Freitag, 14.06.2002

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IN EIGENER SACHE
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Der Sommer ist da - der MUND braucht wieder Aushilfsreds!
Im Augenblick sind folgende Termine zu vergeben (jeweils Datum der
Zusammenstellung):
So 23.6., Di 2.7., So 7.7., So 21.7. (dabei bleibt's sicher nicht...)
Für die Zusammenstellung gibt es einen virtuellen Leitfaden für
EinsteigerInnen und Rat und Tat von der Redaktionsliste.
Besonders freuen würden wir uns über EinsteigerInnen aus dem feministischen
und/oder migrantischen Bereich.
In der Hoffnung, daß mit Eurer Hilfe der MUND auch im dritten Jahr wieder
täglich (fast) ohne Pause erscheinen kann
die red
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01 Briefwechsel: Bettina Stadlbauer - Ljubomir Bratic
From: Ljubomir Bratic <ljubomir@vienna.at>
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02 FREE RE PUBLIC 02
From: Martin Wassermair <wassermair@t0.or.at>
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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03 einladung podium fi 14-15, 19.6.02
From: Friedensbüro Wien <pax.vienna@aon.at>
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04 sendestart Freirad Innsbruck
From: hardy ess <hardy.ess@gbw.at>
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05 ATTAC Tirol Globalisierungsfest
From: Martina Hillbrand <csad3954@uibk.ac.at>
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06 Mobilisierungsplenum für Salzburg
From: linkswende linkswende <linkswende@yahoo.com>
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07 Zeitzeuge aus spanischem Bürgerkrieg in Wien
From: AUGE - Altern. u. Grüne GewerkschafterInnen <auge@ug-oegb.at>
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08 Führungen zu jüdischen Friedhöfen amSonntag
From: 9705722 <9705722@gmx.net>
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09 LETS-FEST!! (Erinnerung)
From: lets <lets@blackbox.net>
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10 proteste gegen die NATO-"Sicherheitskonferenz"
From: Karl P... <karlp...@yahoo.com>
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11 query: netzkultur: wien
From: Marie Ringler <marie.ringler@gruene.at>
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12 Kärntner Verhältnisse...
From: Bernhard Wernitznig (BV) <bernhard.wernitznig@oeh.ac.at>
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13 mo 17.6. kinokis mikrokino: JENSEITS DES KRIEGES
From: Peter Grabher <a8701463@unet.univie.ac.at>
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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14 Autonomie der freien Kulturarbeit muss unangetastet bleiben!
From: IG Kultur Österreich <office@igkultur.at>
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15 Jugend gegen rechte Gewalt spendet 770 Euro für Mädchen-WG
From: SOS-Menschenrechte Österreich <ecker@sos.at>
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16 "Die Presse"
From: Karl Pfeifer
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17 Klassenkampf der Engel
From: <aktuell@nadir.org>
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18 elektrofruehstueck nr 49 vom 12.6.2002
From: bady minck <bady.minck@netbase.org>
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19 Kurzer Bericht von der AntiNATOdemo
From: BIGnet internetcafe Mariahilferstrasse <internetcafe@bignet.at>
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20 Österreichs Herrschende: Räuber und Mörder!
From: KOMAK - ML <komakwien@hotmail.com>
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HINWEISE
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21 graz ist umstellt!
From: Christine Werner <office@christine-werner.com>
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22 "Gefangen, auch im Erinnern" - ab sofort erhältlich
From: Bernhard Kraut <kraut@web.de>
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23 Falls du Kinder hast - wichtig! Gegen Gewalt am Computer!
From: <xcd4u@yahoo.de>
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REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: spam

Powered by public netbase t0 -- please sign

Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

 


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01 Briefwechsel: Bettina Stadlbauer - Ljubomir Bratic
From: Ljubomir Bratic <ljubomir@vienna.at>
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----- Original Message -----
From: Stadlbauer Bettina
To: 'Ljubomir Bratic'
Sent: Wednesday, May 29, 2002 4:14 PM
Subject: AW: Unterstützt LEFÖ!Sehr geehrter Herr Bratic,
ich bin natürlich damit einverstanden, dass unsere Korrespondenz in der eMail
Zeitschrift MUND veröffentlicht wird. Ihre Fragen möchte ich folgendermaßen
beantworten. Ich kann Ihnen keine definitive - in Form eines Parteibeschlusses -
Position übermitteln sehr wohl aber meine eigene Meinung bzw. wie die Themen zur
Zeit innerhalb der SPÖ (Frauen) diskutiert werden.
Dazu möchte ich auf zwei Initiativen hinweisen. Zum einen ist innerhalb des
sogenannten "Netwerk Innovation", einer Initiative von Bundesparteivorsitzendem
Dr. Alfred Gusenbauer das Thema "Migration" breit diskutiert worden. Sie finden
Stellungnahmen und Diskussionsbeiträge dazu unter www.netzwerk-innovation.at -
"Die Themen" anklicken - Toleranz, Liberalität, Demokratie. Zum anderen kann ich
Ihnen mitteilen, dass die Frauenorganisation im Februar d.J. eine Veranstaltung
zum Thema "Frauen als Ware - das hässliche Europas" gemeinsam mit dem
Renner-Institut durchgeführt hat. Ziel dieser Veranstaltung war es,
"Menschenhandel" zum Thema zu machen, Betroffenheit zu erzeugen und
Lösungsvorschläge zu diskutieren. Am Podium waren Albin Dearing (BMI), Helga
Konrad (Vorsitzende der Task Force on Trafficking in Human Being -
Stabilitätspakt für Südosteuropa OSZE), Anita Gradin (ehem. Schwedische
Ministerin und EU-Kommissarin) und Evelyn Probst vom Verein LEFÖ. Eine
Dokumentation dazu finden Sie auf unserer Homepage www.frauen.spoe.at -
Background - Chancen für die Gleichstellungspolitik.
Grundsätzlich möchte ich noch betonen, dass wir voll und ganz hinter der
EU-Maßnahme, die 1997 in Den Haag von den damaligen MinisterInnen beschlossen
wurde stehen. Ziel dieser Maßnahme ist die Festlegung von gemeinsamen Regeln für
die Bekämpfung des Menschenhandels in Hinblick auf ein effizienteres Vorgehen
gegen bestimmte Formen der illegalen Einwanderung und eine intensivere
Zusammenarbeit der Mitgliedsländer. Initiativen wie diese werden gefüllt durch
Aktivitäten des Landes, das gerade die Präsidentschaft der EU inne hat. Während
Österreichs Präsidentschaft gab es auf Initiative von Barbara Prammer mehrere
Aktivitäten und einen Erlass des Innenministers, der Frauen, die illegal
eingereist sind, zur Prostitution gezwungen wurden und die gegen ihre Schlepper
und Zuhälter aussagen wollten, befristeten legalen Aufenthalt gibt. Wichtig war
und ist uns immer gewesen, dass es in diesen Fällen großzügige individuelle
Lösungen gibt. Das war ein guter erster Schritt, weitere müssen folgen, weg vom
befristeten zum unbefristeten Aufenthalt, weg vom Erlass hin zum Gesetz, weg von
der Koppelung an die Aussage gegen die Schlepper bzw. Zuhälter hin zu Schutz für
jedes erkennbare Opfer von Menschenhandel. Aber einer unserer Grundsätze ist
auch: Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten dürfen und umgekehrt.
Unser Ziel ist es, Frauen, egal woher sie kommen, zu ermöglichen, ein Leben ohne
Gewalt und Abhängigkeit zu leben. Der Diskussionsprozess innerhalb der SPÖ und
der SPÖ Frauenorganisation ist aber - wie oben angeführt - noch nicht
abgeschlossen.
Sicher beantworten kann ich, dass wir natürlich nicht damit einverstanden sind,
dass Daten von illegalisierten Sexarbeiterinnen an die Fremdenpolizei weiter
gegeben werden bzw. eigene Gesundheitstests für MigrantInnen durchgeführt
werden.
Sie haben mich natürlich nicht mit Ihrem eMail "belästigt", sondern die
Möglichkeit gegeben, Ihnen - wie nun ich hoffe - nähere Informationen zu geben.
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Stadlbauer
...........................................................

Sehr geehrte Frau Stadlbauer,

danke für Ihre Antwort und bitte verzeihen Sie mir meine späte Meldung.
Jedenfalls hoffe ich, dass wir mit der Zeit zu einer weiteren Klärung der
Standpunkte kommen werden. Ich möchte Ihnen gleich am Anfang sagen, dass mir vor
allem daran liegt, Ihre Meinung zu erfahren, weil sie ein Teil einer ganz
bestimmten Partei sind und insofern Ihre private Meinung nicht zu trennen ist
von dem sozialen Mechanismus, in dem Sie sich befinden. Und wenn es keine
"Parteibeschlüsse" gibt, heißt das noch nicht, dass bestimmte Themen nicht aus
der Tradition heraus in einer ganz bestimmten Weise behandelt werden. Insofern
verfolgt Ihre Partei eine Politik gegenüber MigrantInnen, die sehr, sehr alt ist
und inwiefern sie sich jetzt davon befreien werden, wird die Zeit zeigen.
Vorausgesetzt natürlich, dass sie in dem gerade stattfindenden Spektakel einen
Platz haben. Und ich erinnere Sie, dass auch die Beschlüsse nichts wert sind,
wenn sie nicht umgesetzt werden (wie die Beschlüsse des ÖGB, den MigrantInnen
das passive Wahlrecht bei Betriebsratswahlen einzuräumen, bis heute
vorexerzieren).
Weiters muss ich Ihnen auch sofort sagen, dass ich mit dem Wort "diskutieren" so
meine Schwierigkeiten habe, denn wenn es sich um eine Diskussion handeln würde,
dann könnte das auch heißen, dass diese an die Zeit gebunden ist und somit
solche Parameter wie Anfang und Ende haben würde. Was die Diskussion innerhalb
der SPÖ betrifft, scheint mir, dass es sich da schlicht und einfach um einen
endlosen Prozess handelt. Insofern würde ich für diese Vorgangsweise nicht den
Begriff "Diskussion", sondern eher passend "Meinungsbildung" vorschlagen. Eine
Meinung kann sich jede(r) immer und überall bilden und hängt nicht vom
Endergebnis ab. Strategisch entspricht das Wort "Meinung" viel eher der Form der
Politik, die heute betrieben wird, insofern dass seine Flexibilität die
Anpassung an die jeweiligen Mehrheitsöffentlichkeiten erlaubt. Da es also keine
bindende Beschlüsse gibt bzw. welche gab und auch nicht geben kann (wage ich zu
behaupten), reden wir lieber über die Meinung, die zur Zeit die SPÖ beseelt.
Was die SPÖ Frauen betrifft, kann ich nur sagen, dass ich sie nicht als ein
außerparteiliches Gremium erlebe, sondern als integralen Bestandteil, mindestens
im Hinblick auf die rassistische Gesetzgebung. Ich darf Sie hier an die Tatsache
erinnern, dass alle SPÖ-Frauenministerinnen die eklatante Vermehrung des
Rassismus innerhalb der Gesetzgebung in Österreich mitgetragen haben, auch dann,
wenn diese direkt gegen die Interessen der Frauen war, der Frauen, die
MigrantInnen sind, natürlich. So viel um die Voraussetzungen zu klären.
Nun aber zu dem, was ich ihnen schreiben möchte. Als erstes fällt mir ein, dass
Sie von "Menschenhandel" sprechen. Im folgenden möchte ich nicht negieren, dass
die SexarbeiterInnen als "Ware" behandelt werden und auch nicht, dass es
Mechanismen in unseren Gesellschaften gibt, die diese Ware produzieren,
verkaufen und daraus eine Wertschöpfung ziehen. Es geht mir eher um die Klärung
eines Begriffes, der heutzutage wie kein anderer eine Konjunktur erlebt und der
als selbstverständlich benutzt und perpetuiert wird. Das ist der Begriff
"Menschenhandel", den Sie auch mehrmals in Ihrem Brief verwenden. Wenn wir von
"Menschenhandel" sprechen, dann sollte uns klar sein, dass es sich da um einen
Begriff handelt, der aus dem polizeilichen Arsenal entsprungen ist und der mehr
oder weniger ausschließlich zur Kriminalisierung der MigrantInnen dient. Nicht
von ungefähr verdankt dieses Wort seine Existenz den polizeilichen Protokollen
und erlebt seine höchste Konjunktur jeweils in den Begleittexten zu jeweils
neuen rassistischen Gesetzen. Vielleicht ist es Ihnen nicht aufgefallen, aber es
wird da niemals mit Menschen gehandelt, wie dieser Begriff so prosaisch uns zu
überzeugen versucht, sondern die Menschen zahlen freiwillig um hierher zu
kommen, weil sie dort, wo sie sind, keine andere Möglichkeiten haben. Hätten sie
das, würden sie sich ihrer schwer verdientes Geld ersparen. Was hier gehandelt
wird, ist also eine Ware, die von der Europäischen Union (Österreich nimmt dabei
die vorderste Stelle ein) produziert wird, nämlich die "Überquerung der Grenze"
(die dadurch auch immer wieder zum 100000. Mal in Frage gestellt werden). Diese
Überquerungen zeigen uns, dass wir in einer Welt leben, wo jede Art von Mauer,
egal ob sie von König, Bürgertum, Polizei, Armee, irgendeiner Partei oder dem
General Strohmeyer (ausführendes Organ von Haiders "besten Mann in Parlament")
hergestellt wird, nicht mehr funktioniert und auch nie so richtig funktioniert
hat. Es ist vorbei mit dieser Art der nationalstaatlichen Souveränität. Das
auch, wenn dieser böse Traum langsam, zu langsam einem Wachzustand Platz macht.
Trotzdem ist es offensichtlich noch immer möglich, einen Stacheldraht zu
errichten, an dem Menschen allein wegen ihrer Sehnsucht getötet oder in einen
rechtlosen Raum, in ein Lager, gesteckt werden. Und wenn die Frauenorganisation
im Februar d.J. eine Veranstaltung zu diesem Thema organisiert hat, dann möchte
ich daran erinnern, dass Sie damit einen ganz bestimmten Diskurs in der
Öffentlichkeit als gegeben hinstellt. Nämlich den durch die polizeilichen
Maßnahmen gekennzeichneten, menschenverachtenden Kriminalisierungsdiskurs, der
unter anderem zur Tötung von Marcus Omofuma geführt hat und auch zu mit
MigrantInnen überfüllten Gefängnissen (aber darüber redet ja niemand). Sie
schreiben doch auch selber, dass ihr Ziel war, "Betroffenheit zu erzeugen". Eben
genau das: die Öffentlichkeit soll sensibilisiert werden, um noch drastischere
Maßnahmen als notwendig und der Sache dienlich hinzunehmen. Auch wenn ich damit
keineswegs sagen möchte, dass es keine kriminelle Tätigkeiten gegeben hat, gibt
und geben wird. Ganz im Gegenteil, sie gibt es und dies ist Teil einer unserer
aller Gesellschaft, die auf Ware und Wertschöpfung ausgerichtet ist. Ohne
Unterschied ob hier oder dort. Damit soll gesagt werden, dass wir uns auf die
rassistischen und kriminellen Instrumente in unserer Gesellschaft konzentrieren
und nicht nur das nachsingen sollen, was uns der Polizeidiskurs an Noten
vorlegt. Jede Interpretation der politischen Bedeutung des Wortes
"Menschenhandel" muss von der Tatsache ausgehen, dass es in der momentanen
europäischen politischen Strategie gegenüber MigrantInnen immer nur
Kriminalisierung, rassistische Gesetzgebung, Abschiebung, Tötung und Lager
bedeutet. Dasselbe Wort benennt mithin das, was es performativ schafft, nämlich
eine unerhörte Kriminalisierung und Menschenjagd auf die MigrantInnen und
bedeckt die Tatsache, dass es sich bei den MigrantInnen um eine willentliche
Entscheidung bei ihren Übersiedlungen handelt. Am abscheulichsten finde ich in
diesem Zirkel die Argumentation, dass die Menschen an der Grenze deswegen
umgebracht werden, weil sie Opfer der kriminellen Machenschaften sind. Ich will
mit dieser Argumentationslinie nur darauf hinweisen, dass wir es mit einer viel
breiteren soziopolitischen Wirklichkeit zu tun haben, als dass es uns gelingen
würde, alles auf das klassische politische Schema (von Carl Schmitt) des
Konstruierung des Feindes zu vereinfachen. Der natürlich entsprechend mit allen
der Polizei und Armee zur Verfügung stehenden Mittel bekämpft wird. Das
insbesonders bei dem Thema der illegalisierten Menschen, wo auch die
SexarbeiterInnen ihren Platz haben.
Um diese Problematik entsprechend zu behandeln, glaube ich, können wir auf das
von Ihnen erwähnte Netzwerk "Innovation" zurückgreifen und zwar auf die Parole,
die auf der ersten Seite steht:"Gleiche Rechte für alle". Obwohl ich einigen
Punkte, die dort stehen, eher kritisch sehe, begrüße ich trotzdem die
Einbeziehung eines Migranten in diesen Prozess. Ich meinerseits kann zu dieser
obigen Parole nur hinzufügen, dass es klar sein sollte, dass dieses "Alle" am
Ende nicht mehr nur durch die nationalstaatlichen Grenzen markiert werden kann,
sondern sich auf das, was hier und was überall passiert, beziehen sollte. Wir
alle sind jedenfalls in Erwartung, ob aus dieser Meinungsbildung auch
irgendwelche Beschlüsse folgen werden. Obwohl ich Ihnen gestehen muss, dass ich
der SPÖ diesen meinungsbildenden Prozess einfach nur zutraue, weil sie in der
Opposition ist. Jahrzehntelang haben die MigrantInnen von der Bundes-SPÖ gehört,
dass sie sich in "Diskussion" befindet und auch jetzt, wo die SP in Wien die
absolute Mehrheit hat, kommt es nicht zu einer gleichberechtigten Öffnung der
Gemeindebauten, kommt es nicht zur Legalisierung der Menschen ohne Papiere,
kommt es nicht zu einem allgemeinen Wahlrecht und schon gar nicht zu der von
Ihnen auf der Homepage proklamierten "Gleiche Rechte für Alle". Wozu es kommt,
sind "Diskussionen", die strategisch wahrscheinlich viel mehr dem Ziel der
Vereinnahmung bestimmter außerparlamentarischer politischer Gruppen dienen als
der Gleichheit und Freiheit für die MigrantInnen. Mögen meine Worte hier falsch
sein, Sie werden mich aber, solange die SPÖ keine Handlungen setzt, sondern nur
schöne Worte streut, nicht überzeugen, dass es anders ist. Die SPÖ hat die
rassistischen Gesetze während ihrer ganzen Regierungstätigkeit gemacht
("Gesetze statt Hetze") und der einzige Weg für die SPÖ, die Glaubwürdigkeit
wieder zu erwerben, ist die Aufhebung aller dieser Gesetze und eine
Entschuldigung bei den MigrantInnen. Alles andere ist ein handlungspolitisches
Mitschwimmen in den gleichen Gewässern, wo sich auch die jetzige Regierung
befindet, nur halt oppositionsbedingt mit verbalem Radikalismus geschmückt.
Hiermit beende ich mal fürs erste meine Ausführungen und bedanke mich für die
Möglichkeit, sie Ihnen zukommen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Ljubomir Bratic
P.S.: Ich erlaube mir, diese Korrespondenz auch weiterhin an den MUND zu
schicken in der Hoffnung, dass sich der/die eine oder andere der LeserInnen auch
dazu entschließt, seine/ihre Meinung zu der hier aufgeworfenen Problematik zu
äußern.
(Mittwoch, 12.06.2002 22.21)

