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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 14.5.: Lob der Verzweiflung
From: "Friedenswerkstatt Linz" <friwe at servus dot at>
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"Lob der Verzweiflung"
Ein szenischer Abend mit Ledern nach Texten von Theodor Kramer
mit David Fuhr und Harald Hahn, Berlin
Verfolgung, Exil, Widerstand und das pralle Leben
Freitag, 14. Mai 2004, 19.30
Gasthaus Alte Welt, Keller, Hauptplatz - Linz
Zwei Stimmen, ein Flügel, Bandonion, Gitarre, ein Pub, London
50er Jahre. Ein Koffer, ein Hut, die Bluesharp.
Ein Kaffeehaus, Wien, 30er, zwei Sampler, die letzten Gewehre und
die Gedichte des österreichischen Dichters Theodor Kramer, der
1939 als Sozialist und Jude ins engliche Exil gehen musste.
Die Berliner Künstler David Fuhr und Harald Hahn haben zwei
Dutzend seiner über 12.000 Gedichte vertont und inszeniert,
herausgekommen ist das KRAMER-Projekt "Lob der Verzweiflung", ein
trunken-melancholisches, übersprudelnd-sehnsüchtiges Programm
zwischen Liederabend, Theater und Clownerie über Verfolgung,
Exil, Widerstand und das pralle Leben.
Die Friedenswerkstatt Linz will mit dieser Veranstaltung am
Vorabend der Unterzeichnung des Staatsvertrages einerseits an die
leidvolle Erfahrung erinnern, die Österreich mit Militarismus,
Ausgrenzung und Krieg gemacht hat, andererseits zeigen, auf welch
hervorragende Menschen sich ein neutrales, weltoffenes und
solidarisches Österreich berufen kann.
Rückfragen bitte an:
Boris Lechthaler: 0732-771094, 0664-7607937
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02 18.5.: Intervening from the Margins
From: "Bibliothek FS" <bibliothek at frauensolidaritaet dot org>
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Zeit: Dienstag, 18. Mai 2004, 19.30 Uhr
Intervening from the Margins
Situation of Lesbians and Lesbian Activism in the Philippines
Vortrag von Roselle V. Pineda
Begruessung und Einleitung: Ulrike Lunacek
Moderation: Maria Katharina Moser
Ort: Frauensolidaritaet, Seminarraum im Erdgeschoss, Berggasse 7,
1090 Wien
Kommentar:
Roselle V. Pineda, Jg. 1973, ist Kunsttheoretikerin, lehrt am
Department of Art Studies, University of the Philippines und
forscht zu lesbischen Interventionen in der Kunstproduktion. Sie
ist Performance-Kuenstlerin und Aktivistin bei "Congress of
Teachers for Nationalism and Democracy (CONTEND) Philippines" und
in der philippinischen Lesbenbewegung.
In ihrem Vortrag wird sie ueber die Situation von Lesben auf den
Philippinen vor dem Hintergrund der sozio-oekonomischen und
politischen Situation des Landes und ueber Geschichte, Themen und
Strategien der philippinischen Lesbenbewegung sowie ueber ihr
Verhaeltnis zu anderen sozialen Bewegungen sprechen.
Im Anschluss an den Vortrag laden wir ein zu einem kleinen
Umtrunk mit Pancit (asiatisches Nudelgericht) und philippinischen
Revolutionsliedern.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten. Wer gerne eine
Fluesteruebersetzung waehrend des Vortrags haette, mailt bitte
bis spaetestens eine Woche vor der Veranstaltung an
bibliothek@frauensolidaritaet.org
Frauensolidaritaet
Informationsarbeit zu Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika
Zeitschrift - Bibliothek und Dokumentationsstelle
Berggasse 7
A-1090 Wien
Tel. (+43-1)3174020-0
www.frauensolidaritaet.org
Bibliotheksoeffnungszeiten: Mo-Mi 10-17, Do 10-19, Fr 9-12 Uhr
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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03 achtung klageflut!?
From: "Sonja Grusch" <sonja at slp dot at>
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liebe organisierte,
wer kennt/hatte schon zu tun mit einem rechtsanwalt dr.norbert
nowak?
er versucht offensichtlich recht wahllos gruppen auf
"unerwünschte emailwerbung" und "verstoss gegen
telekommunikationsgesetz" - also das versenden von emails per
verteiler - zu verklagen. er bietet eine aussergerichtliche
lösung bei der man "nur" seine anwaltskosten zahlen soll +
unterlassungserklärung (mit straffzahlung im wiederholungsfall)
an.
ich gehe davon aus, dass diverse gruppen davon betroffen
sind/waren/sein werden und ein informationsaustausch
diesbezüglich daher sinnvoll wäre. daher bitte um retourmail oder
anruf unter 0699-11731326
************
Sonja Grusch,
Sozialistische LinksPartei - SLP
Österr. Sektion des CWI
************
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04 PA: Neues Privatradiogesetz bedeutet Ende der Vielfalt
From: "W.Hirner: Radiofabrik 107,5 MHz" <w.hirner at radiofabrik dot at>
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Der Verband Freier Radios Österreich kritisiert massiv das
geplante Privatradiogesetz, welches am 25. Mai den Ministerrat
passieren soll, da es zu weiterer Medienkonzentration führt.
Der Verband kritisiert, dass das im Regierungsprogramm enthaltene
Bekenntnis der derzeitigen Bundesregierung zu Medienfreiheit und
Medienvielfalt im vorliegenden Entwurf in keiner Weise
berücksichtigt wird. Ganz im Gegenteil führt die nun vorgelegte
Novelle des Privatradiogesetzes zu einer weiteren
Medienkonzentration und bedeutet mittelfristig das Ende für viele
noch eingeständige Lokalradios.
Durch die Zulassung bundesweiten Privatradios werden die kleinen
Lokalradios ökonomisch noch mehr unter Druck gesetzt.
Andererseits können Lokalradios ihre Lizenzen unproblematisch an
Betreiber eines bundesweiten Privatradios "verkaufen". Diesen
Rettungsanker werden wohl auch viele der noch bestehenden
Lokalradios aufgrund der unsicheren ökonomischen Lage nutzen, was
de facto das Ende von kommerziellem Lokalradio bedeutet.
Die einzigen Lokalradios, die mittelfristig übrig bleiben, sind
somit die Freien Radios (eventuell auch noch einige kommerzielle
Einzelkämpfer) . Wieder mal wird aber in der vorliegenden Novelle
des Privatradiogesetzes die Existenz Freier Radios als
eigenständiger Sektor neben dem kommerziellen und dem öffentlich-
rechtlichen Rundfunk in Österreich nicht berücksichtigt. Helmut
Peissl, Obmann des Verbandes Freier Radios kritisiert: "Die
Forderung nach gesetzlicher Verankerung Freier Radios wird
neuerlich nicht erfüllt."
Durch die Bevorzugung von bundesweiten Radiobetreibern bei der
Frequenzvergabe wird es sowohl für nicht-kommerzielle Freie
Radios, aber auch für kommerzielle Lokalradiobetreiber in Zukunft
fast unmöglich Lizenzen zu erhalten.
