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Dienstag, 15.11.2005

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  Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen per Email an: widerstand@no-racism.net
Oder via Webformular anonym an die gleiche Adresse: no-id.com
 
Archiv  
  Hier findet ihr das MUND-Archiv aller Aussendungen seit dem Februar 2000.  
Editorial  
 

Ziel des widerst@nd-MUND (MedienUnabhängiger NachrichtenDienst) ist die möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus sowie verwandten Themen ... -> weiter

 
Update  
  Die stehts aktualisierten Widerstandsseiten präsentiert von popo.at
Letzter Widerschrei
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Widerst@nd-MUND 21:00
no-racism.net 17:00
Betazine 16:00
Ceiberweiber 14:00
Raketa gestern
 
     
 

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INHALTSVERZEICHNIS

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 25.11.: "Made in India"
Frauensolidarität Redaktion <redaktion at frauensolidaritaet dot org>
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02 16.11. 19h | AUFENTHALT und BESCHAEFTIGUNG | Ein Survival-Training für KuenstlerInnen
"IG BILDENDE KUNST" <office at igbildendekunst dot at>
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03 16.11.: Kunst Asyl
office at asyl-in-not dot org
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04 21.11.: F13 Vorbereitungstreffen
augustin <augustin at nextra dot at>
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05 Dezember-Programm Kosmos-Theater
KosmosTheater <office at kosmostheater dot at>
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06 OPERATION SPRING - Letzter offener Prozess geht weiter! - AZ3000 nimmt Aussagen zurück! - Protestinserat wird veröffentlicht! - Protestschreiben! - Parlamentarische Anfragen - Wissenschaftliches - 8.Kinowoche-9.000er Grenze fällt! - Festivalteilnahmen
"Tristan Sindelgruber" <tristan.sindelgruber at chello dot at>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Zum Beispiel Apartheidsjustiz
"Amerlinghaus" <amerlinghaus at utanet dot at>
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08 KPÖ/Reichensteuer/Vermögen/Kapital
KPÖ-Kommunikation <kpoe at aon dot at>
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09 Die Folgen einer überhasteten Aktion (Zur EU-Linkspartei)
"Parteder Franz" <Franz.Parteder at stadt dot graz dot at>
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DISKUSSION
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10 Daumenschraubstock
"kohlerdi" <ibd.koehler at utanet dot at>
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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11 Marshallplan für den Irak: Jalal Talabani in Österreich
"wadi wien" <wadi.wien at gmx dot at>
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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12 Promedia-Veranstaltungen in dieser Woche
Promedia <promedia at mediashop dot at>
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REDAKTIONELLES

Diese Ausgabe hat Albert Brandl (albert dot brandl at chello dot at) zusammengestellt.

Bei weiteren Fragen bitte zuerst unser Editorial lesen.
 
INHALT

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 25.11.: "Made in India"
Frauensolidarität Redaktion <redaktion at frauensolidaritaet dot org>
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14. November 2005
Presseinformation

Anlässlich des "Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen"
lädt die FRAUENSOLIDARITÄT zu

"Made in India"
Filmvorführung und Vortrag

Zeit: Fr, 25. November, 18.00 Uhr
Ort: Aula des AAKH am Campus
Spitalgasse 2, 1090 Wien

Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht die ökonomische Gewalt
gegen Frauen und die Einforderung der wirtschaftlichen Rechte,
die in den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen
Menschenrechten (WSK) festgeschrieben sind.

"Made in India" (Indien/Schweiz, 91 Minuten) ist ein Film von und
über die "Self Employed Womens Asociation" (SEWA) in Nordindien,
eine Gewerkschaft von Frauen im informellen Wirtschaftssektor.

"Can Codes Protect Women Workers" (Indien/Österreich 2004, 25
Minuten) ist ein Film zur zwiespältigen Rolle von
Verhaltenskodizes von transnationalen Konzernen in der
Weltmarktproduktion.

Input zu den wirtschaftlichen Rechten von Frauen von Karin Lukas
(Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte, Wien)

Anlass: Der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen erinnert
jährlich am 25. November an den Todestag der drei Schwestern
Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal, drei dominikanische
Oppositionelle, die im Hinterhalt vom damaligen Diktator Trujillo
im Jahr 1960 ermordet wurden. In aller Welt machen
Frauenorganisationen an diesem Tag ihre Anliegen in der
Öffentlichkeit sichtbar und erinnern an die Möglichkeit, als Frau
in Würde und ohne Gewalt zu leben.

Eine Veranstaltung im Rahmen der "16 Tage gegen Gewalt gegen
Frauen"

Veranstalterin: Frauensolidarität in Kooperation mit
feministAttac, der Studienvertretung für Kultur- und
Sozialanthropologie, der Institutsgruppe Ethnologie und der ÖH
Uni Wien.

Information: Helga Neumayer, redaktion@frauensolidaritaet.org

Redaktion Frauensolidarität
Editorial "Solidarity Among Women"
Berggasse 7/1, A-1090 Wien, Austria
Fon:++43/1/317 40 20/352 (Fax:---/355)
www.frauensolidaritaet.org

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02 16.11. 19h | AUFENTHALT und BESCHAEFTIGUNG | Ein Survival-Training für KuenstlerInnen
"IG BILDENDE KUNST" <office at igbildendekunst dot at>
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Einladung zur Veranstaltungsreihe

========== [X] ===========
Alles was RECHT ist.
Ein Survival-Training für KünstlerInnen.
========== [X] ===========

Mittwoch, 16.11.2005, 19 Uhr

AUFENTHALT und BESCHÄFTIGUNG

Artikel 17a des österreichischen Staatsgrundgesetzes schreibt die
Freiheit künstlerischen Schaffens fest. Daraus sollte sich für
ausländische KünstlerInnen quasi ein Rechtanspruch auf Aufenthalt
und Berufausübung in Österreich ableiten lassen.

Ein gültiger Aufenthaltstitel und Beschäftigungsbewilligung
werden dennoch verlangt. Auch Nachweise über die künstlerische
Tätigkeit und, dass das Einkommen aus der Kunst das
wirtschaftliche Überleben sichert, sind zu erbringen.

