widerst@ndMUND vom 14. Juli 2000
 

Inhalt:

keil1.gif (893 Byte) 1. Ammering soll von seinen Kammerfunktionen zuruecktreten
Distanzierung von Wirtschaftskammer und RFW gefordert

keil1.gif (893 Byte) 2.Vorbereitungen zum großen Sommer-Palaver des Widerstands
keil1.gif (893 Byte) 3. BORDERLINE SYNDROME - ENERGIES OF DEFENCE: MANIFESTA   3
keil1.gif (893 Byte) 4 Punker- Hetze in Oberösterreich keil1.gif (893 Byte) 5.Plattform für Zivildiener keil1.gif (893 Byte) 6.ASt-Veranstaltung mit tschechischen Linken
keil1.gif (893 Byte) 7.Auch "Die Presse" startet eine Online-Umfrage zu Schuessels
100-millionen-schilling Verpulverungsaktion
keil1.gif (893 Byte) 8.EXKLUSIV VON DNE-SERVICES keil1.gif (893 Byte) 9. Animal Liberation Front keil1.gif (893 Byte) 10.IRS Closes Doors, Avoids Confrontation with War Tax Resisters keil1.gif (893 Byte) 11.against borders
keil1.gif (893 Byte) 12.Naziüberfall in Delitsch (BRD) keil1.gif (893 Byte) 13.Nigerianischer Oppositioneller akut von Abschiebung bedroht
keil1.gif (893 Byte) 14. Grundrecht auf Schutz von Ehe und Familie
keil1.gif (893 Byte) 15.mayday mayday
keil1.gif (893 Byte) 16. Nachzulesen in den Vorarlberger Nachrichten vom 12.Mai 1997
keil1.gif (893 Byte) 17."Die Juden treiben's noch so weit..." keil1.gif (893 Byte) 18. Für verhinderte Jesolo-UrlauberInnen!
keil1.gif (893 Byte) 19. Warum kauft die Stadt Delitzsch einen Club für Neonazis?
keil1.gif (893 Byte) 20. Zur Debatte über die EU-Beobachtungsstelle gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Wien

keil1.gif (893 Byte) 21.Journal Panorama-Beschwerde keil1.gif (893 Byte) 22.PS zu CeiberWeiber keil1.gif (893 Byte) 23. Der liberale Massenmörder keil1.gif (893 Byte) 24. Solidarität und Einheit - zwei Schlüsselfragen des Widerstandes gegen Rechts

calvin.gif (2137 Byte)
Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Bei allfälligen Fragen oder Schwierigkeiten bitte zuerst das Editorial am Ende lesen!
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:

Ljubomir Bratic, Ljubomir@magnet.at


email-adresse der Redaktion:
Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.
 
Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)


1. Ammering soll von seinen Kammerfunktionen zuruecktreten
Distanzierung von Wirtschaftskammer und RFW gefordert
Von: "ecker@sos.at"
Der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender hat wieder Probleme mit einem
anstaendigen und tuechtigen Funktionaer. Ernst Ammering ist für den Ring
Freiheitlicher Wirtschaftstreibender in der Wirtschaftskammer
Oberoesterreich als Kammerrat Mitglied der Vollversammlung und
Fachgruppenvorsteher der Gruppe Drucker.

Nach dem Entdecken mehrerer illegal beschaeftigter Ostafrikaner in der
Buchbinderei Almesberger GesmbH in Strass/Attergau ist
70-Prozent-Eigentuemer Ammering als Kammerrat und Fachgruppenvorsteher
nicht mehr tragbar.

Als "unverschaemte Doppelmoral" bezeichnet es Geschaeftsfuehrer Guenter
Ecker, wenn Freiheitliche auf politischer Ebene Auslaender vom legalen
Zugang zum Arbeitsmarkt ausgrenzen, in den eigenen Firmen aber als illegale
Billigarbeiter ausbeuten. Er fordert den Ring Freiheitlicher
Wirtschaftstreibender und die Wirtschaftskammer Oberoesterreich auf, sich
von Ernst Ammering und seinen Praktiken entschieden zu distanzieren und ihn
zum Ruecktritt von seinen Funktionen zu bewegen.

Durch eine rasche Harmonisierung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis soll
derartigen gesetzwidrige Ausbeutungsverhaeltnisse der Naehrboden entzogen
werden. "Wer in Oesterreich leben darf, soll hier auch arbeiten duerfen",
so Ecker.*

------------------ ecker@sos.at ------------------

Diese Zusendung erfolgte im Rahmen des Mailservice von SOS-Menschenrechte.
Eine Abbestellung kann mit einer E-Mail-Nachricht (Betreff-Feld:
"unsubscribe") an die Adresse "ecker@sos.at" erfolgen. Naehere
Informationen ueber SOS-Menschenrechte sind auf der Homepage

http://www.sos.at

erhaeltlich.

2.Vorbereitungen zum großen Sommer-Palaver des Widerstands

Von: sheherazade@teleweb.at
[zurück]
---------------------------------------------------------------------
Der erste Aufruf zu einem breiten Koordinierungstreffen (nachzulesen im MUND vom 5.7. / Beitrag #19 "Vorschlag der demokratischen Organisierung des Widerstandes") hat zu einem ersten Treffen am Mittwoch im Depot geführt.
Die Ergebnisse dieses ersten Treffens zur Vorbereitung (Teilnahme ca.15 Personen) sind kurz zusammengefasst folgende:

Die Regierung hat sich konsolidiert, die FPÖ entfaltet eine Propagandawelle, die im Oktober (1o. Oktober in Kärnten, Volksbefragung, steirische Landtagswahlen) ihren Höhepunkt erreichen wird.
Wir haben dagegen bisher zu wenig in der Hand - einige Bücher über Haider, einige Flugblätter, freie Medien mit gewissem Wirkungsgrad. Durch Zusammenschluß und organisierte Arbeitsteilung wäre mehr möglich.
In einem möglichst breiten, gemeinsamen Treffen soll über die Möglichkeiten gezielter Koordinierung und Zusammenarbeit der verschiedenen engagierten Gruppen und Einzelpersonen diskutiert werden. Das Ziel ist es ausdrücklich, gemeinsam konkrete Vorschläge und Aktionen auszuarbeiten und gemeinsam zu koordinieren.

Am Dienstag den 18.7. wird eine Einladung ausgeschickt, die gleichzeitig auch eine erste Ideensammlung für eine "Tagesordnung" enthält. Wer immer Ideen hat, bzw. sich gerne an der Einladung beteiligen möchte, sollte sich bitte bis spätestens Montag 15:00 per Mail an rosaflieder@hotmail.com wenden.

Die Einladung zu diesem Treffen sollte von möglichst vielen Gruppen und Einzelpersonen getragen werden - die ganze Veranstaltung selbst, sowie auch die Vorbereitung, ist von keiner bestimmten Gruppe getragen oder dominiert sondern einzig und allein eine Initiative vieler engagierter Menschen im Rahmen des Widerstands, die über alle internen Diskussionen hinweg, konkrete Aktionen und Ziele gemeinsam entwickeln wollen.

Anfragen, Infos, Ideen, Teilnahme, etc bitte an: rosaflieder@hotmail.com


3.BORDERLINE SYNDROME - ENERGIES OF DEFENCE: M A N I F E S T A   3
 
Von: Matjaz Likar <matjaz.likar@cd-cc.si

>___________M A N I F E S T A   3______________
>____EUROPEAN BIENNIAL OF CONTEMPORARY ART_____
>___________Ljubljana, Slovenia_______________
>________June 23rd - Sept 24th 2000____________
>
>PRESS RELEASE
>
>This summer, the third edition of MANIFESTA, European Biennial of
>Contemporary Art, is taking place in Ljubljana. Manifesta 3 opened on June
>23 and will be hosted by the Slovene capital until September 24 2000.
>Manifesta 3  presents the works of 59 European artists and groups. The
>artistic concept has been set by international curators Francesco Bonami,
>Ole Bouman, M·ria Hlavajov· and Kathrin Rhomberg, who have decided to view
>contemporary European and artistic currents through the prism of the
>BORDERLINE SYNDROME - ENERGIES OF DEFENCE.
>
>Over 1000 artists, journalists, editors, critics, curators, gallery owners
>and other guests attended the preview days running from June 21 to 23/25,
>intended for the professional public and the press. The show captured great
>attention of the Slovene public and the public from the neighbouring
>countries - Italy, Austria and Croatia. Many visitors arrived also from
>several other countries, specially from Estonia, Germany, Great Britain,
>Hungary, Japan, Lithuania, Luxembourg Netherlands, Rumania, Russia,
>Switzerland, Slovakia and the USA.
>The show was visited by the curators of major international artistic
>events, such as Kassel Documenta, Istanbul Biennial, Venice Biennial.
>
>All the leading TV, radio and publishing houses of Slovenia covered the
>event (particularly RTV Slovenia - the fifth venue of Manifesta 3 -
>broadcasting 3 shows). The preview days were also covered by Art Forum
>Int., Flash Art Int., Springerin, Art Monthly, Contemporary Visual Arts,
>Frieze, ORF, Stern, Frankfurter Allgemaine Zeitung, New York Times, etc.
>Over a hundred (106) Slovene and over 260 foreign journalists have been
>accredited.
>
>
>INFORMATION CENTRE
>For further information, accreditation, catalogue purchase, tickets,
>bookings of guided tours, please contact the Information Centre, open
>throughout the exhibition from June 23 to September 24.
>Address:
>Manifesta 3 office (Small Gallery entrance)
>Presernova 10, SI-1000 Ljubljana
>Phone: 00386 61 1767 362
>Fax: 00386 61 1767 361
>E-mail: manifesta.info@cd-cc.si
>Open:
>Tuesday - Saturday: 11.00 - 19.00 h
>Sundays: 15.00 - 19.00 h
>Closed:
>Mondays
>Tuesday, August 15 2000
>
>Accreditation:
>At the Information Centre in Cankarjev dom for foreign and Slovene
>journalists.
>Upon submitting a press card, stating the name of the
>institution/redaction, the journalists will fill in the accreditation form,
>give their exact address and receive the promotional material bag and a
>complimentary ticket (with several coupons for the International Centre of
>Graphic Art, Museum of Modern Art and the National Museum of Slovenia. The
>fourth coupon is intended for a re-visit of a venue of your choice.
>Entrance to the exhibition in Cankarjev dom is free).
>
>Manifesta 3 is preparing the archives of the articles/coverage of the show,
>therefore the journalists, critics and reporters are kindly requested to
>mail a copy of their article/coverage of Manifesta 3 to the following
>address: Manifesta 3, Cankarjev dom, Cultural and Congress Centre,
>Pre¼ernova 10, SI-1000 Ljubljana. We appreciate your co-operation.
>
>FOR MORE INFORMATION ON MANIFESTA 3: http://www.manifesta.org/
>PHOTO MATERIAL OF MANIFESTA 3?S PROJECTS IS AVAILABLE AT:
>http://www.manifesta.org/presskit.htm
>
>
4.Punker- Hetze in Oberösterreich
 
Von: NowkNowN <NowkNowN@gmx.net
[zurück]

