- Alle Forderungen richten sich an die nächste
Regierung. Von dieser rechts-rechtsextremen Koalition fordern wir nur den Rücktritt!
- Die Readaktion hat endlich eine gemeinsame
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- Editorial
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Erklärung des Volkshauses Lateinamerika
Zur politischen Situation in Österreich
Liebe österreichische Freundinnen und Freunde!
Liebe lateinamerikanische Brüder und Schwestern!
Österreich erlebt derzeit bewegte Zeiten sozialer Mobilisierung gegen die
neue Regierung der ÖVP, unter dem ewigen Zweiten und Opportunisten Wolfgang
Schüssel, und der FPÖ, jener "Medienpartei" des rechtsextremen, xenophoben
skrupellosen Demagogen Jörg Haider.
Eine rechtsextreme und xenophobe Partei an der Regierung
Wie war es möglich, dass ein Rechtsextremist und seine populistische Partei
an die Regierung kommen konnte und er, ohne Teil der Regierung zu sein,
seinen Marionetten in der Koalition die Richtung vorgibt? Wie war es
möglich, dass dieser Menschenfeind die Demokratie untergäbt und bei den
letzten Wahlen beinahe 30 Prozent der Stimmen erhielt?
Die erste Frage ist leicht zu beantworten. Schuld trägt der Opportunist
Schüssel, der, um die Kanzlerschaft zu erringen, seine Seele dem Teufel
verkaufte. Er verkaufte sie, ohne aber das Kleingedruckte zu lesen, das
seinen politischen Tod als Preis für die Führerschaft dieser unseligen
Allianz fordert.
Das Zweite hat mit der Geschichte dieses Landes zu tun. Niemand will heute
verstehen, warum Haider, trotz seiner bekannten Sympathien für den
Nationalsozialismus und menschenfeindliche Ideologien, die Möglichkeit
gegeben wurde, mit seiner populistischen Partei ohne Hindernisse zur Macht
zu kommen. Heute schlagen die sogenannten Demokraten überrascht Alarm,
nachdem sie jahrelang den Boden für Haiders Aufstieg bereiteten haben.
Haider hat eine unbeschreibliche demagogische Fähigkeit, er schafft es immer
wieder sich reinzuwaschen, wenn er sich einmal im Ton "vergreift". Das in
Verbindung mit einer geschickten Medieninszenierung öffnete ihm den Weg zur
Macht. Das erklärt aber nicht alles. Denn was ihm den Boden fruchtbar
machten, um an die Macht zu kommen, war die rechte Politik der SPÖ, die
bereits eine unsoziale Politik und rassistische Gesetze gegenüber Ausländern
verfolgte, wie sie Haider vorgab.
Der Unterschied zwischen den mächtigen Parteien existiert nur mehr in Worten
und in der Geschwindigkeit, mit der sie das Sozialsystem zerstören und das
neoliberale Diktat umsetzen.
Der US-amerikanische Politikstil setzt sich auch bei uns durch
Die us-amerikanische Politik der Alternanz in der Regierung auf der Basis
von zwei de facto gleichen Parteien die sich in der Verwaltung des
neoliberalen Kapitalismus abwechseln, setzt sich weltweit durch.
Sowohl in Lateinamerika als auch in Europa hat der Neoliberalismus alle
Parteien einander angeglichen. Sind diese Parteien erst einmal an der
Regierung, machen sie unabhängig von ihrer Farbe oder ihren Versprechungen,
mit der neoliberalen Austeritätspolitik weiter. All diese Parteien haben
sich an den populistischen und neoliberale Weg angepasst.
Auf diesem vorgegebenen Weg der neoliberalen Strukturanpassung kam es nun zu
einem Wechsel. Ein verhasster und gefährlicher Menschenfeind trat als
Konkurrent der bisherigen Verwalter des Neoliberalismus auf und will die
Privatisierungen und neoliberale Strukturanpassungsmaßnahmen beschleunigen.
Der Unterschied zwischen beiden Parteien liegt letztlich nur in der
Geschwindigkeit ihrer Umsetzung der neoliberalen Politik.
Die SPÖ wollte dieselben Maßnahmen durchführen, aber so dass keiner es
merkt. Das würde den sozialen Frieden garantieren. Der soziale Frieden als
Hypnotisierung des Volkes und der Gewerkschaften, um die unsozialen
Maßnahmen ungestört umsetzten zu können!
