities, with generous handouts from the Benefits Agency.

Then there is the inevitable front-page lead in The Mail of Sunday
claiming that asylum seekers have displaced an "88-year-old widow"
from the patients' register at the local GP's surgery.

Such attempts to fuel hysteria about asylum seekers spur Tory and New
Labour politicians to bid ever higher in a "Dutch auction" to see
which party can take the most vicious line on asylum seekers. Tony
Blair appears on Sunday morning television insisting that his
government is prepared to scrap Britain's commitment to the 1951
Geneva Convention on refugee rights.

The Tories' shadow home secretary, Oliver Letwin, counters two days
later with a call to detain indefinitely all new asylum applicants
until the security services have completed checks on potential
terrorist links. And so it goes on with politicians reinforcing the
images projected by the press.

And then Home Secretary and New Labour's racist-in-chief David
Blunkett makes a speech about the "coiled spring" of hatred for
refugees to justify his latest legal attack on them.

Little wonder, then, that a recent MORI poll showed that many people
think that nearly a quarter of all the world's refugees are in Britain
and that for 64 per cent of those surveyed the phrase most commonly
associated with the term asylum seeker was "illegal immigrant".

The Sun would have us believe that refugees coming to Britain see this
"as the land of milk and honey" for which they will gladly risk life
and limb. In reality, a single adult receives a basic support package
worth only £38 a week - a mere 70 per cent of income support. Joint
research by Oxfam and the Refugee Council indicates that more than 80
per cent of those on such basic packages are unable to afford shoes
and clothing, with a similar proportion going hungry at least once a
week.

But the British media rarely even considers the sort of desperation
that drives an individual or family to risk suffocation concealed in
the back of a lorry crossing the Channel to Dover or to chance
horrific injuries while clinging in pitch darkness to the
undercarriage of a speeding train.

Most of us assume that the vast majority of refugees come from
countries in what was once deemed the "Third World". In fact, some 86
per cent of an estimated 12 million refugees world-wide do indeed come
from less economically developed countries. Of those 12 million,
nearly nine million have sought refuge elsewhere in the Third World.

In any given year between one and two per cent of the world's refugees
come to Britain and less than a fifth come to any European Union
country. The refugee populations of Pakistan and Iran alone account
for nearly 3.2 million people. In both cases many of these people have
fled from Afghanistan.

Tony Blair never ceases to remind us of our good fortune at living in
the fourth richest country in the world, yet compared to population
Britain ranks only 32nd in terms of the number of refugees it take
in. The country that takes the highest numbers of refugees, relative
to the size of the existing population is Guinea (population seven
million), which has afforded shelter to some 500,000 refugees - most
of them victims of the prolonged civil war in neighbouring Sierra
Leone.

The ratio of refugees to the regularly resident population in Guinea,
itself a desperately poor country, compared to the ratio in Britain is
50 to one. In sub-Saharan Africa nearly a third of all refugees seek
shelter in a country which is itself at war.

What fuels these wars in the most impoverished nations of the world?
Of course, there are many factors, including how the western powers
imposed boundaries on their former colonial possessions. But a crucial
cause is poverty itself. This is also a driving force to immigration
internationally.

What the tabloid editors don't reveal is that some 60 countries have
seen their gross domestic products per head of population fall in real
terms over the course of the last 20 years. Such dramatic economic
decline in no small measure reflects the impact of austerity packages
devised by the financial institutions of global capital such as the
World Bank and International Monetary Fund.

The combination of poverty, war and brutal repression propels global
migration - albeit largely within the Third World. At the same time
these factors collide with Fortress Europe's ever tighter immigration
controls to create a role for the "people traffickers" who exploit the
vulnerable people desperate to escape from persecution or bloodshed,
or just to the prospect of a better life.

The same politicians in Western Europe such as Blair, Silvio
Berlusconi and José-Maria Aznar, who champion the free movement of
capital and are the most ardent advocates of war against Iraq also
happen to figure among those who want to junk international treaty
commitments to refugees. They want to make it even harder to enter
Europe freely if you come from the "wrong" place or have the "wrong"
skin colour.

These politicians are among the most sickening of hypocrites once it
becomes apparent that their own policies have actually strengthened
the drive to migrate and they are simply blaming the victims of
capitalist globalisation. Against them we argue that control of
immigration invariably proves racist and chauvinist. It affords people
scapegoats for the failings of the system in the more affluent west,
while undermining the huge potential for unity among working people
internationally.

That's why we say all immigration controls must go and why the defence
of refugees in Britain is a cause for all those who are opposed to
tackling the root causes of the coming war against Iraq.

FOR MORE ON ASYLUM SEEKERS IN THE UK SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/UK-YarlsWood2.html

=========================================================

>FRANCE: LUTTE OUVRIERE CULT LEADER COMES OUT
Workers Power Global, Paris

Lutte Ouvrière (Workers' Struggle) is a French Trotskyist organisation
whose spokesperson, Arlette Laguiller, has regularly been a
Presidential candidate and has won millions of votes.

LO has enjoyed massive electoral support for a relatively small
organisation of around 1000 members - many of whom work in
factories. But its internal life, and in particular its real
leadership, has carefully hidden from the gaze of the media - and more
importantly, from any open contact and interaction with the working
class.

Even rank and file members have had no idea of the real identity of
their true leaders - Laguiller is primarily the public face of LO,
with little real weight within the leadership.

All that has now changed, as LO's founder and cult leader, Robert
Barcia, a.k.a. Hardy has finally come out, publishing a book of
memoirs, giving an interview to French paper Le Monde and even
appearing on prime time TV news.

In and of itself, this is entirely unremarkable. In times of social
peace, there is no reason why revolutionary leaders should hide from
the working class - Lenin and Trotsky might have used pseudonyms and
security measures faced with Tsarist repression, but they were hardly
backward about coming forward.

However, this change in LO's behaviour is extraordinary. The security
mania of the organisation was used to weed out the "petit-bourgeois"
elements among their contacts who were so foolish and unserious as to
offer their phone number. More importantly, it helped hold the
organisation together in what, from the outside, looks remarkably like
a sect. Members are discouraged from having children, dope-smoking is
forbidden (although alcohol and tobacco are accepted) and, for many
years, homosexuality was hidden. Discipline and devotion were valued
above flexibility and critical thinking.

