Dienstag, 8. Oktober 2001

 

***************************************************
NOborder NOnation Volxtheater Karawane:
S P E N D E N immer noch E R B E T E N
es werden mehr als 500.000 ös dringendst gebraucht
PSK, BLZ 60.000, Kto.-Nr. 78.653.843,Verwendungszweck: no border
***************************************************

================================================
01 Info-War
von: redaktion1@mail.nadir.org
================================================
02 Fotoreportage Demonstration gegen den Krieg
von: arbeiterfotografie <reportage@arbeiterfotografie.com>
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
03 Einladung zum nächsten Anti-Kriegstreffen
von: Gerald Oberansmayr <gerald.o@demut.at>
================================================
04 Pressemitteilung des Bundesschulsprechers.
von: BSV Office <BSV.Office@reflex.at>
================================================
05 internationaler noborder-Aktionstag
von: fewor@no-racism.net
================================================
06 DER SCHLEIM
von: GAMUEKL <office@gamuekl.org>
================================================
07 10 YEARS OF WOMEN IN BLACK VIGILS, Belgrade
von: Arbeitsgemeinschaft Die Frauen & Der Krieg <arge.frauen@lion.cc>
================================================
08 ZiviKONGRESS und Broschüre
von: Feedback ZD <feedback@zivildienst.at>
================================================
09 "Die letzten Gluehwuermchen"
von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
================================================
10 erinnerung: ögb-urabstimmung/ergebnis/diskussion am 9.10.
von: GLB <glb@glb.at>
================================================
11 BUNTE MITTEILUNG!
von: bunte.zeitung@lion.cc
================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
12 Stoppt den völkischen und antisemitischen Mob!
von: aktuell@nadir.org
================================================
13 Raster, Pfusch & Hudel in DE-Land
von: "q/depesche" <depesche@quintessenz.at>
================================================
14 Angriff der USA bringt den Krieg in den Alltag!
von: Parteder Franz <Franz.Parteder@stadt.graz.at>
================================================
15 unter räubern?
von: Martin Krusche <krusche@van.at>
================================================
16 Der Islamismus & der Westen
von: Arbeitsgruppe Marxismus <agm@agmarxismus.net>
================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITÄT WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
17 353rd DAY OF THE DEATH FAST
von: GURSCOTT@aol.com GURSCOTT@aol.com
================================================


 

REDAKTIONELLES:

Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: 5 Beiträge

2x Mails mit Attachments habe ich zurückgeschickt ,
3x Demoaufrufe für Antikriegs- Demo, gestern, Montag


Powered by public netbase t0 -- please sign

Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Sun, 7 Oct 2001 20:02:06 +0200
TATblatt 20:00
Widerst@nd-MUND 13:00
ballhausplatz.at 11:00
Der Zustand 5:00
no-racism.net vorgestern
Widerstandard vorgestern
Ceiberweiber vorgestern

Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 


================================================
01 Info-War
von: redaktion1@mail.nadir.org
================================================
Info-War
Von : redaktion eins
Email: redaktion1@mail.nadir.org
Ort : Afghanistan
Datum: 07.10.2001


Mit dem Beginn der Angriffe auf Afghanistan hat auch ein Info-War begonnen. Wir wissen nicht wieviel wir dem, was die bundesdeutschen Medien über die Angiffe berichten, glauben dürfen. Wir denken aber, dass Menschen die "näher dran sind" eventuell Infos haben, die uns in der BRD derzeit "nicht mehr erreichen". Im folgenden dokumentieren wir eine Linkliste zu nichtislamischen, englischsprachigen Internet-News-Seiten aus dem arabischen Raum.


Afghan Daily News
http://www.afghandaily.com/

Afghan News Channel
http://www.afghan-network.net/News/

Omaid Weekly (Afghan)
http://www.omaid.com/eng_section.htm

http://www.myafghan.com/

Pakistan News Service
http://www.paknews.com/

Pakistan Newspapers (Liste Pakistanischer Nachrichten Seiten)
http://arab2.com/n/a/pakistani-newspapers.htm

Arabic Newspapers (Liste von Nachrichten seiten aus dem arabischen Raum))
http://arab2.com/n/a/non-arabic-daily-newspapers.htm


-------zwei Seiten mit Landkarten------------------

Global Security Maps of Afghanistan
http://www.globalsecurity.org/military/world/afghanistan/maps.htm

Interactive Maps
http://www.lonelyplanet.com/destinations/loc-asi.htm
--------
und noch ein link von pedro negro:
http://www.comebackalive.com/df/dplaces/afghanis/player2.htm
--------
und noch ein link von der funke:
Analysen zu islamischem Fundamentalismus, Geschichte Afghanistans, Berichte
aus den USA sowie Pakistan u.v.m. unter:
http://www.derfunke.at/terrorkrieg.htm

