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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 Eröffnung der Ausstellung "Einbahnstraße" von Martin
Krenn, 11. Mai 06, 19 Uhr
Initiative Minderheiten Newsletter <news at initiative dot
minderheiten dot at>
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VERBORGENE GESCHICHTE/N - REMAPPING MOZART
Konfiguration II: Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite!
Einladung zur Eröffnung von
*Einbahnstraße*
Arbeiten und Projekte von Martin Krenn
Galerie Vor Ort, Wohlmutstraße 14-16, 1020 Wien
*Eröffnung: 11. Mai 2006, 19 Uhr*
Dauer: 12. Mai bis 10. Juni 2006
Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10 - 18 Uhr; Mi 14 - 18 Uhr; Sa
u. So
geschl.
Martin Krenns künstlerische Praxis macht gegenwärtige
Logiken von
Normierung und Ausschluss zum Thema und beschäftigt sich
mit
Möglichkeiten, ihnen etwas zu entgegnen. Sie stellt damit
die
Leitthemen der Konfiguration in aktuelle Zusammenhänge. Der
Titel
Einbahnstraße verweist auf die Tatsache, dass im
Stuwerviertel
seit einiger Zeit sukzessive ein im Dienste der Regulierung der
Sexarbeit stehendes Einbahn- und Sackgassensystem
eingeführt
wird. Er bezieht sich zugleich auf ein Buch von Walter
Benjamin,
das zu einem Zeitpunkt entstand, an dem Benjamin die
Politisierung seines Schreibens vorantrieb. Von der
Entscheidung
zur Politik, scheint der Titel sagen zu wollen, führt kein
Weg
zurück.
Krenn untersucht und diskutiert in seinem Werk
soziopolitische
Themen. Er arbeitet in unterschiedlichen Medien wie Fotografie,
Video und Internet und entwickelt Projekte, die in
Ausstellungen, im Web und im öffentlichen Raum realisiert
werden. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit Migration,
institutionellem Rassismus und Bewegungsfreiheit ebenso wie mit
gegenwärtigen globalen und nationalen Normierungs- und
Sicherheitsdiskursen. Gezeigt werden künstlerische Projekte,
die
mit unterschiedlichen KooperationspartnerInnen entstanden sind
und nach den Formen und Möglichkeiten von Protest fragen.
VERBORGENE GESCHICHTE/N - REMAPPING MOZART
Konfiguration II: Frisch zum Kampfe! Frisch zum Streite!
Ein Projekt im Stuwerviertel über Normierung, Rebellion
und
Ausschlüsse kuratiert von Ljubomir Bratic und Nora
Sternfeld
Dauer 4. Mai - 11. Juni 2006
www.remappingmozart.mur.at
VERBORGENE GESCHICHTE/N - REMAPPING MOZART
Ein Ausstellungsprojekt in vier Konfigurationen
KuratorInnenteam:
Ljubomir Bratic, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Lisl Ponger,
Nora
Sternfeld, Luisa Ziaja
_ _
Verborgene Geschichte/n - remapping Mozart
Ein Projekt von WIENER MOZARTJAHR 2006
Gumpendorferstr. 15/13, 1060 Wien
T: 01 586 1249-15
F: 01 586 8217
M: 0699 819 845 51
www.remappingmozart.mur.at
*****
Newsletter der Initiative Minderheiten
Gumpendorfer Straße 15/13
A-1060 Wien
Tel. 586 12 49-18
Fax 586 82 17
http://www.initiative.minderheiten.at
http://www.gastarbajteri.at
*****
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02 Gründungsfeier der IG Fritz-Manöver / Donnerstag, 11.
Mai 2006, 19 Uhr
Stadt Theater Wien_Mertin/B ü chel <stadttheaterwien at
nextra dot at>
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Fritzpunkt
http://www.fritzpunkt.at
im Zentrum für Kunst- und Wissenstransfer
Universität für angewandte Kunst Wien
Seminarraum 1. Stock
Postgasse 6
A - 1010 Wien
(zwischen Café Engländer und Hauptpost)
Das Post - Kuratorium
Büro für theatralische Sofortmaßnahmen
lädt zur
Gründungsfeier der IG Fritz-Manöver
Donnerstag, 11. Mai 2006, 19 Uhr
Für Theorie wie Praxis ist gesorgt.