Aber wo und wie sind all diese Vorrausetzungen, Nachweise und
schließlich Dokumente zu erhalten? Wer definiert wer KünstlerIn
ist oder nicht? Wie weiter nach dem Studium, wenn der
Aufenthaltstitel bislang an die Ausbildung gebunden war? Und
welche Veränderungen bringt das neue Niederlassungs- und
Aufenthaltsgesetz (NAG) ab 1.1.2006?

== Vortrag und Auskunft:
Mag.a Doris Einwallner (Rechtsanwältin)

== Veranstaltungsort:
IG BILDENDE KUNST
1060 Wien, Gumpendorfer Straße 10-12

Information zur Veranstaltungsreihe

== Alles was RECHT ist
== Ein Survival-Training für KünstlerInnen

In der IG BILDENDE KUNST hat 2002 eine Veranstaltungsreihe mit
dem Titel "Alles was RECHT ist. Ein Survival-Training für
KünstlerInnen" gestartet - eine Serie, die sich an KünstlerInnen
richtet und besonders um Fragen zu zeitgenössischen
Arbeitsbedingungen kreist.

ExpertInnen geben Auskunft über rechtliche Möglichkeiten und
praktische Tipps zum alltäglichen wirtschaftlichen Überleben von
Kunstschaffenden. Die Aufbereitung und Vermittlung der
verschiedenen Themen findet mittels kurzer moderierter
Podiumsdiskussion oder Vortrag mit jeweils anschließender
Publikumsdiskussion statt.

Praktisch verwertbarer Informationsgehalt für KünstlerInnen steht
dabei im Vordergrund. Die gesammelten Informationen werden
anschließend auf der Website und/oder in der Zeitung der IG
BILDENDE KUNST veröffentlicht.

Zu folgenden Themen fanden bisher Veranstaltungen statt:
Sozialversicherung, Arbeitsverhältnis Künstlerin - Galerie,
Subventionsansuchen / Projektförderung, Artotheken, Steuer,
Pressearbeit, Urheberrechte (in der Fotografie), Kunst im
öffentlichen Raum.

== Rückfragen: Daniela Koweindl

===================
= IG BILDENDE KUNST
= Gumpendorfer Straße 10-12
= A-1060 Wien
=
= Öffnungszeiten: Di - Fr 13-18 Uhr
=
= Tel +43 (0)1 524 09 09
= Fax +43 (0)1 526 55 01
=
= Interessenvertretung: office@igbildendekunst.at
= Galerie: galerie@igbildendekunst.at
=
= Url: http://www.igbildendekunst.at
=

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03 16.11.: Kunst Asyl
office at asyl-in-not dot org
==================================================
Kunst Asyl

Eine Auktion zu Gunsten von Asyl in Not

Mittwoch, 16. November 2005, 19 Uhr
Semperdepot
(Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien)
Lehárgasse 6, 1060 Wien

Heute, Montag, 14.11., ab 22.30 Uhr:
Live-Versteigerung in "Treffpunkt Kultur" !

Kunst Asyl ist heute, Montag (14.11., 22.30 Uhr) zu Gast in der
ORF-Sendung "Treffpunkt Kultur". Drei Werke aus unserem Katalog
werden live in der Sendung versteigert:

die Losnummern 2 (Ilse Haider, Modell für Skulptur, Rufpreis
1000.- Euro), 13 (Hans Staudacher, ohne Titel - Drachensteigen,
Rufpreis 1500.- Euro) und 85 (Peter Kogler, ohne Titel, Rufpreis
250.- Euro).

Vorbesichtigung der Exponate:
15. und 16. November 2005
jeweils 10-19 Uhr
Achtung: Der Eingang zur Vorbesichtigung befindet sich eine Tür
weiter, Lehárgasse 8!

Auktionatorin:
Andrea Jungmann
Managing Director, Sotheby's Austria

Organisation:
Robert Schlesinger

Der Reinerlös dient zur Gänze der Arbeit von Asyl in Not.

Der Katalog kann bei uns angefordert werden. Die Bilder sind auch
online zu sehen:

www.kunstasyl.at

Warum ich Asyl in Not unterstütze

Auswahl einiger Statements von KünstlerInnen aus unserem Katalog:

Ilse Haider:
"Damit Menschen, die Schreckliches erlebt haben, wieder Hoffnung
schöpfen können."

Andreas Leikauf:
"Das ist selbstverständlich und nebensächlich. Die wichtigere
Frage ist, warum politische Flüchtlinge von unserem Staat nicht
oder nicht ausreichend anerkannt und unterstützt werden und wie
sich dieser Zustand ändern lässt."

Birgit Sauer:
"Mir ist in scheinbar unlösbaren Situationen sehr geholfen
worden, schön, wenn ich Hilfe unterstützen kann."

Irene Andessner:
"Ehrenbürgerschaft für alle Schutzsuchenden!"

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Asyl in Not, Währingerstraße 59, A-1090 Wien
Telefon +43/1/408 42 10, Fax +43/1/405 28 88
mailto:office@asyl-in-not.org
http://asyl-in-not.org

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04 21.11.: F13 Vorbereitungstreffen
augustin <augustin at nextra dot at>
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Einladung zum F13 Vorbereitungstreffen

Montag, 21. November, 19.00 Uhr

Wien 4, Salon Uhudla, Phorusgasse 7

Liebe Freundinnen & Freunde des subversiven Fasching! Der
kommende Freitag der Dreizehnte ist der 13. Jänner 2006, er fällt
also tatsächlich in den Fasching. Da der Karneval historisch
betrachtet alles vom Untersten ins Oberste kehrt, nehmen wir uns
die Freiheit, an seine rebellische Tradition anzuknüpfen und den
öffentlichen Raum für unser Treiben zu reklamieren.

Wir laden alle interessierten Menschen, KünstlerInnen, Gruppen
und Projekte aus dem kulturellen und/oder sozialen Bereich, alle
Eigeninitiativen diskriminierter Gruppen und alle, die in deren
Interesse handeln, zum 1. Vorbereitungstreffen ein.

F 13 gehört niemanden, alle Gruppen bestimmen Ort, Tageszeit und
Typus der Aktivitäten am Freitag dem Dreizehnten selbst. Der
Augustin als Teil des sich bildenden F 13-Netzwerks denkt über
einen subversiven Faschingsumzug nach, an dem sich auch andere
Gruppen - als soziale Figuren, als Performanceaktion, als
Spaßguerilla oder als wandelnde Livemusik - beteiligen können.