Am Sonntag den 02.07.00 um etwa 8.30 Uhr ereignete sich im Rahmen des
Open- Air Festivals in Ottensheim ein Zwischenfall, der in einer
beispiellosen
Hetzkampagne von allen Medien völlig verdreht und teilweise krass falsch
dargestellt wurde. Drei Personen, von denen zwei noch immer in U- Haft
sitzen, werden beschuldigt einen 18jährigen Schüler, der angeblich nur
einem Mädchen zu Hilfe kommen wollte, grundlos niedergeschlagen zu
haben.
Offenbar verzichteten die meisten JournalistInnen auf sorgfältige
Recherche, so
dass der Zustand des vermeintlichen Opfers kritiklos als halb- tot
(OÖN), im
KH verstorben (City Radio) etc. stark übertrieben und möglichst
dramatisch
in Krone- Stil dargestellt wurde.
Fakt ist, dass der Schüler eine Platzwunde am Kopf, ein blaues Auge und
ein paar Prellungen davontrug und bereits am Dienstag das Spital
verlassen
konnte.
Ein weiteres Faktum ist, dass die Polizei unmittelbar nach den
Ereignissen einen der drei jetzt beschuldigten Personen überprüfte und
die
Personalien aufnahm, er musste auf den Posten mitfahren, konnte aber
unmittelbar danach wieder zum Fest zurückkehren. Trotzdem wurde in fast
allen Medien berichtet, dass alle Täter flüchten konnten.
Augenzeugen berichteten, dass der "Kavalier" nicht wie mehrfach
berichtet blutüberströmt und halbtot liegen blieb, sondern gemeinsam mit
einem Freund davonlief. An das besagte Mädchen, dem er laut Medien zu
Hilfe kam, kann sich nach wie vor niemand, der an diesem Morgen etwas
gesehen hat, erinnern.
Ihre Rolle in der Auseinandersetzung existiert nur in der Aussage des
vermeintlichen Retters.
Die inzwischen berühmte Eisenstange, mit der das Opfer angeblich
bearbeitet wurde, gibt es nicht. Wahr ist, dass der Schüler mit einer
Fahnenstange aus Holz einmal geschlagen wurde.
Der Vorfall stellt sich für Betroffene, Zeugen und Veranstalter etwa so
dar:
Der 18 jährige Günter Siegwart und einer der drei Beschuldigten gerieten
in ein Streitgespräch (noch keine strafbare Handlung), während des
Wortwechsels zog der Schüler eine Gaspistole und schoss auf den Boden.
Anschließend setzte er seinem Gegenüber die Pistole zwischen die Augen
(welche
gesundheitlichen Schäden hätte der Bedrohte erlitten, hätte der
HTL-Schüler
abdrücken können), worauf dieser einmal zuschlug (auch noch keine
strafbare Handlung, weil Notwehr). Die beiden Freunde des Bedrohten
sprangen
daraufhin verständlicherweise auf und attackierten Günter S., worauf
dieser zu
Boden ging. Danach wurde er offenbar noch das eine oder andere Mal
getreten.
Die kurz darauf eintreffende Polizei verhörte viele Herumstehende
einzeln im
Gebüsch und ging laut Augenzeugenberichten nicht gerade zimperlich vor.
Offenbar sah die Exekutive jedoch keinen Grund den Verhafteten
festzuhalten.
Dies änderte sich jedoch bald. Am Abend wurde der 25jährige Linzer
festgenommen und nach 48 Stunden in U- Haft überstellt.
Am Mittwoch bzw. Donnerstag stellten sich die beiden anderen
Verdächtigen,
nach denen bereits gefahndet wurde, freiwillig der Polizei, beide wurde
eingesperrt, einer am nächsten Tag wieder auf freien Fuß gesetzt, der
andere
in U- Haft überstellt.
Identifiziert wurden die beiden anderen übrigens mit Hilfe von
nichtveröffentlichtem
Es kam zu mehreren Hausdurchsuchungen, von denen mindestens eine illegal
war.
Alle drei Beschuldigten haben eine gültige Meldeadresse und Arbeit.
Begleitet wurde die Fahndung nach den "Gewalttätern" von einer
beispiellosen Hetzkampagne in allen Medien. Ungenau Recherchen, falsche
Tatsachen, unhinterfragte Tatbeschreibungen zogen und ziehen sich durch
nahezu alle Berichte. Den Gipfel dieser journalistischen Fahrlässigkeit
stellte natürlich ein Krone- Artikel dar. Ein Redakteur besuchte am
Dienstag das vermeintliche Opfer im KH und stellte ihn als unschuldiges
Opfer
dar.
"Ritterlichkeit" wurde dem HTL- Schüler bescheinigt.
Grund genug den Hintergrund des 18jährigen etwas näher zu beleuchten.
Nicht einmal die Tatsache, dass er eine Gaspistole eingesteckt hatte,
verleitete auch nur eine(n) einzige(n) JournalistIn dazu etwas genauer
zu
recherchieren.
Bis vor einem Jahr war der Schüler noch in die Jugendklub- Szene
(Mitveranstalter des Open-Airs) in Ottensheim integriert. Freunde und
Bekannte von damals erzählten, dass er sich von diesen Kreisen entfernte
und in eine Burschenschaft (K.Ö.St.V. Frankonia Linz) eintrat, sich das
Haar
abschor und sich im Skinhead- Outfit schnell einen Namen als
ortsbekannter Neonazi machte. Eine Woche vor dem Festival schlug er auf
der Linzer Donaulände einen Raver zusammen. Etwas länger liegt ein
berichteter
Vorfall zurück, bei dem der Burschenschafter einem Schwarzafrikaner
einen
Aschenbecher an den Hinterkopf schoss. Bereits am Donnerstag (zwei Tage
nach der Entlassung aus dem KH) tauchte er in Begleitung einiger
Kameraden
aus der Neonazi- Szene wieder auf der Linzer Donaulände auf um "sich zu
rächen". Doch die als insgesamt gewalttätig abgestempelten Punks
wurden ihrem Medien- Image nicht gerecht und gingen auf die erneute
Provokation nicht ein. Der Vater des 18jährigen Rechtsradikalen soll
eine gehobene Stellung in der Voest innehaben und ist ebenfalls als
Rechtsaußen bekannt. Nicht wenige Menschen äußerten die Vermutung, dass
die sich veränderte Situationseinschätzung der Polizei etwas mit
Interventionen
seitens des Vaters zu tun haben könnte. Sicherlich trug wahrscheinlich
aber auch die undifferenzierte, unhinterfragte und diffamierende
Berichterstattung ihren Teil dazu bei, dass die Exekutive plötzlich
Handlungsbedarf sah.
Trotz zahlreicher Widersprüche, LeserInnenbriefe und Gegendarstellungen
sah sich kein(e) einzige(r)  JournalistIn veranlasst doch etwas genauer
zu
hinterfragen wie es zu diesem Vorfall kam oder wer der harmlose und
unschuldige Kavalier ist.
Alles in allem ist der journalistische Umgang mit den Ereignissen als
Kniefall vor der gesellschaftlichen Situation in unserem Land zu
bewerten, tagelang wurde eine gesellschaftliche Randgruppe pauschal
verurteilt,
diffamiert und verhetzt, wie man es eigentlich in dieser Qualität sonst
nur von der Krone kennt. Wer sich an dieser Art der Berichterstattung
orientiert braucht sich nicht zu wundern warum es gerade in Österreich
keine
einzige Tageszeitung von internationaler Bedeutung gibt und die
öffentliche
Debatte egal zu welchem Thema von einem niveaulosen und verhetzenden
Kleinformat beherrscht wird.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich einige JournalistInnen doch noch
einmal etwas genauer mit diesem Fall beschäftigen, für das persönliche
Schicksal der Betroffenen kann die bisherige sorglose und
undifferenzierte Art des Diskurses fatale Auswirkungen haben.
Für den unterentwickelten demokratiepolitischen Zustand der
österreichischen Gesellschaft, für das Fehlen einer liberalen und
kritischen
Öffentlichkeit, für die symptomatisch schwache  Medienlandschaft und
schließlich für das Desinteresse der Bevölkerung einen korrekten Umgang
mit Randgruppen und Minderheiten zu erreichen, ist der Umgang mit dem
"Fall
Ottensheim" ein nicht zu unterschätzender Hinweis.

Ein Autonomer Antifaschist aus Linz.

Rechtshilfe- Spendenkonto:
Aktion Zivilcourage, Kennwort "Fahnenstange"
Konto-Nr.: 49810-105-118 BLZ: 14000 (BAWAG Urfahr)

5. Plattform für Zivildiener
Von: zivinfo-ng@chello.at
[zurück]
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Sehr geehrte Vorgesetzte der Zivildiener!
Wir möchten Ihnen fünf Fragen stellen und bitten Sie höflichst um deren
Beantwortung:

1.)Werden Sie Spendengelder (bzw. Subventionen seitens des Landes und/oder
Gemeinde)verwenden, um sich einen sogenannten Sonderzivi um 10.500,- öS beim
BM für Inneres kaufen zu können, obwohl der Zivildiener nur 3.648,- öS (35%)
davon erhält und der wohlbegründete Verdacht besteht, daß dieses Geld zur
Budgetsanierung des Bundes verwendet werden soll?

2.) Haben Sie schon finanzielle und/oder materielle Angebote seitens
besorgter Eltern bekommen, damit deren Sohn endlich seinen Zivildienst bei
Ihnen ableisten kann?

3.) Wurde in Ihrer Einrichtung/Einsatzstelle mit mehr als zwei Zivildiener
eine Vertrauensmännerwahl abgehalten (§ 37 ZDG)?

4.) Wie werden die Zivildiener in Ihrer Einrichtung/Einsatzstelle konkret
verpflegt?

5.a.) Sind Sie eigentlich mit der sogenannten Prioritätenliste einverstanden
und wissen sie schon wieviel Sie ab 01.01.2001 für einen (normalen)
Zivildiener zahlen werden?
5.b.) Was halten Sie von unserem Vorschlag, daß jeder Zivildiener den ZDEs
gleich viel kosten sollte, wie zB in Norwegen üblich?

.) Zusatzfrage an das Rote Kreuz - Österreich:
Sie haben in einer Presseaussendung angekündigt, daß sie "großzügigerweise"
ALLEN österreichsichen Zivildienern beim Roten Kreuz 400,- öS im Monat
überweisen werden (400,- öS = ca. 1 zusätzliche Wurstsemmel pro Tag). Warum
haben zB (einige) Zivildiener beim Roten Kreuz in Tirol und in Linz bisher
nichts von diesem Geld gesehen?

mit zivilen Grüßen

Patrick Awart
ZiviSPRECHER

Christopher Temt
Plattform für Zivildiener

P.S.: Neues Service: SMS-Nachrichten: http://www.zivildienst.at/sms.html

++++++ KURIER, Chronik, Seite 13, 12.07.00 +++++++++++
Titel: Amnesty International prüft jetzt das Zivildiener-Gesetz

Text: Organisation kritisiert "inakzeptables Leihmodell" / Anmeldefrist bis
17. Juli verlängert Michael Berger
Die vom Innenministerium als "Notprogramm" präsentierte Möglichkeit,
Zivildiener für 10.500 Schilling (875 Euro) pro Monat zu "mieten", wird von
der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) als "inakzeptables
Leihmodell" abgelehnt. Wie berichtet warten noch immer 17.000 junge
Österreicher - zum Teil bereits über Jahre - auf die Ableistung ihres
Zivildienstes. Besagtes Leihmodell sollte das Heer der "Möchtegern-Zivis"
abbauen, betonte Innenminister Ernst Strasser. Obwohl es laut Ministerbüro
bereits Interessenten gibt, blieb das Echo hinter den Erwartungen zurück.
Der Zugriff auf die angebotenen Zivildiener wandelt sich immer deutlicher
zur Polit-Entscheidung. Die Frist, Zivildiener anzufordern, wurde jedenfalls
bis 17. Juli verlängert. Amnesty Generalsekretär Heinz Patzelt spricht von
einem "unmoralischen Angebot": "Für Organisationen kostet ein Zivi 10.500 S.
Sein Monatseinkommen beträgt 3648 Schilling." Wo bleibt die Differenz? Es
kann nicht angehen, dass Spendengelder von privaten Hilfsorganisationen für
die Budgetsanierung herangezogen werden." "Dem ist auch nicht so", kontert
man im Ministerbüro. 1999 hatten rund 400 ("ältere, mit Familie")
Zivildiener Anspruch auf Familienunterhalt (durchschnittlich 5300 S / 441
Euro) und 1400 Zivis Anspruch auf Wohnkostenbeihilfe (3200 S / 266,6 Euro).
Inklusive der Sozialversicherung kostet dem Ministerium ein "teurer Zivi"
mehr als 15.000 Schilling pro Monat. Die leidige Zivildiener-Problematik
treibt mitunter skurrile Blüten: Amnesty-Chef Patzelt bestätigt, dass
besorgte Eltern bereits angeboten hätten, die 10.500 Schilling "Mietkosten"
für ihre Söhne zu bezahlen, nur damit der Filius endlich zum Zivildienst
darf. Patzelt: "Der Status Quo entspricht nicht den gesetzlich verankerten
Kriterien für einen fairen Wehrdienstersatz. Jahrelange Wartezeiten
verhindern eine seriöse Lebensplanung von 17.000 Österreichern." Die
Amnesty-Zentrale in London forderte unterdessen Informationen zum
österreichischen Zivildienst-Gesetz an. Es wird mit anderen Ländern
verglichen, weiß Patzelt: "Amnesty appelliert an die Verantwortlichen, das
System noch einmal zu überdenken."

