widerst@ndMUND vom 25.3.2000

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ARCHIV

Inhalt:
 
Editorial 

Anti-Lueger-Aktion

aus brüssel ein angebot

Blockade des besetzten Audimax

Der alltägliche Rassismus?

erklaerung der fachschaft informatik

Fortsetzung "Unruhiges Österreich" Volkstheater

Mölzer Presseaussendung

Keine Wüstenrot Versicherung für Nigerianer??? 2. Teil!

Verächtliche Haltung des Personals der Diaabende gegenüber den BesetzerInnen!

Wiener Liberale zum Amnesty Bericht: Smoliner: "Minister soll Menschenrechtsbeirat massiv einbinden!"

Weimar feiert und die NPD muss draußen bleiben!

Erinnern Sie sich noch?


Alle Forderungen richten sich an die nächste Regierung. Von dieser rechts-rechtsextremen Koalition fordern wir nur den Rücktritt!

Die email-adresse der Redaktion lautet:
widerstand@no-racism.net
Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.

Editorial
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Für den Inhalt verantwortlich: Ihr. Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich: Susanne Hosek suho@magnet.at

 

Anti-Lueger-Aktion
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als erste reaktion auf mein protest-mail bezüglich umbennennung des
Dr.-Karl-Lueger-Ringes und Dr.-Karl-Lueger-Platzes erhielt ich am
Mittwoch, 22. März 2000 10:25 folgendes mail -


Sehr geehrter Herr Hikmet Kayahan !

Ihre e-mail an Herrn Stadtrat Dr. Peter Marboe vom 13. März 2000, in der
Sie die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Ringes und
Dr.-Karl-Lueger-Platzes anregen, wurde an die Kulturabteilung der Stadt
Wien zur Beantwortung weitergeleitet. Ich kann Ihnen dazu berichten,
dass der für Verkehrsflächenbenennungen zuständige Unterausschuss -
zusammengesetzt aus Mitgliedern des Wiener Gemeinderates - eine
Umbenennung bisher immer einstimmig abgelehnt hat. Mit der Begründung,
"dass Umbenennungen im gewachsenen Stadtbereich - mit einigen wenigen,
völlig anders gelagerten Ausnahmen - nicht vorgenommen werden und die
Namen Dr.-Karl-Lueger-Ring sowie Dr.-Karl-Lueger-Platz so sehr im
Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind, dass eine Änderung somit
eher kontraproduktiv wäre".
Mit der Bitte um Verständnis, dass wir Ihren von der Motivation her sehr

verständlichen Vorschlag daher nicht verwirklichen können und

mit freundlichen Grüßen
Der Abteilungsleiter:
Dr. Bernhard Denscher



aus brüssel ein angebot
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zum thema belgien:
Anbei ein lobbying-coop-angebot von einem rechtsanwalt aus brüssel -
antworten,wer interesse hat!
statt nationalistischer hetze internationale zusammenarbeit gegen
rassismus und rechtspopulismus, für demokratie.


Dear Friends

My name is Olivier Meskens. I'm a 27 years old lawyer living in
Brussels. You are supposed having heard about me by Clemens
Ruthner. I
worked last year as assistant deputy at the house of representative.
At this occasion, I had opportunity to takle with the Vlaams Blok
problem. It is still a permanent fighting for me to keep this threat
away from my country. I always think about Malreau who warned humanity
against xenophobia and the coming back of extreme.

Reflexion about what is happening in your country came up to my mind
one month ago when Mr Haider was expected to come in Brussels. In a
broadcast address, the mayor of the municipality where Mr Haider's
office in Brussels is at, declared he would stop Mr Haider entering
his territory. As lawyer, I knew it was against law. And as the mayor,
he knew it as well.

Actually, what had been said brought to light the popular animosity
toward Austrian. I means it was politicaly correct in the actual
context!

Don't believe that everybody desagree Mr Michel's speeches. People
tend to class as extremist all the Austrian people. And extremists are
compared as Hitler's Reich. I know they wrong but don't forget that
people react always basicaly for a vast majority of them.

I decided to call Miss Eva Pretcher, the head office of the Land of
Vienna. What I explained to her is that we were surprised that nobody
never talk about the opposition in Austria. So I proposed her to do
something that could back this opposition up aginst Haider regim. Of
course, why always focusing on the same people by criticising and
threatening them. We'd beter focuse on positive consequences : YOUNG
STUDENTS ARE DEMONSTRATING IN STREETS, YOUNG STUDENTS ARE TALKING
ABOUT POLITIC, YOUNG PEOPLE ARE SENSIBLE TO THE NECESSITY TO KEEP
DEMOCRATIE IN AN EUROPEAN CONTEXT. This is very important. But
nobody, in the French-speaking part of Belgium think about that. Your
are the future of Austria and you are the only people able to bury up
against Haider in Austria, Blocher in Switzerland, Bossi in Italy,
V-Blok in Belgium, Huger in Norway... We have to get rid of extremism.
Maybe it will be long.

Then, she made me in acquaintance with Clemens Ruthner, from Anvers.
Together and with friends we are aware danger is growing and our
biggest ennemy is time.

So I propose you to raise up the problem to an European level and
organising a MUSICAL EVENT here in Brussels, capital of Europe, for
young people and for Democratie. This will be a kind of political and
social pressure. Media must focuse on you and not only on Haider.
Media must focuse on your prospects. And don't worry, I know by
experience that politics will follow because people will be
sensibilised.

Student organisations of Brussels universities and Wallonia are ready
to follow us.

Political Event could be organised accross Europe to make people aware
not every Austrian are extremist, for explaining real political
situation in your contry and the new face of the extreme.

Relays exist in Belgium, France, Spain and in Germany.

I would be pleased if you could give me your respons and your opinion.
If necessary, I could move to Austria and meet you up.

Don't forget that May 1968 changed the face of France.

