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1 Que(e)r-Beisl am 7. Jaenner / Differenz - Mainstream oder Kritik?
Von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
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Mittwoch 7. Jaenner:
Differenz - Mainstream oder Kritik?
Differenzen zwischen Frauen: Seit dem Beginn der Neunziger Jahre
ist die
feministische Kritik an einer universal angenommenen Schwesternschaft
auch im deutschsprachigen Raum populaer geworden. Die neue
Aufmerksamkeit, die vor allem von postmodern-feministischer Seite
gegenueber den multiplen weiblichen Identitaeten eingefordert wird,
reiht sich ein in die Betonung von Verschiedenheit, Pluralitaet
und des
Lokalen eine Entwicklung, die die Beschaeftigung mit
Geschlechterverhaeltnis und Gesellschaft in den Hintergrund hat
treten
lassen.
Es stellt sich daher die Frage, ob die Debatte um die Differenzen
die
feministische Kritik- und Handlungsfaehigkeit wirklich erweitert
hat.
Kann der zerteilende Blick ueberhaupt noch emanzipatorische Perspektiven
freilegen?
Buchpraesentation mit der Autorin. Jutta Sommerbauer: Differenzen
zwischen Frauen. Zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen
Feminismus. Muenster 2003
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr
Naechste Woche: Obdachlosigkeit - Was tun!
Vollstaendiges Monatsprogramm auf http://www.raw.at im Bereich Que(e)r
--
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2 Que(e)r-Beisl im Jaenner
Von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
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Hallo liebe Leute!
Zwei Wochen haben wir jetzt Feiertags-bedingt blau gemacht, aber
dafuer
gehts jetzt ab dem 7.1. wieder richtig los mit dem Que(e)r-Beisl.
Aber
machen wirs kurz: Viel Spass mit dem Jaenner-Programm!!!
eure BeislmacherInnen
+++
Gilt fuer alle Veranstaltungen:
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Veranstaltungsbeginn: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24:00 Uhr
Der Eintritt ist immer kostenlos!!!
+++
Mittwoch 7. Jaenner:
Differenz - Mainstream oder Kritik?
Differenzen zwischen Frauen: Seit dem Beginn der Neunziger Jahre
ist die
feministische Kritik an einer universal angenommenen Schwesternschaft
auch im deutschsprachigen Raum populaer geworden. Die neue
Aufmerksamkeit, die vor allem von postmodern-feministischer Seite
gegenueber den multiplen weiblichen Identitaeten eingefordert wird,
reiht sich ein in die Betonung von Verschiedenheit, Pluralitaet
und des
Lokalen eine Entwicklung, die die Beschaeftigung mit
Geschlechterverhaeltnis und Gesellschaft in den Hintergrund hat
treten
lassen.
Es stellt sich daher die Frage, ob die Debatte um die Differenzen
die
feministische Kritik- und Handlungsfaehigkeit wirklich erweitert
hat.
Kann der zerteilende Blick ueberhaupt noch emanzipatorische Perspektiven
freilegen?
Buchpraesentation mit der Autorin. Jutta Sommerbauer: Differenzen
zwischen Frauen. Zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen
Feminismus. Muenster 2003
+++
Mittwoch 14. Jaenner:
Obdachlosigkeit - Was tun!
In Oesterreich muessen taeglich tausende Menschen auf der Strasse
schlafen und es werden immer mehr. Zur gleichen Zeit stehen hunderte
Gebaeude mit intakter Infrastruktur leer. Am Freitag, den 28.11.2003,
hat die Stadt Wien auch noch das Obdachlosenheim Meldemannstrasse,
das
400 weitere Schlafplaetze bieten koennte, mitten im Winter zugesperrt.
Schon am naechsten Tag haben ca. 50 Menschen beschlossen dem Irrsinn
etwas entgegenzusetzen und das Gebaeude auf eigene Faust
wiederzueroeffnen. Bereits gegen Mittag raeumte aber die Einsatzgruppe
WEGA die Besetzung.
Zwei AktivistInnen werden ueber den Verlauf der Besetzung und
Hintergruende berichten, zusaetzlich wird die aus dem Vorfall
hervorgegangene Kampagne vorgestellt.
Infos zur Kampagne auf: www.winternotquartiere.at.tt
+++
Mittwoch 21. Jaenner:
SMASH DEN ORGPLAN!
Im Rahmen des neuen UG 02 schuf Rektor Winckler im November 2003,
mehr
oder weniger im Alleingang, den Organisationsplan der Uni Wien.
Dieser
beinhaltet vor allem die Diktatur des Rektorats und die Abschaffung
der
studentischen Mitbestimmung - eine denkbar schlechte Voraussetzung
fuer
die AkademikerInnen von morgen also. Frei nach dem Motto Demokratie
wozu? entwickelte Winckler seine Vorstellung der perfekten Uniwelt.
Doch
die Studierenden der Alma Mater sind zum Widerstand bereit, um dem
Chaos, das ab 1.1.2004 an der Universitaet Wien herrschen wird,
entgegen
zu treten.
Aus diesem Grund findet ein kleiner Vortrag von Vera Schwarz von
der OeH
Uni Wien mit anschliessender Diskussion statt, um ueber den aktuellen
Stand, sowie ueber moegliche weitere Vorgehensweisen zu berichten.
+++
Mittwoch 28. Jaenner:
LADYFEST - wien und anderswo. LAUT is wonderful
das LADYFEST ist eine plattform fuer feministische, queer und
transgender kultur und entwickelte sich aus der Do-It-Yourself kultur
der riotgrrrlbewegung. diese entstand anfang der 90er in den USA
aus der
weiss und maennlich konnotierten punkbewegung, jedoch entdeckten
mode
und musikindustrie bald das praedikat der rebellischen grrrls fuer
sich
und aus grrrl wurde girlie, ein stigmatisierter markenbegriff ohne
politisch-feministische aussage. also eigneten sich die ehemaligen
riotgrrrls den begriff LADY an, als neue passendere identitaet:
das
erste LADYFEST fand im jahr 2000 in olympia/USA statt. und das erste
LADYFEST WIEN gibts im juni 2004!!!
wir wollen musik machen und hoeren, netzwerke ausbauen, tanzen,
raeume
einnehmen, freiraeume schaffen, diskutieren, schreien, laut sein
und
sexistische kapitalistische und rassistische strukturen smashen.
LADY
wird bewusst nicht biologistisch verstanden, im gegenteil, ladyfest
fights zwangsheterosexualitaet und zweigeschlechtlichkeit!
einige mitorganisatorinnen und interessierte reden ueber geschichte
und
plaene.
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3 WG: Donnerstag 8.1.
Von: "August Faschang" <august.faschang@oeticket.com>
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>
> Auch am Donnerstag (8.1.) gibt es zusätzlich zur wöchentlichen
Mahnwache gegen Schwarzblau vor dem Kanzleramt wieder einen Speakerscorner,
diesmal mit einem Referat zum Thema "Der Übergang von
der keynesianistisch- wohlfahrtsstaatlichen Regulation zur schumpeterianisch-
arbeitszentrierten Regulation gesellschaftlicher Prozesse und deren
Etablierung (=Schwarz/Blau)." Übrigens, wenn die Begrifflichkeit
erklärt wird, ist es recht verständlich, worums geht.
>
> Treffpunkt ist um 19Uhr45 Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz, Beginn
20Uhr. Und danach sind wieder alle Teilnehmerinnen im Stammlokal
in der Neustiftgasse willkommen!
>
> weitere Termintipps:
> Montag (5.1.), 19Uhr: Treffen zur Zukunft der Kampagne und
der Verhandlungen zur Meldemannstraße (Amerlinghaus, Stiftgasse
8).
> Donnerstag (8.1.), 17Uhr: Widerstandslesung (Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz).
> 20Uhr: Speakerscorner "Von Keynes zu Schumpeter",
siehe oben.
>
> Weiterverbreitung erwünscht!
>
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4 Veranstaltung: Der Iraq nach Saddam Hussein
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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Der Iraq nach Saddam Hussein
Tausende IraqerInnen feierten im Dezember die Festnahme Saddam Husseins.
Während die Mehrheit der iraqischen Bevölkerung versucht
einen neuen demokratischen Iraq aufzubauen, geht allerdings der
Terror von Ba´thisten und Anhängern der al-Qaida im Land
weiter. Die mediale Präsenz dieser Anschläge verdeckt
in Europa oft auch die Fortschritte die es trotz aller Hindernisse
gibt.
Der Mitbegründer der seit 13 Jahren im Nordiraq tätigen
Hilfsorganisation Wadi e. V., Thomas von der Osten-Sacken, bereiste
nach dem Sturz des Ba´th-Regimes mehrmals den Iraq und berichtet
über die aktuelle politische und soziale Situation im Iraq.
Mittwoch 14. Jänner 2004, 19.00h, Grünes Haus, Lindengasse
40, 1070 Wien
eine gemeinsame Veranstaltung von Wadi und der Grünalternativen
Jugend Wien (GAJ)
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Wadi e.V. - Aussenstelle Wien
Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 56001 069 352
Bank Austria Creditanstalt BLZ 12000
Spendenkonto in Deutschland
Kontonummer 612305-602
bei der Postbank Frankfurt/M. BLZ: 500 100 60
Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi e. V. und
politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
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5 Fwd: Forschungen zur österreichi schen Nachkriegsjustiz:
Vortragsreihe
Von: Irene Messinger <Irene.Messinger@blackbox.at>
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Begin forwarded Message from "claudia Kuretsidis-Haider"
<kuretsidis@hotmail.com>,
Sat, 03 Jan 2004 16:40:32 +0100 (MET):
Forschungen zur österreichischen Nachkriegsjustiz
Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung
A-1020 Wien, Praterstern 1
Telefon: 01/216 19 62
Fax: 01/214 89 18
eMail: office@jud-institut-wien.at
Kursnummer: V 915/AK
Koordination: Dr. Claudia Kuretsidis-Haider
Jeweils Mittwoch: 7./ 14./ 21./ 28. Jänner um 18.30 Uhr
Gebühr: € 6,-
»Im Namen der Republik Österreich« - Die Ahndung
von Verbrechen an Juden
und Jüdinnen vor österreichischen Gerichten nach 1945
Die Beteiligung von ÖsterreicherInnen an nationalsozialistischen
Gewaltverbrechen wurde erstmals vom damaligen Bundeskanzler Franz
Vranitzky in einer im Juli 1991 gehaltenen Rede vor dem österreichischen
Nationalrat einbekannt. Österreichische Nationalsozialisten
zählten als
Lagerkommandanten sowie als Organisatoren von Massentötungen
außerhalb
der Vernichtungslager zu den Haupttätern des Holocaust, laut
Simon
Wiesenthal war ihr Anteil daran überproportional groß.
Nach 1945 führten
österreichische Gerichte auf der Grundlage österreichischer
Gesetze
Prozesse wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen durch. Unter
welchen Voraussetzungen, vor welchem Hintergrund und in welcher
Art und
Weise die Verbrechen an Juden und Jüdinnen in Österreich
geahndet
wurden, ist Gegenstand der Vortragsreihe des Teams der "Zentralen
österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz".
7. Jänner: Dr. Claudia Kuretsidis-Haider und Dr. Winfried
R. Garscha:
»Nicht Härte, nicht Milde, sondern Gerechtigkeit«
- Überblick über
Verfahren vor österreichischen Gerichten und ein Vergleich
mit
Deutschland
14. Jänner: Mag. Eva Holpfer: Die »Reichskristallnacht«
vor Gericht -
Die justizielle Ahndung von Verbrechen im Zuge des Novemberpogroms
1938
21. Jänner: Mag. Susanne Uslu-Pauer: »Hunderte jüdische
Zwangsarbeiter
niedergemetzelt« - Todesmärsche ungarischer Juden und
ihre Ahndung durch
österreichische Gerichte
28. Jänner: Mag. Sabine Loitfellner: »Im Vorhof der Vernichtung«
-
Österreichische Nachkriegsprozesse wegen nationalsozialistischer
Gewaltverbrechen im KZ Auschwitz
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6 Einladung Forum Sexualität
Von: "RA Dr. Helmut Graupner" <hg@graupner.at>
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Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS)
1060 Wien, Windmühlgasse 15/7; Tel: 01/585 69 60, Email: office@oegs.net
Erstes Forum Sexualität
der Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung
(ÖGS)
gemeinsam mit
- Bezirksvorstehung Mariahilf
- Rechtskomitee Lambda
- Sexualberatungsstelle COURAGE
Thema:
Sexualität: Bedrohung oder Menschenrecht?
17jährige „Kinder“ und sexuelle Belästigung
in der Strafrechtsreform 2004
Der Regierungsentwurf für ein neues Sexualstrafrecht bringt
nicht nur verstärkten Schutz gegen sexuelle Gewalt, sondern
auch noch nie dagewesene Eingriffe in das Sexualleben der ÖsterreicherInnen.
So soll der im Vorjahr als Ersatz für das antihomosexuelle
Sonderstrafgesetz § 209 eingeführte § 207b StGB („Sexueller
Missbrauch von Jugendlichen“) erheblich verschärft werden.
Die für Kinder zugeschnittenen Strafbestimmungen gegen Kinderpornografie
sollen auf 14 bis 18jährige Jugendliche ausgedehnt werden mit
absurden Konsequenzen und massiven Einschränkungen der sexuellen
Selbstbestimmung Jugendlicher (Stichwort "Nacktbildverbot",
Kriminalisierung erotischer Bilder in legalen Beziehungen). Schließlich
birgt ein uferloser Tatbestand der “sexuellen Belästigung“
die Gefahr der Kriminalisierung unvorsichtiger Liebespaare. Sexualität
wird vor allem als Bedrohung behandelt und nicht als wertvolles
Rechtsgut, das umfassend zu schützen ist.
DiskutantInnen am Podium
a.. Leitender StA Dr. Christian Manquet, BMJ
b.. Univ.-Prof. Dr. Ernst Berger, Kinder- und Jugendpsychiater (Neurologisches
Zentrum Rosenhügel)
c.. Dr. Lilian Hofmeister, Expertin für Menschenrechte und
Genderfragen, Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofs
d.. Dr. Anton Schmid, Kinder- und Jugendanwalt, Wien
e.. Univ.-Lekt. Dr. Rotraud Perner, Psycho- und Sexualtherapeutin,
ÖGS
f.. Dr. Helmut Graupner, Rechtsanwalt, Sexualstrafrechtsexperte
g.. Mag. Johannes Wahala, Vorsitzender der ÖGS, Leiter der
Beratungsstelle COURAGE
Zum Forum eingeladen sind die JustizsprecherInnen der Parlamentsparteien
- NRAbg. Mag. Dr. Maria Theresia Fekter, ÖVP
- NRAbg. Dr. Johannes Jarolim, SPÖ
- NRAbg. Dr. Helene Partik.Pablé, FPÖ
- NRAbg. Mag. Terezija Stoisits, Die Grünen
Begrüßung: Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann
Moderation: Irene Brickner, Standard
Ort: Bezirksvorstehung Mariahilf, 1060 Wien, Amerlingstraße
11, Festsaal
Termin: Dienstag, 20. 01. 2004, um 20.00 Uhr (voraussichtliches
Ende 22.30 Uhr)
Alle InteressentInnen sind herzlich eingeladen!!!
____
Beratungsstelle COURAGE
für gleichgeschlechtliche und transGender Lebensweisen
Windmühlgasse 15/1/7, A - 1060 Wien
Tel.: + 43 1 585 69 66, Fax: + 43 1 585 69 61
info@courage-beratung.at www.courage-beratung.at
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7 Infoladen-Videoabende
Von: infoladen wels <infoladen-wels@liwest.at>
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Hallo!
Am 09.01.2004 zeigt der Infoladen Wels ab 19 Uhr den Film "Bowling
for Columbine" von Michael Moore. Eine Woche später, am
16.01.2004, zeigen wir ab 19 Uhr den Film "Roger & Me",
ebenfalls von Michael Moore. Der Eintritt ist wie immer frei. Im
folgenden findet Ihr Beschreibungen der beiden Filme. Wir freuen
uns auf Euer zahlreiches Kommen,
Euer Infoladen Wels
(Spitalhof 3, 4600 Wels)
Bowling for Columbine (2002)
"Der Morgen des 20. April 1999 sah nach einem ganz normalen
Tag in Amerika aus. Farmer bestellten ihre Felder, Milchmänner
lieferten Milchflaschen aus, der Präsident ließ ein Land
bombardieren, dessen Namen wir nicht einmal aussprechen können."
Und in Littleton gingen die Schüler Dylan Klebold und Eric
Harris zum Bowling. Nur Stunden später richteten sie in ihrer
Schule, der Columbine Highschool, ein Massaker an, das zwölf
Schüler und einen Lehrer das Leben kostet. Die Munition holten
sie sich aus dem Supermarkt um die Ecke. Seine Studie über
den Waffenfetischismus in den USA startet Michael Moore in Littleton,
Colorado, dem Sitz von Lockheed Martin, der fast die ganze Kleinstadt
in Brot und Arbeit hält.
Doch Michael Moore reist durchs halbe Land, um sich ein Bild zu
machen, und so wird "Bowling For Columbine" eine provozierende,
überaus üppige Materialsammlung über Schusswaffen
und das Gewaltproblem aus der Sicht eines linken amerikanischen
Intellektuellen und Satirikers. Moore montiert Interviews, Polizeivideos,
Trickfilme, TV-Ausschnitte und persönliche Kommentare zu einer
dynamischen Mixtur mit klarer Hauptaussage: "Es ist eine historisch
gewachsene Angst, die ein Klima der Gewalt erzeugt."
Aber Angst wovor? Was lässt Jugendliche wie Dylan Klebold und
Eric Harris um sich schießen? Warum sterben in den USA jedes
Jahr mehr als 10.000 Menschen durch Pistolen- und Gewehrkugeln?
Charlton Heston verlässt wortlos den Raum...
Die Ergebnisse seiner Recherchen verdichtet Moore zu einer erschreckenden
und spannenden Angst-Soziologie der US-Gesellschaft. Weiße
Jugendliche und Schulabbrecher erzählen von hausgemachten Bomben
und ihrer Angst, in einer erfolgsorientierten Gesellschaft als Versager
dazustehen. Schwer bewaffnete Bürgermilizen stellen sich als
verantwortungsvolle Bürger dar, deren "patriotische Pflicht"
es ist, sich und ihre Familien vor Bedrohung zu schützen. Die
Medien nehmen vor allem einzelne Gewalttaten wahr und machen in
einer aufgeheizten Atmosphäre Quote, ohne sich um die strukturellen
Ursachen zu kümmern. An der Angst verdienen viele, macht Moore
klar: Medien, Waffenhersteller, Politiker und eben Supermärkte
mit Munitionsdepot.
Die auf der Geschichte der Sklaverei beruhende "Angst vor dem
schwarzen Mann" erzeugt ein Gefühl der Unsicherheit. Und
diese Stimmungslage wird in Moores Augen durch die unverantwortliche
Politik der US-Regierung gestützt, die nichts gegen Armut und
Ungerechtigkeit unternimmt, stattdessen aber eigene Aggression als
verantwortungsvolle Akte der Verteidigung darstellen kann.
Moores Ansatz ist vielfältig und hätte bei zwei Stunden
Filmlänge etwas mehr Struktur verdient. Der zumeist laute und
schnell geschnittene Film ist ganz bewusst parteiisch, unausgewogen
und anstrengend. Wirkliche Kraft jenseits von Pathos und Ironie
entfaltet er jedoch in den Momenten, in denen er leise und genau
beobachtet.
Michael Moore befragt den Hollywoodstar Charlton Heston als Symbolfigur
der Waffenlobby, der National Rifle Association: Warum er nur wenige
Tage nach dem Massaker von Littleton gerade dort aufgetreten sei?
Warum er auch kurz nach einer anderen Tat, bei der ein sechsjähriger
Junge ein gleichaltriges Mädchen in einer Grundschule erschoss,
in der betroffenen Kleinstadt für Pistolen geworben habe? Der
starke alte Mann Heston, anfangs noch von Bürgerrechten und
Verantwortung schwadronierend, bricht das Interview ab, als er mit
dem Foto eines Opfers konfrontiert wird, steht wortlos auf und verlässt
den Raum.
Roger & Me (1989) Als das amerikanische Money-Magazin seine
Heimatstadt Flint, Michigan, zur Stadt mit den schlechtesten Lebensbedingungen
kürte, war dies für den Journalisten und Filmemacher Michael
Moores 1989 der Anlass, einen der erfolgreichsten Dokumentarfilme
aller Zeiten zu drehen: Roger & Me.
Titel gebend ist Moores dreijährige Odyssee, Roger Smith, den
Vorstandsvorsitzenden von General Motors, zum Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen
und dessen Folgen in Flint vor der Kamera befragen zu können.
Trotz Rekordgewinnen hatte General Motors, der Hauptarbeitgeber
der Stadt, in den 80er-Jahren mehrere Werke in Flint geschlossen
und damit die soziale Verelendung der Stadt und ihrer Bewohner herbeigeführt.
Alle Versuche, andere Industrien anzusiedeln, scheiterten.
Mit beißendem Zynismus schildert Moore -- ohne dabei das reale
Elend auszusparen -- die Schicksale der Bewohner der Stadt, die
sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlagen. Einige versuchen,
sich mit Gelegenheitsjobs durchzuschlagen, andere verdienen jetzt
als Gefängniswärter ihren Lebensunterhalt. Eine Frau verkauft
Hasen, die sie im Garten züchtet -- wahlweise als Haustiere
oder als Braten --, um ihre Familie zu ernähren. Einzig die
lokalen Ordnungshüter können aufgrund der vielen Zwangsräumungen
nicht über mangelnde Beschäftigung klagen.
Der Film ist ein kleines Meisterwerk, wenn auch streng genommen
nicht wirklich ein Dokumentarfilm, da Moore hemmungslos subjektiv
ist und selbst eine wesentliche Rolle in seinem bitterbösen
Anschlag auf das kapitalistische System spielt. Roger & Me wirft
einen schockierenden Blick auf die Schattenseiten des amerikanischen
Traums. Moores ironischer Blick für die skurrilen Details spart
nicht an Humor, aber manchmal bleibt einem das Lachen auch im Halse
stecken. Mit den Fakten nimmt es der unkonventionelle Filmemacher,
der die Gewinne aus einem Bingo-Spiel in seinen ersten Film investierte,
nicht immer so genau, aber das mindert das Vergnügen an der
vor Sarkasmus nur so triefenden Realsatire nicht wirklich.