(Siehe auch
widerst@nd! - MUND: Freitag, 17.05.2002 und widerst@nd! - MUND: Mittwoch,
22.05.2002)

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02 FREE RE PUBLIC 02
From: Martin Wassermair <wassermair@t0.or.at>
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> FREE RE PUBLIC 02 - PARADE AM WIENER RING
|
| 15. Juni 2002
|
> ACHTUNG! Treffpunkt: 14.00 Uhr Wiener Staatsoper
|
| http://www.freerepublic.at/
|---


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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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03 einladung podium fi 14-15, 19.6.02
From: Friedensbüro Wien <pax.vienna@aon.at>
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FRIEDENSINITIATIVE PENZING /
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS (FI 14/15)
p.A. Pfarre Akkonplatz. 1150 Wien. Oeverseestr. 2c
Informationen: Friedensbüro Wien:
Tel/Fax (01) 796 5021 pax.vienna@aon.atEINLADUNG ZUR:
Podiumsdiskussion zum Abschluß der Serie "Kennen Sie Terroristen ...?"
gemeinsam mit der Bezirksvorstehung Wien 15"IM SCHLEPPTAU DES 11. SEPTEMBER:
MENSCHEN- UND BÜRGERINNENRECHTE IN GEFAHR?"
AM:
MITTWOCH, 19. JUNI 2002; UM 19.30 UHR
SAAL DER BEZIRKSVERTRETUNG WIEN 15., GASGASSE 8-10
(ZUGANG AUCH ROSINAGASSE)Mit:
- Mag. Barbara Greinöcker, CARITAS Öst, Leiterin "Karwan" Flüchtlingsheim
- Amina Baghajati, Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen
- Dr. Ingo Riss, Rechtsanwalt und Gemeinderat Purkersdorf (NÖ)
- Mag. Heinz Patzelt, Amnesty International
- Ein/e Vertreter/in des Innenministeriums (angefragt)
Moderation: Mag. Renata Schmidtkunz
..........
Wir laden Sie herzlich zu einem Diskussionsabend zu den Folgen und Nachbeben des
11. September ein, die von der unumwunden erklärten Bereitschaft Krieg zu
führen, bis zur Einführung der finger-prints reichen.
-----
Weitere Informationen:
Friedensbüro Wien Tel&Fax (01) 796 5021 pax.vienna@aon.at
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04 sendestart Freirad Innsbruck
From: hardy ess <hardy.ess@gbw.at>
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hallo liebe mitglieder und interessierte
eigentlich wollten wir ja am 15. juni unseren sendebetrieb aufnehmen. weil
sich aber die fernmeldetechnische bewilligung für unseren sender verzögert
(weil wir die zeit zu knapp kalkuliert hatten und die behörde zuviel zu tun
hat) mussten wir den start um 3 wochen auf den
samstag
6. juli 2002
verschieben. das tut uns leid, wir hätten auch gerne früher angefangen.
wer fragen hat, oder sendungen gestalten will melde sich bitte bei uns:
wir@freirad.at
oder
(0512) 560291
oder
FREIRAD; angerzellgasse 4; 6020 innsbruck
allem unbill zum trotz führt FREIRAD in den nächsten tagen folgende
veranstaltungen durch:
* freitag 14.6.02 ab 21 uhr: (pre)sendestartfest im jugendzentrum Z6
mit musik von den dj's:
dissonant (abstract ambient pop)
realness (beatniks/hip hop)
sight (beatniks/hip hop)
jackpot (sony prod. guatemala/ragga)
meister (dj aus mitleid/jungle)
rev. rumble (drum'n'bass)
* samstag 15.6. ab 14 uhr: freiluftstudio am franziskanerplatz
verschiedenste gruppierungen stellen exemplarisch ihr programm bei FREIRAD
vor:
SLI - selbstbestimmt leben initiative
kinderprogramm
zweisprachiges programm der anatolischen aleviten in tirol
schwulenwelle - HOSI Tirol
cognac & biscotten - literaturmagazin
moderation: barbara weber: freischaffende schauspielerin & theaterpädagogin
dazwischen gibt es immer wiede live-musik von hotz potz
(heavy metal/cross over)
* samstag 15.6.02 ab 20 uhr: podiumsdiskussion im café wilten (ehem. utopia)
thema: 'freie medien braucht das land!?
gesellschaftspolitische bedeutung freier medien in österreich.'
teilnehmerInnen:
fiona steinert: mitarbeiterin bei radio orange.94.0,
beim VFRÖ - verband freier radios österreich und
bei AMARC - weltweiter verband freier radios
wolfgang meixner: institut für geschichte
bernhard rathmayr: institut für erziehungswissenschaft
+ eine vierte person
moderation: claudia von werlhof: institut für politikwissenschaft
die veranstaltungen 'freiluftstudio am franziskanerplatz' und
'podiumsdiskussion' sind teil des projekts 'freie medien braucht das land!?'
und finden im rahmen der projektwerkstatt der tiroler kulturinitiative/IG
kultur tirol (TKI) statt.und nicht vergessen:
* 6.7.02 sendestart auf 105,9 mhz
grüsse aus dem FREIRAD büro
hermann

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05 ATTAC Tirol Globalisierungsfest
From: Martina Hillbrand <csad3954@uibk.ac.at>
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Wir feiern für ein globales Dorf!
Und: Eine andere Welt ist möglich
Unter diesem Motto veranstaltet ATTAC Tirol (Netzwerk für demokratische
Kontrolle der Finanzmärkte) ein Fest: Respekt & gleiche Rechte sollen
Beziehungen zwischen verschiedenen Menschen und Kulturen prägen.
Wir wollen auch feiern was bisher gelungen ist,
tanzend wollen wir uns auf die Zukunft einstimmen.
Jeder und jede ist dazu herzlich eingeladen.
Für Musik sorgen 2 DJs aus Togo, Afrika
um 24 00 gibt es eine Mitternachtseinlage und eine kleine Verlosung.
Gereicht wird Globalisierungseintopf, fürs Trinken gilt: No Coke!
Stattdessen Fair gehandelter Orangensaft aus Brasilien
Zeit:
Samstag, 15.6.
20.00
Ort:
Jugendzentrum Z6
Dreiheiligenstraße 9
6020 Innsbruck
Eintritt frei
freiwillige Beiträge erbetenRückfragen richten Sie bitte an:
ATTAC Tirol
Burtscher Christian
Tel.: 0664-8624088
E-Mail: csab7463@uibk.ac.at

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06 Mobilisierungsplenum für Salzburg
From: linkswende linkswende <linkswende@yahoo.com>
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Einladung zum Mobilisierungsplenum für die Proteste
gegen das World Economic Forum in Salzburg
Di., 18.6.02, 18 Uhr, SOS-Mitmenschbüro, 7. Zollerg.
15
Die Demonstration gegen und das Alternativprogramm zum
Gipfel des World Economic Forum in Salzburg vom 13.
bis 16. September 2002 werden voraussichtlich der
wichtigste Ausdruck der globalen Bewegung gegen
Neoliberalismus und Krieg in Österreich dieses Jahr
sein. Mit den Protesten in Salzburg haben wir
darüberhinaus die Möglichkeit, ein massives Zeichen
gegen Rassismus und den Aufstieg rechtsextremer
Parteien in ganz Europa zu setzen.
Unser Ziel muß es deshalb sein, eine in weiten Teilen
der Gesellschaft verankerte Mobilisierung von Wien aus
gegen das WEF-Treffen auf die Beine zu stellen.
Derzeit mobilisiert bereits ein sehr breiter Kreis in
zum European Social Forum, was im November in Florenz
stattfinden wird. Dies ist eine Mobilisierung, die von
einem wichtigen und spannenden Diskussionsprozess
begleitet wird.
Im Rahmen dieses Prozesses möchten wir ein erstes
gemeinsames Plenum einberufen, um die konkreten
Mobilisierungsschritte nach Salzburg zu besprechen.
Alle Kräfte, die dem Social Forum (Diskussions)Prozess
wohlwollend und/oder solidarisch gegenüberstehen sind
dazu herzlich eingeladen.
Termin: Di., 18.6.02, 18 Uhr,SOS-Mitmensch-Büro
7. Zollerg. 15
Walter Baier (KPÖ), Paul Mitchell (Linkswende)
für den Wiener Vorbereitungskreis für das European
Social Forum (ESF)

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07 Zeitzeuge aus spanischem Bürgerkrieg in Wien
From: AUGE - Altern. u. Grüne GewerkschafterInnen <auge@ug-oegb.at>
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Zur Erinnerung:
"Sommergespräche mit einem spanischen Revolutionär"
Abel Paz in Wien
Abel Paz, geb 1921 in Almeria, lebt in Barcelona. 1935 trat er als Lehrling
in einer Textilfabrik der Gewerkschaftsbewegung CNT bei. Er war an den
Kämpfen in Barcelona 1936 beteiligt. Während der Zeit Francos schloss er
sich der libertären Guerilla an.
Abel Paz (Durutti-Biograph), geb. 1921 in Almeria, ist Zeitzeuge eines
einmaligen historischen Ereignisses. Abel Paz trat 1935 als Lehrlin in einer
Textilfabrik der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft CNT/FAI bei und hat
den "kurzen Sommer der Anarchie" hautnah miterlebt.
Er ist Zeuge einer Zeit, in der die Gewerkschaften und ArbeiterInnen
Betriebe
übernommen und in Selbstverwaltung weitergeführt haben. Er ist Zeitzeuge der
sozialen Revolution in Spanien, die den Anspruch hatte, Freiheit und
Sozialismus miteinander zu verbinden. Abel Paz lebt jedoch nicht in der
Vertgangenheit. Er ist nach wie vor aufmerksamer Beobachter gegenwärtiger
Ereignisse und gesellschaftlicher Entwicklungen. Wir wollen mit Abel Paz
diskutieren und plaudern: über Widerstand damals und Widerstand heute. Über
Kapitalismus einst und jetzt, über globale Solidarität, über
Selbstverwaltung und Selbstbestimmung, und die Perspektiven einer freien und
solidarischen Gesellschaft - damals wie heute.
Für Übersetzung ist gesorgt!
Abel Paz ist am Samstag, den 15. Juni 2002 auf Einladung der Alternativen
und Grünen GewerkschafterInnen (AUGE/UG)um 19.00 im Hof des Grünen Hauses,
Lindengasse 40, 1070 Wien
MitveranstalterInnen: Grünalternative Jugend, clean clothes
Am Sonntag, den 16. Juni 2002 gibt es noch die Möglichkeit, ab 13.00 mit
Abel Paz bei Kaffee und Kuchen weiterzudiskutieren. Und zwar im Infoladen X
(EKH),
Ecke Wielandgasse/Gudrungasse, 1100 Wien
lg Markus Koza

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08 Führungen zu jüdischen Friedhöfen amSonntag
From: 9705722 <9705722@gmx.net>
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> Kommunales/Jüdische Friedhöfe
>
> Führungen zu jüdischen Friedhöfen am Sonntag=
>
> Wien, (OTS) Anlässlich des European Day of Jewish Culture
> organisiert das Jüdische Museum der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit
> der Israelitischen Kultusgemeinde Wien am Sonntag, 16. Juni Führungen
> mit historischem Schwerpunkt zu den jüdischen Friedhöfen in der
> Seegasse und am Währinger Gürtel.
>
> Beide Friedhöfe reichen weit in die Geschichte der jüdischen
> Gemeinde in Wien zurück. Der Friedhof Seegasse ist der älteste
> erhaltene jüdische Friedhof Wiens, sein ältester Grabstein stammt aus
> dem Jahr 1582. Der Währinger Friedhof wurde kurz nach dem
> Toleranzpatent Josephs II. angelegt.
>
> Die Führungstermine:
>
> o 11 und 15 Uhr Friedhof Seegasse (Vor dem Pensionistenheim
> Seegasse 9, Nähe U4 Rossauerlände),
> o 13 und 17 Uhr Friedhof Währinger Gürtel (Treffpunkt 1180,
> Schrottenbachgasse 3, Nähe U6 Nussdorferstraße)
>
> Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos, es ist keine
> Anmeldung erforderlich.
>
> Weitere Veranstaltungen des Jüdischen Museums:
>
> o Donnerstag, 20. Juni, 19 Uhr
> "Wie steht es um die Restitution"
> Vortrag: Dr. Ariel Muzicant
> Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
> Anschließend Diskussion
> Eintritt frei
>
> o Mittwoch, 26. Juni, 19 Uhr
> Der Verlag Holzhausen und das Jüdische Museum bitten zur
> Präsentation des Buches
>
> "Die Budapester Orpheumgesellschaft"
> Ein Variété in Wien 1889-1919
> von Georg Wacks
> Begrüßung: Dr. Karl Albrecht-Weinberger, Direktor Jüdisches
> Museum, Referat von Heribert Steinbauer, Verlagsleiter: Die
> Mutter der Wiener Kabarettkultur, Referat von Dr. Brigitte
> Dalinger, Theaterwissenschaftlerin: Jüdischer Humor? Motive
> zum Buch und Vorführung von Originalszenen der "Budapester"
> Mag. Georg Wacks, Autor, Musiker und Clown
>
> "Stahl und Eisen"
> Die Gutmanns - Objekte zu einer jüdischen Unternehmerfamilie
> im Jüdischen Museum
> Präsentiert von Gerhard Milchram
> Eintritt frei
>
> o Donnerstag, 27. Juni, 19 Uhr
> Chorkonzert
> "Primavera en Salonico"
> Musik der Hebräer in Thessaloniki - Griechenland
> Der Chor der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki wurde 1995,
> mit der Absicht gegründet, die musikalische Tradition, die
> vor 500 Jahren aus Spanien "eingedrungen" war, zu bewahren und
> weiter zu vermitteln. Sein Repertoire besteht hauptsächlich aus
> sephardischen aber auch aus jüdischen und griechischen Liedern.
> Es dirigiert Kostis Papazogluo.
> Eintritt frei
>
> Allgemeine Informationen:
>
> o Jüdisches Museum: http://www.jmw.at/
> o Israelitische Kultusgemeinde: http://www.ikg-wien.at/
>
> (Schluss) gab
>
> Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:
> http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
> Dr. Martin Gabriel
> Tel.: 4000/81 842
> mailto:gab@m53.magwien.gv.at