Wir wollen die Bedeutung der "Unglücksttage" umdrehen und einen
alternativen Volksbrauch entwickeln: F13. Vielleicht ist das ein
utopischer Gedanke. Vielleicht können wir aber am 13. Jänner 2006
erneut ein paar Deka Utopie schon vor der Zeit verwirklichen.

Das Augustin-Team

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05 Dezember-Programm Kosmos-Theater
KosmosTheater <office at kosmostheater dot at>
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Anfang Dezember schlammen Angela Merkel und Laura Bush mit
Samples von Judith Butler bis Maria Rauch-Kallat: Grand Schlamm.

Merkel, Bush
Mit ihrem neuen Programm (...) hat die großartige Kabarettistin
Natascha Gundacker ihr Können auf ein Neues übertroffen.
Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit! (dieStandard, 20.09.2005)

Die bemerkenswerte Dame mit dem lila Hütchen... führt mit
erstaunlichem Unernst durchs Programm... Das Publikum war
entzückt... (webwomen.at)

... rausgekommen bin ich ganz agatheisiert wie immer... (Klein &
Kunst Onlein)

Termin MO 12.12. / 20:30

PreisEuro 14,- / ermäßigt 12,-

Ladies NightZweite Runde

Mit: Eva D., Susanne Draxler, Christina Förster, Natascha
Gundacker, Ingeborg Schwab, Gerti Tröbinger, Christa Urbanek
u.v.a.

Bunt schillernd und vielfältig wie nie zuvor. Die Augen weit
geöffnet. Alle 2 Wochen frisch aufgetankt. Eine Stunde vor dem
neuen Tag. Alles ist möglich. Mit 9,50 Euro inklusive 1 Getränk
sind Sie mittendrin. Ladies Night... macht müde Fische wieder
munter!

Termin FR 09.12. / 23:00 Uhr

VeranstalterWeiberstammtisch

PreisEuro 9,50 inkl. 1 Getränk

KosmosTheater / A-1070 Wien Siebensterngasse 42 / Tel. 01 5231226
/ http://www.kosmostheater.at / email: office@kosmostheater.at / an
Veranstaltungstagen geöffnet ab 19:00 / Büro Mo-Fr 11:00 bis 15:00

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06 OPERATION SPRING - Letzter offener Prozess geht weiter! - AZ3000 nimmt Aussagen zurück! - Protestinserat wird veröffentlicht! - Protestschreiben! - Parlamentarische Anfragen - Wissenschaftliches - 8.Kinowoche-9.000er Grenze fällt! - Festivalteilnahmen
"Tristan Sindelgruber" <tristan.sindelgruber at chello dot at>
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14.11.2005 - Neuigkeiten rund um OPERATION SPRING

1.) OPERATION SPRING - letzter offener Prozess geht weiter

Der letzte noch offene Prozess im Rahmen der "Operation Spring" geht weiter:

Die Verhandlungstermine:

Mittwoch, 16. November 2005, 9.15 Uhr, Saal 305
Mittwoch, 23. November 2005, 9.15 Uhr, Saal 305
Donnerstag, 24. November 2005, 9.15 Uhr, Saal 303 (voraussichtlich
Urteilsverkündung)
jeweils offenes Ende

Landesgericht für Strafsachen
Wickenburggasse 18-20
1080 Wien

Es ist jener Prozess gegen Emanuel C., vertreten durch den
Rechtsanwalt Lennart Binder, der auch im Film OPERATION SPRING
thematisiert wird.

Wir würden uns freuen, wenn MedienvertreterInnen und
Interessierte diesen Prozess besuchen, um ihm jene öffentliche
Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, der ihm unserer Meinung
nach zusteht.

Interessierten sei empfohlen, möglichst früh zu den Verhandlungen
zu kommen. Gerade am Tag der Urteilsverkündung ist damit zu
rechnen, dass schon relativ frühzeitig viele Plätze durch
interessierte Vertreter der Exekutive belegt sind.

An dieser Stelle eine kleine Randbemerkung: Wir würden uns
wünschen, dass auch in diesem Prozess der Leitspruch "Im Zweifel
für den Angeklagten" zur Anwendung kommt.

2.) Operation Spring - AZ 3000 nimmt seine Aussagen zurück

Interview mit einem anonymisierten Zeugen auf Video

AZ 3000 war einer der vielen Anonymisierten Zeugen in den
Verfahren der Operation Spring, unter anderem im Verfahren gegen
Emanuel Chukwujiekwu aber auch in mehreren weiteren Operation
Spring Verfahren.

Im zweiten Durchgang des Verfahrens gegen Emmanuel Chukwujekwu hat
er vor Gericht seine belastenden Aussagen zurückgenommen.

Im wiederaufgenommen aktuellen Verfahren gegen Emanuel
Chukwujiekwu, das bislang noch nicht abgeschlossen ist, wurden
vom Richter die entlastenden Aussagen des AZ 3000, die auf Video
aufgenommen worden waren, nicht als Beweismittel zugelassen, mit
der Begründung, 'dass die Aussagen von Zeugen, die nicht
persönlich vernommen wurden, auch nicht verlesen werden.' Das
gesamte Video wurde am 8.11. im Amerlinghaus, in Wien, der
Öffentlichkeit präsentiert.

Nun steht es auch zur Nachlese im Internet zur Verfügung.
http://no-racism.net/article/1454/

3.) Protestinserat - Offener Brief an das Justizministerium erscheint Ende
dieser Woche!

Mehr als 200 Menschen haben den untenstehenden, offenen Brief an
das Justizministerium unterzeichnet und zusätzlich die Schaltung
als Inserat finanziert.
Initiiert wurde das ganze von SOS-Mitmensch - weitere Informationen unter:
www.sos-mitmensch.at

Der Aufruf
Für das Menschrecht auf ein faires Verfahren!
Das Bundesministerium für Justiz muss handeln.

