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1 Que(e)r-Beisl am 14. Jaenner / Obdachlosigkeit - Was tun!
Von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
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Mittwoch 14. Jaenner:
Obdachlosigkeit - Was tun!
In Oesterreich muessen taeglich tausende Menschen auf der Strasse
schlafen und es werden immer mehr. Zur gleichen Zeit stehen hunderte
Gebaeude mit intakter Infrastruktur leer. Am Freitag, den 28.11.2003,
hat die Stadt Wien auch noch das Obdachlosenheim Meldemannstrasse,
das
400 weitere Schlafplaetze bieten koennte, mitten im Winter zugesperrt.
Schon am naechsten Tag haben ca. 50 Menschen beschlossen dem Irrsinn
etwas entgegenzusetzen und das Gebaeude auf eigene Faust
wiederzueroeffnen. Bereits gegen Mittag raeumte aber die Einsatzgruppe
WEGA die Besetzung.
Zwei AktivistInnen werden ueber den Verlauf der Besetzung und
Hintergruende berichten, zusaetzlich wird die aus dem Vorfall
hervorgegangene Kampagne vorgestellt.
Infos zur Kampagne auf: www.winternotquartiere.at.tt
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr
Naechste Woche: SMASH DEN ORGPLAN! Infoveranstaltung
Vollstaendiges Monatsprogramm auf http://www.raw.at im Bereich Que(e)r
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Rosa Antifa Wien
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Board: http://www.n3tw0rk.org
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2 20.1.: Universitäten zwische n Abstieg und
Weltklasse
Von: Zukunfts- und Kulturwerkstätte <LM.Sender@spoe.at>
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Die Zukunfts- und Kulturwerkstätte, der Verband Sozialistischer
StudentInnen
Österreichs, der SP-Parlamentsklub und die Wiener Bildung laden
ein zur
Diskussionsveranstaltung
Universitäten zwischen Abstieg und Weltklasse
am Dienstag, 20. Jänner 2004, 19:00 Uhr
in der Aula Unicampus, AAKH, Hof 1
Spitalgasse 2-4, 1090 Wien
TeilnehmerInnen:
Mag. Eva Blimlinger
(IG Externe LektorInnen & freie WissenschafterInnen)
Abg.z.NR Josef Broukal
(SPÖ-Wissenschaftssprecher)
Patrice Fuchs
(ÖH-Vorsitzende/VSStÖ)
Prof. Dr. Sigurd Höllinger
(Sektionschef im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Kultur)
Prof. Dr. Georg Winckler
(Rektor der Universität Wien)
Moderation:
Birgit Dalheimer
(Ö1-Wissenschaftsredaktion)
Zahlreiche gesetzliche Regelungen haben die Universitätslandschaft
in den
letzten Jahren grundlegend verändert. Die Einführung der
Studiengebühren
beseitigte den freien Hochschulzugang, die Dienstrechtsnovelle schuf
für
viele Lehrende und Forschende an den Universitäten neue Bedingungen.
Schlussendlich trat am 1.1.2004 das von der schwarz-blauen Regierung
beschlossene Universitätsgesetz in Kraft, das große Veränderungen
in
unterschiedlichsten Bereichen, wie Universitätsstruktur, Finanzierung
und
Selbstverständnis, erwarten lässt. Welche konkreten Auswirkungen
haben und
hatten diese neuen gesetzlichen Bestimmungen? Welche sind noch zu
erwarten?
Wurden dadurch die Grundlagen für "Weltklasseuniversitäten"
- so lautet die
Zielvorgabe von Seiten der Regierung - geschaffen? Welche Aufgaben
hat eine
Universität im 21. Jahrhundert prinzipiell zu erfüllen?
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Zukunfts- und Kulturwerkstätte
Schönlaterngasse 9, A-1010 Wien
Tel. 01/513 86 82, Fax 01/513 86 81
http://www.spoe.at/zuk
Spendenkonto:
Bank Austria, Konto Nr. 660 228 206, BLZ 12000
An- und Abmeldung des Veranstaltungsabos:
Gehen Sie bitte auf die Seite
http://www.spoe.at/zuk/newsabo.asp
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3 ein super 2004 an euch alle
Von: "WomenART.connection" <womenART.connection@gmx.at>
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und schnell zwei Infos, naechste Woche gehts weiter
Heute 19 UHR im Depot
Freitag, 9. Jänner, 19.00
FIFTITU%
Präsentation einer Kulturinitiative
Die IG Kultur Österreich vergibt einen Förderpreis für
Initiativen im Bereich politischer Kulturarbeit.
Dazu präsentiert sie einige exemplarische Ansätze.
FIFTITU% ist eine oberösterreichische Vernetzungsstelle
für Frauen in Kunst und Kultur und eine feministisch
orientierte Pressure-Group.
Der Name FIFTITU% weist darauf hin, dass 52%
der Weltbevölkerung Frauen sind und dementsprechend
repräsentiert sein sollten. Über Projekte wird die Vernetzung
von Frauen in Kunst und Kultur vorangetrieben,
denn "Frauen, die nicht fordern, werden beim
Wort genommen, sie bekommen nichts." (Simone de Beauvoir)
Gabriele Heidecker, Obfrau FIFTITU%, Architektin, Linz
Andrea Mayer-Edoloeyi, FIFTITU%, KUPF Vorstand, Linz
www.fiftitu.at
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> Frauenrat: Treffen 10.1.04
Frauenratsplenum, 10.1. , 10-17 Uhr
kosmos theater, Siebensterngasse, 1070 Wien
Am Programm stehen vor allem Vorbereitungen fuer den 8. Maerz und
ein
geplanter gemeinsamer CEDAW-Schattenbericht!
Da ein Mittagsbuffet vorbereitet wird, bitten wir Euch dringend
um
Anmeldung, damit es fuer alle genug zu essen gibt.
Anmelde-Mails bitte moeglichst bis Donnerstag mittag an
info@feministischerfrauenrat at!
Detailprogramm und alle weiteren Infos zum Projekt
Feministischer Frauenrat findet Ihr
unter www.feministischerfrauenrat.at
Dort koennt Ihr Euch auch fuer die monatlichen
Frauenrat-Infomails anmelden
- was den zukuenftigen Infofluss erleichtert!
Fuer den 8. Maerz 04 ist u.a. auch ein gemeinsamer
Veranstaltungskalender geplant!
Wir wollen sichtbar machen, was sich in ganz Österreich so
tut!
Freuen wir uns auf ein energievolles Jahr mit ganz vielen
Frauenratsaktivitaeten!
Michaela
Michaela Moser
DIE ARMUTSKONFERENZ.
Tel. 0676-544 26 46
michaela.moser@armutskonferenz.at
http://www.feministischerfrauenrat.at/
--
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<mailto:womenART.connection@gmx.net>
Telefon (0043 1) 545 74 77
Handy: 0676 485 75 93
WomenARTconnection
Kontakt: Maga. art Brigitta Fritz DA
Schoenbrunner Strasse 46/18
1050 Wien, Austria
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4 Plenum für Aktionstag "Für Legalisierung! Gegen
Abschiebung!"
Von: "Arno Uhl" <arno.uhl@reflex.at>
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Vorbereitungsplenum für den Aktionstag am 31.Jänner
"Für Legalisierung! Gegen Abschiebung!"
am Mo, 12.1, um 19:00
im Amerlinghaus (Stiftg. 8)
Organisationen, die den Aufruf unterstützen, sollen sich bis
Mi, den 14.1
bei arno.uhl@reflex.at melden
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Für Legalisierung! Gegen Abschiebung!
Europäischer Aktionstag für Legalisierung aller "Sans
Papiers" und für die
Schließung aller Abschiebezentren.
Auf einem europäischen Level fordern wir:
- Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit!
- Umgehende Schließung aller Abschiebezentren für MigrantInnen
in allen
europäischen Ländern
- Abschaffung von Abschiebung
- Anerkennung eines StaatsbürgerInnenschaft für alle
- Einführung eines echten Rechts auf Asyl
- Beendigung von Ausbeutung und Neo-Skaverei und das Recht auf Arbeit
bei
gleichen Bedingungen und gleicher Bezahlung wie die ArbeiterInnen
aus den
Herkunftsländern.
Am und um den 31. Jänner 2004 finden Aktionen in Belgien, Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz & Österreich
statt.
Informationen auf: www.no-racism.net
Aktion in Wien:
Abschiebezug zum Westbahnhof
Treffpunkt: Sa, 31 Jan 2004, 13:00, Wien
Omufuma-Denkmal (MQ - Fuß der Mariahilferstr.)
Kommt als Gefangene oder SoldatInnen
Fußballclub Sans Papiers spielen auf der Mariahilferstr. Fußball
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5 Podiumsdiskussion: Feindbild AsylwerberInnen
Von: initiative minderheiten <initiative.minderheiten@chello.at>
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Freitag, 16. Jänner, 19.00
Feindbild AsylwerberInnen
Radio Stimme Diskussionsforum
Der Staat tut seit Ende der 1980er Jahre mit fortschreitender Konsequenz
alles, damit möglichst wenige Asylwerber nach Österreich
kommen. Mehr noch: Die jetzige Regierung tut alles, damit es den
Asylwerbern, die es nach Österreich geschafft haben, möglichst
schlecht geht. Rechte werden minimiert, Unterkünfte gestrichen,
die Betreuung reduziert, Asylwerber öffentlich kriminalisiert.
Trotz der Präsenz des Asylthemas auch in den kritischeren Medien,
sind in der öffentlichen Debatte bisher viele Fragen unbehandelt
geblieben: Warum lässt sich mit einer unmenschlichen Asylpolpolitik
und der Ausrufung von "Asylanten" als Feindbilder so vortrefflich
Politik machen? Welche Rolle spielt gesellschaftlicher Rassismus
bei der Planung und Durchführung der Asylpolitik? Welche Rolle
haben NGOs im Asylbereich eingenommen? Sind sie die Helfer in Not
oder nicht doch auch unfreiwillige Gehilfen des Staates bei der
Exekution seiner Asylpolitik? Was lässt sich aus einer europäischen
Perspektive über die österreichische Asylpolitik sagen?
Braucht es neue Grundsätze für eine (gesamt)europäische
Flüchtlingspolitik?
Diese und andere Fragen diskutieren:
Anny Knapp, Asylkoordination
Andreas Lepschi, Caritas
Wolfgang Taucher, Innenministerium
Rainer Bauböck, Akademie der Wissenschaften
Moderation: Alexander Pollak, Radio Stimme
im Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
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6 Radio Stimme, 13.01
Von: Radio Stimme <Radio.Stimme@blackbox.net>
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RADIO STIMME - DIE SENDUNG DER INITIATIVE MINDERHEITEN
Die aktuelle Sendung
Dienstag, 13. Jänner 2004
20.00 Uhr, Orange 94.0
Thema Sexarbeit
Nur wenige Themen sind so umstritten wie das der Prostitution. In
allen gesellschaftlichen Lagern herrscht Unklarheit wie sie eingeschätzt
werden soll als brutaler Ausdruck des Patriarchats, als Gefahr
für die bürgerliche Familie, als ein Job wie jeder andere?
Unterschiedliche Auffassungen führen zu unterschiedlichen Forderungen,
Politiken und Polemiken. Einen gesellschaftlichen Diskurs gibt es
in Österreich aber nicht. Radio Stimme thematisiert ein heimisches
Un-Thema.
Weitere Sendungsthemen:
- ECPAT Österreich, eine nationale Plattform gegen sexuelle
Ausbeutung von Kindern
- Wochenrückblick "Zwei Wochen in einer Stimme"
_______
Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten
zu hoeren:
jeden 2. Dienstag, 20.00 Uhr, auf Orange 94,0
und uebers Internet, auf:
www.initiative.minderheiten.at
LIVE, oder später aus dem Archiv!
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7 Sozialforen und Friedensbewegung
Von: "Alois Reisenbichler" <stadtteilzentrum@simmeringonline.at>
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60.000 GlobalisierungskritikerInnen trafen sich im
November 2003 zum Zweiten Europäischen Sozialforum.