Für kleinräumige Sendegebiete, in denen Freie Radios meist
agieren, wird der Erhalt einer Lizenz zusätzlich dadurch
erschwert, dass schon bei der Antragstellung die dauerhafte
Finanzierung nachgewiesen werden muss. Die Abänderung der
vorliegenden Novelle ist deshalb im Sinne der Meinungsvielfalt
und Medienvielfalt dringend notwendig.
Rückfragen: Wolfgang Hirner 0676/4230823
Helmut Peissl 0650/4948773
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05 AT: Schwarz/gruen vs SWPAT
From: "..Andreas Goerg" <andreas at no-racism dot net>
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From: "q/depesche"
Subject: AT: Schwarz/gruen vs SWPAT
q/depesche 2004-05-13T02:21:00
AT: Schwarz/gruen vs SWPAT
EU-Abgeordnete Karas [ÖVP] und Echerer [Grüne] fordern Minister Bartenstein
[ÖVP] auf, neuen Ratsbeschluss für Softwarepatente abzulehnen
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
"Was im COREPER beschlossen wurde, entspricht nicht der Position des
EU-Parlaments" sagte der EU-Abgeordnete Otmar Karas [ÖVP] heute bei einer
Veranstaltung der Wiener Wirtschaftskammer zum Thema "Freie Software und
Europa" in Wien.
Karas forderte den Rat auf, die im Ratsausschuss COREPER formulierte
Position zum Thema "Software-Patente" nicht umzusetzen. Karas kritisiert
vor allem die schwammigen Formulierungen, die Patente einerseits "de jure
nicht, de facto aber sehr wohl möglich" machten.
Grundlage für die Entscheidung des Rats - also aller dort vertretenen
Minister - habe der Beschluss des europäischen Parlaments zu sein, das sich
gegen jede Form von Softwarepatentierung ausgesprochen habe.
Das war an die Adresse von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein [ÖVP]
gerichtet, der im Wettbewerbsrat am 17. Mai über die neue Ratsinitiative
mitentscheiden wird.
Mehr davon
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=230583
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by Harkank
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comments to depesche@quintessenz.org
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06 f13 - 1.vorbereitungstreffen
From: augustin <augustin at nextra dot at>
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F13 Treffen : Montag, 10.Mai im Aktionsradius Augarten
Anwesend: Schoko, Robert, Arno, Walter, Marianne, Klaus, Christina, Aurelia
Sammlung und Besprechung der Aktionen der Anwesenden:
1.Projekt (Klaus): " Best of Peckerl" oder Mr. Peckerl
Klaus arbeitet an einem Photoprojekt mit
tätowierten Haftinsassen, bei dem er auch ausführliche
Interviews mit den Tätowierten führt.Das hat ihn auf die
Idee gebracht für F13 eine Kürung des besten Peckerls
von AugustinverkäuferInnen zu planen. Die Fragen die
sich gestellt haben:
- wer soll daran teilnehmen können? Nur AugustinverkäuferInnen?
- Die Jury könnte sich zusammensetzen aus:
Stummer (Einbrecherkönig), Claudia (Tochter von Stefan Weber, arbeitet in
einem Tatooshop), Dieter Schrage (Initiator der Museumsführungen für den
Augustin), Dieter (arbeitet in einem Tatooshop)
- Konkrete Umsetzung: mehrere Termine könnten in der Schlossgasse als
Treffpunkt bekannt gemacht werden, wo dann die Tatoos photographiert
werden (Mario?), um dann (nach noch nicht klaren Kriterien) ausgewählt zu
werden.
- Ein Vorschlag : den Sieger des schönsten Tatoos beim F13 Augustinfest ,
am Freitag , den 13. August , zu prämieren.
- Eine Idee: Die Photoaufnahmen während des F13 Augustinfestes zu
projizieren. Arno könnte einen Beamer auftreiben..
Das Konzept der Aktion wird von Klaus an Robert weitergegeben.
2.Projekt (Walter): " StrassenmusikantInnen spielen auf..
unüblichen Plätzen ( z.B: U- bahn)"
-Walter will sich hauptsächlich an Musiker, die Wiener Musik spielen wenden.
- Walter wird sich um die Koordination kümmern .
- es wäre sinnvoll Flyer an StraßenmusikerInnen zu verteilen, um auf die
Aktion aufmerksam zu machen
- danach sollte ein StraßenmusikerInnen Treffen organisiert werden, um
die Aktion genauer zu besprechen.
- Idee (Klaus): Parklplätze zu bespielen
- Anregung von Robert: Vorstellung des F13 StraßenmusikantInnen Projektes
im Augustin bekannt zu machen
Walter ist auch der Gestalter der F13 Website!!!
- Die Adresse ist schon reserviert und damit fix: www.f13.at
- Es soll ein dreiteiliges Portal geben.
- Mit dem F13 Logo, das im Kasterl dann mit den speziellen Themen gefüllt
wird.
- Es wird einen Archivbereich für internationale Konzepte geben
- Einen Konzeptblock für Involvierte und deren grundsätzlichen Ideen zu F13
- über einen live stream (d.h. direkt hörbar, ohne lange
Herunterladzeitverschwendung) von Radio Sendungen, die schon zum Thema F13
gesendet wurden
- jede Menge links zu anderen Institutionen und MitaktionistInnen
- eine Grundidee: die F13 website soll wachsen
- eigentlich sollte die Seite in schwarz auf rot gehalten werden, ich habe
mir schwarz auf weiß gewünscht! Und ihr?
- nächste Woche will Walter mit der Seite beginnen
3.Projekt (Marianne) : Ethnologin (bekannt vom letzten F13 Aktionstag
mit dem Projekt der Vorstellung des Augustin (Seminararbeit+Lesung von
AugustinautorInnen. Am Schottentor stattgefunden, glaube ich mich zu
erinnern)
Mariannes Idee: Einen Schreibwettbewerb zu der Idee F13 mit Jugendlichen
in Schulen durchzuführen. AMS Schulen in ganz Österreich.
Die Juroren dieses Schreibwettbewerbs könnten von den
AugustinScheibwerkstättlern gebildet werden.
4. Projekt (Arno): bekannt von Meldemannstraßen-engagement und vielem mehr!
Eine Wanderausstellung( der Besetzung, glaube ich) ist geplant
Und im Juni gibt es ein Vernetzungstreffen von politisch engagierten
Gruppen an dem auch mögliche F13 Aktionen angedacht werden.
Der Augustin hat die Aktion Akteneinsicht geplant.
Das Stimmgewitter wird erwartet, 11% K.Theater ist sicher auch mit einer
spannenden Straßentheateraktion dabei, Die Neue Schule des Pflastermalens
könnte wieder revitalisiert werden.
Mir ist zu der Aktion StraßenmusikantInnen ( von Walter) eingefallen, dass
wir eine breitere MusikerInnen F13 Aktion planen könnten, mit all den
MusikerfreundInnen vom Augustin ( z.B: Dobrek, Lechner, Cisek, Strottern,
Kalksburg, - und und und)
Was haltet ihr davon?
Lasst es euch gut gehen!
Christina ( Radio Augustin)
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DISKUSSION
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07 Leserbrief zu Misik im "Falter"
From: Cafe Critique <cafe.critique at gmx dot net>
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Nachstehend ein Leserbrief zu dem Artikel "Gequirrlter
Schwachsinn" von Robert Misik im "Falter" 19/04 vom 5. 5. 2004,
der im "Falter" 20/04 erschienen ist.
