Sonntag, 22. Juli 2001

================================================
A) TEXTE
================================================

================================================
00 - A Polizeiterror in Genua
From: no-racism frei-account <global@no-racism.net>
================================================
00 -B State terrorism in Genoa -- International action appeal
From: no-racism frei-account <global@no-racism.net>
================================================
01 PLEASE SPREAD WIDELY
From: "www.no-racism.net" <fewor@no-racism.net>
================================================
02 genua: imc stuermung
From: steve <smay@gmx.li>
================================================
03 Gènes: vers 1 h ce matin, descente de police
très violente au centre indymedia

From: gillesklein gillesklein@noos.fr
================================================
04 genua: polizei stürmt zwei schulen
From: el awadalla <el@awadalla.at>
================================================
05 Genua: Zauberlehrlinge
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================
06 Genua und die Systemkrise
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================
07 So oder so - Die Erde wird rot!
From: "Kommunistische Aktion" <komakwien@hotmail.com>
================================================
08 Die Rif-Republik
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================


><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

================================================
09 soliaktionen in salzburg
From: trost.claudia@gmx.at
================================================
10 Kundgebung gegen Globalisierung und Repression
From: bsb@vorstadtzentrum.net
================================================
11 Gênes , un mort exécuté par la police.
From: gillesklein <gillesklein@noos.fr>
================================================
12 erschossener demonstrant in genua: aktionen,
stattgefundene und angekündigte

From: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at>
================================================
13 Erfolg für BurggartenbesetzerInnen in Wels!
From: "infoladen wels" infoladen-wels@inode.at
================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

================================================
14 Politik/G 8 Treffen /Genua/KPÖ
From: "KPÖ Bundesvorstand" <kpoe.buvo@magnet.at>
================================================
15 Notwehr oder Todesschuß?
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================
16 Fwd: AMSELFELD NEWSLETTER - 20./21.7.2001
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================
17 Abfuhr für »NATO-Cowboys«
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
LINKS, VERWEISE, HINWEISE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

================================================
18 Fotos und Videos zum G8-Gipfel in Genua
From: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at>
================================================

REDAKTIONELLES:

Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: 1 Beitrag zurückgestellt, um
den darin Angesprochenen Möglichkeit zur Stellungnahme zu geben.

Powered by public netbase t0 -- please sign

Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:
widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual

...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 


================================================
A) TEXTE
================================================

================================================
00 - A Polizeiterror in Genua
From: no-racism frei-account <global@no-racism.net>
================================================

Polizeiterror in Genua

Artikel von austria.indymedia.org, 22.7.2001


Die Polizei von Italien zeigte ihr wahres Gesicht. Am 21. Juli gegen 24.00
stuermte sie die Via G. Battisti in Genua, in der sich u.a. das Medienzentrum
des Genoa Social Forum befindet. Zahlreiche Leute, die sich auf der Strasse
befanden, flüchteten in das Gebäude des Medienzentrums bzw. in das
gegenüberliegende Gebäude. Die Polizisten, die mit Helmen und Schlagstöcken
ausgerüstet waren, gingen äusserst aggresiv vor. Sie schlugen mit ihren
Stöcken
auf die Zäune und machten keinen Hehl daraus, dass ihr Kommen dazu diente,
Leute zu verprügeln. Neben Digos-BeamtInnen waren Einheiten der Carabineri vor
Ort.

Einige PolizstInnen stürmten erst in den Garten des IMC; das Tor konnte nicht
mehr rechtzeitig geschlossen werden. Als Leute die Türe schlossen und
begannen,
diese zu verbarrikadieren, zogen sie sich wieder zurück. Etwa gleichzeitig
versuchten sie auch in die Gegenüberliegende Schule einzudringen. Die
PolizistInnen in forderster Front waren von der politischen Polizei DIGOS
(Dipartimento Investigativo, Gruppo Opperativi Speziale), die in den letzten
Tagen schon mehrmals aufgrund ihren Brutalität aufgefallen war. Sie stürmten
Morgens Camps und wurden auch auf Demos gesehen. Es kann nicht ausgeschlossen
werden, dass einige von ihnen auch als ProvokatuerInnen auf den
Demonstrationen
unterwegs waren. Sie treten in ziviler Bekleidung auf und sind oft vermummt.
Auch beim Einsatz in der Via Battisti trugen sie keine Uniformen, hatten aber
Helme auf und Jacken mit der Aufschrift policia an. Zum Teil waren sie
vermummt. Während sie die Strasse bzw. die beiden Gebäude stürmten, schwangen
sie ihre Schlagstöcke und schrieen lautstark.

Im Medienzentrum versuchten einige Leute, sich der anrückenden Polizei
entgegenzustellen.
Währenddessen rüttelten die PolizistInnen am Tor der Schule gegenüber des
Medienzentrums solange, bis es aufging. Nach einigen Minuten hatten es die 100
bis 150 Terrorpolizisten geschafft, in die Schule gegenüber einzudringen, wo
sie sofort mit ihren Prügelorgien begannen. Zum Teil legten sich die Leute
freiwillig auf den Boden, andere mussten sich mit erhobenen Händen und Gesicht
an die Wand stellen, wie Anwesende berichteten. Sie wurden auch von hinten
bzw.
am Boden liegend verprügelt. Ein Anwesender gab an, dass er nur noch Blut
spritzen sah. Türen und Fenster wurden eingetreten, alle Sachen durchwühlt und
am Boden zerstreut - alles verwüstet.

Einige Minuten später drang die Terrorpolizei auch in das Medienzentrum ein.
Dort verhielt sie sich anders als im gegenüberliegenden Gebäude. Im dritten
Stock, wo sich das Indymediacenter befindet, mussten sich die Leute auf den
Gängen mit erhobenen Händen und dem Gesicht an die Wand stellen. Nach einigen
Minuten wurden dann alle aufgefordert, sich in einen der Gänge zu begeben.
Dann
wurden alle Räume oberflächlich durchsucht und einige Taschenmesser, Gasmasken
und Motorradhelme "gefunden", die später in einen Sack gepackt wurden.
Nebenbei
stahl die Polizei Datenträger wie Minidsiks, einige Handys, Fotoapparate und
dergleichen. Die Polizei, die ins IMC vordrang, war von DIGOS.

Dass im Medienzentrum nicht mehr passierte, hat wohl damit zu tun, dass sich
dort zahlreiche JournalistInnen aufhielten, das temporär eingerichtete Haus
einen besonderen politiscchen Stellenwert hat und nach einiger Zeit
DiplomatInnen kamen, die die Polizei zum Gehen aufforderten. Als sie abgezogen
waren, wurde den im IMC Anwesenden erst langsam klar, was gegenüber geschehen
war bzw geschah.

Die Polizei blockierte den Eingang und wartete auf die Rettung. Etliche Leute
mussten von der Rettung mit Bahren abtransportiert werden. Einige Leute
konnten
selbst zu den Krankenwagen gehen. Alle, die nicht ärztlich versort wurden,
wurden von der Polizei verhaftet und in Bussen abtransportiert. Von einem
Verletzten erfuhren wird, dass er sich mit anderen an die Wand stellen musste,
die Hände in der Höhe - anschliessend wurden er und die neben ihm stehened von
hinten verprügelt. Andere Leute, die sich auf den Boden legten, wurden am
Boden
liegend von der Polizei misshandelt.

Mit mehreren Reihen verstellte die Polizei den Eingang zum Gebäude. Die Leute,
die sich im Medienzentrum befanden und später ankommende DemonstrantInnen
standen ihnen gegenüber. Es kam immer wieder zu kleinen Rangeleien.
Rechtsanwälte, die kamen, um die Situation zu begutachten wurden mit Gewalt am
Betreten gehindert. Die Terroreinheiten der Polizei liessen keine Person -
ausser Angehörigen der Rettung, die die zahlreichen Schwerverletzten
abholten -
in das verwüstete Gebäude.

Für fast zwei Stunden hielt die Polizei den Eingang versperrt. Die zahlreichen
eintreffenden Rettungswagen konnten die Verletzten nur notdürftig versorgen.
Während der gesamten Aktion kreisten Hubschrauber über der Via Battisti. Es
kam
immer wieder zu kleinen Rangeleien. "Assassini" wurde den Terroreinheiten der
Polizei lautstark entgegengeprüllt; die Polizei hat zumindest eine Person
während der Übergriffe gegen die Proteste ermordet. Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass es zu einem weiteren Toten in Genua kommt bzw.
gekommen ist. Der Angriff muss als faschistische Aktion angesehen werden.


Zeitgleich mit der Stürmung der Via Battisti wurden auch das bereits am
Nachmittag mehrmals angegriffene Convergence-Centre und ein Campingplatz von
der Polizei aufgesucht. Dabei kreisten immer Hubschrauber sehr niedrig über
den
Orten des Geschehens. Unseren bisherigen Informationen zufolge wurden die
Plätze grob durchsucht. Über Verhaftungen und Prügel ist uns derzeit nichts
bekannt.


Von AktivistInnen in Genua wurde ein Internationaler Aktionsaufruf
verfasst, in
dem alle Leute aufgefordert werden, Solidaritätsaktionen durchzuführen. [
siehe 00-B]

Weitere Berichte zu Genua und der Stürmug der Via Battisti finden sich auf
http://www.no-racism.net
http://www.austria.indymedia.org
http://italy.indymedia.org

-top-


================================================
00 -B State terrorism in Genoa -- International action appeal
From: no-racism frei-account <global@no-racism.net>
================================================

Genoa, early morning 22nd July 2001
GSF media centre
phone: 0039-010-3627149


Please Distribute Widely - an appeal from the activists fighting in Genoa
as we
speak


We write from the building of GSF and Indymedia in Genoa after witnessing the
worst human rights violations in the short history of the young movement
against capitalist globalisation. Two people were killed by the police on the
20th, one in Genoa and one at the border, and someone else might have been
killed in the most outrageous display of fascist state brutality that all
of us
have seen in our lives, just a few hours ago in front of this building.