Die Stützen des Kapitalismus sind in der Krise
Eine Sache aber ist bei diesem ganzen Manöver des Neoliberalismus, der
Europäischen Union und der Weltherren deutlich. Diese politische Aktion
zeigt, dass die grundlegende Stütze des Kapitalismus, die Demokratie, in der
Krise ist.
Wie kann man sonst erklären, dass dasselbe Europa 1992 den Staatsstreich in
Algerien unterstützte, als eine Partei die angeblich gegen die "westlichen
Werte" steht, die Islamische Heilsfront (FIS), drohte, demokratisch die
Wahlen zu gewinnen. So nahmen die Dinge ihren tragischen Lauf.
Wie ist es zu verstehen, dass von 1994 bis 1996 in Italien die extreme
Rechte in Italien, die Nationale Allianz, an der Regierung beteiligt wurde
und bei den letzten europäischen Wahlen dem Block des Freiheitspols
beitraten, ohne dass es zu einer Reaktion der EU geführt hätte.
Wie ist es zu verstehen, dass die lateinamerikanischen Regime, die den Namen
"Demokratie" wohl kaum verdienen, den Rückhalt Europas bekommen, um ihre
neoliberale Politik gegen die Armen durchzuführen; diese eingeschränkten,
überwachten, gepanzerten Demokratien, die aus den sogenannten Übergängen
hervorgegangen sind.
Wie ist es zu verstehen, dass während der Militärdiktaturen all diese
"Weltorganisationen zur Überwachung der Demokratie", die UNO, die OAS, die
EU kein Wort gesagt haben, keinem mit Sanktionen gedroht hat und viel
weniger noch, wenn dieselben Verbrechen im Namen der Demokratie passieren.
Wenn es um Demokratie geht, kann im Falle Lateinamerikas nur ein schlechtes
Zeugnis ausgestellt werden.
Wie ist es zu erklären, dass den Militärs als "Geschenk" durch die neuen
"Demokratien" Amnestiegesetzte gewährt wurden. Die Diktatoren und Militärs
die gefoltert, getötet haben und Tausende Oppositionelle verschwinden
ließen, erhielten Straflosigkeit.
Und zum Abschluss möchte der internationale sozialdemokratische
Neoliberalismus dem chilenischen Volk das Geschenk machen, den General
Pinochet nach Hause zu schicken, mit dem humanitären Argument, dass er ja
"alt und krank" sei.
Die Demokratie ist schon seit langem eine Dekoration für die volksfeindliche
Politik in diesen Ländern.
Das Erwachen des Volkes
Auf der anderen Seite scheint das österreichische Volk zu erwachen von einem
langen hypnotisierenden Schlaf in den es der Neoliberalismus und die
Parteien, die ihn schützen, versetzt haben.
Nur die soziale Mobilisierung kann garantieren, dass der neoliberale
Linksliberalismus die Demonstrationen kanalisieren kann. Das österreichische
Volk darf nicht vergessen, wer den Weg gepflastert hat, der in die jetzige
Situation geführt hat.
Unterstützung für die Mobilisierungen der Kräfte des Volkes für eine
Regierung, die wirklich seine Interessen vertritt!
Für eine Volksregierung, die eine gerechte und humane Ausländerpolitik
verfolgt! Gegen den Neoliberalismus - für die Einheit des Volkes!
Der einzige Kampf den man verliert, ist der den man nicht führt!
Volkshaus Lateinamerika, 10 Februar 2000, Meiselstraße 46/4, 1150 Wien
- Gepostet von: akin.buero@gmx.at
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österreichischen, speziell der Wiener Linken eine Plattform zu bieten, sowie
Termine und Nachrichten aus dem In- und Ausland zu verbreiten.
Herausgegeben wird die akin von "Bewegung für Sozialismus/föj", die sich als
Vorfeldorganisation der KPÖ 1969 von der Partei abspaltete.