Nach der umstrittenen Polizeiaktion "Operation Spring" des Jahres
1999 haben österreichische Gerichte insgesamt 140 Verfahren gegen
Afrikaner durchgeführt. Der Dokumentarfilm "Operation Spring"
macht Justiz-Fehler öffentlich, die bislang nur wenig bekannt
waren. Aufgrund fragwürdiger Beweise wurden zum Teil drakonische
Strafen verhängt: Unrichtige Übersetzungen, verschwommenes
Überwachungsmaterial, Falschaussagen eines anonymen
Hauptbelastungszeugen und mehr.

Das Bundesministerium für Justiz räumt Fehler ein, wurde aber
bislang nicht tätig. Deshalb fordern wir nun: Das
Justizministerium muss die Auswirkung der zweifelhaften
Beweismittel auf alle Verurteilungen in Bezug auf Schuldspruch
und Strafausmaß überprüfen. Wo sie Einfluss auf das Urteil
hatten, müssen die Verfahren neu aufgerollt werden.

Es geht um das Recht auf ein faires Verfahren für alle Angeklagten!

Das Inserat erscheint am Freitag, den 18.11. in der Tageszeitung
"Die Presse"; es wird wohl nicht zu übersehen sein.
Medien, die das Inserat kostenlos abdrucken wollen, setzen sich
bitte mit SOS-Mitmensch in Verbindung.

Wir sind schon gespannt, ob es zu einer Reaktion seitens des
Justizministeriums kommen wird ...

4.) Protestschreiben

Nicht nur mit dem obigen offenen Brief muss sich das
Justizministerium beschäftigen, es gibt auch zahlreiche Briefe
von Einzelpersonen sowohl an das Justizministerium, als auch an
das Innenministerium.
Nunmehr gibt es auch Antwortschreiben aus den betreffenden
Ministerien.
Nachzulesen unter:
http://no-racism.net/article/1436/
http://no-racism.net/article/1453

Vorlagen und Adressen für derlei Schreiben finden sich unter:
http://no-racism.net/article/1396/

5.) Parlamentarische Anfragen

Parteipolitisch nehmen sich derzeit lediglich die Grünen des
Themas an. Terezija Stoisits, Justizsprecherin der Grünen, hat
zwei weitere Anfragen eingebracht.
Eine richtet sich an die Justizministerin, die zweite an die
Innenministerin.
Nachzulesen sind diese Anfragen auf unserer homepage unter:
http://www.operation-spring.com/spring/sites/pressestimmen.htm

6.) Wissenschaftliches

Seitens des Justizministeriums ist eine Argumentationslinie,
wieso jetzt nichts gemacht werden "kann", immer wieder: Die
Kritikpunkte des Films kommen eben aus einer filmischen,
künstlerischen Perspektive. Die Kritik sei zwar legitim, reiche
aber nicht aus, um die Verfahren erneut aufzurollen, ...
Das sehen wir zwar nicht so, liefern aber an dieser Stelle noch
gerne wissenschaftliches "Beweismaterial", das zu ähnlichen
Schlussfolgerungen wie der Film OPERATION SPRING kommt.
Es handelt sich dabei um den Beitrag "Schwarze Stereotype und
weiße Behörden - Afrikaner, Drogenkriminalität und
Strafverfolgung durch Polizei und Justiz" von Simon Kravagna,
erschienen in der SWS-Rundschau
(www.sws-rundschau.at ); Nr. 1/05.
Nachzulesen ist er auf unserer homepage unter:
http://www.operation-spring.com/spring/sites/interviews.htm

7.) OPERATION SPRING - jetzt in der 8. Kinowoche - 9.000-er Grenze fällt!

Die 9.000-er BesucherInnengrenze fällt heute Abend - darauf
werden wir anstossen und bedanken uns bei allen!
Besonderen Dank unserem Verleih - dem Stadtkino-Filmverleih -
dafür, dass er den Film so liebevoll und engagiert betreut!

Rund um den Filmstart hatten wir drei Wünsche und Hoffnungen:
- OPERATION SPRING soll für Aufmerksamkeit und möglichst breite
Diskussionen sorgen und das Thema ins öffentliche Bewusstsein
rücken.
- Der Film soll zumindest bis zum Prozessbeginn im Kino laufen.
- Mehr als 10.000 Menschen sollen nach Möglichkeit den Weg ins Kino finden.

Tja, was sollen wir sagen: Auch in Zeiten wie diesen können
Wünsche in Erfüllung gehen!
Jetzt noch etwas Mundpropaganda und die 10.000-er Hürde wird
übersprungen ...

Zu sehen ist OPERATION derzeit:
In Wien: Filmhauskino (täglich: 17:30, 19:15, 21:00) und noch bis
zum 17.11. im Stadtkino (18:30, 20:15, 22:00)!
Informationen zum Wiener Kinoeinsatz unter: www.stadtkinowien.at

In Innsbruck: seit 11.11. im Cinematograph!
Informationen zum Kinoeinsatz in Innsbruck unter: www.cinematograph.at

Demnächst in Villach, St. Pölten, Dornbirn, Krems, ... - und zum
"Drüberstreuen" gibt es noch eine Oberösterreichtournee im Dezember.

Alle Termine und Neuigkeiten stets aktuell unter
www.operation-spring.com

8.) Internationale Festivals

In den letzten Wochen war OPERATION SPRING auf Filmfestivals in
Leipzig, Lissabon, Jihlava, Maribor und Kopenhagen zu sehen. Das
Dokumentarfilmfestival in Maribor wählte OPERATION SPRING als
Eröffnungsfilm. Nach dem Film gab es jeweils eine Diskussion mit
reger Publikumsbeteiligung. Eine der ersten Fragen lautete
jeweils: "Was hat sich nun in Österreich geändert?" Tja, siehe
oben.

Weitere Einladungen werden wohl noch folgen...

Wir verbleiben mit der Bitte um Veröffentlichung / Weiterleitung.
Etwaige Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

Sindelgruber Tristan, Schuster Angelika

Schnittpunkt -
Sindelgruber Tristan, Film- & Multimediaproduktion
Große Sperlgasse 19/3
1020 Wien
Austria
UID-Nr.: ATU 46990608
e-mail: schnittpunkt@gmx.at
web: www.schnittpunkt-film.com
www.operation-spring.com

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Zum Beispiel Apartheidsjustiz
"Amerlinghaus" <amerlinghaus at utanet dot at>
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Zum Beispiel Apartheidsjustiz

Fall 1:
Seibane Wague

Die Umstände sind bekannt. Der Tote ist Afrikaner. Die
Angeklagten sind österreichische Beamte. Der Richter ist
österreichischer Beamter.