This night the police broke into the school Diaz (across the road), one of the
accommodation places of GSF were people were sleeping at that moment, and beat
up everyone to the extent that most of the people could not walk out and
had to
be carried in stretchers out of the school. We don't know how many people were
badly injured because we lost count of the amount of stretchers carried out of
the school, but they brought about 30 ambulances for the injured people. The
police also brought at least one body bag outside, maybe two, but we don't
know
yet whether there was a corpse inside either or both of them. Everybody was
either arrested or taken to hospital. According to the testimony of one person
who could escape before being arrested, people were lying on the floor
saying 'no violence' when the police broke into the first floor where he was,
and they battered people so badly that one of the officers had to intervene to
stop the massacre. In one of the pictures taken by Indymedia
(http://italy.indymedia.org) you can see a plank of wood with nails covered
with blood lying next to a corner with big patches of blood on the walls.

The police also broke violently into the GSF and Indymedia building at the
same
time, but here they only destroyed and stole materials. They did not attack
anyone (although in part of the building it was difficult to breathe due to
the
tear gas). Italian parliamentarians were also struck by policemen while they
were trying to enter the school Diaz while the police was beginning to remove
the injured.

On the 20th and the 21st the police terrorism in the streets was unprecedented
in recent Western European history. On the 20th they murdered a young
protestor
from Genova, who was shot once in the forehead and once in the cheek, and
drove
backwards over his corpse. A young french woman was killed in the Ventemiglia
border on the same day, while the police was preventing her and other people
from entering the country. Police attacked and teargassed all the different
groups that took part in the action. For instance, they threw tear gas from
helicopters into the assembly point of the pacifist march, charged against the
tutte bianche and the Network for Global Rights before they even started their
actions, and injured a still unknown number of people. They deliberately mixed
the different sorts of political expression, trying to create conflicts (for
instance by pushing part of the black block into the pacifist assembly point).
On the 21st they massively attacked part of the demonstration for
absolutely no
reason, teargassing the whole area (including the parking lot that served as
the GSF convergence centre and a nearby beach) and some people were forced to
jump into the sea just to escape from them - only to find police boats facing
them in the water. Both on the 20th and the 21st there were riots all day, all
over the city, which were clearly provoked by the police. The forms of
provocation were diverse: the television showed images of a group of people
dressed in black going out of a police van and breaking windows, and the black
block was visibly infiltrated throughout these days. We respectfully ask our
friends from the black block to reflect on the meaning of this fact, not just
for them but for everybody else. This request is not meant to imply that they
should not be present in large collective actions, but merely that we
encourage
them to rethink their role and choices in them. One possible way would be to
play a role focused on solidarity and defense of other groups, similar to the
one so successfully carried out by the black block in A16.

People who are taken to the hospitals are arrested immediately after receiving
first aid, unless they are in an extremely bad condition. One person, a member
of a nonviolent group, who was horribly beaten up while sitting on the floor
with his hands up, went through that experience. In the police station he was
repeatedly tortured like everyone else there. The police was hitting the
already wounded areas of his body and battering him for no reason. Another
person who was arrested and released says that they were beating everybody and
forcing them to scream 'viva il duce', which means long live Mussolini.

The police terrorism started well before the actions. The last weeks were
characterised by police searches all over Italy, followed by what everybody
here considers to be a reproduction of the strategy of tension used by the
Italian state in the 70s to crash social movements. Letter bombs were sent (by
whom?) to policemen, the police exploded a car in the centre of Genova because
it was parked in the same place for several days, and they alleged in the
media
that bombs had been planted in several places (including one of the
accommodation spaces of the GSF) - all of these in order to create an
atmosphere of paranoia, fears about demonstrators and social terror. They also
arrested several people before the actions, including a particularly brutal
case of a young woman who was kept in isolation for four days for having a van
(which they claimed would be used to break into the red zone) where she kept a
hatchet for camping purposes. The people who were arrested with her report
that
they were also tortured physically and psychologically, including forced
exposure to a succession of three posters: a pornographic one, followed by one
of Mussolini and then one of the Nazi Army in action.

We know that many solidarity and denounciation actions have already taken
place
all over the world and that many more are being planned (see
http://italy.indymedia.org). We encourage all the groups that have not planned
actions yet to do so, and to prepare for sustained actions to continue until
those responsible for these outrageous human rights abuses pay the full price
for their actions. We suggest to these groups that their minimum demand would
be the resignation of the Berlusconi government. There is a list of Italian
embassies at http://www.ethoseurope.org/ethos/embassies.nsf/ (go down to the
link Embassies of Italy).

We think that we need to turn this situation into a serious international
problem for the Berlusconi and the other G8 governements, not just due to a
basic sense of justice but also because we feel that the survival of the
movement and of many of us might depend on it. This brutality shows the actual
panic with which the rich and powerful are reacting to the clear fact that the
world is beginning to listen to us. Seeing that they can no longer write us
off
as a marginal, temporary phenomenon, they are now removing all masks of
ostensible democracy and showing their real face - one of oppression, violence
and terrorism.

Por todos nuestros muertos, ni un minuto de silencio. Toda una vida de lucha.
To honor our dead, not a minute of silence. A whole life of struggle.

-top-


================================================
01 PLEASE SPREAD WIDELY
From: "www.no-racism.net" <fewor@no-racism.net>
================================================

hey

wir haben diese nachricht soeben erhalten und schicken sie euch unüberprüft
weiter. heute gab es bereits die befürchtung, dass das indymedia-centrum
geräumt werden könnte.

fewor@no-racism.net

PLEASE SPREAD WIDELY
The police has brutally entered the Indymedia and GSF building a moment
ago. They are presumebly trying to destroy all the evidence of police
brutality in the last days which is gathered in the videos and
photographies of Indymedia activists. They are holding a group of us
downstairs in the internet room and apparently they are fighting with
Indymedia people upstairs, who were trying to protect their floor. They
have teargassed the area and it is difficult to breath inside.
Please prepare to make actions at Italian embassies tomorrow. We just
finished plannig a solidarity action in this city for tomorrow at 12:00
but it is not clear whether it will be possible, we might end up all
arrested.
This city is becoming a symbol of state brutality and cruelty

-top-


================================================
02 genua: imc stuermung
From: steve <smay@gmx.li>
================================================

in genua wurde gegen mitternacht das medienzentrum und eine
gegenueberliegende schule von der polizei gestuermt. nach unterschiedlichen
angaben 25 - 50 personen wurden schwer verletzt. es gibt berichte von 2 zu
tode gepruegelten. dokumentationsmaterial wurde beschlagnahmt, die rechner
von indymedia zerstoert. leute die in der schule geschlafen hatten wurden
noch im schlafsack gepruegelt. lest nach: http://betazine.org/
und
http://italy.indymedia.org/
und
http://derstandard.at/standard.asp?channel=POLITIK&ressort=GIPFEL&id=655264

-top-


================================================
03 Gènes : vers 1 h ce matin, descente de police très violente
au centre indymedia
From: gillesklein <gillesklein@noos.fr>
================================================

MERCI DE COMMUNIQUER CETTE INFO LE PLUS RAPIDEMENT POSSIBLE AUTOUR DE VOUS


Vers 1 heure du matin la police a investi le centre de convergence
qui servait de base aux association et au réseau Indymedia et une
école qui servait de dortoir à proximité. La descente de police a été
extrémement violente. Le matériel informatique qui n'a pas été
confisqué est fracassé. Il y a entre 50 et 100 blessés et
interpellés. On a des témoignages de nombreuses traces de sang
partout sur le sol.

Il s'agit d'une intervention qui a mobilisé beaucoup de force de
police dont des hélicoptères.

La police s'est retirée certainement après une intervention des
autorités espagnoles prévenues par des journalistes sur place.

Cette opération de nettoyage est arrivée alors qu'une bonne partie
des manifestants sont sur le retour.

Les infos au fur et à mesure sur :
http://genova.samizdat.net
http://france.indymedia.org


Gilles
--

--
Gilles
http://france.indymedia.org

Pour publier une info sur le site : http://france.indymedia.org/publish.php3

L'hebdo international d'Indymedia (pdf) : version française :
http://print.indymedia.org/

L'emission radio d'Indymedia-France :
http://www.tvlibre.net/radio_indymedia_1.ram (lien provisoire : ne
pas mettre dans les favoris)

-top-

================================================
04 genua: polizei stürmt zwei schulen
From: el awadalla <el@awadalla.at>
================================================

um mitternacht (21./22. 7.) stürmte die polizei zwei benachbarte
schulen, die die gemeinde genua dem genua social forum (gsf) als
koordinationszentrale und pressezentrum zur verfügung gestellt hatte.
soeben (ca. 2:30h/22.7.) berichtete rai news 24 live über diese
vorfälle. demnach gibt es viele festnahmen und 52 verletzte, die laut
nachrichtenagentur ansa in spitäler eingeliefert wurden. der
polizeipressesprecher von genua, sgalla, gab im live-interview gerade
zehn verletzte zu. außerdem seien laut sgalla waffen - molotowcocktails,
knüppel und viele messer - sowie schwarze overalls des schwarzen blocks
gefunden worden. mitglieder des gsf bestritten, waffen in den schulen
gelagert zu haben. der rai-journalist vor ort sagte, er könne die
aussagen der polizei nicht bestätigen, da journalistInnen die waffen
nicht gesehen hätten. dagegen erzählte er, einige frische blutflecken
selbst gesehen zu haben. weiters sagte er, in den gebäuden sei alles
komplett devastiert worden, auch computer seien kaputtgeschlagen.

--
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.

http://www.awadalla.at/

-top-


================================================
05 Genua: Zauberlehrlinge
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================

Genua und die Probleme der Welt

In Genua treffen sich Staats- und Regierungschef von sieben reichen
Ländern und einem großen Land. Hinter Beton, Stacheldraht und
Containerbarrikaden wird so getan, als beschäftige man sich dort mit den
Problemen der Welt. Dabei haben die Versammelten zwar einige Kompetenz
als Problemverursacher, jedoch nicht die geringste als Problemlöser.

