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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der
redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische,
antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu
veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur
andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht
aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene
Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des
Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die
AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 Asyl/Initiativen: Bundesweite Kampagne zur Existenzsicherung von
Fluechtlingen
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Die schlechte Versorgungslage von Fluechtlingen in Oesterreich
hat
bedrohliche Ausmasse angenommen. Seit der Umsetzung einer
entsprechenden
Richtlinie des Innenministeriums von Herbst 2002 werden
Fluechtlinge aus
einer Reihe von Herkunftslaendern gar nicht mehr in die
Bundesbetreuung
aufgenommen. Diese Massnahme hat zu einer Verschaerfung der
ohnehin
prekaeren Unterbringungssituation von Fluechtlingen beigetragen.
Dieser
Praxis des Innenministeriums steht nun ein aufsehenerregendes
Urteil des
Obersten Gerichtshofes gegenueber, das die Verweigerung der
Bundesbetreuung
als rechtswidrig erkennt. Wenn auch dieses Erkenntnis einen
Hoffnungsschimmer in Bezug auf die Einklagbarkeit der
Bundesbetreuung
bedeutet, wird sich an der dramatischen Unterbringungs- und
Betreuungssituation von vielen Fluechtlingen kurz- und
mittelfristig nur
wenig aendern.
Seit
Jahren sind Hilfsorganisationen bemueht, zumindest einem Teil der
auf
der Strasse stehenden Fluechtlinge ein Dach ueber den Kopf zu
bieten. Wer in
Oesterreich Schutz sucht und hier auf den Ausgang seines
Asylverfahrens
wartet, ist im Regelfall zwar zum Aufenthalt berechtigt, hat aber
keine
Garantie auf Unterkunft und Krankenversorgung. Fuer 30.000
Menschen, die in
Oesterreich auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten, stellt
der Staat
gerade 7.000 Unterbringungsplaetze zur Verfuegung. Oesterreich hat
sich
durch die Unterzeichnung der Genfer Fluechtlingskonvention
dazu
verpflichtet, AsylwerberInnen ein faires Asylverfahren zu
gewaehrleisten.
Eine Voraussetzung dafuer ist die Gewaehrung einer Grundversorgung
waehrend
des Verfahrens.
MitarbeiterInnen
verschiedener privater und kirchlicher
Fluechtlingshilfsorganisationen wollen nun mit bundesweiten
Kampagne
"Existenzsicherung fuer Fluechtlinge" die breite Oeffentlichkeit
und die
politisch Verantwortlichen darauf aufmerksam machen, dass es mit
der
Grundversorgung fuer AsylwerberInnen in Oesterreich nicht zum
Besten steht
und dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Die
Initiative "Existenzsicherung fuer Fluechtlinge" fordert die
Sicherstellung von Unterkunft, Gesundheitsversorgung, Verpflegung,
Betreuung
sowie ein faires und den Kriterien eines Rechtsstaates
entsprechendes
Asylverfahren fuer alle, die in Oesterreich Schutz vor Verfolgung
suchen.
Mit
einer breit angelegten Unterschriftenaktion soll Druck auf die
politischen Entscheidungstraeger im Innenministerium und im
Bundeskanzleramt
ausgeuebt werden. Beschickt werden sollen von engagierten
Einzelpersonen
aber auch Buergermeister oesterreichischer Gemeinden.
Entsprechende
Briefvorlagen koennen ueber http://www.asyl.at herunter geladen
werden bzw.
sind direkt bei der Initiative "Existenzsicherung fuer
Fluechtlinge" zu
bestellen (Kampagne-Tel.: 0699/12 30 46 87). Landtagsabgeordnete
werden von
der Initiative einen Brief erhalten, der diese auf die untragbare
Situation
der Fluechtlingsversorgung aufmerksam machen und zum Handeln
auffordern
sollen.
Die
Sammlung der Unterschriftenlisten wird zunaechst bis Ende Juli
2003
laufen. Bis dahin sind verschiedene Presseaktivitaeten und
andere
oeffentlichkeits-wirksame Veranstaltungen geplant. Zahlreiche in
der
Oeffentlichkeit stehende Persoenlichkeiten unterstuetzen die
Anliegen der
Initiative.
*Initiative "Existenzsicherung fuer Fluechtlinge"*
Unterschriftenlisten liegen
dieser akin bei und koennen ueber
http://www.asyl.at herunter geladen werden. Informationen zur
Kampagne bzw.
Bestellung von Foldern, Unterschriftenlisten und Plakaten: Tel.
0699/12 30
46 87, Heinz Fronek und Marion Kremla sowie:
existenzsicherung@asyl.at
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'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero@gmx.at
eMail abo: akin.abo@gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin
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02 Termine ab Mittwoch, den 18.Juni 2003
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Derzeitiges
VHS
13, Dauerausstell.: Eugenie Schwarzwald & ihr Kreis. Mo-Fr 8,30
- 19,30.
1130 Hofwieseng.48
Sigmund Freud Museum,
Ausstellung bis 28.9.03: Freuds verschwundene
Nachbarn. 1090 Bergg.19, geoeffnet bis Juni taegl.9-17h, Juli bis
Sept.
9-18h
Bank
Austria Kunstforum, Ausstellung bis 29.6.: Futurismus -
radikale
Avantgarde. Fuer Arbeitslose ist der Eintritt FREI
!!!!!!
Juedisches Museum,
Ausstellung bis 21.9.: quasi una fantasia - Juden und die
Musikstadt Wien. Geoeffn. So bis Fr 10-18h, Do 10-20h. Am So um
16h sind
Fuehrungen kostenlos. Schulklassen haben freien eintritt. 1010
Dorotheerg.11
Museum Judenplatz, So bis
Do 10-18h, Fr 10-14h, hier am So um 14h kostenlose
Fuehrungen. 1010 Wien
Oeffnungszeiten des letzten
Atelier von Gustav Klimt in 1130 Feldmuehlg.11,
bis 12.10., Sa, So und Feiertag 15-18h, Sonderausstellung im
Flachbau
derzeit: Wien - Stadtbildveraenderungen seit 1945
Treffpunkt des
Rechtskomitees Lambda fuer politisch & rechtlich
interessierte Lesben, Schwule und Bisexuelle. Jed. 1. Montag im
Monat ab 19h
in der X-Bar 1060 Mariahilferstr.45, Raimundpassage
Univ.Salzburg, Inst.fuer
Computerwissenschaften bietet von 1. bis 13. 9.
erstmals in Oesterreich die "ditact_women`s IT summer studies"
an.,
Anmeldungen ab 15. Mai moeglich, die Teilnahme ist fuer
Schuelerinnen,
Studienanfaengerinnen und Studentinnen kostenlos. Infos 5020
Salzburg
Linzerg.2-4, Tel.0662/88 75 90, office@ditact.ac.at,
http://www.ditact.ac.at
Die
Widerstandslesungen gibt es noch immer!!! wie gehabt jed. Do von 17
bis
19h am Ballhausplatz 1010 Wien
Noborder Camp ab
19.-21.Juni in Griechenland mit Protesten gegen EU-Gipfel,
von 26.-29.6. Warschau: Anarchistische Konferenz mit
noborder-Schwerpunkt,
weitere Termine siehe
http://www.no-racism.net/noborderlab
VolxTheaterKarawane ist vom
27.6. bis 5.7. beim Festival der Regionen in OOe
und vom 21.-24.7. in Graz. Kontakt:
noborder@no-racism.net
Wr.Stadtpark, bis 7.9.
Afrika-Kulturdorf 2003 mit
tradit.Afrikan.Architektur, Workshops, Kunst, Musik
etc.
Bock
auf Bier? Eine Aktion zur Unterstuetzung der Fluechtlingshelferin
Ute
Bock. In div. Lokalen wie Afrikahaus Graz, Chelsea Wien, WUK, das
moebel,
Rhiz, pulse uvm. siehe www.fraubock.at, werden von jedem
ausgeschenktem Bier
zehn Cent an den Verein Ute Bock gehen. Spenden ohne Bierkonsum an
Hypo Bank
Tirol Kto 520 110 174 99, BLZ: 57000, Kennwort "Ute Bocks
Wohnprojekt".
Mittwoch, 18.6.
Rep.Club/Eingang Cafe
Hebenstreit, 19h: Che Guevara - 75 Jahre. 1010
Rockhg.1
AK
Bibliothek, 19,30, AK und BEIGEWUM zu Pensionsreform im
internat.Vergleich, Vortrag in englisch: Public pension system in
question.
1040 Prinz Eugen Str.20
SLP-West, 19,30: Ist
Sparefroh pervers? Unser Programm gegen die
Spar-Attacken. 1160 Cafe Club Internat., 1160
Payerg.14/Yppenplatz
ekh,
20h, Disk. in Englisch zur Geschichte und Gegenwart der Roma in
Tschechien. 1100 Wielandg.2-4
Amerlinghaus, ab 14h Hausfest - 25 Jahre!!!! 1070 Stiftg.8
Sommerfest der Zeitung
MALMOE ab 20h in und vor der "Wienstation" zwischen
den Lokalen Loop und Chelsea/ U 6 Thaliastrasse
Graz, Murinselbesetzung ab
19h: Unfinanzierbarkeit der Pensionen? Schliesst
Briefkastenfirmen statt Postaemter!
Donnerstag, 19.6.
Floridita, 20h,
Praesentation der Doku: Unter mit die Rippen Rocinantes -
Ernesto Guevara genannt CHE. Anschl.Diskussion. Eintritt frei,
1010
Johannesg.3
Freitag, 20.6.
Protestkundgebung vor
McDonalds 1070 Mariahilfer Str.22, ab 17h: Weg mit der
Besatzung des Irak!
UNI Wien, HS 21, 18,30: Der endlose Krieg in Kolumbien
AUGEn gehen mit Dieter
Schrage zur Ausstellung im Kunstforum Bank Austria:
Futurismus - Radikale Avantgarde. Treffen um 18 Uhr im Foyer. 1010
Freyung 8
Gschamster Diener, 19h,
Disk. des ArbeiterInnenStandpunktes: Der groesste
Sozialraub der oesterr.Geschichte und der Kampf dagegen - eine
erste Bilanz.
1060 Stumperg.21
WUK,
ab 10h: 3. internat. Fluechtlingstage im WUK. 1090 Waehringer
Strasse
59
Europacamp Attersee, 20 bis
22.6.: Festival des politischen Liedes. Infos
http://www.kv-willy.at/
Samstag, 21.6.
Augarten, Sportplatz
Auwiese beim kleinen Flakturm: Auwiesenfest ab 13,30,
Fussballturnier zur Sportplatzeroeffnung
Kuwimex von 15 - 20h, Hip Hop Fest mit Graffiti. 1020 Mexikoplatz 21
Sonntag, 22.6.
Vorstadtzentrum, 18,30: Roadmap fuer Palaestina. 1150 Meiselstr.46/4
Montag, 23.6.
Augustin Redaktion, 19h,
Nach- und Vorbesprechung der F13-Aktionen. 1040
Mostg.7/Eingang Klagbaumgasse
Amerlinghaus, 18.00,
Treffen zur Vorbesprechung eines antiimperialistischen
Aktionstages am 27.September (anlaesslich 3 Jahre neue
Intifada)
Kolpingheim, 18,30,
inhaltlicher Dialog innerhalb der Wr.Gruenen: Was ist an
den Gruenen links? 1090 Liechtensteinstr.100
Bezirksvertretung Waehring,
Festsaal, 19h, Podiumsdisk. Nachhaltige
Entwicklung - verschleiernde Harmonie im Interessendschungel?
1090
Waehringer Str.43
Innsbruck, Cafe SUB, 20h: Indigener Widerstand in Mexiko.
Dienstag, 24.6.
