widerst@ndMUND vom 26.6.2000
 
keil1.gif (893 Byte) 01 FPÖ-Migrationssprecher H. Kayahan
oder: Aktivismus in der Post-Schlingensiefschen-Gesellschaft
From: Hikmet Kayahan <hikmet.kayahan@chello.at>
keil1.gif (893 Byte) 02 Re: Who is Kayahan?
From: ursula sova <ursulita@gmx.at>
keil1.gif (893 Byte) 03 Überall KZs: NS-Verharmlosung in der Linken
From: Oekologische Linke <Oekologische.Linke@reflex.at>
keil1.gif (893 Byte) 04 diskussion frauenblock
From: sepprb <sepprb@aon.at>
keil1.gif (893 Byte) 05 sexismus-debatte
From: steve <stefanie.mayer@utanet.at>
keil1.gif (893 Byte) 06 depotdiskussion und frauenblock
From: Kurto Wendt <Kurto.Wendt@reflex.at>
keil1.gif (893 Byte) 07 Wehrhafte Kärntner Jugendliche
From: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
keil1.gif (893 Byte) 08 TATREKONSTRUKTION IM FALL IMRE B.
Von: dfgdfg <ljkilli@lk.com>
keil1.gif (893 Byte) 09 Gendarmerie schießt auf Flüchtlinge
From: Für Eine Welt Ohne Rassismus <fewor@no-racism.net>
keil1.gif (893 Byte) 10 OEH_KULTURREFERAT AN DER J.K. UNI LINZ DELETED
From: Andre Zogholy <andre.zogholy@jk.uni-linz.ac.at>
keil1.gif (893 Byte) 11 Schwedenbomben für Wolfgang Schüssel
From: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
keil1.gif (893 Byte) 12 SIE HABEN IHN TOTGETRETEN
From: Angelo Lucifero <angelo.lucifero@hbv-th.de>
keil1.gif (893 Byte)
neue Ankündigungen
HILMAR KABAS GEDENK-
TORTENSCHLACHT

2.7.2000 ab 14.00 Uhr

mit Straßenfest und Theater und Radio und Essen und Feuer ....

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Bei allfälligen Fragen oder Schwierigkeiten bitte zuerst das Editorial am Ende lesen!
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:
Christian Apl, a9503809@unet.univie.ac.at

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Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.
 
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Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
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01 FPÖ-Migrationssprecher H. Kayahan
[zurück]
oder: Aktivismus in der Post-Schlingensiefschen-Gesellschaft
From: Hikmet Kayahan <hikmet.kayahan@chello.at>
================================================
[Anm. Red: Dieser Beitrag hat schon redaktionsintern derartige Diskussionen
ausgelöst, daß er dann bei der Weiterleitung völlig übersehen wurde. Aber hier
ist er! Vielleicht werden dann die Reaktionen im SonntagsMUND ein bissi
verständlicher :-)]


Am Dienstag den 20. Juni erschien im MUND eine Meldung, die da verkündete, dass
ein gewisser H. Kayahan neuer Migrationsprecher der FPÖ geworden sei.
Nun, warum
auch nicht: Immerhin hat die FPÖ einen braven Muster-Juden, warum sollte sie
nicht auch einen ordentlichen Muster-Tschuschen haben?

Die Meldung hätte also tatsächlich echt sein können, wenn da nicht ein
klitzekleines Detail gewesen wäre, nämlich die Person des angeblichen, neuen
Migrationssprechers: Hikmet Kayahan.

"Who ist Kayahan?"...

...fragte dann auch z.B. Herr Peter Anton Teufl am 21.6. zurecht beim Mund an.
Nun, nicht jeder muss Kayahan kennen. Ist auch nicht nötig. Ist auch nicht
wichtig für diese Geschichte. Wichtig sind eigentlich nur zwei Details zur
Person des Kayahan:

1.. Der Name Kayahan prangt seit fast drei Monaten jeden Dienstag in der
Redaktions-Zeile des MUND;
2.. Für die Dienstag-Ausgabe, in der der Bericht "Neuer Migrationssprecher
der FPÖ" plaziert war, zeichnete wieder Kayahan.

Ausser Herrn Peter Anton Teufl, der diesen Zusammenhang sehr wohl registriert
hatte, hielt es niemand für notwendig folgende Frage aufzuwerfen: "Jetzt hätte
ich (und vermutlich nicht nur ich) schon gern gewußt, woran ich bei MUND bzw.
Herrn Kayahan bin."

Ich will nicht verheimlichen, dass auch weitere Anfragen reinkamen. Allerdings
lauteten sie durchgehend: "Stimmt das, bist du der neue Migrationssprecher der
FPÖ?" - Es ging sogar soweit, dass viele der FPÖ sowas "zutrauen" würden. Was
dann doch meine Eitelkeit weh tat, weil niemand der Meinung war "Dem
Kayahan ist
sowas nicht zu zutraun!" Nun ja, Wurscht & Käse.

Welcher Hitze-Teufel ritt mich

... als ich den Bericht im MUND plazierte? (Denn ich selbst war es, ich
gestehe.) Die Antwort ist relativ einfach: Seit langem hatte ich nämlich das
Gefühl, dass niemand den MUND liesst, dass wir uns völlig sinnlos und unnötig
unsere Nächte um die Ohren schlagen, damit jeden Morgen der frische MUND in
vielen Mail-Boxen landet. Auch die Qualität der Texte liess mich immer mehr
glauben, dass es eigentlich nur noch um eine Selbstdarstellung geht, in
wirklichkeit niemand niemandem zuhört. Ja, also probieren wir mal und
schaun wir
was passiert!

Was hatte ich mir erwartet? Nun, was schon: Ein Aufschrei der Empörung würde
durch die MUND-Gemeinde gehen. Die Menschen (dutzende?, hunderte?, tausende?)
würden sich empören, entweder a) weil es tatsächlich einen Tschuschen gab, der
sich für so ein Spiel der FPÖ benutzen liess, oder b) weil es tatsächlich einen
widerständischen MUND-Redakteuer gab, der plötzlich zum FPÖ-Migrationssprecher
mutiert war, oder c) (auch eine Option, ganz nach meinem Geschmack): Die
Menschen, also die MUND-LeserInnen, würden sofort erkennen, dass es sich um ein
fake, um eine Satire handelt.

Aber in wirklich geschah nichts. Ausser einigen wenigen, sehr wenigen Anfragen
blieb die MUND-Gemeinde stumm!

In einem Artikel, der auch letzte Woche im MUND veröffentlicht wurde, fragte
ich: "Sag mir, wo die TschuschInnen sind" - Heute will ich also fragen:

Wo sind die MUNDlerInnen?

Kann es sein, das wir uns einer fatalen Lethargie ergeben haben? In
Wirklichkeit
geht alles ein wenig an uns vorüber? Haben wir sogar schon begonnen, uns an
diese rechtsrechte Regierung zu gewöhnen, uns mit ihr zu arrangieren? So, dass
uns nichts mehr aus der Ruhe bringen kann? Ich weiss es nicht.