++++++++++++++++++++++++++++++++++++
ZIVILDIENER-PLATTFORM - PRESSEAUSSENDUNG

Zivildienerplattform begrüßt Entscheidung von amnesty Österreich
Oberösterreichische Landesregierung agiert nach russischem Vorbild

Wien, 11/07/2000 - Patrick Awart, Bundessprecher der Zivildiener, begrüßt
den Entschluss von amnesty international Österreich, keine Zivildiener
"anzukaufen", wenn diese damit selbst zu Sozialfällen werden. Die
oberösterreichische Landesregierung folgt offensichtlich dem Beispiel
Russlands, wo es
ebenfalls üblich ist, dass Eltern für die Verpflegung ihrer Kinder sorgen
müssen, wenn diese vom Staat zum Zwangsdienst eingezogen werden.

"Nachdem schon die Caritas und die Stadt Wien ihre Ablehnung bekundet
haben, ist es erfreulich, dass sich immer mehr Einrichtungen bewusst werden,
dass sie hier ihren Zivildienern nichts Gutes tun." erklärt Awart, "Ganz im
Gegenteil: Alle jene Einrichtungen, welche sich entschließen, bei diesem
Sonderangebot billige Arbeistsklaven zu kaufen, tragen nur dazu bei, dass
Budgetlöcher gestopft werden."

Awart vermisst nach wie vor das flächendeckende Verpflegungsprogramm und
Ansätze des BMI, die prekäre Situation der Zivildiener zu entschärfen. "Wenn
sogar schon die Stadt Wien Sozialhilfe zahlt, um das kopflose Kürzen der
Bundesregierung und des BMI abzufedern, sollte man sich auch auf Bundesebene
bewusst werden, dass Zivildiener von Lippenbekenntnissen  nicht satt werden"
meint der Zivildienstvertreter.

Während in Wien Zivildienstleistende Anspruch auf Sozialhilfe erhalten,
wodurch jetzt auch amtlich bestätigt wird, dass es Innenminister Strasser
gelungen ist, Österreichs Zivildiener zu Sozialfällen zu machen, anstatt
dass
Zivildiener dazu beitragen sozial Bedürftigen zu helfen, beschreitet man in
Oberösterreich einen anderen Weg:

In OÖ geht man davon aus, dass für die Dauer des Zivildienstes eine
Unterhaltspflicht der Eltern besteht. Es gibt allerdings keinen Anspruch auf
Familienbeihilfe. Begründet wird dies dadurch, dass ein Zivildiener aufgrund
der
geringen Pauschalvergütung von 3.648 Schilling alleine keinen Haushalt
führen kann und der, daher im gemeinsamen Haushalt lebende Zivildiener auch
keinen selbständigen Anspruch auf Sozialhilfe haben kann.
"Die oberösterreichische Landesregierung folgt offensichtlich dem Beispiel
Russlands, wo es ebenfalls üblich ist, dass Eltern für die Verpflegung
ihrer Kinder sorgen müssen, wenn diese vom Staat zum Zwangsdienst eingezogen
werden" meint Awart.


Nähere Informationen:
Bundessprecher Patrick Awart 0676/7768005
Christopher Temt  0664/1253531

Web: www.zivildienst.at

####################################################
Christopher Temt
NG@
Plattform für Zivildiener
Postfach 438, 1171 Wien
Handy: 0664 / 12 53 53 1
Fax: 01 / 968 70 38
zivinfo-ng@chello.at


6. ASt-Veranstaltung mit tschechischen Linken
Von: Michael Pröbsting <m.proebsting@netway.at
[zurück]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

In der kommenden Woche besuchen zwei GenossInnen der tschechischen
Schwesterorganisation des ArbeiterInnenstandpunkt - SOP - Wien. Wie hr
wahrscheinlich wißt, stellt die internationale Mobilisierung gegen den
IWF-Kongreß in Prag im September einen Schwerpunkt für uns dar.
Naturgemäß fällt dabei die Hauptlast der Arbeit vor Ort unserer
tschechischen Schwesterorganisation zu. Seit Monaten sind sie daher -
gemeinsam mit Mitglieder der Jugendorganisation der Kommunistischen
Partei (KSCM) sowie anderen Linken - in intensive Aktivitäten
involviert.

Wir nützen die Gelegenheit ihres Besuchs, um mit ihnen gemeinsam am
kommenden Mittwoch, 19.7. eine Veranstaltung zu machen. Die GenossInnen
werden dabei sowohl über die Anti-IWF-Kampagne berichten als auch die
allgemeine politische Lage in der tschechischen Republik, die
Diskussionen innerhalb der KSCM, die Gewerkschaften usw. zu berichten.
Nach einem Einleitungsreferat gibt es dann ausführliche Gelegenheit für
Fragen und Diskussionsbeiträge.

Termin: Mittwoch, 19.7., 19.00
Ort: Amerlinghaus, Stiftg. 8, 1070 Wien (Nähe U2 Volkstheater)

Mit sozialistischen Grüßen,
Michael Pröbsting (ArbeiterInnenstandpunkt)


7.Auch "Die Presse" startet eine Online-Umfrage zu Schuessels
100-millionen-schilling Verpulverungsaktion
Von: Martin Mair <m.mair@coco.co.at
[zurück]
 
(genannt "Volksabstimmung zur Aufhebung der EU-Sanktionen")
unter http://www.diepresse.at/

Wer mal kurz Zeit hat, kann dort auch mitmachen (und wer wissen will, was die
Regierung und ihr widererstandenes buergliches Lager denkt, schaut inder
Presse nach, dank online-AUsgabe (fast) gratis.

Fuer ein bravbuergerliches Blatt ist das Zwischenergebnis nicht uninteressant:
48 Prozent wollen hingehen
48 Prozent nicht
2 % unentschieden
(359 Stimmen am 13.7. um 14:40, Start: 13.7.2000, Ende: 31.7.2000)

Das unsaegliche News macht gleich die Abstimmung online (jene, die nicht
abstimmen wolle, werden gar nicht gefragt) und dort lautet der Zwischenstand:
48 % JA und satte 52 % NEIN zur nona-Umfrage (zur
Reppraesentativitaet derartiger
Online-Spielereien brauch ich wohl nichts mehr anmerken ;-))


8.EXKLUSIV VON DNE-SERVICES
Von: Günter Felbermayer
[zurück]
Wie DNE-Services soeben exklusiv erfahren hat, nahm heute nachmittag Hilmar Kabas Stellung zu seinem legendären Hump-Sager. Nach seiner
Darstellung bezog sich das ganze darauf, dass er ein riesengrosser Fan der
KELLY-FAMILY ist und deren Album OVER THE HUMP abgöttisch liebt.
Die bösen linken Medien hätten seine Schwärmerein über die Kelly-Family linkslinks verfälscht und ihm unterstellt, er hätte über die KLESTIL-FAMILY
gesprochen. Er findet jedenfalls nichts dabei, ab und zu "over the hump" zu hauen...
Exklusiv steht DNE-Services Bildmaterial von Hilmar Kabas zur Verfügung, das einer unserer Fotographen unter Einsatz seines Lebens geschossen
hat. Wir entschuldigen uns für die schlechte Qualität, aber Kabas wollte sein Fan-Dasein für die Kellys vor den Medien geheimhalten. Machen sie sich
selbst ein Bild!
----dne-services----
Anmerkung: Ich kann euch das Bild auch gern übermitteln, ihr habt nur geschrieben, dass ihr keine Attachements wollte, also bitte um Rückmeldung, ob ihr das Foto wollt.
Danke
günter
A.d.R.: Lieber Günter bitte nächste mal auch deine mailadresse hinzufügen. Wie sollen die Lesser den deine Fothos sehen können?


9. Animal Liberation Front
Von: David Barbarash, naalfpo@tao.ca
[zurück]

Twenty Windows Smashed At Macy's, Garden City NY
Date: 10-JUL-2000
Author: Source: Frontline Information Service
Forwarded by: Amy, Pistols182@aol.com
Style: Press Release

Early Sunday morning July 09, 2000, Animal Liberation Front activists
descended on Macy's in Garden City, LI and smashed twenty large plate glass
windows. Anti-fur slogans were also spray-painted on the side of the
building.

Following the action the ALF called the voice mail of the Long Island
chapter of Animal Defense League (ADL) and claimed responsibility for the
attack, with a message which said, "Our intent was not to hurt anyone.  The
ALF has declared an open ended war on all abusers. We will not
let up until all life is free. Abusers beware!"

The ALF earlier this year warned Long Island furriers of their intent to
escalate their campaign of economic sabotage. On January 20, 2000, the ALF
launched multiple attacks against seven local furriers by smashing windows,
gluing locks, spray-painting slogans, and other non-violent acts. At that
time they claimed, also through a Communique sent to Long Island ADL, that
the Jan. 20 actions were "part of an open ended attack on all aspects of
the animal abuse industry, and we will not stop until all life is free from
exploitation and abuse!"

This action is similar to one carried out by the ALF on Feb. 27, 2000,
when, in a daring action they smashed 29 large plate glass windows at
Macy's in San Francisco. Total damage exceeded $100,000.

"It's clear that the Animal Liberation Front is increasing the pressure on
Macy's to cease its marketing and selling of fur coats and fur trim items,"
comments David Barbarash, North American ALF spokesperson. "The message to
Macy's is very straightforward, and if Macy's does not listen to the ALF,
and all compassionate people who oppose the barbaric fur trade, they will
indeed continue to suffer further losses through non-violent direct action
(economic sabotage)."

This is the DAMN-all News Email list
http://damn.tao.ca

10. IRS Closes Doors, Avoids Confrontation with War Tax Resisters
Von: War Resisters League, wrl@igc.org
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Date: 10-JUL-2000
Author: Staff Writer
Source:  (http://www.nonviolence.org/wrl)
Style: Action Report

Seven war tax resisters attempted to enter Washington's IRS headquarters
around noon today to invite prosecution for failure to comply with tax
regulations, only to find the doors of the taxing institution closed to the
public.

The closed doors were not a complete surprise to the resisters, who had
predicted that the IRS would duck the issue to avoid publicizing the fact
that there are people in the United States who regularly flout the tax laws
with impunity. "We attempted to turn ourselves in," said longtime
resister Robert Randall of Georgia, "but the IRS doesn't want to deal with
us." The six other resisters were Carol Moore of Washington, Dan Lundquist
and Judith Felker of Minnesota, Clare Hanrahan and Steve Megan of North
Carolina and Bill O'Connell of Alabama.

