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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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ich werde trotzdem
afrikanisch
sein
auch wenn ihr
mich gerne
deutsch
haben wollt
und werde trotzdem
deutsch sein
auch wenn euch
meine schwärze
nicht paßt
ich werde
noch einen schritt weitergehen
bis an den äußersten rand
wo meine schwestern sind - wo meine brüder stehen
wo
unsere
FREIHEIT
beginnt
ich
werde
noch
einen schritt weitergehen und noch einen schritt
weiter
und wiederkehren
wann
ich will
wenn
ich will
grenzenlos und unverschämt
bleiben.
May Ayim 1990
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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01 Presseaussendung zur "erfolgreichsten Pressekonferenz aller Zeiten"
From: kerstin@abc.univie.ac.at
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Presseaussendung zur "erfolgreichsten Pressekonferenz aller Zeiten"
Charles Ofoedu ist frei.
Bei der heute Mittwoch um 9.00h anberaumten Pressekonferenz des
Solidaritätskomitees für Charles Ofoedu im Café Landtmann brachte
Rechtsanwalt
Mag. Ewald Scheucher seinen nur kurze Zeit davor aus der Schubhaft
entlassenen
Mandanten gleich mit. Die Entlassung aus der Schubhaft erfolgte aufgrund
eines in
den Akten gefundenen Schriftstückes mit Bescheidcharakter. In diesem
Schreiben
der Fremdenpolizei wird Charles bis zum 1. Dezember zur Ausreise auffordert
und
ihm versichert, dass vorher keine fremdenrechtlichen Schritte gegen ihn
unternommen
werden. Die Fremdenpolizei hat daher durch die Inschubhaftnahme ganz
eindeutig
rechtswidrig gehandelt. Diese Verletzung des Rechts auf persönliche Freiheit
wird ein
juristisches Nachspiel haben. Bis 1. Dezember ist nun erstmal Zeit, alle
rechtlichen
Mittel auszuschöpfen. Ob der Verfassungsgerichtshof bis dahin über
die
aufschiebende
Wirkung der Beschwerde von Charles gegen das über ihn verhängte 10-jährige
Aufenthaltsverbot im Schengen-Ra!
um entschieden haben wird, ist allerdings noch offen. Um einen formellen
Entlassungsgrund zu haben, wurde ein Asylantrag für Charles gestellt, der
jedoch
angesichts des aufrechten Aufenthaltsverbots keine besonderen
Schutzwirkungen
entfalten dürfte.
Gerhard Ruiss von der IG AutorInnen sieht im Fall Charles Ofoedu einen
klaren Fall
von Schriftstellerverfolgung, wie er sonst nur international üblich ist.
Charles soll daher
in das internationale Programm von "writers in prison and writers in exile"
aufgenommen werden. Dies würde im Fall der Abschiebung von Charles dazu
führen,
dass er als Gast und auf Kosten der Republik Österreich wieder nach
Österreich
eingeladen werden könnte. Charles ist v.a. wegen seiner Arbeit und seinem
Engagement in diese Verfolgungssituation geraten. Ruiss weist auch darauf
hin, dass
die Zahl der Hilferufe wegen Abschiebungen explosionsartig zugenommen hat.
Angesichts des Umstandes, dass diese Hilferufe bisher immer zu spät kamen,
bezeichnet
er die heutige als die erfolgreichste Pressekonferenz aller Zeiten.
Michael Bubik vom Evangelischen Flüchtlingsdienst weist auf die vielen
anderen
Menschen hin, die sich noch in Schubhaft befinden. Es sei absurd, dass im
vorliegenden
Fall ausgerechnet ein Asylantrag als Vorwand für die Enthaftung genommen
wurde.
Normalerweise würden solche Asylanträge in der Schubhaft sofort als
Verschleppungstaktik zurückgewiesen. Wie im Fall Charles Ofoedu agiert
wurde, hat mit
Rechtsstaat nichts mehr zu tun. Es sitzen noch immer viel zu viele Personen
in Schubhaft.
Dabei darf die Schubhaft von Gesetzes wegn nur nach der Anwendung von
gelinderen
Mitteln eingesetzt werden. De facto wird sie aber benutzt, um die Leute
mürbe zu machen
und zu vertreiben. Dagegen braucht es einen Aufschrei der Zivilgesellschaft,
um den
Rechtsstaat wieder herzustellen.
Terezija Stoisits geht davon aus, dass das Innenministerium im vorliegenden
Fall ein Exempel
statuieren wollte. Dieses wendet sich nicht nur gegen Fremde sondern auch
gegen jene,
denen ihre Mitmenschen nicht wurscht sind. Charles lebt jahrelang
selbständig in Österreich,
wird über Nacht zum großen Drogenboss, was sich wenig später
als Luftblase
herausstellt.
Falsch verstandene Kameraderie ist dann Basis für die Urteilsbegründung
wegen
Geldwäscherei. Mit den Skurilitäten in den letzten Tagen ist die
Fremdenpolizei zu weit
gegangen, das musste korrigiert werden. Der Teilsieg heute darf aber nicht
darüber
hinwegtäuschen, dass die Sache noch nicht ausgestanden ist. Daher der
Appell, die
Aufmerksamkeit für Charles und das Problem Schubhaft und Abschiebungen
allgemein
hochzuhalten.
Peter Turrini betont, dass Charles durch sein Engagement im Fall Omofuma
dazu
beigetragen hat, dass diese Geschichte öfffentlich wird und dass er mit
Morgngrauen die
Schattenseiten des österreichischen Justizsystems aufgezeigt hat. Charles
sei daher ein
verdienstvoller Österreicher.
Charles Ofoedu selbst berichtet, dass er in der Schubhaft begonnen hat, ein
neues Buch
über seine Erlebnisse zu schreiben. Im Gegensatz zur Verhaftung im Rahmen
der Operation
Spring im Mai 1999 wusste er diesmal, wie der Hase läuft. Er wußte,
dass die
Versicherungen der Polizisten bei der Abholung am Sonntag morgen, dass sie
ihn nur kurz
zur Kontrolle mitnehmen würden, nicht halten würden. Daher hat er
sich schon
Gewand in
einem kleinen Koffer mitgenommen. Er wußte, dass sich der Ton der Polizei
verschärfen
würde, sobald sie ihn in der Wasagasse in Gewahrsam hatten. Er wußte,
dass
er diesmal
ganz sicher keine Unterschrift unter irgendwelche Protokolle setzen würde.
Die Verhältnisse
in der Schubhaft bezeichnete Charles als deutlich angenehmer im Vergleich
zur U-Haft, was
insbesondere auf die größere Bewegungsfreiheit im Polizeigefangengenhaus
zurückzuführen
sei. Charles konnte auch einigen Schubhäftlingen dort Mut machen und ihnen
die
Telephonnummer von Asyl in Not geben. Vie!
le von ihnen wussten nichts von der Möglichkeit, sich an eine
rechtsberatende NGO zu
wenden.
Solidaritätskomitee für Charles Ofoedu
Informationen und Rückfragen:
Kerstin Andrä, Tel. 0676-9465410, e-mail: kerstin@abc.univie.ac.at
Weitere Informationen: www.no-racism.net
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02 Kritische GPA-Mitglieder für Unterschrift eines Wahlvorschages
gesucht
From: Andreas Goerg <Andreas.Goerg@blackbox.net>
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Liebe Leute!
Seit einigen Wochen arbeiten FreundInnen an einem demokratiepolitischen
"Experiment" innerhalb der GPA. Bisher gab es bei den Wahlen zum GPA
Regionalforum immer nur Einheitslisten. Da diese Einheitslisten innerhalb
der
Gewerkschaftshierarchie akkordiert wurden und NichtösterreicherInnen
bekanntlich vom passiven Wahlrecht ausgeschlossen sind, könnt Ihr Euch
sicher vorstellen, wie diese Einheitslisten besetzt sind. Dagegen wurde nun
einen Wahlvorschlag zusammengestellt, damit u.a. auch mehrere
MigrantInnen (aus dem Iran, Kanada und Frankreich) gewählt werden können.
Damit dieser Wahlvorschlag gültig ist, braucht jede zu wählende Person
noch
mindestens 50 Unterstützungsunterschriften von GPA-Mitgliedern bis
19.11.2001.
Bitte um Unterstützung.
Wenn Ihr Unterstützungsunterschriften (Ihr könnt alle 18 KandidatInnen
auf
unserer
Liste durch 18 Unterschriften unterstützen) leisten wollt, bitte Folgendes
beachten:
>Damit dieser Wahlvorschlag gültig ist und am 6.Dezember auf dem
>GPA-Bezirksforum 5 zur Abstimmung gestellt werden kann, müssen für
jede zu
>wählende Person noch mindestens 50 Unterstützungsunterschriften
- von zum
>Stichtag 31.12.2000 nicht in den Betreuungsbereich der Jugend und nicht
der
>Gruppe der PensionistInnen angehörenden GPA-Mitgliedern der Bezirke
6 bis 9
>und 19 - unter Bekanntgabe der GPA-Mitgliedsnummer und
Unterschriftsleistung
>bis zum 19.11.2001 beigebracht werden.
Das Attachment mit dem Wahlvorschlag würde ich Euch auf Anfrage zusenden.
cheers
Andreas
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03 Auktion für Bildungsvolksbegehren
From: Niki Kowall <niki@lsv.at>
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Pressemeldung der Aktion Kritischer SchülerInnen
Bildung/AKS/Bildungsvolksbegehren/Aktion
13.11.2001
Auktion für Bildungsvolksbegehren
Mit einer Auktion in Klagenfurt rundet die AKS die Aufrufe zum
Bildungsvolksbegehren ab. Auch SchülerInnen sollten Volksbegehren
unterschreiben können!
Gestern Nachmittag veranstaltete die AKS (Aktion kritischer SchülerInnen)
eine Aktion am Klagenfurter Bahnhof im Zuge der "Bildung ist
Menschenrecht"-Kampagne. Symbolisch wurden Schulgebäude,
"SchülerInnenmitbestimmung" sowie die "freie Wahl des Bildungsweges"
versteigert. "Die Auktion ist der letzte Aufruf das Bildungsvolksbegehren
zu unterschreiben", kommentiert der AKS-Bundesvorsitzende Niki Kowall die
Straßenaktion.
"Wir fordern, dass SchülerInnen jene Volksbegehren unterschreiben
dürfen,
die sie selbst betreffen", betont Kowall. "Das langfristige Ziel ist
natürlich eine Wahlaltersenkung auf 16 Jahre und somit ein kräftiges
Plus
an Mitbestimmung," so der SchülerInnenvertreter.
Rückfragehinweis: Niki Kowall (0699) 11 40 81 42
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04 Polizei verprügelt UNO-Personal
From: simon inou <simon.inou@gmx.at>
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STATEMENT
by
Saju Sebastian
IAEA Personel Number: 088868
Date: 2001-10-09
On Tuesday, 9 October 2001, at 3:00 a.m. I was alone at home
(Schoenbrunner strasse 1120 wien) with my 3 children, aged 11, 7 and 4,
while my wife, she is a nurse, had night duty. My younger daughter, age 4,
was sleeping in my room as she does not sleep well alone. My other two
children were in their own room.
While sleeping I heard the doorbell ringing and a "heavy knocking noise"
on my door. Through the small hole in the door, I saw 7 or 8 policemen
standing outside. As I opened the door a man, who was with the police,
nodded his head . They entered my apartment and asked me whether I had
seen this person before. I replied: "No!" I was not allowed to close
the
door
of the apartment, I was asked to go inside and to sit down. I was under
shock! They accused me of having robbed the person in the park near my
apartment building ATS 3000 and his passport about 1 hour before. The
suspected person ran into my apartment building using a key to open the
main entrance door. As I denied the accusation they asked me whether
anybody looking like an Arab living in our appartment. And I answered no.
I was questioned where I had spent the evening, when I had come home, etc.
As they saw ATS 20000 laying on a small dressing table in the corridor,
I was questioned about that, as well. I explained about the money. I told
them that around 6:30 p.m. I drove my wife with my younger daughter to
hospital in the 13th district. We came home around 7:30 p.m. and was at
home for the rest of the evening looking after my children. We went to bed
around 9:00 pm. I was asked to show my clothes which I was wearing this
evening. Hearing all the noises, my 11-year old daughter woke up and they
questioned her also about my presence at home. She told them that I was at
home and sleeping. I was not allowed to call my wife. Then I was asked to
go along with them. I showed them my IAEA Identification Card and the
"Amtsbescheinigung" of the Bundesministerium fuer Auswaertige
Angelegenheiten.
When I mentioned that I cannot leave my 3 children alone I was told that my
11 year old daughter is old enough to look after them. Only now I was
allowed to call my wife. As I spoke to her she was crying and collapsed. She
was unable to continue her duty. A friend had to bring her later home. The
children were unable to go back to sleep since I left them alone. They did
not
attend school as I always drive them.
Leaving my children alone, I had to go with the policemen to police station
(Hufelandgasse 4 ,1120 Wien). There they took my statement on paper and I
signed them. Then they sent me to another person in another room. There I
had
to remove all my clothes and all my personal belongings (watch, ring, chain,
money, identification card). Standing there naked a policeman made a
physical
check. After dressing I was taken to a cell. After some time a doctor
visited me
and asked me about my health. I replied that I was okay. I requested to make
a telephone call to my home to check about my children. I was not allowed to
do so. Later a person called me out. He asked me to wash my hands, then he
took my finger prints (all fingers from both hands). He took with a brush
something from my mouth. As I asked him he explained to me that it was
DNA-Test. Photographs with numbers in front of me were taken. After signing
a few papers - I was not allowed a copy of them - my personal belongings
were
given back to me.
As I explained to the person, (who made the fingerprints, the DNA-Test and
the
photographs), what had actually happened, he said that this all was
unnecessary.
He explained to me that I will have to go to the court anyway and I have to
prove
in the court that the other person was lying and then that other person
would be
fined.
After the check, finger-printing and photographing, I was allowed to leave
at
10:15 hrs, this morning.
The telephone number of the police station where I was taken is: 81107/4513.
>From . SAJU SEBASTIAN ,IAEA ,Wagrammer strasse .1400 WIEN.
TEL. 01/2600 22129 Mobile: 069911461009
Signed: Saju Sebastian..............
Date: 2001-10-09
Dr. Wolfgang KraussA-1070 Wien, Westbahnstrasse 48
Tel. (+43-1-) 526 11 50
Fax (+43-1-) 526 11 504
Mobiltel.0699 10250670
E- mail wkrauss@aon.at
An den
Unabhängigen Verwaltungssenat
Muthgasse 64
A-1190 Wien
Betrifft: Vorfall vom 9. Oktober 2001
Gegen Herrn Saju Sebastian
Wien, 22.10.01
Sehr geehrte Damen und Herren !
Als Vizepräsident der Österreichisch - Indischen - Gesellschaft wurde
ich mit einem nahezu unglaublichen Vorfall konfrontiert, der sich
Donnerstag, dem 9. Oktober 2001 in Wien ereignete.
Mit Schreiben vom 13. Oktober 2001 befaßte ich auftragsgemäß
den
Herrn Bundesminister. Es erscheint aber zweckmässiger den Unabhängigen
Verwaltungssenat mit diesem Fall zu befassen.
Um gegen drei Uhr morgens drangen uniformierte und nicht uniformierte
Beamte in die Wohnung von Herrn Saju Sebastian in Wien 12.,
Schönbrunnerstrasse ein, weckten den mit seinen Kindern im Alter von 11,
7,
und 4 Jahren Schlafenden.
Er war nicht nur zur Ausweisleistung bereit, vielmehr präsentierte er auch
eine
Legitimation, aus dem die des Lesens hoffentlich kundigen Beamten gemeinsam
mit einem Schreiben des österreichischen Außenamts erkennen hätten
können,
dass der nun mit unfreundlichen Worten und Gesten Verhaftete, seit vielen
Jahren Mitarbeiter der IAEA (Personal Nummer 088868) ist.
Die naturgemäß unversorgten Kinder, seine Frau hatte Nachtdienst
als
Krankenschwester der kardiologischen Abteilung im KH Lainz, mussten
zurückgelassen werden. Im Kommissariat in der Hufelandgasse musste sich
Herr Saju Sebastian nackt ausziehen, wurde erkennungsdienstlich behandelt,
immer ohne ihm den Grund für diese unfassbaren polizeistaatlichen Aktionen
darzulegen.
Erst gegen 10.00 Uhr konnte er das Kommissariat verlassen.
Zusammenfassend wurde nur einmal bedeutet es habe ihn jemand erkannt, dem
angeblich Geld in dieser Nacht gestohlen worden sein soll, niemals wurde ein
Grund für die geradezu abenteuerlichste Verhaftung genannt, es lag auch
niemals
ein Grund vor.
In Anbetracht dieser wohl ungewöhnlichen Amtshandlung erscheint insbesondere
das Allein lassen dreier Kinder ein klarer gesetzlicher Verstoß zu sein.
Die möglicherweise bewußt irregeleiteten Beamten haben sich erkennbar
zu
unverhältnismäßigen Maßnahmen herabgelassen, die jedenfalls
gesetzwidrig
waren.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Dr. Wolfgang Krauss
Sebastian
Vizepräsident der Österreichisch - Indischen 1120 Wien,
Schönbrunnerstr.
Gesellschaft
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05 so geht das...(nicht)!
From: Der Krusche <der.krusche@kultur.at>
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Herrschaften!
Ich habe auf eine zentrale Frage von kulturpolitischer Relevanz bis heute
von NIEMANDEM Antwort erhalten. Ob nämlich die 2003er-Company von der Stadt
Graz, von der Kulturpolitik, von wem auch immer BEAUFTRAGT wurde, das
Großprojekt Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas mit AUSSCHLIESSLICHER
PROGRAMMGEWALT abzuwickeln.
Im Sinne von: NUR die Intendanz vergibt die LEGITIMATION, wer und was im
KONTEXT GRAZ 2003 mit künstlerischen Beiträgen offen und öffentlich
auftreten darf.
