widerst@ndMUND vom 23.3.2000

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ARCHIV

Inhalt:
Editorial

 

Der Jörg will eh bloß kuscheln
Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien nimmt zum -Outing Haiders als
Homosexuellen Stellung
An die streikenden Studierenden!
Aktionswoche der Zivildiener und Zivildiensteinrichtungen
Verwendung des Wortes "Asylant" sollte tabu sein
Kärntner Jugendkultur geht ins Exil
Kommentar zum Gross-Prozess
BRD gegen Asylbewerber aus Österreich
Die etablierte Linke will die Bewegung kaputtmachen!
Die Boykott-Datenbank
"Austrian Psycho Nights"


Alle Forderungen richten sich an die nächste Regierung. Von dieser rechts-rechtsextremen Koalition fordern wir nur den Rücktritt!

Die email-adresse der Redaktion lautet:
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Editorial
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Für den Inhalt verantwortlich: Ihr. Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt. Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich: Johannes Knöbl
 

Der Jörg will eh bloß kuscheln
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tageszeitung (taz), Berlin, Nr. 6098 vom 21.3.2000, Seite 20
Der Jörg will eh bloß kuscheln

Alle wissen Bescheid, aber wenige wollen Jörg Haiders private Vorlieben
wahrhaben
Dass Jörg Haider eine Schwester sei, hört der Besitzer von Wiens
wichtigstem Schwulen-Café gar nicht gern. "Schwester" sei doch ein
Ehrentitel - und den könne man "auf so einen Dreckskerl" nicht anwenden.
Die Angelegenheit ist dem Veteran der Bewegung merklich unangenehm.
"Wenn das rauskommt", fürchtet er, "bricht hierzulande wieder offene
Schwulenfeindlichkeit aus." So als würden dann die Homosexuellen den
Ausländern als liebstes Hassobjekt der Haider-Wähler den Rang ablaufen.
Derlei logische Verrenkungen sind am anderen Ufer der Donau kein
Einzelfall: Als nach der Nationalratswahl deutsche Journalisten an der
wahren Homestory des Wahlsiegers recherchierten, vergatterten Vertreter
der SPÖ-nahen Schwulenorganisation SOHO die Szene zum Stillschweigen.
Ein Outing Haiders werde den Sozialisten zugeschrieben und könne daher
Kanzler
Klima schaden. Haiders Steigbügelhalter von der Volkspartei plakatierten
dagegen noch vor einem Jahr im Kärntner Landtagswahlkampf ein
Haider-Konterfei mit langer Lügennase und übertitelten es unter
Verwendung des FPÖ-Logos "Finocchio", was im Italienischen einSpottname
für Schwule ist. Als sich rumsprach, dass die Schwarzen damit eine der
Lebenslügen des sich im Wahlkampf als treu sorgender Familienvater
stilisierenden Kandidaten tangiert hatten, war hinter vorgehaltener Hand
das Gekicher groß, größer aber noch die Zerknirschung der ÖVP-Granden
über diesen nach österreichischen Gepflogenheiten gänzlich ungustiösen
Lapsus. Am größten war allerdings die Entrüstung des Sprechers der
Homosexuellen-Initiative HOSI über die neuerlich dokumentierte
Schwulenfeindlichkeit der ÖVP.
So bewältigt man in der Alpenrepublik auch diese Haidersche Zumutung mit
klassisch austriaker Dialektik, frei nach Wittgenstein: Worüber man
nicht sprechen kann, davon muss man raunen. Solange die Geschichte vom
schwulen Jörg nicht amtlich ist, bleibt seine hypnotische Formel "Er hat
euch nie belogen" auch auf diesem schlüpfrigen Terrain unangetastet.
Dabei hat die
Beschäftigung mit den Systemwidersprüchen des Haiderismus mehr als nur
feuilletonistische Dimensionen: Dass Österreich als letztes EU-Land
homosexuelle Beziehungen von Erwachsenen mit unter 18-Jährigen unter
Strafe stellt, ist Folge einer schon länger funktionierenden Koalition
der "Familienschützer" von FPÖ und ÖVP. Paradoxerweise könnte gerade der
Paragraph, dessen Streichung die EU ebenso vehement wie vergeblich
fordert, den zum Thema beredt schweigenden Schattenkanzler der neuen
Regierung noch einmal in strafrechtliche Schwulitäten bringen.
Wer sich in Wiens schwuler Szene "off the records" nach Jörgis
Feierabendgestaltung umhört, kriegt jedenfalls schnell rote Ohren:
Von munteren Landpartien ins junge Gemüse jenseits der nahe gelegenen
slowakische Grenze ist da die Rede. Legendär sind die Ausschweifungen
der sog. "Buberlpartie", Haiders inzwischen stillgelegter
Prätorianergarde, im "Motto", einem notorischen Szenetreff für
Klemmschwestern. Verschwitzte
Männerbündelei soll dabei meist von heftigem Schneegestöber begleitet
worden sein. Gernot Rumpold, Haiders damaliges Lieblingsbuberl,
stand jüngst vor Gericht, weil er im Überschwang eines Discobesuchs
einem anderen Gast in den Schritt gefasst hatte. Der aktuelle Begleiter
des feschen Fuffzigers J.H. ist ein knabenhafter Jungspund namens Gerald
Mikscha. Vom langjährigen "Privatsekretär" Haiders soeben zum
FPÖ-Bundesgeschäftsführer aufgestiegen, "weicht er nie von seiner Seite"
(Kurier) und darf den Führer als Einziger auf dessen ausgiebigen
"Studienreisen" in die USA begleiten. Für verständiges Raunen in der
Szene sorgt beider innige Männerfreundschaft mit dem dauerhaft in
Österreich
weilenden Sohn des Obersten Gaddafi, mit dem sie auf
Sportveranstaltungen
gern die Ehrenloge teilen. Die wohl übelste Nachrede - unter Berufung
auf die Stricherszene - lautet jedoch: Der Jörg wolle eh immer nur
kuscheln.
Dass solche Schmankerln aus der Vita des unter weltweiter
Medienbeobachtung stehenden Strahlemanns aus Kärnten bislang nur in die
"Oral History" eingegangen sind, liegt auch an eine konkreteren
Bedrohungsszenario: Wer immer mit harten Fakten aufzuwarten wüsste,
kommt schnell auf die Sorge um Leib und Leben zu sprechen und verweist
auf Haiders vorzügliche Beziehungen zum Polizeiapparat und anderen
dunklen
Mächten. Zur endgültigen Exkulpation wird die Fama aufgetischt, die
schmutzige Wäsche vom sauberen Jörg lagere doch längst im Tresor von
News und werde erst aufs Cover gedruckt, wenn der Mann wirklich
gefährlich werde, um die Haider zu verdankenden Auflagenmillionen so
lange wie möglich abzuschöpfen.