Über ein Million Menschen demonstrierten beim
Ersten Europäischen Sozialforum im November 2002
gegen den Krieg gegen die Menschen im Irak.
Judith Sauer und Alois Reisenbichler werden
am Dienstag, 13. Jänner 2004
bei Treffen der Friedensinitiative Donaustadt
über die Entstehung, Inhalte und Ziele
der Sozialforen informieren und über die Eindrücke
beim Pariser Sozialforum berichten.
Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 13. Jänner 2004
um 19.00 Uhr in der Donaucitykirche, 1220 Wien,
Donaucitystraße 2 (U1 Kaisermühlen).
Für den Wiener Terminkalender:
Dienstag, 13. Jänner 2004, 19.00 Uhr
SOZIALFOREN UND FRIEDENSBEWEGUNG,
Judith Sauer, Alois Reisenbichler,
Donaucitykirche, 1220 Wien, Donaucitystraße 2.
U1 Kaisermühlen.
Eintritt frei.
Informationen:
Ernst Toman, Friedensinitiative Donaustadt, Tel. 01 263 61 92
Andreas Pecha, Friedensbüro Wien, Tel. 01 796 50 21
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8 Depot-Programm: Woche 12.-18. Jan
Von: depot-news@t0.or.at
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Montag, 12. Jänner, 19.00
Die TVideopolitik von Godard
Buchpräsentation
Anfang der 70er-Jahre gründete Jean-Luc Godard zusammen mit
Anne-Marie Miéville die Produktionsfirma Sonimage. Sonimage
war
ein Abschied von 1968, aber auch der Abschied vom Film (wenn
auch nur vorübergehend). Godard wollte sich von den Mechanismen
der teuren Filmproduktion und den damit verbundenen Zwängen
lösen und wandte sich einem anderem Medium zu: Video ermöglichte
neue Formen von Wahrnehmung, die mehr mit Zurückweisung
(Rejektion) als mit Projektion des Bildes zu tun hatte.
Ausschnitte aus France Tour /Detour, Six fois deux u.a.
Florian Zeyfang, Herausgeber, Künstler, Berlin
Elisabeth Büttner, Autorin, Filmwissenschafterin, Wien
Gareth James, Florian Zeyfang (Hg.): I Said I love. That is the
promise
Berlin: b_books 2003
Dienstag, 13. Jänner, 19.00
ATTAC_liest: Marx & Co
Lesekreis
Mit dem Zusammenbruch des Realsozialismus galt Marx als erledigt.
Doch seine Kritik von Arbeit, Wert und Geld wird erst jetzt so richtig
aktuell. Der Lesekreis beschäftigt sich in verdaulichen Happen
mit
Marx und Theorien, die an ihn anschließen.
Donnerstag, 15. Jänner, 19.00
Ballesterer goes Africa
Zeitschriftenpräsentation
Jede Woche zeigt der ORF mehr als fünf Stunden Fußball
aus der
europäischen Champions League, deren Klubs kaum noch ohne
afrikanische Spitzenspieler auskommen. Wenn sich diese Stars
jedoch zu Afrikas bedeutendster Fußballgroßveranstaltung
zusammenfinden,
ist üblicherweise Sendepause. Anlässlich des Ende
Jänner beginnenden African Nations Cup widmet Österreichs
einziges Fußballmagazin Ballesterer 25 Seiten seiner aktuellen
Ausgabe dem afrikanischen Fußball in Afrika und in Europa.
Freitag, 16. Jänner, 19.00
Feindbild AsylwerberInnen
Radio Stimme Diskussionsforum
Seit Ende der 80er-Jahre haben sich die Bedingungen für Asylwerbende
in Österreich drastisch verschlechtert. Rechte wurden
minimiert, Unterkünfte gestrichen, Asylwerbende kriminalisiert.
Obwohl die Thematik in allen Medien präsent ist, finden zahlreiche
Fragen keinen Eingang in die Debatte. Warum lässt sich mit
unmenschlicher
Asylpolitik und der Stigmatisierung von Asylanten
zum Feindbild so vortrefflich Politik machen? Welche Rolle haben
NGOs dabei übernommen: Sind sie Helfer in der Not oder unfreiwillige
Gehilfen der Regierung? Was lässt sich aus europäischer
Perspektive über die österreichische Asylpolitik sagen?
Braucht es
neue Grundsätze für eine (gesamt)europäische Flüchtlingspolitik?
Anny Knapp, Asylkoordination
Andreas Lepschi, Caritas
Rainer Bauböck, Akademie der Wissenschaften
Wolfgang Taucher, Innenministerium
Moderation: Alexander Pollak, Radio Stimme
--
Depot
Breite Gasse 3
A-1070 Wien
www.depot.or.at
tel. +43 1 522 76 13
-------------------------------------------------
This mail sent through IMP: http://horde.org/imp/
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9 16.-18.1. Schlampagne in Wien
Von: "FZ-Bar Wien" <fz-bar@wolfsmutter.com>
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ANKÜNDIGUNG
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16.-18.1.2004 - Schlampagne in Wien
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>> Eine Veranstaltungsreihe der Frauenhetz und des FZ für
FrauenLesben <<
"Die Schlampen kommen!"
Liebe in Freiheit -Leben in Netzen
Vom 16.-18.1.2004 ist die "Schlampagne" in Wien
Die Kampagne gegen die Homoehe und für eine Gleichstellung
aller
Lebensweisen wurde 1999 im Frauenzentrum Regensburg geboren und
beschreibt
ein Modell von Beziehungsnetzen.
Die zwei Mitbegründerinnen Jule Blum & Elke Heinicke sind
nun auf Besuch in
Wiener Frauenräumen.
Sie reden, lesen und diskutieren über Frauenbeziehungen - zur
Liebsten, zur
Freundin, Kollegin, zur Wahl- oder auch zur Herkunftsfamilie, Beziehungen,
die lustvoll, autark und verbindlich sein können.
:: FR. 16.1.04 19.30h - LESUNG ::
FZ-BAR, Währingerstr. 59/6, Eingang Prechtlgasse, 1090 Wien,
Tel.: 01 / 402
87 54, http://fz-bar.wolfsmutter.com
Jule Blum & Elke Heinicke lesen aus ihrem neuen Buch "Die
Schlampen kommen!"
Da hat sich nun eine Handvoll Lesben zusammengefunden, um die Idee
der
Homoehe als unbrauchbare anpasslerische Variante zu verwerfen und
eigene
Beziehungsutopien zu spinnen, kühn wie die Ahninnen der 70-iger
Jahre.
Hierarchiefreie Beziehungen in Netzen - erträumt und in Ansätzen
schon
gelebt - lassen sich in Artikeln und Vorträgen darstellen.
Um unsere Utopien greifbarer zu machen und das von uns Gelebte endlich
sichtbar werden zu lassen, wollten wir uns einen Namen geben. Und
wir hatten
die Unverfrorenheit, uns Schlampen und unsere Bewegung Schlampagne
zu
nennen.
Eintritt frei!
:: SA. 17.1.04 14.00-18.30h - WORKSHOP ::
Frauenhetz, Hetzg. 42/1, 1030 Wien, Tel.: 01 / 715 98 88, www.frauenhetz.at
Workshop: Leben in Netzen - welches Netz trägt mich?
mit Jule Blum & Elke Heinicke
Wenn von Mehrfachbeziehungen die Rede ist, denken viele an Sex nach
Wochenplan und Gruppenorgien, an Eifersucht und Endlosdiskussionen.
Beziehungen werden gewöhnlich monogam oder polygam, als Kernbeziehung
oder
Affäre gelebt. Die
Beschränkung, Sex als definierendes Beziehungskritierium zu
verstehen,
möchten wir einmal beiseite schieben. Wir erzählen von
eigenen
Netzerfahrungen und möchten dich anregen, vielfältige
Aspekte von
Beziehungsnetzen wahrzunehmen und wertzuschätzen, darüber
nachzudenken,
welches Netz dich trägt.
ANMELDUNG bis 10.1.04 im Frauenhetz-Büro, Tel.: 01 / 715 98
88, UKB 4 Euro
:: SO. 18.1.04 12.00-15.00h - DISKUSSION & FRÜHSTÜCK
::
FZ, 2. Stock, Währingerstr. 59/Stiege 6, 1090 Wien, Tel.: 01
/ 408 50 57
Frühstück mit Information, Diskussion und Austausch zur
Schlampagne
Was sie ist, was sie war, was sie will ...mit Jule Blum & Elke
Heinicke
Während im Spätsommer 1999 überall heftig das Für
und zaghafter das Wider
der Homo-"Ehe" diskutiert wurde, tummelten sich im Regensburger
Stadtparkbrunnen einige widerständige Lesben, die sich und
ihre Art
Beziehungen zu leben, weder in noch zwischen den Buchstaben der
Gesetzesvorschläge wiederfanden. Wir wollten anderes, wir wollten
mehr. Wir
wollten alles und sofort. Wir hatten uns (zusammen)gefunden und
waren
euphorisch. Wir nannten uns Schlampen und "gründeten"
die Schlampagne. Es
begann eine stürmische Zeit, in der wir endlos diskutierten,
Artikel,
Aufsätze, Gedichte, Lieder, Geschichten und Flugblätter
schrieben, Vorträge
hielten, uns ver- und entliebten und kreuz und quer durchs Land
reisten. Wir
entwarfen die Theorien zu Beziehungsnetzen und Mehrfachbeziehungen,
füllten
sie mit Leben und lebten sie in Fülle. Manchmal überholte
uns das Leben. Es war nicht nur einfach, aber vieles ließ
sich in langen
Gesprächen ordnen. Wir lernten unermüdlich, hatten oft
das Gefühl, alles sei
möglich.
Heute überwiegt der Aspekt des theoretischen Forums, die Schlampagne
beschreibt ein Modell von Beziehungsnetzen. Unser Leben hat sich
verändert,
der Reichtum in unseren Beziehungen ist noch da.
Bis 2001 gab es die fünf Schlampentreffen in Regensburg, Heidelberg,
Leipzig, Berlin und noch mal in Heidelberg, zu denen viele Interessierte
kamen. Noch viel mehr kamen zu unseren Vorträgen und Workshops
in vielen
Städten. Mit ihren Fragen und Diskussionsbeiträgen prägten
auch sie die
Schlampagne. Ihnen und unseren Mitstreiterinnen danken wir sehr!
ANMELDUNG bis 15.1.04 im FZ-Büro, Tel.: 01 / 408 50 57
damit wir wissen wieviel wir zum frühstücken besorgen
sollen
Freiwillige Spende für die Frühstücksunkosten willkommen!
Alle Veranstaltungen: women only!
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10 Steuerreform/Kapitalsten/Arbeiter/KPOE
Von: KPÖ Steiermark <kpoe_stmk@hotmail.com>
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PRESSEMITTEILUNG DER KPOE STEIERMARK
Steuerreform: Wenn Kapitalisten die Knorken knallen lassen, dann
muessen Arbeiter zittern
Graz, am 10. 1. 2004
Die angekuendigte Steuerreform der Bundesregierung dient den Interessen
des Grosskapitals und der Konzerne. Sie wird von den arbeitenden
Menschen bezahlt: Durch bevorstehende Bealstungen und durch Einschnitte
bei den oeffentlichen Leistungen, die nicht zuletzt wegen des Verdienstentganges
der Gemeinden entstehen werden.
Der steirische KPOE-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Samstag:
"Wenn die Industriellenvereinigung die Korken knallen laesst,
dann muessen sich die Arbeiter, Angestellten und Pensionisten fuerchten."
KPÖ-Steiermark
Lagergasse 98 a
8020 Graz
Tel.: 0316 71 24 36
Fax 0316 71 62 91
email: kp.stmk@kpoe-graz.at; kpoe_stmk@hotmail.com
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11 Offene Unterstützung für Benita Ferrero-Waldner
- Österreichische Präsidentscha ftswahl 2004
Von: "Bernhard Kraut" <b.k.@telering.at>
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Sehr geehrter Herr Lopatka,
da Ihre Partei jede nur erdenkliche Information für ihre nun
zu treffende
Entscheidung benötigen wird, möchte auch ich meinen Beitrag
für die Findung
der bestmöglichen Kandidatin leisten.
