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01 Unterstützungsaufruf für Münchner Frauenakademie
von <arge.frauen at chello.at>
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Von: <a8401943 at UNET.UNIVIE.AC.AT>
Datum: 2004/02/16 Mo PM 02:55:40 GMT+01:00
An: FEMALE-L at JKU.AT
Betreff: Fwd: Unterstützungsaufruf_für_Münchner_Frauenakademie_
(fwd)
---------- Forwarded message ----------
könnt ihr bitte diesen soliaufruf über die verteiler weiterleiten.
danke!
lg e.
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bitte massenhaft an die drei herren der bayr. staatsregierung mailen:
poststelle at stmukwk.bayern.de; (zh. hr. Goppel)
manfred.ach at t-online.de;
kupka at mucl.de;
dr_bernhard at t-online.de;
Sehr geehrter Herr,
durch die allgemeinen Einsparungen im bayerischen Landeshaushalt
ist die
Existenz der Frauenakademie in München grundsätzlich in
Frage gestellt. Die
geplanten Budgetkürzungen 2004 um 25 % kommen einem K.O. für
die FAM gleich,
weil bereits seit mehreren Jahren Einsparungen durchgeführt
wurden und
keinerlei Spielräume mehr vorhanden sind.
Der Verein kann auf 20 Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblicken
und hat sich
in der Hochschulpolitik als anerkannte Institution etabliert.
Die FAM ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung
mit dem Schwerpunkt
in der Frauen- und Geschlechterforschung. Sie leistet damit einen
wichtigen
Beitrag zur Umsetzung von geschlechtssensiblen Sichtweisen, wie
sie im
Leitbild der bayerischen Staatsregierung festgeschrieben sind. Darüber
hinaus ergänzt und vertieft die FAM die Angebote der Hochschulen
im Bereich
der Frauen- und Geschlechterforschung, z.B. in den Bereichen Ökologie,
Wirtschaft und Europapolitik. In der FAM haben sich bayerische
Wissenschaftlerinnen interdisziplinär und über Universitätsgrenzen
hinaus
zusammen geschlossen. Netzwerke und Mentoring-Programme unterstützen
Akademikerinnen und Studentinnen bei ihrer Laufbahnplanung und -umsetzung.
Ich fordere Sie aus diesen Gründen auf, die Budgetkürzungen
nochmals zu
überdenken und zurückzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
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02 Konkursverfahren über Klinik LUCINA eröffnet
von selbstbestimmungsrechtderfrau at gmx.net
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Dem HLI Manager und rechtsradikalen Aktivisten Dietmar Fischer ist
es
gelungen, mit praktisch keiner eigenen Forderung ein Konkursverfahren
über die
Luncina zu erwirken! Es geht derzeit um die Aufbringung von 30.000,--
Euro
(hauptsächlich Lohnkosten, Lohnnebenkosten), um den Konkurs
abzuwenden und die
Klinik weiterzuführen.
WELCHER MITTEL UND METHODEN sich dieser Mann/HLI und seine Freunderln
bedienen, darüber lest selbst nach unter
http://dieabtreibung.netfirms.com/vernadern.htm
- wobei die Klinik Lucina nur EIN Beispiel ist: auch bei anderen
Anbietern
von Schwangerschaftsabbrüchen bundesweit wird mit Einschüchterung,
Belästigung, Bedrängung, Bespitzelung, die als Überwachung
ausgelegt werden kann, und
mittels Geschäftsschädigung versucht, diese AnbieterInnen
zum Aufgeben zu
bringen.
Die diversen Herren Bischöfe und sonstigen Kirchenleute schweigen
und
stimmen zu.
Durch diese massiven und unverhohlenen Aktivitäten kommt es
immer wieder
auch zu Mord- und sonstigen Drohungen. Auch Einbruchsversuche sind
zahlreich bei
der Polizei angezeigt.
Den Betroffenen kann es wurscht sein, ob HLI-Leute hinter diesen
Drohungen
stecken, oder ob bloss andre Klerofaschisten oder religiöse
FanatikerInnen
oder schlichte Trottel ermutigt sind, sich mit derartigen Methoden
zu
"beteiligen".
Selbstverständlich wäscht sich Herr Fischer und die Leute,
die ihn
protegieren, die Hände in vollster Unschuld. Sowas würden
er und seine AnhängerInnen
doch nie tun....
Vor kurzem ist das Auto eines Abtreibungsarztes in Flammen aufgegangen,
die
Polizei ermittelt wegen Sabotage!
Es ist in dieser ganzen Causa unglaublich, wie Polizei und
Staatsanwaltschaft die zahlreichen Anzeigen ignorier(t)en oder einfach
einstellten.
Es ist eine einzelne Frau, nämlich die Inhaberin der Klinik
Lucina, die es
vorgezogen hat, auch öffentlich über die Tätigkeiten
von HLI/Ja zum Leben zu
reden.
Alle andren ziehen es vor zu schweigen.
HLI lässt sich aber mit Totschweigen nicht vertreiben - im
Gegenteil. Es ist
wie in einer Gewalt-Beziehung.
Wer schweigt, kriegt den nächsten Hammer schon bei der erstbesten
Gelegenheit verpasst. Und dass die Aktivitäten des Fischer
Terror sind, hat das Gericht
in erster Instanz ja bereits im Prozess Sorger-Fischer bestätigt.