Ich weiss nur eins: Als Südländer fühle ich diese Leidenschaftslosigkeit der
Mittel- und Westeuropäer stärker als je zuvor. Oder ist es vielleicht doch nur
dieses scheinbare Bedürfniss der ÖsterreicherInnen nach der Insel der Seeligen?

So wichtig, lustig und fröhlich z.B. die Donnerstags-Demos sind, entfremde ich
mich den Menschen, die da neben und mit mir marschieren, immer mehr: Alles ist
ein Spiel, ein grosses, buntes, lustiges Spiel. Welch wunder, dass einige
angesichts der Drohungen der rechtsrechten FPÖVP, die Do-Demos verbieten zu
wollen, doch tatsächlich vorschlagen, sie als "Hochzeitszug" oder
"Volksfest" zu
deklarieren. Wie schlimm, wie fatal!

Auch was Schlingensief uns da vor kurzem vorführte, war nichts anderes als ein
grosses, buntes Spiel. Und die Do-DemonstrantInnen, die in das
schlingensiefsche
Spiel eingriffen, haben für mich bewiesen, dass sie nichts verstanden haben: es
war wieder nur ein spannendes Spiel für sie, da hinauf zu steigen, und brav und
ordentlich zu tun, was nicht ihre Aufgabe war.

Nur zu dumm, dass das reale Leben kein Spiel ist: erreichte uns doch
tatsächlich
kurz nach der Container-Aktion die Nachricht, dass dutzende Menschen in genau
solchen Containern getötet wurden.

Nein, dieser Widerstand ist kein Spiel. Kein Spiel, in dem mensch die Figuren
und Farben einfach wechseln kann. Es ist auch kein PC-Spiel, bei dem mensch
immer wieder abbrechen und neu beginnen kann, bis mensch das für einen selbst
erwünschte Ergebniss erreicht. Es ist an der Zeit, dass auch die
Widerständischen den Ernst der Lage begreifen. Es ist Zeit aufzuwachen und zu
begreifen, dass das ganze kein Spiel ist. Es sterben wirklich Menschen. Es
sitzen echte Menschen, keine Schauspieler, in den Containern. Es ist
Zeit uns zu
sensibilisieren, zu begreifen, dass Differenzierung not tut: Schubgefängnisse
sind keine Konzentrationslager. Wir sind keine spielenden, auf die Regierung
schmollende Kinder.

Der Widerstand und wir widerständischen müssen nun glaube ich endlich erwachsen
werden und Verantwortung übernehmen. Beginnen könnten wir damit, uns nicht
gegenseitig "fertig" zu machen. Haben wir es doch tatsächlich geschafft
innerhalb kürzester Zeit den eigentlichen Feind, nämlich die rechtsrechte
Regierung (wenn ich mich richtig erinnere) aus den Augen zu verlieren. Statt
dessen haben wir brav begonnen uns gegenseitig zu zerfleischen: Kurt Wendt ist
böse. John S., der Schubgefängnisse Konzentrationslager nennt ist böse. Die
Frauen, die sich anmassen die Do-Demo anzuführen sind böse. Die
Männer, die sich
aber trotzdem an die Spitze der Do-Demo setzen wollen, sind böse. Die
Tschuschen, die nicht mitmarschieren, sind böse. Das Aktionskomitee ist
überhaupt böse, weil es versucht uns zu dominieren. Und SOS-Mitmensch ist auch
böse, wenn schon den schon. Hikmet Kayahan ist auch böse, weil er immer so
depperte Texte schreibt, die eh keiner liesst. Und dauernd irgendwas
einfordert,
was das ist weiss er wahrscheinluich selbst nicht...

Aja, was war denn das noch mal: Aufhören mit dem Spiel. Aufhören, der
rechtsrechten Regierung eine Freude zu machen, in dem wir uns gegenseitig
zerfleischen. Streit- und Diskussionskultur sind gut und wichtig, aber wir
müssen, so denke ich, die Prioritäten richtig setzen: Derzeit haben wir einen
gemeinsamen Feind! Derzeit müssen wir mit den Spielchen aufhören und uns
erwachsen zu einer Mauer gegen den gemeinsamen Feind formieren. Wenn
es gelungen
ist, wenn der Feind geschlagen ist (um ein wenig zu dramatisieren) können wir
wieder in den Sandkasten gehen und weiter spielen.

Aber vor allem müssen wir aufwachen!

Und damit es nun unmissverständlich für alle klar ist: Hikmet Kayahan
war nicht,
ist nicht und wird niemals sein: FPÖ-Migrationssprecher. Ganz im Gegenteil: Er
definierte, definiert und wird definieren: Die FPÖ als seinen klaren Feind, den
zu bekämpfen es gilt.

Mit widerständischen Grüssen,

Hikmet Kayahan


02 Re: Who is Kayahan?
From: ursula sova <ursulita@gmx.at>
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lieber hikmet, liebe redInnen,

so recht hat er, der kayahan! ich meld mich nicht oft zu wort, da
erstens hinter
meiner arbeit vergraben (wobei, in welchem zustand muss unser
lebenssystem sein,
dass ich meine arbeit hintanstelle statt politisches?), und zweitens eben auch,
weil ich nicht "dabei" bin, wo getan wird. nicht mal die do-des schaff ich
derzeit.

ich kenn diese hick-hack-geschichten gut, haben mich über viele jahre
politische
arbeit begleitet. es ist wohl wichtig, zb. patriachale strukturen bei
selbsternannten wortführerInnen zu analysieren, frauenblocks zu
bilden, diese zu
bekämpfen, etc, etc... ich tu mir trotzdem schwer damit, weil gleichzeitig die
bei weitem nicht so emotionalen, nicht analytischen, nicht kritischen pro
FPÖVP-fuzzis ihre politik abziehen - und zwar beinhart. ohne überlegungen, ob's
okay war, jemandem das wort abzuschneiden, unter der gürtellinie anzugreifen
etc. etc. und dann seh ich wieder, dass genau DAS der unterschied ist und sein
soll zwischen "ihnen" und "uns"... weil platz sein muss dafür, verschiedene
positionen zu leben, radikal oder eben nicht zu sein, begeistert von einer
aktion oder ihr kritisch gegenüberzustehen, den sexismus in einer aktion zu
spüren oder nicht. gut wär's, wenn diese fragen und unterschiede ohne diesen
echt nervigen, für mich immer spürbaren neid ablaufen könnten, dieser angst,
dass einer mir da meinen platz an der widerstandsfront wegnehmen will. klar
gibt's einige, die präsenter sind, die in den medien ihr platzerl gesichert
haben, die gerne reden - und deshalb nicht unbedingt schlechter... und andere,
die lieber tun (oder dann auch gerne mal medienpräsent wären...). sind die
bürgerlichen medien genau jetzt so wichtig, dass das relevanz hat?