================================================
02 Fotoreportage Demonstration gegen den Krieg
von: arbeiterfotografie <reportage@arbeiterfotografie.com>
================================================
Liebe Leute,
anläßlich des Kriegsbeginns gibt es eine neue Reportage:
Spontan-Demonstration
des Kölner Aktionsbündnisses gegen Rassismus und Krieg anläßlich des Beginns der Bombardierung Afghanistans durch USA und Groß-Britannien, Köln, 7.10.2001
Die Reportage ist zu finden unter:
http://www.arbeiterfotografie.com/reportage
Ihr könnt die Bilder für nicht kommerzielle Zwecke gerne kostenlos verwenden, für Flugblätter, Zeitungen, Internet,... (bei Autorenangabe 'arbeiterfotografie' und Mitteilung über die Verwendung bzw. Zusendung eines Belegexemplars).
Darüberhinaus haben wir die Sonderseite zum Thema 'Krieg' erweitert. Sie ist erreichbar unter:
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg
Hier sind eine Übersicht über alle bisher entstandenen Reportagen, Ausstellungen zum Thema, Zitate von führenden Politikern sowie Artikel mit Hintergrundinformation zu finden.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr die eMail an Interessierte weiterleitet.
Trotz alledem für eine friedliche Zukunft!
Mit besten Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
03 Einladung zum nächsten Anti-Kriegstreffen
von: Gerald Oberansmayr <gerald.o@demut.at>
================================================
Einladung zum nächsten Anti-Kriegstreffen

Bereits zwei Treffen haben bisher stattgefunden, um aufgrund der drohenden
Kriegsgefahr einen Manifestation gegen den Krieg in Linz zu organisieren. Am
Donnerstag, 25. 10. 2001 werden wir einen Aktionstag veranstalten:
Motto:
Nein zu Aufrüstung und Krieg!
Für die Auflösung aller Angriffsarmeen!
Für Frieden und Neutralität!

Zur weiteren Vorbereitung der Aktionen laden wir alle Interessierte recht
herzlich zum nächsten Anti-Kriegstreffen ein:
Donnerstag, 11. 10. 2001
19.30 Uhr
Büro der Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020 Linz
(Tel. 0732/771094, e-mail: friwe@servus.at)

Nähere Informationen: www.friwe.at
================================================
04 Pressemitteilung des Bundesschulsprechers.
von: BSV Office <BSV.Office@reflex.at>
================================================
Pressemitteilung des Bundesschulsprechers.

SchülerInnenprotest / SchülervertreterInnen / Öffentliche Bildung

7. Oktober 2001

SchülervertreterInnen unterstützen Protest!

Die Aktionswoche für eine echte Bildungsoffensive wird von
SchülervertreterInnen aus ganz Österreich unterstützt.

Die LandesschülerInnenvertretungen aus Vorarlberg, Tirol, AHS Salzburg,
Oberösterreich und BMHS Wien unterstützen die Aktionen für eine freie,
öffentliche Bildung sowie das Bildungsvolksbegehren.

Dazu Jakob Huber (Landesschulsprecher AHS OÖ. Bundesschulsprecher)
"Demokratie kann nicht ohne Chancengleichheit und freien Bildungszugang
funktionieren. Wir wollen öffentliches Interesse für unsere Sorgen
erregen, weil uns die Zukunft nicht egal ist!".

"Wir fordern ein klares Bekenntniss zur öffentlichen Bildung und eine
echte Bildungsoffesive!" schließt der stellvertretende Bundesschulsprecher
Andreas Kastner.

Rückfragehinweis: Jakob Huber 0699 / 11853922

================================================
05 internationaler noborder-Aktionstag
von: fewor@no-racism.net
================================================

13. Oktober 2001: internationaler noborder-Aktionstag
NO BORDER - NO ONE IS ILLEGAL
SCHUBHAFT ABSCHAFFEN!
Treffpunkt: 13 Uhr Yppenplatz, 1160 Wien

Am 13. Oktober 2001 finden in verschiedenen Städten und Ländern Aktionen,
die das Recht auf Bewegungsfreiheit einfordern, statt. In Paris, Frankfurt,
Barcelona, Madrid, Malaga, London, Wien werden an diesem Tag Aktionen
organisiert.

Freedom of Movement war das Motto für transnationale Bewegungen im Sommer
2001. Im Rahmen des noborder-Netzwerks wurden Grenzcamps und Karawanen
organisiert. Grenzcamps in Tarifa/Spanien, Lendava/Slowenien,
Bialystok/Polen und Frankfurt/Deutschland, Tijuana/Mexico und die
VolxTheaterKarawane. Das noborder-Netzwerk versucht nachhaltige
Verbindungen zu schaffen. Zwischen AktivistInnen und TheoretikerInnen,
zwischen "politischen" und "künstlerischen" Individuen, vor allem aber über
die Grenzen hinweg. Am 7. Juli 2001 versuchte noborder.org weltweite
Widerstandsaktivitäten gegen Rassismen und Grenzen durch einen
videolivestream zu dokumentieren und zu verbinden
(http://www.noborder.org/stream). Damit sollte die Vernetzung von Grenzcamps
gegen Abschiebungen und Schubhaft sichtbar gemacht werden. 6 Orte in Europa,
Mexico und Australien waren Teil dieses Medienevents.