JOCHEN HERDIECKERHOFF (taz)


Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien nimmt zum
Outing Haiders als Homosexuellen Stellung
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Zum gestrigen Outing von Jörg Haider als Schwulen in der Berliner
tageszeitung nimmt die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien ­ 1. Lesben- und
Schwulenverband Österreichs wie folgt Stellung:

Auch der HOSI Wien sind seit rund zehn Jahren die vielen Gerüchte über
Haiders Homosexualität bekannt gewesen. Einerseits haben wir es als positiv
empfunden, daß derartige Gerüchte der Karriere eines Politikers nicht mehr
schaden (so desaströs und problematisch das Wirken Haiders in der
österreichischen Innenpolitik auch ist), andererseits wäre gerade ein Outing
Haiders schon früher gerechtfertigt gewesen, wenn man Outing als politischen
Akt gegen versteckte Homosexuelle betrachtet, die in wichtigen politischen
Funktionen durch ihr anti-homosexuelles Wirken anderen Homosexuellen
schaden. Immerhin hat Haider 1996 als Nationalratsabgeordneter gegen die
Aufhebung der menschenrechtswidrigen Paragraphen 209 und 220 gestimmt
(diskriminierendes Mindestalter, Informationsverbot über Homosexualität).

"Für Lesben und Schwule bringt das Outing Haiders allerdings sicherlich
nichts Positives", meint HOSI-Wien-Obfrau Waltraud Riegler. "Er ist kein
Renommee für Schwule, keine positive Identifikationsfigur und kein
Sympathieträger für schwul/lesbische Anliegen. Deshalb war die HOSI Wien
eigentlich froh, daß Haider bisher nicht geoutet wurde. Allerdings war es
uns immer klar, daß dies früher oder später passieren würde. Daher müssen
wir uns jetzt diesem Outing stellen. Auch Lesben und Schwulen ist die
Wahrheit zumutbar. Sie müssen sich damit abfinden, so schmerzlich das auch
sein mag, daß Lesben und Schwule nicht automatisch die besseren Menschen
sind, daß Homosexuelle nicht nur Gutmenschen, sondern auch Schlechtmenschen
sein können."

"Wir sind auch zuversichtlich, daß heute die Gesellschaft schon so weit ist,
einen Menschen nicht mehr wegen seiner Homosexualität anzugreifen", erklärt
HOSI-Wien-Obmann Christian Högl. "Gerade die Haider-GegnerInnen schätzen wir
als aufgeschlossen genug ein, diesen Umstand nicht gegen ihn einzusetzen. Es
gibt genug Gründe, Haider und seine Politik zu bekämpfen. Homosexualität
kann und darf auf keinen Fall einer sein. Andererseits soll und darf
Homosexualität auch kein Grund sein, einen politischen Gegner zu schonen.
Wir distanzieren uns auf jeden Fall von Haider und verstoßen ihn aus der
schwulen Gemeinschaft. Wer unsolidarisch ist mit Schwulen und Lesben und wer
gegen andere Minderheiten auf übelste Art und Weise hetzt, hat jegliche
Solidarität verwirkt."

"Wir finden es bezeichnend und bedenkenswert, daß bisher niemand damit an
die Öffentlichkeit gegangen ist", stellt HOSI-Wien-Generalsekretär und
Outing-Spezialist Kurt Krickler, der selber als Privatperson 1995 vier
österreichische Bischöfe geoutet hat, fest. "Der Grund dafür liegt nicht
zuletzt im Umstand, daß sich jeder durch einen solchen Schritt automatisch
selber outen würde, und davor haben wohl diejenigen Angst, die es betrifft.
Politiker wie Haider sind also an einem Klima schuld, von dem sie in ihrer
eigenen Situation am meisten profitieren: Sie können ihr Schwulsein diskret
leben und darauf vertrauen, daß die Furcht vor dem gesellschaftlichen Stigma
ihre Partner davon abhält, die Sache publik zu machen."

Die HOSI Wien hat das Interesse an dieser Sache jedenfalls zum Anlaß
genommen, auf ihrer Homepage Materialien dazu zusammenzustellen, darunter
die eigenen Beiträge aus ihrer Zeitschrift LAMBDA-Nachrichten zu diesem
Thema. Damit soll auch die Berichterstattung über den
schwul/lesbischen Kampf gegen die ÖVP/FPÖ-Regierung um diese Facette
abgerundet werden.
ACHTUNG: Die Homepage unter www.hosiwien.at wird erst heute abend
fertiggestellt sein, den Haupttext dazu finden Sie jedoch einstweilen
nachstehend, die einzelnen Medienartikel als attached files.

Gezeichnet/Rückfragehinweise:
HOSI Wien
Waltraud Riegler, Tel. 408 06 95-20
Christian Högl, Tel. 0664-1811 038
Kurt Krickler, Tel. 545 13 10, 0664-57 67 466

Presseaussendung der HOSI Wien vom 22. März 2000:
 
 


An die streikenden Studierenden!
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Mit diesem Schreiben übermitteln wir euch unsere herzlichsten Grüße und
drücken unsere grundsätzliche Solidarität mit allen ehrlichen Aktionen gegen
Sozialabbau, Rassismus, Sexismus und der Faschistisierung Österreichs aus.
Gleichzeitig möchten wir euch unsere Einschätzung der heutigen Situation und
eurer Bewegung nicht vorenthalten.