Nähere Informationen jederzeit unter:
+43 (0)699 11 68 56 16
stadttheaterwien@nextra.at
http://www.fritzpunkt.at
Das Post Kuratorium
Büro für theatralische Sofortmaßnahmen
Ein Projekt von Stadt Theater Wien / Fritzpunkt
In Kooperation mit dem Zentrum für Kunst- und Wissenstransfer
/
Universität für angewandte Kunst Wien /
Univ. Prof. Dr. Christian Reder
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03 11.5.:Speakerscorner:Mauthausen/10.5.:Sekt vor
Ministerium/8.5.:Kanzlergedichte
"August Faschang" <august.faschang at oeticket dot com>
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Liebe Leute!
++++++++1) 11.5.:SPEAKERSCORNER: MAUTHAUSENGEDENKEN
++++++++2) 10.5.: SEKTPROTEST VOR INNENMINISTERIUM
++++++++3) 8.5.: GERHARD RUISS: KANZLERGEDICHTE
++++++++1) 11.5.:SPEAKERSCORNER: MAUTHAUSENGEDENKEN
Auch am DONNERSTAG (11.5.) gibt es zusätzlich zur
wöchentlichen
Mahnwache gegen Schwarzblauorange vor dem Kanzleramt wieder
einen
SPEAKERSCORNER, der diesmal dem GEDENKEN anlässlich des
Jahrestags der BEFREIUNG des KZ MAUTHAUSEN am 5.MAI und
anlässlich des Jahrestags der KAPITULATION des NAZI-
MÖRDERREGIMES am 8.MAI gewidmet ist. Die Regierung hat heuer
den
offiziellen Gedenktag vom 5.5. in den April vorverlegt und den
Rahmen erheblich verkleinert, weil Schüssel vermutlich
zurecht
meint, dass er sich mit seiner Koalition mit RassistInnen und
NaziverharmloserInnen bei einem antifaschistischen Gedenktag
schlechter profilieren kann als im Rahmen seiner EU-
Präsidentschaftsshow. Der Speakerscorner wird mit
bescheidenen
Mitteln, aber dafür ehrlich versuchen, die Lücke etwas zu
füllen,
die die Schüssel-Haider-Regierung in ihren mangelnden Distanz
zur
Nazi-Barbarei wieder einmal hinterlässt.
Texte zum Thema "Mauthausen" werden auf jeden Fall vorhanden
sein. Bitte bringt weitere Texte - eventuell auch zum 8.Mai -
mit! Es wäre fein, wenn Leute, die bereit sind, etwas zu
lesen,
schon um 19Uhr45 da sein könnten, damit wir absprechen
können,
wer was wann liest...
Treffpunkt ist um 19Uhr45 Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz,
Beginn
20Uhr. Und danach sind wieder alle Teilnehmerinnen im
Stammlokal
in der Neustiftgasse willkommen!
Und wie jeden Donnerstag gibt es schon ab 17Uhr die
WIDERSTANDSLESUNG (Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz).
++++++++2) 10.5.: SEKTPROTEST VOR INNENMINISTERIUM
EINLADUNG ZUR WÖCHENTLICHEN KUNDGEBUNG DER
INITIATIVE: EHE OHNE GRENZEN
Mittwoch 10.5.2006 17:00 Herrengasse 7 A-1014 Wien
Sektempfang vor dem Innenministerium - Prost Frau Minister!
Prosten Sie mit uns einer Innenministerin zu die uns seit 95
Tagen das Gespräch verweigert! Einer Innenministerin die das
neue
Fremdengesetz lieber via Medien schönredet, als mit den
direkt
Betroffenen zu sprechen. Wir bitten zu Donauwalzer und Sekt und
geben die Hoffung nicht auf, durch unsere wöchentliche
Presenz
vor dem Ministerium auf ein offenes Ohr der Ministerin zu
stoßen.