When they were unable to find an IRS official to surrender to, the
protesters gave a helpful officer of the Federal Protective Services
documents they had prepared as part of their challenge to the tax agency.
Officer Bill Kunkle promised to deliver the documents to an IRS official as
soon
as he could find one.

A form of conscientious objection, war-tax resistance--holding back all or
part of federal taxes in order to prevent their use for war--has a long and
honorable history in the United States, dating back to the colonial era and
including such famous resisters as Henry David Thoreau. The IRS has not
prosecuted a resister for decades.

The surrender was part of a day-long protest against militarism in the
federal budget priorities held by the War Resisters League (WRL) and the
National War Tax Resistance Coordinating Committee (NWTRCC). The day-long
protest began at 9:00 a.m. at the base of the Washington Monument, where
demonstrators held a penny poll in which about 200 passersby "voted" on
federal budget
priorities they would like to see.

This is the DAMN-all News Email list
http://damn.tao.ca



11.against borders
Von: Für Eine Welt Ohne Rassismus <fewor@no-racism.net
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zum 3. antirassistisches Grenzcamp vom 29. Juli bis 6. August 2000 in Forst
/ Brandenburg  gibt es ab sofort ein Webjournal, das ihr unter derURL
http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/camp00/
abrufen könnt. Dieses wird vor allem während der Zeit des Camps regelmä0ßig
aktuallisiert werden, sodass alle, die nicht dort sind online teilhaben
können. Vielleicht last ihr euch ja von einem der
überdrüberGrenzspaziergänge oder anderen Überschreitung inspirieren.
Ein Hinweis noch: vom 13.7.-19.7. findet ein Grenzcamp in Polen, im
Dreiländereck zur Slowakischen Republik und der Ukraine statt. Nähere Infos
zum "Campen gegen Grenzen" gibts auf www.no-racism.net


12. Naziüberfall in Delitsch (BRD)
Von: Für Eine Welt Ohne Rassismus <fewor@no-racism.net
gefunden auf: http://www.nadir.org/nadir/aktuell/2000/07/10/854.html
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In der Nacht vom 8.7. zum 9.7. 2000 gegen 4.00 Uhr wurde in Delitsch
(Sachsen -Anhalt) eine junge Frau die in dieser von Faschisten dominierten
Stadt antifaschistisch aktiv ist, in der elterlichen Wohnung von 10
bewaffneten Nazis überfallen. Die Nazis brachen gewaltsam in die Wohnung
ein. Die Frau und ihre anwesenden Eltern wurden mit dem Tod bedroht wenn sie
bei der Polizei Anzeige erstatten würden. Zielgerichtet zwangen sie die Frau
zur Herausgabe Ihres Mobiltelefons, Adressen und Informationen über ihr
bekannte AntifaschistInnen. Sie erbeuteten allerdings nur das Mobiltelefon
mit den darauf abgespeicherten Nummern. Es wurde Anzeige gegen die teils
bekannten Nazis erstattet.

Es fand am Montag den 09.07.00 eine antifaschistische Demonstration in
Delitzsch gegen den wachsenden Naziterror und dessen letztendlichen
Akzeptanz in Politik und Bevölkerung statt.

Erst vor kurzem genehmigte die Stadt Delitsch den Bau eines Jugendclubs der
offensichtlich nur für Nazis gedacht ist. In Zeiten in denen alles was mit
Jugendarbeit zu tun hat, ums überleben kämpfen muß, dort wo Toleranz und
Menschenwürde vermittelt werden könnte, dort zieht der Rotstift seine
unaufhaltsame Bahn.

Genau dort werden unter den schon lange gescheiterten Konzept "akzeptierende
Jugendarbeit", Nazifaschisten mit einem "Eisatzzentrum" belohnt. Die
Begründung für die Finanzierung des neuen "Naziclubs" kam, wen erstaunt es,
von der CDU-Delitsch wie folgt. " ...das sind Jugendliche mit denen sich die
anderen nicht verstehen. Um die müsse man sich doch auch kümmern.... "
Dieser Antrag wurde mit knapper Mehrheit erzielt.

14 Stadtverordnete stimmten dafür. Genau 14 Stimmen hat in Delitsch die CDU.
Die Platzierung solcher Naziclubs hat schon in anderen Städten nur dazu
geführt, das alternatives Leben unterdückt wird, Menschen die nicht genug
"Deutsch" sind vertrieben und ermordet wurden.  Faschisten lassen sich nicht
von einem Sozialarbeiter der ihr Tun und Handeln auch noch akzeptiert, sagen
was sie zu tun haben.

Faschismus gebiert nur Gewalt, Tod und Unterdrückung. Ihn und dessen
Unterstützung können wir nicht dulden. Und wir werden es nicht. Die letzten
Wochen sind ein trauriger Beleg für die Duldung der Faschisten und auch
unsere Passivität. Die Nazis haben Falco in Eberswalde ermordet, ein
farbiger Dessauer wurde von Ihnen lauthals zu Tode geprügelt und letztes
Wochenende trieb die Polizei in Rathenow nach einem Angriff der Faschisten
einen Antifaschisten in die Arme der Nazis. Er hat schwerverletzt überlebt.
Das kann und darf nicht mehr so weitergehen. Das bitten und betteln in
Richtung "demokratische Mitte" hat  uns nur stärkere Repression des Staates
und Tote und Verlezte gebracht. Bei dem Zurückdrängen und Bekämpfen des
Faschismus sind wir nicht wesentlich
erfolgreicher geworden. Wir müssen andere begleitende Srategien finden und
sie praktizieren um diesen Anspruch gerecht zu werden. Wir haben schon lange
die Schnauze voll, das Faschisten die Menschen die Ihnen nicht passen, oder
die, die sich Ihnen nicht unterordnen wollen ermorden.

Werdet aktiv. Tod dem Faschismus.


13.Nigerianischer Oppositioneller akut von Abschiebung bedroht
Von: mail@humanrights.de
[zurück]
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Alabi Adebayo, führendes Mitglied des "The Voice Africa Forum" und der
"Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen" soll nach Nigeria
abgeschoben werden!

Seit seiner Studienzeit in den frühen 80-er Jahren ist Alabi Adebayo ein
engagierter Aktivist für Demokratie und Menschenrechte. Während der Proteste
der nigerianischen Menschenrechtsbewegung im Frühjahr 1998, an denen er sich
als Mitglied der "Campaign for Democracy" beteiligte, wurde er inhaftiert
und gefoltert. Im Mai 1998 gelang ihm die Flucht nach Deutschland. Noch
heute leidet er an den physischen und psychischen Folgen der Folter, die er
in Nigeria in Haft erleiden musste.

Auch hier engagiert sich Adebayo Alabi als einer der Koordinatoren der
Menschenrechtsorganisation "The Voice Africa Forum" und der "Karawane für
die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen". Außerdem ist er Sprecher des
"Oodua Peoples Congress (OPC)", der sich für die Interessen und Rechte des
Volksstammes der Yoruba einsetzt. Alle Beweise, die Herr Alabi im Laufe
seines Asylverfahrens beschafft hat, reichten bis dato nicht aus, um eine
positive Entscheidung herbeizuführen. Ihm wird pauschal Unglaubwürdigkeit
unterstellt. Die scheinbare Demokratie in Nigeria wird dazu benutzt,
politische Verfolgung lediglich als Einzelfälle hinzustellen, um
wirtschaftliche Investitionen nicht zu gefährden:


"Die internationale Gemeinschaft möchten glauben machen, dass mit der
Rückkehr Nigerias zur demokratischen Regeln die unendliche Krise des Landes
gelöst sein wird, doch dieser Glaube ist weit entfernt von jeglicher
Realität. Die zahlreichen Konfrontationen zwischen Exekutive und
Legislative, der unaufhörliche Missbrauch durch Präsident Gen. Olusegun
Obasanjo , ethnisch religiöser Gewalt, die den Tod hunderter Menschen zur
Folge hatte, die Morde, Vergewaltigungen und Besetzungen von Städten und
Dörfern durch die Armee, die wachsende Unruhe der Jugendlichen, die
wahrnehmbare Kommerzialisierung gesetzgebender Praktiken und die
unkontrollierten Äußerungen einiger Älterer und Anführer der Gesellschaft
drohen, die Hoffnung auf Demokratie zu schwächen.

Das Aufkommen militanter Aktionen bei verschiedenen ethnischen
Organisationen solchen wie dem Odua Peoples Congress (OPC), der Movement for
the Survival ofOgono People (MOSOP), der Movement for the Actualisation of
the Sovereign State of Biafra , Sovereign Movement of Nigeria , Egbesu ,
Meimbus,Arewa Peoples Congress ( APC ), der lautstarke Protest der Menschen
des Middle-Belt für Autonomie aus dem nördlichen Zwangsgriff , das Debakel
der Sharia, das bisher über eintausend Tote gefordert hat, die Leiden,
Tränen und Blut hinterlassen haben; der Krieg zwischen den Ijaw, den Urhobo
und den Itsekiri, der in sinnlosen Morden und Zerstörung von Besitz und
sozialer Infrastruktur mündete, das Ife-Modakeke-Finanzchaos, das sich allen
friedensschaffenden Initiativen zu widersetzen scheint; andere Agitationen,
die sich in dem Ruf nach einer souveränen nationalen Konferenz, nach einer
Nationalitäten-Konferenz oder nach einem konföderativem Regierungssystem
etc. ausdrücken, sind alle bekannte Anzeichen für die schwachen
demokratischen Strukturen und brisante Sicherheitssituation - bei einigen
Gelegenheiten hat der Präsident in problematischen Regionen den
Ausnahmezustand verhängt.

Die nicht endende Unterdrückung der Menschen durch die Auferlegung
stringenter ökonomischer Massnahmen, mit astronomischen Preisanstiegen bei
Erdölprodukten, Elektrizitäts- und Wasserrechnungen durch eine unvernünftige
Regierung verschlimmert eine schon angespannte Sicherheitssituation um
vieles. Die vielfachen Probleme von Identität und Stabilität können kein
Indikator für eine stabile Situation sein.Dies ist auch den westlichen
Regierungen durchaus klar, doch sie ignorieren die Realität. Umgedreht, wenn
sie die Realität anerkennen würden und positive Beiträge zur Lösungssuche
leisten würden, wäre es wohltuend, für alle Betroffenen."(Adebayo Alabi)


Auch aufgrund seiner exilpolitischen Tätigkeiten in Deutschland, ist Adebayo
Alabi bei seiner Rückkehr nach Nigeria zusätzlich gefährdet. Trotzdem wurde
kürzlich sein Asylfolgeantrag vom Bundesamt für die Anerkennung
ausländischer Flüchtlinge, abgelehnt. Nun entscheidet das Verwaltungsgericht
Magdeburg über sein weiteres Schicksal.


Protestieren Sie gegen die geplante Abschiebung des nigerianischen
Exil-Oppositionellen Adebayo Alabi, und fordern Sie das Verwaltungsgericht
auf, die politische Verfolgung Alabis durch die nigerianischen Behörden
anzuerkennen.