O.M.
omeskens@nirvanet.net


Blockade des besetzten Audimax
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Achtung: Blockade des besetzten Audimax

An folgenden Tagen ist das besetzte Audimax durch kommerzielle
Veranstaltungen (in diesem Falle Diaabende) blockiert:

am Freitag den 24. 3. um 20 Uhr (Diaabend über Paris)
am Montag den 27. 3. (Diaabend über Irland)
am Donnerstag den 30.3.
und am Freitag den 31.3.

Der Beginn der ertragreichen und gutbesuchten Veranstaltungen ist
jeweils um 20 Uhr.



Der alltägliche Rassismus?
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Leserinnenposting von Alexandra Caruso

Sagen wir, daß ich in den letzten zehn Tagen „zufällig“ zweimal Zeugin
einer rassistischen „Amtshandlungen“ der Polizei wurde.
Im ersten Fall handelte es sich um einen Afrikaner, der eine 25 m von
seiner Wohnung gelegene Telephonzelle aufsuchte. Ein Streifenwagen fuhr

scharf an ihn heran, er mußte sich ausweisen, sämtliche Taschen
entleeren, wurde perlustriert und mußte langwierige Erklärungen abgeben.

Er konnte sehr gut Deutsch- das hat ihm sicher geholfen. Ein Freund und
ich sind während des Zwischenfalls in ca. 4 m Entfernung stehen
geblieben und haben, auch für die Polizei eindeutig erkennbar, die
Situation beobachtet. In wie weit das die Polizei von irgend etwas
abgehalten hat, bleibt dahin gestellt, dem Afrikaner hat es sicher gut
getan, nicht alleine gelassen zu werden.

Zweiter Übergriff am vergangenen Donnerstag ca. 19.35 (Demo?!)
U-Bahnstation Karlsplatz, Bahnsteig U4 Richtung Hütteldorf.
Mindestens 4 Polizisten in grauen
Kampfanzügen (Cobra?) haben sich auf dem Bahnsteig verstreut und
gezielt Menschen, die aufgrund von Farbe oder sonstigen Merkmalen
Ausländer sein könnten, herausgegriffen. Neben mir war es ein
Jugendlicher mit asiatischen Gesichtszügen. Der Bahnsteig war voller
Leute, von denen aber, so weit ich es beobachten konnte, keiner dem
Vorgehen der Polizei Aufmerksamkeit entgegengebracht hat. Eher
ostentative Gleichgültigkeit.
Der Jugendliche wurde von den Polizisten (ein Mann und eine Frau)
beiseite geschoben, mußte sich ausweisen und ebenfalls seine Taschen
entleeren. Ich bin dann in die U-Bahn eingestiegen, was ich nachher
bereut habe. Ich war ohne Begleitung und es war wahrscheinlich auch das
martialische Auftreten der Polizei, das mich eingeschüchtert hat.

Offensichtlich gehört dieses Vorgehen der Polizei jetzt vermehrt auch
zum österreichischen Alltag. Hat es Sinn solche Vorfälle zu
dokumentieren?! Wenn ja, wo? Wie weit kann man sich als Zeuge in so
einer Situation heranwagen?




erklaerung der fachschaft informatik
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Erklaerung der Fachschaft Informatik zur aktuellen politischen Situation

Zum wiederholten Male drueckt sich der chronische Verfolgungswahn
deskleinen Mannes bei demokratischen Wahlen aus, diesmal in der
postnationalsozialistischen und postfaschistischen Gesellschaft. Durften
in der Zwischenkriegszeit, im Austrofaschismus und im
Nationalsozialismus ungeniert faschistische Meinungen zum
Ausdruckgebrachtwerden, so mussten diese seit dem Ende des zweiten
Weltkrieges kodiert werden,um nicht mit den offiziellen
Wertvorstellungen der Nachkriegsgesellschaft in Konflikt zu geraten.
Mensch war sich nach dem zweiten Weltkrieg einig,daserste Opfer des
Nationalsozialismus gewesen zu sein, wodurch eine Auseinandersetzung mit
der oesterreichischen Gesellschaft vermiedenwurde. Seit Waldheim nehmen
sich die TaeterInnen und deren Nachkommen als Opferderwahlweise
Ostkuesten-, Mafia-, Schlepper-, sozialistischen Internationale-,Finanz-
(diesmal "das Judentum" "nur" mitdenkend), EU-, einer linkslinken oder
anderer, vom Ausland gesteuerten, Verschwoerung wahr. Dazu gesellen sich
medial verbreitete Phantasmen ueber das Funktionieren der
jeweiligen"zerstoererischen" Kraefte, worin die
DurchschnittsoesterreicherInnengesellschaftlich akzeptiert ihre
Ressentiments ausleben koennen, etwawenndie Ausuebung bestimmter
Kriminaldelikte in alter rassisch-biologischer Manier BuergerInnen
gewisser Nationalstaaten und Hautfarben nachgesagt werden. Ebensowie
diese Phantasien besitzt das permanente Aufbrechen von Tabus einen
psychotherapeutischen Nutzen, der es ermoeglicht mit dynamischem und
selbstbewussten Elan an der Weiterentwicklung einer harmonischen,
wettbewerbsfaehigen Volksgemeinschaft, mitzuwirken, in der nur
hegemoniale Lebensaeusserungen (gemeinhin Kultur genannt) und Diskurse
akzeptiert werden. Eine Zivilgesellschaft, der es im Grunde nur um den
besseren Nationalstaat und nicht um das bessere Zusammenleben ALLER
Menschen geht, geraet in Gefahr diesen Prozess indirekt zu
unterstuetzen, wenn es ihr vordergruendig um die Praesentation des
"demokratischen Oesterreichs" geht und nicht um einekritische Analyse.
Deswegen liegt uns nicht das Image Oesterreichs oder ein
"guter"Patriotismusam Herzen, sondern wir verwenden unsere Zeit lieber
dafuer, die gesellschaftlichen Grundlagen die zur derzeitigen Situation
gefuehrt haben, zubeleuchten. Ebenso wie der Fokus auf Hitler und die
NSDAP nicht ausreicht, um den Werdegang des nationalsozialistischen
Regimes zu erklaeren, kann dieKonzentration auf Haider und die FPOe
nicht genuegen, um die aktuellen Entwicklungen zu erklaeren.
Genausowenig darf die Analyse bei einer Gleichsetzung dieser beiden
Bewegungen stehen bleiben, denn dadurch sieht mensch vor lauter Suchen
nach traditionellen, rechtsradikalen Aeusserungen und Handlungen nicht
das negative Potential der Auswirkungen, die sich durch mehrheitsfaehige
programmatische Inhalte ergeben koennen. Wurde waehrend des
StudentInnenstreiks 1996 immer wieder die ReduzierungderInhalte auf
unipolitische Belange gefordert, so warnen wir eindringlich davor,
diesmal wieder den Blick auf dem eigenen Schrebergarten zu belassen.
Gesellschaftspolitische Sichtweise ist statt standesbornierter
Nabelschauangesagt, denn nicht erst, wenn studentische
Mehrheitsangehoerige durch Studiengebuehren in ihrer finanziellen
Integritaet beschnitten werden, ist ein Paradigmenwechsel in der Politik
vollzogen worden, sondern schon davor, wenn MigrantInnen in einer
Beratungsstelle festgenommen werden, das Frauenministerium abgeschafft
wird, Massnahmen zur Totalisierung einer Gesellschaft der Tuechtigen
gesetzt werden und neuerdings Sudetendeutsche zu den Opfern des zweiten
Weltkrieges zaehlen. Wegen Befangenheit sprechen wir im Uebrigen jedeR
oesterreichischen StaatsbuergerIn die Faehigkeit ab, die Legitimitaet
der EU-Boykotte zu beurteilen. Wir erklaeren uns solidarisch mit der
Entscheidung der StudentInnen der UniWien zu streiken und rufen daher
alle StudentInnen auf, sich gegen diese Regierung zu stellen,
Diskussionen beizuwohnen, sich mit der Verfasstheit deroesterreichischen
Gesellschaft auseinanderzusetzen - was fuer uns ebenso die Bildung der
Faehigkeit zur selbstkritischen Analyse der eigenen Verstrickungin
chauvinistische Verhaeltnisse beinhaltet - sich mit anderen
ausserparlamentarisch und ausseruniversitaer zu organisieren und
sichvielfaeltige Aktionsformen zu ueberlegen.
Isoliert Oesterreich bis es wieder warm wird!

