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1) hallo, ihr lieben!
[zurück]
von: "Kurto
Wendt" <Kurto.Wendt@reflex.at>
das aktionskomitee gegen schwarzblau organisiert eine demoaufruferInnenliste,
die weniger prominente, gar nicht prominente und prominente beinhaltet. diese
soll auch per flugi, in zeitungen und wo auch immer veröffentlicht werden. dies
kostet dir nix, außer vielleicht die gefahr, daß du zur organisatorin der
demonstration erkoren wirst. (an dieser stelle einen guten morgen für den herrn
polizeichef schnabl, der wie wir wissen jeden morgen den mund als morgenlektüre
geniesst)
also: der text lautet ganz einfach:
wir, die unterzeichneten, rufen auf, sich jeden donnerstag um 19 uhr am
ballhausplatz zu treffen und an der demonstration gegen schwarzblau
teilzunehmen, bis diese regierung zurücktritt.
emails bitte an kurto.wendt@reflex.at
p.s.: ich bin schon gespannt wie die polizeijuristInnen über diesem mail
brüten werden. ist der aufruf zum aufruf strafbar, kann ein aufruf, wie
früher bei dallidalli, einfach gestrichen werden. ist ein aufruf zum aufruf das
quadrats eines aufruf, die höchststrafe also 5000,- hoch 2, also 25.000.000
schilling, oder ist der aufruf zum aufruf eine gesetzeslücke, die nur mit einer
rigorosen verschärfung des sicherheitspolizeigesetzes bekämpft werden kann.
oder ist es vielleicht doch nicht gescheiter wenn die regierung einfach
zurücktritt?
kurtO
emails bitte an kurto.wendt@reflex.at
2)
18-ZiviPROTEST , 24.07.00
[zurück]
Von: "NG@ Zivildienst" <zivinfo-ng@chello.at>
vollstaendige Texte unter http://mailman.t0.or.at/mailman/listinfo/widerstand
INHALTSVERZEICHNIS
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
+ BÜRGERINITIATIVE
+ ES WIRD ENG (Eltern!)
+ UNTERLAGEN (http://www.zivildienst.at/pk/20072000/pk1.htm
Ein Interview mit "Radio Austria International":
http://roi.orf.at/english/welcome.html
+ FRAGE AN DAS BMI
+ DIE ANTWORT
+ FRAGE an die ZDES
+ 2.ZIVIKONGRESS 7.-8. OKT
+ J FLOHOLL´S ZIVI_HOMEPAGE J , :-))
http://www.sbox.tu-graz.ac.at/home/f/floholl/
+ SOZIALBEIHILFE - OÖ
+ WER VERDIENT NOCH AN DEN ZIVILDIENER ? BIS ZU 155,- öS FÜR PRÄSENZDIENER
+ GREEN CARD
+ SANKTIONEN
+ SONDERZIVI-GERÜCHT
+ EIN ZIVI-VETERAN MEINT
+ PRESSEAUSENDUNGEN http://www.zivildienst.at/presse.html
+ ZIVILDIENST NUR MEHR EINE FARCE
++ "Bazar-Methoden"
++ "Sklavenmarkt"
+ KEINE GESPRÄCHSBEREITSCHAFT SEITENS BMI
+ FBI SPIELT BIG BROTHER
Wenn Du an regelmaessiger Info interessiert bist, maile an: info@wahlkreis.at
Kontakt: Christopher Temt NG@ Plattform für Zivildiener
Postfach 438, 1171 Wien
Handy: 0664 / 12 53 53 1, Fax: 01 / 968 70 38, zivinfo-ng@chello.at
3) Krieg und Frieden in der Zweiten
Republik
[zurück]
gemailt von von: "NG@ Zivildienst"
<zivinfo-ng@chello.at>
Wer sich mit der österreichischen Bundesverfassung beschäftigt und sie
mit den Verfassungen anderer westlicher Demokratien vergleicht, wird bald
einige Besonderheiten feststellen. Sie enthält keine feierlichen
Proklamationen, kaum inhaltliche Aussagen über politische Ziele, dafür aber jede
Menge Skurrilitäten, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Wer die
Verfassung genauer liest, wird schließlich auch über den Artikel 38 B-VG
(Bundes-Verfassungsgesetz) stolpern, der da lautet:
Der Nationalrat und der Bundesrat treten als Bundesversammlung in
gemeinsamer öffentlicher Sitzung zur Angelobung des Bundespräsidenten,
ferner zur Beschlußfassung über eine Kriegserklärung am Sitz des
Nationalrates zusammen.
Für einen friedliebenden Geist kann die erste Reaktion auf die Lektüre dieses
Artikels wohl nur ein befremdetes "Wie bitte, was?" sein. Was soll das, was hat
die Möglichkeit einer Kriegserklärung in einer westlichen Verfassung des 21.
Jahrhunderts verloren? Sind nicht in der Vergangenheit schon genügend Kriege
geführt worden? Ist es so schrecklich, daß hierzu-lande seit 1945 die Waffen
schweigen?
Klar, selbsternannte Verfassungsexperten und Patrioten werden jetzt kontern,
daß Landesverteidigung etwas Wichtiges und Notwendiges sei. Damit haben sie
nicht Unrecht, nur darf man nicht den Fehler begehen, Verteidigung und Angriff
zu verwechseln. Natürlich ist es nicht wünschenswert, daß uns irgendeine
aggressive Diktatur überrennt. (Nebenbei bemerkt: es ist auch
extrem unwahrscheinlich.) Aber damit das nicht geschieht, ist es nicht nur
nicht notwendig, sondern auch gänzlich überflüssig, daß nach unserer Verfassung
ausdrücklich und un-mißverständlich die Möglichkeit besteht,
daß wir von uns aus einen Krieg erklären. Damit sollte Schluß sein, auch
deshalb, weil die Geschichte eine deutliche Lektion lehrt: der Erste Weltkrieg
begann mit einer Kriegserklärung Österreichs (tut mir leid, aber so sind nun mal
die Fakten). Und daß der Zweite Weltkrieg in gewisser Hinsicht eine Folge des
Ersten war, bestreitet wohl auch nur eine Minderheit.