______________
Robert Misik weigert sich aus einer Haltung der interessierten
Abwehr heraus, ein paar Dinge zur Kenntnis zu nehmen: etwa die
Ausstrahlungskraft, die der Nationalsozialismus in bestimmten
Gesellschaften hatte und hat; oder - nicht unabhängig davon - die
Bedeutung, die der Antisemitismus in Europa gewinnt.
Unter dem, was deutsch ist, versteht der gesunde (deutsche)
Menschenverstand eine fixe, erbliche Eigenschaft; für die
antideutsche Kritik handelt es sich aber um eine
polit-ökonomische Konstellation, in der auf Vernichtung (als
Erlösung) gesetzt wird, während üblicherweise im Westen bestimmte
Zwecke mit bestimmten Mitteln verfolgt werden.
Misik stößt sich an Begriffen wie "islamische Nazis". Wie aber
soll man Gruppierungen nennen, die Kommunisten, emanzipierte
Frauen, Liberale, Homosexuelle und Juden hassen, Israel
vernichten wollen, enge Kontakte zu Nazi-Deutschland unterhalten
haben und zu den heutigen Rechtsradikalen unterhalten, "Mein
Kampf" als Lektüre schätzen und gerne auch mal mit dem Hitlergruß
aufmarschieren?
Infam wird Misiks Text, wenn er behauptet, die jüdische Gemeinde
sei bei dem Übergriff auf die Gedenkkundgebung zum 9. November
"zwischen die Fronten" einer "Bandenfehde" geraten. Der Angriff
der Antiimperialisten erfolgte auf eine Kundgebung, die von
jüdischen und linken Gruppierungen, antideutschen Kommunisten und
Einzelpersonen aus der IKG veranstaltet wurde. Und dieses Bündnis
hat sich gemeinsam und erfolgreich gegen die Angreifer zur Wehr
gesetzt, deren Ziel nicht ein paar Antideutsche waren, sondern
die gesamte Kundgebung.
http://www.cafecritique.priv.at
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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08 Solidarität mit Nigeria - Veranstaltungsreihe
From: "CDRWN" <CDRWN at lefant dot net>
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Kampagne für Demokratische und ArbeiterInnenrechte in Nigeria
VERANSTALTUNGSHINWEIS * VERANSTALTUNGSHINWEIS *
VERANSTALTUNGSHINWEIS * VERANSTALTUNGSHINWEIS *
IHRE UNTERSTÜTZUNG IST WICHTIG!
Auch nach dem Ende der Militärdiktatur sind Menschen in Nigeria,
die sich gegen die ihre soziale Misere und die Angriffe der
Herrschenden wehren, mit Repression konfrontiert. Besonders
betroffen sind GewerkschafterInnen und AktivistInnen der
ArbeiterInnenbewegung. Gerade diese ist es aber, die versucht
gemeinsame Kämpfe über die ethnischen, religiösen und
geschlechter Grenzen hinweg zu organisieren.
Weil "internationale Solidarität" mehr als ein Schlagwort ist, hat
sich die Kampagen für Demokratische und ArbeiterInnenrechte in
Nigeria gegründet. Sie wird von GewerkschafterInnen und
AktivistInnen der ArbeiterInnenbewegung auf allen Kontinenten
unterstützt.
Wir möchten auch Sie einladen, die Kampagne zu unterstützen
(weiter unten der Kampagnentext)
- durch ihren Namen (einfach uns bekanntgeben, mit vollem Namen
und politischer bzw. gewerkschaftlicher Funktion, falls vorhanden
- durch Mail an CDWRN@lefant.net)
- durch Veranstaltungen (wir helfen gerne bei der Organisierung)
- durch finanzielle Unterstützung (Einmalspende oder Dauerauftrag
auf PSK 726 20 353)
Ein Vertreter der Kampagne für Demokratische und
ArbeiterInnenrechte in Nigeria ist demnächst für einige Tage in
Österreich und es wird mit ihm mehrere Veranstaltungen geben. Wir
möchten Sie einladen, selbst daran teilzunehmen und sich ein Bild
über die Situation in Nigeria zu machen. Falls es Ihnen möglich
ist, die Veranstaltung zu bewerben, wäre das grossartig, wir
hängen Bewerbungen sowie den Informationsfalter zur Kampagne als
pdf-Dateien an (Plakate für Linz, Wien und Salzburg sowie der
Kampagnenfalter).
VERANSTALTUNGSHINWEIS * VERANSTALTUNGSHINWEIS *
VERANSTALTUNGSHINWEIS * VERANSTALTUNGSHINWEIS *
Veranstaltungsreihe mit Segun Sango (Nigeria)
Dienstag, 25. Mai um 18.30 in Wien
Die politische Situation in Nigeria: wie sich ArbeiterInnen und
Jugendliche wehren
SLP und Vertrauenspersonenausschuss ÖBB Nordbahnstrasse laden ein
Wien 2., Nordbahnstrasse 50 (nähe Praterstern) - Lehrsaal 1
(Erdgeschoss)
Mittwoch, 26. Mai um 18.30 in Linz
Die politische Situation in Nigeria: wie sich ArbeiterInnen und
Jugendliche wehren
SLP und Südwind Oberösterreich laden ein
KunstRaum Goethestrasse 22 (nähe Blumau)
Donnerstag 27. Mai um 17.30 in Salzburg
Keine Demokratie nach der Diktatur - Kein Wohlstand durch Öl
SLP und SWI Salzburg laden ein
Arbeiterkammer (nähe Bahnhof, nähe Mirabellplatz)- großer Saal
Ich hoffe Sie auf den Veranstaltungen sowie als UnterstützerIn
der Kampagne begrüssen zu dürfen,
mit solidarischen Grüssen
Sonja Grusch
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Nigerianische ArbeiterInnen wehren sich
Nigeria ist eine der größten Volkswirtschaften in Afrika mit
großen Vorräten an Öl und anderen Rohstoffen. Großer Reichtum
wurde angehäuft, aber das meiste ist auf den ausländischen
Bankkonten der Superreichen, einer Handvoll korrupter
Geschäftsleute und PolitikerInnen. Die Militärherrschaft wurde in
Nigeria 1999 offiziell beendet, doch häufig werden ZivilistInnen
durch Militär und Polizei getötet.
Wenn Wahlen durchgeführt werden, sind sie für Fälschungen
berüchtigt. Dass Kandidaten der Regierungspartei unmögliche
Ergebnisse wie 99.92 % einfahren ist häufig. Stimmen für
OppositionskandidatInnen, besonders sozialistische, werden oft
nicht gezählt oder gefälscht, so dass ihnen das Recht entzogen
wird, die Bevölkerung zu vertreten.
Korrupte PolitikerInnen und Wahlen
Die gegenwärtige Finanzministerin, Ngozi Okonjo-Iweala, trat ihr
Amt nur unter der Bedingung an, dass sie in US-Dollar bezahlt
werde. Das bedeutet, dass sie 247.000 Dollar im Jahr kriegt, mehr
als die meisten MinisterInnen in Europa!