Amerlinghaus, 20h, ARGE
Randkunst: Der Lechner Edi schaut ins Paradies von
Jura Soyfer. 1070 Stiftg.8
ebenda, ab 19h Festival der World Musik
Frauensolidaritaet, 19h,
Monika Hoeglinger: Verschleierte Lebenswelten - zur
Bedeutung des Kopftuchs fuer muslimische Frauen. 1090
Bergg.7/1.Stock
Renner-Institut, 16h:
Oesterr. in der EU: Vorreiter oder Nachzuegler? 1120
Hoffingerg.26, Gartenhotel Altmannsdorf, Anm: 804 65
01/28
Oesterr.Orientges., 19,45:
Ein Konflikt der Zivilisationen? Islam und der
Westen. 1010 Dominikanerbastei 6/6
Mittwoch, 25.6.
EKH, 20h, Queer-Beisl-geht in die Sommerpause-Fest
Graz, Cafe Palaver, 16h,
Sozialhilfe alt und neu: Die Situation der
"Ausgesteuerten". Griesg.8
Museum fuer Voelkerkunde,
18h: Afghanistan im Aufruhr und Krieg. 1010 Neue
Hofburg
Graz, Stopp GATS - Kegeln -
ab 19,30 in der Scheune Schloegelg.7, gem.mit
ATTAC
Donnerstag, 26.6.
SLP
Margareten, 19,30: Geschlechter- oder Klassenkampf? Welcher Weg
zur
Gleichberechtigung? 1050 Zentage/Siebenbrunneng,. Bunte
Kuh
Oesterr.Orientges., 19,45, Konfliktgeschehen im Nahen und Mittleren Osten
Literaturhaus, 19,30,
Vortrag und szenische Lesung: Liesl Karlstadt - das
Leben einer Komoediantin im Schatten ihres Partners? 1070
Zieglerg.26a
Freiraum Cafe Dreiklang,
17h, ATTAC-Treffen mit Christian Felber: Die Vision
vom gruenen Juwel. 1090 Wasag.28
St.Poelten, NOe Landtag,
17h Klub Warming Party der Gruenen. Neue
Herreng.1/2
Graz, Meerscheinschloessl, 20h: Irak - Zukunft einer Region. Mozartg.3
Innsbruck, Bierstindl, 20h: Antirassismus - anders denken
Freitag, 27.6.
AAI, 19h: Afrika und seine Diaspora am Beispiel Kongo. 1090 Tuerkenstr.3
Cafe
Gschamster Diener, 19h, Geschichte der
oesterr.ArbeiterInnenbewegung:
Die revolutionaere Krise 1918-1920. 1060 Stumperg.21
7stern, 20h, das
1.Wr.Lesetheater praesentiert Kurt Tucholsky: Ist das von
Gestern?
Alfred Klahr Gesellschaft, 19h, Hommage an Franz Kain. 1140 Drechslerg.42
Samstag, 28.6.
Stadtteilzentrum Simmering,
19,30, Shtreiml - Klezmer - Blues. Junge
Klezmer-Musiker aus Montreal und Hans Breuer musizieren gemeinsam.
1110
Schneiderg.15/5
Sonntag, 29.6.
Vorstadtzentrum, 18,30: Thessaloniki Resistance 2003. 1150 Meiselstr.46/4
Donnerstag, 3.7.
19.30h, Neues
Institutsgebaeude (NIG), Hoersaal 3, Podiumsdisk. mit
irakischen Oppositionellen.
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vox: ++43 (0222) 535-62-00
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eMail abo: akin.abo@gmx.at
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223-102-976/00, Zweck: akin
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03 19.6.: Wie es ihr gefiel. Das Leben und die Geschlechter der
Billy Tipton.
From: das ende der nahrungskette <jg@monochrom.at>
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Wie es ihr gefiel. Das Leben und die Geschlechter der Billy
Tipton.
Donnerstag, 19. Juni 2003.
20:30 im monochrom-Raum im MQ (siehe Lageplan:
http://quartier21.mqw.at/uebersichtsplan/index.html )
Billy Tipton 1914 bis 1989.
Er spielte Saxophon, hatte eine Band, später eine
Musikagentur. Er heiratete, adoptierte drei Jungs. Er schlug sich
durchs Leben
in den USA der Depression, der Kriegs- und Nachkriegszeiten. Er
war gut, aber
wurde nie berühmt. Er machte eben etwas ganz Normales: Reisen
und in einer
Band spielen, Leben und Musik professionell in Einklang
bringen.
Schlagzeilen in den
Berichten aus aller Welt machte Billy Tipton erst im Tod:
Bei der Leiche des Musikers und Agenturbetreibers, der allein in
seinem
Wohnwagen verstorben war, handelte es sich um den Körper
einer normal
entwickelten 75-jährigen Frau. "I wanna" heißt ein Song
von Moe Tucker: "Ich
will!"
Ich
will dabei sein, ich will mitmachen. Keine
Selbstverständlichkeit für ein
weißes Mädchen aus der Mittelschicht in den 30ern, dem
allenfalls Singen und
Klavierspielen als musikalische Tätigkeiten gestattet war -
aber das bitte
nicht in irgendwelchen Jazzkneipen. Genderbending ist ein
Schlagwort von heute
und Drag Kings - also Frauen in Männerkleidung - stoßen
auf Interesse im
Diskurs.
Das
Abenteuerliche und Atemberaubende am Leben der Musikerin Billy
Tipton, die
in den 30er Jahren aktiv wurde, ist, dass sie all diese Diskurse
schon mal
vorweggelebt hatte - und werden wir erfahren, ob sie wirklich
lieber ein Mann
sein wollte oder einfach nur ein Saxophonist? Eins erfahren wir
auf alle Fälle
- wie sehr unsere Wahrnehmung von Geschlecht von Zuschreibungen
abhängt, von
Erwartungen, von vorgefassten Urteilen. Nicht umsonst sagt die
Drag Queen Rue
Paul: "You're born naked - and the rest is drag."
Tine
Plesch, ...
... Mitherausgeberin von "testcard - beiträge zur
popgeschichte" (
http://www.testcard.de/ ) und Musikredakteurin beim freien Radio Z
in Nürnberg
- zeichnet, unterstützt durch die exzellente
Billy-Tipton-Biografie von Diane
Wood Middlebrook, das Leben von Billy Tipton nach. Ergänzt
durch Dias und
Musikbeispiele entsteht ein Zeitbild, das nicht nur
Gender-Trouble-Theorie mit
früher Praxis konfrontiert, sondern auch die Geschichte von
Frauen im Jazz
reflektiert.
Zu
sehen und hören ist das im monochrom-Raum im MQ (siehe
Lageplan:
http://quartier21.mqw.at/uebersichtsplan/index.html ) - am
Donnerstag, den 19.
Juni 2003 um 20:30 Uhr.
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04 20.6.: Weltflüchtlingstag - Aktionstag der Bunten
From: "E.v. die Buntezeitung"
<e.v.die-buntezeitung@chello.at>
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Pünktlich zum
Weltflüchtlingstag am 20. Juni erscheint die neue Bunte
(Zeitung) mit dem Schwerpunkt "Gesetze, die Ihr Leben
verändern" - inklusive
Analysen zu den Auswirkungen der Asylreform, die im Juli in das
Parlament
kommen wird und der Pensionsreform für die
MigrantInnen.
Ab
12 Uhr werden Flüchtlinge und AsylwerberInnen in ganz Wien die
BZ auf der
Straße verkaufen.
Da
die drohende Asylreform bedeutende Verschlechterungen (wie die
Strangulierung der Genfer Konvention) mit sich bringt,
möchten wir Sie
auffordern die der BZ beigelegte Kampagne "Existenzsicherung
für Flüchtlinge"
zu unterstützen.
Wir
danken für die Aufmerksamkeit!
Mag. Kerstin Kellermann, Dr. Di-Tutu Bukasa
Die Bunte (Zeitung), T: 01/961 10 29
Im Namen des Vereinsvorstandes, der AutorInnen und der
KolporteurInnen
P. S. Ab 14 Uhr sind wir auf dem Caritas-Straßenfest in der
Bernhardgasse
im siebten Wiener Bezirk vertreten.
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05 26.6.: Antirassismus anders denken
From: "Ljubomir Bratic" <ljubomir@vienna.at>
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Antirassismus anders denken
mit Ljubomir Bratic
am 26. Juni 2003
Workshop von 14 bis 17 Uhr
in der Südwindbibliothek, Angerzellgasse 4, 6020
Innsbruck
Vortrag um 20 Uhr im Kulturgasthaus Bierstindl, Gastronomieraum
links
Eine Veranstaltung der Grünen Bildungswerkstatt Tirol
Der
politische Antirassismus will eine Bewegung gegen hegemoniale
Strukturen
erzeugen, die auf einem Diskurs der Gleichheit basiert, und damit
im Gegensatz
zu einem moralisierenden, psychologisierenden bzw.
individualisierenden
Verständnis von Antirassismus steht.
Bis
Anfang der 1990er Jahre wurde in Österreich noch nicht von
Rassismus,
sondern von Fremdenfeindlichkeit gesprochen. Erst gegen Ende der
90er Jahren
verbreitet sich das Wort Rassismus zur Bezeichnung hiesiger
Realität. Der
moralische Antirassismus der 90er Jahre sorgte allerdings
dafür, dass
Rassismus mit dem personifizierten Bösen Haider und dessen
unerhörten
Artikulationen gleichgesetzt wurde.
Daher ist es immer wieder
wichtig zu betonen, dass Rassismen als Normalität zu
betrachten sind. Rassismen verstecken sich im Bereich des
Selbstverständlichen, des Unbegriffenen. Sie müssen erst
ent-deckt werden, um
bewusst behandelbar zu werden. Dieses Ent-decken ist der erste
Schritt der
antirassistsicher Arbeit überhaupt. Rassismus ist nicht immer
schon da gewesen
sondern ein historisches Phänomen, und daher Objekt der
sozialen
Behandelbarkeit.
Ljubomir Bratic, Mag.phil,
MAS, geboren 1964 in Velika Kamenica (SFR
Jugoslawien, heute Serbien), kam im Alter von zwanzig Jahren nach
Österreich,
wo seine Eltern als sogenannte "Gastarbeiter" schon seit den
1960er Jahren
lebten. Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und
Pädagogik an der
Universität Innsbruck. (1995 Diplomarbeit Über die
Identitätsproblematik bei
George Herbert Mead).
Daneben Beschäftigung
in der Ausländerberatungsstelle. Seit 1995 in Wien;
engagiert bei der Etablierung des Integrationhauses in Wien und
daselbst
Tätigkeit als Flüchtlingsbetreuer. Seit 1999
Bundessprecher des Austrian
Network Against Racism (ANAR). 2001 Mitinitiator von "Open
up".
Wir wünschen eine angeregte Diskussion
Brigitte Tonini
(Für die Grüne Bildungswerkstatt Tirol)
Werkstattgespräch am
23. Juni um 20 Uhr im Cafe SUB
mit Magdalena Wiesmüller zum Thema:
Indigener Widerstand in Mexiko: Die Kooperative
Smaliyel
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06 Celovec/Klagenfurt: "Fest der Kärntner Freiheit" verhindern
am 29. 6. !!!!!
From: Koroski Partizan <koroskiodpor@yahoo.de>
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Am Samstag, dem 29. 6. sammeln sich im Landhaushof in
Celovec/Klagenfurt
Burschenschaftler, HeimatdienstlerInnen, AbwehrkämpferInnen
und das
"offizielle Kärnten" um wie jedes Jahr das "Fest der
Kärntner Freiheit" zu
zelebrieren. Dieses Jahr reichts uns: Schluss mit dem
kärntner
Alltagsrassismus. Es ist an uns, dieses faschistische Fest zu
stören und (im
besten Falle) zu verhindern!!
Feierlichkeiten wie das
"Fest der kärntner Freiheit" sind (wie zB. auch das
berühmt berüchtigte Ulrichsbergtreffen) in
Kärnten/Koroska etwas
alltägliches. Rechtsextreme Organisationen wie der
"Kärntner
Abwehrkämpferbund" (siehe hier:
http://at.indymedia.org/display.php3?article_id=367 ) und der
"Kärntner
Heimatdienst" (siehe:
http://www.doew.at/projekte/rechts/chronik/2001_07/khd.html)
feiern da Hand in
Hand mit dem "offiziellen" Kärnten/Koroska (dazu zählen
auch Landeshauptmänner
wie Haider und Wagner) ihre "Freiheit".