Siehe dazu unter anderem:
http://www.kultur.at/kunst/2003/set01/mail11.htm
Die ANTWORT liegt zum Beispiel in der Klagsschrift der Graz
2003-Kulturhauptstadt Europas Organisations, GrazOr/KapeKa-02-A /1972 GmbH /
Graz, am 26.9.2001
>>Die erstbeklagte Partei hat die Reservierung der Domain-Namen
"www.graz2003.com" und "www.graz2003.org" vorgenommen, obwohl
ihr bekannt
gewesen ist, dass die Klägerin unter einer gleichlautenden Firma im
Firmenbuchgericht registriert ist bzw. die Stadt Graz als zur Führung der
Bezeichnung "Graz2003" als Synonym für die Ausrichtung der
Kulturveranstaltung "Kulturhauptstadt Europas 2003" ausschließlich
befugt
ist. Weiters musste der Erstbeklagten auch bekannt sein, dass zu der
angeführten Registrierung lediglich jenes Unternehmen bzw. jene Gesellschaft
befugt ist, welche den offiziellen Auftrag der Stadt Graz hiefür hatte.<<
Falls hier MEHR gemeint ist, als nur die Aktivitäten der GmbH ist dies
eine
kulturpolitisch SKANDALÖSE Position.
Die zitierte Klagsschrift fordert auch:
>>Im Hinblick auf die Evidenz der Rechtswidrigkeit des Vorgehens der
Beklagten sowie im Hinblick auf den Umstand, dass der Sachverhalt bereits im
selben Zusammenhang vom erkennenden Gericht geklärt wurde, wird beantragt,
die einstweilige Verfügung ohne Anhörung der Beklagten zu erlassen
bzw. den
Beklagten eine lediglich kurze, maximal dreitätige Äusserungsfrist
einzuräumen.<<
Das mag ja Rechtspraxis sein. Aber ich empfehle meinen Kolleginnen und
Kollegen des Kunstbetriebes SEHR, einmal darüber nachzudenken, was DAS
konkret bedeutet: >>die einstweilige Verfügung ohne Anhörung
der Beklagten
zu erlassen ...<<
Das ist das!
Der Krusche
Dokumentation der Kontroverse:
http://www.kultur.at/kunst/2003/
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06 Botschaft besorgter BürgerInnen bittet um Mithilfe
From: Ursula Napravnik <ursula.napravnik@aon.at>
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Die Botschaft, welche seit fast 2. Jahren am Ballhausplatz steht, braucht
dringend Zuwachs. Bitte schaut vorbei und lasst euch von den
BotschafterInnen einschulen. Die Botschaft ist ein sichtbares Zeichen des
Widerstandes gegen diese Regierung, sie braucht eure Hilfe.
Widerstand
Ursula
Außerdem werden Holzspenden für den Heizofen gerne angenommen.
p.n.
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07 Rechtswidrige Schubhaft gegen Charles Ofuedu beendet.
From: Gemeinsam gegen Rassismus <gemeinsam@action.at>
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Rechtswidrige Schubhaft gegen Charles Ofuedu beendet.
Der Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist Charles Ofuedu wurde heute
morgen freigelassen. Wie sich herausstellte war seine Festnahme Sonntag
frueh sowie seine Haft bis heute selbst nach Oesterreichischen Gesetzen
rechtswidrig.
Gegen Charles wurde von der Fremdenpolizei auf Grund einer bedingten
Verurteilung ein 10-jaehriges Aufenthaltsverbot erlassen. Dagegen und
gegen die drohende Abschiebung nach Nigeria hat er bereits im Oktober eine
Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof erhoben. Die Fremdenpolizei wurde
von dieser Beschwerde verstaendigt und sicherte seinem Anwalt schriftlich
zu, dass bis Ende November keinerlei "aufenthaltsbeendende
Massnahmen" eingeleitet werden. Da diese Zusicherung ein
rechtsverbindlicher Bescheid eine Behoerde ist, haette gegen Charles auf
keinen Fall die Schubhaft verhaengt werden duerfen...
Trotz seiner Freilassung ist Charles noch immer von Abschiebung
bedroht. Nach den aktuellen Erfahrungen - auch im Fall Anthony
Onyeij - kann auch ein vollkommen rechtswidriges Agieren der
Fremdenpolizei nicht ausgeschlossen werden.
Unbeschraenktes Aufenthaltsrecht fuer Charles Ofuedu!
Weg mit allen rassistischen Gesetzen!
Gemeinsam gegen Rassismus!
**********************************
Verein Gemeinsam gegen Rassismus
United Against Racism!
Waehringerstrasse 59
A-1090 Wien
gemeinsam@action.at
united@action.at
http://united.action.at
Spendenkonto: BAWAG
BLZ 14000, KtoNr 05410-668-507
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08 Replik auf die Verleumdungen gegen Grüne und Unabhängige
From: GUG - Gruene EisenbahnerInnen <gruene-eisenbahnerinnen@gmx.at>
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Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen:
Für kämpferischen grünen und unabhängigen Widerstand statt
Wadlbeißerei
Replik auf die Verleumdungen gegen Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen
vonseiten des GLB
Interessante Lügen mussten wir in einer im MUND vom 14. November
veröffentlichten Aussendung des GLB (Beitrag 18) über uns Grüne
und
Unabhängige EisenbahnerInnen lesen. Wir finden es schade, dass der MUND
als
eines der wichtigsten Widerstandsmedien im Lande nun für
Schmutzkübelkampagnen in Wahlkämpfen missbraucht wird. Und fatal finden
wir
es, wenn der GLB dabei just gegen eine andere linke zur
Personalvertretungswahl bei den ÖBB antretende Gruppierung ins Feld zieht,
anstatt mit uns gemeinsam am Aufbau kämpferischeren Widerstands zu arbeiten.
So behauptet der GLB in irreführender Weise, dass wir in der
Privatisierungsfrage um den heißen Brei herumreden, Anhängsel der
Grünen
Partei seien, Van der Bellen im neoliberalen Mainstream schwimme usw.
Welche katastrophalen Folgen die geplante Aufteilung und fortgesetzte
Privatisierung der ÖBB für Personal und Reisende nach sich zu ziehen
droht,
zeigt eindrucksvoll der Blick nach Großbritannien (massiver Personalabbau,
miesestes Zugsangebot, verfallende Anlagen, schwere Unfälle ...), und
braucht hier wohl nicht näher ausgeführt zu werden. Die Grünen
und
Unabhängigen EisenbahnerInnen haben nie den geringsten Zweifel daran
gelassen, dagegen mit allen Mitteln ankämpfen zu wollen. Zugeben können
wir
nur eins: die Grünen haben uns dabei zu jedem Zeitpunkt voll unterstützt.
Bei der Personalvertretungswahl am 14. und 15. November geht es unseren
Erachtens darum, dass endlich kämpferische Kräfte in die sozialdemokratisch
dominierte Personalvertretung einziehen. Denn die FSG hat viel zu viele der
Verschlechterungen der letzten Jahre, wie die Ausgliederung der ÖBB, die
neuen Dienstverträge und den Abbau von 18.000 EisenbahnerInnen,
mitzuverantworten, sowie - nicht zuletzt mit dem "Micky-Maus-Streik"
am 28.
Juni 2000 - die große Chance zu einer effektiven Bekämpfung der
Rechts-Rechtsextrem-Koalition und ihrer Politik vertan. Hier gilt es für
frischen widerständischen Wind zu sorgen. Nichts freut FSG, Unternehmen
und
Regierung mehr, als wenn linke GewerkschafterInnen sich selbst bekämpfen.
Dabei spielen wir nicht mit! So im Raum stehen lassen wollten wir die
Verleumdungen aber auch nicht.
Über uns Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen (GUG), unsere
Ziele und
Forderungen könnt ihr euch im Internet ausführlich selbst informieren:
http://www.gruene-eisenbahnerinnen.at
Widerstand!, GUG - Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen
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09 Rom: 15. November
From: Antiprison <antiprison@lycos.com>
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Rom: 15. November
5 anarchistische GenossInnen aus Viterbo, Neapel und Florenz wurden
waehrend einer Autofahrt von den Carabinieri verhaftet. Sie wurden
zur Polizeistation gebracht und dort mehrere Stunden festgehalten.
Einige Gegenstaende wurden in ihrem Wagen gefunden: Stahlkugeln,
Pfefferspray, eine Kette und ein Helm. Sie wurden dazu verurteilt den
Landkreis waehrend drei Jahren nicht mehr betreten zu duerfen,
ausserdem wurde Anzeige wegen Verstoss gegen das Waffengesetz
erhoben. Ausserdem wurde das Auto auf unbestimmte Zeit beschlagnahmt.
Wir wollen unsere Solidaritaet mit den GenossInnen ausdruecken, und
unsere Missachtung und unseren Hass gegenueber den Huetern des
Gesetzes preisgeben.
Weitere Infos:
ABC / CNA - Modena
c/o Mattia Bertoni
c.p.169
41100 Modena cpo
Italia
e-mail: croceneraanarchica@hotmail.com
(UEbersetzung ins Deutsche von Antiprison)
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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10 SIEBENSTERN Programm Dezember 2001
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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Programm Dezember 2001
Samstag, 1. 12., 16 bis 18 Uhr Spielenachmittag
Samstag, 1. 12., 21 Uhr Konzert Gojim
Montag, 3. 12., 20 Uhr Kinokis Mikrokino
Mittwoch, 5. 12., 19 Uhr Buchpräsentationen Helmut Rizy und Judith
Gruber
Donnerstag, 6. 12., 19.30 und 21 Uhr Sinema Aurora
Freitag, 7. 12., 19 Uhr Zum Krieg in Afghanistan: Strategien moderner
Kriege
Samstag, 8. 12., 16 bis 18 Uhr Spielenachmittag
Samstag, 8. 12., 20.30 Uhr Konzert Werner Gisch
Montag, 10. 12., 19 Uhr Vernissage Textiltheater
Montag, 10. 12., 20 Uhr Wilde Worte
Mittwoch, 12. 12., 20 Uhr Film: Das Fest des Huhnes
In Zusammenarbeit mit HERAUS FORDERUNG MIGRATION, Aktionswoche der Uni
Wien
Donnerstag, 13. 12. 19 Uhr Planbox
Freitag, 14. 12., 21 Uhr Konzert: Fernando Paiva In Zusammenarbeit mit
HERAUS FORDERUNG MIGRATION, Aktionswoche der Uni Wien
Montag, 17. 12., 20 Uhr Kinokis Mikrokino
Dienstag, 18. 12., 19 Uhr Frauenstammtisch
Mittwoch, 19. 12., 19 Uhr Buchpräsentation: Linkes Wort am
Volksstimmefest 2001
Donnerstag, 20. 12. Spaziergang
Samstag, 22. 12., 21 Uhr Karottnig und Peyman
Samstag, 1. 12., 16 bis 18 Uhr
Spielenachmittag für Kinder und Erwachsene
Du hast zuhause ein Brettspiel, das du schon immer spielen wolltest,
aber niemand will mitspielen? Du würdest gern ein Brettspiel
kennenlernen, das du nicht hast? Wenn du Glück hast, findest du das
richtige Spiel und die richtigen MitspielerInnen.
Eintritt frei für alle, die Brettspiele mitbringen.
UKB für alle ohne Spiele: 20 ATS
Samstag, 1. 12., 21 Uhr Konzert Gojim
Benefizveranstaltung für Afghanistan
Die Gojim ("Nicht-Juden") sind eine Musikgruppe von fünf Musikerinnen
und zwei Musikern aus Österreich und Deutschland, die sich seit 13
Jahren mit jüdischer Musik befaßt. Was sie dabei auszeichnet, ist
ihre
intensive Auseinandersetzung mit dem historischen und kulturellen
Kontext, dem ihre Lieder entstammen. Die Gojim wollen nicht bloß eine
fast vergessene Liedtradition wiederbeleben, sondern über die Lieder
zusammen mit ihrem Publikum einen Zugang zur jüdischen Kultur, abseits
von Schtetl-Romantik und Holocaust-Beschwörung, finden.
Maria Gollini - Violine, Bernhard Ziegler - Bass, Gesang, Martina Cizek
- Saxophon, Caroline Koczan - Percussion, Gesang, Petra Konecny -
Flöte, Gesang, Franz Ruttner - Zieharmonika, Gesang, Katrin
Schüler-Springorum - Gitarre.
UKB 120 ATS (der gesamte Ertrag geht an die Hilfsprojekte "Ärzte ohne
Grenzen" und Shala)
Montag, 3. 12., 20 Uhr Kinokis Mikrokino
Mittwoch, 5. 12., 19 Uhr Buchpräsentationen Helmut Rizy und Judith
Gruber
Helmut Rizy: Andreas Kiesewetters Arbeitsjournal: Tagebuch-Roman eines
Schriftstellers, der nach dem unerwarteten Erfolg seines ersten Buches
beim Schreiben des zweiten an den eigenen Erwartungen scheitert. Das
seine Arbeit begleitende Tagebuch wird schließlich von jenem
arbeitslosen Elektriker
herausgegeben, den Kiesewetter, dem es zu mühsam schien, neben seiner
Arbeit am Roman auch noch dieses "Arbeitsjournal" zu führen,
als
Sekretär engagierte. So eröffnet sich eine zweite Perspektive auf
Arbeit
und die sie begleitenden Ereignisse, denn der Herausgeber erachtet es
mitunter für notwendig, die Eintragungen zu erläutern.
Judith Gruber: Aurach: Der Roman beschreibt die Zeitreise einer Frau in
die Familien-Vergangenheit, beginnend mit der Rückkehr zum
Ururgroßvater,
dessen furchteinflößende Begegnung mit dem Teufel überliefert
wurde.
Doch bald verschieben sich bei dieser Zeitreise die Akzente, und die
erzählende Rosa wendet ihre Aufmerksamkeit den in den
Überlieferungsschatten gedrängten Frauen zu. Dabei
werden die Grenzen zwischen Phantasie und Wirklichkeit verwischt,
Parallelen zu Rosas eigenem Leben zeigen sich, Geschichte und Gegenwart
verknüpfen sich untrennbar miteinander.
Beide Romane erschienen in der "Bibliothek der Provinz", 2001.
Donnerstag, 6. 12., 19.30 und 21 Uhr Sinema Aurora
Türkischsprachiges politisches Kino.
Freitag, 7. 12., 19 Uhr Vortrag und Diskussion zum Krieg in Afghanistan
Strategien moderner Kriege
Über Krieg und Frieden gibt es mehr Meinungen als Wissen. Marx und
Engels analysierten die Kriege ihrer Zeit sehr genau, denn der Krieg ist
zu wichtig, um ihn den Militärs zu überlassen.
WER führt WIE Krieg gegen WEN, WO und WESHALB? Sind Afghanen
unbesiegbar? Konnte die Rote Armee Hitler, aber nicht Bergvölker
besiegen? Wie effizient sind die High-Tech-Wunderwaffen wirklich? Können
die USA die ganze Welt bekriegen?
Diese Fragen werden analysiert und diskutiert von:
Generalmajor a. D. Hans Deim, Chef der Verwaltung Gefechtsbereitschaft
und Operative Ausbildung des Hauptstabs der NVA der DDR;
Reinhard Pitsch, Philosoph und Historiker;
einem Generalstabsoffizier des österreichischen Bundesheeres
(angefragt).
Samstag, 8. 12., 16 bis 18 Uhr
Spielenachmittag für Kinder und Erwachsene
Du hast zuhause ein Brettspiel, das du schon immer spielen wolltest,
aber niemand will mitspielen? Du würdest gern ein Brettspiel
kennenlernen, das du nicht hast? Wenn du Glück hast, findest du das
richtige Spiel und die richtigen MitspielerInnen.
Eintritt frei für alle, die Brettspiele mitbringen
UKB für alle ohne Spiele: 20 ATS
Samstag, 8. 12., 20.30 Uhr Konzert Werner Gisch
Country Blues aus den 20er - 30er Jahren und Fingerpicking
"Fingerpicking ist ein bestimmter und komplexer Melodiestil, der es
einer Gitarre erlaubt, durch das Plazieren einer Melodie auf den hohen
Saiten über einer Bass-Begleitung die Arbeit von zwei Gitarren zu
übernehmen. Die meisten Fingerpicker spielen eine Stahlsaitengitarre,
die wegen ihres hellen, eindringlichen
Klanges und des 'schnelleren' schmalen Halses vorzuziehen ist" (Bob
Baxter, 1967)
Von den Anfängen (Ragtime) über die Stile verschiedenster Länder
bis zum
modernen Fingerpicking der heutigen Zeit beherrscht Werner Gisch diesen
Stil auf seinen Gitarren, was er auch im SIEBEN*Stern schon mehrfach
bewiesen hat. Diesesmal neu im Programm: "Klassisches" im Stil der
20er
- 30er Jahre.
UKB 100,-
Montag, 10. 12., 19 Uhr Vernissage Textiltheater
Der Autor und Konzeptkünstler Winfried Gindl verbreitet seit Anfang
August 1999 "Politischen T-Shirt". Sie bilden den Auftakt seines
"Textiltheaters" - das verschiedene gesellschaftliche und mediale
Bereiche darstellt, indem es ihre Sprache auf Kleidungsstücken zitiert
-
und geben besonders prägnante Sätze österreichischer PolitikerInnen
wieder; und gelegentlich auch auf die innenpolitische Situation gemünzte
oder anwendbare Sätze anderer Personen. Die Sätze sind so ausgewählt,
daß sie durch ihre Sprachform die Welt der Politik und die soziale und
kulturelle Realität, der diese angehört, in vielfältiger Weise
ausdrücken. Das Textiltheater / Politische T-Shirts ist als ergänzendes
Gegenstück zu den gezielten Botschaften der politischen Werbung und
beeinflussender politischer Aussagen gedacht. Es bedient sich der
Methode der Detailbetrachtung als Analyseinstrument und fügt sich in
eine Serie von Gindls Konzepten, die sich mit Images und dem Recht auf
deren Produktion beschäftigen, sowie mit Medien- und Kontextwechsel.