Fachschaft Informatik (TU Wien)



Fortsetzung "Unruhiges Österreich" Volkstheater
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UNRUHIGES ÖSTERREICH
Texte zur Lage
Täglich im Rauchsalon, Beginn jeweils 22h15

Es liest jeweils ein/e AutorIn oder ein/e SchauspielerIn des
Volkstheaters
Termine 5.4..2000 - 14.4.2000

Mittwoch, 5.4. GERHARD JASCHKE, WERNER HERBST
Donnerstag, 6.4. KATHARINA RIESE
Freitag, 7.4. EGYD GSTÄTTNER
Samstag, 8.4. Klaus Händel liest SIGMUND FREUD “Masse und
Urhorde"
Sonntag, 9.4. ROBERT WOLF
Montag, 10.4. Isabel Martinez liest CHRISTOPH RANSMAYR “Morbus
Kitahara"
Dienstag, 11.4. PETER HENISCH
Mittwoch, 12.4. BARBARA FRISCHMUTH
Donnerstag, 13.4. ROLF SCHWENDTER
FREITAG, 14.4. RUTH WODAK
Die Reihe läuft seit 28. Februar und wird fortgesetzt.



Mölzer
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„Kulturberater“ Mölzer ? nein, danke!
Ein rechtsextremer Journalist in der Rolle des „Kulturberaters“ oder
„Kulturbeauftragten“ des Kärntner Landeshauptmannes schadet dem Ansehen
des Landes, ist demokratiepolitisch bedenklich und stellt eine
Brüskierung der Kulturschaffenden dar. Die unterzeichnenden Personen
fordern die Enthebung Andreas Mölzers von seiner Funktion als
„Kulturbeauftragter“ bzw. „Kulturberater“ des Landeshauptmannes von
Kärnten. Dafür liegen folgende Gründe vor:
1) Andreas Mölzer vertritt und verbreitet als Journalist und Publizist
rechtsextremes Gedankengut. Rassistische und deutschnationale Ansichten
gehören zum Standardrepertoir seiner Aufsätze. Seine Warnung vor
drohender „Umvolkung“ durch Einwanderung oder vor der Gefahr eines
„brasilianischen Modells“ in Europa als die „völlige
ethnisch-kulturelle Vermischung und Nivellierung auf dem simpelsten
zivilisatorischen Nenner“ sind nur zwei Beispiele einer langen Reihe
inakzeptabler Äußerungen. Daß Mölzer kürzlich als Chefredakteur der
Zeitschrift ZUR ZEIT wegen Verhetzung (§ 283 StGB) angezeigt wurde, ist
kein Zufall. Seine Gedankenwelt ist hinlänglich dokumentiert. Die
Einsetzung Mölzers als „Kulturberater“ der Landeshauptmannes stellt
eine Aufwertung rechtsextremer Standpunkte dar und schadet dem Ansehen
Kärntens.
2) Als vielbeschäftigter Kolumnist der Kronen-Zeitung läßt Andreas
Mölzer (bisweilen auch unter dem Pseudonym NORICUS) kaum eine
Gelegenheit aus, mißliebige KünstlerInnen und Kultureinrichtungen
anzugreifen und zu denunzieren. Auch an der Medienkampagne gegen
Cornelius Kolig war Mölzer maßgeblich beteiligt. Wer von Kunstwerken
als „Schmiererei“ oder „Analkunst“ schreibt, die Kunst als „Hure“ und
zeitgenössische Künstler als „Zirkusdirektoren“, „Sensibelchen“,
„Großpoetinen“ etc. bezeichnet, stellt nur seine Ressentiments gegen
die moderne Kunst unter Beweis und hat sich für die Funktion eines
„Kulturberaters“ längst selbst disqualifiziert.
3) Andreas Mölzer ist als „Kulturberater“ unmittelbar in die
Entscheidungen über die Kulturförderungen des Landes Kärnten
eingebunden. Förderungsansuchen werden von ihm bewertet. Er vertritt
fallweise den Kulturreferenten bei Gesprächen mit Kulturschaffenden und
übt so eine quasi „amtliche“ Funktion aus. Es ist dies eine
demokratiepolitisch bedenkliche Konstellation. Außerdem nützt Mölzer
die ihm dadurch zugänglichen Informationen ? etwa Subventionsansuchen,
die ausschließlich an die Kulturabteilung adressiert waren ? für
Glossen und Kommentare in der „Kärntner Krone“. Hier liegt, wenn nicht
eine Verletzung des Amtsgeheimnisses, so doch eine Vermischung
unvereinbarer Funktionen vor.
4) Es mag das Recht eines Landeshauptmannes sein, sich von Konsulenten
seines persönlichen Vertrauens beraten zu lassen, im Falle Mölzer ist
allerdings nicht einzusehen, daß dies mit nicht unbeträchtlichen
öffentlichen Mitteln geschieht (Jahreshonorar 360.000.?). Immerhin
definiert das Kärntner Kulturförderungsgesetz das Kärntner
Kulturgremium als die eigentliche (mit Experten aus der Kulturszene
besetzte) Beratungsinstanz des Kulturreferenten bzw. der
Landesregierung. Die Funktion eines zusätzlichen „Kulturberaters“ ist
in den Bestimmungen nicht vorgesehen. Die Installierung eines solchen
Postens kommt daher einer Abwertung des Kulturgremiums gleich.
5) Sollte der Landeshauptmann allen Einwänden zum Trotz an Andreas