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8 Fw: Medieninformation: Friedensvolksbegehren: Wir werden dem HBP
auf seinem Holzweg nicht folgen!
Von: "Friedensvolksbegehren" <office@friedensvolksbegehren.at>
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Plattform "Neutralität statt Euro-Armee!"
p. A.: Friedenswerkstatt Linz
Waltherstr. 15, 4020 Linz
Tel.: 0732-771094
E-Mail: office@friedensvolksbegehren.at
Web: www.friedensvolksbegehren.at
Medieninformation
Die Träger des Friedensvolksbegehrens zur Neujahrsrede des
Bundespräsidenten:
Wir werden dem HBP auf seinem Holzweg nicht folgen. Statt Unterordnung
Österreichs unter ein militarisiertes Kerneuropa fordern wir
die Umsetzung der Forderungen des Friedensvolksbegehrens: "Ja
zur Neutralität! Keine Teilnahme an der EU-Armee! Keine Anbindung
an die Nato! Soziale Sicherheit statt Aufrüstung!"
In seiner Neujahrsrede erklärte Bundespräsident Klestil
das Jahr 2004 zu einem entscheidenden Jahr für die Zukunft
der Neutralität. Er forderte dabei im Geiste der "europäischen,
solidarischen Zukunft" die volle Teilnahme Österreichs
an einer gemeinsamen Verteidigungspolitik und die offene Abschaffung
der Neutralität. Klestil gehört offensichtlich zu jenen,
die nach dem Scheitern des Brüsseler Verfassungsgipfels die
volle Unterordnung Österreichs unter ein militarisiertes Kerneuropa
betreiben. Bei "Kerneuropa" geht es weder um Solidarität
noch um die Integration Europas. "Kerneuropa" heißt:
* Die Zentralisierung der Entscheidungsstrukturen im Militärbereich
unter deutsch-französischem Kommando. Mitbestimmung, wie oft
wichtigtuerisch vorgetragen wird, steht nicht auf der Tagesordnung.
* Die uneingeschränkte Teilnahme Österreichs an globalen
Militärinterventionen unter deutsch-französischem Kommando.
* Aufrüstung statt sozialer Sicherheit. Das österreichische
Verteidigungsbudget muß für die Entfaltung eines EU-militär-industriellen
Komplexes zumindest verdoppelt werden.
* Die Spaltung Europas: Mit dem Beitritt 10 neuer Mitgliedsstaaten
entsteht ein einheitlicher Markt für 450 Millionen Menschen
ohne sozialen Ausgleich, voller Kapitalmobilität bei eingeschränkter
Mobilität der Arbeitskräfte. Dies wird Europa spalten.
Statt notwendiger internationaler Vereinbarungen zur Beschränkung
der Kapitalmobilität werden Erpressung und Kommando auf die
Tagesordnung gesetzt.
* Die Beförderung von Haltungen des Chauvinismus, der Überheblichkeit
gegenüber den Schwachen.
Österreich muß sich den Plänen zur Etablierung eines
deutsch-französischen Direktoriums über Europa widersetzen.
Ein neutrales, souveränes Österreich ist Voraussetzung,
um
* das Gewaltmonopol der Vereinten Nationen und der OSZE in Europa
wiederherzustellen.
* internationale Intitiativen für Abrüstung, insbesondere
die vollständige Abrüstung von Massenvernichtungswaffen,
zu entwickeln
* europäische Initiativen zur Durchsetzung der Priorität
von sozialer und ökologischer Entwicklung vor der Mobilität
von Waren und Kapital durchzusetzen.
Die wachsende Unterstützung für das Friedensvolksbegehren
zeigt: Die Forderungen des Friedensvolksbegehrens: "Ja zur
Neutralität! Keine Teilnahme an der EU-Armee! Keine Anbindung
an die Nato! Soziale Sicherheit statt Aufrüstung!" sind
aktuell wichtig, im Interesse und im Sinne der Mehrheit der Menschen,
das einzig zukunftsfähige Konzept.
Klaus Heidegger (Pax Christ Tirol), 05223-44398
Ulrike Koushan (Friedenswerkstatt Linz in Salzburg), 0662-648911
Rosi Krenn (ARGE Wehrdienstverweigerung u. Gewaltfreiheit),0699-12115985
Boris Lechthaler (Friedenswerkstatt Linz), 0664-7607937
Franz Luger (Pax Christi OÖ)
Gerald Oberansmayr (Friedenswerkstatt Linz), 0732-771094
Andreas Pecha (Wiener Friedensbewegung), 01-7965021
Veronika Rochhart (Steirische Friedensplattform), 0699-10582411
Johann Schögler (Steirische Friedensplattform), 0316-402664
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9 Jahresrückblick
Von: initiative minderheiten <initiative.minderheiten@chello.at>
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Die Initiative Minderheiten blickt zurück auf das vergangene
Jahr und bieten einen kritischen und kompakten Überblick über
die wichtigsten politischen Ereignisse im Themenbereich Minderheiten,
Menschenrechte und (Anti-)rassismus in Österreich und international
im Jahr 2003.
Welche Gesetze wurden 2003 beschlossen, welche von Höchstgerichten
aufgehoben? Welche Jahrestage brachte das vergangene Jahr und welche
Statements und Ereignisse sorgten für Aufregung?
mehr unter: www.initiative.minderheiten.at
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10 Human Rights Express - deutsch
Von: "KURD-CHR" <kurd-chr@bluewin.ch>
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Kurdish Centre for Human Rights
Centre Kurde des Droits de l'Homme
Kurdisches Menschenrechtszentrum
Tel: +41 22 328 1984, Fax: +41 22 328 1983, Email: kurd-chr@bluewin.ch
, Address: 15 rue des Savoises, 1205 Genève-SUISSE
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Deutsch - No.: 1 / 2004
Human Rights Express Genf, :02. 01. 2004
Ein weiterer Überfall in Antep
ANTEP/VAN/ELAZIG
Nach Mardin, Hakkari, Siirt und Van haben nun auch die Polizisten
des Polizeipräsidiums in Antep wegen des kurdischsprachigen
Plakats, das aus Anlass der Menschenrechtswoche vom IHD gedruckt
wurde, das IHD-Büro in Antep überfallen. Während
der Durchsuchung wurden 500 Plakate beschlagnahmt.
(14. 12. 2003 Özgur Politika)
Diyarbakir: "Ein Angriff gegen alle kurdischen Frauen"
Die Vorsitzende der DEHAP-Frauenorganisation Diyarbakir, A. Mintas,
sagte zu ihrer Entführung und Misshandlung, sie sei nicht allein
das Ziel der Entführunggewesen, sondern das Ziel seien alle
Frauen in Kurdistan.
In verschiedenen Städten wurden zur Unterstützung von
A. Mintas Protesterklärungen gegen die Misshandlungen verabschiedet.
In Diyarbakir haben verschiedene Frauen-Vereinigungen Zufluchthäuser
für Frauen gefordert. Aufgrund der Misshandlungen und der Gewalt
gegen Frauen vor allem im Südosten sind alleine in Diyarbakir
mindestens 10 Zufluchthäuser für misshandelte Frauen notwendig....
(14. 12. 2003 - Dicle Nachrichtenagentur DIHA)
Bilanz von 11 Monaten Tätigkeit
Nach 11 Monaten als Vali [Gouverneur] in Bingöl wurde Vali
Cos auf Druck der Öffentlichkeit abgesetzt. Bilanz seiner Tätigkeit
waren etwa 700 Fälle von Rechtsverletzungen, 38 Tote, davon
8 als Folge von Verbrechen unbekannter Täter...
(14. 12. 2003 - Dicle Nachrichtenagentur DIHA)
Druck auf die Familie des KONGRA-GEL Vertreters
DIHA/URFA
Die Ehefrau von Hasan Atmaca, Mitglied des Vorstandrates des Kurdischen
Volkskongresses - KONGRA-GEL, Ayse Atmaca erklärte, dass die
Gendarmarie oft ihre Wohnung überfällt.
Ihre Wohnung sei innerhalb eines Monats drei Mal von Soldaten der
Halfeti-Gandarmariestation überfallen worden und sie würde
ständig überwacht werden.
Das letzte Mal seien sie am vergangen Freitag gegen 23.00 Uhr (Ortszeit)
in ihre Wohnung gekommen und hätten nach ihrem Mann gefragt.
"Sie wollten unbedingt mit meinem 14jährigen Sohn, der
nicht bei mir ist, sprechen. Im weiteren wollten sie alle Fotos,
die wir haben. Sie verlangten von mir, eine Kopie von den Fotos
für sie zu machen. Des weiteren wollten sie, dass ich sie ständig
informiere, was ich ablehnte", so Frau Atmaca
(15. 12. 2003 -Özgür Politika)
"Gibt eure Stimmen der AKP" Aufforderung der Gendarmen
DIHA/SIRNAK
Es wurde bekannt, dass in Beytüssebap bei Sirnak Militärvertreter
in einer Sitzung die Dorfschützer unter Druck gesetzt haben,
ihre Stimmen bei den Kommunalwahlen nicht an die DEHAP zu geben,
sondern für die AKP zu stimmen.
Auf der gestern durchgeführten Versammlung des Bezirkskommandateurs
nahmen etwa 300 Dorfschützer teil. Cengiz Eryilmaz, Kommandant
der Bezirksgendarmarie forderte die Teilnehmer auf, bei den Kommunalwahlen
am 28. März 2004 ihre Stimmen nicht der DEHAP zu geben. Sie
sollten ihre Stimmen der AKP geben und die Dorfschützer sollten
ihre Familienangehörigen ebenfalls dazu überreden. Desweiteren
wurde bekannt, dass nach der Versammlung Fotos von jedem Dorfschützer
gemacht wurden.
(15. 12. 2003 -Özgür Politika)
Duran Kalkan: Mit der Festnahme von Saddam neuer Weg für den
Irak möglich
Brüssel (DÎHA)
Duran Kalkan, Mitglied des Führungsrates des KONGRA-GEL sagte,
dass mit der Festnahme von Saddam Hüssein der Weg für
den Aufbau eines demokratischen und föderalistischen Irak möglich
geworden ist. Kalkan verlangte, dass die Massaker an dem kurdischen
Volk und die staatlichen Morde der letzten 25 Jahre aufgeklärt
werden.
Kalkan beteiligte sich am Abend des 14. Dezember telefonisch an
einer Sendung von Medya TV und äußerte sich zur Festnahme
Saddam Hüsseins. Die Festnahme des Diktators Saddam sei mit
großen Hoffnungen verbunden und mit der Festnahme Saddams
breche eine neue Epoche an: "Bisher gab es keinen ernsthaften
Schritt für einen Neuanfang. Wir glauben aber
daran, dass nach diesem Ereignis der Neuanfang mit Elan und Energie
begonnen wird." Kalkan sagte, dass sie glauben, dass dieses
Ereignis den Weg für einen demokratischen und föderalistischen
Irak geöffnet hätte: "Der Weg für den Aufbau
des Irak ist jetzt offen. Es gibt
jedoch immer noch Kräfte, die dagegen Widerstand leisten, aber
sie werden es nicht schaffen, die Zeit für den Irak zurückzudrehen."
"Die Massaker am kurdischen Volk müssen aufgeklärt
werden"
Kalkan erklärte, die Staaten der Region seien miteinander verbunden:
"Sie führen Krieg gegeneinander, es gibt Feindschaft unter
ihnen, es gibt Widersprüche, aber am Ende sind sie doch voneinander
abhängig. Aber im Irak wurde ein diktatorisches Regime überwunden.
Die Träger und Befürworter der Ermordung der Kurden und
der Teilung des Mittleren Ostens sind untergegangen." Kalkan
forderte, dass die Massaker am kurdischen Volk aufgeklärt werden:
"In dem Kreis Saddam, Iran und Syrien gab es Störungen,
aber zwischen Saddam und der Türkei gab es eine Zusammenarbeit."
Die Türkei verharre wie Saddam auf ihrem Platz in Verteidigungsposition:
"In der Türkei sehen sie den Untergang Saddams wie ihren
eigenen Untergang." Kalkan forderte, dass die Vorkommnisse
in der Region der letzten 25 Jahren mit Interesse und umfangreicher
Arbeit aufgeklärt werden müssen. "Die Verantwortlichen
für Halapça müssen gefunden werden. Auch die Rolle
der auswärtigen Kräfte in diesem Zusammenhang muss aufgeklärt
werden."
Bei den Regionalwahlen muss der Weg der Türkei aufgezeigt werden
Zu den im nächsten Frühjahr stattfindenden Regionalwahlen
in der Türkei sagte Duran Kalkan, dass sich der Weg der Türkei
bei den Wahlen am 28. März 2004 klären wird. Die DEHAP
trage eine große Verantwortung. Das Parlament und die AKP
hätten ihre Unfähigkeit
bewiesen: "Die CHP ist keine Opposition. Die Opposition sind
die DEHAP und diejenigen Parteien, die mit der DEHAP in Verbindung
stehen."
(15. 12. 2003 -Özgür Politika)
Angriff auf Mesopotamisches Kulturzentrum (MKM) und DEHAP-Büro
DIHA/ISTANBUL
Das Büro der MKM in Istanbul und das Stadtteilbüro der
DEHAP in Istanbul-Beyoglu wurden in der vergangenen Nacht von Unbekannten
mit Steinen angegriffen.
Hüseyin Turan, Ortsvorsitzender der DEHAP-Beyoglu, erklärte,
dass in der letzten Zeit die Angriffe auf diejenigen, die sich für
Demokratie und Frieden einsetzen, zugenommen haben.
Turan sagte weiter, dass die Angriffe gegen das MKM und seiner Partei
auf das Konto der türkischen Faschisten (auch als Graue Wölfe
bekannt) gehen. "Der Grund für diese Angriffe sind unsere
Presseerklärungen, die wir gegen die Angriffe gegen den kurdischen
Sänger Ibrahim Tatlises und Mintas herausgegeben haben. Denn
auch das MKM ist zeitgleich angegriffen worden. Auch sie hatten
zu diesem Thema eine Presseerklärung abgegeben. Ich denke,
dass die beiden letzten Angriffe von denselben Kreisen durchgeführt
wurden. Wir sind der Auffassung, dass es sich hierbei um die Grauen
Wölfe handelt. Aber diese Angriffe werden uns in keiner Weise
von unserem demokratischen Kampf abhalten", so Turan
(16. 12. 2003 -DIHA)
Überwachung durch Spezialeinheiten von Wohnungen Batman, nach
Razzien
BATMAN
Es wurde bekannt, dass in Batman in den Wohnungen, in denen maskierte
Polizisten Razzien durchführten und dabei Adnan Erdem und Faysal
Canpolat festnahmen, nun von Spezialeinheiten überwacht werden.
(16. 12. 2003 -DIHA)
Anklage wegen Gefängnismassaker am 19. Dezember
ISTANBUL/ADANA
Eine Gruppe der Vereinigung Angehöriger von Verhafteten und
Gefängnisinsassen (TUYAB) und eine Gruppe der sozialistischen
Plattform der Unterdrückten (ESP) haben gegen den damaligen
Ministerpräsidenten Ecevit, dem damaligen Innenminister Tantan,
Justizminiter Türk und dem noch immer im selben Amt tätigen
Ali Suat Ertosun, Generalchef der türkischen Gefängnisse
und gegen Tevkif Evleri eine Anklage eingereicht (.)
(16. 12. 2003 -Özgür Politika)
DEHAP Frauen in Adana, Gever, Amed und Sert verurteilen Angriff
auf Mîntas
Vertreterinnen von DEHAP der Region Adana /Ceyhan und Sert setzen
sich mit Presseerklärungen für Afîfe Mîntas
ein. Die Vorsitzende der Frauensektion der DEHAP von Ceyhan, Sukran
Dîkmen, sagte auf einer Pressekonferenz im Kizilaypark, der
Angriff gegen Afîfe Mîntas habe zum Ziel, den Kampf
der Frauen zum Stillstand zu bringen. Ebenso verurteilte sie die
Angriffe auf die Künstler Îbrahîm Tatlises und
Ferhat Tunç, sowie auf den Journalisten M. Alî Bîrand.
Zu der Presseerklärung waren Mitglieder und Vertreter der EMEP,
ODP, Genel-Îs, Tekstîl-Îs, der Freiheitspartei,
und der SHP gekommen. Sie riefen Parolen, wie "Frauen Hand
in Hand, Afîfe, du bist nicht allein" und "Ferhat
du bist nicht allein".
Ca. 300 Frauen kamen am DEHAP Gebäude von Sert zusammen, um
den Angriff auf Afîfe Mîntas zu verurteilen. Die Leiterin
Frauensektion der DEHAP von Sert, Emîne Oguz sagte, es sei
wichtig, die Kräfte, die für den Angriff auf Mîntas
verantwortlich seien öffentlich zu machen. Sie sagte: "Wir
begreifen diesen Angriff als Angriff auf den Kampf der Frauen für
Freiheit." Parolen wie: "Wir sind alle Afife" und
"Die Hände, die ihr nach uns ausstreckt werden wir brechen"
wurden gerufen.
Auch in Gever und verschieden Stadtteilen von Amed fanden Kundgebungen
und Presseerklärungen von Frauen und Jugendlichen statt, die
sich mir Afife Mîntas solidarisierten und die Angriffe verurteilten.
(16. 12. 2003 -Özgür Politika)
Eröffnungsfeier des Büros der DEHAP in Later umzingelt
von Soldaten und Dorfschützern
MUS (DÎHA) - Die Eröffnung einer DEHAP Vertretung in
Later (Elmakaya), in der Region Mus Kop, fand umzingelt von Soldaten
und Dorfschützern statt.
Der Stellvertreter des Vorsitzenden der DEHAP, Ferah Diba Ergul,
das Mitglied des Parteirates Huseyîn Altun, der Vorsitzende
der DEHAP Mus, Abdulbakî Çelebî waren auf dem
Weg nach Later, als sie von Soldaten und Dorfschützern angehalten
wurden. Die Soldaten kontrollierten ihre Personalien. Die Dorfschützer
sagten, sie würden keine Erlaubnis geben, ins Stadtzentrum
zu fahren.
Der Vertreter des Stadtrates von Kop, Alî Topçu erklärte,
dass die Dorfschützer unter dem Befehl des Dorfschützerkommandanten
Nedîm Yildirim mit Waffengewalt verhindern sollten, dass sie
in die Stadt kämen. Topcu sagte: "Sie haben mir gesagt,
,ihr könnt ohne Erlaubnis der Soldaten nicht in die Stadt kommen'.
Wir sind umstellt von Soldaten und Dorfschützern in das Gebäude
gekommen. Die Bevölkerung, die gekommen war um an der Eröffnung
teilzunehmen, wurde von den Dorfschützern daran gehindert.
Da die Erlaubnis zur Teilnahme der Bevölkerung nicht gegeben
wurde, waren wir gezwungen das Gebäude still zu eröffnen."
(16. 12. 2003 -DIHA)
Eröffnung von DEHAP in Later umzingelt von Soldaten und Dorfschützern
Die Eröffnung einer DEHAP Vertretung in Later (Elmakaya), in
der Region Mus Kop, fand umzingelt von Soldaten und Dorfschützern
statt.
Der Stellvertreter des Vorsitzenden der DEHAP, Ferah Diba Ergul,
das Mitglied des Parteirates Huseyîn Altun, der Vorsitzende
der DEHAP Mus, Abdulbakî Çelebî waren auf dem
Weg nach Later, als sie von Soldaten und Dorfschützern angehalten
wurden. Die Soldaten kontrollierten ihre Personalien. Die Dorfschützer
sagten, sie würden keine Erlaubnis
geben, ins Stadtzentrum zu fahren.
Der Vertreter des Stadtrates von Kop, Alî Topçu erklärte,
dass die Dorfschützer unter dem Befehl des Dorfschützerkommandanten
Nedîm Yildirim mit Waffengewalt verhindern sollten, dass sie
in die Stadt kämen. Topcu sagte: "Sie haben mir gesagt,
,ihr könnt ohne Erlaubnis der Soldaten nicht in die Stadt kommen'.
Wir sind umstellt von Soldaten und Dorfschützern in das Gebäude
gekommen. Die Bevölkerung, die gekommen war um an der Eröffnung
teilzunehmen, wurde von den Dorfschützern daran gehindert.
Da die Erlaubnis zur Teilnahme der Bevölkerung nicht gegeben
wurde, waren wir gezwungen das Gebäude still zu eröffnen."
(17. 12. 2003 -Özgür Politika)
Verbot kurdischer Plakate soll vor dem Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte verhandelt werden
VAN
Die Klage gegen das Einsammeln von kurdisch-türkischen Plakaten,
ein Vorfall, der auch auf dem EU-Gipfeltreffen in Brüssel zur
Sprache kam, ist auf dem Weg in den Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte.
Das Regionalbüro des IHD (Menschenrechtsverein) Van hatte anläßlich
der Menschenrechtswoche in der Stadt Plakate in türkisch und
kurdisch mit der Parole: "Der Frieden wird siegen" angebracht.
Das Gericht hat die Beschlagnahme der Plakate mit der Begründung:
"Die unteilbare Einheit des Staates sei bedroht", begründet.
Aufgrund dieses Urteils wurden die Plakate in mehreren Provinzen
beschlagnahmt.
Während der Vorfall auf dem EU-Treffen in Brüssel dem
türkischen Ministerpräsidenten nahegelegt wurde, bereitet
sich der IHD Van darauf vor, den Gerichtsbeschluss vor den EGfM
zu bringen.
Der türkische Justizminister Cemil Çiçek hingegen
erklärte, dass die Plakate nicht beschlagnahmt wurden, weil
sie auf Kurdisch seien, sondern wegen des Inhaltes. Wenn keine Rechtswiderigkeit
vorläge, muss auf rechtlichem Wege dieser Vorfall schnellstens
gelöst werden, sagte er weiter.
Aufgrund des Gerichtsbeschlusses wurden ähnliche Plakate auch
beim IHD Canakkale und Mus beschlagnahmt.