In other words, LO members were supposed to resemble a middle-class,
Stalinist caricature of worker militants.

The change did not come from within - it was forced upon LO from
without. First, in 1995 Barcia - who virtually never appears in public
- appeared at the funeral of Ernest Mandel, flanked by the LO
leadership. A couple of years later anonymous photos appeared in the
press at the same time as a journalist published some elementary
digging that the state presumably did decades ago.

The membership of the boards of various front companies asociated with
LO, its publications and its buildings were compared, and the
structure, names and identities behind LO were revealed. This was only
of any real interest to trainspotters and the security services, who
could double-check their information. But what was truly surprising
was that Barcia, the undoubted leader of LO, turned out to be the boss
of a small pharmaceutical training company. Various real bosses gave
shocked soundbites saying that he'd seemed such a nice person - hard
to believe that he was Arlette Laguiller's puppetmaster.

Again, this was only noteworthy because it highlighted LO's hypocrisy
- in this case the contrast between Hardy's hobnobbing with the bosses
and LO's workerism and the pressure and rhetoric wielded against its
mainly middle-class contacts.

Press exposure coupled with the growth in public support for far-left
candidates meant that LO's semi-clandestinity became increasingly
disfunctional and laughable. Hardy - who allegedly feels time's winged
chariot drawing near - decided to go public. It seems probable that
further waves of organisational glasnost will follow in the coming
months.

Hardy's memoirs - due to be published next week - are a series of
interviews with a non-political journalist who is nevertheless
sympathetic to the far-left. They apparently concentrate on his
experience in WW2 (he is 75), and the foundation of the ancestor of LO
in the 1950s.

Recent crises in LO, which have included the expulsion of several
hundred members and a long-running futile faction fight, are said not
to be mentioned. There are limits to openness, it appears.

The truth is that although the rank and file of LO are generally so
wooden as to be brittle, the leadership are more flexible. This
operates even in the leadership. Laguiller has gone on record several
times saying that LO have ever made a mistake - which just makes her
look mad to ordinary people.

Hardy is prepared to admit many mistakes, but cites in particular
their initial under-estimation of May 1968, which they precisely
criticised in the early stage as being a petit-bourgeois student
movement.

And of course LO is doing exactly the same today with the
anti-globalisation movement. Hardy and his comrades, like the
Bourbons, have forgotten nothing and learnt nothing.

FOR MORE ON THE FRENCH LEFT SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/france-LeftFails.html

==================================================
12 SPÖ/Jarolim/Maier/Datenschutz/Aviso
From: Plisic Marianne <Marianne.Plisic@spoe.at>
==================================================
DIE SOZIALDEMOKRATISCHE PARLAMENTSFRAKTION
PRESSEAUSSENDUNG
10.Feb.03

SPÖ/Jarolim/Maier/Datenschutz/Aviso

SPÖ beruft Datenschutzrat ein!

Utl.: Unfassbare Vorgänge im Innenministerium müssen überprüft werden!

Wien (SK) Wie schon vergangene Woche angekündigt, haben heute
SPÖ-Justizsprecher Johannes Jarolim und SPÖ-Konsumenten-schutzsprecher
Johann Maier eine Sitzung des Datenschutzrates einberufen.

Der Innenminister, der die unglaubliche Verordnung in Zeiten von
Sondierungsverhandlung ohne Begutachtung und ohne den
Datenschutzrateinzubeziehen erlassen hat, soll im Rahmen der Sitzung
ausführliche Gelegenheit haben seine Sicht darzulegen, so Maier am
Montag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. Erwarten werden Minister
Strasser eine Reihe von Fragen, die Licht in das Dunkel dieser
Verordnung bringen sollen, so Jarolim. ****

Maier betonte, dass für ÖVP-Minister Strasser eine unbedingte
Anwesenheitspflicht bestünde. Es gehe nicht an, dass der Minister
seine Beamte verharmlosende Aussagen und Erklärungen geben
lasse. Datenschützer sind einhellig der Meinung, dass es sich hier um
datenschutzrechtlich überaus bedenkliche Tatsachen handelt.

Der Datenschutz wird durch die Verordnung Strassers mit Füßen
getreten, dies kann der Datenschutzrat nicht zulassen, so der
SPÖ-Konsumentenschutzsprecher abschließend.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass am Mittwoch, 12. Februar 2003, um
10.30 Uhr dazu eine SPÖ-Pressekonferenz im Parlament, Stützpunktzimmer,
stattfinden wird.

Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ
Tel.: (++43-1) 53427-275
http://www.spoe.at

Mit freundlichen Grüßen

==================================================
13 Blind, taub, stumm?
From: Wolfgang Fischer <global@uumail.de>
==================================================
Offener Brief

AN DIE
ÖSTERREICHISCHE BUNDESREGIERUNG IN SPE:
BLIND, TAUB, STUMM?

Wir haben vom 23. - 28. 1. 2003 am 3. Weltsozialforum in Porto Alegre,
Brasilien, teilgenommen. Dort waren über 100.000 Menschen aus der
ganzen Welt versammelt, um die Probleme aufzuzeigen, die die
neoliberale Globalisierungspolitik in allen Ländern der Erde
verursacht. Gemeinsames Motto der über 2000 Veranstaltungen dieser
Tage: "Eine andere Welt ist möglich!"

Denkt man in Porto Alegre an Österreich, das gerade gewählt hat und
sich im Prozeß der Regierungsbildung befindet, dann fragt man sich, ob
sich Österreich eigentlich auf dem selben Planeten
befindet. Vielleicht ist es ja so, dass für Österreich
wunderbarerweise all das nicht gilt, was hier aus allen 5 Kontinenten
berichtet wird:

Die internationalen Großkonzerne benutzen die Regierungen weltweit, um
restlos alle Dinge, Ressourcen und Lebewesen in Waren zu verwandeln,
also zu vermarkten und entsprechend alle menschliche Tätigkeit restlos
in Warenproduktion bzw. vermarktbare Dienstleistungen. Bei all dem
sollen weder ein öffentlicher Sektor, noch demokratische Kontrolle,
noch eine garantierte allgemeine Versorgung, noch eine angemessene
Qualität und Preisgestaltung mehr möglich sein und auch ein kleines
und mittleres bzw. nationales privates Kapital nicht mehr übrig
bleiben.