ich hab am mund-100er-fest, wo ich leider erst zum ende gekommen bin, versäumt,
ob webmenschen da waren, ob mal andere leute da waren, als die "übliche" runde,
vielleicht neue... hat leider nicht so gewirkt, da wär auch eine möglichkeit
gewesen, sich anderer leute konzept reinzuziehen und das ihrige damit zu
verknüpfen. anfang februar war großer schock und gleichzeitig ein
"wir haben uns
alle lieb gegen schwarzblau"-syndrom da, jetzt kochen wieder die meisten ihr
eigenes süppchen, schielen ängstlich zu den anderen, wer sagt was, wo
ist welche
regierungsgegnerIn inkorrekt... drauf geschissen, leutInnen! darum geht's doch
nicht! all die leute, die da widerstand machen oder nur davon reden (oje, da
gehör ich dazu im moment) haben eine andere vision von dem horizont,
auf den wir
zusteuern - einiges sollte verbinden - gleichberechtigtes politisches,
gesellschaftliches leben von mann, frau, in-ausländerIn, reich, arm, behindert
oder nicht, welcher religiösen auffassung nachlebend auch immer, welcher
sexuellen ausrichtung... in meinem verständnis ist das der gemeinsame nenner.
dass selbst da schon unterschiede in der auffassung dieser begriffe existieren,
ist mir auch klar. göttinseidank, das ist auch enriching, ich hab ja von so
vielen möglichkeiten an lebenskonzepten noch nocht mal ne ahnung...

ich schreib das auch, weil hikmets frage nach der lethargie, die sich
eingeschlichen hat, mich getroffen hat - es stimmt und es stimmt auch, dass
gleichzeitig menschenverachtende realpolitik ungebrochen betrieben wird, dass
wir in einer kranken welt leben, in der schubhaft existiert, in der menschen
beim versuch, die grenzen zu europa (oder zu sonst einem land) zu überschreiten
ersticken, erfrieren, ertrinken, erschossen werden... da hat mal irgendwer
beschlossen, dass zwischen wiese a und wiese b eine linie verläuft, die über
leben oder nicht entscheidet, wahnsinn! hilfe! und ich lebe auf dieser seite,
weil meine eltern eben hier miteinander rosafarbene kinder geschnitzt haben und
nicht sonstwo andersfarbige...

ich schliesse mich hikmets aufruf an, leutInnen, redInnen, widerständlerInnen,
vergessen wir unsere visionen nicht, in all ihrer bandbreite und buntheit - die
regierung ist unsere derzeitige erste gegnerin in richtung miteinander! nicht
las otras widerstandas!

es grüßt ganz aufgebracht und widerständisch kampflustig,
professoressa ursulita



03 Überall KZs: NS-Verharmlosung in der Linken
From: Oekologische Linke <Oekologische.Linke@reflex.at>
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Wie hegemonial die Verharmlosung der Schoa in diesem Lande ist, zeigt der
leichtfertige Umgang selbst der Linken mit Begriffen, die in der deutschen
Sprache eindeutig mit der industriellen Massenvernichtung der Jüdinnen und
Juden durch deutsche und österreichische Nazis konotiert sind.
Der Begriff "KZ" bezeichnet hierzulande nun einmal keine Lager im
Burenkrieg, sondern Dachau und schließlich auch Ausschwitz...eines der
Lager zur industriellen Massenvernichtung von Jüdinnen und Juden!
Umso gefährlicher ist es wenn nicht nur John S. im Zusammenhang von
Schubhaft von KZs spricht, sondern auch noch gleich Günter Ecker von SOS
Menschenrechte meint seine Kritik an der Gleichsetzung von Schubhäfen mit
KZs mit folgendem Hinweis versehen zu müssen:

"Wenn es darum geht, Analogien des Grauens zwischen Geschichte und
Gegenwart herzustellen, so wäre wohl der Bosnienkrieg mit seinen
Konzentrationslagern wohl eher geeignet, als Österreichs
Polizeigefangenenhäuser und die Schubhaft."

Damit betreiben beide Diskussionspartner, sowohl John S. als auch Günter
Ecker eine Relativierung der Schoa, da sie dadurch zwar nicht explizit,
aber implizit die Einmaligkeit von Ausschwitz in Frage stellen.
Wer an jeder Ecke dieser Welt Konzentrationslager sieht, der/die betreibt
unabhängig davon ob er/sie das will, das Geschäft jener die die
Einmaligkeit der Schoa leugnen wollen und aus ihr ein Verbrechen unter
vielen machen wollen um damit das "Deutsche Volk" und mit ihm die
ÖsterreicherInnen zu einem "ganz normalenVolk", einer "ganz normalen
Nation" zu machen, so als hätte es Auschwitz eben nie gegeben.

Ökologische Linke (ÖKOLI) Wien (oekoli_wien@gmx.net)



04 diskussion frauenblock
From: sepprb <sepprb@aon.at>
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Also allein die Tatsache, dass diese Aktion solche Wellen schlaegt und
hier heftig diskutiert wird, zeigt doch wie nötig und gerechtfertigt die
Aktion des Frauenblocks war. Ich hab es zwar letzten Donnerstag nicht
auf die Demo geschafft, kann mir aber gut vorstellen, dass es für manche
Männer ein echtes Problem darstellt, wenn sich Frauen formieren und
Kraft und Energie zeigen. Wenns schon mal einen Frauenblock bei der Demo
gibt, warum müssen dann manche Männer erst recht mittendrin gehen, sich
wieder reinzwängen und nach vorne drängen? Ist es echt so schwer einmal
dahinter zu gehen? Zugegeben, ich hatte früher auch mit derartigen
Aktionen so meine Probleme, oder besser gesagt, ich habe es schlicht
nicht verstanden (nicht als notwendig erkannt), wenn ich zum Beispiel
bei einem Fest, dass sich als Frauenfest entpuppt, nicht einmal ein
einziges Getränk bekomme und rausgeschmissen werde. Es ist halt oft
schwer, und vor allem für mit dem Anarchismus verbandelte Menschen,
Befehle entgegenzunehmen. Jetzt nicht bewusst, weil diese "Befehle" von
Frauen kommen, unbewusst durchaus, ich bin schliesslich auch als Mann in
dieses patriarchalische System hineingeboren, sondern weil es eben in
gewissem Ausmass autoritär erscheinen mag. Doch manche Autoritäten,
nämlich die, die eineR sozusagen als sinnvoll erscheinen, nehme ich ja
gerne an und damit verlieren sie ihren autoritären Charakter im selben
Moment. Ich muss sie eben nur als sinnvoll und gerechtfertigt erkennen.
Und wenn Frauen eben power zeigen und die Männer mal an ihren Platz
verweisen, dann verstehe, respektiere und unterstütze ich das.

Nachdenken hilft.