Mindestens 19 Menschen sind im letzten halben Jahr am österreichischen Teil
der Schengen-Außengrenzen ums Leben gekommen. Die Festung Europa mit ihrer
spezifisch rassistischen Ausprägung in Österreich fordert immer wieder tote
MigrantInnen. Am 5. August sprang der 19-jährige nigerianische Staatsbürger
Johnson Okpara während eines Verhörs aus einem Fenster des zweiten Stocks im
Wiener Jugendgericht. Er erlag seinen schweren Verletzungen wenig später im
Wiener AKH.
Seit 1993 sind mehr als 2000 Menschen bei dem Versuch, die Schengengrenze zu
überwinden ums Leben gekommen. Gleichzeitig
nimmt das Geschäft mit den Abschiebungen weiter zu. Fluglinien, Reisebüros,
Bahn- und Busunternehmen verdienen eifrig an den Aufträgen durch den Staat.

Am 2. Oktober 2001 wurde der sogenannte ?Integrationsvertrag? ohne größeren
Widerstand von der schwarz/blauen Regierung beschlossen. Dieser einseitige
"Vertrag" sieht neue Pflichten für Menschen ohne österreichische
Staatsbürgerschaft vor. Bei Nichterfüllung des "Vertrages" gibt es seitens
der Behörden Sanktionsmöglichkeiten, die bis zu einer Ausweisung von "nicht
Integrationswilligen" gehen können. Die Praxis der rassistischen
"AusländerInnenpolitik" verschärft sich also weiter. Ein Grund mehr für den
noborder-Aktionstag.

Für 13. Oktober 2001 ruft das noborder-Netzwerk zum internationalen
Aktionstag auf.
Viele Aktionen haben bisher gezeigt, dass der reibungslose Ablauf von
Deportationen nicht funktioniert, wenn Menschen versuchen die staatliche
Maschinerie zu behindern. Immer öfter kommt es vor, dass z.B. Passagiere
den Flug verweigern, wenn in ihrer Maschine ein Mensch deportiert wird.
Vernetzter Aktionismus ist in der Lage in den öffentlichen Raum zu
intervenieren und damit störend in die
rassistische Maschinerie einzugreifen.

Am 13. Oktober findet ausserdem der internationale Aktionstag gegen
Militarisierung des Weltraums statt. Die Demo wird daher nach dem "Besuch"
der beiden Wiener Schubhaftgefängnisse zur Botschaft der USA weitergehen.


Route: Yppenplatz, Schubhaftgefängnis Hernalser Gürtel, Schubhaftgefängnis
Roßauer Lände, Boltzmanngasse Botschaft der USA

www.no-racism.net, www.noborder.org
================================================
06 DER SCHLEIM
von: GAMUEKL <office@gamuekl.org>
================================================
DER SCHLEIM
A Tribute to J. N. Nestroy
von Martin G. Wanko(Autor) & Hubsi KRAMAR (Regie)
Uraufführung


"Eine politische Trash-Tragödie" nennt Autor Martin G. Wanko sein brandneues Stück, das unter der Regie von Hubsi
Kramar nach vielbeachteter Grazer Uraufführung nun auch in Wien zum Aufreger der Theatersaison geraten
darf/soll/wird.

Es ist ein provokantes Stück zeitgemäßen Theaters:
Im Mittelpunkt der Schizo-Punk & Kulturminister "Franz Morast" sowie sein Chef "Wolfgang Rüssel".
Mit von der Partie: die verhärmte Gattin des Ministers "Hillary", und seine fidele, ihm äußerst nahe stehende Sekretärin
"Monica".

Sie alle schleimen um die Wette, was das Zeug hält:
was neben dem "Spritzer", der die Schweinetröge des Amtes nie leer werden lässt, auch dem Oberhygieneinspekteur
"Heute" und der "Putzfrau Johanna" gewichtige Rollen verleiht.

All das wird - als Beitrag Hubsi Kramar's zum Nestroy-Jahr - in Biedermeier-Kostümen zelebriert.

Es spielen:
Nina GABRIEL
Willy HÖLLER
Hermann KOGLER
Sonja PENZ
Ingeborg SCHWAB
Christian STRASSER

Regie:
Hubsi KRAMAR

Bühne:
Jörg VOGELTANZ

Kostüme:
Caterina CZEPEK

8. (Premiere) - 11. Nov. 2001
15. - 18. Nov. 2001
6. - 9. Dez. 2001
(Beginn: 20.00 Uhr)

im
KABELWERK
1120 Wien; Oswaldgasse 33 - 35
(Bei der U6-Station Tscherttegasse)
Tel. 01/803 87 33
oder
0699-1-925 32 27
Kartenpreise: ATS 180,--/ATS 150,--


Reservierung per e-mail:
hubert.kramar@chello.at
-----
und noch n´stück:
DER KÖNIG, SEIN NARR,
SEINE KÖNIGIN UND IHRE GELIEBTE

von Günter Eichberger / Uraufführung

EIN KÖNIGSDRAMA...

