AKTUELL vom 1.3.2000

Dieses ist der zentrale Verteiler von ANAR (Austrian Network Against Racism), Plattform für eine Welt ohne Rassismus, Die Bunten - Forum für Würde, Gerechtigkeit und Demokratie und Integrationskonferenz.
Falls Ihr Informationen von diesen Netzwerken und befreundeten Organisationen oder Einzelpersonen erhalten wollt, bitte einfach ein mail an Andreas.Goerg@blackbox.net  "subscribe".

 

 

Inhalt:
 
Mehr direkte Demokratie
zur Diskussion offizieller Song
Lehrgang Antirassismusarbeit
kleiner Mailverkehr
PK im Nachhinein
Begegnungen im Pendl
PERFORMING RESISTANCE
chor der nachbeter mit basso obstinato - eine politanei
Editorial und Redaktion

ARCHIV


Alle Forderungen richten sich an die nächste Regierung. Von dieser rechts-rechtsextremen Koalition fordern wir nur den Rücktritt!
(Anm. d. Red.: J.Haider ist als Partei-Bundesobmann zurückgetreten, Di, 29.3., 0.05 Uhr))

Mehr direkte Demokratie:
[zurück]
"Neue Wege und Mittel fur die Zivilgesellschaft" oder
"Ein Bundnis zwischen dem reprasentativen Parlamentarismus und der direkten
Demokratie"

Mehrere Kommentare in den Medien meinen: "Dagegen sein reicht nicht". Dem
ist entgegen zu halten, da? die Forderung nach Rucktritt einer - zwar legal
zustande gekommen, aber aus den wohlbekannten Grunden nicht legitimen und
daruber hinaus weitest inkompetenten - Regierung, keine moralische, sondern
eine zutiefst politische Haltung ist. Aber es stimmt schon, da? man daruber
zB nicht die fruhere Auslanderpolitik der SPO (siehe Omofumo) und zB die
jetzige der SPO-Wien (keine Offnung der Gemeindebauten) vergessen darf UND
sich auch selbstkritisch fragen mu?, wo man war, als Omofuma gestorben ist.
Eine Mahnwache vor dem BMI war richtig und wichtig, aber es fehlte der
Aufschrei der Zivilgesellschaft. Und es ist auch an der Zeit mit der
Nabelschau aufzuhoren und genauso klar aufzutreten, wenn zB in Spanien
Fremdarbeiter wie Tiere gejagt werden.

Einige Kommentare liefern gleich die politische Inhalte dazu, fur die die
Zivilgesellschaft in Zukunft demonstrieren sollte. Hier bei ist aber darauf
zu achten, da? die Zivilgesellschaft nicht zum verlangerten Arm der
Oppositionsparteien wird, da? sie sich nicht vereinnahmen und
instrumentalisieren la?t und da? sie vor allem nicht zur "Reinstallation
des
Rechts-Links-Schemas" beitragt. Die Grenzziehung zu den politischen
Parteien
und Interessensvertretungen mu? noch gelernt werden.

Es gibt - meiner Meinung nach - sehr wohl etwas, wofur man ebenso
demonstrieren konnte:
Mehr direkte Demokratie!
Es ist fur mich naheliegend, da? die Zivilgesellschaft, nachdem sie
aufgewacht ist, neue Mittel und Wege einfordert - neben Demos auf der
Stra?e
und den Wahlen alle 4 Jahre -, um Anderungen in der Gesellschaft zu
erreichen. Es kann um mehr demokratischer Mitbestimmung auf allen Ebenen
gehen, um die Zuruckdrangen des Parteienstaates und des lastenden (und
lasterhaften) Ubergewicht der Parteien in Osterreich. Ich glaube, da? so
auch FPO-Wahler wiedergewonnen werden konnen, die bis jetzt gegen den
Partei-Filz waren und als einzige Form des Protestes die Unterstutzung der
FPO sahen.