Es ist auch unglaublich, wie die SPÖ mit Stillschweigen durchzutauchen
versucht, und so tut, als ob nichts wäre, statt z.B. solidarisch
mit einer der
ältesten Anbieterinnen von Schwangerschaftsberatung und -abbrüchen
eine Anwältin
zu finanzieren, die hilft, diesen miesen Typen das Handwerk zu legen.
Material für Klagen ist reichlichst vorhanden!
WACHT DOCH AUF !!!
Es ist höchst an der Zeit,
dass die Frauen des Landes sich wieder selbst um ihre Rechte kümmern,
wollen
sie nicht wieder zurück auf die Küchentische und zu den
Doktores mit den
horrenden Honorarforderungen - und dies vielleicht noch im Ausland.
Noch heuer
wird es massive Angriffe auf den Paragraph 97 StGB geben - dieser
Paragraph
regelt die Ausnahme, unter welchen Bedingungen ein Schwangerschaftsabbruch
straffrei durchgeführt werden darf.
Österreich hat kein Meer, auf dem ein feministisches Abtreibungsschiff
fahren kann! Das sollte Euch allen klar sein!
--
Aktionskomitee für das Selbstbestimmungsrecht der Frau
Selbstbestimmungsrechtderfrau at gmx.net
<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++>
detailierte Infos zum Schwangerschaftsabbruch in Österreich
auch auf:
---
www.die-abtreibung.at.tf
---
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03 Einladung Lesung: Frauen - Migration - Kunst
von "..Andreas Goerg" <andreas at no-racism.net>
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From: "IODO" <office at iodo.at>
Subject: Einladung LesungFrauen - Migration - Kunst
Eine Lesung mit der Autorin Nahid Bagheri Goldschmied
in musikalischer Begleitung von Said Khazanedari
findet im Rahmen des Projekts "Frauenbilder" statt, zu
der wir Sie herzlich einladen.
In Persisch & Deutscham Donnerstag, 26. Februar 2004, um 19.00
Uhr
Berggasse 3, 1090 Wien, Eintritt frei!Zur Person:
Nahid Bagheri Goldschmied, geb. 1957 in Teheran, studierte persisch-arabische
Sprach- und Literaturwissenschaft. Seit 1980 in Österreich.
Freie Journalistin für muttersprachliche Exil-Medien in Europa
und in den USA. Beiträge in zahlreichen Anthologien. "Die
Sprache des Widerstandes ist alt wie die Welt und ihr Wunsch (Wien
2000)" (Bruno Kreisky-Preis), 2001 Lyrikpreis "Schreiben
zwischen den Kulturen 2000" Verein Exil, Wien).
Bücher: "Kantate der Liebe" (Lyrik); "Mohnrote
Zeichen" (Lyrik); "Treffen im Herbst" (Lyrik); "In
der Fremde" (Lyrik; deutsch-persisch Judenburg 1994). "Khawar"
(Roman, persisch 1999, Schweden)
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04 BSV startet bundesweite Kampagne: Charta der SchülerInnenrechte
von "Romana Brait" <bsv at reflex.at>
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Pressemeldung der BundesschülerInnenvertretung
17. Februar, 2004
Bildung/BSV/Kampagne
BSV startet bundesweite Kampagne: Charta der SchülerInnenrechteMit
dem morgigen SchülerInnenparlament in Innsbruck startet die
BSV die
Kampagne "Charta der SchülerInnenrechte". Damit können
SchülerInnen zum
ersten Mal ihre Anforderungen an die Schule selbst definieren!Über
50 000 Schülerinnen und Schüler werden in den kommenden
5 Wochen an
der Charta der SchülerInnenrechte mitarbeiten und ihre Vorstellungen
einer
schülerInnenfreundlichen Schule einbringen. "In der Charta
werden die
Grundrechte der Schülerinnen und Schüler festgehalten,
die sie erstmals
selbst bestimmen können!", so Bundesschulsprecherin Romana
Brait über die
Bedeutung der Kampagne. Ziel der BundesschülerInnenvertretung
ist es, ein
Fundament für SchülerInnen zu schaffen, auf das sie sich
stützen können:
"Es ist wichtig die SchülerInnengrundrechte endlich festzuhalten,
denn nur
so kann eine Schule geschaffen werden, in der sich SchülerInnen
auch
wirklich wohl fühlen!", so Brait
Um möglichst viele SchülerInnen miteinbeziehen zu können,
veranstaltet die
BSV gemeinsam mit den regionalen SchülerInnenvertretungen
SchülerInnenvollversammlungen und Workshops an den Schulen,
in denen die
Schülerinnen und Schüler über ihre Grundrechte diskutieren
können.
Parallel dazu veranstalten die LandeschülerInnenvertretungen
SchülerInnenparlamente in den Bundesländern, auf denen
die
SchülervertreterInnen sich austauschen und die Ergebnisse aus
ihren
Schulen diskutieren können. " Die Ergebnisse gelangen
dann direkt an die
BSV und werden Ende März auf dem Gipfel der SchülerInnenrechte
zusammengefasst und der Öffentlichkeit, sowie den bildungspolitischen
EntscheidungsträgerInnen präsentiert!" , so die Bundesschulsprecherin.
Für die BundesschülerInnenvertretung ist wichtig, dass
Schülerinnen und
Schüler sich ihre Grundrechte und ihre ideale Schule selbst
definieren
können. " Nur so kann eine Schule wirklich im Sinne der
SchülerInnen
reformiert werden!", so die Brait. "Das SchülerInnenparlament
stellt den
Auftakt für eine schulpolitische Kampagne dar, in der die HauptakteurInnen
die Schülerinnen und Schüler sind, das entspricht auch
dem realen
Schulalltag!", erklärt Brait. Sie empfiehlt der Bildungsministerin
auch
die bildungspolitischen Reformen und Einbeziehung der wichtigsten
Gruppe
der Schule durchzuführen. "Das wären dann wirklich
schülerInnenfreundliche
Reformen!", schließt die Bundesschulsprecherin.
