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01 Cannabis Kriminalisierung
From: m.holy@found.net
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From: "Heinz HOLY" <h.holy@found.at>
Subject: Cannabis Kriminalisierung
guxx!
heute hatte mein bruder eine hausdurchsuchung.
mehr weiss ich auch noch nicht. die vorgeschichte
ist bereits im internet dokumentiert:
http://found.at/hanf/20040214/
---
So schnell kann es gehn ...
Am Vormittag des 14.2.2004 saß ich mit dem
Notebook in meinem Wohnzimmer und arbeitete für
meine Firma. Plötzlich läutete es. Vor meinem
Haus in Tribuswinkel (Stadtgebiet Traiskirchen)
standen zwei Gendarmeriebeamte. Sie befragten
mich, ob sich eine "Ausländerin" und ein
angeblich von ihr entführtes Kind illegal bei mir
aufhielten. Als ich dies verneinte, gestattete
ich den Beamten auf Nachfrage die Nachschau im
Haus, die erfolglos blieb. Bei der nachfolgenden
Nachschau in einem angebauten Geräteschuppen
konnten die Beamten zwar in der eigentlichen
Sache auch nichts finden, stießen dort aber auf
sieben Hanfpflanzen. Diese wurden danach von den
herbeigerufenen Beamten der Suchtgiftabteilung,
gemeinsam mit etwas getrocknetem Cannabiskraut
und den Rauchutensilien, sichergestellt. Bei der
Einvernahme habe ich alle mir von der Exekutive
gestellten Fragen wahrheitsgemäß beantwortet, da
mir von den Beamten versichert wurde, dass mir
im Fall einer Zusammenarbeit auch nichts
Ernsthaftes widerfahren wird.
Ich konsumiere seit meinem 17. Lebensjahr - also
seit Anfang der 80er Jahre - Cannabisprodukte.
Die ersten Jahre war der Konsum schon alleine auf
Grund der Beschaffungsproblematik eher selten und
sporadisch. Um mit dem Drogenmilieu als solches
nicht mehr in Kontakt kommen zu müssen, habe ich
zu Beginn der 90er Jahre beschlossen, mich mit
der Aufzucht von Hanfpflanzen für den Eigenbedarf
zu beschäftigen. Da es damals nicht so einfach
wie heute war, sich Informationen zum diesem
Thema, geschweige denn entsprechende Samen zu
beschaffen, waren diese ersten Anbauversuche nur
wenig erfolgreich. Erst mit der Zeit lernte ich
den Umgang mit der Pflanze. Ich ließ die Samen
keimen und zog die Jungpflanzen im Haus vor,
bevor ich sie - vergleichbar mit
Tomatenpflanzen - im Garten oder der Natur
aussetzte. Der Anbau in der Natur hat sich aber
nicht bewährt. Die meisten Pflanzen waren
"verschwunden" bevor ich ernten konnte. So
entschloss ich mich dann vor etwa fünf Jahren zum
Anbau unter Kunstlicht.
Ich hatte immer wieder die Möglichkeit mich über
Wirkungen, Nebenwirkungen und Folgen im
Zusammenhang mit dem Konsum von Drogen und
Medikamenten zu informieren.
Ich habe in meinem bisherigen Leben auch schon
oft genug gesehen, was Drogen aus Menschen machen
können - in unsrer Region vor allem der Alkohol -
und verzichte daher gerne darauf.
Ich trinke kaum mehr Alkohol und nur noch
gelegentlich Kaffee, ich rauche seit der
Jahrtausendwende keine Zigaretten mehr und
konsumiere auch keine harten Drogen. Ich hatte
immer wieder die Chance mit aus meiner Sicht
wissenschaftlich und medizinisch kompetenten
Leuten über dieses Thema zu sprechen und die
Reaktionen waren eher cannabisfreundlich. Die
wenigen negativen Aussagen stützten sich
lediglich auf das Verbot selbst und/oder die
Suchtproblematik generell. Ich konnte mich mit
Hilfe von Cannabis nicht nur erfolgreich von den
Suchtgiften Alkohol und Nikotin lösen, es half
mir auch bei der Stressbewältigung und befreite
mich von Schlafstörungen, Depressionen und
Migräne. Zusätzlich linderte der Konsum den durch
Pseuriasis verursachten Juckreiz bzw. wurde durch
die Reduktion des Stresspegels auch die
Pseuriasis selbst gelindert.
Und was jetzt? - Bin ich jetzt auf einmal kriminell - ein Verbrecher!
Finanziell hat mich die ganze Angelegenheit
bisher etwa ein halbes Jahresgehalt gekostet. Was
das heißt, kann sich wohl jeder selbst vorstellen.
Ich bin über 20 Jahre Führerscheinbesitzer und
auch im Straßenverkehr noch nie aufgefallen.
Ich habe Führerschein und Matura als
Cannabiskonsument gemacht. Ich halte mich auch
körperlich fit und stehe trotz meines Konsums
sowohl privat als auch beruflich im Leben.
Ich habe mich nie als Krimineller gefühlt und
fühle mich auch jetzt nicht als solcher, weil
ich das was ich gemacht habe mit meinem Gewissen
vereinbaren kann. Verbrechen sind schadhafte
Handlungen oder Verhalten gegenüber anderen -
das trifft in meinem Fall sicher nicht zu. Ich
fühle mich allerdings in die Illegalität und
Kriminalität gedrängt und darunter leide sehr.
Anfangs hat die ganze Sache vor allem
innerfamiliäre Repressalien ausgelöst. Nach dem
Erscheinen eines etwas verfänglichen Berichtes in
einer regionalen Wochenzeitung hat auch mein
Ansehen einige Schrammen abbekommen -
gottseidank nicht bei allen, denn auf der anderen
Seite durfte ich viel freundliches und
unterstützendes in dieser Zeit erfahren und dafür
möchte ich mich auch bedanken. Es gibt mir die
Kraft durchzuhalten und am Weg zu bleiben.
Mit 31.3.2004 erhielt ich die Anklage der
Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, in der mir
die aus den vergangenen zehn Jahren
hochgerechnete Menge von 4.000 Gramm vorgeworfen
werden. Diese Menge habe ich natürlich nie auf
einmal besessen und geht weit über die
entsprechende gesetzliche Grenzmenge hinaus.
Würde man mein Nettoeinkommen von etwa 1.400 Euro
monatlich in gleicher Weise über zehn Jahre
aufsummieren und dabei die Ausgaben
vernachlässigen, wäre ich zweieinhalbfacher
Schillingmillionär!
Die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe nach §28 Abs.2 SMG:
Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahre ...
Mittlerweile habe ich eine medizinische
Durchuntersuchung abgeschlossen und bin trotz
jahrelangem regelmäßigen Cannabiskonsum physisch,
ausgenommen einem wahrscheinlich "ererbten"
Bluthochdruck, gesund.
Sicherlich gibt es da Kleinigkeiten wie bei
vielen anderen auch und mit knappen 40 Jahren
auch schon das ein oder andere berufs- und
altersbedingte Problemchen wie Kreuzschmerzen und
Verspannungen. Nicht zu vergessen meine
chronische Pseuriasis, an der ich schon seit
meiner Pubertät laboriere. Ausserdem hatte ich
schon seit Kindheit immer wieder Gelenksprobleme,
Migräneattacken und Magen- bzw.
Verdauungsbeschwerden.
Alles das war durch den Konsum von Cannabis
erträglich, wenn nicht sogar ganz verschwunden.
Selbst nach dem Absetzen von Cannabis wegen den
Untersuchungen für den Erhalt meines
Führerscheines (Drogentest) hatte ich keine
Probleme.
Erst ab dem für mich unerwarteten Eintreffen der
Anklage der Staatsanwaltschaft stand ich
plötzlich unter massivem psychischem Druck.
Darauf war ich nicht vorbereitet.
Existenzängste kamen hoch und ich stürzte in
eine Depressionen, die ich eine Zeit lang nur
mit Beruhigungsmittel und Antidepressiva
kontrollieren konnte. Durch den zunehmenden
Stress ist auch mein Blutdruck gestiegen, sodass
ich jetzt Blutdrucksenker nehmen muss.
Für etwa zweieinhalb Monate konnte ich wegen
Unruhe und Konzentrationsproblemen meiner Arbeit
als EDV-Techniker und Programmierer nicht
nachgehen. Mir reichte der Stress vor der
Verhandlung und ich bin mit meinem Fall zu
diesem Zeit auch das erste Mal an die
Öffentlichkeit gegangen.
Darf es sein, dass in einem demokratischen Land
wie der Republik Österreich die Freiheit eines
erwachsenen und mündigen Bürgers, der niemandem
einen Schaden zugefügt hat, bedroht wird, weil
ihn eine veraltete Gesetzgebung zum Kriminellen
macht?
Am 26.4.2004 erhielt ich die Ladung zur
öffentlichen Verhandlung meines Falles am 26. Mai
2004 im Landesgericht Wiener Neustadt. Mit
Donnerstag, 6. Mai 2004, hatte ich auch einen
Anwalt, der mich "in meinem Sinne" vertreten
wollte.
Am 13. Mai war ich trotz positiven Selbsttest in
den Morgenstunden im Labor. Nach acht Wochen
endlich das Ergebnis: negativ.
Und noch etwas positives für mich: Ich habe mir das Rauchen abgewöhnt
...
;-)
Ich wollte natürlich wieder und hab es auch
gleich probiert - drei mal. Dann hab ich
aufgegeben. Es hat einfach zu stark gekratzt im
Hals. Als Alternative bot sich zur oralen
Einnahme, zum Beispiel als Tee, auch gemeinsam
mit anderen Kräutern, die Aromatherapie mittels
Vaporisator. Endlich konnte ich wieder auf
Beruhigungs- und Schmerzmittel verzichten und
auch die Dosis der Blutdrucksenker wieder
halbieren.
Bei der Verhandlung am 26. Mai 2004 wurde ich vom
Schöffengericht schuldig gesprochen und zu einer
Strafe von einem Jahr bedingt auf drei Jahre
verurteilt. Mein Anwalt wollte einen angesehenen
Primar in den Zeugenstand holen, was aber vom
hohen Gericht nach einer Beratung nicht
zugelassen wurde. Auch ein zweiter Antrag zur
Einholung eines Gutachtens (komplexes
psychosomatisches Krankheitsbild, inkl. Anamnese)
wurde abgelehnt. Ein beigebrachtes Gutachten
wurde in den Akt aufgenommen aber nicht verlesen.
Eine der Begründungen für das Urteil war, dass
meine "Leiden" im Verhältnis zu einem
MS-Patienten (etc.) "zu gering" seien um eine
Medikation mit Cannabis zu begründen. Es wurde
mir geraten die zur Verfügung stehenden
schulmedizinischen Präparate zu nutzen, obwohl
ich wiederholt darauf hingewiesen habe, dass ich
solche schon verwendet habe und mit
entsprechenden Nebenwirkungen, die dann ebenfalls
wieder schulmedizinisch behandelt wurden, zu
kämpfen hatte. Ich habe meinen Anwalt gebeten, in
Berufung zu gehen bzw. Nichtigkeit anzumelden.
Seit Anfang Juli nehme ich Dronabinol, ein
(halb-)synthetisch hergestelltes Delta-9-THC. Das
Medikament hat eine ähnliche Wirkung wie
natürliches Cannabis, macht aber nicht so müde,
da es nur THC enthält, nicht aber die anderen
(über 60, nicht psychoaktiven) Cannabinoide. Ich
nehme zur Zeit im Schnitt 4 Kapseln (also 10 mg)
pro Tag ein. Dronabinol ist mit über € 90,-- für
30 Kapseln a 2,5 mg THC ziemlich teuer - zirka
fünfmal so teuer wie beim Eigenanbau. Da ich pro
Woche etwa 30 Kapseln verbrauche, zu teuer um mir
selbst eine längere Behandlung finanzieren zu
können.
Mit August wurde mir das Medikament von der
Krankenkasse genehmigt, 120 Kapseln pro Monat.
Die Kosten von etwa € 370,-- übernimmt jetzt die
Kasse.
Rechne ich das wieder so hoch wie mir
Staatsanwalt und Richter meinen Eigenbau
hochgerechnet haben, dann habe ich der
Krankenkasse in den letzten 10 Jahren € 44.400,--
an Medikamentenkosten "erspart". In Österreich
ist auch zur Medikation ausschließlich das (teure
halb-)synthetische Cannabinoid erlaubt.
Natürliches (günstigeres) Cannabis ist auch zur
medizinischen Anwendung verboten. 100 Milligramm
THC in Form von Hanfblüten kosten etwa 2 bis 10
Euro. Die selbe Menge in Form von
Dronabinol-Kapseln zu 2,5 mg kommt auf rund 90
Euro.
Das heißt also: THC darf nur konsumiert werden,
wenn "wer" daran verdient. Vielleicht sollten
darüber die Verantwortlichen einmal nachdenken!
Anfang Dezember erhielt ich einen Anruf meines
Anwaltes. Er erklärte mir, dass meine Berufung
wegen Nichtigkeit abgelehnt wurde. Am 21.12. 2004
erhielt ich die Ladung zur Berufungsverhandlung
am 12.1.2005 im Oberlandesgericht Wien. In dieser
Verhandlung wurde die Strafe auf 6 Monate bedingt
für drei Jahre herabgesetzt - ein Teilerfolg.
Am Morgen des 8.3.2005 läutete es abermals. Zwei
Beamten in Zivil standen mit einem
Hausdurchsuchungsbefehl vor der Tür - mein Vater
hat mich beim Landesgericht angezeigt. Gefunden:
3 Gläser mit insgesamt etwas über 180 g
Cannabiskraut.
*Nicht nur ich halte das Verbot von Cannabis für
ungerechtfertigt sondern auch für gefährlich.
Eine Drogenpolitik die ihre Inhalte nicht auf
die wissenschaftlichen Fakten bezüglich der
Gefährlichkeit von Substanzen stützt,
untergräbt damit ihre eigene Glaubwürdigkeit.
Dadurch, dass es per Gesetz keine Trennung von
harten und weichen Drogen gibt, wird von vielen
die Cannabis bereits probiert und festgestellt
haben, dass die Gesetzgebung in keinster Weise
etwas mit der Gefährlichkeit der Substanz zu tun
hat, auch die Gefährlichkeit anderer Drogen
angezweifelt. Damit wird bewusst eine
Hemmschwelle umgeworfen, die die Konsumenten
eigentlich schützen sollte. Eine weitere
Hemmschwelle, nämlich die der Illegalität, hat
man spätestens mit dem ersten Konsum von
Cannabis auch schon hinter sich gelassen; oft
jedoch schon zuvor beim Kauf von Cannabis
und/oder durch Beschaffungskriminalität. Durch
das Einkaufen bei Dealern am Schwarzmarkt kommen
viele Cannabiskonsumenten zwangsweise in
Kontakt mit anderen, meist härteren, Drogen.
Diese gesetzliche Situation schützt nicht vor
harten Drogen sondern bewirkt eher das Gegenteil.
*der letzte Absatz stammt in etwa aus einem
orf.at foreneintrag, verfasser nicht mehr bekannt
Andreas Holy
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
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02 Kundgebung gegen rechtsextremes Treffen
From: sonja@slp.at
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bitte weiterverbreiten *** bitte weiterverbreiten *** bitte weiterverbreiten
***
RFS-Wien und die Burschenschaft Gothia laden für Freitag 11. März
zu einer
Veranstaltung
über "Natioaldemokratische Hochschulpolitik in der Bundesrepublik"
mit Safet
Babic.
Safet Babic war u.a. Kandidat der NPD bei den Europawahlen 2004. Er wurde
vor einigen Jahren an der Uni Trier "geoutet", an der er versuchte
durch
einen Sitz im StudentInnenparlament seine rechtsextreme Propaganda zu
betreiben. (wenn ihr ihn ausgoogelt, findet ihr eine reihe einschlägiger
Infos über ihn!)
Daher GEGENKUNDGEBUNG
11. März
Treffpunkt: 18.00 1010 Wien, U-Bahnstation Volkstheater-Parlament vor dem
Denkmal der Republik
18.15 Demonstration: Route: Dr. Karl-Renner-Ring - Rathausplatz
(Verlängerung Stadiongasse) - Reichsratsstrasse
Abschlusskundgebung (18.30-22.00) vor der Reichsratsstrasse 7 (RFJ-Keller)
Bitte seid pünktlich (der RFS beginnt um 19.00)
bitte weiterverbreiten *** bitte weiterverbreiten *** bitte weiterverbreiten
***************
Sonja Grusch,
Sozialistische LinksPartei - SLP
Österr. Sektion des CWI
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03 Gratis in Meidling
From: akin.buero@gmx.net
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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Maerz 2005; 19:09
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Kapitalismus/Alternative/Initiativen:
> Gratis in Meidling
Wiens erster Kost-Nix-Laden ist eroeffnet. Allerdings nicht in Neubau beim
gruenen Bezirksvorsteher, wo seit eineinhalb Jahren versucht wird, dem
Bezirk die notwendige Unterstuetzung fuer ein solches Projekt abzuringen,
sondern im "roten" Meidling. Am 8.Februar wurde in den Raeumlichkeiten
des
Stadtteilzentrums "Bassena" (Wien 12., Am Schoepfwerk 29/Stg. 14,
Eingang:
gegenueber Kirche) der dort so genannte "Gratis-Bazar" eroeffnet.
(1)
Nicht mehr benoetigte, aber noch gut brauchbare Dinge aller Art, von CD's
ueber Haushaltsgeraete und Spielzeug, sollen in das Stadtteilzentrum
gebracht werden. Sperrigere Gegenstaende wie groessere Moebelstuecke sind
als Benachrichtigungen praesent und harren der Abholung bei ihren bisherigen
Besitzen. Jeweils am Dienstag (von 10 bis 20 Uhr) und Mittwoch (von 10 bis
17 Uhr) ist der "Gratis-Bazar" geoeffnet. Aus den Bestaenden koennen
die
Besucher pro Person und Tag bis zu drei Stuecke nach freier Wahl kostenlos
mitnehmen. Am Oeffnungstag nahmen etwa 300 Menschen das Angebot an.
Waehrend der Oeffnungsstunden der "Bassena" werden unbeschaedigte
Sachen
fuer den "Gratis-Bazar" angenommen: Montag von 13 bis 18 Uhr, Dienstag
von 9
bis 20 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Freitag von 9 bis 13
Uhr.