Mölzer als „Kulturberater“ festhalten, könnte dies entweder als
Eingeständnis eigener fachlicher Defizite oder als bewußte Provokation
der kulturellen Szene gewertet werden. Damit wäre wohl die mangelnde
Eignung Jörg Haiders für das Amt des Kulturreferenten bewiesen. Ich
schließe mich der Forderung nach einer Enthebung Andreas Mölzers von
seiner Funktion als "Kulturberater" oder "Kulturbeauftragter" des
Landeshauptmannes von Kärnten an. Name: Anschrift: E-Mail-Adresse:
(an: unikum@uni-klu.ac.at)



Presseaussendung
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GetAut-Erklärung für die Freilassung der politischen Gefangenen und
gegen die Polizeigewalt in Österreich Die Demonstrationen gegen die
rechtsextreme österreichische Regierung dauern an, sowohl in Österreich
als auch in Frankreich! Der Staat unternimmt alles, um den radikalen
linken Flügel der Widerstandsbewegung zu kriminalisieren. Am Donnerstag,
dem 3. März fand der Opernball, das Fest der Reichen und der
Regierungsvertreter in der Wiener Oper statt. Anläßlich der
Anti-Regierungsdemonstration dieses Tages versammelten sich mehr als
20.000 Menschen. Die bürgerliche Presse und die Polizei verbreiteten in
den vergangenen Wochen die Vorstellung, daß hunderte zerstörungswütige
Ausländer, Gewalttäter, Anarchisten nach Wien gekommen seien, um (ein)
Chaos zu provozieren. Dieses vorhergesagte Chaos hat nicht
stattgefunden. Hingegen ist es die Polizei, die sich der Gewalttaten
gegen Demonstrationsteilnehmer schuldig gemacht hat. Bereits während der
großen Demonstration vom 19. Februar war eine Gruppe deutscher Studenten
mißhandelt worden: ihre Kleider wurden zerrissen, ebenso ihre
Kreditkarten, sie wurden geschlagen etc. Nach der gewaltfreien
Demonstration gegen den Opernball begann die Polizei, zum Teil als
Demonstrationsteilnehmer verkleidet, zu provozieren: ein junges Mädchen,
das die Demonstration um 23.00 Uhr verließ, wurde in einigem Abstand zur
Oper von mehreren Polizisten in zivil brutal (zusammen-) geschlagen. Die
Beschuldigung lautete folgendermaßen: Störung der öffentlichen Ordnung,
Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung. Ein anderer Fall
ist der von vier Demonstrationsteilnehmern, welche die Demo in einem
Taxi verließen: mehrere, als Demonstrationsteilnehmer verkleidete
Polizisten zogen sie aus dem Taxi, indem sie sie mit Waffen bedrohten.
Zwei von ihnen befinden sich noch immer in Untersuchungshaft, aus den
gleichen Gründen wie das junge Mädchen. Es gibt Photos von dieser
Verhaftungsszene im Internet: http://www.illegalisiert.at. Unter
Berufung auf die "Verdunkelungsgefahr" wurde ihnen untersagt zu
telefonieren. Ein anderer Fall von Polizeigewalt betrifft einen
Jugendlichen, der von mehreren Zivilpolizisten in einer Seitenstraße
zusammengeschlagen worden ist. Ein Student der Organisation GRAS, der
die Aktion photographierte, wurde von den Ordnungskräften vertrieben.
Die Kamera wurde zwar demoliert, aber die Photos gibt es. Der Student
konnte die Photos an die Presseagentur Reuters senden. Nicht ein
einziger österreichischer Journalist hat diese Photos veröffentlicht!
Unter dem fremdenfeindlichen Klima, verstärkt durch die extreme an der
Macht, verstärkt die Polizei ihre Angriffe gegen Organisationen, die
Asylbewerber unterstützen, sie organisiert willkürliche Razzien: so
geschehen am 8. März beim Flughafensozialdienst in Wien und im
Flüchtlingslager Traiskirchen, wo Asylbewerber mißhandelt worden sind.
Das sind Beispiele, die aufzeigen, daß der gewalttätige Rassismus von
seiten der Polizei Alltag ist und durch die "law and order"-Politik der
Rechten an der Macht verstärkt wird. Wir, GetAut - eine freie und
unabhängige Widerstandsorganisation gegen die österreichische Regierung,
im wesentlichen zusammengesetzt aus Österreichern, die in Frankreich
leben - werden am Donnerstag, dem 16. März um 19.00 Uhr vor der
österreichischen Botschaft in Paris (6, rue Fabert, 75007 Paris)
demonstrieren, um die Aufmerksamkeit der Medien auf die
Menschenrechtsverletzungen in Österreich aufmerksam zu machen. Wir
werden dem österreichischen Botschafter eine Protestnote übergeben, in
der wir die staatliche rassistische Gewalt verurteilen. Freiheit für die
Gefangenen! Keine Kriminalisierung der Demonstranten!