(17. 12. 2003 -Özgür Politika)
Ein interessanter Dialog im Bxwakurd-Verfahren
AGRI
Im Verfahren des ehemaligen Parlamentskandidaten der DEHAP aus Agri,
Haydar Öztürk, der seinen Namen und Nachnamen in 'Yezdanser
Bxwakurd' umändern möchte, fand ein interessanter Dialog
statt. Der Richter reagierte auf den Antrag mit den folgenden Worten:
"Du bist 63 Jahre alt, was hast du davon, wenn du den Namen
änderst?". Darauf antwortete Öztürk, "Ich
bin nicht gegen das Türkensein, aber ich habe Gewissensprobleme,
dass mein Name Öztürk ("Eigentlicher Türke",
anm. d. Übersetzers) ist. Daraufhin warf ihm der Richter Beleidigung
vor, worauf hin Öztürk erklärte, dass er niemanden
beleidige, sondern sein Recht wahrnehmen möchte. Damit die
vom Staatsanwalt angeforderten Informationen über Öztürk
in die Gerichtsverhandlung einfließen können, wurde das
Verfahren auf den 17. Februar vertagt.
(17. 12. 2003 -Özgür Politika)
"Kundgebungs-Verfahren" gegen Bakirhan
DIHA/ANKARA
Tuncer Bakirhan, Vorsitzender der DEHAP, musste vor dem Pressestaatsanwalt
in Ankara wegen seiner Reden, die er vor einem Monat bei Kundgebungen
der DEHAP gehalten hat, eine Aussage machen.
Vor etwa einem Monat veranstaltete die DEHAP Kundgebungen in Cizre,
Yüksekova, Agri, Kars und Ercis Kundgebungen für eine
demokratische Lösung. Der DEHAP-Vorsitzende wurde zum Pressestaatsanwalt
zitiert, um gegen die Vorwürfe in seiner Rede das Volk zu Hass
und Feindschaft angestachelt zu haben, eine Aussage machen. Nach
seiner Aussage erklärte Bakirhan der Presse, dass er diese
Vorgehensweisen lächerlich findet. Im weiteren sagte er, dass
diese Vorgehensweisen zeigen, dass die Gesetzesänderungen in
den ehemaligen Ausnahmezustandsregionen nicht ausreichend umgesetzt
werden. "In meiner Rede habe ich die Aufgaben meiner Partei
und des Volkes zur Sprache gebracht. Wir haben niemanden zu Hass
und Feinschaft angestachelt, im Gegenteil haben wir diese Rede für
den Frieden, die Geschwisterlichkeit und für die Lösung
der kurdischen Frage gehalten. Wir werden auch in Zukunft solche
Reden halten", so Bakirhan.
(17. 12. 2003 -Özgür Politika)
Zum dritten Jahrestag des 19. Dezembers immer noch Tod durch Isolation
STENBOL (Istanbul) - Der Tag der "Operation Rückkehr ins
Leben" jährt sich zum dritten Mal. Am 3. Oktober 2000
begann in vielen Gefängnissen, wie Bayrampasa, Umraniye, Çanakkale,
Bursa, Usak u.a. das Todesfasten gegen die Einführung der F-
Typ Gefängnisse. Am 19. Oktober begann der Staat unter dem
Vorwand das Todesfasten zu beenden um 5.00 Uhr morgens die Operation
in 20 Gefängnissen. Durch die Operation verloren 31 Gefangene
und zwei Soldaten, also 33 Menschen ihr Leben. Durch diese Operation
und das Todesfasten in den vergangenen drei Jahren verloren insgesamt
107 Menschen ihr Leben und mehr als 400 Menschen erlitten bleibende
Gesundheitsschäden. An der Gefängnisoperation waren insgesamt
37.000 Soldaten beteiligt.
Gefängnis wurde zum Kriegsschauplatz
Bulent Ozdemîr, der während der Operation im Gefängnis
Umraniye war, wurde während der Operation verletzt: Als sie
in der Presse sagten, dass F-Typ Gefängnis wäre wie ein
Hotel, wusste ich, es würde eine Operation geben. In der Nacht
der Operation hatte ich Wache und der Überfall begann gegen
4.30 Uhr. Ein Kugelhagel ging auf uns nieder und unsere Freund(inn)en
fielen getroffen auf den Boden.
Munevver KOZ (Gefängnis Bayrampasa, eine der sechs Frauen,
die verbrannt wurden): "Am Tag der Operation waren Flugzeuge
über unseren Köpfen. Wir hörten die Stimme der Hölle.
Das Dach unserer Zelle war zerstört und sie warfen eine Bombe
hinein. Ein Kugelhagel ging auf uns nieder. Als wir mit dem Todesfasten
begannen, konnten wir nicht ahnen, dass die Aktion länger als
die von 1996 dauern würde. Unsere Freund(inn)en waren im Todesfasten
und wir waren im Hungerstreik. Nach zwei Stunden wurde eine Freundin
am Arm verletzt, dann fiel eine Bombe mitten zwischen uns, der Arm
der Freundin war zerstückelt. Unsere Zelle war von drei Seiten
umzingelt und wir waren im Kugelhagel. Das Gas und der Qualm der
Bomben entkräftete uns völlig. Als wir die anderen nicht
mehr hörten dachten wir, jetzt sterben wir.
Wir wurden am lebendigen Leib verbrannt
Vier Bomben konnten wir nach draussen werfen. Die, die noch innerhalb
der Gitter waren taten wir in den Hof. Weisser Rauch stieg auf.
Dann brannten wir. Ich legte eine Hand auf meinen Körper und
fühlte, wie mein Körper verbrannte. Als sie uns mit dem
Gas eindeckten, lachten sie und sagten: ,Wir machen Kepap aus ihnen'.
In den nächsten Sekunden gelangten wir mit dreizehn verletzten
Freundinnen nach draussen. Die Stimmen der Freundinnen kam aus dem
Gasnebel. Unsere Haut sah aus wie schwarzes Plastik. Als wir draussen
auf dem Hof waren sahen wir, dass wir wenige waren. Einige gingen
noch mal in das Feuer hinein und nach oben. Alles war verbrannt.
Sechs Freundinnen sind dort oben im Feuer geblieben. Als wir in
den Hof gelangten, rief ich den Soldaten zu, dass Freundinnen dort
verbrennen. Noch einmal ging ein Bombenregen auf uns nieder und
danach liess die Feuerwehr zwei Stunden lang kaltes Wasser auf uns
herab. Durch den Wasserstrahl wurden wir gegen die Wände gedrückt.
Danach wurde ich sechs Stunden isoliert. Diesen Tag werde ich nie
vergessen. Zum Teufel damit.
"Durch die Operation wurde ich gelähmt"
Yildiz Bogus (war während der Operation in Çanakale,
wo die Auseinandersetzungen drei Tage anhielten wurde verletzt und
halbseitig gelähmt, bis jetzt kann sie sich an vieles nicht
erinnern): Am Anfang kamen wir in unseren Schlafanzügen aus
den Betten und begannen Barrikaden zu errichten. Die Zellen der
Männer waren schon alle geräumt. Wir waren 180 Leute.
Wir konnten drei Tage lang unsere dringendsten Bedürfnisse
nicht befriedigen. Fîdan Kalçen rief ihnen zu: 'Wenn
ihr reinkommt, zünde ich mich an." Später zündete
sie sich auch an. Bei ihrer Leiche haben wir uns geschworen Widerstand
zu leisten.
Später hörten wir, dass auch in anderen Gefängnissen
Operationen begonnen hätten. Bis dahin hatte ich so etwas noch
nie erlebt. Mit Handtüchern versuchten wir uns gegen das Gas
der Bomben zu schützen. Oben waren Löcher in den Zellen,
durch die die Bomben auf uns fielen. Einmal gingen wir in die Bibliothek,
dann wieder in die Zelle. In den drei Tagen des Widerstandes gegen
die Operation wurde ich verletzt. Auf einer Seite war ich gelähmt
und wurde ins Krankenhaus gebracht. Jetzt geht es mir etwas besser.
Lange hatte ich Alpträume. Es war eine sehr große Operation.
Meine linke Seite ist gelähmt. Zwei Mal wurde ich behandelt.
Jetzt kann ich alleine rausgehen, aber ich vergesse viel, zum Beispiel
die Namen von Leuten, das sind Folgen der Operation. Ich weiss nicht,
vor wie vielen Jahren ich rausgekommen bin."
"Wegen des Rauchs gingen wir raus und gerieten in den Kugelhagel"
Oktay Karatas (Während der Operation im Gefängnis Bayrampasa,
kann seit der Operation nur noch schlecht hören): Am 19. Dezember
weckte mich ein Freund. Der Staat hatte alle seine Kräfte gegen
uns geschickt. Um die Operation zu beenden opferten sich viele Freunde,
aber die Operation ging nicht zuende. Um uns zu verteidigen bauten
wir Barrikaden Seit der Operation von 1996 hörte ich auf beiden
Ohren schlecht. Wir hatten nur zwei Möglichkeiten: drinnen
bleiben und verbrennen, oder in den Hof in den Kugelhagel. Wir gingen
in den Hof und tanzten Govend. Kugeln flogen um uns herum. Später
brachte man uns in die F- Typ Gefängnisse und folterte uns.
Ich war drei Jahre im F- Typ.
Zeynep Karademir, Mutter von TeilnehmerInnen des Todesfastens:
Die Lage meiner Kinder ist sehr schwer für mich.
Zeynep Karademîr ist Mutter von vier Kindern. Ihr Sohn Muharrem
Karademîr ist am 12. Tag seiner Aktion. Ihr Sohn Ugur Karademîr
ist seit der Teilnahme an der zweiten Todesfastengruppe gesundheitlich
schwer geschädigt. Während der Operation waren ihre Kinder
im Gefängnis. Sie war mit anderen draussen und leistete Widerstand.
"Ich habe schon geglaubt, dass meine Kinder tot da rauskommen.
Das ist jetzt das vierte Jahr, dass wir unter diesen Bedingungen
erleben. (...) Während dieser Operation haben sie meinen Sohn
so verletzt, dass er jetzt behindert ist. Dann haben sie ihn mir
übergeben. Seit vier Jahren habe ich nicht mit der Presse geredet.
Es ist genug, ich bin eine Mutter und meine Geduld ist am Ende.
Hunderte sind jetzt behindert. Mein Sohn ist vor zweieinhalb Jahren
herausgekommen. Es sind jetzt 13 Jahre, dass ich zum Gefängnis
gehe. Mein Sohn Muharrem ist jetzt im F Typ Kandira. Mein kleiner
Sohn ist seit drei Jahren im Militärgefängnis."
(19. 12. 2003 -DIHA)
Proteste gegen die Operation des 19. Dezember in vielen Städten
STENBOL (DÎHA)- Eine Gruppe von Mitgliedern des Vereins für
die Grundrechte (TEMEL HAKLAR) protestierte gegen die Operation
vom 19. Dezember 2000, bei der duzende Personen getötet worden
waren mit einer Sitzaktion. Sie trugen ein Transparent mit der Aufschrift:
"Wir vergessen das Massaker vom 19. Dezember nicht". Sie
versammelten sich am Gazi Park und am Taksîm. Der Vorsitzende
von TEMEL HAKLAR, Mehmet Goçebe erklärte: "Die
Folter in den Kasernen, bei den Sicherheitskräften, die Ausbeutung
und Unterdrückung, das Verbot der kurdischen Lieder, Angriffe
auf unser unterdrücktes Volk vergessen wir nicht." Er
wies auf die Folter in den F-Typ Gefängnissen hin. In den letzten
Tagen hatten Menschenrechtsorgansationen, vor allem der IHD in zahlreichen
Städten an den 19. Dezember 2000 erinnert. In Amed, Siirt,
Adana, Riha, Elazig, Malatya, Semsur und Batman fanden Kundgebungen;
Presseerklärungen und Demonstrationen statt. An den Orten der
Massaker wurden Nelken niedergelegt. In vielen Reden wurde die Operation
verurteilt, die Aufhebung des Zellensystems und das Ende der Isolation
von Öcalan gefordert.
(20. 12. 2003 -DIHA)
Die Gefangen von Kiriklar protestieren gegen "Operation Rückkehr
ins Leben"
ÎZMÎR (DÎHA) - Im F-Typ Gefängnis Kiriklar,
wo sich Gefangene, die der Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation
beschuldigt werden, befinden, begann ein dreitägiger Hungerstreik
um gegen die Operation am 19. Dezember 2000 zu protestieren.
(20. 12. 2003 -DIHA)
Kundgebung für Öcalan in Elih
ELIH (Batman) -Im Stadtteil. Hîlal kamen ca. 50 Jugendliche
zusammen, um eine Kundgebung für die Aufhebung der Isolation
Abdullah Ocalan zu machen. Sie demonstrierten und riefen Parolen
für einen zweiseitigen Waffenstillstand und die Aufhebung der
Isolation.
(20. 12. 2003 -DIHA)
Jugendvertreterin der DEHAP Wan von der Polizei bedroht
Nurcan Saybak, Mitglied des Leitungsausschusses der Jugendsektion
der DEHAP Wan gab heute in einer Erklärung bekannt, dass sie
von der Polizei bedroht worden sei.
Nach Stenbol (Istanbul und Amede (Diyarbakir) fand auch in Wan ein
sexistischer Übergriff durch die Polizei statt. Nurcan Sabyak
gab in einer Erklärung bekannt, dass der Vorfall am 17. Dezember
stattgefunden hat. Sie sagte, sie kenne die Polizisten und verlangte
dass sie festgenommen und bestraft werden. Mit dieser Forderung
wandte sie sich an das Gericht in Wan. Saybak erklärte, sie
sei mit einer Freundin in ein Restaurant in Kuçeya Huner
gegangen, als Zivilpolizisten sie dorthin verfolgten. Sie verliessen
aus Angst das Restaurant und liefen zum DEHAP Gebäude, wurden
jedoch von den Polizisten verfolgt. Einer packte sie am Arm und
sagte: "Los wir gehen zusammen an einen Ort und trinken Tee."
Saybak: "Ich lehnte ab, da holte er eine Waffe aus seiner Jacke
und zeigte sie mir. Ich konnte mich befreien und rannte zum DEHAP
Gebäude. Danach informierte ich den Menschenrechtsverein."
(20. 12. 2003 -DIHA)
Zum dritten Jahrestag des 19. Dezembers immer noch Tod durch Isolation
STENBOL (Istanbul) - Der Tag der "Operation Rückkehr ins
Leben" jährt sich zum dritten Mal. Am 3. Oktober 2000
begann in vielen Gefängnissen, wie Bayrampasa, Umraniye, Çanakkale,
Bursa, Usak u.a. das Todesfasten gegen die Einführung der F-
Typ Gefängnisse. Am 19. Oktober begann der Staat unter dem
Vorwand das Todesfasten zu beenden um 5.00 Uhr morgens die Operation
in 20 Gefängnissen. Durch die Operation verloren 31 Gefangene
und zwei Soldaten, also 33 Menschen ihr Leben. Durch diese Operation
und das Todesfasten in den vergangenen drei Jahren verloren insgesamt
107 Menschen ihr Leben und mehr als 400 Menschen erlitten bleibende
Gesundheitsschäden. An der Gefängnisoperation waren insgesamt
37.000 Soldaten beteiligt.
Gefängnis wurde zum Kriegsschauplatz
Bulent Ozdemîr, der während der Operation im Gefängnis
Umraniye war, wurde während der Operation verletzt: Als sie
in der Presse sagten, dass F-Typ Gefängnis wäre wie ein
Hotel, wusste ich, es würde eine Operation geben. In der Nacht
der Operation hatte ich Wache und der Überfall begann gegen
4.30 Uhr. Ein Kugelhagel ging auf uns nieder und unsere Freund(inn)en
fielen getroffen auf den Boden.
Munevver KOZ (Gefängnis Bayrampasa, eine der sechs Frauen,
die verbrannt wurden): "Am Tag der Operation waren Flugzeuge
über unseren Köpfen. Wir hörten die Stimme der Hölle.
Das Dach unserer Zelle war zerstört und sie warfen eine Bombe
hinein. Ein Kugelhagel ging auf uns nieder. Als wir mit dem Todesfasten
begannen, konnten wir nicht ahnen, dass die Aktion länger als
die von 1996 dauern würde. Unsere Freund(inn)en waren im Todesfasten
und wir waren im Hungerstreik. Nach zwei Stunden wurde eine Freundin
am Arm verletzt, dann fiel eine Bombe mitten zwischen uns, der Arm
der Freundin war zerstückelt. Unsere Zelle war von drei Seiten
umzingelt und wir waren im Kugelhagel. Das Gas und der Qualm der
Bomben entkräftete uns völlig. Als wir die anderen nicht
mehr hörten dachten wir, jetzt sterben wir.
Wir wurden am lebendigen Leib verbrannt
Vier Bomben konnten wir nach draussen werfen. Die, die noch innerhalb
der Gitter waren taten wir in den Hof. Weisser Rauch stieg auf.
Dann brannten wir. Ich legte eine Hand auf meinen Körper und
fühlte, wie mein Körper verbrannte. Als sie uns mit dem
Gas eindeckten, lachten sie und sagten: ,Wir machen Kepap aus ihnen'.
In den nächsten Sekunden gelangten wir mit dreizehn verletzten
Freundinnen nach draussen. Die Stimmen der Freundinnen kam aus dem
Gasnebel. Unsere Haut sah aus wie schwarzes Plastik. Als wir draussen
auf dem Hof waren sahen wir, dass wir wenige waren. Einige gingen
noch mal in das Feuer hinein und nach oben. Alles war verbrannt.
Sechs Freundinnen sind dort oben im Feuer geblieben. Als wir in
den Hof gelangten, rief ich den Soldaten zu, dass Freundinnen dort
verbrennen. Noch einmal ging ein Bombenregen auf uns nieder und
danach liess die Feuerwehr zwei Stunden lang kaltes Wasser auf uns
herab. Durch den Wasserstrahl wurden wir gegen die Wände gedrückt.
Danach wurde ich sechs Stunden isoliert. Diesen Tag werde ich nie
vergessen. Zum Teufel damit.
"Durch die Operation wurde ich gelähmt"
Yildiz Bogus (war während der Operation in Çanakale,
wo die Auseinandersetzungen drei Tage anhielten wurde verletzt und
halbseitig gelähmt, bis jetzt kann sie sich an vieles nicht
erinnern): Am Anfang kamen wir in unseren Schlafanzügen aus
den Betten und begannen
Barrikaden zu errichten. Die Zellen der Männer waren schon
alle geräumt. Wir waren 180 Leute. Wir konnten drei Tage lang
unsere dringendsten Bedürfnisse nicht befriedigen. Fîdan
Kalçen rief ihnen zu: 'Wenn ihr reinkommt, zünde ich
mich an." Später zündete sie sich
auch an. Bei ihrer Leiche haben wir uns geschworen Widerstand zu
leisten.
Später hörten wir, dass auch in anderen Gefängnissen
Operationen begonnen hätten. Bis dahin hatte ich so etwas noch
nie erlebt. Mit Handtüchern versuchten wir uns gegen das Gas
der Bomben zu schützen. Oben waren Löcher in den Zellen,
durch die die Bomben auf uns fielen.
Einmal gingen wir in die Bibliothek, dann wieder in die Zelle. In
den drei Tagen des Widerstandes gegen die Operation wurde ich verletzt.
Auf einer Seite war ich gelähmt und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Jetzt geht es mir etwas besser. Lange hatte ich Alpträume.
Es war eine sehr große Operation. Meine linke Seite ist gelähmt.
Zwei Mal wurde ich behandelt. Jetzt kann ich alleine rausgehen,
aber ich vergesse viel, zum Beispiel die Namen von Leuten, das sind
Folgen der Operation. Ich weiss nicht, vor wie vielen Jahren ich
rausgekommen bin."
"Wegen des Rauchs gingen wir raus und gerieten in den Kugelhagel"
Oktay Karatas (Während der Operation im Gefängnis Bayrampasa,
kann seit der Operation nur noch schlecht hören): Am 19. Dezember
weckte mich ein Freund. Der Staat hatte alle seine Kräfte gegen
uns geschickt. Um die Operation zu beenden opferten sich viele Freunde,
aber die Operation ging nicht zuende. Um uns zu verteidigen bauten
wir Barrikaden Seit der Operation von 1996 hörte ich auf beiden
Ohren schlecht. Wir hatten nur zwei Möglichkeiten: drinnen
bleiben und verbrennen, oder in den Hof in den Kugelhagel. Wir gingen
in den Hof und tanzten Govend. Kugeln flogen um uns herum. Später
brachte man uns in die F- Typ Gefängnisse und folterte uns.
Ich war drei Jahre im F- Typ.
Zeynep Karademir, Mutter von TeilnehmerInnen des Todesfastens: Die
Lage meiner Kinder ist sehr schwer für mich.
Zeynep Karademîr ist Mutter von vier Kindern. Ihr Sohn Muharrem
Karademîr ist am 12. Tag seiner Aktion. Ihr Sohn Ugur Karademîr
ist seit der Teilnahme an der zweiten Todesfastengruppe gesundheitlich
schwer geschädigt. Während der Operation waren ihre Kinder
im Gefängnis. Sie war mit anderen draussen und leistete Widerstand.
"Ich habe schon geglaubt, dass meine Kinder tot da rauskommen.
Das ist jetzt das vierte Jahr, dass wir unter diesen Bedingungen
erleben. (...) Während dieser Operation haben sie meinen Sohn
so verletzt, dass er jetzt behindert ist. Dann haben sie ihn mir
übergeben. Seit vier Jahren habe ich nicht mit der Presse geredet.
Es ist genug, ich bin eine Mutter und meine Geduld ist am Ende.
Hunderte sind jetzt behindert. Mein Sohn ist vor zweieinhalb Jahren
herausgekommen. Es sind jetzt 13 Jahre, dass ich zum Gefängnis
gehe. Mein Sohn Muharrem ist jetzt im F Typ Kandira. Mein kleiner
Sohn ist seit drei Jahren im Militärgefängnis."
(20. 12. 2003 -DIHA)
Duran Kalkan: Wir werden zur Situation Öcalans nicht schweigen
Duran Kalkan, Mitglied des KONGRA-GEL, bewertete die Ereignisse
des Jahres 2003, die Isolation gegen Abdullah Öcalan und die
Ziele des KONGRA-GEL gegenüber der Mesopotamischen Nachrichtenagentur
(MHA).
