widerst@ndMUND vom 3.7.2000
 
 
keil1.gif (893 Byte) 01) neue zeitschrift: dérivé - zeitschrift für stadtforschung; schwerpunkte: "operation spring", gürtelsanierung
keil1.gif (893 Byte) 02) Einladung zum Mitmachen bei der größten On-Line Kampagne der Geschichte  Entschuldungs-Kampagne
keil1.gif (893 Byte) 03) Reaktion auf: Die FPÖ versendet / verteilt im 12. Bezirk gerade "Wir Meidlinger - das Bürgermagazin"
keil1.gif (893 Byte) 04) S26 nächster globaler Aktionstag gegen den Kapitalismus
keil1.gif (893 Byte) 05) anmerkungen zur debatte über zensur und sexismus
keil1.gif (893 Byte) 06) 16-Ziviprotest
 

 
Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Bei allfälligen Fragen oder Schwierigkeiten bitte zuerst das Editorial am Ende lesen!
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich

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Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

01   neue zeitschrift: dérivé - zeitschrift für stadtforschung; schwerpunkte: "operation spring", gürtelsanierung
gepostet von: los.bros.chrax@utanet.at
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neue zeitschrift: dérive - zeitschrift für stadtforschung
schwerpunkte: "operation spring", gürtelsanierung

die erste ausgabe von dérive ist soeben erschienen. einer der beiden
schwerpunkte thematisiert den institutionalisierten rassismus am beispiel
der "operation spring". artikel dazu:

* schwarze, aggressive drogendealer vs. korrekte, vorbildliche polizisten
* die konstruktion der nigerianischen drogenmafia
* "operation spring"
* prozesse und haftbedingungen
* lauschangriff
* drogenpolitik (dokumentation eines artikels von obiora c-ik ofoedu aus
1997)
* buchbesprechung: obiora c-ik ofoedu, morgengrauen

weitere artikel (auswahl): fremdenfeindlichkeit in der wohnnachbarInnenschaft,
bunte vorarbeiten für die vierte republik, tschuschenpower, klub zwei, interview mit klaus ronneberger ("die stadt als beute"),
interview mit angelika schuster und tristan sindelgruber ("spiegelgrund").
kolumnen von ljubomir bratic, manuel castillo, maiz-frauen, christina nemec.

das komplette inhaltsverzeichnis und einige text sind auf www.derive.cjb.net
nachzulesen. dérive ist z.b. im infoladen/ekh, in der trafik U4-station
kettenbrückengasse und  im rave up erhältlich und kostet ats 50.-
bestellungen an derive@gmx.at.

dérive wird am 8. juli um 20.00 in der wienstation von trans wien,
gürtelbogen nr. 28 (zwischen thaliastraße und josefstädterstraße)
präsentiert.


02) Einladung zum Mitmachen bei der größten On-Line Kampagne der Geschichte Entschuldungs-Kampagne -
gepostet von nier_fischer@netway.at
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AUSSENDUNG der Entschuldungskampagne ERLASSJAHR 2000-Österreich
Wien, den 02.07.00

SCHULDENFREIER START FÜR EINE MILLIARDE ÄRMSTER MENSCHEN
IM NÄCHSTEN MILLENIUM!!!!

Bevor Sie diese Mitteilung zu Ende lesen können, werden
durchschnittlich 19 Kinder gestorben sein, weil das
dürftige Budget der ärmsten Länder für die Schuldentilgung
ausgegeben wird, statt für Gesundheit, Hygiene und Erziehung.

DAS ANLIEGEN IST DRINGEND!

Seit dem Gipfeltreffen der sieben mächtigsten Industrieländer(G7)
im vergangenen Jahr in Köln, wurden bereits 20 Millionen
Unterschriften gesammelt.

MACHEN SIE JETZT MIT BEI DER GRÖSSTEN ONLINE-KAMPAGNE DER GESCHICHTE!

Eigentlich haben die Regierungschefs schon längst kapiert,
dass die Schulden unbezahlbar sind. Trotzdem brauchen sie offenbar
noch einen massiven e-Schub für eine durchgreifende Entscheidung,
beim nächsten G-7 Gipfeltreffen am 22-23. Juli in Okinawa, Japan.