Rückfragehinweis: Romana Brait 0699/11975592
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05 Buchpräsentation anläßlich des Frauentags: Sexismen
und Rassismen
von Promedia <promedia at mediashop.at>
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Einladung zur Buchpräsentation
Claudia Thallmayer/ Karin Eckert (Hg.)
SEXISMEN UND RASSISMEN
Lateinamerikanerinnen zwischen Alter und Neuer Welt
ISBN 3-85371-218-5, br., 208 Seiten, 15,90 d, 28,50 sFr.
Mit Beiträgen von Ramona Álvarez Fleitas, Marcela Ballara,
Cristina Boidi, Ulrike Lunacek, Irene Zeilinger u.a.
Die klischeehafte Sicht auf die Geschlechterverhältnisse in
Lateinamerika ˆ exotische, unterdrückte Frauen und Machos
ˆ blendet einen wesentlichen Aspekt der lateinamerikanischen
Realität aus: den der widerständigen Frauen, die sich
gegen Sexismus, Rassismus und ökonomische Unterdrückung
zur Wehr setzen.
Auf diese Akteurinnen richten die Autorinnen des Buches ihren Blick.
Sie zeigen Gründe und Auswirkungen von geschlechtsspezifischer
Migration und gender-zentriertem Rassismus und verdeutlichen, wie
Frauenorganisationen in der ≥Alten„ und der ≥Neuen„
Welt Widerstand organisieren.
Zum Thema des Buches diskutieren:
Sonja Rappold
Österreichisch - Dominikanische Gesellschaft
Ulrike Lunacek
Nrabg., außenpolitische Sprecherin der Grünen, Obfrau
der Frauensolidarität
Claudia Thallmayer
Psychologin, AGEZ
Karin Eckert
Ethnologin, an.schläge
Christina Boidi
Philosophin, LEFÖWO: WUK, Museumsräume, Währingerstr.
59, 1090 Wien
WANN: Dienstag, 9. März 2004, 19 Uhr
Anschließend Buffet und Wein
Frauensolidarität, Grüne Bildungswerkstatt und Promedia
Verlag
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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06 MUND-Beitrag: Bilanz der Bürgerblockregierung
Gruppe für "rev. Arbeiter/innen/politik" <arbeiterinnenpolitik at home.pages.at>
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Vier JahreBürgerblockregierung:
Ein soziales Kettensägenmassaker
Als am 4. Februar 2000 die Mitglieder der ersten schwarz-blauen
Regierung Schüssel/Riess-Passer unterirdisch zur Angelobung
schlichen, wurde damit in mehrfacher Hinsicht eine Wende vollzogen:
Erstmals seit den 60er Jahren fühlten sich die österreichischen
Kapitalist/inn/en stark genug, das Land durch eine Bürgerblockregierung,
also ohne Einbeziehung der SPÖ, zu regieren. Zugleich formierte
sich schon einige Tage davor spontan eine Widerstandsbewegung gegen
das FPÖVP-Wendekabinett, die dazu beitrug, dass sich auch in
der verschlafenen Alpenrepublik endlich eine ≥europareife„
Demonstrations-und Protestkultur entwickelte.
Etwas mehr als drei Jahre später, am 28. Februar 2003, waren
Schwarz-Blau so erstarkt, dass sie aus dem Untergrund auftauchen
konnten und - nach wie vor unter massivem Polizeischutz - oberirdisch
in die Hofburg zur Angelobung der Regierung ≥Schüssel
II„ gehen konnten - diesmal allerdings mit einer deutlich
geschrumpften FP-Riege im Schlepptau.
Vier Jahre Schwarz-Blau - das waren vier Jahre ununterbrochener
Attacken auf die Errungenschaften und das Lebens- und Ausbildungsniveau
der österreichischen Arbeiter/innen, Angestellten, der Schüler/innen
und Student/inn/en, der Aushöhlung des Asylrechts und des verschärften
Staatsrassismus..
Die Wenderegierung an der Arbeit
Im ersten Kabinett Schüssel mussten noch die Freiheitlichen,
die sich im Wahlkampf 1999 als ≥Partei des kleinen Mannes„
und des ≥Kampfes gegen Privilegien„ ausgegeben hatten,
als Speerspitze der Angriffe herhalten. Egal ob Privatisierungen,
Liberalisierung der Arbeitszeit, Deregulierung der Arbeitsverhältnisse
und Einschnitte bei den Sozialleistungen - als Partei ohne echte
organisatorische Basis, die nicht wie die ÖVP Rücksicht
auf Beamt/inn/e/n, Kleingewerbetreibende ,Bauern und Bäuerinnen
und schon gar nicht auf die Arbeiter/innen nehmen musste, konnten
sich die FP-Minister/innen und Staatssekretär/inn/e/n als Einpeitscher/innen
des neoliberalen Regierungskurses gebärden. Zudem war die FPÖ
nicht in den Sozialpartnerschaftsgremien verankert und konnte so
ungehemmt den Rammbock gegen Bastionen der in staatlichen und halbstaatlichen
Gremien vertretenen Gewerkschaftsbürokratie (Hauptverband der
Sozialversicherungsträger, Krankenkassen...) bilden.
