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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt
uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im
MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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01 INJUSTICE - video release
von: <info@injusticefilm.co.uk>
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CONTROVERSIAL DEATH IN POLICE CUSTODY VIDEO RELEASED
INJUSTICE - the controversial feature length documentary about the struggles
for justice by the families of people who have died in police custody
continues its national and international screening programme into 2003 despite
the
attempts of the Police Federation and individual police officers to suppress
the
film through threats of legal action. Since its first public showing in April
2001 the
film has had hundreds of screenings in cinemas, film festivals, community centres
and
universities.
Despite the enormous
critical and public acclaim that the film has received
broadcasters in the UK, including Channel Four and the BBC, have refused to
screen the film. A new initiative by the campaign group Index On Censorship
will soon be launched to challenge the banning of INJUSTICE. Other initiatives
will be announced throughout the year.
As a result of
public interest INJUSTICE is now available on video. An order
form is attached or can be downloaded from:
http://www.injusticefilm.co.uk/sales.html
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I N J U S T I C E
VHS VIDEO ORDER
FORM
(Migrant Media - UK - 2001 - 98 minutes -Cert 15)
(PLEASE PRINT OUT AND COMPLETE)
A film about the
struggles for justice by the families of people that have
died in police custody. For more information visit our website
www.injusticefilm.co.uk
Quantity Cost
Individuals..............£20.00
Community organisations........ £40.00
Education / N.G.O.s / Trade Unions...£80.00
Media / Commercial / Government...£160.00
TOTAL £
(All prices include VAT and UK delivery)
I/we enclose a cheque drawn on a UK account made payable to: »Migrant Media«
Tape(s) to be sent to:
Name
Organisation
Address
Telephone
E-mail
A receipt will be issued with your purchase
Please complete this form and mail with your payment to:
Migrant Media,
Studio 401, Greenheath Centre,
31 Three Colts Lane, London, E2 6JB
Tel: 020 7729 9109
Fax: 020 7729 6909 email:
sales@injusticefilm.co.uk
(Organisations should fill in this form as well as their own purchase orders
if required)
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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02 Seminarankündigung Vereine Asylkoordination österreich
und
Deserteurs- und Flüchtlingsberatung
von: asylkoordination Kremla <kremla@asyl.at>
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Seminare für
die Beratung von Flüchtlingen und MigrantInnen
Die Vereine Asylkoordination österreich und Deserteurs- und
Flüchtlingsberatung bieten wieder Seminare für EinsteigerInnen und
für
BeraterInnen mit Praxis an. Ermäßigung, insb. für Erwerbslose
nach
Vereinbarung sowie bei Mehrfachbuchungen.
23.+ und 24.Jänner, 09.30 17h: Überblick: Einführung in
das Asyl- und
Fremdenrecht
07.Februar, 09.30 17h: Gesprächsführung - Psychische Situation
der
KlientInnen und die Konsequenzen für die Beratung
06.+07.März, Do.,14h bis 18h und Fr., 09.30 17h: Einführung
in das
Verwaltungsrecht, 105 Euro
03.+04. April, Do und Fr. 09.30 bis 17h: Einführung Fremdengesetz, 116
Euro
08.+09+ Mai, Do 14h bis 18h und Fr., 09.30 bis 17h: Einführung
Ausländerbeschäftigungsgesetz, Einbürgerung und soziale Rechte
23.+24. Mai, Do 14h bis 18h und Fr., 09.30 bis 17h: Training
Fremdenrecht Schreiben von Rechtsmitteln, Erstberatung etc
Die Seminare bauen aufeinander auf. Bei vorhandenen Grundkenntnissen ist
der Besuch einzelner Seminare problemlos möglich, ansonsten bitte
telefonisch beraten lassen!
Anmeldung und Information: Tel.: 01/532 12 91 14, kremla@asyl.at oder
www.asyl.at, www.deserteursberatung.at
--
asylkoordination
österreich
Marion Kremla
Laudongasse 52/9
1080 Wien
Tel: (0043)01/532 12 91 - 14
Fax: 0043/01/532 12 91 - 20
email. kremla@asyl.at
http://www.asyl.at
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03 Context XXI-Party am 14. 1. im Wirr
von: Context XXI <contextxxi@t0.or.at>
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sex con text
Präsentation der Context XXI-Nummer mit dem Schwerpunkt Sexualität
14. 1. 2003, 21
Uhr, Wirr, Burggasse 70
DJs: zwitschermaschine, DJ.rtf, resista
Visuals: no*signal
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04 Que(e)r-Beisl am 15. Jaenner / No NATO!
von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
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Momentan findet auf http://www.n3tw0rk.org eine Abstimmung ueber den
naechsten Kuschelkinofilm im Rahmen des Que(e)r-Beisls statt, beteiligt
euch daran! Aber nun weiter mit dem eigentlichen Programm...
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Mittwoch 15. Jaenner:
No NATO!
Bei der "Muenchner
Konferenz fuer Sicherheitspolitik" treffen sich
RegierungsvertreterInnen der NATO-Staaten aus der USA und EU sowie rund
200 hochkaraetige Militaerstrategen, Generaele und Ruestungsexperten.
Wiedereinmal geht um die "internationale Sicherheit" und die Bekaempfung
des "Terrorismus"; Schlagwoerter, die spaetestens seit dem 11.9.2002
die
Ausschaltung von Grundrechten und die allgemeine Kriegshetze rechtfertigen
sollen. Letztes Jahr haben 10 000 Menschen trotz dreitaegigem Demo-Verbot
und praeventiven Massenverhaftungen ihren Protest gegen die Kriegskonferenz
zum Ausdruck gebracht. So soll es auch heuer werden - Widerstand laesst
sich nicht verbieten!
Wir werden mit Muenchner GenossInnen ueber die Vorbereitungen, die
internationale Grossdemonstation und bayrische Spezifika (Stichwort
Unterbindungsgewahrsam) reden.
Infoveranstaltung
zu den Protesten gegen das alljaehrliche NATO-Meeting am
7./8. Februar 2003 in Muenchen
Weitere Infos unter: http://no-nato.de
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr
Naechste Woche: Infos und Doku zur Kronen Zeitung und Kampagnen
dagegen
Vollstaendiges Monatsprogramm auf http://www.raw.at im Bereich Que(e)r
############ RAW #############
Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw@raw.at
Web: http://www.raw.at
Board: http://www.n3tw0rk.org
-------------------------
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc
############ RAW #############
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05 1 JAHR JUBILÄUM - BAOBAB
von: "AWARENESS The Leading African Magazine in Europe"
<awarenessmedia1@hotmail.com>
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>>>>>>>>>>>> 1 JAHR BAOBAB <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
25.1.03 > Dj
Leon Koffi & Dj Lady Soul <
ab 19 Uhr Zouk, Makossa, N'Dombolo, Salsa, R'n'B, HipHop
> Live Act: Esther Adomako (Ghana) <
Afrikanisches Buffet
EINTRITT FREI !!!
Palmenweinpunsch Tanzwettbewerb
Afro-Kakaopunch Lubumba Happy Hour 19 - 20.30
1070 Wien, Neustiftgasse 30 Info/Tel: 990 90 91 www.baobabvienna.at
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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06 SSF zur WEF-Absage
von: salzburg social forum <salzburgsocialforum@gmx.net>
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SSF: WEF-Absage ist "Erfolg für Salzburg"
Kein weiteres Erstaunen
löste die Entscheidung des World Economic Forum,
2003 nicht mehr in Salzburg zu tagen, beim Salzburg Social Forum, das
2002 die Proteste gegen das Global Leaders-Treffen organisierte, aus.
Es sei den Veranstaltern
bereits nach der Tagung im letzten September klar
gewesen, daß die Protestbewegung in der Salzburger Bevölkerung wachsenden
Rückhalt habe.
"Die Veranstalter
haben gewußt, daß wir unser verfassungsmäßig garantiertes
Recht auf einen wirksamen Protest unter Ausnützung aller juristischen Mittel
heuer gegebenenfalls bis vor das Kongreßhaus getragen hätten, und
diesen
Wirtschafts-Extremisten hat der Widerstand ausgerechnet im sonst so braven
Salzburg schon weh getan," freut sich SSF-Sprecher Andreas Rennert.
Salzburg solle
sich lieber als positive, sozialpolitisch engagierte Stadt
profilieren, "anstatt einem Mafiosi-Treffen eine einzige Träne nachzuweinen.
Die Halleiner Politiker haben sich zum Beispiel für ein erstes großes
Austrian Social Forum erklärt, das wird Ende Mai über die Bühne
gehen,"
so Rennert.
Im Sozialforum
hoffe man darüber hinaus, daß sich die Menschen in Irland
ebenfalls auf die Füße stellen und den globalisierungswütigen
Konzernherren
"den ihnen gebührenden Empfang" bereiten.
Rückfragehinweise:
Andreas Rennert
0676/84 17 82 264
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07 KPÖ - WEF Absage
von: <aon.912533335@aon.at>
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Presseinformation der KPÖ-Salzburg
WEF-Absage KPÖ-Salzburg zeigt sich erfreut
Salzburg, 10. Jänner 2003
Die KPÖ Salzburg
zeigt sich erfreut über die Absage des World Economic
Forums für das Jahr 2003.
Im Jahr 2001 organisierte die KPÖ die erste Großdemonstration gegen
das
WEF und reihte sich auch im vergangen Jahr im Rahmen des Salzburg Social
Forum in eine breite Protestfront gegen das Treffen des Ausbeutervereins ein.
Sprecherin der KPÖ und Aktivistin im Salzburg Social Forum Claudia Trost:
"Die Proteste in den vergangenen beiden Jahren haben gezeigt, dass die
Ablehnung gegen Privatvereine wie dem WEF quer durch die ganze Bevölkerung
gehen, die KPÖ ist dabei mit mutigen Schritten voran gegangen. Wir konnten
damit aufzeigen, dass auch in Salzburg kein gemütliches Treffen von
Millionären und RegierungsvertreterInnen möglich ist, weil viele Teile
der Bevölkerung
ihren Unmut über die Politik des WEF öffentlich kund getan haben."