Laut Informationen der MHA sagte Kalkan, dass die Isolation gegen
Öcalan nicht akzeptiert wird: "Als Organisation und Volk
ist die Frage, die uns am meisten beschäftigt die Situation
unseres
Vorsitzenden APO. Das System Imrali hat zum Ziel APO, was seine
Gedanken und seine Politik betrifft hinzurichten." Kalkan erklärte,
dass der Vorsitzende mit der Weigerung zum Besuch zu gehen ebenso
wie das kurdische Volk mit Serhildans gezeigt hat, dass das Imrali
System nicht akzeptiert wird. Duran Kalkan verband die Beziehungen
des Volksaufstandes und des zivilen Ungehorsams mit der Situation
Öcalans und erklärte: "Wenn der Druck auf Öcalan
weitergeht, wird der Kampf noch stärker:"
Kalkan fuhr fort: "Das Volk akzeptiert diese Haltung gegen
APO nicht. Die Guerilla und die Organisation wird diese Lage niemals
akzeptieren. Der Beweis ist der Kampf von 2003. Dieser Kampf wird
sich 2004 fortsetzen." In Richtung der Türkei sagte Kalkan:
"Sollte die Lage Öcalans sich fortsetzen, wird der Kampf
unnachgiebig geführt werden. Niemand wird die Lage Öcalans
akzeptieren. Die Organisation und das Volk haben viel Geduld gezeigt,
aber jede Geduld ist irgendwann am Ende:" Über die Ziele
des Jahres 2004 sagte Kalkan, dass im Moment die Beschlüsse
des Gründungskongresses des KONGRA-GEL diskutiert werden
und das Jahr 2004 das Jahr der Praxis für den KONGRA-GEL sei.
Am Schluß sagte Kalkan, 2004 sei das Jahr des Volksaufstandes
und dass an dem Erfolg der Regionalwahlen gearbeitet wird.
(21. 12. 2003 -DIHA)
Zubeyir Aydar ruft den türkischen Staat zum Dialog über
die kurdische Frage auf
Der Vorsitzende des KONGRA-GEL, Zubeyir Aydar beteiligte sich an
einer Versammlung in Paris. Er betonte, der KONGRA-GEL sehe die
demokratische Politik als Basis. Aydar sagte im Kulturzentrum Amed
Kaya, dass der KONGRA-GEL auf dem 30jährigen Kampf aufgebaut
wurde, er habe die Basis der Verteidigung Öcalans. Der KONGRA
DEL sei eine Organisation, die sowohl für die Kurden als auch
für alle anderen auf der Basis von Demokratie gegründet
wurde. Mit internationalen Kräften, die sich für einen
Wandel einsetzen werden wir unseren Platz in einer demokratischen
Welt einnehmen. (...) Alle Teile Kurdistans werden in der Führung
des KONGRA-GEL ihren Platz einnehmen. Der Vorsitzende des KONGRA-GEL
erklärte, man wolle einen demokratischen Weg eröffnen
und rief die Türkei zum Dialog auf.
Aydar sagte für die Lösung würde man den Volksaufstand
in allen vier Teilen voranbringen, falls es jedoch nicht zu wirklichen
Schritten käme stände der Krieg auf der Tagesordnung.
Die Guerilla werde die Würde und Ehre des kurdischen Volkes
mit der Selbstverteidigung verteidigen und die Bedingungen für
eine Niederlegung der Waffen seien noch nicht gegeben. Die Volksverteidigungskräfte
verteidigen sich, bilden sich aus und machen sich stark.
Aydar sagte, man wolle Öcalan durch die Isolation vom Volk
trennen. Öcalan sei die politische und ideologische Führung
und die Kampagne für seine Freilassung wird bis zum Erreichen
des Ziels fortgeführt.
(22. 12. 2003 -DIHA)
Verlegung von Gefangenen
In einer Verfügung des Justizministeriums in Ankara wurden
in zahlreichen Gefängnissen der Türkei ein Teil der Inhaftierten
gegen ihren Willen in andere Gefängnisse an anderen Orten verlegt.
Die Kriterien, die angewandt wurden, sind bisher nicht bekannt;
es handelt sich aber anscheinend nur um die Verlegung von politischen
linken Gefangenen, die Langzeitstrafen absitzen müssen...
(23. 12. 2003 -DIHA)
Protest von PJA- und PRD Gefangenen gegen Verlegungen
Inhaftierte Mitglieder von PRD (Partei der demokratischen Befreiung)
und PJA (Partei der freien Frau) protestierten gegen die Verlegungen
in D- und F - Typ Gefängnisse. Unter der Drohung "Ihr
werdet gehen oder wie am 19.12. zu Asche werden". (Anspielung
auf das Massaker an den Gefangen am 19.12.200) werden die Betroffenen
Gefangenen zur Verlegung gezwungen...
(23. 12. 2003 -DIHA)
99% der Antragstellerinnen sind Opfer von Gewalt
Nach einer Statistik des Zentrums für Frauenrechte - Beratung
der Anwaltskammer Diyarbakir haben seit März von 244 Antragstellerinnen
99% wegen Gewalt Klagen eingereicht. Es seien nicht nur Klagen wegen
physischer Gewalt gestellt worden, wies Anwältin Zühal
Erdogan vom Zentrum hin.
200.000 Gerichtsverfahren werden nicht abgeschlossen Die stellvertretende
Vorsitzenden der Sosyalist Demokrasi Partisi (SDP) stellte fest,
dass 200.000 Gerichtsverfahren wegen Gewalt gegen Frauen nicht abgeschlossen
wurden...
(23. 12. 2003 -DIHA)
IHD: Die Mörder von Maras sind in Leitungspositionen des Landes
In einer Gedenkerklärung wegen des Massakers in Maras vom
22. Dezember 1978
hiess es in der Erklärung des IHD Istanbul, die Täter
seien in Leitungspositionen des Landes tätig. (Bei dem Massaker
waren nahezu 1000 Personen in der Stadt Maras durch rechtsgerichtete
Täter ermordet worden.)...
(24. 12. 2003 -DIHA)
Hungerstreik gegen Verlegung
141 Inhaftierte der PRD (Partiya Rizgariya Demokratik) , die von
Bayrampasa und Ümraniye in das F-Typ-Gefängnis nach Tekirdag
verlegt wurden, begannen einen Hungerstreik. Nach einem Treffen
der Anwältin N. Selcuk mit Klienten sagte sie, die Verlegungen
seien zwangsweise und mit Drohungen durchgesetzt worden; diese Vorfälle
dauerten immer
noch an...
(24. 12. 2003 -DIHA)
Buchbeschlagnahmung
Ein Buch mit Gründungsdokumenten des KONGRA-GEL, des Kurdischen
Volkskongresses, sollte an Abgeordnete und Intellektuelle per Post
verschickt werden. Insgesamt 680 Exemplare wurden bei der Post beschlagnahmt...
(24. 12. 2003 -DIHA)
Erneut keine Besuchserlaubnis bei Abdullah Öcalan
Erneut wurde wegen "schlechtem Wetter" keine Erlaubnis
für den Besuch bei Abdullah Öcalan erteilt; das Verbot
dauert dieses Mal seit 5 Wochen...
(24. 12. 2003 -DIHA)
Keine offenen Besuche
An Neujahr wird es keine "offenen Besuche" ohne Trenngitter
für Inhaftierte mit Disziplinarstrafen geben; ebenso wird es
erstmalig keine Erlaubnis für die Presse für die Teilnahme
an den Besuchen geben...
(24. 12. 2003 -DIHA)
Protestaktionen im Öffentlichen Dienstag
Während vom Gewerkschaftsverband für den Öffentlichen
Dienst gegen Staatshaushalt 2004 Protestaktionen durchgeführt
werden, haben landesweit Beschäftigte im Gesundheitswesen zum
2. Mal einen Tag lang die Arbeit niedergelegt gegen die bestehenden
Probleme im Gesundheitswesen. Die Aktionen wurden auch von Patienten
unterstützt; in einigen Klinken wurde der Streik mit bis zu
90% Teilnahme durchgeführt...
(24. 12. 2003 -DIHA)
123 Urteile gegen die Türkei
Beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wurde
die Türkei in diesem Jahr das Land gegen das die meisten Verurteilungen
ausgesprochen wurde. Waren es im Jahr 2002 einschliesslich die einverständlichen
Urteile 105 Fälle, so wurden 2003 123 Urteile gezählt.
2003 wurden gegen die Türkei 2.614 Anträge auf Verfahren
beim Gerichtshof gestellt...
(25. 12. 2003 -DIHA)
Zahlreiche Folterfälle in Izmir
Bei der Arbeitsgruppe der Anwaltskammer zur Verhinderung von Folter
wurden innerhalb der letzten 15 Tage 0 Anträge auf Unterstützung
wegen erlittener Folter in Polizeidienststellen gestellt...
(25. 12. 2003 -DIHA)
Truppenverlegungen nach Dersim
Seit 4 Tagen werden mit Hubschraubern Soldaten nach Dersim verlegt.
Am Zugang zur Stadt wurden Panzer in Stellung gebraht...
(25. 12. 2003 -DIHA)
"Verlegung von Gefangenen in D-Typ-Gefängnisse besorgniserregend"
In einer Erklärung beurteilen die Inhaftierten aus dem Umkreis
des KONGRA-GEL die Verlegungen in D-Typ-Gefängnisse als einen
schweren Angriff auf sie. Die Verlegungen seien eine Fortsetzung
der Massnahmen von Imrali, sie rufen auf, die demokratische Öffentlichkeit
solle gegen die Politik er Isolierung nicht stumm bleiben...
(25. 12. 2003 -DIHA)
Aussenminister Gül gegen Föderation im Irak
Gegen die Forderungen von politischen kurdischer Gruppen im Irak
eine Föderation im Irak zu gründen warnte der türkische
Aussenminister Gül vor einem solchen Schritt. Das werde zu
erneuten Problemen führen. Alle Gruppen hätten per Unterschrift
eine Föderation abgelehnt; so auch die USA.
Zur Situation in Nord-Zypern nach den Wahlen sagte Gül, es
dürfe keine Neuwahlen geben; die neue Regierung werde mit den
vorhandenen Bedingungen gebildet werden: es werde eine Regierung
auf breiter Basis gebildet.
(25. 12. 2003 -Yeniden Özgür Gündem)
Aktion des IHD gegen die Gefangenenverlegungen
Mit einem Sitzprotest in Sultanahmet haben Mitglieder des IHD gegen
die Verlegung von Inhaftierten protestiert; die Verlegungen müssten
sofort beendet werden.
(27. 12. 2003 -DIHA)
Hetzflugblätter in Izmir aufgetaucht
In Izmir wurden von Unbekannten Flugblätter an Häuser
verklebt und verbreitet, die mit dem Satz "Alle Straftaten
begehen Kurden" beginnen. Eine geplante Demonstration dagegen
wurde wegen eines Transparentes " Der Friede kann nicht mit
einem Flügel fliegen" nicht
genehmigt...
(27. 12. 2003 -DIHA)
Solidaritätsbrief aus dem Bundestag für Leyla Zana
Insgesamt 355 Abgeordnete des Deutschen Bundestags haben einen
Solidaritätsbrief für die Freilassung der inhaftierten
früheren DEP-Abgeordneten Leyla Zana, Hatip Dicle, Orhan Dogan
und Selim Sadak an den türkischen Regierungschef T. Erdogan
unterzeichnet. Zu den
UnterzeichnerInnen gehören u.a. Peter Struck und Heidemarie
Wieczorek-Zeull...
DIHA, Dicle Nachrichtenagentur, 28.12.2003
(28. 12. 2003 -DIHA)
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11 [gipfelsoli] Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
Von: gipfelsoli-l@lists.nadir.org
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Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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- Kundgebung vor dem Griechischen Konsulat am 17.11.
- URGENT: Thessaloniki Gefangenen im Hungerstrk
- Telephone of the Prison where the five hunger strikers are being
detained
- Latest Update from Thessaloniki7 , Sat, 15 Nov 2003
- Hintergrundtext zu den Thessaloniki 7
- München im Februar
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Kundgebung vor dem Griechischen Konsulat am 17.11.
Im Rahmen der Proteste gegen den EU-Gipfel wurden am 21. Juni 2003
in
Thessaloniki (Griechenland) über hundert Leute verhaftet. Sieben
von ihnen
sitzen noch immer in Haft und sehen sich mit Anschuldigungen konfrontiert,
die 7
bis 25 Jahre Gefängnis bedeuten können. Einem Gefangenen
droht darüber hinaus
die Abschiebung, nach der er als in seinem Heimatland politisch
Verfolgter die
Todesstrafe zu befürchten hat. Seit dem 21. September, bzw.
dem 5. und 8.
Oktober 2003 befinden sich fünf der Gefangenen in Hungerstreik.
Der
gesundheitliche Zustand der Hungerstreikenden ist sehr kritisch,
die
Konsequenzen derzeit nicht abzuschätzen.
Am Montag, den 17. November, 16.30 Uhr, findet deshalb vor der Abteilung
für
Konsularische Angelegenheiten der Griechischen Botschaft Berlin,
Wittenbergplatz
3a, eine Kundgebung statt.
Seid solidarisch! Kommt zahlreich! Freiheit für ALLE Gefangenen!
VeranstalterIn: Soli-Bündnis
16:30 Uhr
Griechisches Konsulat
Wittenbergplatz 3a
10789 Berlin
[Soli-Bündnis]
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URGENT: Thessaloniki Gefangenen im Hungerstrk
Die Thessaloniki Genfangenen brauchen DRINGEND unterstutzen.
Hier gibt's ein kurz text von Stressfaktor. Weiter infos gibt's
unter
Thessaloniki Indymedia und www.indymedia.org.uk (auf Englisch)
Spenden Geld! ORGANISIERT AKTIONEN! DU! JETZ!
Soligruppe kontakt: solidarityforsaloniki@yahoo.de
Stressfaktor Text:
Im Rahmen der Proteste gegen den EU-Gipfel wurden am 21. Juni in
Thessaloniki
(Griechenland) mehrere Leute verhaftet. Sieben von ihnen sitzen
noch immer in
Haft und sehen sich mit Anschuldigungen konfrontiert, die 7 bis
25 Jahre
Gefängnis bedeuten können. Einem droht darüberhinaus
die Abschiebung, nach der
er als politisch Verfolgter die Todesstrafe zu befürchten hat.
Seit 21.
September, 5. bzw. 8. Oktober 2003 befinden sich fünf der Gefangenen
in
Hungerstreik. Der gesundheitliche Zustand der Hungerstreikenden
ist sehr
kritisch, die Konsequenzen derzeit nicht abzuschätzen. Am 17.11.
findet in
Berlin vor der Konsularabteilung der griechischen Botschaft am Wittenbergplatz
um 16.30 Uhr eine Kundgebung statt!
Eine Anti-Repressions-Gruppe in Berlin sammelt Geld, um dieses nach
Thessaloniki
zu schicken. Das wird dort für Anwaltskosten, Kautionen und
Unterstützungsarbeit
benötigt. Es gibt ein Konto bei der Roten Hilfe in Berlin,
auf das Ihr Geld
spenden könnt:
Rote Hilfe Berlin
Kontonummer 7 189 590 600
BLZ 100 200 00
Stichwort "Thessaloniki"
[solidarityforsaloniki@yahoo.de]
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Telephone of the Prison where the five hunger strikers are being
detained, Sat,
15 Nov 2003
Telephone of the Prison where the five hunger strikers are being
detained If
anybody is interested (or knows people who might be interested),
this is the
telephone number of the secretary of Korydalos prison (where the
five hunger
strikers are being detained): 0030 2310754933 (you do not need to
add any codes,
that is all you have to dial).
You can calll, ask and complain about the conditions under which
the five
prisoners are being held.
Free Thessaloniki 7
[solidarityinitiative@hotmail.com]
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Latest Update from Thessaloniki7 , Sat, 15 Nov 2003
Two days ago one activist was beaten, on the street, by undercover
policemen in
Kavala when the cops remebered that he was a solidarity campaigner.
Since last Tuesday (11/11) the University Panteio in Athens and
the Uiversity of
Kacala have been occupied by students in solidarity with the 7 prisoners.
On Tuesday 11/11 there was a solidarity demo in Ioannina.
Tuesday 11/11: The Union of Unemloyed teachers in greece states
a demand for the
freedom of the seven prisoners.
Wednesday 12/11: demonstration outside the courts in Thessaloniki
Wednesday 12/11: demonstration of solidarity in Lamia
Thursday 13/11: Activists occupy radio station "Team FM"
in Rethymno and
broadcast solidarity messages.
Thursday 13/11: Activists occupy the building of management of the
University of
Komotini
Thursday 13/11: Solidarity demo in Ioannina
Thursday 13/11: Activists occupy radio station "FM 1"
in Lamia and broadcast
solidarity messages.
Thursday 13/11: Activists occupy radio station "ALPHA radio"
in Heracleio and
broadcast solidairty messages
Thursday 13/11: Solidarity demo in Patra.
Thursday 13/11: Activists occupy radio statio "ERA KRITI"
in Chania and
broadcast solidarity messages.
Friday 14/11: Activists occupy the offices of newspaper "Thessaliia"
in Volos in
solidarity with the seven prisoners
Friday 14/11: Activists occupy the town hall of Rethymno in solidarity
with the
seven prisoners.
Friday 14/11: Demonstrators start symboic hunger strike and actions
of
solidarity with the seven prisoners in Galiza, Portugal
Friday 14/11: Activists occupy one University building and a radio
station in
Xanthi and broadcast solidarity messages.
Friday 14/11: Activists occupy the cenrtral offices of PASOK ( the
party in
poewr in greece). The activists are attacked by the police. One
policeman is
taken to hospital. One demonstrator is arrested but he is released
later with no
charges.
Friday 14/11: Beginning of a Symbolic 4 day hunger strike by demonstrators
in
Rethymno in solidarity with thessaloniki 7
Friday 14/11: Solidarity deminstration in Dublin, Ireland
Friday 14/11: Solidarity benefit gig in London
Saturday 15/11: Solidarity picket in London
Saturday 15/11: Solidarity demo in Thessaloniki
Saturday 15/11: Solidarity demo in Chania
Saturday 15/11: Solidarity demo in Patra
[solidarityinitiative@hotmail.com]
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Hintergrundtext zu den Thessaloniki 7
Während der Auseinandersetzungen beim EU Gipfel in Thessaloniki
(Griechenland)
im Juni, kam es zu rund 100 Ingewahrsamnahmen durch die Polizei.
Anklagen wurden
gegen 29 Personen erhoben, von denen die 22 mit Auflagen freigelassen
wurden.
Gegen die übrigen 7 gibt es schwere Anklagen, die zum größten
Teil auf
haarsträubende Polizeikonstrunkte basieren. Bekanntestes Beispiel
ist der Fall
von Simon Chapman, dem ein Rucksack voll mit Molotovcoctails zur
Last gelegt
wird. Selbst im griechischen Staatsfernsehen war zu sehen, dass
Simon während
seiner Festnahme einen blauen Rucksack auf hatte, dieser ihm gewaltsam
weggenommen wurde und von Riotcops gegen einen anderen, schwarzen
ausgetauscht
wurde. Für die zuständigen Rechtsbehörden war das
kein Grund für seine
Freilassung, auch wenn ganz Griechenland weiß, dass hier mal
wieder die Bullen
mit ihren stümperhaften Methoden am Werk sind.
Nun sind 5 der 7 Gefangenen im Hungerstreik. Sie wählten das
letzte und äußerste
Mittel,das ihnen zur Verfügung steht, um eine Freilassung durch
politischen
Druck zu erwirken, da in den Monaten der U-Haft klar wurde, dass
auf dem
juristischem Weg nichts zu erreichen war. Der Apparat wollte Schuldige
für die
Randale im Juni haben und ihm ist durch und durch egal ob diese
auch wirklich
"schuldig" im juristischen Sinne sind oder nicht. Gemeint
sind wir alle und das
sollen wir spüren.
Den Hungerstreik begann am 20. September Suleiman Castro, syrischer
Staatsangehöriger, der seit Jahren auf Kreta lebt. Dort involvierte
er sich in
die selbstorganisierten Arbeitskämpfe der MigrantInnen und
war den Behörden eh
schon ein Dorn im Auge. Ihm droht nicht nur Knast sondern auch eine
Abschiebung
nach Syrien. Das könnte sogar die Todesstrafe bedeuten da Castro
in Syrien
politisch verfolgt ist und auf diversen Listen des Regimes steht.
Dem Streik folgten 2 Wochen später Carlos Martinez und Fernando
Perez aus dem
spanischen Staat, der erwähnte Simon Chapman aus England und
Spiros Tsitsas aus
GR. Die gesundheitliche Situation der Gefangenen ist teilweise sehr
kritisch,
während die Verantwortung wie ein Bällchen vom Gefängnis
über die Polizei zu
diversen Krankenhäusern und wieder zurück gespielt wird.
Die meiste Wut macht
die Tatsache, dass selbst in so einer Situation, in der Menschen
ihr Leben
einsetzen um ein wenig Würde und Gerechtigkeit zu erlangen,
der Staat diese zu
brechen versucht. Eine Ärztin berichtete, dass während
eines Aufenthaltes im
Krankenhaus ein Gefangener geschlagen wurde. Durch Schlafentzug
und physischem
Druck sollte er seinen Streik beenden. Auch Familien und Angehörige
wurden
eingespannt, um den Willen zu brechen. Seit gestern befinden sich
alle Gefangene
in einem Krankenhaus, da ihre gesundheitliche Lage sehr ernst ist.
Das
Krankenhaus wurde in eine Festung verwandelt mit jede Menge Spezialeinheiten
der
Polizei drinnen und draußen. Immerhin liegen alle im gleichen
Zimmer und hatten
Kontakt mit den AnwältInnen.
