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01 U-Bahn unter Polizeischutz
From: depesche (at) quintessenz.org
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From: "q/depesche" <depesche (at) quintessenz.org>
Subject: AT: U-Bahn unter Polizeischutz
q/depesche 2005-02-02T19:10:39
AT: U-Bahn unter Polizeischutz
29 Tage nach Inkrafttreten des Sicherheitspolizeigesetzes liegen
nun erste
Begehrlichkeiten auf den öffentlichen Raum vor. 1000 Kameras
der Wiener
Linien sollen neben Betriebssicherheit auch die Sicherheit der
Stadt Wien
gewährleisten. Wird der Testbetrieb versteckter Kameras
in verschiedenen
Wägen der Wiener Linien jetzt eingestellt?
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
Polizei wirft Auge auf U-Bahnen
[...]
1.000 Kameras im U-Bahn-Netz
Laut Sicherheitspolizeigesetz ist es möglich, Bilder von
Überwachungskameras aufzuzeichnen. Nun denkt das Innenministerium
darüber
nach, die Überwachung auszuweiten und dafür auch das
Kamerasystem der
Wiener Linien zu nutzen.
Wie die Tageszeitung "Die Presse" berichtete, sei
ein erster Kontakt
zwischen Ressortchefin Liese Prokop (ÖVP) und Wiens Bürgermeister
Michael
Häupl (SPÖ) konstruktiv verlaufen.
http://oesterreich.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=1&id=365316U-Bahn:
"Big Brother" wird konkreter
Die Wiener Linien fordern "klare Spielregeln" für
die Zusammenarbeit mit
der Polizei.
Dort soll der technische und rechtliche Hintergrund aufbereitet
werden. Es
geht darum, dass die Polizei, die seit 1. Jänner die rechtliche
Möglichkeit
hat, an öffentlichen Orten Videoaufzeichnungen zu machen,
auch Zugriff auf
das Material aus den U-Bahn-Kameras erhält.
Johann Ehrengruber von den Wiener Linien: "Wir drängen
auf klare
Spielregeln. Es kann sicher nicht so sein, dass die Polizei
sich plötzlich
alles anschauen darf.
[ ... ]
Immerhin seien die rund 1000 U-Bahn-Kameras nicht auf die Bekämpfung
der
Kriminalität ausgerichtet, sondern sie dienten in erster
Linie den
U-Bahn-Fahrern als Hilfe für die Abfertigung der Garnituren.
Andere Kameras
wiederum überwachen nur die Sicherheit auf den Rolltreppen.
http://www.diepresse.at/Artikel.aspx?channel=c&ressort=w&id=463656siehe
auch:
AT: Ministerrat verabschiedet Video/ueberwachung
http://www.quintessenz.at/cgi-bin/index?id=000100003059
Wiener Linien testen Videoüberwachung in U-Bahn Zügen
http://www.quintessenz.at/cgi-bin/index?id=000100002958
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by Chris
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
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02 Giuliana libera subito
From: stefano (at) rifondazione.at
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*** Giuliana libera subito ***
Giuliana Sgrena, inviata del manifesto, nostra amica e compagna
da decenni,
è stata rapita a Baghdad, come ormai è a tutti
noto. Tutto quel che è
possibile sapere lo scriveremo, minuto per minuto, nelle "notizie
in
movimento", nel sito di Carta.
Giusto un mese fa, scomparve un'altra inviata, la francese Florence
Aubenas,
di Liberation. Ambedue, a quanto se ne sa, sono scomparse mentre
andavano a
parlare con profughi di Falluja, la città assediata.
bombardata e rasa al
suolo dall`esercito degli Stati uniti. Forse è una pura
coincidenza, ma ben
poco si sa di quel che è davvero accaduto a Falluja.
Da un mese si aspettano invano una rivendicazione, una richiesta
di
riscatto, qualunque cosa sulla sorte di Florence. Speriamo non
accada lo
stesso per Giuliana. Noi pensiamo comunque che, come nel caso
di Simona Pari
e Simona Torretta, chiunque abbia a cuore le sorti della pace
debba
mobilitarsi in ogni modo possibile, guardando a quel che giudicherà
giusto
fare il giornale di Giuliana, il manifesto, per ottenerne la
salvezza.
Come oggi, invieremo una No-news-letter speciale ogni volta
che lo riterremo
utile. Chiunque voglia proporre un'idea, organizzare qualcosa,
lo scriva: a
carta (at) carta.org e prima di tutto al manifesto.*** Aggiornamento,
minuto per minuto ***
http://ww2.carta.org/notizieinmovimento/*** Conferenza del manifesto
alle 16 ***
http://ww2.carta.org/notizieinmovimento/articles/art_2180.html***
Articolo di Giuliana Sgrena ***
http://ww2.carta.org/articoli/articles/art_2188.html*** Florence
e Hussein ***
http://www.carta.org/editoriali/2005/gen105.htm#7--
Newsletter di Carta dei Cantieri Sociali - http://www.carta.org
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03 5 Jahre Widerstand
From: group-ad (at) yahoo.de
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AL Newsletter Nr. 133
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1. Roter Kinomontag: Panther
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2. Erinnerung: Fest - 5 Jahre Widerstand
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1. Roter Kinomontag: Panther
Rotes Kino, Vol. 9
Am 15.10.1966 gründeten Huey P. Newton und Bobby Seale
im US-
Amerikanischen Oakland (San Francisco) die "Black Panther
Party for
Self-Defence". Die Black Panther Party war eine ausschließlich
Schwarzen vorbehaltene Partei, die im Klima der Bewegung gegen
die
Rassentrennung und gegen den Vietnam-Krieg, aber auch im Zuge
der
weltweiten Z68-Proteste rasch anwuchs.
1969 hatte ihre Wochenzeitung eine Auflage von 125.000 Stück,
die BPP
versorgte auf täglicher Basis 30.000 Kinder mit Essen,
damit war das
Free Food Programm der Panthers größer als das der
US-Regierung. 1970
erklärten 25% der Schwarzen, sie hätten "großen
Respekt" vor der BPP,
bei den unter 21jährigen waren es 43%.
Als Reaktion auf die Radikalisierung der Black Community wurde
das
FBI damit beauftragt, die Panthers zu zerstören. Spitzel
wurden in
die Partei eingeschleust, Parteibüros wurden beschossen,
interne
Konflikte wurden provoziert und Bomben wurden gelegt. Selbst
vor Mord
schreckte das FBI nicht zurück: Von Mitte 1967 bis Ende
1970 wurden
40 Panthers von der Polizei getötet.
Alle diejenigen, die einen spannenden Filmabend erleben möchten,
der
Aufstieg und Fall der Black Panther Party skizziert, werden
voll auf
ihre Rechnung kommen.Panther
USA 1995
124 min
Großbildleinwand!
Eintritt frei! (Die AL freut sich über Spenden)Montag,
07.02., 19.30h
Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien
(U3 Neubaugasse, Ausgang Stiftgasse)
Wir freuen uns auf euer Kommen!
Eure AL-Antifaschistische Linke
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Zum Weiterlesen:
Auf unserer Homepage haben wir eine Reihe von Artikeln zur Black
Panther Party und zur Geschichte der Schwarzenbewegung in den
USA
veröffentlicht:
Black Panther Party
Aufstieg und Fall einer Partei
Teil 1 (MR 21):
http://www.sozialismus.net/zeitung/mr21/black-panther_1.html
Teil 2 (MR 22):
http://www.sozialismus.net/zeitung/mr22/black-panther_2.html
Rassismus in den USA
Die Geschichte der Schwarzen in den USA (MR 20)
http://www.sozialismus.net/zeitung/mr20/schwarze-usa.html
Widerstand in der US-Armee
Die GI-Bewegung in den siebziger Jahren (MR 23)
http://www.sozialismus.net/zeitung/mr23/gi-bewegung.html
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2. Erinnerung: Fest - 5 Jahre Widerstand
Die AL gibt sich die Ehre und lädt alle widerständigen
Elemente zum
gemeinsamen Feiern:
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5 Jahre Widerstand!
Dance against the government!
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Am 4.2.2000 wird die erste schwarz-blaue Regierung angelobt.
Tausende
DemonstrantInnen auf dem Ballhausplatz, die Regierung muss in
einem
Tunnel zur Angelobung. In den nächsten Tagen und Wochen
gehen
Hunderttausende auf die Straße. Ein Wort ist in aller
Munde:
WIDERSTAND!
Wir haben nicht gewonnen. Aber wir haben gezeigt, dass es uns
gibt.
Und das ist doch allemal eine Feier wert!
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Freitag, 4.2.2005, ab 20h
Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien
(U3 Neubaugasse/Ausgang Stiftgasse)
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* Widerstandsvideos auf Großbildleindwand
* Musik von früher bis jetzt, die linke Schlagseite versteht
sich von
selbstDer Eintritt ist frei!
Wir freuen uns auf euer Kommen!
Eure AL-Antifaschistische Linke
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04 5 Jahre Widerstandslesung
From: el (at) awadalla.at
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fünf jahre widerstandslesungen - unser beitrag zum bedenklichen
jahr
am 24. 2. 2000 haben wir zum ersten mal gegen blau-schwarz
gelesen. bisher haben sich weit mehr als vierhundert lesende
daran beteiligt, ein buch, mehrere cds, videos usw. über
die
widerstandslesungen sind in diesen fünf jahren erschienen.
*****
am 24. 2. 2005 feiern wir fünf jahre widerstandslesungen
mit:Johannes Grenzfurthner, Marietta Boehning, Gerhard Ruiss,
Amir P.
Peyman, Eugen Brochier, Marius Gabriel, Doris Kloimstein, Richard
Weihs
Günter Vallaster u. a.
nach der 279. widerstandslseung am ballhausplatz gehts weiter
bei der
"Sopherl" (1060, linke wienzeile 34, erreichbar mit
U4,
kettenbrückengasse)
neben dem weiterlesen und -singen gibts blaue wuchteln, eine
tombola mit
widerstandsbüchern, aufpudelhauben, asozialen hängematten
etc. der erlös
der tombola kommt jenem afrikaner zugute, der während der
255.
widerstandslesung bei einer razzia festgenommen wurde [1]. er
war in
schubhaft und hat dafür noch zu bezahlen ...[1] http://www.awadalla.at/content/razzia.html
*****
3. 2. 2005 - 276. widerstandslesung
was den schwarzblrauen zum gedenkjahr nicht so paßt: vor
zehn jahren
kamen in oberwart vier roma durch eine bombe um. die üblichen
verdächtigen lesen texte zu diesem thema.*****
in einigen medien wurde angekündigt, daß fünf
jahre widerstandslesungen
im literaturhaus gefeiert werden. das ist falsch! wir bitten
um
richtigstellung und zahlreiches erscheinen bei der "sopherl".
