Stand: Samstag 18-:13
Schluß mit friedlichen Kundgebungen!
Polizei eskaliert Kundgebung
Utl: volkstanz verurteilt Polizeieinsatz während Spontandemo am 20.5..
Samstagsdemo wird trotzdem wie gewohnt stattfinden
In der Nacht von 19.5. auf 20.5 kam es neuerlich zu einem Todesfall im Zuge
einer Amtshandlung der Wiener Polizei. (siehe dazu auch APA128
2000-05-20/12:21) Aus diesem Anlaß kam es am 20.5. um 14:00 zu einer
spontanen Demonstration, die ihren Ausgang am Wiener Heldenplatz nahm. Dort
hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch bereits volkztanz zur traditionellen
Samstagsdemo gegen die Regierung eingefunden. Die Spontane Demonstration
wurde bald aufgehalten und gegen 15:00 wurde ein kleiner Teil der
DemonstrantInnen in der Herrengasse/Ecke Michaeler Platz von einem
Großaufgebot der Polizei eingekesselt. Im Zuge dieser Polizeiaktion kam es
zu mehren Übergriffen der Exekutive gegen die Eingekesselten sowie gegen
die Umstehenden.
Volkstanz verurteilt dieses Vorgehen aufs Schärfste. Es hat den Anschein,
daß nunmehr die Wiener Exekutive nicht länger "unangemeldete Demos dulden"
werde, wie am Rande der Polizeiaktion ein Beamter der Staatspolizei
gegenüber volkstanz zu verstehen gab.
volkstanz wird ungeachtet dieser drohenden Verschärfung die traditionelle
Samstagsdemo heute am 20.5. zum Lokal B72 am Gürtel führen, wo ab 20:00 die
Release-Party für die CD "electronic resistance" stattfindet.
---www.volkstanz.net
---Rückfragen an volkstanz@t0.or.at mit "PD" am Beginn der Betreffzeile
**********************************
Eine spontane Demonstration gegen die Erschießung eines
vermeintlichen "Drogenhändelers" durch die Wiener Polizei in der
heutigen Nacht artet seit ca. 15.00h in eine Prügelorgie der Wiender
Polizei aus.
An der Ecke Herrengasse/Michaelerplatz wurden um ca. 15.10h rund 24
Personen eingekesselt und verprügelt. Trotz Vermittlung der Grünen
Nationalratsabgeordneten Öllinger und Petrovic sind die
DemonstrantInnen immer noch eingekesselt. Die Beamten versuchen auch
immer wieder hineinzuprügeln. Bislang gibt es mindestens zwei
Verletzte und eine Verhaftung. An einem Ambulanzwagen sind Blutspuren
von DemonstrantInnen zu erkennen.
Eine ganze Reihe von Rettungswägen wurden im Laufe der letzten Stunde
hinzugezogen. Von Anfang an hatten prügelnde Beamten Drohungen wie
"heute wird es noch rundgehen" gegen die DemonstrantInnen
ausgesprochen.
Die Polizei versucht zur Zeit das Gelände immer weiträumiger
abzusperren und es ist dadurch mittlerweile für JournalistInnen,
Filmteams und FotographInnen schwer an den Ort des Geschehens
vorzudringen.
Die Polizei will nun angeblich die DemonstrantInnen nach "gefählichen
Waffen durchsuchen". Nach bislang nicht bestätigten Meldungen gab die
Polizei auf Vermittlung der Grünen Abgeordneten das Versprechen ab,
die DemonstrantInnen nach einer Personenfeststellung freizulassen.
Bis jetzt wurden auch einige Personen durchsucht und aus der Demo
gezerrt, aber noch niemand freigelassen.
Rosa Antifa Wien (RAW), 20.5. 17.20h
************************************
Stand der Dinge 16:20 : Noch immer befinden sich 22 Menschen im
Polizeikessel in der Herrengasse Ecke Michaelaplatz, 1. Bezirk. (Zieglergasse
war
Fehlinfo). Burschenschaftler des katholischen CV ziehen gelegentlich vorbei.
M.Petrovich und Karl Öllinger (Grüne) sind auch vor Ort und versuchen mit
der
Polizei zu verhandeln.
Radio Orange (94.0) berichtete gerade, daß die Polizisten nach wie vor auf
einzelne DemonstrantInnen im Kessel einprügeln.
Auffallend viele Rettungswagen stehen in den Seitengassen. Die Polizei
drohte den DemonstrantInnen mit :"Heut geht´s noch rund", usw. -
Videoaufnahmen, die das belegen, gibt es.
Interessant ist, daß die Kronenzeitung am Donnerstag, 20.5., bereits
schwere Auseinandersetzungen für heute "prophezeite". Polizeigeneral Schnabel
warnte vor "kleinen Gruppen gewalttätiger Linker", etc. Strasser, Stiedl und
Co
gaben ihren Senf dazu. Dabei wird wieder einmal offensichtlich, daß die
Polizei die Auseinandersetzungen provoziert, die sie mittels Hetzkampagnen
in
Kronen Zeitung und anderen Medien inszeniert und vorbereitet.
(Antiopernballdemo...)
16:35: es gibt bereits zwei Verletzte und eine Verhaftung, die Polizei
will nun alle eingekesselten DemonstrantInnen nach "gefährlichen Waffen"
untersuchen.
--
Ökologische Linke (ÖKOLI)
Postfach 28
A-1153 Wien
e-milio: oekoli_wien@gmx.net
Dies ist eine e-mail-Aussendung der Ökologischen Linken Wien.
Wenn sie an unseren Aussendungen nicht mehr interessiert sind, genügt
ein e-mail mit dem Betreff "unsubscribe".
Sent through GMX FreeMail - http://www.gmx.net
Jelinek-Uraufführung bei
Donnerstags-Demo
(Standard Artikel ueber Jelinek)
Wien - Man stelle sich vor: Menschen am Donnerstag, zur Demo sich sammelnd,
es ist Heldenplatz, und viele sind da. Da tritt einer vor und vor sie hin,
mit dem Schwung des Rhetors. Einer, der in Karnten sein sollte und nie
dabei war, bisher, bei den Wanderungen. Nun aber ist er da und fuhlt sich
berufen, weniger zu wandern, als etwas zu sagen. Ein Lebewohl an die
Treuen, zumal die Knaben. Denn "so muss ich denn muss ich denn in mein
Bundesland fahren".
Les Adieux heißt der Text auch, in der Sprache der Diplomaten. Jorg Haiders
Abschiedsmonolog, geschrieben von Elfriede Jelinek. In Kurze wird Jelineks
jungster Dramentext in Osterreich zur Auffuhrung gelangen: am Donnerstag,
den 8. Juni, gegen 18.30 Uhr wird der Schauspieler Martin Wuttke ihn am
Heldenplatz vortragen. Offentlich, gewissermaßen als kunstlerischen Auftakt
der Donnerstags-Demonstration.