Der "Gratis-Bazar" wendet sich gegen unbedachten Konsum und motiviert
seine
Besucher zum bewussten Umgang mit Ressourcen. Erwachsene, Jugendliche und
Kinder lernen durch dieses Projekt den Wert gebrauchter Dinge wieder
schaetzen. Doch neben der Bedachtnahme auf die erzieherische Wirkung
verbinden die Bassena-Leute ihre Aktivitaet auch mit klarer
Gesellschaftskritik. In einer Aussendung betonen sie, dass im Jahr 2001
hierzulande 12% der Bevoelkerung als arm oder armutsgefaehrdet galten,
waehrend es in Oesterreich 540 Menschen gibt, die ein Vermoegen ueber 30
Millionen Dollar ihr eigen nennen.
Die Leute der WEG-Initiative mit ihrem Zielgebiet Neubau sind einstweilen
noch auf den virtuellen Raum angewiesen. Sie bieten eine Gratis-Boerse im
Internet an. (2)
Tatsaechlich existiert das System schon lange in Wien -- allerdings
informell und an vielen Orten. Bei uns im Graetzel sind das die
Muellcontainer hinterm Supermarkt. Dort legen schon seit Jahren mitdenkende
Menschen brauchbare Dinge statt in die Muelltonne daneben auf den Boden,
weil sie wissen, dass bald jemand vorbeikommen wird, der dafuer Interesse
zeigen koennte. -br-
Links:
(1) Schoepfwerk http://www.bassena.at/
(2) WEG http://www.geldlos.at/index_ressourcenpool.php
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
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04 hvala partizanke
From: p@kinoki.at
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hallo, wir beteiligen uns bei einem diagonale-programm zur fehlenden
perspektive der partisanInnen (16.3.) und laden fuer montag den 21.3.
zur premiere einer dokumentation ueber den zusammenhang von zwangsarbeit
und arbeitsmigration. ausserdem finden sich unten wieder zahlreiche
hinweise auf andere veranstaltungen. besonders hinweisen moechten wir
auf die lesung hanne hiobs am freitag: "Nun lebt wohl und werdet
Kämpfer" - Letzte Briefe aus dem KZ. mit herzlichem gruss, kinok p
KINOKIS MIKROKINO
Politische Filmabende, momentan ca. 2x monatlich, an diversen Orten
auftauchend...
kinoki. Verein fuer audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino@kinoki.at | http://www.kinoki.at
Newsletter subskribieren bzw. abbestellen unter:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
Foerderpreis Politische Kulturarbeit 2004 der IG Kultur Oesterreich.
Hvala Partizanke!
Warum fehlt die Position der PartisanInnen im audiovisuellen Gedächtnis
der zweiten Republik?
Filmprogramm, Gespraech und Vortrag, Diagonale 2005
präsentiert von der Filmgruppe im Rahmen der Aktionsplattform
"Österreich 2005: Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern":
Anja
Salomonowitz, Bady Minck, Tina Leisch (kinoki), Peter Grabher (kinoki)
und Ljubomir Bratic
Mittwoch 16.3. Diagonale, Graz
Filmprogramm: 16 Uhr KIZ
Diskussion: 18 Uhr - KIZ Spiegelsaal (1. Stock)
Im Anschluss (20 Uhr): Vortrag von Guenther Jacob.
60 Jahre Republik, 50 Jahre Staatsvertrag und 10 Jahre
EU-Mitgliedschaft: das ist das Programm des Jubiläumsjahrs 2005. Die
relativierende Ballung der Jubiläen lässt vermuten, dass es sich um
ein
konzertiertes revisionistisches Unternehmen handelt. Eine Verschärfung
der Verzerrung der österreichischen Nachkriegsgeschichte, ein noch
radikalerer Schub an Chauvinismus, österreichischem Opfermythos und
Nationalismen. Wird jetzt die Tatsache der Befreiung der Opfer des
Nationalsozialismus durch Alliierte und PartisanInnen und ihre Würdigung
zusehends ersetzt durch die ebenso falsche wie
scheinheilig-selbstmitleidige Behauptung, Österreich als Ganzes wäre
Opfer des Nationalsozialismus und gar erst 1955 befreit worden? Bereits
das 70jährige Jubiläum des Februar 1934 hat gezeigt: Anstelle einer
umfangreichen Debatte über den Austrofaschismus und seine Kontinuitäten
bis in die Gegenwart wurde der Diskurs in Politik, Medien und
Gesellschaft nach rechts verschoben. Hier sind nachhaltige Effekte
zweier Perioden der Bundesregierung von ÖVP und FPÖ zu erkennen, die
in
den Jahren seit 2000 eine weitgehende Verschränkung von neoliberalen und
autoritär-nationalistischen Tendenzen in Gang gebracht hat. Das
Jubeljahr 2005 ist ein weiterer Höhepunkt in der hegemonialen
Verankerung dieser Politik.
(Aktionsplattform Österreich 2005: Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr
Heimat-Feiern)
Unser filmischer Beitrag zum Jubiläumsjahr 2005 konzentriert sich auf
Themen und Bilder, die nicht in die offizielle Geschichtsschreibung und
in das audiovisuelle Gedächtnis der Republik eingegangen sind. Während
das österreichische Mainstream-Kino den Opfermythos bebilderte und eine
heimatliche Traumwelt projizierte, in der sich die affektiven
Besetzungen der NS-Zeit diskret erhalten konnten, finden sich nur wenige
Filme über Opfer und Täter des Nationalsozialismus, über die
nur
exemplarisch stattgehabte Entnazifizierung, über die Kontinuität der
NS-Eliten und über erste Klassenauseinandersetzungen wie den
Oktoberstreik 1950. Die Erzählungen der vertriebenen Jüdinnen und
Juden,
der "Displaced Persons", der ZwangsarbeiterInnen, der PartisanInnen
und
WiderstandskämpferInnen wurde weitgehend zum Verschwinden gebracht.
Nicht ein großer Film über Mauthausen. Unser Programm möchte
exemplarisch einige dieser Lücken thematisieren und Filme präsentieren,
die trotzdem entstanden, wenn auch nicht in Österreich, sondern in
Jugoslawien und den USA. Nach 1945 produzierten die Alliierten Filme,
die der "Re-Education", der demokratischen und antifaschistischen
"Umerziehung" dienten und die deutsche und österreichische Bevölkerung
zunächst mit Bildern aus den befreiten Konzentrationslagern
konfrontierten um sie von ihrer Schuld am Aufstieg des
Nationalsozialismus und an der Shoah zu überzeugen. Bekannte Regisseure
wie Billy Wilder, Joseph von Sternberg, Henri Cartier-Bresson oder
Alexander Hackenschmied wirkten an diesen Filmen mit, die in Österreich
nur bis 1947 gezeigt wurden. Deutschland erwache (D/USA 1945) ist ein
besonders eindrückliches Beispiel des Genres. Der Beginn des Kalten
Krieges bedeutete das Ende solcher Entnazifizierungsversuche. Die Shoah
wurde zunehmend verdrängt, alle Parlamentsparteien buhlten vor den
Wahlen von 1949 um die Stimmen der ehemaligen NSDAP-Mitglieder.
1943 hatten die Alliierten in der Moskauer Deklaration einen
eigenständigen Beitrag Österreichs zu seiner Befreiung zur Bedingung
für
eine spätere Eigenstaatlichkeit gemacht. Darin hieß es: "Österreich
wird
aber auch daran erinnert, dass es für die Teilnahme am Kriege an der
Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht
entrinnen kann, und daß anlässlich der endgültigen Abrechnung
Bedachtnahme darauf, wieviel es selbst zu seiner Befreiung beigetragen
haben wird, unvermeidlich sein wird." Den zahlenmäßig und militärisch
bedeutendsten Widerstand leisteten die Kärntner slowenischen
PartisanInnen. Ihr Kampf wurde als der von den Alliierten geforderte
eigene Beitrag zur Befreiung gewertet, und damit zu einer entscheidenden
Grundlage für das Zustandekommen des Staatsvertrags 1955. Trotzdem
überging die Geschichtsschreibung der Zweiten Republik systematisch die
PartisanInnen.
Und weil die Geschichte in Österreich nicht aus der Sicht der
PartisanInnen erzählt wird, gibt es dazu auch kaum österreichische
Filme. Um die ausgeschlossene Perspektive der PartisanInnen zu
repräsentieren, zeigen wir Slavica (Jugoslawien 1947), den ersten
"Partisanen-Film" Jugoslawiens, wo die Erinnerung an den bewaffneten
Kampf gegen die deutschen und österreichischen Nazis zum zentralen
Narrativ der Nachkriegsgeschichte wurde. Bis in die 80er Jahre
entstanden Hunderte jugoslawischer Filme, die sich an der Geschichte des
Partisanenkampfs abarbeiteten, sie zum Mythos erhoben oder zum Vorwand
für Kriegsfilm-Exploitation verwendeten. Slavica unterliegt noch nicht
der späteren Kodifizierung des Genres und steht noch ganz unter dem
Eindruck der Ereignisse, die die SchauspielerInnen selbst durchlebt hatten.
In den staatsoffiziellen Jubelfeierlichkeiten wird die Perspektive der
slowenischen PartisanInnen einfach verschwiegen. In Kärnten geht die
kleinere Regierungspartei, historisch das Auffangbecken der ehemaligen
Nazis, einen Schritt weiter: Hier wird von der Landesregierung und
minderheitenfeindlichen, faschistoiden Verbänden wie dem "Kärntner
Heimatdienst" planmäßig die Perspektive verkehrt und der
antifaschistische Kampf der Kärntner PartisanInnen regierungsoffiziell
kriminalisiert. Diese Politik wird auch filmisch umgesetzt, etwa in In
der glühenden Lava des Hasses, einem Film des Rechtsextremen Andreas
Mölzer über die sogenannten "Partisanenverbrechen". Überhaupt
entbehren
Staatsvertragsjubelfeiern aus Kärntner Sicht nicht einer gewissen
Ironie, sind doch wesentliche Bestimmung des Vertrages in Kärnten bis
heute nicht erfüllt. Die Aufstellung von zweisprachigen Ortstafeln wird
weiterhin verweigert. Und die "Tätigkeit von Organisationen, die darauf
abzielen, der kroatischen oder slowenischen Bevölkerung ihre Eigenschaft
und ihre Rechte als Minderheit zu nehmen" (Staatsvertrag Artikel 7,
Punkt 5) ist beileibe nicht verboten.FILMPROGRAMM
Mi., 16.3., 16 Uhr KIZ
Deutschland erwache
D/USA 1945, Produktion: US-Signal Corps, Beta SP, Schwarzweiß, 23 Min.,
deutsche Fassung
"Amtlicher Film Misc. 1208 Kriegsministerium. Ein Tatsachenbericht
zusammengestellt aus offiziellen Filmen von der Filmdienststelle der
Armee der Vereinigten Staaten von Amerika."
Deutschland erwache gehört zu den Filmen, die unmittelbar nach der
Niederlage des "Dritten Reiches" im Rahmen der sogenannten Re-Education
produziert wurden, um die deutsche und österreichische Bevölkerung
mit
ihren Verbrechen zu konfrontieren. Der Film, der bereits ab Mai 1945
gefangenen Wehrmachtssoldaten gezeigt wurde, zeigt Bilder aus den
befreiten Konzentrationslagern und von zerstörten Städten und wendet
sich im Off-Kommentar direkt und schroff an seine Adressaten: "Die
alliierten Generäle haben angeordnet, daß diese Greuel der deutschen
Zivilbevölkerung gezeigt werden sollen, damit alle Deutschen sich davon
überzeugen können, wie die Nazis gehaust haben. Aus dem selben Grunde
zeigen wir euch diesen offiziellen Film. Wir zeigen euch diese
Wagenladung voller Toten, sodaß ihr sie nie vergessen sollt. (...) Wir
wissen, daß unter euch Männer sitzen, die uns heute zwar erzählen
wollen, nie Nazis gewesen zu sein, die sich in Wirklichkeit aber nicht
geändert haben und heute noch an Hitlers Theorien festhalten."
Einleitung: Thomas Tode, Filmemacher und Filmwissenschaftler, HamburgSlavica
Jugoslawien 1947, 35 mm, Schwarzweiß, 94 Min., Originalfassung, deutsche
Übersetzung live eingesprochen
Regie: Vjekoslav Afric
Drehbuch: Vjekoslav Afric
Produktion: Avala Film Beograd
Musik: Silvije Bombardeli
Schnitt: Maja Ribar, Dusan Aleksic
DarstellerInnen: Irena Kolesar, Dubravko Dujsin, Marjan Lovric, Carka
Jovanovic, Ljubisa Jovanovic, Jozo Laurencic, Boza Nikolic, Ivka Rutic,
Dejan Dubajic, Joza Rutic, Predrag Milanov, u. v. a.
Slavica war die erste jugoslawische Spielfilm-Produktion nach 1945.
Vjekoslav Afric (Hvar 1906 - Split 1980) drehte den Film mit
bescheidenen Mitteln und fast ausschließlich mit LaiendarstellerInnen,
die selbst bei den PartisanInnen gewesen waren. Irena Kolesar, die
Darstellerin von Slavica, stammte aus einer linken Familie und war
Friseurgehilfin gewesen, bevor sie sich 1943 den PartisanInnen anschloss
und beim "Theater der Volksbefreiung" Schauspielerin wurde. Titelgebende
Hauptfigur des Films ist die Partisanin Slavica, die mit Marin und einer
Gruppe von der Fischerei-Kooperative ein gerade gebautes Fischerboot vor
den italienischen Besatzern versteckt. Sie werden entdeckt und gefangen
genommen, doch die Partisanen befreien sie. In der Folge nehmen sie an
einer Reihe von deren Aktionen teil. Slavica stirbt schließlich in einer
Seeschlacht und ihr Schiff, eines der ersten der jugoslawischen
Kriegsflotte, wird nach ihr benannt...
"Bemerkenswert ist, dass der Held des Films nicht John Wayne oder
Humphrey Bogart ist, sondern eine Frau. Dies weist deutlich darauf hin,
dass der Zweite Weltkrieg ein Krieg war, in dem alle Jugoslawen und
Jugoslawinnen kämpften, Männer wie Frauen. Ideologisch reflektiert
diese
Realität einen Teil des Reizes des Neuen Jugoslawien unter
kommunistischer Führung, welcher eine klassenlose Gesellschaft auf der
Basis der Gleichheit der Geschlechter versprach." (Andrew Horton)
Einleitung: Daniel Rafaelic, Filmhistoriker und -archivar / Kroatische
Kinemathek, ZagrebGESPRÄCH
Mi 18 Uhr - KIZ Spiegelsaal (1. Stock)
Hvala Partizanke!
Lipej Kolenik, Partisan und Autor
Daniel Rafaelic, Filmhistoriker und -archivar / Kroatische Kinemathek,
Zagreb
Thomas Tode (Filmemacher und Filmwissenschaftler, Hamburg)
Günther Jacob (Publizist, Hamburg)
Anja Salomonowitz (Filmemacherin, Wien)
Tina Leisch (Film-, Text-und Theaterarbeiterin, Wien)VORTRAG
Mi 20 Uhr - KIZ Spiegelsaal (1. Stock)
Die Zukunft der Vergangenheitsbewältigung.
Über die symbolische Sanierung Österreichs im Jubiläumsjahr
Günther Jacob (Publizist, Hamburg)
Links:
Österreich 2005 - Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern!
http://www.oesterreich-2005.at
Diagonale 2005
http://www.diagonale.at
***
Vorschau:
#125
Montag, 21. März 2005, 20 Uhr (Eintritt frei)
Kunsthalle Wien / project space karlsplatz, 1040 Wien,
Karlsplatz/Treitlstraße 2
KINOKIS MIKROKINO PRÄSENTIERT IN KOOPERATION MIT DEM BÜRO FÜR
UNGEWÖHNLICHE MASSNAHMEN:
ERINNERUNGEN AN ZWANGSARBEIT UND ARBEITSMIGRATION
nach österreich.
Erinnerungen an Zwangsarbeit und Arbeitsmigration
A 2005, 50 Min., DVD, Erstaufführung!
Regie, Drehbuch, Produktion: arge pilotinnen, Vida Bakondy und Renée
Winter. Mit: Cvijeta Bojanovic, Mejra Huremovic, Jozefa Luberda, Anna
Malec, Jadwiga Nowak, Dariusz Pawlos, Anna Urbajs, Sieglinde Wrann.
Kamera Polen: Lisbeth Kovacic. Kamera Wien, Linz, Velden: Tina Leisch.
Kamera Firma Elfin: Sabine Marte. Schnitt, Untertitelung,
Postproduktion: Beatrix Bakondy: Übersetzung und Interviewführung
Polen:
Anna Kowalska. Übersetzung und Interviewführung Linz: Ljiljana Radonic.
Interviewführung Wien und Velden: Vida Bakondy. Sprecherin: Veronika
Weidinger.
Im Auftrag von BUM - Büro für ungewöhnliche Massnahmen / Initiative
Minderheiten.
In "nach österreich. Erinnerungen an Zwangsarbeit und Arbeitsmigration"
werden Fragen nach Kontinuitäten bzw. Brüchen von Zwangsarbeit und
Arbeitsmigration am Beispiel des Fischfabriksunternehmens C. Wahrhanek
aufgeworfen. Ausgangspunkt der filmischen Dokumentation sind die
biographischen Erzählungen ehemaliger Arbeiterinnen der Fischfabrik. Die
erinnerte/n Geschichte/n machen die historischen wirtschaftlichen,
politischen und sozialen Rahmenbedingungen ebenso zum Thema wie die
Handlungsmöglichkeiten der Arbeiterinnen.
Nach der Filmvorführung Gespräch mit einigen am Film Beteiligten.
Link:
BUM - Büro für ungewöhnliche Maßnahmen
http://no-racism.net/openup/bum.htm***
Hinweise:
1. Fr 11.3., 18:30/Christkönigskirche Pötzleinsdorf: Lesung Hanne
Hiob-Brecht + Streichquartett: "Nun lebt wohl und werdet Kämpfer"
-
Letzte Briefe aus dem KZ
2. Ausschreibung: Videowettbewerb 2005: odyssee im staatsraum - display
your dissent!
3. Ausschreibung: Internationales Independent Video/Filmfestival "Ohne
Kohle"
4. Ausschreibung: Im Rausch. Kunstwettbewerb zum Jubeljahr
5. Mi 9.3.-Fr 8.4./Galerie IG Bildende Kunst, Gumpendorfer Straße 10-12:
Ausstellung: Zone 2005.
6. Do 10.3., 18 h/Tanzquartier Wien: Podiumsdiskussion zur Ästhetik des
Politischen (ÖZG-Zeitschriftenpräsentation)
7. Sa 12.3., 10-17 h/VHS Favoriten: Film- und Kulturtag zu Venezuela
8. Do 17.3., 19 h/TU AudiMax: CineLatono-Filmabend zu Mexico
9. März/Filmarchiv: Programme zu Fritz Grünbaum, Hermann Kosterlitz,
Unerwünschtes Kino 1934-1938, Filmhimmel Österreich
10. 9.+10.4./WUK: filmcoop-workshop: Yoga & Video (Final Cut Pro 3.0 &
Yoga 1.0 =:)***
1.