Für den Fall aber, daß Sie für das Amt der Bundespräsidentin
kandidieren,
ist es jetzt schon vorzumerken. Bei einer Direktwahl können
die Wähler und
Wählerinnen entscheiden, ob sie eine Lügnerin in die Hofburg
entsenden
wollen oder nicht, und darauf wird, wenn Sie tatsächlich kandidieren,
entschieden und laut hinzuweisen sein.
Auszug aus dem offenen Schreiben an Frau Benita Ferrero-Waldner
vom 6.
September 2001,
ungeahndet veröffentlicht in "Gefangen, auch im Erinnern",
2002, Edition
Selene,
der gesamte Brief ist online unter www.kdu.at/politik - Politische
Briefe
abrufbar.
In der Hoffnung, Ihnen hiermit ein kleinen Dienst erwiesen zu haben,
verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Kraut
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12 Deutschland - eine unbelastete Kolonialmacht?
Von: www.linkeseite.de
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P R E S S E M I T T E I L U N G
EINE UNBELASTETE KOLONIALMACHT?
Mit Kolonialverbrechen in Afrika werden England, Frankreich, Belgien
und
Holland in Verbindung gebracht - Deutschland nicht. Dass Deutschland
überhaupt Kolonialmacht war, ist aus dem öffentlichen
Bewusstsein nahezu
vollständig verdrängt, so dass auch der erste europäische
Kriegseinsatz (in
der Demokratischen Republik Kongo im Sommer 2003) mit deutscher
Beteiligung
kaum auf Widerspruch stieß. Deutschland wird als "neutrale"
Macht zwischen
den anderen Kolonialstaaten bezeichnet, das seine Interessen in
Afrika
besonders gut durchsetzen kann, denn es habe eine einmalige Position:
"bei
allem wirtschaftlichen Interesse bringt niemand auf dem Kontinent
die
Bundesrepublik mit einer langen Kolonialgeschichte in Verbindung".
Mit
solchen Sätzen will die Staatssekretärin im Entwicklungshilfeministerium
Uschi Eid, die Öffentlichkeit in Deutschland auf einen stärker
militärisch
unterstützten wirtschaftlichen Einsatz in Afrika vorbereiten,
der wiederum
mit Floskeln der Friedenssicherung begründet wird.
Am 12.Januar 1904 - vor genau 100 Jahren - begann der Krieg deutscher
Kolonialtruppen gegen Herero und Nama, den afrikanischen Bewohnern
des
damaligen Deutsch-Südwestafrika, des heutigen Namibia. Mit
direkter
Zustimmung des deutschen Kaisers setzte General v. Trotha seine
Ankündigung
um, die Herero und wenig später die Nama zu vernichten. Herero
und Nama
leisteten vier Jahre entschiedenen Widerstand gegen die mit überlegenen
Waffen ausgerüsteten Deutschen. Wer von der Bevölkerung
die unmittelbaren
Kriegshandlungen überlebt hatte, wurde in - so
wörtlich -"Konzentrationslager" gesperrt, wo sie
Zwangsarbeit leisten
mussten. Allein beim Bau der Eisenbahnlinie von Lüderitzbucht
nach
Keetmanshoop starben in 18 Monaten von 2014 Häftlingen 1359.
Viele Tausend
starben an der katastrophalen Unterbringung und fehlenden Ernährung.
Nach
Beendigung des Krieges 1908 waren 80% des Hererovolkes und mehr
als die
Hälfte der Nama ermordet. Die Überlebenden wurden "verschont",
weil sie zur
Arbeit herangezogen werden sollten. Der Krieg gegen die Herero und
Nama
unterscheidet sich von den Massenmorden, die Siedler oder lokale
Milizen in
anderen Ländern zu dieser Zeit verübten. Denn er wurde
mit Billigung des
Staatsoberhauptes ( des Kaisers ) ausdrücklich als Vernichtungskrieg
geführt
und mit den todbringenden Bedingungen in den KZs als Völkermord
fortgesetzt.
Bis heute weigert sich die Regierung der Bundesrepublik, für
diese
Verbrechen die
Überlebenden und ihre Nachkommen um Entschuldigung zu bitten
und sie zu
entschädigen.
Eine in den USA erhobene Klage der Herero versucht sie mit juristischen
Tricks zu Fall zu bringen.
Entschuldigung und Entschädigung für den Völkermord
an Herero und Nama
Die Initiative "Anticolonial Africa Conference Berlin 2004"
wird am
11.Januar 2004 um 18.00 Uhr Unter den Linden /Wilhelmstrasse auf
einer
öffentlichen Gedenkveranstaltung Fotos zeigen, die diese deutsche
Kolonialgeschichte dokumentieren. Die Bilder werden von Reinhard
Munioruzo
Zaire aus Namibia kommentiert werden.
Dies ist eine Veranstaltung der Anticolonial Africa Conference Berlin
2004.
Bis zur eigentlichen Konferenz vom 11.11. bis 15.11. 2004 in Berlin
finden
in unregelmäßigen Abständen Veranstaltungen zur
europäischen Kolonialpolitik
statt.
Anticolonial Africa Conference Berlin 2004
www.africa-anticolonial.org
africa.anticolonial@gmx.net
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13 Hintergrundinformationen zu "Deutschland
- Eine unbelastete Kolonialmacht"
Von: "Heinz Nessizius" <heinz@hwness.com>
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http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/REZENSIO/buecher/swth1298.htm
http://www.merkur.de/aktuell/po/ge_035101.html
http://www.africasia.com/newafrican/mar00/nacs0301.htm
http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/aussenpolitik/kolonien/
http://home.t-online.de/home/F.Josef.Stauf/namibia.htm
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,1872,2031992,00.html
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14 Schleier, Liebe und Asyl
Von: "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
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Michael Genner
Schleier, Liebe und Asyl
Flüchtlingsfrauen aus islamischen Ländern
Unser Beitrag zur Diskussion über Kopftuch, Familie und andere
"Werte"
erschien bisher in "Die Bunte Zeitung", November 2003,
und im
Weihnachtsrundbrief von Asyl in Not (Printversion).
Ich war in Eisenstadt in der Außenstelle des Bundesasylamts.
Mit Frau Soraya
aus Afghanistan. Ihr Vater wurde von Islamisten umgebracht; sie
selbst lehnt
es ab, den Schleier zu tragen; sie will arbeiten und sich frei bewegen;
sie
will nicht, daß ihre kleine Tochter in einer islamistischen
Gesellschaft
aufwachsen muß. Das Leben im heutigen Afghanistan wäre
unerträglich für sie.
Der Beamte, auf den wir trafen und dem meine Mandantin die Leiden
der
afghanischen Frauen erklären wollte, brach in Hohngelächter
aus und rief:
"Das Asylgesetz ist eine Hure!" Auf meine Nachfrage, wie
das gemeint sei,
antwortete er: "Weil es so einen missbräuchlichen Antrag
erlaubt." Andere
Länder würden meine Mandantin sofort abschieben.
Ich kenne diesen Beamten seit langer Zeit. Er haßt die Flüchtlinge
und uns
Rechtsberater. Vielleicht haßt er auch sich selbst und seinen
Beruf.
Neuerdings versteht er die Welt nicht mehr: Frauen sollen eine "soziale
Gruppe" sein? Sollen Asyl erhalten, bloß weil sie nicht
die Burka tragen
wollen?
Er wird natürlich den Kürzeren ziehen; spätestens
im Berufungsverfahren beim
Unabhängigen Bundesasylsenat (UBAS) wird meine Mandantin Asyl
erhalten.
Deshalb ist der UBAS den Asylverhinderern ja so verhasst.
Deshalb hassen sie auch das Gesetz, das sie eigentlich vollziehen
sollten.
Deshalb warten sie nur darauf, daß Strassers Novelle in Kraft
tritt. Damit
sie endlich tun können, was sie wollen: einsperren und abschieben.
Der UBAS hat (gestützt auf Gutachten des Sachverständigen
Dr. Sarajuddin
Rasuly) wiederholt festgestellt, daß die Lage der Frauen sich
in Afghanistan
seit dem Sturz der Taliban nur unwesentlich geändert hat, sodaß
die den
Frauen von der islamischen Gesellschaft auferlegten Beschränkungen
nach wie
vor als asylrelevante Verfolgung (wegen Zugehörigkeit zur sozialen
Gruppe
der Frauen) gewertet werden muß.
Die prowestliche Regierung Karzai tritt offiziell für Verbesserungen
ein;
sie kann aber die Frauen nicht schützen und versucht es nicht
einmal.
Frauen, die ohne Schleier auf die Straße gehen, müssen
fürchten, beschimpft
und misshandelt zu werden - besonders, wenn sie jung und schön
sind. Frauen
leben in Afghanistan in einem Klima ständiger latenter Bedrohung
und
struktureller Gewalt.
Gewaltsame Willkürakte drohen afghanischen Frauen nicht nur
auf der Straße,
sondern auch in der Familie: Männer betrachten "ihre"
Frauen als ihr
Eigentum. Frauen werden wegen Geringfügigkeiten gedemütigt,
beschimpft und
misshandelt.
Wenn sie sich vor Gericht beschweren, kommt es vor, daß die
Männer sie mit
Gewalt aus der Behörde entfernen. Zu Hause droht ihnen dann
Schlimmeres: Das
öffentliche Auftreten einer Frau gegen ihre Familie gilt als
Schande und
wird hart bestraft.
Das ist Alltag in Afghanistan, zwei Jahre nach dem Sturz der Taliban.
Afghanische Frauen erhalten daher in Österreich Asyl. Vielleicht
spricht
sich das auch noch nach Eisenstadt herum. In anderen Außenstellen,
Wien zum
Beispiel, geht es schließlich auch:
Frau Sima ist neunzehn Jahre alt. Ihre Familie wollte sie zwangsverheiraten
mit einem Cousin, einem bigotten Mudjahed. Darum ist sie geflüchtet;
kurz
vorher heiratete sie ihren jetzigen Mann. Mit dem geht es ihr aber
auch
nicht gut:
In Wien hat sie einen Deutschkurs besucht, sie geht in die Schule,
macht den
Hauptschulabschluß; das hat ihm nicht gepasst: Er hat sie
geschlagen, sie
hat sich von ihm getrennt. Er wurde gerichtlich verurteilt; nach
drei
Monaten stand er wieder vor der Tür und entschuldigte sich.
Sie hat ihm
verziehen - für eine dauernde Trennung ist sie noch zu schwach.
Sie leben wieder zusammen, "gezwungenermaßen", wie
sie vor dem Bundesasylamt
aussagte. Gezwungen durch die Tradition. Er wollte eigentlich zurück
nach
Afghanistan, aber das wäre undenkbar für sie. Dort wäre
sie völlig rechtlos,
seine Putzfrau. Hier in Österreich wird er wenigstens bestraft,
wenn er sie
schlägt.
Ich vertrat Sima im Asylverfahren und machte geltend, daß
sie als Frau
verfolgt wird; sie wurde sehr rasch vom Bundesasylamt Wien als Flüchtling
anerkannt. Demnächst beginnt sie einen Computerkurs. Wir werden
ihr weiter
zur Seite stehen.
Ihr Mann wird Asyl durch Erstreckung erhalten und sie, wenn er gescheit
ist,
nicht mehr schlagen; denn er weiß genau, daß er sein
Asyl nur ihr verdankt
und es sehr rasch wieder verlieren kann.
Rollentausch
Die meisten afghanischen Frauen stellen keine eigenen Asylanträge,
wenn sie
nach Österreich kommen. Den Asylantrag stellt der Mann; die
Frau und die
Kinder stellen nur "Erstreckungsanträge". Das entspricht
der afghanischen
Tradition.
Asylverfahren in Österreich dauern aber oft mehrere Jahre.
In Afghanistan
hat sich die Lage geändert nach dem Sturz der Taliban. Die
Fluchtgründe der
Männer könnten weggefallen sein. Aber die Frauen werden
immer noch als
soziale Gruppe verfolgt; für sie hat sich nichts Grundlegendes
geändert
unter dem neuen Regime.