Ein kurzer Blick auf die Tagesordnung macht deutlich, daß der G-8-Gipfel
allerhöchstens ein Medienspektakel werden kann: Bekämpfung von Armut und
AIDS, Entschuldung, Klima, Reform von IWF und Weltbank, US-
Raketenabwehrschild und vor allem die Lage der Weltwirtschaft gehören zu
den Themen des Treffens. Zumindest auf dem Papier sind sie fast alle
versammelt, die Geister, die sie gerufen haben. Mit dem Modewort
Globalisierung wird seit Jahren verbrämt, was an hemmungsloser Ausbeutung
großer Teile der Welt den Reichtum weniger und die relative Wohlhabenheit
Westeuropas, Japans und der USA bewirkt. Die von Konzernen und
Regierungen durchgepeitschten internationalen Austauschbeziehungen - die
sogenannten terms of trade - sorgen in der Tat dafür, daß die Armen immer
ärmer und die Reichen reicher werden. Jenseits jeder billigen Polemik ist
dies das größte Problem der Welt überhaupt, denn davon leiten sich alle
anderen ab.

Entwicklungspolitik findet nur statt, um neue Absatzmärkte für eine
überbordende Produktion an Waren und Dienstleistungen zu schaffen.
Volkswirtschaftliche Strukturen und Proportionen sind dabei eine zu
vernachlässigende Größe. Bereits vor Jahren kollabierte deshalb der
gesamte ostasiatische Wirtschaftsraum, die sogenannten Tigerstaaten.
Selbst Japan hat sich bis jetzt von diesem Crash nicht erholt.
Gegenwärtig wackelt - zum wiederholten Male - Südamerika.

Noch vor zwei Jahren sah alles danach aus, als sei die Börse der große
Wachstumsmotor der Zukunft. Milliarden wurden während des Aktienbooms der
sogenannten Neuen Ökonomie in Unternehmen gepumpt, die für den schnellen
weltweiten Austausch von Geld, Daten, Waren und Leistungen standen. Heute
ist der Katzenjammer groß, und die Gewinner der globalen Abzocke bunkern
ihr Geld in konservativen Anlagen oder auf Bankkonten. Investitionen sind
nicht gewinnversprechend, wenn es keinen Bedarf gibt. Die vorhandenen
Produktionsbetriebe können die kauffähige Nachfrage spielend bedienen.
Was der Wirtschaft fehlt, ist eine neue Schimäre à la Neuer Markt. Etwas,
worin man mit Aussicht auf extreme Profite investieren kann. Solange sie
das nicht haben, sitzen die Finanziers lieber auf ihren Milliarden. Da
können die Herren in Genua beschließen, was sie wollen. Es sei denn,
George W. Bush setzt sich mit seinem Raketenprogramm durch. Da würde ein
mögliches neues Wettrüsten immerhin die Rüstungsindustrie bedienen.

Klaus Fischer http://www.jungewelt.de/

-top-


================================================
06 Genua und die Systemkrise
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================

Der Konsensentzug erschüttert die Eliten des Nordens. Von Walden Bello (*)

Der Name Genua verbindet sich mit der Entstehung des Kapitalismus in
Europa vor über sechs Jahrhunderten. Heute kann Genua auch zum Symbol der
Krise der Globalisierung werden, wie sie von den großen multinationalen
Konzernen vorangetrieben wird. Die Belagerung, die Tausende von
Protestierenden derzeit in der Stadt organisieren, bekommt einen
symbolischen Wert. Der Zusammenstoß zwischen den G 8 und den
Demonstrierenden erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo der Zusammenhalt zwischen
den Großen selbst auf die Probe gestellt wird. Der Multilateralismus soll
der Kitt sein, der die Großen zusammenhält. Doch unter der Administration
von George W. Bush haben die USA, Erste unter Gleichen in dieser
Struktur, eine Einbahnstraße eingeschlagen, die sie in Fragen des
Klimaschutzes, des nuklearen Verteidigungsschirms und der Versöhnung
zwischen den beiden koreanischen Staaten in Gegensatz zu den anderen
Ländern in dieser Runde treibt.

Um den Ruf der G 8 ist es in der sogenannten weniger entwickelten Welt
schlecht bestellt - hier wurde der Gipfel immer mit großem Mißtrauen
beäugt. In den letzten Jahren, unter der ideologischen Führung von Tony
Blair und William Clinton, hat der Gipfel versucht, sich ein liberaleres
und offeneres Image zuzulegen; das ehedem sozialistische Rußland wurde in
den Kreis mit aufgenommen, den Ländern der Dritten Welt die Senkung ihrer
Schuldenlast versprochen. Die Rede war auch von einer neuen
»internationalen Finanzarchitektur«, die die destabilisierenden globalen
Kapitalflüsse regeln sollte.

An konkreten Maßnahmen haben diese Initiativen bisher wenig gebracht. Die
bisher weitreichendste Reforminitiative der G8, die des teilweisen
Erlasses der Außenschuld der 41 am höchsten verschuldeten Länder der
Welt, hat die Zinsschuld in den letzten fünf Jahren um nicht mehr als
drei Prozent senken können.

Die G 8 hätten auch der Motor einer Reform der Entscheidungsstrukturen
der multilateralen Institutionen sein müssen. Statt dessen hat der
Generaldirektor der WTO, Mike Moore, die Debatte über eine
Demokratisierung der Welthandelsorganisation mit der Erklärung vom Tisch
gewischt, das wenig transparente »Konsensverfahren«, das 1999 in Seattle
zum Aufstand geführt hat, sei »nicht verhandelbar«.

Die G-8-Gipfel wurden einst organisiert, um die makroökonomische Politik
der reichen Länder zu koordinieren, damit die beiden Hauptübel, Inflation
und Stagnation, vermieden würden. In den vergangenen Jahren hat sich
gezeigt, daß die Anstrengungen, die steuerlichen und monetären Politiken
aufeinander abzustimmen, wenig gefruchtet haben. Der Grund dafür, daß das
Wirtschaftswachstum sich trotz der koordinierenden Maßnahmen verlangsamt,
liegt darin, daß die strukturellen Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft
kumulativ zugenommen haben.

Die Investitionen wurden in spekulative Bereiche gelenkt. Dadurch wurden
die Produktivitätsunterschiede in der Industrie eine Weile abgemildert.
So hat sich in den USA in den 90er Jahren der Komplex Wall Street-Silicon
Valley herausgebildet, der den Gang der US-amerikanischen Industrie und
der Weltwirtschaft dominiert hat.

Zum Ende der 90er Jahre hat das Gesetz der Schwerkraft wieder die
Oberhand über den spekulativen Sektor bekommen. 4,6 Billionen Dollar
Vermögen wurden an der Wall Street vernichtet - das entspricht der Hälfte
des Bruttoinlandsprodukts der USA, wie die US-amerikanische
Wirtschaftszeitschrift Business Week vermerkt.

Die Bewältigung der Strukturkrise der Weltwirtschaft wäre eine große und
völlig ausreichende Herausforderung für die G 8. Was die Konjunktur vom
Standpunkt der Eliten des Nordens derzeit aber so anfällig macht, ist die
Tatsache, daß diese Strukturkrise sich mit einer Legitimationskrise des
globalen Kapitalismus verbindet, der seine innere Kohärenz verliert.

In den letzten beiden Jahren hat sich Wut über die Armut in der Welt
angestaut; sie entlädt sich in einer Protestwelle, die von Demonstration
zu Demonstration an Schwung zu gewinnen scheint. Seattle, Washington,
Chiang Mai, Melbourne, Prag, Davos, Porto Alegre, Québec, Göteborg - in
all diesen Städten hat es heftige Auseinandersetzungen gegeben, die
beweisen, daß »die gegen die Globalisierung gerichteten Kräfte im
Aufschwung sind«, wie der bedeutende Wirtschaftswissenschaftler und
Verteidiger der Globalisierung, C. Fred Bergsten, bemerkt hat.

Genua ist die nächste Haltstelle des Anti-Globalisierungs- Expreß. Es ist
möglich, daß die Stadt zum eklatantesten Beweis für diesen
»Konsensentzug« wird, der das globale kapitalistische System erschüttert.

(*) Walden Bello ist Direktor des Instituts Focus on the Global South
mit Sitz in Bangkok und Professor für Soziologie und öffentliche
Verwaltung.

(Übersetzung: Angela Klein) http://www.jungewelt.de/

-top-


================================================
07 So oder so - Die Erde wird rot!
From: "Kommunistische Aktion" <komakwien@hotmail.com>
================================================

Erklärung des Sekretariats der Kommunistischen Aktion zu den Ereignissen in
Genua:

+++

Auch mit Mord und Totschlag werden sie die antikapitalistische Bewegung
nicht zum Schweigen bringen!

Luftabwehrraketen haben sie aufgeboten, Kampftaucher, Scharfschützen und
Geheimdienstexperten. Aus allen Rohren ihrer gekauften bürgerlichen Medien
haben sie ihre Dauerpropaganda gegen die antikapitalistischen Proteste in
Genua abgefeuert. Trotz alledem konnten sie nicht verhindert, daß sich weit
über 100.000 Menschen in den Straßen Genuas versammelten, um gegen
Ausbeutung und Unterdrückung zu protestieren.

Während die "hohen Herren" der G8-Staaten - abgeschottet von über 20.000
Polizisten - drinnen ihr Gelage (O-Ton ZIB3) abhielten, demonstrierten
draußen Jugendliche, Gewerkschaften, Werktätige und Arbeitslose gemeinsam
für eine Zukunft, in der nicht mehr das Streben einiger weniger nach Profit
das Maß aller Dinge ist, sondern sich der Mensch - von seinen
kapitalistischen Ketten befreit - frei entwickeln kann.

Den Herrschenden ist das ein Dorn im Auge. Mit allen Mitteln versuchen sie,
die Proteste zu ersticken. Weil das Trommelfeuer der bürgerlichen Medien
dafür aber nicht ausreicht, wird fortan auch scharfe Munition verwendet. In
Göteborg wurde einem 19jährigen von der Polizei in den Rücken geschossen, in
Genua wurde Carlo G. in den Kopf geschossen und anschließend mit dem
Polizei-Jeep überrollt. Eine weitere Demonstrantin wurde lebensgefährlich
verletzt.