In Deutschland etwa ist die Sache anders. Dort erarbeitete man nach dem
Zweiten Weltkrieg eine neue Verfassung (und übernahm nicht wie in Österreich
einfach jene der Zwischen-kriegszeit). Und in dieser Verfassung, dem Bonner
Grundgesetz, findet sich auch ein aus-drückliches Verbot des Angriffskrieges.
Natürlich kann man der überwältigenden Mehrheit der Österreicher (und auch
der überwältigenden Mehrheit unserer Soldaten) nicht unterstellen, Kriege für
erstrebenswert zu halten. (Rambos, Chauvinisten und Kriegsverherrlicher
gibt es nach wie vor, aber gottlob nur in ge-ringer Zahl.) Dennoch (oder gerade
deshalb) hat aggressives Säbelrasseln in einer modernen Verfassung
nichts verloren.
Daher ein abschließender Gedanke: Natürlich ist es unwahrscheinlich, daß
die Bundesversammlung demnächst eine Kriegserklärung beschließen wird.
Aber die Streichung der ent-sprechenden Möglichkeit aus unserer Verfassung
wäre deshalb dringend geboten, weil wir damit signalisieren könnten, daß wir
es mit der Friedensliebe ernst meinen. Und das wollen wir doch, oder?
Wolfgang Thill (w.thill@lion.cc)
ZiviTROIKA
4) ES
WIRD ENG FÜR ZIVILDIENER
[zurück]
gemailt von Christopher Temt NG@ Plattform für
Zivildiener
zivinfo-ng@chello.at
Langsam aber sicher wird die finanzielle Situation für Zivildiener immer
untragbarer. Für die Zivildiener, denn die Reserven, die an sich für die spätere
Ausbildung, Wohnungskauf/Miete oder auch für Reisen über Jahre angespart wurden,
schwinden rapid. Der Überziehungsrahmen ist ausgeschöpft, einen Kredite bekommt
man als Zivildiener schwer bis gar nicht und wenn man an die anstehenden Zinsen
denkt, wird einem schlecht.
Für die Eltern, denn rund 3.500,- öS im Monat zusätzlich aus dem Haushaltsbudget
für die Verpflegung des zivildienstleistenden Sohnes - unabhängig ob er noch zu
Hause wohnt oder seine eigene Wohnung hat - aufzubringen, wird immer
schwieriger. Geplante Investitionen für den Haushalt, wie eine neue
Waschmaschine oder der lang ersehnte gemeinsame
Familienurlaub müssen verschoben werden. Hinzu kommen noch die anderen
Sparmaßnahmen der Regierung, die es nicht einfacher machen. (siehe Fall
Marek: http://www.zivildienst.at/pk/20072000/pk17_Akte_Frau_Marek01.htm).
Für die Freundin oder die WG-Mitbewohner, denn an sich ist es eine
Selbstverständlichkeit, daß man hilft, aber es war meist eher als
Feuerwehraktion gedacht, denn als ein permanente Unterstützungsangebot
und so viel Geld hat die Freund/in in der Praxis auch wieder nicht. Und wie
kommt man/frau dazu für den Staat einzuspringen, der sich aus seiner
Verantwortung einfach geschlichen hat.
Aber es sind auch die Kleinigkeiten, die immer unerträglicher werden. Wenn
die Freunde ein Konzert besuchen oder am Wochenende kurz wegfahren wollen,
muß man als Zivildiener abwinken, kein Geld. Jemandem etwas schenken oder
die Freundin zum Essen einzuladen, ist fast unmöglich geworden und ob man
sich eine Wochenzeitschrift leisten kann, ist auch mehr als fraglich geworden.
Es ist nicht schön, dauernd unverschuldet als Schnorrer dastehen zu müssen
oder als jemand, der wirklich jeden Schilling 10 Mal umdrehen muß. Langsam
aber sicher geht dies an die psychische Substanz, man steht unter einem
andauernden Stress und ein Ende ist nicht abzusehen.
Wenn es nach den Politikern geht, wird es für weitere 5 MONATE - bis 31.Dezember
- so bleiben und wer glaubt, daß sich mit der geplanten ZD-Novelle ab 01.01.2001
etwas ändern wird, irrt sich gewaltig. Khol und Westenthaler werden in ihrer
Bösartigkeit und ideologischen Verblendung schon dafür sorgen und Strasser wird
sich wieder nicht wehren.
Wenn es nach der ZiviTROIKA, der Plattform und hoffentlich auch nach euch
geht, wird die ZD-Novelle 2000 zurückgenommen. Wir alle haben es gemeinsam
geschafft, daß breite Bevölkerungsschichten die ZD-Novelle als unfair und
ungerecht sehen, aber um es zu schaffen, daß sie zurückgenommen wird, brauchen
wird neue "Mitstreiter", brauchen wir die Eltern!
Daher die Frage: Was sagen eigentlich eure Eltern zu dieser Situation? Könnten
sie uns einen Text für den ZiviPROTEST schicken? Sind sie bereit
sich aktiv für ihre Söhne einzusetzen? Sind sie auch der Meinung, daß nicht
sie sondern der Staat weiterhin für eine ausreichende Verpflegung der
Zivildiener sorgen soll? Was meint eure Freundin?
Christopher Temt (feedback@zivildienst.at)
Plattform für Zivildiener
P.S.: Ich haben Eltern geschrieben, in der Hoffnung, daß sich auch Väter
um die Situation ihrer zivildienenden Söhne kümmern, obwohl sich bis jetzt
nur besorgte Mütter bei uns gemeldet haben.