Mit anderen Worten: Die Konzerne wollen alles, alle Rohstoffe, alle
Märkte, alle Ressourcen für sich allein - und sei es durch Krieg! Die
Folgen werden weltweit immer dramatischer. Sie bestehen in
Massenarbeitslosigkeit, Hungerlöhnen, Sklavenarbeit, Unterernährung
und millionenfachem Tod. Sie bestehen in der Erschöpfung der
Ressourcen, der Zerstörung der Umwelt, der Zerstörung der
Nationalstaaten und, wo vorhanden, des Sozialstaats und führen überall
in die Tyrannei, wie man in Porto Alegre dazu sagte.

Die Konzerne wollen alles für sich allein. Nur Österreich lassen sie
aus? Anscheinend, denn in Österreich ist weder im Wahlkampf, noch nach
dem Wahlkampf, noch bisher bei der versuchten Regierungsbildung von den
Verantwortlichen darüber gesprochen worden. Glückliches Österreich. Es
hat sich nur mit Ambulanzgebühren herumzuschlagen!

Ja, auch Studiengebühren und Universitätsreform, Pensionen und eine
plötzlich, nach den Wahlen auf ominöse Weise notwendig gewordene
"große Staatsreform" haben anscheinend allesamt nichts mit der
Durchsetzung des Neoliberalismus in Österreich zu tun. Selbst die
Abfangjägerdebatte ließ nichts ahnen von dem halben Weltkrieg, dessen
Beginn mit dem Aufmarsch von einer Viertelmillion-Mann-Armee in
Mittelost zu beginnen droht!

Umso weiter man von Österreich entfernt ist, desto gespenstischer
erscheint einem die Blindheit, Taubheit und Stummheit der hiesigen
politischen Debatte. Oder wird sie doch geführt, jenseits der
Öffentlichkeit?

Wir wissen alle, dass Österreich zur EU gehört, das es WTO-Mitglied ist
und dass es Verhandlungen über das GATS, das sogenannte "Allgemeine
Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen" - einer Art neuem und
erweitertem MAI - führt.

Das heißt: Österreich hat sich der neoliberalen Politik der
Europäischen Union angeschlossen, es hat sich dem weltweiten
Freihandelsdiktat der Konzerne unterworfen, und es hat sich bereit
erklärt, bei der Liberalisierung, Deregulierung, Flexibilisierung und
"Privatisierung" öffentlicher Dienstleistungen sowie der Öffnung
seiner Märkte für internationale Konzerne in allen Bereichen
mitzumachen - und das im Rahmen eines neuen "Internationalen Rechts",
sprich einer Art Weltverfassung im Dienste der Konzerne.

Es hat damit das ganze Programm der neoliberalen Globalisierung
übernommen - nur nicht seine Folgen? Glauben die österreichischen
PolitikerInnen tatsächlich, von den Ergebnissen dieser Projekte als
einzige ausgenommen zu bleiben?

Die SPÖ hätte von Brasilien lernen können, wie man an die Macht kommt.
Der neue brasilianische Präsident mit dem Spitznamen "Lula" war
Arbeiter und Gewerkschafter und wurde Präsident, weil er die wahren
Probleme Brasiliens, die aus der gleichen Politik resultieren, der
Österreich sich angeschlossen hat, deutlich beim Namen genannt hat.

Wieso haben die Roten und auch die Grünen in Österreich dieses
versäumt? Oder wollten sie nicht vom Volk gezwungen werden,
anschließend eine dementsprechend nicht mehr neoliberale Politik auch
wirklich zu betreiben?

Von den Tatsachen her gesehen haben sie jedenfalls der ÖVP das
politische Feld einfach und kampflos überlassen, indem sie noch nicht
einmal deren ausgesprochen pro-neoliberale Politik kritisierten. Nun
wollen sie mit der ÖVP dennoch an die Macht. Die Frage ist,
warum. Denn es ist ja nicht so, dass es innerhalb der SPÖ oder der
Grünen keine Kritik am Neoliberalismus gäbe.

Ganz im Gegenteil, gerade Alfred Gusenbauer hat sich neben seiner
pro-neoliberalen Rede von einer angeblich möglichen "solidarischen
Hochleistungsgesellschaft" wiederholt öffentlich - wenn auch nur auf
ausdrückliche Nachfrage hin - dezidiert gegen Globalisierung,
Neoliberalismus und insbesondere das GATS geäußert.

Bedeutet dies, dass man bei einer Regierungsbeteiligung nun im
Nachhinein oder irgendwie heimlich doch noch das Schlimmste verhindern
will? Kann man etwas verhindern, von dem nie die Rede ist? Kann
Politik gemacht werden, ohne jemals die wirklichen Fragen auf den
Tisch zu legen? Kann eine Regierung gebildet werden, die sich darauf
einigt, die wirklichen Probleme der Zeit gar nicht anzugehen?

Von Porto Alegre aus gesehen wundert es nicht, dass die
Regierungsbildung in Österreich ein Problem darstellt. Denn wie soll
regiert werden, wenn verleugnet wird, worum es eigentlich geht? Worum
es aber geht, liegt nicht im Belieben einer offiziellen
Definition. Was nicht benannt wird, ist dennoch vorhanden und hat
Wirkungen. Die Folgen des globalen Neoliberalismus haben ja längst
angefangen, sich auch in Österreich bemerkbar zu machen, selbst wenn
sie damit nicht in Zusammenhang gebracht werden.

Durch die Hintertür wird allemal auch Österreich von dem eingeholt,
was es mit betreibt. Je später mit den Reaktionen begonnen wird, desto
schwieriger. Alle wissen z.B.: Nur bis Ende März ist Zeit, die
europäischen Verhandlungen zum GATS durch Einspruch einer
Bundesregierung noch zu beeinflussen. Danach verhandelt die EU
stellvertretend für alle ihre Mitglieder allein bei der WTO. Der
Februar hat bereits begonnen. Wer redet öffentlich über das GATS?
Spielt es bei den Regierungsverhandlungen überhaupt eine Rolle?