Wer sich nun wundert und an Elfriede Jelineks Auffuhrungsverbot fur ihre
Stucke in Osterreich zu erinnern meint, der erinnert sich nur ungenau.
Nicht ein einziges Mal namlich fallt das Wort "Osterreich" in Jelineks
unmittelbar nach der Regierungsbildung veroffentlichtem Schreiben "Meine
Art des Protests" (erschienen im STANDARD am 7. Februar 2000). Nicht
Osterreich, vielmehr dem Einflussbereich der neuen Machthaber jenseits der
Mauern am Heldenplatz wollte sie ihre Sprache entziehen. Damit auch den
Theatern, staatlich finanzierten Institutionen.
"Die Sprache kann aber nicht einfach selbst und von selbst auftreten",
schrieb Elfriede Jelinek, "sie braucht dafur Platz. Von diesen Leuten will
ich mir meinen Platz nicht zuweisen lassen, auch wenn die Theater
unabhangig sind, sie bewegen sich ja doch im offentlichen Raum."
Theater-Coup
Nun organisiert ein unabhangiger Veranstalter den offentlichen
Haider-Monolog: die "Botschaft besorgter Burgerinnen und Burger" mit einem
Zelt vor dem Ballhausplatz als Amtssitz.
Dass Martin Wuttke, am Berliner Ensemble seit Jahren als Arturo Ui die
inkarnierte Erotik des Bosen, zusagte, Das Lebewohl in Wien zu lesen, ist
ein weiterer Pluspunkt von Jelineks Theater-Coup. Als "Sprecher", alias
Haider, wird er Elfriede Jelineks Adieux vorbringen, in die
kriegerisch-pathetische Passagen der Orestie des Aischylos ebenso montiert
sind wie diverse Haider-Zitate aus News.
Kaum ist sie weg, ist sie schon wieder da. Kommt uns das irgendwie bekannt
vor? Bisher jedenfalls ist die ausdruckliche Nicht-Staatskunstlerin Jelinek
die Einzige, die Haiders vertrackte Spielregeln nicht nur durchschaut,
sondern sie in ihr eigenes Spiel integriert. Wie seine Satze. Raffinierter
freilich, kunstvoller. Lustvoll. (Das erste Drittel von Jelineks Text Das
Lebewohl wird morgen, Samstag, im ALBUM zu lesen sein.) Cornelia
Niedermeier
dani+sangi
Botschaft Besorgter BürgerInnen und Bürger
gepostet von Erol Akdag erol.akdag@chello.at
Keine Aufhebungen
der EU-Sanktionen ohne Aufhebung des § 209 StGB
Presseaussendung der HOSI Wien vom 19. Mai 2000
Homosexuelle/EU-Maßnahmen/HOSI Wien/§ 209
HOSI Wien fordert:
Keine Aufhebung der EU-Maßnahmen gegen Österreich ohne
Aufhebung des § 209 StGB
Nachdem in jüngster Zeit offenbar die Bemühungen verstärkt werden, einen Ausweg
aus den
EU-Maßnahmen gegen Österreich zu finden, hat die Homosexuelle Initiative (HOSI)
Wien heute
neuerlich an die Premier- und AußenministerInnen der anderen 14 EU-Staaten
ein Schreiben
gerichtet, in dem diese aufgefordert werden, an die Aufhebung ihrer Maßnahmen
auch die
Beendigung der Menschenrechtsverletzungen an Homosexuellen als Bedingung zu
knüpfen.
"Bekanntlich verletzt Österreich durch die Beibehaltung eines höheren Mindestalters
für
(männliche) homosexuelle Beziehungen (18 Jahre) als für heterosexuelle Beziehungen
(14 Jahre) ?
§ 209 öStGB ? die Europäische Menschenrechtskonvention. Österreich ignoriert
nicht nur eine
Entscheidung der Europäischen Menschenrechtskommission und eine Aufforderung
des
UNO-Ausschusses für Menschenrechte, § 209 aufzuheben, sondern auch fünf diesbezügliche
Entschließungen des Europäischen Parlaments aus 1997, 1998 und 2000", erklärt
dazu
HOSI-Wien-Obfrau Waltraud Riegler. "Zweimal hat das EP Österreich auch aufgefordert,
alle
nach § 209 inhaftierten Personen unverzüglich freizulassen."
Glaubwürdigkeit der EU-Regierungen steht auf dem Spiel
"Die Maßnahmen gegen Österreich nun aufzuheben, ohne diese schwerwiegenden
Verstöße gegen
die Menschenrechte abzustellen, würde die 14 Regierungen und ihre Motive für
die Verhängung der
Maßnahmen unglaubwürdig machen", betont HOSI-Wien-Obmann Christian Högl. "Das
haben
wir den Regierungschefs und AußenministerInnen auch geschrieben. Es wäre schwierig
zu
argumentieren, warum Österreich durch eine bedingungslose Aufhebung der Maßnahmen
quasi
einen Freibrief zur Fortsetzung dieser schwerwiegenden und anhaltenden
Menschenrechtsverletzung ausgestellt bekäme. Die ÖVP-FPÖ-Koalition würde sich
in ihren
diskriminierenden Haltungen und Aktionen gegenüber Homosexuellen dadurch nur
bestärkt
fühlen."
"Österreich hat sich ja trotz § 209 in die EU gewissermaßen hineinschwindeln
können, weil es
damals keine Menschenrechtsüberprüfung gab", erklärt HOSI-Wien-Generalsekretär
Kurt Krickler.
"1995, als Österreich beitrat, gab es weder die Kopenhagener Beitrittskriterien
noch eine
Bestimmung wie Artikel 7 EUV in der Fassung des Amsterdamer Vertrags. Die
neuen
Bewerberländer Mittel- und Osteuropas hingegen müssen die Menschenrechte achten
und daher
noch bestehende diskriminierende Mindestaltersbestimmungen vor einem Beitritt
abschaffen [vgl.
die Entschließungen des Europäischen Parlaments B4-0824 und 0852/98, Erwägung
J und Ziffer
2, sowie A5-0050/2000, Ziffer 76]. Wäre Österreich heute ein Beitrittskandidat,
es würde die
Kopenhagener Kriterien eindeutig nicht erfüllen."
Zwei vom Europäischen Parlament unterstützte Bedingungen
"Wir appellieren an Sie", heißt es in dem Schreiben der HOSI Wien, "Machen
Sie Ihre Regierung
und Ihr Land nicht zu Komplizen der Menschenrechtsverletzungen in Österreich
und heben Sie die
Maßnahmen gegen Österreich nicht auf, bevor nicht § 209 abgeschafft ist und
bevor nicht alle
aufgrund dieser Bestimmung inhaftierten sexualpolitischen Gewissensgefangenen
aus dem
Gefängnis entlassen sind".