Das US-Außenministerium berichtete, dass die Wahlen 2003 "nicht
allgemein als frei und fair betrachtet wurden und (sie) daher das
Recht der Bürger auf Änderung ihrer Regierung verkürzten."
Der schlimmste Aspekt des Alltagslebens der überwältigenden
Mehrheit der NigerianerInnen ist der Kampf ums Überleben. Löhne
haben überhaupt nicht mit der Inflation schrittgehalten, falls
sie überhaupt pünktlich ausgezahlt werden. Sie sind weit hinter
den schnell steigenden Brennstoffkosten auf dem Binnenmarkt
zurückgeblieben. Es gab letztes Jahr wiederholte Preiserhöhungen
für Benzin und Kerosin, zusätzlich einen Vorschlag zur Einführung
einer neuen Brennstoff-Steuer.
Diese Maßnahmen haben die Masse der ArbeiterInnen und Armen zum
Protest getrieben und die Gewerkschaftsführer gezwungen, seit
Juni 2000 drei Generalstreiks zu organisieren. Wo Nahrungsmittel
gewöhnlich täglich in die Städte transportiert werden und wenige
oder keine Kühlschränke vorhanden sind, ist es für ArbeiterInnen
extrem schwierig, einen Generalstreik über einen längeren
Zeitraum durchzuhalten. Aber die Emotionen waren so stark, dass
der Streik von Juni und Juli 2003 sich über machtvolle acht Tage
erstreckte. Manchmal war die Regierung von Präsident Obasanjo
gezwungen, einige Zugeständnisse zu machen. Aber dann fährt sie
einfach mit ihrer neoliberalen Kürzungs- und
Privatisierungspolitik fort. Seine Regierung erzwingt weiter
Preiserhöhungen für Brennstoffe.
Die Kampagne für Demokratische und Arbeiter/innenrechte Die
Kampagne für Demokratische und Arbeiter/innenrechte (Campaign for
Democratic and Workers' Rights in Nigeria, CDWRN) befasst sich
mit der Stärkung der ArbeiterInnenbewegung in Nigeria, besonders
der aktiven Basis, durch den Austausch von Erfahrungen und
praktische, moralische und finanzielle Solidarität. Wir wollen
dem Kampf von Studierenden gegen armselige Bildungsmöglichkeiten
und gegen politische Unterdrückung von Protestaktionen
unterstützen. Die Kampagne wird auch den Kampf arbeitender Frauen
für gleiche Chancen und Einkommen aufgreifen - im Bildungswesen
und bei der Arbeit und gegen ihre Behandlung in Gesetz und
Gesellschaft als Bürgerinnen zweiter Klasse. Die Gewerkschaften
sind der Schlüssel für siegreiche Kämpfe. Ihre AnführerInnen
riskieren oft Misshandlung, Verhaftung und sogar Tod für ihre
Tätigkeit. Die besten von ihnen kämpfen uneingeschüchtert weiter.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Lage in Nigeria ist der ArbeiterInnenbewegung international
wenig bekannt. Die InitiatorInnen der CDWRN, die folgend
angeführt sind, wollen über die Lage der ArbeiterInnen, Frauen
und Studierenden im Land informieren. Wir wollen regelmäßige
Bulletins erstellen, die die zahlreichen Verletzungen
demokratischer und Gewerkschaftsrechte in Nigeria auflisten und
die Arbeit derjenigen skizzieren, die gegen sie kämpfen. Wir
wollen auch Spenden sammeln, um den AktivistInnen vor Ort bei
ihrer Kampagne und Organisationsarbeit unter Jugendlichen, Frauen
und ArbeiterInnen zu helfen. Das bedeutet die Erstellung von
Kampagnenmaterial, Bezahlung von Fahrtkosten innerhalb des Landes
für AktivistInnen und die Aufrechterhaltung von Büroräumen.
Sie können durch Spenden für einen Computer, ein Telefon oder
einen Generator helfen. Alle UnterstützerInnen und SpenderInnen
erhalten Informationen darüber, was benötigt wird und wie das
Geld verwendet wird. Wir organisieren Rundreisen von
VertreterInnen des CDWRN aus Nigeria und können auch örtliche
RednerInnen stellen. Wir möchten auch gerne Nachfragen von
Gewerkschaften, Studierendengruppen Betriebskomitees oder anderen
interessierten Gruppen erfüllen, die wollen, dass jemand kommt
und über die Lage in Nigeria und die Arbeit der Kampagne
berichtet.
Wir liefern überdies auf Anfrage zusätzliches Informations- und
Kampagnenmaterial. Wir würden es sehr begrüßen, wenn
Organisationen und/oder Einzelpersonen Spendensammlungen
durchführen. Daueraufträge sind besonders wichtig, um der
Kampagne regelmäßige Einnahmen zu verschaffen. Solidarität und
praktische Unterstützung.
Wir alle, die wir schon bei CDWRN mitmachen, sind überzeugt, dass
eine internationale Kampagne große Wirkung entfalten kann.
Wir appellieren an Sie als AktivistInnen in Ländern, wo Sie das
"Privileg haben, demokratische Grundrechte ausüben zu können,
über Folgendes nachzudenken:
+ Ihren Namen oder den Namen ihrer Organisation der Liste der
UnterstützerInnen der CDWRN hinzuzufügen.
+ Versammlungen zu organisieren, um die Lage in Nigeria zu
diskutieren.
+ Ein Mitglied der CDWRN aus Nigeria selbst oder aus Ihrem
eigenen Land einzuladen, um auf einer Gewerkschafts-, Partei oder
öffentlichen Versammlung über die Frage von Unterstützung zu
sprechen.
+ Eine große Spende für die Arbeit der Kampagne in Nigeria zu machen
und/oder einen Dauerauftrag für eine regelmäßige monatliche Spende an die
Kampagne einzurichten. Auch kleinere Beiträge sind eine große Hilfe!
Sie können auf das Kampagnen-Konto in Österreich einzahlen. Wir
leiten das Geld regelmäßig weiter und versuchen, die Bankspesen
möglichst gering zu halten.
Das österreichische Kampagnen-Konto: PSK 726 20 353
(bitte bei Verwendungszweck "CDWRN” angeben, Danke!)
Bisher wird die CDWRN u.a. von folgenden Personen unterstützt:
Österreich (bisher)
Michael Gehmacher, GPA, Betriebsrat ÖHTB
Peter Ulrich Lehner, geschäftsführender Redakteur der mitbestimmung.