--
widerstandslesung jeden donnerstag 17 bis 19 uhr
1010 wien, ballhausplatz 1a.
http://www.awadalla.at/
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05 Plattform proSV-Treffen
From: proSV (at) akis.at
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EINLADUNG zum Treffen der PLATTFORM proSV - Keine Zerschlagung
der
Sozialversicherung - Mi 16. Februar 2005, 17.30 - GPA 3. Stock,
Sitzungszimmer, Eingang Börsegasse 1010 Wien
Jetzt ist der "Hauptverband neu" bestellt und Gesundheitsministerin
Rauch
Kallat hat angekündigt, dass es bis zu den nächsten
Wahlen keine neuen
Selbstbehalte geben soll. Erstens ein schwacher Trost bei den
vielen
Belastugnen der letzen Jahre und zweitens keine Garantie, wenn
man sich
daran erinnert, was uns diese Regierung schon alles versprochen
und dann
nicht gehalten hat.
Bei unseren Diskussionen hat sich herausgestellt, dass immer
noch g eglaubt
wird, dass für das Gesundheitssystem nicht genug Geld da
sei. Daher wollen
wir dieser Propaganda vermehrt entgegentreten und darauf hinweisen,
was das
weitere "Kapauttsparen" des Sozialsystems bedeuten
würde.
TO für 16. Feber 2005:
- Kein Geld da für das Gesundheitssystem - Impulsreferat
- Was bedeutet der Hauptverband neu?
- AUVA
- Stand der Unterschriftenaktion
- Weitere Aktivitäten
- Info über:
Demonstration gegen Sozialabbau und Aufrüstung in der EU
am 19. März - JA
zur Neutralität - Nein zur EU-Verfassung - Volksabstimmung
Besuchen sie die proSV-Homepage: http://www.prosv.akis.at -
Bitte um
Anmeldung: proSV (at) akis.at oder Tel.: 0650 830 7 830
Mit solidarischen Grüßen - proSV - Wir ersuchen Mehrfachzusendungen
zu
entschuldigen. Wer keine Zusendungen mehr will, uns dies bitte
unter
proSV (at) akis.at bekanntgeben.
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06 Debord-Symp
From: cafe-critique (at) gmx.net
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############
Critique im Café
Café Critique bietet die Möglichkeit auch jenseits
von Veranstaltungen
und jour fixe in Diskussion zu treten. Zum Beispiel am Donnerstag,
den
24. Februar um 20 Uhr im Café Ronahi, Schottenfeldgasse
18, 1070 Wien,
erster Stock. Wir freuen uns über interessierte Besucher
und
Besucherinnen. Weitere Termine für offene Treffen in Zukunft
unter
http://www.cafecritique.priv.at
############
Spektakel - Kunst - Gesellschaft
Guy Debord und die Situationistische Internationale
Symposium im Rahmen der Ausstellung "bildet to-do-stapel"
am 4. und 5. Februar 2005
Kunsthalle Exnergasse, WUK
Währingerstraße 59
2. Stiege, erster Stock
1090 Wien
Programm
Freitag, 4. 2. 2005
19.00
Negator:
Die Wiederkehr des Verdrängten: die Situationistische Internationale
Ausufernde Einleitung inklusive medialer Plünderung
Die Situationistische Internationale zu würdigen heißt
ihren Zeitkern
zu retten. In den 1950er Jahren bewegte sie sich in "einer
vom Krieg
zerstörten Landschaft, den eine Gesellschaft gegen sich
und ihre
eigenen Möglichkeiten führt" nicht als Avantgarde,
sondern als "enfants
perdues", als versprengter Haufen, welcher mit der Aufhebung
der Kunst
meinte die "Nordwestpassage" der proletarischen Revolution
gefunden zu
haben. Dabei fanden sie die Stellungen der alten Arbeiterbewegung
im
sozialen Krieg verlassen vor. Jede revolutionäre Perspektive
schien im
Spektakel der Blockkonfrontation verstellt, die Niederlagen
des
revolutionären Anlaufs nach dem Ersten Weltkrieg bis in
die 1930er
Jahre schienen zementiert, besonders auf jenem Drittel des Globus,
wo
sie von den nachholenden Modernisierungsregimen unter roter
Fahne in
einen Sieg umgelogen worden waren. Die Herrschaft der Bilder
des
Bestehenden, sein Monolog über die in der spektakulären
Warenproduktion
zum Zuschauen verdammten ProduzentInnen dieses Verhältnisses,
schien
für die Ewigkeit bestimmt zu sein.
Ausgerüstet mit von den historischen (Kunst-)Avantgarden
entwendeten
Techniken, mit Marx und Freud sowie der tiefen Verachtung gegenüber
jeglicher Duldsamkeit, legte die SI den Warenfetischismus als
die
Wurzel des Spektakels frei und eröffnete unverzüglich
den feindlichen
Dialog mit der alten Welt, wohl wissend, dass bereits in der
Praxis der
Theorie jede Nachlässigkeit in einer Verstärkung des
Bekämpften münden
würde. In dem somit wieder eröffneten Spiel ging es
blutig-ernst darum,
die Dialektik von historisch hervorgebrachten gesellschaftlichen
Möglichkeiten und ihrer erbärmlichen Nutzung für
die Zwecksetzung in
der kapitalistischen Warenproduktion bewusst werden zu lassen,
die
radikalen Bedürfnisse auf der Höhe der Zeit zu entdecken
und mit ihnen
ihre TrägerInnen, das revolutionäre Proletariat. Situationen
mussten
konstruiert werden, welche dieses kenntlich und seiner selbst
bewusst
machen konnten. Der Wettlauf mit der alten Welt entschied sich
in der
Beschleunigung bei der Ausbreitung proletarischer Begierden,
der
Entwendung der bisher warenförmig gefesselten gesellschaftlichen
Raumzeit für die praktische Kritik des Alltagslebens und
das Eingehen
neuer menschlicher Beziehungen: "Die Revolution ist aufs
Neue zu
erfinden - das ist alles."
Was im wilden Generalstreik im Mai/Juni 1968 in Frankreich und
später
in Italien für kurze Zeit aufgeschienen war, die Infragestellung
aller
Aspekte kapitalistischer Vergesellschaftung, erscheint heute
kaum noch
als Traum - geschweige denn, dass die Gegenwart TrägerInnen
für ihn
abzugeben schiene. Es kann kein zurück geben zur SI, sie
muss ihre
gründlichen KritikerInnen finden. Gewürdigt werden
kann sie überhaupt
nur darin, dass ihre Schwächen und Halbheiten grausam-gründlich
bloß
gelegt werden. Nicht unter ihrem Niveau den nächsten Anlauf
zur
Überwindung fetischistischer Vergesellschaftung zu unternehmen,
heißt
sich der aktuellen Bedingungen und Möglickeiten gewahr
zu werden - vor
allem aber der unbeglichenen Schulden der Geschichte.
Samstag, 5. 2. 2005
14.30
Alexander Schürmann-Emanuely:
Wenn Manifeste in Pension geschickt werden.
Eine kurze Geschichte der Avantgarden des 20. Jahrhunderts
Ein erster Teil wird einen Überblick darüber bieten,
wie Dadaistinnen,
Surrealistinnen, PataphysikerInnen und SituationistInnen sich
als
Avantgarden verstanden - und wie sie danach trachteten die
vorangegangenen Vorbilder als inadäquat abzulösen.
In einem zweiten
Teil wird die hoffnungslose Lage der Intellektuellen des 20.
Jahrhunderts aufgezeichnet. Zwar konnten sich diese zwischen
Verfolgung
und Kulturindustrie einige Nischen schaffen, wo sie als Exzentriker
und
Dandys einige Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Doch sollte dies
nichts
an den Katastrophen, die sich rundum zutrugen, ändern.
Und um diese
Katastrophe zu verhindern waren schlussendlich die Intellektuellen
und
ihre Avantgarden angetreten.
16.00
Eiko Grimberg:
Wegschaffen und verwirklichen
Was die SI mit der Kunst wollte
Die nunmehr historische Kritik der künstlerischen Avantgardebewegungen
Dada und Surrealismus am autonomen Kunstwerk und dessen Werkcharakter
hat diese Kategorien verfestigt, Kunst besteht als getrennte
Sphäre
weiter. Jedoch hat der gescheiterte Angriff den institutionalisierten
Charakter der Kunst und ihre daraus resultierende (relative)
Folgenlosigkeit in der bürgerlichen Gesellschaft zumindest
sichtbar
gemacht. Seither wird alle Bemühung um Aufhebung der Kunst
selbst zur
künstlerischen Veranstaltung, die unabhängig von den
Absichten ihrer
Produzenten Werkcharakter (und Warenförmigkeit) annimmt
oder in
Popularisierung und kulturindustrielle Konfektionierung umschlägt.
Angesichts dieser falschen Aufhebung scheint Adornos Verteidigung
des
Autonomiestatus folgerichtig: die Distanz der Kunst zur Lebenspraxis
garantiert den Spielraum, innerhalb dessen Alternativen zum
Bestehenden
vorstellbar werden.
In einer Gesellschaft der Sphärentrennung kann weder die
Kunst noch
eine politische Avantgardegruppe als separate existieren, wenn
sie
ihrem Anspruch auf Aufhebung der Trennung gerecht werden möchte.
Gleichzeitig ist die Trennung Bedingung der Kritik (als eines
äußeren
Standpunktes) und Garant der unmöglichen Veränderung.
So ist auch Guy
Debord zu verstehen, wenn er schreibt, "je grandioser ihr
Anspruch ist
(der Anspruch der Kunst), umso mehr liegt ihre wahre Verwirklichung
jenseits von ihr. Diese Kunst ist notwendig Avantgarde und diese
Kunst
existiert nicht. Ihre Avantgarde ist ihr Verschwinden."
17.30
Stephan Grigat:
Fetischismus und Widerstand
Guy Debords Rezeption der Kritik der politischen Ökonomie
und die
Schwierigkeiten der Gesellschaftskritik nach Auschwitz
Debord hat mit seinem Versuch, die Marxsche Kritik des Fetischismus
und
an ihr orientierte Gesellschaftskritik aufzugreifen und zu einer
zeitgemäßen Kritik fetischistischer, sich spektakulär
darstellender
Warenherrschaft zu verdichten, neben der Kritischen Theorie
die
wichtigste Kritik der bürgerlichen Gesellschaft im 20.
Jahrhundert
geliefert. Er hat damit in Frankreich eine Tradition begründet,
die
sich grundlegend vom politiksüchtigen Althusser-Marxismus
unterscheidet, der mit Fetischkritik noch nie so recht etwas
anzufangen
wusste und wohl nicht zuletzt deswegen im akademischen Marxismus
bei
weitem einflussreicher wurde als die kaum mit universitären
Ansprüchen
kompatible Kritik Debords.
Sein erkenntniskritisches Diktum, dass "die Wahrheit dieser
Gesellschaft nichts anderes ist als die Negation dieser Gesellschaft"
ist in seiner Allgemeinheit ebenso richtig wie es nach dem
Nationalsozialismus, der barbarischen Negation der bürgerlichen
Gesellschaft, durch eben diese Allgemeinheit falsch wird. Die
Situationistische Internationale teilte mit der von ihr so scharf
kritisierten Linken die Ignoranz gegenüber dem kapitalentsprungenen
Antisemitismus, was ihr ein Verständnis des Zionismus von
vornherein
unmöglich machte.