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Gepostet von: fremde@klingt.org
ich moechte nur allen, die in diesem land an streik denken, zur zeit die
hompage der unam ( groesste und bis vor kurzem autonome universitaet von
mexico, mit einem unicampus, so gross wie die wiener innenstadt), ans herz
legen. die unam befand sich 300 ! tage im streik, um gegen die einfuehrung
von studiengebuehren, und den unueberschaubaren verwaltungsapparat
zuprotestieren.
der cgh (streikrat), hat im februar, durch die stuermung der uni, durch eine
eigens dafuer geschaffenen polizeispezialeinheit, bei der uebr tausend
studierende verhaftet wurden eine schwere niederlage einstecken muessen,
doch der kampf geht weiter, teile der uni sind schon wieder zurueckbesetzt,
die elektrizitaetsgewerkschft streikte solidarisch, viele schulen,
lehrerInnen und professorInnen sind ebenfalls im
solidarsteik, ........... echt schoen zu sehen, mit wieviel kraft und
entschlossenheit dort gekaempf wird.
ALSO: www.geocities.com/Baja/Mesa/9813/
- Von: bernhard kleemann, b.kleemann@gastrojobs.com
Die am Aschermittwoch gemachten Äusserungen des Herrn J. Haider veranlassen
mich Euch eine Initiative - überparteiliche Plattform für Sprachkultur
vorzuschlagen.
Die Idee ist die Sprachkultur des offenen Miteinanders, des aktiven
Zuhörens, des AufdenAndereneingehen zu fördern. Diese Plattform soll als
Beobachtungsstelle für Äusserungen der Politikvertreter und Darstellungen in
den Medien dienen - eine spezielle Art Bürgerhaus. Sie soll daraufhinweisen
und deutlich machen, wenn verbal
Grenzen des anständigen Miteinanders überschritten werden.
Übrigens bin ich der Meinung, dass als erste Forderung dieser Plattform
Haider wegen seiner Sprache in der Politik unhaltbar ist und aufgefordert
wird, sich aus der Politik zurückzuziehen.
Ich habe vor, das als Ceterum Censeo auf diese Art von Sprachkultur bei
allen öffentlichen Stellungnahmen hinzuweisen.
Wie steht Ihr zu der Idee? Unterstützt diese Idee durch Verbreitung in
diversen Newsgroups. Freue mich auf Eure Antworten.
Bernhard Kleemann
- gepostet von: sandra.kreisler@chello.at
Liebe Freunde und Mitstreiter, gestern habe ich ungeheuerliches erfahren!
Am 21. März findet in Wien, unbeachtet von der Öffentlichkeit, der Prozess
gegen den (Gerichtsgutachter für Psychiatrie und Träger des Goldenen
Verdienstkreuzes) Dr. Gross statt, der als Oberarzt am sogenannten
"Spiegelgrund" federführend Euthanasieprogramme an Kindern durchgeführt hat.
Bis heute hat er hunderte Gehirne ausgestellt. Der Spiegelgrund war für
Hitler ein Vorbild der Ausführung dieser Programme. Bekannt, dass Gross
dafür verantwortlich ist, ist sein den späten 60ern. Der Prozess wurde aber
mit zahlreichen Kniffen derart verschleppt, dass er nun als
verhandlungsunfähig gilt, und der Prozess daher sehr bald abgebrochen werden
wird. Am 21. ist übrigens auch "der internationale Tag zur Beseitung
jeglicher form rassistischer Diskriminierung". Ich finde, man sollte Gross
zumindest den Doktortitel und das Verdienstkreuz wegnehmen. Ich finde, in
den Medien wird der Prozess totgeschwiegen - in jedem anderen Land der Welt
wäre das nicht möglich! Vielleicht kann man dagegen was tun. (Es ist noch
nciht bekannt, wann genau am 21. der Prozess beginnt.)
Ich würde mcih freuen, wenn da was organisiert werden könnte! Liebe Grüsse,
Sandra Kreisler , http://www.sos-mitmensch.at
- zu
anti-lueger:
[zurück]
krusche@van.at ...
und dann fällt mir natürlich ein:
hier in gleisdorf (oststeiermark) haben wir eine jahngasse. erinnert an
einen üblen nationalisten.
als autor war jahn entsprechend aktiv. als *turnvater* hatte er natürlich
auch einen ganz starken *basisbezug* und über die zahlreichen turnerbünde
zugang zu weiten bevölkerungskreisen. in einer zeit, wo die
*massenpolitisierung* grade erst in gang kam.