Wir haben daher in letzter Zeit für eine Reihe afghanischer
Frauen eigene
Asylanträge gestellt. Und siehe da: Bei den Einvernahmen stellt
sich heraus,
daß die Frauen in den Jahren ihres Aufenthalts in Österreich
politisch
aufgewacht sind, daß sie gelernt haben, ihre Meinung zu sagen;
eine Rückkehr
nach Afghanistan, unter das Regime der Burka, ist für sie unvorstellbar.
Und
schon gar nicht würden sie akzeptieren, daß ihre Töchter
einmal so leben
sollen.
Sie werden daher Asyl wegen ihrer eigenen Gründe erhalten und
ihre Männer
nur Asyl durch Erstreckung. Dieser Rollentausch kann zur Demokratisierung
der afghanischen Familienstrukturen führen. Und was hier im
Exil geschieht,
bleibt auch in der Heimat nicht verborgen. Die Verwandten hören
davon,
erzählen es weiter...
Es ist ein erzieherischer Prozeß, durch den wir auch unseren
Beitrag leisten
zur künftigen Veränderung der Gesellschaft in Afghanistan.
Die so verstandene Gerechtigkeit
Um die heute geltende Judikatur haben wir lange gekämpft. Ich
erinnere mich
nur zu gut daran, wie es noch vor einigen Jahren, vor der Gründung
des UBAS,
war:
Frau Sadeghi aus dem Iran hatte die Ehe gebrochen; ihr drohte die
Steinigung. Das Bundesasylamt, Außenstelle Traiskirchen, wies
ihren
Asylantrag mit der Begründung ab: Sie sei ja nur "vor
der in ihrem Lande so
verstandenen Gerechtigkeit" geflohen.
In der Berufung machten wir geltend, Frau Sadeghi werde verfolgt,
weil sie
der sozialen Gruppe jener Frauen angehört, die sich den Moralbegriffen
der
Mullahs nicht unterordnen wollen.
Unsere Berufung wurde abgewiesen; die Beschwerde an den
Verwaltungsgerichtshof ebenso. Eine "soziale Gruppe der Ehebrecherinnen",
schrieb das Innenministerium, sei hieramts unbekannt.
Frau Sadeghi flüchtete weiter in ein anderes Land. Ich habe
nichts mehr
gehört von ihr; hoffentlich geht es ihr gut. Den Asylbeamten,
der den
Bescheid auf dem Gewissen hatte, griffen wir immer wieder öffentlich
an. Das
hinderte ihn nicht, noch viele rechtswidrige Bescheide zu verfassen
- bis
er, seelisch zermürbt, aus dem Fenster im vierten Stock sprang.
Der Verwaltungsgerichtshof änderte mittlerweile seine Judikatur.
Er stellte
fest, daß wegen der Verquickung von Staat und Religion im
Iran Verletzungen
religiöser Vorschriften als Ausdruck oppositioneller politischer
Gesinnung
angesehen und verfolgt werden. Auf deutsch: Ehebrecherinnen gelten
im Iran
als Staatsfeindinnen, weil sie die Grundlagen des Mullahregimes
untergraben.
Sie werden daher aus politischen Gründen verfolgt.
Der Verwaltungsgerichtshof hat hier etwas sehr Wichtiges entdeckt:
Die
Hauptgefahr für Staat, Familie und Religion sind nicht die
"politischen"
Sekten, die Mudjaheddin, Fedayin oder wie sie alle heißen,
die ihre
SympathisantInnen in sinnlosen Aktionen verheizen - sondern die
ganz
normalen, scheinbar "unpolitischen" Menschen, die frei
sein wollen, die
lieben wollen nach ihrer Fasson ...
Der Schlag soll ihn treffen
Zwölf Jahre ist es her, da war ich mit jungen Frauen und Männern
aus dem
Iran, die ich im Asylverfahren betreute, auf der Donauinsel. Wir
grillten
Kebab und amüsierten uns. Babak, ein junger Iraner, sah mit
großen Augen die
Wienerinnen an, die "oben ohne" badeten oder mit ihren
Freunden, eng
umschlungen, auf der Insel promenierten, und meinte: "Schade,
daß der
Khomeiny nicht hier ist. Es würde ihn der Schlag treffen, wenn
er das
sieht."
Babak hatte im Iran mit seiner Freundin eine Bergwanderung unternommen.
Sie
waren von "Revolutionswächtern" aufgegriffen und
zu 80 Peitschenhieben
verurteilt worden - auf Bewährung zwar nur; aber dann hatte
man ihn auch
noch mit regimefeindlichen Kassetten erwischt...
Das war sein Fluchtgrund. Dem Mädchen ist nichts passiert;
sie ist "nur" -
unter der Androhung der Peitsche - angepaßt und sittsam geworden,
wie
Millionen Frauen unter der Herrschaft der Kirche und des Islam.
Ich vertrat Babak im Asylverfahren, er wurde als Flüchtling
anerkannt und
verliebte sich in Fataneh, ein Mädchen aus einer Flüchtlingsfamilie,
die den
Volksmudjaheddin, einer linksislamistischen Widerstandsbewegung,
nahe stand.
Die Familie war nicht einverstanden mit dieser Beziehung, weil
Babak zu
unpolitisch war. Fataneh wurde von ihren Verwandten (Bruder, Schwester
und
Schwager) gewaltsam verschleppt und in eine Wohnung gesperrt.
Ich fand aber die Adresse heraus. Ich wusste auch, wo einer der
Wiener Chefs
der Volksmudjaheddin wohnte. In der Nacht stattete ich ihm einen
Besuch ab
und erklärte ihm, daß er sofort mitkommen müsse.
Das große Messer, das ich vorsichtshalber eingesteckt hatte,
brauchte ich
nicht zu benützen (wahrscheinlich hätte ich ohnedies nicht
gewußt, wie ich
damit umgehen soll - er fuhr freiwillig mit mir zur Wohnung, wo
Fataneh
festgehalten wurde.
Und es gelang uns, mit der richtigen Mischung aus ein bisschen Drohung
und
viel Diplomatie, das Problem zu lösen. Babak und Fataneh heirateten
bald
darauf, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Erinnerungen an 1968
Im Iran ist heute manches anders als vor zwölf Jahren. Die
jungen Frauen und
Männer trauen sich viel mehr. Die alten Regeln der Familie
und der Religion
verlieren ihre Macht. Die Massenflucht, die zehntausende junge Menschen
aus
dem Iran nach Europa und Amerika führte, wo sie "westliche"
Freiheiten
kennen und schätzen lernten, hat ihren Beitrag geleistet dazu.
Und zwar,
obwohl die Flüchtlinge hierzulande alles andere als gut behandelt
wurden.
Wir NGOs haben die Massenflucht durch unseren rechtlichen Beistand
gefördert; wir haben den Flüchtlingen geholfen, hier Fuß
zu fassen. Damit
haben wir unseren Beitrag geleistet nicht nur zum Kampf gegen den
Rassismus
hierzulande, sondern auch zum künftigen Umsturz im Iran.
Meinen jungen Klientinnen und Klienten aus dem Iran und aus Afghanistan
habe
ich oft davon erzählt, wie es früher in Österreich
war. Daß auch bei uns
Familie und Religion sehr mächtig waren vor noch nicht langer
Zeit und es
zum Teil auch heute noch sind; daß wir aber große Schritte
nach vorn gemacht
haben. Und auch, daß die etwas größere Freiheit,
in der wir heute leben, uns
nicht vom Himmel geschenkt, sondern hart erkämpft worden ist.
Als ich jung war, steckte man in Österreich Burschen und Mädchen,
die gegen
den Willen ihrer Eltern zusammen waren, ins Erziehungsheim. Dort
wurden sie
geprügelt, bis sie begriffen, was bürgerliche Moral bedeutet.
Dagegen
leisteten wir Widerstand, wir Achtundsechziger, und mit Erfolg.
Ein solches Liebespaar habe ich sieben Wochen lang versteckt, gegen
einen
Großeinsatz der ganzen Wiener Polizei, und sie haben uns nicht
erwischt -
bis der Vater des Mädchens, ein Kriminalbeamter, klein beigab
und einen
Vertrag mit mir unterschrieb, daß sie nicht ins Heim müßten;
dann tauchten
die beiden Flüchtlinge wieder auf. Die Prügelheime wurden
einige Jahre
danach von Christian Broda abgeschafft.
Die Freigabe der Abtreibung war bitter hart erkämpft gegen
Kirche und ÖVP.
Ebenso: die Straffreiheit für Homosexuelle; der berüchtigte
§ 209 ist erst
vor ganz kurzer Zeit gefallen. Und auch Ehebruch ist erst seit wenigen
Jahren straffrei in unserem christlichen Land.
Auch im Iran und in Afghanistan werden die Schleier fallen. Werden
alte
Strukturen zerbrechen. Werden junge Menschen lernen, einander zu
lieben, wie
sie wollen, ohne Rücksicht auf die alte verlogene Moral. Mit
der größeren
sexuellen Freiheit einhergehen wird der Aufbau der politischen Demokratie.
Die Menschen werden frei sein - in Wien, in Kabul, in Teheran.
Asyl in Not
Währingerstraße 59
1090 Wien
Tel. 408 42 10-15
Spendenkonto:
Bank Austria, 698 035 557
================================================
15 Omar al-Raawi
Von: "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
================================================
Lieber Omar,
im "Profil" vom 5.1.2004 (Seite 40) lese ich, daß
Du Dich an den zweiten
Nationalratspräsidenten Heinz Fischer gewendet haben sollst,
um Dich über
die Kommentare der Journalistin Elfriede Hammerl zur sogenannten
Kopftuchdebatte zu beschweren.
Ich ersuche Dich um Aufklärung darüber, ob das zutrifft,
und wenn ja, was Du
Dir dabei gedacht hast.
Die Pressefreiheit ist nämlich ein sehr teures Gut, das nicht
leichtfertig
aufs Spiel gesetzt werden sollte. Sie gehört zu den Fundamenten
der
Demokratie.
Staatlichen Organen kommt es daher keinesfalls zu, sich in publizistischen
Auseinandersetzungen zu Schiedsrichtern zu machen.
Ich nehme an, daß Heinz Fischer das auch ganz genau weiß;
ob es aber auch
Dir so richtig bewußt ist und wie Du mittlerweile zu Deiner
Vorgangsweise
stehst, das möchte ich nun gerne von Dir hören.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Genner, Asyl in Not
================================================
16 AW: [oefag] Antwort auf Michaels Schreiben an Omar
Von: "Baghajati" <baghajati@surfeu.at>
================================================
Liebe Claudia, liebe MUND-Redaktion.
danke für Deine Meldung unbedingt bitte meine folgende Stellungnahme
samt
angehängte Information zum Brief von Michael Genner veröffentlichen:
************************
Lieber Michael,
Omar bekommt im Moment keine mails über den ÖFAG-Verteiler.
Er wird sich bei
Dir melden. Da aber er als Vertreter der Initiative von Elfriede
Hammerl
angesprochen wurde, möchte ich hiermit auf die Schnelle einiges
klarstellen.
Erstens hat es hier keinerlei Interventionen, geschweige denn Beschwerden
bei Heinz Fischer oder anderen gegeben. Heinz Fischer hat über
Omars
Verteiler wie viele andere eine Stellungnahme der IGGiÖ erhalten,
die
bereits an Profil, an Frau Hammerl und an viele andere gesendet
worden war
und gekürzt als Leserbrief erschien. Heinz Fischer hat dann
darauf reagiert
und Elfride Hammerl geschrieben, was wir später erfuhren und
was uns
außerordentlich freut. Damit ist er ja übrigens nicht
der einzige.
Inzwischen hörten wir von anderen, die auch an Frau Hammerl
geschrieben
haben. Das ist keinesfalls eine Intervention,
sondern eine positive Beteiligung an einem Diskurs. Warum soll jemand,
der
zum Dialog aufruft, als "Oberlehrer" (Hammerl über
Heinz Fischer) abgetan
werden? Das ist mehr als unverständlich.