Die neue, blaubraunschwarze Regierung hat die Verschärfung der
Lebensbedingungen für die Werktätigen und die wachsende Kluft zwischen Reich
und Arm weiter dramatisch vorangetrieben. Die kommenden Belastungspakete
bedeuten neue Milliardengeschenke für die Kapitalisten und eine weitere
massive Verschlechterungen für Werktätige, proletarische Frauen,
Arbeitslose...

Die Umverteilung von "unten" nach "oben" erreicht durch die neue Regierung
eine noch schärfere Qualität. Auch die Ausbeutung und Unterdrückung von
proletarischen Frauen, zugunsten des bourgeoisen Familien bildes wird von
der neuen Regierung weiter ausgebaut und zementiert.

Die heutige Situation ist aber nicht "vom Himmel gefallen". Wer die
Verantwortung der Sozialdemokratie für die jahrzehntelangen
Verschlechterungen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen nicht
erkennt, ist unfähig, die heutige Regierung und damit auch die ökonomische
und politische Klasse - die Bourgeoisie - , die hinter ihr steht,
wirkungsvoll zu bekämpfen.

Die Durchsetzung der Gewerkschaften mit obrigkeitshörigen Bonzen,
bürgerlichen Parteifunktionären und Arbeiteraristokratie, sowie die
Täuschung der ArbeiterInnen über die Möglichkeit einer "Sozialpartnerschaft"
mit den HERRschenden tragen mit die Verantwortung dafür, daß die große
Mehrheit der Bevölkerung in Österreich, die Werktätigen, heute ihren
Ausbeutern und Unterdrückern weitgehend kampf- und perspektivlos
gegenübersteht.

Besonders hart von den Sanktionen der neuen Regierung betroffen sind sicher
MigrantInnen und AsylwerberInnen. Aber auch hier darf nicht vergessen
werden, wer die ideologische und praktische Vorarbeit dafür geleistet hat:
Wiederum war es die Sozialdemokratie an der Macht, die die rassistischsten
Gesetze seit der militärischen Niederschlagung des NS-Regimes eingesetzt
hat, und unter deren Führung, die Möglichkeiten, in Österreich legal
Aufenthalt zu bekommen, praktisch annulliert wurden. Eine wirkliche
Entnazifizierung hat in Österreich niemals stattgefunden. Daß die
HERRschenden die Faschistisierung Österreichs bisher so ungehindert
vorantreiben konnten, hängt nicht zuletzt auch damit zusammen. Die heutige
Situation in Österreich können wir aber nur dann wirklich begreifen und
bekämpfen, wenn wir auch die größeren Zusammenhänge betrachten:

Um ihren geraubten Reichtum zu schützen und um sich auf neue Raubzüge
vorzubereiten, verschanzen sich die HERRschenden in EUropa hinter einer
immer undurchdringlicheren Mauer. Die Festung EUropa ist jedoch mehr als der
"große Safe" der europäischen Bourgeoisie. Sie ist ein Konkurrenzprojekt
gegen den US-Imperialismus. Die Militarisierung nach außen und die massive
Verschärfung der Repressionsapparates nach innen haben nur ein Ziel: EUropa
fit zu machen für die kommenden Schlachten um die Neuaufteilung der Macht-
und Einflußbereiche in der ganzen Welt. Lauschangriff und Rasterfahndung,
Polizei-Sondereinheiten und offene Klassenjustiz sind dabei notwendig, um
jeden Widerstand dagegen bereits im Keim zu ersticken. Es ist kein Zufall,
daß es heute in Österreich - und im restlichen EUropa - wieder so viele
politische Gefangenen wie schon lange nicht mehr gibt! Die EU ist deshalb
kein "Friedens- und Vereinigungsprojekt" - wie es uns die HERRschenden gerne
glauben machen wollen - sondern nimmt direkten Kurs auf neue
imperialistische Kriege und bedeutet nicht nur die Verschärfung der
Ausbeutung und Unterdrückung der Völker im Trikont, sondern auch der
werktätigen Massen innerhalb der EU-Grenzen. Aus diesen Gründen weisen wir
die geheuchelte Empörung der EU-Imperialisten über den österreichischen
Staatsrassismus entschieden zurück.

Ihr, die Studierenden, könnt mittels Streik und anderer Aktionsformen
zweifellos eine neue Front im Kampf gegen die blaubraunschwarze Regierung,
gegen Sozialabbau, Rassismus, Sexismus und die Faschistisierung Österreichs
eröffnen. Bei diesem Kampf geht es aber nicht nur um eine neue Regierung. Es
geht um eine neue, grundsätzlich andere Politik. Eine Politik, in der der
werktätige, schaffende Mensch und nicht Profitraten und Aktienkurse im
Mittelpunkt stehen, kurzum, eine sozialistischen Politik. Viele sagen heute,
es gäbe keine revolutionäre, sozialistische Perspektive mehr. Doch solange
es diese Klassengesellschaft gibt, hört der revolutionäre Kampf des
Proletariats, der Frauen und der unterdrückten Völker nicht auf! Wir lehnen
deshalb jede Bewegung und Aktionsform ab, die nicht darauf abzielt, die
herrschenden Verhältnisse grundlegend umzuwälzen, sondern eine bürgerliche
Regierung durch eine andere bürgerliche Regierung zu ersetzen. Ein
derartiges Vorgehen bedeutet eine Bekämpfung von Symptomen anstatt das Übel
an der Wurzel zu packen. Die heutige Bewegung gegen Sozialabbau, Rassismus,
Sexismus und die Faschistisierung Österreichs wird nur dann erfolgreich
sein, wenn sie es versteht, die aktuellen, tagespolitischen Fragen mit der
Frage des grundsätzlichen, fundamentalen Umsturzes der gesamten
Gesellschaft, mit der Frage des Sozialismus zu verknüpfen.