"Nun lebt wohl und werdet Kämpfer" - Letzte Briefe aus dem KZ
Lesung von Hanne Hiob, Streichquartett "Die Sieben letzten Worte unseres
Erlösers am Kreuze" von Joseph Haydn
Freitag 11.3.2005, 18:30 h
Christkönigskirche Pötzleinsdorf, 18., Schafberggasse 2 (Endstation
Linie 41)
Seit 1985 ist Hanne Hiob, Tochter Brechts mit dem Programm "Nun lebt
wohl und werdet Kämpfer" - Letzte Briefe aus dem KZ mit Streichquartett
und mit der Sängerin Gabi Klees an Schulen in Österreich und Deutschland
unterwegs. Am 11. März 18:30 wird sich Hanne Hiob zu diesem Zweck auf
einen "musikalisch-literarischen Kreuzweg" begeben um in der
Christkönigskirche Pötzleinsdorf letzte Briefe aus Konzentrationslagern
und Gefängnissen, die Zeugnisse des faschistischen Terrors aus
vergangenen und heutigen Tagen zu lesen.
Joseph Haydn schrieb"Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am
Kreuze" im Jahr 1785 für einen Domherrn im spanischen Cadiz. Der
originalen Orchesterfassung folgte 1787 eine Fassung für Streichquartett.
Das ausführende Streichquartett:
- Arkadij Winokurov (geb. Kiew/Ukraine). Ab 1971 Solist bei der Kiewer
Staatsphilharmonie und Leiter der Kammerorchesters. Seit 1992 in Ö.
Mitglied der Wiener Streichersolisten sowie Lehrer am Konservatorium in
Wien und Linz.
- Gisela Bauer: geb. Wien. Preisträgerin bei "Jugend musiziert"
und beim
Musikwettbewerb in Stresa. Substituiert dei den Wiener Symphonikern an
der Wiener Volksoper
- Friedrich Bauer: geb in Kärnten. Mitglied der Wiener
Streichersolisten. Professor am Wiener Konservatorium
- Georg Frischenschlager: geb. in Salzburg. 1966-1998 Solocellist an der
Wiener Volksoper. Mitglied des Wiener Kammerorchesters der Wiener
Streichersolisten. Konzertiert im In- und Ausland
"Nun lebt wohl und werdet Kämpfer"
Introduzione. Maestoso ed Adagio
Fragment einer Chronik
Largo. Pater dimitte illis, nonenim sciunt, quid faciunt.
(Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.)
Schicksal der Zigeunerkinder aus der St. Josephspflege in Mulfingen
Grave e cantabile. Amen dico tibi: hodie mecum eris in paradiso.
(Wahrlich ich sage Dir, heute wirst Du mit mir im Paradies sein.)
Vier Widerstandskämpfer
Grave. Mulier, ecce filius tuus, et tu, ecce mater tua!
Weib, siehe, das ist Dein Sohn, und Du, siehe, das ist Deine Mutter!)
Brief einer unbekannten Jüdin
Largo. Eli, Eli, lama absahthani?
(Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?)
Das Schicksal der Homosexuellen
Adagio. Sitio
(Mich dürstet)
Walter Kämpf
Lento. Consumatum est!
(Es ist vollbracht!)
Hermann Danz
Largo. Pater! In manus tuas commendo spiritum meum.
(Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.)
Brief eines jüdischen Jungen
J. Jewtuschenko: Solang die Mörder Leben auf der Welt
Presto e con tutta la forza. Il terremoto
(Das Erdbeben)
Schlußwort Hanne Hiob
Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze"
Textzusammenstellung und Sprecherin:
Hanne Hiob***
2.
|---
| AUSSCHREIBUNG
|---
| 2005: odyssee im staatsraum - display your dissent!
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| Ein minus2005 Kurz-Film/Visual/Video-Wettbewerb
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| http://www.oesterreich-2005.at/wettbewerb
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|---
| Was ist "2005: odyssee im staatsraum - display your dissent!" ?
|---
"2005: odyssee im staatsraum - display your dissent!" ist ein
Kurz-Film/Visual/Video-Wettbewerb. Es gilt, die Bilderproduktion der
regierungs- und ORF-offiziellen Geschichtsschreibung zu dekonstruieren
und auseinander zu nehmen.
Positionen und Argumente gegen Nationalismus und Geschichtsrevision
sollen in Lauf-Bilder umgesetzt werden, um sichtbar zu machen, was vom
offiziellen 2005er Jubiläum verdrängt, unterdrückt, verfälscht,
vergessen gemacht wird.
|---
| Welche Kriterien muss die Einreichung erfüllen?
|---
Der minus2005 Kurz-Film/Visual/Video-Wettbewerb hofft auf Beiträge, die
den allzu geläufigen Bildern und Narrativen "eigene" und differenzierte
Betrachtungsweisen entgegen setzen.
Somit stehen auch bei der Schwerpunktsetzung Aspekte im Vordergrund, die
in massenmedialen Informationskanälen meist keine Erwähnung finden.
Dies betrifft vor allem:
|---
| 1
|---
Geschichtspolitische Perspektiven, die sich auf kritische Weise mit der
offiziellen Darstellung der österreichischen Vergangenheit auseinander
setzen (z.B. angebliche Opferrolle Österreichs, Verschweigen der
NS-Kontinuitäten in der Nachkriegszeit, unzureichende Thematisierung der
Arisierungen, Verweigerung der Entschädigung gegenüber Überlebenden
des
NS-Regimes, Ausblendung von PartisanInnen bei der Befreiung, Kontinuität
von Antisemitismus).
|---
| 2
|---
Kritische Auseinandersetzung mit Nationalismus und
Österreich-Konstruktionen. In diesem Zusammenhang ist auch die Frage von
Bedeutung, wie durch identitätsstiftende Mythen und nationalistische
Bilder gesellschaftliche und politische Ausschlüsse geschaffen werden
(z.B. gegenüber MigrantInnen und Andersdenkenden). D.h. auch diejenigen
Menschen und Meinungen, Zustände und Verhältnisse, Gedanken und
Zusammenhänge ins Bild und hinter die Kamera treten zu lassen, die von
nationalistischer Jubelei ins Abseits gestellt werden.
|---
| 3
|---
Kritische Auseinandersetzung mit Macht- und Herrschaftsinszenierungen.
Das so genannte Jubiläumsjahr bietet zahlreiche Anlässe zur
Repräsentation der Regierenden (z.B. Staatsvertragsfeierlichkeiten). Die
Aufmerksamkeit soll der Wirkungsmacht des Politmarketings gewidmet sein.
|---
| Wer kann mitmachen?
|---
Einreichen können Einzelpersonen, Vereine oder Gruppen, die für diesen
Wettbewerb einen eigenen, themenbezogenen audiovisuellen Beitrag vorlegen.
|---
| Was soll eingereicht werden?
|---
Audiovisuelles Material in der Länge zwischen einer und 30 Minuten.
Zusätzlich soll zu jedem Kurz-Film/Visual/Video eine einminütige
Version produziert werden, die auf www.oesterreich-2005.at
veröffentlicht wird.
Zugelassen werden die Formate miniDV und DVD.
Beide Beiträge, d.h. sowohl die Lang- als auch die Kurzversion, müssen
auf einer Kassette/DVD vorhanden sein. Die Langversion ist an den Anfang
zu stellen und der Beginn des Beitrags mit einem Farbbalken und
mindestens 20 Sekunden Schwarzfilm zu versehen. Auch die einminütige
Version ist vom Kurz-Film/Visual/Video durch mindestens 20 Sekunden
Schwarzfilm zu trennen.
Ein vollständig ausgefülltes Einreichformular ist der Einreichung
beizulegen. Siehe:
http://www.oesterreich-2005.at/av/wettbewerb/oe2005_wettbewerb.rtf
|---
| Support
|---
Für Menschen und Gruppen, die zwar gute Ideen haben, aber nicht über
die
notwendigen Geräte bzw. das notwendige Know-how zur Produktion eines
Kurz-Films/Visuals/Videos verfügen, kann ein Support zur Verfügung
gestellt werden.
|---
| Preis
|---
Der Preis des Wettbewerbs ist Öffentlichkeit. Der prämierte Beitrag
wird
in seiner einminütigen Version in verschiedenen Kinos in ganz Österreich
vor dem Hauptfilm gezeigt. Außerdem werden ausgewählte Einsendungen
auf
einer DVD publiziert.
|---
| Jurysitzung
|---
Die Jurysitzung wird am 30. April öffentlich stattfinden, um die
Prämierung transparent zu machen. Zur Jury zählen Persönlichkeiten
des
öffentlichen Lebens in Österreich wie Ruth Beckermann (freie Autorin,
Filmschaffende), Barbara Eppensteiner (Programmintendantin Community TV
Wien), Araba Evelyn Johnston Arthur (PAMOJA - Bewegung der jungen
afrikanische Diaspora, Diagonale), Lisl Ponger (Bildende Künstlerin,
Filmemacherin) und Gerald Weber (Sixpack Film).
|---
| Einsendeschluss
|---
15. April 2005
|---
| Anschrift für die Einsendung/Ansprechpartnerin
|---
mailto:film@oesterreich-2005.at
http://www.oesterreich-2005.at/
c/o IG Kultur Österreich
z.Hd. Daniela Birk
Gumpendorfer Str. 63b
A-1060 Wien
http://www.igkultur.at/
Tel: +43-1-503 71 20
Fax: +43-1-503 71 20-15
***
3.
OHNEKOHLE05
2. Internationales Independent Video/Filmfestival "Ohne Kohle"
Wien/Österreich Mainz/Deutschland Juli 2005
Einreichfrist: 15.04.05
www.ohnekohle.net
***
4.
IM RAUSCH
Kunstwettbewerb zum Jubeljahr
Einreichfirst: 01.04.05
www.poolbar.at/public/text.php?aid=455
***
5.
==ZONE 2005==
Zwischen politischer Repräsentation
und repräsentativer Politik
============================
ERÖFFNUNG
Mittwoch, 9. März 2005, 19 Uhr
Galerie IG BILDENDE KUNST
============================
FINISSAGE
Freitag, 8. April 2005, 12 Uhr
Enthüllung
"Monument für die Niederlage. Zeit der Befreiung 1945-1947"
Ostarrichi-Park, 1090 Wien
============================
Beteiligte KünstlerInnen/KünstlerInnengruppen:
Karin Berger/Elisabeth Holzinger/Lotte Podgarnik/Nadja Trallori,
Café Temelin, Marina Grzinic/Aina Smid, Kathi Hofer, Kinoki, Klub Zwei,
Martin Krenn/Charlotte Martinz-Turek/Nora Sternfeld/Luisa Ziaja,
MAIZ, Andrina Mracnikar, Organisationskomitee Bombenstimmung, Lisl Ponger,
Rückgabestelle Salzburg, Anja Salomonowitz, Tim Sharp,
Angelika Schuster/Tristan Sindelgruber, Christian Sperl, Hito Steyerl
Konzeption und Organisation:
Petja Dimitrova, Martin Krenn, Luisa Ziaja
============================
AUSSTELLUNGSDAUER
10. März bis 8. April 2005
DI - FR 10 - 18 Uhr
Galerie IG BILDENDE KUNST
Gumpendorfer Straße 10-12
1060 Wien
Tel: 01-524 09 09
galerie@igbildendekunst.at
www.igbildendekunst.at
============================
Aktionsplattform "Österreich-2005:
Das Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern"
www.oesterreich-2005.at
============================
***
6.
EINLADUNG ZUM JOUR FIXE
Do 10. 3. 2005, 18 Uhr Tanzquartier Wien / Studios
Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation der Zeitschrift
Ästhetik des Politischen
(= ÖZG, Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften
15. Jg.
Heft 3 / 2004),
Hg. von Anna Schober
Ob wir es mit Demonstrationen, Hausbesetzungen, Fernsehauftritten,
Straßen-Performances, Versammlungen oder mit Filmen und
Zeitungsreportagen zu tun haben - stets erscheinen politische Äußerungen
in inszenierter Form. Die Analyse einer Vielzahl unterschiedlicher
Auftrittsformen einer Ästhetik des Politischen steht im Zentrum dieses
Bandes. Der politische Raum wird als ein Erscheinungsraum begriffen, in
dem stets unterschiedliche Stimmen und Perspektiven in
Auseinandersetzung stehen.
Über das Thema und eine Weiterentwicklung der aufgeworfenen
Fragestellungen diskutieren:
Sabine Sonnenschein (Choreographin und Performerin) und Stefan Nowotny
(Philosoph, republic art), Doron Rabinovici (Historiker und
Schriftsteller), Eva Waniek (Philosophin, feministische Theorie), Peter
Mörtenböck und Helge Mooshammer (thinkarchitecture) und Anna Schober
(Historikerin und Kulturwissenschaftlerin);
Diskussionsleitung: Martin Beck (bildende Kunst).
Gemeinsam mit Anna Schober freuen wir uns sehr auf Euer/Ihr Kommen,
Martina Hochmuth
Tanzquartier Wien
Theorie- und Informationszentrum
Martina Hochmuth
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
tel +43-1-581 35 91-80
tel mobil +43-(0)664-8140409
fax +43-1-5813591-12
m.hochmuth@tqw.at
www.tqw.at
***
7.
Film- und Kulturtag zu VENEZUELA
Samstag, 12.3.2005, 10.00 Uhr - 17.00 Uhr,
VHS Favoriten, 1100 Wien, Arthaberplatz 18
Programm:
10.00 Uhr: "Venezuela" (Kurzdokumentation, 2004)
10.15 Uhr: "Chávez no se va" (Kurzdokumentation, 2004)
10.30 Uhr: "Desnudo con naranjas" (Spielfilm, OmeU)
12.15 Uhr: Pause
12.25 Uhr: Venezolanische und lateinamerikanische Lieder, dargeboten von
Javier Pedrá (Gitarre), Luis A. Cárdenas (Gesang), Jhibaro Rodríguez
(Gitarre)
12.55 Uhr: Mittagspause (lateinamerikanische Imbisse und Getränke)
13.45 Uhr: "Die Bolivarische Revolution - Eine andere Art ist möglich
(Doku, OmdU)
15.15 Uhr: "Venezuela nach dem Präsidenten-Referendum 2004" (Kurzdoku,
2004)
15.30 Uhr: Diskussion, Fragen, Antworten (mit Vertretern des
Bolivarischen Zirkels Wien)
16.20 Uhr: Pause
16.30 Uhr: Venezolanische und lateinamerikanische Lieder, dargeboten von
Javier Pedrá (Gitarre), Luis A. Cárdenas (Gesang), Jhibaro Rodríguez
(Gitarre)
17.00 Uhr: Schluss der Veranstaltung
Im Rahmen der Veranstaltung werden Bilder des venezolanischen Kunstmalers
Luis Melf Esparragoza ("Venezolanische Fragmente") ausgestellt sein.
Eine Veranstaltung der VHS Favoriten in Kooperation mit dem
Bolivarischen Zirkel Wien
VHS-Gästekarte: 2,50 Euro
***
8.
Im Rahmen des HTU- Cinestudios (www.cinestudio.at) begann am 29. Oktober
die Filmreihe "CINE LATINO".
Der fünfte CINE LATINO- Filmabend zu Mexico:
Donnerstag, 17.03.2005, 19Uhr,
im AudiMax der Techn. Universität, Getreidemarkt 9, 1060Wien
"20 und 10: Das Feuer und das Wort"
im Orginal: "20 y 10: El fuego y la palabra"
Beteiligt an der Ausarbeitung des Filmmaterials zu dieser Dokumentation
waren: Ana Bellinghausen, Alberto Cortés, Lucrecia Gutiérrez,
Jesús
Ramírez Cuevas, Arturo Sampson und Ramón Vera
spanisch, deutsche Untertitel, Dauer: 77 min.
Diese Dokumentation ist vor dem Hintergrund der Feierlichkeiten zum
20jährigen Jubiläum der Gründung des Ejército Zapatista
de Liberación
nacional (EZLN) am 17. November 1983 und zum 10. Jahrestag des
Aufstandes vom 1. Januar 1994 zu sehen und sie sammelt die Stimmen der
zapatistischen Basisgemeinden. "20 und 10: das Feuer und das Wort";
ist
der Name der Kampagne, mit der die EZLN anläßlich dieser Jahrestage
in
ganz Mexiko mobil machte.
Die Macher dieser Dokumentation wollen weder die geheime, noch die
offizielle Version des EZLN liefern, sondern möchten die bekannte
Geschichte des Aufstandes aus einer anderen Perspektive erzählen, jener
der Menschen, des Volkes, die an der Basis der Bewegung stehen. Im
Gegensatz zu anderen Filmproduktionen handelt es sich hier um eine
Sammlung schon existenter, unveröffentlichter Materialien, die auch auf
die Zeit vor dem Aufstand zurückgehen. In nicht immer chronologischer
Manier sollen die wichtigsten Etappen der zapatistischen Bewegung aus
unterschiedlichen Perspektiven nachgezeichnet werden.
CompanerAs der Mexico- Plattform werden diesen Abend begleiten und
weiterführendes Infomaterial mitbringen.
homepage: www/mexico-plattform@gmx.at
CINE LATINO ist eine Einladung zum Kennenlernen und besseren Verstehen
lateinamerikanischer Realitäten und der Kämpfe der dort lebenden
Menschen für eine gerechte und menschenwürdige Zukunft.
Der Abend beginnt mit einer kurzen Einführung in das jeweilige Land, von
dem der nachfolgende Film berichtet. Der dritte Teil bietet Raum für
Fragen, Anmerkungen oder Diskussionsbeiträge zum Gesehenen. Kompetente
Personen aus dem Bereich der lateinamerikanischen Solidarität begleiten
den jeweiligen Abend.
***
9.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie auf unser Filmprogramm für den Monat März aufmerksam
machen.
Die Schwerpunkte sind diesmal:
FRITZ GRÜNBAUM
3. bis 6. März 2005, Metro Kino
UNERWÜNSCHTES KINO
Der deutschsprachige Emigrantenfilm 1934-1938
7. bis 30. März 2005, Metro Kino
HERMANN KOSTERLITZ
BERLIN - WIEN - HOLLYWOOD
17. bis 30. März 2005, Metro Kino
FILMHIMMEL ÖSTERREICH.
