|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|||
||| VERANSTALTUNGSANKÜNDIGUNG
|||
||| IG Kultur Österreich
|||
- ---------------
|||
||| Im mythischen Lala-Land der Creative Industries
|||Die IG Kultur Österreich zieht eine Zwischenbilanz zum Polithype der
Kreativwirtschaft. Anlässlich des Erscheinens der Kulturrisse-Ausgabe
„Kulturindustrie(n)“ diskutieren ExpertInnen aus den unterschiedlichsten
Feldern die Auswirkungen der mit den Creative Industries verbundenen
Politiken auf die Praxis der Stadtentwicklung, auf die Instrumente der
Kulturförderung, sowie auf die Arbeitsverhältnisse von Kultur- und
KunstproduzentInnen. ||| 30. Jänner 06, 19.00 Uhr
- ---------------
||| Netbase
||| Neustiftgasse 17
||| 1070 Wien
Mit:
Elisabeth Mayerhofer (FOKUS)
Armin Medosch (Ravensbourne College, London)
Andrea Ellmeier (IG externe LektorInnen & freie WissenschafterInnen)Anschließend
feiern wir das neue Layout der Kulturrisse und das 10.
Jahr des Erscheinens.Mit DJ Christina N. an den Turntables |||
||| KULTURRISSE 0405 "Kulturindustrie(n)"
|||
|||
- ---------------
|||
||| Jetzt Kulturrisse lesen und feiern
|||Schon vorbereitet auf den EU-Ratsvorsitz Österreichs? Womit sollen,
müssen
wir rechnen? Von Seiten des Kunststaatssekretärs Franz Morak scheinen die
Vorgaben klar zu sein: Sein Handlungsfeld in Europa umreißt er zwischen
Tradition und Kulturindustrien. Was er mit Tradition meint wissen wir, aber
was sind Kulturindustrien? Die neueste Ausgabe der Kulturrisse gibt einige
Antworten darauf und das ganze in ein neues Layout gepackt, handlich,
praktisch und gut.
Imaginierte man noch bis vor kurzem Kultur als im „Reich der Freiheit“
angesiedelt, abseits der Zwänge des Marktes, so findet sich heutige Kultur
mitten im Kampf zwischen Marktwirtschaftlichkeit, Umwegrentabilität und
Tourismusbelange. Die Kreativwirtschaft kommt dabei einer Heilsbotschaft
gleich, die sich bei näherem Hinschauen als Experimentierfeld der Wirtschaft
erweist – ein Bollwerk für die neoliberale Umgestaltung.Aus dem Inhalt:Heinz
Steinert: Schöne neue Kulturindustrie.Elisabeth Mayerhofer:
Die Copy-und-Paste-Politik. Zur Institutionalisierung eines Polithypes.Armin
Medosch: Kreative Entwicklung? Netzkultur und Immobilienhaie.Angela McRobbie:
„Everyone is Creative“. KünstlerInnen als PionierInnen der
New Economy?Heike Ekea Gleibs und Tim Schmalfeldt:
Europäische Gemeinschaft für Kreativität und Selbstinitiative.Paolo
Virno:
Virtuosität im Postfordismus. Kulturindustrie als Vorwegnahme und Paradigma.Isabell
Lorey:
Selbst-Prekarisierung von KulturproduzentInnen. Ein Beispiel neoliberaler
Subjektivierung.Martin Wassermair:
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. ÖVP und Bundeskanzler gehen nach dem
nationalen Jubeljahr in die EU-Verlängerung.Thomas Rothschild: Täter,
Opfer und Gerechtigkeit. Zum aktuellen Zustand der
SPÖ.Daniela Koweindl:
Von schweren Anschlägen und deren Kollateralschäden. Folgerecht als
totes
Recht für lebende KünstlerInnen. |||
||| Bestellungen:
||| Kulturrisse 0405
||| "Kulturindustrien"
||| Einzelpreis: 6,00 €
||| Jahresabo: 22,00 € (erscheint mind. 4x im Jahr)
||| StudentInnenabo: 17,00 €
- ---------------
|||
||| IG Kultur Österreich
||| Gumpendorfer Straße 63b
||| A-1060 Wien
|||
||| Tel: +43 (1) 503 71 20
||| Fax: +43 (1) 503 71 20 - 15
|||
||| http://www.igkultur.at/
||| office (at) igkultur.at
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
==============================================
05 Schwer Traumatisierter war in Schubhaft
From: office (at) asyl-in-not.org
==============================================
Asyl in Not hat ihn mit Hilfe des UBAS befreit.