Aus diesen Gründen ist es notwendig, euren Kampf auf´s engste mit dem Kampf
der ArbeiterInnenklasse zu verknüpfen. Nur zusammen ist es möglich, den
Angriffen der Bourgeoisie zu widerstehen und uns für kommende Schlachten zu
rüsten.

Weg mit der blaubraunschwarzen Regierung!
Gemeinsam gegen jeden Sozialabbau, Rassismus und Patriachat!
Stoppen wir die Faschistisierung Österreichs!
Für die gemeinsame Front der Studierenden und der ArbeiterInnen!
Für eine revolutionäre, sozialistische Perspektive!
Für den Kommunismus!

Kommunistische Aktion - Wien

______________________________________________

Klassenkampf und Solidaritaet im Internet:
Texte, Diskussionen, aktuelle Termine,
Ankuendigungen, Flugblaetter, etc.
auf den Internetseiten der KomAk-Wien:
http://www.geocities.com/komak_wien/
______________________________________________

Kommunistische Aktion
Stiftgasse 8, A-1070 Wien,
Fax: (0043) 01 / 52 34 009
E-Mail: KomAkWien@hotmail.com
http://www.geocities.com/komak_wien/



Aktionswoche der Zivildiener und Zivildiensteinrichtungen
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Liebe Zivildiener, geehrte Zivildiensteinrichtungen und NPOs bzw. NGOs!

Die Zivildiener planen gemeinsam mit Ihren Einrichtungen eine Aktionswoche.
Der Grund dafür liegt darin, daß die Zivildiener jetzt gegen die Art und
Weise, wie mit Ihnen seitens mancher Vorgesetzter, des Staates und jetzt
auch seitens des Verfassungsgerichtshofes (siehe
http://www.unet.univie.ac.at/~a9300226/zivildienst.html) umgesprungen wird,
und somit gegen die Behandlung als Menschen 2ter Klasse protestieren wollen.
Hinzu kommt, daß aus der Sicht der Zivildiener die Wehrpflicht nur mehr dazu
dient, junge Männer, die sich dem Prinzip der Gewaltlosigkeit verpflichtet
fühlen, zu disziplinieren und zu bestrafen.

Näheres findet Ihr unter:
http://www.zivildienst.at/Forderungen/demo.htm

Das Interesse der Zivildiensteinrichtungen und der NPOs und NGOs an einem
Protest kann, neben der Solidarität mit ihren Zivildienern, darin bestehen,
daß die neue Regierung die Subventionen der NPOs und NGOs kürzen will und
somit viele ZD-Einrichtungen in ihrer Existenz gefährdet sind!
Weiters ist gerade bekannt geworden, daß das Finanzministerium im Bereich
des Zivildienstes Kürzungen in der Höhe von 220 MIO. öS plant, was dazu
führen würde, daß es zB künftig statt 8.000 Zivildiener nur mehr 5.000
Zivildiener im Jahr gibt. Man kann nur hoffen, daß BM Strasser in den nun
laufenden Verhandlungen klar machen kann, was dies für das Sozialnetz in
Österreich bedeuten würde; Orginalzitat: "Für einen funktionierenden
Zivildienst brauchen wir auch die notwendigen Finanzmittel". Wie auch immer,
mit harten und zusätzlichen Kürzungen im Bereich des Zivildienstes ist auf
jeden Fall zu rechnen.
Es ist ebenso überhaupt nicht klar, wie der zukünftige freiwillige
Zivil-/Friedens-/Auslandsdienst ausschauen soll und ob es ihn überhaupt
geben wird.

Terminplan
02. Mai
Protestorganisationstreffen. Diese Treffen sollte in jedem Bundesland von
der jeweiligen Plattform organisiert werden. siehe http://www.wahlkreis.at

2. oder 3. Mai
bundesweite Versendung der ZivINFO

8. Mai
(symbolischer) Streik

9. bis 12. Mai
Aktions-Woche in den ZDEs und Gemeinden

13. Mai
Zivi-Demo in Wien

ACHTUNG! Diese Zivi/ZDE-Aktionswoche ist KEIN Protest gegen die
FPÖ-Regierungsbeteiligung, ABER sehr wohl gegen einzelne Punkte des
ÖVP/FPÖ-Regierungsprogrammes (zB: Kürzung der Subventionen). Wir bitten alle
politischen Organisationen und alle Widerstandsgruppen höflichst, diese
Veranstaltung NICHT für sich zu vereinnahmen.

Danke
Christopher Temt
NG@
Plattform für Zivildiener e.V.
Postfach 438, 1171 Wien
Handy: 0664 / 12 53 53 1 NEU !!!

Email: zivinfo-ng@chello.at
beratung@zivildienst.at

Medien: ZivINFO; www.wahlkreis.at ; www.zivildienst.at

1. P.S.: Nutze http://www.wahlkreis.at um deinem zuständigen Parlamentarier
einen Offenen Brief zu schreiben, auch wenn du die/der Erste bist !!!
2.P.S.: Unsere Stellungnahme:
http://www.zivildienst.at/FPOEVP-regierungsprogramm.htm





Verwendung des Wortes "Asylant" sollte tabu sein
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Liebe FreundInnen! Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich freue mich sehr, daß Ihr gegen Ausländerfeindlichkeit auftretet und
engagiert über die Ausländer-Thematik berichtet. Umso mehr enttäuscht es
mich, daß Ihr als Bezeichnung für ausländische Menschen die Bezeichnung
"Asylant" verwendet.

Dieses beschwört Assoziationen zu Worten wie Simulant, Ignorant,
Tschecherant, etc. und ist vor allem im Osten Österreichs für eine nicht
unbedeutende Anzahl von Personen und auch für viele Betroffene eindeutig
negativ besetzt. Es kommt nicht von ungefähr, daß dieses Wort von den Nazis
bevorzugt verwendet wird ("Scheinasylant", Pickerl mit der Aufschrift "ÖVP
und Asylant ruinieren unser Land", "SPÖ und Asylant ruinieren unser Land"
usw.).