PROGRAMM 008 bis 009
23. März 2005, Metro Kino
PROGRAMM 8 + 9| KAPITEL 1. DAS PRIVILEG ZU SEHEN
23. MÄRZ, 19.00 UHR und 21.00 UHR, METRO KINO
Anbei finden Sie unsere Presseinformation.
Für Fragen und Wünsche stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung -
richten Sie
diese bitte an meinen Kollegen Mag. Thomas Ballhausen
(t.ballhausen@filmarchiv.at, Tel.: 01/2161300/250)
Mit freundlichen Grüßen
Karin Moser
Filmarchiv Austria Presseinformation Programm März 2005
FRITZ GRÜNBAUM
3. bis 6. März 2005, Metro Kino
»Er war eine Zeit lang auch Filmstar«, sagt der Filmkomiker Paul
Morgan
1934
über seinen Kollegen und Freund Fritz Grünbaum. Schon 1933 trifft
die
Vergangenheitsform zu, denn Hitlers Machtergreifung versperrt Grünbaum
nach
nur zwei Jahren eine weitere Karriere beim deutschen Tonfilm, zwingt ihn
zum
Rückzug auf die Bühne, wo ihm noch vier Jahre bleiben. 1938 wird Grünbaum
verhaftet und in den KZs Buchenwald und Dachau interniert, wo er 1940
stirbt.
Fritz Grünbaum, geboren 1880 in Brünn, tritt 1906 seine Laufbahn als
einer
der sprachgewandtesten und vielseitigsten Vertreter des österreichischen
Kabaretts an. Neben erfolgreichen Gastspielen in Berlin arbeitet er vor
allem in Wien, wo er 1918 im Simpl mit Karl Farkas das Genre der legendären
Doppelconférence begründet. Grünbaum schreibt Operettenlibretti,
Schlagertexte, Sketches, Textbücher für Revuen, arbeitet als Tänzer
und
Schauspieler.
Dank des Tonfilms ist Grünbaums vis comica auch optisch erhalten geblieben,
dort agiert er als Schauspieler, der in Nebenrollen aber auch in
Kurzauftritten seine Wirkung nicht verfehlt. Zu den wichtigsten
Produktionen
gehören: MEINE FRAU, DIE HOCHSTAPLERIN (D 1931), DER BRAVE SÜNDER
(D 1931),
ARM WIE EINE KIRCHENMAUS (D 1931), EIN LIED, EIN KUSS, EIN MÄDEL (D 1932),
MÄDCHEN ZUM HEIRATEN (D 1932), MENSCH OHNE NAMEN (D 1932).
Die Filmschau verweist auch auf die Ausstellung »Fritz Grünbaum >Grüß
mich
Gott<«, die im Österreichischen Theatermuseum noch bis Mai 2005
zu sehen
ist.
UNERWÜNSCHTES KINO
Der deutschsprachige Emigrantenfilm 1934-1938
7. bis 30. März 2005, Metro Kino
Die rassistische Politik der Nationalsozialisten führte kurz nach der
Machtergreifung in Deutschland zu einem rasch fortschreitenden Ausschluss
jüdischer Filmschaffender aus der deutschen Produktion. Bereits 1934
erfolgten auch in der österreichischen Filmwirtschaft die ersten Schritte
zur Durchsetzung des so genannten Arierparagraphen. In dieser schwierigen
Situation begannen die verfemten Filmschaffenden hauptsächlich in
Österreich
vom deutschen Markt unabhängige Filme zu produzieren. Dabei entstanden
zwischen 1934 und 1937 26 deutschsprachige Filme abseits reichsdeutscher
Ausgrenzung und Verfolgung, die Produktionszentren waren Wien, Budapest,
Prag und Stockholm. Viele der an diesen Filmen beteiligten jüdischen
Künstler, unter ihnen Richard Oswald, Jakob und Luise Fleck, Franziska
Gaal,
Hans Jaray, Hermann Kosterlitz, Max Neufeld oder Szöke Szakall, mussten
spätestens 1938 endgültig aus Europa emigrieren, einigen gelang die
Flucht
nicht mehr - Otto Wallburg, Fritz Grünbaum, Kurt Gerron, Rudolf Meinert
und
Josef Schmidt überlebten den Holocaust nicht.
Das Filmarchiv Austria präsentiert, nach einer ersten Retrospektive zum
Thema im Jahr 2000, nun eine vollständige Schau der erhaltenen
deutschsprachigen Emigrantenfilmproduktion und würdigt damit nicht nur
ein
wesentliches Kapitel der österreichischen Filmgeschichte, sondern
beleuchtet
auch einen heute immer noch zu wenig bekannten Bereich der Filmemigration
vor 1938.
Zur Eröffnung der Retrospektive zeigen wir die Uraufführung der in
enger
Kooperation mit unserem Haus erstellten internationalen Kinodokumentation
UNERWÜNSCHTES KINO/UNWANTED CINEMA von Petrus van der Let. Einen kleinen
Filmschwerpunkt zum Thema "Unerwünschtes Kino" wird es auf Empfehlung
des
Filmarchivs auch im ORF geben: im März 2005 werden PETER und KATHARINA
DIE
LETZTE, zwei großartige österreichische Emigrantenfilme mit Franziska
Gaal
in der Hauptrolle ihre TV-Weltpremiere erleben.
HERMANN KOSTERLITZ
BERLIN - WIEN - HOLLYWOOD
17. bis 30. März 2005, Metro Kino
Als der vielleicht wichtigste Regisseur des deutschsprachigen
Emigrantenkinos gilt Hermann Kosterlitz. Der am 1. Mai 1905 geborene
Berliner war eben im Begriff, sich als Komödienregisseur einen Namen zu
machen, als er im April 1933 Deutschland Richtung Paris verlassen musste.
Die europäische Universal-Produktion - ein Zentrum des Emigrantenkinos
-
mit
Sitz in Wien und Budapest, engagierte Kosterlitz. Mit dem Universal-Star
Franziska Gaal entstanden drei temporeiche, screwballartige Komödien, die
heute noch begeistern. Schon 1936 ging Kosterlitz nach Hollywood, wo er als
Henry Koster mit THREE SMART GIRLS die amerikanische Universal vor dem
Konkurs rettete. Koster wurde zum Garant hochklassiger Unterhaltungsfilme,
mit THE ROBE inszenierte er den ersten Cinemascope Film der Geschichte. Mit
insgesamt 40 Filmen, die er bis zu seinem Rückzug ins Privatleben 1966
in
Hollywood gedreht hat, war Henry Koster, der 1988 im Alter von 83 Jahren in
Camarillo/Kalifornien gestorben ist, der kommerziell erfolgreichste
Hollywood-Regisseur der deutschen Filmemigration. 2005 wäre er 100 Jahre
alt
geworden. Ein Anlass, sein umfangreiches und vielfältiges filmischen
Schaffen wieder zu entdecken.
FILMHIMMEL ÖSTERREICH.
PROGRAMM 008 bis 009
23. März 2005, Metro Kino
PROGRAMM 8 | KAPITEL 1. DAS PRIVILEG ZU SEHEN
23. MÄRZ, 19.00 UHR, METRO KINO
»Szenenbilder aus dem neuesten Sascha-Exklusiv
film DAS SPIELZEUG VON PARIS« A 1925
REGIE: Michael Kertész
WEGE DES SCHRECKENS A 1921
REGIE: Michael Kertész
Die zeitgenössische Filmkritik sah in WEGE DES SCHRECKENS »eine
sentimentale
Geschichte mit stark romantischem Einschlag«. Heute wirkt der Film wie
ein
Vorbote des Actionkinos. Die Geschichte zählt weniger als die Lust am
Spektakulären. Kertész, der 1921 als einer der modernsten Regisseure
galt,
nutzt die Angebote der Filmtechnik und lotet Spannungsbögen aus. Ein
Zugsunglück mündet in ein brennendes Inferno und eine Verfolgungsjagd
forciert gezielt Tempo und das Spiel von Entkommen und Ausweglosigkeit.
Klavierbegleitung: Gerhard GruberPROGRAMM 9 | KAPITEL 1. DAS PRIVILEG ZU SEHEN
23. MÄRZ, 21.00 UHR, METRO KINO
FLORA A 1996
REGIE, BUCH und SCHNITT: Jessica Hausner
WAS IST LIEBE? A 1924
REGIE: Leopold Niernberger
Mitten im Herzen des Kinos. Die Frage nach der Liebe wird gestellt. Doch an
wem sie orientieren, wenn die Väter schwach und die Mütter krank sind?
Ist
den geübten Zuflüsterungen der attraktiven Kavaliere zu trauen oder
den
schmachtenden Blicken der schüchternen Verehrer? Drei Frauen machen sich
auf
den Weg ins Leben. Ihre Strategien sind unterschiedlich: abwarten,
gegebenenfalls handeln oder versuchen, die Dinge in die Richtung der
eigenen
Vorstellungen zu treiben. 1995 umkreisen Musik, Familie und soziale
Eindrücke die junge Protagonistin wie Satelliten, deren Kokon erst
durchbrochen werden muss, um eine eigene Sprache zu finden. Gut siebzig
Jahre früher müssen zwei unterschiedliche Schwestern, den Lektionen
der
Gefühle Paroli bieten, um am Ende vielleicht das Glück zu finden.
Klavierbegleitung: Gerhard GruberFAA-Presse-Kontakt:
Mag. Karin Moser Tel.: 216 13 00/ 203, e-Mail: k.moser@filmarchiv.at
Mag. Thomas Ballhausen Tel.: 216 13 00/ 253, e-Mail:
studienzentrum@filmarchiv.at
Das gesamte Programm findet sich ab sofort auch unter www.filmarchiv.at
***
10.
filmcoop im WUK workshop:
Yoga & Video 9./10. April
Videobearbeitung am macintosh - Final Cut Pro
und Yoga - Power für Zwischendurch
Aus vergangenen Workshops wissen wir, dass es sehr anstrengend ist, in 2
Tagen (Sa/So) ein umfassendes Schnittprogramm wie FCP zu lernen.
Desshalb bietet die filmcoop einen Workshop an indem intensive Aufnahme
durch Gehirn und Augen/Ohren abwechseln mit Entspannungstechniken (Yoga).
Dieses Konzept ermöglicht ein stressfreies Aufnehmen des Stoffes und
fördert gleichzeitig die Aufnahmefähigkeit des/der Einzelnen.
programm: final cut pro3 / OSX
Einführung in die Videobearbeitung mit final cut pro.
Vom Digitalisieren bis zum fertigen Video.
Videoschnitt und -bearbeitung in Grundzügen.
Kosten:
euro 80,- (ermaessigt 60,-)
Termin:
Sa, 9. April und So, 10. April
Sa
9.30 - 10.00 Yoga zum Aufwachen
10.00 - 10.15 Tee
10.15 - 12.15 Videoschnitt Workshop
12.15 - 13.00 Yoga
13.00 - 14.30 Mittagspause
14.00 - 17.00 Videoschnitt
17.00 - 17.15 Pause
17.15 - 18.00 Entspannungsyoga
So:
nach Absprache mit den TeilnehmerInnen
Workshopleiterinnen:
Elisabeth Klocker, Filmemacherin, Yogalehrerin, dipl. Shiatsupraktikerin
Helga Hofbauer, Videotechnik in der filmcoop
Ort:
Austria FilmCoop
Waehringerstr. 59, 1090 Wien
Stiege 3, 2. Stock
Eingang: Exnergasse Ecke Severingasse
Anmeldung:
workshop@filmcoop.at
http://www.filmcoop.at
revolution will not be televised
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kinoki
Gumpendorfer Str. 63B
Buerogemeinschaft 1. Stock
1060 Wien
Mobile: ++43 (0)650 5031574
Fax: ++43 (0)1 403 87 94-17
mikrokino@kinoki.at
http://www.kinoki.at
_______________________________________________
kinoki-mikrokino mailing list
Un/Subscribe:
http://www.kinoki.at/mailman/listinfo/kinoki-mikrokino
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05 "Operation Spring"
From: Schnittpunkt@gmx.at
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From: "Schnittpunkt" <schnittpunkt@gmx.at>
Subject: "OPERATION SPRING - Uraufführung
Diagonale ´05, Unterstützung durch Sundance,
Festivaleinladung nach Nyon"OPERATION SPRING - Uraufführung im Rahmen
der
<http://www.diagonale.at>Diagonale 2005 in Graz.
Wir freuen uns mitteilen zu können, dass der
Dokumentarfilm OPERATION SPRING im Rahmen der
Diagonale 2005 uraufgeführt wird.
Die Vorstellungstermine:
Mittwoch, 16.3.2005, 20:30 Schubert 1
Freitag, 18.3.2005, 18:00 Schubert 1
Pressekonferenz: Donnerstag, 17.3.2005, 10:00, Festivalzentrum Palais
Thienfeld
Weiters geben wir mit Freude bekannt, dass es
bereits die erste internationale
Festivaleinladung gibt und zwar zum
Dokumentarfilmfestival
VISIONS DU REEL in Nyon (Schweiz), das vom 18.-24.4. stattfindet.
Weitere Informationen zu diesem Festival finden
sich unter:
<http://www.visionsdureel.ch/>www.visionsdureel.ch
Wir haben mehrere Jahre an der Realisierung
dieses Films gearbeitet, umso mehr freut es uns,
dass er schon jetzt, kurz nach der Fertigstellung
auf diese positive Resonanz stösst.
Bedanken möchten wir uns bei all jenen, die uns
bei der Herstellung des Films unterstützt haben.
Besonders stolz sind wir darüber, dass
es uns gelungen ist, auch internationale
finanzielle Unterstützung für den Film zu
erhalten.
OPERATION SPRING ist der 1. österreichische
Dokumentarfilm, der durch den Sundance Institute
Documentary Fund, einem Program des Sundance
Institute (USA), gefördert wurde.
OPERATION SPRING - Inhalt:
Im Morgengrauen des 27. Mai 1999 stürmen 850
Polizisten Wohnungen und Flüchtlingsheime in ganz
Österreich. Der Codename der Polizeiaktion ist
"Operation Spring", es ist die größte
kriminalpolizeiliche Aktion seit 1945. Insgesamt
werden an die 100 Afrikaner verhaftet.
Die Medien berichten von einem noch nie
dagewesenen Erfolg der Polizei im Kampf gegen die
Organisierte Kriminalität. Mit Hilfe des ersten
Großen Lauschangriffs sei es gelungen, die Bosse
eines international agierenden Nigerianischen
Drogenrings festzunehmen.
In den folgenden Jahren entwickelt sich daraus
das größte Justizverfahren gegen Afrikaner in
Österreich. Fast alle Angeklagten werden
verurteilt. Das gesamte Strafausmaß beträgt
mehrere hundert Jahre Haft.
OPERATION SPRING ist ein Dokumentarfilmthriller
über die Erprobung neuer Ermittlungsmethoden und
Gesetze in Österreich. Schritt für Schritt werden
die damaligen Ereignisse aufgerollt und die
Hauptbeweismittel unter verschiedenen
Blickwinkeln akribisch untersucht.
Während zu Beginn den Schwierigkeiten der Polizei
und des Gerichts bei der Handhabung der neuen
Ermittlungsmethoden und deren Ergebnissen
nachgegangen wird, nehmen die Ereignisse im
weiteren Verlauf eine immer bedrohlichere
Entwicklung mit kafkaesken Zügen.
Beteiligte der involvierten Seiten erzählen, was
sie damals erlebt haben, wie sie die Ereignisse
wahrgenommen haben. Unter ihnen Richter, Anwälte,
ein Beamter aus dem Justizministerium, ein
ehemaliger Kronzeuge und ein verurteilter und
inhaftierter Afrikaner.
Darüber hinaus folgt der Film dem letzten noch
offenen "Operation Spring"- Prozess, der im
Herbst 2003 zum dritten Mal neu aufgerollt wird.
Entwicklungen und Fragen, die in diesem Verfahren
auftauchen, werfen im Nachhinein ein neues Licht
auf die gesamten Operation Spring Prozesse.
Der Film stellt die Frage, ob die Angeklagten
jemals die Chance auf ein faires Verfahren hatten.
Weitere Informationen und Bilder zum Film finden
sich auch unter:
<http://www.operation-spring.com>www.operation-spring.com
TEAM:
Idee, Buch, Regie, Schnitt: Angelika Schuster, Tristan Sindelgruber
Kamera: Robert Angst
Dramaturgische Beratung, Schnitt: Wolfgang Widerhofer
FORMAT
94 Minuten, Digi-Beta, Farbe, Stereo
OPERATION SPRING wurde unterstützt durch:
Sundance Institute Documentary Fund (USA)
The Documentary Channel (Canada)
Media Plus
Filmfonds Wien
ORF (Film-Fernsehabkommen)
Bundeskanzleramt - Kunstsektion
Entwickelt im Rahmen des Media Programms Eurodoc-Script.Unser Dank gilt all
jenen, die uns über die Jahre
unterstützt und bestärkt haben, diesen Film zu
machen und nicht aufzugeben.
Angelika Schuster, Tristan SindelgruberSchnittpunkt -
Sindelgruber Tristan, Film- & Multimediaproduktion
Große Sperlgasse 19/3
1020 Wien
Austria
e-mail: schnittpunkt@gmx.at
web: <http://www.schnittpunkt-film.com>www.schnittpunkt-film.com
<http://www.operation-spring.com>www.operation-spring.com
P.S.:
Wir würden uns freuen, wenn diese Mitteilung, bei Interesse, weiter geleitet
wird.
Etwaige Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.
_______________________________________________
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06 Austrian Burma Center
From: akin.buero@gmx.net
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Initiativen/Termin:
> Austrian Burma Center in Wien
Information zur menschenrechtlichen und politischen Lage in Burma
Das Austrian Burma Center (ABC) ist ein neu gegruendeter Verein fuer
Menschenrechte, Informationsaustausch und Kulturfoerderung mit Sitz in Wien.
Ziel der Organisation ist es, Menschenrechtsverletzungen in Burma in
Oesterreich bekannt zu machen. Kulturelle Veranstaltungen werden ebenso
angeboten wie politische Bildungsprojekte. Ein Beitrag zur
entwicklungspolitischen Diskussion wird durch Publikationen und eine eigene
Homepage geleistet. ABC ist Teil des "European Burma Network" und
nimmt an
dessen internationalen Kampagnen und Aktionen teil.
Entwicklungszusammenarbeit leistet der Verein derzeit in Form einer
Kooperation mit "Helfen ohne Grenzen", die Unterstuetzung kommt burmesischen
Buergerkriegsfluechtlingen in Thailand zugute.