Montag, 10. 12., 20 Uhr
Wilde Worte
Gastgeber: Franz Hütterer und Richard Weihs
Gästin: Eugenie Kain
Atemnot und Nesselsucht
Sie verschleiern, aber ihre Sprache verrät die Niedertracht. Mit dem
Rücken zur Wand wollen sie uns stehen sehen, kein Knebel mehr, aber den
Kopf in Frischhaltefolie gewickelt, es kommt uns kein Ton aus, wenn sie
uns ausquetschen bis zum letzten Atemzug.
Spende
Mittwoch, 12. 12., 20 Uhr Film im Rahmen von HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
Das Fest des Huhnes
Ein afrikanisches Expeditionsteam macht sich auf Entdeckungsreise in das
bisher kaum erforschte und fast unberührte Oberösterreich. Das Vorwissen
aus dem Studium der kinematographischen Sammlung in Kinshasa erweist
sich bald als überholt, denn sensationelle Rituale begegnen den
Forschern. Mit Hilfe einiger Eingeborener, speziell der Brüder
Himmelfreundpointner, gelingt es, mit den zunächst äußerst scheuen
Alpenbewohnern eine Vertrauensbasis aufzubauen. Und langsam lüftet sich
der Schleier über dieser eigentümlichen Kultur. Spuren des Nomadismus
können bei Radfahrern und Campingfreunden ausgemacht werden,
wehklagende Lieder deuten auf den melancholischen Charakter des Volkes
hin und vor den Wohnhäusern finden sich konkrete Hinweise auf einen
Ahnenkult in Form von Gartenzwergen. Dem
beharrlichen Forschungsdrang ist es schließlich zu verdanken, dass in
der Religion des Gebirgsvolkes ein vor kurzem eingetretener
Paradigmawechsel beobachtet werden kann. Dem gehenkten Gott, der einst
in der Form eines Lammes verehrt wurde, wird in seiner neuen Gestalt -
nämlich als Huhn - in orgiastischen Zeltfesten gehuldigt. Die Zuseher an
den Bildschirmen Afrikas bekommen also ein authentisches und zugleich
sensationell exotisches Bild von Österreich.
Ein Film von Walter Wippersberg.
UKB 50 ATS
Information zu HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
http://www.univie.ac.at/heraus.forderung.migration/
Tel.: (01) 4277 485 / 25 oder 06
c/o Institut für Ethnologie, Kultur- und
Sozialanthropologie
Universitätsstraße 7 / 4. Stock
1010 Wien
Donnerstag, 13. 12. 19 Uhr Planbox
Diskussion über Landschaftsarchitektur - Impulsreferat mit Dias
Freitag, 14. 12., 21 Uhr Konzert im Rahmen von HERAUS FORDERUNG
MIGRATION:
Fernando Paiva Group
Schlagzeuger und Perkussionist aus Porto Alegre(Südbrasilien),forscht in
seiner Musik nach den indianische Wurzeln,studiert die Einflüsse
afrikanischer
Motive und kennt die Klassiker des brasilianischen Jazz. Er hat bereits
mit
Größen wie Hermeto Pascoal, Toninho Horta, Alegre Correa, Ray Anderson,
Timna
Brauer, dem Vienna Art Orchester, Hubert von Goisern u.v.a musiziert. In
seiner Gruppe trifft er auf so kongeniale Partner wie Sabri Tulug Tarpin
(Klavier)aus der Türkei, den Österreicher Gerri Schuler (Keyboards)
und
Ivan Ruiz (Bass) aus Kuba:
Ein Wechselspiel zwischen Pop, World, Jazz und Klassik.
UBK 120 ATS
Information zu HERAUS FORDERUNG MIGRATION:
http://www.univie.ac.at/heraus.forderung.migration/
Tel.: (01) 4277 485 / 25 oder 06
c/o Institut für Ethnologie, Kultur- und
Sozialanthropologie
Universitätsstraße 7 / 4. Stock
1010 Wien
Montag, 17. 12., 20 Uhr Kinokis Mikrokino
Dienstag, 18. 12., 19 Uhr Frauenstammtisch
Gemütlicher Jahresausklang mit Überraschungsgästen
Bring deine selbstgebackenen Kekse mit, Punsch wird bereitgestellt.
Christine Werner (Text) und Martina Cizek (Musik) präsentieren
"Gesammelte Helene & Effairs" - literarisches Jazz-Kabarett. Christine
Werner tritt seit dem denkwürdigen Wiener Wahlkampf als Helene P. auf.
Sie schafft es, ihrem "Vorbild" völlig zu gleichen - die Verwirrung
ist
perfekt. Wer genau hinhört, erkennt die Perfidie und Dummheit der Helene
P. und muß auch noch darüber lachen! Martina Cizek stört oder
unterstreicht mit ihrer Musik den selbstgerechten Auftritt der Frau P.
Mittwoch, 19. 12., 19 Uhr Buchpräsentation: Linkes Wort am
Volksstimmefest 2001
Unter dem Titel "Hierorts unbekannt" lasen heuer folgene AutorInnen
am
Volksstimmefest: Marwan Abado, El Awadalla, Erika Danneberg, Elfriede
Haslehner, Eva Jancak, Hoppelmann Karottnig, Güni Noggler, Thomas
Northoff, Karin Oberkofler, Oboira Charles Ofoedu, Amir P. Peyman,
Gerhard Ruiss, Rolf Schwendter.
Nun ist diese Textsammlung als Buch erschienen, wie schon zuvor drei
Lesungen von den Volksstimmefesten 1998 bis 2000. Einige der genannten
AutorInnen werden im Siebenstern lesen.
Donnerstag, 20. 12. 21 Uhr
Alles Gute! Ein Umgang
Gemeinsam veranstalten Siebenstern, Literaturhaus, Zoom Kindermuseum,
Tanzquartier Wien, Architekturzentrum Wien, Tanz Atelier Wien,
Klangforum, mica, Kosmos Frauenraum, Depot und public netbase eine
kulturelle Wanderung durch den siebenten Wiener Gemeindebezirk, in den
sie alle angesiedelt sind. Beginn: 16.30 Uhr Zoom Kindermuseum, letzte
Station: ca. 22.30 Uhr Depot.
Das Siebenstern präsentiert eine Rauminstallation mit dem Titel "Der
Tag
danach" und eine Antiweihnachtslesung mit Traude Korosa.
"Der Tag danach" bringt weihnachtliche Kitsch- und Kommerzstimmung
hierzulande in Verbindung mit Bomben und Not in Afghanistan.
Samstag, 22. 12., 21 Uhr Leseperfomance
"Ladehemmung" oder "Das Böse atmet ... !" (Texte aus
der Tiefe!) von und
mit Hoppelmann Karottnig und Amir P. Peyman. Mittlerweile sind die
beiden meist als Duo auftretetenden Autoren für ihre meist bewußt
chaotischen Lesungen bekannt, wenn nicht gar berüchtigt. Keine ihrer
Lesungen gleicht der vorigen, stets sind neue Texte dabei, immer mit
Hilfe überraschender Elemente präsentiert.
UKB 60 ATS
*******
7*STERN im Web
http://www.7stern.net
powered by action.at
*******
Café täglich außer Sonntag 16 - 2 Uhr geöffnet.
1070 Wien, Siebensterngasse 31
Tel. +1/5236157
Programmkoordination, Vermietung und Information zu den Veranstaltungen:
El Awadalla, E-Mail: 7stern@action.at oder el@awadalla.at
Wir sind Mitglied der Wiener Interessensgemeinschaft für freie
Kulturarbeit.
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
================================================
11 Mitmachen: Sagt Nein ...!
From: Georg Classen <georg.classen@berlin.de>
================================================
Sagt Nein ...!
... zum Einsatz der Bundeswehr im Krieg gegen Afghanistan!
Fordert die Abgeordneten von Bündnis 90 / Die Grünen und SPD auf,
NEIN zu
sagen!!
Die deutsche Bundesregierung hat am 6.11.2001 mitgeteilt, dass sie 3900
Bundeswehrsoldaten fuer einen Einsatz "gegen den Terrorismus" bereitstellen
will.
Am Donnerstag, 15.11.2001, sollen die Abgeordneten des Deutschen
Bundestages mit einem Pauschalbeschluss die Bundesregierung zum
Kriegseinsatz ermaechtigen.
Krieg ist die falsche Antwort auf Terror!
Alle Abgeordneten von Bündnis 90 / Die Grünen und SPD per Email zum
NEIN-SAGEN auffordern geht seit heute (13.11.2001) von hier:
http://www.dbein.bndlg.de/bw_nein
Macht mit!!
Divi Beineke
--
SAGT NEIN!
http://www.dbein.bndlg.de/bw_nein
--
Zum Download von der Startseite ganz unten u.a.:
KRIEG IN AFGHANISTAN
Positionspapier der Abgeordneten
Annelie Buntenbach, Steffi Lemke, Christian Simmert, Winfried Hermann,
Monika Knoche, Irmingard Schewe-Gerigk, Hans-Christian Ströbele und Sylvia
Voß vom 10. November 2001
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12 three calls for actions
From: Gush Shalom <info@gush-shalom.org>
================================================
GUSH SHALOM - pob 3322, Tel-Aviv 61033 - http://www.gush-shalom.org/
We received three calls for action which you may find worthy of your
weekend.
(1) On Friday noon in Tel-Aviv - preceding the Woman in Black vigil at
same location -Ta'ayush calls upon us to participate in a protest of the
measures of the Knesset against Bishara and Arab parties in general.
(2) Saturday - solidarity demo of Yesh Gvul, in cooperation with New
Profile and the "shministim" ("letter of the 62 highschool pupils")
for four
prisoners of conscience all of them right now in military prison Kele-6.
(3) A call to send protest letters on the intended extension of
imprisonment
without trial of Abed a-Rahman al-Ahmar, the Palestinian human rights
activist
who has already been held for six months in "administrative detention"
in
Megiddo military prison.
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
(1)
This Friday, November 17th, we will demonstrate in Tel-Aviv against the
lifting of MK Azmi Bishara's immunity and the "Yisrael Kats Bill",
which
would effectively deprive Arab Knesset members of the right to be
re-elected,
and thus deprive Palestinian citizens of Israel of the right to political
representation.
We will meet at 12:00 PM at the "Tnuva junction", the corner of Sha'ul
Hamelekh St. and Namir Road.
We call upon any individual, group or organisation to join us in this
crucial issue, and would like to ask you not to carry signs stating any
specific organisation. Ta'ayush activists will not carry any sign stating
the name Ta'ayush.
These are the slogans we agreed upon:
Today Bishara - tomorrow you (HAYOM BISHARA - MAHAR AT/ATA)
The occupation is illegal (HAKIBUSH - MIHUTS LAHOK)
The Knesset - only Jews allowed (KNESSET ISRAEL - HAKNISA LEYEHUDIM
BILVAD) The Knesset - no Arabs allowed (KNESSET ISRAEL - EN KNISA
LE'ARAVIM) Democracy in defence?? Racism on attack!! (DEMOKRATYA
MITGONENET?? GIZ'ANUT TOKEFET) Arab-Jewish partnership against racism
and separation (SHUTFUT ARAVIT-YEHUDIT NEGED GIZ'ANUT
VEHAFRADA) Elyakim Rubinstein - the "national selector" (ELYAKIM
RUBINSTEIN - HASELEKTOR SHEL HAMEDINA) The following slogan
doesn't translate well into English
(RUBINSTEIN MAHAK OD HAK)
Bring as many signs as possible. We will stand wearing bands on our mouths
(cloth or tape), bring those as well.
Let's fight for our right to live in a democracy, for fair representation
for all, and protest against the exclusion of the Arab public from the
political discourse, and against ethnic silencing - the first step towards
a racist dictatorship.
Be there !!
Ta'ayush arab_jewish@hotmail.com
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
Saturday Nov 17 at 14:00. Solidarity demo on the hill overlooking Atlit
Right now: four are in military prison-6 for moral/political reasons.
1) Lieut. (res.) Ro'i Wolman, who is undergoing a 28 days' sentence for
refusal to serve in the Hebron area ("The acts of the IDF in the Occupied
Territories are immoral and unworthy, therefore I am not willing to take any
part in them.")
Wolman (24) serves as an officer in the Artillery Corps. He is a reporter
for
the Israeli Internet portal Walla and lives in Tel Aviv.
2) Also being held at Athlit are conscript CO's: Leonid Kressner, Ya'ir
Halper, and Eran Razgour who - for reasons not per se different from
those of Ro'i Wolman - appeal to the right (not yet fully recognized in
Israel) for exemption from military service on grounds of conscience. (This
is a rather new phenomenon: the sons of Yesh Gvul fathers taking the
next step.)
Saturday's demo on Yesh Gvul's traditional location is joined also by New
Profile and the Shministim .
Vigil details: We meet at 2:00, beside the old Tel Aviv - Haifa highway, at
the Bet Oren junction (near Zichron Yaakov).
Transportation from Jerusalem: 11:45, Binyanei Ha'uma
Transportation from Tel-Aviv: 13:00, Arlozorov-Namir junction (near
Rakevet Tzafon)
Get there by car: take the older Tel-Aviv Haifa road, or take the new road
and turn east near Atlit; turn right where the sign says Beit Oren (you'll
see the prison on your left) and then immediately again right into a
graveled parking space.
Yesh Gvul
-- Peretz Kidron & Ram Rahat <cherryk@zahav.net.il>
New Profile
-- Sergeiy Sandler <sergeiy@netvision.net.il>
-- Eyal Rozenberg <roznbrg@internet-zahav.net>
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
Administrative detention of human rights activist Abed al-Ahmar - Update
Abed a-Rahman al-Ahmar, a human rights activist for the Palestinian HR
Monitoring Group and former B'Tselem fieldworker has been held for six
months in administrative detention in Megiddo military prison.
His current detention order is to expire November 24. However, the
General Security Service has already announced its intention to
recommend extension of his administrative detention for an additional six
months. Abed would therefore be detained for one year with no due process.
Military law in force in the Occupied Territories allows the IDF to issue
unlimited extensions of administrative detention. There is no legal limit
to how long a person can be held with no legal process.
Israeli and Palestinian human rights organizations take part in the Free
Abed Campaign, and call upon the OC Central Commander not to extend Abed's
administrative detention. Faxes can be sent to OC Central Commander,
Major- General Yizhak Eitan, fax: 02-5305741 / +972-2-5305741, urging him
to release Abed immediately or bring charges against him and bring him to
fair trial. Abed al-Rahman al-Ahmar has now been adopted as a Prisoner of
Conscience by Amnesty International.
For further details please contact:
PCATI - Hannah Friedman: Tel. 02-5630073, 056-556442
PHRMG - Bassem Eid: Tel. 02-5823372, 050-258594
Free Abed Campaign - Galit Gelbort: Tel. 052-547904
Write to Abed to express your support:
Abed al-Rahman al-Ahmar
Administrative Detainee
Megiddo Prison
Military Mail 02287
Protest Abed's administrative detention:
Chief Military Attorney
Brigadier Menahem Finkelstein
Lishkat HaPatzar
HaKirya, Tel Aviv
Fax: +972 -3- 569-2094
Eliyakim Rubinstein
Attorney-General
Ministry of Justice
29 Salah ad-Din Street
Jerusalem 91010
Fax: +972-2-628 5438
Prime Minister Ariel Sharon
Office of the Prime Minister
3 Kaplan Street, PO Box 187
Kiryat Ben-Gurion
Jerusalem 91919
Fax: +972 2 651 2631
Meir Sheetrit
Minister of Justice
Ministry of Justice
29 Salah al-Din Street
Jerusalem 91010
Fax: +972 2 628 8618
Kindly send copies of emails, faxes, or other correspondence regarding Mr.
al- Ahmar's detention to: PHRMG <admin@phrmg.org> PCATI
<pcati@netvision.net.il>
ALL THE COPIES OF YOUR LETTERS WILL BE KEPT AND GIVEN TO MR.AL-
AHMAR AFTER HIS RELEASE.
If you got this forwarded, and would like to receive our emails directly
you can subscribe by sending a blank message (from the address where
you want to receive them) to: Gush-Shalom-subscribe@topica.com In
order to receive Hebrew [not always same as English] mail to:
test_gush-shalom.org-subscribe@topica.com
If you want to support Gush Shalom you can send a check
or cash, wrapped well in an extra piece of paper, to:
Gush Shalom pob 3322, Tel-Aviv 61033.
NB: Don't do it via New Israel Fund. They "had to" drop us.
For more about Gush Shalom you are invited to visit our renewed website:
http://www.gush-shalom.org/
-\-/-\-/-\-/-\-/-\-/-\-/-\-/-\-/-\-/-\-/-
NB: Did you already sign the Petition to Free Palestinian Child Political
prisoners? http://www.PetitionOnline.com/dcips/petition.html
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13 Entwurf für einen gemeinsamen Appell
From: Christine Recht <christinerecht@hotmail.com>
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Entwurf für einen gemeinsamen Appell (s. MUND vom 12.11.)
ENTWURF + ENTWURF + ENTWURF + ENTWURF + ENTWURF:
Appell an die Oppositionsparteien im Parlament und an die ÖGB-Spitze
Wir wenden uns an Sie mit dem dringenden Appell, alles in ihrer Macht
stehende zu tun, die Regierungsperiode von FPÖVP vorzeitig zu beenden und
eine neuerliche Überprüfung des Wählerwillens so rasch als möglich
herbeizuführen.
Gravierende Eingriffe in das soziale und demokratische System Österreichs
sind bereits durchgesetzt worden, weitere sind in Planung. Die Regierung
setzt ihre Maßnahmen gegen heftigsten Protest auch der
Interessenvertretungen, trotz Warnungen vor Verfassungsbruch und Bruch der
Menschenrechte durch.
Zur prinzipiellen Ablehnung jeder Koalition mit der FPÖ kommen täglich
weitere Ungeheuerlichkeiten (völlige Unterordnung der SV unter Minister
Haupt, Integrationsvertrag, Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitslose,
AMS-Austrocknung, Asylgesetz, Neutralität, Unsicherheitsgesetze, restriktive
Frauen-, Bildungs- und Kulturpolitik etc.)