Aber:
Jeden Tag finden neue Treibjagden statt.
"Herr O. leidet an einer hochgradigen post-traumatischen Belastungsstörung
(ICD10: F43.1) zu Folge serieller Traumatisierung." So steht es im Befund
eines bekannten österreichischen Psychotherapeuten, der Herrn O. (einen
Flüchtling aus Tschetschenien) im Auftrag von HEMAYAT (Verein zur Betreuung
von Folteropfern) untersuchte.
Herr O. war Polizeikommandant. Er hat 72 seiner Kollegen begraben. Als man
ihn abholen wollte, versteckte er sich, seinen Bruder haben sie statt ihm
vor den Augen der Mutter umgebracht. O.'s Frau wurde mit dem Gewehrkolben
geschlagen und schwer verletzt.
Zu den Symptomen, an denen O. leidet, zählen Erinnerungsanflutungen,
schmerzhafte Bilder, Albträume; in der Straßenbahn vergisst er oft
auf das
Aussteigen. Genauer kann er nicht darüber reden; aber er hat seine von
den
Soldaten zerstückelten Mitkämpfer in Kübel eingesammelt und zu
ihren Eltern
gebracht.
Herr O. hat den Tod gesucht; als er mit seinen Leuten umzingelt war, ist er
als erster vorgegangen, aber er hat überlebt. Er leidet an schwerer
Überlebensschuld: So viele gute Männer sind statt ihm gestorben, umgekehrt
wäre es besser gewesen, den Kindern der Toten konnte er nicht mehr in die
Augen schauen. So berichtete er dem Psychologen. Eben erst hat er erfahren,
daß der letzte seiner Truppe, erst 18 Jahre alt, ermordet wurde.
Herr O. ist mit den Nerven am Ende, er kann fast nicht schlafen, er hat
Schmerzen im Kopf und in der Brust. Weinen, um sich zu erleichtern, konnte
er nie; nicht einmal als sein Vater vor seinen Augen ermordet wurde.
All das sind typische Symptome einer schweren Traumatisierung. Aber - die
Amtsärztin in Traiskirchen hat bei Herrn O. keine krankheitswertige Störung
festgestellt... Wahrscheinlich hat er ihr auch nichts von all dem erzählt.
Warum sollte er zu ihr Vertrauen haben - im Abschiebelager, wo die
Sicherheitskräfte mit Pistolen und Polizeihunden patrouillieren?
Das Bundesasylamt (Erstabschiebestelle Ost) wies O.'s Asylantrag wegen
angeblicher Zuständigkeit Polens zurück. In Polen aber war O. russischen
Agenten begegnet, die nach ihm suchten. Deshalb war er nach Österreich
weiter geflüchtet: Polen ist für ihn kein sicherer Dublin-Staat. Daher
habe
ich für ihn eine Berufung an den Unabhängigen Bundesasylsenat eingebracht.
Wenige Tage nach seinem Besuch beim Psychotherapeuten, der die Diagnose
einer schweren posttraumatischen Störung stellte, wurde O. in Traiskirchen
verhaftet und ins Polizeigefängnis Hernalser Gürtel in Wien gebracht.
Der Schubhaftbescheid stützt sich auf das neue Fremdenpolizeigesetz, obwohl
O. den Asylantrag noch im Vorjahr gestellt hat, sodaß auf ihn die alte
Rechtslage anzuwenden ist.