Darüber hinaus ist "Asylant" eine unpräzise Bezeichnung, die für viele
Menschen etwas verschiedenes bedeutet. Manche verstehen darunter
Asylwerber, andere denken dabei an anerkannte Konventionsflüchtlinge. Ich
glaube. daß darüber Einigkeit besteht, daß im Journalismus bzw. politischer
Öffentlichkeitsarbeit eine eindeutige, unmißverständliche Sprache
verwendet werden soll.

Die Bezeichnung "Flüchtlinge" paßt für alle Menschen, die auf der Flucht
vor Bürgerkrieg, Hunger und Verfolgung zu uns kommen, unabhängig davon, ob
sie dem Flüchtlingsbegriff der Genfer Konvention entsprechen oder von den
österreichischen Behörden als politische Flüchltinge anerkannt wurden.

Sie paßt meiner Meinung nach auch oft für Menschen, die sich selber gar
nicht als Flüchtlinge sehen, wie aus Kurdistan oder der Provinz Kosova
stammende Arbeitsmigranten. Viele der sogenannten "Wirtschaftsflüchtlinge"
fliehen vor wirtschaftlicher Not, die durch die gezielte, politisch
motivierte
Verfolgung von Landesteilen, in denen mehrheitlich Angehörige von ethnischen
Minderheiten leben, hervorgebracht wurde.

Sollten Ihr aber Flüchtlinge in Sinne der Behörden meinen, dann ist wohl
"AsylwerberInnen" bzw. "Konventionsflüchtlinge" die richtige Bezeichnung.

Ich ersuche Euch daher, diesen Ausdruck in Eurer Sprache in Zukunft nicht
mehr zu verwenden.

Mit alternativen Grüßen

Catharina Turnwald
AusländerInnen-Beratung Lindengasse
der GRÜNEN Alternative Wien
TelNr: 521-25/247
SOS_Mitmensch-Bgld.-Handy: 0663/82-83-40
FaxNr: 526-91-19
Antworten bitte ausnahmslos an
"catharina.turnwald@blackbox.at"

Forwarded by Gregor Dietrich.




Kärntner Jugendkultur geht ins Exil
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Grün-Landessprecher Michael JOHANN fordert "Veranstaltungsräume für
Jugendkultur"
Klagenfurt/Ljubljana - "Die Kärntner Jugendkultur sucht in Slowenien um Asyl
an, weil es in Kärnten keine geeigneten Veranstaltungsräumlichkeiten gibt,"
berichtet Grün-Landessprecher Michael JOHANN. Der Klagenfurter
Jugendkulturverein Ballhaus veranstaltet am 31. März ein Konzert mit drei
Kärntner Bands. Im Exil in Laibach, weil es in Klagenfurt keine geeigneten
Räumlichkeiten für Konzerte gibt.
Dieser Fall ist nun schon der zweite nach dem Verein Kontaktlinse. Dieser
mußte sein "Jugendkulturfestival gegen Fremdenhass und für ein friedliches
Zusammenleben" verschieben, weil Bürgermeister Scheucher in drei Monaten die
zugesagten Veranstaltungsräumen nicht auftreiben konnte.
"Nachdem die Uni als Veranstaltungsort für Jugendveranstaltungen ausgefallen
ist, herrscht in Klagenfurt akuter Mangel an Veranstaltungsorten," erklärt
JOHANN. Weil es keine fixen Veranstaltungsorte gibt, steigt der
Organisationsaufwand für die Veranstalter. Das Angebot an Konzerten,
Festivals und anderen Jugendevents ist im Vergleich der Landeshauptstädte
deshalb vergleichsweise gering. Klagenfurt als verschlafene Stadt ist wenig
attraktiv für Jugendliche. Im Laufe der Zeit verlassen sie deshalb ihre
Heimat und wandern in die pulsierenden Städte Wien oder Graz ab..
"Die Stadt Klagenfurt tut nichts für Jugendliche. Der Verein Ballhaus wäre
bereit, ein Veranstaltungszentrum für Jugendliche zu betreiben. Trotz
intensiver Suche finden sich aber in der Landeshauptstadt Klagenfurt keine
geeigneten Räume. Seit Jahren hat die Stadt nichts unternommen, um diesem
Manko abzuhelfen. Die Grünen fordern, endlich Freiräume für die Jugend in
Kärnten zu schaffen und geeignete Veranstaltungsmöglichkeiten zu
vernünftigen Bedingungen zur Verfügung zu stellen," so JOHANN.
Weitere Informationen: Michael JOHANN 0663/9144448
Mittwoch, 22. März 2000
Presseinformation
Die Grünen / Jugend/ Kultur


Kommentar zum Gross-Prozess
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Die Nicht-Verhandlung hat wieder gezeigt, auf welche Berufsgruppen sich die
rechte Landschaft schon immer verlassen konnte.
Dem Zynismus den Hut aufgesetzt hat jedoch der Wiener Gesundheitsstadtrat
mit seinem Bedauern, daß Gross nicht in Abwesenheit der Prozeß gemacht
würde.

Herr Stacher ist seit Jahrzehnten SPÖ-Mitglied wie Herr Gross und
Gesundheitsstadtrat. Hat er sich jemals kritisch über Herrn Gross geäußert?
Dann soll er das auch jetzt lassen!

Herbert Tröster


BRD gegen Asylbewerber aus Österreich !!!
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Spiegel Umfrage : 60 % gegen Asylbewerber aus Österreicher !!!