Falls sie sich dann vor Ort wundern sollten wo unsere
PartnerInnen sind, die sitzen zwangsillegalisiert zu Hause
voller
Angst vor Repressalien.
Die Initiative Ehe ohne Grenzen fordert nach wie vor einen
Gesprächstermin mit der Frau Ministerin Liese Prokop. Auch
diesmal werden wir versuchen eine Petition mit der Bitte um
einen
Gesprächstermin zu übergeben.
Wir sind eine Gruppe von binationalen Paaren in Österreich,
die
sich unter dem Namen "Ehe ohne Grenzen" zusammengeschlossen
haben. Die österreichische Fremdenpolitik und das neue
Fremdenrechtspaket verhindern, dass wir in diesem Land in Ruhe
und ohne Angst gemeinsam mit unseren PartnerInnen und Kindern
leben können.
Wir binationalen Familien sind durch diese Politik
diskriminiert
und in unserer Existenz bedroht: die Tatsache, mit einem/r
ÖsterreicherIn verheiratet zu sein, berechtigt nicht
automatisch
zum legalen Aufenthalt in Österreich. Für uns gibt es
keine
Sicherheit, jetzt und in Zukunft ein selbstbestimmtes
Familienleben führen zu können - weder hier noch in
den
Herkunftsländern der PartnerInnen noch anderswo.
Wir laden Sie zu unserem Sektempfang vor dem
Innenministerium
ein, und möchten auch Ihnen und damit der Öffentlichkeit
bei
dieser Gelegenheit die Dringlichkeit unserer Anliegen
präsentieren.
++++++++3) 8.5.: GERHARD RUISS: KANZLERGEDICHTE
WILDE WORTE, Montag, 8. 5. 2006 um 20 Uhr, Kulturzentrum
Siebenstern, 1070 Wien, Siebensterngasse 31
Gastgeber: Michaela Opferkuh, Franz Hütterer, Richard
Weihs
Gast: Gerhard Ruiss
KANZLERGEDICHTE
Mit den "Kanzlergedichten" wird ein tiefer Einblick in die
Gedankenwelt des nicht immer nur Unausgesprochenen und in die
nicht nur dem Kanzler vorbehaltene Gedankenarbeit
ermöglicht.
Sowohl der Kanzler als auch einige seiner engsten Freunde und
Vertrauten werden von ihren unausgesprochensten Seiten gezeigt.
www.do-speakerscorner.org Weiterverbreitung erwünscht!
ligrü Gustl
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04 12.,13.5.: Venezuela-Veranstaltungen in Wien
"AL-Antifaschistische Linke" <al at sozialismus dot net>
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AL-Newsletter Nr. 169
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1. Stalin Pérez Borges in Wien
2. Solidaritätsdemonstration und Kundgebung mit Chávez
und Morales
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Wir erinnern nochmals an die Veranstaltung mit Stalin Pérez
Borges,
dem Co-Vorsitzenden des venezuelanischen
Gewerkschaftsdachverbandes
UNT. Pérez Borges ist daneben auch ein führender
Vertreter des
Mehrheitsflügels der UNT, der klassenkämpferischen
"Clasistas", und
Gründungsmitglied der trotzkistischen PRS. Er wird über
den Prozess
in Venezuela sprechen sowie die Erfolge und Probleme dieses
Prozesses
beleuchten.
Indessen spitzen sich in Venezuela selbst die sozialen
Widersprüche
zu. S. Pérez Borges und zwei andere führende Clasistas
haben am 1.
Mai ein Dokument an Präsident Chávez übergeben, in
dem massive Kritik
am Kurs und Charakter des Staates geübt wird.
Im Rahmen des EU-Lateinamerika-Gipfels wird es möglich
sein, sowohl
Präsident Chávez wie einen seiner bekanntesten linken
Kritiker zu
hören.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
FREITAG: Stalin Pérez Borges im HdB Praterstern
Die Plattform für ein sozialistisches Venezuela lädt
ein:
Sozialistische Revolution in Venezuela?
- Findet in Venezuela eine Revolution statt?