Auch ohne Fachmann zu sein, weiß ich (und versteht jeder Mensch guten
Willens), daß Gefängnis für einen Menschen, der so viel mitgemacht
hat wie
Herr O., nicht eingesperrt werden darf, daß die Haft eine Retraumatisierung
hervorruft, daß er haftunfähig ist, daß die Schubhaft ein Akt
der
unmenschlichen Behandlung, der Folter, somit ein Verstoß gegen die
Europäische Menschenrechtskonvention (Artikel 3) und gegen die
österreichische Verfassung ist.
Ich erhielt das HEMAYAT-Gutachten gleich, nachdem O. verhaftet worden war,
und schickte es sofort mit einem Begleittext an das zuständige
UBAS-Mitglied, Frau Dr. Schnizer-Blaschka, die den skandalösen Bescheid
in
kurzer Zeit behob.
Ist also noch einmal gut gegangen, dank dem Zusammenspiel
zivilgesellschaftlicher und rechtsstaatlicher Institutionen. Herr O. musste
"nur" ein paar Tage im Gefängnis verbringen; für gesundheitliche
Schäden,
die er möglicherweise davontrug, werden wir Frau Prokop und ihre Schergen
zur Rechenschaft ziehen.
"Asylstraße" - die Falle
Noch einmal gut gegangen - aber jeden Tag verschwinden Menschen in
Traiskirchen in unbekannter Zahl. Das gilt für alle, die nach 1. Jänner
gekommen sind und in "Dublin-Staaten" ihre Fingerprints hinterlassen
haben.
Sie gehen nichtsahnend in die sogenannte "Asylstraße" (so heißt
das allen
Ernstes) in Traiskirchen: Formular ausfüllen - Dokumente abgeben -
Fingerprints... Das sind die Stationen. Dann klicken die Handschellen. Aus
der Falle "Asylstraße" kommt keiner heraus.
Gestern, höre ich ein junges Paar, die Frau im neunten Monat schwanger...
Das ist Prokopland, am Beginn der EU-Präsidentschaft, "Wir sind Präsident",
oder wie heißt das? Und wo bleibt der Protest der großen Organisationen?
Schweigen im Wald.
Asyl in Not schließt mit dem Unrecht keinen Frieden. Dieses Gesetz muß
fallen, diese Regierung muß stürzen, die Menschenrechte müssen
wieder gelten
in diesem Land.
Michael Genner
Asyl in Not
Währingerstraße 59
1090 Wien
Tel.: 408 42 10-15, 0676 - 63 64 371
www.asyl-in-not.org
Spendenkonto:
P.S.K., Kontonummer 92.034.400,
Asyl in Not.
==============================================
06 Mosambik-Info
From: peter.pils (at) chello.at
==============================================
Mosambik-Info 17, 18.01.2006
KoordinierungsKreis Mosambik
Inhalt: 1. Flutwarnung für Zambezi, Pungue und Buzi
2. "Made in Mozambique" Kampagne1. Flutwarnung für Zambezi, Pungue
und Buzi
Die mosambikanische nationale Wasserbehörde (DNA) hat am Dienstag eine
Flutwarnung für drei der Hauptflüsse in Zentralmosambik herausgegeben;
betroffen sind die Flüsse Zambezi, Pungue und Buzi.
In Caia, am unteren Zambezi ist der Fluss am Montag auf 5,11 m angestiegen.
Der Wasserstand für Flutwarnung liegt dort bei 5 m. Weiter im Süden
wurde
ein starker Wasseranstieg im oberen Flusslauf des Pungue verzeichnet, wo am
Montag Abend ein Wasserstand von 8,3 m gemessen wurde. Dies könnte weiter
flussabwärts zu Überflutungen des Flachlandes westlich von Beira führen.
Im Buzi Bassin haben starke Regenfälle den Fluss Lucite von 3,1 m am Montag
auf 6,9 m am Dienstag anschwellen lassen.