Bezeichnend ist die Haltung Bürgermeiser Schadens, der die Absage des
WEF mit einem "herben Verlust" kommentierte. Der WEF hat Salzburg
kein
"internationales Renomme" gebracht sondern der ganzen Welt gezeigt,
dass
sich die Mozartstadt nicht vom unsozialen Umbau unserer Gesellschaft
distanziert, sondern ganz im Gegenteil wesentlich daran mitwirkt, dass die
Armen ärmer und die Reichen reicher werden.
Sprecherin der
KPÖ und Aktivistin im Salzburger Social Forum Claudia Trost:
" Sozialdemokrat Schaden entgehen mit dem WEF einige Sektempfänge
und
Galadiners, der Bevölkerung hingegen einige Millionen Steuergelder.
Während viele Salzburger Familien nicht wissen wie sie ihre nächste
Miete
zahlen sollen, trifft sich Bürgermeister Schaden mit jenen Menschen, die
wesentlich für Verschlechterungen im Sozialbereich verantwortlich sind,
um
mit ihnen Sekt zu trinken. Es stellt sich die Frage, wessen Bürgermeister
Schaden eigentlich ist? Der der einfachen Menschen in Salzburg, jedoch
bestimmt nicht."
Trotz der Absage des WEF wird sich die KPÖ-Salzburg jedoch nicht
zurücklehnen. Ende Mai wird in Hallein das Austrian Social Forum
gegründet werden und die KPÖ wird sich aktiv daran beteiligen.
für Rückfragen
stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Mag. Claudia Trost
Tel: 0676 / 84 178 22 23
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08 Baier (KPÖ): Österreichische GlobalisierungskritikerInnen
können
sich über einen Etappensieg freuen
von: <zach@kpoe.at>
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Wien - 10.01.03,
(KPÖ-PD): "Die österreichischen GlobalisierungskritikerInnen
können sich über einen Etappensieg freuen", so KPÖ-Vorsitzender
Walter
Baier zur Mitteilung, dass es dieses Jahr definitv keine Tagung des
Weltwirtschaftsforums (WEF) in Salzburg geben wird. Baier: "Obwohl 2001
massive polizeiliche Repressionsakte gesetzt wurden, waren 2002 noch mehr
GlobalisierungskritikerInnen gekommen, um ihre Kritik zu äussern. Wenn
das
WEF nun nicht mehr in Salzburg stattfindet, so ist dies der Erfolg des
Salzburg Social Forum und all jener Initiativen und Einzelpersonen, die sich
ihr Recht
auf Protest nicht nehmen haben lassen."
Die globalisierungskritische
Bewegung in Österreich habe "bewiesen, dass
Widerstand möglich ist und erfolgreich sein kann. Nun gilt es, die Kräfte
zu
bündeln - die geplante Gründung des Austrian Social Forums Ende Mai
in
Hallein ist auf dem noch langen Weg zu einer gerechteren und friedlichen
Welt das nächste Ziel", so Baier.
Zur Übersiedelung
der WEF-Tagung nach Irland meint Baier: "Ich gehe
davon aus, dass die Manager der Ausbeutung und Versklavung auch in
Irland nicht willkommen sind."
Rückfragen an: 0676/ 69 69 002
e-mail: bundesvorstand@kpoe.at
Internet: www.kpoe.at
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09 [gipfelsoli] kopenhagen, münchen, davos
von: <gipfelsoli-l-admin@lists.nadir.org>
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Gipfelinfo - Meldungen
über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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- Kopenhagen: Protestor
stays in prison
- NEWSLETTER 03 des ANTI-NATO-BÜENDNIS
- Das Andere Davos 2003: "Vom Kasino- zum
Kasernenkapitalismus"
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Kopenhagen: Protestor stays in prison
Today, Tuesday
the 7th of January 2002, the court
decided to keep the French protestor who has been
imprisoned since the EU-summit, in custody.
According to the prosecutor he is charged with
repeatedly kicking a plain-clothes cop while he
himself was lying on his back, getting arrested by a
group of cops in full riotgear. In other words:
Total bullshit charges. That didn't have any impact
on the judge though. She didn't see any problem in
keeping him in custody, even though he will have
been imprisoned for more than 40 days when his
actual trial comes up. This means that he will most
likely a sentence of at least 60 days (time served
in custody usually counts more than "normal"
imprisonment), because the courts are never eager to
admit that people have been kept in custody when
they actually shouldn't.
The English woman who has also been sitting in
Vestre fængsel since the summit, had her trial
today, and was found guilty of violently resisting
arrest. She was sentenced to 30 days, which she has
already been sitting, and is to be deported from
Denmark tomorrow. She is not allowed to enter the
country for the next 5 years.
One of the Swedish people, who were arrested at the
demonstration against police state Europe, was also
on trial today. He was found guilty of kicking a
plain-cloth cop who attacked him in the middle of
the demo. The Swedish protester claimed that he
didn't know it was a cop and that he just got
surprised and wanted to defend himself from an
unprovocated attack by an unknown assailant. But the
judge found that it was obvious to everyone that
this was a cop, because a police-witness had stated
in court that his group in loud voices had shouted:
"This is the police". Another point the judge made,
was that the plain-cloth cop easily could be
recognized by the lead going to the headset which he
was wearing under his cap.
We think the rulings today shows how far off from
the real world the tight arsed bigots called judges
really are, and especially how the socalled justice-
system treats political prisoners.
[abc kopenhagen]
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NEWSLETTER 03 des ANTI-NATO-BÜENDNIS
(1) Anti-Kriegs-Kongress
10. bis 12. Januar in
München
(2) Pennplatz
(3) Plakate, Buttons,..
(4) Convergence Center
(5) Mobilisierungsveranstaltungen
(1) Antikriegs-Kongress
in München 10./11.12. Januar
Der Münchener Kongress will kurz vor den Protesten
gegen das WEF in Davos vom 23. - 28. Januar, die
Münchner Sicherheitskonferenz vom 7. - 9. Februar
und vor dem Hintergrund des drohenden dritten
Golfkrieges ein Forum für Diskussion und Information
bieten. Der Kongress verbindet öffentliche
Diskussionsveranstaltungen mit weiterführenden
Arbeitsgruppen, in denen die TeilnehmerInnen
gemeinsam mit den eingeladenen Gästen die Diskussion
vertiefen und nach praktischen Formen der
Zusammenarbeit und politischer Organisation suchen.
Die zentralen Fragen lauten dabei: Sind die
zunehmende Kriegspolitik der Nato-Staaten, der
langandauernde "Krieg gegen Terror/das Böse" und der
Terror der kapitalistischen Globalisierung zwei
Seiten ein- und derselben Medaille ? Welche
Auswirkungen haben die Militarisierung der
Gesellschaften, die "Neuen Kriege" und die
kapitalistische Globalisierung auf die weltweiten
sozialen Bewegungen ?
Programm zum Antikriegs-Kongress
in München (10. bis
12. Januar)
Tagungsort: DGB-Haus,
Schwanthaler Straße 64, 80336
München
Datum/Uhrzeit: 10. bis 12. Januar 2003
- Freitag 18 -
22 Uhr
- Samstag 10 - 22 Uhr
- Sonntag 10.30 - 14 Uhr
Infos und Anmeldung:
Tel. 089-44229758, e-mail:
anti-kriegs-kongress@gmx.de
Freitag, 10. Januar 2003
18.00 - 22.00 Uhr
Anmeldung / Imbiss / Infotische
19.30 - 22.00 Uhr Forum 1: Podiumsdiskussion - Die
Kriegspolitik der Nato-Staaten und die
kapitalistische Globalisierung - zwei Seiten einer
Medaille mit:
- Thomas Seibert (medico international)
- Sabah Alnasseri (Politologe)
- VertreterIn der Schweizer Anti-WTO-Koordination
- VertreterIn des Anti-Nato-Bündnis, HaifaRosenbaum
Antipatriarchal- Feministisches Netz Berlin)
Samstag, 11. Januar 2003
10.00 - 11.30 Uhr
Forum 2: Podiumsdiskussion -
Militarisierung in Deutschland und die Militärmacht
Europa mit:
- Tobias Plüger (Informationsstelle Militarisierung
Tübingen)
- Michael Wendl (ver.di Bayern)
- Claus Schreer (Bündnis gegen die Nato-
Sicherheitskonferenz)
- VertreterIn der Anti-Nato-Koordination Prag
11.45 - 13.15 Uhr
Forum 3: Podiumsdiskussion Der
Krieg gegen Flüchtlinge mit:
- Helmut Dietrich (Forschungsstelle Flucht und
Migration)
- Katrin Mc Gauran (state watch, UK)
- VertreterIn von The Voice/Jena
- Fritz Burschel (agOra, Gera)
14.30 - 18.00 Uhr
Forum 4: Workshop Militarisierung
und Patriarchat mit:
- VertreterIn von Antipatriarchal-Feministisches
Netz Berlin
- Arbeitskreis Internationalismus München
- AK pat-ex Bündnis gegen die Nato-
Sicherheitskonferenz
14.30 - 18.00 Uhr
jeweils Workshops zu Forum 1, 2
und 3
19.30 - 22.00 Uhr
Forum 5: Podiumsdiskussion
Nahostkonflikt/drohender dritter Golfkrieg
- Die Politik der
westlichen Staaten, die Rolle der
arabischen Staaten und der Israel/Palästina-Konflikt
mit:
- Sabah Alnasseri (Politologe)
- Thomas Seibert (medico international), u.a.
ab 22.00 Uhr Party
Sonntag, 12. Januar 2003
10.30 - 11.30 Uhr
Forum 6: Multimedialer Vortrag
Krieg und Medienbilder
- Der Kampf um die Köpfe von:
- Ivo Kranzfelder (Kunsthistoriker/Autor)
- Sehstörung (Münchner Mediengruppe)
14.00 Uhr Abschlusspodium
mit:
- VertreterIn der Schweizer Anti-WTO-Koordination
- VertreterIn des Bündnis gegen die Nato-
Sicherheitskonferenz
- Haifa Rosenbaum (Antipatriarchal-
FeministischesNetz Berlin)
- VertreterIn von Libertad!