Die Präambel ist in mehreren Punkten gebrochen, auch die strikte Bindung
der
Regierung an die Verfassung scheint fraglich. Das herrschende Recht ist zum
unbeschränkten Recht der Herrschenden geworden. Der demokratische
Rechtsstaat, der immer auch ein Sozialstaat ist, scheint insgesamt in
Gefahr.
Erstaunlich Viele haben erstaunlich hartnäckig immer wieder ihren Protest
gegen diese Regierung und ihre Politik oder gegen einzelne Maßnahmen
geäußert, das findet aber in der Politik derer, die sie vertreten
sollten,
bisher keinen adäquaten Niederschlag Auch das ist für eine Demokratie
gefährlich.
Wir appellieren an Sie, uns diese Regierung nicht noch weiter zuzumuten.
Tragen Sie ihren Teil bei, zu verhindern, daß die demokratischen und
sozialen Standards in Österreich noch weiter zerschlagen werden. Fordern
Sie
endlich Neuwahlen!
***************************
Am Donnerstag, 15. November, Amerlinghaus , 17h (bitte pünktlich), wird
der
Entwurf diskutiert, beschlossen und seine weitere
Verbreitung/Veröffentlichung organisiert.
Alle Initiativen, Organisationen, Plattformen etc., denen "Weg mit dieser
Regierung und ihrem Programm" ein Anliegen ist, sind eingeladen zu diesem
gemeinsamen Handeln - und natürlich alle EinzelaktivistInnen.
******** DONNERSTAG; 15. 11., 17h Amerlinghaus (oben) ************
!! Bitte weiterverbreiten !! Von Bundesländern bitte Änderungswünsche,
Vorschläge etc. an : rosaflieder@hotmail.com
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14 ABC Brighton neue Adresse
From: Antiprison <antiprison@lycos.com>
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ABC Brighton
Eine kurze Notiz.
ABC Brighton hat seine Webseite verlegt, wir sind jetzt unter
folgender Adresse erreichbar:
www.brightonabc.org.uk , wir bedanken uns bei Schnews fuer den Platz
auf ihrer seite. Und wir werden nachwievor einen Link zu ihrer Seite
auf dere unseren haben
Wir haben ebenfalls eine neue Postanschrift:
Brighton abc
P.O. Box 74
Brighton
BN1 4ZQ
U.K.
Da wir wissen, dass es einigen Gefangenen nicht erlaubt ist an
Postfaecher zu schreiben, halten wir die Tilbury Adresse
weiterhinaufrecht.
Brighton abc
6 Tilbury Place Brighton
BN2 2GY
UK
Koennte bitte wer, der derzeit mit Gefangenen schreibt, die uns noch
nicht bekannt sind oder bereits aus unsere Webseite drauf sind, uns
mitteilen, ob sie an Postfaecher schreiben duerfen.
Unsere E-Mail Adresse bleibt die gleiche: brightonabc@email.com.
(UEbersetzung aus dem Englischen von Antiprison)
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15 Hier die neue Adresse des antifaschistischen Gefangenen
Yves Peirat
From: Antiprison <antiprison@lycos.com>
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Frankreich: Yves Peirats neue Adresse
Hier die neue Adresse des antifaschistischen Gefangenen Yves Peirat.
Yves Peirat und William Ferrari waren im Oktober 1999 verhaftet
worden und ihnen wurden diverse Anschlaege gegen Einrichtungen der
faschistischen Partei Front National und den Megret Ableger MNR in
der Region von Marseille zur Last gelegt. Yves hat sich immer als
alleiniger Autor der Anschlaege bekannt. Am 22. Februar 2001 wurde
Yves zu 5 Jahren Knast und William zu 18 Monaten auf Bewaehrung
verurteilt. Hinzu kommt eine Geldstrafe von 750.000 franzoesi-schen
Franken.
Yves Peirat
Ecrou 5591 C
Bat A 1e étage Celle 151
CD de Salon BP 369 Avenue Gabriel Voisin
13668 Salon de Provence Cedex
France
Aus einem Schreiben von Yves vom 1. November 2001.
« .in meinem neuen Gefaengnis, wohin ich am 20. September 2001 von
Baumettes aus verlegt wurde. Hier sind die Haftbedingungen etwas
besser. Ich bin ganz alleine in der Zelle, sie beinhaltet heisses
Wasser und die Klos haben sogar eine Tuer. Ich befinde mich in einem
Trakt des sogenanntem gelockterem Vollzugs. Das heisst, dass die Tuer
meiner Zelle von 7 bis 11 Uhr 30, und von 13 bis 18 Uhr 30
offenbleibt. Ausserdem darf ich alle 4 Tage einmal 10 Minuten lang
telefonieren. Ich gehe derzeit in Buchhaltungs- und Englisch-Kurse,
und habe einmal pro Woche Zugang zu einem Computer. Im Knast hier
sind auch noch andere politische Gefangene und militante Korsen der
FLNC. Der Direktor wollte mich aber nicht mit ihnen zusammenlegen. Er
hat Angst, dass wir kollektive Aktionen entwickeln koennten. Indem er
uns trennt, senkt er die Risiken. Meine erste Anfrage auf vorzeitige
Entlassung wurde als unannehmbar verworfen. Ich kann meine Anfrage
erst wieder Ende des Jahres einreichen. (.) ».
(Yves spricht Englisch und Franzoesisch)
Antiprison: antiprison@lycos.com
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16 Jusos News Attack 24.01
From: Höfferer Jochen <Jochen.Hoefferer@spoe.at>
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Hallo!
Der Winter ist da und die Jusos starten voll durch::
* WEF-Reihe: Polizei und (De)-Eskalation!
* Freier Zugang zur (Aus)Bildung: Eintritt nur für Privilegierte?!
(Diskussionsveranstaltung)
* ROTer Glühweinstand am alten Markt: Glühwein für einen wohltätigen Zweck!
_______________________________
Montag, 19.11.01 (19.30h)
Wef-Reihe: Polizei und (De)-Eskalation:
Welche Rolle spielt die Polizei bei Demonstrationen, wie etwa beim heurigen
WEF-Gipfel in Salzburg. Welche Möglichkeiten der Deeskalation hat die
Exekutive in solchen Situationen. Dieser Frage gehen wir, bei einem Polit
Talk, am Montag dem 19.11.01 ab 19.30h, im Brunnauer Zentrum (Elisabethstr.
45) unter der Moderation der SN-Journalistin Sylvia Wörgötter, mit
Dr. Rolf
Gössner (freier Journalist, Rechtsanwalt, Universität Bremen) und
Hermann
Lutz (Präsident der Internationalen Polizei-Gewerkschaft) auf den Grund.
Brunnauerzentrum (Elisabethstr. 45)
Veranstalter: Jusos Salzburg, Friedensbüro Salzburg, Die Grünen im
Rahmen
der 11. Salzburger Friedensgespräche
_______________________________
Dienstag, 27. 11. 2001 (19.00h)
Freier Zugang zur (Aus)Bildung:
Eintritt nur für Privilegierte?
Eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion über die Auswirkungen
der
schwarz-blauen Bildungspolitik mit:
LHStv. Gabi BURGSTALLER
NRAbg. Caspar EINEM
Heinrich SCHMIDINGER, Rektor der Universität Salzburg
Hannes SCHALLE, Geschäftsführer der Fachhochschule Salzburg Hanns
Peter
KÖCK, HTL-Direktor
Moderation: LT-Klubvorsitzender Walter THALER
Petersbrunnhof (Foyer), Erzabt-Klotz-Str. 22, 5020 Salzburg
Veranstalter: "netzwerk bildung" im Rahmen des "netzwerks salzburg".
_______________________________
06.-08. 12. 2001 (immer von 14.30-21.00h)
ROTer Glühweinstand am Alten Markt:
Auch heuer findest du uns wieder am Christkindl Markt und wie voriges Jahr
schenken wir den besten Glühwein aus. Anfang Dezember (06.-.08.12) gibt
es
den einzigen wahren "ROTen" Glühwein und Alkfreien Punsch am
Alten Markt
(Nahe dem Kaffee Tomaselli). Der Reinerlös dieser Aktion kommt auch heuer
wieder einem wohltätigen Zweck zu Gute. Wir hoffen dich dort zu treffen!
Das was es auch schon wieder!
bis bald!
Euer Jusos Salzburg Team!
_________________________
Ps: Die neue Homepage der Salzburger Jusos geht in wenigen Tagen online!
Dies ist eine Mailing-List der Sozialistischen Jugend Salzburg. Sie soll
informieren und dazu anregen, sich zu beteiligen. Auch an dieser Liste
selbst: Schreib uns! Beiträge und Kritik sind willkommen. Um sich von dieser
Mailing-List abzumelden, einfach dieses E-Mail reply`en
Geschichte schreiben, Zukunft gestalten!
_____________________________________
Jochen Höfferer
Geschäftsführer der Jusos Salzburg
Wartelsteinstr.1
5020 Salzburg
tel. ++43/662/42 45 00 - 21
mobil. ++43/699/11 40 13 46
fax. ++43/662/42 45 00 - 50
jochen.hoefferer@spoe.at
www.sj-salzburg.at
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17 JOURNEE DE SOUTIEN À INDYMEDIA
From: gillesklein <gillesklein@noos.fr>
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JOURNEE DE SOUTIEN À INDYMEDIA
DE 14 À 22 H
PROJECTIONS DE FILMS (Gênes, Seattle, Porto Alegre...), DEBATS, EXPOS...
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19 h PROJECTION DU FILM NO G8 DE PRIMITIVI
20 h CONCERT DE MO'FAYA
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AU THEATRE DE FORTUNE
12 RUE DE L'ERMITAGE
PARIS 20ÈME
M°MENILMONTANT
REPAS VEGETARIEN
PAF : 10 F (à partir de :)
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Indymedia
http://france.indymedia.org
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NB : On en profite pour vous rappeler qu'Indymedia est un site
"contributif".
C'est à dire que tout le monde peut utiliser Indymedia pour publier
une info
librement et sans censure.
A condition, évidement, que celle-ci ne s'oppose pas aux objectifs du
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Pour toutes infos liées à la résistance contre la globalisation,
contre le
racisme...,
n'hésitez-pas à utilisez Indymedia.
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18 TIMNA BRAUER
From: Daniela Almer <informationsstelle@aoef.at>
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TIMNA BRAUER SINGT FÜR EIN GEWALTFREIES MITEINANDER
EIN ABEND ZUGUNSTEN DER INFORMATIONSSTELLE GEGEN
GEWALT
MONTAG, 26. NOVEMBER, 20.00 UHR, SARGFABRIK, 1140 WIEN,
GOLDSCHLAGSTRASSE
169
Programm
20.00 Uhr Timna Brauer Ensemble
21.30 Uhr Eva D. "Hautsache" Kabarett und Beratung
22.30 re.call Videoarbeit von Doris Mayer und Silke Maier
anschließend Fest
Durch den Abend führt Eva D.
Karten: öS 250,-
Reservierungen: 01/988 98-111 (Sargfabrik) oder 01/544 08 20
(Informationsstelle gegen Gewalt)
Abendkassa öffnet eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.
Der Erlös der Veranstaltung kommt der Informationsstelle gegen Gewalt
zugute.
*********************************************************
Daniela Almer
Informationsstelle gegen Gewalt
(Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser)
Bacherplatz 10/4
A-1050 Wien
Tel. +43/1/544 08 20
Fax +43/1/544 08 20-24
!NEU! e-mail: informationsstelle@aoef.at !NEU!
!NEU! www.aoef.at !NEU!
>>10-JAHRE INFORMATIONSSTELLE GEGEN GEWALT<<
>>BENEFIZKONZERT MIT TIMNA BRAUER 26.11.01<<
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19 Demonstration gegen das Frauenabschiebegefängnis in
Neuss am 25.11.
From: JD/JL NRW <info@jungdemokratinnen.de>
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Demo-Koordination "Neuss 25.11.2001"
c/o JungdemokratInnen/Junge Linke NRW, Herner Str. 79, 44791 Bochum
Tel.: 0234/579678-49, Fax: 0234/579678-50Email:
info@jungdemokratinnen.de
P r e s s e m i t t e i l u n g
Demonstration gegen das Frauenabschiebegefängnis in Neuss am 25.11.
Am 25.11. wird in der Innenstadt von Neuss gegen das dortige
Abschiebegefängnis demonstriert. Unter dem Motto "Kampf dem sexistischen
und rassistischen Normalzustand!" will ein breites Bündnis von
antirassistischen und antisexistischen (FrauenLesben-) Gruppen auf die
unzumutbaren Zustände in der Einwanderungspolitik der BRD aufmerksam
machen und ein Zeichen der Solidarität mit den inhaftierten Frauen
setzen.
"Die Situation der inhaftierten Frauen ist menschenunwürdig",
Marie
Spohn, eine der Organisatorinnen der Demo ist empört. Denn unter den 70
bis 80 inhaftierten Frauen befinden sich auch schwangere und
minderjährige. Die medizinische Versorgung der Frauen ist unzulänglich
und wird durch einen männlichen Sanitäter erbracht. Die inhaftierten
Frauen haben keine freien Zugang zum Telefon, der oft einzigen
Möglichkeit, die Außenwelt zu kontaktieren, da die Besuchszeiten
sehr
stark eingeschränkt sind. Meist ohne Informationen über ihr Verfahren,
über die Haftgründe und ihre Rechte, ist für die Frauen die Dauer
der
Haft nicht absehbar.
Aber die Kritik der Demonstration richtet sich nicht nur gegen die
Situation in der Haftanstalt. "Das Gefängnis ist Ausdruck einer
systematischen Politik, die sich nicht um die Belange und Motive von
Frauen auf der Flucht kümmert und gerade vor geschlechtsspezifischer
Unterdrückung und Ausbeutung die Augen verschließt", so Marie
Spohn
weiter. Das Bündnis thematisiert daher auch die Ursachen der Migration
von Frauen: "Frauen, die auf Grund der politischen und ökonomischen
Situation in ihren Heimatländern Freunde und Familie zurückgelassen
haben, und nach Deutschland gekommen sind, werden von der rigiden Asyl-
und Einwanderungspolitik der BRD zu einem Leben in der Illegalität
verurteilt". So bleibt den Frauen oft nur als einziger Ausweg die Wahl
zwischen Ehe, Abschiebung oder Illegalität. Dies fördert weitere
Ausbeutung, Erpressung, Misshandlung und Erniedrigung in Haushalten,
Ehen, der Gastronomie und in der Sexarbeit. Permanente Angst und
Unsicherheit prägen ihren rechtlosen Alltag ohne Papiere.
Der 25. November als Datum für die Demo ist keinesfalls zufällig
gewählt, seit 1982 ist dies der internationaler Frauenaktionstag gegen
Gewalt gegen Frauen. Der Tag begründet sich auf der Vergewaltigung und
Ermordung von drei Frauen in der Dominikanischen Republik. Sie wurden
1960 unter der Diktatur von Trujillo von Militärs verschleppt,
vergewaltigt und getötet, als sie politische Gefangene besuchen
wollten. 1982 erklärten zuerst lateinamerikanische Frauen diesen Tag zum
internationalen Kampftag gegen Gewalt gegen Frauen.
Die Demonstration beginnt um 12.00 Uhr am Hauptbahnhof in Neuss.
Weitere Informationen gibt es bei der Demo-Koordination c/o
JungdemokratInnen/Junge Linke NRW, Herner Straße 79, 44791 Bochum, Tel.
0234/579678-49, Fax 0234/579678-50, Email info@jungdemokratinnen.de,
internet: www.jungdemokratinnen.de/demo.
Zu dieser Demonstration rufen auf (Stand 8.11.2001):
Aachener Netzwerk Asyl in der Kirche/UnterstützerInnenkreis
Wanderkirchenasyl, Agisra (Arbeitsgemeinschaft gegen internationale
sexuelle und rassistische Ausbeutung), Alternative Liste an der
Universität-Gesamthochschule Essen, Antifa KOK Düsseldorf, antifa
(x)/libertäre initiative recklinghausen, AStA Uni Bochum, Bhf
Langendreer/Abt. Politik, Bremer Beginenhof Model e.V., Bündnis gegen
Rechts Gelsenkirchen, Büren-Gruppe Paderborn, DFG-VK NRW (Deutsche
Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen), DKP KV
Neuss, Fetz - Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart,
Flüchtlingsplenum Aachen, FrauenGesundheitsZentrum Bochum, Frauen helfen
Frauen (Oberursel), Frauenaktionsbündnis 25.11. Köln,
FrauenLesbenGruppe: NO BORDERS! (Bremen), FrauenLesbenReferat Uni-GH
Duisburg, Freie Antifa Gelsenkirchen, Gruppe Internationaler
SozialistInnen, Informationszentrum Dritte Welt Herne, Infobüro
Nicaragua, Initiative gegen Ausgrenzung (Bielefeld),
JungdemokratInnen/Junge Linke NRW, Duisburg, Essen, Neuss (JD/JL), Junge
Linke Gelsenkirchen, Junge Linke Wesel, Kooperative
Flüchtlingssolidarität Hannover, LAG Lesben NRW, Linke Liste der Uni
Bochum, Linkes Netzwerk Bochum, Lobby für Menschenrechte e.V., medica
mondiale, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum, MIRA e.V.,
Naturfreundejugend Westfalen, PDS KV Neuss, PDS NRW, s.p.u.n.k. - antifa
aachen, Stadtteilgruppe KR (Krefeld), Verein für politische Flüchtlinge
Münster, VVN-BdA Neuss, WenDo-Trainerinnen - Regionalgruppe Ruhrgebiet,
Wir Frauen (Zeitschrift), ya basta! junge linke HSK, ZIF (Zentrale
Informationsstelle für autonome Frauenhäuser, Esslingen), Ulla Jelpke
(MdB PDS)
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20 Öffentlichkeit und Raum in der Begriffswelt Hannah
Arendts.