Die Ursache fuer eine Flucht aus Burma stellt das seit 1962 regierende
brutale Militaerregime dar. Das Land ist unter dieser Regierung trotz
grosser Rohstoffvorkommnisse sukzessive verarmt und zaehlt heute zu den am
wenigsten entwickelten Laendern der Welt. In Burma leben ca. 135
verschiedene ethnische Minderheiten. Die Ethnozidpolitik der Militaerjunta
hat auf diese Minderheiten verheerende Auswirkungen: Zwangsarbeit,
Zwangsenteignung und Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten sind ebenso Teil
des Alltags wie Vertreibungen, das Abbrennen von ganzen Doerfern und
sexuelle Gewalt an Frauen durch das Militaer. Das Recht auf Meinungs-,
Versammlungs-, Presse- und Religionsfreiheit kann nur unter Todesgefahr in
Anspruch genommen werden. Medizinische Versorgung und
Ausbildungsmoeglichkeiten werden den Menschen systematisch vorenthalten.
Kinder und Frauen, ZwangsarbeiterInnen und Haeftlinge werden zur Entminung
missbraucht. Angeklagte erhalten keine fairen Prozesse und werden unter
Anwendung von Folter und menschenverachtenden Haftbedingungen gefangen
gehalten. Von all diesen Menschenrechtsverletzungen sind die in Burma
lebenden ethnischen Minderheiten am staerksten betroffen. Einen Zusammenhang
zwischen Oesterreich, Burma und den dortigen Menschenrechtsverletzungen gibt
es besonders im Bereich des Tourismus. Vor der Flutkatastrophe war der
Direktflug Wien-Rangon, durchgefuehrt von Lauda Air, international sehr
umstritten. Aufgrund der momentan geringeren Nachfrage wird Rangon derzeit
nicht angeflogen. Das ABC wird sich, falls es zur Wiederaufnahme dieser
Destination und zu keiner Demokratisierung in Burma kommen sollte, dafuer
einsetzen, dass ein differenzierter und kritischer oeffentlicher Diskurs zu
diesem Thema stattfindet.
Das ABC bietet am 9.3.2005 um 18 Uhr eine Moeglichkeit, seine
Mitarbeiterinnen und deren ehrenamtliche Taetigkeiten kennen zu lernen. Im
Grossen Saal des Afroasiatischen Institutes (Tuerkenstrasse 3, 1090 Wien)
wird der Film "Die vergessenen Fluechtlinge Burma's" von Patrick Kofler
vorgefuehrt. Der Eintritt ist frei.
(Aussendung ABC/bearb.)
*
Kontakt: Margot Pires Dos Reis-Keckeis, Tel. 0699 1000 7645,
abc.burma@gmx.at
http://www.austrianburmacenter.at
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07 Speakerscorner
From: august.faschang@oeticket.com
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> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: August Faschang
> Gesendet: Dienstag, 08. März 2005 20:55
> Betreff: Donnerstag (10.3.)
>
> Liebe Leute!
>
> Auch am Donnerstag (10.3.) gibt es zusätzlich zur wöchentlichen
Mahnwache
gegen Schwarzblau in Österreich und Blaurot in Kärnten vor dem Kanzleramt
wieder einen Speakerscorner, diesmal - anlässlich des Jahrestags des
Anschlusses Österreichs an Nazideutschland am 12.3. - mit einem Referat
zum
Schicksal österreichischer Deserteure und Selbstverstümmler in der
Deutschen
Wehrmacht. - Am 12.3.1938 begann mit dem Einmarsch deutscher Truppen (und
der Zustimmung weiter Teile der Bevölkerung) die Naziherrschaft in
Österreich, die bis 1945 dauern sollte. Die schwarzblaue Regierung und
ihre
Jubeljahr2005-Propangandist/innen wälzen auch um diesen Jahrestag herum
lieber Pläne um rekonstruierte Bombennächte in Wien, die den
österreichischen Opfermythos stärken und in den Hintergrund drängen,
welche
Massenmorde u.a. Verbrechen (auch vieler österreichischer) Nazis den Wiener
Bombennächten vorausgingen. Gleichzeitig glänzte die schwarzblaue
Regierung
im Jänner zum 60.Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch Nichtstun
und Ignoranz, dieselbe Ignoranz mit der sie auch den Wehrmachtsdeserteuren
nach wie vor gegenübersteht, die rechtlich immer noch schlechter gestellt
sind als ehemalige Mitglieder der verbrecherischen Waffen-SS der Nazis. - An
einem der nächsten Donnerstage soll es dann einen Speakerscorner zur
Behandlung der Wehrmachtsdeserteure in der 2.Republik mit besonderer
Berücksichtigung von Schwarzblau geben.
>
> Treffpunkt ist um 19Uhr45 Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz, Beginn 20Uhr.
Und danach sind wieder alle Teilnehmerinnen im Stammlokal in der
Neustiftgasse willkommen!
>
> Weitere Termintipps:
> Mittwoch (10.3.), 19Uhr, Galerie IG Bildende Kunst: Ausstellungseröffnung
"Zone 2005" zu den Auslassungen und Ausschlüssen des von
> der österreichischen Regierung ausgerufenen "Jubiläumsjahres
2005",
Gumpendorferstr.10-12, 1060Wien - Näheres dazu im ANHANG!
> Donnerstag (10.3.),ab 17Uhr: Widerstandslesung (Ecke
Ballhausplatz/Heldenplatz).
> Donnerstag (10.3.), 20Uhr: Speakerscorner "Wehrmachtsdeserteure"
, siehe
oben.
> Samstag (12.3.), 14Uhr (!neu, nicht 16Uhr!), Amerlinghaus: Treffen der
Plattform "Gehrer, tritt zurück" zur Planung weiterer Aktionen.
> Samstag (12.3.), 19Uhr, Cafe 7stern: Diskussionsveranstaltung zum Thema:
"Wohnungspolitik und Wohnungsmarkt - seit der blau/schwarzen Regierung
und
die neuesten, geplanten Entwicklungen" mit einem Referat von J.Iraschko
(MieterInnen-Initiative), Veranstalterin: GO Dogma, Siebensterng. 31,
1070Wien.
>
> ligrü Gustl
>
> ANHANG:
> EINLADUNG zur Ausstellungseröffnung
> == ZONE 2005 ==
> Zwischen politischer Repräsentation und repräsentativer Politik
> ERÖFFNUNG
> Mittwoch, 9. März 2005, 19.00 Uhr
> Galerie IG BILDENDE KUNST
> AUSSTELLUNGSDAUER
> 10. März bis 8. April 2005
> DI - FR 10.00 - 18.00 Uhr
> FINISSAGE
> Freitag, 8. April 2005, 12.00 Uhr
> Enthüllung "Monument für die Niederlage. Zeit der Befreiung
1945-1947"
> Ostarrichi-Park, A-1090 Wien
> Beteiligte KünstlerInnen/KünstlerInnengruppen:
> Karin Berger/Elisabeth Holzinger/Lotte Podgarnik/Nadja Trallori, Café
> Temelin, Marina Grzinic/Aina Smid, Kathi Hofer, Kinoki, Klub Zwei,
> Martin Krenn/Charlotte Martinz-Turek/Nora Sternfeld/Luisa Ziaja, MAIZ,
> Andrina Mracnikar, Organisationskomitee Bombenstimmung, Lisl Ponger,
> Rückgabestelle Salzburg, Anja Salomonowitz, Tim Sharp, Angelika
> Schuster/Tristan Sindelgruber, Christian Sperl, Hito Steyerl
> Konzeption und Organisation:
> Petja Dimitrova, Martin Krenn, Luisa Ziaja
>
> Österreich 2005: Die Regierung jubelt und vergisst.
> Spitzenpolitiker einer der Regierungsparteien sprechen von einer
> "angeblichen Befreiung Österreichs 1945" und behaupten im
EU-Parlament
> es gäbe "keine Mitverantwortung der Republik > Österreich
am Holocaust".
> Der österreichische Bundeskanzler verschenkt eine Million Euro an
ein
> mehrteiliges, gedankenloses Projektvorhaben für den öffentlichen
Raum,
> das unter anderem der Opfer des Nationalsozialismus mit einem Schwall
> weißer Kreuze am Heldenplatz - als Zitat für Soldatengräber
- zu
> gedenken dachte.
>
> Bis die Verantwortlichen während der Projektpräsentation vor
der Presse
> die gravierenden Ausschlüsse der gewählten Symbolik erkannten:
Dass
> Kreuze zum Gedenken an jüdische Opfer des Nationalsozialismus ungeeignet
> sind, hatten sie in ihrer Konzeption schlichtweg vergessen. Weniger
> handelt es sich bei diesem Vergessen aber um eine individuelle
> Verfehlung als vielmehr um ein strukturelles Symptom patriotischer
> Verdrängungspolitik, die nicht zuletzt im offiziellen "Jubiläums-
oder
> Gedankenjahr 2005" manifest wird.
>
> Die Gruppenausstellung "Zone 2005. Zwischen politischer Repräsentation
> und repräsentativer Politik" bewegt sich zwischen den Polen offizieller
> Repräsentation von Geschichte und aktivistischen Bündnissen,
die sich
> gegen Vereinnahmungen und Verschleierungen im Zeichen dieses Vergessens
> zur Wehr setzen und ein Geschichtsbild jenseits des patriotischen
> Opfermythos zeichnen. In zum Teil speziell für die Ausstellung
> realisierten Arbeiten und Dokumentationen werden die thematischen
> Schwerpunkte und insbesondere auch Auslassungen und Ausschlüsse des
von
> der österreichischen Regierung ausgerufenen "Jubiläumsjahres
2005"
> kritisch beleuchtet. Dabei werden Geschichtskonstruktion und
> Nationalstaatskonstitution ebenso thematisiert wie damit verbundene
> institutionalisierte Rassimen. "Zone 2005" versammelt künstlerische
und
> aktivistische Positionen, die den Blick auf die in die Gegenwart
> fortwirkenden strukturellen "blinden Flecken" österreichischer
> Geschichtspolitik richten, emanzipatorische Handlungsoptionen entwickeln
> und so versuchen eine "Perspektiv-Verschiebung" zum offiziellen
> "Gedankenjahr" zu leisten.
>
> Die Ausstellung umfasst Foto-, Video- und Textarbeiten, Installationen
> und Dokumentationen, sowie ein kleines Filmarchiv. Im Rahmen der
> Finissage wird am 8. April 2005 um 12 Uhr zudem das "Monument für
die
> Niederlage - Zeit der Befreiung 1945 - 1947" im Ostarrichi-Park
> (zwischen Landesgericht und Nationalbank) enthüllt.
>
> Die Ausstellung wird von der Galerie der IG Bildende Kunst produziert
> und steht in Zusammenhang mit der Aktionsplattform "Österreich-2005:
Das
> Vorsorge-Paket gegen ein Jahr Heimat-Feiern".
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08 Diskussion: Jugend, Politik und neue Medien
From: wassermair@t0.or.at
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|---
| VERANSTALTUNGSANKÜNDIGUNG
|---
| Public Netbase
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
|---
|---
| Voll geil oder voll daneben?
|---
| Eine Diskussion zum Verhältnis von Jugend und Politik
| im Zeitalter der Neuen Medien
|---
Der Europarat hat das Jahr 2005 zum Europäischen Jahr der Politischen
Bildung ausgerufen. Auch in Österreich stellt sich vor allem im Hinblick
auf Jugendliche immer mehr die Frage, wie das Interesse an politischen
Themen und Inhalten am besten geweckt werden kann. Gegenwärtig, so macht
es zunehmend den Eindruck, dominieren Gleichgültigkeit und
Politikverdrossenheit.
Die Diskussionsveranstaltung versucht der Frage nachzugehen, ob das
Desinteresse von Jugendlichen an der Politik tatsächlich überwiegt.
Oder
ist nicht die angeblich geringe Begeisterungsfähigkeit vielmehr auf die
Methoden der Politischen Bildung sowie auf die Politikdarstellung in
Gesellschaft und Medien zurückzuführen? Inwieweit bieten Neue Medien
den
Jugendlichen die Möglichkeit, selbst an politischen Prozessen zu
partizipieren und das Gefühl der Ohnmacht zu überwinden?
Es diskutieren:
Mag. Gertraud Diendorfer (Geschäftsführerin Demokratiezentrum Wien)
Mag.Dr. Karin Liebhart (Politikwissenschafterin)
Laura Rudas (SP-Gemeinderätin)
Moderation: Linda Kreuzer (ÖH progress)|---
| Do., 17. März 2005, 19.00 Uhr
|---
| Public Netbase, Zwischenquartier Burggasse 21, A-1070 Wien
|---
| Eintritt frei.
|---
|---
| Rückfragen:
|---
| Public Netbase
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
| Zwischenquartier Burggasse 21
| A-1070 Wien
|---
| Tel. +43 (1) 522 18 34
| Fax. +43 (1) 522 50 58
|---
| http://www.t0.or.at/
|---
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09 EU-Verfassung I
From: bundesvorstand@kpoe.at
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Das Recht geht vom Volk aus? Die Perspektiven der EU-Verfassung
Es diskutieren auf Einladung der Volksstimmen:
Hans Peter Martin ( EU-Abgeordneter )
Alexander Zach (Bundessprecher des Liberalen Forums)
Wolfgang Greif (Internationaler Sekretär der GPA, Mitglied im
Europäischen Wirtschafts- & Sozialausschuss)
Walter Baier (KPÖ-Vorsitzender)
Moderation: Waltraud Fritz-Klackl (KPÖ-Vertreterin bei der Europäischen
Linkspartei)
Wo: AERA, Gonzagagasse 11 / Ecke Werdertorgasse (U-Bahnstation
Schottenring, Ausgang Salztorbrücke), 1010 Wien
Donnerstag, 17. März, Beginn: 19 Uhr
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10 EU-Verfassung II
From: office@werkstatt.or.at
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Werkstatt Frieden&Solidarität
Waltherstr. 15, 4020 Linz
Tel.: 0732-771094, Fax: 0732-797391
E-Mail: office@werkstatt.or.at
Web: www.werkstatt.or.at
Medieninformation
Sehr geehrte Redaktion,
die SPÖ-Ortsorganisation veranstaltet
am Freitag, 11. März 2005, 19.00
im Gasthaus zur Post
einen Informationsabend zum Thema:
"EU-Verfassung: Aufrüstung statt Neutralität?"
mit Gerald Oberansmayr (Werkstatt Frieden&Solidarität) und Boris Lechthaler
(Friedensvolksbegehren)
Die EU-Verfassung soll ohne Volksabstimmung und ohne, daß die Menschen
über
die Inhalte und die rechtlichen Konsequenzen informiert sind,
im Mai im Parlament ratifiziert werden. In der Zwischenzeit werden jedoch
immer mehr Menschen hellhörig und fordern mehr Informationen und einen
Volksentscheid über diesen weitreichenden Rechtsakt. Hans Sallmutter,
Ehrenvorsitzender der GPA, formuliert in einer Stellungnahme: "Tritt die
EU-Verfassung so wie geplant in Kraft, ist es vorbei mit der
österreichischen Neutralität."
Wir ersuchen Sie, diese Veranstaltung anzukündigen und über sie zu
berichten.
Mit freundlichen Grüßen!
Boris Lechthaler
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P.S.:Samstag, 07. Mai 2005, 16.00
Menschenkette vor dem Parlament
Ja zur Neutralität! Nein zur EU-Verfassung! Volksabstimmung
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11 so ein glück
From: grundrisse@gmx.net
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liebe leserInnen, liebe interessierte,
die nummer 13 der grundrisse ist bereits in druck und ab übermorgen
erhältlich. es folgt das editorial, auf welches wiederum eine einladung
zu
einer veranstaltung im rahmen der reihe "stop making capitalism" folgt,
die
schon am kommenden donnerstag stattfindet, und zu der wir recht herzlich
einladen. thema ist die aktualität der klassenfrage.
die besten grüsse, besucht die veranstaltung, organisiert den mayday,
abonniert die grundrisse
eure
redaktion
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Liebe LeserInnen,
vor euch liegt die 13. Ausgabe der grundrisse. Wenn auch diesmal kein
ausgesprochener Themenschwerpunkt vorliegt, so findet sich doch in den
meisten Artikeln eine Gemeinsamkeit, nämlich die Kritik an althergebrachten
und unseres Erachtens veralteten Vorstellungen von Emanzipation - nebst
einigen Hinweisen, in welche Richtung es dennoch gehen könnte.
Gerhard Hanloser analysiert den oft unterstellten und vermeintlich
automatischen Zusammenhang von Globalisierungskritik und "strukturellem
Antisemitismus", unter anderem anhand der Debatte in und um Attac. Anton
Pam
widmet sich den Gemeinsamkeiten und Unterschieden des Kriegskommunismus
russischer und chinesischer Ausprägung. Der zweite Teil von Karl Reitters
Plädoyer für ein garantiertes Grundeinkommen (Teil Eins erschien in
den
vorherigen grundrissen) behandelt unter anderem historische Fragestellungen
nachkapitalistischer Verteilung. Besonders ans Herz legen möchten wir euch
den Text von Darij Zadnikar. Seine "Chronik des fröhlichen Widerstands"
erschien ursprünglich als Nachwort zur slowenischsprachigen Ausgabe von
John
Holloways "Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen"
und wurde von
Nika Sommeregger und Bernd Maier ins Deutsche übersetzt. Zadnikar beschreibt
darin die Geschichte der neueren sozialen Bewegungen in Slowenien. Bernhard
Dorfer, bekannt als Autor der längstbetitelten grundrisse-Artikel, macht
sich "ein paar Gedanken" über ökologische Fragestellungen
im linksradikalen
Kontext.
Außerdem möchten wir euch diesmal zu politischer Aktivität aufrufen:
Nach
dem Erfolg des euromayday 2004 - unter anderem in Barcelona und Milano -
wird es heuer auch in Wien eine mayday-Parade geben. Der euromayday entstand
2001 in Milano als Antwort auf die Verknöchertheit der traditionellen
ArbeiterInnenbewegung und ist angetreten, der Prekarisierung von Arbeits-
und Lebensverhältnissen einen kämpferischen politischen Ausdruck zu
verleihen. Dabei handelt es sich nicht um einen weiteren "Aufmarsch"
am 1.
Mai, vielmehr soll der Vielfalt der prekären Verhältnisse und den
Bedürfnissen des "Prekariats" in einer bunten, lauten und aktionistischen
Parade Ausdruck verliehen werden. Die Vorbereitungen dafür sind bereits
am
Laufen, nähere Informationen findet ihr unter www.euromayday.at. Für
Veranstaltungen zum Thema Prekarisierung bzw. euromayday verweisen wir
außerdem auf unsere Homepage www.grundrisse.net.