"Gegen den Parteienstaat helfen nur noch Volksentscheide. ... In der Tat
ist
jetzt eine Wende angebracht im Nachdenken uber Volksentscheide und
Volksinitiativen - also uber die im deutschen Denken [auch im
osterreichischen] eher beruchtigten "plebiszitaren Elemente" in der
Verfassung. Es kann dabei jedoch nicht mehr um die schroffe und
einfallslose
Alternative gehen: hier die reprasentative Verfassung - dort die direkte
oder plebiszitare Demokratie; sondern es geht vielmehr um das Bundnis
zwischen dem reprasentativen Parlamentarismus und der direkten Demokratie
gegen das lastende (und lasterhafte) Ubergewicht der Parteien. Das Wahlvolk
kann auf diese Weise das Kartell der Parteien uberspringen. (Wir sind das
Volk, von Robert Leicht;
http://www1.zeit.de/nacht/aktuell/200009.demokratie_.html )"."... Die
Unterstellung, die Burger waren mit dieser komplexen Materie uberfordert,
trifft nach allen Erfahrungen nicht zu. Die umfassendsten Studien zu diesem
Thema stellt seit vielen Jahren das Institut fur empirische
Wirtschafts-forschung der Universitat Zurich zusammen. Die Politokonomen
kommen anhand von Daten aus den USA und aus der Schweiz zu dem Schluss: Je
mehr die Burger uber Einnahmen und Ausgaben des Staates bestimmen konnen,
desto geringer sind Steuersatze und Haushaltsschulden, desto besser ist die
Steuermoral, desto gunstiger sind die Wirtschafts-daten und desto hoher ist
die Zufriedenheit mit den gesellschaftlichen Zustanden. .... (siehe:
Politik
ohne "die da oben" Skandale, Lugen, Parteienverdrossenheit -
Volksentscheide
schlie?en die Kluft zwischen Burgern und Parlament, von Gero von Randow;
http://www1.zeit.de/nacht/aktuell/200009.direkt_.html, weitere Links siehe
dort)". Typisch fur unser eher rudimentares  Demokratieverstandnis ist, da?
so eine Diskussion zwar im restlichen Europa stattfindet - auch im Hinblick
auf eine notwendige Demokratisierung der EU - aber (noch) nicht in
Osterreich und seinen Medien.

Diese Forderung nach mehr direkter Demokratie richtet sich nicht an die
jetzige Regierung, denn die soll nur zurucktreten, sondern an mindestens
2/3
der Parlamentarier. Es geht um ein Bundnis zwischen dem reprasentativen
Parlamentarismus und der direkten Demokratie. Zur Erinnerung: In Osterreich
wahlt man nicht die Regierung, sondern das Parlament!

Abschlie?end mochte ich feststellen, da? ich nicht das "bessere", das
"andere" oder das "gute" Osterreich bin, sondern nur - wenn uberhaupt - das
Osterreich, das "aufgewacht" ist und merkt, da? es viel zu tun gibt und
dazu
sowohl neue Formen und Mittel der Demokratie als auch die braucht, die noch
schlafen !!!

Christopher Temt
temt@ins.at

****************************************************
Demokratie Lernen - ein Workshop v. Wolfgang Drasch
Sam., 4.3.2000 um 14.oo Uhr
RadioCafe, Argentinierstr.30a, 1040 Wien
Veranstalter: Brucken fur den Frieden
*****************************************************


Zur Diskussion:
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Date: Wed, 1 Mar 2000 11:08:13 +0100
From: slip@t0.or.at
X-Sender: slip@mail.t0.or.at
To: Andreas Gorg  <Andreas.Goerg@blackbox.net
Subject: Re: widerst@and: 29.02.00

Lieber Andreas Gorg

Ich bin, um da auch keine Mi?verstandnisse aufkommen zu lassen, fur diese
Demonstrationen und gegen diese Regierung und deren Programm und mit
Bestimmtheit vehemmenter Gegner der FPO und Haider. Aber ich mochte doch
darauf hinweisen, da? die zum Teil verschickten Mails von euch Infos bzw.
Witze enthalten die sehr an den 2. Weltkrieg errinnern. Ich mochte doch
warnen Haider und die FPO mit Hitler gleichzusetzen. Diese mogen zwar
sehr!!! auslanderfeindlich und au?erst rechtspopolistisch sein doch
bezweifle ich sehr da? der Gro?teil Nazis sind.
Durch diese Gleichsetzung sehe ich doch die Gefahr, durch Medien mit dem
was
die FPO seit Anbeginn durchfuhrt mit dem der Gegner auf ein Level zu
bringen. Zu sagen es sei so und dies im endeffekt ja doch nicht zu meinen.
Ich personlich bin doch fur eine objektive Meinungsbildung - da gibts ja
genug was diese Regierung ja au?ert - um wirklich den notwendigen
Widerstand
an der Regierungsbeteiligung der FPO (Haider & Schussel) zu leisten.
Ich gebe zu bedenken auch ich bin Demonstrationsgeher und bilde mir meine
Meinung doch selbst. Weiters bin ich sehr froh uber deine Infos. Aber bitte
vermeide doch unqualifizierte Au?erungen die die Regierung nur Starken
konnen.