Eins steht fest: Wer jetzt noch etwas gegen das GATS unternehmen will,
bräuchte dafür einen massiven Rückhalt in der Bevölkerung. Weil dieser
Rückhalt gar nicht gesucht wird, ist davon auszugehen, dass alle im
Parlament vertretenen österreichischen Parteien den globalen
Neoliberalismus auch für Österreich restlos akzeptiert haben und
durchzusetzen gedenken.

Eine Sozialdemokratie, die wieder einmal den historischen Moment
versäumt, dem Wahnsinn etwas entgegenzusetzen und stattdessen so tut,
als beruhe das neoliberale Projekt auf einer seriösen,
ernstzunehmenden und schließlich doch zu akzeptierenden Grundlage,
vertut sehenden Auges ihre letzte Chance, dem sich weltweit
ausbreitenden Neototalitarismus Einhalt zu gebieten - oder dies
wenigstens zu versuchen. Genau dies aber wäre ihre historische Aufgabe
(gewesen).

Für eine ÖVP-SPÖ-Koalition würde eigentlich nur dann etwas sprechen,
wenn sie dazu führt, 80% der Wähler in eine antineoliberale Politik
mitzunehmen. Will sie dies nicht, ist sie ein Verrat und Betrug am
Volk. Geht die SPÖ jetzt nicht in Opposition zum Neoliberalismus, sei
es innerhalb oder außerhalb der Regierung, wird sie ihre
Glaubwürdigkeit für immer verlieren. In Deutschland hat dieser Prozeß
bereits begonnen.

Die Opposition wird wohl in Zukunft nur mehr in der Zivilgesellschaft
zu finden sein. Aber wer weiß, vielleicht ist in Österreich doch alles
anders. Wenn es schon die Sozialdemokratie nicht schaffen wird, die
ArbeitnehmerInnen vor Arbeitslosigkeit und sinkenden Löhnen zu
bewahren, vielleicht schafft es dann die ÖVP, die österreichischen
Produktionsmittelbesitzer, sprich Unternehmer, vor ihrer beinharten
Verdrängung aus dem Wettbewerb zu schützen?

Vielleicht hat Bundeskanzler Schüssel ja sogar Geheimrezepte, die
solches in Österreich ermöglichen würden - es wäre in der Tat das
einzige Land der Welt - und man müsste die Bevölkerung gar nicht erst
mit solchen Lappalien wie einer antineoliberalen Diskussion und
Politik belästigen...

Wir sehen schon, das ASF, das Austrian Social Forum, also das
österreichische Sozialforum, das im Frühjahr in Hallein gegründet
werden wird, wird in den nächsten Jahren genug zu tun haben!

Unterzeichner:

Univ. Prof. Dr. Claudia von Werlhof (Institut für Politikwissenschaft,
Universität Innsbruck)

Dr. Leo Gabriel (Ludwig Boltzmann-Institut für zeitgenössische
Lateinamerikaforschung)

Dr. Walter Baier (KPÖ)

7. 2.2003

--
Wolfgang Fischer, München

Initiative Emanzipation Humanum
http://emanzipationhumanum.de
Entwicklung der Menschheit zur globalen Solidargemeinschaft

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
14 Nieder mit linken und rechten Querfrontstrategien!
From: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
==================================================

Die letzten Wochen wurde wieder einmal die ÖKOLI von Gruppen aus dem
antiimperialistischen Spektrum für alles mögliche verantwortlich
gemacht und offen verleumdet. Alles begann damit, dass jemand vom
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) an GR
Susanne Jerusalem nach einer Anfrage über die AIK eine ältere
Aussendung der ÖKOLI, die sich mit nationalrevolutionären
Querfrontbildungen am Beispiel der AIK und RKL beschäftigte,
weitergab.

Die AIK wurde offensichtlich von GR Susanne Jerusalem darüber in
Kenntnis gesetzt und behauptete daraufhin in einer Aussendung, der
Text stamme von einem "notorischen Rassisten" um auch gleich den Namen
dieses von der AIK aufgrund seiner Bereitschaft zur Verteidigung des
Existenzrechtes Israels als Rassisten beschimpften Mitglieds der ÖKOLI
zu veröffentlichen.

Das verschwörungstheoretische Gedankengut, das sich in den paranoiden
Köpfen der AIK entwickelt hatte, zeigt sich bereits in diesem Text,
als davon halluziniert wurde, der vermeintliche Verfasser des
ÖKOLI-Textes stehe "jener Gruppe nahe, die als Reaktion auf den
11. September 2001 die Bombardierung aller islamischen Länder
gefordert hat (bekannt unter "Berliner Kommandoerklärung" der
Zeitschrift Bahamas)." (1)

Obwohl die Bahamas-Position damit nicht ganz korrekt wiedergegeben
wird, zeigt die Tatsache, dass diese Behauptung im Wissen um einen
langen Text in dem der vermeintliche Verfasser nach dem 11. September
genau diese Erklärung der Bahamas schaft kritisierte, getätigt wurde
und auch die ÖKOLI, die als Gruppe tatsächlich den an Jerusalem
weitergereichten Text veröffentlich hat, mehrmals wegen genau solcher
Texte mit der Zeitschrift Bahamas Auseinandersetzungen führte, nur
einmal mehr, dass sich AIK und RKL Kritik an den eigenen Positionen
nur als Resultat einer dunklen Verschwörung, nicht aber als Ergebnis
der Auseinandersetzung mit den Positionen dieser Gruppen vorstellen
können.