Die Veranstaltungsreihe stop making capitalism wird ebenfalls fortgesetzt,
und zwar mit einem Vortrag unseres Autors Gerhard Hanloser zum Thema
Antisemitismus am 20. April. Tags darauf werden wir uns in einem Seminar mit
Gerhard Hanloser der kritischen Auseinandersetzung mit der Theorie John
Holloways widmen. Für genauere Orts- und Zeitangaben verweisen wir auf
www.stopmakingcapitalism.net und freuen uns auf euren Besuch, aber nicht
ohne uns abschließend bei LAAS für seine wunderbaren Comics zu bedanken.Die
Redaktion
-------------------------------
-------------------------------------------
aus der reihe "stop making capitalism":
Podiumsdiskussion - Die Aktualität der Klassenfrage
Do., 10.3.2005, 19 Uhr
Universität Wien, Altes AKH, Aula (Hof 1)
Es diskutieren:
Martin Birkner (Wien)
Elisabeth Katschnig-Fasch (Graz, angefragt)
Werner Seppmann (Haltern)
Moderation: Sophie Lampl (KSV)Die lange Zeit nicht nur die sozialwissenschaftliche
Diskussion
dominierenden Theorien über den Zerfall der Klassengesellschaft werden
von
der Realität tagtäglich widerlegt. Dennoch ist eine paradoxe Situation
entstanden: Obwohl die sozialen Widersprüche unübersehbar geworden
sind und
der Klassenkampf von oben dramatisch zunimmt, werden die gesellschaftlichen
Entwicklungen auch von den Betroffenen immer seltener in Begriffen
beschrieben, die dem sozialen Konfrontationsverhältnis angemessen sind.
Demgegenüber soll die Aktualität der Klassenfrage aus verschiedenen
theoretischen Perspektiven in den Blick genommen werden. Dabei sollen sowohl
die marxistische Theorie (Seppmann) als auch an der Klassen- bzw.
Habitustheorie Bourdieus (Katschnig-Fasch) bzw. am italienischen
(Post)Operaismus (Birkner) orientierte Ansätze produktiv in Diskussion
treten.
--
____________________________|_________________________
imperator: "ich verspüre eine erschütterung der macht!"
darth vader: "auch ich fühle so."
==============================================
12 Diskussion Venezuela
From: ottobruckner@netscape.net
==============================================
Diskussionsabend der Kommunistischen Initiative (KI)
VENEZUELA 2005:
DIE BOLIVARISCHE REVOLUTION UND DIE WELTFESTSPIELE DER
JUGEND UND STUDENTEN
Einleitung: Susanna Landauer, Vertreterin des KSV im Organisationsteam
des Vorbereitungskomitees für die 16. Weltfestspiele
Mittwoch, 23. März 2005
Beginn: 19.30 Uhr
Salon Uhudla, Phorusgasse 7, 1040 WienDie Weltfestspiele der Jugend und StudentInnen
sind das größte Ereignis,
das von der fortschrittlichen und demokratischen Jugend weltweit
organisiert wird. Nach den 15. Weltfestspielen 2001 in Algerien, die zum
ersten Mal von einem afrikanischen Land ausgerichtet worden sind, finden
die 16. Weltfestspiele 2005 in Venezuela statt und bieten so Gelegenheit,
Solidarität mit der "Bolivarischen Revolution" zu üben.
In Venezuela ist
zweifellos ein Prozess im Gange, der mittels gezielter Maßnahmen das
Bildungsniveau hebt, die Gesundheitsversorgung verbessert, demokratische
Partizipationsmöglichkeiten großer Bevölkerungsteile vermehrt
sowie eine
Umverteilung des Reichtums anstrebt (und auch bereits bewirkt). Trotzdem
fehlt es an einer umfassenden Analyse dieser Entwicklungen, um den
Charakter dieses Prozesses einschätzen zu können.
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13 Sexualethik und Kommunismus
From: agm@agmarxismus.net
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Neue Broschüre der AGM:Elfriede Friedländer (= Ruth Fischer)
S e x u a l e t h i k d e s K o m m u n i s m u s
Kleine Schriftenreihe zur österreichische Arbeiter/innen/geschichte Nr.
13
64 Seiten A5
Preis: 2,5 Euro (plus 1,5 Euro Versandkosten)Inhalt
Vorwort (Manfred Scharinger)
Biografische Notizen zu Elfriede Friedländer
Elfriede Friedländer: Sexualethik des Kommunismus
Vorbemerkung der Verfasserin
Einleitung: sexuelle Moral und sexuelle Wirklichkeit
I. Die Tatsachen. 1.Die Sexualität in Kindheit und Jugend 2. Das
Sexualleben der Erwachsenen 3. Die Prostitution 4. Die
Geschlechtskrankheiten
II. Sexualität, Staat, sittliche Kultur 1. Ist der Mensch ursprünglich
polygam oder monogam? (Eine soziologische Betrachtung) 2. Sexualleben in
der staatlichen Gemeinschaft 3. Die Möglichkeit eines sexualethischen
Ideals 4. Der Kommunismus und die Sexualethik
III. Ehe- und Familienrecht in Sowjet-Russland
IV. Anhang
Bestellungen über agm@agmarxismus.net
Weitere Publikationen der Arbeitsgruppe Marxismus: www.agmarxismus.net
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
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14 Erklärung zum Polizeieinsatz
From: wadi.wien@gmx.at
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Erklärung zum Polizeieinsatz nach der Veranstaltung "Die letzte Bastion
des
Ba'thismus. Syrien zwischen panarabistischer Diktatur und demokratischem
Protest" am Freitag, dem 4. März 2005 auf der Universität Wien
Bereits während und auch nach der Veranstaltung fotografierte der im
Publikum anwesende SPÖ-Gemeinderat Omar al-Rawi demonstrativ und provokativ
einen der mitveranstaltenden syrischen Kurden sowie andere in Österreich
lebende Flüchtlinge aus Syrien und ehemalige Oppositionelle aus dem Irak.
Angesichts der negativen Erfahrungen mit dem syrischen Geheimdienst und den
syrischen Sicherheitskräften verlangte ein von Omar al-Rawi fotografierter
syrischer Kurde, dass das Foto sofort gelöscht werden müsse. Daraus
entwickelte sich eine hitzige Auseinandersetzung, die durch Beschimpfungen
seitens al-Rawis und Tarafa Baghajatis, der wie ersterer in der Initiative
muslimischer ÖsterreicherInnen aktiv ist, sowie seitens deren Begleiter
weiter zu eskalieren drohte. Al-Rawi erklärte dem betroffenen Kurden auf
Arabisch, dass er als Gemeinderat einige Möglichkeiten gegen ihn in der
Hand
habe. Angesichts dieser Eskalation rief ein Besucher der Veranstaltung die
Polizei, die eintraf als die VeranstalterInnen und die letzten BesucherInnen
das Gebäude verlassen hatten. Erst in Anwesenheit uniformierter Beamter
vor
dem Gebäude der Universität zeigte al-Rawi, dass die entsprechenden
Fotos
gelöscht waren.
Auf Grund dieser Einschüchterungsversuche der Gruppe um Omar al-Rawi und
Tarafa Baghajati, sind in Zukunft die genannten Personen auf
Diskussionsveranstaltungen der unterzeichnenden Organisationen nicht
willkommen.
Wir wollen unserem Publikum eine angstfreie Diskussion ohne potentielle
Einschüchterungsversuche ermöglichen. Niemand soll in Zukunft durch
eine
Teilnahme an einer Veranstaltung Angst um die eigene Person oder um
seine/ihre noch unter einer Diktatur lebenden Verwandten haben. Es sei daran
erinnert, dass in Österreich schon Oppositionelle gegen Regime im Mittleren
Osten von deren Geheimdiensten ermordet wurden, wie 1989 Abdulrahman
Ghassemlou.
Die veranstaltenden Organisationen:
Grünalternativen Jugend (GAJ) Wien
Verein der syrischen Kurden in Österreich
Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft der Universität Wien
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit
--
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit
e-mail: wadi.wien@gmx.at
Tel.: 0699-11365509
Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 07.405.301
Evangelische Kreditgenossenschaft eG BLZ 31800
IBAN: AT10 3180 0000 0740 5301
BIC: EVKRATW1Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi und
Veranstaltungshinweisen:
www.wadinet.at
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15 Doch kein Patent auf Neem-Baum
From: akin.buero@gmx.net
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Bio-Piraterie:
Doch kein Patent auf Neem-Baum!
Heute, Dienstag, fiel die Entscheidung des Europaeischen Patentamtes (EPA)
ueber die Revision zur Ablehnung des Neem-Patents. Die Gruenen im
Europaeischen Parlament feiern die Entscheidung des Europaeischen
Patentamtes (EPA), den Widerruf des Neembaum-Patents zu bestaetigen als
einen Sieg, der der Biopiraterie in Europa und weltweit einen entscheidenden
Schlag versetzt. appellieren an das EPA seine Ablehnung des Neem-Patents
nicht rueckgaengig zu machen. Das EPA bestaetigte seine Entscheidung aus dem
Jahre 2000 bestaetigen und lehnte ein weiteres Mal das Neem-Patent ab.
Im Jahre 1994 hatte das EPA in unakzeptabler Weise das Europaeische
Patentrecht gebrochen, indem es der transnationalen Firma W.R.Grace und dem
US-Landwirtschaftsministerium ein Patent auf den Einsatz des Oels des
Neem-Baumes verliehen hatte. Die patentierte Methode war jedoch nicht neu
und somit keine Erfindung. Sie haette niemals patentiert werden duerfen.
Die spaetere belgische Umweltministerin Magda Aelvoet und die von Vandana
Shiva gefuehrten Indian Research Foundation und der International Federation
of Agriculture Movements (IFOAM) hatten im Juni 1995 Einspruch gegen das
Patent erhoben. Diesem gab das EPA am 10.Mai 2000 statt und nahm das Patent
zurueck. Im April 2001 hat W.R. Grace Revision eingelegt, inzwischen
abgeloest von der Thermo Trilogy Corporation als neuer Inhaber der
Patentanteile.
Die in suedlichen Laendern frei verfuegbaren genetischen Ressourcen werden
ohne jegliche Form der Entlohnung oder Anerkennung ihren traditionellen
Nutzern enteignet. Auf EU-Ebene ist eine Revision der Patentrichtlinie
dringend notwendig, so die EU-Gruenen. Dies gilt umso mehr, da es auch in
zahlreichen Mitgliedstaaten Bedenken gibt und mehrere Mitgliedstaaten
inzwischen eine Einschraenkung des Patentschutzes fordern. Auch die deutsche
Bundesregierung und das deutsche Parlament streben eine grundsaetzliche
Neuverhandlung der Biopatentrichtlinie an. Ziel muesse nach Ansicht der
Gruenen ein EU-weit harmonisiertes Patentrecht sein, das fuer einen fairen
Interessensausgleich sorgt, Ueberprivilegierungen bei der Reichweite des
Stoffschutzes ausschliesst und internationale Vertraege zum Schutz des
geistigen Eigentums, zur biologischen Vielfalt und zur biologischen
Sicherheit beruecksichtigt und unterstuetzt.
Das Patent auf das Neembaumoel wurde 1994 der transnationalen Firma W.R.
Grace und dem US-Landwirtschaftsministerium verliehen, die behaupteten, die
fungiziden Eigenschaften des indischen Neem Baums erfunden zu haben. Sie
beantragten ein Patent auf eine Methode, den Pilzbewuchs auf Pflanzen mit
Hilfe eines hydrophoben Oel-Extrakts des Neem-Baums zu kontrollieren. Der
Einsatz des Neem-Oels soll, laut Patentantrag, eine Erfindung sein, weil der
Oelextrakt zur Pilzbekaempfung geeignet sei, ohne den Wirkstoff Azadirachtin
zu enthalten.
Der Neem-Baum wird in Indien seit Jahrtausenden in der Landwirtschaft, im
Gesundheitswesen und zur Gewinnung von Kosmetika und Tierarzneimitteln
genutzt. In der indischen Tradition wird der Neem-Baum frei genutzt und das
gesammelte Wissen ueber seine Nutzungsmoeglichkeiten steht zur freien
Verfuegung aller. Der indischen Tradition entspricht es auch, dieses
Traditionswissen mit der Weltgemeinschaft frei zu teilen, was zu seiner weit
gefaecherten Verbreitung gefuehrt hat. Der wissenschaftliche Name des Baumes
stammt aus dem Persischen (Azad Darakth) und bedeutet "freier Baum".
(EU-Gruene/bearb.)
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16 Nachruf: Peter Benenson
From: akin.buero@gmx.net
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Nachruf:
> Peter Benenson
31. Juli 1921 - 25. Februar 2005
Der amnesty-Gruender ist totZahllose Menschen, die verfolgt worden sind, haben
Grund, dem britischen
Anwalt Peter Benenson, dem Gruender von Amnesty International (AI), dankbar
zu sein. Seine Eingebung fuehrte in den 1960er Jahren zu einer weltweiten
Bewegung der Zivilgesellschaft mit dem Ziel, Ungerechtigkeiten von
Regierungen oeffentlich zu machen und zu bekaempfen.
Peter Benensons Hang zum Disput wurde schon in der Schulzeit sichtbar: Eine
Beschwerde an den Schulvorsteher ueber die schlechte Qualitaet des Essens in
der Schule fuehrte zu einem Brief an die Mutter, in dem sie vor den
«revolutionaeren Tendenzen» ihres Sohnes gewarnt wurde. Im Alter
von 16
Jahren startete er seine erste Kampagne: Er verlangte die Unterstuetzung der
Schule fuer das «Spanish Relief Committee», das Waisen aus dem spanischen
Buergerkrieg unterstuetzte. Er selbst «adoptierte» mit einem finanziellen
Beitrag eines der Kinder.
Spaeter richtete sich sein Augenmerk auf die Notsituation der Juden, die vor
Hitlers Naziregime aus Deutschland fluechten mussten. Trotz einigem
Widerstand gelang es ihm, bei seinen Schulfreunden und ihren Familien 4000
britische Pfund zusammenzubringen, um zwei junge deutsche Juden nach
Grossbritannien zu bringen. Wahrscheinlich rettete er ihnen damit das Leben.
Waehrend des Krieges studierte er ein Jahr Geschichte am Balliol College der
Oxford University in London. Diese Universitaet verlieh ihm spaeter den
Ehrendoktor fuer die Gruendung von Amnesty International. Benenson ging in
die Armee, wo er im Pressebuero des Informationsministeriums arbeitete.
Danach wechselte er nach Bletchley, dem britischen Institut fuer die
Dechiffrierung von Geheimcodes. Er verliess die Armee um Rechtsanwalt zu
werden und legte nach dem Krieg sein Examen ab. Benenson wurde Mitglied der
Labour Party und fuehrendes Mitglied der «Society of Labour Lawyers»
(Gesellschaft der Arbeiteranwaelte).
Anfang der 1950er Jahre schickte ihn der Gewerkschaftskongress als
Prozessbeobachter nach Spanien, um Gerichtsverhandlungen gegen
Gewerkschafter zu verfolgen. Benenson war entsetzt ueber das, was er sah und
stellte eine Liste mit Beschwerden auf, mit der er den Verhandlungsrichter
konfrontierte. Die Gerichtsverhandlungen endeten mit Freispruechen, eine
Seltenheit im faschistischen Spanien.
Mit diesem vielfaeltigen Engagement erarbeitete er sich internationales
Ansehen. In Zypern unterstuetzte er griechisch-zypriotische Anwaelte, deren
Klienten mit den britischen Machthabern in Konflikt geraten waren. Er
ueberzeugte Anwaelte der Arbeiterpartei, der liberalen Partei sowie der
konservativen Partei, waehrend des Ungarnaufstandes von 1956 Beobachter nach
Ungarn zu schicken, um korrekte Gerichtsverfahren zu gewaehrleisten. Das
Gleiche erreichte er fuer Suedafrika, wo ein wichtiges Gerichtsverfahren
wegen Landesverrats bevorstand. Diese Aktionen fuehrten zur Gruendung der
Menschenrechtsorganisation «Justice».
Sein unermuedliches Engagement bildete die Grundlage fuer sein wichtigstes
Projekt, die Gruendung von Amnesty International im Jahr 1961. Benenson war
zutiefst empoert, nachdem er einen Artikel ueber die Verhaftung von zwei
Studenten in einem portugiesischen Restaurant gelesen hatte, die auf die
Freiheit angestossen hatten. Mit der Publikation eines Appells auf der
Frontseite des «Observer» unter dem Titel «Die vergessenen
Gefangenen» war
Amnesty International geboren. «Gewissensgefangener» wurde bald
zu einem
allgemein bekannten Begriff. Das Logo der Bewegung, eine mit Stacheldraht
umwickelte Kerze, wurde das weltweite Symbol fuer Hoffnung und Freiheit.
In den ersten Jahren arbeitete Peter Benenson unermuedlich fuer die neue,
aufstrebende Bewegung. Er war aktiv bei der Beschaffung eines Grossteils der
Finanzmittel, nahm an Untersuchungsmissionen ueber
Menschenrechtsverletzungen in verschiedene Laender teil und spielte in allen
Bereichen der Organisation eine wichtige Rolle.
«Zu dieser Zeit wurden wir ins kalte Wasser geworfen und lernten»,
sagte
Benenson spaeter. «Wir probierten jede Technik aus, um die Oeffentlichkeit
zu erreichen, und wir waren sehr dankbar fuer die breite Unterstuetzung von
Medienleuten und Fernsehteams ueberall auf der Welt, die uns nicht nur
Informationen wie die Namen von Gefangenen lieferten, sondern, wann immer
sie konnten, Berichte ueber Gefangene veroeffentlichten. Ich denke, es ist
die Oeffentlichkeitsarbeit von Amnesty International, die die Organisation
weltweit bekannt machte. Nicht nur bei Leserinnen und Lesern, sondern auch
bei Regierungen - und das ist es, was zaehlt.»
Peter Benenson hoerte niemals auf, fuer eine bessere Welt zu kaempfen. Er
gruendete eine Gesellschaft fuer Menschen mit Zoeliakie (Erkrankung der
Duenndarmschleimhaut), einer Krankheit, unter der er selber gelitten hat. In
den 1980er Jahren wurde er Vorsitzender der neu gegruendeten Association of
Christians Against Torture (ACAT, Aktion der Christen fuer die Abschaffung
der Folter), und in den 1990ern organisierte er Hilfe fuer die Waisenkinder
in Ceaucescu's Rumaenien.