5)
Reformen der Schubhaft, gemailt von Günter Ecker, SOS-Menschenrechte
[zurück]
<ecker@sos.at>
Inneres/Asyl/Menschenrechte/Grafik
SOS-Menschenrechte für Reformen der Schubhaft
Weniger Schubhäftlinge, kürzere Haftdauer, verbesserte Haftbedingungen und
bessere Schubhaftbetreuung gefordert
Wien (APA) - Die Menschenrechts-Organisation "SOS-Menschenrechte" bietet
Innenminister Ernst Strasser (V) eine Reformpartnerschaft für Verbesserungen der
Schubhaft an. Die Eckpfeiler dieser Reformpartnerschaft, die Günter Ecker,
Geschäftsführer von SOS-Menschenrechte, am Montag in einer Pressekonferenz als
"Reformprogramm Schubhaft 2000-2002" präsentierte, sind: Weniger Menschen in
Schubhaft, kürzere Haftdauer, verbesserte Haftbedingungen
und eine verbesserte, vor allem gesetzlich verankerte, Betreuung von
Schubhäftlingen.
SOS-Menschenrechte würde die Einrichtung einer "Reformkommission Schubhaft"
begrüßen, einer gemischten Expertenrunde aus den Bereichen Fremdenpolizei,
Polizeigefangenenhäuser und Schubhaftbetreuung, die von Strasser damit
beauftragt würde, verschiedene Standpunkte zu einem ambitionierten
Reformprogramm im Sinne dieser vier Eckpfeiler zusammenzutragen.
Erster Ansatzpunkt des Reformprogrammes "Schubhaft 200-2002" ist die
"Aktion
Minus Zehn Prozent" für weniger Menschen in Schubhaft. Seit 1994 hat sich die
Zahl der Schubhäftlinge in Österreich bei rund 15.000 im Jahr eingependelt, im
Jahr 1990 hatte die Zahl der Schubhäftlinge nur 8.200 betragen.
SOS-Menschenrechte führt die "Explosion" der Schubhaft-Zahl im Jahr 1994 auf
eine "falsche Weichenstellung zu Beginn der neunziger Jahre" zurück: In einem
"ängstlichen Reflex" auf die einsetzende Ost-West-Migration und
Flüchtlingsströme vor allem aus dem zerbrechenden Jugoslawien habe Österreich
den "inhumanen Weg" forciert. Eine Vielzahl der jährlich 15.000 Schubhäftlinge
werde nur zu dem Zweck inhaftiert, die körperliche Anwesenheit im
fremdenrechtlichen Verfahren zu sichern.
Mit der "Aktion Minus Zehn Prozent" soll nun die jährliche Zahl von
Schubhäftlingen bis 2002 auf 13.500 reduziert werden. Erreicht werden könne dies
unter anderem durch ein Verbot der Verhängung der Schubhaft über Minderjährige,
eine erziehungsberechtigte Begleitperson eines Minderjährigen, kranke Menschen,
schwangere Frauen sowie Menschen mit aufrechtem Wohnsitz in Österreich. Ebenso
sei ein Ausbau von Alternativen zur Schubhaft sinnvoll, etwa des "gelinderen
Mittels", einer 1997 geschaffenen Lösung, die eine
Unterkunft betroffener Personen in bestimmten Räumen vorsieht, wobei sich diese
Personen jeden zweiten Tag bei einer Sicherheitsdienststelle zu melden haben.
Strikt abgelehnt wird von SOS-Menschenrechte hingegen die Schaffung zusätzlicher
Schubhaftkapazitäten.
Eine gesetzliche Verkürzung der Schubhaft trage laut SOS-Menschenrechte zu einer
Effizienzsteigerung bei. Während etwa 1999 in Oberösterreich im ersten Monat
einer Schubhaft 70 Prozent der Schubhäftlinge ab- oder zurückgeschoben werden
konnten, lag diese Quote im sechsten (und gesetzlich letzten zulässigen) Monat
bei nur neun Prozent. Für Ecker dienen das fünfte und sechste Monat lediglich
einer "repressalen Abschreckung". Konkreter Vorschlag von SOS-Menschenrechte ist
eine obligatorische Haftprüfung beim
Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) nach zwei Monaten Schubhaft.
Hinsichtlich der Haftbedingungen gebe es deutliche Verbesserungsmöglichkeiten,
etwa mehr Zugang zu Hygiene, medizinischer Versorgung, Telefon, mehr
Besuchszeit, sportliche und intellektuelle Betätigungsmöglichkeiten.
Wünschenswert sie hier beispielsweise die Schaffung von "Offenen Stationen", wo
innerhalb einer Schubhaft-Anstalt die Zellentüren untertags geöffnet werden und
die Schubhäftlinge Zugang zu Aufenthalts- und Fitnessräumen haben.
Die Betreuung der Schubhäftlinge könne vor allem durch ihre gesetzliche
Verankerung verbessert werden. Immerhin würde die Kooperation von privaten
Hilfsorganisationen und dem Innenministerium im Bereich Schubhaft seit 1998 gut
funktionieren. Diese "unbestritten positiven Erfahrungen" könnten durch eine
gesetzliche Verankerung der Schubhaftbetreuung durch private Hilfsorganisationen
in der nächsten Novelle des Fremdengesetzes gefestigt werden.
Tummelplatz 5/2, A-4010 Linz, Austria
Tel.: ++43/732/ 777 404
Fax-Dw. 4 Geschäftsführung, Menschenrechtserziehung
Fax-Dw. 7 Schubhaftbetreuung
Internet: http://www.sos.at
e-mail: ecker@sos.at
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<ecker@sos.at> ein E-Mail mit dem Betreff:
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6) FPOe/Partik-Pable zu Reform der
Schubhaft
[zurück]
gemailt von: SOS-Menschenrechte <ecker@sos.at>
OTS149 5 II 0195 NFC003 24.Jul 00
Inneres/FPÖ/Partik-Pable ***OTS-PRESSEAUSSENDUNG***
Partik-Pable: "Kein Grund für Reform der Schubhaft"
Utl.: "SOS-Kritik ist Nestbeschmutzung" =
Wien, 2000-07-24 (fpd) - Keinen Grund für eine Reform der Schubhaft sieht die
freiheitliche Sicherheitssprecherin Dr. Helene Partik-Pable.****
So gehören die österreichischen Schubhafträume zu den bestausgestatteten in ganz
Europa, daher bräuchte an der Unterbringung von Schubhäftlingen nichts verändert
zu werden. "Österreich erfüllt alle international üblichen Auflagen und
Ansprüche mehr als gefordert", betonte Partik-Pable.