Nachdem zwei Wochen später die Aktion gegen Antisemitismus und das
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) einen
Text über die antisemitischen Positionen der AIK/RKL veröffentlich
hatte und diese später noch durch die Beschreibung der lobenden
Erwähnung der AIK/RKL und ihrer Zeitungen durch die rechtsextreme
Website www.wno.org ergänzte, zeigte sich schließlich dieses paranoide
Weltverschwörungsweltbild von AIK/RKL, sowie der maoistischen KOMAK/ML
in seiner schönsten Form. Nun geriet auch das Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstandes (DÖW) ins Visier einer Gruppe, die sich
ansonsten vor allem mit der Feier von Selbstmordattentaten gegen
Jüdinnen und Juden beschäftigt. Die AIK erklärte:

"In den letzten Tagen wurde nicht nur die Antiimperialistische
Koordination wieder von im Dokumentationsarchiv des österreichischen
Widerstandes beschäftigten antideutschen Exlinken als antisemitisch
beschrieben, nach einer Veröffentlichung eines anonymen Artikels auf
einer obskuren deutschnationalen homepage auch ein Bündnis der
radikalen Linken mit Teilen der faschistischen Bewegung
herbeifantasiert, damit objektiv auch Polizeirepression Vorschub
geleistet." (2)

Des weiteren wurden die antinationalen und antideutschen Gruppen als
"Sharon-Freunde" denunziert und ihnen die gemeinsame Unterstützung
einer Gedenkkundgebung zum Jahrestag des Novemberpogroms vorgeworfen,
an der neben linken jüdischen Organisationen wie dem BUND oder Ha
Shomer Ha Zair auch die Wiener Sektion der religiös-zionistischen Bnei
Akiva teilgenommen hatte. Alles Gruppen, die auch die jüdischen Opfer
des Nationalsozialismus und deren Nachkommen repräsentieren und welche
sich am 9.11. (wie auch schon am 13. 4. 02) durch die Integration
antiimperialistischer und nationalrevolutionärer Gruppen vom Bündnis
ausgeschlossen sahen. Der Vorwurf, mit diesen Gruppen gemeinsam ein
alternatives Bündnis gebildet zu haben, ist nichts anderes als der
fortgesetzte Versuch, Juden und Jüdinnen auszuschließen.

Nun schalteten sich auch andere Gruppen in die "Debatte" ein. Die
maoistische KOMAK/ML, die bei anderer Gelegenheit, selbstverständlich
ohne irgendeinen Beleg, von der ÖKOLI bereits behauptete
"chauvinistische Hetze, z.B. gegen Araber/innen" (3) zu betreiben,
unterstellte dabei sogar, dass antinationale Linke eine seit Jahren im
Netz befindliche RechtsextremistInnenwebsite betreiben würden um damit
die "antifaschistische Bewegung in Österreich" zu spalten:

"Die ebenfalls in der Standard-Meldung erwähnte "Internetseite von
Rechtsextremen", auf der nach Angaben des DÖW-"Experten" "recht
deutlich die Positionen linker Antiimperialisten herausgearbeitet
werden" halten wir für ein Fake von Provokatören aus der sogenannten
"antinationalen" Studentenszene. Diese Leute, zu denen der
DÖW-"Experte" vermutlich engste Verbindungen hat, versucht seit
Jahren, die antiimperialistische und antifaschistische Bewegung in
Österreich zu spalten und tischt dazu immer wieder vor Massenaktionen
frei erfundene Behauptungen gegen bestimmte Organisationen der Linken
auf, darunter auch gegen die komak-ml, ohne irgendwelche stichhaltigen
Argumente oder gar "Beweise" vorzulegen. (4)

Neben der maoistischen KOMAK/ML hielt es auch der trotzkistische
ArbeiterInnenstandpunkt (Ast) für notwendig, sich mit seinen
GenossInnen der AIK/RKL zu solidarisieren und sowohl das
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), als auch
die ÖKOLI anzugreifen, denn schließlich steht aus Sicht des Ast hinter
dem Ganzen die "neueste propagandistische Offensive des
Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW) und der
Ökologischen Linken (ÖKOLI) gegen radikale Linke" (5). In der
Solidarisierung des Ast mit der AIK/RKL heisst es:

"Seit dem Beginn der Intifada und der imperialistischen Offensive nach
dem 11. September 2001versuchen verschiedene Gruppen, linke
Organisationen zu denunzieren. Organisationen, die gegen den
Imperialismus und den zionistischen Staat Israel Stellung beziehen,
werden als antisemitisch verunglimpft."(6)

Dementsprechend ist für den Ast das AIK-Dossier des DÖW lediglich ein
"Hetzartikel" mit dessen Inhalt sich nicht weiter beschäftigt werden
muss.

Im Zuge des drohenden Iraq-Krieges spitzt sich nun die
Auseinandersetzung mit der AIK/RKL erneut zu, ist es doch genau diese
Gruppierung, die seit Jahren Solidaritätsdelegationen in den Iraq
schicken, die mit Ausnahme des Fluges von offiziellen iraqischen
Stellen finanziert werden.

Wer sich hierbei an die Auseinandersetzungen zwischen den im Exil
lebenden VertreterInnen der Iraqischen Kommunistischen Partei (IKP)
mit AIK/RKL auf diversen Volksstimmenfesten erinnern kann, muss auch
zur Kenntnis nehmen, dass solche Gruppierungen innerhalb der Linken
nicht nur inhaltlich problematisch, sondern unter Umständen auch
gefährlich sein können.

Wenn die AIK/RKL dann eine Demonstration gegen den Krieg zunächst
nicht unterstützt, weil eine schüchterne Distanzierung von Saddam
Hussein damit verbunden ist, macht sie klar, dass ihre Solidarität
nicht iraqischen KommunistInnen und Linken gilt, sondern dem
faschistischen Ba´th-Regime:

"Wir hatten in den vorangegangenen Treffen einerseits vorgeschlagen,
die Demonstration zur US-Botschaft zu führen, was mit dem Hinweis auf
die notwendige Abgrenzung zum Antiamerikanismus zurückgewiesen wurde -
eine Entscheidung, die angesichts der 93% der Bevölkerung, die gegen
den Krieg sind und sehr wohl wissen, wer der Verantwortliche dafür
ist, kaum verständlich ist und die Linke rückständiger als die
Bevölkerung erscheinen lässt.

In die gleiche Richtung läuft unsere Kritik an jener Passage im
Aufruf, die mit den Worten, dass der Krieg "eine Katastrophe für die
Menschen dieses Landes bedeuten wird, die bereits unter dem UN-Embargo
und dem Regime Saddam Husseins zu leiden haben", suggeriert, dass die
Schuld gleichermaßen verteilt sei. Wir sind gegenüber dem Baathismus
kritisch und auch bereit das in einem Aufruf darzutun, doch sollte man
vermeiden mit den Wölfen zu heulen und die Propaganda zu
reproduzieren, mit der der Krieg gerechtfertigt werden
soll. Diktaturen gibt es in der Welt genug." (7)

Dabei sieht die AIK/RKL sich selbst nicht als Verbündete eines
faschistischen Herrschaftsapparates, sondern wieder einmal als Opfer
einer Verschwörung:

"Aber all das war nicht der Grund warum wir bis dato nicht als
Unterstützer der Plattform figurierten. Vielmehr war es die
unsägliche, über die Medien verbreitete Verleumdungskampagne einiger
exlinker Wendehälse, die uns des Antisemitismus ziehen, weil wir an
der historischen Forderung der palästinensischen Befreiungsbewegung
nach einem demokratischen Staat in ganz Palästina festhalten.