Timo Heidschuster

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From: Hannes Tschurtz <h.tschuertz@presse-wien.at
Organization: Die Presse Online
X-Accept-Language: de
To: Andreas Gorg <Andreas.Goerg@blackbox.net
Subject: Re: widerst@nd 28.02.00

Ich hab was fur dich gefunden:

http://www.mp3.com/garish

"the ant." - der offizielle Song gegen die neue Regierung ;-)
is zwar heftigst mit Metaphern "verschlusselt", hat aber das gewisse Etwas.
Kannst ja die URL mitschicken, demnaxt.
Und heftigst auf FM4 wunschen.

#####

[alle die schon einmal aufgestanden sind
sollen sich widersetzen: http://o5.or.at]
From: "." <join.o5@gmx.at


Lehrgang Antirassismusarbeit
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From: Dieter Schindlauer <dieter.schindlauer@univie.ac.at
Organization: L.Boltzmann Institut f. Menschenrechte
Subject: Lehrgang Anti-Rassismus Arbeit

B I T T E   W E I T E R M A I L E N  !!!!

Lehrgang beginnt Donnerstag, den 2. Marz
Anmeldungen noch moglich!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Inhalte des Lehrgangs:
. Grundzuge des osterr. Fremdenrechts
. Spezialprobleme der fremdenrechtlichen Beratungsarbeit
. Grundzuge des osterr. Asylrechts
. Grundzuge des Auslanderbeschaftigungsrechtes
. Grundlagen des Verwaltungsverfahrens
. Rechtliche Handhabe gegen Diskriminierungen, Belastigungen,
Ubergriffe
. Grundprinzipien der Mediation
. Grundsatze der Beratungsarbeit
. Psychohygiene fur BeraterInnen

Das Angebot des Lehrganges richtet sich in erster Linie an Personen,
die vor-haben, sich in nachster Zeit starker in der
Antirassismusarbeit zu engagieren und etwa bei ZARA oder anderen
Menschenrechtsorganisationen beratend tatig zu sein. Der Lehrgang
ist sehr stark praxisorientiert und zielt weniger auf die
Vermittlung theoretischer Ansatze oder die Schaffung eines
Diskussionsfo-rums als auf die Vorbereitung auf die unmittelbare
beratende Antirassis-musarbeit.

Die Vortragenden sind anerkannte ExpertInnen sowohl in der
praktischen, wie der  wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den
Themen.( univ. ass. Dr. Gerhard Muzak, Inst. f. Staats- und
Verwaltungsrecht, Mag. Dieter Schindlauer, L. Boltzmann Inst. f.
Menschenrechte, Mag. Johanna Landgrebe, GF-Menschenrechtsbeirat,
Mag. Verena Krausneker, Linguistin, Mag. Claudia Sprenger,
Sozialpadagogin, Dr. Alexandra Knell, RAA und Mediatorin....)

Der Lehrgang beginnt mit 2.Marz 2000 und umfa?t ca. 14 Einheiten,
wobei jede Einheit etwa 2 Stunden dauert.

Am Ende des Lehrgangs haben die TeilnehmerInnen die Moglichkeit,
sich einer Prufung uber das Gelernte zu unterziehen. Dies soll vor
allem dazu dienen, den Stand des eigenen Wissens noch einmal
erfahrbar zu machen und das Vertrauen in die eigenen Kenntnisse zu
starken, - eine wichtige Voraussetzung fur jede Beratungstatigkeit.