Die Anwohner, die in der Nähe der Flüsse leben, wurden dazu aufgefordert,
diese Gebiete zu verlassen.
Der Wasserstand der Flüsse im Süden des Landes bleibt weiterhin unter
den
Ständen für Flutwarnungen. 2. "Made in Mozambique" Kampagne
Der mosambikanische Minister für Industrie und Handel, Antonio Fernando,
hat
am Montag eine "Kauft mosambikanisch" Kampagne auf den Weg gebracht,
die
helfen soll, die nationale Wirtschaft zu beleben. "Der Konsum nationaler
Produkte ist sehr niedrig, wir importieren viel mehr als wir exportieren",
stellt Fernando fest. "Unser Ziel ist mehr zu produzieren und weniger zu
importieren."
Zu den Faktoren, die die Entwicklung der mosambikanischen Wirtschaft hemmen
zählen Schwierigkeiten, Kredite zu bekommen, das schlechte Straßennetz
im
Land und die häufig unsichere Stromversorgung. Letzteres Problem wird durch
die landesweiten Anschlüsse an die Stromversorgung des Cahora Bassa Dammes
langsam überwunden.
Der Aufbau einer stärkeren nationalen Industrieproduktion und der Aufbau
der
lokalen Märkte für lokale Produkte ist dringend, da in den folgenden
Jahren
verstärkt Handelshemmnisse im Rahmen der SADC-Protokolle (Southern African
Development Community) abgebaut werden müssen. Die Regierung befürchtet,
dass die Freihandelszone im südlichen Afrika dazu führen wird, dass
Mosambik
noch stärker von Importen überschwemmt wird, besonders aus dem Nachbarland
Südafrika. Schon jetzt beherrschen südafrikanische Produkte die Märkte
in
Maputo.
Obwohl in Mosambik viele Früchte wachsen, kommen die Fruchtsäfte fast
ausschließlich aus Südafrika. Trotz der zunehmend größeren
Rinderherden
kommen der Butter und der Käse in den Geschäften aus Südafrika.
In den letzten Monaten kamen große Mengen von preiswerten Hühnern
aus
Brasilien auf den mosambikanischen Markt und zwangen zahlreiche Hühnerzucht-
und Mastbetriebe zur Aufgabe. Trotzdem betont die Regierung, sie werde keine
Maßnahmen zum Schutz der einheimischen Märkte ergreifen. Da sie sich
innerhalb der SADC und der WTO zu einer Liberalisierung des Handels
verpflichtet habe, mache es keinen Sinn, die nationale Industrie zu diesem
Zeitpunkt zu schützen. Die Insudtier wurde aufgefordert, sich auf den
Wettbewerb mit ausländischen Produkten vorzubereiten.
Quellen: AIM, allAfrica.com, Expresso África
==============================================
07 AKS zur Gesamtschule
From: ingrid.gogl (at) aks.at
==============================================
AKS zu Gesamtschule: Neue Diskussion, doch Gehrer trägt immer noch
"Ideologie-Brille"
Utl.: Wie viele Studien und Argumente müssen noch gebracht werden?Die Aktion
kritischer SchülerInnen (aks) spricht sich in der aktuellen
Debatte rund um das Thema Gesamtschule ganz klar gegen das momentane,
differenzierte Schulsystem aus. "Die Vorteile, die eine gemeinsame Schule
bis zur neunten Schulstufe bringen würde, sind nicht erst seit gestern
bekannt. Laufend gibt es neue Argumente und Studien, doch die
Bildungsministerin hat scheinbar nichts Besseres zu tun als die Diskussion
zu vertagen", so aks-Bundesvorsitzende Ingrid Gogl.
Die Trennung in Hauptschule und AHS Unterstufe führe laut der
SchülerInnenorganisation zu stärkerer Selektion nach sozialen
Unterschieden: "Mehrere Studien belegen, dass auch der Bildungsgrad der
Eltern entscheidend für den späteren Schulweg junger Menschen ist.