So sehr uns der Tod und der Schmerz dieser jungen Mitkämpfer/innen auch
erschüttert, so müssen wir doch klar sagen: wir haben von diesem System
nichts anderes zu erwarten! Um ihre Interessen durchzusetzen, gehen die
Imperialisten über Leichen. Krieg, Mord, Raub, Vergewaltigung und
Unterdrückung werden weltweit eingesetzt um die bestehende Ausbeuter-Ordnung
aufrechtzuerhalten, bzw. sie weiter auszubauen.

Während in vielen unterdrückten und abhängigen Ländern von den Imperialisten
Marionettenregime eingesetzt und gezielt ungerechte Kriege angezettelt
werden, schotten sich die EUropäischen Herrschenden mit immer
undurchdringlicheren Mauern von jenen ab, die davor fliehen. Der Widerstand
dagegen ist nicht nur legitim, er ist eine Frage des Existenzrechtes und
somit absolut notwendig.

Waren die Herrschenden in EUropa bislang gewohnt, Konflikte weitgehend zu
exterritorialisieren (in andere Regionen auszulagern), so hat es die
aktuelle antikapitalistische Bewegung geschafft, diese Auseinandersetzungen
wieder dorthin zurückzutragen, wo sie ihren Ausgangspunkt nahmen: in die
imperialistischen Metropolen.

Wenn es dieser Bewegung nun auch gelingt, einen direkten Zusammenhang mit
den antiimperialistischen Befreiungskämpfen in den Neokolonien herzustellen,
so wäre das ein qualitativer Schritt, der möglicherweise sogar das Potential
hätte, die kurzfristigen Erfolge dieser Bewegung in langfristige
umzuwandeln.

Trotz alledem - Kampf dem System!
So oder so - Die Erde wird rot!
Hoch die Internationale Solidarität!

====================================

Kommunistische Aktion
Stiftgasse 8, A-1070 Wien,
E-Mail: KomAkWien@hotmail.com
http://www.geocities.com/komak_wien/

Die Kommunistische Aktion ist Mitglied
der Revolutionären Plattform

====================================

-top-


================================================
08 Die Rif-Republik
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================

Die Schlacht von Anoual vor achtzig Jahren.

In den Annalen des Kolonialismus sticht ein Datum hervor und ist doch
weitestgehend vergessen. Am 21. und 22. Juli 1921 fügte ein Heer
berberischer Stammeskrieger im Norden Marokkos den kolonialen
Unterdrückern die bis dahin verheerendste militärische Niederlage in der
Kolonialgeschichte zu. In der Schlacht von Anoual rieben rund tausend
schlecht ausgerüstete und ausgebildete Kämpfer eine ganze spanische Armee
auf. Das 24 000 Mann starke spanische Expeditionsheer unter General
Silvestre wurde besiegt von Aufständischen, die sich um den Stamm der Ait
Ouariaghen, den größten der 18 Berber-Stämme des Rifs, gruppierten und
von Mohamed Abd el-Krim geführt wurden.

Die Schlacht forderte 16 000 Tote. Zu den Gefangenen der Kolonialarmee
gehörte der gesamte Generalstab. Der glücklose General Silvestre gab sich
selbst den Gnadenschuß. Tausende Marokkaner, die im Dienste der
Kolonialtruppen standen, gingen zu den Aufständischen über. In den zuvor
von Spanien eroberten Gebieten brachen neue Aufstände aus. Nach einer
weiteren gewonnenen Schlacht bei Djebel Arruit konnten die
Rif-Streitkräfte bis nach Melilla vordringen, das nur durch das Zögern
Abd el- Krims der Einnahme entging.

Marokko hatte seine formale Unabhängigkeit unter der Herrschaft der
alauitischen Sultane bis Ende des 19. Jahrhunderts bewahren können -
nicht zuletzt wegen der Konkurrenz der Kolonialmächte. Objekt der
europäischen Begehrlichkeiten war vor allem das Rif-Gebirge, in dem
legendäre Blei-, Kupfer-, und Goldvorkommen vermutet wurden und wo
Industrielle wie die Brüder Mannesmann nach Minenkonzessionen anstanden.
1912 erhoben sich erst Frankreich und dann Spanien zu
Protektoratsmächten.

Karge Region

Während die französische Herrschaft mit gewissen ökonomischen und
sozialen Entwicklungen einherging, erschöpfte sich die spanische
Herrschaft in einer auf Gewalt beruhenden Politik der wirtschaftlichen
Ausplünderung. Es gelang den Spaniern, anders als den Franzosen,
praktisch nicht, in der lokalen Bevölkerung relevante Unterstützung zu
finden. Eine Ausnahme bildete Mohamed er-Rasouli, das feudale Oberhaupt
des arabisierten Stamms der Djebala am westlichen Ausläufer des Rif, der
dafür, daß die Spanier seine Herrschaft anerkannten und ihm Waffen
lieferten, ihnen bei der Eroberung der Küstenebene zwischen Tanger und
Larache half. Die Spanier bemühten sich ebenso um die Unterstützung durch
das Oberhaupt der Ait Ouariaghen, Abd el-Krim al-Khattabi. So boten sie
ihm an, seine Söhne in ihren Dienst zu nehmen, darunter auch den ältesten
Sohn Mohamed, der dann eine so hervorragende Rolle im antikolonialen
Kampf spielen sollte.

Das Rif war (und ist) eine arme Region, die seine Einwohner kaum ernähren
konnte. In den meisten Bezirken waren höchsten 25 Prozent des Bodens
landwirtschaftlich nutzbar. Trockene Winter brachten spärliche Ernten. Es
gab keine Straßen, kaum Schulen und medizinische Versorgung. Der
»Stammesführer« war ein vom Ältestenrat, der »Djma'a«, kontrollierter
»primus inter pares«. Diese demokratische Struktur gewährleistete das
Gleichgewicht zwischen den sich in Konkurrenz und ständigem Kampf
befindenden Grundeinheiten bis hinauf zur Stammesebene. Hier herrschte
das »Qa'ida« genannte Gewohnheitsrecht, zu dem auch die Blutrache
gehörte. Demgegenüber stand die formale Anerkennung des marokkanischen
Sultans als »Herrscher der Gläubigen« und das islamische Scharia- Recht.
Darüber hinaus waren die 800 000 Menschen, die 1920 hier lebten, schon
damals zu viele für diese Region. Die Emigration war der Ausweg. Schon
1895 arbeiteten alleine 40 000 Rif-Berber auf Plantagen in Algerien oder
beim Gleisbau im subsaharanischen Afrika.

Der etwa 1880 geborene Mohamed Ben Abd el-Krim erhielt seine Ausbildung
in der berühmten Karaouine, der religiösen Hochschule von Fes. Dort kommt
er einerseits in Berührung mit der islamistischen und also in Reaktion
auf den Kolonialismus reformatorischen Strömung der Salafiya, die die
Durchsetzung der Scharia gegenüber dem Gewohnheitsrecht forderte, und
andererseits mit dem Gedankengut des säkularen europäischen Nationalismus
wie es von der >jungtürkischen< Bewegung repräsentiert wurde. Nach seiner
Ausbildung nimmt Abd el-Krim im unter spanischer Herrschaft stehenden
Melilla den Posten eines Lehrers und gleichzeitig den des für die Rubrik
»Arabische Welt« verantwortlichen Redakteurs der lokalen Zeitung
Telegrama del Rif ein. Die Spanier sind mit seinen Diensten überaus
zufrieden und zeichnen ihn mit mehreren Orden, so dem des »Caballero de
Isabella la Católica« aus. Zum Ende des Ersten Weltkriegs verläßt Abd
el-Krim Melilla, kehrt in seinen Heimatort Ajdir zurück und beginnt, die
Anhänger eines bewaffneten Kampfes gegen die Kolonialmacht um sich zu
sammeln. Nach dem Tod seines Vaters 1920 wird er wie dieser Qadi,
religiöser Richter, seines Stammes.

Just zu dieser Zeit beginnen die Spanier, die nun den Eindruck haben, daß
Frankreich ein Auge auf die im Rif lagernden Bodenschätze geworfen hat,
mit der »Befriedung« des Rif. Den ersten Vorstoß unternimmt von Melilla
aus General Silvestre. Das Ergebnis kennen wir. Es bestand aber nicht nur
in der Niederlage der Spanier, sondern erlaubte es Abd el-Krim auch,
seine zunächst kleine, recht disziplinlose und mit altertümlichen
Handfeuerwaffen ausgerüstete Armee auszubauen.

Er selbst schilderte 1957 in einem Interview die Lage so: »Wir hatten
nicht mehr als fünfhundert Mann in der vordersten Linie. Ausgerüstet
waren wir mit einigen alten Remington-Flinten ... Dazu kam, daß während
der ersten Kampfperiode die Organisation eines straff geleiteten
Widerstandes im Rif an der großen Disziplinlosigkeit unserer Milizen
weitgehend scheiterte ... Zur Erntezeit und während der Aussaat
marschierten sie mitten aus der Schlacht in geschlossenen Kolonnen in
ihre Täler zurück und kamen erst wieder an die Front, wenn die Feldarbeit
abgeschlossen war ... Die Monate, die der hart getroffene und völlig
demoralisierte Gegner benötigte, um sich zu erholen, boten uns die
kostbare Möglichkeit, unser ganzes Wehrwesen zu reorganisieren.« Zu den
militärischen Siegen sagte er: »Überhaupt bestand unser großes Plus in
jenen Tagen darin, daß wir über Krieger verfügten, die den Feind an
Gebirgskampferfahrung und an minutiöser Ortskenntnis weit übertrafen
...Was die Kampferfahrung anbetrifft, so rührte diese teils von
Stammesfehden her, teils von einer langen Reihe von Partisanenaktionen,
mit welchen sich unsere Leute die Spanier seit 1909 vom Leib gehalten
hatten.« Auch nach dem Ausbau seiner Armee blieb er bei der Strategie des
Guerillakrieges.