19.00
Bernd Beier:
Die SI als Kritiker der französischen Studierendenbewegung
der 60 Jahre
und ihre Bedeutung für heutige Protestbewegungen
„Ohne große Gefahr, uns zu irren, können wir
behaupten, dass der
Student in Frankreich nach dem Polizisten und dem Priester das
am
weitesten verachtete Wesen ist.“ Mit diesen wenig versöhnlichen
Worten
begann die Broschüre „Über das Elend im Studentenmilieu“,
welche die
Situationistische Internationale in Zusammenarbeit mit einigen
Strasbourger Studenten verfasst hatte. Diese radikale Kritik
der Rolle
des Studenten, der Universität und der gesellschaftlichen
Totalität
stellte das Vorspiel zu den revolutionären Unruhen von
Mai 1968 dar. 35
Jahre später erschüttert eine Streikbewegung den Bereich
der
kulturellen Produktion in Frankreich. Dieser Streik reflektiert
die
reale Proletarisierung der in der Kulturindustrie Beschäftigten.
Doch
was die Situationisten 1966 für den Studenten feststellten,
gilt
entsprechend für den Künstler: „Seine extreme
Entfremdung kann nur
durch die Kritik der ganzen Gesellschaft kritisiert werden.
Keinesfalls
kann diese Kritik auf dem studentischen Gebiet vollzogen werden:
der
Student als solcher maßt sich einen Pseudowert an, der
ihm verbietet,
sich seiner wirklichen Enteignung bewusst zu werden, und er
bleibt
damit auf dem Gipfel des falschen Bewusstseins.“
20.30
monochrom:
Praktische Erprobung der Gegenwartsrelevanz situationistischer
Kritik
Versuch einer begrifflichen Nichtgebrauchsanleitung sowie einer
taktischen Direktübung
eine Kooperation von Bureau für Philosophie, Café
Critique und monochrom
unterstützt von dérive - Zeitschrift für Stadtforschung,
Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft u. a.
gefördert von bm:bwk, ÖH Uni Wien u. a.
http://www.cafecritique.priv.at
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Demnächst in Wien:
Der Iran und die Bombe
Vortrag von Thomas Becker (Bielefeld)
Musik und Gesellschaftskritik
Vortrag von Clemens Nachtmann (Berlin/Graz)
Geschlechterverhältnis, Psychoanalyse und Antisemitismus
Buchpräsentation mit Ljiljana Radonic (Wien)
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07 Netwerktreffen
From: Veranstaltungen-Initiative (at) gmx.at
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Einladung, 14.02.05: Selbständigkeit und Soziale Rechte
Im November 2004 haben wir einander zu den Themenkreisen Ursachen
der
Atypischen Beschäftigung, ihren Folgen für die soziale
Sicherheit und für
die Arbeitssituationen im Café Prückel getroffen
und begonnen,
Lösungsansätze zu entwickeln.
Dabei wurden als Ziele eines Netzwerkes zur Atypischen Beschäftigung
-
(Neuer) Selbständigkeit u.a.
* die Modernisierung und Vereinheitlichung des ArbeitnehmerInnen-Begriffes,
* der bessere Überblick über bestehende Info-Stellen,
* die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und
* die Verbesserung der sozialen Absicherung genannt.
Von seiten der TeilnehmerInnen kamen viele, wertvolle Anregungen,
aus denen
wir weitere konkrete Schritte gemeinsam entwickeln wollen.
Bei unserem nächsten Treffen wollen wir nach einer kurzen,
einführenden
Zusammenfassung der bisherigen Überlegungen und Vorschläge
Antworten zu
folgenden Fragestellungen finden:
* Auf welchen Ebenen der Bewußtseinsbildung wollen wir
ansetzen?
* WAS wollen wir in der Praxis WIE weiterverfolgen?
* Welche Projekte wollen wir entwickeln, in die wir unsere Kapazitäten
einbringen können?
* Was benötigen wir dafür?
Wir freuen uns auf Eure Beiträge und Ergänzungen beim:
Netzwerktreffen Atypisch Beschäftigter - Neuer Selbständiger
am Montag, den 14. Februar 2005, 17:30-21:00 Uhr
im Café Prückel, 1010 Wien, Stubenring 24 (U3 Stubentor)
Für Getränke und kleinen Imbiss ist dank der Arbeiterkammer
Wien gesorgt.
Zur besseren Planung bitte um Anmeldung an <mailto:barbara (at) waschmann.net>
Die Weiterleitung dieser Einladung an ebenfalls betroffene Ich-AGs,
Ein-Personen-Unternehmen, geringfügig Beschäftigte
und
Teilzeit-/LeiharbeitnehmerInnen ist ausdrücklich erwünscht.
Lieben Gruss
Barbara WaschmannPS: Ich möchte darauf hinweisen, dass
dieses Treffen nicht als
Vortragsveranstaltung geplant ist sondern von den moderierten
Beiträgen der
Teilnehmenden gestaltet wird.
Beratung, Unterstützung in Sachfragen und weiterführende
Literatur zur
Atypischen Beschäftigung finden sich bei:
ÖGB Beratungsstelle flexpower, Tel 01- 534 44 DW 509:
http://www.oegb.at/servlet/ContentServer?pagename=OEGBZ/Page/OEGBZ_Index&n=O
EGBZ_6.3
und den Interessensgemeinschaften in der GPA, Tel 01- 313 93-0
http://www.interesse.at/ - insbesondere bei work (at) flex
-- E N D E --
--
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
e-mail:dieinitiative (at) gmx.at
für Rückfragen und Korrespondenz kontaktieren sie
bitte:
Omar Al Rawi +43-664-3831942 al-rawi (at) gmx.at
Amina & Tarafa Baghajati +43-1-2595449 baghajati (at) aon.at
Mouddar Khouja +43-1-9685096 mouddar (at) gmx.net
Andrea Saleh +43-1-7965652 salehand (at) gmx.at
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08 ARBOS Gehörlosenfestival
From: office (at) jonkeonline.at
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6. Europäisches und Internationales
ARBOS Gehörlosentheaterfestival
Wien / Österreich 2005
„DIE VERANTWORTUNG DES KÜNSTLERS GEGENÜBER DER
GESELLSCHAFT“
ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater (Österreich)
Ramesh Meyyappan (Großbritannien / Singapur)
Gruppe internationaler Gehörlosentheater
Quest: arts for everyone - Lanham (USA)
Spike Theatre Liverpool (Großbritannien)
ZDGN Theater Ljubljana (Slowenien)
Draumasmidjan – Reykjavik (Island)
P.S.I. Divadlo – Brno (Tschechien)
NEPANTO – Praha (Tschechien)
Theater ACCUS (Österreich)
Teatr 3 - Szczecin (Polen)
Kate OZReilly (Irland)11. – 19. März 2005
Wien Theater des Augenblicks
Wiener Neustadt, Amstetten, St. Pölten, Salzburg, Linz,
Graz
Festival-Information per E-Mail: arbos.festival (at) pep.at
im Web: http://www.arbos.at
Karten: Theater des Augenblicks, Edelhofgasse 10, 1180 Wien
Tel. 01/479 68 87, Fax: 479 68 86, E-Mail: office (at) theaterdesaugenblicks.net
Kartenpreise: € 14,--/ € 10,--(Ermäßigung
gültig für Gehörlosenvereine,
Ö1-Club, ÖKSClub, Schüler, Studenten). Festivalpass
(alle Vorstellungen im
Theater des Augenblicks/Wien): € 70,--
________________________________________________
____________________________
___________
ARBOS – GESELLSCHAFT FÜR MUSIK UND THEATER
Künstlerischer Leiter: Herbert Gantschacher
A-9010 Klagenfurt, Postfach 130 + A-5020 Salzburg, Getreidegasse
14/2/3, Tel & Fax ++43-662-870359 e-mail: arbos.deaftheatre (at) arbos.at
dittrich_arbos (at) tele2.at
homepage: www.arbos.at
Geschäftsstelle Wien: A-1160 Wien, Neulerchenfelderstraße
50/5 e-mail:
arbos (at) pep.at Tel ++43-664-7936915
6. Europäisches & Internationales ARBOS Gehörlosentheaterfestival
2005
„DIE VERANTWORTUNG DES KÜNSTLERS
GEGENÜBER DER GESELLSCHAFT“
11. – 19. März 2005
Theater des Augenblicks, Wien
Sie sprechen mit den Händen, drücken Gefühle
mit eindrucksvoller Gestik aus.
Professionelle hörende und gehörlose Schauspieler,
machen vom 11.3. bis
19.3.20005 das 6. Europäische und Internationale Gehörlosen-theater-Festival
zu einem Bühnenerlebnis für geschärfte Sinne.
Unter dem Motto „Die Verantwortung des Künstlers
gegenüber der Gesellschaft
geben Bühnenkünstler aus neun Ländern (Großbritannien,
Irland, USA, Island,
Polen, Tschechien, Slowenien, Singapur und Österreich)
Einblicke in ein
außergewöhnliches Genre zeitgenössischen Theaterschaffens.
Die Gebärdensprache der Gehörlosen, die weltweit Minderheitenstatus
einnimmt, bietet eine Fülle an darstellerischer Ausdruckskraft.
Die
gehörlosen Künstler haben ihre Muttersprache poetisch
für die Bühne
weiterentwickelt.
Seit dem Jahr 2000 ist Wien Schauplatz des Europäischen
und Internationalen
Gehörlosentheaterfestival und somit Europas Hauptstadt
des
Gehörlosentheaters.
..................................................
JONKE text & more
Steinerweg 10
A9073 Viktring
Tel: 0676/ 30 23 675
Fax: 0463/ 28 13 61
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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09 SWPAT: Stirb schneller, kleine Direktive
From: depesche (at) quintessenz.org
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From: "q/depesche" <depesche (at) quintessenz.org>
Subject: SWPAT: Stirb schneller, kleine Direktive
q/depesche 2005-02-03T01:41:21
SWPAT: Stirb schneller, kleine Direktive
Nun hat sich denn der Rechtsauschuss des EU/parlaments entschlossen,
mit
den Stimmen aller vier Parteien den kollektiv/autistisch agierenden
Ministern des Rats zu übermitteln, dass sie sich diese
höchst danebene
Möchtegern/Richtline auf den Bauch hauen können, wie
man hie/zu/orten sagt.
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
Im Rechtsauschuss wurde Dienstag Abend mit überwältigender
Mehrheit
gefordert, den Richtlinien-Entwurf zu Patenten auf Software
zu verwerfen |
Nun ist die neue EU-Kommission am Zug
In der Sitzung des Rechtsausschusses im EU-Parlament am Dienstag
Abend fiel
eine Entscheidung von unerwarteter Eindeutigkeit.