wir haben natürlich auch eine kernstockgasse, die an jenen nationalistischen
pfarrer erinnert, der MITTEN im ersten weltkrieg, gemeinsam mit dem
*steirischen nationalheiligtum* peter rosegger, den *steirischen
waffensegen* verfaßte.
ein gedichtband, der die slawen rassistisch angreift, WÄHREND slawische und
deutsche soldaten noch gemeinsam für den kaiser im krieg waren. heute will
das an rosegger natürlich nicht mehr wahrgenommen werden. gassen und straßen
sind ihm sicher.
es gibt auch manche r.h.bartsch-gasse. und dazu muß man bartsch-roman mal
gelesen haben. wie er über die slowenen der einstigen untersteiermark
herzieht, sie gegenüber den deutschen schlecht macht. schäbige und
entwürdigende literatur.
kein wunder, daß HEUITE niemand mehr was von STEIRISCHEN slowenen wissen
will ... die es natürlich, etwa im raum radkersburg, noch gibt. (aber haider
läßt anderen politikern europas ausrichten, die heimische
*minderheitenpolitik* sei vorbildlich.)
es hat nun zwar keinen nachrichtenwert, doch: mir ist gelegentlich nur mehr
SCHLECHT, wenn ich mir das maß an leugnungen, heuchelein, schönfärbereien
vor augen halte.
jedenfalls: rund eineinahlb jahrhunderte der vorsätzlichen
menschenverachtung im kleide von rassimus und nationalsimus: es ist
BEDRÜCKEND, welch massive rolle dabei AUTOREN spielen. wie viel dabei
LITERATUR zur verbreitung der herabwürdigenden motive geleistet hat.
und HEUTE: wenn ich mich in der steiermark umsehe: WO sind die autoren und
autorinnen, die nun bereit wären, sich zu exponieren, öffentliche
anwesenheit zu demonstrieren, inhaltlich beizutragen, daß dinge
zurechtgerückt werden? eine rethorische frage. nix und neamt! wie mir
scheint. oder hab ich was übersehen?
jedenfalls: jahn- und kernstock- und roseggergassen etc. ... da kommt ja
noch einiges an zu erledigenden arbeiten auf uns zu. mir läge als autor
schon einiges daran, daß man jenen schriftstellern, die sich der
menschenverachtung hingegeben hat, ihre öffentliche repräsentation mittels
straßenschildern entreißt.
das hat vielleicht im augenblick nicht die höchste priorität. aber es sollte
auf unseren notizzetteln vermerkt bleiben.
yours! martin
- [zurück]
gepostet von: Verein oest. Juristinnen, juristinnen@angelfire.com
es reicht. wir haben einander nun via internet - widerstandsrundmail unsere
meinung gesagt. die autonomen feministinnen haben dankenswerterweise
vorgeschlagen dass sich vertreterinnen der beteiligten frauenorganisationen
besser zusammensetzen sollten und miteinander besprechen sollten wie's
weitergeht. vorschlag ist, das bei den donnerstag-treffen im
frauenlesbenmaedchenzentrum zu machen. der naechste termin ist der 23.maerz
abends. nicht nur wo gearbeitet wird, sondern auch wo demonstriert wird,
passieren fehler - und nobody's perfect and we're not nobody. also dann:
reden wir, der naechste frauentag kommt bestimmt und auch der widerstand
gegen schwarz-blau geht weiter. brigitte hornyik, verein oesterr juristinnen
- gepostet von: pfeifer@plus.at
Liebe Freunde,
am 25.2. sandte ich den Brief im ATT an den Vorsitzenden der SPÖ. Bis heute
erhielt ich keine Antwort auf meinen Brief. Die Frage, die ich Herrn
Gusenbauer stellte ist für jede antirassistische Arbeit wichtig. Ich bitte
um größtmöglichste Verbreitung. MfG Karl Pfeifer
An die SK mit der Bitte um Weiterleitung
Fax 5359683
An den Vorsitzenden der SPÖ
Herrn
Alfred Gusenbauer
PERSÖNLICH PERSÖNLICH PERSÖNLICH
25.2.2000
Betr.: Antisemitische Beschimpfung in der NKZ
Sehr geehrter Herr Gusenbauer,
Ich wende mich an Sie mit der höflichen Bitte, meine Fragen beantworten zu
wollen.