Zeitschrift für Demokratisierung der Arbeitswelt, Mitarbeiter der
Initiative für eine sozialistische Politik der SPÖ
Josef Löw, ÖBB, Vorsitzender des VPA MS Nordbahnstrasse
Brasilien
Luciana Genro, Parlamentsabgeordnete Rio Grande do Sul
Belgien
Jo Coulier, Vizepräsident ACOD-Onderwijs Brüssel
Simon Van Haren, Mitglied des Sozialrats (VUB) der Freien
Universität von Brüssel
England und Wales
Raph Parkinson, Mitglied im UNISN-Bundesvorstand (NEC),
Stellvertretender Vorsitzender des internationalen Kommittees
Gary Jones und Bernard Roome, NEC-Mitglieder der Communication
Workers Union (CWU)
Dave Nellist und Rob Windor, Gemeinderäte der Socialist Party
(SP), Coventry Ian Page und Chris Flood, SP-Gemeinderäte,
Lewisham
Chile
Raimundo Espinoza, Präsident Codelco (Kuferbergarbeitergewerkschaft)
Tschechische Republik
Vaclav Votruba, CMOS PS - Ortsvereinsvorsitzender der Lehrergewerkschaft
Frankreich
Pascal Grimbert und Marie Jose Douet, Mitglieder im Gewerkschaftsrat von
Snuipp de Seine Maritime
Sylvian Bled, Mitglied der Departement Exekutivkommission der CGT
Olivier Ruet, Mitglied des akademischen Büros der CGT -Education Creteil
Deutschland
Marc Treude, IGBCE, Betriebsrat von Cinram Alsdorf
Lorenz Blume, ver.di, Vertrauensmann Universität Kassel
Steffi Nitschke, ver.di, Vertrauensfrau am Klinikum Kassel
Katharina Seewald, DGB-Bezirksvorsitzende Nordhessen
Klaus Hauswirth, Mitglied des ver.di-Arbeitslosenrats in Hamburg
Susan Powell, Betriebsrätin und Vertrauensfrau bei der Arbeiterwohlfahrt,
Hamburg
Alexandra Arnsburg, Mitglied im Bezirksfachbereichsvorstand ver.di FB 9
Berlin Brandenburg
Griechenland
Nikos Malinoglou, Vorsitzender der örtlichen Gewerkschaft der
Krankenhausbeschäftigten im Sismanoglio-Hospital, Athen
Stella Hondromatidou, Vorstandsmitglied der örtlichen Gewerkschaft der
Krankenhausbeschäftigten im Papageorgiou-Hospital
Yiannis Triggas, Vorsitzender der Buchhandlungs- und
Papierarbeitergewerkschaft
Dimitris Hadjikostas, Vorstandsmitglied der Studierendengewerkschaft an der
Makedonischen Universität, Thessaloniki
Nikos Kanellis und Panagiotis Anapalis, Vorstandsmitglieder der
Studierendengewerkschaft an der Thessalischen Universität
Süd-Irland
Clare Daly, Siptu-Vertrauensfrau bei Aer Lingus und Gemeinderätin von Fingal
Council, Dublin North
Joe Higgins, Parlamentsabgeordneter der Socialist Party
Nord-Irland
Jim Barbour, Vorstandsmitglied der Feuerwehrleutegewerkschaft (FBU)
Tony Maguire, FBU, Sekretär Region 2
Carmel Gates, Präsident der Northern Ireland Public Services Alliance
(NIPSA)
Padraig Mulholland, Vorsitzender der Public Officers Group der NIPSA
Paul Dale, Stellvertreten der Vorsitzender der Civil Service Group der NIPSA
Mary Cahillane, Vorstandsmitglied der Lehrergewerkschaft INTO
Pakistan
Azad Kadri, nationaler stellvertretender Generalsekretär der PTLC Lions
Einheitsgewerkschaft
Faisal Wahid, nationaler Sekretär der Allgemeinen Eisenbahnergewerkschaft
(Werkstätten)
Rukshana Manzoor, Bildungsekretärin der Mutahida-Gewerkschaftsföderation
Portugal
Francisco Raposo, Gewerkschaft der kommunalen Beschäftigten, Lissabon
Schottland
Gary Clark, Ortsvereinssekretär CWU Minority Grade
Ronnie Stevenson, Vertrauenskörperleitung Sozialarbeit in UNISON, Stadt
Glasgow
Ian Fitzpatrick, PCS
Eric Stevenson, UNISON-Vertrauensmann, Wohnungsabteilung Stadt Glasgow
Jim McFarlane, Vertrauenskörperleitung Sozialarbeit in UNISON, Stadt Dundee
Danny McAllion, UNISON-Vertrauensmann, Stadt East Renfrewshire
Alison Hughes, UNISON-Vertrauensmann, Stadt Dundee
Janice Godrich, Präsidentin der Public and Commercial Services Union (PCS)
Südafrika
Bongo Sijora, Vorstand der Sozialistischen Studierendenbewegung, Universität
von
Witwatersrand
Sipho Tshabalala, Vorsitzender der Sozialistischen Studierendenbewegung,
Universität von
Kwa Zulu Natal, Durban Westville
Thato Mohapi, Vertrauensmann der Gewerkschaft der Kommunalen Beschäftigten,
Ortsverein Groß-Johannesburg
Sipho Rapolina, Vorstandsmitglied der Nationalen Gewerkschaft der
Beschäftigten in Gesundheitswesen und verwandten Berufen, Region Pretoria
Bernie Beukes, Generalsekretär der Gewerkschaft der kommerziellen
Dienstleistungen und verwandten Berufe (Cosawu)
Trevor Christian, Präsident, Cosawu
Tengwa Makwenke, Bewegung Betroffener BewohnerInnen (Concerned Residents
Movement, Coremo), Khayelitsha, Westkap
Sri Lanka
Janaraja Vereinigte Gewerkschaft des Gesundheitswesens
Sozialistische Plantagenarbeitergewerkschaft
Schweden
Jonas Brannberg, Gemeinderat der Rattvisepartiet Socialisterna (RS), Luleå
Liv Gustavsson-Rhodin, Gemeinderätin der RS, Luleå
Jan Hagglund, Ingrid Eriksson und Yvonne Lantto, GemeinderätInnen der RS
Umeå
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09 Venezuela asks U.S. military to leave base offices
From: "mailhell" <widerstand at no-racism dot net>
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Venezuela asks U.S. military to leave base offices
CARACAS, Venezuela, May 12 (Reuters) - Venezuela has asked the
U.S. military mission to leave liaison offices at armed forces
bases in the country, U.S. Ambassador Charles Shapiro said on
Wednesday.
The request appeared to signal a further downgrading of military
links between the two countries, whose relations have become
strained under the government of left-wing President Hugo Chavez.
It was sent to the U.S. Embassy on Friday by Defense Minister
Gen. Jorge Garcia.
U.S. defense attache staff members were asked to leave offices at
Fuerte Tiuna armed forces headquarters in Caracas and at other
military installations, Shapiro said. That would mean they would
have to work from the embassy or other rented premises.
Shapiro declined to say how the move would affect U.S. military
cooperation with Venezuela, which has decreased since Chavez took
office in early 1999.
U.S. officers have been advising on anti-drug operations and
training local pilots flying U.S.-made F-16 fighters. U.S.
defense officials in Venezuela declined to specify the size of
the mission.
Asked why the request to vacate the offices was made, Garcia told
Reuters, "Because they (the U.S. officers) are still there."
In August 2001, Venezuela's government asked the U.S. military
mission to leave the Fuerte Tiuna site it had occupied for more
than 50 years. But the mission continued to operate there, even
through the coup the following year that briefly ousted Chavez.
Relations between the United States and its biggest Latin
American oil supplier have deteriorated since Chavez survived the
2002 coup. He has accused the U.S. government of backing
opposition efforts to oust him, a charge denied by Washington.
Washington has criticized the Venezuelan leader's close alliance
with Cuba's communist president, Fidel Castro. Chavez has
condemned the criticism as meddling.