- Welche Rolle spielt die Chávez-Regierung?
- Was sind die Ziele der venezolanischen ArbeiterInnenbewegung?
- Was kann die Linke in Europa tun?
Fr., 12. Mai, 19:00 Uhr, Haus der Begegnung, Praterstern 1, 1020
Wien
(U1, S-Bahn, etc.)
Anschließend an die Veranstaltung zeigen wir eine
Zusammenfassung
des brandneuen Films "5 Fabriken - Arbeiterkontrolle in
Venezuela" von Dario Azzellini und Oliver Ressler
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
SAMSTAG: Demo und Kundgebung mit Chávez und Morales
Gemeinsame Abschlussdemonstration des Alternativas-Gipfels.
Anschließend große Abschlusskundgebung des Gipfels in der
Stadthalle,
Halle E.
Redner:
- Hugo Chávez, Präsident von Venezuela
- Evo Morales, Präsident von Bolivien
Die Demonstration beginnt um 13h, Ballhausplatz/Heldenplatz.
Die AL trifft sich ab 12.40, U2/U3 Volkstheater, Ausgang
Richtung
Heldenplatz.
Gemeinsam mit der Plattform für ein sozialistisches Venezuela
und mit
Stalin Pérez Borges werden wir auf der Demonstration ein
starkes
revolutionär-sozialistisches Zeichen setzen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Eine Vielzahl von Texten und Analysen zu Venezuela, Bolivien und
zu
anderen Ländern Mittel- und Südamerikas finden sich
unter
www.sozialismus.at
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
AL-Antifaschistische Linke
Gegen Rassismus, Sexismus, Sozialabbau!
Für Solidarität und Sozialismus!
mail: al@sozialismus.net
web: www.sozialismus.at
phon: ++43 (0) 699 817 15 915
post: AL c/o Amerlinghaus, Stiftgasse 8, A-1070 Wien
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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05 22.5.: Das Theologische Quartett
Evangelische Akademie Wien <akademie at evang dot at>
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DIE EVANGELISCHE AKADEMIE WIEN lädt herzlich ein
Das Theologische Quartett
Welche Rolle spielen Theologie, Ethik und Kultur als weiche
Faktoren im Standortwettbewerb einer globalisierten Wirtschaft?
Vor dem Hintergrund dieser Frage stellt das Theologische
Quartett
am 22.Mai 2006 folgende Bücher zum Themenbereich
Wirtschaft
und Ethik vor:
Kathrin RÖGGLA , Wir schlafen nicht, Fischer Verlag
2004
Dietmar W.WINKLER, Wilfried NAUSNER, Oikos Europa, Tyrolia 2004
Richard SENNETT, Die Kultur des neuen Kapitalismus, Berlin
Verlag
2005
Ulrich DUCHROW, Reinhold BIANCHI u.a., Solidarisch Mensch
werden,
VSA-Verlag, April 2006
Über
die Bücher diskutieren im Quartett:
Susanne Heine (evangelische Theologin)
Eva Schmetterer (katholische Theologin)
Michael Chalupka (Direktor der Diakonie sterreich)
Johannes Hauf als Gast (Generaldirektor der
österreichischen
Beamtenversicherung)
Zeit: Montag, 22. Mai 2006, 19.30 Uhr
Ort: Atrium der österreichischen Beamtenversicherung,
Grillparzerstrae 14, 1010 Wien
Kostenbeitrag: 7.- Euro (5.- Euro ermigt)
Anmeldeschluss: 17.Mai 2006!
Das Theologische Quartett bespricht, kritisiert und
empfiehlt
Bücher mit religiösen, spirituellen und
gesellschaftspolitischen
Themen aus den Sparten Theologie, Sachbuch und Belletristik vor
Publikum. Dabei steht nicht hochwissenschaftliche Fachliteratur
zur Diskussion, sondern Bücher, die für alle lesbar sind.
Zu
jeder Gesprächsrunde, die von drei TheologInnen geführt
wird, ist
ein Gast aus Politik, Wirtschaft oder Kultur eingeladen.
Im Anschluss wird zu Brot und Wein geladen!