Bitte schreiben sie höflich formulierte Faxe oder Briefe an folgende
Stellen:


Verwaltungsgericht Magdeburg

zu Händen Richter Wagner
Fax: 0391-6067032


Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt,

Halbehrstädter Straße 2, 39112 Magdeburg,

Tel.: 0391/ 567 55 16, Fax: 0391/ 567 55 20


Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge,

Außenstelle Halberstadt,

Friedrich-List-Str. 3,

38820 Halberstadt,

Tel.: 03941/ 676-0, Fax: 03941/ 676 199;


Ausländerbehörde Hohenmölsen,
Landkreis Weißenfels,
tel.: 03444/143458; fax:03444/143480


Bitte schicken Sie auch eine Kopie Ihres Schreibens an unten stehende
Adresse:


Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen
c/o Internationaler Menschenrechtsverein Bremen e.V.,
Wachmannstr. 81,
28207 Bremen,

Tel : 0421-5577093, Fax: 0421-5577094, e-mail:mail@humanrights.de



14.Grundrecht auf Schutz von Ehe und Familie
Von: mail@humanrights.de
[zurück]
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Wiedereinreise des Nigerianers John Paul
am 28. 6. 00 wurde der Nigerianer John Paul abgeschoben, obwohl er mit der
Deutschen Tamara Paul verheiratet ist. Bis Mitte 1998 lebte er als
Asylbewerber im Flüchtlingsheim in der Bollwitzstraße in Saalfeld. Mehrfach
wurde er in Saalfeld von Rechten zusammengeschlagen. Das verlobte Paar,
Tamara Steudner und John Paul, heiratete Anfang 1999 in Frankreich.

John Paul wollte nach seiner illegalisierten Wiedereinreise nach Deutschland
ein Visum zum Zwecke der Familienzusammenführung beantragen. Deshalb kehrte
er Anfang 2000 nach Thüringen zurück. Auf der Ausländerbehörde in Arnstadt,
dem Wohnort von Frau Paul, wurde jedoch behauptet, aus der Eheschließung
ergebe sich kein Bleiberecht für John Paul - der grundgesetzlich
festgeschriebene Schutz von Ehe und Familie sollte für das binationale Paar
nicht gelten, weil gegen Herrn Paul vor seiner Eheschließung eine
Ausweisungsverfügung erlassen wurde. Wenige Tage nach dem Besuch bei der
Ausländerbehörde wurde John Paul im Haus seiner Frau verhaftet, er
verbrachte drei Monate in der Abschiebehaft der Justizvollzugsanstalt
Untermaßfeld, bis er am 28.6.2000  nach Nigeria abgeschoben wurde. Bis heute
hat noch keine offizielle Stelle Thüringens es für nötig befunden, Johns
Ehefrau zu benachrichtigen.

Zur allergrößten Beunruhigung von Frau Paul gibt es bis dato (8.7.2000) noch
kein Lebenszeichen von Ihrem Mann seit seiner Abschiebung! John Paul wird in
Nigeria per Haftbefehl gesucht, deshalb war er auch nach Deutschland
geflohen. Die Regierung beschuldigt ihn, 1996 bei Unruhen in der Stadt
Kaduna zwischen Moslems und Christen
einer der Rädelsführer der Christen gewesen zu sein.

 Das Grundrecht auf Schutz von Ehe und Familie gilt für alle Menschen!

Bitte fordern Sie, Herrn Köckert, den Innenminister von Thüringen und Herrn
Fischer von der Ausländerbehörde Saalfeld- Rudolstadt auf, sich umgehend für
eine Rückkehr von John Paul nach Deutschland einzusetzen! Verkürzen Sie die
Wiedereinreisesperre und die mit der Abschiebung entstandenen zu
erstattenden Kosten auf ein Minimum!

Setzen Sie sich bei der deutschen Vertretung in Nigeria dafür ein, Herrn
Paul zu finden und ggf. freizulassen!

Innenminister von Thüringen
Christian Köckert
Steigerstr. 24
99096 Erfurt
Fax: 0361-3793111

Ausländerbehörde Saalfeld-Rudolstadt
Herr Fischer
Fax: 03671-823375

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Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen Bremer
Koordinierungsbüro:
Internationaler Menschenrechtsverein Bremen e.V
Wachmannstr. 81
28207 Bremen Tel.: (0421) 5577093
Fax: (0421) 5577094
mail@humanrights.de
http://www.humanrights.de/


15.mayday mayday
Von: Für Eine Welt Ohne Rassismus <fewor@no-racism.net
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von mayday mayday erhalten:

Hallo!

Wir laden euch für Freitag, dem 14 Juli, zu einer weiteren Aufführung
unseres bewährten "Straßenbahntheaters" ein.
Es werden Texte vorgetragen, FPÖ-Wahlkampfslogans in Zusammenhang mit den
jüngsten Entwicklungen (z.B: "Keine Gnade für Drogendealer" / Ermordung von
einem Cannabishändler in Wien) gestellt usw..
Treffpunkt zur Aktion: Freitag 18.00 Uhr, Weikard Uhr, Hauptplatz Graz
Es sind auch Leute herzlich willkommen die "nur" zuschauen wollen!

Weiters entsteht in den nächsten Tagen ein "Stadtführer" sowie Postkarten
für TouristInnen in Graz.
Ganz im Stil herkömmlicher Stadtführer sollen die Touris zu den Orten
"nationalsozialistischer Vergangenheit sowie der rechtsextremen Zukunft"
(bzw. Gegenwart) gelotst werden. Der Rundgang durch Graz führt z.B. zum
Leopald Stocker- und Aula Verlag, zu Burschenschaftsbuden, zum Paulustor
(Schubhaft, politische Polizei), zum Platz der Menschenrechte im Stadtpark
(Selbstmord eines von Abschiebung bedrohten Somali 1998), zur F-Zentrale am
Griesplatz, zur Synagoge usw..
Der "Stadtführer" soll in 4 Sprachen erscheinen und mit den Aufforderungen
schließen, dass die Touris in Zukunft Österreich als Urlaubsland boykotieren
sollen, solange diese rechts-rechtsextrem Regierung an der Macht ist und sie
in ihrem Land zur Aufklärung über das "(Un)Wesen" der FPÖ bzw. dieser
Regierung beitragen sollen.
Wer bei der Gestaltung der "Stadtführers" mitmachen will oder dann bei
seiner Verteilung helfen will, soll sich bitte melden oder zu einem unserer
Treffen kommen!!

Kraft und Freiheit!


16Nachzulesen in den Vorarlberger Nachrichten vom 12.Mai 1997
Von: panholzer martin <martin.panholzer@magnet.at
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Jörg Haider über Lehrer, innere Abwehrbereitschaft und Mobilisierbarkeit der
Jugend:
"Es sei eine Frage der Moral, sein Land verteidigen zu wollen, die "linke
Schlagseite" in den Schulen verhindere jedoch "die innere
Abwehrbereitschaft". Aber,so Haider,: "Die jungen Leute sind mobilisierbar,
man muß nur Erlebniswerte schaffen". Die Fitneßwelle und der Trend zu
Extremsportarten begünstige solche Bestrebungen".

(ie hieß es seinerzeit, als die Jugend noch mobilisierbar war: zäh wie
Leder, hart wie Kruppstahl , flink wie die Windhunde -  übrigens verlangt
Haider im angesprochenen Artikel eine Steigerung der Heresausgaben um 30 bis
35 Milliarden ATS.)



17."Die Juden treiben's noch so weit..."
Von: hans.rauscher@derstandard.at
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Hans Rauscher 

 Sie trauen sich wieder. Es kommt wieder aus ihnen heraus, was immer drinnen war, aber jetzt trauen sie sich halt wieder mehr. Johann Asamer, der Bürgermeister des oberösterreichischen Ohlsdorf (Heimstatt von Thomas Bernhard, der ihn und seinesgleichen gekannt und beschrieben hat), sagt im neuen profil zu den Zahlungen an Zwangsarbeiter: "Die Juden treiben's noch so weit, bis sie wieder eine auf den Deckel kriegen." Sechs Millionen erschossen, vergast, zu Tode geschunden: Eine auf den Deckel kriegen. Ein Schottergrubenbesitzer und ÖVP-Bürgermeister. 

  Der Mann ist aber wenigstens unverhohlen. Richtig zum Speiben sind aber die im Ton der frommen Denkungsart vorgetragen Anfragen, wie sie derzeit auf den Leserbrief-Seiten der Krone massenweise aufscheinen. Zahlreiche Einsender wollen ganz sachlich wissen, wie viel die anständigen und fleißigen Österreicher schon für die "Opfer des Nationalsozialismus" haben blechen müssen. 

  Staberl, trotz seiner mittlerweile 80 Jahre nicht faul, druckt denn auch einen Brief des ehemaligen österreichischen Botschafters Österreichs in Israel, Herbert Kroll, aus dem Jahre 1994 nach, in dem dieser behauptet, Österreich habe bis dahin rund 200 bis 300 Milliarden (!) Schilling an "abstammungsmäßig Verfolgte in der ganzen Welt" überwiesen und zahle weiterhin laufend jährliche Beträge in Milliardenhöhe.

  Na bitte! Was wollen die Juden noch? Die sollen's lieber nicht zu weit treiben, sonst kriegen sie noch eine auf den Deckel!

  Staberl konnte sich damals auf eine entsprechende Berechnung des österreichischen Außenministeriums (unter Alois Mock) stützen, was ja der wahre Skandal ist. Inzwischen könnte er es aber besser wissen (rein theoretisch), denn die bekannte Historikerin Brigitte Bailer-Galanda hat die Berechnung, die aus dem Mock-Außenministerium damals an Staberl geleakt wurde, entsprechend als die Frechheit dargestellt, die sie ist: Kröll behauptet, dass 1993 an 5004 Personen in Israel 1,6 Milliarden überwiesen worden seien. Der Statistik des Hauptverbandes der Sozialversicherungen ist jedoch zu entnehmen, dass an 4961 Personen etwas mehr als 401 Millionen ausbezahlt wurden. Wie Botschafter Kröll zu der Summe kommt, die in Israel lebenden Altösterreicher hätten durchschnittlich 23.000 Schilling monatlich bezogen, ist unerfindlich. "200 bis 300 Milliarden Schilling" sind überhaupt absurd. 

  Einige Jahre später gab es das Außenministerium (jetzt unter Wolfgang Schüssel) etwas billiger und behauptete in einer Aussendung, von 1954 bis 1994 seien 120 Milliarden Schilling zusammengekommen. Auch diese Zahl ist nach den begründeten Ausführungen von Brigitte Bailer-Galanda weit überhöht. Vor allem aber handelt es sich nicht um "Wiedergutmachungs- und Entschädigungsleistungen" für Misshandlung, Vertreibung, Beraubung, Todesdrohung, Zerstörung von Lebenschancen, persönlichem Glück, seelischen und körperlichen Schäden - sondern schlicht um Pensionszahlungen, für die es zum Teil erworbene Versicherungszeiten gab.

  Die "Leistung" der Republik Österreich lag darin, dass sie diese Pensionen auch an vertriebene ehemalige Österreicher auszahlte, die inzwischen Bürger eines anderen Staates waren.

  Die sich dumm stellenden Frager in der Staberl-Leserbriefspalte: "Hat die Bevölkerung ein Recht zu erfahren, was und wie viel österreichischerseits in den Topf ,Entschädigung für Opfer des Nationalsozialismus' geflossen ist?" sollten damit zur Genüge, aber wohl nicht zu ihrer Befriedigung beantwortet sein.


18.Für verhinderte Jesolo-UrlauberInnen!
Von: botschaftbesorgterbuergerInnen@blackbox.net
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Der Tourismusstadtrat von Jesolo ist sicherlich interessiert daran, zu erfahren, warum du heuer für deinen Urlaub (samt Großfamilie) eine Gemeinde bevorzugst, in der Jörg Haider nicht Ehrenbürger ist: francesco.calzavara@jesolo.it
Selbiges gilt für den Bürgermeister: renato.martin@jesolo.it
 

 
19. Warum kauft die Stadt Delitzsch einen Club für Neonazis?
Von: angelo.lucifero@hbv-th.de
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junge Welt Interview

11.07.2000
junge Welt sprach mit Christoph Witwer

* Christoph Witwer ist Mitarbeiter des sächsischen PDS-Landtagsabgeordneten Falk Neubert

F: In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag hat es in Delitzsch einen Neonaziüberfall gegeben. Was ist passiert?