 DER (GRUND-)LEHRGANG ANTI-RASSISMUS-ARBEIT

Der Lehrgang beginnt am 2.3.2000 und soll es von da an jeden
Donnerstag von 18.00 bis 20.00 Uhr eine Lehrgangseinheit absolviert
werden.
Ein genauerer Zeitplan wird am 2.3. vorliegen.
Ziel ist die Erlangung des Basiswissens fur anti-rassistische
Beratungsarbeit. Dazu sind Grundkenntnisse des gesamten
Fremdenrechts sowie spezieller Antidiskriminierungsnormen und des
Sicherheitspolizeirechtes notwendig. Ein weiteres Hauptaugenmerk des
Lehrganges liegt, neben der Vermittlung speziellen juristischen
Wissens auf der Vorbereitung auf die Beratungsarbeit und der
Vorbeugung gegen burn-out syndrom und der Vermeidung von
Beratungsfehlern.

Begleitend zum Lehrgang haben die TeilnehmerInnen (gegen
Voranmeldung) die Moglichkeit, an Beratungen des bestehenden und
schon erfahrenen ZARA-Teams teilzunehmen und dem/ der BeraterIn im
Anschlu? Fragen zu stellen.
Fur ZARA ist es auch ein Ziel, uber diesen Lehrgang neue
MitarbeiterInnen zu gewinnen.
Der Besuch des Lehrgangs kostet regular 1 500 Schilling, fur
StudenInnnen,...  1000 Schilling.

WAS TUT ZARA?

Rassistische Diskriminierung bedeutet, dass ein Mensch aufgrund
seiner
Hautfarbe, Sprache, seines Aussehens, der Religionszugehorigkeit,
Staatsburgerschaft oder Herkunft in irgendeiner Form benachteiligt
wird.

Benachteiligungen, Beschimpfungen und tatliche Angriffe: Bei der
Arbeits-
und Wohnungssuche, in Lokalen und Geschaften, bei Kontakten mit
Behorden und
mit Privaten, im offentlichen Raum und auch durch Medien. So erleben
viele
Menschen rassistische Diskriminierungen.



ZARA - Beratung fur Zeugen und Opfer von Rassismus
ZARA ist ein Team aus sozial und juristisch geschulten
Professionellen, die
auf Information und Intervention bei rassistischen Diskriminierungen
spezialisiert sind.
Sowohl ZeugInnen als auch Opfer konnen sich bei ZARA informieren und
beraten
lassen. Rechtliche Schritte, Intervention, Begleitung durch den
Prozess der
Fallklarung oder durch ein Verfahren sind nur einige der
Moglichkeiten, die
das ZARA-team anbietet.

ZARA informiert uber rechtliche und andere Schritte gegen
rassistische
Ubergriffe.
ZARA unterstutzt KlientInnen und begleitet sie beim gemeinsam
beschlossenen
Vorgehen.
ZARA dokumentiert systematisch alle Vorfalle, die von ZeugInnen
gemeldet
werden.
ZARA bietet Schulungen, Informationsmaterial uber Rassismus und
Besuche/Vortrage in Bildungseinrichtungen.

Mit freundlichen Gru?en


ZARA - Verein fur Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
Infos: ZARA - Verein fur Zivilcourage und Antirassismusarbeit,
Zollergasse 15, 1070 Wien. Tel.: 01 5249900-12
Mo - Mi 9.30 - 13.00 Uhr
Do      16.00 - 20.00 Uhr

kleiner mailverkehr
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Subject: Fwd: Re: AW: Wenden  Sie  weiteren Schaden von Oesterreich   ab!
To: Andreas.Goerg@blackbox.net
From: ruep@magnet.at (Franz Ruep)

gerhard.tusek@ooe-oevp.or.at schreibt:
Sehr geehrter Herr Ruep!

Sie haben mir ein mail geschickt. Daf,r bedanke ich mich sehr herzlich.
Ich
nehme jede Post, die mich erreicht sehr ernst, setze mich damit
auseinander
und versuche eine Antwort zu finden.

Sie werfen Dr. Wolfgang Sch,ssel vor, dass er sich mit Hilfe der FP? zum
Kanzler gemacht habe. Wir leben in einer Demokratie und in der Demokratie
sind Wahlen die wichtigste M^glichkeit, dass Menschen sich aktiv an der
Gestaltung der Gesellschaft, des Parlaments und damit indirekt auch an der
Gestaltung einer Regierung beteiligen. ?sterreich hat am 3. Oktober 1999
gew?hlt.