Spiegel (Hamburg) Die Umfrage von Spiegel Online zeigt per 22.3.2000, daß
60% der Deutschen, den unzufriedenen und damit auswanderungswilligen
Österreichern kein Asyl gewähren würden !!!!
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,66463,00.html
NPA Informationsservice





Die etablierte Linke will die Bewegung kaputtmachen!
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Das Wesentliche über das Audimaxplenum vom 15. März


Die Hauptdiskussionsleiterin, aus dem Bereich des KSV, wie manche vermuten,
versuchte bereits nach einer halben Stunde einer wirklich angeregten und
kontroversiellen Diskussion in die inhaltliche Autonomie der ReferentInnen,
die sich gemeldet hatten, einzugreifen. Leute, die für den Streik und die
Besetzung, in ihrer Diktion "für diverse Aktionen und für diverse
Vorgangsweisen" plädiert hatten, sollten sich ihrer Meinung nach
zurückhalten, wörtlich: "...sozusagen nur ganz kurz darauf verweisen und
nicht nochmals alles wiederholen".

An diesen bürokratischen Eindämmungsversuch hielt sich glücklicherweise
niemand. Eine Reihe von RednerInnen, und in erster Linie Frauen, plädierte
mit einer Vielfalt von Motiven und Argumenten und passioniert für Streik und
Besetzung des Audimax.

Ihnen standen RednerInnen vor allem aus dem Bereich des VSStÖ und des KSV
entgegen, die die ohne Zweifel mangelnde Verbindung der studentischen
Mobilisierung zu anderen gesellschaftlichen Bereichen gegen die Forderung
nach einem universitären Streik als Argument aufzubieten versuchten - als
ob Streik in gesellschaftlichen Teilbereichen keine Signal- und Warnfunktion
erlangen könnte!

Fünf Minuten später schlägt die Hauptdiskussionsleiterin oder
Hauptmoderatorin vor, die Rednerliste zu schließen.

Eine Viertelstunde später wird es noch einmal versucht. "Es wird langsam der
Unmut laut", so wird behauptet" - zu dem Zeitpunkt war kein Unmut spürbar.
Daraufhin wird aus dem blitzblauen bekanntgegeben, es seien "relativ
unkoordiniert einige Vorschläge, Petitionen etc. eingelangt". In der Folge
suggeriert die Hauptmoderatorin, die gegenüber der Zweitmoderatorin oder
Nebengesprächsleiterin eine deutlich rechtere Position einnahm, es sollten
sämtliche Resolutionen auf einmal vorgelesen werden. Erst nachher solle,
ihrem Vorschlag zufolge, entschieden werden, ob, wie sie meinte, ein Teil
der Resolutionen zusammenzufassen wäre, oder ob sie einzeln zur Abstimmung
gelangen sollten.

Und man solle - an sich ein vernünftiger Vorschlag, - außerdem darauf
achten, daß keine Resolutionen gegeneinander abgestimmt würden. Durch diesen
rationalen Vorschlag wurde allerdings die unbezweifelbare Tatsache in den
Hintergrund gedrängt, daß die Verfahrensweise: Einzelvorlesung und
unmittelbar darauf folgende Abstimmung oder Verlesung sämtlicher
Resolutionen auf einmal, nicht zur Abstimmung gelangte - eindeutig eine
Verletzung der Verfahrensregeln. Ein Einlenken der Gesprächsleitung erfolgt
bloß aufgrund eines gewissen atmosphärischen Drucks seitens der Basis, was
zwar der Sache diente, aber nicht als Resultat eines organisierten Diskurses
bewertet werden kann. So gelangt glücklicherweise die erste Resolution zum
erstmaligen Vortrag.

Dieser erste Vorschlag umfaßte: Streik ab sofort und Abstimmung über die
Weiterführung des Streiks in einer Woche.

Er wird vorgetragen, dem wird eine kurze, prägnante Definition von Streik
auf der Uni beigefügt, und darauf gibt die Hauptmoderatorin bekannt, darüber
wolle sie nicht abstimmen. Zuerst sollten alle anderen Texte vorgelesen
werden. Weiterhin erfolgte keine Abstimmung.

Nach empörten Zwischenrufen ergreift ein langjähriger Aktivist das
Mikrophon und hakt nach. "Stimmen wir zuerst einfach ab: Streik ja oder
nein!" Das in seinem Nachhaken implizierte Begehren nach Abstimmung - obwohl
auch gesagt werden muß, daß es versäumt wurde, explizit einen Antrag auf
Abstimmung zu formulieren und dabei diese Termini auch deutlich zu nennen -
versucht die Gegenseite weiterhin zu unterlaufen. Es solle erst definiert
werden, was mit Streik gemeint sei.

Daraufhin wird - als hätt´ man´s auf eine raffinierte Ermüdungstaktik
abgesehen - der Erstantragssteller gebeten, seine Resolution nochmals
vorzulesen: "Sag doch einmal ganz klar, was deine Resolution beinhaltet",
als ob dies nicht bereits beim Verlesen des Antrags formuliert worden wäre.

Nach dem drittmaligen Vorlesen der Resolution wird eine Person zitiert, die
angeblich wissen will, was "Streik" bedeutet.

Danach erfolgt durch den Antragsteller eine nochmalige klare und faßliche
Darstellung eines gängigen Streikkonzepts.

Noch eine Wortmeldung sei einzuschieben, meint die Moderatorin und plädiert
jetzt für alles Mögliche: Diskutieren, möglichst viele Studierende auch
innerhalb der Veranstaltungen ansprechen" und lenkt damit von der
anstehenden Abstimmung ab. "Ich stimme gleich ab", meint daraufhin die
Hauptmoderatorin oder -gesprächsleiterin. Kurz darauf heißt es: "Jetzt
stimma ab!", unmittelbar darauf wollte sie aber gleich wieder wissen, ob
Leute Fragen hätten: "Wofür stimme ich ab, wogegen stimme ich ab?"

Jetzt wird der Antrag zum 4. Mal vorgelesen.

Die Zweitmoderatorin faßt den Antrag ein fünftes Mal zusammen, mit einem
sich deutlich ergebenden Ermüdungseffekt, und formuliert mit geringer Verve
in der Stimme: "Wer ist jetzt da dafür?"

Daraufhin heißt es: "Da ist jemand, der einen Gegenantrag stellen will!"
Empörung und Erregung im Publikum. Die Erstmoderatorin schreit "Ruhe! Was
soll denn das? So kommen wir nicht weiter!"