Mit Zustimmung aller vier Fraktionen, bei nur zwei Gegenstimmen,
forderte
der Rechtsauschuss einen völligen Neustart der umstrittenen
EU-Richtlinie
zur Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen.
Im EU-Parlamentsdeutsch nennt sich diese Forderung nach einer
neuen
Ratsvorlage zum Thema "Softwarepatente", die der in
erster Lesung
geäußerten Meinung des Parlaments entspricht, ein
Verlangen nach
"Re-Konsultation" des Parlaments.
Das Parlament hatte mehrfach mit Mehrheit für eine vom
EU-Ratsentwurf stark
abweichende Richtlinie votiert: Keine Patentierbarkeit von Software,
wie es
die bisherige Rechtslage war.Eine Tendenz in diese Richtung
hatte sich bereits abgezeichnet, als die
sozialdemokratische Fraktion im EU-Parlament über die österreichische
Abgeordnete Maria Berger, die im Rechtsauschuss als Fraktionssprecherin
[genannt: "Koordinatorin"] der Sozialdemokraten fungiert,
einen völligen
Neustart gefordert hatte. Zuletzt hatten offensichtlich auch
die
Konservativen zugestimmt.
Mehr dazu
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=261465
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by Harkank
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10 5 Jahre Widerstand
From: office (at) asyl-in-not.org
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Fünf Jahre Widerstand
Gedenkjahr 2005
Vor fünf Jahren, im Februar 2000, kam das schwarz-blaue
Regime an die Macht.
Vor fünf Jahren begann auch der Widerstand.
Er zeigte sich zunächst in großen Demonstrationen.
In den folgenden Jahren
bestand er aus dem Bohren harter Bretter - aus täglicher,
beharrlicher
Kleinarbeit.
Die sogenannten "Freiheitlichen" hatten den Wahlkampf
mit massiver
fremdenfeindlicher Hetze geführt und wurden dafür
von Herrn Schüssel mit der
Regierungsbeteiligung belohnt.
Daß es trotzdem nicht sofort zu Übergriffen gegen
unsere ausländischen
Mitbürger, zur Verschärfung des Asyl- und Fremdenrechts
kam, danken wir den
Massenkundgebungen des anderen Österreich - aber auch den
vielgeschmähten
Maßnahmen der europäischen Demokratien.
Erst nach einiger Zeit, als die Welle der Empörung abgeebbt
war, machte sich
Herr Strasser ans Werk.
Er verweigerte Flüchtlingen die Bundesbetreuung und trieb
Frauen und Kinder
auf die Straße und in den Schnee. Er deckte die Beamten,
die Seibane Wague
umgebracht hatten ("angemessene Amtshandlung").
Er ließ Flüchtlinge im laufenden Verfahren deportieren,
konstruierte
Strafanzeigen gegen Menschenrechtsanwälte und verbreitete
falsche Zahlen und
beunruhigende Gerüchte über eine angeblich wachsende
Asylwerberkriminalität.
Vor allem aber setzte er die Genfer Flüchtlingskonvention
mit seinem (in
zentralen Punkten verfassungswidrigen) Asylgesetz großteils
außer Kraft.
Jede seiner fremdenfeindlichen Amtshandlungen stieß auf
unseren Widerstand.
Immer breitere Kreise schlossen sich der Forderung nach seinem
Rücktritt an.
Strassers Sturz am Tag der Menschenrechte war auch ein Triumph
jener
Bewegung, die im Februar 2000 ihren Anfang genommen hatte. Ein
Sieg des
anderen, des anständigen Österreich.
Vergessen wir aber auch nicht die inländerfeindlichen Maßnahmen
der
schwarz-blauen Regierung - den permanenten Sozialabbau, das
Anwachsen der
Armut (ganz besonders bei Frauen); die Rekordarbeitslosigkeit.
Auch dadurch
werden Menschenrechte verletzt. Auch dagegen richtet sich der
Widerstand.
Die große Mehrheit der in- und ausländischen Bevölkerung
wird geschädigt von
diesem Regime. Ihr gemeinsames Interesse ist: daß es anders
wird. Daß die
Menschenrechte wieder gelten in unserem Land.
Michael Genner
Asyl in Not
Währingerstraße 59
1090 Wien
Tel.: 408 42 10-15,
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11 Österreich schon wieder verurteilt
From: office (at) paragraph209.at
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(English Text Below)
Österreichs erster Gewissensgefangener vor dem Menschenrechtsgerichtshof
erfolgreich
Österreich schon wieder wegen Homosexuellenverfolgung verurteilt
Plattform gegen § 209: „Republik bisher zu fast EUR
200.000,-- Schadenersatz
verurteilt“
Der erste offiziell von Amnesty International adoptierte Gewissensgefangene
Österreichs seit Jahrzehnten wurde von höchster Stelle
rehabilitiert. Mit
seinem gestern bekannt gegebenen Urteil im Fall F.L. gegen Österreich
hat
der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Österreich
neuerlich wegen
der jahrelangen strafrechtlichen Verfolgung homo- und bisexueller
Männer
verurteilt. Die Aufhebung des § 209 ändere nichts
daran, dass die nach dem
antihomosexuellen Sonderstrafgesetz Verurteilten nach wie vor
Opfer sind.
Die Republik Österreich muß dem 2001 inhaftierten
Gewissensgefangenen,
dessen Verurteilung noch Monate nach der Aufhebung des §
209 bestätigt wurde
und dessen Begnadigung beharrlich verweigert wurde, nun EUR
30.500,--
Schadenersatz zahlen.
Das Strafverfahren gegen den ersten von Amnesty International
adoptierten
Gewissensgefangenen Österreichs erregte seinerzeit in Österreich
großes
Aufsehen.
Der 37jährige Angeklagte wurde im Frühjahr 2001 ausschließlich
deshalb in
Untersuchungshaft genommen, weil er mit 14 bis 18jährigen
Jugendlichen
einverständliche intime Kontakte hatte. Der damalige Journalrichter
des
Landesgerichtes für Strafsachen Wien titulierte ihn im
Haftbefehl sogar als
„hemmungslosen Triebtäter“. "Vier Freunde
in sechs Jahren in Ihrem Alter!
Bei Heterosexuellen würde man sagen: Ein armer Teufel",
machte sich später
der Verhandlungsrichter Dr. Schrammel in seiner Urteilsbegründung
am 15.
Jänner 2002 über diese Bezeichnung geradezu lustig.
Im Sommer 2001 hatte dieser Richter Aufsehen erregt, als er
das Verfahren
nach dem anti-homosexuellen Sonderstrafgesetz § 209 StGB
gegen Zahlung einer
Geldbuße („Diversion“) erledigt hatte. Das
Oberlandesgericht Wien hob seine
Entscheidung einige Monate später jedoch auf und zwang
ihn so zur
Verurteilung des Gewissensgefangenen.
In seiner zweiten Entscheidung wiederholte Richter Dr. Schrammel
dann seine
Feststellung vom Sommer 2001, daß der Angeklagte so „rücksichtsvoll
und
einfühlsam“ mit seinen Partnern umgegangen ist, wie
er sich „das bei manchen
Heterosexuellen wünschen“ würde, „die
am Monatsersten auf die ehelichen
Pflichten pochen und sich einen Schmarren darum kümmern,
was der Partner
will“. Er zitierte aus den Akten Aussagen der Jugendlichen,
in denen sie ihr
Unverständnis über die Verfolgung ihres Freundes bekundeten,
der „immer so
lieb“ zu ihnen gewesen ist, und weigerte sich ausdrücklich,
sie als „Opfer
zu bezeichnen.
Daher machte Richter Schrammel vom außerordentlichen
Milderungsrecht
Gebrauch und verhängte drei Monate bedingter Freiheitsstrafe;
denn
eigentlich sah der Strafrahmen für das „Sexualverbrechen“
des § 209 sechs
Monate bis fünf Jahre Haft vor. "Das ist genau so
wie bei einer
Vergewaltigung, wo eine Frau traumatisiert wird", gab der
Richter
kopfschüttelnd zu bedenken. „Ich bin halt an das
Gesetz gebunden“, erklärte
er.
Das Oberlandesgericht Wien bestätigte noch fünf Monate
nach Aufhebung des §
209 die Verurteilung des Gewissensgefangenen und verweigerte
auch dann noch
eine Verfahrenseinstellung („Diversion“), weil der
Mann, so die
Senatspräsidentin damals zum Angeklagten, durch die Kontakte
mit den (14-
bis 18jährigen!) „Kindern“ „schwere Schuld“
auf sich geladen habe. Auch
Justizminister Böhmdorfer weigerte sich trotz Aufhebung
des § 209, den
Gewissensgefangenen dem Bundespräsidenten zur Begnadigung
vorzuschlagen.
Erst vor dem Menschenrechtsgerichtshof kam Österreichs
erster
Gewissensgefangener nun zu seinem Recht.
Bisher fast EUR 200.000,-- Schadenersatz
Die Diskriminierung von Homo- und Bisexuellen qualifizierte
das in
Menschenrechtfragen höchste Gericht Europas als ebenso
schwerwiegend wie
Diskriminierungen auf Grund von Rasse, Herkunft, Hautfarbe oder
des
Geschlechts. Dabei stellten die Straßburger Richter auch
ausdrücklich fest,
daß die Aufhebung des § 209 an dieser Diskriminierung
nichts geändert hat,
weil Österreich nie anerkannt hat, dass § 209 und
die darauf gegründete
Verfolgung homo- und bisexueller Männer eine Menschenrechtsverletzung
war
und die Opfer nicht entschädigt hat. Auch der Verfassungsgerichtshof
habe
die Verstöße gegen die Europäische
Menschenrechtskonvention weder anerkannt noch bereinigt.
Die Republik Österreich muß dem Gewissensgefangenen
nun EUR 30.500,--
Schadenersatz zahlen. An Beitrag zu den Anwaltskosten als auch
an Ersatz für
die Belastungen durch das Strafverfahren, insb. durch das an
die
Öffentlichkeit Zerren intimster Details seines Privatlebens;
und für die
zwei Wochen Untersuchungshaft. Die Verfahren waren für
den
Gewissengefangenen schwer erschütternde Ereignisse in seinem
Leben mit nach
wie vor erheblichen emotionalen und psychischen Folgen, so die
Richter.
Insgesamt musste die Republik den bislang sechs erfolgreichen
§209-Beschwerdeführern fast EUR 200.000,-- Schadenersatzzahlungen
leisten.
Derzeit sind vor dem Menschenrechtsgerichtshof noch weitere
sechs
Beschwerden von Opfern des § 209 anhängig.
Zwei Klassen von Opfern
Die Plattform gegen § 209 fordert nun die rasche und vollständige
Entschädigung und Rehabilitierung aller Opfer des §
209. Trotz Aufhebung des
§ 209 im August 2002 erfolgte nicht nur keine Entschädigung
der zahlreichen
Opfer sondern sind ihre Verurteilungen nach wie vor im österreichweiten
Strafregister vorgemerkt. Begnadigungen werden beharrlich verweigert.