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09 LETS-FEST!! (Erinnerung)
From: lets <lets@blackbox.net>
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hallo!
nochmal zur erinnerung: in 3 1/2 tagen (am Sonntag, 16.06.02) steigt das
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nicht vergessen, weitersagen, hinkommen, sich wohlfuehlen.
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10 proteste gegen die NATO-"Sicherheitskonferenz"
From: Karl P... <karlp...@yahoo.com>
================================================
hi,
ich bin karli vom bündnis antisicherheitskonferenz.
schicke euch hiermit den ablauf der proteste gegen die
nato-sicherheitskonferenz.
DO, 13.6., Auftaktprotestkundgebung 18h Oper
FR, 14.6., Workshops und Abschlussveranstaltung am
UNI-Campus (der Beschilderung im ersten Hof - Eingang
Alser Str. - folgen) 16-20h
SA, 15.6., Grossdemo; Treffpunkt 12h Schwedenplatz;
Ziel: Oper
ciao
karli

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11 query: netzkultur: wien
From: Marie Ringler <marie.ringler@gruene.at>
================================================
Hallo!
> Die WIENER Gruenen wollen,
> dass der Freiraum INTERNET ein Freiraum bleibt
> und nach DEINEN/Euren Vorstellungen
> KULTURELL gestaltet werden kann.
FRAGE:
? ...was Deine STADT fuer DICH tun kann?> financing?
> legal advice?
> cooperations?
> streaming?
> anerkennung?
> breitband?
> zugang?
> security?
> politics?
> ...?
Wir wollen in den naechsten Wochen ein Forderungspaket schnueren,
und von Dir wissen was DIR wichtig ist:
? WAS wuerde Deine/Eure
KULTURELLE PRAXIS im Netz erleichtern ?
? Welche THEMEN sind Dir/Euch
punkto MEDIENPOLITIK wirklich ein Anliegen?! participate & reply to:
: mailto:marie.ringler@gruene.at?subject=netzkultur ------------------------
Politik von Dir gemacht!
= SPEAKOUT!
http://marie.gruene.at/speak.php
------------------------
15.6. FREE REPUBLIC
Urania/Schwedenplatz 14.00h
http://freerepublic.at
------------------------

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12 Kärntner Verhältnisse...
From: Bernhard Wernitznig (BV) <bernhard.wernitznig@oeh.ac.at>
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Hallo
Könnt ihr diese Veranstaltung(s.unten) noch in euren Terminkalender geben?
Wär super, herzlichen Dank!
Bernhard Wernitznig
Referat für ausländische Studierende
ÖH-Bundesvertretung
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Einladung zur Podiumsdiskussion
Kärntner Verhältnisse...
...sind österreichische Verhältnisse
Eine Bestandsaufnahme der Situation der Kärntner SlowenInnen, eingebettet
in Überlegungen zur Minderheitenfeindlichkeit in Österreich. Anhand der
Ausrichtung der Slawistik-Institute wird auch die Rolle von Universitäten
und Wissenschaft in diesem Kontext thematisiert.
Eine Veranstaltung der Bundes-ÖH mit Unterstützung der ÖH Uni Wien und des
KSSSD (Klub slovenskih studentk in studentov na Dunaju / Klub Slowenischer
StudentInnen in Wien)
Es referieren und diskutieren:
Vida Obid (Mitautorin des Buchs " Haiders Exerzierfeld"):
,Kärntens SlowenInnen in der deutschen Volksgemeinschaft' - persönliche,
leider alltägliche Erfahrungen
Cornelia Kogoj (Initiative Minderheiten):
Gemeinsamkeiten und Unterschiede ethnischer & sozialer Minderheiten
Otto Kronsteiner (Prof. an der Slawistik, Uni Salzburg):
Ist Österreich minderheiten- und nachbarfeindlich geworden? Der vermisste
Beitrag zu einer Culture of Peace der österreichischen Slawistik20.Juni 2002 Beginn: 19.00 Uhr
im Hörsaal 33, Hauptgebäude der Universität Wien
(Dr. Karl Lueger-Ring 1, 1010 Wien)

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13 mo 17.6. kinokis mikrokino: JENSEITS DES KRIEGES
From: Peter Grabher <a8701463@unet.univie.ac.at>
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KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
Filmabende ca. 2x im Monat, jeweils montags, UKB 4 Euro
kinoki - Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung. Kontakt:
kinoki@action.at
7*STERN - 1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
Einladung #75
Montag, 17. Juni, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
JENSEITS DES KRIEGES
Principiis obsta - Wehre den Anfaengen
Thomas Lindermayer, Prod.: UTV, A 2002, 20 Min., Video
Im April 2002 treten im blau-schwarz regierten Oesterreich Neonazis zum
ersten Mal seit 1945 am Heldenplatz auf. Waehrend die antifaschistische
Gegendemonstration kriminalisiert wird, erhalten die Neonazis
Polizeischutz und werden nicht daran gehindert >Sieg Heil<-groelend
durch die Wiener Innenstadt
zu ziehen. Das Video-Feature dokumentiert die Ereignisse rund um die
Ausstellung >Verbrechen der Wehrmacht< im Semper Depot. Zu Wort kommen
AusstellungsbesucherInnen, PolitikerInnen und ZeitzeugInnen.
http://utv.univie.ac.at
Jenseits des Krieges
Ruth Beckermann, A 1996, 117 Min., (35mm) Video
>Weiszgekachelte Raeume, Neonlicht; an den Waenden
Schwarzweiszphotographien der Ausstellung ,Vernichtungskrieg' ueber die
Verbrechen der Wehrmacht
an der Ostfront. Vor diesem Hintergrund drehen Ruth Beckermann und
Kameramann Peter Roehsler eine Anhoerung ehemaliger Soldaten ueber ihre
Erfahrungen
und Erlebnisse jenseits des ,normalen' Krieges. In einer Mischung aus
Hilflosigkeit, Ohnmacht, Scham, Opportunismus und ungebrochenem
Fanatismus berichten
die Zeugen dieser Zeit von Verbrechen wie den Erschieszungen russischer
Kriegsgefangener, der Ermordung der Juden und der Misshandlung von
Frauen. Mit
diesem Film wird nicht allein die Zerstoerung des Mythos von der
anstaendigen Wehrmacht vorangetrieben, sondern die Gruendungsphase der
Zweiten Republik
erhellt und eine Diagnose der Gegenwart gestellt. Die Bilder dieses
Krieges in den ,talking heads' - sie entstehen so eindringlich wie
selten in historischen
Dokumenten oder Spielszenen. Der Film wurde in Wien vom 19. Oktober bis
zum 23. November 1995 in der Ausstellung ,Vernichtungskrieg. Verbrechen
der
Wehrmacht 1941 bis 1944' gedreht.< (Text: Berlinale 1997)
Hier gibts das Video:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00004RWE1/qid=1023954546/sr=8-1/ref=sr_ap
s_prod_1_1/028-2858815-9907716
Das Buch zum Film gibts beim Döcker Verlag; hier eine Kurzbesprechung:
http://gfpa.uibk.ac.at/pub/0061.htmVorschau
#76
Montag, 24. Juni, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
AUFSTAND IN ARGENTINIEN
kanalB #13 spezial: argentinien
kanalB, D/Argentinien 2002, 60 Min., Video, dtF.
>Der Film informiert darueber, wie das Land vom US-Imperialismus und den
internationalen Finanzinstitutionen unter der Fahne der Neoliberalismus
und mit Hilfe
einer korrupten einheimischen politischen Klasse systematisch ruiniert
wurde. Die gewaltsame Durchsetzung des neoliberalen oekonomischen
Modells begann mit
dem Militaerputsch 1976 und endete moeglicherweise am 20. Dezember 2001.
Der kompakte und einmuetige Widerstand der Bevoelkerung bringt seitdem
die
Verhaeltnisse langsam, aber unaufhaltsam ins Wanken: Die Leute
organisieren sich in Nachbarschaftsversammlungen, die Arbeitslosen
blockieren Straszen,
Hungernde praktizieren ,proletarisches Einkaufen', Fabriken werden
besetzt und von den Arbeiterinnen weitergefuehrt, die straflos
gebliebenen Militaers (30.000
Verschwundene waehrend der Militaerdiktatur) und Politiker werden auf
offener Strasse angegriffen und oeffentlich verurteilt. Es kommen die
Armen zu Wort, die
kein Haus, keine asphaltierten Straszen, kein Geld für Essen haben, ein
Oekonomieprofessor, AktivistInnen, FabrikbesetzerInnen, die Leute, die
sich in den
Versammlungen organisieren. Wie immer zeigen wir jene Seite der
Geschehnisse, die von den buergerlichen Medien systematisch ignoriert
werden.< (kanalB)
http://kanalB.de/spezial-argentinien2002/
For a New Cinema in a New Country (Por un nuevo cine un nuevo país)
ADOC Argentina, Argentinien 2002, 25 Min., Video, OFmenglU.
Dokumentation über die Ereignisse des 19. und 20. Dezember 2001 in
Argentinien, die sich kritisch mit der medialen Berichterstattung
nationaler und
internationaler Medien beschaeftigt und an die Tradition des
argentinischen politischen Kinos erinnert.
Die Stunde der Feuer (La hora de los hornos)
Grupo Cine Liberación/Octavio Getino & Fernando Solanas. Argentinien
1968, 90 Min. (=Teil 1 von 3 Teilen), 16mm, OFmenglU.
Nach dem Militaerputsch 1966 wurde dieser Film in der Illegalitaet
gedreht. Er ist ein Manifest des lateinamerikanischen und des
sogenannten >dritten< Kinos.
Der erste Teil mit dem Titel >Neokolonialismus und Gewalt< ist formal
durch seine spektakulaere Montage besonders ueberzeugend. In 13
>Notizen< werden
Geschichte und Gegenwart Argentiniens und dargestellt.
>Umfassend und wirkungsvoll wie kein Film zuvor analysierte dieser erste
Teil von La Hora de los Hornos das System des Kolonialismus in der
Dritten Welt.<
(Wilhelm Roth)*******
revolution will not be televised.

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
KOMMENTARE - MELDUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

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14 Autonomie der freien Kulturarbeit muss unangetastet bleiben!
From: IG Kultur Österreich <office@igkultur.at>
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|||
||| PRESSEMITTEILUNG
|||
||| IG Kultur Österreich
||| IG Kultur Wien
||| IG Freie Theaterarbeit
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- ---------------
|||
||| Autonomie der freien Kulturarbeit muss unangetastet bleiben!
|||
|||Auf größtes Unverständnis stößt bei der IG Kultur Österreich, IG Kultur
Wien und IG Freie Theaterarbeit die aktuelle Vorgangsweise der Wiener
Kulturpolitik rund um den finanziell angeschlagenen kosmos.frauenraum.
Anlass: Ein am 4. Juni im Wiener Kulturausschuss von der SPÖ
beschlossener Antrag, in dem die Neuausschreibung der Leitungsposition
des Theaters ab dem Jahr 2003 als Bedingung für die Gewährung einer
zusätzlichen Betriebssubvention für 2002 genannt wurde.
Abgesehen davon, dass diese Vorgangsweise keineswegs mit den Betroffenen
abgesprochen war, scheinen auch durchaus persönliche Motive bei dieser
Entscheidung im Spiel gewesen zu sein. Es liegt der Verdacht nahe, dass
mit diesem Schritt auf eine Protestaktion von kosmos-Leiterin Barbara
Klein reagiert werden sollte, die bei der Eröffnung des Tanzquartiers im
Herbst letzten Jahres gegen die Benachteiligung von Frauen im
Kulturbetrieb demonstriert hatte.
Der Unterschied zu anderen Organisationen wie Rabenhof und
Schauspielhaus ist auch der, dass im kosmos frauenraum in einen
laufenden Vertrag eingegriffen wird und diese Förderung von ? 145.000,-
für das Jahr 2002 bereits schriftlich zugesagt wurde.
"Es gibt gewisse Existenzbedingungen für eine kritische Kultur, die nur
der Staat gewährleisten kann. Kurz gesagt, wir müssen vom Staat die
Mittel fordern, die die Freiheit gegenüber wirtschaftlichen, aber auch
politischen Mächten, d.h. gegenüber dem Staat selbst, garantieren
(...)", schreibt Bourdieu in "Perspektiven des Protests 1995". Das
bedeutet für den nicht-kommerziellen Kulturbetrieb, um mehr Mittel zu
kämpfen und gleichzeitig auch für Transparenz dieser Mittel zu sorgen.
Und Transparenz würde in diesem Fall bedeuten, so eine Vorgehensweise
mit dem Betreiberinnenverein zu besprechen.
"Es kann nicht sein, dass plötzlich für einen Verein ganz andere Regeln
gelten als für andere Vereine. 'Wer zahlt schafft an' ist keine Basis
für eine konstruktive Kulturpolitik", konstatiert Juliane Alton von der
IG Freie Theaterarbeit.
Deshalb müssen wir an dieser Stelle auf die sofortige Rücknahme dieser
Entscheidung bestehen, so die IG Kultur Österreich und die IG Kultur
Wien. "Dieses Vorgehen von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny könnte fatale
Beispielwirkung haben. Die Autonomie und Unabhängigkeit der freien
Kulturarbeit müssen unangetastet bleiben. Zukunftsentscheidungen sind
ausnahmslos mit den Betroffenen abzustimmen!"
Gabi Gerbasits,
Geschäftsführerin IG Kultur Österreich
Brigitte Schröpel,
Geschäftsführerin IG Kultur Wien
Juliane Alton,
Geschäftsführerin IG Freie Theaterarbeit

|||
|||
- ---------------
|||
||| IG Kultur Österreich
||| Viktorgasse 22/8
||| A-1040 Wien
|||
||| Tel: +43 (01) 503 71 20
||| Fax: +43 (01) 503 71 20 - 15
||| Mobil. +43 (676) 309 49 86
|||
||| http://www.igkultur.at/

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15 Jugend gegen rechte Gewalt spendet 770 Euro für Mädchen-WG
From: SOS-Menschenrechte Österreich <ecker@sos.at>
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770 Euro Spende für Mädchen-WG übergeben
"Jugend gegen rechte Gewalt“
unterstützt SOS-Menschenrechte
Jugendliche aus dem Bezirk Vöcklabruck haben mit dem Konzert "Alarmstufe
rechts“ nicht nur ein Zeichen gegen rechte Gewalt gesetzt, sondern auch
konkret geholfen: 770 Euro wurden nun als Spende an Maria Peinbauer, die
Betreuerin des Mädchen-Wohnprojekts von SOS-Menschenrechte übergeben.
Mit 770 Besuchern hat das Konzert im Pfarrsaal Schwanenstadt großen Anklang
gefunden. Dem Organisationskomitee rund um Rainer Bodendorfer war es ein
Anliegen, dass vom Kartenpreis ein Euro je Besucher jungen Menschen zugute
kommt, die selbst unter Intoleranz und Rassismus zu leiden haben.
In der Mädchen-Wohngemeinschaft von SOS-Menschenrechte leben zur Zeit fünf
Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die aus Äthiopien, Eritrea, Nigeria
und China stammen. WG-Betreuerin Maria Peinbauer: "Wir legen bei den Mädchen
sehr großen Wert auf ein rasches Erlernen der deutschen Sprache, auf den
Besuch von Schule und Kursen. So werden zwei Mädchen in Kürze einen externen
Hauptschulabschlusskurs beenden. Mit dieser Spende ermöglichen die
Vöcklabrucker Jugendlichen den Mädchen nun Sport- und Freizeitaktivitäten.“
Mit den 770 Euro werden die Mädchen der WG unter anderem mit Laufschuhen und
–dressen ausgestattet und wird für die Wohngemeinschaft selbst ein
Hometrainer angeschafft.--------------- ecker@sos.at ---------------
SOS-Menschenrechte
Tummelplatz 5/2
A-4010 Linz
Austria
Tel.: ++43/732/ 777 404
Fax-Dw. 4 Geschäftsführung, Menschenrechtserziehung
Fax-Dw. 7 Schubhaftbetreuung
Internet: http://www.sos.at
e-mail: ecker@sos.at

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16 "Die Presse"
From: Karl Pfeifer
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Alltäglicher österreichischer Antisemitismus gekoppelt mit Gehässigkeiten
gegen Deutsche und kruden homophoben Anmerkungen in den Zuschriften an das
Website der Wiener Tageszeitung "Die Presse".
Aus einem von Karl Pfeifer besorgten Download
"Die Presse" ist Eigentum eines Verlages der im Besitz der katholischen
Kirche ist.Vorgeschichte
Anfang Juni wurde der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider von der FAZ
ausgeladen. Er hätte an einer Tagung in Berlin teilnehmen sollen,
unterstellte aber Joschka Fischer zuvor Sympatien für Terroristen gehabt zu
haben. Der Wirtschaftsklub Rhein-Main in Frankfurt hat eine Veranstaltung
mit Jörg Haider gleichzeitig abgesagt.Hier einige Zitate aus Leserreaktionen auf diese Nachricht, die alle am 4.
Juni 02 zugesandt worden sind. Beachten Sie Stil und Inhalt dieser
Zuschriften an eine sich als Qualitätszeitung mit breitem Horizont gebende
konservative und bürgerliche Zeitung.Leserbriefe: Wo bleibt die Objektivität?, 04.06.2002 , 19:23 Uhr
Information der Öffentlichkeit im Sinne der Objektivität oder im Sinne der
Juden?... Nun kann man zu Möllemann stehen, wie man will - mein Geschmack
ist er nicht -, aber dieser Vorfall zeigt ein weiteres Mal den übermäßigen
Einfluß der Juden, und zwar auch an Stellen, wo er im Sinne einer
objektiven Information nichts verloren hat.