Seit Beginn des Hungerstreiks und bis jetzt fanden im ganzen Land
um die 15
Solidemos statt. Anfangs organisiert von der anarchistischen/antiautoritären
Szene, formiert sich mittlerweile eine breitere linke Bewegung für
das Leben und
die Freiheit der Gefangenen. Eine andere Form der direkten Aktion
in diesem
Kontext sind eine große Anzahl von Besetzungen von staatlichen
Behörden,
Rathhäusern und Radiosendern. Aber auch ohne dass die Sender
besetzt werden,
wird das Ganze mehr und mehr Thema in den Medien. Auch militante
Formen des
Protests häufen sich. In Athen und Saloniki gibt es fast täglich
Brandanschläge.
Aber auch in anderen Ländern gab und gibt es Kundgebungen,
z.B. vor Konsulaten
oder Tourismusbehörden: St. Francisco, Helsinki, Malaga, Madrid,
Burgos, Bilbao,
Barcelona, London, Norwich und anderswo. Desweiteren wurden z.B.
in Barcelona
bei einer Soliaktion die Türen von 70 U-Bahnstationen zugeklebt.
Überhaupt ist
das ganze in Spanien ein Thema und die Zusammenarbeit zwischen Gruppen
und
Szenen der beiden Länder sehr intensiv.
Im weltweitem Klima des "Anti"terrors und der inneren
Sicherheit, ein Paar
Monate vor dem Start der olympischen Spiele, zeigt die griechische
Demokratie zu
was sie in der Lage ist. Die Fassade ist dünn und dahinter
steckt der selbe
reaktionäre Scheiß wie überall.
[http://de.indymedia.org//2003/11/65340.shtml]
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München im Februar
M - eine Stadt sucht die Mörder
Raus gegen die NATO-Kriegskonferenz am 6.-8. Feb. 04 nach München!
Bei der jährlichen "Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik"
tagt kein
Debattierclub. Dort treffen sich Verantwortliche für Krieg,
Zerstörung und
Elend, um die Gegenwart zu beherrschen und die Zukunft zu bestimmen.
M - eine Stadt sucht die Mörder
Raus gegen die NATO-Kriegskonferenz am 6.-8. Feb. 04 nach München!
Gegen EU-Militärmacht und deutsche Kriegspolitik:
Stoppt den globalen Krieg der NATO-Staaten!
In München werden Kriege vorbereitet! Bei der jährlichen
"Münchner Konferenz für
Sicherheitspolitik" tagt kein Debattierclub. Dort treffen sich
Verantwortliche
für Krieg, Zerstörung und Elend, um die Gegenwart zu beherrschen
und die Zukunft
zu bestimmen.
Wer diese Zukunft nicht will, wer gegen Krieg ist, wer den Militarismus
in die
Schranken weisen will, wer keine Gesellschaft will, in der Rassismus
und
Patriarchat Normalzustand sind, muss gemeinsam auf die Straße
gehen, gegen das
Treffen der Kriegstreiber! Vom 6. bis 8. Februar 2004 wird die
NATO-Kriegskonferenz, von ihren Vertretern auch gerne "Sicherheitskonferenz"
genannt, zum 40. Mal in München stattfinden: Wieder werden
Allianzen gefestigt,
Spielräume abgesteckt und Konkurrenten besänftigt. Wieder
einmal wird Gegnern
gedroht, werden Kriege gerechtfertigt, werden strategische Debatten
die
Tagesordnung bestimmen und neue Kriege geplant.
2003 hatten sich die USA, die EU, China und Russland über den
jeweiligen Nutzen
des "Krieges gegen den Terror" bezüglich ihrer eigenen
imperialen Interessen
verständigt - ob im Irak, in Afghanistan, in Tschetschenien
oder Tibet. Diesmal
ziehen sie sicherlich ein Resümee der letzten Kriege. Sie werden
sich damit
auseinander zu setzen haben, dass sie nicht in der Lage sind, angefangene
Kriege
trotz operativer Erfolge zu beenden. In München wird der Krieg
im Irak im
Mittelpunkt stehen und weitere militärische Angriffe in der
Region verhandelt
werden. Die Staaten der Europäischen Union werden ausloten,
wie weit eine
eigenständige Kriegspolitik militärisch machbar und politisch
durchsetzbar ist,
die USA werden die NATO als Instrument ihrer Kriegspolitik wieder
stärker ins
Gespräch bringen.
Doch in München werden nicht nur Kriege vorbereitet. Es wird
auch eine globale
Gesellschaftsordnung abgesichert und legitimiert, die auf systematischem
Ausschluss, auf Ausbeutung und der Aneignung von Ressourcen basiert.
Ein Zustand
der nur durch Kriege garantiert werden kann. Was ist das für
ein "Frieden", der
nur durch Kriege aufrechterhalten werden kann?
München 2004: Für einen radikalen Widerstand im eigenen
Land
Waren 2001 nur wenige Linke auf der Straße, um gegen die Sicherheitskonferenz
zu
protestieren, demonstrierten 2002 bereits rund 10.000 Menschen.
Trotz massiver
medialer und politischer Hetze und einem totalen Demonstrationsverbot
in der
ganzen Stadt fanden Demonstrationen statt. 2003 versuchte der Münchner
SPD-Oberbürgermeister im Zuge des beginnenden Irak-Krieges
mit einer eigenen
Demonstration die Mobilisierung gegen die NATO-Sicherheitskonferenz
zu spalten.
Dieser Versuch ist nicht gelungen.
Gegen die NATO-Kriegskonferenz und den Irak-Krieg wurde eine internationale,
linke Großdemonstration organisiert, die mit 25.000 TeilnehmerInnen
die
Gemeinsamkeiten zwischen den Bewegungen gegen den Krieg und gegen
die
kapitalistische Globalisierung dokumentierte. Auch wenn es nicht
gelungen ist,
nur einen der weltweit ausgetragenen Kriege zu verhindern - obwohl
die Proteste
gegen den Irak-Krieg quantitativ beispiellos waren - funktionierte
die
politische Idee, die außerparlamentarischen und emanzipatorischen
Kräfte
zusammenzubringen.
Eine Gegnerschaft ohne Kompromisse gegen alle imperialistischen
Kriege ist
Voraussetzung für einen linken Antimilitarismus. Wenn wir Kriege
nicht jeweils
als Einzelphänomene betrachten, die gleichsam wie Katastrophen
über die Welt
hereinbrechen, sondern uns darüber im Klaren sind, dass Krieg
Ausdruck eines
permanenten Krisenmanagements ist, dann muss linke antimilitaristische
Politik
Ausdruck dieses Verständnisses sein und sich in der alltäglichen
Politik
widerspiegeln. Antimilitaristische Politik muss vor Ort entwickelt
werden, aus
den jeweiligen konkreten Verhältnissen.
Global und lokal: antimilitaristisch, radikal, antipatriarchal!
Die Kriege unserer Zeit werden auch geführt, um die Vorherrschaft
eines
Kapitalismus durchzusetzen und abzusichern, der auf Geschlechterhierarchien,
Ausschlüssen, Konkurrenz, Ungleichheiten, Zerstörung und
Repression basiert. Es
geht dabei auch um die fortwährende Sicherung von Ressourcen
und um die
Kontrolle von Migrationsbewegungen. Die weltweite Ausbeutung und
die
Kriegspolitik der führenden kapitalistischen Staaten sind zwei
Seiten derselben
Medaille. Wir mobilisieren deshalb wie in den letzten Jahren gemeinsam
mit der
Bewegung gegen die kapitalistische Globalisierung zum Protest gegen
das Treffen
des World Economic Forum in Davos und die NATO-"Sicherheitskonferenz"
in
München. Antikapitalismus globalisieren!
Im Jahr 2003 gab es weltweit 43 Kriege, in denen sich die unterschiedlichen
Vorgehensweisen zur Absicherung der westlichen Interessen zeigten.
Einige Kriege
sind herkömmliche militärische Auseinandersetzungen (z.B.
Irak) , in einigen
übernehmen westlich geführte Söldnerfirmen die Drecksarbeit
(z.B. Kolumbien,
Nigeria), in anderen werden zur Absicherung der westlichen Interessen
lokale
Warlords unterstützt (z.B. Afghanistan). Insgesamt geht es
um geostrategische
Interessen, Einflusssphären, um eine Re-Kolonialisierung der
Welt. Es gibt für
die "neue Weltordnung", verharmlosend "Globalisierung"
genannt, keinen
Friedenszustand mehr, der ohne Krieg auskommt: Krieg ist Frieden!
Denn auch wenn das Ende eines Krieges propagiert wird, ist er nicht
beendet. Das
zeigt sich im Irak. Das nicht nur, weil fast täglich irakische
ZivilistInnen und
US-amerikanische Soldaten erschossen werden. Mittlerweile sind ganze
Teile des
Iraks zur No-Go-Area für die dort lebenden Frauen geworden.
Gegen die EU-Militärmacht!
Von den Maastricht-Verträgen über die EU-Gipfel in Köln
und Thessaloniki bis zu
bilateralen Verhandlungen basteln die Regierenden der verschiedenen
EU-Staaten
beständig am Aufbau einer eigenständigen Militärmacht.
Das tun sie keineswegs,
um den USA ein "ziviles Projekt" entgegenzustellen, sondern
um sich fit zu
machen für die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen im Kontext
zunehmender
innerimperialistischer Konkurrenz.
Um den Ausbau der EU-Truppen zu beschleunigen, haben die europäischen
Eliten
entschieden, die "Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik"
(ESVP) zu
einem Schwerpunkt ihrer Politik zu machen. Konsens besteht über
die Aufstellung
"glaubwürdiger, verfügbarer, und schlagkräftiger
europäischer Streitkräfte ab
2003", wie in Helsinki im Dezember 1999 beschlossen. Die Mitgliedsstaaten
verpflichten sich dazu, Kräfte bis zu einer Stärke von
15 Brigaden (50.000 bis
60.000 Soldaten) rasch verlegbar und bis zu einem Jahr lang vor
Ort einsatzfähig
zu halten. Dazu sollen die Transportkapazitäten aufgebaut,
gemeinsame Planungs-,
Führungs-, Beobachtungs- und Kommunikationssysteme geschaffen
und ausgebaut
werden. Das bedeutet einen Abkoppelungsprozess von der NATO, die
in Europa
bisher als einzige supranationale Struktur solche Systeme besitzt.
Damit nicht
alle an der Truppe beteiligten Staaten ihre Zustimmung für
den jeweiligen
Einsatz geben müssen, wird der Weg der "strukturierten
Zusammenarbeit" gewählt.
Das bedeutet, nur jene Staaten stimmen ab, die sich an einer "Koalition
der
Handlungswilligen" beteiligen. Damit wird ein militärisches
Kerneuropa möglich,
wie es sich schon in der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und
Deutschland
entwickelt.
Längst arbeitet die EU an einer eigenen Präventivkriegsdoktrin.
Und nach den
neuesten "Verteidigungspolitischen Richtlinien" (VPR)
soll die Bundeswehr sich
an Kriegseinsätzen rund um den Globus beteiligen. Dort heißt
es wörtlich:
"Künftige Einsätze lassen sich weder hinsichtlich
ihrer Intensität noch
geographisch eingrenzen. Der politische Zweck bestimmt Ziel, Ort,
Dauer und Art
des Einsatzes."
Für diese Kriegsziele entsteht eine "Europäische
Rüstungsagentur", um die
Unübersichtlichkeit der verschiedenen Rüstungssysteme
zu beenden sowie die
Forschung zu intensivieren. Die Zersplitterung der europäischen
Rüstungsindustrien mit ihren verschiedenen Projekten soll aufgehoben
werden,
nicht zuletzt, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
So werden störende
nationale Beschränkungen für Rüstungsgüterexporte
aufgehoben oder angeglichen
und der weltweite Export der Tötungsmaschinen angekurbelt.
München ist auch der
Ort, an dem die Militär- und Rüstungsindustrielobby zusammenkommt
und die
Wirksamkeit ihrer neuesten Waffensysteme und Strategien auswertet.
Spucken wir
ihnen in die Suppe.
Gegen die rot-grüne Kriegspolitik - auf nach München!
Deutschland führt wieder Krieg. Das "Nein" der rot-grünen
Bundesregierung zum
Krieg war keine Antikriegsposition, sondern der Beginn eines Machtkampfes
um die
Durchsetzung eigener geostrategischer Interessen. Deutschland ist
keine
"Zivilmacht", sondern stellt mittlerweile nach den USA
das zweitgrößte
Kontingent in den weltweiten militärischen Einsätzen.
Deutschland war die
zentrale logistische Drehscheibe für die US-Kriegsmaschinerie,
für Truppen- und
Kriegswaffentransporte in die Golf-Region. Die Bundeswehr war und
ist mit
Unterstützungsleistungen direkt am Krieg beteiligt, insbesondere
mit den
deutschen Besatzungen in den fliegenden Feuerleitstellen, den AWACS-Flugzeugen,
mit deutschen "Fuchs"-Spürpanzern in Kuweit, mit
der Bundesmarine am Horn von
Afrika und mit tausenden Bundeswehrsoldaten, die zur Bewachung US-amerikanischer
Militäreinrichtungen abgestellt waren.
Es ist außerdem die Verantwortung der rot-grünen Regierung,
den ersten Krieg
nach dem Nationalsozialismus gegen Jugoslawien geführt zu haben.
Auch die neuen
"Verteidigungspolitischen Richtlinien" der Schröder-Fischer-Regierung
schließen
"Präventivkriege" mit ein. Die Worte von Verteidigungsminister
Struck, dass
deutsche Interessen am Hindukusch verteidigt werden, ist Ausdruck
des Bestrebens
nach einem ungehinderten weltweiten Zugriff auf Ressourcen. Die
gesellschaftliche Militarisierung nimmt auf allen Ebenen zu.
Mit der Veränderung der Ausrichtung der Bundeswehr wurden nebenbei
auch die
Lehren aus der Vergangenheit mitentsorgt. "Nie wieder Krieg
- Nie wieder
Faschismus" wurde pervertiert zu der Aussage, dass sich Deutschland
nicht trotz,
sondern wegen Auschwitz seiner internationalen Verantwortung stellen
und Krieg
führen müsse.
Sparpolitik: Spart Euch Euren Krieg
Von allen Seiten wird propagiert, dass "gespart und der Gürtel
enger geschnallt
werden müsse", dass "wir über unsere Verhältnisse
gelebt hätten". Gespart wird
denn auch im Bildungssystem, in der Gesundheitsversorgung, im
Sozialversicherungssystem. Das geht einher mit zunehmender Arbeitshetze,
Reallohnverlusten, verschärfter Konkurrenz nach sexistischen
und rassistischen
Ausschlusskriterien sowie steigender Erwerbslosigkeit. Um den Profit
des
Kapitals abzusichern, werden Gewinne privatisiert, Verluste vergemeinschaftet,
die Steuern für Unternehmer gesenkt, kurz gesagt, die "Standortbedingungen
verbessert".
Die Verantwortlichen für diese Umverteilung des gesellschaftlichen
Reichtums von
unten nach oben sitzen auch auf der Konferenz in München und
planen. All diese
Planungen verschlingen Geld. Noch mehr Geld verschlingt die Verwirklichung
dieser Planungen. Die Umstrukturierung der Bundeswehr, die Anschaffung
neuer
Waffensysteme, der Unterhalt der Eingreiftruppen und nicht zuletzt
die
Militäreinsätze selbst kosten hunderte Milliarden Euro.
In Wirklichkeit geht es also um gesellschaftliche Prioritätensetzungen.
Es ist
unsere Aufgabe, sichtbar zu machen, dass die sogenannten "Sachzwänge"
in
Wirklichkeit Umverteilungen und Verschiebung in den gesellschaftlichen
Prioritäten und Selbstverständlichkeiten sind. Widerstand
gegen Sozialkürzungen
ist Widerstand gegen Kriege, wenn damit die auch diese gesellschaftlichen
Prioritäten und Normalitäten hinterfragt werden.
Antworten wir deshalb den Planern in München: Solange nur ein
Cent für Dinge
ausgegeben wird, deren einziger Zweck es ist, zu zerstören,
solange das so ist,
kommt uns nicht mit "den Gürtel enger schnallen".
Hören wir auf Sozialkürzungen
und Militarisierungen - egal wo - zu akzeptieren.
Die militärische Logik brechen
Krieg ist kein gesellschaftliches Schicksal, sondern das Ergebnis
politischen
Handelns. Die Logik des Krieges bringt immer von Neuem Akteure,
Verantwortliche,
Profiteure, Verwalter und Zuträger hervor. Sie bekleiden politische
Ämter, sie
forschen an Universitäten, sie sitzen in den Amts- und Pressestuben.
Und sie
sitzen in den oberen Etagen der Konzerne. Alle sind interessiert
an einem
möglichst reibungslosen Ablauf ihrer Kriegsstrategien und dazu
muss in der
Gesellschaft alles in ihrem Sinne funktionieren. Wie die Logik des
Sparzwangs
soll auch die militärische Logik in alle Köpfe festgesetzt
werden.
Eine antimilitaristische Bewegung muss sich dieser militärischen
Logik in allen
gesellschaftlichen Bereichen widersetzen. Es geht nicht nur um das
Militär und
militärische Objekte. Eine wirkungsvolle antimilitaristische
Bewegung muss
Konzerne, NGOs, die sich bereitwillig den Herrschaftsinteressen
anbiedern,
Medienzentralen, welche die angebliche Notwendigkeit dieser Weltordnung
propagieren, Gen-Tech-Firmen und Forschungsinstitute, die die militärische
und
polizeiliche Aufrüstung vorantreiben, Überwachungszentralen
und
Flüchtlingsverwaltungsbehörden, die dieser Logik folgen,
in das Zentrum ihrer
Auseinandersetzung und ihres Handelns rücken. Eine antimilitaristische
Bewegung,
die eine emanzipatorische gesellschaftliche Veränderung wünscht,
muss sich auch
der Tatsache stellen, wie tiefgreifend die Geschlechterverhältnisse
Kriegslogiken prägen, bzw. wie unser Handeln davon geprägt
wird. Kein Krieg ohne
Patriarchat!
Dies ist ein Beispiel dafür, wie unhinterfragte Normalitäten
all unsere
Lebensbereiche durchdringen, unser Denken, Fühlen und Handeln
prägen.
Revolutionieren wir unsere eigenen Lebensweisen!
Warten wir nicht auf den nächsten Krieg, warten wir nicht auf
bessere Zeiten!
Ein Krieg bricht nicht plötzlich aus, er wird lange geplant,
vorbereitet und in
den Köpfen durchgesetzt. Eine antimilitaristische Bewegung
muss sich im Alltag
entwickeln und verankern, um in der Eskalation den Kriegern ihre
Waffen aus der
Hand schlagen zu können. Wir werden mit der Demonstration in
München unsere
kompromisslose GegnerInnenschaft gegen imperialistische Kriege ausdrücken.
Bundesweite Antimilitaristische Koordination "KriegistFrieden"
(KiF)
Handeln wir jetzt!
Auf zu den Anti-NATO-Aktionen nach München!
Proteste rund um den Tagungsort Hotel Bayerischer Hof:
Freitag 6. Februar 2004, ab 16.00 Uhr
Internationale Demonstration:
Samstag 7. Februar 2004, Beginn 12.00 Uhr Marienplatz
(Wenn Ihr den Aufruf unterstützen wollt, schickt eine e-mail
an kontakt@no-nato.
de mit dem Betreff "Projekt M"! Aktuelle Informationen
gibt es im Internet unter
www.no-nato.de. Die Homepage der Veranstalter der "Sicherheitskonferenz"
ist
unter www.securityconference.de im Netz zu finden.)
e-Mail: kontakt@no-nato-de
Homepage: http://www.no-nato.de
[http://www.no-nato.de]
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12 [gipfelsoli] München -- Italien
Von: gipfelsoli-l@lists.nadir.org
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Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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- NATO-Sicherheitskonferenz in München
- Italien/EU: Inszenierung einer Anschlagserie
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NATO-Sicherheitskonferenz in München
"NATO-Sicherheitskonferenz": Polizeiführung gesteht
rechtswidriges Handeln gegen
legitimen Protest ein
Presserklärung der Roten Hilfe München zu den Äußerungen
des Münchner
Polizeipräsidentenin der SZ vom 29.12.03
Der Münchner Polizeipräsident Schmidbauer räumt mit
seinem in der Süddeutschen
Zeitung vom 29.12.2003 ausgedrückten Bedauern über die
„Freisprüche“ für
Sicherheitskonferenz GegnerInnen endlich das rechtswidrige Verhalten
seiner
Polizei ein und muss nun Konsequenzen ziehen. Die Andeutungen Schmidbauers
lassen bereits erahnen wie diese aussehen werden: Die Polizei wird
Kontrollstellen an den Einfallstraßen errichten und „einschlägig
bekannte
Berufsdemonstranten - die Personalien liefern die Verfassungsschutzämter
sollen hier herausgefiltert und umgehend zurückgeschickt werden.“
(SZ S. 41, 29.
Dezember 2003) Eigentlich keine Neuigkeit, denn auch in den vergangenen
2 Jahren
wurde München de facto hermetisch abgeriegelt und bei tausenden
Personen- und
PKW-Kontrollen hunderten Menschen die Anreise verweigert.
Der Verfassungsschutz: Zugleich Polizei- und Ermittlungsbehörde?
Nachdem die
Lüge von den 3000 anreisenden „Chaoten“ (angebliche
Erkenntnis des
Verfassungsschutzes), die 2002 zum totalen Demonstrationsverbot
führte, nicht
mehr aufrecht zu erhalten ist, kreiert Schmidbauer nun das Feindbild
der
„Berufsdemonstranten“. Jenen möchte er bereits
im Vorfeld das Recht auf
Teilnahme an den legitimen Protesten gegen die sog. Sicherheitskonferenz
absprechen. Wer „Berufsdemonstrant“ sei, soll der Verfassungsschutz
bestimmen.
Um jedoch in dessen Visier zu gelangen ist es nicht nötig „rechtswidriges“
Verhalten an den Tag zu legen. Der Verfassungsschutz klärt
nicht „Straftaten“
auf, sondern dient der Bespitzelung politischer Gruppen und Menschen.
Damit
reicht ein politisches Engagement (wie z.B. in der PDS) aus um in
dessen Dateien
zu landen. Welche Daten dabei erhoben werden ist für die Betroffenen
nicht zu
erkennen und eine Löschung de facto unmöglich zu erreichen.