"Die Kritik von SOS-Mitmensch kann daher nur als Nestbeschmutzung gewertet
werden. Immerhin arbeiten jetzt schon karitative Organisationen bei der
Betreuung der Schubhäftlinge mit, was rund 10 Mio. Schilling im Jahr kostet.
Österreich geht ohnehin weit über den internationalen Standard hinaus und läßt
sich trotzdem immer wieder von den vereinten Linken zum Prügelknaben machen. Es
muß endlich einmal mit den Zugeständnissen an die linken Organisationen, die in
Wirklichkeit die Abschaffung der Schubhaft, die Abschaffung der Fremdenpolizei
und den Ersatz durch Sozialarbeiter, also letztlich das totale Verbot des
Vollzuges der Abschiebung, im Visier haben,
aufgehört werden", meinte Partik-Pable.
"Da sich auch pro Jahr ungefähr 2000 Schubhäftlinge freipressen und damit ohne
Berechtigung in Österreich leben, müssen entsprechende Maßnahmen getroffen
werden", so Partik-Pable abschließend (Schluß)
Rückfragehinweis: Freiheitliches Pressereferat
Tel.: (01) 40 110 /5491
7) Aus einem
Einladungstext (??) der Burschenschaft Olympia:
[zurück]
gemailt von Dani (a8600808@unet.univie.ac.at)
"Bist Du hässlich, fett, krank oder fremd im Lande, bist Du von Sorgenfalten,
Weltschmerz oder linksliberaler Gesinnung gepeinigt, trägst Du alternative oder
Schicky-Kleidung oder gar ein Flinserl im Ohr, studierst Du Publizistik,
Politologie oder Theologie oder gar nicht, hast Du den Wehrdienst verweigert
oder eine Freundin mit, die weder schön noch still ist, kurz: bist Du auf deine
Weise abnormal oder unfröhlich, dann bleib lieber zu Hause. Du würdest
sowieso nicht eingelassen werden." (zitiert in bady Minck's Elektrofrühstück Nr.
35 vom 28.6.2000, klick-->http://elektrofruehstueck.netbase.org/)
Bekennendes Mitglied dieser charmanten Schlägertruppe ist übrigens NRAbg Martin
Graf von der - no na - FPÖ.
8) haider in
venedig (2)
[zurück]
gemailt von: "Loretta Danubia
Musumeci" <lodmus@hotmail.com>
Hallo!
Haben oesterr. Medien eigentlich darueber berichtet, oder auch nur
erwaehnt, welch unruehmliches Ende Haiders Pressekonferenz vorigen Samstag in
Venedig genommen hat? Wenn ja, dann ist diese Mail gegenstandslos, wenn nicht,
sollte das MUND-Lesern nicht vorenthalten werden:
,Ein kleines schmaechtiges Maennchen, pudelnass, in Unterhosen (blauweiss
gestreifte Boxershorts) reichte, um den boesesten Politiker von ganz Europa
in die Flucht zu schlagen, ueber die Bruecken und durch die Gaesschen, raus
aus Venedig. Er hat sich aus dem Staub gemacht, der Joerg Haider, maechtiger,
gefuerchteter (!), umstrittener Landeshauptmann von Kaernten. Er war am fruehen
Morgen mit seiner Frau Claudia in der Lagunenstadt gelandet, der neuen Etappe
seiner Rundreise als Botschafter in Sachen Tourismus, um
die Wunder seiner Heimat bei den ,Freunden aus dem Nordosten Italiens' zu
preisen. Die Polizisten am Ufer des Canal Grande brauchten bloss ihre Kollegen
im Hotel ,Europa & Regina' zu alarmieren, wo ein laechelnder und
geschwaetziger Haider sich gerade fotografieren liess und gleichzeitig
Interviews, Autogramme, Handschlaege, Kuesse und Ansichtskarten mit seinem
Konterfei gewaehrte'.
Es war naemlich 6 Demonstranten gelungen, schwimmend ans andere Ufer zu
gelangen, wo sich das Hotel befand. 4 davon schwammen gleich wieder zurueck,
als sich Polizisten naeherten, 2 gelang es jedoch bis zur Terrasse des Hotels
vorzudringen, wo sie dann aber blockiert wurden. Der Polizei schien es aber
ratsam, Joerg Haider zu evakuieren (eine Stunde vorher hatte es nach einem
anonymen Anruf schon Bombenalarm im Hotel gegeben).
Ohne Gruss und ohne ein Wort der Erklaerung unterbrechen die Sicherheitsbeamten
das gemuetliche Beisammensein von Haider mit Fans und Journalisten, nehmen ihn
mit und machen sich davon, Haider versteckt in ihrer Mitte.
,Einer von Haiders Gorillas, allesamt elegante, braungebrannte Buerschchen,
schmeisst in stuermischer Eile einige Moebelstuecke um'. Durch einen
Seiteneingang verlaesst die Gruppe das Hotel, taucht in das Labyrinth der
Gaesschen und Bruecken ein, erreicht im Laufschritt (unter den verdutzten
Blicken der Touristen) ein anderes Hotel, an dessen Steg ein privates Motorboot
wartet, das sie aufnimmt und ihren Verfolgern endgueltig entreisst.
,So endet, um 13 Uhr 10, nach zweistuendigem Gelaber ueber den schlechten
Zustand der Welt und Vorfuehren von Kurzfilmchen ueber Kaerntens
Naturschoenheiten, der venezianische Tag des Joerg Haider'.