Vier Jahre haben klar gezeigt, wessen Regierung diese Bürgerblockregierung
ist: Jene des Großkapitals und seiner treuen Diener/innen/
- der topp-verdienenden Manager/inn/en und Spitzenbeamt/inn/en.
Während 313.000 Menschen in diesem Land arm und 876.000 armutsgefärdet
sind (zusammen sind das 18 Prozent der österreichischen Bevölkerung!),
stoßen sich unter schwarz-blau Kapitalist/innen und Manager/innen
gesund. 313.000 Armen, die weniger als 6.500 Euro im Jahr zum Leben
haben, stehen beispielsweise gegenüber:
ÖBB-Generaldirektor vorm Walde, Jahreseinkommen: 485.900 Euro
ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis, Jahreseinkommen: 468.600 Euro
Post-Generaldirektor Anton Wais, Jahreseinkommen: 300.800 Euro!
der Direktor der SpanischenHofreitschule, Werner Pohl, Jahreseinkommen:
124.700 Euro.
Das sind dann die gleichen Leute, die mit hochgezogenen Augenbrauen
über die ≥Privilegien„ der Beschäftigten herziehen
und schamlos ≥Solidaropfer„ von den ärmsten Schichten
der Bevölkerung einfordern.
312.448 Arbeitslose (Stand: Ende Jänner 2004) gibt es zur Zeit
in Österreich -für sie ist angeblich weder Arbeit noch
ausreichend Geld in der Arbeitslosenversicherung vorhanden, weswegen
FPÖVP - in Absprache mit den ≥Sozialpartnern„ die
Zumutbarkeitsbestimmungen verschärft und die Mittel zur ≥aktiven
Arbeitsmarktförderung„ gekürzt haben. Gleichzeitig
aber hat die Kapitalist/inn/enregierung ungeniert 2001/2002 2,69
Milliarden Euro an Rücklagen aus der Arbeitslosenversicherung
abgeschöpft,um ihrem mythischen ≥Nulldefizit„ näher
zu kommen.
Im Vorjahr folgte dann mit der i m Schüsselschen Neusprech
so genannten ≥Pensionssicherungsreform„ einer der massivsten
Angriffe auf die arbeitende Bevölkerung: Der Pensionsraub durch
geringere Pensionen, längere Lebensarbeitszeit, der Bestrafung
all jener, die aus gesundheitlichen Gründen oder wegen Langzeitarbeitslosigkeit
zu früh aus dem Ausbeutungswerkel des Kapitalismus herausfallen,
durch ≥Pensionsabschläge„. Gleichzeitig werden
die Selbstbehalte im Gesundheitswesen hinaufgeschnalzt, die Medikamentengebühren
angehoben und die Spitäler zusammengekürzt - zu Lasten
der Gesundheitsversorgung der Arbeiter/inn/en und der Arbeitsbedingungen
des Pflege- und medizinischen Personals.
Im Visier: Die Frauen, die Jugend...
Besonders die Frauen sind ins Visier der konservativen Machthaber/innen
geraten. Sie leiden besonders unter der ≥Prekarisierung„
der Arbeitsverhältnisse, also Teilzeitarbeit, Jobs auf Abruf
und ≥freien„ Dienstverhältnissen. Frauenbeschäftigung
ist ein Faktum und für die Wirtschaft auch notwendig. Ein völliges
Zurückdrängen an den Herd wird es in dem Sinn daher auch
nicht geben. Trotzdem wird wieder verstärkt eine konservative
Wertvorstellung von der Rolle der Frau propagiert und auch durch
politische Maßnahmen und finanzielle Unterstützungen
gefördert.
In Etappen wurde und wird das Ausbildungswesen - Schulen und Universitäten
- von Schwarz-Blau aus eigenem Antrieb und als Vorleistung auf das
GATS-Abkommen den Bedürfnissen des Kapitals angepasst. Stundenkürzungen,
Streichungen von Lehrerplanstellen und jetzt, als neuer Höhepunkt,
das Universitätsorganisationsgesetz, das ≥Forschung und
Lehre„ endgültig den Profitinteressen jener Konzerne
unterwirft, die als Geschäftspartner des staatlich gelenkten,
aber privatwirtschaftlich geführten Hochschulbereichs diktieren,
was ≥gute„ und was ≥unnütze„ Wissenschaft
ist.
..und die Migrant/inn/en
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind die hässlichen Begleiterscheinungen
der Regierungspolitik im Dienst des Kapitals - Spaltungsmaßnahmen,
die durch die Aufstachelung primitivster Instinkte davon ablenken
sollen, dass die wahren Gegner nicht Menschen anderer Hautfarbe
oder Sprache, sondern die Damen und Herren in den Vorstandsetagen
sind, die bedenkenlos Betriebe zusperren und Menschen auf die Straße
werfen, wenn die Profite nicht mehr passen . Die gleichen Minister,
die mittels Gesetzesvorlagen bei Post, Telekom oder ÖBB tausende
Existenzen vernichtet haben oder noch vernichten wollen, malen dann
das Schreckgespenst der ≥Asylanten„ und ≥Wirtschaftsflüchtlinge„
an die Wand, die das Land leerfressen und den ≥Anständigen
und Ehrlichen„ die Arbeit wegnehmen.