- VertreterIn von Forum 3
(2) Pennplätze
Auch in diesem Jahr wird es wieder eine
Pennplatzbörse für die Tage Während des
Antikriegskongresse und während der
Sicherheitskonferenz geben.
Voraussichtlich wird sie wieder ab Donnerstag Abend
besetzt sein. Falls ihr schon früher anreisen wollt
oder andere Fragen bzgl.der Pennplätze habt könnt
ihr euch unter folgender mail-Adresse mit uns in
Kontakt setzten (z.B.: für grössere Gruppen die
Zusammenbleiben wollen): pennplatz@no-nato.de
(3) Plakate
Plakate des Demobündnises* gegen die NATO-
Sicherheitskonferenz Bitte beachten: Wir verschicken
nur gegen Vorkasse !!
Preisliste: Plakate DIN A2 (incl. Versandkosten):
10 Stück:
= 7 Euro, 20 Stück = 9 Euro, 30 Stück =
11 Euro, 50 Stück = 13 Euro.
Aufrufe und die
Zeitung ?Resista" gibt^Âs es gratis
zzgl Porto
Buttons 0,75 Euro.
Claus Schreer,
Postbank
München, BLZ: 700 100 80
Konto-Nr: 57016-805
Stichwort: No-Nato
*Demobündnis:
- Bündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz
- Attac
- Münchener Friedensbündnis
Postanschrift:
Bündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz
c/o Claus Schreer
Johann-von-Werth-Str.3
D-80639 München
Fax: 089/168 94 15
email: kontakt@no-nato.de
(4) CoNVERGENCE
CENTER
Convergence Center vom 5. bis 9. Februar 2oo3
anlässlich der Proteste gegen die NATO-
Sicherheitskonferenz in München
Vom 7. - 9. Februar
findet in München die NATO -
Sicherheitskonferenz statt. Im Vorfeld und während
der Konferenz wird es im ehemaligen Tröpferlbad in
München ein Convergence Center geben, das von
mehreren Gruppen aus dem Tröpferlbad und weiteren
Münchner Gruppen organisiert wird. Neben einem
permanenten Infopoint und Volksküche ist vor allem
in den Tagen vor der Konferenz die Möglichkeit zu
verschiedenen Workshops und dem Vorbereiten
verschiedenster Aktionen geboten. Das bisherige
Programm ist noch nicht vollständig, da es auch
kurzfristig möglich sein soll, auf Ereignisse
reagieren zu können und weitere Aktionen
vorzubereiten.
Das Convergence Center wird ab Mittwoch den 5.
Februar 03 geöffnet haben und bis Sonntag, den 9.
Februar 03 durchgehend offen sein.
Vorläufiges
Programm :
-Mittwoch 5. Februar 03
nachmittags Transparente malen und Figuren
abends Infoveranstaltung zu Rechtshilfe
danach Infos zum aktuellen Stand der Mobilisierung
und geplanten
Aktivitäten
ausserdem Volksküche und Kafe
-Donnerstag 6. Februar 03
tagsüber verschiedene Workshops
abends Infoveranstaltung zu Erster Hilfe bei
Demonstrationen
danach Infos zum aktuellen Stand der Mobilisierung
und geplanten Aktivitäten und anschliessendem
offenen Plenum
ausserdem Volksküche und Kafe
-Freitag 7. Februar 03
vormittags verschiedene Workshops
mittags Mittagessen
nachmittags Kungebung gegen den Empfang der NATO-
Kriegsstrategen um 17
Uhr auf dem
Marienpatz / München
abends Infos zur aktuellen Situation / Demokonzept
und anschliessend offenem Plenum
ausserdem Volksküche und Kafe
-Samstag 8. Februar 03
vormittags Frühsrücksbuffet
mittags Mittagessen
nachmittags internationale Demonstration gegen die
NATO-Sicherheitskonferenz um 12 Uhr auf dem
Marienplatz / München
abends Volksküche und Fest
-Sonntag 9. Februar 03
ab vormittag Frühstücksbuffet
Falls ihr ebenfalls
Workshops organisieren wollt,
schreibt an convergence@no-nato. de
Das Veranstaltungsprogramm wird auf www.no-nato.de
laufend aktualisiert.
Convergence Center
ehemaliges Tröpferlbad
Thalkirchnerstr. 104 / II
80337 München
erreichbar mit
dem Bus Linie 58 vom Hauptbahnhof
bzw. Silberhornstr. bis Haltestelle Kapuzinerstrasse
oder mit Bus Linie 31 vom Sendlinger Tor bzw. Knie /
Laim bis Haltestelle Kapuzinerstrasse oder zu Fuss
von der U-Bahnhaltestelle Goetheplatz ( U3 / U6 )
(5) Mobilisierungsveranstaltungen
NAhTOd! MOBILISIERUNGSTOUR IM NORDEN: Köln, Münster,
Osnabrück & Bremen
INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN
MIT REFERENTEN AUS
MÜNCHEN:
KÖLN: Dienstag,
14.01.2003, 19h30, LC 36, Ludolf-
Camphausen Strasse 36, KVB 3,4 & 5 Hans Böckler
Platz/BahnhofWest, VeranstalterInnen: Zwerge gegen
Nato
MÜNSTER: Mittwoch,
15.01.2003, 20.00 Uhr in der
B@racke (Scharnhorstsr. 100, zwischen
Politikinstitut und Aasee). VeranstalterInnen:
Infoladen Bankrott und FAU Münster
OSNABRÜCK:
Donnerstag, 16.01.2003, 20h, Lagerhalle,
Bus bis Heger Tor
BREMEN: Freitag,
17.01.2003, 20h, Sielwall Haus,
Sielwall im 1/4. VeranstalterInnen: Plenum der
emanzipatorischen und unabhängigen Gruppen Und
Einzelpersonen.
Stoppt den globalen
Krieg NATO-
"Sicherheitskonferenz" stilllegen
Am 7./8. Februar
trifft sich die Kriegs-Elite der
NATO-Staaten aus Rüstungsindustrie, Politik und
Militär in München. Sie beraten dort, wie Sie die
weltweit vorherrschende Ausbeutung, Ausgrenzung und
Unterdrückung Auch in Zukunft militärisch absichern
können: Logische Konsequenz aus Globaler
kapitalistischer Konkurrenz! In Anbetracht der zur
Zeit schon von der NATO geführten und Angekündigten
Kriege, halten wir es für mehr als angebracht diesem
Treffen entschieden entgegen zu treten. Deshalb
rufen wir dazu auf am 7./8. nach München zu fahren.
Wir halten Dies für ein halbwegs angemessenes
Vorgehen im Hinblick auf die erneute Eskalation
eines globalen Krieges, den die dominanten Mächte
dieser Erde An verschiedenen Orten führen. In
Afghanistan, Kolumbien, Philippinen, Mazedonien,
Bosnien, Somalia, Elfenbeinküste, im Irak, oder
Kosovo Befinden sich Soldaten der dominierenden
(also meist Nato-) Staaten um eine Weltordnung in
ihrem Sinne zu verteidigen - zum Teil im aktiven
Kriegseinsatz. Diese neue Weltordnung ("new world-
order") wurde schon 1991 von George Bush Senior
verkündet. Gemeint ist eine Ordnung, die die ganze
Welt umfasst, der sich kein Land und kein Mensch
entziehen soll. Ziel der Ordnung ist es global
Sicherheit und Stabilität und einen
uneingeschränkten Zugriff auf alle Rohstoffe, Märkte
und somit auch auf die Arbeitskraft aller Menschen
dieser Welt zu garantieren. Dies liegt jedoch nicht
an irgendeinem Bosheitsgen der Familie Bush, sondern
entsteht hauptsächlich aus dem Zwang zur Verwertung
(d.h. immer aus Geld mehr Geld machen zu müssen).
Versprochen wird ein imperialer Frieden, für alle,
die sich unterwerfen. Diejenigen, die sich dem
verweigern, werden als Terroristen gesehen und mit
Waffengewalt "zur Ordnung gerufen". Dem entsprechend
werden diese Kriege als "Polizei-Maßnahmen"
deklariert, auch wenn schwer bewaffnete Soldaten
dauerhaft die betroffenen Gegenden mit Krieg
überziehen. Hilfreich bei der Legitimation der
Kriege ist die Tatsache, dass es in dieser Welt kaum
ein Regime gibt, dass sich durch ausgesprochene
Menschenfreundlichkeit auszeichnet. Weder Taliban
noch das Baath-Regime des Iraks stell(t)en
Regierungen dar, die irgendwie zu begrüßen wären.
Tatsächlich wären Massenvernichtungswaffen im Irak
eine extreme Bedrohung für viele Menschen in der
Region, insbesondere fuer die BewohnerInnen Israels.
Allerdings sind die Massenvernichtungswaffen der
NATO auch nur für die Länder, die sich der Politik
der NATO unterwerfen, keine Bedrohung. Weil aber die
imperiale Weltordnung eine globale Ungleichheit
zwischen den Menschen zementiert, weil damit u.a.
Armut und Elend auf der einen und extremer Reichtum
auf der anderen Seite aufrechterhalten und
geschaffen werden, wird es immer wieder zu
Widerstand gegen diese Ordnung kommen.
Deshalb befinden sich die Repräsentanten dieser
Ordnung in einem ständigem globalen Krieg. Wenn die
NATO von Sicherheit redet, meint sie die
Aufrechterhaltung des Status Quo: Das heißt die
Aufrechterhaltung von globaler Ungleichverteilung
der Güter, von Ausbeutung, sexistischer und
rassistischer Ausgrenzung und vielem mehr.
Wir wollen diesen
Frieden nicht! Frieden ist mehr
als die bloße Abwesenheit von Waffengewalt.
Wir lehnen diese Weltordnung ab!
Dem globalen Krieg
einen globalen, vielfältigen
Widerstand entgegensetzen!