"Freiheit" heisst für
diese Damen und Herren die Hass auf kärntner
SlowenInnen, Hass auf alles "Andersartige". Das Land
Kärnten/Koroska gewährt
ihnen diese Freiheiten. Die Freiheit, seit jahrzenten eine
rassistische Hetze
gegen SlowenInnen führen zu dürfen. Die Freiheit, mit
"Unsere Ehre heisst
Treue"-Fahnen Umzüge zu zelebrieren.
Die
Freiheit, sich in Kärnten/Koroska wohl zu fühlen und nach
Belieben
Arbeiten zu können. Das Land lässt ihnen nicht nur die
Freiheit dies zu tun,
nein - es unterstützt sie dabei noch. Auf der einen Seite
finanziell (siehe:
http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1035718151/1035792820 ),
auf der
anderen Seite ideologisch. Und das nicht erst, seit hier Haider
mitsamt der
FPÖ das Sagen hat. Nicht umsonst gilt Kärnten/Koroska
als braunstes Fleckerl
auf der österreichischen Landkarte.
Die
kärntner PolitikerInnen der FPÖ/ÖVP/SPÖ
rühmen sich gerne damit, dass es
in Kärnten/Koroska keine Anschläge rechtsextremer
Gruppierungen gibt - somit
herrsche im Land "Frieden". Doch vergisst man dabei, was denn
dieser "Frieden"
ist: Ortstafelsturm
(http://at.indymedia.org/display.php3?article_id=396)
SlowenInnendiskriminierung
(http://at.indymedia.org/display.php3?article_id!611) Gezielte
ausschaltung
von alternativen Kulturprojekten (Mensch erinnere sich, als dem
UNIKUM
(www.unikum.ac.at) ALLE Subventionen seitens des Landes gestrichen
wurden, um
nur einen Fall herauszunehmen)
Bildung und Erziehung im
Sinne von "Heimattreue"
(http://at.indymedia.org/display.php3?article_id#641) Um nur
einige Sachen zu
nennen...
Der
kärntner slowenische Schriftsteller Janko Messner schrieb
einmal über
diesen Frieden, es sei wie auf dem Friedhof: Alles ist friedlich,
doch alles
ist tot. Kein Frieden mit dem kärntner Frieden, sagen wir!
Lassen wir es
nicht zu, dass sich Alt und Neonazis, Burschenschafler,
rechtskonservative
"Vordenker des Landes" und ähnliche Gestalten weiter den Raum
nehmen, den sie
glauben zu besitzen.
"Seit ich in kärnten
Regier, traut sich kein Linker mehr zu demonstrieren"
sagte Haider vor einigen Jahren. Und wir trauen uns DOCH!! Es
reicht, ein für
allemal. Schluss mit den kärntner Zuständen! Verhindern
wir zusammen dieses
Fest der "Freiheit". Unsere Freiheit schaut anders aus - und
dafür müssen wir
kämpfen!! Beginn des "Festes der Kärntner Freiheit" ist
um 10.00 Uhr am
Landhaushof. Genau dann werden wir uns auch treffen, nämlich
am Alten Platz.
No pasaran!
V
soboto, 29. 6. se na Landhaushofu v Celovcu srecajo
Burschanschafterji,
Brambovci, Heimatdienstovci in "oficialna Koroska", da celebrirajo
njihovo
"Festo koroske svobode". Letos nam je dost: Konec koroskemu
rasisticnemu
vsakdanu! Na nas je, da to rasisticno festo motimo in (v
najboljsem primeru)
preprecimo!!
Svecanosti kot "Festa
koroske svobode" so (kot tudi znano desno-ekstremno
srecanje na Ulrichsbergu) na koroskem nekaj povsem vsakdanega.
Desno-ekstremne
organizacije kot "Kärntner Abwehrkämpferbund", po
slovencko "Brambovci" (v
nemscini: ttp://at.indymedia.org/display.php3?article_id367 in v
anglescini:
http://www.doew.at/english/right/englre.html ) in "Kärntner
Heimatdienst"
(koroska domovinska sluzba, info v nemscini tukaj: siehe:
http://www.doew.at/projekte/rechts/chronik/2001_07/khd.html )
tukaj skupno z
"oficijalno" Korosko (kamor spadajo tudi dezelni glavarji kot
Wagner in
Haider) praznujejo svojo "svobodo". "Svoboda" za te dame in
gospodje pomeni
sovrastvo do koroskih slovencev, sovrastvo do vsega, kar je
"drugace". Dezela
koroska jim dopusca to svobodo. Svobodo, da smejo ze desetletja
voditi
rasisticno gojo proti koroskim slovencem. Svobodo, da organizirajo
povorke,
kjer nosijo zastave z "Meine Ehre Heisst Treue"-napisi (pomeni
"Moja cast je
zvestoba" in je bila prisega vojakov SS).
Svobodo, da se na koroskem
pocutijo dobro in lahko delajo, kakor jim
pase. Dezela jim ne pusti samo svobodo, da to delajo, ne - celo
podpira
jih. Po eni strani financno (v nemscini tukaj:
http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1035718151/1035792820), po
drugi
strani ideologicno. In to ne sele, odkar vlada Haider s svojo
FPÖ. Ni cuda, da
Koroska velja kot najbolj rjav madez na avstrisjkem zemljevidu.
Koroski
politiki velikih strank FPÖ/ÖVP/SPÖ se radi bahajo
s tem, da na koroskem ni
atentatov desno-ekstremnih skupin - baje da tako v dezeli vlada
"mir". Toda
pri tem pozabijo, kaj ta "mir" pomeni: Orsttafelsturm (v
nemscini:
http://at.indymedia.org/display.php3?article_id=396)
Diskriminacija koroskih
slovencev (v nemscini:
http://at.indymedia.org/display.php3?article_id!611) Nacrtno
izkljucevanje
alternativnih kulturnih projektov (spomnimo se, ko je dezela
UNIKUM-u
(www.unikum.ac.at) odpovedala VSE subvencije, da omenimo samo en
primer)
Izobrazba in Vzgoja v smislu "zvestobe do domovine" (v
nemscini:
http://at.indymedia.org/display.php3?article_id#641) Da omenimo
samo nekaj
primerov...
Koroski slovenski pisatelj
Janko Messner je nekoc napisal o tem miru, da je
kot na grobiscu: Vse je mirno, toda vse je mrtvo.
Nobenega miru s koroskim
mirom, recemo mi! Ne dopustimo, da si stari in novi
nacisti, Burschenschaftlerji, desno-konzervativni "miselci dezele"
in podobne
postave naprej vzemajo prostor, o katerem mislijo, da jim pripada.
"Odkar jaz
vladam na Koroskem, se noben levicar vec ne upa demonstrirati" je
rekel Haider
pred nekaj leti. Pa se LE upamo!! Dosti je, konec tega! Konec s
koroskimi
razmerami! Preprecimo skupno to festo "svobode". Nasa svoboda je
drugacna - in
zanjo se moramo boriti!!
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07 Diskussionsveranstaltung am 3. Juli: Die Zukunft des Iraq nach
Saddam Hussein
From: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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Demokratie statt Ba'thismus?
Die Zukunft des Iraq nach Saddam Hussein
Während der Krieg im
Iraq als mediales Großereignis über die Bildschirme
flimmerte, wurden die Positionen der iraqischen Opposition von
der
Öffentlichkeit kaum wahrgenommen oder wenn überhaupt oft
nur sehr verzerrt von
sogenannten "NahostexpertInnen" transportiert.
Dabei wären es gerade
die Betroffenen selbst gewesen, die zum ba'thistischen
Regime Saddam Husseins, zu dessen militärischem Sturz durch
die USA und ihre
Verbündeten und zu den Vorstellungen über einen
zukünftigen Iraq einiges zu
sagen hatten.
Um
diese Positionen aller relevanten politischen Parteien und
Strömungen im
Iraq autentisch wiederzugeben, ihre Programme für den
zukünftigen Iraq
vorzustellen und diese zu diskutieren, laden wir am
Donnerstag, den 3. Juli 2003 um 19.30h
zu
einer Podiumsdiskussion im Neuen Institutsgebäude (NIG) der
Universität
Wien, Hörsaal 3 ein.
Podiumsteilnehmer:
Kasim Talaa (Iraqische
Kommunistische Partei, IKP) www.iraqcp.org
Dhia al-Dabbass (Hoher Rat des islamischen Widerstands, SCIRI)
www.sciri.btinternet.co.uk
Nareman Darbandi (Patriotische Union Kurdistans, PUK)
www.puk.org
Mustafa Ramadan (Kurdische Demokratische Partei, KDP)
www.kdp.pp.se
Thomas Shairzid (Assyrische Demokratische Bewegung, ZOOWA)
www.zowaa.org
Moderation: Thomas Schmidinger (Wadi e.V.)
Eine
Veranstaltung von:
Context XXI www.contextxxi.at
Vkologische Linke (VKOLI) www.oekoli.cjb.net
Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft
www.univie.ac.at/politikwissenschaft/strv/
Wadi e.V. - Verband f|r Krisenhilfe und solidarische
Entwicklungszusammenarbeit www.wadinet.de
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Wadi e.V. - Aussenstelle Wien
Spendenkonto in
Österreich:
Kontonummer 56001 069 352
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Spendenkonto in
Deutschland
Kontonummer 612305-602
bei der Postbank Frankfurt/M. BLZ: 500 100 60
Website mit weiteren
Informationen zu Projekten von Wadi e. V. und
politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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08 Auseinandersetzungen zw. Antifas und RFS (17.6., Uni Wien)
From: www.juedische.at
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Auseinandersetzungen zwischen AntifaschistInnen und RFS auf der
Universität
Wien
Die
Auseinandersetzungen zwischen AntifaschistInnen und FPÖ-nahen
schlagenden
Burschenschaften auf der Universität Wien nehmen wieder zu,
seit der Ring
Freiheitlicher Studenten (RFS), die von deutschnationalen
Burschenschaften
kontrollierte ÖH-Fraktion der FPÖ, mit provokativen
Veranstaltungen versucht
jenes Terrain wieder zu gewinnen, das er bei ÖH-Wahlen
regelmäßig verliert.
Am
Dienstag den 17. Juni erreichten diese Auseinandersetzungen
einen
vorläufigen Höhepunkt, als antifaschistische
StudentInnen versuchten die
Zugänge zu einem vom RFS für eine Veranstaltung
gemieteten Hörsaal mit zwei
Menschenketten abzusperren. Während ein Teil der
Burschenschaften die zur
Veranstaltung "50 Jahre Volksaufstand in der DDR, Verfolgungen
im
kommunistischen Mitteldeutschland [sic!], Parallelen zu heute" auf
der
u.a. der ehemalige Redakteur der Jungen Freiheit Ekkehard Schultz
sprechen
sollte, wieder unverrichteter Dinge abzogen, entschlossen sich
andere zu
tätlichen Angriffen auf die Ketten der
AntifaschistInnen.
Durch prügelnde,
würgende, auf die Ketten einrennende und eintretende
Burschenschafter wurden mehrere AntifaschistInnen verletzt.
Eine
Antifaschistin wurde von einem Burschenschafter begrapscht und
zusätzlich
verbal sexuell belästigt. Insgesamt kam es zu vier Anzeigen
wegen
Körperverletzung gegen Burschenschafter, die gleich bei der
vom RFS geholten
Polizei deponiert wurden.