From: Klaus Thien <klaus.thien@UNIVIE.AC.AT>
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Die doppelte Sprache der Kleider, Gebärden und Bauten.
Öffentlichkeit und Raum in der Begriffswelt Hannah Arendts.
Workshop
Ort: Forum Stadtpark, Graz
Freitag 14.12.2001 bis Sonntag 16.12.2001
Wie wirken sich ästhetische Interventionen im Stadtraum auf die
Schärfung unseres Realitätssinns aus oder darauf, wie wir uns mit
anderen verbinden und trennen? Und in welcher Weise kann Architektur,
Kleidung, Design und Kunst einer aktuellen Tendenz hin zur Ausbreitung
sozialer Beziehungen entgegenwirken, die von allem Überraschendem und
Ungewöhnlichen gereinigt sind? Mit Hilfe des Theoriegebäudes von Hannah
Arendt werden Begriffe wie "Identität", "Pluralität",
"Öffentlichkeit"
und "Welt" mit Inhalt und Richtung gefüllt; Expertinnen der politischen
Philosophie, der Architektur, der Interventionskunst und des
Fashion-Designs präsentieren ihre Kommentare zum Thema Öffentlichkeit
und Raum.
Mehr Info: http://forum.mur.at/kleider.html
Programm
Freitag, 14. 12. 2001, 10-18 uhr
Der öffentliche Raum als Erscheinungsraum
10.00 Begrüßung und Ausblick auf die Fragestellungen, Anna Schober
Aesthetischer und Theoretischer Input
10.30 Aesthetic Experience and the Public Sphere, Kim Curtis
Why and with which implications does Arendt turn away from a dream
experience of pure, because immortal, beauty to an experience of beauty
that cannot be had in the unalloyed dream state? The experience of
beauty she invokes lies in the profusion and inexhaustability of the
worlds appearingness. The world's particulars and their pregnancy moves
us, catches our breath. And yet It is by no means unmediated pleasure at
the deinon quality of human particularity, nor just any quality of
vitality at which Arendt's aestheticism aims. Rather, it aims for a
world sufficiently common that human particularity and human plurality
can be cherished and saved, for a world whose texture of realness has
the particular quality of fullness as opposed to force. Thus in a world
whose continuity, identity, and stability have been severely shaken by
the collapse of metaphysical foundation for political life, Arendt's
aesthetic turn is also propelled, in somewhat more tradition fashion, by
the relationship between beauty and durability.
11.15 Diskussion
12.00 Kommentar von Martina Kögl
12.30 Diskussion des Kommentars
13.00-14.30 Mittagessen
Aesthetischer und Theoretischer Input (Fortsetzung)
14.30 Private Initiative, Marjetica Potrc
Half of the world's population lives in cities and this number is
increasing by one million every three days. By 2100, the organizing
principle of the world will be channeled through cities rather than
nation states. In social terms, that means that diverse social groups
and ethnic minorities rather than nations will shape the interests of
society. In this new urban landscape, the emphasis is on private rather
than public interests. Two of the most successful forms in the
contemporary city are shantytowns and gated communities, which are both
privately initiated. Traditional values such as public space in cities
are therefore giving way to self confident private interests and private
initiative. The emerging strategies are rewriting the physical space of
the cities and are largely focused on personal concerns. Some of the
examples are: the parallel use of space (the West Bank), the inventive
use of the leftovers of the industrial era, such as warehouses (Zurich,
Amsterdam), zoning deregulation in cities (Houston, Belgrade), the
dismissal of traditional representative space (tourist tours in Berlin,
Sao Paulo), an emphasis on existential concerns (disasters), and body
language (G8 Summit riots).
15.15 Diskussion
Workshop: Aesthetische Interventionen im öffentlichen Raum I
Erkundungen des öffentlichen Raums, Auswahl und Fixierung des Ortes
16.00-18.00
Abendprogramm: Performances und Modeschauen
Samstag, 15. 12. 2001, 10-17 uhr
Die doppelte Sprache der Körper und Dinge
Aesthetischer und Theoretischer Input
10.00 The Spaces of Judgment: Hannah Arendt's Copernican Revolution,
Linda Zerilli
My talk will examine H. Arendt's account of political judgement as it
bears on the creation of public space. I argue that Arendt's rereading
of Kant's Third Critique inverts the relationship of spectator to actor
and emphasizes the conditions of publicity under which not only works of
art but political action itself can come into existence and appear.
Using the work of Ernesto Grassi I argue further that the originality of
Arendt's account of judgement lies in her turn to the rhetorical
tradition for an alternative to philosophy's notion of judgement as the
practice of subsumption under rules. Based in quotidian practices of
speech, judgement creates relations of proximity and distance among
citizens, the sine qua non of what Arendt calls the common world.
10.45 Diskussion
11.15 Kommentar von Peter Mörtenböck
11.45 Diskussion des Kommentars
12.15 "shoganai oder dot, dot uzz ...", Edwina Hörl
"Da kann man halt nichts machen" meint ein Ojisan zu einem anderen
in
einer japanischen Izakaya, "Sie sind stark und wir sind schwach" und
meint die jungen Frauen am Nebentisch. In Tokio begegne ich ihnen jeden
Tag in den verschiedenen Zügen, Arbeitsgebäuden, Kaufhäusern,
auf den
Straßen, in den Lokalen, 'Konbinis' etc.: Sie haben gefärbte Haare,
tragen lange Imitationsperlenketten, Netzstrümpfe, "modische"
(1950-90)
Röcke und Oberteile oder ausgestellte Hosen mit Centerbiesen und ihre
Füße stecken in spitzen Stöckelschuhen. Sie sind "frech",
verwenden die
Männersprache und ihre Din-A4 großen Handspiegeln auch im Zug. Die
fremden Jungs daneben wirken scheu und unsicher, vielleicht sogar
zerbrechlich. Vor einiger Zeit waren es die Schoolgirls, die die
japanische Öffentlichkeit und mich verwunderten: gleich in ihren
Uniformen aber provokant in ihren "loose socks" - dicke, weisse,
gestrickte, lange Baumwollstutzen, die bis in normale Sockenhöhe in sich
zusammenfielen, weil der schwache Gummi die Schafthöhe der Stutzen nicht
hielt. Dann kamen die Girls high up in the sky - sexy und stolz(ierend)
auf ihren Plateauschuhen mit den clownesqu geschminkten weissen
Augenlidern, 'spacig', die sogenannten "Barbie-Chans" und jetzt die
"Irmas" aus Shibuya und Harajuku. Sind es die gleichen girls? frage
ich
mich. Es sieht nach (langsam schleichender) Revolution aus ? Was meinst
du? Und mit 4 Fingern dem Nachbarn auf den Oberarm stoßend "Ouzz"!
Die
Antwort.
Ojisan= eigentlich "Onkel", hier: älterer Mann ab 30
Izakaya=jap. Trinklokal, wo man auch essen kann
japanischer Zug=auch U-Bahn
konbini= Convenientstore
"ouzz" = "ich weiss nicht", "mach dir nix draus",
"ich hab verstanden".
13.00 Diskussion
13.30-15 Mittagessen
Workshop: Aesthetische Interventionen im öffentlichen Raum II
Rückzug: die Urteilsfindung und das Bearbeiten der gefundenen Bauten-
und Kleidersprache
15.00-18.00
Abendprogramm: Performances und Modeschauen
Sonntag, 16. 11 .2001, 11-15 uhr
Workshop: Aesthetische Interventionen im öffentlichen Raum III
Morgen-Performance: Wiedereintritt in die Öffentlichkeit, Präsentation
der eigenen Urteile und Sprachinterventionen und Diskussion von deren
Doppelheit.
ca. 15.00 Ende des Workshops
Konzept und Projektleitung:
Anna Schober
Anmeldung
Wir bitten um Anmeldung zum Workshop, damit eine entsprechende Anzahl
von Infomappen bereitgestellt werden kann. Infomappen gibt es
ausnahmslos nur bei vorheriger Anmeldung, per mail bis 3. Dezember:
forum@mur.at
Workshop-Sprachen sind Englisch und Deutsch.
Information:
http://forum.mur.at
Eingeladene Expertinnen:
Kimberley Curtis (Ph.D. Political Science, University of Massachusetts,
Amherst) ist Professorin für Politikwissenschaft und Women's Studies an
der Duke University (USA). Sie ist Expertin auf dem Gebiet der
politischen Theorie, speziell feministische Theorie,
Demokratiegeschichte und Theorien des öffentlichen Raums. Sie ist die
Autorin von: Our Sense of the Real: Aesthetic Experience and Arendtian
Politics, Ithaca & London 1999. Aesthetic Foundations for Democratic
Politics in the Work of Hannah Arendt. In: Craig Calhoun und John
McGowan (Hg.), Hannah Arendt and the Meaning of Politics, Minnesota
1996. Hannah Arendt. Feminist Theorizing and the Debate over New
Reproductive Technologies. In: Polity 1995.
Edwina Hörl ist Fashion-Designerin. Österreichischer Förderungspreis
für
Mode (1990). 1991-1993 arbeitete sie im Rahmen eines Fellowships mit
Yohji Yamamoto/ Japan. Japan Design Exhibit (Osaka 1995). Seit 1996
präsentiert sie zwei Kollektionen jährlich, seit 1999 gibt es auch
das
Label Edwina Hörl untouched. Teilnahme an der internationalen
Fashionshow in Sarajewo & Mostar, Bosnien-Herzogovina (1997).
Mitbegründerin von Modebus, einem beweglichen Mode-Raum (1997).
Teilnahme an der European Designer's Joint Show der Osaka Collection and
Exhibition in Tokyo (1998). Ausstellungen u.a. in der neuen Kunsthalle
im Museumsquartier Wien (2001) und im Trakl-Haus in Salzburg (2001).
Marjetica Potrc (Architektin/Künstlerin, University of Ljubljana) ist
Stadt-Antropologin. Sie untersucht das veränderliche Terrain der
zeitgenössischen Stadt und insbesondere einen Trend, den sie als
"individuelle Initiativen" bezeichnet, rangierend von
Hausbesetzeraktivitäten bis zur Bildung privater abgeschirmter
Gemeinschaften. Ihre letzten Projekte waren: Kagiso: The Skeleton House
(Guggenheim Museum NY, The Hugo Boss Prize 2000; 2001), House for
Travelers (Manifesta 3, Ljubljana 2000), East Wahdat: Upgrading Program
(Museum Moderner Kunst. Stiftung Ludwig, Wien). Sie ist Autorin von:
Public Space in Contemporary City. In: Akademie der Bildenden Künste.
München (Hg.), Art in Public Spaces, München 2001.
Anna Schober (Ph.D. Universität Wien) ist Historikerin und unterrichtet
am Institut für Zeitgeschichte in Wien und Visuelle Kultur an der
Technischen Universität Wien. Sie arbeitet zu den Themen Visuelle
Kultur, Pop-Kultur, öffentlicher Raum und neue soziale Bewegungen und
veröffentlichte u.a.: Montierte Geschichten. Programmatisch Inszenierte
historische Ausstellungen, Wien 1994. Das inszenierte Geschlecht.
Feministische Strategien im Museum (Wien 1997, gemeinsam mit Hauer/
Muttenthaler/Wonisch) und Blue Jeans. Vom Leben in Stoffen und Bildern,
Frankfurt/Main und New York 2001.
Linda M. Zerilli (Ph.D. University of California at Berkeley) ist
Professorin für politische Theorie und feministische Theorie an der
Northwestern University in Evanston, Illinois (USA). Sie war 1995-1996
Mitglied des Institute for Advanced Studies und 1998-1999 Fulbright
Fellow an der Universität Konstanz, veröffentlichte mehrere Artikel
zur
feministischen Theorie, zu Sprache und Politik und zur europäischen
Philosophie. Insbesondere untersuchte sie wie das Kollektivsubjekt
"Frauen" in philosophischen und politischen Diskursen rhetorisch
konstruiert und eingesetzt wird. Sie veröffentlichte: Signifying Woman.
Culture and Chaos in Rousseau, Burke, and Mill. Ithaka und London 1994.
The Arendtian Body. In: Bonnie Honig (Hg.), Feminist Interpretations of
Hannah Arendt, Pennsylvania 1995, p. 167-193.
Mit: Peter Mörtenböck (Architekturtheoretiker, A/UK), Martina Kögl
(Theoretikerin, A), boutique GEGENALLTAG (A, www.gegenalltag.at), Aya
Shindo (Grafikerin und Künstlerin, Tokio/J), Alexandra Pötz
(Modedesignerin, A), derive (A) und MA-Null. Magazin im offenen und
öffentlichen Raum (A).
Titelbilder:
Marjetica Potrc, Building a House
Iris Andraschek, Vera Kropf mit "unknown boys" (Vera traegt ein "half
but big" aus schwarzem elastischen Tüll, darunter das "marokko"
und
darüber ein Pizzashirt aus Strick; Kollektion: Edwina Hörl)
Impressum:
Forum Stadtpark Graz, Stadtpark 1, 8010 Graz
Tel. +43(0)316/827734, f:DW 21, forum@mur.at
Unterstützt durch: Stadt Graz, Kulturhauptstadt Graz 2003, Land
Steiermark, BKA Kunst.
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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21 SOS
From: PWI <info@pwi.action.at>
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IKM
Izolasyon Iskencesine Karsi Mücadele Komitesi
Komitee gegen Isolationshaft
Comitee for Struggle against Torture through Isolation
tel/ fax.:0049 / 40 / 28053625 Adr.: Kreuzweg 12 - 20099 Hamburg
Kontoverbindung; Postbank/ Hamburg Kto-Nr: 79 966 205 BLZ: 200 100 20
Internet.: www.noisolation.de E-Mail.: noisolation@ninebyte.de
13.11.01
SOS....SOS...SOS...BITTE UNBEDINGT REAGIEREN!!.....
HEUTE MORGEN UM 6.30 STARTETEN DIE POLIZEI UND
SONDEREINHEITEN IN ARMENVIERTEL KÜCÜK ARMUTLU
EINE WEITERE MILITÄROPERATION!! DIE OPERATION RICHTET
SICH NICHT NUR GEGEN DIE HUNGERSTREIKENDE SONDERN
AUCH GEGEN DIE ANWOHNER!!
Der Mörderstaat hatte ein Massaker schon angekündigt, in dem er eine
offizielle Erklärung gab und sagte, es wird in Armutlu "paradiesische
Zustände" herrschen!
Um "paradiesische Zustände" und zu schaffen, hat er letzte Woche
Sieben Menschen ermordet!! Beim heutigen Erstürmung wird er weiter
morden!!
Nach Angaben von TAYAD Istanbul sind alle Todesfastende und Betreuer im
Widerstandshaus festgenommen worden. Die Erstürmung dauert noch an, alle
Häuser der Anwohner werden zur Zeit gestürmt.
Über deren Zahl gibt es noch keine Informationen.
Wir rufen an alle, gegen die brutale und mörderische Handlungen der
türkischen Regierung zu reagieren!!!
PROTESTIERT DIE ERSTÜRMUNG UND VERHAFTUNG DER
MENSCHEN IN ARMUTLU!
DER MÖRDERSTAAT WIRD WIEDER MORDEN!!
WIR FORDERN SOLIDARITÄT MIT DEN FESTGENOMMENEN
MENSCHEN, BETEILIGT EUCH AN DEN PROTESTAKTIONEN!!
SETZT EUCH MIT UNS IN VERBINDUNG!!
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KRIEG
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22 Ein Reisebericht
From: Claudia Volgger <aon.964446421@aon.at>
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von: RAWA-germany@yahoogroups.com
Solidarität mit den Frauen Afghanistans - Gegen Fundamentalismus und Krieg!
-Ein Reisebericht-
Claudia Casper, 13.11.2001
Einführung
Vom 29. Oktober bis 06. November konnte ich mich in Pakistan von der
Situation afghanischer Flüchtlinge und von den Aktivitäten des
Revolutionären Vereins der Frauen Afghanistans RAWA überzeugen. Hintergrund
dieser Reise war die dramatische Zuspitzung der Ereignisse nach dem 11.
September 2001 zu Lasten des afghanischen Volkes und besonders der
afghanischen Frauen, was die italienische Abgeordnete des Europaparlaments,
Luisa Morgantini (Rifondazione Communista, Women in Black) dazu veranlasste,
gemeinsam mit Abgeordneten des italienischen Parlaments, JournalistInnen und
UnterstützerInnen von RAWA aus Italien, Spanien und Deutschland eine
Delegationsreise in diese Region zu unternehmen. Unser Ziel war es, den
afghanischen Frauen unsere Solidarität zu übermitteln und gemeinsam
mit
ihnen und anderen demokratischen und pazifistischen Kräften unsere Stimme
gegen diesen sinnlosen Krieg zu erheben, den die Vereinigten Staaten mit
Unterstützung durch unsere Regierungen auf dem geschundenen Rücken
der
afghanischen Bevölkerung austragen. Gleichzeitig wollten wir uns auch ein
realistisches Bild von der Situation der afghanischen Flüchtlinge in
Pakistan verschaffen und Ideen über Wege zu einem demokratischen Afghanistan
nach Beendigung des Krieges austauschen.
Als Unterstützerin von RAWA versprach ich mir von dieser Reise, einerseits
viele Einblicke in die Aktivitäten, die Organisation und die Arbeitsweise
von RAWA zu erhalten, und andererseits sowohl mit den Frauen von RAWA als
auch mit den anderen europäischen UnterstützerInnen über konkrete
Projekte
in der Zukunft zu beraten und unsere Aktivitäten zu koordinieren.
Mit diesem Bericht möchte ich ganz grob meine Erlebnisse und Erfahrungen
zusammenfassen und denjenigen zugänglich machen, die an der Arbeit von
RAWA
interessiert sind und die vielleicht selbst diese "mutigsten Frauen der
Welt" unterstützen möchten.