Ein wohlhabender, depressiver Aussteiger und begnadeter Amateur engagiert SchauspielerInnen, um sich einen lange
gehegten Traum zu erfüllen:

mit Ihnen ein Stück, das es nicht gibt, in Form einer klassischen Tragik-Komödie einzustudieren.

Ein Stück ohne Text, das ständig aktuell aus dem Hier und Jetzt entsteht... bis Fiktion und Realität plötzlich kaum noch
voneinander zu trennen sind....
Reservierung per e-mail:
hubert.kramar@chello.at

================================================
07 10 YEARS OF WOMEN IN BLACK VIGILS, Belgrade
von: Arbeitsgemeinschaft Die Frauen & Der Krieg <arge.frauen@lion.cc>
================================================
Frauen in Schwarz, 9.10. 1999 - 9. 10. 2001

OCTOBER 9TH 1991 - OCTOBER 9TH 2001
10 YEARS OF WOMEN IN BLACK VIGILS

Against the military intervention in Afghanistan - Women solidarity against war


We will stand in protest on October 9th 2001 on Republic Square from 15:30 to 16:30. We invite all the NGO and citizens to join us.
Women in Black, Belgrade
October 8th 2001.

Und weil die Frau eine Frau ist, drum kann sie auch kein anderer befrei'n.
Es kann die Befreiung der Frauen nur das Werk der Frauen sein!

================================================
08 ZiviKONGRESS und Broschüre
von: Feedback ZD <feedback@zivildienst.at>
================================================
Liebe (angehende) Zivildiener!
1.) ZD-Ratgeber
Rechtzeitig zum Oktobertermin hat die Österr. Gewerkschafts Jugend einen
ausgezeichneten, umfassenden und aktuellen Ratgeber zum Thema Zivildienst
herausgegeben, können wir nur jedem ans Herz legen!!!
Gratis bestellen per Email: jugend@oegb.or.at !!!!!

2.) ZiviBUNDESKONGRESS !!!!!!!!!
Sam., 10. November 2001
13.oo bis 19.oo Uhr
Albert-Schweitzer-Haus
1090 Wien, Schwarzspanierstr. 13
http://www.zivildienst.at/kong10112001.php

Was sind die Themen?
+ Begrüßung und Bericht der letzten Zivildiener-Troika
+ Informationen über den Stand der Verfassungsgerichtshof- und der
Zivilklage
+ Antworten auf eure Fragen betreffs den Rechten und Pflichten eines
Zivildieners (+ Gratis ZD-Ratgeber der ÖGJ zum Mitnehmen)
+ Auszählung der Petition und Festlegung der weiteren Vorgehensweise
http://www.zivildienst.at/petition.html
+ Bildung von Arbeitsgruppen für die Öffentlichkeitsarbeit, für das ZiviWEB,
für Aktionen und Proteste, für die ZivINFO, für Merchandising, ...
+ Eure Themen und Vorschläge für den Bundeskongress bitte an
bundessprecher@zivildienst.at
+ Wahl der nächsten ZiviTROIKA

ZiviTROIKA und NG@ - Plattform für Zivildiener

================================================
09 "Die letzten Gluehwuermchen"
von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
================================================
Mittwoch 10. Oktober:

"Die letzten Gluehwuermchen"
(Japan, 1989)

Japan im Jahre 1945: Die Stadt Kobe wird bombardiert. Der 14-jaehrige
Seita und seine kleine Schwester Setsuko verlieren dabei ihre Eltern.
Die beiden Waisen kommen bei ihrer Tante unter, doch die ekelt sie
schon bald wieder heraus. In einem Bunker, der nachts von
Gluehwuermchen erleuchtet wird, finden sie Obdach.....

Sowohl technisch als auch erzaehlerisch einer der besten Animes, mit
einer klaren Anti-Krieges-Botschaft.


Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr


Naechste Woche: Vortrag und Diskussion zu: Der Ulrichsberg -
Geschichte und Aktualitaet eines Mythos
--

############ RAW #############

Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw@raw.at
Web: http://www.raw.at
-------------------------
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc

############ RAW #############

================================================
10 erinnerung: ögb-urabstimmung/ergebnis/diskussion am 9.10.
von: GLB <glb@glb.at>
================================================
Einladung zum GLB - Forum:
"Urabstimmung - was wird und soll der ÖGB mit dem Ergebnis machen?"

am Dienstag, dem 9. Oktober 2001, 18.30 Uhr
In 1110 Wien, Hugogasse 8, 1.Stock
(erreichbar mit der U3 Endstelle Simmering, Aufgang
Hasenleiteng./Braunhuberg.)

Ab 20.30 Uhr gibt es die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch unter
Kolleginnen und Kollegen in gemütlicher Runde.
Wir freuen uns auf dein Kommen.

Bitte vormerken:
Nächster Termin des GLB-Forum: 13. November 2001

================================================
11 BUNTE MITTEILUNG!
von: bunte.zeitung@lion.cc
================================================
BUNTE MITTEILUNG!