Gezeichnet: HOSI Wien: Rückfragehinweise: Waltraud Riegler, Tel. 408 06 95-20;
Christian Högl: 0664-18 11 038; Kurt Krickler: 545 13 10, 0664-57 67 466;
office@hosiwien.at;
www.hosiwien.at
SOS - Mitmensch und die African
Community -
Stellungnahme von Willi Stelzhammer
zu "Afrikanische Organisationen: Kritik an SOS-Mitmensch" aus MUND vom 17.5.2000
und... eine offene Diskussion zwischen MUND Redakteur Johannes Knöbl und Willi
Stelzhammer
Stellungnahmen und Beiträge der betroffenen VertreterInnen der African Community
wären interessant - wir warten mit Spannung
auf Eure Reaktionen- zu veröffentlichen in den nächsten MUND Ausgaben! (silvia)
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From: "Stelzhammer Willi" szs@teleweb.at
Subject: Berichtigung
Für den internen Gebrauch.
Lieber Mund!
Vor zwei Tagen erschien in eurem geschätzten Nachrichtendienst eine
angebliche Stellungnahme von 15 afrikanischen Organisationen bezüglich
SOS Mitmensch. Dieses Schreiben, das mit wirren Anschuldigungen und
Diffamierungen gespickt war, entpuppte sich nach Rückfrage bei besagten
Organisationen als "fake" von dem die angeführten Organisationen nicht
das Geringste wussten. Es wurde uns zugesichert, daß im "Mund" eine
Berichtigung erscheinen würde.
Wir haben mit einer Entgegnung und anderen Reaktionen bisher zugewartet,
da wir die Angelegenheit nicht unnötig aufbauschen wollen, wundern uns
aber, daß von eurer Seite nicht etwas vorsichtiger, umsichtiger und
politisch verantwortungsvoller mit dieser Art von "Nachrichten"
umgegangen wird. Ihr solltet wissen, daß ein diffamierendes Schreiben
dieser Art , das bei bösem Willen unsererseits selbst strafrechtliche
Konsequenzen nach sich ziehen könnte, in erster Linie der African
Community schadet, weil es ihre Glaubwürdigkeit untergräbt und sie
politisch disqualifiziert.
Wir sind nicht wehleidig und immer offen für Gespräche und Kritik, aber
Falschmeldungen, Diffamierungen und politische Schmutzkübel sollte man
nicht einmal gegen tatsächliche politische Gegner einsetzen und auch
nicht leichtfertig und verantwortungslos in den Mund nehmen.
Heißt es nicht selbst in eurem Editorial: " Beiträge sollten einen Titel
enthalten und mit Namen und Emailadresse der/des AutorIn schließen und
kurz und prägnant gehalten sein, ev. Mit
Hinweis, wo weitere Informationen eingeholt werden können."
Bei aller Wertschätzung für eure wichtige Arbeit darf doch auf ein
Minimum an journalistischer und politischer Sorgfalt nicht verzichtet
werden, sonst könnte aus dem MUND am Ende gar noch unversehens ein
"MUNDL" werden.
MIt freundlichen Grüßen!
Willi Stelzhammer
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von: johannes knöbl - kontakt@rassismus.at
Lieber Willi Stelzhammer,
Ich möchte, als ein Mitglied der redaktionMUND gerne auf dein Schreiben antworten,
um
einige Dinge klarzustellen und weitergehende Mißverständnisse zu verhindern:
WS: Vor zwei Tagen erschien in eurem geschätzten Nachrichtendienst eine
angebliche Stellungnahme von 15 afrikanischen Organisationen bezüglich
SOS Mitmensch. Dieses Schreiben, das mit wirren Anschuldigungen und
Diffamierungen gespickt war, entpuppte sich nach Rückfrage bei besagten
Organisationen als "fake" von dem die angeführten Organisationen nicht
das Geringste wussten. Es wurde uns zugesichert, daß im "Mund" eine
Berichtigung erscheinen würde.
Sollte diese Nachricht ein "fake" sein, dann wäre es wichtig und notwendig,
daß die
betroffenen Organisationen auch den MUND für Berichtigungen benutzen. Bei
Zeitungen wird
man ja zu solchen Berichtigungen verurteilt - im MUND ist immer und jederzeit
Platz für
soetwas. Und natürlich steht es dir, oder wem immer bei SOS-Mitmensch, frei,
auch
Stellung zu beziehen. Es ist die Aufgabe von MUND die offene Kommunikation
zu fördern -
jedem steht der Platz frei, seine Meinung kundzutun. Es ist nur schwierig
als MUND eine
Berichtigung zu schreiben - ich bin Mitglied der Redaktion und werde sicherlich
alles
daran setzen, um zu verhindern, daß der MUND für Diffamierungen oder Falschmeldungen
genutzt wird - ich kann aber nur "richtig stellen" wo ich weiß, was richtig
ist. Die
Aufgabe einer Entgegnung fällt in diesem Fall den genannten Organisationen
zu - nicht der
MUND-Redaktion - die aber jede Entgegnung umgehend veröffentlichen wird.
WS: Wir haben mit einer Entgegnung und anderen Reaktionen bisher zugewartet,
da wir die Angelegenheit nicht unnötig aufbauschen wollen, wundern uns
aber, daß von eurer Seite nicht etwas vorsichtiger, umsichtiger und
politisch verantwortungsvoller mit dieser Art von "Nachrichten"
umgegangen wird. Ihr solltet wissen, daß ein diffamierendes Schreiben
dieser Art , das bei bösem Willen unsererseits selbst strafrechtliche
Konsequenzen nach sich ziehen könnte, in erster Linie der African
Community schadet, weil es ihre Glaubwürdigkeit untergräbt und sie
politisch disqualifiziert.
Es ist schade, daß ihr mit einer Entgegnung gewartet habt - es wäre wichtig
gewesen auch
eure Haltung zu diesem Thema zu erfahren. Die Nachrichten im MUND leben vom
Dialog - jede
Meldung spiegelt immer nur eine Einzelmeinung wieder - die redaktionMUND macht
auf diesen
Umstand immer wieder aufmerksam. Wir sind auch keine Zeitung sondern eher
eine
Nachrichtenagentur - die Letztverantwortung liegt bei den Einsendern der Nachrichten.
Wir
machen den MUND in unserer Freizeit und ohne einen Groschen Geld - die Erfahrungen
die
wir sammeln, werden wir auch weiter kommunizieren, um Alle daran teilhaben
zu lassen.
Der MUND ist entstanden, um Handlungen zu setzten. Ich habe Monate vor dem
MUND bereits
vielfach über Vernetzung gesprochen und Angebote gemacht - auch an SOS-Mitmensch
- über
all solche Ideen ist gesprochen worden - aber getan hat niemand was, sondern
weiter
eigene Süppchen gekocht! Der MUND ist sicher nicht perfekt - es gibt sicher
einige
Schwierigkeiten und - wie bei jedem Projekt, daß Freiheiten bietet, Gefahren
des
Mißbrauch dieser Freiheiten. Nur: wenn wir ständig, aus Angst vor möglichen
Gefahren,
Dinge lieber nicht tun, kommen wir nicht weiter.