Garcia asked the U.S. military personnel to leave Fuerte Tiuna
days before Venezuela's security forces announced they captured a
large force of Colombian paramilitaries.
The estimated 90 Colombians, who were seized wearing Venezuelan
army uniforms and with only one pistol between them, are being
held and questioned at Fuerte Tiuna.
Venezuelan opposition leaders have accused the government of
using Sunday's capture of the Colombians -- which some say is an
elaborate ruse -- to justify a crackdown against them.
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10 Dhia al-Dabbass (SCIRI): »Wir sind gegen alle illegalen Milizen«
From: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien at hotmail dot com>
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"Wir sind gegen alle illegalen Milizen"
Dhia al-Dabbass ist der für Deutschland und Österreich zuständige
Sprecher des Hohen Rats der Islamischen Revolution (Sciri), der
neben der Da’wa die bedeutendste schiitische Partei im Irak ist.
In der vergangenen Woche kehrte er von einer Reise in den Irak
zurück. In Najaf, wo die Milizen des radikalen Islamisten
Muqtada al-Sadr aktiv sind, traf er u.a. mit dem führenden
schiitischen Geistlichen Ayatollah Ali al-Sistani zusammen. Mit
Dhia al-Dabbass sprach Thomas Schmidinger.
Wie sieht es denn zur Zeit in Najaf aus?
Muqtada al-Sadr hält sich mit seinen Leuten weiterhin in der
Moschee Imam Ali auf, die er besetzt hält. Sonst ist die Lage in
der Stadt aber ruhig. Der Großteil der Bevölkerung hat dem
Aufruf Ayatollah Ali al-Sistanis Folge geleistet und die Ruhe
bewahrt. Ayatollah Sistani lehnt den Aufstand al-Sadrs ebenso ab
wie unsere Partei oder die Da’wa. Al-Sadr scheint heute viel
isolierter zu sein als vor dem Aufstand. Im ganzen Land ist seine
Bewegung zerschlagen. Außerhalb der Moschee Imam Ali in Najaf
sind keine Aktivitäten al-Sadrs und seiner Milizen zu
beobachten.
Wer übt denn nun die Macht in Najaf aus? Die Besatzungstruppen
haben sich ja aus der Stadt zurückgezogen.
Die Badr-Brigaden unserer Partei und die irakische Polizei.
Sowohl Sciri und die Da’wa als auch Sistani haben sich gegen al-
Sadr ausgesprochen. Trotzdem scheint niemand tatsächlich gegen
al-Sadr und seine Bewegung aktiv geworden zu sein. Zumindest in
europäischen Medien sieht es so aus, als würden sich die
gemäßigten schiitischen Parteien und die Mehrheit der
schiitischen Bevölkerung einfach aus dem Konflikt heraushalten
und abwarten.
Vordergründig mag das so aussehen, aber wir sind gegen alle
illegalen Milizen. Die Bevölkerung fürchtet sich vor allem vor
einem Bürgerkrieg. Niemand will einen offenen Bürgerkrieg mit
al-Sadrs Anhängern riskieren. Daraus resultiert auch die
vordergründige Zurückhaltung der Geistlichen und der politischen
Parteien. Wir setzen jedoch alles daran, Muqtada al-Sadr zur
Aufgabe zu bewegen und den Konflikt friedlich beizulegen.
Bedeutet das dann nicht, dass es de facto den Besatzungtruppen
überlassen bleibt, al-Sadr zu bekämpfen?
Nein, denn wir arbeiten massiv gegen seine Bewegung. Wir
konzentrieren unsere Bemühungen aber auf die politische Arbeit
und nicht auf die militärische Bekämpfung Muqtada al-Sadrs. Sie
müssen auch sehen, dass es in der Bevölkerung mittlerweile eine
große Unzufriedenheit mit den Unruhestiftern von al-Sadr gibt.
Die Leute hier wollen nach 35 Jahren ba’athistischer Diktatur
nun in Ruhe und Frieden leben und nicht erneuter Repression und
Gewalt ausgesetzt sein. Wir versuchen nun gemeinsam mit der
irakischen Polizei und den schiitischen Stämmen, al-Sadr zur
Aufgabe zu überreden. Wenn das nicht gelingt, dann werden wir
andere Wege finden müssen.
Welche Rolle spielt ihrer Ansicht nach Sistani in der derzeitigen
Situation?
Ayatollah al-Sistani ist ein vernünftiger schiitischer
Geistlicher, der seinen Beitrag dazu leisten will, dass der Irak
als demokratisches Land wieder aufgebaut wird. Er lehnt die
außergesetzlichen Aktivitäten al-Sadrs entschieden ab. Die
überwiegende Mehrheit der schiitischen Bevölkerung steht dabei
hinter ihm, den schiitischen oder auch den laizistischen
Parteien, die ebenfalls Anhänger und Anhängerinnen unter den
irakischen Schiiten haben. Vergessen Sie nicht, dass auch der
Generalsektretär der Irakischen Kommunistischen Partei, Hamid
Majid Musa al-Bayati, Schiit ist und mit einem schiitischen
Mandat im Regierungsrat sitzt.
Gerade kommunistische und feministische Aktivistinnen und
Aktivisten haben sich ja in den letzten Monaten immer wieder
über die Aktivitäten extremistischer islamistischer Gruppen wie
jener al-Sadrs beklagt. Sie hätten Mitglieder ihrer
Gruppierungen bedroht und gewaltsam eingeschüchtert.
Ja, solche Drohungen hat es gegeben. Wenn al-Sadr nun eine
Niederlage erleidet, werden aber auch sicher diese Drohungen
zurückgehen.
In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Versuchen, den
Aufstand der Ba’athisten und der sunnitischen Extremisten in
Falluja mit dem Aufstand al-Sadrs zu verbinden. Wie sieht denn
nun das Verhältnis der schiitischen Bewegung al-Sadrs zu den
sunnitischen Extremisten in Falluja aus?
In Falluja haben die Ba’athisten und die al-Qaida die Stadt als
Geisel genommen. Selbst die meisten Einwohner Fallujas sind
gegen die Aktivitäten dieser Gruppierungen. Allerdings ist es
diesen Gruppierungen gelungen, Muqtada al-Sadr dazu zu
verführen, auch einen militärischen Aufstand zu planen. Al-Sadr
ist aber kein vernünftiger Politiker und hat nicht verstanden,
dass er von den sunnitischen Extremisten nur benutzt wurde.
Schließlich haben viele Schiiten seine Bewegung auch deshalb
abgelehnt, weil sie sich fragten, was al-Sadr mit den
Ba’athisten oder al-Qaida zu tun hat.
Gibt es also diese Allianz zwischen al-Qaida und Ba’athisten
einerseits und al-Sadr andrerseits?
Ja, es wurden Flugblätter verteilt, in denen die Ba’athisten und
al-Qaida-Anhänger ihre Unterstützung für al-Sadr erklärt haben.
Es wurden Waffen an al-Sadr geliefert, und viele vermuten, dass
es auch finanzielle Unterstützung gibt.
Die mit saudischem Geld finanzierte Zeitung al-Sharq al-Awsat
sprach auch von finanzieller Unterstützung aus dem Iran.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die iranische Regierung al-
Sadr unterstützt. Es gibt im Iran auch unterschiedliche
politische Strömungen, aber die Regierung hat sich klar gegen
al-Sadr ausgesprochen.