Ohmsche Grüsse

Sepp R. Brudermann



05 sexismus-debatte
From: steve <stefanie.mayer@utanet.at>
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salut!
also - ich war nicht auf der letzten donnerstags-demo (was für ein outing
;-) aber wenn ich die beiträge so lese, krieg ich so ein komisches deja-vu.

da jammern männer, dass sie sich eigentlich gar nix sagen trauen, weil sie
doch ohnehin als sexisten abgestempelt werden sobald sie den mund aufmachen
und die frauen nicht auf ihre argumente eingehen - herzzerreißend. aber
liebe männer ich will bitte bitte einen beitrag lesen in dem ein typ auf die
argumente der frauen eingeht, die zu begründen versuchen warum sie einen
frauenblock haben wollen. ich will einen beitrag in dem ein typ reflektiert
wie es so ausschaut mit männlicher dominanz "im widerstand", in dem sich ein
typ damit auseinandersetzt warum das thema frauenfeindliche
regierungspolitik so wenig rolle spielt... wenn ich zum thema frauenblock
lese, dass es eine gemeinheit ist, wenn in den ersten 10 metern der demo
keine männer gehen dürfen, finde ich das eigentlich, hm na ja, lächerlich
(?) traurig (?) uninteressant (?). mann will wohl einfach nicht sehen, dass
frau mit so einer aktion alles mögliche verbinden kann. mann will z.b. nicht
verstehen, dass in einer welt in der eigenständiges, "starkes" auftreten von
frauen nicht selbstverständlich ist ein eigener frauenblock eine symbolische
bedeutung haben kann (womit ich nicht sagen will, dass jede frau die da
mitging das so sieht, ich hätte es so gesehen). und ganz ehrlich: solange
frauen in diesem land systematisch aus einflussreichen positionen
ausgeschlossen werden (und systematisch heißt nicht "weil männer böse sind",
sondern dass der hund tatsächlich ziemlich tief in unserer art unser leben,
unsere arbeit und unsere beziehungen zu organisieren begraben liegt.) -
solange das so ist, mag ich ehrlich gesagt nicht über den ausschluss der
männer aus den ersten 10 metern einer demo diskutieren. und ein tip für
alle, die meinen "bei uns" sei sowas wie gleichberechtigung schon lang
passiert, zählt mal die männer & frauen auf den podien, am samstäglichen
plattenspieler, bei den beiträgen im mund... frauen sind vielleicht nicht
mehr die große ausnahme, aber sie sind viel zu wenige. und nochmal: da
geht´s nicht um "männliche bösartigkeit", aber für mich geht es darum, dass
sehr viele männer die auseinandersetzung mit sexismus vermeiden. und
vielleicht könnte es schon einmal sinnvoll sein sich zu fragen, warum es
denn so eine provokation ist, wenn sich frauen hinstellen und die typen mal
einfach ausschließen...

bis näxten donnerstag und lieben gruß
steve

leave business - join the demonstration



06 depotdiskussion und frauenblock
From: Kurto Wendt <Kurto.Wendt@reflex.at>
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Antwort auf den ArbeiterInnenstandpunkt zur Veranstaltung am mittwoch,
28.6.2000 im depot und die debatte um den frauenblock letzten donnerstag

zur geschichte:
vor einem monat diskutierte das aktionskomitee gegen schwarzblau, eine
widerstandskonferenz anfang juli zu veranstalten. nach längerer diskussion
war die mehrheitliche einschätzung, daß diese veranstaltung länger
vorbereitet und vor allem von einer breiteren basis als das aktionskomitee
organisiert werden muß. wir beschlossen, daß kontakte mit dem
feministischen widerstandsrat, mit der demokratischen offensive, mit
gettoattack, den gewerkschaften und vielen interessierten einzelpersonen
aufgenommen werden, um für herbst eine seriöse inhaltliche konferenz
vorzubereiten. diese meinung, die von sj, gpa-schülerInnen/studentInnen,
rechtshilfe, ksv, kpö, kjö, soal geteilt wird, wurde von der gruppe
arbeiterInnenstandpunkt als "abdrehen" einer dringend notwendigen
veranstaltung interpretiert.

das aktionskomitee war mehrheitlich der meinung, daß noch eine offene
veranstaltung nach muster der februarveranstaltung im depot stattfinden
soll.
mit folgendem ziel:
zusammenfassung der erfahrungen im widerstand und perspektiven
möglichst gleichberechtigte teilnahmemöglichkeiten aller am widerstand
beteiligten personen.
vorstellung von projekten und diskussion darüber.
der termin 28.6., 19 uhr im depot sollte die möglichkeit geben, die
erfahrungen des eisenbahnerInnen- und druckerInnenstreiks am selben tag
einzubringen.
der ort depot ist ein neutraler ort, an dem es für niemanden ein heimspiel
gibt.

diese veranstaltungsform stiess nicht auf zustimmung des
arbeiterInnenstandpunktes, da die depotdiskussion im februar seiner
meinung nach "wischiwaschi war und keine klare strategieorientierung
hatte".
stattdessen wünschte sich der arbeiterInnenstandpunkt eine
podiumsdiskussion mit drei VertreterInnen von ArbeiterInnenstandpunkt,
Sozialistischer Linkspartei und KPÖ, mit jeweils 10 minütiger einleitung,
einer kurzen "publikumsrunde" und schlußworten der drei
podiumsdiskutantInnen.
die meinung der meisten anderen gruppen (es gibt im widerstand kein
"publikum", diese veranstaltung wäre lächerlich und fad, würde die
funktion des aktionskomitees für propaganda mißbrauchen) tat der
ArbeiterInnenstandpunkt ab, "der fehler der kpö ist, sie stelle die
interessen der bewegung vor die der eigenen partei und man müsse den
demonstrantInnen doch einmal sagen, worum es wirklich geht.")

der einladungstext, den ich in den mund gestellt habe, entspricht der
orientierung der veranstaltung, möglichst offen zu sein, niemandem mehr
raum zu geben als anderen. das aktionskomitee als veranstalterin versteht
sich nicht als "teach-in-guppe" für noch nicht aufgeklärte
demonstrantInnen, sondern als organisatorin eines möglichst breiten
diskurses. wenn die gruppe arbeiterInnenstandpunkt glaubt, die besseren
argumente zu haben, werden sich diese ja in einem 5-minütigen statement
genauso durchsetzen. hat sie nicht die besseren argumente, werden die auch
nach einem einstündigen referat nicht wirklich reüssieren.

die diskussionsregeln
erstwortmeldungen vor zweitwortmeldungen - also jedEr hat das recht zu
wort zu kommen, bevor irgendjemand zum 2. mal ansetzt
reißverschlußprinzip (frau-mann-frau-mann-
zeitbegrenzung auf 5 minuten
sollen garantieren, daß keine monologe, keine zwiegespräche vor publikum
entstehen und patriarchale gesprächsverlaufe gemindert werden (das
reißverschlußprinzip ist dabei eine diskussionskrücke, das das
patriarchale gesprächsklima nicht aufhebt, aber zumindest dämpft)

auch diese minimalregeln erregen den arbeiterInnenstandpunkt. so wird das
reißverschlußprinzip als undemokratisch bezeichnet, da "bei jeder
veranstaltung meistens 80% männer anwesend sind und die frauen daher
bevorzugt werden". ein argument, das wahrscheinlich nicht einmal die junge
övp teilen würde!