Zwei junge Frauen aus der alternativen Szene sind nachts nach Hause gegangen und waren in ihrer Wohnung. Kurze Zeit später sind zehn Neonazis über den Balkon in die Wohnung eingedrungen. Sie haben der einen Frau eine Pistole an den Kopf gehalten und die Herausgabe von Telefonnummern gefordert. Die Neonazis haben dann ihr Handy und ihr Adreßbuch gestohlen. Sie haben gedroht, sie umzubringen, wenn sie Anzeige erstattet. Die Betroffenen haben den Vorfall inzwischen aber dennoch angezeigt.

F: Gibt es Reaktionen von der Polizei?

Wie üblich. Die Polizei geht nicht von einem rechtsradikalen Übergriff aus. Das hat auch das Landratsamt noch einmal bestätigt. Die PDS wird auf parlamentarischem Wege versuchen, Druck zu machen. Wir wollen klarmachen, daß es ein Angriff von Neonazis war. Der Anführer der Aktion war drei Jahre lang Mitglied der NPD und ist ein bekannter Neonazi. Es gibt auch die Information, daß er mit einer scharfen Waffe an dem Überfall beteiligt war. Bisher ist die Waffe aber nicht gefunden worden, deshalb gibt es dafür noch keine Bestätigung. Verhaftungen hat es bisher meines Wissens gegeben.

F: Nun war das nicht der erste Überfall in Delitzsch ...

Nein, man kann sagen, daß Delitzsch seit 1990 ein Schwerpunkt der Neonaziszene ist. Nur einige Beispiele aus der jüngsten Zeit: Im Dezember 1999 hat es einen Überfall auf den Jugendclub »J« gegeben. Im Januar 2000 kam es am Treffpunkt der Neonazis, in der Gaststätte »Kuhstall«, gegenüber vom Jugendclub zu Übergriffen auf Linke. Am 12. Februar griffen 30 Neonazis ein Konzert im »J« an. In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar wurden drei Jugendliche von 50 Neonazis mit Baseballschlägern zusammengeschlagen.

Das gleiche passierte wenige Tage später vor dem »Kuhstall« noch einmal. In den dann folgenden Tagen kam es zu Verhandlungen zwischen Neonazis und der Stadtverwaltung.

F: Was gab es mit Neonazis zu verhandeln?

Es wurde über einen Jugendclub verhandelt. Im Stadtrat ist beantragt worden, einen Jugendclub für Neonazis zu schaffen. Mit einer Mehrheit von 14 zu 13 Stimmen wurde der Antrag auf der nicht öffentlichen Sitzung angenommen. Der Club ist bereits für 75000 Mark von der Stadt gekauft worden. Ein führender Neonazi, der wahrscheinlich auch Anführer des jüngsten Angriffs war, soll dort Sozialarbeiter werden. Der Bürgermeister hat aber offenbar einen formellen Fehler gemacht. Er hätte den Antrag laut Gemeindeordnung sieben Tage vor Beschlußfassung einreichen müssen. Die PDS-Fraktion prüft zur Zeit eine Dienstaufsichtsbeschwerde, um den Antrag wieder rückgängig zu machen.

F: Wie wird ein Jugendclub für Rechtsextreme begründet?

Man will Ruhe schaffen, indem man Rechten und Linken jeweils ein Haus gibt. Man gibt also den Neonazis einen Club, damit sie zufrieden sind und erhofft sich Ruhe in der Stadt. Das ist aber der vollkommen falsche Weg. Eine Reihe solcher Projekte, zum Beispiel in Wurzen, zeigen, daß mit solchen Clubs und mit sogenannter akzeptierender Sozialarbeit Neonazistrukturen aufgebaut und gefestigt werden.

Interview: Wera Richter

20.Zur Debatte über die EU-Beobachtungsstelle gegen Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit in Wien
Von: Andreas Görg <Andreas.Goerg@blackbox.net
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Auszug aus einem Brief aus Straßburg
von Mercedes Echerer <mecherer@europarl.eu.int>

Ad 5.): Der erste Vorschlag der Parteien entstammt einer Österreich - Logik
Die Sozis nahmen die Verurteilung von Prof. Pelinka und seinen
"freiwilligen" Rücktritt als zentralen Punkt ihres Antrags, um damit
ihre Kritik an der österreichischen Regierung anzubringen.
Die Linken hatten ein wesentlich politischeres Papier vorbereitet. (
Diese Beobachtungsstelle ist schließlich eine EU - Institution und
was dort geschieht geht uns alle an).
Ihr Antrag nahm die österreichische Regierung vehement in die
Verantwortung, streifte auch die Sanktionen und drückte ihren Unbill
über die Regierungsbeteiligung der FPÖ aus.
Die EPP (europäischen Konservativen) hatte das genaue Gegenteil zu
Papier gebracht: " Die europäische Beobachtungsstell gegen Rassismus
und Fremdenfeindlichkeit mit Sitz in Wien, kann ihre Arbeit trotz
freiwilligen Rücktritts von Prof. Pelinka aus dem Verwaltungsrat
unbeeinträchtigt fortführen" und stützte ihre Aussagen auf das
Interview der Leiterin der Beobachtungsstelle, Dr. Beate Winkler, vom
2.7. im Kurier. ("Keine einzige fremdenfeindliche Initiative und
dafür Fortschritte unter der österreichischen Regierung.")
Wir Grüne wollten dieses heikle Thema nicht in einer Dringlichkeit
abhaken und auch nicht das europäische Parlament für österreichische
Innenpolitik mißbrauchen, sondern:
1.) den Bürgerrechts- und Innenausschuß damit befassen. Vor ca 2
Wochen war Dr. Beate Winkler in den Ausschuß geladen worden und hatte
dort ganz andere Themen vorgetragen, als im Interview vom 2.7.2000.
- und -
2.) den Weisenrat damit befassen, der sicherlich mit allen
Betroffenen teifgreifende Gespräche führen und dann seine
Stellungnahme abgeben wird. (Im Zuge des Östereich - Monitorings)
Wir wollten also keine "husch - pfusch" Resolution.
Die sozialistischen Kollegen änderten innerhalb von 24 Stunden etwa 3
Mal ihre "Marschrichtung".
Zum Schluß lag ein neutrales Papier vor, das von allen Fraktionen
befürwortet werden mußte - man kann doch nicht dagegen sein, wenn's
darum geht alle Mitgliedsstaaten ( v.a. Österreich) aufzufordern, die
europäische Beobachtungsstelle aktiv und mit allen verfügbaren
Mitteln zu unterstützen.
Das nur als Beispiel für ein Szenario hinter dem Vorhang, vor einer Debatte.

Die Debatte selbst war mehr als peinlich.
Man hatte das Gefühl, als säße man im Österreichischen Parlament:
Schlammschlacht, gegenseitige Beschuldigungen und Beschimpfungen.
(Faschist - Linkspopulist)

Letztendlich ist das Papier ein erstes, dezentes Warnbeispiel
Richtung Wien und österreichische Judikatur.
Über die neuesten Infos zu diesem Thema aus dem Innen- und
Bürgerausschuß werde ich zu gegebener Zeit berichten.

((Auszug ENDE))

So, das war's,
           einen schönen Sommer,
                    bis zum Herbst.

MEP Mercedes ECHERER

European Parliament
Rue Wiertz 60
ASP 08G161
B-1047 Bruxelles
Tel: 0032-2-284 52 15
Fax: 0032-2-284 92 15
E-Mail: mecherer@europarl.eu.int


21.Journal Panorama-Beschwerde
Von: Nikolaus Kunrath <nikolaus.kunrath@gruene.at
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von Univ.Prof. Dr. Alexander Van der Bellen
an die
Kommission zur Wahrung d. Rundfunkgesetzes

BESCHWERDE gegen den Beschluss des ORF-Kuratoriums vom 19.6.2000, die
Sendeleiste "Journal Panorama" im Hinblick auf "Auswahl der Themen
und der Gesprächspartner" zu überprüfen.

Sachverhalt

Das Kuratorium des ORF faßte in seiner Sitzung am 19.06.2000
folgenden Beschluß:

"Der Generalintendant wird ersucht, bis zur nächsten Sitzung des
Kuratoriums eine unabhängige Untersuchung (zB. Mediawatch Innbk.) zu
veranlassen und dem Kuratorium, deren Ergebnisse vorzulegen,
inwieweit in der Sendeleiste Journalpanorama im Hörfunkprogramm Ö1
die objektive Auswahl und die Berücksichtigung einer breiten
Meinungsvielfalt hinsichtlich Themenauswahl, Gesprächspartner und
Wertungen der Sendungsgestalter - in den einzelnen Sendungen, wie der
Sendeleiste ingesamt, im Sinne des öffentlichen Auftrages des ORF -
im ersten Halbjahr 2000 realisiert werden konnten und inwieweit
Verbesserungspotentiale erkennbar sind." Konkrete Verletzungen des
Objektivitätsgrundsatzes und der Meinungsvielfalt durch die
Redakteure des Journal Panorama sind nicht bekannt und wurden auch
nie behauptet.

Rechtliche Beurteilung

1. Aus diesem Ersuchen an den Generalintendanten ist deutlich
der Vorwurf der mangelnden Objektivität und Meinungsvielfalt,
gerichtet an  die Redakteure des "JOURNAL PANORAMA", herauszulesen.
Beschwerden gegen derartige Rechtsverletzungen sind aber an die
Kommission zur Wahrung des Rundfunkgesetzes einzubringen. Eine
Überprüfung durch die Mediawatch, Innsbruck oder den
Generalintendanten bedeutet eine Aushöhlung der Kompetenzen der
Kommission, deren Kontrollrechte durch solche Maßnahmen erheblich
beschränkt werden. Die wichtige Rechtschutzfunktion der Kommission
wird dadurch ausser Kraft gesetzt.

Die Kontrollfunktion der Kommission bei Rechtsverletzungen,
wie Verletzungen des Objektivitätsgrundsatzes und der
Meinungsvielfalt ist wesentlicher Bestandteil zur Sicherung der
Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit der journalistischen
Mitarbeiter. Bei der Kommission handelt es sich um eine unabhängige
Behörde, deren Mitglieder mehrheitlich dem Richterstand angehören,
während das Kuratorium parteipolitisch zusammengesetzt ist (die
Klubobmänner der ÖVP und FPÖ sind dort vertreten) und in dem aufgrund
des Bestellmodus in der Regel die herrschende Regierungkoalition die
Mehrheit besitzt. Eine Überprüfung der Objektivität und
Meinungsvielfalt durch das Kuratorium oder im Auftrag des Kuratoriums
- wie im gegenständlichen Fall - gefährdet die Unabhängigkeit des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks und bedeutet einen Schritt in
Richtung Regierungsfunk. Aus parteipolitischer Sicht wird die
Objektivität und Meinungsvielfalt immer anders beurteilt werden, als
von einem unabhängigen Gremium, wie die Kommission. Aus diesem Grunde
wurde die Kommission zur Kontrolle und damit Gewährleistung der
Objektivität und Meinungsvielfalt eingerichtet.

Eine generelle Überpüfung einer Sendeleiste - ohne konkrete Vorwürfe
- ist in jedem Fall unzulässig (eine solcher Antrag würde auch von
der Kommission mangels konkretisierter Rechtsverletzungsbehauptung
zurückgewiesen werden). Diese Maßnahme stellt die Redaktuere
praktisch unter Kuratel eines Organs des ORF, da sie jederzeit  -
ohne konkreten Anlaß, wie im gegenständlichen Fall - damit rechnen
müssen, dass ihre Sendungen regelmäßig inhaltlich dahingehend
überprüft werden, ob sie hinsichtlich der Auswahl der
Gesprächspartner, der Themen sowie der Wertungen dem
Informationswunsch der Regierungsparteien und nicht den Bestimmungen
des Rundfunkgesetzes und den dazu ergangenen Richtlinien gerecht
werden oder nicht. Unter diesen Bedingungen ist die
Gewissensfreiheit, Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit der
programmgestaltenden Mitarbeiter des ORF bei Besorgung ihrer Aufgaben
nicht mehr gewährleistet. Dieser Auftrag (als solches muß dieses
Ersuchen wohl bezeichnet werden) zur Überprüfung der Sendeleiste
"Journal Panorama" nur aufgrund pauschaler Verdächtigungen
widerspricht außerdem auch unseren rechtstaatlichen Grundsätzen.