Keine Wüstenrot Versicherung für Nigerianer??? 2. Teil!
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Marco Smoliner
Abg. z. Wr. Landtag
An Herrn Generaldirektor
Helmut Geier
Wüstenrot Versicherungs-AG
Hans Sperl Str. 2
5033 Salzburg
Wien, am 16.3.2000

Betrifft: Keine Wüstenrot Versicherung für Nigerianer, 2. Teil;

Sehr geehrter Herr Generaldirektor!

Am 17. März erhielt ich von der PR-Abteilung der Wüstenrot Versicherung
ein E-Mail betreffend meine Besorgnis, dass Wüstenrot grundsätzlich
keine AfrikanerInnen versichere. Der dort verantwortliche Dr. Rosner hat
mir u.a. wörtlich mitgeteilt: "Es ist richtig, dass wir derzeit für
afrikanische Staatsbürger wegen der zu hohen Kosten keine
Risikoversicherungen anbieten." In Beantwortung meines Schreibens vom
16.3.2000 haben Sie mich am 20. März telefonisch kontaktiert und mir
sinngemäß die Geschäftsusancen der Wüstenrot Versicherung in bezug auf
afrikanische KundInnen wie folgt erläutert: Selbstverständlich würden
von Wüstenrot auch Risikoversicherungen für afrikanische Kunden
abgeschlossen. Insbesondere habe Wüstenrot einige afrikanische
Versicherungsnehmer, die eine Restschuldversicherung für ein
Bauspardarlehen abgeschlossen haben. Bei Nicht-EU-BürgerInnen würde im
Falle des Abschlusses einer Risikoversicherung das Einzelrisiko geprüft.
Gegen eine Versicherung spreche auch für AfrikanerInnen nichts, wenn das
Risikogebiet, also jenes Gebiet, auf das sich der Versicherungsschutz
erstreckt, auf die europäische Union beschränkt wird. Eine
grundsätzliche Ablehnung von AfrikanerInnen als VersicherungsnehmerInnen
treffe für Ihr Unternehmen nicht zu, sagten Sie mir telefonisch am 20
März. Ich habe Ihre Ausführungen zu Kenntnis genommen, diese Praxis
deckt sich auch mit jener der meisten anderen
Versicherungsgesellschaften. Gleichzeitig habe ich Sie darauf
hingewiesen, dass Ihre Aussagen denen Ihrer PR-Abteilung vom 17. März
widersprechen. In Ihrem mir nun vorliegenden Antwortschreiben, das Sie
auch zum Gegenstand einer APA-Originaltext-Aussendung gemacht haben,
findet sich nun abermals der wortgleiche Satz:" "Es ist richtig, dass
wir derzeit für afrikanische Staatsbürger wegen der zu hohen Kosten
keine Risikoversicherungen anbieten." Da ich im Zweifelsfall den
Ausführen des Generaldirektors eines Unternehmens mehr Glauben schenke,
als der PR-Abteilung, muss ich annehmen, dass Ihre MitarbeiterInnen über
die Geschäftusancen der Wüstenrot Versicherung nicht informiert sind.
Ich ersuche Sie daher im Interesse vieler besorgter BürgerInnen,
eindeutig öffentlich klarzustellen, dass Ihr Unternehmen
Risikoversicherungen für StaatsbürgerInnen afrikanischer Länder
selbstverständlich nicht generell ablehnt. Ich darf Sie informieren,
dass durch Ihre unklare Antwort einige Medien erst recht auf die
Angelegenheit aufmerksam geworden sind und eine glaubwürdige
Klarstellung Ihrem Unternehmen sicher nützt.

Mit freundlichen Grüßen
Marco Smoliner

Marco Smoliner
Abg.z. Wr. Landtag
Liberales Forum - Landtagsklub Wien
F. Schmidt Platz 3, 1082 Wien
Tel.: (+431) 4000 81569
Fax: (+431) 4000 99 81555



Verächtliche Haltung des Personals der Diaabende gegenüber den
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BesetzerInnen!

Verächtliche Haltung des Personals der Diaabende gegenüber den
BesetzerInnen!

Donnerstag abend.

Es werden sämtliche Flugblätter und Flyer, die auf den Bänken des
Audimax liegen, von den VeranstalterInnen der Diaabende in einer
militärischen Aktion abgeräumt und weggeworfen.

Ich lege 5 Blätter mit eigenen Texten, die ich gerade auf die Wand
picken will, auf eine dieser Bänke. Der Typ kommt heran und will sie mir
wegnehmen und wegwerfen.

Ich mache ihn darauf aufmerksam, daß ich diese Blätter eben an der Wand
befestigen will, und daß das hier ein besetztes Auditorium ist.