Es sei daran erinnert, das die soeben für rechtswidrig erklärten
Festnahmen und
Ingewahrsamnahmen bei den Sicherheitskonferenzen 2002/2003 eben
auf diesen
dubiosen Datensammlungen von Polizei und Verfassungsschutzämtern
basierten,
jedoch nicht wie der Richter betonte, auf konkreten Erkenntnissen
über geplante
Straftaten.
Die Kompetenz Schmidbauers zeigt sich auch an seiner Wahl des Begriffs
„Berufsdemonstrant“. Den einzigen Beweis seine Existenz
findet er vermutlich an
den Stammtischen. Als gäbe es den Beruf eines „Demonstranten“
(von wem bezahlt?)
und wenn es ihn gäbe wäre es auch kein „rechtswidriges“
Verhalten.
Offensichtlich meint er damit Menschen, die häufiger von ihrem
Grundrecht auf
Versammlungsfreiheit gebrauch machen, als ihnen das die Polizei
zugestehen
würde. Die Einschränkung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit
soll also
damit begründet werden, dass man „zu“ häufig
an Versammlungen teilnimmt.
Illegale Überwachung der GipfelgegnerInnen?
Schmidbauer zur SZ: „Es läuft in der Szene noch eine
Diskussion darüber, ob die
Sicherheitskonferenz als Friedens- oder Kriegskonferenz angesehen
werden soll.“
Woher ist Herr Schmidbauer so genau über interne „Diskussionen
der Szene“
informiert? Offensichtlich lässt Schmidbauer oppositionelle
Gruppierungen
polizeilich bespitzeln und ausforschen.
Dazu Paula Schreiber, Pressesprecherin der Roten Hilfe e.V.
Ortsgruppe
München: „Mit der Diffamierung von GegnerInnen der Nato
Kriegspolitik als
‚Berufsdemonstranten’, der Bespitzelung des Bündnisses
gegen die NATO
Sicherheitskonferenz und die geplante massenhafte Verfolgung anreisender
DemonstrantInnen auf der Grundlage fadenscheiniger und nicht überprüfbarer
Verfassungsschutzbehauptungen zeigt Polizeipräsident Schmidbauer
ein weiteres
mal, das es um die Verhinderung und Einschüchterung politisch
unliebsamen
Protestes geht.
Paula Schreiber
Pressesprecherin der Roten Hilfe e.V. Ortsgruppe München
---
Rote Hilfe e.V. - Ortsgruppe München Schwanthalerstr. 139,
80339 München
e-Mail: muenchen@rote-hilfe.de
[ http://www.rote-hilfe.de]
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Italien/EU: Inszenierung einer Anschlagserie
Seit Oktober sollen italienischen Behörden zufolge rund 70
Brief- oder
Paketbomben von "Anarchisten" versendet worden sein. Seit
einigen Tagen wird
diese "Attentatsserie" auch in deutschen Medien thematisiert.
Der Stil der
Anschläge erinnert stark an die "Strategie der Spannung"
in den 70er Jahren.
Damals wurden zahlreiche Anschläge von Rechten verübt,
die linken und
anarchistischen Gruppen in die Schuhe geschoben werden sollten.
Italienische Behörden nennen immer wieder den Namen einer frei
erfundenen
"anarchistischen Gruppe": FAI - "Federazione Anarchica
Informale". Dieser Name
ist eine Abwandlung der tatsächlich existierenden Federazione
Anarchica Italiana
(Erklärung der echten F.A.I. dazu). Die Behauptungen über
die angebliche
Terror-Gruppe klingen absurd: "Sie vereinige die extremsten
Verfechter der
Anarchie und des Marxismus-Leninismus" erklärte Innenminister
Pisanu. Nachdem
nun auch in anderen EU-Staaten mindestens 4 Briefbomben auftauchten,
sprach er
gar von einem "Kartell europäischer Anarchistengruppen"
oder kurz
"Euro-Anarchisten". Jetzt "sei eine Liste mit den
Namen von 250 Personen
erstellt worden, die mit der anarchistischen Szene in Verbindung
gebracht
werden" (sic!). Erste Razzien in besetzten Häusern haben
bereits stattgefunden.
Massenverhaftungen werden folgen. Die europäischen Massenmedien
unterstützen
ausnahmslos diese Kampagne - trotz aller Offensichtlichkeit.
Diese neue Kampagne korrespondiert mit der "11-9-Terror-Strategie".
Beispiel
Hamburg: Wahlkampf-Inszenierung der PRO der letzten Tage.
Feature bei Indymedia.global | Indymedia.Bologna
Symbol der Gladio: Kurzschwert, Fallschirm, Anker, Handgranate
"Am Beispiel Italien wird diese Vorgehensweise deutlich. Die
CIA zeigte sich
besorgt über den stetig wachsen Einfluss der kommunistischen
Partei Italiens
PCI, welche 1972 bei den Wahlen 27% der Stimmen erreichte. Der Plan
war einfach:
Durch linksterroristische Attentate sollte die öffentliche
Meinung und damit die
Regierungsrichtung nach rechts "gedreht" werden. Tatsächlich
starben durch
Bombemattentate 1972 drei Polizisten. Im November 1973 explodierte
eine Bombe an
Bord eines Argo16 - Flugzeugs. Beide Attentate wurden kommunistischen
Gruppierungen zugeschrieben. Die "Rote Brigarden" Italiens
galten von Beginn an
von Geheimdiensten unterwandert und gesteuert." (Quelle)
In den letzten Monaten wurden in Italien -und mittlerweile auch
verstärkt
ausserhalb- zahlreiche Briefbomben verschickt. Alle Briefbomben
sollen aus der
Region um Bologna stammen. Wie auch bei vergangenen Anschlagsserien,
trifft es
merkwürdigerweise innerhalb Italiens oft Peronen, die für
Berlusconi und die
Rechte unbequem sind (Beispiel: Präsident Prodi).
Ausserhalb Italiens gingen Briefbomben zum Beispiel an Europol und
die
Europäische Zentralbank. Wie bei den anderen Anschlagsserien
auch wurden schnell
Linke und Anarchisten als Täter ausgemacht. Die gleichgeschaltete
italienische
Presse, welche sich fast vollständig im Besitz des Medienmoguls
und
Regierungschefs Berlusconi befindet, beginnt augenblicklich mit
einer
Hetz-Kampagne. Beweise existieren nicht oder sind offensichtlich
gefälscht.
Erklärungen wie "Sie vereinige die extremsten Verfechter
der Anarchie und des
Marxismus-Leninismus" oder die Nennung von frei erfundenen
Gruppennamen (die
inhaltlich keinen Sinn ergeben) verstärken die Annahme einer
konstruierten
Kampagne. Presserklärungen und Stellungnahmen europäischer
Innenminister
scheinen auch auf den Versuch einer Verschmelzung der Konstrukte
"islamistischer
Terror" und "linker/anarchistischer Terror" hinzuwirken.
Seit einer Woche beteiligen sind auch deutsche Medien an dieser
Kampagne.
Erklärungen der italienischen Regierungen werden ungefragt
übernommen oder gar
mit eigenen Erfindungen noch ausgeschmückt (z.B.:Springer Presse,
Berliner
Zeitung, ...). Von daher kommt eine Ausweitung der Anschlagsserie
auf ganz
Europa den deutschen Medien nicht ungelegen.
Beispiel 1 : Artikel in der Springer-Zeitung "Welt"
Beispiel 2: "Terroralarm in Europa"
Bereits anlässlich der Proteste gegen den G8-Gipfel in Genua
liess die neuen
Regierung um Mussolini-Verehrer Berlusconi die "Strategie der
Spannung"
umsetzen. Mehrere Briefbomben explodierten und sollten die sozialen
Bewegungen
und globalisierungskritischen Netzwerke unter Druck setzen.
Artikel: Celler Loch" in Genua und Eine Neuauflage der Spannungsstrategie.
Nach Genua wurde in Venedig ein Anschlag verübt, der ebenfalls
Stimmung gegen
die Opposition machen sollte: Bombenanschlag in Venedig inszeniert?.
Schon vor
dem G8-Gipfel in Genua behauptete Berlusconi, es gäbe "Verbindungen
zwischen
NoGlobals und Bin Laden". Es war gar die Rede davon, daß
der G8-Gipfel mit
ferngesteuerten Flugzeugen(!) angegriffen werden solle. Auf diese
Weise konnte
die Auseinandersetzung in Genua auf eine militärische Ebene
gehoben werden.
Die in Genua benutzte Strategie gegen die Protestbewegung wurde
schon vor der
Machtübernahme Berlusconis eu-weit vorbereitet.
Am 19. März 2002 wurde dann der Wirtschaftsexperte und Berater
des
Arbeitsministers Marco Biagi ermordet. Verantwortlich sollen laut
italienischen
Behörden angeblich die seit 1981 aufgelösten "Roten
Brigaden" sein. In den
Jahren vor ihrer Auflösung war die Gruppe nachweislich von
gleich mehreren
Geheimdiensten unterwandert worden (siehe: 92 Patronenhülsen,
ein Balletttänzer
und die CIA). Die Handschrift der Aktion war die der Leute rund
um den
Faschisten Fini und den Medienzar Berlusconi, welche in der Organisation
P2
(Propaganda Due) waren, die in den 70ern ähnliche Anschläge
organisierte.
Der Anschlag wurde 4 Tage vor einem geplanten Generalstreik und
Großdemonstration der sozialen Bewegungen verübt. Ganz
offensichtlich galt das
Attentat der Einschüchterung der Bewegungen (siehe: Willkommener
Tod in
Bologna). Dennnoch nahmen 2 Millionen teil (Artikel bei Indymedia.de)
- das war
die bis dahin größte Demonstration in der Geschichte
der italienischen Republik.
Einige Monate später wurde "Michele Landi, ein Informatiker,
der mit der Polizei
bei den Ermittlungen gegen die Mörder von Sergio D'Antona und
Marco Biagi
zusammengearbeitet hatte, in seinem Haus erhängt aufgefunden.
Den polizeilichen
Ermittlungen zufolge sind einige Einzelheiten und Hinweise unvereinbar
mit der
von der Regierung behaupteten Selbstmord-Hypothese ... Auch deswegen,
weil
Michele Landi einige Wochen vor seinem Tod einigen Freunden gesagt
hatte, er
habe Angst, weil er erschütternde Hintergründe aufgedeckt
habe." (Quelle)
Artikel dazu: Übersetzung eines Kommentars von Umberto Eco
in der römischen
Tageszeitung La Repubblic und Terror in Europa von ceiberweiber.at.
Auch hier springen Medien und Regierungen anderer Staaten mit auf:
In
Deutschland versuchte die Bundesanwaltschaft mit hilfe der deutschen
Medien im
Mai eine RAF-Neugründung zu erfinden "Bundesanwaltschaft
konstruiert neue RAF".
Allerdings misslang dieser Versuch, da das gesellscghaftliche Klima
noch nicht
"weit genug" war.
Rückblick: Strategie der Spannung, P2, Gladio und Berlusconi
In der ursprünglich vom CIA konzipierten Strategie wurden nicht
nur linke und
anarchistische Gruppen von Polizei- und Geheimdienstagenten zu Mord
und Terror
angestachelt. Polizeiagenten, meist Faschisten, führten auch
selbst unzählige
Terroranschläge durch, für die dann Anarchisten und Autonome
verfolgt und oft
jahrelang unschuldig eingesperrt wurden. Netzwerke wie P2 und Gladio
waren in
Italien federführend.
Das Netzwerk P2 (Propaganda Due) wurde 1969 vom Faschisten Licio
Gelli
gegründet. Gelli war als bereits bei den "Schwarzhemden"
Mussolinis aktiv.
Später wurde er Verbindungsoffizier der Nazis und SS-Obersturmführer.
In der P2
waren rund 2500 führenden Personen der italienischen Gesellschaft.
Dabei waren
Politiker, führende Geheimdienstler, Faschisten, Mafiosis,
Wirtschftsvertreter,
Kirchenobrigkeiten, Medienvertreter, Führungskräfte der
Polizi, der komplette(!)
Generalstab des Heeres usw. Der Mafiosi Berlusconi hatte damals
die
Mitgliedsnummer 1816. Ziel der Organisation, so das Ergebnis der
Untersuchungen
sei der Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung durch
einen "colpo bianco", einen
weißen Staatsstreich. Der Code für diese Pläne hieß
"Plan zur demokratischen
Wiedererneuerung".[Literatur: Feldbauer: "Von Mussolini
bis Fini"] "Gelli
bezeichnete die P2 als Freimaurer-Loge, obwohl die Ziele dieser
kriminellen
Vereinigung nichts mit dem Freimaurertum zu tun hatten, ja ihr diametral
entgegengesetzt waren." (siehe hier)
"Bereits beim ersten Anschlag der Spannungsstrategen am 12.
Dezember 1969 in der
Mailänder Landwirtschaftsbank auf der Piazza Fontana (16 Tote,
über 80
Verletzte), den neofaschistische Terroristen durchführten,
war ein Agent
provocateur am Werk, der die Spuren nach links lenken sollte. Der
als
Geheimdienstagent angeworbene Neofaschist Mario Merlino gründete
einen
anarchistischen Zirkel, für den er den Ballett-Tänzer
Pietro Valpreda anwarb,
der danach mit falschen Zeugenaussagen als einer der Organisatoren
des Attentats
präsentiert wurde.
Aus der langen Kette der bekannt gewordenen Fälle ein weiterer:
Der Neofaschist
und Angehörige der NATO-Gruppe "Gladio", Gianfranco
Bertoli, führte im Mai 1973
einen Bombenanschlag auf das Mailänder Polizeipräsidium
durch (vier Tote, 52
Verletzte). Dabei sollte auch Ministerpräsident Rumor getötet
werden, der jedoch
zu spät eintraf und so dem Attentat entging." (Quelle)
P2 ist anfangs der 80er Jahre ausserdem als für etliche Morde
verantwortlich
bekannt geworden (politische Gefangene fielen bei Polizeiverhören
aus dem
Fenster (nachzulesen auch bei Dario Fo´s "Zufälliger
Tod eines Anarchisten").
Morde gabs auch in den eigenen Reihen; zum Beispiel an ihrem Finanzjoungleur,
dem Bankier Roberto Calvi. Das blutigste Attentat der Nachkriegsgeschichte
war
der Anschlag auf den Bahnhof von Bologna am 2. August 1980. 85 Menschen
wurden
getötet und mehr als 200 verletzt. Auch hier konnte die Führungsspitze
der P2
als verantwortlich ausgemacht werden. Auch beim Anschlag auf das
Münchener
Oktoberfest im Jahr 1980 führten einige Spuren nach Italien.
Aufgedeckt wurde P2 im Jahre 1981 - im selben Jahr erklärten
die Roten Brigaden
"rein zufällig" ihre Auflösung. 1982 wurde P2
für aufgelöst erklärt. Obwohl in
vielen Fällen (besonders beim Anschlag auf den Bahnhof von
Bologna) die
Verantwortlichen überführt werden konnten, gab es nie
Verurteilungen. Gekaufte
Zeugen und eine korrupte Justiz verhinderten dies. Statt dessen
gelang es den
Rechten und der Regierung zehntausende Oppositionelle ins Gefängnis
zu bringen
und so die sozialen Bewegungen Italiens zu zerschlagen.
Kenner der Szene gehen davon aus, dass einzelne Strukturen erhalten
blieben und
heute als "P3" weiter im Untergrund operieren. (Artikel
von Feldbauer "Aldo
Moros Tod und die Geheimdienste", Jungle World 12.5.98)
1990 wurde eine weitere -mit der P2 vernetzte- Organisation aufgedeckt,
die
europaweit agiert: die Operation Gladio.
"Operation Gladio" ist ein Terror-Netzwerk, das unter
dem Namen "Gladio"
(Kurzschwert) bekannt wurde. Gladio ist der Nato unterstellt und
verfügt seit
den fünziger Jahren über ganz Westeuropa umspannende
paramilitärische-nachrichtendienstähnliche Organisationsstrukturen
mit dem Ziel,
im Kriegsfall Sabotage- und Terrorakte zu planen und durchzuführen.
Allerdings
sah dieser "Auftrag" in der Praxis etwas anders aus. Besonders
in Italien
beteiligte sich Operation Gladio an Anschlägen im Rahmen der
"Strategie der
Spannung". Am 17. Oktober 1990 gab der italienische Ministerpräsident
Andreotti
zu, daß "Gladio" noch immer arbeitet. Drei Tage
später bestätigte er in einem
Regierungsbericht die Existenz einer Untergrundorganisation namens
"Gladio" und
stellte fest, daß ähnlich Strukturen sowohl in den NATO-Partnerländern
als auch
in neutralen Staaten wie etwa Österreich mit Kenntnis der Regierungen
existieren
würden. Bis heute ist Gladio -neben weiteren Netzwerken- in
Europa aktiv.
Übrigens hat die bundesdeutsche "Organisation Gehlen"
(von Nazis 1945 gegründet
und 1956 zum BND verschmolzen) Gladio mit aufgebaut und geheime
Kampfgruppen
ausgebildet. (weitere Informationen)
Die Ereignisse in Genua und bei weiteren Gipfeln, sowie Anschläge
in Spanien,
Türkei und UK erscheinen mit diesem Wissen in einem anderen
Licht. So konnte
eine WDR-Reportage 2002 nachweisen, daß Finis Leute Faschisten
aus ganz Europa
nach Genua einluden, um sich unter die Demonstrationen zu mischen
und bei der
Konstruktion des "Black Block" behilflich zu sein.
Im Rahmen eines Artikels bei Indymedia ist es nicht möglich,
einen Überblick
über die Aufstandsbekämpfungstrategien und geheimen Netzwerke
der Rechten zu
geben. Nach dem 11.September hat sich das Ganz ja noch einmal wesentlich
ausgeweitet. Die genannten Strukturen dürften von der politischen
Entwicklung
seit dem Sommer 2001 wesentlich profitiert haben. So sind Protagonsten
der
ursprünglichen "Strategie der Spannung" heute in
Italien im Besitz der
Regierungsgewalt und fast aller Massenmedien. In anderen Ländern
(Spanien,
Türkei, Griechenland, Russland usw.) sieht es nicht wesentlich
anders aus.
Daher hier einige ungeordnete Links, für die, die sich etwas
mehr mit dem Thema
beschäftigen wollen:
Die geheime Terrororganisation der NATO - Gladio
Dossier zur "Strategie der Spannung"
Infos über den Mafiosi Berlusconi
In dürren Blättern säuselt der Wind - über das
Konstrukt des "Black Block"
History Repeats von Gipfelsturm
Gladio oder die Rache Moros
Die Gladio-Nazi-Connection
Drogen, Kontraguerilla und Nazis - Gladio wütet weiter in der
Türkei
Gladio- Die Geheime Terrororganisation der Nato
Ausserdem: "Genua" - Buch von Dario Azzelini, in dem er
ausgehend von den
blutigen Ereignissen in Genua beim G8-Gipfel 2001 die Entwicklung
der sozialen
Bewegungen Italiens und der rechten Terror-Netzwerke beschreibt.
Das Buch ist
letztes Jahr im Verlag Assoziation A erschienen. Eine Webseite dazu
konnte ich
leider nicht finden.
[indymedia.de, von Uwe Barschel - 02.01.2004 18:11 ]
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gipfelsoli infogruppe
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13 Strafvollzug - eine widersinnige Institution
Von: "Thomas Meyer-Falk" <thomas_m_f@so36.net>
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Strafvollzug - eine widersinnige Institution
Die schärfste Sanktion, die das deutsche Strafrecht auch im
21.
Jahrhundert kennt, ist die Freiheitsentziehung, d.h. der oder die
DelinquentIn wird in ein Gefängnis gesperrt, euphemistisch
"Justizvollzugsanstalt" (JVA) genannt, als ob in einer
JVA die
Gerechtigkeit (Justitia) vollzogen würde.
Im ausgehenden 18. und im beginnenden 19. Jahrhundert fand ein
tiefgreifender Wandel im Sanktionssystem in Europa statt, die grausamen
Körperstrafen wurden abgelöst durch den Entzug der Freiheit,
sich -
zumindest theoretisch - jederzeit dorthin begeben oder verweilen
zu
können, wo man es wollte: Die Zuchthausstrafe wurde geboren.
Und sie hat
sich bis heute gehalten, nur nennt sie sich heute Freiheitsstrafe!
Wer einen anderen bestiehlt, beraubt, wer Sachen beschädigt
oder sonst
in irgendeiner Form gegen das Strafrecht verstößt, kann
mit einer
"Freiheitsstrafe" belegt werden. Welch eine absonderliche
Wortkombination: Freiheits -strafe; als ob hier Freiheit als Strafe,
als
Sanktion verhängt würde; vielmehr ist das Gegenteil der
Fall, es wird
Freiheit genommen!
Und noch unter einem anderen Gesichtspunkt mutet der Begriff recht
eigenwillig an, denn wer ins Gefängnis gesteckt wird, erlebt
recht
rasch, welch vielfältigen weiteren Beschränkungen er unterliegt,
als nur
dem Entzug seiner Bewegungsfreiheit: Arbeitszwang, Zensur der privaten
Korrespondenz, Beschränkung des Besitzes, Beschränkung
der Besuche, uvm.
(unter http://www.planet-tegel.de kann Einblick in den Alltag der
JVA
Berlin-Tegel genommen werden). Was dieser Gefängnisalltag mit
"Freiheit"
zu tun haben soll, weshalb also die Verurteilten "im Namen
des Volkes"
mit einer "Freiheitsstrafe" belegt wurden, erscheint nicht
recht
nachvollziehbar.
Beherrscht wird (zumindest in der Theorie) der Strafvollzug in
Deutschland vom Gedanken der Resozialisierung, d.h. der Befähigung
der
Gefangenen nach Verbüßung der Haft ein Leben in sozialer
Verantwortung
ohne Straftaten zu führen. Gemessen an der Rate derer, die
wieder
Straftaten begehen (je nach Untersuchung wird von bis zu 80 %
Rückfallquote berichtet, d.h. von 100 Entlassenen werden 80
wieder
straffällig) gibt es nur eine Feststellung: Es gibt keinen
erfolgreichen
Resozialisierungsvollzug.