Kommt nach München am 7./8.2.
kontakt: kontakt@no-nato.de
infotelefon: 0172 / 888 96 81
Spendenkonto: Claus Schreer,
Postbank München, BLZ: 700 100 80
Konto-Nr: 57016-805
Stichwort: No-Nato
[http://www.no-nato.de]
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Das Andere Davos 2003: "Vom Kasino- zum
Kasernenkapitalismus"
Eine Partnerveranstaltung des Weltsozialforums von
Porto Alegre
Donnerstag, 23.
Januar 2003
im Volkshaus - Zürich
http://www.otherdavos.net
Organisation &
Kontakt
attac Schweiz
schweiz@attac.org
www.attac.org/schweiz
(Spendenkonto attac Schweiz: 17-762066-4)
Download Flugblatt
mit Plan und Programm
http://www.attac.org/suisse/docs/Davos_DE.pdf
PROGRAMM:
3.00 - 14.00 Uhr:
Eröffnung
(Theatersaal Volkshaus - Türöffnung ab 12.30 Uhr)
Vom Europäischen Sozialforum in Florenz zur Anti-G8-
Mobilisierung nach Evian: Welche Perspektiven für
die globalisierungskritische Bewegung?
Mit Beiträgen von François Chesnais (attac
Frankreich) sowie Vertretern und Vertreterinnen von
attac Zürich und attac Schweiz
15.00 - 18.00 Uhr:
Workshops
1. Globalisierung und Militarisierung: Zwei Seiten
einer Medaille
-> Theatersaal
Leitung: Tobia Schnebli ( G ruppe für eine Schweiz
ohne Armee)
Mit: Steven Staples (Corporate Security State
Project, Canada), Piero Maestri (Guerre e pace,
Italien), Claude Serfati (Ökonome, attac
Frankreich), Tobias Pflüger (Informationsstelle
Militarisierung, Deutschland)
2. Gesellschaftliche
Aneignung als Alternative zur
Privatisierungspolitik
-> Rest. Cooperativo
Leitung: Ursi Urech (VPOD, Schweiz)
Mit: Yves Salesse (Fondation Copernic , Frankreich),
Michel Husson (Ökonome, attac Frankreich), Sarah
Schilliger (attac Schweiz), Torsten Bultmann (Bund
demokratischer Wissenschafterinnen, Deutschland)
3. Strategien des
Widerstands gegen die
Konzernherrschaft
-> Jugendtreff Kreis 4
Leitung: Christian Zeller (Geograph, Zeitschrift
Debatte)
Mit: François Chesnais (Ökonome, attac Frankreich),
Elmar Altvater (Ökonome, attac Deutschland),
Kolumbianischer Gewerkschafter (Nestlé), Rocco
Pappandrea (Gewerkschafter FIOM, FIAT, Italien)
4. Kampagne gegen
Steuerflucht und Bankgeheimnis
-> Gemeindezentrum Buchegg
Leitung: Lis Füglister (Aktion Finanzplatz Schweiz-
AFP)
Mit: Mascha Madörin ( A F P, Schweiz), Sébastien
Guex (Historiker, attac Schweiz), Dominique
Froidevaux (COTMEC, Schweiz)
19.30 - 20.15 Uhr:
Der Krieg in Irak
mit Raid Fahmi (irakischer Oppositioneller) und
Natalie Goldring (Institute for Defense and
Disarmament Studies, US-amerikanische Pazifistin)
20.20-22.30 Uhr:
Podiumsdiskussion
Herausforderungen für die kapitalismuskritische
Bewegung in Zeiten des Kriegs
Mit Elmar Altvater (attac Deutschland), Marcelo
Lucca ( WSF, Porto Alegre), Raul Zelik ( Autor,
Deutschland), Mascha Madörin (Aktion Finanzplatz
Schweiz), Piero Maestri (FSE, Florenz), Charles-
André Udry (Bewegung für den Sozialismus,
Schweiz)...
"Vom Kasino- zum Kasernenkapitalismus"
Nach dem letztjährigen
Abstecher des World Economic
Forum (WEF) nach New York, im Zeichen der
"Solidarität" der Global Leaders mit dem von George
W. Bush losgetretenen "Krieg gegen den Terrorismus",
kehrt das WEF 2003 erneut nach Davos zurück. Diese
Rückkehr findet in einem Kontext statt, welcher noch
stärker als letztes Jahr von einer tiefen
wirtschaftlichen Krise, Firmenzusammenbrüchen,
Bilanzfälschungen und Massenentlassungen sowie der
Zuspitzung krie-gerischer Auseinandersetzungen
geprägt ist. Die Kombination des
"Kasinokapitalismus" der 90er Jahre, als wenige
Finanzakteure sich auf Kosten der grossen Mehrheit
der Weltbevölkerung bereicherten, mit dem
"Kasernenkapitalismus" des neuen Jahrtausends, in
dem zur Sicherung der globalen Handlungsfreiheit der
Grossinvestoren und der transnationalen Konzerne nun
vermehrt auf militärische Mittel zurückgegriffen
wird, stellt die globalisierungskritische Bewegung
vor neue Herausforderungen.
Als Teil der Mobilisierung
gegen das WEF und der
wachsenden Antikriegsbewegung, will das Andere Davos
mit dem gewählten Schwerpunkt auf den Alternativen
zum "Kasernenkapitalismus" ein klares Signal gegen
den Krieg aussenden. Indem AktivistInnen aus den
Kriegsregionen zu Wort kommen, soll deutlich gemacht
werden, dass wir den "von oben" angeordneten
"Dialogangeboten" mit den Global Leaders in Davos
eine Auseinandersetzung "von unten" entgegensetzen,
die sich auf die Erfahrungen und Forderungen
sozialer Bewegungen stützt.
Als Partnerveranstaltung
des Weltsozialforums (WSF),
das vom 19. bis 28. Januar 2003 in Porto Alegre
(Brasilien) stattfinden wird, will das Andere Davos
überdies die am WSF diskutierten Inhalte einer
interessierten Öffentlichkeit bekannt machen. Der
enorme Erfolg des Europäischen Sozialforums in
Florenz anfang November ermutigt uns, bestimmte der
dort diskutierten Themen (wie Militarisierung,
Privatisierungen, Konzernherrschaft, Steuerflucht)
aufzugreifen und die Frage nach grundsätzlichen
Alternativen zu einem Gesellschaftsprojekt, welches
auf wirtschaftlicher Ausbeutung und Enteignung,
ökologischer Zerstörung und militärischer
Konfrontation beruht, offen-siver anzugehen.
Das "Andere Davos"
Das Andere Davos
fand zum ersten Mal im Januar 1999
in Zürich statt. Auf Initiative von attac
(Association pour la taxation des transactions
financières pour l'aide aux citoyen-ne-s), der CCAMI
(Coordination contre les clones de l'Accord
Multinational sur l'investissement), des FMA (Forum
Mondial des Alternatives), des SAPRIN (Structural
Adjustement Participatory Review International
Network) und der FUNDE (Fundaciòn Nacional para el
Desarollo, El Salvador) trafen sich zum ersten Mal
Vertreter der Landlosenbewegung aus Brasilien (MST),
der Fédération nationale des Organisations Paysannes
aus Burkina Faso, der Gewerkschaft KCTU aus Korea,
der Marche des femmes aus Québec oder der
Arbeitslosenbewegung aus Frankreich. Dieses Treffen
war eine erste wichtige Etappe auf dem Weg zur
Entstehung des Weltsozialforums, das Ende Januar
2001 erstmals in Porto Alegre durchgeführt wurde.
Am zweiten und
dritten Anderen Davos haben in den
letzten Jahren im Zürcher Volkshaus je rund 1000
Personen teilgenommen und damit beigetragen, dass
die heute von attac Schweiz organisierte und von
rund 50 Organisationen mitgetragene internationale
Konferenz ein wichtiger Ort des Widerstands und der
Auseinandersetzung um Alternativen zur
Globalisierung des Kapitals und der Kriege geworden
ist.
[www.attac.org/schweiz]
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gipfelsoli infogruppe
Die AutorInnen
der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.
Kontakt, Kritik, Beiträge: gipfelsoli@nadir.org
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10 Update El Salvador: Resistencia Popular gegen CAFTA
von: "piquetero luchamos" <piquetero_resistencia@hotmail.com>
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Am ersten Tag der
CAFTA-Verhandlungen blockieren Zehntausende
Menschen Strassen und Fabriken in El Salvador
StudentInnen besetzen die Kathedrale von San Salvador
(Übersetzung CISPES-Update 9.1.2003)
http://www.cispes.org/english/Updates_and_Analysis/updates2.html
Während HandelsvertreterInnen
in Washington DC die Gespräche für das
US-zentralamerikanische Freihandelsabkommen (CAFTA) formal eröffnet
haben, verschärften die sozialen Bewegungen in El Salvador die anhaltenden
Proteste gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens.
Die Zehntausenden Menschen, die an diesem symbolischen Tag auf die
Strasse gingen, stellten die Opposition gegen CAFTA in den Mittelpunkt ihres
grösseren Kampfes. Während Gewerkschaften und Volksorganisationen
landesweit
Strassen und Brücken an neun Orten blockierten, besetzten 20 Jugendliche
von
der Nationaluniversität die Kathedrale von San Salvador und
verbarrikadierten sich im Turm. Sie fordern die Beendigung der Privatisierung
im Gesundheitswesen;
den Stop der staatlichen Repression und der Militarisierung von Krankenhäusern;
und das Ende der CAFTA-Verhandlungen. Die Besetzung der Kathedrale stellt in
El
Salvador einen sehr bedeutsamen Akt dar und steht für die Verschärfung
der
Kämpfe gegen Privatisierungen. In den 70er und 80er Jahren haben Volksorganisationen
die Kathedrale mehr als 40 mal besetzt, die Besetzung von gestern ist erst die
zweite seit der Unterzeichnung der Friedensverträge von 1992. Nachdem die
Jugendlichen begonnen hatten, die Glocken der Kathedrale zu läuten,
versammelten sich Hunderte PassantInnen in den umliegenden Strassen, um ihre
Unterstützung
zu zeigen. Die Menschen leisteten Widerstand gegen die Versuche der Polizei,
die Menge auseinanderzutreiben und machten die Strassen dicht. Nach
salvadorianischem Gesetz kann die Polizei nur mit Erlaubnis der katholischen
Kirche in die Kathedrale eindringen, doch AktivistInnen befürchten, dass
die
Polizei dieses Gesetz, wie sooft in der Vergangenheit, verletzen könnte.