Dieser Bericht wird sehr unvollständig bleiben, denn ich fühle mich
ausser
Stande, alle Eindrücke auf wenigen Seiten zu komprimieren. Dafür bitte
ich
die LeserIn vorab für Verständnis.
Zur Situation der afghanischen Flüchtlinge
In unseren Gesprächen mit Mitgliedern von RAWA, aber auch mit anderen
Organisationen wie Humanitarian Aid for Women und Children of Afghanistan
(HAWCA), dem Afghan Women Network Peshawar, dem International Rescue
Committee und mit Einzelpersonen wurden die Schreckensnachrichten bestätigt,
die wir durch die Medien ansatzweise kennen. Wir hätten uns gern vom
Gegenteil überzeugen lassen, aber die Situation ist wahrscheinlich noch
verzweifelter, als uns dies die wenigen Bilder und die vielstelligen Zahlen
nahebringen können.
In Afghanistan sind Flüchtlingsbewegungen seit mehr als zwei Jahrzehnten
eine permanente traurige Realität.
Man kann die Flüchtlinge Ihrer Situation entsprechend in drei grobe
Kategorien einteilen: Die "Alteingesessenen", die schon vor Jahren
vor
sowjetischen Besatzern, Mudjaheddin und Taliban geflüchtet sind und die
entweder in älteren Flüchtlingslagern oder in pakistanischen Städten
bzw. in
sehr ärmlichen Siedlungen um die Städte Pakistans herum leben. Zehntausende
afghanische Flüchtlingskinder verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit,
dass sie Plastik- und Papierabfälle auf den Straßen aufsammeln und
verkaufen. Oder sie müssen Teppiche knüpfen, denn ihre kleinen Hände
lassen
die Teppiche besonders fein werden.
Ich habe ein Flüchtlingslager besucht, dass schon seit 18 Jahren existiert,
praktisch alle Kinder des Lagers sind im pakistanischen Exil geboren. Die
EinwohnerInnen müssen sich ihren Lebensunterhalt in den Ziegelfabriken
oder
durch den Verkauf von Teppichen und Handarbeiten verdienen. Die Situation
dieser Flüchtlingsgruppe ist prekär, aber nicht hoffnungslos. Anders
sieht
die Lage bei den anderen beiden Gruppen aus, wo der Punkt tiefster
Hoffnungslosigkeit erreicht wurde: Eine Gruppe bilden diejenigen, die in den
letzten Wochenden strapaziösen Weg durch die Berge über die geschlossene,
aber gleichzeitig durchlässige Grenze nach Pakistan geschafft haben und
jetzt in den neu aus dem Boden gestampften Flüchtlingslagern ohne jede
Infrastruktur in Pakistan dahinvegetieren. Jeder versucht, wenn es irgendwie
möglich ist, den Einzug in diese Lager zu vermeiden und bei Verwandten
unterzukommen, es werden die einzelnen Wände von engen Räumen an ganze
Familien vermietet. Denn in den neuen Lagern mangelt es an allem: Zelte,
Decken, Lebensmittel, sanitäre Einrichtungen, Gesundheitsfürsorge
und vor
allem an Sicherheit, für die niemand garantieren kann. Es herscht Chaos
unter den Flüchtlingen und es sollen auch schon Epidemien ausgebrochen
sein.
Die pakistanischen Behörden stellen kaum jemandem eine Erlaubnis zur
Besichtigung der neuen Lager aus, wahrscheinlich um die katastrophale
Situation zu verdecken und nicht womöglich unangenehme Fragen beantworten
zu
müssen, wo die international bereitgestellten Mittel zur Flüchtlingshilfe
bleiben. Omar, ein HAWCA-Mitglied, hat mir versichert, dass nicht einmal
Kofi Annan bei seinem Besuch in die neuen Lager geführt wurde. Selbst für
die Aktivistinnen von RAWA, die in die neuen Lager gehen und Hilfe vor Ort
leisten, und von denen man annehmen kann, dass sie an schlimme Zustände
gewöhnt sind, ist die Situation nur schwer bewältigbar. Sie haben
mir
erzählt, dass sie nur noch weinen konnten, wenn sie von so einer
Hilfsexpedition aus den Lagern zurückkamen. Die Flüchtlinge erzählen
ihnen
ihre schreckliche Geschichte, die denen aller anderen so ähnlich ist und
sich zu einem tragischen Gesamtschicksal zusammenfügt: Da ist die Mutter
und
die Schwiegertochter, deren Sohn bzw. Mann kurz nach der Hochzeit
verschleppt wurde. Da ist der Mann, der seine zwei-jährige Tochter vor
vier
Jahren für sieben Kilogramm Mehl an einen Fremden verkauft hat und dem
das
Kind oft in seinen Alpträumen erscheint. Die einundzwanzigjährige
Fariha von
RAWA hat beim Verteilen von Lebensmitteln drei Kinder entdeckt, sieben, neun
und dreizehn Jahre alt, die von den Frauen zurückgedrängt wurden.
Sie hat
etwas Mehl und Öl für die Kinder zurückgehalten, sie nach der
Verteilung
beiseite genommen und nach ihren Verwandten gefragt. Waisenkinder sind von
der Gesellschaft vergessen, und diese Kinder hatten nichts und niemanden,
der sich um sie kümmert. Fariha hat ihnen einen Platz in einem der
RAWA-Waisenhäuser besorgt und als sie kam, um die Kinder abzuholen, war
ein
Onkel aufgetaucht und hat den Umzug verhindert. Sie befürchtet nun, dass
er
die Kinder nicht versorgt und sie womöglich auch verkauft. Seitdem kostet
es
sie viell Überwindung, in dieses Lager zu gehen, denn es ist am
schmerzlichsten, wenn man nicht helfen kann oder wenn die Hilfe durch die
Familie abgelehnt wird.
Am schlimmsten geht es denjenigen, die noch nicht aus Afghanistan
herausgekommen sind. Es gibt keine verlässlichen Zahlen, wieviele Menschen
im Land auf der Flucht sind. An den Grenzen sammeln sich vor allem Frauen
und Kinder, die ohne Begleitung durch einen männlichen Verwandten keine
Chance haben, die Grenze zu passieren, oder die zu entkräftet für
eine
Flucht zu Fuss durchs Gebirge nach Pakistan sind. Oder die nicht das Geld
für einen Führer aufbringen können, der ihnen den Weg über
die Grenze weist.
In wenigen Tagen bricht der Winter herein und dann trifft all diese Menschen
das schlimmste Schicksal. In den letzten Tagen wurden erste Hilfstransporte
nach Afghanistan hineingeschickt, aber der Transport ist gefährlich und
die
Hilfe wie ein Tropfen auf den heissen Stein. Es wird berichtet, dass die
Frauen und Kinder an der Grenze nur weinen, keiner kann sich um seine
Nachbarn kümmern, jeder kämpft allein ums Überleben.
Wir hatten auf unserer Reise auch Kontakt zu neu angekommenen Flüchtlingen.
Derzeit gibt es zwei Hauptgründe zur Flucht: die Bombenangriffe auf die
Städte und die Angst vor Zwangsrekrutierungen sowohl durch die Taliban
als
auch durch die Nordallianz. Eine Witwe, Lehrerin in Kabul und RAWA-Mitglied,
war vor wenigen Tagen mit ihren vier Kindern geflüchtet, da die geheimen
Schulkurse durch die Bombenangriffe vollkommen verunmöglicht wurden. Durch
die Druckwelle und den Lärm der Bomben haben die Kinder Kabuls
Trommelfellverletzungen erlitten und aus den Ohren geblutet, sie sind danach
hörgeschädigt. In Kabul kann seit Wochen wegen der ständigen
Bombenangriffe
niemand mehr schlafen. Zu den unsäglichen "Kollateralschäden"
berichtete die
Frau, dass die Amerikaner in der irrigen Annahme, dass es sich um ein
Benzinlager handelte, einen Tank zerbombten, der ein ganzes Wohnviertel mit
Wasser versorgte, und gleich die umliegenden Häuser mit... Die Kinder Kabuls
haben eine neue Erwerbsquelle erschlossen: Wenn die Bomben fallen, verteilen
sie unter sich die "Beute" (Die da gehört mir!) und ziehen kurz
danach mit
Wasser zur Einschlagstelle, kühlen die noch glühenden Bombensplitter
und
verkaufen sie wenige Stunden später an Schrotthändler.
Viele Familien werden auseinandergerissen, Frauen und Kinder flüchten und
die Männer bleiben in den Häusern und Geschäften, um Plünderungen
zu
verhindern, und dass sich die Taliban nicht in ihren Häusern einrichten,
wie
es in verlassenen Wohnvierteln oft geschehen ist.
Und eine weitere Gefahr lässt die Menschen sich auf eine verzweifelte Flucht
begeben: Da die Taliban den Heiligen Krieg (Dschihad) ausgerufen haben, ist
jede Familie gezwungen, einen männlichen Verwandten an die Front
abzustellen. Ist kein Mann mehr verfügbar, muss es eben ein kleiner Junge
sein. Der Mehrheit der afghanischen Bevölkerung liegt jedoch nichts ferner,
als für den Dschihad zu kämpfen oder sich für eine der beiden
Seiten zu
opfern. Aus allen Gesprächen mit Flüchtlingen habe ich einen gewaltigen
Überdruss herausgehört, die Menschen sind nach 24 Jahren Krieg aufgerieben,
müde, erschöpft, sie wollen nur noch eins: Frieden und ihre Ruhe.
Sie fühlen
sich zu Recht als Opfer und Spielball fremder Interessen. Sie haben es satt,
zwischen Taliban und Nordallianz zerrieben zu werden, sie haben die Bomben
satt. Zu Beginn der Bombenangriffe gab es noch einen geringen
Hoffnungsschimmer, dass sie endlich von den verhassten Taliban befreit
werden, jedoch nach fünf Wochen Bombardements, die den Taliban kaum
geschadet, dafür aber viele unschuldige zivile Opfer und eine neue
Flüchtlingswelle verursacht haben, ist auch diese Hoffnung in Verzweiflung
umgeschlagen. Einige Frauen wünschen, man sollte doch endlich eine Atombombe
auf Afghanistan abwerfen und ihrem Leiden ein Ende bereiten, statt sie
langsam und schrittweise umzubringen. Sie sagen, wir haben keine Zukunft,
denn unsere Kinder spielen mit Waffen und können besser mit einer
Kalaschnikoff als mit einem Bleistift umgehen. Unsere Kultur ist zerstört.
Viele Eltern können das Weinen und Schreien ihrer Kinder um Essen und Wärme,
die sie ihnen nicht geben können, nicht mehr ertragen und bringen sich
um.
Die kämpfenden Fundamentalisten auf beiden Seiten zählen wenige zehntausend
Kämpfer, doch die Opfer sind mehr als 20 Millionen AfghanInnen, die um
das
nackte Überleben kämpfen und nichts mit den Zielen der Kontrahenten
gemein
haben. Weder Taliban noch Nordallianz repräsentieren die Interessen des
afghanischen Volkes. Es wird berichtet, dass junge Paschtunen den Chef der
Talibanmiliz, der mittlerweile selbst nach Peshawar geflüchtet ist, für
ihre
desolate Situation verantwortlich gemacht und zweimal verprügelt haben
sollen.
Die Zukunft Afghanistans - Wege aus der Krise
In den Gesprächen über mögliche Alternativen zur Konfliktlösung
zeigten
afghanische Flüchtlings- und Frauenorganisationen mit pakistanischen
PazifistInnen, DemokratInnen und MenschenrechtlerInnen grosse
Übereinstimmung. Im Folgenden stelle ich die wichtigsten Forderungen vor:
Die Bombenangriffe müssen sofort gestoppt werden und stattdessen sollte
die
UNO endlich ihrem Mandat als internationaler Instanz nachkommen und
UN-Truppen ins Land und zwischen die Fronten schicken. Diese Blauhelme
sollen beide Seiten entwaffnen. Sie sollten nicht nur aus muslimischen
Ländern stammen, denn es handelt sich hierbei nicht um einen religiösen
Konflikt, sondern um einen Bürgerkrieg der Fundamentalisten, um einen
Stellvertreterkrieg um die Macht für externe Interessen.
Die militärische, politische und finanzielle Unterstützung beider
Lager von
aussen muss sofort eingestellt werden und stattdessen auf eine politische
Lösung durch demokratische Kräfte gesetzt werden. Es ist ein Mythos,
dass es
keine DemokratInnen in Afghanistan mehr gibt, sie existieren noch, wenn auch
sehr geschwächt. Ein weiterer Mythos ist die durch die westlichen Medien
transportierte Reduzierung des Konflikts auf seine ethnische Komponente: die
Differenzen zwischen den Volksgruppen. Es ist wohl bewiesen, das die Taliban
unter Angehörigen der Hazara Massaker angerichtet und den ErbInnen Tschingis
Khans Nägel durch die Schädeldecke getrieben haben. Doch die afghanische
Bevölkerung liefert sich keine Stammesfehden. Als eine Frau gefragt wurde,
ob sie Paschtunin oder Tadschikin ist, antwortete sie "Afghanin".
Weiterhin müssen unmittelbar und gezielt humanitäre Hilfslieferungen
nach
Afghanistan gebracht werden, eventuell in einem Schutzkorridor, um eine
humanitäre Katastrophe bei Wintereinbruch zu verhindern.
Unter der Regie des 1973 ins römische Exil geflohenen ehemaligen
afghanischen Königs Zahir Schah als vermittelnder und vereinigender
Symbolfigur soll eine Loya Jirga ("Grosse Zusammenkunft" in paschtu)
einberufen werden, bei der alle demokratischen Kräfte und Vertreter der
verschiedenen Volksgruppen über die Zukunft Afghanistans entscheiden und
freie Wahlen vorbereiten. Die AfghanInnen selbst und nicht die Vereinten
Nationen sollen entscheiden, wer hierbei ein- oder ausgeschlossen wird, denn
es ist ihre Zukunft, über die sie zu beraten haben. Afghanistan soll,
eventuell unter einem zeitlich begrenztem UN-Protektorat, souverän über
seine Geschicke entscheiden können.
Alle sind sich einig in der Forderung, dass die Frauen in diesem Forum
repräsentativ vertreten sein müssen. Allerdings scheint der König
gerade im
Begriff zu sein, wieder eine historische Chance zu verpassen: Statt mit
DemokratInnen, Menschen- und FrauenrechtlerInnen zu verhandeln, steht er mit
"gemässigten" Taliban in Verbindung und lädt zwei Alibi-Frauen
aus gehobenen
Schichten dazu, die seit Jahrzehnten im europäischen Exil leben und die
realen Probleme der afghanischen Frauen nicht kennen. RAWA wurde von Zahir
Schah beispielsweise noch nicht zur Loya Jirga kontaktiert.
Und es werden dringend Resozialisierungsprogramme gebraucht, Zehntausende
LehrerInnen, die den Kindern und erwachsenen Analphabeten Lesen und
Schreiben beibringen. Afghanistan ist mit 13% männlichen und 3% weiblichen
Schriftkundigen eines der Länder mit der geringsten Alphabetisierungsrate
der Welt, seit 24 Jahren gibt es keine reguläre Schulbildung mehr, die
jüngsten AfghanInnen mit einer normal abgeschlossenen Schulausbildung sind
40 Jahre alt!
RAWA-Streiflichter
Im folgenden Kapitel möchte ich kurz meine Erkenntnisse und Erlebnisse
über
und mit RAWA zusammenfassen.
RAWA ist eine politische und soziale Vereinigung, der 2000 afghanische
Frauen als reguläre Mitglieder und noch viel mehr Frauen und Männer
als
UnterstützerInnen angehören. Die Grundprinzipien ihrer Arbeit sind
der Kampf
um Demokratie, die Einhaltung der Menschen- und Frauenrechte, die Trennung
von Staat und Kirche (Säkularismus), Chancengleichheit für Männer
und Frauen
in der Gesellschaft und gegen Fundamentalismus jeder Art. RAWA arbeitet
parteienunabhängig, sie arbeitet mit allen Kräften zusammen, die mit
ihr die
oben genannten Werte teilen. Und sie lehnt die Zusammenarbeit mit
fundamentalistischen und antidemokratischen Kräften strikt ab. RAWA
unterhält Verbindungen zu anderen pazifistischen, antifundamentalistischen
und feministischen Gruppen und Einzelpersonen in Pakistan und auch in vielen
anderen Ländern. Durch die Einführung des Internet hat sich ihre
Arbeitsweise verändert und Ihr Wirkungskreis enorm ausgeweitet.
RAWA geht es seit ihrer Gründung 1977 um eine radikale soziale Umgestaltung
der traditionellen afghanischen Gesellschaft, in der Frauen noch nie, und
noch viel weniger in den letzten neun Jahren Fundamentalismusherrschaft,
ihre Rechte verwirklicht sahen. Selbst nach Kriegsende und nach den utopisch
anmutenden demokratischen Wahlen werden sie noch viel zu tun haben, um die
Rechte der Frauen zu erstreiten, die Frauen in keiner Gesellschaft geschenkt
bekommen. Von daher ist das R im Namen nach wie vor sehr aktuell, wenn auch
um den Preis, dass RAWA nicht von Regierungen und NGOs finanziell unterstüzt
wird und auf Spenden und die Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Produkte und
Informationsmaterialien angewiesen ist. RAWA-Frauen erzählen augenzwinkernd,
wie ihnen von der britischen Botschaft einmal eine Kuhhandel angeboten
wurde: Nennt Euch nicht mehr revolutionär und wir helfen Euch. RAWA hat
dieses Angebot dankend abgelehnt.
Von den 2000 Mitgliedern arbeiten 1200 illegal und unter ständiger
Lebensgefahr in Afghanistan, 800 am Rande der Legalität in Pakistan. In
Afghanistan werden illegale Bildungskuerse für Mädc hen durchgeführt,
aber
auch Menschren- und Frauenrechtsverletzungen dokumentiert. RAWA arbeitet mit
Amnesty International und Human Rights Watch zusammen.