Der erfolgreiche Beschwerdeführer kann nun mit dem Urteil
aus Straßburg in
Österreich die Erneuerung seines Strafverfahren und die
Aufhebung seines
Urteils erreichen. Eine derartige Rehabilitierung können
aber nur jene Opfer
des § 209 erlangen, die sich an den Europäischen Gerichtshof
für
Menschenrechte gewandt haben. Alle die das nicht getan haben,
bleiben auf
Jahre hinweg wegen eines Sexualdeliktes vorbestraft und erhalten
keinerlei
Wiedergutmachung, weder für den seelischen Schmerz noch
für ihre
Verteidigungskosten und die (vielfach erfolgte) Vernichtung
ihrer
bürgerlichen Existenz.
„Wir rufen die Bundesregierung auf, ihre Starrköpfigkeit
aufzugeben, endlich
zu handeln und die Opfer des § 209 rasch zu entschädigen
und zu
rehabilitieren“, sagt Dr. Helmut Graupner, Sprecher der
Plattform gegen §
209 und Anwalt der beiden Beschwerdeführer, „Es darf
nicht sein, dass jene,
die zu schwach waren, um sich erfolgreich zu wehren, nun als
Opfer zweiter
Klasse noch einmal unter die Räder kommen“.
In der überkonfessionellen und überparteilichen Plattform
gegen § 209 haben
sich über 30 Organisationen zusammengeschlossen, um gegen
das in § 209 StGB
verankerte diskriminierende zusätzliche Sondermindestalter
von 18 Jahren
ausschließlich für homosexuelle Beziehungen zwischen
Männern (zusätzlich zur
allgemeinen, für Heterosexuelle, Lesben und Schwule gleichermaßen
gültigen
Mindestaltersgrenze von 14 Jahren) anzukämpfen. Der Plattform
gehören neben
nahezu allen Vereinigungen der Homosexuellenbewegung auch allgemeine
Organisationen an, wie Aids-Hilfen, die Kinder- und Jugendanwaltschaften
Tirol und Wien, die Österreichische Hochschülerschaft,
die Bewährungshilfe,
die Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung
u.v.a.m.. Nach der
Aufhebung des § 209 StGB dringt die Plattform auf die Entlassung
aller
Gefangenen und die Rehabilitierung und Entschädigung aller
§ 209-Opfer und
beobachtet die Vollziehung der § 209-Ersatzbestimmung,
§ 207b StGB.
Presseaussendung des Europäischen Gerichtshofs für
Menschenrechte:
http://www.echr.coe.int/Eng/Press/2005/Feb/Chamberjudgments030205.htm
Rückfragehinweis: Plattform gegen § 209: 01/876 30
61, 0676/3094737,
office (at) paragraph209.at, www.paragraph209.at
04.02.2005
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Austria’s Prisoner of Conscience Successful before European
Court of Human
Rights
Austria Condemned Again for
Persecution of Gay Men
Platform Against Art. 209: “Austria already to pay almost
EUR 200.000,--
compensation”
Austria’s first prisoner of conscience (PoC) officially
adopted by Amnesty
International got rehabilitated yesterday. With its judgment
in the case
F.L. vs. Austria the European Court of Human Rights again condemned
Austria
for its years of criminal persecution of gay and bisexual men.
The repeal of
the anti-homosexual statute, Art. 209 Criminal Code, (in 2002)
did not
affect the victim-status of persons convicted under that law
(age of consent
of 18 for gay men vs. 14 for lesbians and heterosexuals). The
Republic of
Austria has to pay EUR 30.500,-- compensation to the PoC arrested
in 2001,
whose conviction has been confirmed even months after the repeal
of Art. 209
and who has been denied any pardon.
The then criminal proceedings against the Austrian PoC caused
sensation in
2001/2002.
The 37 year old accused has been arrested in 2001 for allegedly
engaging in
consensual intimate relations with 14 to 18 year old adolescents.
The then
judge in the arrest-warrant even called him an “unrestrained
sex-offender
driven by his sexual urge”. “Four partners in six
years at your age! Among
heterosexuals one would say: a poor devil”, the trial
judge later on made
fun of that characterization of the accused.
In summer 2001 this judge caused sensation when terminating
the proceedings
under the anti-homosexual criminal statute, Art. 209 Criminal
Code, against
the payment of a certain sum of money (EUR 1.453,47). The Vienna
Appeals
Court, on appeal of the prosecution, quashed that decision and
forced the
first instance judge to convict the man.
So he did, but in his verdict judge Schrammel repeated what
he stated in
summer 2001: that the man had treated his partners so “respectfully
and
gentle” as it “often would be desirable for heterosexual
men on the first
day of the month insisting on conjugal duties not bothering
about what their
partner wants”. He cited from the files depositions of
the juveniles, in
which they expressed their irritation about the criminal persecution
of
their friend who “always has been so kind” to them.
And he expressly refused
to label the adolescents as “victims”.
So Judge Schrammel used his powers to exceptional mitigation
and convicted
the PoC to three months on probation; since the ordinary minimum
sentence
according to Art. 209 was 6 months (up to 5 years). “That’s
the same
schedule as for rape with all its traumatising effects on women”,
the judge
noted shaking his head. “I am bound by the law and there
is no getting away
from it”, he explained.
The Upper Regional Court of Vienna even five months after the
repeal of the
law confirmed the conviction and refused to terminate the proceedings,
since
the accused, as the chamber’s president put it, incurred
serious guilt for
having engaged in contact with (14- to 18 year old!) “children”.
Also the
Minister of Justice, despite the repeal of the law, refused
to propose to
the Federal President to pardon the PoC.
It was only before the European Court Of Human Rights that Austria’s
first
PoC came to his right.
Already almost EUR 200.000,-- compensation
Europe’s highest court in human rights affairs qualified
discrimination of
homo- and bisexuals as serious as discrimination on the basis
of race,
origin, colour and sex. The judges thereby explicitly held that
the repeal
of the law from the books in 2002 did not terminate discrimination
since
Austria never acknowledged Art. 209 and the criminal persecution
based upon
it as human rights violations and since Austria did not afford
adequate
redress for the victims. Also the Austrian Constitutional Court,
the Court
said, did not acknowledge let alone
afforded redress for the violations of the Convention.
Austria has to pay EUR 30.500,-- just satisfaction to the applicant.
As
contribution to the costs of legal representation and as redress
for
distress and humiliation suffered by the criminal proceedings,
in
particular, by the trial during which details of the applicant's
most
intimate private life were laid open in public, and for the
two weeks
detention on remand. Those proceedings have to be considered
as profoundly
destabilising events in the applicant's lives which had and,
it cannot be
excluded, continue to have a significant emotional and psychological
impact
on each of them, the Court said.
In sum Austria has to pay already nearly EUR 200.000,-- to
the hitherto six
successful Art. 209-applicants. And there are six more such
applications
pending before the Court.
Austrian government must act now
Platform Against Art. 209 calls for immediate and comprehensive
compensation
and rehabilitation of all victims of Art. 209. Despite the repeal
of the law
in 2002 victims of Art. 209 have not been compensated and they
are still
registered in the nationwide registry of criminal offenders.
The Ministry of
Justice refuses to suggest pardons to the Federal President.
The applicant, having been successful in Strasbourg, now is
entitled to a
renewal of his criminal proceedings and subsequent acquittal.
Only victims
of Art. 209 who gain a judgment by the European Court of Human
Rights in
their favour can do so. All other victims who did not go to
Strasbourg
remain stigmatised, are not rehabilitated, neither for the costs
of their
defense and the destruction of their life nor for the often
inflicted ruin
of their social existence.
“We are calling upon the federal government of Austria
to act immediately
and to rehabilitate and compensate the victims of Art. 209”,
says Dr. Helmut
Graupner, spokesperson for “Platform Against Art. 209”
and attorney of the
applicants, “It is unacceptable that those who did not
have the power to go
to the European Court of Human Rights, are degraded again -
as second class
victims .”
The interdenominational and supra-partisan Platform Against
Article 209
comprises more than 30 organisations that joined in the fight
against the
discriminatory supplemental minimum age of 18 years for homosexual
relationships between men only (in addition to the general age
of consent of
14 for heterosexuals, lesbians and gays alike), as set forth
in article Art.
209 of the Criminal Code. Nearly all associations of the homosexual
movement, but also general organizations are members of the
Platform, like
AIDS-help-organisations, the Ombudspersons for Children and
Adolescents of
the States of Vienna and Tyrol, the Austrian National Student
Union, the
National Association of Probation, the Austrian Society for
Sexual Research,
and many others more. After the repeal of Art. 209 the Platform
works for
the release of all prisoners, for the deletion of all verdicts
from criminal
records and for just satisfaction of all victims of Art. 209.
In addition it
monitors the enforcement of the new Art. 209-substitute-provision,
Art. 207b
Criminal Code.
Press release by the European Court of Human Rights:
http://www.echr.coe.int/Eng/Press/2005/Feb/Chamberjudgments030205.htm
More information:
Platform Against Art. 209: +43/1/876 30 61, 0676/3094737,
office (at) paragraph209.at, www.paragraph209.at
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12 Russische "Links"Nationalisten
From: wadi.wien (at) gmx.at.
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Was der Zar schon wusste
Russland. Wenige Tage vor den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag
der
Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee forderten in Russland
mehrere
hundert Personen aus dem nationalistischen Spektrum, darunter
auch 20
Duma-Abgeordnete aus der vom Kreml geschaffenen Partei Rodina
(»Heimat«) und
der KP, in einem offenen Brief an die Staatsanwaltschaft das
Verbot aller
jüdischen Einrichtungen. Deren Tätigkeit falle unter
das im Jahre 2002 in
Kraft getretene Extremistengesetz. Als »Beweis«
dafür musste der
jahrhundertealte jüdische Sittenkodex Schulchan Aruch herhalten.
Die
jüdische Religion, heißt es in dem Brief, sei »antichristlich
und
menschenverachtend bis hin zu Ritalmorden«, was angeblich
juristisch
hinreichend bewiesen sei.
Aleksandr Krutow, Initiator des Briefes und Fraktionsmitglied
der Partei
Rodina, zog die Erklärung wieder zurück, als er offenbar
eine Rüge von oben
einstecken musste. Immerhin gilt das Judentum in Russland neben
der
Orthodoxie, dem Islam und dem Buddhismus als eine der vier anerkannten
Religionen. Erst vor knapp zwei Wochen wurde ein jüdischer
Geistlicher in
Moskau von mehreren, antisemitische Parolen grölenden Angreifern
schwer
verletzt. (uw)
aus: jungle-world.com
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Ökologische Linke (ÖKOLI)
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13 nach den Wahlen im Irak
From: dieinitiative (at) gmx.at
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Nach den Wahlen im Irak -
Chance auf einen Neustart ?