Heute
morgen sind die Strassen immer noch dicht und es liegt eine Atmosphäre
wie
bei einem Strassenkarneval gegen die Privatisierung in der Luft.
Ebenfalls gestern
wendeten AktivistInnen eine neue Taktik an, indem sie zwei
der grössten Fabriken des Landes blockierten: die Zementfabrik CESSA in
Metapan und Coca-Cola in Soyapango. Den ganzen Morgen über wurden Trucks
daran gehindert, rein- oder hinauszufahren, was die Produktion zum Stillstand
brachte. Ricardo Monge, Generalsekretär der GesundheitsarbeiterInnen-
Gewerkschaft STISSS, erklärte: `Wenn wir wirkliche Veränderungen erreichen
wollen, dann müssen wir unsere Proteste in den Bereich der Produktion von
Wohlstand in El Salvador tragen.´
Drei Demonstrationen in San Salvador, Santa Ana und Nejapa, mit insgesamt
10.000 Menschen, verurteilten die Privatisierungen und den neoliberalen
Freihandel. Am Nachmittag besetzten ca. 90 ArbeiterInnen der New Tex
Maquila, oder Bekleidungs-Sweatshop, ihre Fabrik, um gegen die Zerschlagung
der Gewerkschaften und illegale Entlassungen zu protestieren. Ein Arbeiter von
New Tex sagte: `Wir wollten am ersten Tag der CAFTA-Verhandlungen darauf
hinweisen, dass die Bekleidungsindustrie die Rechte der ArbeiterInnen
verletzt.´
Für Monge
und die STISSS, wie auch den Rest der sozialen Bewegungen in El
Salvador, sind der Kampf gegen Privatisierungen und der Kampf gegen CAFTA
ein und dasselbe. AktivistInnen der ArbeiterInnenbewegung haben CAFTA als
`die totale Privatisierung und den grossen Ausverkauf´ von öffentlichen
Gütern
und Dienstleistungen beschrieben. Weil Freihandelsverträge an die Stelle
von
nationalen Gesetzen treten, würde ein Gesetz gegen Privatisierung durch
die
CAFTA-Vereinbarung im Abschnitt `Investitionsfreiheit´ (heisst: die
Freiheit der US-Konzerne, ihre Profite aus privatisierten Dienstleistungen zu
ziehen) ausser
Kraft gesetzt wie etwa die `Staatliche Garantie von gesundheitlicher und
sozialer Sicherheit´, welche das Recht der Menschen auf leistbare und
qualitative Gesundheitsversorgung zu schützen versucht. Gleichfalls ist
der
Kampf gegen Privatisierungen im Gesundheitswesen auch ein Kampf gegen
CAFTA. Ein Gemeindepolitiker aus Nejapa sagte vor US-HandelsvertreterInnen:
`Die CAFTA-Verhandlungen werden den bereits starken Widerstand der
Bevölkerung gegen Privatisierungen noch verstärken und das Land
destabilisieren.´
Die Aktionen von gestern stehen nur am Beginn einer jahrelangen Serie von
Protesten gegen CAFTA [???, Anm.d.Ü.], die sowohl von der Rechten in den
USA wie auch in El Salvador als eine der grössten Bedrohungen für
CAFTA
angesehen werden. Die Rechte hat versucht, das Regime der Konzerne durch
Freihandelsverträge zu konsolidieren, stattdessen hat sie erreicht, dass
sich
die Basisbewegungen erneut mobilisieren und den stärksten Widerstand seit
Jahren zusammenbringen. Oder wie in El Salvador gesagt wird: `Diejenigen,
die Dreck streuen, werden Schlamm ernten.´
[??, Anm.d.Ü.: "those who sew dirt reap mud."]
zu den aktuellen
sozialen Kämpfen in El Salvador siehe auch:
http://www.indymedia.de/2002/12/35972.shtml
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11 MORE ON VENEZUELA
von: "RAWNEWS" <rawnews@btopenworld.com>
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1) STATEMENT FROM
CUBA'S MINISTRY OF FOREIGN AFFAIRS
2) Chavez orders military to plan seizure of idled food industry.
&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&
STATEMENT FROM THE MINISTRY OF FOREIGN AFFAIRS
Blatant fascist and treasonous lies about Cuba
The treasonous
and fascist television station »Globovisión«, along with
other
privately owned Venezuelan television stations, throughout the day and night
of yesterday January 8, have been repeating every 30 minutes, on average,
blatantly provocative and false claims against Cuba, issued by the so-called
Democratic Coordinating Committee. Among the three objectives put forward by
this group to hold a demonstration in Caracas today, is the shameful claim
that they need to prevent the giving away of our most important resource to
Cuba.
This is a gross attempt to implicate our country in the internal affairs of
Venezuela.
This new and treacherous
action is aimed at confusing the brotherly Venezuelan
people, just as they tried to do last April during the failed coup when
constitutional President Hugo Chávez was kidnapped, resorting once again
to the argument that
oil is sent to our country even though Cuba does not pay for it.
These are the facts:
On October 30,
2000, the presidents of Cuba and Venezuela signed a Cooperation
Agreement between our two nations. As part of this agreement, a contract was
signed on November 22 of that same year for the sale and purchase of crude oil
and oil derivatives, establishing the terms and conditions for the supply
of up to 53,000 barrels a day for a period of five years. The terms and conditions
agreed upon with Cuba are equally or less favorable compared with those set
for
the rest of the countries of Central America and the Caribbean, which are also
beneficiaries of the Caracas Agreement.
The shipments began
in December of 2000 and proceeded uninterrupted until
April 11, 2002, the date of the failed fascist coup. During this period,
25,589,000 barrels were received.
In compliance with
the provisions of the contract for that period, payments
totaling 439.7 million dollars were made, in cash, at world market prices. The
deferred
payments, as per the formula agreed upon, would begin to be made at the end
of the current year, 2003.
The suspension
of supplies in April was the sole responsibility of the
putschist sectors, which included a group of PDVSA managers. On April 5, 2002,
there
were four ships waiting to transport fuel to Cuba. Three of them were ready
on
April 9, but only one could leave on the morning of April 11. Two
shiploads, by then the property of the Cuban firm Cuba-Petroleo (CUPET) as shown
in the
contract, were sold to third parties through a unilateral decision by the
PDVSA authorities; the fourth ship was never loaded. These events occurred two
days
before the fascist coup of April.
As a result of
this action, Cuba had to immediately set out to purchase the
oil and oil derivatives that the country needed, through intermediaries and
at much
higher prices, given the urgency and the high cost of shipping resulting from
longer distances, since some shipments could be contracted only in Europe
and Africa. There were even shipments that could not be brought to Cuba
because no ships were available, due to the notorious restrictions imposed
by the U.S. blockade on vessels that call on Cuban ports.
To provide some
idea of this situation, due to the interruption of the supply
of Venezuelan crude oil it was necessary to shut down the second most
important refinery in the country, that of Santiago de Cuba, from April to
September. This created the need for additional oil derivative imports at
higher costs, and for the use of the country s reserves kept for exceptional
circumstances. The extra expenditure of hard currency for this reason alone
totaled 85 million dollars, which added to the adverse effects the whole
situation had on the economy at large and the population.
In July of last
year, a renegotiation agreement was reached with PDVSA.
This agreement provided that shipments would resume in August, although
that did not happen until September, and then including the unfair payment
of 13 million dollars in arrears imposed by the oil company. This was
accepted by Cuba, whose position was one of full understanding of the
difficulties faced by the Bolivarian government of Venezuela, despite the
fact that our country was in no way responsible for the delayed payments.
Then, from September
to November of 2002, another 4,444,000 barrels were
received, with payments made of 96.4 million, the exact amount that Cuba
was obliged to pay during this time; the payments were made without the
slightest delay.
Last December 2,
in the midst of the new attempts at a coup d état, the
shipments committed in the Caracas Agreement were once again interrupted,
with similar consequences to those of the period from April to August. In other
words, the refinery in Santiago de Cuba was again shut down, and the country
was forced to turn to intermediaries and to pay higher costs, at the same time
that a decrease in production by PDVSA had additionally caused an increase
in oil prices on the world market and a physical shortage of products in the
Caribbean region. The failure by PDVSA to meet its obligations has cost our
country more than 200 million dollars in economic damages, in the very same
year that it was already facing the adverse circumstances resulting from a
combination of the worldwide economic crisis with the U.S. blockade, and
the considerable damage caused by three hurricanes that accounted for
more than 2.5 billion dollars in losses for our people.
Following the paralysis
and boycott of the Venezuelan oil industry last
December 2, during the first 10 days of January 2003, two oil shipments
were sent to Cuba. By conservative estimates, they account for less than
5% of the oil exported by Venezuela following the boycott. Our country
was not the first, but rather one of the last to receive this oil. For more
than a month, Cuba did not receive a single barrel of the one and a half million
barrels of Venezuelan oil we were supposed to receive in compliance with
the Agreement.
However, the malicious
individuals who spread lies about the oil that Chávez
gives away to Cuba do not merely forget the hundreds of millions of dollars
paid by Cuba to PDVSA, fully complying with its obligations month after
month, cent by cent, with considerable effort and sacrifice, as well as the
damages caused to our economy by ignoring the clause that obliges any
of the parties to provide written notification of the intent to terminate the
contract, no less than 30 days prior to the expiration date. They also
completely overlook the fact that absolutely nothing is given away, and
that far from being a one way avenue the Cooperation Agreement brings
benefits to both nations.
On the other hand,
what has Cuba's stance been? Has it caused Venezuela
any harm? We need only provide four examples, among others that could be
given, of Cuba s cooperation with the people of our sister nation, Venezuela.