Ich erlaube mir, Sie ganz pers^nlich zu fragen, was Sie denn am 3. Oktober
gew?hlt haben? Ich erwarte mir keine Antwort, denn demokratische Wahlen
sind
geheim und dieses Wahlgeheimnis sollte geh,tet werden. Haben Sie
vielleicht
?VP aus Sorge um diesem Staat gew?hlt? Dann ist Ihre Kritik absolut
berechtigt. Wenn Sie eine andere Partei oder vielleicht ung,ltig oder gar
nicht gew?hlt haben, dann m,ssen Sie sich fragen, ob Sie nicht durch Ihre
Stimmabgabe diese jetzige Situation mit verschuldet haben.

Dankeschon, Hr. Tusek
Ich sehs ein, ich bin schuld. Tut mir leid, dass sie mit der fpoe mu?ten.
Entschuldigung
ruep


PK im Nachhinein
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Subject: Fwd: pressekonferenz aktionskomitee gg. schwarzblau
To: gettoattack@t0.or.at, andreas.goerg@blackbox.net
From: Kurto.Wendt@reflex.at (Kurto Wendt)

pressekonferenz "aktionskomitee gegen schwarzblau"
dienstag, 11.55  , ballhausplatz 0, zelt der besorgten burgerInnen

thema: regierungsfall statt opernball

1) zur lage der nation, proteste werden verscharft
politisches ziel: sturz der regierung und weiterer ausbau des
selbstbewu?tsein der "normalen" menschen, sich
nicht mehr von anderen
vertreten zu lassen

2) karneval als politische protestform: spott und hohn gegen die regierung
z. b. 18. juni 1999 carneval against capitalism, london
nicht vergleichbar mit fruheren opernballdemos. opernball storen nicht
oberstes ziel, sondern die bruskierung der
dekatenz der macht mit spott
und unserer lebenslust
erwartete teilnehmerInnenzahl: 10.000

3) prominente stellen ihr kostum  fur den donnerstagskarneval vor und
lesen spottgedichte
madeleine petrovic, helmut zenker, josef hader, thomas maurer, barbara
klein, hanna kandl, michael gorbatschow u.a.


ruckfragen bitte an kurt wendt: 0676/5174964

Begegnungen im Pendl
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Liebe Leute!

Gestern Abend bin ich mit einer Bekannten nach dem Besuch einer
Widerstands-Veranstaltung im Republikanischen Klub ins altbekannte Gasthaus
Pendl (auch "Buck dich" genannt) hinterm Rathaus eingeflogen, um dort bei
einem Bierchen noch mal die politische Lage und entsprechende Strategien zu
erortern. Nun, was eigentlich als eher gemutlich angelegter theoretischer
Diskurs angelegt war, entwickelte sich in der Folge zu einer brutalen
Konfrontation mit der osterreichischen Realitat, denn dort trafen wir auf
rechtsradikale Burschenschafts-Dumpfbacken der ubelsten Sorte. Den Rest
bitte ich dem Bericht von Inge Richter zu entnehmen.

Mein Vorschlag ware nun, dieses Lokal am Donnerstag im Zuge der Demo
massenhaft aufzusuchen und den Wirt zu einem Diskurs zu zwingen bzw. ihm in
aller Scharfe klarzumachen, da? dieses Lokal in Zukunft radikal boykottiert
wird, falls solches Gesindel noch einmal Zutritt erhalten sollte. Irgendwie
ware es zwar schade um dieses bis jetzt jedenfalls ganz sympatische
Studentenlokal, aber die Reaktion der Bedienung, die uns fur den Wirbel
verantwortlich machte, la?t befurchten, da? hier "Ma?nahmen" ergriffen
werden mussen. Denn eins mu? ultimativ klar sein: Kein Fu?breit den
Faschisten im offentlichen Raum !!!

In diesem Sinne ein herzliches und kampferisches WIDERSTAND an alle!

Charly Schall


Liebe Leute im Widerstand!