Wir schätzen Frau Hammerl sehr. Von mir wurde auch im Profil
ein lobender
Leserbrief früher veröffentlicht. Ich habe mit ihr schon
seit
Sozialvolksbegehrens-Zeiten diskutiert und eindringlich gebeten
mit
muslimischen Frauen (mit und ohne Kopfbedeckung) Kontakt aufzunehmen.
Amina
und Andrea Saleh haben sie eingeladen zu einer Frauenrunde und wurden
von
ihr höflich abserviert. Also in diesem Punkt uns Machogehabe
vorzuwerfen,
war von ihr wirklich unfair. Übrigens steht die vertretene
Linie Hammerls
diametral gegen die Linie der legendären arabischen Feministin
Dr. Nawal
Al-Saadawi, die gewiss keine Kopftuchanwältin ist.
Ich werde diesbezüglich einen Leserbrief an Profil schreiben,
den ich auch
über die Mailliste verteilen werde.
Natürlich stehen wir für Pressefreiheit und Meinungsfreiheit;
übrigens
Werte, die Omar, Mouddar und mich zur Migration bewegt haben. Wir
und unsere
Familien wissen, was Unterdrückung ist und dass die Unterdrückung
der
Meinungs- und Pressefreiheit die ersten Schritte Richtung Diktatur
sind.
Omars Vater und ich haben es auch am eingenen Leib erfahren müssen.
Danke trotzdem, dass Du Dich gemeldet hast, wobei ich mir gewünscht
hätte,
dass Dein Ton mehr als Frage als als Vorwurf gekommen wäre.
Falls noch Unklarheiten (das geht an alle) bestehen sollten, stehen
wir
selbstverständlich zur Verfügung.
Liebe Grüße
Tarafa Baghajati
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
***************************
Hier zur Information die o.e. Stellungnahme:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Nachdem Frau Hammerl in der letzten Ausgabe des "Profil"
mich sehr verknappt
zitiert und dabei einen Zusammenhang herstellt, über den ich
mich nur
wundern kann, sah ich mich veranlasst, hierzu Stellung zu nehmen.
Diesen
Text sende ich Ihnen selbstverständlich weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Carla Amina Baghajati
Medienreferentin
Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich
Tel. +43 01 2595449
e-mail: medienreferat@derislam.at
www.derislam.at
Salam!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Freundinnen und Freunde!
Eine für ihre spitze und treffende Feder bekannte und auch
von mir
geschätzte Journalistin wie Elfriede Hammerl führt jetzt
schon über Wochen
eine Art „Anti-Kopftuch-Kampagne“.
Das „wie“ macht mich dabei am meisten Kopfschütteln.
Schließlich verlangen
wir kopftuchtragenden Musliminnen von niemandem, dass er/sie unsere
Bekleidung lieben soll, geschweige denn selbst tragen. Es geht um
die
Akzeptanz des „anderen“, um die Akzeptanz von Vielfalt
und um die aktive
Anerkennung dessen, was unter dem Stichwort „Antidiskriminierung“
immer mehr
zur Politik wird, wenn auch allzu zögerlich umgesetzt.
Diese Tatsache kann eben auch von den verschiedenen KommentatorInnen,
die
sich vor allem in Deutschland des Themas bedienen, nicht einfach
verdrängt
werden. Ein „Mich widert der Anblick an. Passt nicht zu uns“
wäre dann doch
zu plump rassistisch. Dies scheint dazu zu verführen Argumente
gegen das
Kopftuch aufzutischen, die in ihrer Konstruiertheit davon zeugen,
dass
eigentlich kein Insiderwissen über die Situation muslimischer
Frauen
vorliegt und stattdessen fleißig die eigene Geschichte projiziert
wird. Und
wenn dann vielleicht der Stoff ausgeht, soll ein geschickt lanciertes
„Angst
vor dem Islamismus“ seinen Zweck erfüllen. (Was ist das
eigentlich? Der
Begriff löst mehr ungute Assoziationen aus, als dass er je
definiert wurde.)
Schade.
Denn ich halte auch aus positiver Erfahrung daran fest, dass vor
allem der
ehrliche Dialog und die Begegnung für Entkrampfung sorgt. Gerade
unter
Frauen haben wir dies angesichts all der anstehenden Aufgaben bitter
nötig.
Die viel beschworene „Frauensolidarität“ bleibt
eine leere Formel, solange
man nicht Vielfalt in der Wahl der Wege zur Erreichung von mehr
Frauenrechten zulässt. „Feindbilder“ zu konstruieren,
wie Frau Hammerl in
meine Analyse in der „Bunten Zeitung“ hineingeheimnissen
will, könnte mir
also ferner nicht liegen. Dieser männlich geprägte Begriff
ist mir zuwider.
Überhaupt liegt mir als Beitrag zu mehr Sachlichkeit daran
aufzuzeigen, dass
es oft weniger um das Kopftuch an sich geht, sondern um hausgemachte
Themen,
die man daran aufhängen kann. Wenn ich dies bei Befürwortern
eines strengen
Laizismus, denen unser Säkularismus noch zu wenig ist, so sehe,
gibt mir
z.B. ein jüngst erschienener Artikel im KURIER von Dr. Picker
recht. Darin
wird eine Linie vom islamischen Kopftuch auf die Hitlerzeit und
Totalitarismus gezogen. Auf Nachfrage heißt es, es gehe darum
die nötigen
„eigenen schmerzlichen Einschnitte in Richtung laizistischer
Staat“ zu
verdeutlichen.
Aber hier mein Artikel in der „Bunten Zeitung“:
Muslimische Frauen, Seite 12, 13, 14
„Bequem ist die Pose der Überlegenheit“
Welche Werte sollen da eigentlich „vor dem Islam“ verteidigt
werden?
Kopftuch in Österreich Ein Stimmungsbild: Gräben
zwischen Musliminnen mit
und ohne Kopftuch wären das letzte, was wir brauchen
Von Carla Amina Baghajati
Die Beseitigung von Diskriminierung, dezidiert auch aus Gründen
der
Religion, wurde im Rahmen der EU-Gleichbehandlungsrichtlinien zum
Programm,
mit dem sich Politik und Gesellschaft auseinandersetzen sollten.
Diversität
ist inzwischen mehr als ein Schlagwort für integrationspolitisch
Bewanderte,
sondern findet Eingang in den politischen Programmen zumindest einiger
Parteien. „Gleichberechtigter Dialog“, „gegenseitiger
Respekt“ statt
erduldender Toleranz, „friedliches, buntes Miteinander“
bilden das gängige
Vokabular bei Absichtserklärungen zur Integration als „beidseitigem
Prozess
“. Die jüngst in Deutschland durch den Fall der Lehrerin
Fereshta Ludin
wieder einmal voll entbrannte Kopftuchdebatte, die nun in Frankreich
durch
zwei wegen ihrer islamischen Bekleidung vom Unterricht ausgeschlossenen
Schülerinnen ihre Fortsetzung findet, zeigt aber auf, dass
die ehrliche
Akzeptanz von Vielfalt scheint’s schnell an ihre Grenzen stößt.
Wie sonst
wäre zu erklären, dass sich eine als Ikone der Frauenbewegung
gepriesene
deutsche Feministin in ihrer hysterischen Ablehnung des Kopftuchs
in trautem
Einvernehmen mit rechtskonservativen Politikern findet? Dass eine
sich dem
Antirassismus verpflichtet gebende linke Organisation wie die französische
„SOS Racism“ (nicht zu verwechseln mit anderen, ähnlich
betitelten
Gruppierungen) dem Direktorium der Schule, das den Verweis für
die
muslimischen Mädchen aussprach, noch gratuliert?
Aber halt da sind ja all die Gründe der Anti-Kopftuchfront,
warum ein
Kopftuch bestenfalls aus Gründen politischer Korrektheit für
die einzelne,
private Muslime geduldet wird, keinesfalls aber in öffentlichen
Einrichtungen oder gar als Kleidungsstück von in Staatsdiensten
stehenden
Frauen zu akzeptieren wäre. Man habe sich eben klar zu distanzieren
von dem
„Symbol des politischen Islam“ und der damit verbundenen
„Demokratiefeindlichkeit“, die die „Trennung von
Religion und Staat
untergrabe“ - anzugehen gegen „Ungleichheit von Mann
und Frau“ und
„patriarchale Unterdrückungsinstrumente“. Eine
klare Sache also:
Diskriminiert die Diskriminierer! Wenn die weiblichen Opfer so dumm
sind,
womöglich freiwillig Kopftücher zu tragen, müsse
man sie eben zu ihrem Glück
zwingen. Runter damit!
Und schon stecken wir mittendrin in einem exklusiven, eurozentristischen
Umgang mit Werten und erleben einen missionarischen Eifer, der in
imperialer
Selbstherrlichkeit die eigene Weltanschauung als allein selig machend
preist.
Beliebte Reibefläche
„Soll doch jede tun und lassen, was sie will und ersparen
wir uns diesen
ganzen Krampf!“, mag so mancher freundliche und aufgeschlossene
Mensch an
dieser Stelle denken, dem die Heuchelei derjenigen, die Integration
sagen
und Assimilation meinen, zuwider ist. Doch lohnt es sich, die
Kopftuchdebatte als das zu betrachten, was sie auch und vor allem
ist, ohne
dass man dies wahrzunehmen scheint: Als Reibefläche, an der
der Bedarf
deutlich wird, sich mit der eigenen Identität, mit den eigenen
Werten,
nicht zuletzt mit der eigenen Geschichte, vor allem in feministischer
Hinsicht, auseinander zu setzen.
Denn welche Werte sollen da eigentlich „vor dem Islam“
verteidigt werden,
müsste eine Frage lauten, die aber so nicht gestellt wird.
Viel leichter ist
es ja zu unterstellen, am Kopftuch manifestiere sich eine nicht
tragbare
Gegenposition zu westlichen Wertvorstellungen, die dann keiner näheren
Definition bedürfen. Bequem ist die Pose der Überlegenheit.
Für eine Weile
all die Probleme auszublenden, wie sie die schöne neue Welt
so mit sich
bringt und wie sie sonst durchaus kritisch diskutiert werden, tut
gut. Kaum
sind all jene, die sich so sehr über das Kopftuch entrüsten,
selbstsicherer
zu erleben, als wenn sie die schwierige Eigendefinition über
die Abgrenzung
zu den islamisch gekleideten Musliminnen vornehmen. LaizistInnen,
die ihre
Stunde gekommen sehen, für die Verbannung alles Religiösen
ins Private eine
Öffentlichkeit zu finden, christliche „Verteidiger des
Abendlandes“,
Feministinnen, die Frustrationen über den eher stagnierenden
Status quo in
der Durchsetzung von Fraueninteressen loswerden, chauvinistische
Machos, die
sich selbstgefällig ob ihrer eigenen Frauenfreundlichkeit (von
Unterdrückern
befreien!) auf die Schulter klopfen für viele ist die
Kopftuchthematik
eine willkommene Legitimation für eigene Interessen.
Zynisch könnte man anmerken, dass solchen LobbyistInnen das
existierende
klischeehafte Bild der muslimischen Frau nur gelegen kommt. Da klingt
die
Bemerkung einer muslimischen Frauenrechtlerin aus Deutschland noch
im Ohr,
die auf die Frage, warum Frauen wie sie in den Medien nicht vorkämen,
antwortete, dass dies ja am betonierten Image der unterdrückten,
rechtlosen,
fremdbeherrschten, ungebildeten Muslimin kratzen könnte. Die
Betroffenen aus
der Diskussion auszugrenzen, ist eigentlich ein Armutszeugnis für
Menschen,
die sich so gerne auf die Aufklärung und deren Postulat mit
Mut den eigenen
Verstand zu gebrauchen, berufen.