Zahlreiche bekannte Pop-Stars stehen hinter der weltweiten
ERLASSJAHR 2000-Kampagne.

U2 Bono hat einen Aufruf an die Jugend gerichtet.
(siehe YAHOO-News: http:uk.news.yahoo.com/000628/49/abzcw.htmlBono)
Bob Geldof, David Bowie, Robbie Williams, Lauryn Hill,
Stevie Wonder, Whitney Houston, REM, MADONNA, Will Smith, u.A.
machen bei ERLASSJAHR 2000 mit.

Auch die Kirchen und zahlreiche Gruppierungen aus allen Lagern
der Zivilgesellschaft unterstützen die Entschuldung --
nicht zuletzt ist sie ein Herzensanliegen vom
Papst Johannes Paul II.

SO KÖNNEN SIE GLEICH MITMACHEN:

- Durch eine Vernetzung (wenigstens zeitweise bis Ende Juli) von
Web-Seiten mit den Web-Seiten der Kampagne: http://www.dropthedebt.org
und http://www.summitwatch.net

- durch Ihre Empfehlung der e-mail-Kampagne an Bekannte und Institutionen.
Helfen Sie mit, eine Lawine von e-mails mit dem Betreff "Drop the Debt Now"
an die Adresse g7leaders@dropthedebt.org zu schicken. Die Mails werden
an die Büros der Regierungschefs weitergeleitet und die Absender erhalten
eine Antwort!!

Mehr über die Kampagne in Österreich: http://www.t0.or.at/ini96

Für Rückfragen:

Mag. Martina Neuwirth; Koordinatorin ERLASSJAHR 2000-Österreich
Türkenstr. 3/II; 1090 Wien // Tel: 01-3170321 77; FAX: 01 3170321 85
e-mail: m.neuwirth@koo.at

03 Reaktion auf: Die FPÖ versendet / verteilt im 12. Bezirk gerade "Wir Meidlinger - das
Bürgermagazin" - gepostet von a9503978@unet.univie.ac.at
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auch im 10. Bezirk."Wir Favoritner"....und wahrscheinlich in ganz wien
was ich dazu noch anmerken möchte:
Die Preise für dieses Gewinnspiel stimmen mich äußerst nachdenklich: 1. BIS 3. Preis sind demnach  Urlaubsaufenthalte in KÄRNTEN  Ist im Bundesland des "einfachen Parteimitglieds" denn schon eine Umerziehungsanstalt für angehende Humpis und Dumpis entstanden?
Was mich äußerst bestürzt ist der Umstand, daß aus dem unsäglichen humpoderdump-Sager von Hilmar Kabas jetzt politisches Kleingeld geschlagen werden soll und mit niedlichen kleinen blauen Elefanten für die Standhaftigkeit, Ehre und Treue der FPÖ geworben wird.
Natürlich kommt es mir und anderen regierungskritischen Leuten so vor, als wenn sich Kabas damit der absoluten Lächerlichkeit preisgibt: Wie aber reagiert die un-kritische Bevölkerung, die die Regierung unterstützen?
Schon oft hörte ich von jenen Leuten, dass Kabas ja recht gehabt habe, den Bundespräsidenten zu beschimpfen - auch die Sager von Haider werden - überhaupt von der Landbevölkerung - ganz anders aufgenommen, als wir uns das erwartet hätten. Haider gilt noch immer als der Mann, der sich wenigstens die Wahrheit sagen traut.
Und dagegen sollten wir vereint ankämpfen. Gegen den latenten Rassismus, Sexixmus und den Chauvinismus der leidergottes in unserer Bevölkerung herrscht, nicht zuletzt geschürt durch die eindeutig rechtsgerichtete Berichterstattung des grössten Meinungsmachers Österreichs, der Kronen-Zeitung....
 