Neben dem Iran versuchen auch andere Staaten, etwa Deutschland
und Frankreich, wieder ökonomischen Einfluss im Irak zu
bekommen. Wie steht der Sciri zur Rolle Europas im Irak?
Wir würden uns freuen, wenn uns europäische Staaten mehr
Unterstützung zukommen ließen. Leider haben Deutschland und
Frankreich aber von Anfang an eine verkehrte Politik betrieben
und das alte Regime unterstützt. Daran hat sich bis jetzt wenig
geändert. Wir würden uns aber freuen, wenn Europa seine Irak-
Politik überdenken und dann eine aktivere Rolle übernehmen würde.
Wie sieht denn die Zusammenarbeit der irakischen Parteien
innerhalb des Regierungsrates aus? Bei der Unterzeichnung der
Übergangsverfassung kam es ja zu ernsthaften Konflikten über den
Föderalismus und die Rolle des Islam. Die schiitischen Parteien,
darunter auch der Sciri, haben sich anfangs geweigert, die
Verfassung zu unterschreiben.
Es gab diese Konflikte und es wird auch immer wieder Konflikte
geben. Im Übergangsrat sind die unterschiedlichsten Parteien
vertreten, und es ist nur logisch, dass es immer wieder
Meinungsverschiedenheiten gibt. Wir haben unterschiedliche
Ideologien und politische Programme, deshalb sind wir auch
verschiedene Parteien und keine Einheitspartei. Das Entscheidende
ist, wie wir mit diesen Konflikten umgehen und ob wir sie am
Verhandlungstisch lösen können. Im Falle der Übergangsverfassung
ist es uns gelungen und wir haben sie schließlich auch
unterschrieben.
Nun ist dies aber nur eine Übergangsverfassung. Wird der Sciri
auch nach der Unabhängigkeit zu den Prinzipien eines föderalen
demokratischen Staates stehen?
Ja. Die Verfassung kann natürlich im Detail geändert werden,
bezüglich des Aufbaus demokratischer Verhältnisse waren wir uns
jedoch schon vor dem Sturz Saddam Husseins einig, und wir werden
uns auch nach der Unabhängigkeit einig sein.
Jungle World, Nummer 21 vom 12. Mai 2004
www.jungle-world.com
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11 Wahlen/Indien/Kommunisten
From: KPÖ Steiermark <kpoe_stmk at hotmail dot com>
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Donnerstag, 13. Mai 2004
Presseinformation der KPÖ Steiermark
Indien: Große Gewinne für orthodoxe Kommunisten
Bei den Parlamentswahlen in Indien gibt es neben dem Erfolg der
Kongresspartei auch große Mandatsgewinne für die beiden
Kommunistischen Parteien. Die beiden Parteien CPM und CPI
erhalten laut bisherigem Auszählungsstand 51 (36) Mandate im 545
Sitze umfassenden Parlament. Dieser Erfolg ist umso
bemerkenswerter als in Indien das britische Wahlsystem angewendet
wird. Im einzelnen dürften die CPM 41 (31) Mandate und die CPI 10
(4) Mandate erhalten. Die Anzahl der Stimmen für die
kommunistischen Kandidaten geht in die Millionen.
Dieses Wahlergebnis zeigt, dass Europa für unsere Bewegung nicht
der Nabel der Welt ist.
Franz Stephan Parteder
Steirischer KPÖ-Vorsitzender
KPÖ-Steiermark
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12 aktueller artikel in der TAZ über den künstler und pädagogen jörg
lehwald/bitte z.hd.d.leitung
From: Jörg Lehwald <j.lehwald at joerg-lehwald dot de>
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Ein Prediger unter den Bekehrten
Der Liedermacher Jörg Lehwald erarbeitet mit Schülern im
Ruhrgebiet Musik gegen Hass, Krieg und Gewalt - Kann das heute
noch klappen?
VON PETER ZICKGRAF
Jörg Lehwald aus Gelsenkirchen ist eine Friedensposaune.
Troubardour, Lehrer, Prediger - alles in einer Person. Es muss
was mit Lehwald passiert sein am 11. September 2001, als die
beiden Passagierjets die Twin Towers verglühen ließen. Auch als
Robert Steinhäusers 16 Menschen in einem Erfurter Gymnasium
umbringt. Mit einem Mal wird aus dem Lokalpoeten und Liedermacher
ein Friedenstrommler.
Mit Schülern aus dem Revier schreibt Lehwald seither
Friedenssongs. Im März veröffentlichte Lehwald sein
Friedensmusikprojekt auf CD-Rom: Es soll Deutschlandweit
verbreitet werden, Lehwald möchte erhört werden. Wird er?
"Die Zeit der Botschaften, die etwas bewirken wollen, ist
vorbei", grübelt selbst der Liedermacher Lehwald. Die Leere, in
die Pop und Rockmusik gefallen sind, werde zusehends ausgefüllt
durch eine Kommerzialisierung der Musik. Auch Popmusik hat längst
ihren Heiligenschein verloren: Vor dem UN-Tribunal steht der
49-jährige Sänger Simon Bikindi aus Ruanda unter schwerer
Anklage: Dem einst gefeierten Sänger wird die Anstiftung zum
Völkermord vorgewurfen. Als vor zehn Jahren Hunderttausende mit
Mordwerkzeugen loszogen, um 800.000 Tutsi zu massakrieren, sollen
sie von Bikindis Radiohits ermuntert worden sein. In
verklausulierter Form soll er zum Massenmord an der
Bevölkerungsminderheit der Tutsi aufgerufen haben. An deutschen
Schulen, in Jugendmilieus schürt Musik von rechtsextremen Bands
Hass und Gewalt.
Vielleicht bekämpft die Gerhart-Hauptmann-Realschule auch nur ein
Phantom: "Das Kollegium unterstützt alle Bemühungen für eine
gewaltfreie Schule", sagt der Englischlehrer Herbert Fox, der die
künstlerischen Schulaktivitäten für den Dialog über Gewalt, Krieg
und Sozialengagement koordiniert. Am Wendepunkt zum eigentlichen
Beginn des 21. Jahrhunderts wollte die Schule in Gelsenkirchen
ihr 35-jähriges Jubiläum feiern. Doch der 11. September 2001
machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Das Jubiläum wurde
verschoben, dafür rückten Krieg und Gewalt in den Blickpunkt.
Arbeitsgruppen bildeten sich, die Schülervertretung engagierte
sich gegen Krieg.
2002 lädt die Schule aus dem Gelsenkirchener Stadtteil Erle den
ebenfalls in Erle lebenden Künstler Lehwald zu einem Anti-Gewalt-
Projekt ein. Der Musiker diskutiert mit elf Jugendlichen zwischen
16 und 17 Jahren über Ängste, Liebe, Multikulturalität und die
zunehmende Bereitschaft zur Gewalt. "Die Teens haben endlose
Fragen zu Gewalt oder Krieg", so der Barde. Aus diesen
Aktivitäten geht ein Song der Schüler hervor, den Lehwald
zusammen mit seinem Gitarristen produziert. Dann schockiert am
26. April 2002 der Amokläufer von Erfurt die Öffentlichkeit - die
Schüler-CD "Stoppt die Gewalt" wird mit einem Schlag aktuell:
"Stoppt die Gewalt! Und reicht euch die Hände! Macht diesem
Schwachsinn doch endlich ein Ende!"