Ich hei?e Inge Richter, bin 34, sehe ganz und gar nicht wie eine
Berufsdemonstrantin aus und beteilige mich an den Latschdemos, so oft es
meine Zeit zula?t.
So ich auch nur den geringsten Zweifel gehabt haben sollte, gegen
Schwarzblau, Rassismus und verbale Gewalt auf die Stra?e zu gehen, so
ist der seit gut einer Stunde ausgeraumt.
Ich komme gerade aus dem Pendl, einem witzigen Studentenbeisl hinter dem
Rathaus in der Auersbergstrasse. So dachte ich zumindest.
Bin dort  heute (Montag, 28.2.) um ca. 22 Uhr mit einem Freund
eingetroffen. Kaum hatten wir uns hingesetzt, meinten die drei jungen
Leute vom Nebentisch: "Endlich Verstarkung". Grosse Verwunderung
unsererseits, bis sie uns auf die 3 Hardcore Burschenschaftler (ca.
25-30 Jahre alt) zwei Tische weiter rechts aufmerksam gemacht haben.
Unsere Tischnachbarn erzahlten uns, dass die ganze Zeit Marschmusik
gespielt wurde, unflatige Beschimpfungen wie z.B. linke Sau erfolgten
und sogar Nazilieder gesungen worden waren. Einige der gefallenen
Bemerkungen scheinen sogar gegen das Widerbetatigungsgesetz zu
verstossen. Bis zu diesem Punkt kann ich nur Erzahlungen wiedergeben,
aber dann ging's auch fur mich und Charly los: Es traf namlich die
Verstarkung in Gestalt von zwei richtigen Capos mit strengem Blick und
strengem Haarschnitt ein. Die setzten sich auf den Tisch links von
unserem Gruppchen. Dass sie zu den anderen gehorten, hatte ich gar nicht
bemerkt. Ich informierte die Kellnerin daruber, was hier ablauft, und
sie meinte nur, sie hatte nichts davon gehort.
Die beiden Capos (einer unglaublich dick) bestellten etwas zu essen, und
dann meinte einer zu meinem Sitznachbarn, der offensichtlich
sudlandischer Herkunft ist und der sogenannten 2. Generation angehort,
dass sein Anblick ihm den Appetit verderbe. Ich hab' gedacht, ich hor'
nicht recht! Habe sofort bei meinem Sitznachbarn (er hei?t Emanuel)
nachgefragt, und er hat mir die Aussage bestatigt. Die drei
Burschenschaftler hatten mittlerweile die Musikbox gefuttert und auf
volle Lautstarke gedreht. Wir wurden mit Marschmusik und Lili Marlen
begluckt. Zu letzterem grolten sie auch noch begeistert mit.
Wahrenddessen musterte uns der dunnere von den zwei Capos dermassen
provokant, dass es schwer war, nicht die Beherrschung zu verlieren, und
auch die drei Halbstarken riefen provozierende Bemerkungen zu uns
heruber.
Es ist Charly und mir gelungen, unsere Tischnachbarn zu uberzeugen, dass
die Typen nur darauf aus sind, eine Schlagerei zu provozieren ? sonst
hatten wir selbige namlich gehabt. Wir haben gezahlt, ich habe die
Kellnerin nochmals darauf angesprochen, sie hat aber mit keinem einzigen
Wort und keiner einzigen Geste reagiert, und dann sind wir gegangen. Zum
Abgang riefen Charly und Emanuel mehrmals laut Widerstand. Ich verlie?
den Raum als letztes und wurde auch noch deftig angepobelt.

Wo bin ich hier eigentlich? Anfang der 30-er Jahre?  Fehlen nur noch die
Schlagertrupps, dann ist es perfekt! Bis jetzt dachte ich, dass viele
auslandische Medien die Lage in Osterreich doch ein wenig uberzeichnen,
aber verdammt, von wegen!

Ich ersuche Euch und alle Menschen, die Ihr von diesem Vorfall
informieren konnt: Boykottiert das Pendl !!! Das sind keine Rechten
dort, sondern Nazis! Und der Wirt la?t es offensichtlich zu!

WIDERSTAND!!!!!
From: Karl Schall <k.schall@gruene.at

PERFORMING RESISTANCEE
[zurück]
die kunstlerische vielfalt der freien tanz- und performance-szene in der
kooperation mit kunstlerInnen anderer sparten schafft die moglichkeit, auf
aktuelle entwicklungen zu reagieren und kunstlerische strategien zu
entwickeln.