Mehrere Versuche, RAWA in Pakistan registrieren zu lassen, scheiterten an
der negativen Haltung der pakistanischen Regierung, die bekanntermassen das
Talibanregime unterstützt.
In den Städten Afghanistans und Pakistans arbeiten elf RAWA-Kommittees,
deren Vorstände sich zwei Mal jährlich treffen und sonst per Botenbriefe
miteinander kommunizieren. Dieser Rat trifft die wichtigsten Entscheidungen
nach dem Mehrheitsprinzip, ansonsten haben die Mitglieder und die einzelnen
Gruppen grosse Autonomie bei ihrer Arbeit. Sie wissen aus Sicherheitsgründen
oft nichts oder sehr wenig von den Aktivitäten der anderen. Es gibt
verschiedene Sektionen, in denen unterschiedliche Aufgaben wahrgenommen
werden, wie die E-mail-Sektion und die Sektion internationale Kontakte, aber
auch die für Arbeit in den Schulen und Alphabetisierungskursen, in den
Waisenhäusern, in den Flüchtlingslagern, in den Werkstätten,
in den
Ambulanzen.
RAWA leistet erste Flüchtlingshilfe vor Ort, verteilt Decken und
Lebensmittel. Und RAWA führt politische Bildungskurse durch, in denen Frauen
und Mädchen über die politische Situation im Land und über Frauenrechte
diskutieren.
Die Overhead-Kosten bei RAWA werden absolut gering gehalten, ihr
"Zentralbüro" in der Nähe von Islamabad ist karg möbliert,
es gibt
eigentlich nur Schlafmatten, Computer und jede Menge Plakate an den Wänden.
Diejenigen, die ausschliesslich für RAWA arbeiten, wohnen und arbeiten
hier,
sie bekommen keinen Lohn, sondern das zum Leben Nötige: Ein Dach über
dem
Kopf, Essen, Kleidung, und wenig mehr. Denn sie wissen alle, dass mit wenig
Geld sehr viel für die Flüchtlinge getan werden kann. Oft sind sie
tagelang
in Flüchtlingslagern, oder besuchen die verstreut liegenden Schulen und
Waisenhäuser, um nach dem Rechten zu sehen. Andere gehen neben ihren
Aktivitäten für RAWA noch einer anderen Beschäftigung nach.
Was mich am meisten beeindruckt hat, ist der Umgang von RAWA mit dem anderen
Geschlecht. RAWAs Aktivitäten wären ohne die Unterstützung von
vielen "men
supporters" undenkbar. Diese Männer stehen ganz selbstverständlich
hinter
den RAWA-Frauen, arbeiten multifunktional als Fahrer, Bodyguards,
Wegesicherer, Begleiter, Übersetzer, Fotographen für RAWA, schützen
die
Frauen bei Demonstrationen und verschwinden dafür auch schon mal in
pakistanischen Gefängnissen. Sie halten sich im Hintergrund und überlassen
den RAWA-Frauen den Protagonismus, so als ob das die normalste Sache der
Welt wäre, dass Frauen die Akteurinnen und sie ihre stillen Helfer sind.
Eine solche Haltung würde schon in unserer etwas emanzipierteren
Gesellschaft bewunderswert sein, umso erstaunlicher ist sie in diesem
traditionellen und stark männerdominierten Teil der Welt! Für RAWA
ist es
ganz klar, dass man nur mit den Männern gemeinsam die Gesellschaft verändern
kann, nicht gegen sie. Und dass diese Veränderung in den Köpfen der
Menschen
beginnt. Dieser respektvolle und kameradschaftliche Umgang zwischen Frauen
und Männern macht RAWA für mich zu etwas ganz Besonderem. Zur Illustration:
Am ersten Abend trafen wir uns mit drei Frauen von RAWA, sie kamen mit einem
Mann und einem kleinen Jungen, dem Sohn einer RAWA-Frau. Während wir Frauen
debattierten, hielt sich der Mann die ganze Zeit geduldig und ruhig im
Hintergrund und beschäftigte das Kind, bis wir fertig waren.
Sowohl die Frauen als auch die Männer um RAWA müssen sich mit Vorurteilen
und dem Widerstand ihrer eigenen Familien und ihrem Umfeld
auseinandersetzen. In ihren Familien ist es auch nichts Gewöhnliches, dass
Frauen sich in die Politik einmischen und unter Gefahr arbeiten, statt brav
zu Hause zu häkeln. Und dass die Männer für eine Frauenorganisation
arbeiten, sich dafür Gefahren aussetzen und wenig zu Hause sind. Zoya hat
mit ihrer Familie im amerikanischen Exil gebrochen, weil die nicht verstehen
konnte, wie wichtig ihre Arbeit für Afghanistan ist. RAWA ist ihre Familie,
und die von vielen Mitgliedern. Farihas Mutter ist auch RAWA-Mitglied, sie
arbeitet in Afghanistan und Mutter und Tochter haben sich schon fünf Jahre
nicht mehr gesehen. Beide wissen nicht, welche Aufgaben die andere erfüllt.
RAWA-Frauen werden auch in Pakistan von Fundamentalisten bedroht und müssen
oft den Wohnort wechseln, was für afghanische Flüchtlinge in Pakistan
eine
grosse Hürde darstellt. Pakistanische Vermieter fordern von ihnen
überteuerte Mieten.
Die RAWA-Mitglieder haben ein gut funktionierendes System zu ihrer eigenen
Sicherheit, aber es ist auch für sie lästig, auf einem Weg drei Mal
das Taxi
zu wechseln und sich immer neue Namen und Verwandschaftsverhältnisse zu
merken, um indiskreten Fragen zu entgehen.
RAWA-Frauen werden schon häufig als Prostituierte und Ungläubige beschimpft,
aber das nehmen sie gelassen, sie wissen es besser.
Nachfolgend werde ich von einigen Besuchen berichten, die wir einzelnen
Einrichtungen von RAWA abgestattet haben:
Am 31.10. besuchten wir eins von zehn Waisenhäusern, die RAWA in Pakistan
betreibt. In Afghanistan kam man keine Waisenhäuser unterhalten, deshalb
nehmen RAWA-Mitglieder of vier oder fünf Waisenkinder in ihre eigene Familie
auf. Das besuchte Waisenhaus ist in Jeloum, zwei Fahrtstunden von Islamabad
entfernt. Hier leben 40 Kinder zwischen 4 und 16 Jahren, 30 Mädchen und
10
Jungen. Das Haus wird von Fahima, einer Witwe mit zehn eigenen Kindern
geführt, sie wird ihrerseits von einem jungen Ehepaar unterstützt,
die Frau
arbeitet als Erzieherin und der Mann als Koch, Hausmeister, Fahrer und
Wächter. Alle leben gemeinsam im Waisenhaus. Die Kinder gehen auf eine
pakistanische Schule im Ort. Eine Mahlzeit wird vom Koch zubereitet, und
eine Mahlzeit müssen abwechselnd jeweils zwei Kinder für alle zubereiten.
Die Kinder sorgen selbst für Ordnung und Sauberkeit. Ein älteres Kind
kümmert sich um drei kleinere Kinder und muss ihre Kleidung waschen, sie
anziehen und auf ihre Hygiene achten, wie eine grosse Schwester. Das
Waisenhaus ist ärmlich eingerichtet, aber es herrscht eine herzliche und
familiäre Atmosphäre. Trotz ihrer ergreifenden Schicksale schätzten
die
Kinder sich selbst als die glücklichsten Kinder Afghanistans ein, da sie
nicht im Krieg sind und eine Ersatzfamilie gefunden haben, die für sie
sorgt
und ihnen eine Schulbildung ermöglicht. Die Kinder wachsen in einem Klima
auf, in dem man Meenas Geist spürt, sie sind fröhlich und gut erzogen.
Die
Kinder sprechen gut Englisch und haben klare Vorstellungen von ihrer
Zukunft, sie wollen als LehrerInnen, MedizinerInnen und Ingenieure nach
Afghanistan zurückkehren, oder sogar wie ein kleines Mädchen Pilot
werden.
Auf den Strassen Pakistans habe ich viel Kinderelend gesehen, aber hier sah
ich Kinder, die eine neue Familie gefunden und das Lachen und Träumen nicht
verlernt haben.
Am ersten November besuchten wir ein von RAWA verwaltetes Flüchtlingscamp.
Dieses Camp wurde vor 18 Jahren während der sowjetischen Invasion errichtet.
Ungefähr dreihundert Lehmziegelhäuser werden von einer Schutzmauer
umgeben.
Das Camp liegt in einer Mondlandschaft voller Lehmziegelfabriken, wo Männer
und Kinder den Unterhalt für ihre Familien verdienen: 1 US $ für 12
Stunden
Plackerei.
Die Bedingungen hier lassen sich nicht mit denen der neuen Camps
vergleichen, hier hat sich im Laufe der Zeit eine Organisation und
Infrastruktur gebildet. Das Lager wird von einem Kommittee verwaltet, es
verfügt über einen Stromgenerator und seit wenigen Monaten über
eine
Wasserpumpstation. Es gibt eine Jungen- und eine Mädchenschule, eine
Ambulanz mit Arzt und Krankenschwestern und- Gemeinderäume.
Vor den Bombenangriffen lebten hier circa 3000 Menschen, jetzt sind es fast
fünftausend, das Lager ist bis auf den letzten Platz voll, selbst der
Gemeinderaum ist von mehreren Familien bewohnt, deren Schlafmatten dicht an
dicht gedrängt sind. Und für den Bau neuer Häuser fehlen die
Mittel. Zoya,
die Neuankömmlinge im Lager empfängt, erzählt uns, dass sie mit
Tränen in
den Augen Familien wieder wegschicken musste.
In die Schule und die Ambulanz kommen auch Frauen und Mädchen aus dem
Nachbarcamp, dass von Fundamentalisten beherrscht wird, da sie dort keine
Möglichkeiten für Bildung und Gesundheitsfürsorge haben.
Es ist relativ einfach, Neuankömmlinge von alteingesessenen
CampbewohnerInnen zu unterscheiden. Während die "Alten" gut organisiert
und
integriert sind, stehen die "Neuen" noch ganz unter dem Eindruck dessen,
was
sie in Afghanistan erleben mussten, sie sind sehr scheu und verängstigt,
die
Kinder wirken kränklich und schwach. Frauen verstecken ihr Gesicht und
sprechen nicht, sie verschwinden fast hinter ihrem Teppich, an die sie
knüpfen.
Wir besuchten die Mädchenschule, in der von 8 bis 12 Uhr 300 Mädchen
Dari,
Englisch, Paschtu, Mathematik u.a. lernen. Nachmittags kommen circa 200
Frauen in die Alphabetisierungskurse. Die Mädchen tragen eine blau-weisse
Schulkleidung, in einigen Räumen gibt es Stühle, in anderen nicht.
Da hocken
dreissig Kinder in einem kleinen dunklen Raum und wiederholen fleissig die
Lektionen im Chor. Die verwendeten Schulbücher sind zerfleddert, sie stammen
aus der Zeit vor 1992. Und trotz der schwieigen Umstände sind die Kinder
glücklich, hier lernen zu dürfen, denn viele ihrer Altersgenossen
werden von
ihren Familien aus ökonomischen (die Kinder werden beim Teppichküpfen
gebraucht) oder religiösen Gründen (Mädchen brauchen keine Bildung,
die
Schule ist ungläubig) nicht in die Schule gelassen. Die Schule ist
gebührenfrei.
Hier wie auch im Waisenhaus wurde wir als Gäste mit Rosenblättern
willkommen
geheissen, die die Kinder im Spalier über uns ausschütteten. Ich musste
unvermeidlich an die Metapher denken, die einer aus unserer Reisegruppe
aufwarf: "Die Afghanen bewerfen uns mit Rosen und wir werfen Bomben auf
sie
ab." So etwas beschämt und macht sehr nachdenklich.
Und die Menschen waren so gastfreundlich zu uns. Wohin wir auch kamen,
wurden wir freundlich begrüsst. Sie bewirteten uns fürstlich mit Kabul-Reis,
dem afghanischen Nationalgericht aus Reis, Hammelfleisch, Karottenstreifen,
Mandeln und Rosinen, das sie sich selbst fast nie gönnen können. Und
sie
zeigten sich sehr dankbar, dass sie in ihrer Misere nicht allein gelassen
werden, dass sich noch jemand auf den Weg zu ihnen macht, um zu sehen,
welche ihre Situation ist. Das hat mich wirklich berührt und betroffen
gemacht.
Auch hier im Camp hatten die Kinder eine Aufführung für uns vorbereitet,
in
der sie patriotische Lieder über Afghanistan sangen und in einem kleinen
Theaterstück das Leben unter den Taliban darstellten. Das Stück hatte
ein
Happy-End, deshalb will ich es kurz wiedergeben: Mutter und Tochter sitzen
zu Hause und sticken. Da kommt eine Nachbarin aus einer fundamantalistischen
Familie und möchte ihren Sohn, einen Angehörigen der Talibanmiliz,
mit der
Tochter verheiraten. Diese lehnt ab und die Nachbarin verschwindet erzürnt.
Danach kommen mehrere Mädchen mit dem Koran unter dem Arm zu Besuch, und
die
Zuschauer erfahren, dass die Tochter eine Lehrerin von RAWA ist und die
"Koranleserinnen" zu ihrem heimlichen Unterricht gekommen sind. Mitten
in
der Lektion werden sie durch die Talibanmiliz unterbrochen, die in das Haus
eindringt und die Mädchen für ihr verbotenes Tun auspeitschen will.
Doch es
kommt anders: Die Frauen und Mädchen drehen den Spiess um und verprügeln
nun
mit vereinter Kraft die Taliban und jagen sie in die Flucht. Eine schöne
Utopie...
Im Lager besuchten wir auch die Ambulanz. Es fehlt an allem, vor allem an
Medikamenten, heissem Wasser und an Strom, um das Sterilisierungsgerät
zu
benutzen. Doch immerhin gibt es einen Arzt, ein kräftiger und fröhlicher
Mann, und mehrere Krankenschwestern, die die Frauen behandeln, die im
Wartezimmer eine Schlange bilden.
Als letzte Station im Camp besuchten wir die Textilwerkstatt, wo etwa zehn
Frauen an Schals und Blusen nähen und sticken. Viele von ihnen sind Witwen,
die ohne männlichen Ernährer auf diese Erwerbsquelle angewiesen sind.
Hier
werden auch die kunstvoll gearbeiteten und trotzdem so schaurig wirkenden
Burkas gefertigt, die als sichtbarstes Zeichen der Unterdrückung der
afghanischen Frauen unter den Fundamentalisten zu einer traurigen
Berühmtheit in der Welt gelangt sind.
Als wir das Camp verliessen, war die Sonne schon untergegangen und die
Männer und Kinder in den Ziegelfabriken arbeiteten immer noch...
Am vierten November war unsere Delegation eingeladen, die Büroräume
von RAWA
zu besuchen, Hier stapelten sich Broschüren und Plakate und es gab Computer
mit Modems und wenig mehr. Hier also treffen seit dem 11. September täglich
mehr als tausend E-mails aus aller Welt ein, die von einigen wenigen
RAWA-Mitgliedern in Tag- und Nachtschichten bearbeitet werden. Und hier
leben auch einige junge RAWA-Mitglieder, die entweder bis zu ihrem
achtzehnten Lebensjahr in einem RAWA-Waisenhaus gelebt haben, oder deren
Familien in Afghanistan sind. Hier wird besprochen, wer am nächsten Tag
wohin zu gehen hat und welche Aufgaben zu erledigen sind. Einige der jungen
RAWA-Frauen studieren auch noch neben ihrer Arbeit. Aliah studiert Medizin,
RAWA hat beschlossen, dass sie auch als Ärztin in Afghanistan gebraucht
wird. Nach aussen wirkt das Büro wie eine Studentinnenpension, aber die
Nachbarn sind misstrauisch und neugierig: Warum leben die jungen Frauen
nicht bei ihren Verwandten, warum gehen auch Männer ein und aus? Der kleine
Alltag eben.
Am fünften November besuchten wir die Heewad School in Rawalpindi, einem
ärmlichen Vorort von Islamabad.
Heewad ist paschtu und bedeutet "Land", und dieser Name ist hier Prinzip.
Hier werden 300 afghanische Flüchtlingskinder, Mädchen und Jungen
zwischen 8
und 12 Jahren, mit den Sprachen und der Geschichte ihrer Heimat bekannt
gemacht. In jeweils drei Kursen am Morgen und am Nachmittag lernen sie Dari,
Paschtu, Englisch (6 Stunden pro Woche!), Geograpghie und Geschichte von
Afghanistan und der Welt, und erhalten auch Lektionen über den Koran. Da
das
Schulprogramm ein anderes als in den pakistanischen Schulen ist, wird der
Schulabschluss in Pakistan nicht anerkannt. Die Schule ist gebührenfrei.
Werden es zuviele Kinder, wird den Mädchen der Vorrang gegeben. Es mangelt
auch hier an Platz und Unterrichtsmaterialien, doch die Kinder kommen gern
in die Schule, um dieses für afghanische Menschen so seltene und kostbare
Gut Bildung zu bekommen.
Die LehrerInnen sind RAWA-Mitglieder oder UnterstützerInnen. Rubina, eine
sehr junge Lehrerin, sprach mich an und bat mich, doch von Europa aus die
Nachbarschule, eine Grundschule, wo 200 Kinder aus sehr armen Familien
lernen, zu unterstützen. Die LeherInnen hier übermittelten uns die
gleiche
Botschaft wie bei den vorangegangenen Besuchen: Die afghanischen Menschen
sind des Krieges und der Gewalt überdrüssig, sie wollen Frieden und
Demokratie, sie wollen in ein freies Afghanistan zurückkehren und das Land
wieder aufbauen. Wir unterstrichen, dass ihnen als LehrerInnen die
wichtigste Aufgabe beim Neubeginn zukommt: Die Erziehung und Bildung der
Kinder Afghanistans.
Am sechsten November besuchte ich diese zweite Schule, Heewad Primary
School. Die Schule liegt in einem Armenviertel am Rand der Stadt, man muss
sich durch schmutzige müllübersäte Gassen schlängeln, bevor
man ankommt.