Bis hierhin fiel der Kampf der Rif-Berber noch weitestgehend in die
Kategorie des primären antikolonialen Widerstands. Jetzt kamen Einflüsse
der Zeit hinzu. Das Ende des Ersten Weltkriegs hatte zu weltweiten
Erschütterungen geführt. In Rußland hatten 1917 zwei Revolutionen
stattgefunden. In der Türkei wurde 1923 die Republik gegründet, und im
arabischen Osten, der sich während des Krieges von der osmanischen
Unterdrückung befreit hatte, wuchsen der moderne Nationalismus und
Antikolonialismus.

Wiege des Arabismus?

Eine besondere Rolle spielte hier gerade auch für den Maghreb der zwanzig
Jahre andauernde Befreiungskrieg der Libyer gegen die italienische
Kolonialmacht. Der Einfluß dieser ideologisch von der islamischen
Bruderschaft der Sanussiya geprägten Bewegung, die erst 1931 mit der
Deportation von 100 000 Beduinen zusammenbrach, war derart gewaltig, daß
manche Autoren die Frage stellten, ob nicht hier, in der Cyreneika, der
»Arabismus« geboren worden sei. All das wirkte bis ins Rif hinein, wo man
- vor allem über türkische Zeitungen - auch von der Oktoberrevolution und
Lenin gehört hatte.

Diese Einflüsse, die Tradition des Khattabi-Klans als islamische Richter
und damit Gegner des Stammespartikularismus - eine Tradition, die durch
Abd el- Krims Erziehung in Fes gefestigt worden war - bestimmten die
weitere Entwicklung ebenso wie die demokratische Tradition der »Djma'a«.
Im September 1921 kamen die Ältesten der Rif-Stämme zusammen und
beschlossen auf Abd el-Krims Aufruf hin, einen Bund zu bilden. Auf dieser
Grundlage wurde Anfang Februar 1923 die »Rif-Republik« (Dawla Djumhuriya
Rifiya) gegründet und Abd el-Krim zu ihrem Präsidenten gewählt. In ihren
Grenzen lebten rund 850 000 Menschen.

In den vier Jahren ihrer Existenz wurden wichtige gesellschaftliche
Umgestaltungen vorgenommen, die die Rif-Republik als ein Bindeglied
zwischen dem traditionalistischen Widerstand gegen die ungläubigen
Eindringlinge in das »Haus des Islams« und der modernen Nationalbewegung
auszeichnet. Die Macht der traditionellen lokalen Herrscher wurde
zugunsten der »Djma'a« eingeschränkt. Auf der Basis der Scharia entstand
ein neues Rechtssystem, das die individuelle Verantwortung etablierte und
die Blutrache ebenso wie die Sklaverei abschaffte. Juden wurden
gleichberechtigte Staatsbürger. Verstümmelungen und Entführungen von
Jugendlichen wurden verboten.

Diese Maßnahmen und die militärischen Erfolge führten dazu, daß sich 1925
der Stamm der Ghomara im Westen dem Bund anschloß, nachdem sich bereits
im Jahr zuvor die Stämme in der Region Chechaouèn und Tetouan gegen die
Spanier erhoben hatten, unter ihnen die Djebala. Deren Qa'id, Raisoun,
wurde schließlich von Abd el-Krim gefangengenommen und starb in der Haft.
Schließlich schuf Abd el-Krim eine mit Artillerie ausgerüstete reguläre
Armee von rund 5 000 Soldaten, zu der weitere 50 000 Stammeskrieger als
Milizen kamen.

Weltweite Solidarität

Abd el-Krim verstand sein Unternehmen ohne jeden Zweifel nicht als ein
lokales und gegenüber dem restlichen Marokko separatistisches
Unternehmen. Die Rif-Republik schickte Emissaire und Propagandisten in
die anderen Teile Marokkos und warb auch in den übrigen arabischen
Ländern um Sympathie und Unterstützung.

Die Rif-Republik und Abd el-Krim genossen starke Sympathien in Marokko
und der arabischen Welt. 1925 wurde Abd el-Krim zusammen mit Moulay
Youssef zum Kongreß von Kairo eingeladen, wo sich die höchsten
islamischen Würdenträger trafen. Im folgenden Jahr lud der saudische
König Abd el-Krim zum Nachfolgekongreß nach Mekka ein. Außerhalb der
arabischen Welt war die Unterstützung kaum geringer. In Indien wurden bis
1926 eine Million Rupien zur Unterstützung der Rif-Republik gesammelt. In
Lateinamerika, vor allem unter der Jugend Argentiniens und Brasiliens,
wurde Abd el-Krim zu einem mit den eigenen Befreiern des 19. Jahrhunderts
verglichenen Volkshelden. Die Kommunistische Internationale führte
umfangreiche Solidaritätsaktionen durch. Der sowjetische General M.W.
Frunse widmete der Entwicklung in Marokko eine eigene Schrift und
schrieb: »Die glänzenden Siege Abd el-Krims über die Spanier rollten
gleich einem gewaltigen Echo über den ganzen muselmanischen Osten dahin.
Diese Siege ... geben der nationalen Befreiungsbewegung aller
Kolonialvölker einen unerhörten Auftrieb... Es ist ganz offensichtlich,
daß die Errichtung des Rif-Staates ein Beispiel ist, das ungemein
ansteckend wirken wird, seine Aufrechterhaltung und erfolgreiche
Weiterentwicklung ist mit der Aufrechterhaltung der imperialistischen
Herrschaft in allen übrigen Ländern absolut unvereinbar.« In Spanien und
vor allem in Frankreich fanden Massendemonstrationen gegen den Rif-Krieg
statt, die allerdings ungeachtet der revolutionären Aufrufe der
kommunistischen Parteien eher pazifistisch als antikolonial orientiert
waren.

Giftgas

Diese Einschätzung teilte die französische Protektoratsmacht, um deren
Neutralität sich die Rif- Republik immer wieder bemühte, voll und ganz.
Nachdem die Rif-Republik verschiedene Provokationen, mit denen Frankreich
seit Mai 1924 begonnen hatte, um des Friedens willen nicht beantwortet
hatte, zwang die durch eine französische Blockade verursachte Hungersnot
die Rif- Armee schließlich am 13. April 1925 im Tal des Ouergha- Flusses
zum Angriff. Trotz des exzessiven Einsatzes von Flugzeugen, Panzern,
Artillerie und Giftgas durch die Kolonialarmee gelang es den Truppen Abd
el-Krims, bis vor die Tore von Taza und von Fes vorzudringen, worauf der
Sultan nach Rabat floh.

Im Juli 1925 einigten sich Spanien und Frankreich auf eine Koordinierung
ihres Krieges gegen die Rif-Republik. Die jetzt von General Primo de
Rivera befehligte spanische Kolonialarmee war inzwischen auf 100 000
angewachsen, die nunmehr von Marschall Pétain befehligte französische in
Marokko gar auf 325 000 regulärer Soldaten und 450 000 weitere
Hilfskräfte. Die Kolonialtruppen bedienten sich bei ihrer
Ausrottungsstrategie solcher Mittel wie des Einsatzes von Giftgas oder
der Bombardierung von Marktplätzen gerade, wenn diese am belebtesten
waren, und der Zerstörung der reifen Getreidefelder mit Brandbomben,
summarischer Hinrichtungen, der Geiselnahme und Deportationen. Allein die
französische Armee warf 11307 Tonnen Bomben über dem Rif ab.

All dem waren Rif-Armee und Stammeskrieger nicht gewachsen. Am 27.Mai
1926 begab sich Abd el-Krim in französische Gefangenschaft. Im August
wurde er mit seiner Familie nach Réunion verbannt. Als die französische
Regierung in einer Phase relativer Liberalität nach dem Zweiten Weltkrieg
beschloß, Abd el-Krim wieder nach Hause zu lassen, setzte er sich mit
Unterstützung der ägyptischen Regierung und maghrebinischer Nationalisten
wie des Tunesiers Bourguiba und des Marokkaners Allal al- Fassi auf dem
Rückweg am 31. Mai 1947 in Kairo ab. Trotz wiederholter Aufforderungen
der Regierung des seit 1956 unabhängigen Marokkos kehrte er bis zu seinem
Tod im Februar 1963 nicht in seine Heimat zurück.

Der Grund war kein Geheimnis. Abd el-Krims Vorstellung von nationaler
Unabhängigkeit unterschied sich in ihrer gesamtarabisch antikolonialen
und antiimperialistischen Stoßrichtung grundlegend von der des inzwischen
König gewordenen alaouitischen Sultans Mohamed V. und des Kronprinzen und
späteren Königs Hassan II., der sich seine Sporen als zukünftiger
Herrscher verdiente, als er 1958 einen erneuten Aufstand der Bauern im
Rif mit äußerster Brutalität niederschlug. Die Tatsache, daß das
marokkanische Innenministerium am 19. April 2001 die Organisierung einer
Konferenz über den Einsatz von Giftgas durch die spanische Armee im
Rif-Krieg verbot, bestätigt Abd el-Krims Haltung noch ein halbes
Jahrhundert später.

Wirkung bis Vietnam

Der Rif-Krieg hat Spanien nicht weniger beeinflußt als der spanische
Kolonialismus Marokko. Es war dieser Krieg, der den Hintergrund des
Militärputsches 1923 in Spanien bildete und der die Armee schließlich zu
einer starken und modernen Institution machte. Praktisch die gesamte
nationalistische Führung des spanischen Bürgerkriegs der 30er Jahre
rekrutierte sich aus »Marokkokämpfern«. Francisco Franco hatte im
Rif-Krieg die für diesen Zweck geschaffenen Eliteeinheiten befehligt. Der
französische Befehlshaber im Rif-Krieg, Marschall Pétain, sammelte hier
Erfahrungen, die ihn später zum geeigneten Statthalter der deutschen
Besatzung Frankreichs machen sollten.