Einige TeilnehmerInnen der Plattform scheinen gegenüber diesen
reaktionären Angriffen nicht genügend Stehvermögen zu besitzen. Statt
einer kurzen und schlichten Verurteilung solcher kolonialistischer
Anwandlungen auf der Basis des international verbrieften und durch
zahllose UN-Resolutionen affirmierten Selbstbestimmungsrechts, wurde
die Frage immer wieder auf die lange Bank geschoben. Es drängt sich
der Verdacht auf, dass einige, so wenig sie diese Vorwürfe teilen
können, sie dennoch im Raum stehen ließen, um eine Auseinandersetzung
über unsere politischen Positionen zu vermeiden." (8)

Wenn sich eine Gruppierung wie die AIK/RKL selbst so als Opfer böser
prozionistischer Verschwörungen begreift, ist es auch kein Wunder,
dass ähnliches auf Indymedia, dem open-Posting-Medium der Wiener
Linken gepostet wird. Die dortige Anonymität verleitet nur zu noch
absurderen Verschwörungstheorien.

Im Zusammenhang mit einem Konzert in der Arena, bei dem für das von
Antiimp-Gruppen getragene Bündnis "Opernball angreifen!" Geld
aufgetrieben werden sollte, und in dessen Vorfeld angeblich Leute
eines konkurrierenden Bündnisses "von Einzelpersonen", das sich vom
Antisemitismus des "Opernball angreifen!"-Bündnisses partiell
abzugrenzen versucht, bei Bands interveniert wurde um diese am
Auftreten zu hindern, folgendes gepostet:

"das bündnis der einzelpersonen bzw. halt dieser eine fascho namens
ökoli hat definitiv eine aufforderung, dass solifest abzusagen an
bands & arena geschickt. (bin von einer band) aber bitte, dem seine
intriganten methoden sind doch eh nix neues, oder?!"(9)

Weitere Postings verdächtigten uns einmal mehr vom Mossad bezahlt oder
selbst AntisemitInnen zu sein, die nur in geschickter Weise die
antifaschistische Linke spalten wollten um diese zu schwächen.

Da wir nicht einmal wissen wer sich hinter dem "Bündnis der
Einzelpersonen" verbirgt und bereits längst auf Debatten mit
nationalrevolutionären Querfrontgruppen wie der AIK/RKL verzichten,
erübrigt es sich auf solche Vorwürfe noch einzugehen, sie sollen aber
zumindest als Hinweis auf die psychische Konstitution exlinker
VerschwörungstheoretikerInnen erwähnt werden.

Auf den anonymen Postings auf Indymedia kommen die
Verschwörungstheorien einer fast schon allmächtig erscheinenden ÖKOLI,
die angeblich die Offensive für Tierrechte (OFT) erfolgreich zerstört
habe und maßgeblich für die Schwächung der Linken verantwortlich sei,
so direkt daher, wie sonst nirgends.

Wenn nun die Behauptung, wir wären vom Mossad finanziert und würden
die Linke so erfolgreich spalten, resumiert werden, wird erneut klar
welches Weltbild sich tatsächlich hinter einer solchen Linken
verbirgt: In Wirklichkeit halluzinieren sie sich eine jüdische
Weltverschwörung herbei, deren Teil auch jene sind, die vor einigen
Jahrzehnten noch als "Judenknechte" beschimpft wurden.

Den "Judenknechten" der ÖKOLI steht aber immerhin noch die Möglichkeit
der Rückkehr in die Volksgemeinschaft offen, unseren jüdischen
GenossInnen, aber auch allen anderen Jüdinnen und Juden, egal ob sie
nun rechts oder links sind, steht diese Möglichkeit nicht zur
Verfügung. Sie sind ständig vom Antisemitismus bedroht, egal wie sie
sich verhalten. Genau deshalb werden wir unsere Kampf gegen jeden
Antisemitismus fortsetzen, egal ob dieser von rechts oder links kommt!

Nieder mit linken und rechten Querfrontstrategien!

Nieder mit Faschismus und Ba´thismus!

Weiter im Kampf um allgemeine Emanzipation!

(1) Kritik an Zionismus ist indiskutabel. Stimmungsmache gegen
Israel-kritische Stimmen anläßlich der Veranstaltung mit Michael
Warschawski (http://www.antiimperialista.com/de/)

(2) Antiimperialismus heißt Antifaschismus - Keine Querfront in
Wien. Stellungnahme zu den Angriffen der Antinationalen
(http://www.antiimperialista.com/de/)

(3) Zu den Angriffen der Gruppe "Ökoli" auf die KOMAK-ML
(http://www.komak-ml.tk/)

(5) Cui Bono? Zur Verleumdungskampagne gegen AIK und RKL in: Red
Newsletter 59, Informationsdienst des ArbeiterInnenstandpunkt,
31. Jänner 2003

(6) ebenda

(7) AntiimperialistInnen und PalästinenserInnen dürfen nicht
ausgeschlossen werden Brief an die Plattform der Wiener
Anti-Kriegsdemo vom 15.2. (http://www.antiimperialista.com/de/)

(8) ebenda

(9) http://www.austria.indymedia.org/front.php3?article_id=19690&group=webcast

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITäT WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
15 Call upon Kofi Annan
From: Wolfgang Fischer <global@uumail.de>
==================================================
schreibt alle an: inquiries@un.org oder jede andere bekannte Adresse

Call upon UN-Secretary-General Kofi A. Annan

Give peace a chance by going to Baghdad!

Dear Mr. Kofi A. Annan,

with big worry I watch the USA preparing a fullscale war against the
population of Iraq. Wars of aggression, preemptive wars and first
strike wars are against the UN-rules. Therefore I urge you to stop
this war from happening - why should we stop this war from happening:

1) The Iraqi people did suffer enough after 12 years of sanctions.
According to your UN-organisation ca. 500.000 children died the last
12 years because of lack of sufficient nutrition or health care.