jegliches in den vordergrund spielen einer politischen gruppe schwächt den
widerstand und ich hoffe, daß alle die politische weitsicht haben, eine
gewisse bescheidenheit und respekt gegenüber anderen aktivistInnen an den
tag legen. ich dachte eigentlich, daß irgendwann die krone "enthüllen"
wird, daß ich ein kpö-mitglied bin, um den widerstand zu diskreditieren,
daß diese aufgabe jetzt der ArbeiterInnenstandpunkt übernimmt überrascht
mich. ich habe die tatsache, daß ich kommunist bin nie verhehlt, aber auch
nie in den mittelpunkt gestellt. mein wirken in der bewegung soll auch
nach meinen handlungen kritisiert werden und nicht nach der
gruppenzugehörigkeit.

ich möchte nicht, das jegliche diskussion mit dem hinweis "der feind ist
schwarzblau" abgewürgt wird. wenn wir wirklich eine neue
außerparlamentarische opposition dauerhaft formieren wollen, müssen wir
das was wir am der herrschenden system kritisieren bei uns selbst doppelt
und dreifach erfüllen. es muß also gestritten und diskutiert werden, keine
intoleranz akzeptiert werden. wobei ich toleranz nicht als "everything
goes" verstehe, sondern als konsequente haltung gegen jegliche form der
diskriminierung.

die diskussion um den frauenblock letzten donnerstag halte ich dafür für
bezeichnend: fast jeder sagt, feministische positionen sind wichtig und
müssen auch eine wichtige rolle im widerstand haben. wenn feministische
gruppen dann bereit sind, die führungsrolle zu übernehmen, wird dies als
undemokratisch, ja sogar als sexismus von frauen gegen männern bezeichet.
eine glatte widerspiegelung des verhaltens der polizei, die ja
erfahrungsgemäß gegen reine frauen/lesben-demos aggressiver vorgeht als
gegen "gemischte". das öffentliche auftreten von feministinnen ist ein
angriff auf das patriarchat und wenn sie obendrein politische lesben sind,
wird dieser angriff dadurch auch noch potenziert.
wenn wir nicht bereit sind, den kampf gegen die regierung mit dem kampf
gegen sexismus im land zu verbinden, ist die widerstandsbewegung
überflüssig und scheinheilig. es liegt nicht nur im interesse von ein paar
radikalfeministinnen, sich an die spitze des widerstands zu setzen,
sondern im interesse von uns allen. ich würde mir wünschen, wenn jede demo
den ausdruck hat, daß organisierte frauen/lesben eine führende rolle
haben, kann aber verstehen, wenn sie nicht bereit sind, beim derzeitigen
zustand der bewegung, sich diesem stress woche für woche auszusetzen.
es liegt halt auch an uns männer, uns in die pflicht zu nehmen und zu
erkennen, daß widerstand ohne antisexistischem engagement (nach innen wie
nach außen!) nicht das ist, was er vorgibt.

ich freue mich auf eine spannende debatte am mittwoch und hoffe das
möglichst viele unterschiedliche positionen auf den tisch kommen.

widerstand
kurto wendt


07 Wehrhafte Kärntner Jugendliche
From: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
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Wehrhafte, keusche Kärntner Jugend

Gemeinsam förderten die Kleine Zeitung, der ORF-Kärnten und der Kärntner
Landeshauptmann Jörg Haider, eine reaktionäre Jugendzeitung mit dem Namen
"Life in Line" mit der ein faschistisches Jugendbild vermittelt wird.
Ziel ist es wohl keusche und wehrbereite Kärntner und ebenso keusche aber
auf ihre Hausfrauenrolle vorbereitete Kärntnerinnen zu erziehen.
Über die Ehe heißt es etwa:
"In unserem Kopf bewegen sich zwei Modelle gegensätzlicher Moral: Auf der
einen Seite steht der nüchterne Junge, der täglich eine kalte Dusche nimmt
und unentwegt Ausschau nach seiner Prinzessin hält. Auf der anderen Seite
wackelt uns der absolute >Stecker< ... entgegen. Wer die besseren Karten
hat,... eine verbindliche, glückliche Partnerschaft einzugehen? Die Herz-Ass
befindet sich beim holden Prinzen, der in seinem Edelmut die alte Schule des
Herzenseroberers versteht und sein Mädchen glücklich machen wird."
Natürlich geht so ein Kärnterjunge dann zum Bundesheer und nicht zum
Zivildienst und konsumiert selbstverändlich kein Drogen. Der Kärntner
Landeshauptmann selbst darf für seine Förderung natürlich selbst ein Interview
geben
und wird von der gratis an kärntner Schulen verteilten Zeitung als der
"außergewähnlichste Landeshauptmann unserer Landeshistorie" beschrieben, der
"Sportlich, fit, fast überall gleichzeitig, scheinbar immer direkt aus dem
Urlaub"
daherkommt.

--
Ökologische Linke (ÖKOLI)
Postfach 28
A-1153 Wien
e-milio: oekoli_wien@gmx.net

Wenn ihr an unseren spanischen/französischen/englischen Aussendungen
interessiert seid, um Infos weiterzuverbreiten, meldet euch!



08 TATREKONSTRUKTION IM FALL IMRE B.
Von: dfgdfg <ljkilli@lk.com>
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gepostet von: Mana Kawian <manak@chello.at>

Am 5. Juli 2000 findet in der Jedletzbergerstr. 1 (Autoabschlepplatz!)
öffentlich um 9.30 Uhr die TATREKONSTRUKTION statt. Dieser Termin ist
von der Staatsanwaltschaft genannt.

Vorgeschichte: Der 4-fache Familienvater und Eigentümer der "Bruce-Lee"
Taek-Won-Do-Schule in Wien 17., Imre B., wurde beim Transportieren eines
Fernsehgerätes in seinem Van von einem zivilen Polizeibeamten am 18. 5. 00
erschossen, der in ihm einen DROGENDEALER zu sehen glaubte !
(Veröffentlicht unter KRONEN-ZEITUNG vom Sonntag, 19.5.00 "DROGEN AUS DEM
SONNENSTUDIO" )

Da viele Leute der Ansicht sind, daß es sich um Mord handelt, (Imre B.
wurde seit Oktober 99 beschattet,) hat mittlerweile auch die
Staatsanwaltschaft
Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Tat des Polizisten der SEK unter der
Leitung von G.Rabensteiner.

Nach dem schnellstens anberaumten Urlaub der drei Beamten incl. des
Haftrichters findet nunmehr die Tatrekonstruktion am 5. 7. 00 statt.
Leider nicht in der Straße, wo es passiert ist, im 14., sondern weit
weit, wo so
schnell vielleicht keiner hinkommt, der was gesehen haben könnte ......

Trotzdem werden im Namen der hinterbliebenen Kinder, der Lebensgefährtin,
sowie aller Freunde und Verehrer von IMRE B., der für
Österreich vielfältige Taek-Won-Do-Auszeichnungen in China erworben hatte,
ALLE AUGENZEUGEN DRINGEND gebeten, sich dort einzufinden, um die
Wahrheit vollends ans Tageslicht zu bringen !!!

P.S. Typisch für das "Vertuschungs-Österreich": Der Begleiter von Imre B.,
sitzt immer noch in U-Haft, obwohl schon lange feststeht, daß keine Drogen
im Spiel waren !