Von Omar Al-Rawi
Die Wahlen sind nun mit Defiziten geschlagen. Aber immerhin
scheinbar
halbwegs korrekt. Doch kommt auf die neu gewählte Regierung
eine große
Verantwortung zu, um diese vielleicht letzte historische Chance
einer
Befriedung des Irak nicht zu verpassen. Ansonsten bliebe es
einer jener
Marksteine der vergangenen zwei Jahre, die doch keine positive
Wende
einleiten konnten. Die neue Regierung muss sich schleunigst
Legitimität und
Akzeptanz erarbeiten und versuchen das Vertrauen aller IrakerInnen,
der
Nachbarn und der Welt zu erringen. Denn was legal zustande kam,
muss sich
das Prädikat "legitim" mitunter erst verdienen.
Und was nützt es, wenn der
Urnengang zwar möglicherweise rechtmäßig vonstatten
geht, das Ergebnis aber
von Teilen der Bevölkerung nicht anerkannt wird?
Die Erarbeitung eines Zeitplans für den Abzug der ausländischen
Truppen und
damit die Beendigung der Besatzung muss ein klar definiertes
Ziel sein und
sollte Priorität in der Politik der neuen Regierung genießen.
Nur so kann
man das Vertauen auch jener Iraker gewinnen, die an einem militärischen
Widerstand festhalten. Auch des Stigmas eine von US Gnaden gebildete
Regierung zu sein, könnte man sich so entledigen und müsste
sich nicht den
Vorwurf der Kollaboration gefallen lassen. Volle Souveränität
bedeutet auch
über die Reichtümer des Landes allein zu verfügen
und einen eigenen
Wirtschaftskurs zu entwickeln.
Es gilt den Versuch zu unternehmen, die Regierung aller Iraker
zu sein, alle
zu vertreten und alle einzubinden. Gerade auch jene, die der
Wahl
ferngeblieben sind oder diese gar boykotiert haben. Dies ist
in Ländern mit
sogenannten "endemische Minderheiten" besonders wichtig.
Denn eine formale
Mehrheit bei einer vollkommen legalen Wahl ist nahezu bedeutungslos,
wenn
die Positionen der sunnitischen Moslems und der Kurden nicht
ausdrücklich
anerkannt werden.
Vom Irak dürfen keine Aggressionskriege mehr gegen Nachbarn
(Iran, Kuwait)
ausgehen. Deswegen sollten auch keine fremden Truppen oder fremde
Militärbasen auf seinem Territorium stationiert sein. Auch
die Zahl der US
Diplomaten in Bagdad sollte sich dem üblichen Standard
nähern und auf keinen
Fall 3000 betragen. Der Irak sollte seine historische Rolle
als Teil der
arabischen und islamischen Welt wieder aktiv aufnehmen und Vorbild
in der
Integration und im Umgang mit seiner kurdischen und christlichen
Bevölkerung
werden.
Die Befriedigung der täglichen Bedürfnisse der Bevölkerung
kann man nur mit
dem Aufbau dauerhafter Stabilität erreichen. Und dazu muss
man unbedingt
Rechtsstaatlichkeit durchsetzen, die durch ein unabhängiges
und anerkanntes
Gerichtswesen gewährleistet wird. Menschenrechtsverletzungen
und Folter
müssen endgültig der Vergangenheit angehören.
Aber auch das Erstürmen,
Bombardieren und Zerstören ganzer Städten wie Falluja
darf nicht mehr
passieren. Bei der notwendigen Aufarbeitung der Geschichte der
Menschenrechtsverletzungen im Irak darf die Zeit der Besatzung
(Abu Ghraib)
nicht ausgespart werden.
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14 Rumsfeld: Zu wenig Sunniten getötet
From: dieinitiative (at) gmx.at
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Rumsfeld: Zu wenig Sunniten getötet
Der US-Verteidigungsminister hat während des Misshandlungsskandals
von Abu
Ghraib zwei Mal seinen Rücktritt angeboten. US-Präsident
Bush habe ihn aber
gebeten weiterzumachen, sagte Rumsfeld.
Washington/München/Paris/Bagdad/Doha - US-Verteidigungsminister
Donald
Rumsfeld hat eingeräumt, dass die US-Regierung den Aufstand
im Irak
unterschätzt hat. Das Ausmaß sei stärker als
erwartet, sagte Rumsfeld am
Donnerstag dem US-Nachrichtensender CNN. Als einen Grund für
die anhaltende
Gewalt im so genannten sunnitischen Dreieck führte Rumsfeld
an, dass die
US-Truppen während des Krieges nicht aus der nördlich
gelegenen Türkei in
den Irak vorstoßen konnten. Dadurch sei eine unzureichende
Zahl von Sunniten
getötet oder gefangen genommen worden.
Nie US-Militärkraft zu spüren bekommen
Die in dem Gebiet lebenden Sunniten hätten auch nie die
Militärkraft der USA
zu spüren bekommen. Die weitere Situation im Irak hängt
nach den Worten von
Rumsfeld unter anderem davon ab, ob die Nachbarländer "Syrien
und Iran den
Aufstand schlimmer machen" und in welchem Maß die
Sunniten in die Politik
eingebunden werden konnten.
Unterstützung aus der Bevölkerung
Nach den Wahlen im Irak hofft Rumsfeld auf einen Wendepunkt
im Verhalten der
irakischen Bevölkerung gegenüber den Koalitionstruppen.
"Ich erwarte, dass
Gewalt und Aufstand auf diesem Niveau weitergehen", sagte
er am Donnerstag
in Washington. Zugleich könnten aber auch mehr Iraker sich
nun ermutigt
fühlen, Informationen an die Sicherheitskräfte weiterzugeben.
"Ich denke, dass das Geheimdienstmaterial besser wird,
ich denke, dass mehr
Leute bereit sind, Informationen über diejenigen zu geben,
die sie
einschüchtern und ihre Städte kontrollieren",
sagte er. Mit der Zeit werde
auch die Unterstützung für die irakische Regierung
zunehmen.
Rumsfeld reichte Rücktritt ein
In dem Interview räumte Rumsfeld auch erstmals ein, dass
er während des
Misshandlungs- und Folterskandals von Abu Ghraib im April vergangenen
Jahres
zwei Mal seinen Rücktritt eingereicht habe. Präsident
George W. Bush habe
ihn aber gebeten, im Amt zu bleiben.
Rumsfeld hatte im April vergangenen Jahres die politische Verantwortung
für
den Folter- und Misshandlungsskandal im US-Militärgefängnis
bei Bagdad
übernommen. Der Verteidigungsminister sagte damals während
einer
Senatsanhörung, dass er zu einem Rücktritt bereit
sei, wenn er nicht mehr
effektiv arbeiten könne. Unmittelbar danach hatte Bush
Rumsfeld bescheinigt,
einen "superben" Job zu machen.
Schiitenpolitiker gegen säkularen Staat
Der führende Schiitenpolitiker Abdul Aziz al-Hakim hat
sich gegen die
Bildung eines säkularen Staates im Irak ausgesprochen.
Dem
Nachrichtenmagazin "Focus" sagte der Vorsitzende des
Obersten Rates für die
Islamische Revolution im Irak (SCIRI), er strebe eine Zwischenform
zwischen
einem islamischen Gottesstaat und einem völlig säkularen
Staat an. "Wir
werden eine Regierung haben, die die islamische Identität
des irakischen
Volkes widerspiegelt. Bei der Bildung des Staates müssen
Charakter, Kultur
und Geschichte des irakischen Volkes berücksichtigt werden",
sagte al-Hakim.
Der Islam sei "offizielle Religion des Landes und somit
Grundlage aller
Gesetzgebung".
"Große Fehler" der Besatzungstruppen
Al-Hakim warf der Übergangsregierung und den Besatzungstruppen
"große
Fehler" vor. Sie hätten die aktuellen Sicherheitsprobleme
mitverschuldet.
Die Iraker wollten, dass die Besatzer das Land verließen,
sobald genügend
Armee-, Polizei- und Sicherheitskräfte ausgebildet seien.
"Kein stolzer
Bürger will ausländische Soldaten in seinem Land sehen."
Der Geistliche
stand bei der Wahl im Irak an der Spitze der wichtigsten schiitischen
Liste.
Al-Hakim übernahm die SCIRI-Führung von seinem Bruder,
Ayatollah Mohammed
Bakir al-Hakim, der im August 2003 bei einem Bombenanschlag
getötet wurde.
Drei Franzosen im Irak gefangen
Bei der Einnahme der irakischen Stadt Falluja haben die US-Truppen
im
November vorigen Jahres nach Informationen der konservativen
französischen
Tageszeitung "Le Figaro" drei französische moslemische
Kämpfer gefangen
genommen. Unter ihnen seien ein 19-Jähriger und ein 22-Jähriger
aus Paris,
die im Frühjahr 2004 über Syrien in den Irak gezogen
seien, berichtet die
Pariser Zeitung in ihrer Freitag-Ausgabe. Die beiden gehörten
zu einer
radikalen Moslemgruppe, die vergangene Woche in Paris ausgehoben
worden sei.
Laut "Figaro" sind im Frühjahr des Vorjahres
neun Franzosen - Nachkommen
nordafrikanischer Einwanderer - in den Irak gezogen, um in Falluja
gegen die
US-Armee zu kämpfen. Fünf seien bei der Belagerung
der Stadt umgekommen,
darunter drei 19-Jährige aus der Pariser Gruppe.
Am kommenden Dienstag kommt die neue US-Außenministerin
Condoleezza Rice
nach Paris. Dann könnte auch das Schicksal der drei Gefangenen
aus Falluja
sowie der drei noch im Gefangenenlager Guantanamo Bay (Kuba)
von den
US-Truppen festgehaltenen Franzosen angesprochen werden.
US-Regierung kann Urteil anfechten
Die US-Regierung kann einer Bundesrichterin zufolge das Urteil
anfechten,
das Gefangenen auf dem kubanischen US-Militärstützpunkt
den Schutz der
US-Verfassung zusichert. Bundesrichterin Joyce Hens Green erlaubte
der
Bush-Regierung am Donnerstag, das vor einigen Tagen von ihr
selbst gefällte
Urteil anzufechten.
Guantanamo-Urteil vorerst ausgesetzt
Damit sei dieses vorerst ausgesetzt und trete nicht sofort in
Kraft, teilte
die Richterin mit. Das Urteil, demzufolge außerdem die
von der Regierung
eingesetzten Militärtribunale verfassungswidrig sind, gilt
als Niederlage
für die Regierung von Präsident George W. Bush. Deren
Anwälte hatten
argumentiert, die Insassen hätten keine derartigen Rechte.
In dem Gefängnis
werden mehr als 540 Menschen ohne Anklage und rechtlichen Beistand
festgehalten, einige seit 2001.
Aufständische töten zwei Polizisten
Irakische Aufständische haben am Donnerstag nach einem
Feuergefecht nahe Abu
Ghraib zwei irakische Polizisten getötet und neun weitere
verschleppt. Das
bestätigte die Polizei in der 30 Kilometer westlich von
Bagdad gelegenen
Stadt am Freitag. Mehrere Polizisten seien verletzt worden.