Ho Chi Minh nannte Abd el-Krim einen »nationalen Helden, einen Vorläufer
des Volkskriegs«. Als die Vietnamesen in ihrem Unabhängigkeitskrieg gegen
Frankreich nach Ende des Zweiten Weltkriegs sahen, daß Frankreich eine
große Zahl Marokkaner unter seinen Kolonialsoldaten in Vietnam einsetzte,
wandte sich Ho Chi Minh an Abd el-Krim. Dieser erließ daraufhin einen
Aufruf, dem nicht wenige seiner Landsleute folgten, indem sie auf dem Weg
nach Vietnam in Suez desertierten. In seinem Aufruf betonte er, daß der
Kampf gegen den Kolonialismus unteilbar sei. Im arabischen Rahmen sah er
seine Hoffnungen weit mehr durch den algerischen Befreiungskampf
verwirklicht als durch die moderne marokkanische Nationalbewegung, die
genau ein Jahr nach dem Zusammenbruch der Rif-Republik organisierte
Formen annahm, aber weitgehend durch eine konziliante Haltung gegenüber
der alauitischen Monarchie geprägt war.

Lothar A. Heinrich http://www.jungewelt.de/

-top-

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

================================================
09 soliaktionen in salzburg
From: trost.claudia@gmx.at
================================================

unbekannte haben in der nacht von freitag auf samstag das italienische
konsulat in salzburg mit mehreren plakaten ("stop violenzia - nieder mit der
polizeigewalt", "avanti polpolo - das blut der märtyrer ist wasser auf den baum
der freiheit",..) geschmückt. gleichzeitig stellten sie einen feuerlöscher mit
einem schwarzen kreuz in gedenken an den getöteten demonstranten vor den
eingang und änderten das eingangsschuld von "consulatio d'italia" in "assesini
d'italia" um.

am sonntag soll es eine solidemo, zeitgleich mit der eröffnung der
salzburger festspiele, geben, voraussichtlicher treffpunkt: 10:30 vor dem
festspielhaus!

-top-


================================================
10 Kundgebung gegen Globalisierung und Repression
From: bsb@vorstadtzentrum.net
================================================


+++++++++++++++++++++
Wien, Stephansplatz
21.7., 14 h
+++++++++++++++++++++

Die Kundgebung wurde aus Protest gegen die Repression seitens des
kapitalistischen Staates einberufen, der gestern in Genua mindestens einen
Demonstranten erschossen hat. Siehe Augenzeugenbericht mit Bildern:
http://www.antiimperialista.com/view.shtml?category=all&id=995703964&keyword=+

Dabei soll aber nicht auf den Inhalt der Mobilisierung vergessen werden.
Denn es handelte sich nicht um die für heute geplante Demonstration des
"Genoa Social Forumì, das seine Opposition gegen die neoliberale
Globalisierung nicht als Kampf gegen Kapitalismus und westliche Aggression
in aller Welt versteht, sondern für die Globalisierung "von unten" und für
eine vermeintliche Kontrolle der westlichen privilegierten
"Zivilgesellschaft" über die Finanzströme eintritt. In bewusster
Selbständigkeit gegenüber diesen inkonsequenten und neoreformistischen
Globalisierungskritikern, mobilisierten gestern die Basisgewerkschaften und
Antiimperialisten, was im "Medienhype" völlig unterging. Ihre Plattform:
http://www.antiimperialista.com.westserver.net/view.shtml?category=all&id=988196
237&keyword=+

+++++++++++
Sonntag im Vorstadtzentrum: Göteborg/Genua

Wir wollen in dieser Veranstaltung den Protest gegen den EU-Gipfel in
Göteborg mit einer Augenzeugin Revue passieren lassen und die
Volksbewegungen in Skandinavien gegen die EU vorstellen.

Außerdem werden wir aktuell von den Demonstrationen gegen das
G8-Gipfeltreffen in Genua berichten und eine Zusammenfassung der tragischen
Ereignisse bringen.

Sonntag, 22.Juli 2001
Vorstadtzenrum XV, Meiselstrasse 46/4, 1150 Wien
19:00

**************************************
Bewegung für Soziale Befreiung BSB
Meiselstraße 46/4
A-1150 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
bsb@vorstadtzentrum.net
http://www.vorstadtzentrum.net
**************************************

-top-

================================================
11 Gênes , un mort exécuté par la police.
From: gillesklein <gillesklein@noos.fr>
================================================

Indymedia : http://france.indymedia.org


Il y a donc eu un mort à Gênes. Exécuté par un policier (mais
était-ce qu'un simple policier ?) PUIS ECRASÉ VOLONTAIREMENT PAR UNE
JEEP DE LA POLICE (celle d'où le policier a tiré).

L'info avait été annoncée par un photographe de Reuter, reprise sur
Indymedia, mais maintenant, nous avons des photos explicites de cette
exécution (voir sur le site)...

Une manifestante est entre la vie et la mort. Une voiture de la
police l'aurait renversée. Des sources annoncent qu'elle serait morte
mais nous n'arrivons pas à avoir confirmation de cela.

Comme à Göteborg, la presse française cite la version officielle mais
ne cherche même pas à vérifier l'information et se contente
d'utiliser le conditionnel.

Il y a eu certainement d'autres tirs, très tôt dans l'après-midi, JB
qui nous envoyaient des photos et des mails en direct depuis la
manifestation nous a parlé de douilles dispersées dans une rue.

Officiellement, il y a eu 184 arrestations... Au minimum donc.

Des témoignages font état d'au moins des manifestants tabassés sans raison.

Le GFS ET LE MAIRE DE GÊNES demandent la démission du ministre de l'Intérieur.

Coté français, Chirac se dit "consterné", Jospin reste silencieux,
les autres personnalités restent silencieuses aussi pour le moment,
certainement par respect...

--------------------------------------------------------------------------------
----------
POUR AUTANT UN RASSEMBLEMENT UNITAIRE
AURA LIEU
AUJOURD'HUI SAMEDI A PARIS
A 14 H PRECISES
DEVANT L'AMBASSADE D'ITALIE
--------------------------------------------------------------------------------
----------

51 rue de varenne Métro rue du bac

A L'APPEL DE PARTIS POLITIQUES
ASSOCIATIONS, ORGANISATIONS
ET... D'INDYMEDIA....

L'ambassade d'Italie n'ayant pas, a priori, d'email,

Pour se joindre à cet appel,
envoyez-nous un mail de soutien
indyfrance@ifrance.com

Ou sur le le site (uniquement organisations, partis, mouvements,
associations...)
http://france.indymedia.org/publish.php3


N'HESITEZ PAS À DIFFUSER LA DATE ET LE LIEU DE RENDEZ-VOUS À VOS CONTACTS.

EN MEME TEMPS A GÊNES IL Y AURA SE DÉROULERA UNE AUTRE MANIFESTATION, MASSIVE.


--------------------------------------------------------------------------------
----------
INDYMEDIA PARTICIPE À LA PLATEFORME D'ECHANGE D'INFORMATION POLYPHONIQUE

http://genova.samizdat.net

BOOKMARQUEZ CE SITE ET ALLEZ LE VISITER

-top-


================================================
12 erschossener demonstrant in genua: aktionen,
stattgefundene und angekündigte
From: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at>
================================================

ich denke, ihr wollt es wissen: hier die bereits stattgefundenen bzw.
angekündigte spontandemonstration, -aktionen in deutschland, österreich,
belgien, frankreich...
lt. augenzeugenbericht im MUND geht das (unbestätigte) gerücht, daß auch
die schwerverletzte frau gestorben sei...
wien: Sa, 14.00 stephansplatz, demo zur italienischen botschaft!!!

Deutschland

Kiel: ?? Spontandemo geplant
Berlin sofort italienische Botschaft in Berlin (nähe Anhalter Bahnhof) DEMO
Göttingen sofort am Liesel
Hamburg sofort Hansastr. 6 ( Rotherbaum, U1 Hallerstr. ) sammeln zwischen 22
und 23 Uhr DEMO
Köln: sofort um 23:00 ital. Generalkonsulat in Köln (Universitätsstr.81)
DEMO
Leipzig sofort 23:00 uhr LVB-Gebäude Karl-Liebknecht Straße/Hohe Straße zum
ital. Konsulat DEMO
Oldenburg sofort 23.15 Uhr eine Spontandemo durch die Innenstadt DEMO

----------------------------------------------------------------------------
----

Aachen 21.07. 15 uhr an einem lokalen (innenstadt-)see [hangeweiher] Aktion
Berlin 21.07. italienische Botschaft in Berlin (nähe Anhalter Bahnhof) 16.00
Uhr Kundgebung
Bochum 21.07. 11:00 Uhr in der Bochumer Innenstadt ein Spontanprotest
Kundgebung
Bonn: 21.07. Samstag 12.00 Uhr, Muensterplatz DEMO
Bielefeld 21.07 Siegfriedsplatz, Bielefeld 15.00h kein vergeben , kein
vergessen DEMO
Bremen 21.07. 16.00 - 18.00 Uhr Ort: Körnerwall (nahe des italienischen
Konsulats) Kundgebung
Bietigheim 21.07. Aktion im Rahmen der "Rock gegen Rechts"-Streetparade
14.00 Uhr, Bahnhof Aktion
Dortmund 21.07. Treffpunkt 10 Uhr vor der Reinoldikirche zur Mahnwache und
Spontandemonstration zum ital. Konsulat ODER um zur Spontandemo nach Bonn zu
fahren DEMO
Frankfurt 21.07. 10:00h am Paulsplatz in frankfurt am main Aktion
Göttingen 21.07. ab 11.00 Uhr am Liesel DEMO
Giessen 21.07. demo 11 uhr ab hortenkaufhaus
wegen toten bei gipfel DEMO
Hamburg 21.07. ab 13.00 Uhr in Hamburg, am Altonaer
Bahnhof DEMO
Hannover 21.07. treffpunkt ist der kröpke um 12.00 DEMO
Jena 21.07. kundgebung und mahnwache goethegalerie bzw. johannisstr
Kundgebung
Nürnberg 21.07. 12.00 uhr infostand plus x am weissen turm Infostand
München 21.07. 12.00 uhr fest zur internationalen solidaritaet am
rotkreuzplatz muenchen Aktion
Münster 21.07. 12.00 Uhr vor dem AstA-Häuschen am Hindenburgplatz DEMO
Mannheim 21.07. 14 Uhr Paradeplatz / Marktplatz Kundgebung
München 23.07. 18.00 Uhr Protest/Trauerkundgebung auf dem Marienplatz
Kundgebung