Der Anlass ist ärgerlich, und es ist notwendig auf Gefahren hinzuweisen und
Verbesserungen anzustreben - aber mehr als drei Monate MUND zeigen: eigentlich
funktioniert es sehr, sehr gut - und ich bin froh, daß es den MUND gibt. Wir
haben
unglaublich viel über Vernetzung und die Verwendung der neuen Medien gelernt
- und lernen
heißt eben auch, sich zu erlauben, Fehler zu machen, nicht zuletzt um zu wissen,
was man
verbessern muß.
Wenn wir also immer nur vorsichtig gewesen wären, gäbe es den MUND nicht -
was nicht
heißt, daß wir keine politische Verantwortung besitzen !
Die Androhung von gerichtlichen Konsequenzen finde ich traurig - aber ich
gehe weiter
davon aus, daß wir Alle keinen bösen Willen haben. Ich bin keineswegs naiv,
aber die
Erfahrung zeigt, daß die große Mehrheit wirklich keinen bösen Willen besitzt
- und
Projekte NICHT zu tun, weil jemand bösartiger Weise sie mißbrauchen könnte,
halte ich für
die falsche Strategie. Es bedarf aber der aktiven Teilnahme der Anderen, um
die Boshaften
zu entlarven - die werden dann, einmal bloßgestellt, von selbst den Schwanz
einziehen und
sich schleichen...
Was der "African Community" schadet oder nicht, liegt letztendlich in ihrer
eigenen
Verantwortung - daher nochmals der Aufruf, sich einfach zu Wort zu melden
! Ich kann und
will das nicht beurteilen - ich kenne mich mit den bestehenden oder nicht
bestehenden
Konflikten auch gar nicht aus, um irgendetwas zu entgegen. (I wills gar net
wissen...net
so genau...)
WS: Wir sind nicht wehleidig und immer offen für Gespräche und Kritik, aber
Falschmeldungen, Diffamierungen und politische Schmutzkübel sollte man
nicht einmal gegen tatsächliche politische Gegner einsetzen und auch
nicht leichtfertig und verantwortungslos in den Mund nehmen.
Eure Offenheit für Kritik ist schön - es wäre noch schöner, wenn auf Kritik
auch
geantwortet würde...
Falschmeldungen und Diffamierungen mag ich auch nicht - ich gebe dir recht.
Es stellt
sich für uns nur folgendes Problem: Ich lasse mir nur sehr ungern
"Verantwortungslosigkeit" vorwerfen - Verantwortung heißt auch, zu Handeln
und Risiken
einzugehen. Es ist uns unmöglich, die tatsächliche Richtigkeit oder Unrichtigkeit
einer
Meldung zu überprüfen - wir würden uns dann wirklich auf ein Terminankündigungsservice
reduzieren müssen - und das wäre schade und, meiner Meinung nach, falsch.
Was wir tun
können, ist den Raum anzubieten, jede andere Meinung und jede Berichtigung
zu
veröffentlichen. Die Sorgfaltspflicht liegt bei den Einsendern - und es stimmt,
daß
unsorgfältige Einsender das gesamte Projekt in Mißkredit bringen können. Alle
Eventualitäten zu bedenken ist am Anfang unmöglich - wir lernen mit jeder
Diskussion -
und mit dem Risko, daß das ganze Projekt daran scheitern kann, müssen wir
leben...Mit
Sicherheit sind wir aber bestrebt, aus jedem Fehler zu lernen und Konsequenzen
zu ziehen.
Wir übernehmen als Redaktion keine Verantwortung für den Inhalt der einzelnen
Beiträge,
nicht weil wir kein Verantwortungsgefühl besitzen, sondern weil wir einen
Freiraum
schaffen wollen, um Neues zu erfahren, zu denken und zu ermöglichen. Wie ich
ganz strikt
und kontrolliert eine Zeitung machen kann, weiß ich auch, wie wir aber mit
Freiheit
umgehen, ist die spannende Frage - für den MUND im speziellen - mit unserer
Gesellschaft
im allgemeinen. Ich weiß sehr gut, wie ich von Anfang an Regeln und Strukturen
aufbauen
kann, die möglichen Mißbrauch verhindern - nur geht das immer auf Kosten der
Freiheit.
Ich bin nicht gegen Regeln, ich bin nicht gegen Verantwortung - aber Freiheit
zu geben
heißt eben auch, Verantwortungen zu übertragen. Und wenn diese Verantwortung
da oder dort
nicht eingehalten wird, kann und muß man dann Konsequenzen ziehen.
WS: Heißt es nicht selbst in eurem Editorial: " Beiträge sollten einen Titel
enthalten und mit Namen und Emailadresse der/des AutorIn schließen und
kurz und prägnant gehalten sein, ev. Mit Hinweis, wo weitere Informationen
eingeholt werden können."
JA! Und das ist ganz entschieden unser Fehler, daß das bei der gegenständlichen
Meldung
nicht geschehen ist ! Wir werden das ganz sicher noch genauer besprechen -
ich halte das
für ganz wesentlich. Für diese Unterlassung kann ich nur um Entschuldigung
bitten - es
wird auch notwendig sein, auf diese wichtige Bedingung noch einmal ganz klar
hinzuweisen
!!! Da haben wir unsere Sorgfalt und unsere Verantwortung nicht erfüllt -
das sehe ich
auch so.
WS: Bei aller Wertschätzung für eure wichtige Arbeit darf doch auf ein
Minimum an journalistischer und politischer Sorgfalt nicht verzichtet
werden, sonst könnte aus dem MUND am Ende gar noch unversehens ein
"MUNDL" werden.
Ich hoffe, ich konnte genauer erklären, wo wir unsere Sorgfalt sehen und versuchen
es
besser zu tun. Das mit dem MUNDL weiß ich nicht recht zu deuten: es kann schon
sein, daß
der Mundl manchmal einen großen Blödsinn redet, weil er ohne Filter einfach
die Dinge
ausspricht - das führt dazu, daß manche ihn einfach dumm finden - aber zwischendurch
sagt
er die Dinge so offen und gerade, daß er dafür von vielen geliebt und geschätzt
wird.
Wir wollen vielleicht nicht immer gescheid sein, nicht immer geschliffen und
sauber - das
gibt es allerortens ohnedies...wir wollen einen offenen Raum, Dinge an die
Öffentlichkeit
bringen, die bisher in irgendwelchen Schubladen waren. Und wenn das manchmal
ein Blödsinn
ist, dann werden wir versuchen, doch auch wieder etwas Gescheiteres zu sagen.
Das Bild
vom MUNDL kann mich also nicht sonderlich beleidigen oder erschrecken...
In diesem Sinne finde ich auch die Strategie: "nur für den internen gebrauch"
falsch.