Unter den Prügelnden,
die sich gewaltsam Zutritt zum Hörsaal im Neuen
Institutsgebäude (NIG) verschafften befand sich auch
Friedrich Stefan, Unirat
und Mitglied der Burschenschaft Olympia, aus deren Reihen in
den
Sechzigerjahren der erste politische Mord an dem
antifaschistischen
KZ-Häftlich Ernst Kirchweger begangen worden war. Eines der
prominentesten
Mitglieder der Burschenschaft Olympia war der mittlerweile
verstorbene Gründer
des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS), langjährige
Vorsitzende der in
Österreich verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP)
und
Südtirol-Terrorist Norbert Burger. Stefan ist Vorsitzender
der "Altherren" und
im Dienste seiner Bundesbrüder noch sehr aktiv.
Die
Polizei beobachtete lediglich die Szene, griff aber weder auf
Seiten des
RFS und der Burschenschaften, noch auf Seiten der
AntifaschistInnen in die
Ereignisse ein. Trotz einzelner gewaltsamer Durchbrüche von
Burschenschaftern
hielten die Ketten der AntifaschistInnen relativ gut und so konnte
der
Mehrzahl der VeranstaltungsbesucherInnen der Zugang zum
Hörsaal im Neuen
Institutsgebäude (NIG) verwehrt werden. Die Veranstaltung des
RFS konnte erst
mit über 1 Stunde Verspätung und sehr wenigen
ZuhörerInnen beginnen, was auf
jeden Fall als Teilerfolg zu werten ist. Mit noch mehr und
entschlosseneren
AntifaschistInnen könnte das nächste Mal eine
ähnliche Veranstaltung eventuell
sogar völlig verhindert werden.
--
Gegen den nationalen Konsens:
http://www.gegennazis.at.tf
==================================================
09 Das Letzte: Behinderte Urlauber im Hotel sind Abreisegrund
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Behinderte Urlauber im Hotel sind auch im Jahr 2003 immer noch ein
Grund, eine
Reise zu stornieren. Dieses skandaloese Urteil hat das Amtsgericht
Eutin im
Namen des Volkes gefaellt.
Feriengaeste duerfen ihren
Urlaub kostenlos stornieren, wenn auch behinderte
Urlauber Gaeste im gebuchten Hotel sind. Mit diesem im
Europaeischen Jahr der
Menschen mit Behinderungen gefaellten Urteil hat das Amtsgericht
Eutin
(Aktenzeichen: 4 c 49/02) die Klage einer Betreiberin einer
Wellness-Farm in
Schleswig-Holstein abgewiesen, die von zwei Frauen 823 Euro
Stornogebuehr
haben wollte.
Die
Frauen seien abgereist, nachdem sie Gehwagen von gehbehinderten
Urlaubern
im Foyer des Hotels entdeckten.
Die
zunaechst verworfene Berufung gegen das Urteil legt die
Hotelbesitzerin
nun doch ein: "Der Sozialverband Schleswig-Holstein hat sich auf
unsere Seite
gestellt und wird die Kosten uebernehmen."
*kobinet-nachrichten/gek.*
Quelle: http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=4318
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10 Menschenrechte/EU/USA: Todesstrafe: Wackelige EU-Position
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Die Bestimmungen zur Todesstrafe im Auslieferungsabkommen der EU
mit den USA
haben wiederholt heftige Diskussionen ausgeloest. Im Folgenden
die
entsprechenden Festlegungen im Vertragstext, wie ihn die
EU-Justizminister am
Freitag beschlossen:
"Artikel 13: Todesstrafe
Ist
eine Straftat, wegen der um Auslieferung ersucht wird, nach den
Gesetzen
des ersuchenden Staates mit der Todesstrafe bedroht, nach den
Gesetzen des
ersuchten Staates jedoch nicht, so kann der ersuchte Staat die
Auslieferung
unter der Voraussetzung gewaehren, dass die Todesstrafe gegen die
gesuchte
Person nicht verhaengt wird oder - wenn eine derartige Bedingung
vom
ersuchenden Staat aus Verfahrensgruenden nicht erfuellt werden
kann - unter
der Voraussetzung, dass die Todesstrafe, falls sie verhaengt wird,
nicht
vollstreckt wird. Akzeptiert der ersuchende Staat die Auslieferung
unter den
in diesem Absatz genannten Bedingungen nicht, so darf das
Auslieferungsersuchen abgelehnt werden." (Aussendung
"Rechtsdatenbank",
http://www.rdb.at / gek.)
Kommentar
Ueblicherweise werden
solche Auflagen von den auslieferungsansuchenden Staaten
eingehalten, um die Vertraege nicht zu gefaehrden. Es bleibt nur
fraglich, ob
sich alle US-Richter und -Gouverneure auch daran halten, speziell
wenn die
politischen Bedingungen nicht danach sind. Die voelkerrechtliche
Vertragstreue
der USA ist ja nicht gerade sprichwoertlich. Auf Seiten der EU
kann hingegen
der Formulierung "DARF abgelehnt werden" einiges Misstrauen
entgegengebracht
werden. Vor allem bedenklich jedoch ist, dass dies erst den
Entwurf der EU
darstellt, und die USA da sicher auch noch einige Retuschen
wuenschen... -br-
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11 Schwarzblau/Justiz: Eingespartes Recht
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Oesterreichs Regierung spart ueberall Beamte ein -- auch bei der
Justiz. Im
ersten Moment freut man sich darueber -- wer mag schon
Staatsanwaelte --, aber
das legt sich schnell. Denn die Polizei wird nicht weniger Faelle
liefern und
die Zahl der strafbaren Tatbestaende ist ja in den letzten Jahren
auch nicht
gesenkt worden. Und die Einsparungen treffen so gut wie gar nicht
die
Ministerialbuerokratie und kaum die Justizwaechter.
Eingespart sollen vor allem
das nichtrichterliche Personal an den Gerichten
(230 Stellen) und 50 Richter. Da die oesterreichische
Gerichtsbarkeit schon
heute nicht gerade fuer ihr grosszuegige Personalausstattung
bekannt ist --
der Verwaltungsgerichtshof liess vor kurzem verlauten, dass er
ohne
Aufstockung nicht mehr in der Lage sein wird, seine Aufgaben
angemessen zu
erfuellen --, wird das die Prozessdauer in unzumutbare Laengen
ziehen. An den
Strafgerichtsbereich sollte man dabei schon lieber nicht denken:
U-Haft kann
in Zukunft eine unabsehbare Angelegenheit werden ...
-br-
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12 Glosse/Streik: Ueber die Kultur der Revolte
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Die Sozialreformer kommen! Frueher verstand man darunter etwas
anderes, heute
ist das eine Drohung. Heute wird auf dem Gebiet der EU dank
Globalisierung,
Euro-Konvergenzkriterien, Militarisierung, Wegfall der
Systemalternative und
weitreichender Sozialdemokratisierung der Linken der
Sozialstaat
wegreformiert. Allerdings laeuft das in den einzelnen Laendern
sehr
unterschiedlich ab. In den letzten Wochen fielen diese
Diskrepanzen besonders
auf bei den Auseinandersetzungen in Oesterreich, Deutschland und
Frankreich.
In
Oesterreich und Frankreich sind es reaktionaere Regierungen, die
mit gutem
Gefuehl reaktionaere Gesetze durchpeitschen. In Deutschland ist es
eine
rotgruene Regierung, die dasselbe mit schlechtem Gewissen tut. Von
der Warte
der Chicago Boys heisst das, das seien eben die Sachzwaenge, die
jeder
Regierung auferlegt sind; von anarchistischer Seite waere
anzumerken, dass man
daran die Sinnhaftigkeit von Wahlen auf die politische Gestaltung
ablesen
kann. Irgendwie stimmt beides, nur vergessen die Chicago Boys,
dass diese
Sachzwaenge erst entstanden sind, als die politischen Parameter
dafuer
eingestellt worden waren.
Egal! Fakt ist, dass all
diese Regierungen, ob rechts oder halblinks, so
handeln -- der Unterschied ist die Reaktion der
Opposition:
In
Deutschland wurde die innerparteiliche Opposition ausgeschalten, um
die
Regierung von Rot und Gruen zu sichern -- das Ergebnis: Still
steht der DGB
und schweiget.
In
Oesterreich wurden ein paar Streikerln organisiert. Es ist gerade
mal zwei
Wochen her, dass die Zeitungen titelten: "Ueber eine Million
Oesterreicher
streiken" oder "Der groesste Streik seit 1950"! Heute kraeht kein
Hahn mehr
danach. Und das ist kein Wunder. Andreas Unterberger schreibt in
der "Presse":
"Der OeGB wollte es wissen. Jetzt weiss er es. Die Oesterreicher
sind nicht in
eine Radikalisierung hinein-treibbar. Damit ist auch das Gewicht
des OeGB --
zum Segen fuer das Land -- reduziert. ...
Fast
ueberall (sieht man von OeBB, Lehrern und etlichen Gemeinden ab)
haben
die meisten -- wenn ueberhaupt -- nur so getan, als ob sie
streikten, haben
die Folgen minimiert." Einmal abgesehen von der demonstrativen
Freude des
Chefs der reaktionaeren Tageszeitung, ist genau das der Punkt! Der
OeGB erntet
jetzt die Fruechte einer Saat, die er jahrzehntelang betrieben
hat: Alles, nur
kein Streik! hiess immer die Devise.
Nun
haben wir den Salat! Das letzte Streikerl war in der Bevoelkerung
durchaus
noch fuer richtig gehalten worden, aber hinter vorgehaltener Hand
hoert man
jetzt, dass weitergehende Aktionen dazu fuehren koennten, dass
diese
Zustimmung kippt -- also rudert man zurueck, denn die
Oesterreicher, durch
Habsburger, Klerikalfaschisten, Nazis und (kurz Luftholen, damits
nicht in
einem Atemzug ist) Sozialpartnerschaft zu Untertanen erzogen, sind
nunmal kein
Volk der Strasse.
Die
Franzosen sind ein Volk, dessen Nationalstolz viel mit Revolution
zu tun
hat. Wenn dort am Sonntag von der Regierung eine groessere Demo
gegen die
Streikwelle auf die Beine gebracht worden ist, ist selbst das ein
Argument
fuer diese These. Denn erstens sind die Streiks dort schon so,
dass sie
wirklich weh tun und zweitens wuerde bei uns die Reaktion nie
massenhaft auf
die Strasse gehen. Die Elite der Buergerlichen schaltet schoen
brav gesittet
Zeitungs-inserate, sowas wie eine Beteiligung des Fussvolkes an
einer Demo ist
voellig unvorstellbar.
Die
Widersprueche spitzen sich zu. Wenn oesterreichische resp.
deutsche
Oppositionelle glauben, irgendwann wird diese Zuspitzung doch zu
mehr
Widerstand fuehren, muss man sagen: Von nix kommt nix -- das muss
man
aufbauen. Lampenputzen alleine ist zuwenig. Das bedeutet: Hie und
da muss man
auch mit "unvernuenftigen" Mitteln agieren und riskieren, auf die
Goschen
resp. die Schnauze zu fallen.
Eine
Kultur der Revolte muss man sich erst erarbeiten, sei es auch
durch
Niederlagen. Ohne eine solche Kultur aber kann es keinen echten
Widerstand
geben.
*Bernhard Redl*
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13 Glosse/Religion: Kulturelle Gottespest
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Der Generalsekretaer der Europaeischen Islamischen Konferenz,
Mohammad
Bechari, beschwert sich anlaesslich einer "Standard"-Diskussion
darueber, dass
Muslime in Europa unter "extremen Saekularisierungen" zu leiden
haetten. Naja,
schon arm -- denn als erste Punkte tauchen im Lexikon beim
Suchbegriff
Saekularisierung das Streben nach Autonomie des Denkens, des
Wollens und des
Handelns -- und in weiterer Folge emanzipatorische
Entwicklungsprozesse auf,
die zur Befreiung von durch Religion und Theologie
begruendeten
Ordnungssystemen fuehren. Gilt die Freiheit des Denkens, die
Emanzipation von
religioesen Dogmen jeder Bauart wirklich als Gefahr, als
Leidensdruck, dem
Muslime permanent ausgesetzt sind?