A total of 748
Cuban doctors, nurses and health care technicians have
provided their services free of charge in the most dangerous and isolated
regions of Venezuela, where such services were unavailable before. They
have saved numerous lives, and restored the health of tens of thousands of
Venezuelans. Thanks to the selfless efforts of these doctors, infant mortality
rates in the places where they are working have been reduced from 19.5 to
3.9 deaths per 1000 live births, a better rate than that of any developed
country.
At the Latin American
School of Medical Sciences in Havana, there are 380
Venezuelan youths studying, also free of charge, alongside thousands of
other young Latin Americans. The vast majority of these young Venezuelans
are from humble backgrounds, and in just a few short years they will return
to their country as professionals. With their training, dedication and ethical
and moral values they will radically change the health care situation wherever
they work. It would have been impossible for most of these students to cover
the costs of their university studies, and it would have been difficult, almost
impossible, for the government of Venezuela to spend the 70 million dollars
or more that it would have cost to train them in the United States, Europe,
or any country with health indicators similar to those of Cuba.
In Cuban health
care facilities, 3042 Venezuelan patients have received
medical treatment free of charge; the majority of them suffered from serious
illnesses or major injuries, and their treatment, including a good number of
highly complex surgical procedures, tests, medications, etc., would have
cost the Venezuelan government tens of millions of dollars. The total cost
of the services provided free of charge by Cuba would, by conservative
estimates, amount to more than 100 million dollars in barely two years.
However, it is
enough for us to see the recovery of the vast majority of
these people, the lives saved, the children, teenagers and adults who, for
example, have been able to walk again, the affection and gratitude which
they show our country when they leave. But, to be honest, we would like
to know how many of those who are slandering Cuba today would be
willing to promote and economically sustain a similar program for their
fellow citizens, even using their own professionals and their own health
care facilities.
In numerous cities
and areas of Venezuela, 600 Cuban trainers and
other sports technicians have been working under contracts as part of the
Bolivarian government of Venezuela s efforts to promote physical education
and sports for the population. While this cooperation has not been provided
free of charge, the payment received by Cuba has been far lower than what
would normally be charged for a similar number of specialists from other
nations or from their own country, if they were available.
Whether they like
it or not, no matter how many lies they spread, no
matter how many campaigns they unleash, the truth cannot be hidden
from the people of Venezuela and the world, who are well aware of the
solidarity and generosity of Cuba and its people. The fascists, unscrupulous
and heinous as they are, know nothing of such things.
Ministry of Foreign
Affairs of Cuba
January 9, 2003
&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&
AFP. 10 January
2003. Chavez orders military to plan seizure of idled
food industry.
CARACAS -- Venezuelan
President Hugo Chavez said Friday he ordered the
military to prepare to seize food stocks and production plants idled by
a 40-day-old strike.
"They must
prepare plans to take military control of the food factories
and stocks," Chavez told supporters in San Carlos, 200 kilometers (125
miles) southwest of Caracas.
"I am prepared
to take any action that has to be taken to guarantee food
distribution," the president said.
He accused the
strike organizers of "seeking to murder the Venezuelan
people through hunger."
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12 Lunacek: Späte Genugtuung für § 209-Opfer
von: Grüne Andersrum <andersrum.wien@gruene.at>
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Lunacek: Späte
Genugtuung für § 209-Opfer durch EGMR
Utl.: Gleichstellungsmaßnahmen für Lesben und Schwule nach EGMR-
Entscheid zu § 209 bestätigt=
OTS (Wien) - "Historische
Bedeutung" misst Ulrike Lunacek,
Nationalratsabgeordnete der Grünen, der gestern bekannt gewordenen
Verurteilung Österreichs durch den Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte (EGMR) bei. Demnach sei der § 209 nach der Europäischen
Menschenrechtskonvention gleichheitswidrig. "Es ist eine späte Genugtuung
für Österreichs Lesben und Schwule und alle engagierten Personen,
die seit
Jahren und Jahrzehnten die Menschenrechtswidrigkeit des
Strafrechtsparagraphen 209 angeprangert und seine ersatzlose Streichung
gefordert haben", betont Lunacek.
Als besonders positiv
an dem Urteil des EGMR beurteilt Lunacek zwei
Tatsachen:
Zum einen werden den § 209-Opfern, deren Klage anerkannt wurde,
Entschädigungszahlungen zugesprochen "damit kann zumindest ein materieller
Teil des Schadens, der den Verurteilten entstanden ist, abgedeckt werden,"
erklärt Lunacek und fügt hinzu: "Moralisch gesehen müsste
eigentlich die ÖVP
für diese Kosten aufkommen, denn sie war es, die in den letzten Jahren
die
Abschaffung des §209 im Parlament merhmals verhindert hatte."
Gesellschaftspolitisch
und auch für jede künftige Regierungskoalition in
Österreich von großer Relevanz ist für Lunacek die Feststellung
des
Straßburger Gerichtshofes, dass eine gesetzliche Ungleichbehandlung der
"homosexuellen Minderheit", wenn sie auf einer negativen Haltung oder
einer
"predisposed bias", also einer "vorgefassten Einseitigkeit"
beruht, genauso
wenig gerechtfertigt ist wie Diskriminierung gegenüber Menschen auf Grund
ihrer Herkunft oder Hautfarbe.
"Diese Entscheidung
ist eine klare Aufforderung an die nächste
Regierungskoalition sowohl ein Antidiskriminierungsgesetz als auch eine
Regelung für Eingetragene PartnerInnschaften zu schaffen," ergänzt
Lunacek,
die auch Sprecherin von Grüne andersrum, der Arbeitsgruppe "Gleiche
Rechte
für Lesben, Schwule und TransGenderPersonen" der Grünen, ist.
"Rehabilitation und Entschädigung für bisherige § 209-Opfer
sowie die
sofortige Begnadigung aller noch nach § 209 Verurteilten bzw. die
Niederschlagung laufender Prozesse ist ausständig" schließt
Lunacek.
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13 Homosexuelle: Menschenrechtsgerichtshof verurteilt Österreich
von: "PF209" <office@paragraph209.at>
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"Erhebliche emotionale und psychische Folgen"
>> Menschenrechtsgerichtshof
verurteilt Österreich <<
>> wegen Homosexuellenverfolgung <<
* Plattform gegen
§ 209 fordert sofortige Rehabilitierung und
* Entschädigung aller Opfer
> In zwei gestern bekannt gegebenen Urteilen hat der Europäische
> Gerichtshof für Menschenrechte Österreich wegen der jahrelangen
> strafrechtlichen Verfolgung homo- und bisexueller Männer verurteilt.
> Das bis vor kurzem in § 209 Strafgesetzbuch festgelegte Mindestalter
von
> 18 Jahren für schwule Beziehungen verletzt fundamentale Menschenrechte,
> erkannten die Straßburger Richter einstimmig.
Der Menschenrechtsgerichtshof hat damit den Beschwerden zweier nach dem
antihomosexuellen Sonderstrafgesetz § 209 StGB zu Bewährungsstrafen
verurteilter Männer und der Beschwerde eines 17jährigen Jugendlichen
stattgegeben, der sein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung geltend
gemacht hat.
Für das Sondermindestalter
von 18 Jahren für männlich-homosexuelle
Beziehungen fand er keinerlei sachliche Rechtfertigung, weil die sexuelle
Orientierung nach heutigen Erkenntnissen bereits vor der Pubertät festgelegt
ist und die Mehrheit der europäischen Staaten keine solchen Gesetze mehr
kennt. Besonders kritisiert hat der Gerichtshof die Verweigerung der Aufhebung
des § 209 durch das österreichische Parlament im November 1996, obwohl
die Abgeordneten damals, durch die Expertenanhörung im Jahre 1995, bereits
wussten, dass es keinen Grund für das schwule Sondermindestalter gibt.
> Aufhebung des § 209 beendete nicht die Diskriminierung
Die Diskriminierung
von Homo- und Bisexuellen qualifizierte das in
Menschenrechtfragen höchste Gericht Europas als ebenso schwerwiegend
wie Diskriminierungen auf Grund von Rasse, Herkunft, Hautfarbe oder des
Geschlechts. Dabei stellten die Straßburger Richter auch ausdrücklich
fest,
daß die Aufhebung des § 209 im Vorjahr an dieser Diskriminierung
nichts
geändert hat, weil Österreich nie anerkannt hat, dass § 209 und
die darauf
gegründete Verfolgung homo- und bisexueller Männer eine Menschenrechts-
verletzung war und die Opfer nicht entschädigt hat. Auch der Verfassungs-
gerichtshof habe die Verstöße gegen die Europäische Menschenrechts-
konvention weder anerkannt noch bereinigt.
Die Republik Österreich
muß den drei Beschwerdeführern nun mehr als
EUR 57.000,-- Schadenersatz zahlen. Den beiden verurteilten Männern je
EUR 15.000,-- an Ersatz für die Belastungen durch die Strafverfahren, insb.
durch das an die Öffentlichkeit Zerren intimster Details ihres Privatlebens.
Diese Verfahren waren für die Männer schwer erschütternde Ereignisse
in
ihrem Leben mit nach wie vor erheblichen emotionalen und psychischen
Folgen, so die Richter. Dem 17jährigen Jugendlichen wiederum muß
die
Republik EUR 5.000,-- an Schadenersatz dafür leisten, dass er, der sich
stets für ältere Partner interessierte, bis zu seinem 18. Geburtstag
von
§ 209 davon abgehalten worden ist, erfüllende intime Beziehungen
einzugehen, die seiner Neigung entsprechen. Zusätzlich sprach der
Gerichtshof allen Beschwerdeführern auch einen Beitrag zu ihren
Anwaltskosten zu.
Derzeit sind vor
dem Menschenrechtsgerichtshof noch weitere sieben
Beschwerden von Opfern des § 209 anhängig., darunter zwei, in denen
der Gerichtshof im Vorjahr das Eilverfahren eingeleitet hat.