09 Gendarmerie schießt auf Flüchtlinge
From: Für Eine Welt Ohne Rassismus <fewor@no-racism.net>
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In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 2000 schoß im Südburgenland die
Gendarmeirie auf ein Auto, in dem sich lt. Angaben der Salzburger
Nachrichten eine mutmaßliche Fluchthelferin und acht Flüchtlinge befanden.
Während einer "wilden Aufhojagd" wurde das vor der Gendarmerie flüchtende
Auto zumindest von drei Schüssen getroffen, bevor es von der Straße abkam
und im Straßengraben landete. Die Lenkerin des Fahrzeuges trug leichte
Verletzungen davon, über Zustand und Verbleib der übrigen InsassInnen des
Fahrzeuges ist uns nichts bekannt. Sie befinden sich vermutlich in
Schubhaft.


10 OEH_KULTURREFERAT AN DER J.K. UNI LINZ DELETED
From: Andre Zogholy <andre.zogholy@jk.uni-linz.ac.at>
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wie manche von euch bereits vernommen haben dürften, wurde das öh-kulturreferat
an der kepler-uni linz durch die stimmen der reaktionär/rechten fraktionen
"aktionsgemeinschaft-studentenforum (unique)" und "no maam" abgeschafft.
über die hintergründe dieser entscheidung informiert der folgende text. wir
würden euch um eine kurze unterstützungserklärung bitten, die NAME, ADRESSE und
ORGANISATION/TÄTIGKEIT (falls vorhanden) enthält. dankbar wären wir euch auch,
wenn ihr diese e-mail an euren bekanntenkreis weiterverteilt bzw. in eure
e-mail-verteiler stellen würdet. vielen dank. die mitarbeiterInnen des
öh-kulturreferats.


Die Abschaffung des ÖH-Kulturreferats an der Johannes-Kepler-Universität Linz

»Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen
Schatten.« (Karl Kraus)

Das überparteiliche und unfraktionierte ÖH-Kulturreferat an der
Johannes-Kepler-Universität Linz wurde in der
Sitzung der Universitätsvertretung vom 21. 06. 2000 durch Entscheid der
MandatarInnen der beiden Fraktionen "Aktionsgemeinschaft-Studentenforum
(Unique)" (ein ÖVP-nahes Bündnis) und "No Maam" (eine rechtslastige,
frauenfeindliche Studierendenfraktion) abgeschafft.

Die Möglichkeit hierfür bietet das HSG 98 (HochschülerInnenschaftsgesetz), das
die Satzung einer neuen Geschäftsordnung bis
spätestens Ende Juni 2000 vorschreibt, die mit einer 2/3-Mehrheit in der
Universitätsvertretung (dem "Studierendenparlament")
beschlossen werden muß. Bei der derzeitigen Mandatsverteilung halten die
MandatarInnen der beiden genannten Fraktionen 5
der 13 Mandate und somit eine "Sperrminorität" bezüglich der Satzung
einer neuen Geschäftsordnung, die auch die Neu- bzw.
Wiedereinrichtung von Referaten regelt. Gegen die Wiedereinrichtung des
Kulturreferats und des Alternativreferats (anfänglich
war auch die Abschaffung des Frauen- und des AusländerInnenreferats in
den Verhandlungen gefordert worden) stellten sich
die 5 MandatarInnen von AG und No Maam.

Kritisiert wird vom ÖH-Kulturreferat v. a. die Vorgehensweise, wie die
Entscheidung der Nicht-Wiedereinrichtung des
Referates zustande kam. Weder wurden die MitarbeiterInnen in den
Diskussionsprozess eingebunden noch über die
bevorstehende Abschaffung informiert. Auch die den Vorsitz stellende
Studierendenfraktion ÖSU fand es nicht der Mühe
wert, im Vorfeld der Entscheidung die betroffenen MitarbeiterInnen über
den Stand der Diskussionen in Kenntnis zu setzen.

Nach Bekanntwerden der bevorstehenden Auflösung des ÖH-Kulturreferats
zwei Tage vor der Sitzung wurden von
den MitarbeiterInnen innerhalb von nicht einmal sechs Stunden über 700
Unterschriften von Studierenden und
zahlreiche Unterstützungserklärungen aus der ProfessorInnenschaft
gesammelt, welche das Weiterbestehen des
ÖH-Kulturreferats in der jetzigen Form forderten. Unter den
Unterstützungserklärungen befanden sich auch prominente
Namen wie jene des designierten Rektors an der
Johannes-Kepler-Universität Linz o. Univ-Prof. Dr. Rudolf Ardelt, des
designierten Rektors an der Kunstuniversität Linz a. Univ-Prof. Dr.
Reinhard Kannonier, des Leiters des Kulturinstitut an der
Johannes-Kepler-Universität Linz Ass. Prof. Dr. Gerhard Fröhlich, des
Studiendekans an der SOWI-Fakultät o. Univ-Prof
Dr. Josef Weidenholzer oder der ehem. VP-Landtagsabgeordneten o.
Univ-Prof. Dr. Irene Dyk.

Am heftigsten wird vom ÖH-Kulturreferat kritisiert, daß trotz unzähliger
Anfragen von Studierenden in der angeführten
UV-Sitzung von Seiten der AG-MandatarInnen und des No Maam-Mandatars
weder strukturelle noch inhaltliche Gründe
für die Auflösung des bestehenden Referates genannt wurden bzw. werden
konnten. Einer der AG-Mandatare meinte
während der Sitzung sogar, daß das ÖH-Kulturreferat "eh super
Veranstaltungen gemacht hat" - eigentlich ein Argument, daß
für die Effizienz der bestehenden Struktur sprechen würde.

Wichtig erscheint dem ÖH-Kulturreferat in diesem Zusammenhang auch zu
erwähnen, daß es keinerlei finanzielle
Veranlassung für die Auflösung der bestehenden Strukturen gibt. Statt
der Erhaltung bzw. der Aufwertung und des
Ausbaus der bestehenden, effizient funktionierenden Strukturen sollen
diese nun dadurch entwertet werden, daß in einem faulen
Kompromiss Teile der Agenden des ÖH-Kulturreferats unter ein
Organisationsreferat subsumiert werden sollen. Der
Hauptaufgabenbereich soll nach dem Kunst- und Kulturverständnis eines
AG-Mandatars auf "die Erhaltung des
kulturellen Erbes" reduziert werden. Auch die Subsumierung von Kunst und
Kultur unter "Organisation" stellt für
das ÖH-Kulturreferat einen beachtlichen Rückschritt in Richtung blossen
Eventmanagements und passiven
"Konsumierens" von Kunst und Kultur dar. Die Entwertung der Stellung von
Kunst und Kultur zeigt sich auch dadurch,
daß im geplanten Organisationsreferat nur einE SachbearbeiterIn für das
"Organisieren von Kulturevents" vorgesehen ist,
die/der darüberhinaus jederzeit abgesetzt werden kann (ReferentInnen
können hingegen nur mit einer 2/3-Mehrheit in der
Universitätsvertretung abgewählt werden).