2. Die Überprüfung der Sendeleiste "Journal Panorama" im
Hinblick auf die Themenauswahl, Gesprächspartner und Wertungen der
Sendungsgestalter verletzt die festgeschriebenen Rechte der
Redakteure in mehrfacher Hinsicht:

. Die Redaktuere können sich nicht wirklich verteidigen, da nur
Unterstellungen aber keine konrekten Beschuldigungen vorliegen. Gegen
einen direkten Vorwurf in einer Sendung den Objektivitätsgrundsatz
oder die Meinungsvielfalt verletzt zu haben, können sich die
Sendungsgestalter rechtfertigen, nicht aber gegen generelle
Unterstellungen wie in diesem Fall.

. Auch wenn die Untersuchung für die Vergangenheit erfolgen soll, hat
dies natürlich Auswirkungen auf die Zukunft, da bei Auswahl von
Gesprächspartnern und Wertungen, die nicht regierungskonform sind,
eine neuerliche Überprüfung zu erwarten ist. Die programmgestaltenden
Mitarbeiter von Informationssendungen stehen daher unter dem
ständigen Druck der nachprüfenden Kontrolle, ob sie mit der von ihnen
gestalteten Sendung dem Willen der Mehrheit des Kuratoriums
entsprechen.

. Diese Unterstellung ohne konkrete Belege oder Hinweise auf
Objektivitätsverletzungen bedeutet ausserdem eine Entwertung und
Herabwürdigung der journalistischen Tätigkeit der Redakteure des
"Journal Panorama" und grenzt an eine Diffamierung gegen die sich die
Redakteure nicht zur Wehr setzen können.

3. Im gegenständlichen Fall bestand der Beschluß zwar "nur" in
einem Ersuchen an den Generalintendanten, Mediawatch Innsbruck zu
beauftragen, dies ändert jedoch nichts an der Rechtswidrigkeit dieser
Entscheidung. Erstens kann der Generalintendant als Geschäftsführer
nicht wirklich gegen den Willen des Kuratoriums agieren, zumal das
Kuratorium die Funktion eines Aufsichtsrates und einer GV einer GmbH
inne hat. Ein wirkliches Funktionieren des Unternehmens ORF setzt ein
positives Zusammenwirken zwischen Generalintendant und Kuratorium
voraus. Zweitens ist er an die sich aus den Beschlüssen des
Kuratoriums ergebenden Pflichten gebunden und als solche Pflicht hat
der GI dieses Ersuchen offensichtlich auch verstanden. Auch wenn
nicht sicher ist, ob der Generalintendant Mediawatch Innsbruck
beauftragen wird, so wird er doch im Sinne des Beschlusses hausintern
eine Überprüfung der Sendeleiste "Journal Panorama" vornehmen lassen,
wie aus den letzten Interviews hervorgeht. Die journalistischen
Mitarbeiter dieser Sendeleiste werden sich also nachträglich dafür
rechtfertigen müssen, warum sie bestimmte Themen und Gesprächspartner
ausgewählt und eine entsprechende Wertung gemacht haben, obwohl sie
den Objektivitätsgrundsätzen und der Meinungsvielfalt entsprochen
haben (gegenteiliges wurde weder behauptet noch belegt).

4. Die Redakteurssprecher der Informationsabteilung werten daher
zu Recht die bestellte Expertise abseits bestehender Gremien als
klaren Einschüchterungsversuch. "Hätte es Verstösse gegen das
Rundfunkgesetz gegeben, wären die zuständigen Institutionen bereits
aktiv geworden. Die Vorgangsweise nährt den Verdacht, dass die
ÖVP-FPÖ-Koalition unter dem Deckmantel des Rufs nach Ausgewogenheit
eine unkritische, ihr genehme Berichterstattung erzwingen will. Es
ist dies ein offener Anschlag auf die Medienfreiheit und die
rechtlich garantierte Unabhängigkeit der ORF-Redakteure." (APA
Aussendung vom 20.06.2000)


Wie die Rundfunkkommission bereits 1979 feststellte, ist § 8 Abs. 1 Z
10 RFG keine Generalklausel. Es besteht keine Verpflichtung, dem
Kuratorium alle grundsätzlichen Probleme, insbesondere auch
diejenigen, die dem Kuratorium im RFG nicht ausdrücklich zugewiesen
sind, zur Beratung vorzulegen (RFK 13.6.1979 RfR 1979,46). Der
gegenständliche Beschluss des Kuratoriums war daher rechtswidrig und
stellt einen Eingriff in die Unabhängigkeit und
Eigenverantwortlichkeit der programmgestaltenden Mitarbeiter des
"Journal Panorama" dar. Der unterzeichnete Beschwerdeführer Dr.
Alexander Van der Bellen ist Rundfunkteilnehmer in der
Gersthoferstr.140/2/6 in 1180 Wien und stellt den

Antrag

1. Die Kommission stellt fest, dass der Beschluss des Kuratoriums vom
19.06.2000, die Sendeleiste "Journalpanorama" im Hörfunkprogramm Ö1
überprüfen zu lassen, den Bestimmungen des Rundfunkgesetzes
widerspricht;

2. die Kommission hebt diese Entscheidung des Kuratoriums als rechtswidrig auf.

Beilage: (Bitte selbst aus Folgendem anfertigen)

UNTERSCHRIFTENLISTE

Zur Unterstützung der Beschwerde des Dr. Alexander Van der Bellen
(Klubobmann der Grünen) gegen den Beschluß des Kuratoriums vom
19.06.2000, die Sendeleiste "Journal Panorama" im Hinblick auf
"Auswahl der Themen und Gesprächspartner" zu überprüfen.

Name - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Adresse - - - - - - - -
- - - - - - - - - - -  Unterschrift


From: Nikolaus Kunrath <nikolaus.kunrath@gruene.at

 


22.PS zu CeiberWeiber
Von: alexandra@ceiberweiber.at
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Es gibt einen ausführlichen Bericht von der Diskussion "Ist die
Meinungsfreiheit gefährdet?", die am Abend des 12.7. im Depot stattfand
(veranstaltet von der Botschaft).
Unter: http://www.ceiberweiber.at/wahl/meinungsfreiheit.htm (in zwei Teilen
..und einen Kommentar zur Opposition der Parteien vs. Opposition der
"Zivilgesellschaft", kurz "Welche Opposition?", siehe
http://www.ceiberweiber.at/wahl/opposition.htm

Alexandra

23.Der liberale Massenmörder

Von: Alexander.Muth@blackbox.net

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Daß es sich bei den derzeitigen Konflikten im Iran keineswegs um eine bloße Auseinandersetzung zwischen "Hardlinern" und (zu unterstützenden!) "Reformern" oder "Liberalen" handelt, sondern um nichts anderes als Palastkämpfe, und daß die reale Verfassung des Landes eine faschistische Diktatur reinsten Wassers ist, deren politische Hauptströmungen im Machtapparat im Falle eines Falles politisch-polizeilich konvergieren, das zeigt sich an einem Willkürakt des Präsidenten Khatami selbst, der von der Weltpresse verschwiegen wurde.

Auf persönliche Anweisung Khatamis und auf gleichzeitige Verfügung des Ministers für Islamische Führung, mußte die Teheraner Zeitung Arya - eine unter vielen - ihr Erscheinen einstellen. Das berichtet die von den oppositionellen Volksmudschaheddin betriebene Agentur Iran Zamin News am 10. 4. 2000

Was hatte Arya verbrochen? Sie hatte die von Khatami im Jahre 1988 maßgeblich verantworteten Massenmorde an politischen Gefangenen, deren Zweck die Ausrottung der linken Opposition war, die sich beinahe ausnahmslos bereits im Knast befand, das erste Mal zum Thema gemacht.

Am 4. März hatte Arya folgendes geschrieben: "Der einzige Weg, dieses Thema anzusprechen, ist, sich mit der Vergangenheit zu befassen und die Akte der Massenexekutionen der politischen Gefangenen des Sommers 1988 wieder zu öffnen."

Die Teheraner Zeitung Gozaresh (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen kommunistischen Bulletin, das in persischer Sprache in Wien erscheint) kommentiert die Sache einige Tage später, am 8. April: "Den Massenmorden sei "eine Fatwa Khomeinis zugrundegelegen, mit der die Behörden angewiesen wurden, streng der Sharia entsprechend, alle Modschaheddin (eine Oppositionsgruppe) und "Ungläubigen" (Synonym für Kommunisten) zum Tode zu verurteilen."

Daß der Staatspräsident selbst, wenn auch durch die Blume, aber für alle verständlich, des Massenmordes beschuldigt wurde, das war zuviel des Guten. Mit den Anmerkungen von Arya und Gozaresh war´s aber nicht getan. Die in Teheran erscheinende englischsprachige und regierungsnahe Regime-Tageszeitung Iran News wies am 9. April gar unmittelbar auf die Verantwortung Khatamis und seine damalige Funktion hin: "Die Todesurteile wurden eben zu dem Zeitpunkt verkündet, als Mohammed Khatami stellvertretender Generalstabschef für ideologische und kulturelle Angelegenheiten war. Er setzte Khomeinis Amnordnung systematisch und auf die schonungsloseste Weise um."

Daß Khatami selbst Nachrichten über seine damalige Tätigkeit verbot, wurde nirgends erwähnt, schon gar nicht in den österreichischen "Zeitungen" - wohl weil die westlichen Konzerne den Massenmörder noch brauchen.

Die in Wien seit 2 Jahrzehnten ansässige Oppositionsgruppe Rat zur Verteidigung des Kampfes der Völker im Iran - von ihr wird die genannte Gozaresh und, in deutscher Sprache das Iran Echo herausgegeben, Letzteres ist in der Anarchistischen Buchhandlung sowie im Infoladen des EKH erhältlich - hat als erste und einzige Organisation hierzulande über die damalige Funktion Khatamis berichtet.

Österreich war der natürliche Vorposten der EU für wirtschaftliche und politische Neukontakte mit dem Mörderregime. Zensur und Desinformation über den Iran sind hier schärfer als anderswo, daher hat Gegeninformation hier in Österreich, im Kernland der Komplizität mit dem Mörderregime und gleichzeitig Kernland des politischen Schweigens überhaupt (eine Reihe von Übergriffen auf Oppositionelle und Morden an iranischen Oppositionellen hier im Lande ist nie aufgeklärt worden, ebensowenig die Mitverantwortung österreichischer Polizeiinstanzen) eine überaus wichtige Funktion. Gegeninformation hier im Lande hilft auch der iranischen Opposition.

Das Desinteresse der österreichischen "Linken" am imperialistischen Folterprodukt Iran muß als Komplizität mit den Folterern gedeutet werden. Die österreichischen Opposition, die sich nur um ihren eigenen Nabel dreht (deren Jugend, deren Frauen sich aber eigentlich wiedererkennen müßten im radikaleren und schärferen, und doch verwandten, Kampf der Jugendlichen und Frauen im Iran), wird verfaulen, wenn sie Internationalismus nicht auf ihre zentralen Fahnen schreibt, und speziell sich klar macht, was internationale Desinformation zur Akzeptanz des Kriminellen Khatami zustandegebracht hat.