Es
braucht nicht besonders erwaehnt zu werden, dass die
Praeferenzen,
Neigungen oder Welterklaerungsmodelle anderer zumindest zu
respektieren sind
-- sofern natuerlich das unbekuemmerte Ausleben derselben den
wieder anderen
nicht zur Plage wird. Trotz Aufklaerung und der rasanten
Entwicklung der
Naturwissenschaften existiert in Europa nach wie vor eine Art
dogmatische
Parallelinstitution zur national- oder supranationalen
Staatlichkeit -- das
Christentum. Mittels Heranziehung zu Verwaltungsaufgaben oder den
Konkordaten
kam es wenigstens zur fein-saeuberlichen Trennung, wer fuer welche
Aufgaben
zustaendig sein sollte. Die in den letzten Jahrzehnten zunehmend
entstandene
Saekularisierung -- Polen stellt hier eine Ausnahme -- war marxlob
auch der
Abschied vom politischen Christentum. Auch wenn Khol
paradoxerweise den
Gottesbegriff in die Verfassung einbauen moechte, nehmen
spaetestens die Kids
das nur mehr lustig.
Also, wenn man so will, hat
es in Europa durchaus eine Erfolgsgeschichte des
freien und ungehinderten Denkens gegeben, was die allumfassende
religioese
Vormachtstellung betraf. Die derzeit praktizierenden Christen
besitzen weder
die politische Macht, noch haengen sie irgendwelchen dubiosen
Gedanken nach,
mittels Inquisition unbequeme Glaubensfragen zu loesen. Man laesst
sie in
Ruhe, unsererseits haben wir auch trotz bloeder Meldungen Khols
und
ergreifender Ansprachen Schuessels im Stephansdom zur
Pensionsreform
weitgehend Ruhe vor ihnen. Im grossen und ganzen werden europaweit
die
Feiertage genossen, die Weihnachtsrituale durchgestanden und
kirchliche
Hochzeiten als Traditionsaufputz verstanden. Damit kann man leben
und damit
hat es sich meist schon.
Eigentlich ist es voellig
schnuppe, ob der gerade anzubetende Gott mit der
Bezeichnung Allah, Gott, Jehova oder Frankenstein versehen wird.
Soviele
Goettinnen ausser die ewige Jungfrau Maria stehen ja nicht zur
Auswahl. Alle
zeichnet auf jeden Fall ungeheure und auf jeden Fall ueberirdische
Machtfuelle
aus - ob sie in ihren jeweiligen Paradiesen die anderen Goetter
als zumindest
ebenbuertig wahrnehmen, ob sie mit ihnen plaudern oder Kriege der
etwas
anderen Art fuehren, wird so bald nicht geklaert sein. Auf jeden
Fall
erscheint mir der Polytheismus der Griechen noch wesentlich
lustbetonter und
lebensnaher als der etwas verschwommene katholische Polytheismus,
wobei die
Rolle des Heiligen Geistes bis jetzt nicht so ueberzeugend
geklaert ist.
Religionskritik ist auch
Gesellschaftskritik, Sozialkritik, politische Kritik
und sozialpsychologische Kritik. Wie bitte, kann jemand kritiklos
religioese
Dogmen uebernehmen? Und wenn er es selbst schon tut, wie kann er
das von der
Mitwelt verlangen? Ab wann kann man selbst ueber freies Denken
entscheiden?
Die Tatsache, dass das Christentum kritisiert wird, muss
zwangslaeufig auch
dazu fuehren, dass der Islam kritisiert wird. In dem
erwaehnten
"Standard"-Interview wird oefters Klage gefuehrt, dass Muslime
sich immer
distanzieren muessten -- von Nigeria, vom extremistischen
Islamismus, von
islamistischen Geisteshelden wie dem Imam in Rom, der Allah um die
Zerstoerung
der Haeuser der Feinde des Islams anfleht. Im Christentum
entspricht dies
punktgenau dem US-amerikanischen Puritanismus, der auch mit einem
Gott in
einen Krieg zieht, um uebrigens auch die Feinde zu vernichten.
Besonders
intelligent und ueberzeugend scheint mir beides nicht.
Uebrigens -- was ist jetzt wirklich mit Amina Lawal in Nigeria?
*Fritz Pletzl*
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14 Moderne Zeiten/Recht/EU: Amerikanische Zustaende bei
Softwarepatenten?
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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EU/Recht/Moderne Zeiten:
Amerikanische Zustaende bei Softwarepatenten?
Oder: Was eigentlich dagegen spricht, Einkaufswagerln zu patentieren
Dass
im Europaparlament das Chaos der Vorlagen und Abstimmungen in
vielerlei
Sprachen dazu fuehrt, dass der jeweilige Anteil der Abgeordneten,
die noch
wissen, worueber sie eigentlich abstimmen, noch geringer ist, als
dies schon
bei den nationalen Parlamenten der Fall ist, ist eine oft
bejammerte, aber
leider sehr realistische Annahme. Und so werden auch die
wenigsten
Abgeordneten an einem "Vorschlag fuer eine Richtlinie des
Europaeischen
Parlaments und des Rates ueber die Patentierbarkeit
computerimplementierter
Erfindungen" etwas Boeses finden -- schliesslich handelt es sich
hier doch um
den Schutz von geistigem Eigentum und damit doch einer Absicherung
des
"Forschungsstandortes Europa".
Beim
"Verein zur Foerderung Freier Software" (FFS) sieht man das
ganz
anders. Denn es stellt sich die Frage, wozu man denn eigentlich
ploetzlich so
ein Gesetz braucht -- sind Computerprogramme denn nicht sowieso
geschuetzt?
Ja, sind sie, aber nur durch das Urheberrecht, das das gesamte
Programm als
geistiges Werk schuetzt. Patentieren hingegen lassen sich
Programme "als
solche" ueberhaupt nicht, die vorliegende EU-Richtlinie soll
dafuer sorgen,
dass Ideen, Prinzipien, Erfindungen und dergleichen im
Zusammenhang mit
Computertechnologien patentiert werden koennen.
Als
ein Beispiel fuer ein solches Patent, dass vom Europaeischen
Patentamt
zwar bereits erteilt worden ist, dem aber die tatsaechliche
rechtliche
Absicherung noch fehlt, nannte Georg Jakob vom FFS letzte Woche
bei einem
Vortrag bei den "Linuxwochen" im Wiener Museumsquartier: Die
Patentierung von
"Einkaufswaegen" bei Online-Shops. Diese virtuellen Einkaufswaegen
sind in
Webshops mittlerweile gang und gaebe und entsprechen in ihrer
technischen
Originalitaet ihren realen Pendants in realen
Supermaerkten.
Jakob: "Jeder wuerde sich
an den Kopf greifen, wenn man reale Einkaufswaegen
patentieren wollte. Man stelle sich vor: Billa laesst die Wagerln
patentieren
und alle anderen muessen Lizenzen zahlen". Das waere in der realen
Welt eine
absurde Vorstellung, aber in der virtuellen soll das Realitaet
werden. "Soll
werden" insofern, als dass dieses Patent zwar schon existiert,
Klagen aber vor
Verabschiedung der EU-Richtlinie und der entsprechenden Einbindung
ins
nationale Recht noch nicht sinnvoll waeren.
Derlei Patentklagen sind in
den USA schon lange kein Problem mehr. Man sieht
aber auch, wohin das fuehrt. Mit ein Grund fuer die erdrueckende
Macht
Microsofts auf dem PC-Sektor ist genau dieses Recht, waehrend in
Europa die
Freie Software-Szene boomt: Linux, von einem Finnen erfunden
und
hauptsaechlichen von europaeischen Freaks weiterentwickelt, ist
nur ein
Beispiel dafuer, was ein wenig restriktives Recht in diesem
Bereich
ermoeglichen kann.
Nur
hat das halt den "Nachteil", dass nicht ein paar Softwarekonzerne
ohne
viel Aufwand abcashen koennen. Ein typisches Beispiel: Die
deutsche Tochter
des amerikanischen Konzerns SCO versuchte, die Klagen gegen Linux
in den USA
(s. akin 15/03) hierkontinents dazu zu verwenden, potentielle
Linux-Anwender
einzuschuechtern, sie koennten die Rechte von SCO verletzen, weil
Bruchstuecke
des SCO-Unix-Codes auch in Linux zu finden waeren.
SCO
Deutschland erlitt nur fuerchterlich Schiffbruch: Die Muenchner
Stadtverwaltung ignorierte SCO und fuehrte fast demonstrativ Linux
auf ihren
Amtscomputern ein, und dem Konzern wurde gerichtlich untersagt,
weiterhin mit
solchen Falschmeldungen Linux-Dienstleistern das Leben schwer zu
machen.
Genau hier liegt auch das
Gegenargument fuer die Behauptung, dass die Freie
Softwareszene sowie kleine kommerzielle Unternehmen doch auch ihre
Patente
einbringen koennten: Denn wer kann sich schon Heerscharen von
Winkeladvokaten,
sauteure Zivilprozesse und enorme jaehrlich zu entrichtende
Patentgebuehren
leisten, wenn nicht die Herren mit dem "Big Money"?
Und
genau diese Macht fuehrt nicht nur zur weiteren Konzentration
von
Konzernherrschaft in diesem Gebiet und einer Patentflut an
Selbstverstaendlichkeiten und geistigen Produkten weniger gut
bestallter
Kreativer, sondern sie ist auch ein Hemmschuh fuer die
Weiterentwicklung von
Software: Patente gelten beispielsweise hierzulande 18 Jahre und
verfallen
nach dieser Frist, um dem technischen Fortschritt nicht mehr im
Wege zu stehen
-- dies ist ein Zeitrahmen, der vielleicht fuer die Erfindung
der
Dampfmaschine sinnvoll war, in der Computerbranche des
21.Jahrhunderts aber
als quasi-ewig anzusehen ist.
Genau diese Gefahr droht
Europa mit der vorliegenden Richtlinie, die heute,
Dienstag, in einem Ausschuss des EU-Parlaments beraten und im
Herbst im Plenum
beschlossen werden soll. Vielleicht sollte man den ueberarbeiteten
Damen und
Herren dort ein bisschen Aufklaerung darueber zukommen lassen, was
sie da
beschliessen sollen. Musterbriefe liegen auf der Homepage des
FFS.
*Bernhard Redl*
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15 Innenpolitik/Regierung/Post/ÖGB/GLB
From: "GLB Sekretariat" <sekretariat@glb.at>
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Hobek: Schluss mit der Verfolgung von Postbediensteten!
Utl.: GLB zeigt Delikte der Ankläger auf =
Auf's Schärfste
protestiert Robert Hobek, der Vorsitzende des
Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) in der Postgewerkschaft, gegen
den
Prozess, den das Unternehmen gegen die im Zusammenhang mit den
Streiks
entlassenen Betriebsräte in Salzburg anstrebt. Nach Meinung
Hobeks sind die
Beklagten sofort von jeder Schuld freizusprechen. (Ihnen drohen im
schlimmsten
Fall 5 Jahre Haft.). Statt ihnen sollten die Kläger selbst
auf der Anklagebank
Platz nehmen und es sollte dem gesamten Management und dem
derzeitigen
Eigentümer - der blau-schwarzen Regierung - seitens der
Belegschaft und deren
Vertretung der Prozess gemacht werden, verlangt der
GLB-Post-Vorsitzende.
Es
stehen zu Recht sehr viele Delikte an, die auch verfolgt
gehörten. Erst am
Freitag wurde wiederum das unter schärfsten Bedingungen
arbeitende Personal in
den Medien beschimpft und der Faulheit und Unwissenheit geziehen
-
ausnahmsweise von deutschen Managern. Anstatt seitens der
Unternehmensführung
Schutz gegen die ungerechtfertigten Behauptungen zu erhalten,
schweigen die
Bosse.
Von
der Gewerkschaftsführung fordert Robert Hobek als Zeichen der
Solidarität
und anstelle der andauernden Versuche legitim gewählte
Betriebsräte zu
kriminalisieren, ab sofort einen unbefristeten Streik zu
organisieren, sollte
die Klage gegen die Betroffenen nicht zurück gezogen werden.