Kampfeinsatz südlich von Bagdad
Bei einem Kampfeinsatz südlich von Bagdad wurde am Donnerstag
ein
US-Marineinfanterist getötet. Dies teilte das US-Militärkommando
am Freitag
in Bagdad mit. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt.
135.000 US-Soldaten bleiben stationiert
Nach den Wahlen im Irak wollen die USA weiterhin 135.000 Soldaten
im Land
stationiert lassen. Rund 15.000 Soldaten kehrten nach dem Urnengang
in Kürze
in ihre Heimat zurück, weitere 135.000 sollten jedoch noch
sechs Monate bis
ein Jahr lang vor Ort bleiben, sagte der stellvertretende
US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz am Donnerstag. Die US-Truppen
sollten noch im Land bleiben, um irakische Sicherheitskräfte
schneller
ausbilden zu können.
Rund 40.000 Iraker einsatzbereit
Nach Angaben von US-Generalstabschef Richard Myers ist der Grad
der
Ausbildung der rund 136.000 irakischen Sicherheitskräfte
bislang noch schwer
zu bewerten. Seiner Einschätzung nach könnten derzeit
rund 40.000 Soldaten
an jedem Ort des Landes für Kampfhandlungen stationiert
werden. Weder
Wolfowitz noch Myers äußerten sich jedoch konkreter
dazu, wann US-Soldaten
durch irakische Truppen ersetzt werden könnten. Myers sagte
zudem, auch die
Zahl der Aufständischen im Land sei nicht klar überschaubar;
er schätzte
ihre Zahl auf etwa 1000.--
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
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für Rückfragen und Korrespondenz kontaktieren sie
bitte:
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Liebe Brüder und Schwestern, liebe Interessierte!
Wir hoffen, dass die so an Euch zugehenden Informationen auf
Euer Interesse stoßen.
Wir versenden über den Verteiler nicht nur Neuigkeiten,
die die
eigenen Aktivitäten betreffen, sondern auch Zeitungsartikel,
die
im weitesten Sinn mit dem Islam und Integration zu tun haben
oder ähnliches.
Diese spiegeln natürlich nicht unbedingt unsere eigene
Meinung
wieder, sind aber gut, um das Meinungsspektrum zu sichten. Wir
freuen uns über jede Rückmeldung.
Selbstverständlich kann auch alles an Freunde,Bekannte
usw.weitergemailt werden.
Für die Publikation in eigenen Homepages bitten wir jedoch
um
vorherige Rücksprache.
Bitte achten Sie bei Zeitungsartikeln auf das Copyright.
Alle Inhalte dienen der persoenlichen Information.
Eine Weiterverwendung und Reproduktion ueber den
persoenlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.
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15 Sudan: Der Staat als Warlord
>From wadi.wien (at) gmx.at:
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Sudan - Der Staat als Warlord
Von Thomas Schmidinger
Die anhaltend grauenhaften Berichte über die Folgen der
Naturkatastrophe in
Süd- und Südostasien wurden von einer Meldung unterbrochen,
die das Ende
einer anderen, allerdings menschengemachten "Katastrophe"
zu versprechen
scheint: Im Sudan schlossen die Regierung und die Sudanese People's
Liberation Army (SPLA) zu Beginn des Jahres ein Friedensabkommen
und
beendeten damit den seit 1983 andauernden Bürgerkrieg zwischen
dem Norden
und Süden des Landes. Über die ...
Der gesamte Artikel ist in der Februar-Ausgabe der Blätter
für deutsche und
internationale Politik erschienen und online oder als Papierausgabe
auf
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von Wadi e. V. und
politischen
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DIE REALITÄT
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16 Für und Alten ist Wählen in Zukunft wohl sinnlos
From: s.mesaric (at) ktu.cc
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Offenes Schreiben an alle politisch aktiven und interessierten
Menschen in
Österreich.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Nachdem ich kürzlich in einer E-Mail erwähnte, dass
ich der Gemeinderatswahl
fernbleiben werde, bekam ich als Antwort eines Politikers unter
anderen auch
das Sprichwort, "Wer nicht wählt, der nicht zählt!"
Nur wen sollte ich in Übelbach wählen? Die ÖVP,
die in Übelbach schon lange
den Bürgermeister und den Vizebürgermeister stellt,
so wie im Gemeinderat
die Mehrheit hat?
Diese Parteifunktionäre, denen wir unsere schlechte Lebensqualität
wegen des
heimtückischen und rücksichtslosen Sportanlagenbaues
unmittelbar neben
unserer Siedlung zu verdanken haben, die mich mit Hilfe ihrer
einflussreichen Parteifreunde bedrohten und schädigten,
die mich mit allen
nur erdenklichen Sanktionen gefügig machen wollten, weil
ich meine
Staatsbürgerlichen Rechte in Anspruch nehmen wollte, um
mich gegen die
rücksichtslose und unnötige Verschlechterung unserer
Lebensqualität zu
wehren. Und es ist auch seitens des neuen jungen Bürgermeisters
keine
Besserung oder mehr Rücksichtsnahme gegenüber uns
älteren Menschen zu
erwarten, da auch dieser laut Medienbericht, nicht bereit ist
mit den
Sportanlagen weiter abzurücken, so dass ein wirksamer Schutz
gegenüber uns
Nachbarn errichtet werden kann. Auch dieser hält seine
Versprechen nicht,
unterstützt Rechteraub, ignoriert Anträge, erteilt
der prüfenden
Landesbehörde falsche Auskünfte, will auch mit Verboten
verhindern, dass
diese Schweinerei weiter Landesweit und Bundesweit öffentlich
bekannt wird,
so wie er auch für weitere gezielte Verschlechterungen
verantwortlich ist.
Verschlechterungen wie z.B. auch die, dass man es unter ÖVP-Führung
für
richtig und notwendig fand, sogar am Staatstrauertag, am Begräbnisstag
von
Herrn Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, vor unseren Fenstern
eine sehr
laute Musikveranstaltung mit Popmusik zu veranstalten. Nicht
nur dass es
laut amtlichen Schreiben an diesem Ort ohnehin keine solche
Veranstaltung
geben dürfte, es noch genügend freie Fläche in
einer annehmbaren Entfernung
gibt, man muss sich auch fragen, wo Herr Nationalratspräsident
Dr. Kohl oder
Herr Generalsekretär Dr. Reinhold Lopatka, bei einer solchen
moralischen
Einstellung von ÖVP-Funktionären, die laut ihren Angaben
angebliche
vorhandenen christlichen Wurzeln in der ÖVP sehen? Denn
dies wie auch vieles
andere, sind wohl mehr als unnötige Verschlechterungen
unserer
Lebensqualität, die wohl nur dazu dienen, um uns zu zeigen
wer der Herr, der
Herrschende, in Übelbach ist. Es währe daher wohl
mehr als absurd, wenn ich
meine Peiniger nun auch noch wählen würde!
Wenn ich heute mit fast 61 Jahren an meine frühe Jugendzeit
zurückdenke, so
könnte ich nur die SPÖ wählen, aber leider steht
auch diese Partei heute
anscheinend nicht überall mehr so hinter uns Arbeiter,
so wie es eben früher
selbstverständlich war. Es scheint auch der Interessensunterschied
zwischen
ÖVP und SPÖ in Übelbach nur mehr 3% zu sein,
denn im offenen
Bürgermeisterbrief zur Gemeinderatswahl wurde vom Bürgermeister
lobend
erwähnt, dass 97% aller Beschlüsse von ÖVP und
SPÖ gemeinsam beschlossen
wurden. Und da es seitens der SPÖ bis heute nur ein Schreiben
einer
Gemeinderätin gibt, worin sie mir mitteilt, dass sie nicht
glaubt dass sie
uns behilflich sein kann, es auch seitens der örtlichen
SPÖ so wie seitens
der Bezirks SPÖ mir gegenüber wohl absolute Funkstille
herrscht, meine
Schreiben ins leere gehen, so ist wohl auch die SPÖ mit
all den Vorgängen
der ÖVP gegen uns, einverstanden. Zum Thema Wahl, kam bisher
auch ein
offenes Schreiben der SPÖ, worin sie der Bevölkerung
mitteilen, dass der
bisherige FPÖ-Gemeinderat, nun bei der Wahl, als parteiunabhängiger
Kandidat
die SPÖ unterstützen werde.
Es ist bis zum heutigen Tag wohl noch nicht offengelegt, wer
der neue
Spitzenkandidat der FPÖ sein wird, da der bisherige Kandidat
das sinkende
Schiff verlassen hat. Nachdem dieses Schreiben der SPÖ
ausgesandt wurde, hat
mich der noch FPÖ-Gemeinderat auch noch am selben Tag am
Abend angerufen,
und hat mich ersucht, ihn mit meiner Stimme zu unterstützen.
Nur wieso
sollte ich zur Wahl gehen und ihn wählen? Denn bisher,
als FPÖ Gemeinderat,
hat er sich unserer Sorgen ja auch nicht annehmen können,
weil er angeblich
als einziger FPÖ Gemeinderat zu schwach wäre, obwohl
sein Landesparteiobmann
der politisch Zuständige für Bau und Raumordnung in
der Steiermark ist.
Obwohl er bei anderen Problemen dem Bürgermeister sehr
wohl die Zähne zeigte
und mit öffentlichen Aussendungen, und auch sogar mit dem
ORF-Steiermark,
auf andere örtliche Probleme aufmerksam machte. Und da
ja auch die SPÖ mit
der ÖVP auf der Seite des rücksichtslosen Sportvereines
und der wohlhabenden
Bürger steht, so würde sich auch bei einem Wahlgewinn
der SPÖ nichts für uns
ändern, und er könnte sich auch in einer SPÖ-Gemeindeführung
nicht für uns
einsetzen, auch nicht wenn er wirklich wollte.
Es könnte ja auch sein, dass auch die GRÜNEN wiederum
versuchen wollen in
Übelbach zu kandidieren. Aber auch da habe ich meine Bedenken.
Denn wenn ich
sehe, dass Grünpolitiker Umwelt- und Naturschutzprobleme
nur dort sehen wo
sie diese sehen wollen, wohl auch wirtschaftlich wichtige Großprojekte
verhindern können, so ist es mir unverständlich, dass
man bei einem kleinen
Sportprojekt in Übelbach, wo keine wirtschaftliche Notwendigkeit
besteht,
sondern wo nur zwei begünstigte wohlhabende Übelbacher
Bürger auf unsere
Kosten gut verdient haben, keine Probleme sieht. Wie auch, wenn
ich sehe
dass ein ehemaliger Schulkollege, der in Übelbach aufgewachsen
ist, heute
als Landtagsabgeordneter sich sonst sehr gerne als Saubermann
gibt, da und
dort Probleme sieht und aufzeigt, aber sich wohl nicht mehr
an die schönen
Naturräume und an uns kleinen Bürger in Übelbach
erinnern kann. Leider eben
auch eine Partei, die zuerst den Bürger fragt, was kannst
oder willst du für
unsere Partei tun.