Vernetzung bedeutet auf neue Menschen zuzugehen - und nicht immer nur mit
den selben
etwas auszumunkeln, intern, geschliffen und gescheid...denn man beginnt dabei
oft zu
vergessen, wieviele wunderschöne, kreative und liebenswerte menschen sonst
noch diesen
Planeten bevölkern...falls du nichts dagegen hast, würde ich daher dein Kommentar
mit
dieser Antwort auch in den MUND stellen - es ist wichtig, bestimmte Dinge
offen
anzusprechen und nicht immer nur im internen zu lassen...
Ich mache auch viele Dinge, wo ich sicherlich nicht mit jedem und allen einfach
offen
sprechen und planen will - das ist ganz klar. Es geht letztendlich darum eine
richtige
Balance zu finden - und wenn du unsere Offenheit kritisierst, weil du deine
Arbeit damit
beschränkt oder diffamiert siehst, dann fallen mir doch adhoc auch jede Menge
Beispiele
ein, wo mögliche Probleme von geschlossenen Strukturen liegen...ich artikuliere
diese
Kritik auch, doch sind die Strukturen meist so in sich geschlossen, daß die
Antworten auf
die Kritik nur unter großen Mühen in Erfahrung zu bringen sind...
Die Wertschätzung für die wichtige Arbeit nehme ich dankend entgegen und geben
das
Kompliment aus vollem Herzen an Dich zurück...
Liebe Grüße
Johannes Knöbl
teil von:
Netzwerk für Demokratie
Netzwerk gegen Rassismus (www.rassismus.at)
Widerst@ndMUND (www.no-racism.net/MUND)
Brücken für den Frieden (www.rassismus.at/bruecken)
Sheherazade (www.sheherazade.at)
>>> Feedback ist der Motor jedes Knotenpunktes im Netzwerk ! <<<
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From: "Stelzhammer Willi"
Lieber Johannes!
Vielen Dank für Deine prompte und ausführliche Antwort und meinen
Respekt für die Selbstkritik. Auch ich bin für größtmögliche Transparenz
und Offenheit, denn die Wahrheiten sind den Menschen zumutbar. Ich sage
bewußt Wahrheiten, denn an die Eine und Einzige glaube ich schon seit
geraumer Zeit vor 1989 nicht mehr. Ebensowenig an politische
Hegemonieansprüche, gleich woher sie kommen. Insoferne gefällt mir euer
Mund tatsächlich sehr gut, ebenso viele andere Net-Aktivitäten und ich
kann leider nur bedauern, daß ich diese neuen Medien vor allem
konsumiere und, aus Zeitmangel, leider viel zu selten selbst aktiv
benütze. Das ist vielleicht auch (schon) ein kleineres
Generationsproblem denn ich habe mit Müh` und Not erst vor wenigen
Monaten mit dem Internet Bekanntschaft geschlossen.
Jedenfalls habe ich nichts gegen eine Veröffentlichung unseres
Schriftwechsels. Was den Hinweis auf möglicherweise strafrechtlich
relevante Aspekte im "Protestbrief" gegen SOS MITMENSCH betrifft, so ist
der keinesfalls als Drohung von SOS-MITMENSCH gegen euch oder auch die
Urheber des Schreibens aufzufassen, sondern sollte nur hervorheben, daß
da - vielleicht unbewußt? - eine klare Grenze überschritten worden ist,
die freie Meinungsäußerung von dummer und schamloser Diffamierung
trennt. Das ist meine persönliche Meinung.
Ich meine auch, daß es viele Kommunikationsdefizite innerhalb der
parlamentarischen und außerparlamentarischen Opposition in Österreich
gibt und daß wir alle zusammen große Anstrengungen unternehmen müssen um
die gegenwärtige Regierung durch eine akzeptable, pluralistische und
demokratische Alternative abzulösen. Über die Inhalte, über das wie und
auch das wann, sollte durchaus konflikt-aber auch respektvoll
miteinander diskutiert werden. Ich denke wir sollten die Suche nach
Gemeinsamkeiten und möglichen Synergien unseres Handelns in den
Vordergrund stellen, einewechselseitige Stärkung und Effektivierung
unserer Kräfte anstreben, ohne dabei die Differenzen unter den Teppich
zu kehren.
In diesem Sinne - von Mund zu MUND - solidarische Grüße!
Willi Stelzhammer
Stellungnahme
der Plattform "Universität und Demokratie"
"Wir fordern Bundeskanzler Schüssel
und Bundespräsident Klestil auf,
(...) Bundesminister Böhmdorfer zu entlassen."
Landeshauptmann Haider hat am 15.5. vorgeschlagen, Abgeordneten, die
sich außerhalb Österreichs regierungskritisch äußern, ihr Mandat
abzuerkennen und neue Möglichkeiten zur Absetzung des
Bundespräsidenten einzuführen. Justizminister Böhmdorfer (FPÖ) hat
diesen Vorschlag zunächst für - wörtlich - "sicherlich
verfolgenswert" gehalten und Bundeskanzler Schüssel (ÖVP) bezeichnet
dies nur als "Sommerthema".
Eine derartige Forderung ähnelt jener Argumentation, die von den
Nationalsozialisten 1933 verwendet wurde, um die Ausschaltung der
deutschen Opposition pseudorechtsstaatlich zu legitimieren (u.a.
sog."Heimtückegesetz").
Haiders Forderungen, die immer noch im Raum stehen, sind ein
Frontalangriff auf das Demokratiegebot der österreichischen
Bundesverfassung. Sie sind darüber hinaus ein flagranter Verstoß
gegen die auch von Haider und Böhmdorfer unterzeichnete Präambel zur
Regierungserklärung und das darin enthaltene Bekenntnis zu
"pluralistischer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit".
In einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie hätten solche
Forderungen die sofortige Demission einer derartigen Regierung oder
zumindest des betroffenen Ministers zur Folge.
Wir fordern daher als WissenschaftlerInnen und StaatsbürgerInnen den
Kärntner Landtag auf, Landeshauptmann Haider das Misstrauen
auszusprechen.
Wir fordern Bundeskanzler Schüssel und Bundespräsident Klestil auf,
sich an die Präambel zur Regierungserklärung zu halten, und
Bundesminister Böhmdorfer zu entlassen.
Für den Vorstand:
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz (Zeitgeschichte)
A.o. Univ.-Prof. Dr. Josef Mitterer (Philosophie)
Univ.-Prof. Dr. Edith Saurer (Geschichte)
Univ.-Prof. Dr. Birgit Wagner (Romanistik)
Univ.-Prof. Dr. Peter Weinberger (Technische Elekrochemie)
Univ.-Prof. Dr. Michael Weinzierl (Geschichte)
O. Univ.-Prof.Dr. Gerhard Botz Institut für Zeitgeschichte der
Universität Wien Spitalgasse 2-4/Hof 1 A-1090 Wien Tel.:
++43/1/4277-41206 DW Fax.: ++43/1/4277-91299 DW Email:
http://www.univie.ac.at/zeitgeschichte/
gepostet von Gerhard.Botz@univie.ac.at
Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten!