"Der GLB in der
Postgewerkschaft wird, wenn die Gewerkschaftsführung unserer
Forderung nicht
genügend Kraft verleiht, sofort in geeigneter Form die
Kollegenschaft
informieren und die Gewerkschaftsmitglieder mobilisieren.",
schloss Hobek.
Rückfragehinweis:
Gewerkschaftlicher Linksblock in der Postgewerkschaft
tel.: Robert Hobek, 0664 465 33 83
mailto: sekretariat@glb.at
http://www.glb.at
OTS0132 2003-06-18/11:43
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16 grüne: wg's für lesbische, schwule und transidente
jugendliche
From: Grüne Andersrum <andersrum.wien@gruene.at>
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2003-06-18 12:30
grüne: ma 11 lehnt
gespräch über betreute wg's für lesbische, schwule
und
transidente jugendliche ab
Die Wiener Grünen luden gestern zu einem StadtexpertInnengespräch
Die
Grüne Stadträtin Maria Vassilakou lud am 17. Juni zu
einem
StadtexpertInnengespräch ins Wiener Rathaus. Diese
Gesprächsrunde stellte sich
die Frage, ob betreute Wohngemeinschaften für lesbische,
schwule und
transidente Jugendliche Sinn machen würden und stellte das
existierende
Berliner Projekt "gleich & gleich" vor.
Unter anderem nahmen die
Wiener Jugendanwältin Monika Pinterits, Pädagogin
Carola Koppermann, Gernot Sonneck von der Krisenintervention,
Johannes Wahala
von der Beratungsstelle Courage, die 16-jährige Christina
Kaill, die in einer
betreuten Wohngemeinschaft untergebracht ist, sowie VetreterInnen
der HOSI
Wien, von TransX, der Lesben- und Schwulenberatung der Rosa Lila
Villa und der
Grünen Andersrum teil.
MA 11 lehnte Gespräch ab
Wie
Stadträtin Vassilakou bedauerte, nahm keinE VertreterIn der MA
11 an
diesem StadtexpertInnengespräch teil: "Wir haben die MA 11
selbstverständlich
eingeladen, allerdings bekamen wir als Antwort: Aus Sicht der
Jugendwohlfahrt
besteht kein Bedarf an der Schaffung von WGs für
homosexuelle, lesbische oder
transidente Jugendliche. Eine solche Differenzierung nach
sexueller
Orientierung würde auch im klaren Widerspruch zu unserem
Leitbild (nachzulesen
auf der Homepage der MAG ELF) stehen.’ Im Leitbild war ein
solcher Widerspruch
aber nicht zu finden, sondern zahlreiche Argumente dafür", so
Vassilakou.
Der
Leiter der Beratungsstelle Courage, Johannes Wahala, zeigte sich
von der
Notwendigkeit einer solchen Betreuung jugendlicher Lesben,
Schwulen und
TransGenders überzeugt, und nannte einige Beispiele aus
seiner Praxis, die den
Bedarf bestätigten. Wahala zitierte aus einer neuen Studie,
in der erste
Eckdaten ausgewertet wurden, nach der "die Suizidgefährdung
bei Jugendlichen
von 15 bis 21 in der Coming Out-Phase mit negativen Erlebnissen
ca. bei 40 %
liegt, während bei einem positiven verlaufenden Coming Out
diese Rate 'nur’
mehr 12 % beträgt; allerdings noch immer eine wesentlich
höhere Rate als bei
heterosexuellen Jugendlichen. Dagegen mittels
Aufklärungsarbeit vorzugehen
sieht Wahala als "politische Verantwortlichkeit".
Beim
StadtexpertInnengespräch zeigten sich zwei
unterschiedliche
Herangehensweisen, wie solche Wohngemeinschaften zustande kommen
können. Viele
TeilnehmerInnen sahen in der Gründung einer solchen
spezialisierten
Wohngemeinschaft den Anfang eines Prozesses, um das Thema und die
Problematik
sichtbar zu machen. Nicht nur Jugendlichen könnte konkret
geholfen werden,
sondern den Wiener SozialarbeiterInnen, ErzieherInnen oder
LehrerInnen würde
durch ein solches Angebot das Thema näher gebracht werden.
Zudem teilten viele
die Ansicht von TransX-Obfrau Eva Fels: "Eine solche Einrichtung
wäre sofort
notwendig. Transidente Jugendliche würden zuhause die
Watsch’n bekommen, gehen
deshalb von zu Hause weg, und bekommen in einer herkömmlichen
Wohngemeinschaft
wiederum die 'Watsch’n’".
Einige TeilnehmerInnen
fragten sich allerdings, ob die Zeit reif ist, um in
Wien ein derartiges Projekt umzusetzen, oder wie Carola Koppermann
es
formulierte: "Würde das Umfeld in Österreich eine
derartige Einrichtung
akzeptieren?" Skeptisch waren einige GesprächspartnerInnen,
ob lesbische,
schwule, trans- oder bisexuelle Jugendliche bereit sind, im
heutigen
Gesellschaftsklima Österreichs in solchen Wohngemeinschaften
einzuziehen. Wie
die Jugendanwältin Pinterits und Vertreterinnen der Rosa Lila
Villa betonten,
seien breite gesellschaftliche Maßnahmen zu einem solchen
Projekt flankierend
notwendig, um Homophobie und Sexismus zu bekämpfen und
Aufklärungsarbeit - vor
allem schulisch und außerschulisch - zu leisten.
Abschließend zog
Vassilakou den Schluss, dass es "sinnvoll ist, ein
Pilotprojekt einer Wohngemeinschaft zu starten, und gleichzeitig
in den
nächsten Jahren ein Schwerpunkt in der Jugendarbeit und in
der Ausbildung von
PädagogInnen einerseits, Aufklärungsmaßnahmen auf
breiter gesellschaftlicher
Basis andererseits, zu setzen."
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Die superüberdrübergrüne LesBiSchwule- &
TransGender-Organisation
http://wien.gruene.at/andersrum/
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17 EU-Verfassung
From: "Friedensvolksbegehren"
<office@friedensvolksbegehren.at>
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EU-Verfassung/Friedensvolksbegehren/Plattform Neutralität
statt Euro-Armee
EU-Verfassungsentwurf
treibt die Entwicklung der EU zu einem aggressiven
Militärblock voran
a..
InitiatorInnen des Friedensvolksbegehrens protestieren
schärfstens gegen
sicherheitspolitischen Teil des Entwurfes für eine
EU-Verfassung
b.. Alle Vertreter Österreichs im EU-Konvent unterstützen EU-Militarisierung
c.. Friedensvolksbegehren jetzt wichtiger denn je
Der
nun vom EU-Konvent beschlossene Entwurf für eine EU-Verfassung
stellt
einen Meilenstein bei der Entwicklung der EU zu einem aggressiven
Militärblock
dar:
Die vorgeschlagene EU-Verfassung beeinhaltet unter anderem
a..
eine Aufrüstungsverpflichtung für alle Mitgliedsstaaten
("Die
Mitgliedstaaten verpflichten sich, ihre militärischen
Fähigkeiten schrittweise
zu verbessern.") Es wird ein Europäisches Amt für
Rüstung, Forschung und
militärische Fähigkeiten eingerichtet, das die
Aufrüstung ankurbelt, "bei der
Ermittlung der Ziele im Bereich der militärischen
Fähigkeiten der
Mitgliedstaaten mitwirkt" und die Rüstungsanstrengungen der
EU-Mitglieder
überwacht.
b..
eine globale militärische Interventionsermächtigung
für die
EU-Streitkräfte ("Kampfeinsätze im Rahmen der
Krisenbewältigung"). Unter dem
Deckmantel "Terrorismusbekämpfung" sollen die
EU-Streitkräfte zur
Aufstandsbekämpfung in anderen Weltregionen eingesetzt werden
("Unterstützung
für Drittstaaten bei der Bekämpfung des Terrorismus in
ihrem Hoheitsgebiet.")
c..
eine militärische Beistandsverpflichtung im Fall der
"Terrorismusbekämpfung". Im Unterschied zu einer
Beistandsverpflichtung im
Falle des Angriffs auf einen EU-Mitgliedsstaat, kann diese
Beistandsklausel
auch den Beistand bei offensiven Militäraktionen
einfordern,
d..
die Herausbildung eines militarisierten "Kerneuropas" von Staaten,
die
"anspruchsvolle Kriterien in Bezug auf die militärischen
Fähigkeiten
erfüllen".
Auch
die imperialen Absichten, die hinter der globalen
Interventionsermächtigung und den
Aufrüstungsbestrebungen stehen, finden sich
im Verfassungsentwurf. Die EU-Außen- und Sicherheitspolitik
dient unter
anderem dem "Abbau von Beschränkungen des internationalen
Handels". Die
EU-Streitkräfte sollen also in Zukunft jene militärisch
zur Räson bringen, die
nicht bereit sind, z. B. im Rahmen von GATS ihr Absatz-, Rohstoff-
und
Kapitalmärkte den EU-Konzernen zu öffnen. Eine Bindung
von
Militärinterventionen an Beschlüsse des
UNO-Sicherheitsrates ist nicht
vorgesehen.
Österreichs Vertreter im EU-Konvent verfassungswidrig
Die
österreichischen EU-Konventsmitglieder aller vier
Parlamentsparteien haben
diesem Verfassungsentwurf zugestimmt. Wir, die InitiatorInnen
für ein
"Friedensvolksbegehren" protestieren aufs Schärfste gegen
das
Abstimmungsverhalten der vier österreichischen Vertreter im
EU-Konvent -
Caspar Einem (SPÖ), Hannes Farnleitner (ÖVP), Reinhard
Bösch (FPÖ), Johannes
Voggenhuber (Grüne) - die einem militärischen
Aufrüstungsentwurf zugestimmt
haben. Sie haben sich mit ihrem Abstimmungsverhalten eindeutig
gegen die
Prinzipien der österreichischen Neutraltität
ausgesprochen und da sie sich
verfassungswidrig verhalten haben, fordern wir sie auf, als
Vertreter im
EU-Konvent zurückzutreten.
Friedensvolksbegehren:
Solidarität mit den Ländern des Südens statt
Mitmarschieren bei Großmachtsarmeen
Für die Plattform
Neutralität statt Euro-Armee bestätigt das, dass das
Friedensvolksbegehren jetzt wichtiger denn je ist. Wir dürfen
nicht auf das
politische Establishment vertrauen, sondern brauchen eine
Basisbewegung für
ein friedliches, neutrales und weltoffenes Österreich. Wir
treten ein für eine
aktive Abrüstungspolitik und nicht für die
Aufrüstung einer EU-Armee, in der
Österreich seine Neutralität über Bord
wirft.
Die
Welt wird nicht sicherer, wenn zur US-Militärmacht eine zweite
gefährliche
EU-Militärmacht hinzukommt, die um die Vorherrschaft in der
Welt kämpfen.Wir
treten ein für soziale Sicherheit statt Milliarden für
neues Kriegsgerät. Wir
wollen ein Österreich, das solidarisch mit den Ländern
des Südens ist, statt
bei den Großmachtsarmeen von EU und NATO mitzumarschieren,
die diese Länder
ins Visier nehmen.
Wie
laden alle Medienorgane ein über diesen folgenschweren
militärischen Teil
des EU-Verfassungsentwurfs und über die Einleitung des
Friedensvolksbegehrens
zu berichten und ihren Teil beizutragen, damit eine
öffentliche Diskussion
darüber geführt wird.
Ulrike Koushan
(Friedenswerkstatt Linz in Salzburg), 0662-648911
Rosi Krenn (ARGE Wehrdienstverweigerung u.