> Bundesregierung muß endlich handeln
Die Plattform gegen
§ 209, die bereits im Juni durch ein von ihr betreutes
Verfahren, die Aufhebung des § 209 durch den Verfassungsgerichtshof
bewirkt hat, fordert nun die rasche und vollständige Entschädigung
und
Rehabilitierung aller Opfer des § 209. Trotz Aufhebung des § 209 im
letzten
August erfolgte nicht nur keine Entschädigung der zahlreichen Opfer, die
nach wie vor im österreichweiten Strafregister vorgemerkt werden; sondern
es wurden sogar noch Verurteilungen auf Grund des außer Kraft getretenen
Gesetzes bestätigt, Strafmilderungen abgelehnt und die Entlassung Inhaftierter
hartnäckig verweigert. Das obwohl Häftlinge nach § 209 unzweifelhaft
Gewissensgefangene im Sinne des Mandats von Amnesty International sind.
"Wir rufen
die kommende Bundesregierung auf, nun endlich zu handeln und
die Opfer des § 209 rasch zu entschädigen und zu rehabilitieren",
sagt
Dr. Helmut Graupner, Sprecher der Plattform gegen § 209 und Anwalt der
drei Beschwerdeführer vor dem Menschenrechtsgerichtshof, "Es ist eine
ungeheuerliche Schande für unser Land, dass ein § 209-Gewissensgefangener
kurz vor Weihnachten sogar in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher
sein Leben lassen musste, weil ihn ein Wiener Gericht trotz der Aufhebung
des § 209 partout nicht entlassen wollte".
In der überkonfessionellen
und überparteilichen Plattform gegen § 209 haben
sich über 30 Organisationen zusammengeschlossen, um gegen das in §
209
StGB verankerte diskriminierende zusätzliche Sondermindestalter von 18
Jahren ausschließlich für homosexuelle Beziehungen zwischen Männern
(zusätzlich zur allgemeinen, für Heterosexuelle, Lesben und Schwule
gleichermaßen gültigen Mindestaltersgrenze von 14 Jahren) anzukämpfen.
Der Plattform gehören neben nahezu allen Vereinigungen der Homo-
sexuellenbewegung auch allgemeine Organisationen an, wie Aids-Hilfen,
die Kinder- und Jugendanwaltschaften Tirol und Wien, die Österreichische
Hochschülerschaft, die Bewährungshilfe, die Österreichische Gesellschaft
für Sexualforschung u.v.a.m.. Nach der Aufhebung des § 209 StGB dringt
die Plattform auf die Entlassung aller Gefangenen und die Rehabilitierung
und Entschädigung aller § 209-Opfer und beobachtet die Vollziehung
der
§ 209-Ersatzbestimmung, § 207b StGB.
Presseaussendung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte:
http://www.echr.coe.int/Eng/Press/2003/jan/L&VvAustriaandSLvAustriajudse.htm
Die Urteile des
Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Wortlaut:
http://hudoc.echr.coe.int/Hudoc1doc2/HEJUD/200301/l.-v.%20v.%20austria%20-%2039392jv.ch1b%2009012003e.doc
http://hudoc.echr.coe.int/Hudoc1doc2/HEJUD/200301/s.l.%20v.%20austria%20-%2045330jv.chb1%2009012003e.doc
Rückfragehinweis:
Plattform gegen § 209: 01/876 30 61, 0676/3094737,
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at
10.01.2003
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14 Court of Human Rights Condemns Austria for Persecution of
Gay Men
von: "PF209" <office@paragraph209.at>
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"Significant emotional and psychological impact"
>> European
Court of Human Rights Condemns Austria <<
>> for Persecution of Gay Men <<
* Platform Against
Art. 209 calls for immediate rehabilitation
* and compensation of all victims
> With two judgments published yesterday the European Court of Human
> Rights condemned Austria for its years of criminal persecution of gay and
> bisexual men. The age of consent of 18 years for male same-sex relations,
> contained in former Art. 209 Criminal Code, violated fundamental human
> rights, the Strasbourg judges held unanimously.
The Court with its judgments gave way to the applications of two gay men
convicted to suspended prison terms under the anti-homosexual criminal law
Art. 209 CC and to the application of a 17-year-old adolescent who asserted
his right to sexual self-determination.
It found no justification
for the special age-of-consent of 18 years for male
homosexual relations, since on the one hand according to recent scientific
evidence sexual orientation is fixed before puberty and on the other hand the
majority of European states does not have such laws anymore. The Court
specifically criticized the 1996 refusal of the Austrian parliament to lift
Art. 209 despite the fact that its members, through the 1995 hearing of experts,
already
have been aware of the lack of justification for the law.
> Repeal of Art. 209 did not end discrimination
Europe's highest
court in human rights affairs qualified discrimination of
homo- and bisexuals as serious as discrimination on the basis of race, origin,
colour and sex. The judges thereby explicitly held that the repeal of the law
from
the books last year did not terminate discrimination since Austria never
acknowledged Art. 209 and the criminal persecution based upon it as human rights
violations
and since Austria did not afford adequate redress for the victims. Also the
Austrian Constitutional Court, the Court said, did not acknowledge let alone
afforded redress for the violations of the Convention.
Austria has to
pay more than EUR 57.000,-- just satisfaction to the three
applicants. The two convicts have been awarded EUR 15.000,-- each as redress
for distress
and humiliation suffered by the criminal proceedings, in particular, by the
trial during which details of the applicant's most intimate private life were
laid open
in public. Those proceedings "have to be considered as profoundly destabilising
events
in the applicants' lives which had and, it cannot be excluded, continue to have
a
significant emotional and psychological impact on each of them", the Court
said. The
17-year-old adolescent, who always felt particularly attracted by men older
than
himself, has been awarded EUR 5.000,-- as redress for "the fact that the
applicant was
prevented from entering into relations corresponding to his disposition until
he
reached the age of eighteen". In addition the Court awarded each of the
applicants a
contribution to their costs and expenses for legal representation.
> Austrian government must act now
Platform Against
Art. 209, which already last June effected the repeal of
Art. 209 CC by the Austrian Constitutional Court, now calls for immediate and
comprehensive compensation and rehabilitation of all victims of Art. 209. Despite
the
repeal of the law last summer victims of Art. 209 have not been compensated
and they are
still registered in the nationwide registry of criminal offenders; non-final
convictions still have been confirmed by appeals courts, mitigation of sentences
been refused
and prisoners been denied release. This despite the fact that persons jailed
under
Art. 209 CC are undoubtedly prisoners of conscience within the mandate of
Amnesty International.
"We are calling
upon the upcoming federal government of Austria to act
immediately and to rehabilitate and compensate the victims of Art. 209",
says
Dr. Helmut Graupner, spokesperson for "Platform Against Art. 209"
and attorney
of the prisoner, "It is a disgraceful shame for our country that an Art.
209 prisoner of conscience even had to die in an institution for mentally abnormal
offenders around last Christmas because a Vienna court persistently refused
to
release him after the repeal of Art. 209."
The interdenominational
and supra-partisan Platform Against Article 209
comprises more than 30 organisations that joined in the fight against the discriminatory
supplemental minimum age of 18 years for homosexual relationships between
men only (in addition to the general age of consent of 14 for heterosexuals,
lesbians and gays alike), as set forth in article Art. 209 of the
Criminal Code. Nearly all associations of the homosexual movement, but also
general
organizations are members of the Platform, like AIDS-help-organisations, the
Ombudspersons for Children and Adolescents of the States of Vienna and Tyrol,
the Austrian National Student Union, the National Association of Probation,
the Austrian Society for Sexual Research, and many others more. After the repeal
of Art. 209 the Platform works for the release of all prisoners, for the
deletion of all verdicts from criminal records and for just satisfaction of
all victims
of Art. 209. In addition it monitors the enforcement of the new Art.
209-substitute-provision, Art. 207b Criminal Code.
Press release by
the European Court of Human Rights:
http://www.echr.coe.int/Eng/Press/2003/jan/L&VvAustriaandSLvAustriajudse.htm
The full text of the Court's judgments:
http://hudoc.echr.coe.int/Hudoc1doc2/HEJUD/200301/l.-v.%20v.%20austria%20-%2039392jv.ch1b%2009012003e.doc
http://hudoc.echr.coe.int/Hudoc1doc2/HEJUD/200301/s.l.%20v.%20austria%20-%2045330jv.chb1%2009012003e.doc
More information:
Platform Against Art. 209: +43/1/876 30 61, 0676/3094737,
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at
10.01.2003
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DISKUSSION
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15 Re MUND v. 10.1.: "roegi-Lügen im MUND" From:
turambar
von: <roegi@gmx.at>
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AIK weiter isoliert: Keine Diskussion mit Antisemiten!
In seiner Reaktion
auf meinen Eintrag vom 8. 1. meint G. Kernert für die
AIK, dass die Behauptung, bei der IKG wisse niemand etwas über eine Anfrage
der
AIK bezüglich der Teilnahme Dr. Muzicants an deren Podiumsdiskussion, eine
"glatte Erfindung" von mir sei. Knapp daneben ist auch daneben: Tatsächlich
müssen wohl interne Kommunikationsschwierigkeiten für die unterschiedlichen
Auskünfte der IKG verantwortlich sein. So oder so, die Hauptsache ist,
dass Dr.
Muzicant nie auf die Idee kommen würde, mit Menschen, welche die Vernichtung
Israels zum Ziel haben, auf einem öffentlichen Podium zu diskutieren.
Das gilt auch für die Grüne Landtagsabgeordnete Susanne Jerusalem:
Sie hat
heute gegenüber Medienvertretern ihre Teilnahme an der sonntäglichen
AIK-Diskussion abgesagt! Auch Frau Jerusalem nannte die AIK-Forderung nach der
Zerschlagung des jüdischen Staates als Hinderungsgrund.
Der Nationalbolschewismus hat in seinen Versuchen, sich ein "linkes"
Mäntelchen umzuhängen, einen weiteren Rückschlag erlitten. Die
AIK ist
dort, wo sie hingehört. Fragt sich nur, wie lange sie uns noch mit ihren
Tarn- und
Täuschungsmanövern nervt.
PS: Übrigens
ein tolle Leistung, zum Boykott einer Nazi-Veranstaltung
aufzurufen! AntifaschistInnen pflegen nämlich ohnehin nicht auf derartige
Veranstaltungen zu gehen, außer mit der Absicht diese zu verhindern...