Die ursprüngliche Anklage lautete auf § 81. (1) Wer fahrlässig
den Tod eines anderen herbeiführt unter besonders gefährlichen
Verhältnissen ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu
bestrafen.
Zusatz:
(2) Der Täter ist nach Abs. 1 Z 3 auch zu bestrafen, wenn er sich
mit einer Rechtsvorschrift oder einem behördlichen Auftrag nicht
bekannt gemacht hat, obwohl er seinem Beruf, seiner Beschäftigung
oder sonst den Umständen nach dazu verpflichtet gewesen wäre,
oder wenn ihm der Irrtum über die Rechtsvorschrift oder den
behördlichen Auftrag sonst vorzuwerfen ist.

Tatsächlich wurde verurteilt nach § 80 Fahrlässige Tötung mit
einem Strafrahmen bis zu einem Jahr.

Das Urteil begründet Richter Pohnert folgendermaßen:
"Der Vorfall ließ niemanden unberührt. Es wurde ein aufwendiges
Strafverfahren geführt. Das Strafverfahren soll einen Beitrag
leisten, dass so etwas nicht mehr passiert. Ich verweise auf den
Kaprun-Prozeß: ein Unglücksfall muß keine strafrechtliche
Verurteilung nach sich ziehen. Ist jedem Beschuldigten ein
strafrechtlicher Vorwurf zu machen? In Österreich gibt es ein
modernes Strafrecht: Im Zweifel für den Angeklagten."

Weiters:
"Bei der Fixierung ist die Kausalität zu prüfen. Ist das
Verhalten jedes einzelnen Beschuldigten kausal für den Tod
Seibane Wagues? Die Schläge waren nicht kausal für den Tod. Sie
sind verwerflich, aber es ist nicht festzustellen, wer
tatsächlich geschlagen hat."

Weiters:
"Das Zusammenspiel zwischen Notarzt, Polizei und Sanitätern muss
beleuchtet werden.
Die ersten Verhandlungstage im Juli waren geprägt von
gegenseitigen Schuldzuweisungen.
P4 wies den Arzt darauf hin, dass die Fixierung gelockert werden
solle. Dr. K. meinte, dass man ihn noch liegen lassen solle. Es
wurden keine Vorkehrungen für die Reanimation getroffen, obwohl
Dr. K. bereits über die Atemprobleme informiert worden war. Die
Schuld des Dr. K. ist evident. Eine Schuld der Polizisten ist
hier nicht gegeben, weil der Arzte ja anwesend war. Alle waren
beschäftigt, aber die Koordination war in der Polizei nicht
geschult worden.
Es ist der § 80 anzunehmen (Höchststrafe: 1 Jahr), nicht der
§81. Die Strafen werden bedingt nachgesehen."

Fall 2:
Zum Vergleich
Der Angeklagte ist Afrikaner, Gefangener der Operation Spring.
Angeklagt wurde auf § 28. Suchtmittelgesetz
Zusatz:
(3) Mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren ist zu
bestrafen, wer die im Abs. 2 bezeichnete Tat gewerbsmäßig oder
als Mitglied einer Bande begeht. Wer jedoch selbst an ein
Suchtmittel gewöhnt ist und die Tat vorwiegend deshalb begeht, um
sich für den eigenen Gebrauch ein Suchtmittel oder die Mittel zu
dessen Erwerb zu verschaffen, ist nur nach Abs. 2 zu bestrafen.
(4) Mit Freiheitsstrafe von einem bis zu fünfzehn Jahren ist zu
bestrafen, wer die im Abs. 2 bezeichnete Tat 1. als Mitglied
einer Bande begeht und schon einmal wegen einer im Abs. 2
bezeichneten strafbaren Handlung verurteilt worden ist,
2. als Mitglied einer Verbindung einer größeren Zahl von Menschen
zur Begehung solcher strafbarer Handlungen begeht oder
3. mit Beziehung auf ein Suchtgift begeht, dessen Menge zumindest
das Fünfundzwanzigfache der Grenzmenge (Abs. 6) ausmacht.
Er wurde zu 5 Jahren verurteilt, die er bis zum letzten Tag
abgesessen hat.
Das Urteil wurde wie folgt begründet:
"Aus der mit der Dealertätigkeit dokumentierten hochgradig
ablehnenden Haltung des Angeklagten gegenüber dem fundamentalen
Gut des Lebens bzw. der Gesundheit anderer Menschen,"

Menschen welcher Hautfarbe?

"seiner auch aus dem Vorurteil sich ergebenden generellen
Gleichgültigkeit gegenüber der österreichischen Rechtsordnung
sowie der völligen Wirkungslosigkeit des verspürten Haftübels
erhellt die hohe kriminelle Energie des Angeklagten."

Wie war das? "In Österreich gibt es ein modernes Strafrecht: Im
Zweifel für den Angeklagten"

"Die generalpräventiven Ziele der Strafhöhe wiederum werden durch
eine schuldangemessene Zumessung am besten erreicht, denn die als
gerecht empfundene Strafe ist generalpräventiv am wirksamsten."

Generalprävention - Abschreckung vor Wiederholung. Was hat nun
eine Polizist für strafrechtliche Konsequenzen, zu erwarten, der
bei der Arbeit einen Menschen tötet, einen Afrikaner, einen
Obdachlosen, eine Sexarbeiterin?

Davon ausgehend und unter Berücksichtigung der
Strafzumessungsgründe kann ... eine im Bereich von weniger einem
Drittel des gesetzlichen Strafrahmens ausgemessene
Freiheitsstrafe spezial und generalpräventiven Erfordernissen
nicht genügen, weshalb die Freiheitsstrafe moderater Anhebung
bedarf."