Bei einer Feier zum 25jaehrigen Bestehen von Amnesty International vor der
Kirche St. Martin's in the Fields in London zuendete er als symbolische
Geste eine Kerze an. «Diese Kerze brennt nicht fuer uns», erklaerte
Benenson, «sie brennt fuer alle, die wir nicht aus dem Gefaengnis retten
konnten, die auf dem Weg ins Gefaengnis erschossen wurden, die gefoltert
oder entfuehrt wurden, die 'verschwunden' sind. Fuer sie ist diese Kerze
da.»
Quelle: http://www.amnesty.co.at/diverse/benenson.htm
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17 Rechte/Inhaber...
From: depesche@quintessenz.com
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From: "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
Subject: Rechte/inhaber und deren unerf¸llte Traumwelt
q/depesche 2005-03-08T15:49:39
Rechte/inhaber und deren unerfüllte Traumwelt
Das Gezerre um die Eu-Paragrafen zur Patentierbarkeit von 0, 1 und deren
Reihenfolge scheint auch in Deutschland den ein oder anderen Politiker
geweckt zu haben. Es ist scheinbar auch einigen nationalen Politikern
aufgefallen, dass es offensichtlicher Blödsinn ist, große Teile der
Bevölkerung mit Strafe wegen 0, 1 und deren Mischungsverhältnis auf
Datenträgern zu bedrohen - und dann auch noch die Grenze zur Illegalität
in
Nebel zu hüllen. Jedenfalls wird nun klar gestellt, dass "unerlaubte
Vervielfältigungen" dann straffrei bleiben, wenn sie zum privaten
Gebrauch
bestimmt sind und die Empfänger der Kopie mit dem Täter persönlich
verbunden sind - was man ja spätestens beim Händchenschütteln
vor Gericht
sein dürfte. Achja - rechtswiedrig ist das auch nur dann, wenn die Quelle
nach dem Rechtsverständnis und Wissen des Kopierers offensichtlich
rechtswiedrig war.
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
http://www.heise.de/newsticker/meldung/57203
Bundesregierung will Bagatellklausel bei Urheberrechtsverletzungen
ausweiten
Am morgigen Mittwoch soll das Bundeskabinett den Regierungsentwurf für
die
[1]2. Stufe der Urheberrechtsreform absegnen.
[...]
Eine überraschend hinzugefügte Ergänzung dürfte die Auseinandersetzung
um
das Vorhaben jedoch weiter anheizen. Es geht dabei hauptsächlich um das
besonders umkämpfte private Kopieren aus Tauschbörsen.
[...]
Nicht bestraft werden soll demnach nun auch, wer "Werke oder Bearbeitungen
oder Umgestaltungen von Werken" nicht nur für sich in geringen Mengen
kopiert oder erstellt, sondern auch, wer diese "zum privaten Gebrauch von
mit dem Täter persönlich verbundenen Personen vervielfältigt
oder an
solchen Vervielfältigungen teilnimmt".
[...]
Gleichzeitig werde durch das Erfordernis, "dass die öffentliche
Zugänglichmachung für den jeweiligen Nutzer nach seinem Bildungs-
und
Kenntnisstand offensichtlich rechtswidrig sein muss, weiterhin
gewährleistet, dass der Verbraucher nicht mit unerfüllbaren Prüfpflichten
belastet wird". Der Rechtsinhaber müsse beweisen, dass die vervielfältigte
Vorlage "offensichtlich rechtswidrig hergestellt oder unerlaubt öffentlich
zugänglich gemacht worden ist", heißt es neu in der Verteidigung
des
Entwurfs.
1. http://www.heise.de/newsticker/meldung/51066
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by harko
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
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http://www.quintessenz.at/cgi-bin/index?funktion=subscribe
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18 Türkei, Tüwi...
From: akin.buero@gmx.net
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Notizen:
> Tuerkei/Deutschland
Am 1. 3. 2005 hat das 1.Strafsenat des Oberlandesgerichtes Bamberg den
Antrag der Staatsanwaltschaft gegen Remzi Kartal die Auslieferungshaft
anzuordnen, zurueckgewiesen. Seit dem 1. Maerz ist somi der ehemaliger
Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzender des Kurdischen Volkskongresses
wieder frei.
Der in Belgien anerkannte Fluechtling war am 22.Jaenner in Nuernberg
aufgrund eines Haftbefehls seines Verfolgerstaats Tuerkei verhaftet worden.
(s. a. akin 3/05)
*
> Tuerkei
Nach zweimaliger Verschiebung der Haftpruefung wurde nun in der Tuerkei ein
erster Prozesstermin gegen die Oesterreicherin Sandra Bakutz festgelegt. Die
Verhandlung wird am 30.Maerz in Ankara stattfinden. Bakutz war Mitte Februar
in Istanbul festgenommen worden, als sie einen politischen Prozess
beobachten wollte. Ihr wird "Sympathisantentum mit einer terroristischen
Organisation" vorgeworfen. (s.a. akin 5/05)
*
> Tuerkenwirt
Der Tuewi, das Veranstaltungslokal der Wiener Boku, das mit seinen
kulturellen und auch politischen Veranstaltungen nicht unbedingt zu dieser
konservativen Universitaet passt, fuerchtet wieder mal um seine Existenz. Im
Herbst dieses Jahres soll das Gebaeude renoviert werden, was mit einer
Delogierung des Tuewi-Vereins einhergehen wird. Allerdings gibt es nach wie
vor vom Rektorat keine Zusicherung, dass der Verein nach der Renovierung das
Lokal wieder uebernehmen wird koennen, was den Tuewis einiges Kopfzerbrechen
bereitet. Naeheres dazu unter: http://tuewi.action.at (auch wenn diese
Homepage leider internet-explorer-optimiert ist und sich in manchen anderen
Browsern ueberhaupt nicht anzeigen laesst sowie durch ihre
graphikorientiertheit wenig modemfreundlich ist).
*
> Babykino
Letzzte Woche hat im Wiener Votivkino eine Pressekonferenz mit
Kulturstadtrat Mailath-Pokorny stattgefunden, bei der er zwei wesentliche
Aussagen getroffen hat: Das Wiener Kinogesetz wird schnellstmoeglich
geaendert, um Initiativen wie dem Babykino eine legale Grundlage zu geben.
Das gegen das Votivkino laufende Verwaltungsverfahren wird nicht
fortgesetzt. Eine Gesetzesaenderung ist aber nicht vor Ende Juni zu
erwarten. Bis dahin werden Wege gesucht, das Babykino auf legaler Basis
fortsetzen koennen.
Das Babykino -- eine Einrichtung um Eltern mit Kleinkindern einen
kinderfreundlichen Kinobesuch zu ermoeglichen -- war Ende Februar verboten
worden, weil es den Jugendschutzbestimmungen nicht entsprochen haette. (s.a.
akin 7/05)
*
> Initiativen/Gratisinserat: Leute mit Geld gesucht!
Zur Rettung eines Hausgemeinschaftsprojekts suchen wir Menschen mit viel
Geld, die es trotz ihres Geldes fein finden wuerden, in einem Haus zu leben,
wo man nicht auf isolierte Kleinfamilie macht. Tacheles: Es gibt eine 120m2
Wohnung in einem Haus in Hernals, die steht leer -- weil unsere dort
wohnenden Vermieter bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen sind.
Diese Wohnung liesse sich problemlos auch wohngemeinschaftsmaessig nutzen
(keine Durchgangszimmer) oder mit ein paar kleinen Adaptierungen ueberhaupt
in zwei oder 3 autonome Einheiten teilen.
Die Erben haben anscheinend ueberhaupt kein Verstaendnis fuer diese
Hausgemeinschaft. Und sie wissen auch kaum den Wert eines rund 150 Jahre
alten, aber tadellos in Schuss gehaltenen Hauses zu schaetzen und sehen
darin wohl nur eine noch bebaute Bauluecke. Die Chance, unsere
Hausgemeinschaft zu retten, besteht daher wohl nur darin, das wir das Haus
gemeinsam kaufen -- aber soviel treiben wir alleine nicht auf. Wer Interesse
an der Wohnung oder einem Teil davon hat, bitte ich, mich anzurufen:
481-0-388 oder anzumailen: daham@tscheh.priv.at. Bernhard
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19 Brasilien: Polizei ermordet Landlose
From: akin.buero@gmx.net
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Brasilien
> Polizeimorde an Landlosen
Im Dienste des PrivateigentumsDie Polizeiaktion hiess tatsaechlich "Operação
Triunfo": Etwa 24 Stunden
nachdem sie von den Bewohnern vertrieben worden waren, kamen am Morgen des
16. Februar 2005 die Militaerpolizisten zur Siedlung "Sonho Real"
(Wirklicher Traum) in Goiânia (Bundesstaat Goiás/Brasilien) zurueck.
12.000
Menschen wurden von dem Grund und Boden vertrieben, den sie seit Mai 2004
besetzt hatten und auf dem sie ihre Unterkuenfte gebaut hatten. Die Bilanz:
800 Festnahmen, offiziell 2 Todesopfer (spaetere Zahlen sprachen von bis zu
20 Toten).
23.Februar 2005: Die Planierraupen arbeiten ohne Pause. "Das Ziel scheint
zu
sein, die Vertreibung zu einem simplen Fakt zu machen" -- so sagt es Maria
Lourdes Pereira von einer Menschenrechtsgruppe in Goiânia. Und: "Besitz
wird
geschuetzt, sonst nichts". Die Fristen, die die Polizei und der (auch fuer
die Todesopfer) verantwortliche Richter Gimar Coelho den Vertriebenen fuer
die Abholung ihrer Sachen gegeben haben, waren zu kurz, und selbst diese
werden von den Behoerden nicht eingehalten. Schlusstrich ziehen ist die
aktuelle Politik -- aus den Medien ist das Thema bereits wieder
verschwunden.
"Recht und Ordnung" sei wieder hergestellt -- die Besetzer und Bebauer
wurden kriminalisiert. Fuehrende Unternehmen und "Buerger" der Stadt
Goiânia
haben in der Lokalpresse riesige Anzeigen geschaltet, in denen der
Militaerpolizei fuer ihren Einsatz gedankt wird...
Exkurs Pará
In der gleichen Woche, in der das Massakers von Goiânia stattfand, wurden
im
noerdlichen, fernen Bundesstaat Pará 4 Landarbeitergewerkschafter
erschossen. Sie alle standen auf Todeslisten -- von denen in jenem
Bundesstaat nach Presseangaben mindestens sieben verschiedene
halboeffentlich zirkulieren. Hier hat die Bundesregierung Lulas die Armee
hingeschickt -- und auch wenn es in Brasilien das Sprichwort vom Bock und
dem Gaertner so nicht gibt, wird die Rolle des Militaers in der Bevoelkerung
doch genau so gesehen. Die Militaerpolizei von Pará tat dann auch noch
waehrend der Mordserie kund, sie verfolge als erste Spur Streitigkeiten
innerhalb der Gewerkschaften.
Widerstand
Waehrend zwei Wochen nach dem Massaker ungefaehr 1000 Menschen in zwei
Schulsporthallen eingepfercht sind (die grosse Mehrheit kam bei Freunden
oder Familien unter) und viele es aus Angst vor der Polizei nicht wagen,
diese hitzedurchfluteten Hallen zu verlassen, waechst die Unterstuetzung im
ganzen Land. Noch in der letzten Februarwoche reiste eine Delegation des
oertlichen Unterstuetzungskomitees nach Brasília, um dort den Justizminister
und den Minister fuer Menschenrechte zu sprechen. Sie legten dort eine
eigene Dokumentation der Ereignisse vor und forderten die Einrichtung einer
Untersuchungskomission des Bundes. Das wurde zugesagt.
Die Unterstuetzerkreise des Komitees werden derweil immer breiter: die
Nationale Bischofskonferenz der katholischen Kirche unterstuetzt das Komitee
ebenso, wie die OAB, die Standesvereinigung der brasilianischen
Rechtsanwaelte -- die im Inneren der eigenen Organisation heftige
Auseinandersetzungen hat, weil der OAB-Vorsitzende des Bundesstaates Goiás
einer der Rechtsanwaelte der Besitzerfamilie des "Sonho Real"-Gelaendes
ist.
In der in Brasília vorgelegten Dokumentation wird unter anderem darauf
verwiesen, dass a) der Besitz von staedtischem Gelaende per brasilianischer
Verfassung und Gesetz an seine soziale Nutzung gebunden sei, weshalb die
Besitzerfamilie gegen die Verfassung verstossen habe und b) der Gouverneur
des Staates Goiás Marconi Perillo am 12.November 2004 oeffentlich, in
Anwesenheit von Hunderten von VertreterInnen der Siedlerfamilien diesen
"verbindlich" die Uebereignung des Landes zugesagt habe. Der Praefekt
von
Goiânia, der im Oktober 2004 neu gewaehlte Iris Rezende Machado -- der
der
"Herr" eines Enteignungsverfahrens waere -- hatte noch in seinem Wahlkampf
Baumaterial gespendet...
(Helmut Weiss, diverse/Labournet Deutschland/bearb.)
Quellen u.a.:
http://www.labournet.de/internationales/br/goiania.html
http://www.labournet.de/internationales/br/goiania2.html
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20 Spanien: Landarbeiter ermordet
From: akin.buero@gmx.net
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Spanien:
> Landarbeiter ermordet
Legalisierung von "Papierlosen" problematischAm Sonntag, 13. Februar
2005, wurde der 40-jaehrige Marokkaner Azzouz
Hosni - Mitglied der LandarbeiterInnengewerkschaft SOC - beim Verlassen
einer Cafeteria von einer Bande Jugendlicher ueberfallen und ermordet.
Aufgrund der Aussage eines Zeugen, nahm die Polizei fuenf Tatverdaechtige -
darunter drei Minderjaehrige - fest. Fuer die Gewerkschafter des SOC steht
fest, dass dieser Ueberfall rassistisch motiviert war und nur der traurige
Hoehepunkt einer ganzen Reihe von Gewalttaten gegen MigrantInnen in den
letzten Monaten ist.
Die Lage in El Ejido ist zur Zeit besonders angespannt:
1) Die Legalisierung von "Papierlosen", die Anfang Februar in Spanien
begonnen hat, schliesst viele von ihnen aus: die Antragsteller muessen z.B.
Arbeitsvertraege nachweisen koennen. Dies ist fuer mehr als 70% der
"Papierlosen" unmoeglich: Nahezu alle Arbeitgeber in der Region um
El Ejido
beschaeftigen sie ohne Vertraege.
2) Vermehrt versuchen die LandarbeiterInnen sich zu organisieren, um gegen
die menschenunwuerdigen Arbeits- und Lebensbedingungen zu protestieren. So
kam es am 23. Januar in Almeria zu einer Demonstration gegen die restriktive
Legalisierung mit mehreren Tausend TeilnehmerInnen.
3) Jedes Jahr werden mehr Menschen aus Osteuropa (aus Polen, Rumaenien) mit
sogenannten Herkunftsvertraegen ("contratos de origen") von den Unternehmen
angeheuert, die sie dann gegen die TageloehnerInnen vor Ort ausspielen. Dies
fuehrt vor allem bei der Erdbeerernte in Huelva zu enormen Spannungen.
4) Die klimatischen Bedingungen der letzten Wochen waren katastrophal und
vielen Produzenten ist das Gemuese in den Plastikgewaechshaeusern erfroren.
Auch Unternehmer und Gemueseproduzenten haben zu Tausenden in den Strassen
von Almeria demonstriert, um von der Regierung Witterungsentschaedigungen zu
erhalten. Das traegt ebenfalls zu einer gereizten Stimmung bei.
(Europaeisches Buergerforum/bearb.)
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21 ACUS zum Frauentag
From: verin.stadtteilz.simmering@chello.at
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ACUS fordert zum Frauentag:
UMVERTEILUNG
"Frauen wollen nicht nur ein größeres Stück vom Kuchen,
sondern die Hälfte
der Bäckerei."
Über zwei Drittel der Armen sind Frauen - sowohl Frauen, die für die
gleiche
Arbeit weniger Geld als Männer bekommen oder die als qualifizierte
Fachfrauen nur Hilfstätigkeiten verrichten wie auch arbeitslose Frauen
und
Pensionistinnen.
"Die Armut ist weiblich. Geht es um Geld, Macht und Einfluss - dann ist
das
Männersache. Geht es um Haushalt oder Pflege, ehrenamtliche Tätigkeit
oder
Hilfsarbeit - dann kommen die Frauen dran", sagt die Frauensprecherin der
Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS) Maria
Rettenbacher.
"Durch die neoliberale Politik der Bundesregierung hat sich die Lage der
Frauen verschlechtert. Wen trifft vor allem das Pensionskürzungsgesetz?
Wer
pflegt die Angehörigen, wenn die Betten in Krankenhäusern und Heimen
abgebaut werden? Wer kümmert sich um die Kinder, wenn es keine
Kinderbetreuungsplätze gibt?", fragt ACUS-Frauensprecherin Rettenbacher.
"Es sind immer die Frauen. Es stimmt, dass konservative und neoliberale
Politik auch zu Lasten der Arbeiter und männlichen Arbeitslosen geht, aber
Frauen trifft es in der Regel immer noch viel härter. Daher sind wir Frauen
nicht mehr länger mit mehr Bröseln vom Kuchen zufrieden!", betont
ACUS
Frauensprecherin Rettenbacher.
"Umverteilung ist notwendig - vom Kapital zu den Arbeitenden, von den
Reichen zu den ArbeiterInnen und sozial Schwachen und nicht zuletzt von den
Männer zu den Frauen!!!", fordert die Frauensprecherin der
Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS) Maria
Rettenbacher.
Für Information:
Maria Rettenbacher, ACUS-Frauensprecherin, Tel. 02252 22351, 0699 121428333
ALOIS REISENBICHLER
1110 Wien, Schneidergasse 15/9
Tel. 0664 39 51 809
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
KOPFTUCH
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
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22 ACUS
From: verin.stadtteilz.simmering@chello.at
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Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS):
KOPFTUCH-TRAGEN IST FRAUEN- UND MENSCHENRECHT
Die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS) spricht sich
gegen das von Innenministerin Prokop geplante Kopftuchverbot für moslemische
Lehrerinnen in Schulen aus.
"Es ist ein Frauen- und Menschenrecht, zu bestimmen, welche Kleidung frau
trägt. Nur die Frau soll entscheiden, ob sie ein Kopftuch tragen will oder
nicht", sagt der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christentum
und
Sozialdemokratie (ACUS) Richard Schadauer.
"Wenn Frau Ministerin Prokop das Kopftuch in einer Aussendung mit Zwangsehen
und Ehrenmorden nennt, zeigt das nur die Vorurteile der Konservativen
gegenüber Moslems und Mosleminnen", meint der Bundesvorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie.
"Möchte Frau Prokop auch das Tragen einer Kette mit Kreuz verbieten,
nur
weil dieses christliche Symbol für Kreuzzüge missbraucht wurde?",
fragt ACUS
Bundesvorsitzender Schadauer.