Die Ereignisse der letzten Wochen - Repression gegen antifaschistische
Menschen und Projekte, Gruene ebenso wie gegen KommunistInnen und
AnarchistInnen - haben deutlich gemacht, dass die neue Regierung nun
zunehmend in die Offensive gehen wird, sei es mit unmittelbarer Staatsgewalt
oder durch budgetpolitische und infrastrukturelle Massnahmen. Angesichts der
Entwicklung, die in Richtung wirtschaftsliberaler, rassistischer,
antifeministischer, antisozialer und autoritaerer (Polizei)Staat geht, halten
wir
es fuer dringend geboten, den Widerstand von moeglichst vielen linken
Organisationen zu koordinieren und sich gegenseitig zu unterstuetzen. Ueber
ideologische und weltanschauliche Graeben, ueber politische wie persoenliche
Zwistigkeiten und Vorurteile hinweg. Den Luxus der ueblichen linken
Geplaenkel koennen wir uns angesichts dieses Gegners nicht mehr leisten. Ein
Weiteragieren wie bisher waere fuer die meisten Organisationen in diesem
Spektrum das politische Ende.
Die vorgeschlagene Kampagne, siehe Beilage, soll nicht Werbung fuer eine
politische Richtung oder eine politische Partei machen, sondern moeglichst
viele Menschen zum Nachdenken und Aktiv werden anregen. Aktiv werden
gegen Rassismus und Sozialabbau, gegen Sexismus und Repression - gegen die
FP/VP-Regierung!
Und uns ist klar, dass derartige Verhaeltnisse sich nicht aendern werden,
solange vor allem Menschen, die fuer die FPOe gestimmt haben, nicht etwas
Wesentliches begreifen: wer sich von rassistischen Motiven leiten laesst,
wer
keine Solidaritaet mit Unterdrueckten und Verfolgten kennt, wird dafuer
zahlen muessen. Die Geschichte und die jetzige Situation bestaetigen dies.
Diese
Kernaussage sollte unserer Meinung nach die tragende Saeule der Kampagne
sein.
Wir kommen naemlich an einer Tatsache nicht vorbei: Das Gedankengut, das
von der FPOe/OeVP-Regierung repraesentiert wird, ist im durch Augenblick
durchaus hegemonial in Oesterreich. Wir muessen genau dagegen angehen,
oder wir werden diese Regierung sehr lange Zeit nicht wegbekommen. Das
heisst, wir muessen zu den Menschen, die so denken und versuchen sie zu
ueberzeugen.
Und wir muessen es anders tun als bisher. Diese Kampagne soll ein Versuch
sein, am eigenem Interesse der Leute anzusetzen. Weil ihr seid, wie ihr seid:
Mitleidslos gegenueber auslaendischen Menschen, obrigkeitshoerig bis zum
Geht-nicht-mehr, weil ihr nach Oben buckelt und nach unten tretet - deswegen
geht es jetzt Euch selber an den Kragen. Werden die Pensionen gekuerzt, zahlt
Ihr fuer den Arztbesuch, habt Ihr einen Sozialabbau, der Euch trifft. Wenn
Ihr
das alles nicht wollt, muesst Ihr euch aendern.
Der Zeitpunkt, das zu diskutieren ist der
29. MAI 2000, UM 20.00 UHR
IM CLUB INTERNATIONAL;
PAYERGASSE 14/YPPENPLATZ, 1160 WIEN
In diesem Sinne verbleiben wir - es laden ein:
Abg. z. NR Karl Oellinger
Alternative und Gruene GewerkschafterInnen (AUGE)
Antifa Zellen Linz (AZL)
Gruen Alternative Jugend (GAJ)
Infoladen Grauzone; Z6
Infoladen Wels
Infoladen 10
Kommunistische Partei Oesterreich (KPOe)
Kommunistische Jugend Oesterreich - Junge Linke (KJOe - JuLi)
Kulturverein Saegefisch
Oekologische Linke (OeKOLI)
Revolutionsbraeuhof (RBH)
Rosa Antifa Wien (RAW)
TATblatt
Im Anhang findet Ihr einen Entwurf, wohin die Stossrichtung einer solchen
Kampagne gehen koennte. Dieser Entwurf soll ueberhaupt keine Vorgabe sein,
muss dann ueberhaupt nicht umgesetzt werden, er soll nur ein bisschen
verdeutlichen, wie solche Texte praktisch aussehen koennten. Auch eine
Ideensammlung, was alles Teil einer solchen Kampagne sein koennte, haben
wir angefuegt: Wiederum sind das lediglich Vorschlaege. Am 29. Mai 2000 ist
alles offen.
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"Er hat Euch nicht belogen3?
"Mieten senken!3 hat die FPOe vor den Wahlen plakatiert. Und jetzt? Werden
die billigen Mieten (der Friedenskronenzins) bei den letzten Wohnungen
abgeschafft. Wohnen wird fuer viele drastisch teurer. Wer einmal luegt dem
glaubt man nicht ... Der Strompreis muss gesenkt werden, hat Joerg Haider
verlangt? An ihren Taten soll man sie messen, die neue Regierung? Die neue
Energieabgabe kostet jeden Haushalt 500 Schilling im Jahr. Jeden Haushalt,
nicht jedes Unternehmen. Fuer grosse Firmen gibt es eine Obergrenze. Das
Budget muss ausgabenseitig saniert werden, hat man uns erzaehlt? Sparen,
Sparen, Sparen? Jetzt wird die Versicherungssteuer angehoben, die
Tabaksteuer, die Autobahnvignetten werden tuerer usw. usf. Gespart wird bei
den kleinen Leuten: Wer krank ist - verschlissen vom Arbeiten - und in
Fruehpension geht, wird bestraft. Durch Abschlaege. Bis zu 44 Prozent.
Ueberhaupt sollte man unter dieser Regierung besser nicht krank werden: 20%
Prozent Selbstbehalt bei Arztbesuchen und Medikamenten. Wieviele
PensionistInnen werden es sich zweimal ueberlegen, zum Arzt zu gehen? Weil
sie mit ihrer Rente jetzt schon hinten und vorne nicht zusammenkommen.
Urlaubsaliquotierung ab dem zweiten Jahr? Abgeschafft! Postensuchtag bei
Selbstkuendigung? Abgeschafft! Abfertigung fuer neue Dienstvertraege?
Abgeschafft! Zwangsparen bei einer privaten Pensionsversicherung stattdessen.
Ein Katalog der Grauslichkeiten: Privatisierung der Arbeitsmarktverwaltung,
Abschaffung der Zumutbarkeitsbestimmungen, d. h. nie dagewesene
Lohndrueckerei. FacharbeiterInnen und Angestellte werden Hilfsarbeit machen
muessen.