Wertedebatte und Wir-Gefühl
Die Kopftuchdebatte würde nicht mit solcher Emotionalität
geführt, ginge es
hier um das fernliegende „Fremde“. Es kann kein Zufall
sein, dass um das
Kopftuch just zu einem Zeitpunkt gestritten wird, als in Europa
eine
Wertedebatte geführt wird, ausgelöst von der Frage um
eine gesamteuropäische
Verfassung. Die europäische Identität in all ihren Facetten
zu
berücksichtigen, ist ein nicht spannungsfreier Prozess. Themen
wie der
Gottesbegriff in der Verfassung scheinen auch Stellvertreterscharmützel
auszulösen. Das Phänomen, dass ein fehlendes „Wir-Gefühl“
durch die
Konstruktion einer angeblich drohenden Gefahr erzeugt werden kann,
scheint
den Islam in Europa zu betreffen. Mit geschätzten 12 Millionen
MuslimInnen
in Europa macht er längst einen lebendigen Faktor aus, was
auf Ängste stößt.
Muslimischen Frauen scheint die zweifelhafte, weil mit großem
Druck
verbundene Ehre zuzukommen, einen wesentlichen Anteil daran nehmen
zu
können, wie sich Integrationsprozesse gestalten.
Welche Rolle spielt Österreich in diesem Zusammenhang? Macht
sich positiv
bemerkbar, dass die Beziehung zum Islam seit den Zeiten der Monarchie
durch
den Staat auf eine geordnete Basis gestellt wurde? Ein eigenes Islamgesetz
garantiert den Muslimen seit 1912 im Rahmen des Status als anerkannte
Religionsgemeinschaft das Recht auf freie und öffentliche Religionsausübung
und gewährt innere Autonomie, was die Regelung der die Religion
betreffenden
Belange betrifft. Ein besonders entscheidender Punkt im Vergleich
zu
Ländern, wo dies fehlt, weil so gewährleistet wird, dass
nicht über
„Islamexperten“ und Gutachten aus dem Ausland die Religion
staatlicherseits
über die Köpfe der AnhängerInnen der Glaubensgemeinschaft
hinweg ausgelegt
wird. Seitdem die „Islamische Glaubensgemeinschaft“
1979 als Körperschaft
öffentlichen Rechts ihre Arbeit als offizielle Vertretung für
die religiösen
Angelegenheiten aller im Lande lebenden MuslimInnen aufnehmen konnte,
wurden
sukzessive wichtige Schritte auf dem Weg zur Integration unternommen.
Dazu
gehören die Einführung von Islamunterricht an öffentlichen
Schulen seit
1982/83 genauso wie Dialogprogramme, die mehr Information über
die scheinbar
so fremde Religion mit mehr Begegnungsmöglichkeiten verbinden.
Im Juni war Österreich Austragungsort für eine große
europäische Konferenz,
die Männer und Frauen in führenden islamischen Positionen
zu einer
Standortsbestimmung des Islam in Europa zusammenführte. Das
Land Steiermark,
die Stadt Graz und das Österreichische Außenministerium
fungierten zusammen
mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft als Gastgeber. Auch hier
von der
Initiative selbst bis zu den prominent besetzten EröffnungsrednerInnen
(von
Bundesministerin Dr. Ferrero Waldner bis zum Vorsitzenden des Europarats
Dr.
Schwinger) ein den Islam in Europa inkludierender Ansatz, der sich
positiv
auswirkt. Das Abschlussdokument sei allen jenen als Lektüre
empfohlen, die
noch immer von der angeblichen Inkompatibilität des Islam mit
europäischen
Werten ausgehen. Tatsächlich ist bis auf einige wenig überraschende,
eher
routinemäßigen Ausritte wie jenem des in Tirol wahlkämpfenden
FPÖ Politikers
Tilg, der Verbotsforderungen ins Spiel brachte, das Thema in Österreich
eher
gelassen behandelt worden. Medienberichte hielten sich knapp oder
beschränkten sich auf das Format des Gastkommentars.
Chancen auf Partizipation
Andrea Saleh, Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft
bestätigt zwar mit Erleichterung, dass die polarisierende Kopftuchdebatte
aus ihrer Sicht bisher nicht wirklich auf Österreich übergeschwappt
ist.
Trotzdem bleibt sie wachsam: „Wir wissen, dass rechtliche
Anerkennung nicht
gleichbedeutend ist mit gesellschaftlicher Akzeptanz. Manche Themen
wie der
Ausschluss von der Schule wegen des Kopftuchs stellen sich bei uns
schon
aufgrund der Rechtslage nicht. Und trotzdem mag es genug Leute geben,
die
sich dergleichen wünschen würden. Man lese etwa in den
online
Diskussionsforen diverser Medien Reaktionen auf das Thema nach.“
Ob sie
Möglichkeiten sieht, mehr Verständnis aufzubauen? „
Die Situation in
Österreich bietet für Musliminnen und Muslime immerhin
die Chance zu
partizipieren. Persönlich habe ich es oft erlebt, dass sich
Vorurteile
relativieren, wenn eine muslimische Frau sichtbar einen Platz in
der
Gesellschaft einnimmt. Darum wäre es ja so absolut kontraproduktiv,
wenn man
die leider bestehenden Schwierigkeiten, sobald man mit Kopftuch
auf Jobsuche
geht, noch dadurch verschärfte, dass auf einmal Verbotsforderungen
herumgeistern. Immerhin passiert das bei uns politisch nur von Seiten
der
FPÖ, sonst haben wir sogar viele ermutigende Signale. Und auch
dort wird das
jedenfalls nach Aussagen ihrer Prominenz auch „nur“
in das Gewand eines
Anpassungsgebots gekleidet.“
Wenn Andrea Saleh die Vorurteile gegen muslimische Frauen anspricht,
haben
die nicht auch einen wahren Kern? Diese Frage bringt sie nicht aus
der
Fassung: „Das Bild hierzulande wird wesentlich bestimmt von
dem, was wir in
den Medien an Auslandsberichterstattung mitbekommen. Ja glauben
Sie denn,
dass wir zufrieden sind, wie sich die Frauenrechtslage in Afghanistan
darstellt? Da haben wir mit unseren bescheidenen Mitteln schon lange
vor dem
Afghanistankrieg zu intervenieren versucht. Im Falle der von Steinigung
bedrohten Amina Lawal aus Nigeria hat die Glaubensgemeinschaft durch
Präsident Schakfeh mehrfach direkte Gespräche mit den
Höchstrichtern geführt
und so Anteil am letztlich glücklichen Ausgang gehabt. Der
Islam kennt eine
große Zahl von sehr konkreten Frauenrechten und tritt selbstverständlich
für
die Gleichwertigkeit von Mann und Frau ein. Hier setze ich in meiner
Arbeit
an. Muslimische Frauen sollen ihren Platz in der Gesellschaft beanspruchen
und diese mitbestimmen. Darum noch einmal: Ausgrenzung unter dem
Titel: „Das
muslimische Frauenbild passt nicht zu uns“, ist diskriminierend,
geht
besserwisserisch an der islamischen Lehre vorbei, würde am
Ende gar
Ghettoisierung mit sich bringen und damit die Stereotypen zementieren.“
Die islamische Frauenbeauftragte hält sich, was jenes berühmte
Kleidungsstück betrifft, auffällig zurück. Absichtlich,
wie sie betont. „Wir
wollen vermeiden, dass die Emotionalität, mit der dieser schlichte
Teil der
Glaubenspraxis in den Vordergrund gestellt wird, weiter Platz greift,
auch
nicht unter Musliminnen, wo oft innerhalb der gleichen Familie die
einen das
Tuch tragen, die anderen nicht. Das Kopftuch macht doch nicht den
Islam aus,
ist doch kein Symbol! Wir treten für das Selbstbestimmungsrecht
der Frauen
ein. Zwang darf es nicht geben. Und ja, wir Frauen wollen weiter
für unsere
berechtigten Interessen eintreten. Das geht nur solidarisch und
Gräben
zwischen Musliminnen mit und ohne Kopftuch wären das letzte,
was wir
brauchen.“
Neue Generation
Magistra Gülmihri Aytac ist Religionslehrerin an Gymnasien
und unterrichtet
dort Mädchen und Burschen der Oberstufen. Ein Drittel der Schülerinnen
trägt
Kopftuch. Im Unterricht spielt das eigentlich keine Rolle, denn
man
beschäftigt sich mit anderen Themen, aktuell mit der Freizeitgestaltung
im
Islam. „Nah am Leben“, möchte sie ihren Unterricht
gestalten, und zum
selbständigen Denken anregen. Das scheint anzukommen, denn
die Kontakte
bleiben oft aufrecht, wenn aus Schülerinnen längst Studentinnen
geworden
sind. In vertraulichen Gesprächen geht es manchmal aber doch
wieder ums
Kopftuch und die Ressentiments. Mit den Schulkolleginnen gäbe
es keine
Probleme, wohl aber mit wohlmeinenden Lehrerinnen, die gegen die
Vorzugsschülerinnen so ihre Seitenhiebe fallen lassen, wenn
der
Unterrichtsstoff sich mit Frauenbildern im Wandel beschäftigt
oder gar der
Islam direkt berührt wird. Die Mädchen kränken sich,
dass man sie als
rückständlerisch einstuft. Frau Aytac macht sich Hoffnung,
dass aus diesen
selbstbewussten und gebildeten Mädchen eine neue Generation
entsteht, die
endlich auch von der Ausbildung her in der Lage ist, Positionen
einzunehmen,
die den Dialog mit der Gesellschaft weiterbringen. Sie denkt dabei
an die
speziellen Kompetenzen, die diese Gruppe auszeichnet, Brücken
bauen zu
können. „Wenn sie sich nur nicht gleich entmutigen lassen,
wenn’s nicht
gleich bei der ersten Bewerbung klappt oder sie sich Komplexe einreden,
dass
sie eh’ nicht wie andere zum Zuge kämen“, ist ihre
Sorge. Als gebürtige
Türkin macht sie betroffen, dass Menschen aus diesem Ursprungsland
noch
immer gegen das Gastarbeiterklischee ankämpfen müssen.
Die Leiterin der Islamischen Fachschule für soziale Berufe
in der Wiener
Neustiftgasse weiß, wie schwierig es junge Migrantinnen der
zweiten und
dritten Generation oft haben. An ihrer Schule findet sich weniger
die kleine
„Elite“, mit der es Frau Mag.a Aytac vorwiegend zu tun
hat, als SchülerInnen
aus eher einfachen Verhältnissen, wo die Eltern wegen mangelnder
Deutschkenntnisse oft nicht in der Lage sind, bei den Hausaufgaben
mitzuhelfen. Dieser Nachteil schlägt sich im schulischen Erfolg
nieder. Im
zweiten Jahrgang des Bestehens konnte Frau Mag.a Zeyneb Elibol gar
nicht
alle Aufnahmewünsche berücksichtigen. Sie berichtet: „Wir
wollen gerade
jene jungen Menschen ansprechen, die nach der Pflichtschulzeit nicht
recht
wissen, wie es weiter gehen soll. Bei Mädchen heißt es
dann leider noch
immer gar nicht so selten, dass sie keine weitere Bildung nötig
hätten, weil
sie sowieso bald heiraten würden. Dagegen propagieren wir eine
solide
Weiterbildung, die später viele Türen öffnet und
den Prozess zur Mündigkeit
und Partizipation in der Gesellschaft fördert, damit sie sich
auch ihre
eigene Meinung bilden und diese äußern können."
Die meisten der Mädchen tragen den Kopf bedeckt farbenprächtige
Turbanvarianten, Kappen, kunstvoll drapierte Tücher. Dazwischen
einige
Mädchen „ohne“. Das Gespräch kommt in Schwung,
als Neslihan Erdinc
dazustößt. Gestern war ein Kopftuchbericht in der Sendung
„Report
ausgestrahlt worden, zu dem sie interviewt worden war. „Total
geschnitten
haben sie das Wichtigste! Ich erklär’, dass es mir auf
meine Persönlichkeit
ankommt und die schneiden mir das Wort ab, so dass nur von dem Kopftuch
als
meiner Identität die Rede ist, was so ja keiner verstehen wird.“
Sie kommt
sich benutzt vor, denn ihr scheint, dass man ihre verfremdete Aussage
in die
fertig konzipierte Geschichte einfach einbaute. „Und wir Musliminnen
kamen
gar nicht richtig vor!“ Medienarbeit fasziniert sie aber weiterhin.