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16 Net scho wieda - Gegen Krieg und Patriachat im MUND
von: <palinirus@t-online.at> (Martin Mair)
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Net scho wieda - Gegen Krieg und Patriachat im MUND
Mit Verwunderung
muss ich feststellen, dass die alten Krieger es wieder nicht
lassen koennen und sich im MUND offenbar wieder gegenseitig in der leidigen
Debatte rund um "Zionismus" befetzen muessen. Eine eingehende Analyse,
dessen was da vor geht, ist mir aus Zeitgruenden, aber auch, weil ich gerade
dabei bin, einiges zu den dahinter liegenden Grundproblemen maennlich-
patriachaler Formen von "Politik" zu lesen.
Immer nur den "Anderen"
boesen Willen ("Antisemitismus" oder "Zionismus")
zu unterstellen, das bringt niemanden weiter, heizt die Konflikte nur an. Was
ich das sehe, ist aufgeblasenes, maennlich-patriachales Balzverhalten. "(Nur)
Ich habe recht, die Anderen unrecht". Auf einer solchen Basis ist keine
Verstaendigung moeglich. Bei vielfaeltigen, langjaehrigen Konflikten nutzt es
ueberhaupt nichts, in der Vergangenheit herumzuwuehlen und einzelne Fakten
herauszukramen und diese den Anderen um die Ohren zu knallen und die
Widersprueche und Ungereimtheiten des "eigenen Lagers" zu leugnen.
Die
ideologiesierende Lagerbildung fuehrt letztlich nur zu Krieg und daher
lehne ich
jede Form von durch feste Ideologien gestuetzte Lagerbildung ab.
Es ist auch schon
so traurig genug, was von diversen politischen Grueppchen
in den MUND an iedologisierenden Beitraegen eingespeist wird. Die maennliche
Lust am Krieg, an der Immunisierung des "eigenen Lagers" und der Verteufelung
der Anderen, die mehr oder weniger als die absolut Boesen dargestellt werden,
selbst ist mann immer das arme, unschuldige "Opfer", und die Anderen
sind
immer nur die schuldigen Taeter, hat in der Geschichte der Menschheit schon
viel zu viel Schaden angestellt. Ich bitte daher die Kombattanten sich doch
einmal einzuhalten und die eigenen Ideologien und den eigenen Sprachgebrauch
kritisch zu hinterfragen, ob sie denn ueberhaupt noch zu einem Dialog zwischen
Menschen faehig sind.
Ich finde es traurig,
dass im MUND so wenig - eigentlich gar keine - Beitraege
eingespeist werden, die sich damit auseinandersetzen, wie die wohl
unvermeidlichen politisches Auseinandersetzungen in einer menschlicheren
Art und Weise ausgetragen werden, dass Verstaendigung zwischen den
einzelnen Gruppen/Menschen moeglich wird. Solange "die Linke" (was
immer
das sein soll) noch immer an patriachalen Formen ideologisierende Politik
festhaelt, braucht sich niemand zu wundern, warum "die Linke" an Einfluss
in der Politik bzw. unter den Menschen verliert. Was mitunter an Argumenten
vorgebracht wird, um sich ja nicht mit den eigenen Unzulaenglichkeiten
auseinanderzusetzen, erscheint mir mitunter ausgesprochen abstrus. Den
Unterdrueckten gibt es auch im Unterdrueckten (siehe Paolo Freire), die
alleinige "Schuld" laesst sich ausgesprochen selten nur einer Streitpartei
oder Person zuordnen. Ueber Andere zu richten bringt ausgesprochen selten
eine Loesung eines Problem.
Probleme zwischen
Menschen koennen nur dann geloest werden, wenn
MITeinander geredet wird, und nicht GEGENeinander polemisiert wird.
Gerade in Hinblick auf die Israel/Palaestina sowie Antisemitismus/Zionismus-
Debatten seit auf den israelischen Psychologen Dan Bar On verwiesen, der
mit seinem Ansatz der TRT-Gruppen (To Reflect and Trust) gezeigt hat, dass
wirkliche Verstaendigung nur von Mensch zu Mensch moeglich ist, wenn all
der Schrott des politischen Ueberbaus einmal weggelassen wird. Bevor weiter
herumpolitisiert wird, kann ich den grossen maennlichen Helden der politischen
Graebenkaempfe nur empfehlen, mit den politischen Kriegen einmal halt zu
machen und sich mit Fragen der menschlichen Kommunikation
auseinanderzusetzen. Die "Anderen" einmal zu fragen, wie denn so ihr
Leben
verlaufen ist, warum dies und jenes ihnen ein Anliegen ist, sich einfach auf
Menschen einzulassen, kann so manchen Konflikt wenn schon nicht beheben,
so doch entschaerfen.
Ein paar Literaturtipps,
die Anstoesse zur Ueberwindung der Kriege der
Maenner geben koennte:
Dan Bar-On: Die
"Anderen in uns". Dialog als Modell der interkulturellen
Konfliktbewaeltigung
Dan Bar-On (Hrsg.): Den Abgrund ueberbruecken. Mit persoenlicher Geschichte
politischen Feindschaften begegnen.
Kurze Info dazu unter:
http://www.stiftung.koerber.de/oeffentlichkeit/edition/politik_und_gesellschaft/index.html
Deborah Tannen:
Du kannst mich einfach nicht verstehen. Warum Maenner und
Frauen aneinander vorbeireden.
Tannen legt auch
recht anschaulich die patriachale Sozialisation der Buben
in den
Bubengruppen dar, wo es eben sehr um hierachische Positionen geht und um die
Neigung der - ach so heroischen - Buben, mehr ueber Dinge als Menschen bzw.
Beziehungen zu reden. Das typisch "maennliche" Sprachverhalten scheint
mir im
MUND ausgesprochen vorzuHERRschen (darum wohl auch die geringe Beteiligung
von Frauen und Immigranten).
Schon vor laengerer Zeit gelesen:
Paolo Freire: Paedogogik der Unterdrueckten
Emanzipation ist
so einfach nicht, will doch auch der Unterdruecker in einem
selbst ueberwunden werden. Und auch der Unterdruecker beschaedigt sich selbst,
indem er Andere unterdrueckt. Ein Klassiker, der leider immer noch aktuell ist.
Norbert Elias:
Individuum und Gesellschaft
Elias hoffte, dass, wenn Menschen sich vermehrt um die eigene individuelle
Identitaet bemuehen, diese verdammten kollektiven Identitaeten (voelkische/
"rassische", nationale, religioese, kulturelle), die zu so viel Streit
und
Krieg
fuehren, ueberwunden und ein egalitaeres "Weltbuergertum" entstehen
koennte,
und die alten kollektiven Identitaeten dann nur noch im Museum zu bewundern
waeren, von denen jeder Mensch nach eigenen Belieben sich seine Anregungen
holen mag. (Das Buch koennte ruhig etwas duenner und konkreter sein, typisch
Sozialwissenschafter halt)
Was ich vor laengerer
Zeit (ausgeborgterweise) gelesen habe, aber mir in
naechster Zeit kaufen moechte:
Karl Mannheim: Ueber Ideologie und Utopie.
Tja, das Ideologisieren
ist des Mannes Lust. Die Forderung Mannheims an
die "Intellektuellen" gegenueber rechten wie linken Ideologien gleichermassen
eine kritische Haltung einzunehmen halte ich nach wie vor fuer hochaktuell.
Hannah Ahrendt: Vita Activa
Mag etwas verstaubt
sein, aber die Auseinandersetzung mit der Frage, was
denn Politik bzw. Demokratie ursprunglich (im alten Griechenland) gemeint
sein koennte, liefert immer noch gute Anregungen, zumal Hannah Ahrendt -
im Vergleich zu vielen Kollegen aus dem deutschen Sprachraum) einen sehr
verstaendigungsorientierten Stil hat und nicht drei Viertel eines Buches mit
der Kritik an den Kollegen (Konkurrenten) vollmuellt.
Und ueberhaupt
finde ich es nuetzlich, ab und zu aus den konkreten
politischen Scharmuetzel herauszutreten und sich auch mal mit
grundlegenderen Fragen des menschlichen Zusammenlebens zu beschaeftigen.
Ich waere gerne
bereit da meinen Beitrag zu leisten, vorausgesetzt es finden
sich Menschen guten Willens, die in gemeinsamen Dialog etwas aufbauen
wollen und nicht bloß bei den "Anderen" etwas zerstoeren wollen.
Dass fuer eingefleischte
Ideologisten, die keinen Widerspruch dulden, der
menschliche Dialog eine Zumutung ist, weiss ich eh schon, aber diese
Zumutung ist einfach notwendig und die lass ich mir von niemand ausreden,
auch mit Gewaltandrohung nicht.
Je mehr ich mich
mit derartigen Grundfragen auseinandersetze, desto fremder
wird mir das was sich da mitunter im MUND als "links" darstellen will.
Im Kopfe
schwebt mir daher in Bruchstuecken ein Text unter dem Titel "Ein Lob der
Heimatlosigkeit" vor, denn wer nicht bereit zum gehen ist, der laeuft Gefahr
sich in seiner eigenen (ideologischen) Festung einzugraben und verdammt
sich selbst dazu den ewigen Krieg gegen die "Anderen" zu fuehren.
Ob das sich lohnt, moege ein jeder sich selbst fragen.
Ich jedenfalls
halte das Vagabundieren fuer viel schoener, ermoeglicht es mir
doch, mich auf den Weg zu machen und anderen Menschen zu begegnen.
P.S.: Ich finde
es traurig, dass der alte Wortkrieger Karl Pfeiffer keine
E-Mail-Adresse angibt und sich so einem persoenlichen Auseinandersetzung
oder gar einem Dialog widersetzt. Als eine Grundregel fuer Beitraege im MUND
empfehle ich, dass nur Beitraege wiedergeben werden, wo eine Meoglichkeit
zur direkten Kommunikation mit dem/der Autor/in besteht.
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Redaktionsschluss:
10. 1. 2003, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Edgar Ernstbrunner
zusammengestellt
Fehler möge frau/man mir nachsehen!