Penpal, 04.06.2002 , 18:55 Uhr Hallo, Haider ist einerseits sicher
unbeliebt, aber heisst es nicht, ein Mann steht und fällt mit seinen
Feinden, oder so... Viel Feind, viel Ehr. Übrigens, Haiders Anmerkung zur
SS wird natürlich von der Gegenseiten bis zum Erbrechen ausgeschlachtet.
Zur geschichtlichen Klarstellung, SS ist nicht gleich SS. Jeder Demokrat
ist nicht lieb, jeder Nazi wird wohl kaum böse gewesen sein, so etwas zu
glauben weist schon auf eine gewissse Dummheit hin!

EINLADEN!, 04.06.2002 , 18:52 Uhr Man müßte Haider und Le Pen gemeinsam zu
dieser Talk-Runde einladen... Außerdem würde sich garantiert sofort der
Bürger Spiegel ganz bitterlich bei seinem Onkel Sharon beschweren.Außenamts-Stellungnahme, 04.06.2002 , 18:38 UhrDer Sprecher der deutschen
Außenministeriums, Joscha Schmierer, gab bekannt, der deutsche
Außenminister könne sich schon deshalb nicht mit Haider treffen, weil Prof.
Dr. Dr. hc. Joseph Fischer permanent im Mastdarm von Ariel Scharon und
Michel Friedman weile, wo Haider keinen Zutritt habe!

Zusatzinfo für 04.06.2002 , 18:00 Uhr Der liebe Joschka war ja vor seiner
Tätigkeit als deutscher Außenminister auch eine Zeitlang als Händler mit
Porno-Bildern tätig! Inwieweit Joschka auf manchen Photos selbst agiert und
deutlich zu erkennen ist, konnte nie endgültig geklärt werden. Die Photos,
die sich in Joschkas Stasi-Akte und damit jetzt in Amerika befinden,
dürften aber einigermaßen brisant sein. Denn als Madeleine Albright die
Liebenswürdigkeit besaß, Joschka über die entzückenden Bilder in Kenntnis
zu setzen, suchte dieser spontan Madeleine Albrights Mastdarm mit solcher
Verve auf, daß er ihr im ersten Anlauf ungebremst bis zu den Mandeln
hochschoß. Diese hübschen Bilder sollen auch der Grund für Joschkas
Servilität und Willfährigkeit bei amerikanischen Wünschen nach
Unterstützung in Afghanistan sein. Schon komisch: Ein grüner Pazifist
schickt deutsche Soldaten nach Afghanistan und ans Horn von Afrika. Die FDP
höhnte im Berliner Bundestag, Joschka lege gegenüber den USA eine
'Häschenahaltung' an den Tag. Joschka wird wissen warum.
Commenti, 04.06.2002 , 17:52 Uhr Fischer ist das Letzte was Europa zu
bieten hat. Ein proletarischer Hungerleider, der nach der nächsten Wahl gar
nichts mehr zu fressen hat. Wer braucht denn diesen nichtssagenden Typen
wirklich. Seine Politik auf allen Ebenen gescheitert, kein Mensch auf der
ganzen Welt hört diesem Affen noch zu. Nur ein paar (un-)gläubige Proleten.
Hoffentlich ist diese Lachnummer bald zu Ende.
Duesentrieb, 04.06.2002 , 17:51 Uhr Und wieder einmal hat der
Alt-RAF-Terrorist Fischer zugeschlagen. Früher hat er nur auf Polizisten
geprügelt, heute hat er andere Möglichkeiten. Diese geistige Dunkelkammer
glaubt führt sich auf, als hätte er zu bestimmen wer eingeladen wird. Aber
vielleicht kann man sich Hr. Fischer ausladen. Er trifft sich ja gerne mit
Leuten seines Schlagen (Sharon und Konsorten). Hr. Fischer kann Demokratie
wahrscheinlich nicht einmal buchstabieren, geschweige er kennt die
Bedeutung dieses Wortes. Er ist ein typisches Beispiel eines Piefkes.
(österreichisches Schimpfwort für Deutsche K.P.)
Strammer Max, 04.06.2002 , 17:29 Uhr Unseren Wiener Genossen ins Stammbuch:
---- Wenn unser starker Drang es will zapple nicht und halt ganz still
bücke Dich und küß' Berliner Boden 'Moni' will nun an Deine Ho... \
American Jew, 04.06.2002 , 17:28 Uhr Dies zeigt zwei Dinge: Erstens ist der
Linksterrorist Fischer gar nicht so tollerant (sic!), wie es im grünen
Parteiprogram steht. Zweitens, wovor hat er Angst? Vielleicht ist ihm
bewußt, daß seine sachlichen Argumente gegenüber denen von Haider nicht
ausreichen würden. Daher greift er zu 'Boykott'- und Schimpfmethoden. Alles
klar!
FREUNDSCHAFT, 04.06.2002 , 16:43 Uhr Der Außenterrorist, RAF-Busenfreund
Fischer ist ein Skandal und es ist ein Skandal daß er in einer
"demokratischen" Regierung sitzen darf !
Solidaritätsbekundung, 04.06.2002 , 16:30 Uhr Genossen! Unvergessen, wie in
den dunklen Tagen des Februar 2000, als in Österreich die Reaktion gegen
den Willen der österreichischen Arbeiterklasse putschte, uns die treuen
Piefke-Genossen aus Berlin-Kreuzberg zur Seite standen und den weiten Weg
nach Wien auf sich nahmen, um hier im Joschka-Auftrag zu randalieren! Jetzt
ist es Zeit zu zeigen, daß auch unsere Ehre Treue heißt! Für die machtvolle
Berliner Demonstration gegen den antisemitischen Reaktionär Möllemann füllt
unsere Volxtheater-Truppe schon die Molotow-Cocktails für die wie üblich
von der 'Wiener Städtischen Versicherung' gesponserte Reise! Genosse Günter
'Tante' Tolar wird ebenso mit von der Partie sein wie der bewährte
Stoßtrupp des VSStÖ, des 'Verbandes-Schwuler-Stricher-Österreich s'! Sie
werden schon ungeduldig von Genossen Klaus 'Moni' Wowereit erwartet! Da
tönt ein Ruf wie Donnerhall: "Wowereit, den Po bereit!" Auch die IKG
(Israelitische Kultusgemeinde K.P.) wird in Bestbesetzung mit Ariel
(Muzicant, Präsident der IKG K.P.), Simon (Wiesenthal K.P.)und Doron
(Rabinovici K.P.) antreten, um zusammen mit Glaubensbruder Gregor Gysi in
Berlin die wundersame Vermehrung Rechtgläubiger in Deutschland zu feiern,
wo sich ja dank des Ehrenwort-Helmuts, des Schwarzgeld-Kohls, die jüdische
Bevölkerung in den letzten Jahren verdreifacht hat! So eine Freude! Ja, die
Germanen haben schon in die Tat umgesetzt, was Ariel immer noch fordert:
den uneingeschränkten Zuzug von orthodoxen Ostjuden! Wann endlich wird
unsere Unrechtsregierung den geforderten 60.000 Neu-Siedlern die Flugreise
nach Österreich zahlen? Da werden die Piefke schauen, wenn mit Ariel, Simon
und Doron an der Spitze unsere Donnerstags-Trankler (Demonstranten gegen
die Regierung K.P.) lauthals: "Widerstand! Widerstand! Stellt den Mölli an
die Wand!" skandieren! Qualtinger würde sagen: "B'soffen war ma! Lauter so
Burschen wia i! Die Piefke hab'n si' g'furchten!" Dann Empfang bei Gerhard
und Joschka: Es gibt koschere Curry-Wurst und roten Krimsekt! Joschka
verteilt als Andenken Restbestände seiner Porno-Bildersammlung mit
persönlicher Widmung! Deutschland, wir kommen! Freundschaft!Powered by Die Presse/IT-Team