Was machen HilfsarbeiterInnen? Arbeitslos sein. Langzeitarbeitslos. Was
passiert mit Langzeitarbeitslosen?
Zwangsarbeit. "Gemeinnuetzige Taetigkeiten3.
Das finden Sie gut und richtig? Ja? Bis Sie selber drankommen! Arbeitslos
sind. Langzeitarbeitslos sind. Zwangsarbeit leisten: Hundstruemmerl in einem
Park wegraeumen.
Frauen? Kahlschlag bei den Beratungseinrichtungen. Ueber Abtreibung
braucht frau nichts wissen. Dafuer kommt der Kinderscheck. Eine
Wurfpraemie, damit der Regierung die Untertanen nicht ausgehen. Und damit
Frauen vom Arbeitsmarkt weggedraengt werden koennen. Noch mehr von
Maennern abhaengig sind.
Wie das finanziert wird? Abverkauf der Staatsbetriebe. Wenn die nicht mehr
da sind? Steuererhoehungen. Noch mehr Sozialabbau.
Studiengebuehren. Privatuniversitaeten. Bildung fuer Reiche.
Und sonst? In der Aussenpolitik wird diese Regierung nicht viel zu bestellen
haben. Weil keiner mit ihr etwas zu tun haben will. In die NATO will sie.
Ob
die NATO sie will? Vielleicht werden irgendwann Oestereicherinnen und
Oesterreicher in einem sinnlosen Krieg sterben.
Inneres: Lauschangriff und Rasterfahndung werden dauerndes Recht. Der
Agent Provokateur kommt, d. h. der Staat stiftet seine BuergerInnen an,
Straftaten zu begehen, damit er sie dann dafuer bestrafen kann.
Aussergerichtlicher Tatausgleich: einschraenken. "Lebenslange Ueberwachung
von Rueckfalltaetern3 wird diskutiert. Ebenso: "Zero tolerance3, d. h. bei
dreimaliger Verurteilung lebenslang. Auch bei Ladendiebstahl. Insgesamt:
Einsperren, einsperren, einsperren. Nicht lange fackeln. Lieber einsperren
als
Fragen.
Wird hier nicht die Kur schlimmer als die Krankheit?
Es wird kalt und dunkel. Auslaendische Menschen fuerchten sich. Juedische
Menschen reden vom Kofferpacken. Minderheiten warten mit Unbehagen, was
da kommt.
Ihr habt diese Regierung gewaehlt. Ihr Oesterreicher. Und ihr werdet schon
gewusst haben, was Ihr da wieder einmal tut.
Dieses Plakat handelt nicht davon, was fuer ein Naziland Oesterreich ist,
was
Joerg Haider ist oder nicht ist, ob die auslaendischen Sanktionen ueberzogen
sind oder nicht - es will Euch bloss dies sagen: Ihr werdet nicht ungeschoren
davonkommen bei dem Ganzen. Das ist eine Regierung der Reichen gegen
Euch. Ihr werdet die Zeche bezahlen. Ganz. Gruendlich. Ihr bezahlt es alles
und Ihr bezahlt es teuer! Und so lange ihr nicht kapiert, dass Euch
auslaendische Menschen, verfolgte Menschen, diskriminierte Menschen, naeher
stehen als Eure eigene Obrigkeit, ist das unausweichlich und vielleicht sogar
ganz gut so. Denn wer kein Mitfuehlen fuer andere hat, ist im Endeffekt
unfaehig, sich zu wehren, wenn es ihm selber an den Kragen geht. Vorsicht:
Das ist keine Beschimpfung, sondern ein Appell zum Nachdenken. Nur eine
Gesellschaft, fuer die Solidaritaet unteilbar ist, wird die Parole ausgeben
koennen:
Weg mit der Blau-/Schwarzen Regierung!
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Eine Kampagne gegen Blau/Schwarz
1. Die politische Plattform
Ist im Wesentlichen im beigefuegten Text umrissen: Weil Ihr so seid, wie Ihr
seid, Ihr Oesterreicher, deswegen gibt es einen Sozailabbau, der alles bisher
dagewesene sprengt. Ihr muesst Euch aendern, Eure Haltungen, Eure
Gesinnung, nur dann koennt ihr diese Bedrohung abwehren.
2. Eine Kampagne, die sich als ganzes versteht.
Das heisst, die einzelnen Elemente greifen ineinander:
€ Der rote Faden kann ein Text aehnlich dem "Er hat Euch nicht belogen3-
Text sein
€ Textplakate A0
€ Ein Plakat (noch zu entwerfen), das im Wesentlichen eins vermitteln soll:
Courage, habt keine Angst
€ Eindruckflugblaetter "Er hat Euch nicht belogen3, wo auf die Rueckseite
eigene Texte der Gruppen, die die Kampagne tragen kommen koennten,
jeweils nach Bedarf Neuauflage
€ Aufkleber, "Er hat Euch nicht belogen3, Text stark gekuerzt
€ Broschuere, in sehr hoher Auflage, billigste Produktion, die das Thema
vertieft, einerseits ueberhaupt Informationen zum Sozialabbau liefert (sehr
viel
Widerspruechliches ist im Umlauf und wird durchs wahllose Nacherzaehlen
nicht besser), andererseits aber aufzeigt: Inwieweit und wo betrifft die
Schwarzblaue Regierung mich. Als Frau, als MieterIn, als PensionistIn, als
KrankeR, im Arbeitsleben usw usf.
Wiederum Verknuepfung: Ihr muesst Euch aendern, nur dann werdet Ihr
Widerstand leisten koennen.
€ Radiosendung in freien Radios , ewt Studiodiskussion
€ Video: Spot fuer Infotische, Veranstaltungen ???
€ Serie von Veranstaltung in Oesterreich???
gepostet von : Anarchistische Buchhandlung rbh@inode.at
Wieder Alarm
um Großdemo ! -
Samstag drohen Auseinandersetzungen zwischen
Burschenschaftern und Linksextremen
Leseschreibwettbewerb von zwei
besorgten Bürgerinnen
In der Kronenzeitung vom 18.05 ( Rubrik: Lokales ) mußte man folgendes lesen:
Heikel wie der Opernball - so schätzen Wiener Staatspolizisten eine für Samstag
angekündigte Großdemo ein, bei der Reibereien zwischen Burschenschaftern und
gewaltbereiten Linken befürchtet
werden.
Denn die Anarcho-Szene könnte beim Kommers der katholischen Verbindungen Auseinandersetzungern
provozieren.
Die eine Veranstaltung hat Tradition: Der um 9 Uhr beginnende Zug der rund
700 rechtskonservativen
Burschenschafter vom Stephansdom zum Heldenplatz mit anschließendem Festakt
in der
Hofburg.
Die andere Veranstaltung hat keineswegs Tradition, sondern ist eine der vielen
-politisch wirkungslosen -
Groß-Demos gegen die neue Regierung: Mit einer "Streetparty" auf dem Heldenplatz
wollen
am Nachmittag und Abend rund 5000 Teilnehmer ihren Protest kundtun.