Gewaltfreiheit),0699-12115985
Boris Lechthaler (Friedenswerkstatt Linz), 0664-7607937
Franz Luger (Pax Christi OÖ)
Gerald Oberansmayr (Friedenswerkstatt Linz), 0732-771094
Andreas Pecha (Wiener Friedensbewegung), 01-7965021
Veronika Rochhart (Steirische Friedensplattform),
0699-10582411
Johann Schögler (Steirische Friedensplattform),
0316-402664
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18 Newsletter der Steuerinitiative 2003/11
From: "gerkohl" <gerkohl@yahoo.com>
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Der Streik und die Demokratie
stehen in wechselseitiger
Abhängigkeit zueinander. In den modernen
Gesellschaften hat die Mehrzahl der Mitglieder zwei
Möglichkeiten Macht
auszuüben: durch Wahlen und durch Streiks. Bei den Wahlen
geben die
WählerInnen ihre Stimme im wahrsten Sinne des Wortes ab und
die neuen Inhaber
der Wählerstimmen, die Parteien, machen damit, was sie
wollen.
Vor
den letzten Parlamentswahlen hat keine Partei die Notwendigkeit
der
Pensionskürzungen betont. Jetzt tun sie es. In der Theorie
kontrollieren die
WählerInnen ihre Abgeordneten. Im wirklichen Leben haben die
meisten
BürgerInnen weder die Information noch die Zeit, noch die
Möglichkeit dazu.
Ein
Streik ist die zweite große Möglichkeit für die
Mehrheit der Bevölkerung
Macht auszuüben. Sein Wesen ist die totale Aufkündigung
der Zusammenarbeit in
der Gesellschaft durch Verweigerung der Arbeitsleistung. Indem der
Streik auch
am Konflikt Unbeteiligte negativ betrifft, kann er als eine Art
der Nötigung
aufgefasst werden.
Er
ist aber ein Akt der Notwehr, denn wer seine Stimme schon an eine
Partei
verloren hat, dem bleibt als letzte Möglichkeit der
Einflussnahme nur die
Verweigerung der Zusammenarbeit.
Deshalb ist in den
demokratischen Gesellschaften der Streik ein Recht. Dieses
Recht hilft Interessenskonflikte aufzulösen, welche durch die
Mängel der
demokratischen Strukturen anders nicht gelöst werden
können.Die Abwehrstreiks
des ÖGB gegen die Pensionskürzungen waren keine Aktionen
mit voller Kraft:
1.
Sie dauerten nicht lange genug
2. Sie deckten zu wenige Bereiche der Wirtschaft ab
3. Sie hatten nicht genug wirtschaftliche Auswirkungen
weder in
der Produktion noch im gesellschaftlichen Tagesablauf
4. Ihre Zielsetzungen und die dafür notwendige
Öffentlichkeitsarbeit waren ungenügend.
Es
war allerdings die größte Protestaktion des ÖGB in
der Zweiten Republik,
und das ist in der momentanen Situation zumindest ein Teilerfolg.
Wenn der
ÖGB aus diesen Abwehrstreiks lernt, indem er seine
Organisation verbessert und
seine Zielsetzungen überlegt, dann kann aus diesem relativen
Erfolg die Basis
für größere Erfolge werden.
Vor
allem lautet die wichtigste Lehre aus diesem österreichischen
Streik und
aus allen anderen in EU-Ländern durchgeführten
Streiks:
Unter den Bedingungen der
parlamentarischen Demokratie ist die ideologische
Annahme des Streikziels durch die Bevölkerung der
entscheidende Erfolgsfaktor!
Wenn
in der Bevölkerung die Meinung vorherrscht, dass die Pensionen
nicht mehr
zahlbar sind, kann der ÖGB keine erfolgreichen Abwehrstreiks
gegen Kürzungen
durchführen.
Bei
den Pensionen und allen anderen Fragen des Sozialstaates
(Krankenkassen,
Bildung, Arbeitslosigkeit usw.) können konkrete
Verschlechterungen auf lange
Sicht nur verhindert werden, wenn die ideologische Hauptfrage
positiv
beantwortet wird:
Ja, wir können uns den Sozialstaat leisten!
Die
Steuerfrage (und die Frage der Abgaben und Gebühren) ist der
Eckpfeiler
der Auseinandersetzung um den Sozialstaat. Wenn der Sozialstaat
weiter
existieren soll, brauchen wir eine gewisse Umverteilung des
gesellschaftlich
erarbeiteten Reichtums. In einem der reichsten Länder der
Welt, in einem
Staat, in dem 10 Prozent der Einwohner an die 50 Prozent des
Volksvermögens
besitzen, ist so eine Umverteilung möglich und
notwendig.
Der
ÖGB, die Arbeiterkammer und die Zusammenschlüsse der
BürgerInnen (NGOs)
können die schrittweise Auflösung des Sozialstaates nur
verhindern, wenn seine
Finanzierbarkeit der Mehrheit der Bevölkerung glaubhaft
erscheint. Der
Neoliberalismus ist nur aufhaltbar, wenn er die ideologische
Vorherrschaft in
der Frage der Steuern, Abgaben und Gebühren
verliert!
Wenn
der Bevölkerung überzeugend erklärt wird, wann und
wie die sozialen
Leistungen finanziert werden können, dann wird man bei der
Abwehr der
einzelnen Verschlechterungen erfolgreich sein. Wir sprechen hier
von einer
mehrjährigen Aufklärungsarbeit mit folgendem
Schwerpunkt: der Steuerfrage.
Was
die Frage der Durchsetzung betrifft, müssen neben Wahl und
Streiks auch
andere demokratische Mittel eingesetzt werden. Eine
Volksabstimmung ist das
beste Mittel um den Willen der BürgerInnen zum Gesetz zu
machen, denn
1. Sie bezieht mehr Menschen ein (abstimmend und helfend) als ein Streik
2.
Sie holt die Wahlstimme von den Parteien zurück, indem der
Volkswille
unmittelbar zum Gesetz wird ohne Winkelzüge der
Politik
3.
Sie kann durch den Aufbau einer Massenbewegung von unten die
neoliberalen
Massenmedien unterlaufen.
Eines muss allerdings klar
sein: Eine Volksabstimmung führt man nicht von
einem Tag auf den anderen durch. In diesem Fall wäre sie nur
ein Spielball der
Demagogie.
Ein
mündiger Volkswille bildet sich nur nach einer längeren
Phase der
Organisation und Diskussion heraus. Deshalb ist es höchste
Zeit, damit zu
beginnen!
www.steuerini.at
F.d.I.v.: Gerhard und Hans
Kohlmaier, Doeltergasse 5/4/7, 1220 Wien
(18.Juni 2003)
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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19 Entführung und Vergewaltigung von Gülbahar
Gündüz von der DEHAP-Frauenfraktion
From: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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An die Presse und die Öffentlichkeit
Gestern wurde Gülbahar
Gündüz, Vorstandsmitglied der Istanbuler DEHAP-
Frauenfraktion, von vier Zivilpolizisten entführt,
vergewaltigt und acht
Stunden lang gefoltert.
Wir
verurteilen diesen Angriff auf Gülbahar Gündüz auf
das schärfste und
betrachten ihn gleichzeitig als einen Angriff des "schmutzigen
Staates" auf
alle Frauen, die mit großer Sorgfalt und Entschlossenheit
am
Demokratisierungskampf in der Türkei teilnehmen und gegen
alle
Schwierigkeiten, Hindernisse und Angriffe unbeirrt
weiterarbeiten.
Wir
rufen alle Organisationen und Personen, die sich für Frauen-
und
Menschenrechte einsetzen, dazu auf, diesen Vorfall ebenfalls zu
verurteilen.
Der
Angriff, der in genau dem Monat stattfindet, in dem unsere
Genossinnen
Zilan, Sema und Gulan im Frauenbefreiungskampf gefallen sind,
richtet sich
gegen die organisierte politische Kraft kurdischer
Frauen.
Zur
Zeit läuft eine Kampagne "Für gesellschaftlichen Frieden
und demokratische
Partizipation" in der Türkei und im Mittleren Osten gegen die
schmutzigen
Kriegsprovokationen. Der schmutzige Angriff auf die
Frauenidentität ist nicht
das Werk einiger weniger Personen, sondern ein direkter Angriff
des Staates.
Deutlich wird dies durch
die unglaubliche Gelassenheit, mit der Gülbahar
Gündüz am 14. Juni 2003 auf offener Straße
verschleppt wurde. Es handelt sich
um eine Provokation des Staates.
Mit
diesem Angriff hat der türkische Staat gesagt: 'Warum arbeiten
Frauen für
eine Generalamnestie, warum befinden sich die Frauen an vorderster
Front?' Er
bezweckt damit, Frauen einzuschüchtern und von ihrer Arbeit
abzuhalten.
Angegriffen wurde die Kraft und Fähigkeit von Frauen,
Freiheit und Demokratie
zu erschaffen.
Er
findet in einer Zeit statt, in der Frauen die Kampagne für
gesellschaft-
lichen Frieden und demokratische Partizipation auf ihren
Höhepunkt getrieben
haben, gegen die faschistischen Kriegsanhänger, die sich vom
Blut unserer
Völker ernähren.
Es
ist ein Angriff derjenigen, die sich vor der Stärke von Frauen
und der
Geschwisterlichkeit der Völker fürchten und gleichzeitig
ein Zeichen der
Unfähigkeit des türkischen Staates und der
AKP-Regierung.
Staat und Regierung, die
gemeinsam mit der reaktionären Gesellschaftsstruktur
Massaker an Frauen verüben, haben ein weiteres Mal bewiesen,
dass sie das
Hindernis sind, das vor Frieden und Demokratie steht.
Für Frauen- und
Menschenrechtsorganisationen in der Türkei und weltweit ist
es
eine Aufgabe im Sinne der Menschlichkeit, angesichts dieses
Vorfalls nicht zu
schweigen.
Dieser Angriff darf nicht
übergangen werden. Er gilt den Frauen, die
organisiert für die Freiheit von Frauen und unserer
Völker kämpfen und sich
für Frieden und eine Lösung einsetzen. Auf dieser Basis
muss Rechenschaft
gefordert werden.
Vor
kurzem wurde Semsiye Allak in Mardin von der
traditionell-reaktionären
Gesellschaft durch Steinigung getötet. Jetzt wurde
Gülbahar Gündüz von
staatlichen Kräften gefoltert und vergewaltigt. Was ihnen
angetan worden ist,
ist allen Frauen und der gesamten Gesellschaft angetan
worden.
Es
ist vor allem Aufgabe der Frauen, die Verantwortlichen des
Angriffs, mit
dem die Kampagne für gesellschaftlichen Frieden und
demokratische
Partizipation und der von Abdullah Öcalan mit großer
Umsicht eingeleitete
Friedensprozess zunichte gemacht werden soll, sowie das
antidemokratische und
kriegstreiberische System in der Türkei zur Rechenschaft zu
ziehen.
Dieser Angriff wird die
Führungsrolle von Frauen nicht aufhalten können. Kein
wie auch immer gearteter Angriff kann den Friedensmarsch von
Frauen aus
Kurdistan und der Türkei stoppen. Im Gegenteil wird unser
Kampf dadurch
gestärkt werden.
PJA
Partiya Jina Azad
Partei der Freien Frau
Free Woman's Party
pja.women@gmx.net
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20 Iranische Politiker über die Studentenunruhen
From: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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MEMRI Special Dispatch - 16. Juni 2003
Die Angst vor dem 9. Juli
Iranische Politiker über die Studentenunruhen
Eine
Woche dauern die studentischen Protestaktionen in Teheran nun schon
an.
Tausende Studenten und Bürger sollen sich beteiligt haben.
Sie gehen
offensichtlich davon aus, dass das Reformprojekt von
Präsident Khatami
gescheitert ist. Die iranische Presse - gleich ob reformorientiert
oder
konservativ - kommentiert diese Ereignisse meist nicht selbst,
sondern
beschränkt sich weitgehend darauf, Stimmen von Politikern
wiederzugeben.
Dabei lassen weder Konservative noch Reformer Zweifel an ihrer
Überzeugung
erkennen, dass die Bewegung bekämpft werden müsse.
Dennoch werden auf Seiten
der "liberalen Islamisten" (Reformer) hier und da auch Fragen nach
Ursachen
und Gründen für die Proteste laut.