Schule
und Bildung darf jedoch nicht von ökonomischen oder sozialen Bedingungen
geleitet werden", so die SchülerInnenvertreterin.
"Es ist äußerst schade, dass die Gesamtschuldiskussion bei Elisabeth
Gehrer scheinbar immer noch durch die ideologische Brille geführt wird
und
sachliche wie offensichtliche Argumente erneut ignoriert werden. Wenn die
Ministerin die Auseinandersetzung mit diesem Thema so sehr scheut, ist sie
vermutlich im Bildungsministerium Fehl am Platz", meint Ingrid Gogl
abschließend.
Rückfragehinweis: Ingrid Gogl (aks-Bundesvorsitzende): 0699/ 11 40 81 42
==============================================
08 EU-Parlament verurteilt homophobe Tendenzen
From: Kurt.Krickler (at) hosiwien.at
==============================================
Medienaussendung der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien vom 18. Jänner
2006
Europäisches Parlament verurteilt homophobe Tendenzen in Europa
„Wir begrüßen die heute vom Europäischen Parlament mit
großer Mehrheit (468
gegen 149 Stimmen) verabschiedete Entschließung zu Homophobie in Europa”,
erklärt Bettina Nemeth, Obfrau der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien.
„Mit dieser Resolution verurteilt das EP schärfstens jegliche
Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung. Zudem werden die
Mitgliedsstaaten und die Europäische Kommission aufgefordert, einerseits
die
bestehenden Menschenrechte auch für Lesben und Schwule uneingeschränkt
zu
garantieren und andererseits dafür zu sorgen, dass ihre Diskriminierung
in
allen Bereichen verboten wird.”
Katholische Hasspredigten
„Nach den zahlreichen An- und Übergriffen auf Lesben und Schwule
in den
letzten Monaten, vor allem in Polen und den baltischen Staaten, war es
höchst an der Zeit, dass sich das EP wieder zu den
Menschenrechtsverletzungen an Lesben und Schwulen zu Wort meldet”, betont
Kurt Krickler, Generalsekretär der HOSI Wien und Vorstandsmitglied des
europäischen Lesben- und Schwulenverbands ILGA-Europa. „Speziell
in Polen
haben Lesben und Schwule unter den Hasspredigten katholischer
Kirchenvertreter und konservativer Politiker verstärkt zu leiden. In
mehreren Städten wurden in den letzten beiden Jahren Regenbogen-Paraden
verboten oder von Neonazis und katholischem Mob tätlich angegriffen.”
Österreichs EU-Vorsitz gefordert
„Die Entschließung betrifft aber auch Österreich”, ergänzt
Nemeth, „und zwar
in zweifacher Hinsicht: Erstens, weil auch in Österreich Diskriminierung
und
Ungleichbehandlung an der Tagesordnung sind und immer noch ein umfassendes
Antidiskriminierungsgesetz und die rechtliche Anerkennung und Gleichstellung
gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaft fehlen. Und zweitens, weil gerade
Österreich als EU-Ratsvorsitzland in den kommenden Monaten durch
entsprechende Initiativen Maßnahmen zur Verbesserung eines EU-weiten Verbots
von Diskriminierung auf den Weg bringen könnte. Derzeit sind Lesben und
Schwule durch EU-Gesetzgebung nur in der Arbeitswelt vor Diskriminierung
wegen ihrer sexuellen Orientierung geschützt. In allen anderen Bereichen,
in
denen die EU eigentlich über eine Zuständigkeit verfügt, besteht
kein
derartiger Diskriminierungsschutz.”
Weitere Infos unter:
http://www.europarl.eu.int/news/expert/infopress_page/016-4330-17-1-3-902-20
060113IPR04270-17-01-2006-2006--false/default_en.htm
Rückfragehinweis:
Christian Högl, Obmann: Tel. 0699-11811038
Bettina Nemeth, Obfrau: Tel. 0699-11965265
Kurt Krickler, Generalsekretär: Tel.: 5451310 oder 0664-5767466
office (at) hosiwien.at; www.hosiwien.at
==============================================
09 Post: Nur Streik kann Privatisierung stoppen
From: ast-lfi (at) utanet.at
==============================================
Post: Nur Streik kann Privatisierung stoppen!