Nach fünfmaligen Vortrag gelangt ein anderer Antrag zur Abstimmung: ob das
Audimax besetzt werden soll oder nicht. Wieder eine schwere Verletzung der
gängigen Verfahrensregeln.

Weit davon entfernt, die bereits fünf Mal vorgetragene Resolution jetzt zur
Abstimmung gelangen zu lassen, meint die Erstmoderatorin nun: "Es geht
darum, das Wort Streik, das hier gefallen ist, ganz genau zu bestimmen. Das
muß bestimmt werden. Wir können nicht was abstimmen, wenn wir nicht wissen,
was es heißt."

Eine stets mit Energie geladene und sich klar und schnell ausdrückende
Aktivistin der Sozialistischen Linkspartei rette die schmutzige, üble
Situation und stellt in einer nochmaligen prägnanten Definition von Streik
das Element einer aktiven und offensiven Beteiligung heraus.

Die Zweitmoderatorin, eine etwas aufgeschlossenere, in minderem Ausmaß
abwiegelnde Gruwifunktionärin (sowas dürfte sie sein, aber man verwechselt
die Leute so leicht), sagt dann schlicht, mit leiser, fast beiläufiger
Stimme: "Wer ist dafür?" Unmittelbare Konsequenz eines solchen Vorgehens ist
der Zwischenruf: "Die Frage ist unklar, viele wissen nicht, worum es geht!"

Ein Zwischenrufer, der sich nach dem Beginn des Streiks, also nach einem
Thema, das diese Abstimmung nicht betrifft, sondern das in der folgenden
abgehandelt werden soll, erkundigen will, wird von der Erstmoderatorin
erfreut akzeptiert und sie meint: "Ich kann ihn (den Antrag) nicht genau
formulieren. Es geht um die Frage: Aktiver Streik, ja oder nein."

Nun, diese Formulierung hat sie immerhin geleistet.

Dann macht sie sich wieder einmal an allgemeine Skizzierungen von
erforderlichen nötigen Aktivitäten: viele Aktionen seien nötig, das Audimax
müsse zu einem Zentrum werden, eine Widerstandswoche sei geplant, nach einer
Woche sei die Fortsetzung des Streiks zu beschließen. Nicht Unbekanntes. Um
den Streik geht´s nicht.

Darauf wollte eine (den Streik befürwortende) Frau ans Mikrophon, die
Zweitmoderatorin will der Frau das Mikrophon wegnehmen. Auch noch ein
frauenfeindliches Verhalten!

Daraufhin meint die Moderatorin: "Es gibt natürlich auch die Möglichkeit,
das Ganze Aktionswoche zu nennen."

Als den Moderatorinnen seitens eines langjährigen Aktivisten entschieden
"Bitte keine weiteren Manöver!" zugerufen wird, sagt eine von ihnen,
gleichzeitig verärgert und unbeteiligt: "Streik ja? Oder nein?" Und darauf
mit einer beinahe angewiderten Stimme: "Wer ist dafür? Für einen aktiven
Streik?"

Das Ganze gelangt zur Abstimmung. Im Parterre des Audimax stimmt die
überwältigende Mehrheit für einen aktiven Streik.

Bei der Abstimmung, ob der Streik sofort oder erst am 22. beginnen soll,
votiert die überwältigende Mehrheit des Parterres und ein großer Teil der
Galerie für einen sofortigen Streikbeginn. Die erfolgte Abstimmung wird
nicht akzeptiert, es wird vorgeschlagen, daß alle aufstehen sollen. Die
nochmaligen Kennzeichnungen "Für sofortigen Beginn" und "Für jetzt Streiken"
sind kaum verständlich.

Beim nochmaligen Abzählen haben wir das sonderbare Ergebnis, daß der
Großteil der Leute im Audimax für Streikbeginn am 22. plädieren. Oben ist es
jetzt etwa die Hälfte.

Die Abstimmung wird ein zweites Mal wiederholt. Es wird vorgeschlagen, die
Leute sollten sich auf die zwei Hälften des Saales verteilen - der
sogenannte Hammelsprung. Daraus ergibt sich eine bestätigte Mehrheit für den
22.

So konnte mehr oder minder die politische Initiative gegenüber einem
permanenten Manövrieren behauptet werden.

Von Alexander Muth
aug_und_ohr@hotmail.com
Aug und Ohr
Gegeninformationsinitiative




Die Boykott-Datenbank:
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http://stop.subnet.at/boykott/


Liebe FreundInnen
im Kampf um den Rücktritt der schwarzblauen Regierung.

Dies ist der (soweit wir wissen) erste Versuch in Österreich, den
ideellen und materiellen Schaden, den diese Regierung täglich
für Österreich verursacht, komprimiert aufzuzeigen. Wir wenden uns mit
dieser Sammlung von Sanktionen, Boykott- und Zensurmassnahmen nicht nur
an explizite Gegner dieser Regierung sondern auch an Menschen, die
Gefahr laufen, den Überblick im veröffentlichten Meinungsjungle zu
verlieren, an Wirtschaftstreibende, an Mitglieder der ÖVP, die dem Treiben
ihrer Parteispitze misstrauen und die tatsächlichen Auswirkungen für
unser Land selber beurteilen wollen. Machen Sie sich selbst ein Bild, ob
Österreich diese Regierung noch länger verkraften kann.
Schließlich bitten wir Sie auch dringend um Ihre Mitarbeit. Teilen sie
uns mit, wenn Ihnen Boykottmassnahmen bekannt werden, je mehr
Menschen an dieser Datenbank mitarbeiten, desto
vollständiger können wir den Schaden dokumentieren.