Letztlich kann es einen solchen auch gar nicht geben, denn wer meint,
man könne Menschen, denen man ihre elementarsten Rechte beraubt,
dadurch
dazu bewegen, fürderhin die Rechte anderer zu achten, sie
wertzuschätzen, zu respektieren, belügt sich selbst und
letztlich auch
die Gesellschaft.
Sachkundige werden einwenden, dass doch innerhalb der Gefängnismauern
ein Behandlungsprogramm durchgeführt werde, inclusive Therapien.
Dies
mag für spezielle, sogenannte sozialtherapeutische Gefängnisabteilungen
gelten, nicht aber für das gros der Haftanstalten.
Und selbst wenn es dann einmal zu behandlerischen Maßnahmen
(z.B.
Verlassen der Anstalt unter Bewachung, um nach zig Jahren des Vollzuges
das Leben draußen in Augenschein nehmen zu können) kommt,
stehen diese
unter Finanzvorbehalt (zum 1.1.04 kürzte bspw. der Leiter der
JVA
Bruchsal sämtliche Ausführungen um 50 %, da seiner Ansicht
nach nicht
genügend Personal vorhanden sei) oder werden selbst angesichts
belangloser Vorfälle sofort gestrichen oder eingeschränkt
(einer
Gefangenen der JVA Dresden wurden Ausgänge, die sie hätte
ganz alleine,
d.h. ohne Begleitung durchführen sollen deshalb verwehrt, weil
sie
anlässlich eines "Besuchsausgangs" - dabei wird der/die
Inhaftierte von
einer Bezugsperson während des Ausgangs begleitet - versucht
hatte,
einen Kaugummi in die JVA mit einzubringen.
Wo bleiben bei diesen Gedanken die Opfer, wird sich vielleicht manche(r)
fragen, haben diese kein Recht auf Vergeltung, Rache, Genugtuung?
Hier
gilt es nun zu differenzieren zwischen verschiedenen Opfergruppen:
So
wird eine Versichertengemeinschaft, die Opfer eines
Versicherungsbetruges (angeblich "Volkssport Nr. 1" in
Deutschland)
wurde, ein anderes Verhältnis zu der Tat haben, als zum Beispiel
eine
Frau, die sexuell missbraucht wurde.
Abgesehen von dem Fall eines wirklich "hochgefährlichen"
Individuums,
das Menschen aus Lust quält, tötet, und ähnlichen
Fallgestaltungen, bei
denen dem Gefängnis eine Sicherungsfunktion zukommt, d.h. der
Gefangene
wird schlicht daran gehindert, weiter aktiv zu sein, trägt
der
Strafvollzug so gut wie nichts dazu bei, einen Ausgleich zwischen
Opfer
und Täter zu schaffen. Das Opfer ist im Strafprozess ein sogenanntes
"Beweismittel" - unter vielen anderen. Und nach dem Prozess
gerät es
rasch in Vergessenheit, während zumindest für die Gefangenen
beträchtliche Geldbeträge aufgewendet werden. Opfer wie
TäterIn sind im
Bereich der Justiz Objekt - nicht Subjekt.
Verschiedentlich erhielt ich auf Beiträge, die sich mit dem
Strafvollzug
beschäftigten, die Rückfrage, ich würde die Opfer
ausblenden, diese
hätten doch teilweise ihr Leben lang darunter zu leiden, z.B.
vergewaltigt, psychisch oder physisch schwer geschädigt worden
zu sein.
An dieser Stelle betone ich auch, aber nicht nur deshalb, dass ich
zum
einen gerade keine Verteidigungsreden für Sexualtäter
halte, derartiges
liegt mir völlig fern, zum anderen berichte ich - situationsbedingt
-
aus der Sicht des Gefangenen. 1996 hatte ich zwecks Beschaffung
finanzieller Mittel für politische Aktivitäten eine Bank
überfallen und
sehe ohne weiteres, dass die Bankangestellten seelisch-psychisch
traumatisiert wurden durch die Bedrohungssituation. Dass diesen
Menschen, und auch anderen Opfern, geholfen werden muss, nicht nur
von
staatlicher Seite, sondern auch z.B. von Opferhilfe-Einrichtungen
(zu
nennen wäre "Der Weiße Ring"), ist völlig
unbestritten.
Wenn also Mißstände im Strafvollzug bemängelt werden
oder dieser in
seiner Gesamtheit in Frage gestellt wird, dann hat das nichts damit
zu
tun, dass sich beispielsweise der Autor dieses Beitrages in
Selbstmitleid gefallen würde - denn niemand hat ihn gezwungen,
das zu
tun, was ihn in die Haftanstalt brachte -, sondern es wird schlicht
und
ergreifend festgestellt, dass die Institution Gefängnis niemanden,
oder
so gut wie niemanden bessert. Wer - aus Opferperspektive - den
Strafvollzug primär als Instrument der Rache, Vergeltung und
Sicherungseinrichtung sieht, kommt denknotwendig zu dem Schluss,
dass
Gefängnisse eine richtige Einrichtung sind; aber dies ist ein
anderer
Denkansatz.
Ein Gefangener schrieb vor zwei Jahren in einer Broschüre der
französischen Gefangenenseelsorge: "Anstatt eine notwendige
Station auf
dem Weg der Rehabilitation zu sein, zerstört das Gefängnis
nur. Die
Demütigungen erzeugen Hass". Dem ist nichts hinzuzufügen.
Thomas Meyer-Falk, c/o JVA - Z. 3117, Schönbornstr. 32, D-76646
Bruchsal, Germany
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14 Nachwehen der Hohmann-Affäre
Von: "Thomas Meyer-Falk" <thomas_m_f@so36.net>
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Nachwehen der Hohmann-Affäre
Zur Erinnerung: Am 3.10.2003 hielt der Bundestagsabgeordnete Hohmann
eine antisemitische Rede, in welcher er "den Juden" die
Verantwortung
für die russische Revolution 1917 zuschob und meinte, man könne
die
Juden als "Tätervolk" bezeichnen. Als der Armee-General
Günzel ihm
daraufhin beisprang und dessen Rede verteidigte, wurde er vom
Bundesminister der Verteidigung, Dr. Peter Struck, in den Ruhestand
versetzt (in der Presse wurde fälschlich von "Entlassung"
gesprochen,
der Unterschied liegt u.a. auch in der Entlohnung. Bei einer Entlassung
hätte Günzel mit einem Gehalt nicht mehr rechnen können,
so aber darf er
sich monatlich über 5000 Euro "Ruhestandsbezüge"
freuen für Nichtstun).
Über Hohmann wurde berichtet, er sei Major der Reserve und
nehme
regelmäßig an Wehrübungen teil; aber ich las nichts
über dessen
"Entlassung" aus der Armee, duldete der Verteidigungsminister
etwa einen
ausgewiesenen Antisemiten im Generalsstab bei Wehrübungen?
Also schrieb ich an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
in
Berlin und erhielt Ende Dezember 2003 eine Kopie der Stellungnahme
eines
"Unterabteilungsleiters" des Bundesministeriums der Verteidigung
- Zitat
-:
"Bundesminister Dr. Peter Struck hat entschieden, Herrn Hohmann
aufgrund
seiner Äußerungen in seiner Rede am 3.10.2003 dauerhaft
von der
Teilnahme an Wehrübungen auszuschließen. Als Angehöriger
der Reserve
unterliegt Herr Hohmann allerdings im Verhältnis zu aktiven
Soldaten
einer erheblich eingeschränkten Pflichtbindung, so dass insbesondere
bei
Meinungsäußerungen regelmäßig sogar dann,
wenn eine nachwirkende
Dienstpflicht als verletzt angesehen wird, die gesetzlichen
Voraussetzungen für eine disziplinargerichtliche Verurteilung
zu einer
Dienstgradherabsetzung oder zur Aberkennung des Dienstgrades nicht
vorliegen".
Wir sehen also, die "Deutsche Armee" steht zu ihren Soldaten,
denn wie
der Ministeriumsvertreter selbst einräumt, eine Aberkennung
des
Major-Dienstranges komme nicht in Frage.
Ein weiterer Aspekt, der belegt, wie notwendig die Abschaffung der
Bundeswehr ist, denn auch wenn leicht verschämt Hohmann künftig
nicht
mehr zu Wehrübungen antreten und strammstehen darf, so darf
er sich doch
weiter geschützt und geborgen fühlen vom Armee-Corps und
seinen
Gesinnungskameraden!
Thomas Meyer-Falk, c/o JVA - Z. 3117, Schönbornstr. 32, D-76646
Bruchsal, Germany
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15 Iraqische Kommunisten: Der Iraq, die Linke und die BesatzerInnen
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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Im Oktober 2003 veröffentlichte ein ehemaliges "Menschliches
Schutzschild", einen Text in dem er die Volksstimme und die
Iraqische Kommunistische Partei scharf angriff. Er bezog sich dabei
auf ein Interview, das Thomas Schmidinger mit Kasim Talaa und Nasi
Missouri als Vertreter der Iraqischen und der Kurdischen Kommunistischen
Partei in Wien, geführt hatte und warf den beiden Kommunisten
aus dem Iraq und der Volksstimme vor, Lügen zu verbreiten.
Der Text von "Aug und Ohr", der auch auf Indymedia Österreich
und der Website der Antiimperialistischen Koordination (AIK), also
jener Gruppe die jetzt Geld für den Terror im Iraq sammelt,
veröffentlicht wurde, ist zur Zeit nur mehr auf Indymedia-Schweiz
unter http://switzerland.indymedia.org/de/2003/10/15202.shtml zu
finden. Nun hat Nasi Missouri, von der Kommunistischen Partei Kurdistans
auf die Unterstellungen von "Aug und Ohr" geantwortet.
Wir dokumentieren seinen Text:
...........................................................................................
Die Lügen der LügnerInnen: Der Iraq, die Linke und die
BesatzerInnen
Erklärung eines iraqischen Kommunisten
Die AIK hat auf ihrer Website einen Text von Herrn „Aug und
Ohr“, ein ehemaliges „Menschliches Schutzschild“
im Iraq, veröffentlicht, in dem uns iraqischen KommunistInnen
vorgeworfen wurde in der Volksstimme Lügen zu verbreiten.
Offensichtlich wollen sie nicht wissen wie die Wahrheit aussieht.
Auf der ganzen Welt gibt es Spaltungen der Linken und der Kommunistischen
Parteien. Die meisten der aus diesen Spaltungen entstandenen Splittergruppen
haben nie etwas erreicht und nur zur Schwächung der Linken
geführt. Auch in der Iraqischen Kommunistischen Partei (ICP)
kam es in der Vergangenheit, wie bei anderen kommunistischen Parteien
auch, zu Abspaltungen einzelner Gruppen. Viele dieser Gruppen oder
Einzelpersonen sind jedoch nie wirklich aktiv geworden. Sie haben
sich lediglich einen Namen gegeben und ansonsten keine nach außen
gerichteten Aktivitäten entfaltet.
Die einzige relevante Spaltung der Iraqischen Kommunistischen Partei
liegt schon 35 Jahre zurück (1968). Diese fand also schon 10
Jahre vor jenem Datum statt, das „Aug und Ohr“ behauptet
(„ Die Fülle an Abspaltungen von der ICP, die bereits
vor 25 Jahren begannen...“). Damals hatte sich unter Aziz
al-Hag eine Gruppe unter dem Namen al- Qaida al-markazia („Zentralkommando“)
abgespalten, die 30.000 Mitglieder umfasste und den bewaffneten
Kampf gegen das Ba´th-Regime aufnahm. Allerdings wurde Aziz
al-Hag nach relativ kurzer Zeit verhaftet und schwörte (vermutlich
nach einer Gehirnwäsche durch das Regime) im Fernsehen öffentlich
dem bewaffneten Kampf und dem Kommunismus ab. Der Großteil
seiner AnhängerInnen kehrte daraufhin zur Hauptströmung
der Kommunistischen Partei zurück oder blieben als unabhängige
SympathisantInnen im Umfeld der Partei.
Spätere Abspaltungen hatten entweder keinen Erfolg und blieben
extrem marginal. Einige der Gruppen, auf die sich AIK und „Aug
und Ohr“ hier beziehen sind nicht einmal Abspaltungen der
Iraqischen Kommunistischen Partei, sind keine marxistisch-leninistischen
Parteien oder wurden sogar direkt vom Geheimdienst des Ba´th-Regimes
gegründet. Für mich stellt sich die Frage, woher die AIK
und „Aug und Ohr“ diese „Wahrheit“ bekommen
haben?
Auf eine der Parteien, auf die sich AIK und „Aug und Ohr“
beziehen, die Arbeiterkommunistische Partei (IWCP), möchte
ich etwas näher eingehen. Diese Partei ist keine Abspaltung
der ICP. Sie ist eigentlich keine iraqische, sondern nur eine kurdische
Partei. Alle Mitglieder der 1993 gegründeten Partei sind Kurden
aus der Stadt Sulemaniah. In den anderen kurdischen Städten
war diese Partei nicht bekannt und hatte keine Parteilokale. Bei
den letzten Gemeinderatswahlen für die Millionenstadt Sulemaniah
erreichten sie nur 260 Stimmen. Diese geringe Stimmenzahl wurde
vom kurdischen Inneministerium offiziell bestätigt. Seither
hat sich diese Partei bereits mehrmals - und nicht wie „Aug
und Ohr behauptet“ einmal - gespalten. Dies belegt wohl ausreichend
die „Relevanz“ dieser Partei.
AIK und „Aug und Ohr“ schreiben auch von einem Angriff
der PUK auf das Büro der ArbeiterkommunistInnen in Sulemaniah.
Damals hatte das kurdischen Innenministerium aus Sicherheitsgründen
alle Parteien aufgefordert ihre Lokale aus Sulemaniah hinauszuverlegen,
nachdem es zu Bombenanschlagen von SympathisantInnen des Regimes
in der Stadt gekommen war und die Bevölkerung Sulemaniahs durch
eine Verlegung der Parteibüros aus dem Stadtzentrum hinaus
den Anschlägen zu entgehen hoffte. Alle Parteien ausser der
IWCP hatten dies akzeptiert. Die PUK stellt der IWCP daraufhin ein
Ultimatum. Erst danach hatte die PUK das Lokal der IWCP angegriffen,
was zu einigen Toten und Verletzten führte. Daraufhin kam es
unter Vermittlung des Generalsekretärs der Kommunistischen
Partei Kurdistans (der kurdischen Schwesterpartei der ICP), Karim
Ahmed, zu einer Einigung zwischen IWCP und PUK. Die IWCP zog schließlich
bewaffnet aus dem Zentrum Sulemaniahs ab.
Was AIK und IWCP gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass niemand
mit ihnen zusammenarbeiten will. Im Iraq gibt es über 100 Parteien
und keine einzige will mit einer Partei, die einen so sektiererischen
Dogmatismus vertritt, wie die IWCP zusammenarbeiten. Vor einigen
Wochen fand in Koysingak ein Treffen kurdischer Parteien aus dem
Iraq und dem Iran statt. Dabei wurde die Absicht geäußert
mit allen kurdischen Parteien gute Beziehungen unterhalten zu wollen
außer mit der IWCP. Trotzdem hat sogar die IWCP in ihrer letzten
Erklärung den Terror und die Gewalt im Iraq verurteilt und
zum friedlichen Protest gegen die Besatzung aufgerufen.
Auch die Tajammu´ al-Dimuqrati al-´Iraq (Demokratische
Allianz im Iraq) ist keine Abspaltung der ICP. Allerdings waren
einige der Gründer früher einmal Mitglieder der ICP. Die
ICP hat der Tajammu´ beim Aufbau ihrer Partei geholfen. Von
der Gründung der Tajammu´an bis heute unterhält
diese Gruppe ausgezeichnete Beziehungen zur ICP und wir arbeiten
eng zusammen. Genauso wenig ist die Parti Kari Serbehoy Kurdistan/Hizb
al-Amal li-Istiqlal Kurdistan eine Abspaltung der ICP. Sie war immer
eine kurdische und keine iraqische Partei. Lediglich einige Gründer
waren ehemalige ICP-Mitglieder. Auch zu dieser Partei hatten wir
immer gute Beziehungen. Diese Partei war lediglich in der Stadt
Arbil aktiv. Vor zwei Jahren wurde diese Partei vom kurdischen Inneministerium
aufgelöst. Die meisten Mitglieder erklärten daraufhin
öffentlich ihre Rückkehr zur Kommunistischen Partei Kurdistans,
der Schwesterpartei der ICP.
Andere von „Aug und Ohr“ erwähnte Gruppierungen
sind lediglich Resultate des Versuchs des iraqischen Geheimdienstes
mittels kleiner Splittergruppen eine linientreue pro-ba´thistische
Kommunistische Partei zu kreieren. Man kann jedeN IraqerIn fragen
und sie/er wird antworten, dass es diese Parteien nicht gibt. Sie
existieren lediglich im Archiv des Geheimdienstes. Einer dieser
pro-ba´thistischen „Kommunisten“ war der Genosse
der AIK, Ahmed Karim, den die AIK als falschen Vertreter der ICP
gemeinsam mit dem Ba´thisten al-Kubaysi im Frühling zu
einem Kongress auf der TU Wien eingeladen hatte.
Stolz scheint die AIK auch auf die Aktivitäten der ICP-Cadre
zu sein. Diese Gruppierung hatte sich bereits 1985 von der ICP abgespalten.
Kann die AIK berichten welch umwälzende Aktivitäten diese
Partei in den letzten 18 Jahren entfaltet hat?
Auch die Vielzahl anderer Parteien, die AIK und „Aug und Ohr“
aufzählen, wie die Assyrian Democratic Movement oder die Arab
Socialist Movement sind keine linken Gruppierungen, sondern religiöse
oder nationalistische Gruppen. Was soll die ICP damit zu tun haben?
Die Politik kommunistischer Gruppierungen in Europa unterscheidet
sich von jener der AIK. Die kommunistische Politik hat sich mit
der iraqischen Bevölkerung solidarisiert und nicht mit dem
iraqischen Regime. Während die AIK in den Iraq fuhr und mit
Vertretern des Ba´th-Regimes zusammentraf, haben sich Kommunistinnen
und Kommunisten mit dem antifaschistischen Kampf der ICP solidarisiert.
Die AIK hingegen hat ein faschistisches Regime verteidigt, das den
Iraq in drei Kriege gehetzt hat, die eigene Bevölkerung mit
Giftgas vernichtet und das iraqische Volk brutal unterdrückt
hat. Seit dem Ende des Ba´th-Regimes sind schon ungefähr
300 verschiedene Massengräber entdeckt worden. Insgesamt sind
heute noch 500.000 Menschen „verschwunden“. Die Gesprächspartner
der AIK im Iraq haben jahrelang mit dem CIA zusammengearbeitet und
am Ende ihre Waffen gestreckt und sich selbst versteckt. Diese Politiker
haben somit letztlich den Iraq zum Geschenk für George W. Bush
gemacht. Trotzdem wagt es die AIK bis jetzt unter dem Titel „Solidarität
mit dem Iraqischen Volk“ zu arbeiten. Findet die AIK keine
anderen Gesprächspartner als die Vertreter des alten Terroregimes?
Die AIK arbeitet lediglich mit offiziellen und inoffiziellen Mitarbeitern
des Regimes zusammen. Diese inoffiziellen Mitarbeiter wie Ahmed
Karim - als falscher Vertreter der ICP - und al-Kubaysi werden dann
als Vertreter einer „iraqischen Opposition“ dargestellt,
die sie nicht sind. Selbst den Vertreter von SCIRI, Dhia al-Dabass,
haben sie ohne sein Wissen auf eine Veranstaltungsankündigung
geschrieben um so ZuhörerInnen anzulocken. Den wirklichen Vertreter
der ICP, Kasim Talaa, verleumden sie hingegen als Lügner. Vielleicht
waren bei der ersten Veranstaltung mit al-Kubyasi und Ahmed Karim
tatsächlich 80 Personen anwesend, wie viele waren es aber bei
der letzten Veranstaltung von al-Kubaysi? Auf diese bezog sich Kasim
Talaas Aussage, dass fast niemand sich für diese Scheinoppositionellen
interessierte.
Man kann jeden Iraqi fragen welche politische Rolle Leute wie Ahmed
Karim oder al-Kubaysi spielten. JedEr wird antworten, dass es sich
dabei um Ba´thisten handelt, die mit dem iraqischen Geheimdienst
zusammenarbeiten.
An einer anderen Stelle behauptet „Aug und Ohr“ iraqische
Kommunisten hätten vor zwei Jahren einen arabischen Aktivisten
der Palästinasolidarität bei einer Theatervorstellung
misshandelt. Die AIK, RKL, der Arabische Palästinaclub, die
Redaktion des Arabischen Morgen in Radio Orange, die Palästinensische
Gemeinde, die Generalunion Palästinensischer Studenten, der
Verband der Arabischen Frauen, die Autonome Palästinagruppe,
das Multikulturelle Netzwerk, die Universalismusgruppe und die von
den Angehörigen der damaligen iraqischen Botschaft betriebene
„Iraqische Gemeinde“ hatten damals eine gemeinsame Erklärung
gegen die Iraqische Kommunistische Partei veröffentlicht. Aus
dem Bericht der Polizei und vom Krankenhaus (AKH) geht jedoch klar
hervor, dass dieser Mann nicht geschlagen und verletzt wurde. Diese
Berichte sind in unserem Besitz und können jederzeit eingesehen
werden.
Ausserdem wird der ICP vorgeworfen, sie würde mit dem CIA zusammenarbeiten
und von diesem finanziell unterstützt. Wir haben noch nie gehört,
dass der CIA irgendwo in der Welt mit einer Kommunistischen Partei
zusammenarbeiten. Diese Vorwürfe sind absurd. Allerdings gibt
es Beweise, dass der CIA beim ba´thistischen Putsch 1963 mit
der Ba´th-Partei zusammengearbeitet hat. Der CIA gab damals
die Namen tausender KommunistInnen über Radio Quwait an die
Ba´thisten weiter. Innerhalb weniger Wochen wurden 1963 tausende
KommunistInnen ermordet.