Auch der Song macht Karriere, beschallt die "Arena auf Schalke",
kam ins Radio. Selbst die UNESCO fragt nach der CD. "Durch solche
Lieder bekommen die Kinder ein immenses Selbstvertrauen", sagt
Lehwald mit breitem Gesicht. Eigentlich war Musik mit politischen
Botschaften seit den 80er Jahren aus der Mode gekommen. An der
Schule in Gelsenkirchen versucht sie mit dem Liedermacher eine
Renaissance. Es kommt Lehwald dabei nicht auf einen bestimmten
Musikstil an: die Schüler können Rocksongs oder Technosounds
arrangieren. Hauptsache sie transportieren eine Botschaft gegen
Hass, Krieg und Gewalt.
Seinen VW-Käfer dirigiert der Liedermacher Lehwald, Jahrgang
1955, wie Don Quichotte seinen lahmenden Gaul Rocinante durch
einen hektischer werdenden und zuweilen gnadenlosen Verkehr. Es
ist kein leichter Job, heutzutage Künstler und Musiker zu sein.
Lehwald kommt ursprünglich aus dem Blues, hat sich musikalisch in
die Folklore, Pop, Rock und Minnegesang vervielfältigt. Als
Liedermacher wirkt Lehwald wie ein Schiff in der Brandung: Immer
wieder rollen neue musikalische Wellen auf ihn zu, klatschen auf
den Schiffsrumpf und lösen sich auf in weißem Schaum, nur Lehwald
bleibt und verbreitet seine Friedensbotschaft.
Was aber bringt es, die Gutmeinenden auf dem Pfad der Tugend vom
Gutmenschen Lehwald bessern zu wollen? Was würde passieren, wenn
Lehwald hartgesottene Jugendliche mit menschenverachtenden und
gewaltbejahenden Einstellungen bekehren sollte?
"Alles, was nach Pädagogik riecht, wird sofort von den
Jugendlichen zurückgewiesen", meint der Musikwissenschaftler und
Journalist des Schweizer "Tagesanzeiger" Jean-Martin Büttner aus
Bern. Projekte mit Künstlern oder Musikern an den Schulen seien
an sich etwas Großartiges: "Doch bin ich mir nicht sicher, ob man
die Leute erreicht, die an der Grenze stehen zum Beitritt in
gewaltbereite, politische Gruppen", sagt der Autor von "Sänger,
Songs und triebhafte Rede". Erreicht Lehwald solche Gruppen?
Schon der Poptheoretiker Diederich Diederichsen hat auf die
paradoxe Situation hingewiesen, dass auch Jugendliche, die an
Rockkonzerten teilnehmen, hinterher mit Baseballschlägern
losziehen, um Ausländer niederzuschlagen. "Ich warne vor dem Gut
meinen", gibt Büttner zu Bedenken. "Praying to the converted",
die Predigt an die Bekehrten, bringe gar nichts.
Ähnlich sieht das Winfried Kneip von der Yehudi-Menuhin-Stiftung,
der im Rahmen des Muse-Projektes mit Kindern in der
Gewaltprävention arbeitet: "Kleine Projektchen bringen nicht
viel. Die Arbeit mit den Kindern muss langfristig angelegt und
sie darf nicht verschult sein". Musiker sollten mindestens ein
Jahr lang - am besten aber drei Jahre - die Kinder begleiten:
"Nur so ist eine permanente Weiterentwicklung möglich", sagt
Kneip. Ob Lehwald diese Ausdauer aufbringt?
Auch Gabriele Lieber, wissenschaftliche Mitarbeiterin des
Programms 'Kulturelle Bildung im Medienzeitalter' der Bund-Lä
nder-Kommission hält nicht viel von einer "Zeigefingerpädagogik":
"Das haben die Jugendlichen sofort raus." Man sollte auf keinen
Fall als Pädagoge an die Schüler herantreten: "So was prallt an
den Jugendlichen ab, wie der Regen". Projekte wie die von
Lehwald, die Kritik mit Handeln verbinden, findet sie aber
durchaus lobenswert.
Die Jugendlichen mit ihrer eigenen Musik anzusprechen, ist für
Lieber der richtige Weg. Doch ist Musik keineswegs nur selig
machendes Medium: "Musik geht tiefer als Bilder, sie greift
Emotionen auf, spricht das Irrationale an und kann deswegen auch
gefährlich werden", fügt Gabriele Lieber hinzu.
Elli Forest ist es gelungen, mit ganz schweren, gewalttätigen
Jungs einen Videoclip zu drehen: Die "schrecklichen Texte", die
sie dazu geschrieben haben, rüttelten die Jugendlichen wach und
haben sie dazu gebracht, sich kritisch mit ihrer eigenen
Gewaltbereitschaft auseinanderzusetzen. Dies berichtete Forrest
auf der International Society for Education im August 2002.
Gewalt scheint derzeit im Kommen: "Absolut gesehen können wir
eine deutliche Zunahme der Gewalt auch bei den Mädchen
feststellen", sagt Silke Bruhns vom Deutschen Jugendinstitut.
Der Schlüssel zu einer wirksamen Strategie gegen Gewalt dürfte
genau hier sein: kontinuierliche Arbeit in musikpädagogischen
Gruppen mit den potentiellen Tätern, deren Gewaltbereitschaft
immer größer wird. Alles andere ist wohlmeinende Pädagogik, die
niemandem weh tut und unter dem Strich dazu beiträgt, dass an den
Schulen ein besseres Klima gedeiht.
So wie an der Realschule in Gelsenkirchen, in der Musik und Kunst
aus der Schule nicht mehr wegzudenken sind, ebenso wenig wie Jörg
Lehwald: "Wir haben ein Klima geschaffen, bei dem sich die
Schüler wohlfühlen können", sagt Schulleiter Friedrich-Wilhelm
Quabeck. An der Schule in Gelsenkirchen gibt es eine Musical
Gala, Wandmalereien oder Plakate gegen Gewalt. Über diese weichen
Maßnahmen wurde aber ein strikter Ordnungsrahmen gebaut: "Ein
Schüler, der zur Gewalt greift, ist bei uns ganz schnell draußen"
- Quabeck lässt keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit.
Zuckerbrot und Peitsche.
Immerhin bekommt Schalkes Fußballer Gerald Asamoah von den
Einnahmen aus der Musikgala der Schule 1.500 Euro für die
Unterstützung von schwangeren Mädchen in seinem Heimatdorf in
Ghana.
All dies hat sich offenbar rumgesprochen, denn die
Schülernachfrage übersteigt laut Quabeck bei weitem die
Aufnahmekapazitäten der Realschule. Auf Troubardour Jörg Lehwald
ist an der Realschule im Revier jedenfalls immer Verlass: Obwohl
er eigentlich keine Konzerte in Gelsenkirchen gibt, macht er für
die Realschule demnächst mal wieder eine Ausnahme.
taz NRW Nr. 7355 vom 11.5.2004, Seite 3, 307 Zeilen (TAZ-
Bericht), PETER ZICKGRAF
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