Zurückgekehrt aus dem Ausland lese ich, dass Ihrer Meinung nach "Die "Krone
... eine der erfolgreichsten Zeitungen der Welt (ist). Heute Politik zu
machen beruht auch auf einer engen Kooperation mit den Medien."
Mitte Februar stand in der NKZ folgender Text von Wolf Martin: "Dass Juden
jetzt aus Östreich flüchten,/steht zu befürchten wohl mitnichten./Denn
selbst für ärgste Haider-Fresser/ lebt es sich wohl um Häuser besser/ im
"Nazi-Land" der blauen "Schande"/ als im gelobten heil'gen
Lande."
Hier beschimpft der Autor mich und andere, daß wir in diesem Land nur leben,
weil "es sich wohl um Häuser besser" lebt als in Israel. Wieso wird einem
Österreicher vorgeworfen, daß er sein Heimatland nicht verläßt?
Wie komme ich, als ein in Baden bei Wien geborener österreichischer
Staatsbürger dazu, in der von Ihnen bewunderten "Neuen Kronenzeitung
antisemitisch beschimpft zu werden?
Sie sagten dem "Format": "Ich werde daran interessiert sein, mit allen
Medien - also auch mit der "Krone" - ein gutes Kooperationsverhältnis zu
haben". Kann ich das so verstehen, daß Sie bereit sind mit einer Zeitung zu
kooperieren, in der rassistische und antisemitische Inhalte transportiert
werden?
Bis heute habe ich keinen öffentlichen Protest Ihrer Partei gegen solche
antisemitische (oder rassistische) Texte in der "Neuen Kronenzeitung
vernommen. Ist es so zu verstehen, daß Sie und Ihre Partei antisemitische
und rassistische Ausfälle nur dann öffentlich kritisieren, wenn diese von
Ihren politischen Gegnern kommen?
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich hochachtungsvoll
Karl Pfeifer
- gepostet von: inge.richter@magnet.at
Hallo Ihr Lieben!
Für alle Frauen, die eine flotte Feder schwingen und es noch nicht
mitbekommen haben: Der Milena Verlag plant, Texte von Frauen, die im Rahmen
des jetzigen Widerstands entstanden sind oder sich sonstwie mit weiblichem
Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse (Sind wir eigentlich in
anderen Umständen? Will irgendwer ein Mutterkreuz?) auseinandersetzen, in
einem Sammelband zu veröffentlichen. Halte ich für eine saugute Idee! Ich ha
tte das (echte!!!) Vergnügen, einige der bereits eingelangten Texte zu
lesen. Ich denke, das wird eine wirklich feine Sache.
Wenn Frau was schriftlich hat, das zu gut ist, um in der Rundablage zu
landen: Bis 31. März sollten die Texte beim Milena Verlag sein, als
Manuskript oder am bestengleich in digitaler Form: Manuskript oder word.doc
auf Diskette an:
Milena Verlag, "Widerstand", z.H. Karin Ballauf, Lange Gasse 51/10, 1080
Wien oder als word.doc per e-mail an: frauenverlag@milena-verlag.at
Bitte
unbedingt eine Kurzbiographie dazustellen!
Herzliche Grüße Euch allen und Widerstand (aber hartnäckigst)
- [zurück]
gepostet von: Jo Schmeiser, vor.ri@eunet.at
(DA DIE DETAIL-INFOS TATSÄCHLICH SEHR AUSFÜHRLICH SIND, WURDEN SIE AUS
PLATZGRÜNDEN NICHT AUFGENOMMEN - INTERESSIERTE WENDEN SICH BITTE DIREKT AN
DIE ANGEGEBEN ADRESSE. - Anmerkung des Redakteurs.)
Wir senden euch anbei unseren offenen Brief zu einem Zensur-Fall, den wir
kürzlich erleben mussten und den wir in bezug auf diese Arbeit, die
gemeinsam mit der Migrantinnen-Gruppe MAIZ entwickelt wurde, bereits einige
Male erlebt haben.
Die detaillierten Informationen dazu sind sehr lang. Ihr könnt auch gerne
nur Auszüge davon reinnehmen, wenn ihr denkt, dass Kürzungen sinnvoll sind.