Sie ist
Chefredakteurin der SchülerInnenzeitung. „Warum tut man
immer so, als
könnten Frauen mit Kopftuch nicht modern sein? Ich möchte
das Gegenteil
beweisen!“
Auch Maha Saedaddin liegt daran, dass mehr gegenseitiges Verständnis
aufgebaut wird. Seit Jahren gibt sie Kurse an der VHS arabische
Küche,
orientalische Schönheitsgeheimnisse und Arabischunterricht.
Neulich ist sie
gefragt worden, wie das komme, dass sie den Ramadan halte und kein
Kopftuch
aufhabe. Da habe sie geantwortet, dass Gott sie nach allem, was
zur Religion
gehöre, fragen werde aber das Kopftuch sei eben nur eine
Sache. Sie ist
der Meinung, dass sie ohne Kopftuch leichter Zugang zu den Menschen
finde,
denn diese Kleidung sei für sie schon eine gewisse Barriere.
So fragt sie
sich, ob sie ihren Job mit Tuch überhaupt so problemlos ausüben
könnte?
Ausländerfeindlichkeit ist ihr auch ohne dass sie noch dazu
besondere
Kleidung trug, immer wieder begegnet.
Sie empfindet sich als religiös und besucht jeden Freitagvormittag
eine
Frauenrunde, die von einer Scheicha, also einer islamischen Gelehrten,
in
theologischen Dingen unterrichtet wird. Neuerdings hält sie
„Willkommenskurse“ der Stadt Wien auf Arabisch für
Migrantinnen als
Orientierungsfaden für ihr Leben in Österreich. Sie spürt
aber, dass viele
sich wünschen würden, sie könnte sich entschließen,
Kopftuch zu tragen.
Während sie den Ressentiments der ÖsterreicherInnen gegenüber
dem Kopftuch
bei ihrer Entscheidung, keines zu tragen viel Gewicht gibt, ist
eine junge
Studentin aus der Türkei begeistert über die Möglichkeit
in Österreich ganz
ohne Probleme auf die Uni gehen zu können. Auch wenn ihr der
Abschied von
der Familie schwer gefallen ist, hat sie es vorgezogen, ihr Studium
hier
fortzusetzen, denn das Kopftuchverbot im öffentlichen Raum
in ihrer Heimat
schloss sie vom Studium aus. Die Diskussion hier verfolgt sie gespannt
und
hofft, dass die Vernunft siegen wird. „Abgesehen davon, dass
es einfach
unfair und zynisch ist, muslimische Frauen aus dem Bildungsbereich
auszuschließen, bringen Verbote eine Polarisierung, die gefährlich
für den
sozialen Frieden ist. In der Türkei sieht man, wie sich alles
aufschaukelt,
wenn der unbedeckte Kopf der Frau Teil der Staatsideologie wird.
Da gibt’s
die absurdesten Geschichten von Einladungskarten für offizielle
Anlässe in
drei Textvariationen, damit ja nur die kopftuchlosen Ehefrauen der
Politiker
hereindürfen.“
In Wien dagegen lädt Bürgermeister Dr. Michael Häupl
nun schon im zweiten
Jahr MuslimInnen im Ramadan zu einem gemeinsamen Fastenbrechen in
den
Rathauskeller ein. Frauen mit Kopftuch sitzen ganz selbstverständlich
mit
ihm und Stadträtin Mag.a Renate Brauner an einem Tisch, und
es entwickelt
sich ein angeregtes Gespräch. Mitreden und Mitgestalten von
Musliminnen zu
fördern dafür setzt sich auch Maria Vassilakou ein.
Bei einem
StadtexpertInnengespräch brachte sie etwa potentielle ArbeitgeberInnen
wie
die Wiener Linien mit Musliminnen und Sikhs zusammen, um auszuloten,
ob
Beschäftigung auch mit der jeweils von der Religion vorgesehenen
Kopfbedeckung möglich wäre. Ergebnis für die Musliminnen:
Wenn das Kapperl
über das Kopftuch gezogen wird kein Problem, sind solche
Bewerberinnen
willkommen.
In Österreich lässt sich an vielen Details die Richtigkeit
des Mottos
„Partizipation bringt Integration“ ablesen, vor allem
dort, wo man sich
gegenseitig aufeinander zu bewegt. Islamophobie, allgemeine
Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Ausgrenzungsmechanismen
sollen keinesfalls heruntergespielt werden. Und doch bietet die
gesetzliche
Grundlage für MuslimInnen mit dem Anerkennungsstatus Rahmenbedingungen,
die
Integration fördern. Nicht umsonst holen sich deutsche Behörden
immer wieder
Informationen über den Islam in Österreich. Know how wird
exportiert. Ein
Grund mehr, sich umgekehrt nicht die dortigen Probleme zu importieren.
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Mit freundlichen Grüßen
Carla Amina Baghajati
Homepage der Islamischen Glaubensgemeinschaft: www.derislam.at
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17 Fw: Studie: Erfahrungen mit Disk riminierung
in Österreich hängen mit Ethnizit ät zusammen
Von: "Angelika Denk" <angelika.denk@chello.at>
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http://volksgruppen.orf.at/austria/de/home/home.htm Samstag, 10.
Jänner 2004
Studie: Erfahrungen mit Diskriminierung in Österreich hängen
mit Ethnizität zusammen
Erfahrungen mit Diskriminierung in Österreich hängen stark
mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe
zusammen. Dies ist eines der Ergebnisse einer neuen Studie der Europäischen
Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC),
die Erfahrungen von MigrantInnen mit Rassismus und Diskriminierung
in Österreich erfasst. Einbezogen in die Unter-suchung wurden
Erfahrungen von MigrantInnen dreier bestimmter ethnischen Gruppen,
nämlich der AfrikanerInnen, BosnierInnen und TürkInnen.
Die Studie hat ergeben, dass von den drei Gruppen AfrikanerInnen
am meisten Diskriminierungen ausgesetzt sind und dies in allen Bereichen,
die untersucht wurden wie Diskriminierung an öffentlichen Plätzen,
am Arbeitsplatz und in institutionellen Bereichen. Im Allgemeinen
haben die befragten Personen angeben, an öffentlichen Plätzen
am häufigsten mit Diskriminierung konfron-tiert zu werden.
Hoch sei laut Studie auch die Diskriminierung durch Nachbarn (38%),
37% der Befragten führten an, am Arbeits-platz diskriminiert
zu werden und 32% beim Zugang zum Wohnungsmarkt. Generell stellt
sich durch die Studie heraus, dass afrikanische Frauen am häufigsten
diskriminiert werden. (tk)
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Die besten Erfahrungen mit Institutionen machten die Befragten im
Gesundheits- und Bildungsbereich, die am wenigsten positiven Erfahrungen
im Bezug auf Diskriminierung machten die befragten Personen mit
PolitikerInnen und Behörden für MigrantInnen. In Bezug
auf die Unterschiede zwischen den drei Gruppen ergab die Studie,
dass TürkInnen in Bereich auf bestimmten Institutionen diesen
am meisten Vertrauen, im Gegensatz zu AfrikanerInnen, die signifikant
geringeres Vertrauen in Polizei und Gerichte haben als die beiden
anderen Gruppen. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass nur
eine Mehrheit der TürkInnen es als leicht oder sehr leicht
sieht, Freundschaften mit ÖsterreicherInnen zu schließen,
bei den BosnierInnen ist die Meinung zwischen leicht/sehr leicht
und schwer/sehr schwer ausgeglichen, hingegen meinen 72% der AfrikanerInnen,
dass es schwer oder sehr schwer sei, sich mit ÖsterreicherInnen
zu befreunden. In Bezug auf die Frage, ob es in den letzten Jahren
zu mehr Ausländerfeindlichkeit gekommen sei, antworteten die
befragten BosnierInnen und TürkInnen, dass es in dieser Hinsicht
keine große Änderungen gegeben hat, hingegen gaben die
AfrikanerInnen an, dass es eine leichte negative Entwicklung gegeben
habe. So haben BosnierInnen und TürkInnen geantwortet, dass
sie die ÖsterreicherInnen als leicht rassistisch und xenophob
empfinden, die befragten AfrikanerInnen sehen sie bis zu einem gewissen
Grad als rassistisch/xenophob.
Beeinflusst werden Erfahrungen mit Diskriminierung zu einem bestimmten
Teil durch Länge des Aufenthalts in Österreich und das
Bildungsniveau, weniger durch das Alter, das Geschlecht oder den
Aufenthaltsort.
Die in Englisch verfasste Studie mit dem Titel "Immigrants'
experiences of racism and discrimination in Austria" (Erfahrungen
von MigrantInnen mit Rassismus und Diskriminierung in Österreich)
wurde im Auftrag von der Europäischen Beobachtungsstelle für
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) erstellt. Die Organisation
Association for Human Rights and Democracy in Africa (AHDA) erarbeitet
in Kooperation mit anderen Organisationen betreffend die drei ethnischen
Gruppen die Studie und führte die Befragung im Herbst 2002
durch. Zu einem Großteil wurde die Befragung mittels Fragebogen
in Wien, wo eine große Anzahl von Personen zugehörig
zu den drei Zuwanderergruppen leben, sowie in den Bundesländern
Niederösterreich in Bezug auf TürkInnen, Oberösterreich
im Zusammenhang mit BosnierInnen und in der Steiermark, wo eine
große Anzahl von AfrikanerInnen leben. Damit wurde laut Angaben
der Studienverfasser auf regionaler Ebene fast die Hälfte der
BosnierInnen und TürkInnen erfasst werden sowie mehr als die
Hälfte der AfrikanerInnen. Insgesamt wurden 861 Personen wurden
in die Studie einbezogen. (tk)
Gesamte Studie auf der Homepage von AHDA
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18 boeses:oesterreich 0104
Von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
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Willkommen zur neuen Ausgabe von boeses:oesterreich!
Dieses Monat gibt es mal eine etwas duennere Ausgabe, das mag auch
daran
liegen, dass sich die oesterreichische Innenpolitik in den letzten
Wochen lieber uebers weihnachtliche Essen als ueber Oesterreich
Gedanken
gemacht hat. Was eigentlich eh besser ist ;-) Jedenfalls, ein paar
"Nettigkeiten" sind dann trotzdem unter den Tisch gefallen...
Jetzt noch schnell (fuer Neulinge) die Erklaerung was dieser Newsletter
sein soll, und warum wir ihn machen:
boeses:oesterreich ist unser monatlicher Newsletter, der ueber die
aktuelle Situation in Oesterreich (und ueber die Auswirkungen der
FPOe/OeVP Regierung) informieren soll. Entschlossen haben wir uns
dazu,
da wir bemerkt haben, dass die Wissenslage ueber den realen Zustand
in
Oesterreich speziell in anderen Laendern sehr gering ist. Die Regierung
hat es geschafft, dass mit der Diskussion ueber die EU-"Sanktionen"
der
alltaegliche Wahnsinn dieses Landes aus dem Blickfeld der
internationalen Oeffentlichkeit verschwand. Mittlerweile sind die
"Sanktionen" aufgehoben, etwas das in Oesterreich durch
(fast) alle
politischen Gruppierungen als Sieg gefeiert wurde, das "Interesse"
an
der Entwicklung Oesterreichs noch weiter geschrumpft. Die befuerchtete
"Normalisierung" der rechts-rechtsextremen oesterreichischen
Regierung
schreitet voran, Informationen ueber die Verschaerfung der Zustaende
in
Oesterreich sind darum wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es
auch
aeusserst erwuenscht, dass dieser Newsletter so breit wie moeglich
verteilt wird, damit so viele Menschen wie moeglich von den Zustaenden
in Oesterreich erfahren. Also: Verbreiten, verbreiten, verbreiten!
Natuerlich ist es ebenso moeglich dieses Material (auch auszugsweise)
fuer Zeitschriften zu verwenden, schickt uns halt zumindestens ein
Mail,
wenn ihr dies tut.
Kritik und Anmerkungen (wenn moeglich schreibt bitte in deutsch
oder
englisch!!) an:
raw@raw.at
Viel Spass beim Lesen!