Widerstand! Und zwar auf höherer intellektueller Ebene!
mfwahie
günter 
  

04) S26 - nächster globaler Aktionstag gegen den Kapitalismus
    gepostet von: fewor@no-racism.net
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Widerstand gegen den IWF-Gipfel in Prag, 26. - 28.September 2000
gefunden auf:
http://www.nadir.org/nadir/aktuell/schwerpunkte/iwf_prag.html

Schon jetzt bereiten sich viele Gruppen aus aller Welt auf dieses Ereignis,
in vollem Bewußtsein über die Tatsache, daß das  kapitalistische System,
welches auf der Ausbeutung von  Menschen, Gesellschaften und der Umwelt
zugunsten weniger basiert, der Hauptgrund unserer sozialen und  ökologischen
Probleme ist.

Vom 26.-28. September halten der IWF und die Weltbank ihr 55. Jahrestreffen
in Prag ab. Eine Massenmobilisierung nach Prag beginnt. Am 26. September
werden Menschen aus aller Welt ihre Opposition gegenüber der Weltbank und
dem IWF zum Ausdruck bringen. Menschen überall auf der Welt werden gemeinsam
ihre Solidarität mit den DemonstrantInnen in Prag bekunden.

Europäische Graswurzelbewegungen haben sich kürzlich getroffen und planen
sowohl eine europaweite Mobilisierung nach Prag als auch dezentrale
Aktionen. Die Idee wurde von verschiedenen lateinamerikanischen Gruppen, die
sich kürzlich in Nicaragua getroffen haben, diskutiert und unterstützt. Die
indische "National Alliance of People´s Struggles" hat kurz vor den A16
Protesten in Washington ein Statement abgegeben, welches Ihr hier lesen
könnt. Weitere Mitteilungen aus aller Welt sind auf der "Calls to Action"
Seite zu finden.

Der globale Aktionstag am 26. September folgt den Erfolgen der
vorangegangenen global action days am 18. Juni und 30. November letzten
Jahres und am 1. Mai diesen Jahres. S26 baut auf diesen Tagen im gleichen
Geist auf. Mit diesen Tagen sind unsere Netzwerke gewachsen, wir haben viel
voneinander gelernt und wir haben gesehen, wie viele neue Leute sich
engagiert haben. Der 26. September wird diesen Prozeß des Aufbaus einer
starken, kühnen und kreativen Basisbewegung für eine Gesellschaft in der
Menschen nicht länger sich gegenseitig, Gemeinschaften oder die Umwelt
ausbeuten, sondern eine, die auf Solidarität, Kooperation, Basisdemokratie
und ökologischer Nachhaltigkeit basiert, fortsetzen.

Wie bei früheren Anlässen, werden Menschen aus verschiedenen Bewegungen und
Ländern ihre Kräfte an diesem Tag gegen die sozialen, politischen und
ökonomischen Institutionen des kapitalistischen Systems- die Weltbank und
den IWF- bündeln.

ArbeiterInnen, Arbeitslose, StudentInnen, GewerkschafterInnen, Bäuerinnen
und Bauern, die Landlosen, FischerInnen, Frauengruppen, ethnische
Minderheiten, indigene Volksgruppen, FriedensaktivistInnen,
UmweltaktivistInnen, ÖkologInnen und so weiter, werden in Soldiarität
miteinander arbeiten, in dem Verständnis, daß ihre verschiedenen Kämpfe
nicht voneinander isoliert sind. Die simultane Besetzung und Transformation
der kapitalistischen Sozialordnung rund um den Globus - in den Straßen, der
Nachbarschaft, auf den Feldern, in den Fabriken, Büros, Kommerzzentren,
Finanzdistrikten etc. - werden die gemeinsamen Bündnisse auf lokaler,
nationaler und internationaler Ebene stärken.

Wie zuvor wird der Tag in einer nicht - hierarchischen Weise organisiert,
als ein dezentrales und informelles Netzwerk von Basisgruppen, die nicht -
autoritäre, basisdemokratische Formen der Organisation anwenden, strukturell
unabhängig von den sozialen, politischen und ökonomischen Institutionen des
kapitalistischen Systems sind, und versuchen, direkt durch ihre Aktionen
Veränderungen zu bewirken. Jedes Ereignis und jede Aktion werden autonom von
jeder Gruppe organisiert, während Koalitionen und Bündnisse von
verschiedenen Gruppen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene gebildet
werden können. Eine Strategie, die u.U. in lokalen Zusammenhängen sinnvoll
ist, ist die, daß verschiedene Gruppen dabei kooperieren, eine Atmosphäre
des Karnivals oder eines Festivals als Umgebung für ihre verschiedenen
Aktionen zu schaffen.