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17 Klassenkampf der Engel
From: <aktuell@nadir.org>
================================================
> Klassenkampf der Engel
> Von : Katja Diefenbach
> Ort :
> Datum: 12.06.2002
>
>
> Die Vielheit ist ein neuer Engel, oder besser, die Wiederkehr des »Engels
der
> Geschichte« in extrem veränderter, positivierter Form; ein gänzlich
> säkularisierter und subjektivierter Engel, ein christlicher Arbeiterengel,
der nicht
> nur das Kommen einer zukünftigen glücklichen Freiheit prophezeit, sondern
> unaufhaltsam auf dem Weg ist, in die Sonne, »in das blendende Licht eines
> neuen Tages«. Der Engel des Empires, dem Antonio Negri und Michael Hardt
> den Namen Multitude gegeben haben, Vielheit, oder Menge, wie es in der
> deutschen Übersetzung heißt, steht für eine theoretische Perspektive, in
der
> das Messianische und das Politische nicht mehr in unterschiedliche
Richtungen
> weisen.
>
> Wahrscheinlich löst diese positive Verschmelzung, die einen messianischen
> Operaismus hervorbringt - die Multitude ist das Gute, und sie wird
kommen -,
> das Unbehagen an diesem Konzept aus. Auch wenn es auf der anderen Seite
> Respekt verdient, dass die beiden Autoren gegen die linken Beamten der
> traurigen Leidenschaften riskiert haben, nach so vielen Siegen des
Kapitalismus
> auf der Möglichkeit des Kommunismus zu bestehen.
>
> Das Buch berührt die selten gestellte Frage des Politischseins: Warum
machen
> die Leute den ganzen Scheiß - Aktionen, Demos und endlose Diskussionen?
> Glauben sie an das, was sie tun? Ist es ihnen nicht unangenehm, immer
> diejenigen zu sein, die mit zu viel dastehen, zu viel Überzeugung, zu
vielen
> Wörtern? Warten sie wirklich auf eine radikale Veränderung? Oder brauchen
> sie eine Beschäftigung, die Beruhigung einer Wiedererkennung, und haben
> zufällig Politik zu ihrem Feld für Distinktion, Disziplinierung und Heimat
> ausgewählt?
>
> Diese Frage wird in »Empire« mit der militanten Religiosität derer
beantwortet,
> die glauben: Die Vielheit als Form, in der widerständige Subjektivität im
> fortgeschrittenen Kapitalismus auftaucht, ist spontan kommunistisch. Sie
ist
> geheiligt durch Produktivität in Armut, weil »Biomacht und Kommunismus,
> Kooperation und Revolution in Liebe, Einfachheit und auch in Unschuld
vereint
> bleiben«. Mit diesen Worten endet »Empire«. Wow. Unglaublich religiös,
> unglaublich pathetisch.
>
> Bei Benjamin, der die schönsten Begegnungen zwischen Marxismus und
> Engeln beschrieben hat, weist das Messianische in eine andere Richtung als
> das Politische. In bestimmten Momenten kreuzt das Politische die
> entgegengesetzte Bewegung des Messianismus, die der Mystik des
> kommenden Erlösers folgt und erfährt eine Kraft, mit der es auf die
Leichtigkeit
> des Glücks zusteuert, das geschichtsphilosophisch nicht programmierbar
ist.
>
> Das Glücksversprechen erinnert im Politischen daran,
Fortschrittsrationalität,
> Produktivkraftentwicklung und Disziplin nicht mit Emanzipation zu
verwechseln.
> Dieses Verhältnis des Glücks in der Politik, das Messianische ohne
> Messianismus, verspricht, dass mitten in der Katastrophe, während alles so
> weitergeht, plötzlich eine andere Zeit des Kampfes heraussprengbar ist.
Der
> »Engel der Geschichte« ist bei Benjamin der Bote dieser Aktualität. Er
steht
> zwischen Katastrophe und Fortschritt und bürgt damit auch für das Wissen,
> dass zwischen beidem ein Zusammenhang existiert, der im traurigen Trick
der
> Modernisierung, im erfolgreichen Scheitern der Kämpfe besteht. Der Engel
> steht dafür, dass dieses Verhältnis keine geschlossene Totalität ist.
>
> Er ist eine Spur, die auf die Linie des jüdischen Messianismus im linken
Denken
> verweist, eine Spur, auf die zum Beispiel Agnes Heller 1968 gestoßen ist:
> »Meine ganze Lebensform, nicht nur mein Glauben, war Warten. Zur
> Hachschara (Tauglichmachung, kollektive Vorbereitung auf ein Leben in
Israel;
> d.Red.) zu fahren oder in die KP einzutreten war an sich nicht
messianisch, nur
> mit messianischen Vorstellungen verknüpft. 1968 aber standen wir vor der
> definitiven Herausforderung, uns in unserem eigenen Leben hier und jetzt
so zu
> verhalten, als sei der Messias schon da. Erwartung als Lebensform, nicht
als
> Glaube, das war wahrer
sianismus.«
>
> Diese lange Linie einer ins Politische importierten messianischen Erwartung
> wird in »Empire« von christlichen Kirchenlehrern repräsenti
ert, von Augustinus
> und seiner Idee des Gottesstaates, in dem nomadisierende Fremde miteinander
> arbeiten, um eine gemeinsame Welt zu erschaffen, oder vom Heiligen Franz von
> Assisi, der sich im 13. Jahrhundert, zu Beginn des frühen Handelskapitalismus,
> entschloss, unter den Armen zu leben.
>
> Dass Negri und Hardt die jüdische Spur des Messianischen ohne Messianismus
> überspringen und durch christliche Figuren und Bilder wie das säkulare
> Pfingstfest, die immanente Wallfahrt oder die Fleischwerdung der Multitude
> ersetzen, ist umso erstaunlicher, da die theoretische Universalisierung der
> jüdischen Erfahrung im poststrukturalistischen Denken, an das sie sich in
ihrer
> Distanz zu Dialektik, Teleologie und Geschichtsphilosophie immer wieder
> anlehnen, von der Figur des Exodus handelt. Der Exodus ist für Negri und Hardt
> die Hauptausdrucksform der Multitude: sozialer Exodus aus der Disziplin von
> Fordismus und Sozialismus, ökonomischer Exodus aus den verelendeten Zonen
> des Weltmarkts, anthropologischer Exodus aus der Konstruktion des
> vergeschlechtlichten, menschlichen Körpers.
>
> Über die Universalisierung des Exodus als jüdische Erfahrung schrieb Maurice
> Blanchot 1969: »Wenn das Judentum dazu bestimmt ist, einen Sinn für uns zu
> haben, dann gerade indem es uns zeigt, dass man jederzeit bereit sein muss,
> sich auf den Weg zu machen, weil hinausgehen (nach draußen gehen) die
> Forderung ist, der man sich nicht entziehen kann, wenn man an der Möglichkeit
> einer gerechten Beziehung festhalten will. Forderung der
Trennung, Bejahung
> der nomadenhaften Wahrheit. Jedesmal wenn der jüdische Mensch uns in der
> Geschichte ein Zeichen gibt, dann geschieht dies durch den Aufruf zu einer
>
egung.«
>
> Obwohl Negri und Hardt die Multitude bis an die Schmerzgrenze zum
> Nomadismuskitsch als beweglich und desertierend beschreiben, haben sie aus
> ihr einen christlichen, Fleisch und Subjekt gewordenen Engel gemacht. Damit
> drückt die Figur des Engels nicht mehr eine
Virtualität der Zeit aus, die noch
> angesichts der Katastrophe Veränderung verspricht, sondern eine Virtualität
> des Subjekts. Der Engel ist zum Subjekt der Produktion vereindeutigt worden.
> Sein universeller Stellvertreter auf Erden ist der postproletarische
Subalterne,
> der globalisierte Arme, der die Fabrik verlassen hat, der Vogelfreie der
> imperialen kapitalistischen Welt: »Der Vogelfreie ist ein Engel oder ein
schwer
> zu fassender Dämon. Und hier nach so vielen Versuchen, die Armen zu
> Proletariern und die Proletarier zu einer Befreiungsarmee zu machen, taucht in
> der Postmoderne im blendenden Licht eines neuen Tages wiederum die Menge
> auf, der gemeine Name für die Armen. Die Menge armer Menschen hat die
> Menge der Proletarier aufgefressen und verdaut. Allein durch diese Tatsache
> sind die Armen produktiv
orden.«
>
> Die Positivierung des Engels, dieser Klassenkampf in der Engeltheorie, verweist
> auf ein grundlegendes theoretisches Paradox in »Empire«. Es besteht in der Art
> und Weise, wie in dem Buch der eigentlich überaus spannende Versuch
> unternommen wird, Marxismus, Poststrukturalismus und die Analyse der
> feministischen Ökonomietheorie auf neuem Niveau zusammenzuführen und zu
> zeigen, dass auch die so genannten reproduktiven Tätigkeiten produktiv sind.
> Negri und Hardt nehmen an allen poststrukturalistischen Figuren drei
> grundlegende Operationen vor: Positivierung, Produktivierung und
> Subjektivierung - und zwar jenseits von deren Verständnis von Positivität und
> Produktivität als Kennzeichen ein
er Macht, die Verhältnisse nicht unterdrückt,
> sondern stiftet (Foucault), oder als Kennzeichen eines produktiven
Begehrens,
> das die konstituierende Linie des Geschichtlichen ausdrückt (Deleuze /
> Guattari).
>
> Auf die grundlegende Frage kritischer Gesellschaftstheorie, was ist
> konstituierend, wieso passiert etwas, wieso findet Geschichte statt,
antworten
> Negri und Hardt: Weil die Multitude kämpft. Das ist das Erbe des
Operaismus,
> das ih
re Theorie übercodiert; die alte Losung von den Arbeitenden, die die
> Krise produzieren, auf die das Kapital mit Modernisierungsstrategien
reagiert.
> Ihr gesamtes Buch ist dadurch von dem Paradox zerrissen, in ein
asubjektives,
> kontingentes Denken des marxistischen oder kapitalismustheoretischen
> Poststrukturalismus Reststücke von Produktivkraft- und Arbeitszentrierung
und
> die Vorstellung von der Autonomie einer zur Menge erweiterten Klasse
> einzuführen.
>
> Beim Lesen stellt sich so permanent das Gefühl ein, das Buch gegen seine
> Autoren verteidigen zu müssen, es gegen seine operaistische Geste in
> Gebrauch zu nehmen und die Figur der Autonomie radikal wieder aus ihm
> herauszustreichen. Denn entweder ist die Vielheit singulär, wie Negri und
Hardt
> an vielen Stellen schreiben, oder sie ist autonom. Singulär heißt, in ihr
> materialisiert sich ein spezifisches Verhältnis zwischen Dingen und
Personen in
> einer gesellschaftlichen Situation, eine spezifische Verkettung zwischen
> Ökonomischem, Maschinellem, Sexuellem, Geschlechtlichem und Psychischem,
> die durch die Bewegung des Begehrens konstituiert ist, in der sich
> gesellschaftliche Macht aufrichtet, institutionalisiert und diskursiviert.
>
> Das Potenzial zur emanzipatorischen Veränderung, das, was Negri und Hardt,
> Proto-Kommunismus nennen, akkumuliert sich in der Art und Weise dieser
> Verkettung, und nicht im Subjekt. Die Zugänglichkeit des Wissens um die
> Produktionsabläufe, die selbst organisierte Desertion aus der Langeweile
eines
> standardisierten Lebens genauso wie aus dem Elend der ausgetrockneten
> Wüsten des kapitalistischen Weltmarkts, das Begehren, über die
> Ich-Anderer-Weltordnung im Großen und Kleinen hinauszuschießen, ist ein
> fortschrittliches gesellschaftliches Verhältnis, das nichts mit Autonomie
zu tun
> hat.
>
> Dieses Verhältnis ist für Reintegration offen, für eine funktionale
Mobilisierung
> in einem sich extrem ausdifferenzierenden Kapitalismus, der auch Affekte,
> Gefühle als Human-Ressourcen verwertet, als Produktivität des Stils, der
> Motivation, der United-Colors-Überlebenskultur. Für Negri und Hardt aber
ist
> die Multitude, die in der Migration und der immateriellen Arbeit sichtbar
wird,
> autonom und entgeht dadurch potenziell der Herrschaft. Sie bleibt von
deren
> Prozeduren unbeschädigt. Die imperiale Macht ist nur dadurch wirksam, dass
> sie auf den Widerstand der Menge trifft und »vom Rückprall dieses
> Zusammenstoßes vorangetrieben wird«.
>
> Das aber ist operaistischer Idealismus, der die fortgeschrittene
Subjektivierung
> im Kapitalismus von der Macht reinigen will und eine saubere, glückliche,
> proto-kommunistische Subjektivität gegenüber einer ihr äußerlichen Macht
> erträumt, die nur negativ und repressiv funktioniert.
>
> Mit dieser Argumentationsweise wird die Vorstellung einer diagrammatischen
> Wirkungsweise der Macht bei Foucault und Deleuze in eine irreführende
> Richtung geleitet. Die Analyse, dass Macht eine diagrammatische Arithmetik
ist,
> die dem Verhältnis, das sie herstellt, äußerlich bleibt, meint nicht, dass
Macht vor
> den gesellschaftlichen Praktiken der Subjekte, auch nicht vor den
> emanzipatorischen, wie vor verschlossenen Türen stehen bleibt.
>
> Stattdessen geht es bei dieser Analyse darum, einen Unterschied zwischen
> Macht auf der einen und Wissen / Institution auf der anderen zu
beschreiben.
> Das Diagramm der Macht stiftet eine Beziehung des Nicht-Bezogenen. Es
> verbindet die unterschiedlichen Entwicklungslinien des Wissens (Medizin,
> Psychologie, Strafrecht, Pädagogik usw.) und der Institution (Klinik,
Psychiatrie,
> Gefängnis, Schule usw.). Die Macht ist die abstrakteste Linie, die die
beiden
> anderen zu einem Dispositiv zusammenfügt. Das meinen Thesen, auf die sich
> Negri und Hardt in »Empire« beziehen, wie: Macht ist ein reines Strategem,
das
> den Dispositiven äußerlich bleibt. Das Dispositiv selbst aber durchdringt
die
> Subjektivierung und alle gesellschaftlichen Äußerungsformen und
konstituiert
> das Subjekt als einen Effekt der Macht.
>
> Eine Theorie ist so gut wie das, was man mit ihr machen kann. Und mit der
> Theorie des Empire kann man sehr viel machen, wenn man den christlichen
> Impetus, den fröhlichen Operaismus, die Verschiebung des Emanzipatorischen
> auf eine autonome Subjektivität wieder abzieht. So ist das Konzept der
Multitude
> zum Beispiel im Unterschied zu Slavoj Zizeks Neo-Leninismus vom
politischen
> Willen geprägt, nie wieder hinter die Kritik der Avantgarde, des Kaders,
der
> Stellvertretung und der Repräsentation zurückzufallen.
it »Empire« betritt man
> außerdem ein analytisches Universum, das die Weiterentwicklung
> kapitalistischer Vergesellschaftung jenseits von Ökonomismus auf einem
> internationalen Level theoretisiert. Diese Entwicklung ist von einer
Ausdehnung
> der Biomacht-Regulation, von einer reellen Subsumtion der Gesellschaften
> unter das Kapital und dem Übergang von einer Disziplinar- in eine
> Kontrollgesellschaft bestimmt.
>
> Mit dem Begriff der Biomacht wird versucht, Lebenswissenschaft als
> Regierungsstrategie zu beschreiben. Seit dem 17. Jahrhundert wendet sich
die
> Macht auf zwei Ebenen der Verwaltung des Lebens zu, auf der des
> Bevölkerungskörpers (Demografie, Urbanismus,
> Ressourcen-Einwohner-Berechnungen, Tabellierung der Reichtümer usw.) und
> auf der des individuellen Körpers, der in den Anstalten des Humanismus
(Klinik,
> Schule, Armee usw.) mobilisiert und normiert wird. Diese Entwicklung
> koexistierte von Anfang an mit der Entstehung des Kapitalismus. In dem von
> Marx antizipierten Prozess der reellen Subsumtion geht es darum, wie sich
die
> Kapitalbewegung durch die Körper, die Affekte, die Sozialität der
Gesellschaften
> und das gesamte Territorium der Welt frisst. Schon Marx betonte diese
> universalisierende, Vorurteile aufbrechende, nationale Schranken
> durchbrechende und Produktionskräfte wie Bedürfnisse in infinitum
ausweitende
> Potenz der entfesselten Warenproduktion.
>
> Die Theorie des Empires versucht, eine internationale Kapitalformation zu
> beschreiben, die ein nicht kapitalistisches Außen nicht mehr kennt, in das
sie
> erst kolonial, dann imperialistisch hineinexpandiert ist. Mit dem
Erreichen der
> äußeren Grenzen werden die inneren Grenzen flexibilisiert. Die Mauern der
> großen Einsperrungssysteme von Fabrik bis Familie bröckeln unter dem
> doppelten Ansturm von Revolte und Ökonomisierung. Kontrollgesellschaft
heißt,
> dass die Disziplin der Schule oder des Familiären auf Wanderschaft geht,
und
> die Subjekte zu SchülerInnen außerhalb der Schule, zu ArbeiterInnen
außerhalb
> der Fabrik, zu Gefangenen außerhalb des Gefängnisses werden.
>
> Negri und Hardt schenken in »Empire« der Multitude das Vermögen, auf alle
> diese Transformationen produktiv zu antworten, weil sie in ihren Augen
durch
> den Kampf der Subjekte gegen die Anstalten und gegen die Ausbeutung
> hervorgebracht wurden - in dem Sinne, dass die Revolte gegen die
> Fabrikdisziplin zur Zerstreuung der Fabrik auf die gesamte Ebene des
Sozialen
> und des internationalen Territoriums führte. Die Zumutung des so genannten
> Neoliberalismus wird bei ihnen zur Stärke einer Subjektivität, die sich
das
> Wissen um die Produktion, die Organisierung des Sozialen, die Kooperation
des
> Lebens und der Gefühle angeeignet hat.
>
> Damit haben sie das Problem, die Katastrophe, dass das Gesellschaftliche
von
> Modernisierung zu Modernisierung taumelt, nur beschreibend feststellen,
aber
> nicht erklären zu können. Sie fügen es ihrem operaistischen Optimismus
> einfach hinzu, eine Addition dessen, was evident ist. Ihre theoretische
> Übersprungshandlung liegt in der Aufteilung der Welt in eine negative
imperiale
> Regierung und eine positive Vielheit. Ihre messianische Analyse von der
> möglichen Zukunft immaterieller Arbeit und autonomer Migration springt zu
> leichtfüßig über das politische Verhältnis postfordistischer Subjekte
hinweg, die
> Schill, FPÖ oder Forza Italia wählen. Sie gewichtet die
Transformationsdynamik
> zu wenig, mit der der Fordismus in den ehemals kolonisierten Staaten in
die
> Krise kam, ohne sich überhaupt etabliert zu haben. Als ob es reichen
würde, die
> Gewalt des Empires zu benennen, um dann zum Pathos der kommunistischen
> Vielheit zurückzukommen.
>
> Während sich die Projekte der nachholenden Industrialisierung, der
> Importsubstitution, der nationalstaatlichen Entwicklungsdiktaturen zum
> Fordismus - gefolgt von den realsozialistischen Staaten - in ein
kapitalistisches
> Empire integrieren, wird im Norden und im Süden, in den riesigen
> Armutsökonomien, in der Heimarbeit und im massenhaften Elend des
> Selbstunternehmertums nur selten eine proto-kommunistische Multitude
> sichtbar, die sich die Arbeitsmittel und das Wissen der Kooperation
produktiv
> angeeignet hätte.
>
> Dafür zeigt sich die materielle Basis für die Verbindung, die neoliberales
> Selbstunternehmertum der Armen und Reichen mit rassistischen,
> politisch-religiösen und ethnischen Ideologien eingehen kann. Das ist das
> Ungedachte des Empire: die Nicht-Multitude.

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18 elektrofruehstueck nr 49 vom 12.6.2002
From: bady minck <bady.minck@netbase.org>
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aus aktuellem anlass ein schnelles elektrofrühstück
- respektive diesmal eher ein elektrofrühkunststück -
frisch auf den frühlingsfrühstückstisch !serviert wird ein frisches frühstück aus dem fussballfrohen fenegal, pardon
senegal.
zum wach werden gibts ein café touba (kaffee mit kardamon, nelken und einigen
gewürzgeheimnissen), verrührt mit pudermilch und zucker, mindestens 20x auf
beduinenart aufgegossen, daher schön schaumig und sündig süss.
für zarte naturen folgt ein baguette thon, ein mit thunfisch-, sardinen-paste
und mayonnaise -gefülltes frisches baguette (umsichtig umwickelt mit
wiederverwerteten computerausdrucken oder mit zeitungspapier),
härteren mägen wird das nationalgericht thieboudiem gereicht - bestehend aus
einem scharfen risotto mit fisch, muscheln, auberginen und tamarindestückchen.
dazu gibts mangospalten
und zum abschluss frisches wasser aus dem plastiksackerl (mit den zähnen ein
eckerl abzwicken, trinken).
das frühstück wird uns serviert von ina ivanceanu, die soeben aus dakar
zurückgekehrt ist und dort -sur place- alle variationen dieses frühstücks am
sehr zu empfehlenden strassenstand von madame oulimata im wunderschönen dakar
genossen hat.
(plateau dakar, rue vincens/rue sandinieri, geöffnet werktags 7-12h.
ausstattung: ein gaskocher, 1 sack frische baguettes, 3 töpfe, 1 butterschüssel,
2 holzbänke).
am letzten donnerstag, dem 6. juni fand die (noch inoffizielle) eröffnung der
documenta XI in kassel statt. zu dieser gelegenheit hat der künstler thomas
hirschhorn (gemeinsam mit chris dercon, hans ulrich obrist und robert fleck)
eine konferenz zum thema neopopulismus organisiert, welche in dem von ihm
erschaffenen 'bataille monument' in einem ärmeren stadtviertel in kassel
stattfand.
nach dem frühstücks-hauptgang wird als dessert die aktuelle petition serviert:
der österreichische orf plant die einstellung der sendung kunst-stücke - eine
massnahme, die, wenn sie umgesetzt wird, die zentrale orf-sendfläche für
innovative, riskante film- und tv-projekte ausschalten würde. ganz unten finden
sie eine von filmschaffenden initiierte petition für die erhaltung und - noch
wichtiger - den gezielten ausbau der kunst-stücke.
hier der kurzbericht von robert fleck aus kassel:
(französische und deutsche fassung des berichtes werden auf die website
<www.autricheculture.org> gestellt)MEETING ON NEOPOPULISM, Kassel, June 6, 2002
Report about the Closed Conference about initiatives and possible strategies of
the art world towards the neopopulist wave in Europe
June 6th, 7 pm-8 :30 pm, at Thomas Hirschhorns "Bataille-Monument/ tv-studio"
(Kassel, documenta 11)
See also : Retransmission on internet
www.bataillemonument.de
www.hirschhorn.documenta.deCONTENT :
a) Report about the meeting
b) Annex 1: statement by Dan PERJOVSCHI, artist, Bucharest, participant at
Manifesta 2 and 4, and invited to this meeting
c) Annex 2: statement by Franz KALTENBECK, psychanalyst, Paris and Lille,
France, participant at Plattform 2 of documenta 11 in Dehli, board member of ICA
d) Annex 3: Original Invitation for the meeting on neopopulism, June 6, 2002a) REPORT about THE MEETING
Attendence : about 60 people (out of a hundred invited) ; artists, museum
directors and curators, independent curators and art critics, writers,
journalists, of - at least - 11 countries (A, BE, BUL, CH, D, F, L, NL, SLO, TR,
USA)
The meeting in the 'tv-studio' of Thomas Hirschhorns 'Bataille Monument' at
documenta 11 was inaugurating this part of the monument, immediately after the
inauguration by the local population of the other parts of Hirschhorns public
art work in the near suburb of Kassel. The ambiance became unforgettable through
the camping place situation, the high level of the
attendence, the noise of the rain obliging the speakers to shout in order to be
understood, the media presence, etc.
Organisers of the event were : Chris Dercon, Thomas Hirschhorn, ICA, Hans Ulrich
Obrist
Speakers, in chronological order :
Thomas HIRSCHHORN (artist, France/Switzerland, participating at « documenta
11 », founding member of ICA)
Robert FLECK (critic, founding president of ICA)
Chris DERCON (director of Boijmans Van Beuningen Museum, Rotterdam, Belgian art
critic and curator, co-organizer of this meeting)
Hans Ulrich OBRIST (curator, Musee d'art moderne de la Ville de Paris, and
co-organizer of this meeting)
Franz KALTENBECK (psychanalyst, Paris and Lille, France, participant at
Plattform 2 » of documenta 11 in Dehli, board member of ICA)
Ami BARAK (until Sept. 2002 director of FRAC Languedoc-Roussillon, Montpellier)
Rein WOLFS (curator at Boijmans Van Beuningen Museum, Rotterdam, formerly in
Zurich)
Harald SZEEMANN (independent curator, artistic director of documenta 5, until
2002 artistic director of the Venice Bienial for Visual Arts)
Sophie BERREBI (art critic, Paris)
Nicolas BOURRIAUD (critic and founding director, with Jerome Sans, of Palais
the Tokyo in Paris
Ole BOURMAN (architecture critic, Archis, Netherlands, curator of 'Manifesta3',
Ljubljana00)
Lisl PONGER (artist, Vienna, participant at documenta 11)Five themes were emerging :
- Why is there missing any transnational (and often inner-national)
communication and exchange about the experiences in the european artworld
regarding the populist or extreme right-wing pressure which has become a main
subject for anyone in the daily practice of the artworld ?
It was extremely touching to hear Chris Dercon, Ami Barak and Harald Szeemann
describing sometimes for the first time their experience of being attacked or
licenced through the actual right-wing-pressure on art-people.
- Five years ago, at «documenta X», nobody would have been interested by such a
debate - the issue did not exist ; today, a very big part of the artworld is
submitted to important pressures through the neopopulist wave ;
all over Europe, budgets are cut with populist arguments, adopted by democratic
parties and governments in an anticipation of populist themes.
- The artworld should engage a large and profound reflection about the position
of art today. The relation between art institutions and the public is fluctuant
and unshure, as well as the position of the artworld towards notions as
universal culture, popular culture and populist cliches of culture. Many museums
have adopted populist arguments, together with
politicians. Lisl Ponger, Austrian artist at documenta 11, was returning the
argument by saying that most parts of the artworld were loosers of
globalization, and therefore potentially close to the other communities which
are also loosers of globalization.
- «Populism» tends to be a new cliche, but it can also be two distinctions.
Historically, from fascism : Populism emerged in the late 19th century in France
during the Third Republic, when shop owners entered the parliament as protestors
against taxes and economical liberalism, trying to become right wing defenders
of the working class ; in the French 30ies,
writers as Celine took over the idea, in order to write in the language of the
people ;; in the french 50ies, populisme became the «Poujadisme», a shop-owners
movement which managed to create a long crisis in the french representative
democracy (Le Pen was a national deputy of the Poujadist movement, before acting
as torturer in the french army in Algeria and becoming a OAS nostalgic). Franz
Kaltenbeck proposed a distinction between
extremist parties and the populist wave, both being different, but emerging from
the same background and producing similar consequences in the artworld, because
populist arguments tend to be the new consensus even in democratic parties.
- It would be important to recollect the experiences of main actors of the
artworld facing this new political environment. Ami Barak "who has been licenced
recently by the coalition of conservatives and the Front National in the Region
Languedoc-Roussillon, France" described how politicians, in a populist
context,are insisting on « consensual exhibitions», while new art is by
definition not consensual. In the same perspective, Harald Szeemann was
describing how he was licensed in Italy.
- Concrete decisions :
- as proposed by Hans Ulrich Obrist during the meeting, ICA and its internet
adress can serve, in a first time , as relay for this issue ; we are creating an
international window on our website www.autricheculture.org
e-mail: <instcultautr@aol.com>
- there are proposals by other associations in the artworld to create such a
relay ; IKT will discuss the issue in June in Copenhagen
- it seems still important to give a voice to the artworld ; several publication
projects are emerging after the meeting in Kassel.
Sincerely Yours,
Robert Fleck
For ICA Institut pour la Culture Autrichienne / Institut fuer oesterreichische
Kultur
Association loi 1901 - Nantes, bureau: R. Fleck, J. Le Rider, F. Kaltenbeck, P.
Saliou
Siège social: Centre culturel europeen, 32, rue Kervegan, F-44000 Nantes
adresse courrier/post adress: R. Fleck c/o ERBAN - Place Dulcie September
F-44000 Nantes
InstCultAutr@aol.com
www.autricheculture.org