(aus Red Newsletter Nr. 193, 18.Jänner 2005,
www.arbeiterInnenstandpunkt.net)
Die Demonstration am 19. Jänner zeigt, daß die KollegInnen der Post
den
geplanten Börsegang nicht widerspruchslos hinnehmen. Die Umwandlung der
Post
in ein Aktienunternehmen liefert das Unternehmen und seine Beschäftigten
den
Spekulanten an der Börse aus. Deren Interesse ist der schnelle Profit und
den bekommen sie durch „fit-machen“, „out-sourcing“
und wie all die anderen
Modewörter des Kapitalisten-Neudeutsch lauten. Sie bedeuten in Wirklichkeit
Lohnkürzungen und Entlassungen auf Kosten der Lohnabhängigen. Auf
dem Spiel
stehen tausende Arbeitsplätze und die Zukunft vieler Kolleginnen und
Kollegen!
Die Demonstration ist ein wichtiges Zeichen ... aber auch nicht mehr. Die
Regierung wird sich durch eine einzelne Protestaktion nicht abschrecken
lassen. Die Regierung ist eine Regierung der Konzernherren und des
Großkapitals. Sie tut nur das, was ihr von diesen Herren befohlen wird.
Und
die Kapitalisten wollen das große Geld machen durch die Privatisierung
des
öffentlichen Eigentums. Mit Erfolg! Zuerst wurde dem Kapital von der
SPÖ-ÖVP-Regierung zwischen 1994 und 1999 durch Privatisierungen 4,785
Milliarden Euro in den Rachen geworfen und seit 2000 weitere 5,377
Milliarden Euro. (Angaben der ÖIAG, zitiert aus: Wiener Zeitung, 3.9.2005)
Kein Wunder, daß sich die Unternehmer in den vergangenen zehn Jahren gesund
stoßen konnten. Die Arbeiterkammer berichtet in einer Studie: „Von
1992 bis
2003 ist (...) der Durchschnittslohn je Arbeitnehmer um 28,2 Prozent
gestiegen, während die Gewinne (Netto-Betriebsüberschuss) im selben
Zeitraum
um 65,2 Prozent gestiegen sind.“ (Arbeiterkammer, 16.12.2004)
Kurz und gut, die Regierung dient dem Großkapital und wird daher nicht
so
leicht von ihren Privatisierungsplänen abzubringen sein.
Nur ein unbefristeter Streik kann die Privatisierung stoppen!
Daher brauchen wir eine härtere Gangart und einen entschlossen Widerstand.
Die Regierung kann man nicht durch gute Argumente überzeugen - sie versteht
nur die Sprache des Kampfes! Ohne Streik haben wir keine Chance! Und zwar
ein Streik, der nicht nur einen Tag dauert, denn das kann die Regierung
durchtauchen. Erinnern wir uns nur an die beiden eintägigen Streiks gegen
die Pensionsreform am 6. Mai und 3. Juni 2003. Beim 66-stündigen Streik
der
Eisenbahner im November 2003 hingegen wurde sie schon nervös. Nur ein
unbefristeter Streik, der in den nächsten Wochen organisiert werden muß,
kann die Regierung in die Knie zwingen!
Gewerkschaftsbürokratie ist Eigentümer näher als der Basis
Es ist ein Jammer, daß die Gewerkschaftsführung bisher so lange mit
Kampfmaßnahmen gewartet hat. Sie vertröstete in den vergangenen Jahren
immer
wieder die Basis anstatt zu kämpfen. Sie stimmte der Ausgliederung zu,
anstatt zu erkennen, daß – wie wir vom ArbeiterInnenstandpunkt schon
damals
darauf hinwiesen – die Ausgliederung nur der erste Schritt zur
Privatisierung und damit dem Ausverkauf des Unternehmens und der
Arbeitsplätze bedeutet.