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08 KPÖ/Reichensteuer/Vermögen/Kapital
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- Ausgabe vom 14. November 2005

Eine Reichensteuer, die diesen Namen auch verdient

Höhere Besteuerung von Kapital und Vermögen notwendig

Für eine Reichensteuer die diesen Namen auch verdient tritt die
KPÖ ein: "Die Einhebung von Sozial- und
Krankenversicherungsbeiträgen bei reichen Privatiers als Aufputz
für eine Senkung der Lohnnebenkosten für Unternehmer wie das
SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer vorschlägt, geht am Kern der Sache
vorbei", meint KPÖ-Wirtschaftssprecher Michael Graber.

Bei 63.000 Euro-MillionärInnen in Österreich kann man nicht von
einem "Trittbrettfahren einzelner ganz Wohlhabender" sprechen,
wie Gusenbauer meint. Allein die hundert reichsten
ÖsterreicherInnen besitzen laut "trend" ein Vermögen von über 52
Milliarden Euro, zumeist steuerschonend in Privatstiftungen
angelegt.

Unter Reichensteuer versteht die KPÖ etwa die Wiedereinführung
der 1994 vom damaligen SPÖ-Finanzminister Ferdinand Lacina
abgeschafften Vermögenssteuer. Ebenso ist die Aufhebung der
ebenfalls von Lacina geschaffenen Steuerbegünstigung der 2.542
Privatstiftungen (Stand Oktober 2004) notwendig, wo geschätzte 55
Milliarden Euro steuerschonend geparkt sind.

Die KPÖ fordert auch die Besteuerung von Zinseinkommen nach dem
Einkommensteuergesetz bis zum Höchststeuersatz anstatt wie
derzeit einheitlich mit 25 Prozent. Wenn dazu das Bankgeheimnis
gelockert wird, ist das völlig legitim, derzeit verstecken sich
die ZinsmillionärInnen hinter den kleinen SparerInnen, deren
vernachlässigenswerte Zinsen ebenso hoch besteuert werden.

Als gerechtfertigt sieht die KPÖ auch eine Erhöhung des
Spitzensteuersatzes für sehr hohe Einkommen - etwa ab 75.000 Euro
im Jahr. Derzeit werden Einkommensbestandteile über 51.000 Euro
mit 50 Prozent besteuert.

Als Aushungerung der finanziellen Grundlage der öffentlichen Hand
bezeichnet Graber die Senkung der Körperschaftssteuer - also der
Einkommensteuer für Kapitalgesellschaften - von 34 auf 25
Prozent. Damit wird gerade den Konzernen ein Bonus dafür
ausgestellt, dass sie Maximalprofite aus der Vernichtung von
Arbeitsplätzen herauspressen.

Schon in der Ära der rotschwarzen Regierung ist Österreich zu
einem Steuerparadies für die Superreichen und Konzerne verkommen,
bei der Besteuerung von Kapital, großen Vermögen und riesige
Erbschaften rangiert Österreich EU-weit am untersten Ende.

Eine höhere Besteuerung von Kapital und Vermögen zur Finanzierung
des Sozialstaates und der Grundversorgung im Interesse eines
funktionierenden Gemeinwesens wird immer dringlicher, als seit
Jahren die Steuerlast immer stärker den Lohnabhängigen
aufgebürdet wird, während Konzerne und Superreiche zunehmend
keine Steuern mehr zahlen.

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09 Die Folgen einer überhasteten Aktion (Zur EU-Linkspartei)
"Parteder Franz" <Franz.Parteder at stadt dot graz dot at>
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Montag, 14. November 2005

Internationale Rundschau:

Einige Kommentare zum 1. Kongress der EU-Linkspartei

Der 1. Parteitag der EU-Linkspartei hat keine großen politischen
Wellen geschlagen. Diese Feststellung kann man guten Gewissens
treffen. In sehr vielen Stellungnahmen, die nach dem Kongress
veröffentlicht worden sind, dominieren die kritischen Töne.

Dabei meine ich nicht solche Parteien wie KKE oder KP Portugals,
die dieser Vereinigung mit gutem Grund sehr kritisch
gegenüberstehen, sondern auch Mitglieder und Beobachter der ELP.

So berichtet die FKP sehr diskret über den Kongress. Selbst die
KPÖ schwächt in einer Erklärung des Bundesvorstandes vom 13. 11.
2005 die noch vor einem Jahr vorhanden gewesene Euphorie über die
EU-Linkspartei deutlich ab.

Die zypriotische Partei AKEL (eine Beobachterpartei) kritisiert
in ihren Thesen für den bevorstehenden 20. Parteitag überhastete
Aktionen, die dazu geführt haben, dass die Partei gegründet
wurde, bevor die Bedingungen dafür wirklich reif waren.

(Wir erinnern uns daran, dass eine der Parteiführungen, die an
der überhasteten Gründung der EU-Linkspartei beteiligt waren,
jene der KPÖ war). AKEL betont die Notwendigkeit einer breiten
Einheit der Linken in Europa und betont, dass man in diesem
Prozess sehr überlegt vorgehen muss.

Der Vertreter der Kommunistische Partei der Slowakei übte bereits
auf dem Kongress Kritik am Kurs der EU-Linkspartei. Auf der
Homepage der Partei wird die Stellungnahme der Vorsitzenden der
Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), Aleka Papariga,
prominent wiedergegeben, in der sie begründet, warum die
griechischen Kommunisten die Mitgliedschaft in der EU-Linkspartei
ablehnen.

Die Kommunistische Partei Böhmens und Mährens (KSCM) hat -
entgegen der Behauptung, die Günther Hopfgartner in einem Artikel
der Zeitschrift "Volksstimmen" aufgestellt hat - ihre Stellung
gegenüber der EU-Linkspartei nicht verändert. Sie bleibt
weiterhin eine aktive Beobachterin. Auf einer Pressekonferenz in
Prag am 3. November 2005 wurde darauf hingewiesen, dass eine
europäische Partei vom Atlantik zum Ural reichen müsse, und die
Nichtmitgliedschaft solcher Parteien wie der KP Portugals, der KP
Griechenlands, der zypriotischen AKEL, der KP der Russischen
Föderation, der KP der Ukraine und von "kommunistischen
Subjekten" vom Balkan und aus Skandinavien konstatiert.

Außerdem berichtete man dort über die kritische Haltung der
Strömung "Essere Communista" innerhalb der Rifondazione
Communista. (Ich habe diese Positionen in früheren Beiträgen
referiert).