Weitere Angriffe stehen bevor
Aber die neoliberale Bürgerblockregierung hat noch einiges
vor - etwa ihre famose Steuerreform, die getreu dem Bibelwort ≥Wer
hat, dem wird gegeben„ modelliert wurde. Die von Schüssel,
Grasser und Gorbach als ≥großer Wurf„ gepriesene
große Steuerreform
Auch die Privatisierungen sind noch nicht abgeschlossen - die Staatsanteile
an der Telekom sollen ebenso verscherbelt werden wie jene an der
Post, und bei den ÖBB droht ein neues Dienstrecht.
Gleichzeitig werden zügig Pläne vorangetrieben, Österreich
- sei es im Rahmen der EU, sei es im Rahmen der NATO-„Friedenspartnerschaft„
in internationale Militärbündnisse einzubeziehen. Das
österreichische Kapital, das in den letzten Jahren massiv in
Ost- und Südosteuropa expandiert hat (und dort vor allem im
Finanzbereich die imperialistische Konkurrenz aus Deutschland und
Frankreich teilweise ausbooten konnte), möchte auch militärpolitisch
im Schlagschatten des deutschen Imperialismus zu ≥Kerneuropa„
gehören. Wer in einer Periode der immer gewalttätiger
werdenden Kämpfe um neue Märkte und Einflusssphären
nicht durch die Finger schauen will, muss auch eine minimale Bereitschaft
zum Kriege führen an den Tag legen, sagt man sich am Ballhausplatz.
Damit einher gehen Pläne einer Bundesheerreform, die deutlich
in Richtung Berufsheer gehen - womit sich auch SPÖ und Grüne
locker abfinden können. Gerade die friedensbewegten Grünen
und ihr linkes Aushängeschild Peter Pilz haben ja der Professionalisierung
des Heeres immer das Wort geredet - ganz in der Logik der Befürwortung
imperialistischer Militäraktionen (Jugoslawien, Irak) durch
ihre deutsche Schwesterpartei und das EU-Konventsmitglied Voggenhuber
(Irak), solange diese nur unter dem Deckmantel der humanitären
Intervention laufen (in Deutschland mussten selbst stockkonservative
Kommentatoren zugestehen, dass ohne den Grünen Joschka Fischer
die Entsendung deutscher Truppen ins Ausland nicht so reibungslos
über die Bühne gegangen wäre). Dass damit ein von
der Bevölkerung abgehobener Militärapparat geschaffen
werden soll, der von den Herrschenden nach Belieben nach Innen und
Außen eingesetzt werden kann, kratzt die politischen Entscheidungsträger/innen
wenig.
Dass bei Abschaffung der Wehrpflicht allerdings der Zivildienst
den Bach hinuntergeht, ist ein Problem, das der Bourgeoisie sehr
wohl zu schaffen macht. Immerhin sind wesentliche Bereiche im Sozialdienst
nur durch die Zwangsarbeit der unter sklavenähnlichen Bedingungen
gehaltenen Zivis abgedeckt (Krankentransport, Heimhilfe...). Also
werden schon Überlegungen angestellt, ein sogenanntes verpflichtendes
≥Sozialjahr„ für junge Frauen und Männer einzuführen.
Die Schwächen der Anti-Schwarz-Blau-Bewegung
Hatte es gleich nach der Wende im Februar 2000 unter dem Eindruck
der ersten Massendemonstrationen am 12. und 19. Februar und der
folgenden Donnerstagsdemonstrationen bei einigen Teilnehmer/innen
der Bewegung noch Illusionen darüber gegeben, die FPÖVP-Regierung
≥wegdemonstrieren„ zu können, zeigte sich bald,
dass die Regierung diese Form des Protests locker aussitzen konnte.
Die Organisationen der radikalen Linken propagierten zu Beginn der
Bewegung Streiks - bis hin zum Generalstreik - als Mittel, die Regierung
davon zu jagen. Die Generalstreiklosung zum Sturz der Regierung
konnte nur eine propagandistische sein, weil aufgrund des Bewusstseins
und der Passivität der Arbeiter/innen/klasse der Sturz der
Regierung und deren Ersetzung durch eine Arbeiter/innen/regierung
- also eine Regierung, die mit der Bourgeoisie bricht und einzig
und allein dem Proletariat veantwortlich ist - nicht auf der Tagesordnung
stand. Notwendig wäre es gewesen, den Widerstand gegen die
konkreten Maßnahmen der Regierung zu lenken. Damit wären
auch die SPÖ, die Grünen und die Liberalen unter Druck
gekommen die sich gegen die FP-Regierungsbeteiligung aussprachen,
aber gegen die Regierungsangriffe keine oder nur beschränkt
Einwände hatten.
Wesentlich zum Niedergang der Protestbewegung trug die ≥zivilgesellschaftliche„
Orientierung bei, die von KPÖ, Grünen und SPÖ in
diese hinein getragen wurde. Statt den Klassencharakter der Regierung
zu entlarven und damit klar zu machen, dass dem Klassenkampf von
oben nur der Klassenkampf von unten entgegengesetzt werden kann,
wollten die Exponenten dieser Position eine ≥breite Volksbewegung„
aufbauen, die durch ≥kreative Protestformen„ ihr Missbehagen
ausdrücken sollte. Dazu wurde der Bewegung eine falsche Perspektive
gewiesen: Hauptzielscheibe der Proteste waren Jörg Haider und
die FPÖ, nicht die Politik des Bürgerblocks in seiner
Gesamtheit.