Die inhaltliche Grundlage dieser Entscheidung entbehrt jeglichem
kulturellen und künstlerischen Verständnis. Die
14 MitarbeiterInnen des ÖH-Kulturreferats sehen den Ansatzpunkt ihres
Handelns im kulturellen Feld nicht im
Veranstaltungsmanagement unkritischer und unspektakulärer Kommerzkultur,
nicht in der Schaffung eines Raumes für
traditionelle Kunst und Kultur (deren Legitimation wir gar nicht
abstreiten wollen) und schon gar nicht in der Organisation von
Saufgelagen wie wohl von Teilen der beiden genannten Fraktionen erhofft.
Heftigst kritisiert werden im Zusammenhang mit der
Abstimmung in der betreffenden Sitzung der Universitätsvertretung auch
dementsprechende Äußerungen. Einer der
Mandatare, die gegen das Weiterbestehen des ÖH-Kulturreferats stimmten,
meinte beispielsweise, er könne nichts mit Kultur anfangen.

Wir sehen die Universität als eine Institution der Gesellschaft, die in
ständiger Wechselwirkung mit anderen Bereichen der
Gesellschaft steht. Die Studierenden sind produktiver Teil der
Universität und als Studierende auch Teil der Gesellschaft. Da
Kunst und Kultur einen wesentlichen Teil dieser Gesellschaft bestimmen,
ist es unserer Meinung nach die Pflicht einer aktiven
Studierendenschaft in diesen Bereichen wirksam zu werden. Sowohl für die
Innenwirkung (im Sinne von Aufklärung durch
Kunst und Kultur) als auch für die Außenwirkung (von der aktiven
Partizipation an kulturellen Prozessen bis hin zur
Repräsentation der Studierendenschaft in der Öffentlichkeit) ist es
unabdingbar, daß Studierende an gesellschaftlichen
Ereignissen mitwirken. Und dafür kann die ÖH als Interessensvertretung
der Studierenden allemal die Grundlage schaffen,
indem sie eine organisierte Struktur für ebenjene Mitgestaltung sichert.

Das Selbstverständnis unserer eigenen Arbeit ist somit an und für sich
ein sehr banales. Wir schaffen zum einen den
Rahmen für innovative, fortschrittliche Kunst- und Kulturprojekte (vor
allem im musikalischen Bereich) und
intervenieren zum anderen selbst im öffentlichen, vorzugsweise
universitären Raum an der Schnittstelle zwischen
Kunst und Politik. Die Freiheit der Kunst besteht unserer Ansicht nach
auch darin, daß sie politische Prozesse
aufnimmt und mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln kritisiert,
konterkariert und Provokation erzeugt.

Im Konkreten. Die Aktivitäten umspannten in den letzten zwei Jahren (so
lange besteht das ÖH-Kulturreferat in seiner
jetzigen Form) ein weites Feld an kulturellen und künstlerischen
Aktivitäten, zahlreiche Kooperationen mit
Kulturinitiativen und natürlich rege Beteiligungen an kritischen kultur-
und gesellschaftspolitischen Diskursen. Die
Aktivitäten des ÖH-Kulturreferats fanden, dies soll auch gesagt werden,
großen Anklang, abzulesen sowohl an der Anzahl und
Resonanz des Publikums als auch an den Reaktionen in der kultur- und
kunstinteressierten Presse. Diese VorreiterInnenrolle
konnte nur durch einen hohen Anteil an Selbstausbeutung erreicht werden,
da der Einsatz der 14 MitarbeiterInnen des
Kulturreferates durch Aufteilung der Aufwandsentschädigungen (im
Gesamten waren dies öS 4.000,- pro Monat, wobei
weibliche MitarbeiterInnen eine doppelt so hohe Aufwandsentschädigung
als männliche erhielten) beglichen wurde.

Wir sind überzeugt davon, daß unsere Aktivitäten sehr wohl einen Wert
für das kulturelle Leben an unserer
Universität und darüberhinaus besitzen und es nicht sein darf, daß ohne
differenzierter tiefgehender
Auseinandersetzung mit unseren Aktivitäten aus reiner politischer
Willkür heraus die Arbeit von zwei Jahren
zunichte gemacht wird.

Auszug aus den Aktivitäten des ÖH-Kulturreferats an der
Johannes-Kepler-Universität seit 9. Juni 1998:

# Musikalische Lesung mit David Toop (GB)
# Konzert mit US Maple (USA)/June of 44 (USA)/Christof Kurzmann (A)
# Konzert mit Sensual Love (A)/Seth (A)
# Konzert mit Planet E (A)/die taucherglocke (A)
# Konzert mit Godspeed You Black Emperor (USA)/Fly Pan Am (USA)
# Konzert mit Labradford (USA)/Pan American (USA)
# Filmvorführung und Diskussion "Zur Konstruktion der österreichischen
Nation(alkultur) - 1. April 2000" mit Mag. Andreas "Drehli" Robnik/
Mag. Michael Palm/Dr. Otto Mölk/Maga. Klara Löffler
# Produktion von 8 Ausgaben des Kunst- und Kulturblattes "qujOchÖ"
# Konzert mit Uzgin Üver (H)
# Konzert mit Lydia Lunch (USA)
# Plakatserie "Plakate des Grauens"
# Konzert mit Spectre (USA)/Sensational (USA)
# Konzert mit Techno Animal (GB)
# Konzert mit Pan Sonic (SF)/Schneider TM (D)/die taucherglocke (A)
# Lesung "Goodnight Vienna" mit Vicky R. Magwiro (ZIM)
# Konzert mit Marc Ribot (USA)
# Konzert mit Leonid Soybelman (USSR)/Bulbul/Colossamite (USA)
# Kabarettabend mit Franz Pissenberger (A)
# Ausstellung "Afrika anti-stereotyp"
# Pflückgedichte
# Seminarreihe "Pierre Bourdieu"
# "Kulturlos"-Aktion
# Konzert mit T-Model Ford (USA)/Paul Jones (USA)
# Fotoausstellung "fotonormal"
# Trommelseminar mit Nizar Lamiri und Peter Mensah
# zahlreiche weitere Kooperationsveranstaltungen,
Informationstätigkeiten über kulturelle und
künstlerische Ereignisse, ...



11 Schwedenbomben für Wolfgang Schüssel
From: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
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Vor über einem Jahr war die ÖVP zwar noch nicht in einer Koalition mit der
FPÖ, für AntimilitaristInnen gab es aber bereits damals Grund genug gegen
den ÖVP-Chef zu protestieren.
Im Juridicum hielt der damalige Außenminister ein Kriegspropaganda-Referat
in dem er die Wichtigkeit der NATO-Angriffe gegen Jugoslawien herausstrich.
Während dieser Rede des heute zum Bundeskanzler aufgestiegenen Schüssels
bewarfen deshalb einige AntimilitaristInnen den Herrn mit der Fliege mit
Schwedenbomben und riefen "Kriegstreiber!", "Bomben lösen keine Probleme!" und
"Schwedenbomben statt NATO-Bomben!".
Nun sind zwei Personen deshalb wegen Sachbeschädigung angeklagt und
brauchen dringend Geld für Prozeß und Strafe!
Kauft deshalb Soli-Schwedenbomben für Wolfgang Schüssel und spendet an die
Rechtshilfe:
Wichtig: Kennwort "Schwedenbomben"
BLZ 14.000, Kt.Nr.: 01810087435
Konto lautet auf Dietmar Zach "Rechtshilfe"
Sollte - wider erwarten - mehr Geld zusammenkommen als notwendig, wird
dieses selbstverständlich der Rechtshilfe für andere Verfahren zugeführt!