Die ICP war die erste Partei, die den Iraqi National Congress (INC)
wegen der Unterstützung durch den CIA verließ. Seither
ist der INC nicht mehr eine Dachorganisation aller iraqischer Parteien,
sondern nur noch eine unter mehreren Gruppierungen. Wir waren auch
nicht am Kongress der iraqischen Opposition in London und Salah
Al-Din vertreten, weil wir nicht die finanzielle Hilfe des CIA wollten
und den Krieg ablehnten.
Zum Vorwurf wir hätten gemeinsam mit den US-Truppen gekämpft
kann ich nur sagen, dass wir nicht einmal mehr bewaffnete KämpferInnen
haben. Es gibt im Iraq nur drei bewaffnete Parteien, die PUK, KDP
und SCIRI (Badr-Briganden). Die Badr-Brigaden durften nicht mitkämpfen.
PUK und KDP haben lediglich die kurdischen Dörfer und Städte
befreit. 90% davon haben sie kampflos erobert. Sie haben mit den
US-Truppen kein einziges arabisches Dorf erobert. Wo ist hier die
Wahrheit der AIK?
„Aug und Ohr“ kritisiert, dass Hamid Magid Musa, der
Generalsekretär der ICP, nicht die ICP, sondern die Schiiten
im Regierungsrat vertrete, andererseits kritisiert er die ICP für
ihre Zusammenarbeit mit dem Regierungsrat. Ja, die ICP ist im Regierungsrat
vertreten. Hamid Magid Musa arbeitet dort gegen die Privatisierung
des Erdöls und setzt sich für die iraqischen Interessen
ein. Alle relevanten iraqischen Parteien und die VertreterInnen
der Minderheiten sind im Regierungsrat vertreten. Wir arbeiten zusammen
friedlich gegen die Besatzung und für einen souveränen
demokratischen Iraq. Die Gewalt im Iraq wird von einer kleinen Minderheit
ausgeübt und richtet sich gegen die iraqische Bevölkerung.
Der Iraq ist damit zu einem Tummelplatz für internationale
Terroristen geworden. Die überwältigende Mehrheit der
Iraqis lehnt diesen Terror ab. Einer Beendigung der Besatzung dient
die Gewalt nicht. Ganz im Gegenteil: Der Terror gibt den BesatzerInnen
ein Argument in die Hand länger im Iraq zu bleiben als notwendig.
Die AIK unterstützt hingegen diesen Terror, der die iraqische
Bevölkerung schwer trifft. Uns bleibt es unverständlich,
wie eine Gruppierung die Zerstörung der Infrastruktur, Wasser-
und Stromleitungen, Anschläge auf Moscheen, öffentliche
Plätze, Botschaften, etc. unterstützen kann. Was denkt
sich die AIK, wenn Frauen, Kinder und alte Menschen bei 50 Grad
Hitze ohne Strom und Wasser auskommen müssen? Denkt die AIK
wirklich, dass die iraqischen Parteien aus KollaborateurInnen bestehen,
während der Terror gegen ZivilistInnen eine patriotische Handlung
darstellen soll? Wie haben denn Nelson Mandela oder Mahatma Gandhi
ihre Staaten befreit?
Es stünde der AIK, nachdem sie jahrelang dieses Regime unterstützte
und zu den Massakern des Regimes schwieg, besser an, sich beim iraqischen
Volk zu entschuldigen anstatt jetzt immer noch den Terror gegen
die Iraqis zu unterstützen. Mit einer emanzipatorischen linken
Politik hat dies nämlich nichts mehr zu tun. Die UnterstützerInnen
des Ba´th-Regimes und des Terrors werden sich einmal für
ihre Schuld an der iraqischen Bevölkerung verantworten müssen.
Sie verewigen mit ihrer Haltung die Besatzung und verunmöglichen
der iraqischen Bevölkerung ein friedliches Leben. Wir Iraqis
werden dies nicht vergessen.
Nasi Missouri im Namen der Iraqischen Kommunistischen Partei und
der Kommunistischen Partei Kurdistans in Wien.
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Wadi e.V. - Aussenstelle Wien
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politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
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16 WADI Projects: Women and Human Rights
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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WADI Projects: Women and Human Rights
Brief Description of WADI's activities related to Women and Human
Rights in Iraq and Iraqi Kurdistan 1993-2004
WADI, a German NGO founded in 1991, started its activities in 1993
in the Kurdish areas of Northern Iraq. It also is supporting women’s
projects in Jordan and Israel, where WADI co-operates with the Organization
“Women against Violence” in Nazareth, which runs a shelter
for women; and EDEN, a mutual Jewish-Arab Association for the Empowerment
of Bedouins in the Negev.
In Iraqi Kurdistan WADI is continuously present since 1993 with
an office in Suleymaniah. WADI mainly focuses on projects helping
women in distress, projects combating violence against women and
projects improving the social and economical situation of women
in Middle Eastern societies.
Our second main field of activities focuses on the support of prisoners,
IDP's and other socially marginalized groups.
In Germany WADI acts for the interests of the Iraqi opposition and
is part of the network "Coalition for a Democratic Iraq".
WADI is also frequently publishing researches concerning Human and
Women Rights Abuses in Iraq and assists asylum seekers from Iraq
and other countries in the Near East.
In Iraq WADI tries to strengthen local NGO's and women’s networks.
In the beginning of the 90s WADI actively participated in the rehabilitation
and resettlement program in Northern Iraq, working in the field
of WATSAN, Health, Rebuilding and Emergency, but since 1995 we concentrate
on social projects, which are briefly listed below:
1) Fighting Illiteracy
>From 1993 to 1998 we conducted a wide campaign against illiteracy
in Suleymaniah and New Kirkuk governorates. In co-operation with
local women's organizations we developed a specific program for
illiterate women, a basis four-month course and a second further
training course. These courses were held in cities as well as collective
towns and rural areas.
We empowered the local women's organizations -- which are mainly
linked to rivalling parties -- to co-operate together and to create
a common curriculum for their literacy classes. We participated
in the foundation of "CHRA", a Kurdistan based network,
which provides literacy classes with newly written schoolbooks,
stationary and offers training for teachers. This program was closely
co-ordinated with UNICEF and the Kurdish Ministry of Education.
The different literacy courses were also used for Mines Advisory
Programmes and other awareness courses in association with different
local and international NGO’s.
2) Help for Women in Distress
a) NAWA Center Suleymaniah
In co-operation with all the active women's organizations of Suleymaniah
WADI started in 1997 planning the first ever shelter for women in
distress in the whole region. "Women against Violence"
in Nazareth assisted WADI in mapping the project. After two years
of intense preparation the shelter called “NAWA Centre”
opened in 1999.
WADI ran NAWA two years in co-operation with the women’s organizations
of Suleymaniah. The responsibility then was shifted to the Ministry
of Social Affairs. WADI still covers part of the running costs and
is participating in the decision making process.
The basic idea of this centre is to help the large number of women
who are suffering from serious social or psychological problems.
This group includes mostly women who became first homeless and then
hopeless due to war and displacement that affected the whole Kurdish
society since the infamous Anfal-Campaign in 1988. The project also
takes care of street women who often are target of violence committed
by men. All women can find protection at NAWA centre. The centre
provides food and accommodation as well as psychological treatment,
social assistance and legal help. Women can stay in the centre until
their problems are solved and their psychological condition is stabilized.
The main objective of the centre is to reintegrate the women in
the society while keeping their dignity.
Until now more than 600 women were treated at NAWA centre.
Because of the success and the not self-evident acceptance of the
project in Suleymaniah's community 11 women's organizations from
Arbil requested WADI for support to open a similar centre in their
city? Last year WADI and NAWA assisted the women's organizations
in implementing "Khanzad" centre for women in distress
in Arbil.
b) Khanzad Center for Women in Distress in Arbil
With the assistance and financial help of WADI Khanzad opened its
doors in December 2002. Khanzad is mainly following the ideas and
guidelines of NAWA. Even in the difficult times of crisis and war
Khanzad kept working and up to now offers help to all women. More
than 50 women already have participated in the centre’s programmes.
It is widely seen as a great success that Arbil's community, which
is known to be more conservative than the one in Suleymaniah, accepted
this centre from the start.
NAWA and Khanzad focus on the following programs:
I) Social and health consultancy
Social consultancy is available for all Women. It aims on providing
help and support in difficult situations such as family problems,
psychological problems from traumatic experiences, personal problems
etc...
Medical Assistants are working in both centres to take care about
the health of the women. In severe cases doctors are consulted.
Often women, who approach the services of the centres, are in a
bad health condition, especially women who live in the streets for
a long period.
II) Psychological consultancy
This project aims on providing women with professional help by a
psychologist. Women in crisis situations, suffering under trauma
or depression have the opportunity to take part in a long-term therapy.
III) Mediation
The centre provides neutral mediation in cases of conflict between
women and their families. The mediators will help the relatives
to accept crisis situations and learn to deal with it. After the
women have returned to their families, mediation is turned into
regular supervision and therapy at home. The mediators try to stay
continuously in contact with the families of the women who returned
from the centres.
IV) Short and long term shelter
Women in a severe psychological crisis, women with serious family
problems and women fearing violence like rape or abuse are provided
with shelter. Khanzad Home offers space for up to 20 women. Women
can stay as long as needed, up to one year. But usually the duration
is shorter, in average one or two months. WFP is providing the shelters
with food.
V) Workshops
The centre gives women opportunities to participate in different
workshops. The workshops are supervised by the centre’s social
workers and psychologists and linked to the therapeutic program.
All profits from selling products are distributed among the women
who participated in the workshops.
VI) Training Courses
The main objective of the training courses is to provide women with
basic education. Sewing, pottery and barber courses were given to
empower women to start their own business after leaving the centres.
VII) Telephone Hotline
The centres also offer ambulant consultancy for women. For this
purpose the centre runs a telephone hotline, where women can call
anonymously night and day.
VIII) Follow-Up Programmes
Women who have left the centre in order to return to their families
or husbands can take part in Follow-Up programmes. Both Khanzad
and NAWA centres assist women in improving their personal situation
after the treatment.
VIX) Legal Aid
Many women, who approach the service of the centres, need legal
aid to divorce themselves from their husbands, who mistreated them.
Female Advocates assist the centre. The centres closely cooperate
with the Local Authorities and the Police and try to raise the Awareness
of the Police towards Honour Killings and Violence against Women.
X) Awareness
Both centres are engaged in an Awareness program to fight violence
against women through different local media like newspapers and
TV. Also public lectures are held and there is a close cooperation
with Rewan Women Information Centre in Suleymaniah. Members of Nawa
and Khanzad participate in conferences and similar activities to
share their knowledge with other women.
It is also intended to influence the Legislation Process and to
empower the role of women.
Both centres as well as the “Asoda Centre to Combat Violence
against Women” in Suleymaniah closely co-operate and exchange
experiences.
WADI assists the Asoda Centre, which was found in 2000, and relies
in its experience. Women, who face the danger “Honour Killings”,
are transferred here from both the Nawa and the Khanzad Centre.
Also different researches in Honour Killings and Violence against
Women were conducted together with the three centres.
c) Mosul Centre for Women in Distress
After the liberation of Mosul in April 2003 WADI immediately started
to search for a suitable building to open another Shelter for Women
in Distress in this Northern City populated by 2 million inhabitants.
In autumn 2003 a building was found and with the assistance of the
German World Women’s Prayer day renovated. In January 2004
this Shelter will open its doors. It is managed by a group of Arab
and Kurdish women and will work similar to and in close cooperation
with Khanzad and NAWA Centre
3) Women's Libraries
WADI opened women's libraries in the town of Kifri and in the women's
prison in Suleymaniah. Women there can not only find books and newspapers
but can also attend awareness courses. The Kifri Women Library,
which is open, every day except Fridays, offers one of the few places
in the region where women can meet privately other women.
A huge sortiment of different books is offered according to the
wishes and needs of the women. This project was established in co-operation
with the Women Unions of Kifri and is run through a board of local
Women.
4) Assistance for IDP's
WADI built three Kindergartens serving the children of IDP families
in the Collective Towns of Bazian and Bainjan and inside an IDP
inhabited quarter in Suleymaniah. Most of these IDP's are victims
of the Baath regimes so called "arabization politics"
in the Kirkuk area. These Kindergartens, which were ran with funds
from WADI until 1996 are now under the responsibility of the Ministry
of Education, WADI until 1999 provided each day one hot meal for
the children.
WADI also helped deserters from the Iraqi Army in providing them
shelter and food in Suleymaniah and ran some workshops for Arab
women in Chaklawa. Workshops and Training courses for Anfal Widows,
IDP’s and Disabled were held in Kalar, Kifri, Tachamtschamal,
Bazian, Halabja and Suleymaniah.
5) Prison Projects
In 1995 WADI conducted a successful campaign against the capital
punishment against Women. Since then WADI supports prisoners in
the women's prison in Suleymaniah. WADI financed literacy classes,
offered health care, opened different workshops and supplied women
with books and newspapers for a library.
In 1998 WADI started a large-scale program for the prisoners in
Suleymaniah's men's prison. Apart from opening carpentry and blacksmith
workshops, WADI opened a prison library, conducted computer courses
and held literacy as well as English classes. In 1999 WADI helped
founding a culturally orientated group inside the prison named “Horizon”
which since then publishes a prison newspaper both in Kurdish and
Arabic. Once a year WADI enables them to publish a book, which contains
selected articles of this paper and carries prisoner related issues
to the Kurdish public.
WADI also supports the Woman Prison in Arbil and intends to spread
its activities to the newly liberated areas of Iraq.
6) Mobile Assistance
WADI is supporting female runned Mobile Teams in Suleymaniah, Kirkuk
Arbil and Mosul Governorate as well as in Dyala. These teams contain
of Medical Assistants, Social Workers and Supervisors. Until April
2003 they serve more than 25 000 vulnerable women and children.
On daily base they visit women and children in different areas,
offer basic health services, conduct awareness courses, visit women,
who suffer from distress and if needed bring them to one of the
centres. Different researches and questionnaires about female victims
of Baathism, Anfal Widows and female led families were conducted.
One of the Mobile Teams focus on the Hauraman Area near Halabja,
which until recently was controlled by the Taliban like Ansar al-Islam
Group, whose rule deprived women from any fundamental rights. Now
the assistance for these women, both in providing them health care,
training and a new awareness of their role and their rights is highly
important. Further help and assistance for the women and children
of this region is planned, in Autumn 2003 WADI offered a variety
of awareness and Training Courses for the women in the region.
In Kirkuk these teams are mixed to serve the mutual Kurdish-Arabic-Turkmen
understanding. Their works is part of a larger plan to establish
women centres and shelters both in Kirkuk and Arbil in Co-operation
with the Women’s Organizations and the existing shelters.
Later a network of shelters and centres should be established all
over Iraq.
7) Women Centres
The small towns of Tawela and Biara (each approx. 3 500 inhabitants)
are belonging to the Hauraman area located near Halabja, which is
regarded as a disadvantaged border region in Iraqi-Kurdistan. In
the past 20 years it has seen a never-ending history of war, massacres
and later Islamist occupation. Hauraman was extremely struck by
the so-called Anfal-Campaign against the Kurdish People in Iraq.
Then in 1988 the Iraqi Army destroyed nearly all the villages and
towns of this region, killed thousands of innocent people and resettled
the remaining ones in so called collective town, while declaring
Hauraman as many other regions a no-go and heavily mined area.
In 1991, after Iraq has lost the 2nd Gulf War the Kurds liberated
themselves from the tyranny of the Baath party and since then lived
under a kind of self-rule. While huge parts of Kurdistan were rebuild
and structures of civil society established, the Hauraman area just
enjoyed a short period of freedom, before some radical Islamic groups
used the weakness of the Kurdish Government to install their Taliban
like rule there. These groups imposed their military prevalence
calling themselves the Islamic Movement while later in 2001 they
even radicalized changing their name to Ansar Al Islam, which is
known to have had close contacts to the Al Quaida Network of Ussama
bin Laden.
Their brutal rule over the population in the forced them to live
a life dominated by fear and depravation. The life of civilians
was by no means better than the one of Afghans in the time of the
Taliban. Especially women and children suffered a lot, since the
Islamist ideology deprived them of all fundamental rights. Women
were the first to be exploited, their were forced to wear the Islamic
Dress (it was considered a sin to let their heads uncovered), denied
the freedom to leave their houses without males and share social
relationship. Their ability to join schools was strictly reglemented
due to the Islamist Ideology. Live was subjugated under strict Islamist
rule. Totally neglecting any civil services, health care and education,
Ansar al Islam forced the Women to live without any basic Human
or social Rights.
These years had a bad impact on women and children of the region,
which is extremely underdeveloped in comparison to other areas in
Iraqi Kurdistan.
In 2003 Ansar al Islam was defeated in a joint American Kurdish
Military Campaign. Since then the area is liberated and accessible
for Humanitarian Help and Assistance.
The city of Halabja (Population apprx. 150 000) is one of the most
vulnerable places in the Kurdish Northern Iraq. The population suffered
enormously under the massacres of the Iraqi Government in the late
80’s. On the 16th of March the Iraqi Army bombarded the city
with poison gas, immediately killing 5000 civilians, tens of thousands
are still suffering under the long-term consequences of this attacks.
The city then was completely destroyed, the survivors either fled
to Iran or were forced to militarily controlled collective towns.
After the liberation in 1991 Halabja was slowly rebuilt, but soon
came under the influence of Islamic groups, which started to control
the daily live, implementing strict rules, which mainly targeted
at women. Women had especially suffered during the annihilation
campaign of the Iraqi Government, because thousands of men were
killed or deported, leaving a lot of female lead households. Meanwhile
the situation deprived them of education, empowerment and any forms
of social activities.
After a short, but difficult period of recovering in the early 90s
the Islamist influence struck them again.
There is no place for women to meet, improve their skills, learn
about their basic rights, enjoy themselves or improve their skills.
In the past just a few activities for women were offered, like Literacy
Classes and Sewing Workshops, but until now no long term integrated
program for the empowerment of women exists.
Now after the area is liberated from the Islamist rule it is possible
to start with a variety of projects and programs.
Hauraman and Halabja are a main region of WADI’s activities
since April 2003. Mobile Teams, Vocational Training and Awareness
Courses were held.
Also WADI is opening Women Centres in this ares, where Women can
attend different Training, Computer and Literacy Courses, meet each
other on a daily base, cook and discuss together and have sport
facilities.
The idea of opening rural community orientated Women Centers in
Iraqi Kurdistan proved to be successful in the past. WADI assisted
to open such centers in the past in Germian area. These Centers
have different important goals in order to empower women in the
region, help to increase their level of education, assist them in
earning their own small income and improve their social situation
as well as their knowledge of community self-organization.
In most rural areas in Iraqi-Kurdistan women have no gender specific
place to meet, work, read, discuss their problems and exchange ideas.
The women therefore asked WADI to open these centres, which should
include a Library, a Meetings Room and place, where they can continue
to use the skills they learned in the courses, like sewing and barbering.
In Halabja and Hauraman these Women centres are the first places,
where women can meet and increase their skills.
8) Networking
One of the main aims of WADI’s activities is to strengthen
local NGO’s and networks. The co-operation among all the different
women’s organizations was an important step in the development
of women's right in Northern Iraq.
Reflecting their experiences the women's organizations in Suleymaniah
decided to establish a "Network for the Empowerment of Iraqi
Women", which is designed to build up an infrastructure for
women in Kirkuk, Mosul, Baghdad and Southern Iraq. It’s aim
is to link the democratization process in Iraq after the fall of
the Baath Dictatorship with the empowerment of Women. The slogan
“No Democracy without Women” was adapted for this Network.
In Arbil Khanzad Home as a common project of eleven Women’s
organizations intends to play the same role to develop projects
and programs in Mosul.
WADi si also cooperating with different Local and International
NGO’s in Southern and Central Iraq in order to improve the
situation of Women in this area. An internal empowerment program
is planned, so that activists from Northern Iraq can assist their
brethrens in the South with the knowledge and skills they gained
in the last twelve years in the liberated Kurdish areas. This project
is called the “North-South-Bridge”.
WADI is part of all this networks, assisted in their creation and
is elected to represent the network abroad at international organizations,
local authorities inside Iraq, Donors and NGOs.
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Wadi e.V. - Aussenstelle Wien
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17 zur Diskussion über den Vorspann d er Redaktion zu meinem
Artikel
Von: "Thomas Schmidinger" <thomas_schmidinger@hotmail.com>
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Zur Diskussion über den Vorspann der Redaktion zu meinem Artikel:
Tatsächlich gibt es seit Ende November Gerüchte, die Sedunia
hätte die Teilnehmer des APC an der antisemitischen Störaktion
hinters Licht geführt und diese hätten nicht gewusst um
welche Kundgebung es sich dabei handelte. Ich halte dies für
durchaus möglich und traue dies der Sedunia durchaus zu. Ich
halte es aber auch für möglich, dass der APC sehr wohl
wusste, dass es sich am 9. November um eine Gedenkkundgebung handelte.
Da mir bisher keine Stellungnahme des APC bzw. der an der Störaktion
beteiligten Mitglieder des APC, bekannt ist, die Aufklärung
in den tatsächlichen Sachverhalt geben könnte, halte ich
es für sinnvoll vorerst davon auszugehen, dass auch die palästinensischen
Störer wußten was sie taten. Sie von vornherein für
nicht ihrer Taten verantwortlich zu betrachten, wäre meines
Erachtens paternalistisch und zumindest in der Nähe rassistischer
Zuschreibungen (nach dem Motto "MigrantInnen wissen das halt
nicht besser") anzusiedeln. Einige anonyme Postings auf Indymedia
reichen für mich jedenfalls nicht aus den APC aus seiner Verantwortung
zu entlassen.
Wenn die MUND-Redaktion aber mehr weiss als ich und davon ausgeht,
dass die Aktivisten des APC tatsächlich ohne das Wissen darum
was sie hier störten, an der Aktion der Sedunia beteiligt waren,
dann ist ihr Vorspann schon o.k.. Interessant wäre dann aber
selbstverständlich was die Redaktion weiss, denn eine Aufklärung
des Falles wäre schon interessant und könnte mehr Licht
in die Vorgangsweise der Sedunia bringen, die dann nicht nur antisemitisch,
sondern auch rassistisch wäre und völlig unverantwortlich
gegenüber MigrantInnen gehandelt hätte.
Thomas Schmidinger
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Thomas Schmidinger !
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thomas_schmidinger@hotmail.com !
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