Abida, die Leiterin, führte mich durch die Klassenzimmer, die ohne Fenster
und stockdunkel waren, weil gerade mal wieder der Strom ausgefallen war. Vor
einem Klassenzimmer sass eine 35-jährige Frau, die Hausmeisterin der Schule,
mit einem ausgeschlagenen Heft auf den Knien: auch sie lernt jetzt Lesen und
Schreiben. Diese Schule wurde 1998 gegründet, acht Lehrerinnen und zwei
Hausmeister werden beschäftigt. Die Lehrerinnen sind RAWA-Unterstützerinnen
und erhalten von RAWA ihren Lohn, ebenso wie die Schulmaterialien. Morgens
erhalten hier 120 Kinder beider Geschlechts von 6 bis 14 Jahren in fünf
Klassen Unterricht in Paschtu, Dari, Englisch, Mathematik und Handarbeiten.
Manche Kinder müssen eine Stunde bis zur Schule laufen, aber sie kommen
trotzdem, denn die Schule ist kostenlos. Auch hier gibt es das Problem, dass
einige Eltern ihre Kinder am Schulgang hindern, die Lehrerinnen gehen dann
zu ihnen nach Hause und sprechen mit ihnen. Die Schulbücher werden in
Peshawar gedruckt, sie haben weder religiöse noch politische Inhalte. Das
Lehrprogramm wird von der Leiterin der Schule vorbereitet. Die Kinder
bekommen Punkte auf ihre Leistungen, von 0 bis 10 Maximum. Besonders gute
Schüler bekommen einen Lobesbrief für ihre Eltern mit nach Hause,
oder ein
kleines Geschenk.
Nachmittags kommen 20 Frauen zwischen 17 und 35 Jahren zu
Alphabetisierungskursen. Zwischen 2 bis 3 Monaten und einem Jahr brauchen
sie, um die Schörkel als Buchstaben entziffern zu können und sie selbst
aufs
Papier zu bringen. Ein paar Minuten täglich werden darauf verwendet, über
die politische Situation zu diskutieren und über RAWA zu informieren. Einmal
pro Woche gibt eine RAWA-Frau einen Weiterbildungskurs für die Lehrerinnen.
Zum Abschied zeigte mir Abida Zeichnungen der Kinder, die mehr ausdrücken
als Worte. Es sind entsetzliche Szenen, die die Kinder aufs Papier bannten:
Talibanmilizen peitschen Frauen in Burkas aus, Hubschrauber schiessen aus
der Luft auf flüchtende Menschen, eine Mutter bettelt mit ihrem kranken
Kind
auf der Strasse, weil sie den Arzt nicht bezahlen kann...
Die Pressekonferenz
Am dritten November luden Luisa Morgantini als Leiterin der Europäischen
Delegation, Asma Jahangir, Rechtsanwältin und Mitglied im Pakistanischen
Nationalausschuss der Menschenrechtskommission, und Sahar Saba, Sprecherin
für RAWA, gemeinsam zu einer Pressekonferenz ins Marriott-Hotel in Islamabad
ein. Motto der Konferenz war: "Women speak out: Stop fundamentalism, Stop
terrorism, Stop war. Peace and democracy for Afghanistan".
Alle Redebeiträge legten Nachdruck auf die Rolle der Frau und ihren Einbezug
in alle Entscheidungen über die Zukunft Afghanistans. Luisa Morgantini
bekräftigte unsere Solidarität mit den afghanischen Frauen, die seit
langem
unter Krieg, Menschenrechtsverletzungen und Exil zu leiden haben. Asma
Jahangir bemerkte, dass die Leiden der afghanischen Frauen lange von der
Weltöffentlichkeit ignoriert wurden und erst jetzt wieder ins Zentrum der
Aufmerksamkeit rücken. Die internationale Gemeinschaft hat nun die Aufgabe,
sicherzustellen, dass an dem kommenden Friedensprozess keine Warlords,
sondern die Frauen beteiligt werden. Es waren die Frauen, die
Menschenrechtsverletzungen dokumentiert und alle Formen von Terrorismus und
Fundamentalismus angeprangert haben. Auch Sahar Saba von RAWA bekräftigte,
dass die internationale Gemeinschaft ihren Verpflichtungen nachkommen und
ihre Stimme gegen Fundamentalismus, Terrorismus und
Menschenrechtsverletzungen erheben muss. Sie sagt, dass die Taliban und die
Nordallianz zwei Seiten der gleichen Münze sind, mit der gleichen
Mentalität. Obwohl die Nordallianz jetzt durch die NATO und die USA
unterstützt wird, war die Zeit unter ihrer Herrschaft in gewisser Weise
sogar schlimmer als unter den Taliban. 1992 bis 1996 waren die dunkelsten
Jahre für die Frauen Afghanistans. Sahar Saba sagte: "We don't believe
that
war is ever a solution; war brings war; so we ask for inmediate halt of
bombardement and killings of innocent civilians." Im Namen der Europäischen
Delegation wurde eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der die folgenden
Punkte angesprochen wurden:
1- Der Tod Tausender unschuldiger Menschen in New York und Washington darf
nicht mit der Ermordung unschuldiger und wehrloser Menschen in Afghanistan
vergolten werden.
2- Ein Monat Bombenangriffe hat den Taliban und Al-Qaeda kaum Schaden
zugefügt, aber die Zahl ziviler Opfer steigt jeden Tag.
3- Für eine Rückkehr zu Frieden und Demokratie ist es notwendig, den
Fundamentalismus von Taliban und Nordallianz zu beenden.
4- Die afghanische Nation entscheidet über ihre eigene Zukunft.
5- Friedenund Stabilität für die mehr als vier Millionen afghanischer
Flüchtlinge in Pakistan und im Iran.
6- Die Weltöffentlichkeit muss ihre Aufmerksamkeit auf die grosse
Katastrophe der afghanischen Flüchtlinge lenken.
7- Ohne eine Kursänderung in der westlichen Politik im Mittleren Osten
kann
der fundamentalistische Terrorismus nicht eliminiert werden.
8- Die Vereinten Nationen müssen eine bedeutende Rolle bei der Bildung
einer
Nach-Taliban-Regierung spielen und alle fundamentalistischen Gruppen ohne
Ausnahme eliminieren, um damit den Weg zu freien Wahlen zu eröffnen.
9- Die Friedensbemühungen müssen auf Werten wie Demokratie, Frauenrechten
und freien Wahlen basieren. Frauen, die wie in RAWA aktiv und mutig gegen
Fundamentalismus kämpfen, müssen bei den Verhandlungen präsent
sein.
Dieser Einladung zur Pressekonferenz waren ungefähr 30 JournalistInnen
gefolgt. Am nächsten Tag bekamen wir in der Presse ein eindrucksvolles
Bild
pakistanischer Berichterstattung geboten. Auf den Fotos war oft die
RAWA-Sprecherin nicht zu sehen, auch in den Bildunterschriften und in den
Titeln wurde RAWA nicht erwähnt. Und eine Zeitung behauptete gar, sie hätte
ihr Gesicht hinter einer Maske versteckt!
Auf unserer Reise erhielten wir ein eindrucksvolles und informationsreiches
Bild von der Situation der afghanischen Flüchtlinge, von den Ansichten
der
demokratischen Kräfte und von den Aktivitäten RAWAs. Und wir fühlten
die
Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Wärme, die sich die einfachen Menschen
trotz ihrer komplizierten Situation bewahrt haben. Wir haben uns davon
überzeugen können, dass ein friedlicher Übergang zu einem neuen
demokratische und nicht fundamentalistisch dominierten Afghanistan möglich
ist und von der Bevölkerung gewünscht wird. Und wir haben gesehen,
dass es
für uns sehr viel zu tun gibt, wenn wir unsere Solidarität mit praktischen
und konkreten Handlungen unter Beweis stellen wollen. Vor allem werden
Spenden gebraucht. Wir konnten uns davon überzeugen, dass die Spenden bei
Vereinigungen wie RAWA und HAWCA in sehr guten Händen sind, sie werden
wirklich für die Bedürftigen und nicht für die Verwaltung oder
andersweitig
verwendet. Deshalb möchte ich diesen Bericht mit einem Spendenaufruf für
RAWA abschliessen. Das offizielle Konto für Spenden an RAWA in Deutschland
und einige interessante Links zu Websites füge ich an.
Abschliessend möchte ich von ganzem Herzen unseren GastgeberInnen danken,
die uns mit offenen Armen empfangen und uns ihre Situation mit grosser
Offenheit und Eindringlichkeit geschildert haben. So mutig und so
menschlich. Ihr Kampf ist der Kampf aller friedliebenden und demokratischen
Menschen. Nun ist es an uns, die gewonnenen Informationen zu verbreiten,
ihren Hilferuf in die Welt zu tragen und ihm zu folgen.
Webseiten:
www.rawa.org
www.hawca.org
www.fi-nottuln.de
UnterstützerInnenplattformen in Deutschland:
Friedensinititive Nottuln, Aktionsbüro Afghanistan
fuer-afghanistan@t-online.de
Online: http://groups.yahoo.com/group/RAWA-germany
Spendenkonto:
Friedensinititive Nottuln
Sparkasse Coesfeld
BLZ 40154530
Konto 82593245
Kennwort "RAWA + Anschrift/E-mail" (für Spendenquittung oder
Bestätigung von
RAWA. dass das Geld angekommen ist und wofür es verwendet wurde)
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23 RAWA-Germany News
From: Claudia Volgger <aon.964446421@aon.at>
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AROUND THE WORLD: Many Afghans haunted by Northern Alliance's past
The Atlanta Journal-Constitution, November 12, 2001
Dan Chapman - Staff
Chaman, Pakistan --- Haji Abdul Ghani placed a forefinger in his mouth,
and cocked his thumb like a pistol.
"They put the nozzle of the gun in the baby's mouth," said Ghani,
an
Afghan refugee. "The baby began sucking it like the nipple of his mother's
Ghani, a truck driver, swore his story was true. It happened, he said,
three weeks ago in Central Afghanistan. A fighter with the Northern Alliance
pulled the trigger, he added.
Beyond its abject horror, the story told by Ghani --- who has no love for
the Taliban either --- illustrates the anger and fear many Afghans harbor
for the Northern Alliance.
Far from the underdog militia trying to overthrow the despotic Taliban
regime, Northern Alliance troops are reviled across much of Afghanistan for
their brutality.
They are also despised because they are primarily Uzbeks, Hazaras, Tajiks.
Pashtuns comprise the main Afghan ethnic group in a country whose ethnic
stew never stops boiling.
Strange bedfellows
The United States is the Northern Alliance's main benefactor, providing
materiel, advisers and an intensive bombing campaign aimed at weakening
Taliban resistance
The Northern Alliance has taken advantage of heavy bombardments to advance
into the northern city of Mazar-e-Sharif, a key military target.
Kabul would be next in Northern Alliance sights. While the United States,
at Pakistani insistence, suggests that the Northern Alliance won't be
allowed to single-handedly run Afghanistan, refugees and others remain wary
of any leadership role for the mujahedeen.
"We have lived under them before and they were not good rulers," said
Sayed Noor, an Afghan farmer who arrived last week at Killi Faizo refugee
camp along Pakistan's border. "They cannot rule Afghanistan again because
we
had such bitter experiences with them. They are vicious."
Many of the mujahedeen, or holy warriors, now fighting for the Northern
Alliance are war veterans who served in the decadelong battle against the
Soviets. Northern Alliance commanders also filled key government positions
after the Soviets withdrew in 1989.
General Abdul Rashid Dostum was --- and is again today --- a top
mujahedeen leader. The Uzbek warlord's mutiny in 1992 led directly to the
downfall and execution of Najibullah, the last Communist ruler. It also
ensured the mujahedeen would roll into Kabul.
Michael Griffin, in his book "Reaping The Whirlwind: The Taliban Movement
in Afghanistan," labeled Dostum "a backwater Saddam Hussein . . .
ruthless .
. . cunning."
Return from exile
Although included in a succession of Afghan governments, Dostum never
garnered the power he so coveted. Ethnic hatred between Uzbeks, Hazaras,
Tajiks and the majority Pashtun also scuttled any chance at real peace.
In January 1994, Dostum's 20,000-man strong militia laid siege to Kabul.
Two months of back-and-forth rocket and artillery fire led to the deaths of
4,000 Kabul residents and the exodus of 200,000 more.
Of Dostum's troops, Griffin wrote: "These Uzbek fighters inspired even
greater fear among civilians who named them galamjam --- or
carpet-thieves --- a term that Afghans diversified to embrace anyone with
bad intentions."
Dostum eventually retreated to Mazar-e-Sharif, until losses to the Taliban
pushed him over the border and eventually into exile in Turkey. But Dostum
returned this year to lead one of the main Northern Alliance factions.
"Listen to me carefully," warned Haji Abdul Ghani. "Those opposed
to the
Northern Alliance are not on the side of the Taliban or al-Qaida. We just
want our children's survival, our women's survival. If the Northern Alliance
comes, we will all be killed."
Ghani and other Afghans also fear a return to lawlessness. When the
mujahedeen ran Afghanistan from 1992 to 1996, life was cheap. Rape was
common. Truckers like Ghani paid tolls to bandits on virtually every
roadway.
The horror of the past
The Taliban's Pashtun rulers restored order to Afghanistan, albeit a harsh
and twisted Islamic version of order. A Northern Alliance victory, even with
the United States looking over its shoulder, scares many Afghans.
"The Americans can't save us from the Northern Alliance," said Noor,
25,
the farmer. "I'm from northern Afghanistan and I've seen Dostum rule. His
brand of justice [favored] the people of his tribe and everyone else was
neglected, beaten or killed before the Taliban came."
Noor threw a pebble he was fingering into the sand.
"I have no doubt it will be no different if the Northern Alliance comes
to
power again."
http://www.accessatlanta.com/ajc/epaper/editions/monday/news_b3fefda0146460f
b0033.html
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24 Krieg darf nicht die Antwort auf Terror sein
From: shailabissig@web.de <shailabissig@web.de>
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Wiedergabe einer Anzeige in der "Frankfurter Rundschau" des 13.11.01
Komitee für Grundrechte und Demokratie
Krieg darf nicht die Antwort auf Terror sein
Aufforderung an die Mitglieder des Deutschten Bundestages,
an die Soldaten der Bundeswehr,
an die Bürgerinnen und Bürger!
Die deutsche Bundesregierung drängt darauf, zum Einsatz der Bundeswehr
im Afghanistan-Krieg ermächtigt zu werden. Die Bundesrepublik würde
damit eine Kriegsführung unterstützen, die in einem geschundenen Land
die
restlichen Lebensgrundlagen zerstört; die dem Terrorismus weiteren Auftrieb
gibt; die auch der Bevölkerung der Vereinigten Staaten nicht hilft. Die
Kriegspolitik der USA nimmt keine Rücksicht auf die Rechte der Menschen,
sie setzt eine Machtpolitik fort, die den Terrorismus erzeugt, den sie
bekämpft.
Sicherheit wird so nicht hergestellt, sondern anhaltend gefährdet.
Deshalb appellieren wir
an die Abgeordneten des Bundestages:
-Sagen Sie Nein zum Einsatz der Bundeswehr im Afghanistan-Krieg!
-Geben Sie der Bundesregierung keine Vollmacht zur Kriegsführung!
an die Soldaten der Bundeswehr:
-Verhalten Sie sich grundgesetzgetreu!
-Verweigern Sie sich dem Einsatz, der nicht der Verteidigung dient!
an alle Bürgerinnen und Bürger:
-Setzen Sie wirksame Zeichen des Widerstandes gegen eine Kriegspolitik, die
keinen Frieden bringen kann, sondern nur neue Gefahren heraufbeschwört!
-Nutzen Sie die Möglichkeiten gewaltfreier Aktionen, Demonstrationen,
symbolischer Arbeitsniederlegungen!
-Wehren Sie sich gegen die Zumutungen eines machtzynischen Kanzlers und
einer informellen großen Kriegskoalition der Parteien!
Sagen Sie NEIN! Damit sagen Sie Ja zu den Menschenrechten, der Demokratie
und einer alternativen Friedenspolitik, die dem Terrorismus seinen Boden
entziehen kann!
Petition gegen den Krieg
Das Komitee für Grundrechte und Demokratie lehnt Krieg als Antwort auf
die
Terrorangriffe vom 11.09. entschieden ab. Wir übergeben heute dem Deutschen
Bundestag eine Petiton mit über 3500 Unterschriften, die sich gegen die
Bereitstellung militärischer Mittel der Bundeswehr wendet.Zugleich richtet
sich die
Petition gegen die innenpolitische maßlose Aufrüstung, die im Schatten
der
Terrorangriffe durchgepeitscht werden soll. (Es folgen ein paar Namen der
UnterzeichnerInnen)
Die Petition kann weiterhin unterzeichnet werden. Wir schicken Ihnen den
Text
der Petition, der mit dem Wortlaut dieser Anzeige nicht identisch ist, auf
Anforderung gerne zusammen mit unserem BürgerInnen-Informationen zur
Problematik des Krieges in Afghanistan zu.
Komitee für Grundrechte und Demokratie
Aquinostraße 7-11
50670 Köln
Telefon: 0221-97269-20; Fax-31
Für unsere Arbeit gegen den Krieg, auch zur Finanzierung dieser Anzeige,
bitten wir um Spenden!
Komitee für Grundrechte und Demokratie
Konto: 8 024 618, BLZ :508 635 13 ( Volksbank Odenwald)
Falls Sie eine Spendenquittung wünschen, geben Sie bitte Ihren Namen und
Ihre Adresse auf dem Überweisungsträger deutlich an.
Presserechtlich verantwortlich: Martin Singe
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25 veterans for peace
From: clandestino clandestino@chello.at
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Redaktionsschluss:
14. November 2001, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat pedro negro pedro.negro@chello.at
zusammengestellt
Fehler moege frau/man mir nachsehen!