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;begin inhalt >>>>>>>>>>>>>>>>
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[1] Bau in der Fremde
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[2] Bewahrheitet: Joerg Haider
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[3] Strasser inszeniert sich gnaedig
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[4] Staatlich homophobes Fernsehen
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[5] Ein homophober Buergermeister
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[6] Spitzelaffaere, Fortsetzung einer Entsorgungsposse
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<<<<<<<<<<<<<<<<<
;end inhalt >>>>>>>>>>>>>>>>>
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[1] Bau in der Fremde
*******************************************************
Mit einem abstrusen Vorschlag ging nun Justizminister Dieter Boehmdorfer
(FPOe) an die Oeffentlichkeit . Um Kosten zu sparen, so der Grundtenor,
will er den Bau eines Gefaengnisses in Rumaenien finanzieren, in
das
dann aus Rumaenien stammende Haeftlinge verlegt werden sollten.
Obendrein moechte er noch Prozesse nach Rumaenien auslagern, falls
die
Beweise eines kriminellen Vergehens stichhaltig seien und der Delinquent
einer ausreichenden Strafe zugefuehrt werde. Alles zusammen, rechnet
der
Justizminister, braechte das der Republik eine Wenigerbelastung
von
etlichen Millionen Euro pro Jahr.
Nachdem die Justizsprecherin der OeVP Maria Fekter diesen Vorschlag
mit
der Begruendung "keine Kopfgeldpraemien" zahlen zu wollen
zurueckgewiesen hatte, meldete zur geringeren Verwunderung Innenminister
und oberster Asylverhinderer Ernst Strasser (OeVP) keine Bedenken
an
diesem Vorgehen an. Schliesslich sei Rumaenien "Herkunftsland
von
Kriminalitaet", so der Kommentar des Innenministers. Spaetestens
an
diesem Punkt duerften die OesterreicherInnen von der Richtigkeit
eines
solchen Planes ueberzeugt sein.
(Quelle: http://derstandard.at)
*******************************************************
[2] Bewahrheitet: Joerg Haider
*******************************************************
Der Kaerntner Landeshauptmann Joerg Haider spricht wieder Klartext.
Hat
er am Tage der Verhaftung von Saddam Hussein im Irak eine
diesbezuegliche Anfrage noch mit der Bemerkung, er waere nicht dabei
gewesen beantwortet, legte er in einem am 15. Dezember ausgestrahlten
Interview recht ausfuehrlich seine Sicht der Dinge dar.
Er glaube nicht an die Verhaftung von Hussein, diese sei wohl eine
"Schmierenkomoedie der Amerikaner" und ein "ziemliches
Betrugsmanoever".
Wenn Saddam Hussein als Diktator bezeichnet werde - so Haider heiter
antisemitsch - "muss ich sagen, im Vergleich mit anderen Diktatoren
im
Lebensraum bis China, bis nach Israel muss ich schon sagen, es faellt
mir sehr schwer, hier graduelle Unterschiede zu erkennen".
Danach
befragt, ob er nun Saddam Hussein lieber habe als George Bush meinte
Haider: "Da faellt mir die Wahl wirklich schwer. Beide haben
mit dem
Voelkerrecht auf Kriegsfuss gelebt, Menschenrechtsverletzungen begangen.
Der eine hat das Glueck, eine Weltmacht zu befehligen, daher die
Macht
und die Gesetze zu schreiben, waehrend der andere ein schwacher
Diktator
gewesen ist".
Die Reaktionen der oesterreichischen Parteienlandschaft auf Haiders
Weltbild waren zum Grossteil negativer Natur: Waehrend der
Koalitionspartner OeVP die Aussagen als "absurd" wertete
und die Gruenen
sie als "unertraeglich" empfinden fand die SPOe diesmal
wohl die
treffendere Charakterisierung: "Abstruse Mischung aus
Verschwoerungstheorien, Antisemitismus und Antiamerikanismus".
Und die FPOe selbst sprach durch Haiders Schwester Ursula Haubner
- auch
geschaeftsfuehrende FPOe-Obfrau - von Missinterpretationen. Sie
verstehe
ihr Bruederchen, da er einen "besonderen, persoenlichen Zugang
zur
Arabischen Welt" habe. Der Kaerntner FPOe-Obmann Martin Strutz
richtete
in seiner Stellungnahme den Blick wieder aufs Wesentliche und betonte,
scharf gegen ein "Sprechverbot zu Israel" einzutreten.
Sprechen wird
mensch wohl noch duerfen: vorzueglich antisemitisch. In Oesterreich.
(Quelle: http://derstandard.at)
*******************************************************
[3] Strasser inszeniert sich gnaedig
*******************************************************
Wie eine gelungene weihnachtliche PR-Aktion aussieht, hat Innenminister
Strasser (OeVP) konsequent vorgefuehrt: Nachdem er sich in den letzten
Monaten als Hardliner inszeniert hat, der sich notfalls auch ueber
die
bestehende Verfassung hinwegsetzt, wenn ihm die Asylgesetzgebung
nicht
scharf genug ist, so zeigte er sich zu Weihnachten von seiner gnaedigen
Seite: So wuerden ueber die Feiertage keine Fluechtlinge aus der
staatlichen Betreuung entlassen, auch werde das Ministerium kuenftig
60
Prozent der Kosten, die fuer die Unterbringung von Fluechtlingen
bei
drei christlichen Hilfsorganisationen anfallen, uebernehmen.
Diese zeigten sich auch brav mitspielend aeusserst zufrieden,
entsprechend wurde nicht mit Advent-getraenkter Rhetorik a la einer
Abmachung, die "Idee und Geist von Weihnachten" beinhalte,
gespart.
Weniger zufrieden zeigen sich da schon andere Hilfsorganisationen:
So
spricht "Asyl in Not" schlicht von Heuchelei, denn nach
Neujahr werden
die Betroffenen ja wieder auf die Strasse gesetzt, die PR-traechtige
Weihnachtszeit sei dann allerdings vorbei. Bleibt nur darauf
hinzuweisen, dass es schon ein starkes Stueck ist, wenn sich der
Minister oeffentlichkeitswirksam damit bruestet 60 Prozent der Kosten
der Hilfsorganisationen zu uebernehmen, schliesslich waere die
Unterbringung von AsylwerberInnen - und damit auch die entstehenden
Kosten - Sache des Ministeriums, und zwar zu 100 Prozent.
(Quellen: http://derstandard.at / http://www.asyl-in-not.org)
*******************************************************
[4] Staatlich homophobes Fernsehen
*******************************************************
Monika Lindner (OeVP) ist bekennend homophob. In einem Interview
in der
Zeitschrift "trend" erklaert die Generaldirektorin des
staatlichen
Fernsehens ORF, warum sie am Samstag Nachmittag keine Schwulen im
TV
sehen will. Waehrend zu diesem Sendetermin naemlich ohne Probleme
Woche
fuer Woche heterosexuelle Paerchen im MTV-Format "dismissed"
Kuesschen
austauschen duerfen, geht das bei schwulen Paerchen freilich nicht,
Lindner kippte eine entsprechende Folge des Formats einfach aus
dem
Programm. O-Ton Lindner: "Da war ich der Meinung, ohne dass
ich
irgendjemanden diskriminieren will, dass diese Folge am Samstag
um 17
Uhr nicht angebracht ist. Wenn man schon glaubt, dass man sie spielen
muss, sollte man sie in der Nacht spielen." So weit so homophob.
(Quelle: http://www.hosiwien.at)
*******************************************************
[5] Ein homophober Buergermeister
*******************************************************
Der Grazer Buergermeister Siegfried Nagl (OeVP) ist auch nicht
unwesentlich homophob. Dies belegte er jetzt recht eindrucksvoll
in
Aussagen, die in der konservativen Tageszeitung "Die Presse"
erschienen
sind. Er weigere sich "Homosexualitaet zur Normalitaet in unserer
Gesellschaft zu erklaeren", so Nagl und schwafelt und hofft
weiter, dass
"der Glaube vielleicht fuer diese Menschen dazu fuehren koennte,
dass
sie mit dieser Form des Zusammenlebens aufhoeren".
Das Oberhaupt jener Stadt, die sich ein Jahr lang Europaeische
Kulturhauptstadt schimpfen durfte - seineszeichens auch gern mit
dem
Etikett "Menschenrechtsstadt" herumwirft - gleichzeitig
alle Rekorde vom
politischen Todklagen unliebsamer politischer Gruppen ueber die
Innenstadtvertreibung von Jugendlichen und Obdachlosen bis hin zu
weitgehenden Lokalverboten fuer AuslaenderInnen bricht, wird dem
Vorwurf
der Homophobie wohl gelassen begegnen: Das Volk steht hinter ihm
und
what the fuck is homophobia anyway? Lasset uns beten.
(Quellen: http://derstandard.at / http://www.apa.at)
***************************************************************
[6] Spitzelaffaere, Fortsetzung einer Entsorgungsposse
***************************************************************
Vor wenigen Jahren war die Spitzelaffaere in alle Munde:
Personenbezogene und geheime Daten aus dem zentralen Polizeicomputer
sollen im Gegenzug fuer ein kleines "Handgeld" an die
FPOe geflossen
sein. Spaeter wurde dann das Ganze mit der tatkraeftigen Unterstuetzung
von rechtsextremen Kreisen in der Justiz recht unverbluemt "abgedreht".
Uebrig geblieben aus der langen blauen Liste der Amtsgeheimnis-Verraeter
sind letztendlich nur zwei: Michael Kreissl (Exlandesparteisekretaer
der
Wiener FPOe ) und Josef Kleindienst (ehemaliger freiheitlicher
Polizeigewerkschafter und bezeichnenderweise der Aufdecker der ganzen
Angelegenheit). Konkret geht es darum, dass Kreissl Kleindienst
um
Informationen ueber bevorstehende Drogenrazzien gebeten haben soll,
damit der damalige FPOe-Wien-Chef Hilmar Kabas diese fuer eine
politische Kampagne ausschlachten konnte (was dann ja auch tatsaechlich
mittels ganzseitiger rassistischer Werbung in der "Kronen Zeitung"
geschehen ist).
Im September 2002 wurden beide Herren zu einer bedingten Haftstrafe
von
sechs Monaten verurteilt (siehe boeses:oesterreich 0902), der Oberste
Gerichtshof (OGH) hob das Urteil allerdings wegen Verfahrensmaengeln
auf
und ordnete eine Neudurchsuchung an. Im Dezember ging das unwuerdige
Possentheater nun in die naechste Runde, und das gleich so wie es
dem
Prozess angemessen ist: Mit einer Vertagung, da ein entscheidender
Zeuge
nicht gekommen war. Ein Kameramann uebrigens, der bei der besagten
Drogenrazzia live dabei war, er haette erklaeren sollen, woher er
denn
eigentlich ueber die geheime Kommandaktion informiert war...
(Quelle: http://derstandard.at)
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EPILOG
*******************************************************
Falls ihr diese Aussendung nicht mehr von uns haben moechtet, schreibt
uns einfach ein kurzes Mail. Bitte schaut aber zuerst, ob ihr das
betreffende Mail auch wirklich DIREKT von uns bekommen habt, sonst
muesst ihr euch halt an die netten Leute wenden, die diese Aussendung
weitergeschickt haben ;-)))))
Umgekehrt geht das natuerlich auch (und freut uns auch viel mehr).
Wer/welche in Zukunft direkt von uns, und damit auch garantiert
alle
unsere Aussendungen, kriegen moechte mailt uns einfach mit dem Wunsch
in
unseren Verteiler aufgenommen zu werden (Und auch hier noch mal
der
Hinweis: Schreibt wenn moeglich bitte in deutsch oder englisch!).
Noch einfacher koennt ihr den Newsletter auf unserer Homepage
(http://www.raw.at) im Bereich "Kontakt" bestellen. Einfach
e-mail-Adresse ausfuellen, die gewuenschte(n) Sprache(n) auswaehlen
und
ab damit!
In diesem Sinne
bis zum naechsten Mal
KEIN FRIEDE MIT OESTERREICH!!!
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