b) ANNEX 1: statement by Dan PERJOVSCHI, artist, Bucharest, participant at
Manifesta 2 and 4, and invited to this meeting.
Dear ICA
Dear Robert Fleck
I felt honoured by your invitation to attend the Kassel meeting and I thank you.
I am glad you are addressing this unpopular issue (of political artist
standing).
I wanna come but I can't.
While there is no longer visa requirement for Romanian citizens to travel into
Schengen Staten the travel itself become complicate. I have to show at the
border 100 Euro in cash for each day spend in fortress Europe, an original
letter invitation (no fax, no e-mail) and a hotel reservation. Not to mention
that the medium Romanian income is under 100 $.
This is a short explanation about me not showing up. Now about the subject of
the meeting:
Two years ago I was in the situation to go and elect a neo-communist president I
was criticising for the last 10 years. I am working since 1991 at the Romanian
most important political weekly magazine (22 magazine) and we have aggresevelly
criticized the activity of this guy. But in 2000 the alternative candidate was a
neo-fascist. Have no room to nuances, regrets and intelectual compaining.
While I was voting for the old communist the younger generation was voting for
the neo-fascist candidate....Because "is was cool".
Political stand is no issue for young people. Attitude is no issue for visual
artists. I see now how obedience was possible in a dictatorial sistem. It is
visible now when democracy and freedom are common things. Everybody is going
with the power flow (and its ridiculous that even the self proclaimed "radical"
or "social involved" artists are following the trend. The easy trend:
connection, job, money, fame)
What to do?
My private decision was to be involved in the independent media (since 1991,
first as graphic designer, than as artistic director and now as Deputy editor in
Chief) even with the price of puting on hold my artistic career.
Than I established togheter with my wife a virtual institution (caa,
contemporary art archive) out of the official system and out of the alternative
official system.
We chalenge artists or young people one by one. What we ask in exchange of our
artistic knowlege and expertize is the social and political attitude.
It's working.
Our last programme is titled Dizzydent.
dan perjovschi
I do remember when Robert Fleck was asking for institutional boicot of Austria.
The artists answer was negative and the institutions answer the same. I was at
the time in an international board of Open Society (former Soros) and their
aswer to my Fleck proposal was a vague smile.c) ANNEX 2: statement by Franz KALTENBECK, psychanalyst, Paris and Lille,
France, participant at « Plattform 2 » of documenta 11 in Dehli, board member
of ICA
Rechte Verfilzungen
1. Verwischte Grenzen
Alles wäre einfacher, wenn es klare Fronten gäbe und einen eindeutig
identifizierbaren Feind. Es war ziemlich leicht Haider zu bekÀmpfen. Er liess
sich immerhin von seinen Sympathien fÃþr die SS mitreissen. Le Pen war ein
berechtigter Folterknecht im Algerienkrieg. Er wird stets aufs neue tausende von
Menschen gegen sich aufbringen.
Die FPÖ und die Nationale Front kommen aber den Österreichern und den
Franzosen keineswegs so ungeheuer vor wie deren Führer. Am 16. Juni werden
wahrscheinlich ein paar Abgeordnete der Nationalen Front in das französische
Parlament einziehen . Das scheint aber sogar diejenigen kalt zu lassen, die am
1. Mai gegen Le Pen demonstriert hatten. Le Pen ist ja schon lange Abgeorneter
im Strasburger Europa-Parlament und rÃþhmt sich bei jeder Gelegenheit, seit den
50-iger Jahren verfassungstreu zu handeln. A. Badiou schrieb zurecht, Le Pen sei
eine Figur des (französischen) Parlamentarismus. Man kann dasselbe von Haider
behaupten, der sich genauso wie sein französcher rechts-extremistischer Kollege
beim Fernsehpublikum höchster Beliebtheit erfreut.
Beide ParteifÃþhrer haben sich auch seit den Achtziger-Jahren darin hervorgetan,
die symbolischen Grundwerte, auf denen die europÀische Einheit errichet wurde,
anzugreifen. Sie waren die ersten erfolgreichen Politiker, die nicht davor
zurÃþckschreckten gewisse Elemente der Nazi â?" Hassreden zu
verwenden. Die Wirkung blieb nicht aus. Der Hass bricht schnell die gegen ihn
errichteten DÀmme. Das sieht man auch in Deutschland, z. B. an der Àusserst
zweideutigen Haltung der heutigen FDP-FÃþhrung in der Diskussion um die Frage,
ob der Ex-GrÃþne Jamal Karsli wegen seiner antisemitischen Ã"usserungen aus der
Partei ausgeschlossen werden soll oder nicht. JÃþrgen Möllemann, der in diese
Ã"usserungen einstimmte und sich dafÃþr nicht entschuldigen will, behauptet, der
nordrhein-westfÀlische Landesverband der FDP habe seither 300 neue Mitglieder
gewonnen und erhalte « waschkörbeweise » positive Zuschriften. (SZ , 4. 6.
2002). Was man von Martin Walsers neuem Manuskript Der Tod eines Kritikers
liest, dÃþrfte in dieselbe Richtung gehen. Das Buch wird ja bald
erscheinen und dann wird jeder Leser wissen, was darin steht.
Man hofft, Le Pen und Haider, weiterhin in QuarantÀne halten zu können. Ihre
Rhetorik wird jedoch immer salonfÀhiger. A. Glucksmann studierte nach der
französischen PrÀsidentschaftswahl die auf die Landkarte Frankreichs
eingeschriebenen Wahlergebnisse und beobachtete, dass die Nationale Front gerade
in jenen (Grenz-)Gebieten hohe StimmzuwÀchse erzielt hatte, deren Bevölkerung
mit der dÃþsteren Vergangenheit ihres Landes nicht gebrochen hat :
Der Norden, der Elsass und der Midi. Der Schatten des Stalinismus, der
Kollaboration und der OAS liegt noch immer auf starken Anteilen der
Bevölkerung. Hier hÀtte man also eine der Reserven des französischen
Extremismus. Vielleicht gibt es heute in Frankreich und auch in Österreich 20
bis 30 Prozent von WÀhlern die noch in zehn Jahren rechts- und linksradikal
wÀhlen werden, weil sie die mit den dunklen Seiten der Vergangenheit nicht
gebrochen haben. Das wÀren dann eben die unerziehbaren Feinde der Demokratie
und der Republik.
2. Der Populismus, eine falsche Universalisierung
Doch diese « revanchistischen » KrÀfte lassen sich kaum mit den
populistischen gleichsetzen obwohl die Grenzen zwischen der traditionellen
Demokratie, den extremistischen Parteien und den populistischen Bewegungen
aufgeweicht sind.
Populistische Tendenzen gibt es heute schon an der Spitze des französischen
Staates. Hat nicht Frau Chirac neulich gesagt, die « Enarchen » tÀten so, als
ob sie alles wÃþssten, sie wÃþssten aber in Wirklichkeit gar nichts. Die
Zeitungen haben nicht vergessen anzumerken, dass ihr Mann aus der ENA, einer
Elitehochschule fÃþr hohe Beamte, hervorgegangen ist. Populismus gehört also
zum guten Ton. Das ist ganz deutlich geworden, als der GrÃþnder der
populistischen Partei Hollands ermordet wurde. Alle betonten die realistischen
Tugenden seines Programms. In französischen links-extremistischen Parteien, bei
den JÀgern, in landwirtschaftlichen Gewerkschaften, wie der von José Bové,
bei den GrÃþnen und in zahlreichen internationalen Organisationen, die sich der
Mondialisierung entgegenstellen, gibt es populistische Tendenzen.
Es wÀre unsinnig, diese Bewegungen mit Faschismus zu verwechseln. Sie zeigen
vielmehr, wie schwach die traditionellen ReprÀsentationssysteme der Demokratie
geworden sind. Wenn man bedenkt, dass diese traditionellen Systeme bald Ãþberall
mit den faschistischen oder neo-faschistischen Parteien vom Typ FPÖ
zusammenarbeiten werden, wird man zugeben, dass es nur mehr fÃþr wenige
Politiker klare Grenzen gibt.
Aber das populistische Fieber macht uns auch auf ein noch ernsteres Defizit
aufmerksam. Ein Defizit in der gegenwÀrtigen Kultur. Die populistische Kritik
an den Eliten ist oft karikatural aber nicht immer unbegrÃþndet. Manches, was
diese Eliten in der Politik, Wirtschaft und in der Kultur vorschlagen, erweist
sich als völlig unwirksam.
Die am 21. Mai gescheiterte Linksregierung Jospins hat Frankreich ausgezeichnet
verwaltet, war jedoch unfÀhig, zu erkennen, dass es in diesem Land noch
Arbeiter gibt. Daher konnte diese Regierung mit den Arbeitern auch nicht
sprechen. Zudem brach sie schon frÃþh das Wahlversprechen, mit dem sie sich vom
Ãþblen Mittelmass absetzen hÀtte können : den in Frankreich arbeitenden
Einwanderern Aufenthaltsgenehmigungen auszustellen. Eine solche
Gesetzesmassnahme wÀre natÃþrlich nicht von der ganzen Bevölkerung gut
aufgenommen worden. Sie hätte aber der Regierung jenen klaren Standort gegeben,
den die meisten an ihr vermissten.
Die bei den Medien beliebten Philosophen begnÃþgen sich meist damit,
Moralpredigten zu halten. Die Presse nimmt ihre kritische Funktion nicht ernst
genug. So entsteht eine zivilisatorische Spaltung, in Produktionen, die sich
volksnah wÀhnen, aber in Wirklichkeit Ãþbler Schund sind, z.B. «Loft-Story»,
und eine Kultur die überhaupt keinen Zugang zur Öffentlichkeit mehr findet. Wer
die Medien auf seiner Seite hat, kann alles verkaufen, für die davon
Ausgeschlossenen gibt es nicht einmal mehr das, was man früher die
Subkultur oder den underground nannte. Der Populismus kompensiert dieses Defizit
mit einem Betrug : Er nimmt einen oft mit falschen Sondagen untermauerten
Volkswillen dort an, wo in Wirklichkeit kulturelle Leere gÀhnt.
Weil es immer weniger universale Kultur gibt, die aufgrund ihrer QualitÀt alle
anspricht, wenn sie auch nicht alle schätzten, können sich die Dummheit und der
Destruktionstrieb im Namen des Volkes austoben.
Franz Kaltenbeckd) ANNEX 3: Original Invitation for the meeting on neopopulism, June 6, 2002
Personal invitation / URGENT / June 6, Kassel - meeting on neopopulism
Exp. Robert Fleck, for :
ICA Institut pour la Culture Autrichienne / Institut fuer oesterreichische
Kultur
You are kindly invited to participate at the :
Closed Conference about initiatives and possible strategies of the art world
towards the neopopulist wave in Europe
June 6th, 7 pm-9 pm, at Thomas Hirschhorns
tv-studio "bataille monument"
friedrich-wÃhler-siedlung
kepplerstrasse
34127 kassel (nordstadt)
Organized by : ICA Institut pour la Culture Autrichienne / Institut fuer
oesterreichische Kultur, Nantes, France ; with Thomas Hirschhorn, founding
member of ICA ; Chris Dercon ; Hans Ulrich Obrist
Retransmission on internet:
www.bataillemonument.de
www.hirschhorn.documenta.de
This is a personal invitation
Nantes, May 28, 2002
Dear colleagues,
After Austria, Italy and Denmark, neopopulist movements with ideologies of the
extreme right wing-tradition are knocking on the door of federal or regional
governments in most of the European countries. Since the first big success of Le
Pen in France (the danger is not over yet that his party could become access to
the executive power), and the events in the Netherlands, the neopopulist wave
has become a pan-european phenomena.
Where ever a neopopulist movement with extreme right-wing tradition becomes
access to power, independent art institutions get into trouble. Contemporary art
in general becomes the object of direct or indirect repression. There is
sometimes direct censorship. Independent institutions are abandonned through
apparently « legal » means. Museums are submitted under the « Berlusconi
doctrine » (culture = economy the legitimacy of culture consists in financial
benefit). And there is the pressure for populist, folkloristic art
and exhibitions.
In the other countries and regions of this continent, democratic parties are
actually obsessed by the cultural criterias which have been featured by the
neopopulist movements.
A great number of artists and curators have been recently the object of
repression through this neopopulist wave. The artworld is not enough informed
about all these events. There is no international structure or alternative
institution to help the colleagues submitted to neopopulist repression and
personnal difficulties . There is no network capable of
transnational action in this defense against the neopopulist danger in the art
field. In several countries, as Austria, Italy or France, a great number of
collective initiatives have emerged since two years. What we are actually
missing, is an international communication between such initiatives, and a basic
coordination among artists and curators about the consequences of the populist
wave. It is about to prevent that colleagues are isolated in their
working place, if they are under attack, and about having a minimum of
collective reflection about this issue.
Our colleagues from Central and Eastern Europe are living under a similar
condition, since the fall of the Soviet Empire. The frontline between populism
and official encouragement of free art is very thin, and the repression of
contemporary art, artists and art institutions is very strong, unofficial and
effective.
After discussing with several colleagues, we suggest that the meeting in Kassel
should be a closed conference on invitation, with a brainstorming on some simple
issues, an open discussion, without necessity of any achievement.Of course, you are kindly invited to suggest other persons to invite to this
meeting.
List of the invited persons :
Bart de Baere
Etienne Balibar
Ami Barak
Basis Wien
Ute Meta Bauer
Thomas Bayrle
Fernado Bryce Bert
Christian Bernard
Daniel Birnbaum
Francesco Bonami
Iara Boubnova
Ole Bourman
Roger Buergel
Mircea Cantor
Maurizio Cazzara
Jean-Francois Chevrier
Barbara Clausen
Jean-Max Colard
Lynne Cooke
Catherine David
Depot
Chris Dercon
Okwui Enwezor
Yona Friedman
Rudi Fuchs
Jochen Gerz
Douglas Gordon
Annie Gouedard
Hans Haacke
Hou Hanru
Thomas Hirschhorn
Jan Hoet
Elfriede Jelinek
Name Ka
Kasper Koenig
Peter Kogler
Vassif Kortun
Holger Lieds
Sarat Maharaj
Annette Messager
Bady Minck
Museum in progress
Toni Negri
Molly Nesbit
Hans Ulrich Obrist
Markus Orsini-Rosenberg
Dan Perjovschi
Karin Pernegger
Raymonde Philipps
Lisl Ponger
Public Netbase
Alejandra Riera
Martha Rosler
Rotor, Graz
Hubert Salden
Manfred Schneckenburger
Secession
Andreas Siekmann
Dirk Snauwaert
Harald Szeemann
Anna Tilroe
Vincente Todali
Barbara Vanderlinden
Magazine Vacarme
Bretje Van Der Haak
Peter Weibel
Camiel van Winckel
Manolo Borja Villel
Rein Woelfs
For your information : ICA - Institut pour la Culture Autrichienne / Institut
fuer oesterreichische Kultur is an independent cultural institute founded in
November 2001 by artists, scientists and intellectuals from several countries,
after the closing down of the « Austrian Cultural Institutes » all over the
world by the actual Austrian government. The idea of this association is to
experiment a Cultural Institute runned by artists, scientists and intellectuals.
We are hosted in Nantes. Boardmembers :
Robert Fleck (curator and director of the Fine Art School of Nantes), president,
Jacques Le Rider (former director of the French Institute in Vienna, germanist
at Ecoles Pratique des Hautes Etudes en Sciences Sociales) ,
vice-president, Franz Kaltenbeck (former member of the Vienna Avantgarde
movement, assistant of Jacques Lacan, psychanalyst in Paris and Lille),
tresurer,
Patricia Saliou (member of French administration and director of a contemporary
art space), secretary.
Thomas Hirschhorn is one of our founding members, as Elfriede Jelinek or Camera
Austria.