Wer war nun das Maennchen mit den triefenden Boxershorts? Niemand anderer als
Beppe Caccia, jener gruene Kommunalpolitiker (Stadtrat von Venedig), der Haider
im Vorfeld seines Besuches offiziell ,einen oesterreichischen Neonazi' genannt
hatte (siehe MUND 19.7.). Ihm und einem zweiten Demonstranten war es gelungen,
durch das dichte Polizeikordon zu schluepfen und bis zur Terrasse des ,Europa'
zu kommen. Der zweite war ein Autonomer, er trug, stilgerecht, schwarze
Unterhosen.
Alles was zwischen Anfuehrungszeichen steht, ist eine woertlich Uebersetzung.
Der Rest ist eine abgekuerzte Wiedergabe. Quelle: die heutige ,Repubblica',
Printausgabe, S.4. Das Rufzeichen ist von mir.
Ciao
Lo
9)
Vortrag: "Das spirituelle Geheimnis des Widerstandes von Mahatma
[zurück]
Gandhi", gemailt von Edwin Kernbauer: e.kernbauer@utanet.at
Lieber Heinz
ich erlaube mir Dich und die Redaktion des MUND recht herzlich zum
Vortrag: "Das spirituelle Geheimnis des Widerstandes von Mahatma Gandhi"
Basierend auf der praktischen Erfahrung im Umgang mit indischen Kultur
und Sahaja Yoga, werden neue Sichtweisen und Perspektiven als Beitrag zu
einer Pluralistischen Gesellschaft aufbereitet und dargestellt. Neben
der magische Bedeutung des Swastikas (Hakenkreuzes) in anderen Kulturen
wird viel Unbekanntes aus der nächsten Umgebung Mahatma Gandhis erzählt.
Die Veranstaltung versteht sich als Beitrag zur momentanen politischen
Situation Österreichs. Ich hoffe dem Widerstand neue, interessante
Impulse geben zu können.
WO: GARTENHOTEL ALTMANNSDORF, Bruno Kreisky Saal
Hoffinger Gasse 26-28, 1120 Wien
Freitag, 28. Juli 2000
Beginn: 1900 Uhr
Vortragende:
Edwin Kernbauer (Botschaft Besorgter BürgerInnen)
Vimala Gratz (Sahaja Yoga)
Dr. Wolfgang Hackl (Management Trainer)
Das Gartenhotel Altmannsdorf ist am besten erreichbar über:
U6 (Station Am Schöpfwerk) - Hetzendorferstrasse - Khleslplatz -
Oswaldgasse - Hoffingergasse - Gartenhotel Altmannsdorf
Auskunft: Edwin Kernbauer, Tel: (01) 774 1406, Mail: e.kernbauer@utanet.at
Alles Liebe
Edwin Kernbauer (Botschaft Besorgter BürgerInnen)
10) 7*Sommergruesse
und Termine, gemailt von Ulli Fuchs
[zurück]
<Ulli.Fuchs@blackbox.net>
Liebe FreundInnen des 7*STERN,
Bevor ich mich bis 14.August auf Urlaub begebe (das Cafe hat eh offen),
möchte ich es nicht verabsäumen, Euch einen schönen Sommer zu wünschen!
Auf Völkerfreundschaft und den Weltfrieden!
ulli fuchs
In diesem Sinne die nächsten Veranstaltungen:
Die Wiener Friedensbewegung veranstaltet gemeinsam mit der
Hiroshima-Gruppe
Wien die traditionelle Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer der
Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.
Gerade zu Beginn des neuen Jahrtausends ist es wichtig, an die Forderung
"Jahr 2000 atomwaffenfrei"zu erinnern. Die Atomwaffenmaechte haben
sich
auf Druck der weltweiten Aktivitaeten von Friedensgruppen zum Abschluß der
Ueberpruefungskonferenz des Nichtweiterverbreitungsvertrags (Mai 2000) neuerlich
zur atomaren Abruestung bekannt. Diesen Worten muessen endlich Taten folgen
-
daher ist das Engagement von Friedensgruppen im Kampf um die nukleare Abrüstung
wichtiger denn je!
Die Hiroshima-Veranstaltung beginnt am Sonntag, 6. August 2000, um 17.00 Uhr
auf
dem Wiener Stephansplatz und wird mit einem Laternenmarsch zum Teich vor der
Karlskirche um ca. 20.30 Uhr abgeschlossen.
Das Programm des Kulturzentrums 7*STERN (1070, Siebensterng.31)
beginnt wieder mit:
BEHINDERTENPOLITISCHER STAMMTISCH der Selbstbestimmt Leben-Initiative
Österreich (SLIÖ)
Jeweils Mittwoch, 17 Uhr, 2. und 23. August
Dienstag, 15. August, 21 Uhr, zum ersten Mal in Wien:
KONZERT: TOM BLACKSMITH BAND (USA, Berlin) "BLUES WITH A FEELING"
Tom spielte in diversen Blues Bands (Olsen Brothers; Jiving Jewel...),
und um das Handwerk richtig zu erlernen, ging er in die USA, dort, wo die
Wiege des Blues steht. Er spielte und lebte in Chicago, Memphis und New
Orleans. Von dieser Reise brachte er einen großen Koffer voll Blues und Soul
mit. Er suchte sich in Berlin Musiker, die genauso die Musik lieben und fühlen
wie er, und gründete die TOM BLACKSMITH BLUES & SOUL BAND. Auf diversen
Konzerten bewies die Band ihr Können, nicht nur in Deutschland.
Die Band tourte durch die Schweiz und Polen, wo sie als Hauptakt zum 10.
TOURUN`ER BLUES FESTIVAL auftrat. Diesmal machen sie Halt in Wien auf ihrer
Konzertreise nach Ungarn. Tom Blacksmith überträgt die Nähe, Intimität und Wärme
der Musik auf das Publikum, egal ob auf großer oder kleiner Bühne und lässt
seine Zuhörer teilhaben an einem Erlebnis, das etwas Besonderes ist. Wenn der
Abend vorbei ist, werden sie nach Hause gehen, erfüllt mit jener Magie, welche
der Musik innewohnt - und das nächste Mal wiederkommen und FreundInnen
mitbringen! www.tomblacksmith.de
Tom Blacksmith (git., voc.)