Ab Freitag gibt es wieder die neue BUNTE (ZEITUNG). Die Straßenzeitung,
die von AsylwerberInnen und Flüchtlingen auf der Straße verkauft wird.
Diesmal mit dem Thema &#8222;Frauen/Männer/Gender&#8220;.
Erhältlich auch im einschlägigen Buchhandel, als Abo und in der
Redaktion.
&#8222;Die Bunte (Zeitung)&#8220; - das Medium von MigrantInnen aus
allen Kontinenten zu migrationspolitischen Inhalten - bringt auf 44
Seiten Informationen zu den Themen &#8222;Integration&#8220;,
&#8222;Anti/Rassismus&#8220;, &#8222;Migration&#8220;, &#8222;Nationale
und kulturelle Identität&#8220; in Form von Interviews, Reportagen,
Kommentaren, Analysen. Neueste Produktionen im Feuilleton und aktuelle
politische Artikel.
Nähere Informationen bei:
&#8222;Die Bunte (Zeitung)&#8220;, A-1090 Wien, Rotenlöwengasse 12/1,
Tel.: 961 10 29, Fax 317 35 67, bunte.zeitung@lion.cc


><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
12 Stoppt den völkischen und antisemitischen Mob!
von: aktuell@nadir.org
================================================
von: aktuell@nadir.org
Stoppt den völkischen und antisemitischen Mob!
Von : Cafe MORGENLAND / köXüz
Ort : bundesweit
Datum: 07.10.2001


Stoppt den völkischen und antisemitischen Mob


Für diejenigen unter euch, die uns nicht kennen, eine Kurzdarstellung: Cafe MORGENLAND / köXüz ist eine Gruppe von Migranten und Migrantinnen
aus verschiedenen Ländern, die im Zuge des deutschen Selbstfindungsprozesses (Wiedervereinigung genannt) entstanden ist. Bis dahin hatten wir uns weder über die Wertigkeit unserer Herkunft noch über die Anzahl unsere Pigmente Gedanken gemacht. Anders ausgedrückt - und das ist wesentlich - wir wurden erst hier, durch die deutschtümelnde Volksgemeinschaft zu Migranten und Migrantinnen gemacht! Ob wir es wollten oder nicht.

Die meisten von uns waren in verschiedenen linken Gruppen ihrer Länder oder in hiesigen linksradikalen und autonomen Verbindungen tätig. Aus den Erfahrungen, die wir in diesen Zeiten gewonnen haben, war es daher für uns ein leichtes, die Last von "Gesetzmäßigkeiten" oder "objektiver Entwicklung" usw. abzuschotten und Subjekte unserer eigenen Geschichte zu werden.
Zu unserem Zusammenschluss haben zwei wichtige Ereignisse beigetragen: Erstens, der zugegeben unerwartete Schock durch den Ausbruch der massiven und mit absoluter Konsequenz veranstaltenden Pogrome des deutschen Mobs; und zweitens, die katastrophale Haltung der deutschen Linken hierzu. Vor allem ihre
sonderbare Umwandlung, in "Sozialtherapeuten" bzw. sogar berufsmäßigen Schleimern ihrer Bevölkerung.
Seitdem bestimmen wir selber, was wir tun und was wir wollen. Maßgeblich ist dabei nur eins: Daß wir so handeln, daß das Ausleben des völkischen Rassismus bestmöglichst verhindert wird. Und zwar so lange und so gut wir es nur können. Das bestimmt unsere Haltung und Handlung dort, wo wir imstande sind zu intervenieren. Wir erhoffen uns daraus eine Möglichkeit, uns hier freier bewegen zu können und eine bessere Überlebenschance zu erkämpfen. -- So viel
zu uns.

Zu dem Beitrag selbst: Wir haben uns daran gewöhnt, unseren Beiträgen ein Zitat oder einen Abschnitt voranzustellen, um den jeweiligen Kernpunkt unserer Aussagen hervorzuheben. So wurde auch jetzt ein Ausschnitt von "Heldenplatz" des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard übernommen, was ohne weiteres auch für Deutschland und seine Städte seine volle Gültigkeit hat.

»Aber du hast doch selbst erzählt, dass du in der Schottengasse bespuckt worden bist. Jetzt sagst du irrtümlich. Was für ein Irrtum soll denn das gewesen sein? Bespuckt man denn einen Menschen auf der Straße, wenn man ihn nicht einmal kennt, nur wenn man sieht er ist ein Jude? Die Wiener und die Österreicher sind ja viel schlimmer als es sich euer Vater hat vorstellen können. Hört doch was die Leute reden, schaut sie euch an. Sie begegnen einem doch nur mit Hass und Verachtung, gleich ob auf der Straße oder im Lokal. Gerade ein Jude kann nicht immer zuhause, in seinen vier Wänden
sitzen, auch ein Jude muss hinaus auf die Straße. Und wird er als Jude entdeckt, strafe ihn Hass und Verachtung. In Österreich Jude zu sein bedeutet immer zum Tode verurteilt zu sein.
Die Leute mögen schreiben und reden was sie wollen, der Judenhass ist die reinste, die absolut unverfälschte Natur des Österreichers.
Vor achtunddreißig hatten sich die Wiener an die Juden gewöhnt gehabt, aber jetzt nach dem Krieg gewöhnen sie sich nicht mehr an die Juden, sie werden sich nie mehr an die Juden gewöhnen. ... Was die Schriftsteller schreiben ist ja nichts gegen die Wirklichkeit. Ja, ja sie schreiben ja, dass alles fürchterlich ist, dass alles verdorben und verkommen ist, dass alles katastrophal ist und dass alles ausweglos ist. Aber alles was sie schreiben, ist nichts gegen die Wirklichkeit! Die Wirklichkeit ist so schlimm, dass sie nicht beschrieben werden kann. Noch kein Schriftsteller hat die Wirklichkeit so beschrieben, wie sie wirklich ist, das ist
das ist ja das Fürchterliche. Am liebsten würden sie, wenn sie ehrlich sind, uns auch heute genauso wie vor 50 Jahren vergasen. Das steckt in den Leuten. Ich täusche mich nicht, wenn sie könnten, würden sie uns heute ohne Umstände umbringen.« (soweit Thomas Bernhard)