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> MITTEILUNG
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| Public Netbase Media~Space!
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
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| 12.06.2002
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> Public Netbase Wien muss Leistungsangebot deutlich einschränken
|
> 1000 Kunst- und Kulturschaffende unmittelbar betroffen!
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Das Schadensausmaß der politischen Wende in Österreich zeichnet
sich im Kulturbereich immer deutlicher ab. Aufgrund der anhaltenden
Verschlechterung der Finanz- und Raumsituation ist Public Netbase t0
gezwungen, ab 1. Juli die non-profit Internet Services drastisch einzuschränken.
Mehr als 1000 Kunst- und Kulturschaffende, Institutionen und Projektgruppen
sind davon betroffen und verlieren die Möglichkeit zur telefonischen Einwahl.
Die Anzahl der Mitarbeiter musste inzwischen auf weniger als die Hälfte
reduziert werden, was eine deutliche Einschränkung aller Leistungen zur
Folge hat. Dies zeigt sich insbesondere bei Support und technischen
Hilfestellungen, die ab sofort nur in minimalem Ausmaß zur Verfügung
stehen, und in einer deutlich verminderten Vermittlungstätigkeit.
Darüber hinaus ist es nicht mehr möglich, dringend notwendige technische
Erneuerungen und Investitionen durchzuführen, um den zahlreichen Nutzern
und Besuchern einen internationalen Standard bieten zu können. Durch die
Einschränkungen wird die Aufbauarbeit der Netzkultur-Institution
nachhaltig beeinträchtigt. Dies äußert sich im unwiederbringlichen
Verlust von institutionellem Know-how und in der Unmöglichkeit, die
bisherigen Kooperationen mit Sponsoren zu erhalten, internationale
Finanzierungsquellen zu erschließen und die Zusammenarbeit mit
internationalen Partner in gewohntem Umfang fortzusetzen.
Die über längere Zeit voran getriebene Beseitigung von Public Netbase
aus dem Museumsquartier setzt sich über zwei Beschlüsse des Wiener
Gemeinderats, internationale Proteste sowie über eine Vereinbarung
hinweg, die im Sommer 2001 auf Initiative der Stadt Wien zustande
gekommen ist. Besonders in diesem Fall scheinen parteipolitische Motive
der MQ-Geschäftsführung vorrangig zu sein, um gegen kritische
Institutionen vorzugehen. Das als Provisorium eingerichtete
Zwischenquartier in der Wiener Burggasse kann die notwendigen Arbeits-
und Veranstaltungsräume nicht ersetzen. Jeder weitere Monat ohne
konkrete Standortperspektive und Planungssicherheit erhöht den Schaden
für diese öffentliche Einrichtung. Weitere Konsequenzen aus dieser
zunehmenden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen können derzeit kaum
abgeschätzt werden und sind für die kommenden Monate zu befürchten.
Angesichts dieser bedrohlichen Ereignisse kündigte der Wiener
Kulturstadtrat Sofortmaßnahmen an, die mit der Entwicklung eines
Zukunftsplanes für Public Netbase ihren Anfang genommen haben. "Wie uns
Andreas Mailath-Pokorny neuerlich versicherte, ist sich die Stadt der
Notwendigkeit bewusst, die wichtige Funktion dieser Institution zu
erhalten und die weitere Investition in die gesellschaftliche Zukunft zu
sichern", erklärt deren Leiter Konrad Becker. "Es darf keine Minute
verloren werden. Die Wiener Stadtregierung ist jetzt am Zug."
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| Martin Wassermair
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| Public Netbase Media~Space!
| Institut für neue Kulturtechnologien/t0
| Museumsplatz 1, Museumsquartier
| A-1070 Wien
|---
| Tel. +43 (1) 522 18 34
| Fax. +43 (1) 522 50 58
| Mobil. +43 (676) 309 49 86
|---
| http://www.t0.or.at/|---der österreichische ORF plant die Einstellung der Sendung kunst-stücke - eine
Maßnahme, die, wenn sie umgesetzt wird, die zentrale ORF-Sendfläche für
innovative, riskante Film- und TV-Projekte ausschalten würde.
Anbei finden Sie eine von Filmschaffenden initiierte und unterzeichnete Petition
für die Erhaltung und - noch wichtiger - den gezielten Ausbau der Sendung
kunst-stücke. Die Abschaffung der kunst-stücke ist von der ORF-Leitung
vorgesehen, muss aber vom ORF-Stiftungsrat genehmigt werden, der am 19. Juni
tagt. Wir werden die Petition mit möglichst vielen Unterschriften vor der
entscheidenden Sitzung an ORF, Medien und die ORF-Stiftungsräte weiterleiten,
mit dem Ziel, die Einstellung der kunst-stücke zu verhindern.
Die Petition ist ab sofort unter www.amourfou.at/kunst-stuecke
online. Das Unterzeichnen der Petition funktioniert einfach: unter obiger
Web-Adresse "Petition unterzeichnen" anklicken und Name sowie email-Adresse
eintragen.
Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Gabriele Kranzelbinder

Petition kunst-stücke
Wir protestieren entschieden gegen die im neuen ORF-Programmentwurf vorgesehene
Einstellung der Sendung kunst-stücke.
Die kunst-stücke sind jener einzigartige ORF-Programmplatz, der für innovative,
künstlerische Fernsehformen jenseits inhaltlicher und formaler Konventionen
offen steht und der ästhetisch riskante Projekte im ORF ermöglicht. Die
Einrichtung einer Jugendsendung oder einer Kultur-Sendefläche am
kunst-stücke-Sendeplatz, wie sie der ORF ankündigt, wird an den Folgen der
ersatzlosen Auslöschung einer der renommiertesten ORF-Sendungen nichts ändern:
denn nur eine in einer selbständigen Programmabteilung organisierte Sendung mit
Image, Label, Sendeplatz und eigenem Produktions- und Ankaufsbudget kann ein
unabhängiges und erfolgreiches Programmprofil offensiv weiterentwickeln.
Die kunst-stücke sind nicht nur eine der international bekanntesten Marken des
ORF, sie begleiten und fördern seit ihrer Gründung das österreichische
Filmschaffen und einige seiner erfolgreichsten Protagonisten. Als Forum für
avancierte Kurz-, Experimental- und Animationsfilme ebenso wie für
Dokumentarfilme, als Initiator, Unterstützer und Auftraggeber für
unkonventionelle Film- und Fernsehprojekte haben die kunst-stücke eine zentrale
Bedeutung in der österreichischen Filmlandschaft.
Gibt es die kunst-stücke nicht mehr, dann wird es für einen Teil des heimischen
Filmschaffens in Zukunft keinen Sendeplatz und kein TV-Publikum mehr geben. Die
Abschaffung der kunst-stücke würde gleichzeitig die Produktion riskanter und
innovativer Projekte weiter erschweren: nicht wenige der über den
ORF-Innovationsfonds geförderten Filme sind nach ihrer Fertigstellung in den
kunst-stücken zu sehen. Wenn diese Filme in Zukunft mangels Sendeplatz nicht
mehr ausgestrahlt werden können, wird der Innovationsfonds des ORF entsprechende
Projekte möglicherweise nicht mehr im bisherigen Ausmaß berücksichtigen.
Mittelfristig würde diese Strategie nicht nur dem österreichischen Film, sondern
auch dem ORF Schaden zufügen: wenn sich eine Fernsehanstalt selbst ihrer
Talenteschmiede beraubt, verzichtet sie auf die Nutzung eines reichen
künstlerischen Potenzials ebenso wie auf die Förderung des Nachwuchses eine
Strategie, die angesichts der Erfolge des österreichischen Kinos, von denen der
ORF naturgemäß profitiert, nicht eben zweckmässig erscheint.
Wir fordern daher die ORF-Leitung und die verantwortlichen Stiftungsräte dazu
auf, die Sendung kunst-stücke nicht nur nicht abzuschaffen, sondern sie im
Gegenteil auszubauen und zu einer zentralen Schaltstelle des innovativen,
zukunftsorientierten Fernseh- und Filmschaffens zu machen. Im Sinne des
Kulturauftrags fordern wir die Etablierung der Sendung auf einem attraktiven
Sendeplatz, beispielsweise unmittelbar nach der ZiB 2. Gleichzeitig fordern wir
die Ausstattung der Sendung mit einem Budget, das die Produktion von Projekten
in einem weitaus größerem Ausmaß als bisher ermöglicht.
Die kunst-stücke sind ein wesentlicher Bestandteil des ORF. Im Interesse des
ORF, des österreichischen Films und des Publikums müssen die Möglichkeiten
dieser Sendung ausgebaut werden: eine Erweiterung der Kapazitäten der
kunst-stücke ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft des ORF.
Barbara Albert, Martin Arnold, Dieter Berner, Christine Dollhofer, Alexander
Dumreicher-Ivanceanu, Nikolaus Geyrhalter, Johannes Holzhausen, Edgar
Honetschläger, Gabriele Kranzelbinder, Bady Minck, Lisl Ponger, Goran Rebic,
Johannes Rosenberger, Ulrich Seidl, Tim Sharp, Harald Sicheritz, Sixpack Film,
Peter Tscherkassky, Virgil Widrich, Constantin Wulff
Unterstützungserklärungen können unter
http://www.amourfou.at/kunst-stuecke abgegeben werden.<http://elektrofruehstueck.netbase.org>
<bady.minck@netbase.org>
elektrofruehstueck nr 49 vom 12.6.2002

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19 Kurzer Bericht von der AntiNATOdemo
From: BIGnet internetcafe Mariahilferstrasse <internetcafe@bignet.at>
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Ca. 150 Leute lieferten eine internationalistische und kämpferische Demo mit
Strassenblockade und jede Menge Böllern!
-Linkswende Funktionärin für "General Franz Schnabl Aktivbürgerpreis"
vorgeschlagen!
Als Auftakt für Samstag marschierten heute abend ca. 150 Leute kreuz und quer
durch die Innenstadt.
Dem Aufenthaltsort der Nato Kriegsstrategen, dem Hotel Marriot, kam die Demo
wegen der Bullensperren zwar nicht besonders nah, aber dafür war die Stimmung
gut, die Parolen zahlreich und richtig und die vielen Böller nett laut.
Neben einigen "österreichischen" Gruppierungen beteiligten sich auch FreundInnen
aus der Türkei und Kurdistan.
Zweimal wurde die Palästina Solidaritätskundgebung am Stephansplatz besucht.
Vor dem Marsch durch die Innenstadt gabs noch eine 10-15minütige Ringblockade um
das Anliegen der Demo,- die herrschende Ruhe hier zu durchbrechen, gleich zu
Beginn ein wenig zu verdeutlichen.
Mit Ruhm bekleckert hat sich bei dieser Gelegenheit wieder mal eine deutsche
Funktionärin der Linkswende.
Als die ersten DemonstrantInnen zur Blockade auf den Ring strömten waren die
Bullen total überrascht und zu weit weg um eingreifen zu können. Nur eine mutige
Aktivbürgerin (nebenbei leitendes Mitglied der Linkswende) erkannte den Ernst
der Lage, und griff ein.
Sofort hatte sie durchblickt, was die radikalen Chaoten hier intendiert hatten -
einen glatten Bruch der Strassenverkehrsordnung!
Da muß es jeder wackeren Trotzkistin speiübel werden. Solche illegalen Aktionen
bringen das Bürgerliche Gesetzbuch zum Weinen!
Erst handgreiflicherweise von vorne schiebend, dann von hinten an Rucksäcken
zerrend versuchte unsere Streiterin für die Rechte Autofahrer die erste Reihe
der RingbesetzerInnen an ihrem schändlichen Vorhaben zu hindern.
Allein, der linksradikale Mob ließ sich nicht vom Gesetzesbruch abhalten.
Tja, gut gekämpft. Vielleicht klappts ja das nächste Mal besser.
Alle heraus am Samstag (12Uhr Oper)zur Demo gegen die Kriegsherren!
Hotel Marriot schleifen und einebenen! (am besten samt Inhalt)