Wie falsch diese Fixierung auf die FPÖ politisch war, zeigte
sich in den Sondierungsgesprächen nach den vorgezogenen Nationalratswahlen
2002, als die Grünen (ebenso wie die Gusenbauer-SPÖ) offen
ihre Bereitschaft bekundeten, mit der Volkspartei eine Koalition
bilden zu wollen. Das taktische Manöver Schüssels war
voll aufgegangen: Trotz aller ≥Grausamkeiten„konnte
er sich im Vergleich zum Schreckgespenst Haider (dessen FPÖ
von besonders verwirrten Teilen der Bewegung sogar als faschistisch
angesehen wurde) als ≥vernünftiger„ und respekabler
Staatsmann verkaufen, mit dem eh alle ≥können„,
solange sie das bestehende kapitalistische System zu verteidigen
bereit sind.
Sackgasse Sozialpartnerschaft
Während FPÖ und ÖVP von Haus aus klar machten, dass
die traditionelle Form der institutionalisierten Sozialpartnerschaft
für sie tot ist, klammerten sich die ÖGB-Büorokatie
und vor allem die FSG (Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschaften)
an diese Form der Klassenzusammenarbeit. Die besondere österreichische
Ausprägung der Klassenkollaboration - etwa die Rechenschaftspflicht
der Regierung gegenüber Sozialpartnergremien, die Einbeziehung
der Sozialpartner vor der Beschlussfassung von Gesetzen - war für
die erstarkte österreichische Bourgeoisie inakzeptabel geworden
und wurde durch die EU-Variante der Sozialpartnerschaft abgelöst:
Wo die herrschende Klasse nicht um den Preis von Massenprotesten
oder Streiks ihre Ziele politisch rasch durchsetzen kann, werden
die Arbeiter/innen durch die bürokratischen Führer/innen
scheinbar in die Entscheidungen eingebunden, haben aber de facto
keine wirkliche Durchsetzungskraft. ≥New Labour„ in
Großbritannien und die SPD zeigen übrigens, dass europaweit
die Kluft zwischen dem politischen und dem gewerkschaftlichen Flügel
der Sozialdemokratie größer wird: In beiden Ländern
haben SP-Regierungen den neokonservativen ≥Rückbau„
der ≥Mitbestimmung„ entweder nicht zurückgenommen
(England) oder aktiv vorangetrieben (sowohl England als auch Deutschland).
Die ÖGB-Bürokratie wurde erst aktiv, als die frechen Angriffe
der Bürgerblockregierung ihre eigenen Privilegien betrafen
(≥Reform„ der Sozialversicherung) bzw. als der Unmut
in den Betrieben mit den herkömmlichen Mitteln der Abwiegelei
nicht mehr zu bremsen war (Pensionsreform). Die aufs Engste mit
dem bürgerlichen Staat und seinen Institutionen verwobene Gewerkschaftsbürokratie
war aber in keinem Moment bereit, wirklich zu kämpfen. Sie
wollte den Kapitalist/inn/en lediglich zeigen, dass sie nach wie
vor im Stande ist, die Arbeiter/innen zu mobilisieren und zu kontrollieren,
um ihre Verhandlungsposition für faule Kompromisse zu stärken.
Erleichtert wird Schwarz-Blau die Durchsetzung ihrer neoliberalen
Politik durch die politische Opposition im Parlament, durch SPÖ
und Grüne. Die SPÖ wird von vielen Arbeiter/inn/en und
Angestellten immer noch als ≥ihre„ Partei angesehen,
obwohl sie seit Jahrzehnten einen bürgerlichen Kurs fährt
(Ausdruck dieses unbegründeten Vertrauens war der Wahlerfolg
der oberösterreichischen SPÖ im Frühjahr angesichts
der voest-Privatisierung).
Nicht nur Deutschland zeigt, dass Rot-Grün zu einer ebenso
brutalen neoliberalen Politik fähig und bereit ist wie Schwarz-Blau.
In allen substanziellen Punkten haben beide Oppositionsparteien
immer wieder gezeigt, dass sie zu so gut wie jedem Kompromiss bereits
sind. Beide taktieren mit Koalitionssignalen Richtung ÖVP.
Die Grünen sind konsequenterweise in Oberösterreich auch
eine Koalition mit der dortigen Volkspartei eingegangen.
Eine revolutionäre Perspektive
Solange die Wirtschaft dem kapitalistischen Profitstreben, der privaten
Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums, unterworfen ist, stehen
mehr oder minder brutale Angriffe auf Löhne, Sozialleistungen,
und Bildung auf der Tagesordnung. Ein konsequenter Kampf für
die Arbeiter/innen/interessen, die Interessen der Frauen und der
Jugend ist nur dann möglich, wenn er sich gegen das kapitalistische
System insgesamt richtet. Von der bürgerlichen Arbeiter/innen/partei
SPÖ und vom bürokratischen ÖGB ist nicht zu erwarten,
dass sie mit der Bourgeoisie und den Kapitalinteressen brechen.
Statt dessen werden sie weiterhin den Kämpfen gegen Schwarz-Blau
die Spitze nehmen wollen, versuchen, sie in parlamentarische Bahnen
zu lenken, um sich dann auf ≥Sachzwänge„ auszureden,
wenn ihr Verrat geglückt ist.
Ein erster wichtiger Schritt muss die Selbstorganisation der arbeitenden
Menschen sein. Sie ist eine Voraussetzung, um den Kampf für
demokratische Gewerkschaften zu führen, welche die Interessen
ihrer Mitglieder und nicht die des Funktionärsapparates vertreten.