"Crazy dog" Alex (git., voc.)
Nina T. (keyb., voc.)
Thomas Kuckenburg (bass, voc.)
Pete Thomas, Chicago (drums)
UKB 100,-
Mittwoch, 16. August, 19 Uhr
PLENUM DER BEWEGUNG ROTES WIEN
Freitag, 18. & Samstag, 19. August, Einlass 20.30 Uhr, Beginn 21 Uhr
KONZERT: GREG ECKLER (USA): GOSPEL, RHYTHM & JOY
Dieses Konzert verspricht, der Höhepunkt unseres Sommerprogramms zu
werden. Eine besondere Begegnung, ein Experiment. Greg Eckler gehört der
Applegate Fellowship in Jacksonville, Oregon, an, er ist bekennender und
praktizierender Christ. Er sagt: "What you will see is a mixture of
everything from Surf to Rock to Gospel in styles. More importantly, as
time has gone by, I have found a home in Gospel Music because I have found
that being a Christian is the absolute best place to be in life and I love to
reflect that simple fact through my music." Greg Eckler ist ein hochkarätiger
Musiker, der seit den 70er Jahren aktiv ist und sogar einmal durch eine
Grammy-Nominierung geehrt wurde. Durch seine Freunde und Fellows kam er im
Februar nach Wien, wo er im Café Impuls eine CD aufnahm.
www.applegatefellowship.org/gregeckler
Greg Eckler (git.)
Terran Eckler (perc.)
Jimmy "Flat Bill" Reynolds (harp)
GeneWay (bass)
Carrie McCoy (voc.)
UKB 70,-
MITTWOCH AKTUELL - Notizen zur heutigen Sitzung im Depot, gemailt
von Alexander Muth
[zurück]
<aug_und_ohr@hotmail.com>
Dies sind einige Anmerkungen von
Aug und Ohr, die für die Sitzung im Depot
um 17 Uhr als Unterlage dienen könnten. Sie sind etwas rhapsodisch und
improvisiert, aber wir meinen, daß eine Reihe von Leuten ähnliche
Vorstellungen haben. Man sollte daran keinen Anstoß nehmen, daß einige
Anmerkungen bewußt ruhig gehalten werden, andere aber bewußt aggressiv. Den
derzeit in der Bewegung herrschenden Zuständen kann nur offensiv, aggressiv
und polemisch begegnet werden.
1.Versprachlichung der Kundgebungen.
Traditioneller Redeteil.
Wenn Skateboarder, verglichen mit vorhergehenden Generationen, etwa
Hulla-Hulla-TänzerInnen, stumm über die Bordstein springen - ja soll das
auch unsere Kultur sein? -
Schaffung eines Raums für politischen Diskurs, zu Beginn und während der
Kundgebungen. Vorbereitet. Die Vorbereitung bestünde sowohl aus politischen
Statements, als auch aus aktueller Gegeninformation!
Beispiele etwa: österreichische Polizei, Beispiel Haider in Italien,
Beispiel Mexiko! (Wir können uns alle noch erinnern, daß die Botschaftsdemo
ins Wasser gegangen ist, daß aber auch vorher kein Schwein etwas zu Mexiko
gesagt hat. So kann man und frau keine Politik machen!)
Offenes Mikrofon.
Ein weiterer Teil des „versprachlichten" Bereichs muß, über den
vorbereiteten, organisierten hinaus, als Offenes Mikrofon für diejenigen
„Bürger und Bürgerinnen" dienen, die keine Möglichkeit haben, sich äußern
und die bei keiner Organisation sind. Sie sind nicht die Unwichtigsten. Für
sie gibt´s keine Anlaufstelle, dies könnte der Anfang sein.
Nur durch die Ermöglichung (das empowerment) der Selbstaussprache, das von
einer kleinen Gruppe zielbewußt eingeleitet werden muß (wenn es sich denn
nicht „spontan" ereignet, und es ereignet sich nicht spontan), konstituiert
sich der für eine jegliche Bewegung erforderliche Humus ständig neu nach.
Dieser versprachlichte Bereich muß vorbereitet werden, muß organisiert
werden. Wollen wir größer werden? Dann müssen wir uns überlegen, wie das zu
bewerkstelligen ist.
Die bisherige blöde Spontaneismus soll am Misthaufen der Geschichte landen.
2. Welche politische Landschaft.
Keine Vereinnahmung.
Politische Anklage, Gegeninformation und empowerment darf aber nicht unter
die autoritäre Führung bloß einer einzigen Tendenz fallen. Es muß
insbesondere darauf geachtet werden, daß jeglicher Einfluß von herkömmlichen
konservativen Parteien strikt ausgeschlossen bleibt, auch von deren Nah-
oder Vorfeldorganisationen, so wie es etwa die Botschaft besorgter Bürger
und Bürgerinnen praktiziert, die von ihren Plakatflächen jegliche Parteien,
aber auch parteinahe Organisationen ausschließt, um nicht vereinnahmt zu
werden.
(Bedingtes) Ja zur KP, nein zum KSV.
Was die KPÖ betrifft, so ist sie als Partei, die mehr oder weniger gegen das
System steht, an sich auf der Seite der gemeinsamen Angelegenheit, jedoch
sollte peinlich darauf geachtet werden, daß ihr Steuerungs- (und - hiermit
seit jeher historisch unmittelbar verbunden -Dämpfungs- und
Abwiegelungsanteil) nicht zu groß wird. Damit wir uns richtig verstehen, das
ist von einem linken und kommunistischen Standpunkt aus gesprochen, nicht
von einem antikommunistischen.