--
Ökologische Linke (ÖKOLI)
Postfach 28
A-1153 Wien
e-milio: oekoli_wien@gmx.net

Wenn ihr an unseren spanischen/französischen/englischen Aussendungen
interessiert seid, um Infos weiterzuverbreiten, meldet euch!


12 SIE HABEN IHN TOTGETRETEN
From: Angelo Lucifero <angelo.lucifero@hbv-th.de>
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Artikel & Interview aus dem 'STERN', Ausgabe vom 20.06.2000

Gewalt. - Experten warnen vor einer Welle rechtsextremistischer Gewalt
in Ostdeutschland. Jüngster Höhepunkt des Terrors ist der Mord an
Alberto Adriano in Dessau. Lesen Sie die stern-Reportage über die Lage
in den neuen Ländern und diskutieren Sie mit, wie der braune Mob
gestoppt werden kann.

SIE HABEN IHN TOTGETRETEN

Alberto Adriano wurde in Dessau ermordet, weil er Schwarzer war. Der
Inder Atiqur Rahman war wenige Stunden in Deutschland, als prügelnde
Neonazis in Leipzig ihren Kampfhund auf ihn hetzten: Wann endlich
endet der rechte Terror? Was ist los im Osten unseres Landes?
stern-Reporter reisten durch die neuen Länder auf der Suche nach
Antworten - und Menschen mit Zivilcourage

[Anm. Red.: Der gesamte Beitrag kann bei der Redaktion abgeholt werden]


13 Ist Ostlohn-Niveau unsere Zukunft?
From: Clemens Czurda <Clemens.Czurda@blackbox.net>
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Wir möchten Euch auf eine Veranstaltung aufmerksam machen die der
Arbeitskreis "Kleinbetriebe" von der Gewerkschaft Druck und Papier
organisiert:

"Ist Ostlohn-Niveau unsere Zukunft?". Vortragender Georg Kovarik
Jeder der ihn schon einmal gehört hat, weiss dass er eine Wucht ist!!!!!
Wäre klass wenn Ihr bei uns vorbeischauen könntet! Wir würden uns freuen!
Das ist sicher ein Thema, das uns alle betrifft, nicht nur uns
GewerkschafterInnen!

viele liebe Grüße
Hans Schön
Arbeitskreis Kleinbetriebe
Gewerkschaft Druck und Papier
johannschoen@chello.at


14 Campen gegen Grenzen 13.-19. Juli 2000 in Polen
From: Für Eine Welt Ohne Rassismus <fewor@no-racism.net>
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(Quelle: TATblatt +145, www.tatblatt.mediaweb.at)

Im Rahmen der Kampagne "deportacje stop! - zaden czlowiek nie jest
nielegalny" organisiert die polnische anarchistsiche Föderation (Sektion
Poznan) gemeinsam mit Leuten aus der Slowakischen Republik vom 13.-19. Juli
2000 ein Grenzcamp im polnischen Städtchen Ustrzky Gorne im Gebirge
Bieszardy, gelegen an der slowakisch-polnisch-ukrainsischen Grenze.
Am Programm stehen Diskussionen, Grenzspaziergänge und -überschreitungen,
Informationsaustausch wie zur Situation an den vorverlagerten
EU-Festungsmauern usw. Die Diskussionen finden voraussichtlichin englischer
Sprache statt. Das Camp wird auf einem Campinggelände stattfinden (Zelt
mitnehmen).

Kontakt:
federcja anarchisty/kolektyw rozbart
maciej rosak, pobox 5
60966 Poznan, Polska
Tel.: 0048-603247245 (Handy)
Email: roszak@artemida.amu.edu.pl


15 Campen gegen Grenzen 29.7 - 6.8. 2000 in Forst/Brandenburg
From: Für Eine Welt Ohne Rassismus <fewor@no-racism.net>
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Bereits zum 3. Mal organisiert "kein mensch ist illegal" ein Campen gegen
Grenzen an der deutsch-polnischen Grenze. Ziel: das Grenzregime zu stören
und Widerstand gegen die europäische Abschottungspolitik zu organisieren.
Eines der wichtigsten Ziele dabei ist die Selbstorganisation der
TeilnehmerInnen, die zu einer ideenreichen Praxis und anregenden
Begegnungen führen soll - am besten über räumliche und zeitliche Grenzen des
Camps hinaus.
Zu den geplanten Atkionen heisst es im Aufruf von kein mensch ist illegal:
"In diesem Rahmen muten wir den lokalen Autoritäten, der Bevölkerung, dem
BGS und den Institutionen von Wirtschaft und Politik erneut freches
Auftreten, fantastische Forderungen und utopische Vorstellungen zu. Die
heimeligen Natur- und KleinbürgerInnenidyllen werden wir auf ihren
barbarischen Gehalt samt der stillschweigenden Duldung und Verharmlosung
abklopfen. Wir warten fieberhaft auf die Erklärung, warum in Gegenden, in
denen kaum Menschen anderer Nationalität oder Hautfarbe leben, diese schuld
sein sollen an Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit. Wir werden klarstellen,
dass auch in den Gegenden, wo sie leben, die Verantwortung bei anderen
liegt. Unser Kapital werden harte Fakten und der Fundus des linken
Anti-Establishment sein. Sachliche Aufklärung korrespondiert mit
hinterhältigem Schabernack. Die Campzeitung wird per Webjournal aller Weit
zugänglich sein und dort ist auch das Geschehen vor Ort zu verfolgen. Video-
und FotokünstlerInnen dokumentieren Szenen, die jeder Beschreibung spotten.
RadiopiratInnen attackieren die Lufthoheit des öffentlich-rechtlichen und
privaten Rundfunks im Äther. Menschenaufläufe blockieren Straßen, definieren
den öffentlichen Verkehr neu und enthüllen den ganz eigenen Charme absurder
Begegnungen. AktivistInnen schrecken vor keinem Experiment zurück,
Vorurteile bloßzustellen. PolitstrategInnen nutzen jede Taktik, um dem BGS
das Leben schwer zu machen. Und zu guter Letzt sind wir uns nicht zu schade,
unseren eigenen Müll wegzuräumen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen."

Kontakt: c/o ffm
Stichwort: grenzcamp2000, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin
ernail: FFM@snafu.de
http://www.nadir.org/camp00


Redaktionsschluß: 25.Juni 2000, ca. 22.00 Uhr
Fehler möge frau/man mir nachsehen!