Die Gewerkschaften müssen zu dem gemacht werden, was sie sein
sollten: Ein Klasseninstrument der Arbeiter/innen, mit demokratisch
wähl- und abwählbaren Funktionär/innen, die nicht
mehr verdienen dürfen als einen durchschnittlichen qualifizierten
Facharbeiterlohn. Sie müssen raus aus den staatlichen Einrichtungen,
die den Bürokrat/inn/en Pfründe und Privilegien bieten
und sie dadurch zu Verteidiger/innen des kapitalistischen Systems
machen.
Den konsequenten Kampf gegen die Ausbeutung, für die Befreiung
der Arbeiter/innenklassen, kann aber nur eine Revolutionäre
Arbeiter/innenpartei führen. Die Gewerkschaften kämpfen
im Rahmen des bestehenden Systems - die revolutionäre Partei
geht über ihn hinaus und versucht den Arbeiter/innen, anknüpfend
an ihren Tagesforderungen, die Notwendigkeit des Sturzes eben dieses
Systems zu vermitteln. Sie gilt es aufzubauen!
Gruppe für revolutionäre Arbeiter/innen/politik (http://gra.net.tf)
_____________________________________
GRA - Gruppe für revolutionäre Arbeiter/innen/politik
Website: http://gra.net.tf
e-mail: arbeiterinnenpolitik at home.pages.at
Phone (Austria): 0676 305 27 85
Phone (other countries): +43 1 676 305 27 85
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07 Urteil Carlos Cardoso
von "Scholem Alejchem" <scholem.alejchem at chello.at>
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Blick auf Gerichtsverfahren und Urteil wegen des Mordes an Cardoso
Maputo, 4. Februar (IRIN)
Das Gerichtsverfahren und die Verurteilung von sechs Männern,
die des Mordes
an Carlos Cardoso, einem der besten Journalisten von Mosambik, war
beides,
ein Triumpf der Öffentlichkeit von Gerichtsverhandlungen und
eine Anklage
gegen die Korruption der Reichen und Mächtigen des Landes.
Am Nachmittag des 31. Januar, beendete Richter Augusto Paulino seine
vierstündige Urteilsbegründung in einem großen Zelt,
daß eigens auf dem
Gelände des Hochsicherheitsgefängnisses errichtet worden
war und als
Gerichtssaal diente. Es war vollbesetzt mit Mosambikanern aller
Schichten,
einschließlich der führenden Beamten der Frelimo Partei,
Angehörigen des
diplomatischen Corps, Menschenrechtsgruppen und Journalisten, die
das
Verfahren seit seinem Beginn am 18. November verfolgten.
Als Paulino die harten Urteile verkündete, blieben vier von
den Angeklagten
unbeeindruckt, während der Fünfte offensichtlich ungläubig
den Kopf
schüttelte, als er sein Urteil von 24 Jahren Gefängnis
hörte.
Der Sechste der Angeklagten, Anibal dos Santos Junior, genannt
"Anibalzinho", wurde in Abwesenheit verurteilt, weil er
am 1. September
irgendwie aus dem Hochsicherheitsgefängnis geflohen oder befreit
worden war
und erst am 30. Januar in Pretoria in Süd-Afrika aufgegriffen
werden konnte,
zu spät, um noch auszusagen.
Er wurde als der Hauptschuldige erachtet, der die Mörder gedungen
hatte, die
im November 2000 Cardoso auflauerten und ihn ermordeten und erhielt
deshalb
die härteste Strafe von 28 Jahren und sechs Monaten Gefängnis.
Es wurde
vermutet, daß er die entscheidenden Beweise dafür erbringen
könnte, wie der
älteste Sohn von Präsident Joacquim Chissano, Nyimpine
Chissano , in den
Fall verwickelt war.
Drei der Angeklagten behaupteten , daß Nyimpine Chissano den
Mord an Cardoso
befohlen habe und bis zu 1 Milliarde Meticais (etwa 40.000 US $)
dafür
bezahlt hätte . Zum Zeitpunkt seines Todes war Cardoso, Verleger
und
Herausgeber der nun eingegangenen Tageszeitung Metical, damit beschäftigt
,
einen 14 Mio. US $ Betrug eines der Zweigunternehmen der staatlichen
Handelsbank von Mosambik (BCM) zu recherchieren.
Beweismaterial, das bei dem Gerichtsverfahren vorgelegt wurde und
von den
Mosambikanern begierig verfolgt wurde, enthüllte einen Abgrund
von Kungelei
und Unmoral, einschließlich internationalem Drogenhandel,
Geldwäsche und
Zollhinterziehung von Einzelpersonen bis in die Topetage der Frelimo
hinauf.
Nach der Verhandlung waren die Mosambikaner froh über die Urteile,
aber es
gab auch zynische Bemerkungen darüber, daß die Hintermänner
in der "guten
Gesellschaft" der Gerechtigkeit entkommen waren.
Zum Beispiel der 50jährige Joao Mahuai, ein Wachmann, der den
Fall am Radio
verfolgte , war nicht wirklich zufrieden mit dem Urteil. Er ist
Vater von 10
Kindern und arbeitet für weniger als 40 $ im Monat, indem er
ein Haus in
genau der privilegierten Gegend bewacht, in der einer der Beschuldigten,
Vincent Ramaya, lebte. Ramaya war in den Bankbetrug verwickelt und
wurde für
schuldig befunden, einer der führenden Köpfe des Mordplans
an Cardoso
gewesen zu sein.