Als Ausgangspunkt jeder Betrachtung der Ereignisse seit dem Jahr 1989 steht die Shoah. Man kann einige Aspekte mit den Mitteln der Rassismus-Kritik beschreiben, man kann mit der Kapitalismus- oder Imperialismus-Kritik andere Elemente hinzufügen. Man kann rassistische und patriarchale Strukturen vergleichen, um daraus Erkenntnisse über diese Ereignisse zu gewinnen, man kann aber auch noch die Dummheit der Leute heranziehen und dabei nicht mal ganz falsch liegen. Mit einer solchen oder ähnlichen Herangehensweise könnten sogar richtige Erkenntnisse für andere Länder gewonnen werden.

In Deutschland wird es aber auf diese weise niemals gelingen, die Qualität und Quantität der volksfestartigen, zumeist spontanen wie "rebellischen" Pogrome zu erklären. Weil der Stoff aus dem sie gemacht werden, die Substanz und das Wesen sozusagen der Pogrome und der Anschläge, bloß eine Randbetrachtung oder
stets ausgeklammert bleibt: Nämlich die reichlich praktizierte Erfahrung mit der Ausrottung der europäischen und osteuropäischen Juden, mit der Vernichtung der Roma und Sinti, sowie der sogenannten Behinderten und allen anderen, die als "undeutsch" definiert wurden.
Dies ist jedoch nicht der einzige und entscheidende Ausgangspunkt der Betrachtung und der Erklärungsversuche, es ist vor allem das klägliche Scheitern der verständlichen Analyse und der daraus zu ziehenden Konsequenzen.

Wir werden euch weder mit Zahlen über Brandanschläge, noch mit toten Flüchtlingen und Emigranten und noch weniger mit Statistiken über Schändungen von jüdischen Einrichtungen der letzten 10 Jahren langweilen, sondern worüber wir reden wollen und wofür wir uns auch prädestiniert halten, ist unsere Sicht der Dinge, so wie sie leider noch immer im Jahr 2000 in Deutschland vorherrschen. Im Augenblick geht es vielmehr um die seit einiger Zeit aufgetretene »Normalität des Tötens«, von Menschen, die zum Tode getrieben werden und um
Schändung jüdischer Einrichtungen, so wie während der NS-Zeit. Der tägliche Tod von Migranten und Flüchtlingen finden inzwischen weniger Aufmerksamkeit, als die gelegentlichen Urlaubsstaus auf den Autobahnen, Lawinenunglücke oder Flugzeugabstürze.

Uns geht es nicht bloß darum, die exakten Zahl zu benennen, sondern es geht um den Umgang mit toten Flüchtlingen und Migranten. Den meisten deutschen und österreichischen Bürgern ist es doch eigentlich völlig egal wie viele, ob ein oder mehrere Tote, hauptsächlich es ist ein Ausländer.

Die Ungenauigkeit des ach so "objektiven" deutschen Journalismus ist gerade das erschreckende, dann, wenn es um "Nicht-Deutsche" geht. Wer will denn schon alles genau wissen? Die Redaktion? Der lesende Mob? Niemand!

Ihr könnt sicherlich verstehen, warum uns neulich die durch eine gewisse Berichterstattung erzeugte Volksbetroffenheit bei einem Flugzeugunglück in einem außereuropäischen Land oder die seinerzeitige Entführung einiger leichtsinniger Touristen so angeekelt hat. Aber auch nur darum, weil bei "deutschen Ereignissen", wie z.B. Menschenjagd und Schändigungen durch Nazis, in der Medienwelt in eine gefestigte Normalität übergegangen wird, und sich die
deutschen wie österreichischen Bürger nicht mehr damit begnügen, dass Leute in ihrem Land umgebracht, schwerverletzt oder diskriminiert und erniedrigt werden, sondern dass sie die Opfer auch noch verunglimpfen, rassistisch beleidigen und schließlich auch noch als die "eigentlichen Verursacher ihres eigenen
Schicksals" sehen.