Seine Antwort darauf: "Bei den Dreck kauma des kaum untascheidn!"

Das sind die Leute, denen wir konzedieren, jeden Tag oder jeden zweiten
Tag ihre dummen mainstream-Diashows abzufeiern.

Die das Auditorium Maximum der Wiener Universität seit Jahrzehnten in
einen spießbürgerlichen Guckkasten verwandelt haben.



Wiener Liberale zum Amnesty Bericht: Smoliner: "Minister soll
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Menschenrechtsbeirat massiv einbinden!"

Wiener Liberale zum Amnesty Bericht: Prävention und Sensibilisierung
innerhalb der Polizei notwendig!

Smoliner: "Minister soll Menschenrechtsbeirat massiv einbinden!"

Wien- "Alle Jahre wieder sieht sich die österreichische
Exekutive im Bericht von Amnesty International mit Foltervorwürfen
konfrontiert. Dass heuer besonders rassistisch motivierte Übergriffe
erwähnt werden, ist darauf zurückzuführen, dass Innenministerium und
Polizeiführung dieses Phänomen seit Jahren ignorieren. So konnte es zu
ungestraften Übergriffen und zu sträflicher Unsensibilität bei
Anzeigen wegen rassistisch motivierter Delikte kommen", kritisierte
heute Marco Smoliner, Landtagsabgeordnete des Liberalen Forums Wien.
Rassistische Tendenzen gebe es in "so ziemlich allen Polizeien der
Welt", es käme jedoch darauf an, ob man das Problem negiere, wie
dies in Österreich geschehe, oder ob man es erkenne und dagegen
steuere, so Smoliner. Als positives Beispiel nannte er die Londoner
Metropolitan Police. Diese habe 1997 nach einer vom Innenminister
angeordneten, eingehenden Untersuchung "strukturellen Rassismus" in
den eigenen Reihen erkannt und sei nun dabei, den vom Autor des
Endberichtes, dem britischen Richter McPherson, vorgeschlagenen
70-Punkte-Plan umzusetzen. Einige der im McPherson-Report
aufgezählten Maßnahmen seien auch für die österreichische Exekutive
durchaus nützlich, so Smoliner. Etwa die Forderung nach gezielter
Anwerbung von Angehörigen ethnischer Minderheiten in die Polizei und
die Überarbeitung des Beschwerdemanagements.
In Österreich seien vor allem der Umgang mit Schubhäftlingen und
deren Betreuung zu verbessern sowie der wirksame Rechtsschutz von
festgenommenen Personen im polizeilichen Vorverfahren, etwa durch
die zwingende Anwesenheit von RechtsvertreterInnen. Die immer öfter
aufgrund von ethnischen Merkmalen durchgeführten "Routinekontrollen"
(das sog. "Racial Profiling") werde von den Betroffenen zurecht als
rassistisch empfunden und sei abzulehnen, sagte Smoliner.
"Entscheidend ist die Sensibilität der Exekutive gegenüber
rassistischen Tendenzen in der eigenen Kollegenschaft, aber auch
gegenüber rassistisch motivierten Straftaten, die bei der Polizei
angezeigt werden", so Smoliner. Notwendig sei in diesem Zusammenhang
eine eigene Berichtspflicht für solcherart motivierte Straftaten sowie
ein regelmäßiges "Racism-Awareness-Training" von Polizei- und
GendarmeriebeamtInnen. Naturgemäß müsse dieses Training zuerst für
BeamtInnen in Ballungsräumen und im Grenzschutzeinsatz angeboten
werden, forderte der Liberale.
"Eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Rassismus und
Gewaltbereitschaft muss der Menschenrechtsbeirat im Innenministerium
spielen. Die ExpertInnen arbeiten seit Monaten und haben Modelle und
Maßnahmen zur Prävention von Rassismus und
Gewaltbereitschafterarbeitet. Nun wird sich zeigen, ob dieses Gremium
von hochqualifizierten Fachleuten vom neuen Innenminister ernst
genommen wird, oder ob alles beim Alten bleibt", so Smoliner
abschließend.



Weimar feiert und die NPD muss draußen bleiben!
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Die NPD plant in Weimar einen Aufmarsch vorbei an mehreren Ort mit
großer geschichtlicher Symbolik.

Es ist das neue Konzept der NPD sich in der Öffentlichkeit als eine
Partei zu repräsentieren, die angeblich die Interessen des „kleinen
Mannes“
vertritt. Ihre national-rassistische Parole ? Arbeit zuerst für
Deutsche ? ist vordergründig auf eine sozial schwache Zielgruppe
gerichtet, die sich mit
solcher Art von Losungen angesprochen fühlt.

Ihr provokatives Auftreten in der Öffentlichkeit, führte häufig zur
Konfrontation mit ihren politischen Gegner. Dabei ließen sie sich,
geschützt durch das
Versammlungsgesetz, von der Polizei sichern und waren deshalb zumeist
als Opfer von Angriffen in den Medien dargestellt. Das Bild von
vermummten
Antifaschisten, die geordnete Demonstrationen von „guten Deutschen“
angriffen, hat sich inzwischen bei vielen Normalbürgern festgesetzt.
Diese Form des
Protestes kann von vielen Bürgern, die sich in ihrer Ablehnung von
rechten Ideologien ansonsten einig sind, nicht mitgetragen werden.

Aus diesem Grund möchten wir in Weimar eine andere Form des
ablehnenden Widerstandes gegen rechte Parolen- und
Ideologiedemonstration
etablieren.

Weimar feiert und die NPD muss draußen bleiben.

Die Überlegungen (Wünsche) sehen vor, dass alle Vereine, Verbände,
Institutionen und Gruppen, die eine nationalistisch-rassistische
Demonstration
ablehnen, gemeinsam ein Straßenfest in Weimar organisieren. Ein
Straßenfest und -protest, welche sich über die gesamte Strecke der
geplanten
NPD-Demonstration erstrecken.