Viele Grüße und auf Widerstand,
Klub Zwei (Simone Bader/Jo Schmeiser),
http://www.t0.or.at/~klubzwei/index.htm
London, 13.03.00
Offener Brief
Betrifft: Zensur? Vorauseilender Gehorsam? Oder "nur" ein veralteter,
repressiver
Medienkunstbegriff?
Gesendet an: Kunst- und Kulturinstitutionen, KünstlerInnen, KuratorInnen,
KritikerInnen, AktivistInnen und JournalistInnen im In- und Ausland.
Im Januar 2000 wird Klub Zwei eingeladen, im Rahmen der steirischen
Landesausstellung gr2000az eine Arbeit auf einem Großbild in den Arkaden des
Schloss Eggenberg in Graz zu präsentieren. Wir entschließen uns auf die
aktuelle politische Situation in Österreich bezug zu nehmen und wählen ein
Bild aus dem Projekt "Arbeit an der Öffentlichkeit", das in Zusammenarbeit
mit der Migrantinnengruppe MAIZ entstanden ist. Grund für diese Wahl ist
neben dem offensichtlichen Aktualitätsbezug auch der Anspruch, jene Themen
und Forderungen zu unterstützen, die MigrantInnen seit Jahren in die
öffentliche Diskussion einzubringen suchen, die aber im aktuellen
Mainstream-Diskurs um Rassismus wieder einmal vergessen scheinen.
Das Bild trägt die rote Headline "Graz hat nie die Hitlerzeit verloren" und
verweist so auf rassistische Strukturen, die bis heute alle Bereiche der
Gesellschaft bestimmen, wie etwa an dem Zugang zur österreichischen
StaatsbürgerInnenschaft besonders deutlich wird. (StaatsbürgerIn ist lt.
österr. Gesetzgebung nicht, wer in Österreich geboren wird, sondern wessen
Eltern ÖsterreicherInnen sind). Oder, um ein anderes Beispiel zu nennen, an
der Nicht-Präsenz von Männern und Frauen nicht-österreichischer Herkunft in
Leitungsfunktionen österreichischer Kulturinstitutionen.
Vor der Headline sind mehrere Textspalten in kleinerer, schwarzer Schrift zu
lesen. Sie beinhalten Aussagen der MAIZ-Mitarbeiterinnen Luzenir Caixeta,
Rúbia Salgado, Tania Araujo, Milena Müller und Veronika Rechberger, die über
Rassismus und Diskriminierung von MigrantInnen in Österreich sprechen, über
Möglichkeiten kritischer Öffentlichkeitsarbeit und über Forderungen an die
österreichische Gesellschaft.
Ende Februar schließlich wird Klub Zwei mitgeteilt, dass dieses Bild nicht
auf der steirischen Landesaustellung gezeigt wird, da es nicht auf ersten
Blick als Medienkunst erkennbar sei. Politische Gründe habe die Entscheidung
gegen dieses Bild aber keine. (Siehe dazu auch das Gedächtnisprotokoll im
Anhang).
Wir schreiben diesen offenen Brief, um auf das Zusammenspiel kuratorischer
Selektionsverfahren und kulturpolitischer Forderungen, wie sie z.B. Hr.
Westenthaler* oder die FPÖ Salzburg** vorbringen, hinzuweisen. Wir halten
dieses Zusammenspiel für alarmierend und einer Analyse wert. Wir rufen zu
Diskussion und Wachsamkeit gegenüber Prozessen der Normalisierung und
Anpassung auf und warnen davor, wie schnell rechte Politik in kulturelle
Praxis hineinregieren kann und wird. (Die Selbstzensur arbeitet immer
schneller und effizienter als die Zensur). Das Argument "Arbeit an der
Öffentlichkeit" sei keine Medienkunst-Arbeit ist in diesem Sinne nicht nur
Ausdruck eines veralteten Kunst- und Ästhetikbegriffs, gegen den wir uns als
zeitgenössische KünstlerInnen wenden. Vielmehr zeigt dieses Argument, wo ein
solcher Kunst- bzw. Medienkunstbegriff reaktionäre, repressive oder gar
rassistische Politik bedient und stützt. Ob dies beabsichtigt oder ungewollt
(verinnerlichter und sogleich verdrängter Gehorsam) geschieht, sei
dahingestellt und tut letztlich auch nichts zur Sache. Denn es geht nicht
darum Einzelpersonen zum Thema zu machen, auch wenn wir denken, dass diese
für das, was ihr Handeln produziert, zur Verantwortung gezogen und
kritisiert werden müssen. Es geht vielmehr darum, die solchem Handeln
zugrundeliegenden Strukturen und Mechanismen anzugreifen und sie zu
verändern. Konkret hieße das beispielsweise die Aufforderung an
österreichische Kulturinstitutionen, MigrantInnen auf allen Ebenen, von
Leitungs-, über inhaltliche bis zu Verwaltungsfunktionen zu repräsentieren
und damit parallel zu
antirassistischer Öffentlichkeitsarbeit antirassistische Strukturarbeit
voranzutreiben.