Das ist - wenn man die Meldungen verfolgt - das neue Phänomen in Deutschland. Nach der üblichen Meinung - so scheint es - breiten sich, wie ein Fluch, eine Reihe von Vorfällen aus, quasi durch Unglücksfälle, aus technischen Gründen, durch fahrlässigem Umgang der Flüchtlinge mit Elektrogeräten, oder sogar durch
"selbstgelegte Brände" usw. ... Sonderbar, nicht?

Es geht uns vielmehr um die Frage, wieso so etwas, wie Menschenjagd und Nazi-Mob, immer noch problemlos in diesem Land funktionieren kann. Unserer Meinung ist das nur möglich, weil ein Teil der Bevölkerung die faschistischen Angriffe zu "rätselhaften Phänomen" erklärt, der andere Teil hingegen uneingeschränkt und vorbehaltlos hinter dem Nazi-Mob steht, der sich wiederum seinerseits ihrer absoluten Unterstützung sicher ist. Einem weiteren Teil der deutschen und österreichischen Gesellschaft geht es explizit jedoch darum: endlich den subtilen Schmähungen des Auslands und der Weltpresse stolz
entgegenzutreten, und endlich einen Schluss- Strich unter der miesen deutschen Vergangenheit ziehen zu können. Dies versuchen sie immer wieder, ungeachtet der jüngsten Pogrome und Synagogenanschläge. Zur Erinnerung: Die Täter- und Täterinnen-Generation antwortet auch heute noch auf die Frage: »Warum sie nichts gemacht haben, als ihre jüdischen Nachbarn abgeholt wurden« mit der Rechtfertigungsfloskel »wir konnten nichts dagegen tun...« oder auch, »die Nazis sagten, dass die Juden umgesiedelt
werden und wir haben es geglaubt«. Mit dieser Lebenslüge haben sie sich über die Nachkriegszeit bis heute abgesichert; das ist allen klar. Denn man wusste genau, dass das nicht stimmte und was mit den Juden und Zigeunern passierte. Aber das ist die Formel gewesen, mit der sie sich durchs Leben schlichen. Und genau dieses Verhalten tritt auch heute wieder in Erscheinung ... ohne wesentlicher Unterbrechung. Und selbst der Wunsch nach einem Schluss-Strich, vor allem unter die jüngste Geschichte der vergangenen 10 Jahren (im Anbetracht von Mölln, Solingen, Hoyerswerda, Rostock, Babenhausen, Eberswalde und zuletzt die Anschläge in Düsseldorf und
Essen) zu ziehen, hat schließlich Tradition.
Dies ist eben die deutsche und österreichische Form von Vergangenheitsbewältigung! Man will halt nicht mehr darüber reden was war, man will nicht, dass immer wieder auf die Deutschen und Österreicher gezeigt wird. Es soll doch endlich mal Grad darüber wachsen und Ruhe einkehren. Wie gesagt: Dies wurde bereits über 50 Jahre lang mit entsprechendem Erfolg praktiziert - warum eigentlich nicht auch heute?!

Auch bei den sogenannten Linken in Österreich und Deutschland haben die seinerzeitig so vollmundigen Sprüche aus den »Nie wieder Deutschland!« und den »Halt's-Maul-Deutschland!« - Zeiten der 70er und 80er Jahren längst keine Bedeutung mehr. Vielmehr regen sich Linken genau so wie ihre rechten Kollegen (wenn eine solche Trennung überhaupt jemals Bestand hatte) eher über die hohen Telekom-Gebühren und noch mehr über neuen Benzinpreise auf, als über solche Belanglosigkeiten, wie Jagd auf Ausländer oder Synagogen und Friedhofsschändungen.

Wie gesagt: Die rassistische Normalität nimmt ihren unaufhaltsamen Lauf! Der versteckte Charme der sozialen Frage wird wieder entdeckt und aktualisiert, - was für jedoch als neue Bedrohung gedeutet wird. Weil aus jeder Formierung, sei sie bloß innerdeutsch oder in Verbindung mit der Nibelungentreue zwischen Deutschen und Österreichern, stets eine Gefahr hervorgeht. Weil jede kollektive Handlung dieser Population nicht nur ein weiterer Schritt zur Festigung der
klassischen deutschen Volksgemeinschaft ist, sondern gleichzeitig auch erneut wieder zu einer Gefahr für Osteuropa sowie der ganzen Welt werden kann.

Zurück zum Thema:
Unter sozialer Frage wird der Kampf gegen Bonzen und "Asylbetrügern", gegen Japaner und Kapitalisten, und gegen diejenigen, die ihre Produktionsstätte ins Ausland verlagern (Standort Deutschland) verstanden. Der linke Populismus gießt dabei Öl in das allgemeine völkisch brennende Feuer.

Der beste Ausdruck der gewissen Sehnsucht nach einer Gemeinsamkeit ist die völkische Kampfparole »Bündnis für Arbeit«. Und auch die jüngst entbrannte Diskussion um den umstrittenen Begriff der »Leitkultur« (was immer man auch darunter verstehen soll??) hat seine linken Anhänger. Wir behaupten, dass in Deutschland gewisse Fragen einfach nicht angegangen werden, weil sie entweder gar nicht verstanden und schließlich erst auch nicht einmal gestellt werden. Wir behaupten ferner, dass sogar harmlos erscheinende Bräuche und Verhaltensweisen der deutschen und österreichischen Bevölkerung, unerheblich ihrer Partei- oder Gruppenzugehörigkeit, von gleicher Qualität sind. Für diese Erkenntnis braucht man nicht einmal irgendwelche großartigen Analysen!