aschwanden, asenbaum, azazi, bechter, begusch, bitterli, bosse, dellekarth,
eckenstein, ferfoglia, girsch, gstettner, guszner, haitunger, haring,
hauser, hochmuth, holbling, holzer, horlezeder, huber, kaya, kramar,
pfefferkorn, platzgummer, ploebst, pustoi, rager, raitmayr, rechenbach,
scheidl, scheuer, schmidburg, schmidlehner, schmidt, schober, schrader,
schrender, schwarz, sonnenschein, spitzer, standfest, stuck, tenta,
tiefenthaler, thier, ulm, wenninger, winkler, wunderlich, zakravsky
support: kontext - t-junction - wuk - theater des augenblicks - dietheater

Weitere Aktionen:
`tschuldigung. variables Handzeichen. pictogramm, plakat, animation
burgerdienst / bitte rechts gehen (unsichtbares theater)
nachstes koordinationstreffen: - mo 6.marz - 19.00 - schottenfeldgasse 62,
1070 wien

infos, previews & pict-downloads via: http://www.univie.ac.at/kontext/pr


"chor der nachbeter mit basso obstinato" - eine politlitanei
[zurück]
    litanei der rassistischen aussagen von politikerInnen der letzten zeit

ein basso obstinato, eine leier (gegen die) der rassimen aus
spitzenpolitik und alltag. ein vorbeter - ein chor von nachbeterInnen. eine
aktion von kunstlerInnen,laien, passantInnen. jede/jeder kann mitmachen.
spielmaterial: texte, bretter vor dem kopf ausreichend vorhanden.
eine wandelnde prozession gegen das vergessen, grinsend vorgebrachte lugen
und "entschuldigungen".

do, 2.3., start 18:00 ab oper
treffpunkt fur presse und mitwirkende ab 17:45 buhneneingang/unter den
arkaden (seite karntnertstrasse/hohe ticketstand).
route: kaerntnerstasse, graben, kohlmarkt, ballhausplatz. ende des chors etwa 19:00 (demo)

Infos, Kontakt, Initiation: Nicole Delle Karth, NdK@bigfoot.com, 369 16 53


kurze Nachlese der ersten Aktion am 19.2.

    Litanei-Gebete gegen Haider:
    Theatergruppe wandelt durch die Innenstadt (APA)
Wien - Ab 15.00 Uhr wandelte die Tanz-Theatergruppe "Performance
Resistance" mit Litanei-Gebeten gegen Jorg Haider bzw. gegen Ausserungen
des FP-Chefs durch die Wiener Innenstadt. Drei Vorbeter in blauen Schals
gaben den Ton an, rezitiert wurden Aussagen Haiders zur Zeitgeschichte und
zu anderen Themen. Dabei ging es auch um den Satz "im Dritten Reich haben
sie ordentliche Beschaftigungspolitik gemacht - das andere ist linke
Geschichtsfalschung".
In der Spiegelgasse - die Gruppe wanderte vom Michaelerplatz auf den Graben
und wieder retour - wurde allerdings aus einem Fenster ein rohes Ei auf die
Demonstranten, die sich zusatzlich mit kleinen Brettern vor dem Kopf
maskiert hatten, geworfen. Es zerschellte an der Stossstange eines Autos.
    ? 2000 DerStandard / online http://www.derstandard.at

Editorial und Redaktion
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Liebe Leute!
Für den  verantwortlich: Ihr.
Bitte Eure Beiträge mit Eurer e-mail-Adresse abzuschließen.
Zusammenstellung dieser Ausgabe: Susanne Hosek, suho@magnet.at
RedakteurInnen vom Dienst
Sonntag: Ursula: widerstandistpflicht@gmx.at
Redaktionsschluss Samstag 22:00 Uhr.
Montag: Christian Apl, a9503809@unet.univie.ac.at,
Redaktionsschluss Sonntag 22:00 Uhr.
Dienstag: Susanne Hosek, suho@magnet.at, sh_privat@hotmail.com,
Redaktionsschluss Montag 22:00 Uhr.
Mittwoch: Sophia-Maria Antonulas, sophia-maria.antonulas@chello.at,
Redaktionsschluss Dienstag 22:00 Uhr.
Donnerstag: Johannes Knöbl, sheherazade@teleweb.at,
Redaktionsschluss Mittwoch 22:00 Uhr.
Freitag: Ljubomir Bratic, Ljubomir.Bratic@blackbox.net,
Redaktionsschluss Donnerstag 22:00 Uhr.
Samstag: Hikmet Kayahan, top.one@chello.at,
Redaktionsschluss Freitag 22:00 Uhr.