2) Instead of creating enormous new hatred we may turn the Iraqi
people into friends by helping them with scholarships, foodparcels
etc. - THIS way of transforming an enemy into a friend functioned very
well already the last 50 years for example between: USA - Germany /
France - Germany / Russia - Germany / Germany and practically all
European neighbour states which hated us Germans after 2nd world
war. So why shouldn't this strategy work with Iraqi people?

3) A war for oil makes no sense for all of us. Our sun sends us every
day 1000 times more energy than we consume today. For example the
German windpower industry alone created 40.000 new jobs in the last 12
years. So getting rid off the dependance on cheap fossil fuel is an
enormous chance for new jobs for the whole world. As a sideffect
humankind will reduce the greenhouse effect which endangers all of us
to a big extent by introducing the renewable energies on a large
scale.

4) As a Secretary-General who has taken wise actions you will be
memorised by humakind for centuries. GHANDI has shown all of us that
we have possibilities to solve conflicts without violence.

You - Mr. Kofi A. Annan have the possibilty to stop this war by going
to the International Peace Groups which already stay in the Iraq as
human shield for the thousands of innocent Iraqi children. IF YOU JOIN
THESE PEOPLE the next weeks - this will make the difference. The USA
will not risk to bomb and kill the UN Secretary-General. So your
presence in Baghdad would save thousands of innocents childrens
life. Please go to Baghdad and stay there in order to prevent this
war.

best and peaceful regards,

Frank Winkler, INDUSTRIAL ENGINEER (solar and light professional),
Regionals Sales Manager for Africa for OSRAM,
makelovenotwar@freenet.de

PS: Perhaps you can convince the Pope Johannes Paul in the Vatican to
join you in your peace mission. I think this would be the biggest
reconciliation work ever done between Muslims and Christians. And both
of you will be memorised heartfully for centuries by the whole world
as peace-bringers.]

online: http://uuhome.de/global/english/kofiannan.html

--
Wolfgang Fischer, München

Initiative Emanzipation Humanum
http://emanzipationhumanum.de
Entwicklung der Menschheit zur globalen Solidargemeinschaft

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
LINKS / VERWEISE / HINWEISE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

==================================================
16 Rezensionen
From: Karl Pfeifer
==================================================
Die Quellen des Holocaust

Raul Hilberg, der bekannte Holocaustforscher, zeigt anhand von
Beispielen, wie er Quellen entziffert, sie interpretierend zum
Sprechen bringt und in den historischen Kontext einfügt. Auf diese
Weise wird aus einem knapp formulierten, die wahren Sachverhalte in
Tarnsprache verhüllenden Papier (Befehl, Anordnung, Anweisung,
Bericht, etc.) ein anschauliches Dokument dessen, was der jeweilige
Urheber eigentlich gemeint hat.

Es ist eben nicht so, dass - wie Laien gerne behaupten - Dokumente für
sich sprechen, sondern sie müssen durch geeignete Fragen und unter
Anwendung historiographischer Methoden zum Sprechen gebracht werden.

Für Hilberg, ein Schüler von Franz Neumann, sind die Quellen des
Holocaust nichts anderes als "normale" historische Quellen, auch wenn
spezifische Eigenheiten hinzukommen.

Ein 256 Seiten umfassendes Buch, in dem freilich der Autor Neuland
betritt und zeigt, wie eigentlich Quellenforschung betrieben werden
sollte. Es geht nicht nur um die Pflicht, sich zu erinnern, sondern
um die Notwendigkeit, die Tatsachen zu begreifen, die in ihrer
Ungeheuerlichkeit und durch die spezifische Art der archivalischen und
mündlichen Überlieferung nicht selten bis zur Unkenntlichkeit
verschleiert sind.

Raul Hilberg
Die Quellen des Holocaust
Entschlüsseln und Interpretieren
S.Fischer, Frankfurt a.M. 2002, 22.90 EURO (D)
ISBN 3-10-033626-7
k.p.

Antisemitismus

Das von Ernst Simmel herausgegebene Taschenbuch mit einem Vorwort von
Gordon W.Allport und einer Einleitung des Herausgebers, beinhaltet
folgende oft zitierte Arbeiten:

Max Horkheimer: Der soziologische Hintergrund des psychoanalytischen
Forschungsansatzes
Otto Fenichel: Elemente einer psychoanalytischen Theorie des
Antisemitismus
Ernst Simmel: Antisemitismus und Massen-Psychopathologie
Douglass W.Orr. Antisemitismus und Psychopathologie des Alltagslebens
Else Frenkel Bunswik u. R.Nevitt Sanford: Die antisemitische
Persönlichkeit. Ein Forschungsbericht
Theodor W.Adorno: Antisemitismus und faschistische Propaganda und ein
Nachwort zur deutschen Ausgabe von Helmut Dahmer.

Diese Arbeit ist die erste interdisplinäre Deutung des Antisemitismus
in Europa und in den USA.

Das Buch erschien 1946 in englischer Sprache in den USA. Die hier
vorgelegten Arbeiten und praktischen Empfehlungen haben in den fast
sechzig Jahren, die seither vergangen sind, nichts von ihrer
Aktualität verloren.

Was Autoren einige Autoren nach der Flucht aus Hitlerdeutschland
zusammenführte, war ihr leidenschaftliches Interesse, einen der
grauenvollsten Schrecken des 20. Jahrhunderts, den latenten und
manifesten Judenhass, aufzuklären: seine psychologischen und sozialen
Beweggründe offenzulegen, seine Vorgeschichte, seine ideologische
Struktur, seine alltäglichen Erscheinungsformen und die Sprache seiner
politischen Propaganda beschreibend zu untersuchen.

Dieses Buch wird mit einem Zitat aus dem Manuskript einer 1945 zu
haltenden Rede von Franklin Delano Roosevelt eingeleitet, das mehr
denn je aktuell ist: "...der bloße Sieg über unsere Gegner genügt
nicht.

Wir müssen vielmehr alles tun, was in unseren Kräften steht, um die
Zweifel und die Ängste, die Ignoranz und die Gier zu besiegen, die
dieses Grauen möglich machten.