Für die historischen Orten Weimars, welche in der Zeit von 1933-1945 zu
Bedeutung kamen, sollten besondere Formen der Ehrung oder „Besetzung“
überlegt und gefunden werden.

Zu wünschen wäre auch die Unterstützung der Weimarer Hotel- und
Gaststättenbetriebe. Ihnen kommt der Ruf der Stadt Weimar auch
wirtschaftlich zu Gute.

Eine NPD?Demonstration in Weimar wird 55 Jahre nach der Selbstbefreiung
des Konzentrationslagers Buchenwald auch international nachhaltig das
Bild
dieser Stadt prägen.

Ein erstes Organisationstreffen findet am 06. April 2000 um 19:00 im mon
ami statt.

Kontakttelefon: 03643-519429
Fax: 03643-850008




Presse-Mitteilung

24. März 2k



Weimar,
1. Mai:
Courage
zeigen -
Aufrecht
gehen ?
Nicht im


Gleichschritt

marschieren!


Mit Aktionen im gesamten Bundesgebiet,
darunter auch Weimar, Hannover und Wetzlar
sowie verschiedenen Städte in NRW, versuche
die NPD einerseits wieder im Westen Fuß zu
fassen und andererseits den Tag der
ArbeiterInnen und Angestellten für sich zu
besetzen. Dabei setze sie bewusst auf
sozialdemagogische Positionen, um Unzufriedene
für sich zu gewinnen.
Insbesondere seien daher die Gewerkschaften
gefordert. Wenn sie es zuließen, dass die soziale
Frage und der 1. Mai von Rechts besetzt werden,
sei ihre Zukunft in Frage gestellt.
Es sei das Konzept der NPD, sich in der
Öffentlichkeit als eine Partei zu repräsentieren, die
die Interessen des „kleinen Mannes“ vertritt. Ihre
national-rassistische Parole ? Arbeit zuerst für
Deutsche ? sei vordergründig auf eine sozial
schwache Zielgruppe gerichtet, die sich mit
solcher Art von Losungen angesprochen fühlt.
Ihr provokatives Auftreten in der Öffentlichkeit,
führte häufig zur Konfrontation mit ihren
politischen Gegner. Dabei ließen sie sich,
geschützt durch das Versammlungsgesetz, von
der Polizei sichern und verkauften deshalb
zumeist als Opfer von Angriffen. Das Bild von vermummten Antifaschisten,
die geordnete
Demonstrationen von „guten Deutschen“ angriffen, hat sich inzwischen bei
vielen
BürgerInnen festgesetzt und führe dazu, dass
Links und Rechts, so auch von der Thüringischen
Landesregierung, gleichgesetzt wird.
Weimar feiert und die NPD muss
draußen bleiben.

Alle Initiativen und Organisationen sind aufgerufen
daran mitzuwirken, dass am 1. Mai Aktionen
stattfinden, die jeder/m BürgerIn die Möglichkeit
geben eine nichtrassistische und humanistische
Haltung zu dokumentieren. Die Überlegungen
sehen vor, dass alle Vereine, Verbände,
Institutionen und Gruppen, die eine
nationalistisch-rassistische Demonstration
ablehnen, gemeinsam ein Straßenfest und
Protestaktionen in Weimar organisieren.

Ein Straßenfest und -protest, welche sich über die gesamte Strecke der
geplanten NPD-Demonstration erstrecken. Für die historischen Orten
Weimars,
welche in der Zeit von 1933-1945 zu Bedeutung kamen, sollen besondere
Formen der Ehrung oder „Besetzung“ überlegt und gefunden werden.

Eine NPD?Demonstration in Weimar werde 55 Jahre nach der Selbstbefreiung
des Konzentrationslagers Buchenwald auch international nachhaltig das
Bild
dieser Stadt prägen. Nur wenn deutlich werde, daß man nicht nur um das
Ansehen besorgt ist, sondern man rassistischen und neofaschistischen
Gedankengut keinen Platz lässt, werde eine Grundlage geschaffen, um die
NPD und andere neonfaschistische Organisationen zurückzudrängen und den
Druck auf die Landesregierung zu erhöhen, dass in Thüringen ein Programm
„Gegen Rassismus ? Für Demokratie“ aufgelegt werde.

Rassistische und neofaschistische Organisationen müssten durch
entsprechende Verbote zu spüren bekommen, dass sie unerwünscht sind, das

Gedankengut aber sei nicht polizeilich zu beseitigen, sondern nur durch
eine deutliche nichtrassistische Haltung der Politik, der Verbände, der
Eltern, der
KollegInnen. Nur wenn eine nichtrassistische Mehrheit sich offensiv zu
Wort melde, entstünde ein rassismusfeindliches Klima und können Menschen
davor
geschützt werden den Rattenfängern aus NPD, Republikaner, DVU u.a. auf
den Leim zu gehen.

„Kein Mensch und auch keine Organisation, die gegen soziale Ausgrenzung
und für solidarische und demokratische Verhältnisse einstehe,
insbesondere die Gewerkschaften, darf tatenlos zusehen wie die
VertreterInnen von Hass, Rassismus und heute Gewalt die Strassen und die
Köpfe
und morgen die Parlamente erobern. Soziale und humanistische Politik in
einem Land mit starkem rechten Einfluss ist nicht machbar. Die
Regierungsbeteiligung Rechter Parteien in Österreich und vor Jahren in
Italien, zeigt wie schnell Tatenlosigkeit sich zum Erfolg der
Ultrarechten
wendet. Ich rufe daher die BürgerInnen Weimars, ob BankangestellteR,
VerkäuferIn, ArbeiterIn oder Auszubildender, ÄrztIn, SchülerIn oder
StudentIn,
auf, sich am 1. Mai an den Aktionen gegen die Rechtsentwicklung und den
Aufmarsch der NPD zu beteiligen!“ (Angelo Lucifero, Sprecher der LAG
Antifaschismus/Antirassismus Thüringen und Landesvorsitzender der
Gewerkschaft hbv Thüringen)