Veranstalter: Albert Schweitzer Haus und Evangelische
Akademie
Wien
Kooperationspartner:
Österreichische Beamtenversicherung
Evangelische
Akademie Wien
Blumengasse 4/10
A-1180 Wien
Tel.: 01/ 408 06 95-0
Fax: 01/ 408 06 95-33
e-Mail: akademie@evang.at
http://www.evang.at/akademie
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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06 Rede zum 8. Mai
Café Critique <cafe.critique at gmx dot net>
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Vom "Lernen aus der Geschichte" zur "Friedensmacht" mit
Ambitionen
Redebeitrag zum Befreiungsfest am 8. Mai 2006,
Schwarzenbergplatz, Wien
Von Alex Gruber (Café Critique)
Am 10. April 2006 veröffentlichte "Der Standard" ein
Interview mit
Bundespräsident Heinz Fischer, welches den kritischen
Köpfen der
heimischen Gedenkkultur wohl ein anerkennendes Kopfnicken
entlockte.
Lange Jahre war die österreichische Auseinandersetzung mit
dem
Nationalsozialismus durch "kaltes und leeres Vergessen"
(Adorno)
sowie durch die Formulierung des Mythos vom ersten Opfer
gekennzeichnet. In diesem Interview dagegen spitzte das
österreichische Staatsoberhaupt eine seit einigen Jahren
zu
beobachtende Tendenz dermaßen zu, dass sie in der
Infragestellung der
österreichischen Unabhängigkeitserklärung vom 27.
April 1945
gipfelte. In dieser würden - so Fischer - "Klischees
formuliert, die
einer ehrlichen Aufarbeitung dessen, was in Österreich
geschehen ist
und warum es geschehen ist, jahrzehntelang im Weg gestanden
sind."
Fischer kritisierte die Entstehung einer "Haltung (...), aus der
die
Täterrolle vieler Österreicher lange Zeit ausgeklammert
wurde" und
fügte hinzu: "Es ist eine Errungenschaft der letzten 20 Jahre,
dass
man sich dazu bekannt hat, der Realität ins Auge zu sehen
(...)".
Schließlich brachte er mit folgendem Satz die neue Form
der
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auf den Punkt:
"Befreites
Aufatmen ist aber erst möglich, wenn man sich mit der
Geschichte
gründlich auseinandersetzt (...)"
"Befreites Aufatmen" - offener kann man das Bedürfnis
nach
Überwindung der nationalsozialistischen Vergangenheit wohl
kaum
aussprechen: Einer Vergangenheit die allein deshalb
rationalisiert
werden muss - und sei es um den Preis ihrer
schuldeinbekennenden
Thematisierung - weil sie in den postnazistischen Gesellschaften
ein
Hindernis für ungebrochene nationale Identifikation darstellt.
Einer
Vergangenheit, die in diesem Prozess gleichsam eine
Transformation
erfährt und vom zu Beschweigenden geradezu zum
Referenzpunkt
kollektiver Sinnstiftung wird.
So tritt neben die bis vor einigen Jahren allein
staatstragende
Opferthese ein Geschichtsbild, das seinen moralischen
Geltungsanspruch gerade aus der vorbehaltlosen Anerkennung der
Einzigartigkeit der NS-Verbrechen bezieht. Es kristallisiert
sich
eine Weltanschauung heraus, die ihre Legitimationsfunktion nicht
aus
der Relativierung oder dem Verschweigen der Vergangenheit
schöpft,
sondern ihren moralischen Geltungsanspruch gerade aus der
vorbehaltlosen Anerkennung der Einzigartigkeit der
Nazi-Verbrechen
bezieht. Zeitgenössische nationale Sinnstiftung vollzieht sich
heute
weniger über Revisionsimus und NS-Nostalgik, wie es der
klassische
Antifaschismus befürchtet. Sie vollzieht sich vielmehr
über
Abgrenzung von ebenjenen Phänomenen und im Bekenntnis zur
moralischen
Verantwortung, die aus der NS-Vergangenheit erwachse.