Die zweite KP in Italien "Communisti Italiani", ebenfalls eine
Beobachterpartei der ELP, charakterisiert den Kongress von Athen
so: "Hinter den Lichtern der Show von Athen wächst die
Unzufriedenheit." Jacopo Venier bezeichnet die Aufnahme des
Begriffs Sozialismus in die Kongressresolution als Zeichen dafür,
dass Fausto Bertinotti einen Rückschlag in seinem Versuch
hinnehmen musste, zum "europäischen Superstar und "absoluten
Herrscher der EU-Linken" zu werden. (5. 11. 05)

Er meint auch, erste "schüchterne, aber bezeichnende
Distanzierungsversuche" der kleinen osteuropäischen
Mitgliedsparteien der ELP vernommen zu haben. Man fordert die
Solidarität der dominierenden Kräfte in dieser supranationalen
Formation mit den Opfern der antikommunistischen Diskriminierung
in früheren sozialistischen Ländern ein. So sind beispielsweise
in Ungarn Symbole unserer Bewegung wie Hammer und Sichel und der
rote Stern gesetzlich verboten.

Die größte Übereinstimmung - innerhalb der ELP und darüber hinaus
- besteht mit den Zielen der Erklärung von Athen. Aber dazu hätte
man keine eigene Partei gebraucht und man hätte sich viele
Konflikte innerhalb der und zwischen den kommunistischen Parteien
ersparen können.

Denn die Behauptung, dass die EU-Linkspartei ein Element der
Vereinigung und nicht der Spaltung wäre, wird nicht wahrer, wenn
man sie immer wieder verkündet oder beschließen lässt. Die EU-
Linkspartei war bisher kein Mittel zur Überwindung der Spaltung
der Linken in Europa, sondern hat im Gegenteil das gegenseitige
Misstrauen verstärkt, sie hat die Rechtsentwicklung der Führungen
und bei den innenpolitischen Orientierungen einiger
Mitgliedsparteien beschleunigt und sie befördert Illusionen in
den Charakter und in die Reformierfähigkeit der EU.

Die steirische KPÖ hat sich stets gegen den Beitritt der KPÖ zur
EU-Linkspartei ausgesprochen und nimmt nicht an der Arbeit ihrer
Strukturen teil.

Wir schlagen vor, dass unsere Partei so bald wie möglich die
Mitgliedschaft in einen Beobachterstatus umwandelt. Das könnte
mithelfen, die europaweite Zusammenarbeit der kommunistischen und
Linksparteien in Europa auf eine neue Grundlage zu stellen und
das entstandene gegenseitige Misstrauen zurückzudrängen.

Franz Stephan Parteder

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DISKUSSION
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10 Daumenschraubstock
"kohlerdi" <ibd.koehler at utanet dot at>
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In ihrem Beitrag "Daumenschraubstock" (DER STANDARD v. 14.11.)
schreibt Luise Ungerboeck betreff ÖBB-Nebenbahnen:

".., dass der Bund jährlich zwar 600 Millionen Euro für
Sozialtarife, Schüler-, Lehrlings- und Pendlerfahrten ausgibt,
den Geldfluss aber nicht an Qualitätsvorgaben koppelt. Auch
Zielvorgaben fehlen."

Das wirft Fragen auf, die nicht nur an den zuständigen Minister
Gorbach und seinen Staatssekretär Kukacka, sondern an politische
Entscheidungsträger im allgemeinen zu richten sind: Halten sich
Berufspolitiker an die Zielvorgaben des Souveräns?

Ist der Geldfluss (Österreich hat weltweit das teuerste
politische System mit den zweithöchsten Politikereinkommen) an
Qualitätsvorgaben gekoppelt?

Wenn nicht, soll doch Minister Gorbach zuerst einmal vor der
eigenen Tür kehren!

Es wäre erfreulich, einen diesbezüglichen Kommentar im STANDARD
zu lesen

Dietmar Köhler

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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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11 Marshallplan für den Irak: Jalal Talabani in Österreich
"wadi wien" <wadi.wien at gmx dot at>
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Ein Marshallplan für den Irak

Appell an das vereinte Europa und an Österreich, den mühsamen
Kampf der irakischen Bevölkerung um eine demokratische Zukunft
ihres Landes zu unterstützen - Ein Kommentar der anderen von
Jalal Talabani

Es war nicht leicht für die Bevölkerung meines Landes, sich von
einem kriminellen Regime zu befreien, das 35 Jahre lang das
Schicksal der Menschen - nicht nur im Irak, sondern auch in der
gesamten Region - bestimmt hat. Jährlich wurden tausende Iraker
getötet, inhaftiert oder aus ihrem eigenen Land deportiert. Die
Kurden im Norden des Landes waren unter dem Baath-Regime einer
gezielten genozidalen Verfolgung ausgesetzt; die Schiiten im
Süden erlitten ebenso wie Turkmenen, Christen und Yeziden
systematische religiöse und politische Repressionen; und die
oppositionellen Sunniten aus dem Zentralirak wurden verfolgt,
sobald sie ihre Stimme gegen Saddam Hussein erhoben.

Letztlich litten nicht nur die Angehörigen einer
Bevölkerungsgruppe, sondern alle Iraker, die sich für die
Freiheit ihres Landes einsetzten, unter einem totalitären Regime,
das keinen Widerspruch zuließ.

Wir wurden im Jahr 2003 durch Hilfe unserer amerikanischen
Freunde und Koalitionspartner von diesem Regime befreit. Wir
haben versucht, diesem Krieg zu entgehen, da gerade uns, den
Kämpfern für und Verteidigern der Freiheit, bewusst ist, was
Krieg bedeutet. Das Regime hat uns jedoch keine andere Wahl
gelassen. Dieser Krieg war die einzige - wenn auch vielleicht
nicht die beste - Methode, dem Leiden des irakischen Volkes ein
Ende zu bereiten.

Das Baath-Regime war nicht nur eine Gefahr für die eigene
Bevölkerung, sondern auch für die ganze Welt. Es hat drei Kriege
geführt und die Region damit in ein Blutbad getaucht, und es war
bereit, noch weitere Kriege zu führen, um sich an der Macht zu
halten - und zwar ohne jede Rücksicht auf das Völkerrecht oder
die internationale Zusammenarbeit. Diese Periode der irakischen
Geschichte ist beendet.