Akzeptanz für die KPÖ (mit allen ihren Strömungen) bedeutet aber nicht
automatisch eine für den KSV, eine Kraft, die sich seit jeher gegen die
Streiks, die studentische von ihr nicht kontrollierbare Basis und die
radikal linken Kräfte in den Fakultätsvertretungen gestellt hat. Man braucht
nur den Ast und den RBH zu fragen.
Was die Zusammenarbeit mit SOS Mitmensch betrifft, von der VertreterInnen
der außerparlamentarischen Linken von ihrer Bühne am 19. Februar
ausgeschlossen wurden und die für Neuwahlen und hiemit für eine Partei
plädieren, deren neuer Chef mit seinem Hängemattendiktum gegen die
Einkommenlosen hetzt wie es ein Löschnak nicht besser hätte können, so will
ich mich da ganz kurz halten: eine Gruppe, in der solche Elemente
mitarbeiten, die ist von vorneherein zum Tode verurteilt.
Wenn die Bewegung nicht versteht, daß diese und eine jegliche ähnliche
Bewegung nur heißen kann: radikale Emanzipation von allen machtnahen, und
mithin auch sozialdemokratienahen Kräften, Abnabelung, Selbstständigwerdung,
Autonomisierung (genügen die Worte?), dann hat sie keinen Verstand, hat
nicht kapiert, was die Basisbewegungen in Italien, in Mexiko, in Dänemark,
in Griechenland als radikalen Prozess längst hinter sich haben.
Deswegen SOS-Mitmensch raus aus einem lebendigen Konzentrat!
Mindestcharta gegen Ausgrenzungen.
Neben den bisherigen (oder zumindest wünschenswerten) Standards von linken
Bewegungen/Initiativen: kein Ausschluß von KommunistInnen, kein Ausschluß
von AnarchistInnen, kein Ausschluß von TrotzkistInnen, kein Sexismus und
kein Rassismus wäre einiges noch weiter zu konkretisieren. Es darf keine wie
immer geartete Zurückdrängung oder Diskriminierung der Kategorien Frauen,
Lesben, Schwule und politische ImmigrantInnen (und deren Gruppen) geben.
Aber das muß auch praktisch umgesetzt werden.
Die sogenannte „Widerstands"-bewegung" war bisher im großen und ganzen ein
Mittelschichtsphänomen, und die politischen Formationen der AusländerInnen
waren dabei nur Randerscheinung. Das hat in den Augen vieler zur
Delegitimierung der Protestbewegung beigetragen. Eine Bewegung, die kein
Konzentrat in sich aufweist, das die Sachen in die Hand nimmt, zerfällt -
das muß noch lang kein stalinistisches Zentralkomitee sein.
„Widerstand" gegen die Finanz-, Herrschafts- EU- und NATO-Politik von
SPÖ/ÖVP/FPÖ kann nur eine gegen Neoliberalismus, Turbokapitalismus und
Imperialismus gerichtete Bewegung sein. "Widerstand", der die
antimperialistische und internationalistische Dimension ausspart, ist nichts
als ein Fake, ein Unding, ein künstliches Gebilde, das zu baldigem Untergang
verurteilt ist.
Aufgabe des "Verprachlichungsausschusses", der tunlichst aus den genannten
Kategorien zusammenzusetzen wäre, sollte es sein, mit der allergrößten
Sensibilität darauf zu achten, daß im Redebereich keine Rückstufung und
Mißachtung von AusländerInnen, von Frauen, keiner der obgenannten Kategorien
vorfällt. Daß nicht gequatscht wird, wenn eine Frau eindringlicher, aber
leiser, und nicht so röhrend wie manche Männer spricht, oder wenn ein
„Ausländer"/eine „Ausländerin" sich so gewandt ausdrücken wie einer/eine,
der/die immer schon hier (und immer nur hier) gelebt hat.
3. Doku
Eine aktive Dokumentationsgruppe wäre zu schaffen, die Reden und
Diskussionen dokumentiert, bei Radio Orange sendet, und auch druckt. Das ist
bisher sträflich vernachlässigt worden. Ein integraler Bestandteil einer
jeglichen Bewegung ist die Dokumentation - die „Bewegung" scheint für viele
nur eine Freizeitbeschäftigung zu sein.
Es ist nur ein äußerst geringer Tel der Demonstrationen und Diskussionen
aufgenommen worden, und davon wurde nur ein Teil gesendet, und ein
allerwinzigster Teil befindet sich in Audioarchiven. Wir sind im Jahr 2000,
was ist das für eine hinterwäldlerische Bewegung? Man sollte sich einmal die
anderen Bewegungen in anderen Ländern anschauen! Dazu sind wir aber zu
patriotisch beschränkt.
4. Exkurs R. Orange.
Auf R. Orange ist Druck auszuüben, um mehr politische Sendezeit zu bekommen
und die zeitgeistigen Laller und Lallerinnen dort zurückzudrängen. Auf R.
Orange muß ein harter Druck ausgeübt werden, R. Orange gibt nichts
freiwillig her, aber der Druck kann nur von einer bewußten und
willensstarken Gruppe ausgeübt werden, die weiß, was sie für politische
Ziele hat.
(Es ist schon klar, daß eine solche Gruppe nur aus einem Konzentrat, um das
Wort nochmals zu verwenden, der lebendigsten und aktivsten und auch
erfahrensten Kräfte der Bewegung hervorgehen kann, und das setzt eine
politische Einigung unter den radikalen Kräften der Bewegung voraus. Die
wiederum derzeit schwer vorstellbar ist. Ein Dilemma.)
Wie man in der Vergangenheit gesehen hat, haben alle politischen
Einzelgruppen - in der Bewegung und im R. Orange - nur jeweils ihre
Einzelpolitik verfochten, und sind daher medienstrategisch, besonders im
Hinblick auf R. Orange zugrundegegangen, nicht als Gruppe, aber als Projekt
innerhalb von R. Orange.
Dazu einige Beispiele, die wehtun sollen, und die ein Zerrbild dessen
darstellen, was uns gesamtgesellschaftlich blüht, wenn wir zu keiner
politischen Einigung im Sinne eines leitenden und empowernden Konzentrats
der linken Kräfte der Bewegung kommen.