Österreich

Klagenfurt sofort vor der italienischen Botschaft Aktion
Linz sofort 20.00uhr Solidaritätsdemo am Hessenplatz(Linz) vor dem
Italienischen Konsulat DEMO
Linz 21.07. 20.00 Uhr Taubenmarkt Kundgebung
Salzburg 21.07. Aktionen im Rahmen der Unite-Parade Aktion
Wien 21.07. 14:00 Stephansplatz, Demo zur italienischen Botschaft DEMO
Belgien

Brüssel 23.07. 19.00 Uhr vor der italienischen Botschaft Rue E. Claus 28 te
Brussel. Tram 23 of 90 tot de stop 'Le Grand' DEMO
Frankreich

Paris 21.07. 14 h. précise 51 rue de varenne Métro rue du bac DEMO

-top-



================================================
13 Erfolg für BurggartenbesetzerInnen in Wels!
From: "infoladen wels" infoladen-wels@inode.at
================================================

Alk- und Sitzverbot in Wels de facto gefallen!
Schöner Erfolg!

Nach 37 Kundgebungen im Welser Burggarten und allgemein verbreitetem
Ignorierens gemeinderätlich verordneter Verordnungen geben die Welser
Stadtvorderen nach: Am 19. 7. 2001 sicherte Bürgermeister Koits (SP) in
einem offiziellen Gespräch Vertretern des Infoladen Wels zu, dass die
entsprechenden Verordnungen (Alkverbot in Parks, Sitzverbot im
Burggartenrasen) nicht mehr exekutiert werden. Eine offizielle Rücknahme der
Verordnungen wird es zumindest in Sachen Alkverbot wohl nicht geben, da hier
der Peinlichkeitsfaktor wohl zu groß ist.

Wie dem auch sei, dass wird natürliche gefeiert, und zwar mit dem ersten
Punkrock-Konzert im Burggarten! Aufgeigen werden Prison 46 (Ex-Gegenwehr)
und die legendären Frontal, ihres Zeichens dienstälteste Punkrock-Band
Österreichs (veranstaltet vom Verein Peter Pan)!
1 Tritt frei! Das Ganze am 3. August 2001: Kundgebung ab 14 Uhr, Konzert ab
19 Uhr. Anschließend großes Luigi-Lucheni-Gedenktrinken im Hotel K. Bringt
Fahnen, Futter, Müll, Spielzeug, Koits-Bilder, Instrumente, Sozialarbeiter,
Frisuren, Kinder, Blumen mit!

Und: Schafft 2, 3 oder 100 Burggärten...

Infoladen Wels


PS: 22. September: Infoladen-Festl mit Aurora im Fredl Sega!

-top-

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

================================================
14 Politik/G 8 Treffen /Genua/KPÖ
From: "KPÖ Bundesvorstand" <kpoe.buvo@magnet.at>
================================================

Genua: KPÖ-Delegation zuversichtlich für heutige Demonstration


Wien, 21.07.01 - (KPÖ-PD): Eine Delegation aus KPÖ, KSV und KJÖ/Junge
Linke, die sich in Genua befindet, äußerte sich per Telefon zuversichtlich
für die heutige Großdemonstration.

Michael Graber, wirtschaftspolitischer Sprecher der KPÖ: "Das Genoa Social
Forum erwartet hunderttausend Menschen, die gegen diese Form der
Globalisierung, die soziale Ungleichheiten vertieft, ihren Protest
ausdrücken werden. Zugleich hoffe ich, dass die Polizeikräfte diesmal
nicht wieder mit Repression die Situation eskalieren."

Michael Graber zu den Hintergründen für den Protest. "Der kapitalistische
Profitwahn fordert tagtäglich Menschenleben. In 50 Ländern der Erde liegt
das Pro-Kopf-Einkommen heute unter dem von vor zehn Jahren. Die
Einkommensschere - zwischen dem Fünftel der Menschheit, das in den ärmsten
Ländern lebt und dem Fünftel in den reichsten Ländern - hat sich seit 1960
von 30:1 auf 74:1 vergrößert. Das kann doch nicht der Weisheit letzter
Schluß der Menschheit sein."


Rückfragen an: 0676 / 69 69 002
e-mail: didi_zach@yahoo.de
Internet: www.kpoe.at

-top-

================================================
15 Notwehr oder Todesschuß?
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================

Demonstration nach Tod einer Senegalesin im bayerischen Aschaffenburg

>Trauer- und Demonstrationszug für N'Deye Maréame Farr
>am Sonntag, 22. Juli 2001, 14 Uhr,
>Auftaktkundgebung am Bahnhof in Aschaffenburg

Für einige Organisationen, wie die Black Students' Organisation, SOS
Struggles of Students, die African Refugees Association und die
Initiative Schwarze Deutsche, ist der Tod einer Senegalesin Anlaß, mit
kritischen Fragen an die Öffentlichkeit zu gehen. Den genauen Umständen,
die dazu führten, daß die Frau letzten Samstag im bayerischen
Aschaffenburg bei einem nächtlichen Streit mit dem Ehemann von der
Polizei erschossen wurde, müsse dringend nachgegangen werden. Die bisher
gemachten Aussagen der Polizeidirektion Aschaffenburg seien ungenau und
widersprüchlich. Was tatsächlich geschah, nachdem der Ehemann in der
Nacht gegen 2.30 Uhr die Polizei gerufen hatte, »um seine Frau aus der
Wohnung werfen zu lassen«, sei bisher nicht schlüssig beantwortet worden,
so Alexander Ngnoubambjum,Vorsitzender von Black Students' Organisation,
gegenüber junge Welt.

Unstrittig ist, daß die von einem Polizisten erschossene Frau in die
Wohnung ihres Ehemannes gekommen war, mit dem sie in Trennung lebte, weil
sie den zweijährigen Sohn abholen wollte, der einige Tage bei seinem
Vater verbracht hatte. Der Sohn befand sich jedoch inzwischen bei den
Schwiegereltern. Nach den bisher vorliegenden Polizeiangaben ist die Frau
mit einem Brotmesser auf einen der Polizisten losgegangen, als dieser den
Streit zwischen dem Ehepaar schlichten wollte. Dabei habe sich der Beamte
an der Hand verletzt. Nachdem sie Aufforderungen, das Messer
fallenzulassen, nicht nachgekommen sei, habe der zweite Polizist auf die
26jährige Frau geschossen. Den Schuß in den Oberkörper überlebte sie
nicht. Nach einer notärztlicher Versorgung vor Ort starb die Frau wenig
später im Klinikum Aschaffenburg.

Nach ersten Recherchen der um Aufklärung der nächtlichen Vorgänge
bemühten Gruppen werden die Ermittlungen von der Kripo in Würzburg vom
»Kommissariat für Tötungsdelikte« geleitet. Die Unterlagen und sämtliche
Ermittlungsprotokolle seien derzeit aber noch nicht für die Presse
freigegeben. Bisher bleibt es bei der dürren Mitteilung, daß die Polizei
von »Notwehr« ausgeht. Der Polizeibeamte, der die Frau erschossen hat,
wurde nicht vom Dienst suspendiert.

Für Ngnoubambjum bleiben Ungereimtheiten: Es gebe Hinweise, daß der Vater
nicht nur den Sohn gegen den Willen der Mutter zu den Schwiegereltern
gebracht habe. Sondern auch, daß der Polizei ein Entführungsfall gemeldet
worden sei, was an sich eine »gewisse Sensibilität« erforderlich mache.
Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage, wer hier Täter und Opfer
gewesen sei. Möglicherweise habe auch die Hautfarbe der Beteiligten ein
Rolle gespielt. Bei dem Vater handele es sich um einen Weißen.

Besorgniserregend sei auch die Information, daß die Polizei bei ihrem
Einsatz eine neue Munition eingesetzt habe: Projektile, die bisher noch
nicht ausreichend getestet worden seien. »Das wäre natürlich ein großer
Skandal«, so der Vorsitzende der Black Students' Organisation.

Mit einer Solidarisierungskampagne wollen verschiedene Organisationen nun
erreichen, daß eine umfassende Aufklärung zum Tod der Senegalesin N'Deye
Marèame Farr erfolgt. Dazu gehöre sowohl »Aufarbeitung von rassistischem
Gedankengut« bei staatlichen Stellen als auch die gegebenenfalls
notwendige Übernahme politischer Verantwortung für den Todesfall durch
das Innenministerium des Freistaates Bayern.

Thomas Klein http://www.jungewelt.de/

-top-


================================================
16 Fwd: AMSELFELD NEWSLETTER - 20./21.7.2001
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================

+++ Massengrab mit 800 Leichen +++

PRISTINA, 20. Juli 2001. Die UN-Mission in Kosovo und Metochien hat ein
Massengrab in Suva Reka bei Prizren entdeckt. Darin befinden sich
zwischen 800 und 900 Leichen. Nach UN-Angaben könnte es sich um ermordete
Serben und weitere Nicht-Albaner aus Kosovo und Metochien handeln. Die
Opfer sollen nach dem Einmarsch der KFOR-Truppen im Juni 1999 getötet
worden sein, hieß es. Nach offiziellen Angaben gelten mehr als 1300
Serben und weitere Nicht-Albaner seit zwei Jahren in Kosovo und Metochien
als vermisst.
Die Vorsitzende des UNMIK-Büros für vermisste Personen, Monika Finnberg,
geht jedoch nicht davon aus, dass es sich bei den Leichen um
Nicht-Albaner handelt

BETA / BK-TV


+++ UNMIK versucht Massengrab zu vertuschen - Trotzdem bereits mehrere
serbische Leichen identifiziert +++

SUVA REKA, 21.Juli 2001. Nach den Worten des Präsidenten des
jugoslawischen Bundeskomitees für Kosovo und Metochien, Momcilo Trajkovic
sind bereits einige kürzlich in dem in Suva Reka entdeckten Massengrab
befindliche Leichen identifiziert worden. Trajkovic erklärte weiter bei
den Ermordeten handele es sich um Serben aus der Provinzhauptstadt
Pristina. Nach dieser Erkenntnis stellten die Fachleute der UNMIK ihre
Arbeit an dem Massengrab ohne Angabe von Gründen ein.