Beispiele für mögliche Aktionen sind: Streiks, Demonstrationen, Critical
Mass Radfahrten, Karnevals, Straßenparties, Rückerorberung von Straßen,
regierungseigenem Land oder Bürogebäuden für nicht-kommerzielle und gute
Aktivitäten, Märsche, Musik, Tanz, Reden, Flugis verteilen, Aufhängen von
Bannern, verteilen von gemeinschaftlich kontrollierten Zeitungen,
Straßentheater, Anlegen von Gärten, Verteilen von kostenlosen Lebensmitteln,
simulierte Handelsmärkte, Anbieten von zinsfreien Krediten vor den Gebäuden
großer Banken, Solidaritätsaktionen, Streikposten, Besetzungen von Büros,
Blockaden und spontane Schließungen, Aneignung und Verteilen von
Luxuskonsumgütern, Sabotage, Beschädigung oder Störung kapitalistischer
Infrastruktur, Aneignung kapitalistischen Reichtums und Umverteilung an die
arbeitende Bevölkerung, sich selbst unabhängig von kapitalistischen oder
autoritären Regimes erklären, Aufbau von basisdemokratischen
Gemeinschaftsräten und Abhalten von Treffen von den Rathäusern, Aufbau
ökonomischer Alternativen, z.B. ArbeiterInnenkooperativen, Werbung für
ökonomischen Alternativen zu kapitalistischen Großunternehmen, Promotion von
basisdemokratischen Formen der Gemeinschaftsorganisation, etc.

Wenn Du oder Deine Gruppe vorhast, bei diesem Aktionstag mitzumachen, laß
andere das so schnell wie möglich wissen, um den Aufbau von Netzwerken und
die Kommunikation zu erleichtern. Es gibt verschiedene internationale
Mailinglisten für offene Diskussionen und Koordination (siehe Ressources).

Eine öffentliche internationale Kontaktliste wird regelmäßig an diese
geschickt, um dezentrale und nicht hierarchische Netzwerkarbeit zu
erleichtern.

Um Deine Kontaktinformationen hinzuzufügen kontakte bitte resistance@x21.org
und gebe folgende Informationen an: (a) das Land und den Ort an dem Du/Ihr
Aktionen plant und andere wichtige Informationen, z.B. (b) deinen Namen, den
Deiner Gruppe oder Koalition, (c) die Aktionen bzw. Ereignisse, die Du/Ihr
plant, (d) Dein/Euer Land, Stadt, Adresse, (e) e-mail Adresse, (f)
Telefonnummer, (g) Faxnummer oder Website.

Es gibt noch viel für  uns zu tun, um das Beste aus dem 26. September auf
lokaler, nationaler und globaler Ebene zu machen. Wir müssen Informationen
darüber an so viele geeignete Gruppen und Bewegungen wie möglich verteilen.
Wir müssen Propagandamaterial verteilen und austauschen, z.B. Flugblätter
und Plakate. Und grundsätzlich müssen wir unsere Erfahrungen, Gedanken und
Ideen untereinander austauschen und uns gegenseitig helfen. Auf der lokalen
Ebene muß Information über den Tag verteilt und von Gruppen und Individuen
diskutiert werden, Treffen müssen organisiert, Ereignisse geplant,
Flugblätter gedruckt und verteilt, Fundraising betrieben, und Gespräche und
Lachen geteilt werden.

Der Prozeß des Aufbaus unserer Bewegung kann und sollte durch weitere Global
Action Days gegen den Kapitalismus in der Zukunft fortgesetzt werden.

Alle "Anfragen" oder Anliegen, die den globalen Aktionstag am 26. September
betreffen, sollten an andere AktivistInnen in der Gruppe, der Stadt, dem
Land oder eine der verschiedenen Mailinglisten geschickt werden, damit wir
uns gegenseitig mit Rat und Tat unterstützen können. Es gibt niemanden, der
verantwortlich ist oder im Hintergrund die Fäden zieht. Der Tag wird ein
radikal dezentrales und nicht - hierarchisches Ereignis werden, daß wir in
gemeinsamer Solidarität und Kooperation geschaffen haben.