"Wenn die Katholikin Prokop die Mosliminnen bekämpft, hat das nichts
mit
Christentum zu tun. Frau Prokop, lesen Sie einmal im Dokument des II.
Vatikanischen Konzils über das Verhältnis zu den nichtchristlichen
Religionen 'Nostra aetate' nach, worin es heißt: ,Mit Hochachtung betrachtet
die Kirche auch die Muslim (...)'", schloss ACUS-Bundesvorsitzender Richard
Schadauer.
Informationen:
Richard Schadauer, ACUS Bundesvorsitzender, Tel. 01 789 24 58
Alois Reisenbichler, ACUS Pressesprecher, Tel. 0664 39 51 809
ALOIS REISENBICHLER
1110 Wien, Schneidergasse 15/9
Tel. 0664 39 51 809
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23 Baghajati
From: baghajati@aon.at
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Ministerin Prokops Forderung nach einem Kopftuchverbot mehrfach
problematisch:
Diffamierendes Islambild verlangt nach Aufklärung
Die zuständige Kultusministerin Elisabeth Gehrer wies den Vorstoß
eines
Kopftuchverbots für Lehrerinnen zurück. An den Kommentaren aus den
Parteien
und der Zivilgesellschaft lässt sich keine Zustimmung ablesen - und doch
bleibt für muslimische Frauen ein sehr schaler Nachgeschmack.
Denn die Innenministerin untermalte die Forderung nach einem Kopftuchverbot
für Lehrerinnen mit einem Potpourri der gängigen Klischees, bei dem
tatsächlich bestehende soziale Probleme wie Gewalt gegen Frauen der Religion
Islam an sich angelastet werden. Ministerin Prokop gibt sich als
Islamkennerin: "Die Frauen haben in der islamischen Gesellschaft keine
Rechte."
Unerträglich ist ihre arrogante Haltung gegenüber von Gewalt betroffenen
Frauen. Ihnen sollte man "beibringen", dass dies "bei uns anders"
ist.
Gerade am Frauentag einen solchen Satz serviert zu bekommen, ist ein starkes
Stück: Das Opfer wird auch noch mit "Selber schuld!" abgespeist.
Denn - so
klingt es unmissverständlich durch - ihre mangelnde Bildung und indiskutable
Religion sei schließlich schuld an der eigenen Misere. Aber auch Frauen
der
Mehrheitsgesellschaft, die leider alles andere als gefeit vor prügelnden
Männern sind, werden sich über diese Ignoranz angesichts eines tief
greifenden Problems bestenfalls wundern können. Ist der Frauentag nicht
wenigstens ein Tag im Jahr, rund um den Aufmerksamkeit beim Thema Gewalt
gegen Frauen besteht? Aber: "Bei uns ist das ja anders." Laut Ministerin
kein Handlungsbedarf?
Dass weder Ehrenmorde, noch Zwangsheirat im Islam etwas verloren haben, ist
mehr als klar. Indem man ständig wiederkäut, der Islam sei das Problem,
vergibt man sich die Chance gerade auf dem Boden der Religion und gemeinsam
mit Muslimen gegen solche verbrecherischen und frauenfeindlichen Traditionen
vorzugehen.
Dass hier noch viel Arbeit vor den Muslimen liegt, zeigen auch die
wissenschaftlichen Untersuchungen über wachsende Ressentiments gegenüber
dem
Islam. Ausgerechnet am Tage zuvor war der Bericht der IHF mit einer
umfassenden Studie zu Islamfeindlichkeit in Europa herausgekommen. Für
Österreich wird zwar positiv der Grad der Institutionalisierung des Dialogs
durch die guten rechtlichen Rahmenbedingungen hervorgehoben
(Anerkennungsgesetz für den Islam), gleichzeitig aber konstatiert wie "Tabus
fallen".
Ein solcher Bericht schließt einen Auftrag ein: Dialog ist wichtig, eine
gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit und soll nicht als Projekt
unverbesserlicher Idealisten und schwärmerischer Weltverbesserer abgetan
werden.
Integration sollte als beidseitiger Prozess verstanden werden. Muslimischen
Frauen fällt auf den Kopf, dass das Thema immer wieder über den Platzhalter
Kopftuch an ihnen vorbei abgehandelt wird. Ihre große Aufgabe in dieser
Situation: Aus dem Opferklischee herauszukommen und als aktiver Teil der
Gesellschaft wahrgenommen zu werden, der sehr wohl in der Lage ist,
Ungerechtigkeiten gegen Frauen selbstbestimmt anzugehen. Darum beigelegt ein
Text zur Stellung der Frau im Islam unter Einbeziehung der aktuellen Lage.
Wien, am 9. März 2005
Carla Amina Baghajati,
Medienreferentin der Islamischen Glaubensgemeinschaft
(baghajati@aon.at, Tel. 06991 2381075)
Für das FORUM Muslimische Frauen Österreich
Obfrau Andrea Saleh (frauen@derislam.at, Tel. 0664/4147620)
www.derislam.at
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FRAU IM ISLAM
"Dem der recht handelt - sei es Mann oder Frau - und gläubig ist,
werden Wir
gewiss ein gutes Leben gewähren; und Wir werden gewiss solchen Leuten ihren
Lohn nach der besten ihrer Taten bemessen." (Koran 16:97)
Das Bild des Islam im Westen wird wesentlich geprägt von der Sichtweise
auf
die Stellung der Frau im Islam. Eine neue Herausforderung gerade für die
moderne europäische Muslima, die sich in den gängigen Klischees von
der
rechtlosen, unter patriarchalen Strukturen leidenden unemanzipierten
muslimischen Frau nicht wieder finden kann.
Wie lässt sich aufzeigen, dass nicht jedes soziale, wirtschaftliche oder
gesellschaftliche Ungleichgewicht zu Lasten der Frau religiöse Wurzeln
hat?
Der Koran spricht schließlich die "Entlastung von der Bedrückung"
in 92:7
und 94:2 direkt an. Nicht wegen des Islam werden Frauen ihrer Rechte
beraubt, sondern gegen den Islam bestehen Praktiken von Abschneiden des
Bildungsweges bis zu Zwangsheirat. Tradition und Religion stehen sich
mitunter diametral gegenüber. Diese Benachteiligung der Frau wird aber
gerade seitens der Ikonen der westlichen Frauenbewegung Alice Schwarzer oder
Oriana Fallaci als mit dem Islam an sich konform beschrieben, als der
Religion immanent.
Wäre größere Sichtbarkeit und nach außen wirkende Aktivität
muslimischer
Frauen ein Weg, Missverständnisse und Fehleinschätzungen aufzubrechen?
Die
ihr zugeschriebene Opferrolle ohne Identitätsverlust zu durchbrechen wird
umso schwieriger, je fester in den Köpfen verankert ist, aktives und
mündiges Eintreten für Frauenrechte könne doch nicht durch eine
gläubige und
nach der Religion lebende Muslima geschehen? Unterstellungen reichen bis zur
Behauptung solche Frauen würden unbewusst lediglich missbraucht, um das
Bild
des Islam zu verbessern, leisteten mehr oder weniger unfreiwillig einen
Dienst, unterdrückerische Strukturen erst recht zu festigen.
Und doch führt an einem miteinander statt übereinander Reden kein
Weg
vorbei. Und zwar ausdrücklich nicht nur, um sachlich über die tatsächlichen
islamischen Positionen zur Frauenfrage aufzuklären und so die eigene Würde
zu verteidigen. Allzu leicht würden es sich die Muslime machen, wollten
sie
sich nach dem Motto "Es kann nicht sein, was nicht sein darf." in
eine heile
Welt flüchten. Es wäre grob vereinfachend nicht weiter als bis zu
der
Position denken zu wollen, der "wahre Islam" kenne kein Unrecht, wenn
erwiesenermaßen in sich islamisch definierenden Gesellschaften
Menschenrechtsverletzungen dokumentiert sind, selbst wenn diese ihre
Ursachen zuerst in korrupten politischen und demokratiefeindlichen Systemen
haben. Schließlich haben Unrecht leidende Frauen Anspruch auf die
Solidarität der muslimischen Gemeinde. Eines der wesentlichen islamischen
Prinzipien setzt auf die Zivilcourage - sei es von Mann oder Frau, weil
religiöse Gebote prinzipiell für beide gelten. Hier heißt es
nach einem
koranischen Gebot: "Das Gute gebieten, das Schlechte verwehren" (9:71).
Sich des ursprünglichen, geradezu revolutionären Charakters islamischer
Frauenrechte zu besinnen und ihre Einhaltung zu fordern, ist längst
Bestandteil des innermuslimischen Diskurses, an dem Frauen zunehmend Anteil
gewinnen. Hier stellen sich längst auch Fragen, die auf eine Auslegung
zielen, wie sie für die Moderne angemessen erscheint. Schließlich
wohnt dem
Islam eine große Dynamik inne, die aus dem Anspruch entsteht, dass auf
Basis
der Quellen Koran und Sunna (Überlieferungen aus dem Leben des Propheten
Muhammad, zusammengefasst in den Hadith) neue Fragestellungen vor dem
jeweiligen Hintergrund von Zeit, Ort und gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen zu beleuchten sind.
Frauenrechte umfassen: Eigene Rechtspersönlichkeit, Recht auf Bildung
in
sämtlichen Bereichen, Recht auf die Wahl des Ehepartners und das Recht,
den
eigenen Familiennamen weiterhin zu führen, die Möglichkeit der Scheidung
(etwa bei grober Behandlung, unerfülltem Geschlechtsleben, aber auch "wenn
die Chemie nicht stimmt"), Recht auf eigenen Besitz und dessen selbständige
Verwaltung, voller Unterhaltsanspruch gegenüber dem Ehemann, auch im Falle
eines eigenen Einkommens, das nicht für das Familienauskommen aufgewendet
werden muss, Recht auf Erbschaft, Partizipation am sozialen,
wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben der Gemeinschaft.
Was so rasch aufgelistet ist, füllt durch die detaillierte Ableitung von
den
jeweiligen Quellen und anschließende Einordnung in die Praxis Bibliotheken.
Die angesprochene Notwendigkeit einer zeitgemäßen Interpretation
förderte in
den letzten Jahren die Entwicklung neuer Ansätze, wobei von den Muslimen
in
Europa wesentliche Impulse ausgehen, da ihre Minderheitensituation sie mit
vielfältigen Fragestellungen konfrontiert.
Ein Beispiel hierfür bildet etwa der islamische Ehevertrag. Eine islamische
Hochzeit besteht im Wesentlichen aus der Unterzeichnung dieses Dokuments,
das den Willen der Ehepartnern die Ehe miteinander einzugehen beurkundet und
darüber hinaus eine Summe Geldes festschreibt, die der Frau im durch den
Mann ausgelösten Scheidungsfall auszuzahlen ist. So wie dieser Betrag
individuell vereinbart wird, ist es prinzipiell möglich, weitere
Vereinbarungen aufzunehmen. Davon Gebrauch zu machen, eröffnet Perspektiven,
besser vor der Ehe über die genauen Zukunftsplanung zu sprechen und eine
gemeinsame Basis auch in den konkreten Fragen des Alltags zu finden:
Wohnort, Kindererziehung, Berufsausübung, usw. Sehr junge Frauen könnten
sogar die Familienplanung ansprechen, um erst die Ausbildung abzuschließen,
ehe an Nachwuchs gedacht wird. Im Idealfall können mögliche Konfliktfelder
erkannt und bereinigt werden. Auch ein vielleicht einmal nötiges
Schlichtungsverfahren - die moderne Mediation ist im Koran gerade in
Eheangelegenheiten explizit empfohlen (siehe z.B. 4:35) und ist
dementsprechend positiv verankert - kann auf Grundlage einer solchen
Vereinbarung leichter geführt werden.
Eingebettet sind diese Rechte im Rahmen der generellen Sicht auf das
Verhältnis von Mann und Frau. Der Koran unterstreicht die Gleichwertigkeit
der Geschlechter: "Die einen von euch sind von den anderen" (3:195).
Mann
und Frau sind aus gleicher Substanz geschaffen (4:1). Zu gleichen Teilen
sind sie Adressaten im Koran, in der Anrede heißt es immer wieder "ihr
gläubigen Männer, ihr gläubigen Frauen". Ja, wenn man die
Anzahl des
Gebrauchs des Wortes "Mann" mit jener von "Frau" vergleichen
wollte, ergibt
sich die gleiche Summe. Mann und Frau sind als Verantwortung füreinander
tragende Partner beschrieben, die in freundschaftlicher Weise miteinander
umgehen (9:71). In der Ehe hat Gott "Liebe und Barmherzigkeit" zwischen
ihnen gesetzt (30:21), die Eheleute sind einander "wie eine Decke"
(2:187).
Die religiöse Praxis, wie sie vor allem die "fünf Säulen"
bestimmen, ist
gleichermaßen für Männer und für Frauen bindend, sobald
sie in der Pubertät
religiöse Mündigkeit erreichen. Sie umfassen das Bekenntnis des Einen
Gottes
und seines letzten Gesandten Muhammad, das tägliche fünfmalige rituelle
Gebet, die sozial religiöse Pflichtabgabe in Höhe von 2,5 % des stehenden
Vermögens jährlich, das Fasten im Monat Ramadan und die Pilgerfahrt
nach
Mekka. Für Frauen gelten einige Erleichterungen, die darauf Rücksicht
nehmen, dass Gleichwertigkeit nicht Gleichartigkeit bedeutet, dass
biologische Unterschiede also nicht wegzudiskutieren sind. Die Zeit des
Wochenbetts oder der Menstruation entbindet so zum Beispiel vom Fastengebot,
welches später nachzuholen ist.
Es ist immer bedenklich, Teilaspekte zusammenhanglos oder sogar
manipulierend herauszugreifen. "Die Frau gilt nur die Hälfte eines
Mannes
und weiter "Sie erbt ja nur halb so viel wie ein Mann, ihre Stimme vor
Gericht ist nur die Hälfte wert." sind solche Beispiele, die sich
durch die
Literatur ziehen. Dass die Frau im komplizierten Erbrecht, das die
Verwandtschaftsverhältnisse der Erbberechtigten aufschlüsselt, in
manchen
Konstellationen die Hälfte erbt (in anderen mehr als ein Mann), ist im
Kontext des Unterhaltsrechts zu sehen. Der Mann ist prinzipiell
verantwortlich für den Unterhalt der Frau, muss also vom eigenen Vermögen
viel aufwenden, während die Frau all ihren Besitz alleine genießen
kann. Als
Zeugin bei Gericht ist die Aussage einer Frau genauso wertvoll wie die eines
Mannes. Wenn im Koran (2:282) bei der bezeugten Niederschrift geschäftlicher
Transaktionen davon die Rede ist, dass Frauen sich in der später vielleicht
nötigen Aussage "gegenseitig erinnern", wird auf die Situation
zur Zeit der
Offenbarung eingegangen, als Frauen sich mangels Erfahrung in
Geschäftsdingen in der Regel nicht auskannten. Es wäre schlicht nicht
zulässig, hier einen allgemeinen Analogieschluss auf alle vor Gericht
diskutierten Fragen vorzunehmen. Heute wird diese Stelle angesichts vieler
weiblicher Wirtschaftsexpertinnen auch in neuem Licht gesehen. - Immerhin
zeigen solche Beispiele, dass die theoretische Dynamik in der flexiblen
Rechtsauffassung des Islam auch im Sinne der Frauen auszugestalten ist.
Selbstbewusstsein gewinnen Frauen auch aus dem Koranstudium, wo sie
beginnend mit Eva, arabisch Havva', einer Reihe von Frauenfiguren begegnen.
Zusammen mit Adam bildet sie das erste Menschenpaar, das im Erlebnis des
Überschreitens von Gottes Gebot im Paradies gemeinsam eine zentrale
Erfahrung durchmacht. Auf die Erkenntnis sich an sich selbst versündigt
zu
haben, folgt die Reue und durch Gottes Barmherzigkeit dessen Verzeihung. Eva
trägt im Islam also keine alleinige Schuld an der Entsendung des Menschen
auf die Erde, wo er/sie schließlich als "Stellvertreter/in"
Verantwortung
für die Schöpfung trägt. Eva erscheint so nicht als potentielle
Verführerin
des Mannes. Der Begriff der Erbsünde ist dem Islam fremd. Einige weitere
Frauen seien der Kürze halber nur aufgeführt: Maryam, die Mutter des
Propheten Jesus, die Frau des Pharao, die den kleinen Moses errettete, die
Königin von Saba, die durch ihre Einsicht einen Krieg verhinderte.
Die Beispiele dieser Frauen aus dem Koran verdeutlichen, dass in
der wichtigsten Quelle des Islam Frauen eine aktive Rolle spielen. Da
hieraus allgemein gültige Ableitungen und Auslegungen erstellt werden,
haben
sie für das Frauenbild an sich großes Gewicht. Wie könnte man
von einer
Ehefrau bedingungslosen Gehorsam verlangen, wenn im Koran selbst das
Mitdenken bei Befehlen des Gatten und in diesem Fall sogar Herrschers und in
Konsequenz der zivile Ungehorsam als vorbildhaft dargestellt ist? Wie könnte
man der Frau an sich vorwerfen, sie sei als Versuchung für den Mann
geschaffen, um ihn womöglich von wichtigeren Geschäften abzuhalten,
wenn es
dafür im Koran nicht eine Belegstelle gibt und schon die erste Frau eben
nicht als personifizierte Sünde auftritt?
Dem weiblichen Blickwinkel eröffnet sich auch ein reiches Feld
der pointierten Interpretation in Bezug auf die Frühzeit des Islam, von
Chadidscha, der ersten Frau des Propheten Muhammad, seiner späteren Gattin
Aisha bis zu seiner Tochter Fatima oder Sakina, die alle als
"Frauenrechtlerinnen" gelten können.
Bildung bleibt ein Schlüsselwort für die zukünftige Entwicklung
der
gesellschaftlichen Rolle muslimischer Frauen. In dem Maße, wie sie um
ihre
Rechte wissen, können sie dafür eintreten und ihr Leben in die Hand
nehmen.
Dann kann sich auch zeigen, dass ein starres Rollenkorsett in alleiniger
Bestimmung als Ehefrau und Mutter den vielfältigen Perspektiven, die der
Islam ihr offen hält, nicht genügen würde. Chancengleichheit,
um auf den
verschiedensten für die Gesellschaft wertvollen Gebieten partizipieren
zu
können, ist ein eng mit dem Bildungsgrad verknüpftes Ziel.
Wien, am 12. Februar 2005
Carla Amina Baghajati
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