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20 Österreichs Herrschende: Räuber und Mörder!
From: KOMAK - ML <komakwien@hotmail.com>
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Österreich ist ein kleines imperialistisches Land. In der globalen
Konkurrenz der Kapitalistenverbände um die Neuaufteilung der Welt kann es
deshalb nur beschränkt mithalten. Bisher konzentrierte sich die herrschende
Klasse hauptsächlich darauf, auf wirtschaftlichem und diplomatischem Gebiet
Einfluß zu gewinnen.
Die im internationalen Maßstab kleine, aber räuberischere Bourgeoisie hat es
seit dem Zusammenbruch der sozialimperialistischen Sowjetunion und der
ehemals volksdemokratischen Republiken verstanden, ihre Interessen - zu
Lasten der jeweils betroffenen Arbeiter/innen und Völker - durchzusetzen.
Zusätzlich zum Profit, den die Imperialisten aus der österreichischen
Arbeiter/innenklasse quetschen, setzen sie ihren Raubzug gegen die
Werktätigen nunmehr auch vermehrt außerhalb der österreichischen Grenze
fort. Unternehmen aus Österreich zogen 1999 aus der Arbeit von insgesamt
199.200 Werktätigen im Ausland Profite. Insgesamt arbeiten alleine in
Ost-Europa 146.800 Menschen für die österreichischen Imperialisten.
Durch massiven Kapitalexport schwang sich die österreichische Bourgeoisie
beispielsweise in Slowenien zum wichtigsten ausländischen Direktinvestor
auf. Die österreichischen Exporte nach Slowenien stiegen alleine im Jahr
2000 um 16,9% an. Die österreichische Wirtschaftskammer brüstet sich damit,
daß sich die Präsenz der österreichischen Imperialisten in Slowenien auf
nahezu alle Wirtschaftsbereiche erstreckt. So ist Österreich auch das
einzige Land, aus welchem mehrere Banken mit ihren Tochtergesellschaften als
Vollbanken vor Ort tätig sind.
Der ausländische Bankenbereich ist für das österreichische Finanzkapital
zunehmend profitabler. Hingewiesen sei hier etwa auf die österreichische
Raiffeisen Zentralbank, die im Mai 2001 die rumänische Banca Agricola
kaufte, was - laut Wirtschaftskammer Österreich - den spektakulärsten Deal
in der rumänischen Bankengeschichte darstellt. Durch die anhaltende
Expansion konnten die RZB-Tochterbanken rund 550 Niederlassungen in Zentral-
und Osteuropa aufbauen. Das Finanzmagazin "Global Finance" zeichnete die RZB
im Jahre 2001 folgerichtig als "Best Bank in Central and Eastern Europe"
aus. Aber auch die anderen österreichischen Banken sind im Ausland kräftig
im Vormarsch. So gelang es beispielsweise der Erste Bank 2001 über 67
Prozent am größten slowakischen Finanzinstitut Slovenska Sporitelna
aufzukaufen. Insgesamt sind die österreichischen Direktinvestitionen in
Osteuropa seit 1989 um 60 Prozent gestiegen!
Die beiden größten Unternehmen in Österreich, Billa (REWE Austria, deren
Eigentümer der deutsche REWE-Konzern ist) und die OMV setzen beide ebenfalls
auf verstärkte Investitionen im wirtschaftliche schwächeren Ausland. Fast
ein Drittel des Umsatzes des REWE Austria Konzerns, wird bereits südlich und
östlich der österreichischen Grenze gemacht. Mit dem "gewaltigen Aufmarsch
im Ausland" (News) pushte der Billa Konzern seinen Umsatz um 25% auf 6,435
Milliarden EUR! Gleichzeitig schaffte es auch die OMV durch Investitionen
und direkte Einflußnahme im Ausland, alle hiesigen Rekorde zu brechen. In
Tschechien, Kroatien, Slowenien und der Slowakei ist der
OMV-Mineralölkonzern die absolute Nummer 1. Doch nicht nur nach Süd- und
Osteuropa streckt die OMV ihre gierigen Finger aus. In die Ölförderung im
vom Bürgerkrieg gezeichneten Sudan hat der OMV-Konzern trotz aller Proteste
bisher schon über 36 Mio. EUR investiert. Mit einer Umsatzsteigerung um vier
Prozent auf 7,736 Milliarden EUR und einem Gewinnwachstum von 453 auf 570
Millionen EUR gelang es so dem OMV-Konzern, den höchsten Umsatz und den
fettesten Profit aus der Arbeiter/innenklasse dies- und jenseits der
österreichischen Grenze zu quetschen, den ein österreichischer Konzern
jemals geschafft hat.
Was sich in den Jubelblättern der österreichischen Herrschenden so rosig und
großartig liest, wird erreicht durch eine zunehmende Verschärfung der
Ausbeutung und Unterdrückung der Werktätigen und Völker in den betreffenden
Ländern und Regionen.
Aber auch dort, wo vor allem militärisch um die Neuaufteilung der Welt
gerungen wird, versucht die österreichische Bourgeoisie, immer größere Teile
vom Kuchen zu bekommen. Mangels militärischer Stärke versucht sie, sich an
die aggressivsten imperialistischen Länder und Blöcke (USA, EU)
"dranzuhängen". Dazu setzt sie sich verschiedene Charaktermasken auf.
Einerseits versucht sie ihre Beteiligung humanitär zu verbrämen, wie
beispielsweise zur Zeit in Afghanistan. Andererseits stellt sie teilweise
ganz offen ihre Infrastruktur zur Verfügung (siehe den Panzertransport
während der Angriffe gegen den Irak oder die Überflugsgenehmigungen während
der Aggression gegen Jugoslawien).
Vor und während der kriegerischen Aggressionen gegen Jugoslawien spielten
die österreichischen Herrschenden die Rolle des diplomatischen "Vorpostens"
für die EU-Imperialisten, vor allem für das wiedererstarkte und aggressive
deutsche Finanzkapital. Durch gefinkelte politische Winkelzüge und als
"diplomatische Vermittlung" getarnte aggressive Aktivitäten, durch die
Anerkennung Kroatiens und Sloweniens, und nicht zuletzt durch die pompös
inszenierten Scheinverhandlungen von Rambouillet bereitete Österreich dem
folgendem imperialistischen Krieg das Feld. Freilich nicht uneigennützig,
wenn man sich den heutigen Einfluß österreichischer Konzerne im ehemaligen
Jugoslawien ansieht. Aber auch politisch wurde Österreich belohnt. So wurde
etwa der österreichische "Chefvermittler", der Kriegszündler Wolfgang
Petrisch, "Hoher Repräsentant" der EU-Imperialisten in Bosnien. Petritsch
wurde erst vor kurzem von diesem Posten abgelöst.
Auch heute bemüht sich die österreichische Bourgeoisie, zumindest politisch
ganz vorne mit dabei zu sein, um so an den kommenden ungerechten Kriegen um
die Neuaufteilung der Welt, trotz der eigenen geringen militärischen Stärke,
teilnehmen zu können.
Ein Ausdruck davon ist die "Internationale Konferenz für Sicherheit und den
Kampf gegen den Terrorismus" (ISFAT), die vom 13. Bis zum 16. Juni 2002 in
Wien stattfinden wird. An dieser Konferenz, die vom österreichischen
Kriegsministerium (offiziell: "BM für Landesverteidigung") veranstaltet
wird, werden hochrangige Politiker und Kriegstrieber aus über 30 Ländern
teilnehmen. Durch die Teilnahme von NATO-Generalsekretär Robertson wird
deutlich, welche gewichtige Rolle dieses Kriegsbündnis bei dieser Konferenz
einnehmen wird.
Diesmal werden die politischen und militärischen Vertreter der herrschenden
Eliten der EU und der USA also am österreichischen Konferenztisch, unter dem
Vorwand, gemeinsam gegen den "Terrorismus" kämpfen zu wollen, ihre Pläne zur
weiteren kriegerischen Aufteilung der Welt koordinieren. Obwohl sich die EU
und US-Imperialisten objektiv als Konkurrenten gegenüberstehen, so liegt es
derzeit in beider Interesse, bei der Aufteilung von Einflußzonen und
Absatzmärkten am Reißbrett und der folgenden Umsetzung am Schlachtfeld,
vorerst Großteils noch gemeinsam vorzugehen.
Imperialistische Raubzüge und Kriege werden derzeit nicht in offener
Konkurrenz zueinander, sondern miteinander geführt. Oder aber es werden
Stellvetreterkriege geführt, neokolonial unterdrückte und abhängige Völker
und Länder im Interesse der Herrschenden gegeneinander aufgehetzt, wie das
seit Jahrzehnten beispielsweise in Afrika praktiziert wird.
Trotz der derzeit geheuchelten Einheit im Kampf um Einflußzonen, Rohstoffe
und Märkte in Asien, Afrika und Südamerika, ist durch das sich verschärfende
Konkurrenzverhältnis der EU zur USA, langfristig eine militärische
Konfrontation dieser beiden imperialistischen Blöcke vorprogrammiert, wenn
sich nicht vorher die gesamte ökonomische Basis, auf der diese Gesellschaft
aufgebaut ist, grundsätzlich verändert. Das wird aber nur durch den
revolutionären Sturz der herrschenden Klassen, die Errichtung der
Arbeiter/innenmacht und den Aufbau des Sozialismus möglich. Dazu müssen sich
die Arbeiter/innen und Werktätigen in den imperialistischen Metropolen mit
den unterdrückten Völkern und ausgebeuteten Werktätigen weltweit vereinigen
und gemeinsam gegen die imperialistische Herrschaft kämpfen.
Der Kapitalismus in seinem heutigen monopolistischen, imperialistischen
Stadium, ist die Ursache für Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg. Solange er
herrscht, wird es der Menschheit unmöglich sein, grundlegende Fortschritte
in ihrer Entwicklung zu machen. Der Imperialismus hat seine Ketten um den
gesamten Erdball gespannt. Kein Land, kein Volk, keine Region der Welt
bleibt davon unberührt. Die Armut und Unterdrückung der neokolonial
unterdrückten Völker und ausgebeuteten Werktätigen auf der ganzen Welt hängt
unmittelbar mit der Herrschaft der Imperialisten zusammen. Obwohl der
Imperialismus ein Weltsystem ist, sind seine Handlanger und Nutznießer doch
immer noch weitgehend national verankert und durch den Konkurrenzdruck
notwendigerweise erbitterte Feinde. Auch multinationale Unternehmen können
nicht darüber hinwegtäuschen, daß die jeweilige Bourgeoisie ihre Interessen,
normalerweise mit nationalen Armeen durchsetzen muß. So wurden die Proteste
gegen den G8-Gipfel in Genua von italienischen bewaffneten Truppen
angegriffen. Genauso wie die Arbeiter/innenklasse in Österreich von
österreichischen Truppen angegriffen werden wird, sobald sie gegen die
herrschenden Zustände zu kämpfen beginnt. Auch wenn die Imperialisten
international agieren, sind sie auf ihre nationalen Basen angewiesen.
Daraus ergibt sich, daß die Arbeiter/innenklasse in Österreich den größten
Beitrag für den internationalen Kampf um die Befreiung von Ausbeutung und
Unterdrückung leisten kann, wenn sie die "eigene" herrschende Klasse stürzt.
Gleichzeitig muß sie internationalistisch sein und den Zusammenhang der
Kämpfe in den imperialistischen Metropolen mit den antikolonialen und
neudemokratischen Kämpfen der unterdrückten Völker, die verschiedene Formen
annehmen können, erkennen und herstellen.
Die wirtschaftliche und militärische Einmischung der österreichischen
Imperialisten im Ausland wird ebenso wie die Ausbeutung der
Arbeiter/innenklasse in Österreich unendlich schwieriger, wenn wir "unseren
hohen Herren" im Klassenkampf sprichwörtlich Feuer unterm Hintern machen. Es
ist notwendig, jene, die sich auf Kosten der hiesigen werktätigen
Bevölkerung bereichern und zusätzlichen Profit durch die Ausbeutung und
Krieg in anderen Ländern scheffeln, durch einen revolutionären Sturz zu Fall
zu bringen. Die Errichtung der Arbeiter/innenmacht, die sozialistische
Umgestaltung der gesamten Gesellschaftsordnung, der Kampf gegen den
Imperialismus im Weltmaßstab, wird erst jene Voraussetzungen schaffen, die
die Menschheit für ihre weitere Entwicklung braucht.
Nieder mit der österr. Bourgeoisie!
Nieder mit dem Imperialismus weltweit!
Für den Kommunismus!

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Kommunistische Aktion - marxistisch-leninistisch
Postfach 127, A-1090 Wien,
E-Mail: KomAkWien@hotmail.com
http://www.geocities.com/komakml/
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HINWEISE
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21 graz ist umstellt!
From: Christine Werner <office@christine-werner.com>
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die K-rasse G-razer P-ürgerwehr besetzt die künftige kulturhauptstadt europas:
http://www.pbase.com/helene/graz2&page=1http://www.pbase.com/helene/galleries

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22 "Gefangen, auch im Erinnern" - ab sofort erhältlich
From: Bernhard Kraut <kraut@web.de>
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Am 26. April 2002,
am 57. Geburtstag der Österreichischen Unabhängigkeitserklärung,
wurde im Österreichischen Parlament
"Gefangen, auch im Erinnern" vorgestellt.
Die besten Wünsche für einen erfolgreichen Verlauf der Präsentation,
die der Herr Bundespräsident durch seine Kanzlei übermitteln ließ, haben
sich erfüllt,
wie auch die damit verbundene Hoffnung auf reges Publikumsinteresse.
Dr. Ariel Muzicant (Präsident d. Israelitischen Kultusgemeinde) und
Rudolf Sarközi (Obmann - Kulturverein österreichischen Roma,
Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma) hatten den
Ehrenschutz für diese Buchpräsentation übernommen.In Gefangen, auch im Erinnern muß nicht, wie in Romanen üblich, literarisch
versucht werden, politische Wirklichkeiten nachzuzeichnen - die
parteipolitische Gegenwart schreibt sich selbst durch ihre derzeitigen
österreichischen Funktionsträger: Andreas Khol, Gottfried Feurstein, Peter
Westenthaler gestalten mit ihren Antworten ihre Kapitel selbst; Thomas
Klestil, Wolfgang Schüssel, Ernst Strasser, Susanne Passer und Jörg Haider
machen ihre Mitarbeiter zu ihren Erzählerinnen. Es wird also nicht
überraschen, daß die inhaltliche Substanz dieser Abschnitte gleich null
ist - Bedeutung erlangen sie aber im Verbund mit den ihnen brieflich
vorgelegten Fakten.
Menschgemäß verlangt der Titel es schon, auch in die Geschichte zu gehen,
aber das Vergangene kommt ausschließlich in bezug auf seine Relevanz für die
Gegenwart und seine Bedeutung für und seine möglichen Auswirkungen auf die
Zukunft vor. Es geht also in keiner Weise darum, einmal mehr die Verbrechen
des Dritten Reiches auf die Bühne der Tugendhaften zu zerren, die zweite
Hauptrolle Österreich zu verreißen, sondern zu zeigen, wieviel Zeit es
bedarf, bis nationales Unrecht, das im nachhinein immer niemand wollte, in
seinem gesamten Ausmaß tatsächlich Wirklichkeit wird, und wieviel Zeit es
danach wiederum bedarf, bis nationales und ethisches Unrecht eingestanden
wird.
In zumindest vier Bereichen ist Gefangen, auch im Erinnern noch nicht
abgeschlossen - die nahe Zukunft wird diese Kapitel schreiben:

Sollte die derzeitige Außenministerin, Frau Benita Ferrero-Waldner,
für die Funktion der Bundespräsidentin kandidieren, wird sie um die bis
jetzt nicht gegebene Antwort nicht umhin kommen, weshalb sie vorgibt,
die Wochenzeitschrift »Zur Zeit« des einschlägig amtsbekannten Andreas
Mölzer nicht zu kennen, und weshalb es mehr opportun ist, für eine
allenthalben mit dem NS-Verbotsgesetz konfrontierten Zeitschrift der Lüge
sich überführen zu lassen, als klar gegen dieses ZZ-Weltbild zu handeln.
Von welcher historischen Art werden die Beiträge von Wilhelm
Brauneder, dem ehemaligen dritten Nationalratspräsidenten, sein, der erst
vor kurzem in die Projektgruppe für die Vorbereitung einer Schau zu »50
Jahre Österreichischer Staatsvertrag« berufen wurde? Als Mitgutachter hat er
1992 Andreas Mölzer für sein publizistisches Werk und seine öffentlich
getätigten Aussagen einen Persilschein ausgestellt - Anlaß hierfür war der
von Andreas Mölzer wieder in Verkehr gebrachte Begriff »Umvolkung«.
Welche revisionistischen Quellen wird Hans Dichand mit seiner »Neuen
Kronenzeitung« weiter einsetzen, um gegen die »Benes-Dekrete« tendenziös
offensiv vorzugehen, die Geschichtsschreibung von Rechtsextremen in
Millionenauflage zu verbreiten? Und sind diese Quellen auch und vor allem
für die derzeitige österreichische Regierungspartei FPÖ einzige Basis, um
den EU-Beitritt Tschechiens mit diesen Dekreten zu verschränken?
Wird die Homepage der Burschenschaft Leder der Montan-Universität
Leoben weiterhin Online sein können, obgleich diese eine österreichische
Domain-Adresse (http://leder.burschenschaft.at) besitzt, ihre Inhalte mit
dem NS-Verbotsgesetz in Konflikt geraten?
Gefangen, auch im Erinnern ist nicht zu lesen als eine Abrechnung mit der
derzeitigen österreichischen Regierung, auch nicht als eine Kritik an
Österreich, sondern als Versuch, dem Schein der Zweiten Republik, dessen
Geburt mit der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung am Freitag, dem
27. April 1945, in der Blaimschein-Villa, dessen Besitzer bis 1938 ein im
gleichen Jahr aus Österreich vertriebener jüdischer Margarinefabrikant war,
datiert werden kann, die Todesurkunde auszustellen.

Bernhard Kraut: Gefangen, auch im Erinnern, ISBN 3-85266-191-9, ? 14,90
kann auch direkt beim Verlag bestellt werden,
der Ihnen darüber hinaus gerne in allen Sie interessierenden Belangen
ein kompetenter Ansprechpartner ist:
edition selene, A 1020 Wien, Körnergasse 7/1,
Telefon 0043 1 218 37 35, Telefax 0043 1 218 37 36,
www.selene.at
E -mail: selene@t0.or.at

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23 Falls du Kinder hast - wichtig! Gegen Gewalt am Computer!
From: <xcd4u@yahoo.de>
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Hi du!
Hab noch irgendwo am Computer deine Mailadresse gefunden. Will dir auch nicht
weiter deine Zeit stehlen - wollte dich nur auf eine, wie ich finde, wichtige
Initiative aufmerksam machen:
http://www.netkids.info - gegen Gewalt im Internet
Kostet nichts - außer ein bißchen Zeit - hilft aber ungemein falls man Kinder
im Haushalt hat die am Computer surfen oder spielen. Mit diesem Gratisvideo ist
es mir unglaublich leicht gefallen den Computer meiner Kinder so einzurichten
daß sie wirklich nur Seiten sehen die für Sie geeignet sind.
Außerdem weiß ich jetzt endlich welche Spiele sie spielen - und ob die auch
schon wirklich für ihr Alter gedacht sind! Das wars auch schon - außer
vielleicht - wenn du jemanden kennst der auch Kinder hat - schick ihm doch bitte
das Mail weiter.
Schöne Grüße aus Salzburg
Paula

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Redaktionsschluss: 13. Juni 2002, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Christian Apl widerstand@no-racism.net
zusammengestellt



Fehler möge frau/man mir nachsehen!