Gesucht: ÜbersetzerInnen!!!!! damit S26 Information in allen Sprachen zur
Verfügung steht, v.a. Spanisch, Französisch, Russisch, Arabisch,
Niederländisch und Chinesisch.

Kontakt bitte an resistance@x21.org
Quelle: http://www.ainfos.ca/


05 anmerkungen zur debatte über zensur und sexismus
- gepostet von fewor@no-racism.net
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hallo!
ich will mich wieder einmal zu wort melden, da im MUND eine - zum teil
interne - diskussion über zensur ausgebrochen ist, zu der ich auch meinen
teil beigetragen habe. warum habe ich das so genannt? hier die erklärung:
ich habe viele diskussionen im MUND miterlebt, so auch jene zur 100. ausgabe
im depot, wo mehrmals sehr deutlich klargelegt wurde, dass keine
sexistischen texte in den MUND kommen. nur ist mir auch aufgefallen, dass
viele männer (aber auch frauen) texte, aussagen, gesten usw. die andere als
sexistisch auffassen als "normal" oder gar gegen sexismus gerichtet
empfinden. meiner meinung ist dies so wie beim antirassismus, wo sich leute
hinstellen, sagen sie seien gegen rassismus und dann aber ständig
rassistische aussagen hervorkehren, bevormundend sind usw. ich will hier
nicht mal ausschliessen, dass mir das nicht auch ab und zu passiert.
wesentlich dabei ist für mich, dass männer meist diejenigen sind, die von
sexismus persönlich profitieren (siehe dazu auch einige beiträge in der
aktuellen debatte). und was im mund geschehen ist, war einfach wieder einmal
ein spiegel der gesellschaftlichen verhältnisse. männer greifen einen
frauenblock an. zuerst auf der demo und im nachhinein verbal im MUND. dies
ist sexismus. wer anderer meinung ist, sollte diese mal gründlich
überdenken. und dann geschieht etwas eigenartiges: viele leute vertreten die
meinung, diese diskussion sei kontraproduktiv und spalte die bewegung. dazu
fällt mir nur ein, dass die regierung der meinung ist, dass frauen zurück an
den herd sollten, wenngleich sie es nicht mir dieser deutlichkeit sagt und
nun sogar an der spitze der f...innen eine frau sitzt - wie es hinter den
kulissen aussieht, lassen wir mal beiseite. widerstand gegen diese regierung
ist klarerweise ein kampf gegen die patriarachale politik von fpövp. und
dieser kampf ist für mich unabhängig davon, wer in der regierung sitzt.
genauso wie der kampf gegen rassismus, faschismus, nationalismus,
sozialabbau, ...

worauf ich mit diesem mail hinauswollte: typisch war für mich im MUND, dass
einerseits gross gesagt wurde: wir drücken keine sexistischen texte ab, dann
wurden sie aber doch abgedruckt - mit der späteren rechtfertigung, dass
diese nicht sexistisch seien und mensch nicht immer alles gleich als
sexistisch oder rassistisch abstempeln solle. und als reaktionen - am anfang
fast ausschliesslich von frauen, die wieder mal die aufgabe hatten, den
typen zu erklären, was sexistisch ist - kamen, kam es zu einem aufschrei:
bitte unterlasst dies, denn dies spaltet die bewegung, es gibt wichtigeres
zu tun usw. es wurde ein ende der auseinandersetzung gefordert, noch bevor
sie richtig begonnen hat.