Auch die Diskussion über die Kriegsgründe und -motive
interessieren meine Bürger heute nicht mehr. Wir gründen im neuen
Irak eine junge Demokratie, in der alle Bevölkerungsgruppen
gleiche Rechte und Pflichten haben und wo die Menschenrechte und
verfassungsgemäß garantierten Freiheiten respektiert werden.

Von Europa lernen

Wir hatten in diesem Jahr zwei erfolgreiche Erfahrungen mit
dieser jungen Demokratie: Die erste war die Wahl des Parlaments,
an der ca. 8,5 Millionen Wähler trotz Terrorbedrohungen
teilgenommen haben. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde der
irakische Staatspräsident demokratisch gewählt. Und vor wenigen
Wochen schließlich haben mehr als zehn Millionen Iraker
auch der neuen Verfassung zugestimmt.

Die irakischen Bürger haben sich für diesen Weg entschieden, um
einen modernen demokratischen Staat im Vorderen Orient zu
gründen. Dieser Weg zur Demokratie ist keine Agenda aus dem
Ausland, sondern entspricht dem ureigensten Wunsch der irakischen
Bevölkerung.

Dabei brauchen wir aber auch die Hilfe unserer Freunde in Europa,
die schon lange Demokratie und Freiheit genießen. Und vielleicht
werden wir ja im neuen Irak von ihren Erfahrungen bei der
Bewältigung des Wandels von einem totalitären Regime zur
Demokratie lernen.

Wir haben großes Interesse an europäischer Unterstützung und
wünschen uns eine noch stärkere Rolle der EU-Staaten beim Aufbau
und in der Entwicklung des Irak. Das wäre nicht nur in unserem
Sinn, sondern auch im Sinn der europäischen Bürger, denn Europa
braucht demokratische Partner im Nahen Osten, mit denen stabile
politische, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen aufgebaut
werden können.

Wir wollen dieses Aufbauprojekt für eine erfolgreiche Zukunft
nicht zuletzt deshalb betreiben, um in verschiedenen
internationalen Zusammenhängen aktiv werden zu können. Noch
versuchen allerdings Terroristen aus aller Welt, den
demokratischen Prozess im Irak zu zerstören.

Auf Österreich hoffen

Ich hoffe, dass die in Europa verbreitete Kritik an der Politik
der Koalitionspartner kein Grund sein wird, die Gefährlichkeit
dieser Gruppen zu unterschätzen und den Konflikt zwischen dem
neuen Irak und den Feinden der Demokratie zu ignorieren. Die
Anschläge im Irak sind nicht nur gegen die Vereinigten Staaten
und den neuen Irak gerichtet, sondern auch gegen die Zivilisation
an sich. Mit ihren Massakern gegen irakische Zivilisten wollen
die Terroristen jede Basis für einen Frieden in Nahen Osten
zerstören.

Der Kampf gegen diese zerstörerischen Kräfte ist nicht nur unser
Krieg. Das wahre Gesicht des Terrors können Sie, liebe
Österreicher, heute nicht nur im Irak, sondern auch in New York,
London, Madrid oder - wie zuletzt - in Amman erkennen.

Es gab während der finsteren Jahre des Baath-Regimes im Irak
einerseits jene Österreicher, die uns in unserem Kampf für die
Freiheit unterstützt haben, anderseits aber auch etliche
österreichische Firmen, Organisationen und Einzelpersonen, die im
Zuge des Oil-for-Food-Korruptionsskandals vom Regime
profitierten. Der neue Irak wird es jenen - Ersteren - danken,
die uns auf dem mühsamen Weg in die Demokratie begleitet
haben und uns nun beim Wiederaufbau des Landes zur Seite stehen.

Der neue Irak braucht einen Marshallplan, wie ihn das neue Europa
nach 1945 erhalten hatte. Wir sind uns sicher, dass uns
Österreich dabei in Freundschaft und Verbundenheit zur Seite
stehen wird.

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Jalal Talabani ist Präsident des Irak und Vorsitzender der Patriotischen
Union Kurdistans (PUK).

(DER STANDARD, Printausgabe, 15.11.2005)

--
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische
Entwicklungszusammenarbeit
e-mail: wadi.wien@gmx.at
Tel.: 0699-11365509

Postfach 105
A-1181 Wien

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Kontonummer 07.405.301
Evangelische Kreditgenossenschaft eG BLZ 31800

IBAN: AT10 3180 0000 0740 5301
BIC: EVKRATW1

Website mit weiteren Informationen zu Projekten von
Wadi und Veranstaltungshinweisen:
www.wadinet.at

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12 Promedia-Veranstaltungen in dieser Woche
Promedia <promedia at mediashop dot at>
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Werte Lesende,
lassen Sie uns bitte die kommenden Veranstaltungen des Promedia-
Verlages kurz in Erinnerung rufen:
*) Im Rahmen der "Wiener Buchwoche":
Hilde Schmölzer, Die abgeschaffte Mutter. Der männliche Gebärneid
und seine Folgen
Wann?
Mittwoch, den 16.11.2005 um 12:45 Uhr
Wo?
Literarisches Café im Wiener Rathaus

*) im Rahmen der "Wiener Buchwoche":
Dimmel/Schmee (Hg.), Politische Kultur in Österreich 2000-2005
Es diskutieren: Thomas Rothschild, Trautl Brandstaller,
Josef Schmee
Wann?
Am Donnerstag, den 17.11.2005, um 14:15 Uhr
Wo?
"Leseforum" im Rathaus im Rahmen der "Wiener Buchwoche"

*) Sonntagsmatinée zur Präsentation des Buches
Helmut Weihsmann, In Wien erbaut. Lexikon der Wiener Architekten
des 20. Jahrhunderts
Wann?
am Sonntag, den 20.11.2005, um 13:00 Uhr
Wo?
Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien

*) Helmut Dahmer (Hg.), Leo Trotzki. Sozialismus oder Barbarei!
Eine Auswahl aus seinen Schriften
Wann?
Dienstag, 22.11. 2005, 19 Uhr
Wo?
Zentralbuchhandlung, Schulerstr. 1-3, 1010 Wien

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Promedia Verlag, Sarah Wiener