Nachträglich
erweisen sich so die linksliberalen Intellektuellen doch noch als
die
Sieger des Historikerstreits, und ihr Einklagen einer
"Vergangenheitsbewältigung" als die durchschlagendere Form
postnazistischen kollektiven Identitätsbewußtseins.
Die Weltanschauung, die sich in Heinz Fischers Aussagen
reflektiert,
verdankt sich jener Sinnstiftung, die Jürgen Habermas bereits
zu
Zeiten des angesprochenen Historikerstreits zu Papier brachte, als
er
schrieb, daß sich in Deutschland "eine liberale politische
Kultur
erst (...) durch Auschwitz, durch die Reflexion auf das
Unbegreifliche
ausgebildet hat." Noch der Vernichtung von Menschen um ihrer
Vernichtung willen soll um jeden Preis Rationalität und Sinn
für das
nationale Kollektiv abgepresst werden. So werden die ermordeten
Jüdinnen und Juden in den Nachfolgegesellschaften des Dritten
Reiches
abermals zu Objekten degradiert, deren Angedenken aller Welt
die
demokratische Läuterung ebenjener Gesellschaften beweisen und
in
weiterer Folge deren neuerliche weltpolitischen Ansprüche
legitimieren soll - auch und gerade von den als oppositionell
sich
selbst Mißverstehenden.
"Befreit aufatmen", das möchte nämlich nicht nur das
staatstragende
Österreich. Von den offen als antiimperialistisch und
antizionistisch
sich deklarierenden Gruppen einmal ganz abgesehen, zeigt auch
die
restliche Linke kaum Interesse an kritischer
Gesellschaftstheorie,
die Reflexionen über ihre Voraussetzungen und Bedingungen
anstellt.
Unbelästigt von jenen Störenfrieden, die an die
Zumutungen
selbstreflexiver Kritik in den postnazistischen Gesellschaften
erinnern, will man stattdessen die eigenen Gewissheiten und
Ressentiments pflegen, die sich geradezu naturwüchsig gegen
die USA
und Israel richten. Gerade in diesem naßforschen Auftreten,
das sich
auf die vermeintlich moralische Position der gezogenen Lehren aus
der
Vergangenheit beruft, stellt die Linke die Avantgarde der
gesellschaftlichen Entwicklung nach 1989 und erst recht nach 9/11
dar.
Diese von der Linken angestoßene, mittlerweile aber
gesamtgesellschaftliche Entwicklung ist Manifestation der
Herausbildung einer neuen deutsch-europäischen Ideologie.
Einer
Ideologie, die gerade auf dem Bekenntnis zur
nationalsozialistischen
Vergangenheit beruht, und die aus diesem Bekenntnis ihren
nationalen
Mehrwert schöpft. "Nie wieder Krieg!" - dies sei die Lehre,
die aus
dem Nationalsozialismus zu ziehen sei. Diese Lehre habe Europa -
und
erst recht natürlich dessen Linke - im Gegensatz zu den USA
und zu
Israel Ernst genommen. Im Sinne der Menschenrechte und der
Vergangenheitsbewältigung seien die postnazistischen
Gesellschaften
geradezu dazu verpflichtet, sich um Frieden und Gerechtigkeit auf
der
Welt zu kümmern: Sie seien aufgrund des erfolgreich
absolvierten
"Lernens aus der Geschichte" zur "Friedensmacht" geworden und
damit
zum rechtmäßigen Sachwalter des Erbes der Vernichtung
des
europäischen Judentums.
Solcherart gelingt noch die Rationalisierung der vollendeten
Barbarei, und gerade die Thematisierung der
nationalsozialistischen
Vergangenheit wird zum Mittel der Aufrechterhaltung des
falschen
Ganzen. Viel mehr noch: Sie wird zum Mittel des Appeasement mit
jenen
Kräften, die - wie etwa der iranische Präsident
Ahmadi-Nejad -
tatkräftig an der Fortsetzung dessen arbeiten, was nur die
militärische Kampfkraft der Alliierten 1945 viel zu spät
sistieren
konnte. Die Thematisierung der Vergangenheit wird zum Instrument
im
Kampf gegen jene Akteure, die - mit Israel und den USA an ihrer
Spitze - sich eben dieser Fortsetzung entgegenstellen.