Erinnern Sie sich noch?
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Vor einem Jahr, am 24. März 1999, begann der Luftkrieg der NATO gegen
Jugoslawien. Die Resultate dieses 78-Tage-Krieges werden nun
offenkundig: Eine "humanitäre Katastrophe" im Kosovo zu verhindern - so
lautete die Begründung der Regierungen der NATO-Staaten für die
Militäraktion. Der Krieg hat die ethnischen Konflikte im Kosovo aber
keineswegs beendet. Dort lebende Serben und Roma werden jetzt von den
Anhängern der UCK verfolgt und vertrieben. Die UCK, die Militärformation
der albanischen Kosovaren, hatte vor und während des Krieges starke
Unterstützung aus NATO-Staaten erhalten und verfügt noch immer über
große Waffen-bestände. Die internationalen KFOR-Verbände, überwiegend
aus Einheiten von NATO-Ländern bestehend, unter-binden die neuen
Aktionen der UCK-Leute kaum. Ein friedliches Zusammenleben der
ethnischen Gruppen im Kosovo ist nicht näher gerückt und Konflikte in
Nachbarstaaten spitzen sich zu. Von Sicherheit und Frieden ist die
Region weit entfernt. Die militärischen Kapazitäten Jugoslawiens
einzuschränken, das war, wie US-Präsident Clinton in einer Rede
erklärte, ein wesentliches Ziel der NATO. Die NATO-Luftschläge haben
aber vor allem die zivile Infrastruktur Jugoslawiens zerstört: Brücken
und Eisenbahnlinien, Fernsehsender und Raffinerien, Fabriken und
Schulen. Jugoslawien wurde um Jahrzehnte zurückgeworfen. Bei den 4.500
Opfern der Luftangriffe handelt es sich überwiegend um Zivilpersonen.
Das Völkerrecht wurde verletzt, denn die Charta der Vereinten Nationen
legt fest: Militäraktionen sind nur bei Bedrohung von Sicherheit und
Frieden und aufgrund eines Beschlusses des UN-Sicherheitsrates zulässig.
Die NATO hat ohne einen solchen Beschluß gehandelt, sie hat damit die
Vereinten Nationen übergangen und ein gefährliches Handlungsmuster
geschaffen. Militäraktionen gegen einen anderen Staat könnten jetzt auch
anderswo ohne ein Mandat der Weltorganisation unternommen werden. So
zeigt sich: Der NATO-Krieg gegen Jugoslawien hat nicht das Tor zu einer
Friedensordnung auf dem Balkan geöffnet. Konflikte wurden verschärft,
neue Hindernisse für die Bemühungen um Sicherheit und konstruktive
Zusammenarbeit der Staaten sind entstanden. Der Österreichische
Friedensrat hält es für ein Gebot unserer Zeit: Internationale und
interethnische Konflikte müssen ohne Krieg gelöst werden. Die Weichen
wurden in Richtung Krieg gegen Jugoslawien gestellt, als wichtige
Staaten, vor allem die USA, dem Militärbündnis NATO eine Führungsrolle
im Kosovo-Konflikt übertrugen. Es entsprach dem Charakter dieses
Bündnisses, daß schon lange vor dem März 1999 mit Militäraktionen gegen
Jugoslawien gedroht wurde. So entstand eine Situation, in der führende
NATO-Politiker glaubten, Entschlossenheit und Glaubwürdigkeit des
Bündnisses müßten durch solche Aktionen bewiesen werden. Ein
ausdauerndes Bemühen um eine Verhandlungslösung, das Aufgabe eines
Vermittlers in jedem Konflikt sein muß, wurde damit als Option
aufgegeben. Folgerungen für Europa entgegengesetzter Art werden aus dem
Jugoslawien-Krieg gezogen: Da sind jene, die darauf hinweisen, daß die
US-Streitkräfte die Hauptlast im Jugoslawien-Krieg getragen haben, daß
es aber nun notwendig sei, gemeinsame Militärkapazitäten der
EU-Mitgliedsstaaten zu schaffen, um derartige Kriseneinsätze allein mit
der Kraft der europäischen Länder durchführen zu können. So werden die
1999 gefaßten Beschlüsse über eine Militarisierung der Europäischen
Union begründet. Das bedeutet: Vorbereitung Europas auf neue
Militäraktionen, Orientierung auf eine Politik der Androhung von
militärischem Eingreifen, die - wie die Erfahrung des letzten Jahres
zeigt - tatsächlich zu solchem führen kann. Die entgegengesetzte
Orientierung, für die sich der Österreichische Friedensrat ausspricht,
lautet: Abkehr von der Orientierung auf militärische Lösungen. Europa
braucht nicht neue Militärpotentiale, keine zum Militärbündnis
gewandelte Europäische Union, die über schnelle Eingreiftruppen verfügt,
sondern eine Verstärkung aller Aspekte von Friedenspolitik. Mechanismen
für friedliche Konfliktbeilegung und Strukturen zur Förderung einer
gleichberechtigten Zusammenarbeit aller europäischen Staaten sind zu
schaffen. Die Abkehr von der Bevorzugung militärischer Lösungen ist
notwendig, um ein friedliches Zusammenleben in Europa und die positive
Entwicklung aller Teile des Kontinents zu erreichen. Deshalb verlangen
wir: Keine Militarisierung der Europäischen Union! Österreich muß den
bewährten Status der Neutralität beibehalten und keinen EU-Beschlüssen
zustimmen, die zu einer Aufhebung dieses Status führen!
März 2000
Wir informieren Sie gerne über unsere Tätigkeiten:
Österreichischer Friedensrat; 1030 Wien, Kölblgasse 18/1
Tel / Fax (01) 796 5021; E-mail: pax.vienna@aon.at


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