Wir bitten Sie, zu diesem und anderen Fällen der Unsichtbarmachung bzw.
Zensur gesellschafts-, staats- und regierungskritischer Kunst-, Kultur- und
Öffentlichkeitsarbeit zu recherchieren und in Ihrem Medium darüber zu
berichten. Detaillierte Informationen zum Sachverhalt finden Sie anbei.
Mit freundlichen Grüßen, Klub Zwei
PS: Fragen an Klub Zwei richten Sie bitte an: vor.ri@eunet.at
Fragen an die gr2000az-Projektverantwortlichen:
richard.kriesche@stmk.gv.at, werner.fenz@stmk.gv.at, office@gr2000az.at
Anmerkungen:
* Siehe etwa Westenthalers Aussagen in div. Medien zu Kulturförderung,
FP-kritischen KünstlerInnen oder zum ORF.
** Siehe den Antrag der FPÖ im Landtag Salzburg (datiert 28.02.00), in dem
gefordert wird, dass an Demonstrationen beteiligte kulturelle Institutionen
und KünstlerInnen von Subventionszuwendungen ausgeschlossen werden sollen.
- aus Der Standard online 13.3.2000 21:25 MEZ
USA wollen Namen von "Arisierungsgewinnlern" in Österreich nennen
Bisher geheimer Bericht soll noch diese Woche veröffentlicht werden
Preßburg - Die USA werden in dieser Woche einen Bericht mit den Namen der
Empfänger "arisierten" jüdischen Eigentums in Österreich veröffentlichen.
Das US-Außenministerium werde das bisher unter Verschluss gehaltene Dokument
aus dem Jahre 1953 jetzt freigeben, kündigte der Vorsitzende des Jüdischen
Weltkongresses (WJC), Israel Singer, am Montag auf einer Konferenz
europäischer Rabbiner in Preßburg an. Der Bericht enthalte Einzelheiten über
das während der Herrschaft des Nationalsozialismus in Österreich (1938-45)
geraubte jüdische Eigentum und die Namen jener, die das Vermögen vermutlich
Anfang der fünfziger Jahre besaßen.
Darunter seien auch Grundstücke, Wertpapiere, Gold und Schmuck. Der WJC
schätzt den Gesamtwert auf mehr als zehn Milliarden Dollar (10,40 Mrd.
Euro/143 Mrd. S). Ein Mitarbeiter der Organisation sagte der
Nachrichtenagentur Reuters, sie habe vergangenen Freitag vor einem
US-Bundesgericht erreicht, dass die USA den bisher geheimen Bericht
veröffentlichen müssen.
Die Rabbinerkonferenz hätte ursprünglich in Wien stattfinden sollen, wurde
jedoch aus Protest gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ in die
slowakische Hauptstadt Preßburg verlegt. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
versprach in der Vorwoche in einem Schreiben, seine Regierung wolle sich
"möglichst rasch" der noch offenen Fragen aus der Zeit des
Nationalsozialismus annehmen. Zur Entschädigung ehemaliger
Nazi-Zwangsarbeiter durch Österreich wurde Maria Schaumayer als
Regierungsbeauftragte eingesetzt. (APA/Reuters)
- Die Redaktion der Jugendzeitschrift TOP ONE (www.topone.at) hat zur
Anti-Lueger-Aktion Postkarten produziert, die dierekt an den Bürgermeister
der Stadt Wien adressiert sind und nur noch ausgefüllt abgeschikct werden
müssen. Bestellungen dieser Karten unter Angabe der Menge bitte an
top.one@chello.at.
- Redaktionsschlus: Montag, 13. März 2000, 23:07 Uhr, hk.
- Fehler möge frau/man mir nachsehen!