________________
Termine:
18. 5. 2006
Wien, 20:00 (pünktl.)
"Die Knechtschaft aus Überzeugung"
Über die protestantische Modernisierung des Katholizismus
Vortrag von Florian Ruttner
NIG, Universitätsstr. 7, HS III
8. 6. 2006
Wien, 20:00 (pünktl.)
Der Islam als politische Religion - Unterwerfung als Programm?
Vortrag von Florian Markl
NIG, Universitätsstr. 7, HS III
12. 6. 2006
Wien, 19:30
"Oh Wort, du Wirt, das mir fehlt!" - Schönberg und der
Zionismus
Vortrag von Gerhard Scheit
Arnold Schönberg Center, Palais Fanto
Schwarzenbergplatz 6 (Eingang Zaunergasse 1)
19. 6. 2006
Wien
Der Iran - Antisemitismus & Aufrüstung
Vortrag von Wahied Wahdat-Hagh
http://www.cafecritique.priv.at
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07 Wir wollen ein Zeichen setzen!
"Sandra Stern" <sandra-stern at chello dot at>
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Liebe Leute,
in den vergangenen Wochen wurden wir alle mit Nachrichten
über
den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB)
konfrontiert, die
viele von uns schwer erschüttert haben. Ich selbst bin
über die
jüngsten Ereignisse maßlos entsetzt und möchte daher
ein Zeichen
für einen anderen ÖGB setzen.
Bei all diesen Skandalen geht es nicht nur um einige Wenige.
Sondern es geht um die gewerkschaftliche Bewegung, die durch
eine
starke Interessenvertretung Menschen in den unterschiedlichsten
Lebens- und Arbeitsverhältnissen im Alltag zu
unterstützen und zu
stärken versucht.
Ich bitte euch daher den Aufruf unter www.zeichensetzen.at
zu
unterstützen und den Link an möglichst viele Menschen
weiterzuleiten. Denn ich bin nach wie vor davon überzeugt,
dass
es sich lohnt, sich zu organisieren.
DSA Sandra Stern
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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08 Einladung PK: Bleivergiftete Kinder aus UN-Lager in
Deutschland
"GFBV Hans Bogenreiter" <hans.bogenreiter at gfbv dot at>
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
EINLADUNG ZUM PRESSEGESPRÄCH
Kassel/Göttingen, den 08. Mai 2006
Bleivergiftete Kinder aus UN-Flüchtlingslager in
Deutschland
Auf Initiative der Göttinger Gesellschaft für bedrohte
Völker
(GfbV) sind sieben schwer bleivergiftete Kinder* aus dem Kosovo
mit ihrem Vater zur Genesung nach Deutschland eingeladen
worden.
Die Familie musste seit 1999 in einem mit Schwermetallen
verseuchten Flüchtlingslager der UN leben. Im Institut
für
Functional Medicine und Umweltmedizin (IFU) in Bad Emstal bei
Kassel sollen sie jetzt entgiftet werden. Die Behandlung wird
von
der Hilfsaktion der Bildzeitung "Ein Herz für Kinder"
finanziert.
Die Kinder gehören der Volksgruppe der Aschkali an.
Die fünf- bis 15-jährigen Geschwister waren mit ihren
Eltern in
einem von drei Lagern für insgesamt 560 vertriebene Aschkali
und
Roma untergebracht, die die UN-Verwaltung im Kosovo UNMIK trotz
zahlreicher Warnungen der GfbV und Evakuierungsempfehlungen von
Umweltmedizinern direkt neben der Abraumhalde einer ehemaligen
Bleischmelzanlage bei Mitrovica betreibt. Die GfbV fordert die
sofortige Umsiedlung der verbliebenen Flüchtlinge in eine
gesundheitlich unbedenkliche Region.
Die Menschenrechtsorganisation erhebt schwere Vorwürfe
gegen die
UNMIK, aber auch gegen die Bundesregierung. Berlin hat 500.000
Euro für die Unterbringung der Roma und Aschkali in eine
ehemalige Kaserne der französischen Kfor bereitgestellt.