Übersetzt und zusammengestellt von Wahied Wahdat-Hagh*
Die
staatliche Nachrichtenagentur ISNA hob zunächst die
Entschlossenheit der
Demonstranten hervor und betonte, dass "einige der Demonstranten
mit
bewaffnetem Kampf und der Tötung der Geistlichkeit gedroht
[haben]." (1)
Dazu erklärt die in der vergangenen Woche für einen Tag
verbotene
konservative Zeitung Kayhan, dass die Studenten gegen Probleme wie
die
Arbeitslosigkeit nach dem Studium protestiert hätten und
zitiert die
Aussagen eines Studenten: "Wenn das Wissenschaftsministerium den
Plan der
Privatisierung der Universitäten [an diesem Punkt
entzündeten sich die
Proteste; d. Ü.] nicht aufhebt, kann noch viel mehr
passieren." (2)
Währenddessen wandte
sich auch Präsident Khatami, den die Studenten zum
islamistischen Establishment zählen, gegen die Proteste. In
der
Reformzeitung Entekhab heißt es: "Präsident Seyyed
Mohammad Khatami forderte
von der Judikative, dem Rat für die Sicherheit der Provinzen
sowie vom
Informationsministerium und den Sicherheitskräften, dass
diese den
Aufständischen einen Riegel vorschieben." (3)
Zu
den Hintergründen der Demonstrationen zitierte ein weiteres
Reformblatt,
die Aftabe Yasd, den iranischen Informationsminister Ali Yunessi.
Der hatte
zur Verhaftung von 80 Personen erklärt: "Diese Personen sind
von
inländischen Radikalen und aus dem Ausland motiviert worden
[...]." Und
bezogen auf den nahenden Jahrestag der Studentenbewegung (9. Juli
1999)
sagte Yunessi: "Wenn am 9.Juli eine legale Aktion stattfindet, ist
dies
akzeptabel. Wir werden es aber nicht erlauben, dass sich illegale
Bewegungen
an die Universität[sveranstaltungen] anhängen [...] Wir
bemühen uns darum,
dass alle Veranstaltungen legal, in geordneter Form und ohne
Störung
durchgeführt werden können. Die Sprengung von
Veranstaltungen ist auf
ausländischen Einfluss zurückzuführen. Dahinter
steckt Amerika. Die
Amerikaner haben Geld investiert, um Aufstände zu
organisieren. Und diese
Aufstände verfügten sogar über einen Planungsstab
von 19 Personen, die
mittlerweile identifiziert und verhaftet worden sind
[...]."
Am
Ende des Artikels äußert sich die Redaktion des
Reformblatts dann selbst:
"Die Redaktion der Aftabe Yasd betont, dass Bedingungen für
die Durchführung
von legalen Veranstaltungen geschaffen werden müssen, damit
die Studenten
ihre Probleme artikulieren können. Die Redaktion bedankt sich
bei den
Sicherheitskräften und Geheimdiensten, die dafür gesorgt
haben, dass die
Ansammlungen von Dienstagnacht [vergangener Woche; d.Ü.] ohne
Probleme zu
Ende gingen."(4)
Auch
Entekhab gibt die Analyse eines iranischen Ministers wieder und
zitiert
Mostafa Moin, Minister für Wissenschaft, Forschung und
Technik: "Man darf
den besonderen politischen und abhängigen Elementen nicht
erlauben den
Jahrestag in den Universitäten auszunützen. Einer der
Vorwände der aktuellen
Ereignisse [...] war die Privatisierung der Universitäten.
Die war aber nie
geplant. Solche Behauptungen sind gänzlich feindselig [und
werden aus
taktischen Gründen benutzt]. [...] - eine Taktik, die als
Mittel an allen
Universitäten der Welt erprobt wurde: Die Formulierung
von
gewerkschaftlichen Anliegen [wie dem Protest gegen
Privatisierungen; d.Ü.]
ist die billigste Protestform; das zieht viele Menschen an und
wenn erst
eine größere Menge versammelt ist, werden politische
Parolen ausgegeben.
[...] In den gegenwärtig sensiblen Zeiten unseres Landes
müssen wir uns
darum bemühen, Ruhe, gegenseitige Solidarität sowie die
nationale Einheit zu
schützen und um Gottes Willen nichts unternehmen, was die
nationale
Sicherheit des Staates gefährden könnte." Auf die Frage
nach den Gründen der
Demonstrationen, sagte der Minister: "Der Hauptgrund für die
Demonstrationen
waren die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen
im Land
sowie der näher rückende Jahrestag vom 9. Juli [...]."
Zur Frage der
Universitätsreformen meinte Moin: "Die absolute
Abhängigkeit der
Universitäten und Forschungszentren vom staatlichen Budget
muss reduziert
werden. Dies erfolgt zu Gunsten der Universitäten."
(5)
Ähnlich argumentiert
der von Präsident Khatami eingesetzte Staatsminister
Abdolwahed Mussawi Lari. Ihn zitiert die konservative Zeitung
Resalat: "Die
gefundenen Dokumente und Unterlagen machen deutlich, dass diese
Personen von
ausländischen Medien [...] motiviert worden sind. Die
Studenten-Aktionen waren
rein gewerkschaftlich motiviert, aber andere haben sich
eingemischt. Und der
Mob, von dem einige Teile aus anderen Stadtteilen in die
Studentencamps
eingedrungen waren, hat sich auch noch am Eigentum der
Bevölkerung
vergriffen. Am 9. Juli werden legale Aktionen akzeptiert - aber
wir werden
jedem begegnen, der den Versuch unternimmt, legale Bewegungen
mit
konterrevolutionären Aktionen des Auslands zu
verknüpfen."
Zwei
Tage später geht Resalat in einem Leitartikel
ausdrücklich auf die
"Neo-Republikaner" in den USA ein: "Letzte Woche erwähnte
Informationsminister Yunessi, dass er einen Aufstandsstab von 19
Personen
entdeckt habe - das heißt einen Stab, den Michael Ledeen,
einer der Anführer
der 'Neo-Republikaner' noch vor einem Monat formieren wollte. Es
geht dabei
um Gruppen, die nach dem Wunsch Amerikas die iranische Ordnung
durcheinander
bringen wollen, damit Amerika seine Politik in Afghanistan, Irak
und
Palästina fortführen kann. Schließlich haben alle
wissenschaftlichen
Ergebnisse auch von Studien US-amerikanischer Institute wie dem
'Carnegie- '
und dem 'Nixoninstitut' oder dem 'Atlantischen Rat' gezeigt, dass
im
Mittleren Osten nichts ohne die Berücksichtigung der
Interessen der
Islamischen Republik Iran geschehen kann. [...] Heute sind aber
sogar
diejenigen bereit, bewaffnet gegen Amerika zu kämpfen, die
bis gestern noch
für einen Dialog eintraten. Denn Amerika ist ungerecht und
erniedrigend."
(7)
Mit
einem kritischen Unterton äußerte sich dann der
Chefredakteur der
Reform-Zeitung Aftabe Yasd zu solchen Behauptungen: "Manche
versuchen die
Lage so darzustellen, als ob jeder Protest und jede
Versammlung
notwendigerweise ein gezielter Plan von Ausländern ist. Eine
solche
Auffassung stellt zum einen eine Beleidigung derjenigen dar, die
ihren
legitimen Einwand gegen Regierungsentscheidungen einbringen wollen
[...].
Zum anderen wird auf diese Weise die Macht des Feindes
größer gemacht als
sie tatsächlich ist - als ob die Feinde tatsächlich so
viel Einfluss auf
unsere Innenpolitik hätten." (8)
Andere Gründe für
den Aufstand versucht einen Tag später in der gleichen
Zeitung auch die "liberale Islamistin" und Parlamentsabgeordnete,
Elahe
Kolai, zu benennen: "Die Ereignisse machen deutlich, dass wir uns
mehr als
je zuvor den Forderungen und Erwartungen der Bevölkerung
widmen müssen,
insbesondere denen der Jugend. [...] Wir müssen mit
tiefgehendem Blick die
Probleme der Bevölkerung und der Studenten betrachten und
ihnen mit
geeigneten Schritten begegnen. Wir können zwar nicht die
Rolle der
ausländischen Medien bei der Entstehung dieser Aufstände
verleugnen.
[gemeint sind hier v.a. exiliranische Medien, die im Iran trotz
Verbot stark
wahrgenommen werden; d.Ü..] In den letzten 24 Jahren waren
diese Elemente
immer aktiv und das Ausmaß ihrer Einflussnahme hing stets von
den inneren
Zuständen des Landes ab. Wir müssen aber untersuchen,
warum die Gesellschaft
gegenüber solchen Provokationen so antwortet."
Ähnlich zitiert wird
der Abgeordnete Khalili Ardekani: "Natürlich müssen
wir
manche Alarmsignale positiv aufnehmen. Wir müssen die
Gründe der Probleme
verfolgen und die gesellschaftlichen Aufgaben lösen. (...)
Die Studenten
müssen in ruhiger Atmosphäre ihre Belange formulieren
können.
Nicht-Studenten dürfen sich in studentischen Angelegenheiten
nicht
einmischen."
Schließlich stieß
in Aftabe Yasd die brutale Intervention von zivil
gekleideten Anhängern der iranischen Hezbollah gegen die
Studenten auf
Kritik. Die Hezbollah hatte mehrere Studentenheime verwüstet.
"Die
gewaltsame Untersuchung der Proteste wird eine neue Welle von
Gewalt hervor
bringen", warnt der "liberal-islamistische" Abgeordnete Yadollah
Eslami. Und
sein Kollege Abolghasem Sarhadisadeh meint: "Diese zivil
Gekleideten mischen
sich bei solchen Auseinandersetzungen ein, weil sie glauben,
den
Machtzentren anzugehören. Wenn diese Zivilisten aber
Machtzentren angehören,
dann müssen sie sich identifizieren und ausweisen
können. Haben wir denn
keine Ordnungskräfte?" (9)
1)
ISNA, 11. Juni 2003
2) Kayhan, 12. Juni 2003
3) Entekhab, 10. Juni 2003
4) Aftabe Yasd, 12. Juni 2003
5) Entekhab 12. Juni 2003
6) Resalat, 12. Juni 2003
7) Resalat, 14. Juni 2003
8) Aftabe Yasd, 14. Juni 2003
9) Aftabe Yasd 15. Juni 2003
*
Dr. Wahied Wahdat-Hagh ist Politikwissenschaftler und arbeitet
für MEMRI
zum Iran.
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21 Das Hinterletzte: Bossi will auf Fluechtlingsboote schiessen
From: "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Das Hinterletzte:
Italien: Feuer frei!
Minister und Lega-Nord-Chef
Bossi will Marine und Kuestenwache auf illegale
Einwanderer schiessen lassen
Der
italienische Minister und Chef der rechtsgerichteten Lega Nord,
Umberto
Bossi, will die Marine und die Kuestenwache des Landes auf
Fluechtlingsboote
schiessen lassen. Er sei der Menschen, die illegal ins Land
wollten,
ueberdruessig und wolle Kanonenlaerm hoeren, sagte Bossi gestern
der
Tageszeitung Corriere della Sera. "Nach der zweiten oder dritten
Warnung, peng
feuern wir die Kanone ab. Andernfalls werden wir das Problem nie
loesen",
sagte Bossi. Auf den Einwand, unter den Fluechtlingen koennten
auch Kinder
sein, sagte Bossi, "ob sie gut oder boese sind, illegale
Einwanderer muessen
auf die eine oder andere Weise verjagt werden."
In
den vergangenen drei Tagen haben mehr als tausend Fluechtlinge
versucht,
illegal ueber das Meer nach Italien zu gelangen. Die meisten von
ihnen kommen
aus Nord- und Zentralafrika. Im Vergleich zu den ersten sechs
Monaten des
vergangenen Jahres ist ihre Zahl im ersten Halbjahr 2003 jedoch um
die Haelfte
gefallen. (taz/rtr)
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Diese Ausgabe hat Albert Brandl
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