Wie schon mehrmals in den Jahren zuvor, habe ich nun auch heuer
wieder
einmal das Angebot einer politischen Partei zur Mitarbeit erhalten,
so wie
eben auch schon von einer anderen Partei. Mir wurde mehrfach
in Aussicht
gestellt, dass man sich dann für uns einsetzen würde,
wenn ich für eine
dieser Parteien als Gemeinderat kandidieren würde. Nur
schreckt mich da
schon dies ab, dass man sich "nur dann" für uns
einsetzen will!
Ich habe wohl nicht vor dass ich in meinem Alter ein aktiver
Politiker
werde, mich nach meiner schlechten Parteierfahrung wieder an
eine Partei zu
binden, nur dass sie mir "vielleicht dann" bei unseren
Problemen behilflich
ist. Denn ich war einmal in meiner Jugendzeit Mitglied einer
Partei, hatte
Arbeitskollegen und Freunde die als Funktionäre tätig
waren und mir viel
Einsicht gewährten, und habe dann, nachdem ich aus der
Partei ausgetreten
bin, am eigenen Leib sehr bitter zu spüren bekommen, wie
sehr man mir den
Austritt übelgenommen hat und wie sehr so mache Parteifunktionäre
nachtragend sein können, und zu welchem Machtmissbrauch
diese fähig sind.
Solche politischen Sanktionen wie gegen mich, sind auch nicht
immer üblich,
vor allem dann nicht, wenn es sich um einflussreichere, wohlhabendere
oder
spendenfreudigere Bürger handelt. Auch dann nicht, wenn
diese schon die
ganze Farbpalette der Parteien durchgekommen sind. Auch auf
Landesebene
sieht man, wie sehr und lautstark sich hohe Politiker für
ihre Parteifreunde
einsetzen um diese zu schützen, offenbar auch über
die Parteigrenzen hinweg,
so dass sich wohl sehr viele Steirische Bürgerinnen und
Bürger wünschen
würden, dass sich diese Politiker auch für sie so
einsetzen würden. Vor
allem dann, wenn wir kleinen Würmer von im Machtrausch
stehenden Politkern
bedroht und geschädigt werden, da wäre ein solcher
hoher Schutz wohl sehr
wünschenswert.
Aber wie es eben ist, so interessiert sich für uns kleinen
älteren und
finanzschwächeren Menschen niemand, daher kann wohl ein
jeder hoher oder
noch so kleine Politiker oder Beamte mit uns machen was er will.
Erst vor
kurzem hat auch der Leiter des Gemeindereferates des Landes,
offen in den
Medien den Steirischen Bürgern unterstellt, dass diese
nicht bereit wären
die Probleme vor Ort ins Reine zu bringen. Eine besondere Unterstellung,
weil man gerade auch in dieser Abteilung sehr genau weiß,
dass Bürger erst
dann Rechtsmittel ergreifen oder an die Öffentlichkeit
gehen, wenn es vor
Ort wegen politischer Sturheit, Überheblichkeit und Machtmissbrauch
der
Bürgermeister und Gemeinderäte, zu keiner Lösung
kommt. Und vor allem,
solange in dieser Abteilung die Beamten Beschwerden von Bürgern
nicht
annehmen oder nicht an die zuständige Stelle weiterleiten,
wenn die Bürger
vom Bürgermeister bedroht und geschädigt werden, solange
brauch man wohl
nicht mit dem Finger auf den kleinen Bürger zu zeigen.
Beamte die sich
entweder nie die Landesgesetze angesehen haben, oder die Rechte
der Bürger
bewusst Missachten, denn sonst müssten auch sie aus dem
Steiermärkischen
Volksrechtegesetz entnommen haben, dass in unserer derzeitigen
Staatsform
auch alle Steirischen Bürger Rechte haben und wie die Beschwerden
und
Einsprüche zu handhaben sind. Aber solange solche undemokratischen
und
kleinbürgerfeindlichen Zustände in den Ämtern
vorherrschen, sich
Staatsanwaltschaft und prüfende Beamte gegenseitig die
Verantwortlichkeit
und Zuständigkeit zuschieben und nicht handeln wollen,
also niemand den
kleinen schwachen Bürger schützen will, so als ob
der alte Monarchistische
Amtsgeist noch immer nicht ganz aus den Amtsstuben verschwunden
wäre,
solange wird es wohl so weitergehen.
Man kann auch nicht sagen dass den Regierenden in Übelbach
die Wörter
Bürgerrechte, Umweltschutz, Naturschutz oder Gesundheitsgefährdung
gänzlich
fremd wären, denn Bürgermeister und die Gemeinderäte
aller Partein, haben im
Vorjahr Hand in Hand mit dem adeligen Großgrundbesitzer
und
ÖVP-Nationalratsabgeordneten, Herr Dr. Liechtenstein, erfolgreich
gegen eine
in der Nachbargemeinde geplante und sehr weit entfernte Umweltschonende
Energieerzeugung durch Windräder demonstriert. Haben da
wohl die Umwelt- und
Naturschutzfahne hochgehalten, haben darin auch einen gesundheitliche
Bedrohung für die Übelbacher Bevölkerung gesehen,
aber wollen wohl die
eigenen und hausgemachten Umwelt und Naturschutzprobleme und
damit
verbundene Gesundheitsgefährdung nicht sehen. Diese sehen
kein Problem, wenn
wir andauernd dem Lärm der Sportanlagen ausgesetzt sind
und wenn man uns mit
Flutlichtscheinwerfern in die Fenster leuchtet.
Und obwohl ich seit dem Jahre 1990 die Probleme bei allen Steirischen
Spitzenpolitikern mit persönlichen Schreiben und versuchten
Vorsprachen
aufzeigte, nach langer Erfolglosigkeit seit einiger Zeit auch
offen aufzeige
und um Hilfe ersuche, auch viele von Ihnen damit schon erreichte,
so kommen
leider aus der Steiermark die wenigsten Reaktionen. Daher ist
es für mich
auch nicht verwunderlich, dass unter anderen auch das wirtschaftlich
wichtige Bauvorhaben in Spielberg in die Hose gegangen ist,
wenn dort auch
die Steirischen Beamten von politischer Seite den Auftrag oder
die Erlaubnis
hatten, über die betroffenen Bürger drüberzufahren,
falsche und
freundschaftliche Gutachten zu Verfassen, so wie sich einen
Dreck um Natur
und Umweltschutz zu kümmern. Eben genau so wie bei uns
in Übelbach. Nur
waren eben dort wohl ehrbarere und einflussreichere Bürger
betroffen, die an
anderer Stelle gehör gefunden haben. Bei uns sind eben
nur wenige und vor
allem vorwiegend ältere Bürger davon betroffen, die
kein gehör an
übergeordneten Stellen finden, und die wie man nur zu oft
sieht, ohnehin
uninteressant und vernachlässigbar sind.
Wo eben auch das anfangs erwähnte Sprichwort abgeändert
anzuwenden ist, "wer
alt ist und auch noch der Arbeiterklasse angehört, der
Zählt nur bei der
Wahl, aber sonst nicht!".
Aber es wird wohl der ÖVP am wenigsten stören wenn
ich der Wahl fernbleibe,
was aus deren Verhalten auch deutlich zu entnehmen ist. Denn
kurz vor
Jahresende, fand ich auf der Stiege vor unserer Haustür
auch den Kalender
der Gemeinde Übelbach, der an alle Haushalte verteilt wird.
Nun diesmal war
es wohl wieder ein Wahlwerbekalender, worin die Gemeindeführung
ihre
besondern Leistungen aufzeigt. Es wurde darin auch nicht nur
der Platz für
Skater sondern auch diese sogenannte Funcourtanlage als besondere
Leistung
aufgezeigt, eine Anlage die in gerader Richtung vor unserem
Wohnzimmerfenster steht, worin Fußbälle mit aller
Gewalt gegen die Holzwände
geknallt werden, dass einen solchen Lärm verursacht, dass
es bei
geschlossenen Fenstern und eingeschalteten Radio oder Fernseher
noch sehr
störend ist. Und welchen gewaltigen Lärm die Skater
mit ihren Brettern auf
einen Asphaltfläche verursachen, ist wohl allen bestens
bekannt. Ein
erholsamer Aufenthalt an einem schönen warmen Sommertag
im Garten, ist daher
überhaupt unmöglich.
Wir könnten natürlich vor solcher schlechter Lebensqualität
und solcher
feindlich gesinnter Gemeindeführung, in eine Bürgerfreundlichere
Gemeinde
flüchten. Obwohl wir in Übelbach unsere Wurzeln haben,
wo nicht nur ich
geboren bin und bis heute lebe, sondern auch meine in unserem
Haus lebende
84 Jahre alte und sehr kranke Mutter geboren und alt geworden
ist. Aber
leider ist uns ein Umziehen heute nicht mehr möglich. Denn
durch die extreme
Verschlechterung der Lebensqualität, wurde auch unser Haus
und Grundstück
extrem entwertet, so dass es mit einem Erlös aus einem
Verkauf uns nicht
mehr möglich wäre, ein gleich großes und im
selben guten Baulichen Zustand
befindliches Objekt in einer anderen Gemeinde zu erwerben. Vorher
wäre noch
ein guter Preis für unser Anwesen möglich gewesen,
aber leider hat die
Gemeindeführung das geplante Projekt nicht vor Baubeginn
offen vorgestellt,
gab uns daher auch vor Baubeginn keine Möglichkeit für
Einwände und
Reaktionen, sondern hat einfach begonnen zu Bauen. Man hat uns
Überrumpelt,
hinterhältig Ausgetrickst, über den Tisch gezogen,
oder wie man das sonst
noch nennt.
Nun müssen wir eben weiterhin in mit der uns feindlich
gesinnten
Gemeindeführung leben, müssen weiterhin mit Stress,
dem Lärm, der
Lichtbelästigung, dem Staub und der schlechten Luftqualität
leben. Aber da
es ja nicht unbekannt ist, dass all diese Verschlechterungen
gesundheitsgefährdend sind und vor allem auch das Leben
um einige Jahre
verkürzen, bei uns immer häufiger neue Krankheiten
auftreten, sich
bestehende Krankheiten extrem verschlechtern, so brauch wir
dies ja wohl
nicht mehr allzu lange aushalten.
Und nach unserem Ableben, wenn ich endlich den Mund über
diese Missstände
halte, dann haben die örtlich Regierenden wohl ihr Ziel
erreicht und wohl
wider einen Grund um mit Freudenfeuer und lauter Musik zu feiern!
Mit besten Grüßen und Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Siegfried Mesaric
Siegfried Mesaric, 8124 Übelbach, Pacherneggweg 186, Tel.
03125/2215
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Montag
http://www.mund.at/butt/Termine/Februar/0702.htm
Dienstag
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Mittwoch
http://www.mund.at/butt/Termine/Februar/0902.htm
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