Diese
befindet sich ebenfalls in dem verseuchten Gebiet nur wenige
Schritte von den Lagern entfernt. Rund 120.000 der etwa 150.000
Roma und Aschkali wurden seit 1999 von nationalistischen
Albanern
aus dem Kosovo vertrieben, 14.000 ihrer 19.000 Häuser
wurden
zerstört.
Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen von den
Bildredaktionen herzlich ein zu einem Pressegespräch
am kommenden Mittwoch, den 10. Mai 2006, um 10 Uhr
im Parkhotel Emstaler Höhe, Kissinger Straße 2
in 34308 Bad Emstal
mit den Kindern Kasandra (5), Denis (8), Zejnija (8), Suada
(10), Shkurta
(12), Serdjana (14), Semrana (15) und ihrem Vater Shaban Mustafa
aus
dem Kosovo
sowie Dr. Klaus-Dietrich Runow, dem Leiter des Instituts
für
Functional Medicine und Umweltmedizin (IFU) Bad Emstal, Tilman
Zülch, dem Generalsekretär der GfbV (Göttingen)
sowie Paul
Polansky, dem Leiter des GfbV-Kosovo-Teams (Pristina)
* Der Umweltmediziner Dr. Runow war mit der GfbV in den
Flüchtlingslagern und hat dort 66 Haarproben genommen. Sie
überstiegen den Grenzwert mindestens um das 200-Fache. Bei
mehreren Kindern waren sie sogar auf das 1200-Fache erhöht.
Die
Mitarbeiter der GfbV vor Ort gehen davon aus, das mindestens 37
Todesfälle in den Lagern auf Bleivergiftung
zurückzuführen sind.
======================================================
Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel.+49/551/49906-25, Fax:++49/551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de, Homepage:http://www.gfbv.de
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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09 Edition Linke Klassiker/ Stefan Bollinger
Promedia <promedia at mediashop dot at>
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Der Promedia Verlag lädt ein:
Stefan Bollinger stellt die "Edition Linke Klassiker" und
seine beiden Bücher "Imperialismustheorien - Historische
Grundlagen für eine aktuelle Kritik" sowie "Lenin:
Träumer
und Realist" vor.
Ort: Linke Buchtage im Mehringhof, Berlin, Gneisenaustr. 2a.
(U-Bahn Mehringdamm), Raum B
Zeit: Sonntag, 21. Mai 2006 um 12.00 Uhr
Bisher sind in der "Edition Linke Klassiker" folgende Titel
erschienen:
*) Stefan Bollinger (Hg.), IMPERIALISMUSTHEORIEN:
Historische Grundlagen für eine aktuelle Kritik
Mit Texten von Nikolaj Bucharin, Rudolf Hilferding, John
Hobson, Karl Kautsky, Wladimir I. Lenin und Rosa Luxemburg
176 S., 12,90 Euro, ISBN 3-85371-225-8
*) Fritz Keller/ Stefan Kraft (Hg.), ROSA LUXEMBURG: Denken
und Leben einer internationalen Revolutionärin
176 S., 12,90 Euro, ISBN 3-85371-232-0
*) Helmut Dahmer (Hg.), LEO TROTZKI: SOZIALISMUS ODER
BARBAREI !
Eine Auswahl aus seinen Schriften
176 S., 12,90 Euro, ISBN 3-85371-240-1
*) Gerhard Senft (Hg.), ESSENZ DER ANARCHIE: Die
Parlamentarismuskritik des libertären Sozialismus
Mit Texten von Pjotr A. Kropotkin, Pierre Ramus, Erich
Mühsam, Rudolf Rocker, Louise Michel, Elisee Reclus,
Raphasel Friedeberg, Robert Bodansky und Helmut Rüdiger
176 S., 12,90 Euro, ISBN 3-85371-253-3
Demnächst erscheint:
Stefan Bollinger (Hg.), LENIN: Träumer und Realist
176 S., 12,90 Euro, ISBN 3-85371-261-4
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