Trajkovic zufolge versuchten die UNMIK-Organe weiterhin das Massengrab zu
vertuschen indem sie unabhängigen Personen den Zutritt verwehrten. Auch
Trajkovic hat erst nach größeren Schwierigkeiten Zutritt erhalten und
konnte sich ein Bild von dem Massengrab machen, in dem albanische
Terroristen ihre Opfer verscharrten.

Der serbische Justizminister Vladan Batic forderte UN-Chefadministrator
Hans Haekkerup auf, unverzüglich mit der Exhumierung der Ermordeten
fortzufahren.

STIMME KOSOVOS


+++ Hungerstreik in Gracanica +++

GRACANICA, 20. Juli 2001. Mehrere 100 Serben in Gracanica protestieren
schon seit 10 Tagen wegen dem Verschwinden ihrer Familienangehörigen, von
welchen sie seit zwei Jahren nichts mehr gehört haben. Mehrere sind seit
drei Tagen unweit des lokalen UN-Büros in Gracanica in einen Hungerstreik
getreten. Morgen werden sich weitere 250 Familienangehörige, die nach
Zentralserbien geflüchtet sind, dem Hungerstreik anschließen.

BK-TV


+++ Gespräche abgebrochen +++

SKOPJE, 20. Juli 2001. Die Friedensverhandlungen in der mazedonischen
Hauptstadt Skopje sind unterbrochen worden. Die an der Regierung
beteiligten ethnisch-albanischen Parteien verließen die Gespräche. Das
lokale Fernsehen zitierte einen ethnisch-albanischen Teilnehmer mit den
Worten, die Arbeit am Verhandlungstisch sei getan.
EU und NATO hatten zuvor die Haltung der mazedonischen Regierung in den
Friedensgesprächen scharf kritisiert. Ministerpräsident Ljubko
Georgievski habe auf "unwürdige Weise" den internationalen
Vertragsentwurf für eine friedliche Lösung der Krise abgelehnt, hieß es
in einer Erklärung von EU und NATO in Brüssel.
In der Erklärung wiesen beide Organisationen den Vorwurf Georgievskis
zurück, wonach der Westen gemeinsame Sache mit den ethnisch-albanischen
Terroristen mache. Deren "terroristische Aktionen weden ausgeführt mit
der logistischen Unterstützung der so genannten westlichen Demokratien",
hatte der Ministerpräsident gesagt. Der vorgelegte Plan führe zu einer
Aufteilung Mazedoniens.
Der EU-Beauftragte Javier Solana und NATO-Generalsekretär George
Robertson hatten zuvor ihren für heute geplanten Besuch in Skopje
abgesagt. Eine Sprecherin Solanas begründete die Absage mit den Worten:
"Die politischen Verhandlungen sind in Schwierigkeiten." . Die
mazedonische Regierung hatte gestern den von den europäischen und
US-Vermittlern vorgelegten Friedensplan zurückgewiesen.

BETA

-top-


================================================
17 Abfuhr für »NATO-Cowboys«
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
================================================

Mazedonische Führung beschwert sich über US- und EU- »Vermittler«.
Westen auf seiten der UCK

Noch vor kurzem spielten sich der US-Gesandte James Pardew und sein
EU-Amtskollege Francois Leotard in der mazedonischen Hauptstadt Skopje
als Vermittler auf. Großspurig hatten sie erklärt, es sei ihnen gelungen,
den ethnisch-albanischen Parteien einen bedeutenden »Kompromiß«
abzuringen. Nun beschuldigt sie der mazedonische Regierungschef, alles
andere als ehrliche Makler zu sein, sondern statt dessen die Sache der
albanischen Extremisten zu befördern. Und den von den beiden
»Vermittlern« vorgelegten Entwurf bezeichnete Ministerpräsident Ljubco
Georgievski als »eine unverschämte Verletzung der internen
Angelegenheiten Mazedoniens«, der nichts anderes als die Teilung des
Landes bedeuten würde. Außerdem beschwerte sich der Premier über den
»Cowboy-Stil« der beiden Unterhändler, die der mazedonischen Regierung
von EU und NATO aufgezwungen worden waren.

»Jetzt, da die Masken gefallen sind, zeigt sich, daß die Terroristen von
den sogenannten westlichen Demokratien unterstützt werden«, zitierte am
Donnerstag die Washington Post den mazedonischen Regierungschef. Und
Georgi Trendafilov, der Sprecher Georgievskis, erklärte dazu, daß der
Inhalt des vorgelegten Kompromißvorschlags »für die Mazedonier
schockierend« gewesen sei. Zugleich warnte der mazedonische Präsident
Boris Trajkovski in einer Erklärung, daß »eine Gruppe von bewaffneten und
gewalttätigen Extremisten mit Waffengewalt sich politische und
wirtschaftliche Macht erkämpfen will«. Trotzdem erwartet Trajkovski nicht
die Ausweitung der Kämpfe in einen Bürgerkrieg, selbst wenn »wir weder
heute noch morgen ein Abkommen (mit den Albanern) unterschreiben«.

Allerdings wird nach Berichten des mazedonischen
Verteidigungsministeriums der von der NATO arrangierte Waffenstillstand
zwischen den mazedonischen Sicherheitskräften und der UCK immer
brüchiger. So sei z.B. in der Stadt Tetovo während der Nacht zum
Donnerstag Gewehrfeuer zu hören gewesen.

In der Zwischenzeit fliehen immer mehr Mazedonier vor den vorrückenden
UCK-Terroristen. Nach einem Bericht des albanisch-freundlichen britischen
»Institute for War and Peace Reporting« aus Tetovo hat an einem einzigen
Tag die mehrheitlich mazedonische Bevölkerung in den Dörfern Jedoarce,
Brezno, Setole, Otunje, Varvara und Jelosnik im Umkreis von etwa 30
Kilometern von Tetovo ihre Häuser und Bauernhöfe verlassen, um vor den
Gewaltextremisten nach Skopje zu fliehen. Andere, die trotz der
allgemeinen Angst ihre Anwesen nicht verlassen wollten, wurden von
UCK-Leuten mit vorgehaltener Waffe zur Flucht gezwungen. Ähnlich wie im
Kosovo scheint die UCK auch in den entsprechenden Gebieten Mazedoniens
die ethnische Säuberung in den für Großalbanien beanspruchten Gebieten
durchzusetzen.

Ohne neue Ideen, wie die Krise in Mazedonien zu bewältigen wäre, ging
indes die aus fünf Ländern bestehende sogenannte
Jugoslawien-Kontakt-Gruppe auseinander, die sich im Vorfeld zur
G-8-Tagung in Genua auf Initiative Rußlands am Mittwoch in Rom getroffen
hatte. Zuvor hatte der russische Außenminister Igor Iwanow sein
Unverständnis darüber deutlich gemacht, daß die NATO es zugelassen habe,
daß das von ihr kontrollierte Kosovo als Ausgangsbasis für Terrorangriffe
im benachbarten Mazedonien mißbraucht wird. Wegen der Fehlleistungen der
NATO in Mazedonien sichtbar verlegen, tat US- Außenminister Powell das
Treffen der Kontaktgruppe als »informelles Gespräch« ab, und ein
italienischer Regierungsbeamter sprach gar von einem »non-event«, einem
»Nicht-Ereignis«.

Ganz anders reagierte dagegen die NATO auf Gerüchte, wonach Moskau planen
soll, ähnlich wie vor zwei Jahren im Kosovo auch diesmal ohne Absprache
mit der NATO und EU Truppen nach Mazedonien zu entsenden. Ursache für die
Gerüchte dürfte die Ankündigung Moskaus gewesen sein, aus Protest gegen
die Unfähigkeit der NATO bei der Sicherung von Frieden und Stabilität und
wegen der Mißachtung der UNO-Resolution 1244 die russische Truppenstärke
in Bosnien und im Kosovo zu reduzieren. Folglich wurde im
NATO-Hauptquartier in Brüssel spekuliert, ob das nur eine Finte sei, um
im Rahmen eines russischen Geheimabkommens mit der Regierung Mazedoniens
russische Truppen dorthin zu verlegen, um Skopje im Kampf gegen die UCK
zu stärken. Eine Rückfrage bei der Regierung in Skopje beruhigte jedoch
die NATO. »Die mazedonische Regierung hat uns versichert, daß sie die
Russen nicht gebeten hat, Truppen zu schicken«, erklärte ein Sprecher der
Allianz.

Rainer Rupp http://www.jungewelt.de/

-top-

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
LINKS, VERWEISE, HINWEISE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

================================================
18 Fotos und Videos zum G8-Gipfel in Genua
From: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at>
================================================

Aus einer Mail von Rosa Antifa Wien:
Gestern wurde ein Demonstrant, der gegen den G8-Gipfel in Genua
demonstriert hatte, von der Polizei ermordet, zumindestens eine zweite
Demonstrantin schwebt noch in Lebensgefahr.

Infotipps:
viele Bilder natuerlich auf http://italy.indymedia.org
und http://www.repubblica.it
Videos auf http://www.kanalb.de/spezial-genua2001--

 

-top-


Redaktionsschluss: 22. Juli 2001, 11:00 Uhr
Diese Ausgabe hat dona kuma <dona.kuma@myrealbox.com>
zusammengestellt



Fehler moege frau/man mir nachsehen!