Warum verhält sich die Gewerkschaftsführung so? Verstehen sie nicht,
worum
es geht? Nein, die oberen Funktionäre sind nicht dumm, sie wissen sehr
wohl
was auf dem Spiel steht. Nur: ihre Jobs sind nicht unmittelbar gefährdet.
Die oberste Spitze sitzt sogar selber im Aufsichtsrat (namentlich die
Kollegen Gerhard Fritz, Martin Palensky, Helmut Köstinger, Manfred Wiedner).
Die Bürokratie hat ihre guten Beziehungen mit der Unternehmensführung,
mit
dem Staat, der Gemeinde Wien usw. In Wirklichkeit steht die
Gewerkschaftsbürokratie – ungeachtet aller kämpferischer Reden
bei
Betriebsversammlungen – dem Kapital und seinem Staat viel näher als
den
Kolleginnen und Kollegen an der Basis. Nur unter massiven, organisierten
Druck von der Basis aus, werden sie ihren Hintern bewegen und Proteste
organisieren.
Sich an der Basis zusammenschließen
Letztlich müssen die Kollegen selbständig, ohne Bürokratie, kämpfen,
um
nicht bei der nächsten Gelegenheit einen Dolchstoß in den Rücken
zu
erhalten. Deswegen ist ein wichtiges Ziel der Aufbau einer Basisbewegung in
den Gewerkschaften, um gegen die bürokratische Passivität und Kontrolle
zu
kämpfen.
Um den Kampf gegen die Privatisierung erfolgreich führen zu können,
müssen
wir uns jetzt in den Betrieben in Aktionskomitees zusammenschließen. Alle
Kolleginnen und Kollegen, die aktiv Widerstand leisten wollen, sollen sich
zusammenschließen. So kann man die Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre
am besten unter Druck setzen, damit sie einen Streik organisieren und
notfalls selbständig Kampfmaßnahmen organisieren.
Wir siegen durch gemeinsamen und entschlossenen Kampf!
Wir können siegen, weil unsere Sache gerecht ist. Wir kämpfen für
keine
Privilegien, wir kämpfen für unsere Arbeitsplätze, für unsere
Zukunft, für
die Zukunft des öffentlichen Dienstes und damit für die Zukunft der
gesamten
Bevölkerung!
Die Post-Kolleginnen und –Kollegen sind auch nicht alleine. Die
Jugendproteste im vergangenen Herbst – tausende SchülerInnen gingen
am 19.
Oktober und am 18. November 2005 in ganz Österreich auf die Straße
– zeigen,
daß die Bereitschaft zum Widerstand vorhanden. Lauft Umfragen unterstützen
sogar fast 40% der Bevölkerung einen Streik der Post-Angestellen!
ArbeiterInnenstandpunkt und die Jugendorganisation REVOLUTION waren führend
an der Organisierung der SchülerInnenstreiks im vergangenen Herbst
beteiligt. Wir treten für eine Bündelung des Widerstandes ein. Treten
wir
alle gemeinsam in den Streik – gegen die Privatisierungspolitik, gegen
Jugendarbeitslosigkeit und gegen das Ende des freien Hochschulzugang. Kurz:
GEGEN die kapitalistische Politik des Sozial- und Bildungsabbaus und der
Privatisierung und FÜR unsere Zukunft!
* Streik gegen die Privatisierung der Post, solange bis die Regierung
nachgibt!
* Bildet Aktionskomitees in den Betrieben zur Organisierung des
Widerstandes!
* Gemeinsamer Kampf mit den Lehrlingen, SchülerInnen und StudentInnen!
Für
einen gemeinsamen Massenstreik!
================================================
C) TERMINE
================================================
========================
Freitag
http://www.mund.at/butt/Termine/Januar/1901.htm
Samstag
http://www.mund.at/butt/Termine/Januar/2001.htm
Sonntag
http://www.mund.at/butt/Termine/Januar/2101.htm
========================
========================