"Natürlich sind wir auch diesmal auf der Hut", erklärt Wiens Polizeigeneral
Schnabl, "da
immer die Gefahr besteht, dass eine kleine Gruppe gewaltbereiter Linker die
Demos missbraucht".
Und Innenminister Strasser ist zuversichtlich, "dass es auch diesmal gelingt,
durch
maßvolles Vorgehen Ausschreitungen zu unterbinden".
Mit ein Grund, warum es bei den vielen Groß-Demos bisher zu keinen gröberen
Zwischenfällen kommen konnte, war die höchst erfolgreiche Taktik, getarnte
Kriminalisten in den so genannten "Schwarzen
Block" einzuschleusen, den harten Kern extrem gewaltbereiter Anarchos.
Umso größer ist - nicht nur in Reihen der Exekutive - das Unverständnis über
Kritik der
Grün-Politikerin Petrovic: Sie empört sich in parlamentarischen Anfragen darüber,
dass vermummte
Polizisten sich unter die Demonstranten mischen. Und stellt sich damit, so
der Konter der Kriminalisten, eigentlich
auch vor linksextreme Gruppen, die auf Internet-Seiten sogar Fotos von den
Beamten veröffentlichen. Und die
nach dieser Enttarnung nun auch um die Sicherheit um ihre Familien fürchten
müssen.
Oberstleutnant Rabensteiner, Kommandant der Kripo-Einheit bei der Opernball-Demo:
"Es ist
doch klar, dass wir uns der Umgebung anpassen müssen. In der Oper selbst trägt
die Staatspolizei auch nicht
Jeans, sondern Frack!"
Das wollen wir ( = 2 besorgte Bürgerinnen ) nicht hinehmen, und rufen deshalb
zu einem
Leseschreibwettbewerb auf !
1. Preis: Exklusiv-Abdruck in dser Kronen-Zeitung mit eventueller Bewußtsseinsbildung
der Leser
2-10000. Preis: Überflutung der Krone-Redaktion mit eventueller Lahmlegung
des Betriebs für einige Zeit
Sendet eure Leserbriefe bitte an:
Neue Kronen Zeitung
Muthgasse 2, 1190 Wien
oder mailt an:
leser@krone.at
gepostet von a9601971@unet.univie.ac.at
Richtigstellung zu MUND vom
19.05.2000 - Strasser bei der F?
ihr habt wieder die "falsche" seite
erwischt: das ist www.fpo.at - die verarschung der echten.
die echte der fpoe ist www.fpoe.at - die verarschung der realität.
so long,
hikmet
gepostet von hikmet.kayahan@chello.at
Antisemitische Äußerungen /
zu MUND vom 19.05.2000
lieber markus kupferblum,
nicht verzagen: die wahrheit ist uns zuzumuten! mit viel geduld, kraft und
mut werden wir auch diese zeiten meistern. vor allem werden wir alle
miteinander nicht schweigen - es soll niemand sagen können: wir haben nichts
gewusst...
mit widerständischen grüssen,
hikmet kayahan
gepostet von hikmet.kayahan@chello.at
democracy online today - Werde
Kanzler!!
Liebe Leute,
wir wollten Euch mal unsere deutschsprachige Homepage vorstellen:
Es handelt sich dabei um eine Online-Demokratie. Bürger organisieren sich
dabei in virtuellen Parteien und arbeiten sich darin hoch. Das geschieht
durch aktive Teilnahme an Abstimmungen und Diskussionsbeiträgen. Am Ende
jeder Legislaturperiode wird dann der Internet-Kanzler gewählt. Die erste
Wahl ist am 1. Juli. Wir würden uns freuen, wenn noch einige weltoffene und
politisch interessierte Menschen daran teilnehmen würden. Die Adresse seht
Ihr unten in meinem Mailanhang.
Grüsse,
Arash Yalpani
P.S.: Weiter so bei Eurer Aktion. Ich bin seit der Haider-Wahl ein Abbonnent
Eures Newsletters
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democracy online today
Werde Kanzler!!
URL http://www.dol2day.com
============================
gepostet von: "Arash Yalpani" arash.yalpani@do12day.com
neu am markt der demodevotionalien:
aus bady mincks elektrofruehstueck nr 32 18.5.2000
Die CD "demo . . . demo . . ." mit Musik und Geraeuschkulissen der
Protestkundgebungen gegen die politische Situation.
coverfoto und mehrere fotos im booklet aus den bestaenden von
http://www.ewigesarchiv.at/
Preis oeS 150,- davon gehen
40,- an div. organisationen. Bestellungen bei
downhill studio Tel.: 0699 109 35 768.
Die CD mit den Soundcollagen und dem Demo-Chor der Nachbeter ist ab nun
erhältlich! Zu einem Preis ab 150 ÖS kann die CD unter info@2gas.net, im
laden extraplatte sowie bald auch bei die theater erworben werden.
infos:
http://www.2gas.net/art.in.resistance.htm
der little shop of widerstand weitet sich immer mehr aus:
eine Farbpostkartenserie "Gruesse aus Wien, Februar/ Maerz 2000 von Lisl
Ponger ist im Wieserverlag erschienen.
10 Karten á 10.- im Wieserverlag office@wieser-verlag.comzu
bestellen
oder im gutsortierten Buchhandel ( Zentralbuchhandlung, Shakespeare, Lia
Wolf, Kunsthalle Wien usw.) zu erhalten.
endlich koennen wir postkarten schreiben mit authentischen wienmotiven:
mit fotos der demonstrationen !
passhüllen mit "ich habe unsere regierung nicht gewählt" drauf.
kontaktadresse: dan18000@yahoo.com
ps. bewerbt bitte die und kommt zur alldienstäglichen
ministerratseinkreisung (09:25h).
motto: in das tunnel mit der regierung !
"demogewand" gibt´s schon seit einiger zeit bei Cloed Baumgartner.
url: http://mur.at/~cloed/demogwand.html
weiteres demo-outfit: t-shirts erhaeltlich mit folgenden aufschriften:
NEBEN DER SUSI WIRD EIN STROLCHI SEIN. JÖRG HAIDER
I DIDN'T VOTE FOR HAIDER.
WIR ALLE HABEN UNS DOCH VERÄNDERT. WOLFGANG SCHÜSSEL
WIR MÜSSEN JETZT UNSEREN ÖSTERREICHISCHEN WEG DER BRILLANZ GEHEN. JOHANNES
FARNLEITNER
WHO THE FUCK IS HAIDER. PUFF DADDY
MEHR SEX, WENIGER FPÖ!
RUNTER MIT DEN RHETORISCHEN KRAFTHOSEN. ALFRED GUSENBAUER
KHOL IST DIE UNDEMOKRATIE IN PERSON. PETER WESTENTHALER
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gepostet von Brigitte Rapp