Bitte senden Sie dieses mail auch an Ihre FreundInnen, an Mitgieder
und Mitstreiter, auf dass wir gemeinsam die gezielte Desinformation
durchbrechen.
Wir ersuchen daher alle, denen Boykotte, Sanktionen, Absagen oder
ähnliches mehr - egal ob auf staatlicher oder privater Ebene - bekannt
werden, uns diese bekanntzugeben, um ein möglichst umfassendes Bild
dokumentieren zu können.
Herzlichen Dank für Deine/Ihre Mithilfe. (Links zur Datenbank &
Weiterverbreitung erwünscht)

Plattform gegen Rassismus und Sozialabbau - Stop-List Salzburg / woge

Die Boykott-Datenbank:
<http://stop.subnet.at/boykott/>http://stop.subnet.at/boykott/

zum aktuellen stand:

Diese schwarzblaue Bundesregierung ist seit 4. Feb. 2000, also bisher
46 Tage im Amt.
Bei einem Großteil der bisher 91 erfassten Boykottmaßnahmen kann der
finanzielle Schaden für dieses Land noch nicht ermessen oder
überhaupt nicht bewertet werden. Trotzdem beträgt das bisher
bekanntgewordene und abschätzbare Gesamtschadensausmaß zur Zeit
bereits öS 2,175,712,000. (zwei Milliarden einhundertfünfundsiebzig
Millionen Schilling)
Pro Tag verursacht diese Regierung daher einen rein wirtschaftlichen
Schaden von öS 47,298,087! (siebenundvierzig Millionen)
From: Gerhard Wohlzog <wohlzog@kulturgelaende.at> Reply-To:
widerstand@philo.at Organization: ARGE Kulturgelaende Nonntal To:
GAV SAG <gav.sag@literaturhaus-salzburg.at>



"Austrian Psycho Nights"
[zurück]

Wir organisieren ein Festival an der Volksbühne Berlin mit dem Titel
"Austrian Psycho Nights".

Wir bitten euch um die kurze Ankündigung des Termins und den Link
www.volksbuehne-ost.de.

Unten erst der Pressetext und dann das ausführliche Exposè.
(Exposè bitte direkt anfordern - für unser mail war das leider viel zu
lange -j.k.)

Vielen Dank, Julian Kamphausen


Die Austrian Psycho Nights finden am 14. und 15. April in der Volksbühne am
Rosa-Luxenburg-Platz in Berlin statt.
Auch wenn Österreich schon Thema und Lebensinhalt eines anderen Berliner
Theaters ist, startet die Volksbühne eine zweinächtliche Aufklärungskampagne
einiger Exilösterreicher, die die neuesten Entwicklungen in ihrem Heimatland
mit Schrecken von Berlin aus verfolgen. Dabei wird demonstriert, daß es
neben dem Österreich des postmodernen Rechtsradikalismus auch noch andere
Tendenzen gibt, die es vorzustellen lohnt. Die Volksbühne ist durch Werner
Schwabs "Volksvernichtung", der schon 1992 wesentliches zum Fall Haider
gesagt hat, sensibilsiert für die Problematik, und auch der Intendant hat
durch seine Inszenierungen am Wiener Burgtheater seinen Teil dazu
beigetragen. Vor dieser Folie sind die "Austrian-Psycho-Nights" zu
verstehen. Unter der Federführung des österreichischen Exil-Philosophen
Andreas Leopold Hofbauer (Diverse Verbindlichkeiten, Wien 1998) ist ein
Programm entstanden, das Österreich kaleidoskopartig beleuchtet:
Literarisch, diskursiv, bildend künstlerisch, filmisch und nicht zuletzt
musikalisch und dancefloormäßig.

Gemeinsam mit den bereits emigrierten Österreichern gehen dabei auch viele
bedeutende Menschen, die Österreich noch nicht den Rücken gekehrt haben, in
allen Räumen der Volksbühne wichtigen Fragen nach: etwa ob Intendant Peymann
und Kanzler Schüssel mit ihrer von beiden wohl unterschiedlich konnotierten
Behauptung Recht haben, Österreich sei der "Feinkostladen Europas". Laut
Umfrage würden auch 30% der Deutschen einen Politiker wie Haider wählen, der
ohne seine gelegentlichen Entgleisungen und ungemütlichen Ausfälle
vielleicht einer der beliebtesten Politiker Europas wäre. Wie Kanzler
Schüssel schon sagte: Die "Verösterreicherung" Europas hat begonnen. So oder
so. Denn schon Thomas Bernhard wußte, "daß die Österreicher keine Wahl
haben, was der Österreicher auch wählt, es ist niederträchtig." Und uns geht
es genauso.

Es wirken u.a. mit: Fritz Ostermeyer und Thomas Edlinger (die Macher der
Radiosendung "Im Sumpf"/FM 4), Christoph Grissemann und Dirk Stermann, die
mit ihrer Sendung "ShowRoyal" zu Radio I emigriert sind. Die Literaten
Werner Kofler, Franz Josef Czernin, Christian Loidl, Alexander
Brener/Barbara Schurz. Die Musik kommt u.a. von Texta, DSL, Hans
Platzgumer/Alfons Pöschl feat. Caroline Hofer, Amina Handke (die Tochter)
feat. Paul Diviak, Alex is my Bro, Men at Arms. Aktuelle Filmreihe,
zusammengestellt von Irene Rudolf und Bernard Sallmann, Videoinstallationen
u.a. von VJ Safy Sniper, György Vàgò, Jan Rohlf, Christian Casata.
Symposium: "Politik der Behauptungen - Politik der Kopflosigkeit" (mit Jean
Cremet, Eric Hörl, Eckhard Hammel u.a.). Bewirtung: Sarah Wieners
Speiszimmer. Performances u.a. von "Die Österreichische Volksgemeinschaft"
(aka Wipe Out/Fuckhead), Robert Jelinek, O du mei du, Hansi Falkner
(Attwenger). Eröffnungsdiskussion am Freitag mit Dietmar Bruckmayr
(Performance Künstler), Barbara Albert (Filmemacherin), Oliver Marchart
(Politologe).

ARTS & BOOKING. BERLIN
Chausseestraße 29
10115 Berlin
ph: 0 30 28 39 05 42
fax: 0 30 28 39 05 87


gerald.singer@xpoint.at)




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