Wie weit es eine solche (autoritäre und gleichzeitig träge) "Linke" bringen kann, kann am Musterbeispiel Joseph Fischer festgemacht werden, der früher - immerhin - wie alle Linksradikalen, in Frankfurt schreiend für die Volksfedayin Minderheit auf die Straße gegangen ist.

Achtung! Khatami kommt auch nach Österreich! Das hat Klestil bereits in die Wege geleitet.

Aug und Ohr

Ungeminderte Morde an Frauen im Iran, die ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrnehmen.

Eine Iranerin wurde wegen "Ehebruchs" zum Tod durch Steinigen und zusätzlich zu 15 Jahren Haft verurteilt, da sie außerdem ihrem Liebhaber geholfen haben soll, ihren Gatten zu töten. Darüber hinaus ist die Frau zu 100 Stockschlägen verurteilt worden; ihr Freund, ein lediger Taxifahrer namens Hussein, wurde wegen Mordes zum Tod durch Erhängen und zu 100 Stockschlägen verurteilt.

Quelle: Corriere della Sera am 10. 7. 2000
Von: Alexander.Muth@blackbox.net

 


24. Solidarität und Einheit - zwei Schlüsselfragen des Widerstandes gegen Rechts

Von: alexander: gegeniwf@gmx.at

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Der Kampf gegen Sozialabbau, Rassismus, eine "Frauen-zurück-an-den-Herd-Politik", Privatisierungen&Co, also letztlich gegen die rechte Regierung stellt uns in Österreich vor eine ganze Reihe entscheidender Fragen. Diese Fragen sind großteils noch nicht beantwortet, weswegen die Regierung auch nach wie vor tun und lassen kann, was sie will, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen - leider! Trotzdem sollen und dürfen wir nicht übersehen, daß ein vergleichbarer Kampf in nahezu allen Ländern dieser Erde geführt wird. Rechte und nicht ganz so rechte Regierungen versuchen überall eine ähnliche Politik umzusetzen und stoßen dabei auf mehr oder weniger Widerstand.

Gerade in en sog. unterentwickelten Ländern, den Halbkolonien, und den Ländern Osteuropas und der ehemaligen UdSSR nehmen die reaktionären Programme dieser Regierungen besonders harte Formen an. Diese Länder kämpfen genauso wie die sog. Industrienationen um die Bewahrung einer konkurrenzfähigen Position im internationalen Wettbewerb. Und dank der vielbejubelten Globalisierung (des Kapitals) wird dieser Wettbewerb immer schlimmer. Die Interessen der (weltweit) Herrschenden (des Kapitals) werden dabei in den zuvor genannten Ländern oftmals von internationalen Institutionen durchgesetzt: WTO, IWF, Weltbank, G7&Co.

Am 30. November letzten Jahres haben wir in Seattle sehen können, daß diese Politik nicht kampflos hingenommen wird. Eine breite Koalition verschiedener politischer Kräfte hat die WTO-Konferenz de facto verhindert. Dies war ein großer Erfolg im Kampf gegen weltweite Unterdrückung und Ausbeutung. Und es ist dieser Kampf, den auch wir momentan gegen die österreichische Regierung führen. Daher müssen wir uns auch an dem o.g. weltweiten Kampf solidarisch beteiligen und ihn aktiv unterstützen.

Heuer gibt es von 26.-28. September in Prag die Jahrestagung von IWF und Weltbank. Diese ist ein guter Anlaß, um diesen Kampf fortzusetzen. Und gerade für uns in Österreich ist das leicht, denn Prag liegt viel näher als Seattle. Der ArbeiterInnenstandpunkt hat deshalb eine Kampagne initiiert, deren Ziel es ist, so breit wie möglich für die Proteste in Prag zu mobilisieren.

Bis jetzt haben mehrere Vorbereitungstreffen des "Komitee gegen IWF" mit großer Beteiligung stattgefunden. Das Komitee bietet auch gemeinsame An- und Abreisemöglichkeiten (Anreise: 22.9., abends, Rückreise: 24.9. oder 28.9., abends) zur Großdemo in Prag am 23.9. (Tag des G7-Gipfels!!!) bzw. die gesamte Protestwoche an, für die international eine Reihe von Gewerkschaften und ähnlichen Komitees (z.B. in Britannien, Deutschland, Frankreich und Schweden) organisiert. Anmeldungen sind ab sofort unter: gegeniwf@gmx.at möglich. Das Komitee hat auch bereits einen offiziellen Aufruf für die Demonstration sowie einen Brief mit der Aufforderung zur Vereinigung der bestehenden Kampagnen an die INPEG-Kampagne in Prag erstellt. Dieser richtet sich gegen den Ausschluß der organisierten Linken (u.a. KSCM - die Kommunistische Partei und nach aktuellen Umfragen zweitstärkste Partei in der Tschechischen Republik -, die Kommunistische Jugend, Gewerkschaften, Budoucnost und SOP - unsere Schwesterorganisation in der Tschechischen Republik). Diese Spaltung schwächt die Bewegung willkürlich und gefährdet so ihren Erfolg.

Für den Ausschluß aus der INPEG-Kampagne, die von HumanistInnen, Grünen, kleinbürgerlichen Liberalen und AnarchistInnen sowie der Schwesterorganisation der Linkswende dominiert wird, wurden bis jetzt keine ernsthaften Argumente vorgebracht - mit Ausnahme der Tatsache, daß INPEG stärker auf "direct action", also den Versuch zur Verhinderung der IWF-Tagung setzt, während das Komitee, in dem die o.g. Organisationen zusammenarbeiten, für eine Großdemonstration am 23.9. mobilisiert. Mit dieser soll v.a. ArbeiterInnen und GewerkschafterInnen sowie Jugendlichen, die auf Grund von Arbeit, Schule oder Uni nicht an den Aktionen unter der Woche teilnehmen können, an einem Samstag die Möglichkeit gegeben werden, ihren Protest gegen die imperialistische Plünderung des Großteils der Welt zu artikulieren. Während INPEG eine klassenunspezifische Politik verfolgt und eher auf Medienpräsenz und die Zusammenarbeit mit kleinbürgerlichen inklusive kirchlichen Kräften sowie eine Störung der Tagung setzt, orientiert sich dieses Komitee auf eine Mobilisierung der Lohnabhängigen und Jugendlichen, da nur diese IWF und Imperialismus ein für alle Mal stoppen kann.

Wir sind der Meinung, daß sich die politische Herangehensweise beider Initiativen und auch ihre Ziele unterscheiden. Trotzdem schließen sich die Aktionsformen nicht aus. Im Gegenteil: Wie Seattle gezeigt hat, hat die Verbindung von radikalen Aktionen und gewerkschaftlichen Massenprotesten einen großen Erfolg erreichen können. Und wenn wir in Prag diesem Beispiel folgen, dann ist ein noch größerer Erfolg möglich. Mitglieder und SympathisantInnen unserer internationalen Tendenz - der Liga für eine revolutionär-kommunistische Internationale - werden sich daher an beiden beteiligen.

Das zweite große Problem ist das Datum der Großdemo in Prag. INPEG schlägt dafür den 26.9., einen Dienstag, vor. Wir fragen uns jedoch, welche normalen ArbeiterInnen und Jugendlichen an einem Wochentag Zeit für eine Demo haben. Ideal wäre natürlich ein Generalstreik gegen die IWF-Tagung, so daß hunderttausende ArbeiterInnen und Jugendliche an den Protesten teilnehmen können. Nur leider ist dieser nicht sehr wahrscheinlich. Insofern ist die Orientierung auf einen Wochentag nichts anderes als sektiererische Ignoranz der Lebenssituation der Masse der ArbeiterInnen und Jugendlichen gegenüber.

In letzter Zeit sind diese Probleme nun auch im Wiener Komitee aufgetaucht. Während anfänglich die Orientierung auf den 23. September allgemein gutgeheißen wurde, haben Linkswende und AnarchistInnen nach anfänglicher Beteiligung das Komitee gespalten und betreiben nun ein eigenes Komitee, welches ausschließlich (!) zur Beteiligung am 26. September aufruft. Die Probleme damit wurden bereits oben angedeutet. Während für uns beide Demonstrationen keinen Widerspruch darstellen, sondern wir von der Notwendigkeit ihrer Vereinigung überzeugt sind, konstruieren die INPEG-Kampagne und ihre österreichischen AblegerInnen einen künstlichen Widerspruch zwischen beiden. Dies wird gerade daran deutlich, daß INPEG mittlerweile erkannt hat, daß eine Demo am Wochenende notwendig ist, um die ArbeiterInnen für die Aktionen unter der Woche zu mobilisieren.

Doch anstatt nun eine gemeinsame Demonstration mit den Linken anzustreben, lehnen sie eine solche explizit ab, .... da ja am 23.9. KommunistInnen demonstrieren! Daher beschloß INPEG nun vor wenigen Wochen, zu einer Demo am Sonntag den 24. September aufzurufen! Das ist eine künstliche Spaltung und ein bewußter Ausschluß der organisierten Linken, die bereits seit vielen Monaten an einer Großdemo für den Tag davor arbeitet. Diese wird mittlerweile von über vierzig Organisationen aus ganz Europa unterstützt (u.a. Rifundazione Communista aus Italien und SUD, einer unabhängigen Gewerkschaft aus Frankreich). Während sich INPEG also weigert mit der Masse der organisierten ArbeiterInnen zusammenzuarbeiten, da sie 'Parteien' ablehnen, erst recht 'kommunistische', sind sie sehr wohl bereit mit der größten VerbrecherInnenorganisation der menschlichen Geschichte zu kooperieren - der Kirche!

Wir sind nach wie vor der Meinung, daß die Vereinigung der verschiedenen politischen Zugänge und Aktionsformen eine unbedingte Voraussetzung zum Erfolg der Bewegung für Prag 2000 ist. Nur die Verbindung von direkten Aktionen mit dem Kampf der organisierten ArbeiterInnenbewegung kann zum Erfolg führen. Das hat Seattle letzten Herbst gezeigt. Bis zu dem Zeitpunkt als zehntausende organisierte ArbeiterInnen zu der Demonstration in Seattle stießen, waren AnarchistInnen&Co in einem Meer von Tränengas, Polizeistiefeln und -knüppeln ertränkt wurde. Danach allerdings - gemeinsam mit organisierten Gewerkschaftskontingenten - war plötzlich der größte Erfolg im Kampf gegen weltweite Unterdrückung und Ausbeutung im letzten Jahrzehnt möglich. Diese Lehre sollten wir auch in der Mobilisierung für Prag beherzigen: Nur gemeinsam sind wir stark. Und diese Einheit ist trotz aller politischen Differenzen möglich. Wer allerdings eine Bewegung spaltet, indem vorgegeben wird, daß nur eine Position richtig ist und Zusammenarbeit nur auf dieser Basis möglich ist, der/die führt sie in die Niederlage!

Und dies gilt natürlich auch für die Bewegung gegen die Regierung in Österreich. Erst wenn wir alle an einem Strang ziehen, dann können wir Erfolg haben! Dazu müssen wir die verschiedenen Stränge der Bewegung zusammenführen. Dazu müssen wir aber auch internationale Solidarität mit jenen üben, die sie brauchen, um sie auch zu bekommen, wenn wir sie brauchen! Daher:

*Beteiligt Euch alle an der Kampagne gegen IWF und Weltbank!

*Gemeinsam vorwärts nach Prag!

*Sofortige und bedingungslose Streichung aller Auslandsschulden!

*Zerschlagen wir IWF und Weltbank!

*Machen wir gemeinsam Prag zu Seattle!

*Hoch die internationale Solidarität!

Informationen über die nächsten Treffen des Komitees unter: gegeniwf@gmx.at

Axel Magnus

(für den ArbeiterInnenstandpunkt)


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Redaktionsschluß: 13. Juli 2000, ca. 22.00 Uhr
Fehler möge frau/man mir nachsehen!