"Ich war geschockt, als ich hörte, daß es in Mosambik
Leute gibt, die Zugang
zu so viel Geld haben", sagte Mahuai in Bezug auf die in der
BCM, wo Ramaya
Manager war, gestohlenen 14 Mio. US $. Der durchschnittliche Mosambikaner
verdient im Monat 30 US $. "Dieses Gerichtsverfahren hat das
Problem nicht
gelöst. Die Korruption ist nicht vorüber. Wie konnte es
möglich sein, daß
Anibalzinho vor der Verhandling verschwand und wieder auftauchte,
nachdem
das Urteil gesprochen war? Das war nicht einer wie ich, der ihn
aus dem
Gefängnis entkommen ließ. Das war jemand mit einer Menge
Macht." Sagte
Mahuai.
"Die Regierung kümmert sich nicht um unsere Zukunft. Sie
sorgen nur für sich
selbst", fügte er hinzu, indem er ärgerlich den Kopf
schüttelte. "Es tut weh
zu hören, daß sie so viel haben, während wir so
hart arbeiten und kaum etwas
verdienen."
"Wo ist Nyimpine?" fragte Mahuai, indem er an die vermutete
Verwicklung des
Präsidentensohnes in den Fall erinnerte. In seinem Urteil betonte
Paulino,
daß "andere" ebenfalls in den Cardoso-Mord verwickelt
sein könnten und
erwähnte die Vermutung, daß Nyimpine Chissano bei Treffen
anwesend war, in
denen der Mord geplant wurde. Es wurde eine neue Akte aufgemacht,
um zu
sehen, ob es genügend Beweismaterial gibt, um ein neues Verfahren
gegen
Chissano anzustrengen.
Während den Behörden empfohlen wurde den Fall zu Gericht
zu bringen -
wenngleich unter Druck - haben Analytiker vorausgesagt, daß
es der Frelimo
schwerfallen mag ihre Glaubwürdigkeit hiernach wiederzufinden.
"Das Bild der Frelimo ist durch diesen Fall beschädigt
worden", sagte Carlos
Castel Branco, ein mosambikanischer Wirtschaftswissenschaftler an
der
Eduardo Mondlane Universität in Maputo. "Der ganze Fall
war eigentlich ein
Urteil über den Staat und die Korruption im Lande."
Auch er sagte, er sei entsetzt über die Menge des Geldes, das
einem so armen
Lande geraubt wurde und die Anzahl der einflußreichen Personen
, die darin
verwickelt zu sein scheinen und die jahrelang unerkannt so handeltn
konnten.
Er fügte hinzu, daß solche Finanzskandale stattgefunden
haben in einem Land,
in dem die meisten Menschen in Armut dahinvegetieren, trotz der
von Gebern
anerkannten Wirtschaftsreformen in Mosambik.
"Die Öffentlichkeit (dieses Verfahrens) hat der Bevölkerung
gezeigt, daß
Recht gesprochen wird und so kann jeder seine eigenen Schlußfolgerungen
ziehen", sagte Linette Olofsson, eine Parlamentsabgeordnete
der größten
Oppositionspartei Renamo. "Das hat weitreichende politische
Konsequenzen."
Aber während die Mosambikaner von den Enthüllungen die
während des Prozesses
offenbar wurden, schockiert waren, gibt es unter den ausländischen
Beobachtern Beifall für diese Gerichtsverhandlung. Reggy Morobe,
der
Direktor einer südafrikanischen Gesellschaft, die eine Dokumentation
über
den Prozess erstellt, sagte zu IRIN:" Da über die elektronischen
Medien der
Fall von der Öffentlichkeit mitverfolgt werden konnte, hat
sie die
Möglichkeit erhalten, sich eine eigene Meinung zu bilden und
das war ein
großer Schritt und ein positives Beispiel , dem der Kontinent
nacheifern
sollte. Wenngleich die Menschen mit dem Ergebnis nicht vollkommen
zufrieden
sind, so sehen sie doch, daß das Rechtsprechungssystem funktioniert.
Hier
wurde etwas begonnen, was fortgeführt werden sollte. Es hat
das Volk
gestärkt."
aus: KKM-aktuelles
KoordinierungsKreis Mosambik http://www.kkmosambik.de/
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08 Ausländerwahlrecht: Ernst Kaltenegger
von Parteder Franz <Franz.Parteder at stadt.graz.at>
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Aus ORF on: Zur Debatte um das Ausländerwahlrecht auf kommunaler
Ebene
Die KPÖ und die Grazer Grünen sehen das ähnlich.
Wer fünf Jahre in Graz lebt, sollte wählen und gewählt
werden dürfen.Der freiheitliche Stadtparteiobmann Gerhard Kurzmann
lehnt das Ausländerwahlrecht hingegen überhaupt ab. Das
Wahlrecht sei ein Recht der Staatsbürger und somit der Inländer.
Kaltenegger contra Bleckmann
Die anderen Parteien haben kein Verständnis für die Befürchtungen
von FPÖ-Generalsekretärin Magda Bleckmann, wonach sogar
afrikanische Drogendealer wählen dürften, soferne sie
seit fünf Jahren hier leben.
KPÖ-Stadtrat Ernest Kaltenegger sagt dazu lapidar: Drogendealer
sollten prinzipiell nicht wählen dürfen, sondern hinter
Gittern sitzen.
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B) TERMINE Mittwoch - Freitag
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Freitag:
http://www.no-racism.net/MUND/butt/Termine/Februar/1802.htm
Samstag:
http://www.no-racism.net/MUND/butt/Termine/Februar/1902.htm
Sonntag:
http://www.no-racism.net/MUND/butt/Termine/Februar/2002.htm
(sollte ein terminlink nirgendwohin führen: dann sind für
dieses datum keine
termine eingetroffen, tut leid)
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