Heute sind wir vor allem mit dem Sachverhalt konfrontiert, daß wir,
soll die Zivilisation überleben, die Wissenschaft von der menschlichen
Verhältnissen weiterentwickeln müssen - auf daß alle Menschen, so
verschieden sie sein mögen, lernen, in ein und derselben Welt zusammen
zu leben und zu arbeiten."

Einen Tag bevor diese Rede gehalten werden sollte starb der
32. Präsident der USA, der einen so großen Beitrag zum Sieg der
Alliierten über die Nazibarbarbarei leistete.

Ernst Simmel (Hg.)
Antisemitismus
Fischer Taschenbuch Verlag, Oktober 2002
EURO 11.90 (D), ISBN 3-596-15530-4

k.p.

==================================================
17 Ganz normale Österreicher
From: Karl Pfeifer
==================================================
"Ganz normale Österreicher" und die Judenvernichtung in Ostgalizien

Von Karl Pfeifer

"Wir als Wiener waren ja bei der Bevölkerung beliebt"

Dieser Auspruch gibt das Selbstbild der meisten österreichischen
Schutzpolizisten wieder, die von 1941 bis 1944 an der Judenvernichtung
in Ostgalizien unmittelbar beteiligt waren. Thomas Geldmacher, der
Politikwissenschaft, Zeitgeschichte und Slawistik studierte, hat ein
wichtiges Buch über "Österreichische Schutzpolizisten und die
Judenvernichtung in Ostgalizien 1941-1944" geschrieben und es ist dem
kleinen Wiener Mandelbaum Verlag zu danken, dass es das Risiko auf
sich genommen hat, dieses Buch, das ein gerne verschwiegenes Kapitel
der österreichischen Zeitgeschichte beleuchtet, herauszugeben.

Die Angehörigen des Reserve-Polizeibataillons 101 stammten zum
Großteil aus Hamburger Arbeiterfamilien, und die Wiener "Kieberer"
(Polizisten), die im Distrikt Galizien eine Hauptrolle bei der
Judenvernichtung spielten, waren zum überwiegenden Teil in
christlichsozial dominierten ländlichen Milieus aufgewachsen. Bei
ihrem Abmarsch nach Galizien hatten die meisten Männer ihren
40. Geburtstag bereits hinter sich.

Der Autor dokumentiert, dass dies kein Verbrechen war, das von einigen
hundert verblendeten, wahnsinnigen oder sadistischen SS- und
Gestapo-Schergen verübt wurde. Die Beteiligung sowohl von gewöhnlichen
Wehrmachtssoldaten wie auch von Angehörigen der Ordnungspolizei rückt
die nationalsozialistische Judenvernichtung zunehmend in die Mitte der
deutschen und österreichischen Gesellschaft der Dreißiger- und
Vierzigerjahre.

Anders als beispielsweise die Eliten der Sicherheitspolizei und des SD
waren sie keine nationalsozialistisch geprägten Überzeugungstäter, die
über Jahre hinweg an den deutschen oder auch österreichischen
Universitäten umfangreiche ideologische Schulung und einschlägige
Erfahrungen an angewandtem Antisemitismus gesammelt hatten. Dennoch
ließen auch sie sich beinahe umstandslos und ohne erkennbaren
Widerstand für die Judenvernichtung instrumentalisieren.

War es simple Habgier die sie trieb? Immerhin fand man nach dem Krieg
in den Wohnungen der Wiener Polizisten Schätze, die diese von Juden
geplündert bzw. erpresst hatten. Doch es war nicht nur Habgier. Ein
Polizist sagte aus: "Der Held erschien allgemein umso größer, je mehr
Juden er erschossen oder drangsaliert hatte." Der Autor fragt: "Machte
es den Schutzpolizisten also Spaß, Juden zu misshandeln und zu töten,
und rechneten sich die Männer diese Misshandlungen und Morde als
Verdienst an?"

Die Männer der Schutzpolizei-Dienstabteilungen in Drohobycz und
Boryslaw waren ganz normale Österreicher. Es gibt keinen plausiblen
Grund zur Annahme, dass die Wiener Sicherheitswache in den
Zwanzigerjahren vorwiegend latente Gewalttäter einstellte. Ebenso
wenig existieren Hinweise, dass die Schutzpolizisten schon vor ihrer
Versetzung nach Galizien durch besondere Brutalität aufgefallen oder
das Gewaltbereitschaft und eine Veranlagung zur Quälerei Bestandteile
des "Osteinsatz"-Anforderungsprofils für Schutzpolizisten gewesen
wären.

Hoch anzurechnen ist dem Autor auch, dass er eine "polemische
Schlussbemerkung" zu der Gedenktafel macht, die am 18. Januar 2000 in
der Wiener Marokkanerkaserne angebracht wurde und die auf die Rolle
der Wiener Schutzpolizisten während der Zeit des Nationalsozialismus
hinweisen soll.

"In der Zeit von 1938 bis 1945 hat es in den Reihen der Wiener
Schutzpolizei auch Täter und Opfer des nationalsozialistischen
Gewaltregimes gegeben. Schutzpolizisten wurden zu Verbrechen an Juden
und anderen Opfern missbraucht. Dieses Werk ist Mahnung und Gedenken
an Menschen, deren Leid, deren Not, deren Mut, deren Schuld und deren
Lebensverachtung."

Allein die eineinhalb Seiten, mit denen Thomas Geldmacher diese Tafel
kommentiert ist schon Grund genug, dieses Buch käuflich zu erwerben.
Dem Buch ist weite Verbreitung, insbesondere bei Jugendlichen zu
wünschen, und in einem zukünftig wirklich demokratischen Österreich
sollte sich auch jeder Polizist und Soldat mit diesem Buch
auseinandersetzen.

Thomas Geldmacher
"Wir als Wiener waren ja bei der Bevölkerung beliebt"
Österreichische Schutzpolizisten und die Judenvernichtung in
Ostgalizien 1941 - 1944
Mandelbaum Verlag Wien 2002, 180 Seiten, EURO 17.90
ISBN 3-85476-069-8

-top-


Redaktionsschluss: Montag, 10.2.2003, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Albert Brandl
zusammengestellt



Fehler moege frau/man mir nachsehen!