Daher muß ich einige schmutzige Geschichten erzählen. Das Tatblatt, dessen
Vertreter bei R. Orange sich nicht gegen die Abwürgung der geplanten und
konzeptuell ausgearbeiteten täglichen politischen Nachrichtensendung vor 2
Jahren durch die Chefin, Frau Steinert, gewehrt hat, ist zwar in den
„Mitarbeiterverein" gewählt worden, war aber seitdem politisch stumm, und
ist kürzlich wieder aus diesem Mitarbeiterverein (einer der beiden Vereine
von R. Orange; es gibt noch einen zweiten Verein - von Wahlen zu diesem
zweiten Verein, dem Herausgeberverein, hört man nichts!) hinausgewählt
worden. Seitdem ist er keine wesentlich bestimmende Kraft bei R. Orange
mehr. Oder wünscht der Herr ein come-back? Das ist nur ein Beispiel für die
Selbstkastration einer linken Fake-Kraft.
Die Radiogruppe, in der er, zusammen mit einer weiteren Person, die noch im
besagten Verein sitzt (!), vor ebenfalls 2 Jahren auf geradezu
stalinistische Weise eine kleine politische Säuberung durchgeführt hat, bei
der unliebsame Elemente ohne Begründung entfernt wurden, ist inzwischen
zerfallen und existiert in der alten Form nicht mehr, wenn auch der Namen,
„Radio Trotz Allem" - er sollte den Protest gegen das Steiner´sche
Sendungsverbot bezeichnen und bezeichnet ihn immer noch - weiterbesteht.
Da ist ein Druck von oben, und innerhalb der Gruppe auch noch ein Druck
gegen ganz unten.- unser atomisiertes Wien, wie es leibt und lebt.
Ein jeder scheißt dem anderen auf den Kopf.
Die Leute, die ein politisches Arbeitsverbot mitbewirkt haben, sind
inzwischen weg vom Fenster und keiner von ihnen macht mehr was beim Radio
(mit Ausnahme eines Angehörigen einer Sekte, der sich aber auch von Radio
trotz Allem weitgehend getrennt hat; es ist allerdings nicht die Sekte mit
Namen Humanistische Bewegung, sondern eine andere Sekte.)
Zerstoben die Terrorgruppe. Wo ist nun das hündische Gekläffe von gestern?
Man sieht also, wenn man politische Hegemonie erreichen will (was nicht mit
autoritärer Fremdsteuerung zu verwechseln ist, sondern den legitimen und
notwendigen Kampf um die Vorherrschaft von Ideen und politischen Strategien
bedeutet, und das sollte in unserer Bewegung endlich einmal stattfinden),
dann muß man die Verrottetheit des Gegners (oder des eben zur Verfügung
stehenden Terrains, Wirkungsbereiches) kennen. Die RKL, die gegen diese
Säuberung war, hat aber Leine gezogen und ist abgedampft - ein weiteres
Beispiel von (vorübergehender) Selbstaufgabe. Divide et impera.
Zwei VertreterInnen der Linkswende haben es inzwischen aufgegeben,
regelmäßig dort zu arbeiten. Inzwischen ist ein Verbindungsmann zu den
Grauen Wölfen in den Mitarbeitervorstand hineingewählt worden.
Dieses Fratzenbild von Unkoordiniertheit und Ausgeliefertsein an
zeitgeistige Karrieristen (und Ärgeres) kann für uns auch hier in dieser
Bewegung, und in der Gesellschaft, bittere Wirklichkeit werden - dann sind
wir tot. Das ist dann das Ende der Politik.
Und warum das Beispiel von R. Orange - einem AN SICH nützlichen Instrument?
Es mag entgegnet werden: Belästige uns nicht mit diesen Spezialproblemen,
oder gar privaten Problemen! Das kennen wir schon, daß einem untergeschoben
wird, man meine mit einer politischen Auseinandersetzung im Grunde nur eine
private. Das ist ein Totschlagargument.
Aber ein jeglicher Medienbereich ist eine Angelegenheit der Bewegung. Was
Tonmedien betrifft: über andere Tonmedien als dieses hatscherte Radio - wie
heißt es nur? Orange - verfügt die Bewegung nicht, es sei denn, sie schafft
sich ein Internetradio, was aber zur Zeit auf einen sehr kleinen Hörerkreis
beschränkt bliebe.
Daher ist eben R. Orange und seine Realverfassung ein Thema. Außer jemand
will sich auf sein Trillerpfeiferl beschränken.
Derzeit ist R. Orange - wie sie kürzlich mitgeteilt haben - in Frankreich,
um bei der französischen Regierung zwecks Subventionen durch die EU
vorstellig zu werden. Vielleicht protzen sie noch damit, was sie für ein
Widerstandsradio sind.
Wenn wir uns der Instrumente, die uns an sich zur Verfügung stehen, nicht
bemächtigen, ja bitte, dann hopsen wir weiter auf der Straße herum, mit
Kübeln an Stricken und einigen schwarzen Hunden mit dünner Schnauze.
Printorgan.
Und schließlich: die Bewegung hat kein eigenes tendenzübergreifendes Organ
herausgebracht. Das ist ein Novum und war in der Geschichte österreichischer
Bewegungen noch nie nie der Fall. Aber bei den beiden studentischen
Protestbewegungen, vor 4 Jahren und im vergangenen Jahr haben wir dieses
Phänomen bereits gehabt: kein schriftliches Organ, wenn man von
fremdbestimmten pseudobewegungs-Organen absieht.
Man und frau sollte sich überlegen, woran das liegt und daß darüber keine
Reflexionen angestellt werden.
Vielleicht ist es die falsche Bewegung.
Aug und Öhrchen.
Redaktionsschluß: 24. Juli 2000, ca. 22.00
Uhr
Fehler möge frau/man mir nachsehen!