und dann kam es, wie es kommen musste: sexistische beiträge wurden nicht
gestrichen. stattdessen wurde in texte von frauen eingegriffen. jetzt ganz
egal, welcher teil rausgestrichen wurde (da rausgestichen, ist es ja auch
schwer nachzuvollziehen, was da rausgestrichen wurde), finde ich dies doch
als zumutung , wenn plötzlich leute hergehen und meinen, das teile eines
textes nicht wichtig sind. dies spiegelt wie bereits weiter oben erwähnt,
die gesellschaftlichen verhältnisse wieder, wo männer bestimmen, was wichtig
ist. und es trifft halt männer wesentlich seltener als frauen, dass ihre
aussagen nicht ernst genommen werden, als emotional abgestempelt usw. da ist
es wohl schon besser, wenn ein mann rational sexistisch argumentiert? soll
das wirklich so sein? und da einige männer beleidigt feststellten, dass auf
ihre inhaltlichen beiträge nicht eingegangen wurde. für mich zum beispiel
waren da nicht wirklich ansätze drinnen, die ich aufgreifenswert fand.
während ich für mich in den beiträgen mancher frauen sehr wohl ansätze
gesehen habe, die auf wirkliche veränderung abzielen. wobei hier aber jetzt
nicht gesagt werden soll, dass alle beiträge von frauen antisexistisch sind
und die von männern potentiell sexistisch. dies wäre zu einfach. doch
tendenziell zeigte sich in der diskussion sehr wohl, wer von einer
veränderung in den geschlechterverhältnissen wie betroffen ist - und im ganz
speziellen fall plötzlich einmal (bei offiziell gezählten 137 demos!!!)
nicht mehr in der ersten reihe gehen "darf". mir fehlt es da einfach an
praktischer umsetzung, die in den reihen des widerstandes auch sichtbar wird
(oder werden sollte). ein fortschritt wäre zum beispiel, wenn es eine
selbstverständlichkeit wäre, dass frauenlesben sich den raum, den sie für
sich beanspuchen, einfach nehmen könnten, ohne angriffen ausgesetzt sind.
doch nicht einmal das ist der fall. die angriffe erfolgen sogar aus den
"eigenen reihen". da sehen dann wieder mal männer einen angriff ihrer
autonomie - und ihrer gesellschaftlichen position, die sie "über" frauen
stellt, auch wenn sie selbst "opfer" dieses systems sind. und schlagen zum
gegenangriff. jedoch nicht gegen die stukturen, die es zu bekämpfen gibt,
und von denen sie in diesem fall sogar profitieren, sondern gegen jene, die
sich dagegen zur wehr setzen und diese strukturen in frage stellen. da
stellt sich für mich die frage: was ist widerstand?
ich will jetzt mal schluss machen, hoffe aber, die diskussion ist noch nicht
beendet. ziel müsste jedenfalls sein, dass eine "sinnvolle bewegung" (zitat
eines freundes, der gerade neben mir steht) dabei rauskommt. eine bewegung,
die sich klar ist, wofür sie kämpft und nicht darauf reflektiert, dass wenn
diese regierung weg ist, eh wieder alles in ordnung ist. denn was hier an
politik umgesetzt wird, ist nicht sympthomatisch für österreich, sonder teil
einer europaweiten und globalen politik. der widerstand muss, um erfolgreich
zu sein, längerfristige ziele entwicklen, an denen sich eine bewegung
orientieren kann und damit erst zu einer bewegung wird. ein teil davon ist
die zerschlagung des patriarchats und patriarchaler strukturen. und die
grenzen dieses kampfes sind nicht die mauer um die festung europa oder der
zaun des schrebergrartens österreich.
es ist an der zeit, sich auf einen längerfristigen kampf einzustellen
auf erfolgreichen widerst@nd mit lieben grüssen, tom

eine anmerkung noch für sich missverstandene typen: es geht nicht darum, das
immer wieder die selben sätze wiedergekaut werden, es geht darum,
veränderungen auch umzusetzen. solange das handeln den schönen worten
widerspricht und sich dann wieder in argumentationen wiederfindet, die eben
dieses handlen rechtfertigen sollen, ist das topfen. wenn ihr ernstgenommen
werden wollt, dann beweist doch, das es euch darum geht und spielt nicht
immer die angegriffenen. das ist keine diskussionskultur, sondern eher ein
reflex, der seinen ursprung in der hose findet. denn emotionell ist in
wirklichkeit das, was mann mit seinem "besten stück" argumentiert.
 


06 16-Ziviprotest
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ZiviProtestzeitung im Internet, Ausgabe vom 2.7.00: für alle, die ZiviProtest noch nicht kennen: subscribieren unter info@wahlkreis.at
 
 
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Redaktionsschluß: 2.Juli 2000, ca. 22.00 Uhr
Fehler möge frau/man mir nachsehen!