Wir haben es schon einmal, in einem anderen Flugblatt erwähnt: Das Problem bei deutschsprachigen Gesellschaft ist, und zwar nicht erst seit gestern sondern seit 1945, dass irgendwo zwischen Zyklon-B und Gaswagen,
zwischen BDM (Bund Deutscher Mädchen), HJ (Hitlerjugend), Arbeitsfront sowie dem Winterhilfswerk und der hernach folgenden Entnazifizierung mittels selbst ausgestellter »Persilscheine« u.ä., jeglicher Ansatz zur Humanität und Zwischenmenschlichkeit abhanden gekommen ist.


Der heutige Sprengsatz des deutschen Kollektivs bildet sich aus einer Mischung von drei Elementen:

1. Die persönliche oder überlieferte Erfahrung vom 1000jährigen Reich als entscheidendes Moment zur Prägung der privaten wie allgemeinen Sozialisation (wir gehören alle zusammen / es gab auch 'Gute' usw.)

2. Die Erfahrung aus der 50jährigen Vergangenheitsbewältigung nach deutscher beziehungsweise österreichischen Art (Wiederbetätigung der Nazis / Österreicher
waren 'Opfer' / Kalter Krieg usw.)

und schließlich ...

3. die 10jährige aktiv, passiv oder medial genossene Erfahrung mit dem jüngsten (wiedervereinten) Volkstum unter dem Motto: »Wir sind das Volk« und »Wir sind wieder wer« und als Krönung noch das »Kinder statt Inder«


Wir sind daher der Ansicht, dass fast immer nur ein gewisser 'Kick' oder entsprechende Anlass fehlt, um sich jederzeit in mörderischer Form 'als gesamtes Volk' zu artikulieren. D.h. 'fast immer', weil auch normale Bedürfnisse als Bremsfunktion wirken können. Denn auch Volksdeutsche müssen mal schlafen gehen und können nicht jede Nacht nach Flüchtlingsheimen
suchen. Auch sie, so bald sie einer Arbeit nachgehen, müssen sich ihren Lebensunterhalt verdienen. Zum Feierabend, spätestens nach der Tagesschau sind aber alle vor den Flüchtlingsheime gekommen schließlich wollte keiner etwas verpassen.

Elias Canetti schrieb über solche brutale Ansammlungen:
»Die Hetzmasse bildet sich im Hinblick auf ein rasch erreichbares Ziel. Es ist ihr bekannt und genau bezeichnet, es ist ihr auch nah. Sie ist darauf aus, und sie weiß wem sie töten will. Mit der Entschlossenheit ohnegleichen geht sie auf
dieses Ziel los; es ist unmöglich, sie darum zu betrügen. Es genügt, dieses Ziel bekannt zu geben, es genügt zu verbreiten, wer umkommen soll, damit reine Masse sich bildet.
Die Konzentration aufs Töten ist eine besondere Art und an Intensität durch keine andere zu übertreffen. Jeder will daran teilhaben, jeder schlägt zu. Um seinen Schlag führen zu können, drängt sich jeder in die nächste Nähe des
Opfers. Wenn er nicht treffen kann, will er sehen, wie es von anderen getroffen wird... Es ist ein leichtes Unternehmen und es spielt sich so rasch ab, dass man sich beeilen muss, um zurechtzukommen. Die Eile, Gehobenheit und Sicherheit einer solchen Masse hat etwas unheimliches... Sie kann nur beisammenhalten, wenn eine Serie gleicher Ereignisse
rasch aufeinanderfolgt.« (aus Masse und Macht, Elias Canetti, 1980)

Was tun?
Die aktuelle Auseinandersetzung beziehungsweise beschwichtigende Diskussion um die Brandanschläge auf jüdische Einrichtungen in Deutschland und die Inkonsequenzen daraus beweisen geradezu den katastrophalen Zustand der antifaschistischen und antirassistischen Bewegung der Linken, als auch der Migranten: Wir kämpfen nicht mehr bloß darum Brandanschläge zu verhindern, sondern sie unentwegt in Erinnerung zu rufen, nicht nur wenn sie stattgefunden haben. Eine andere Wahl haben wir nicht, als stets gegen das Übel zu kämpfen.

Und sonst?
Als wir die Frage nach dem Existenzrecht dieses Landes gestellt haben, als wir die Auflösung Deutschlands in seine geografische, politische und soziale Konstellation zur Diskussion stellten, kam zuerst das übliche Schweigen nach dem Motto »einfach ignorieren, nicht darüber reden«. Als auf diese Aussagen in der "FLUCHSCHRIFT" hingewiesen wurde, kam die Behauptung, wir wollen das Deutsche Volk vernichten! (Auf die Idee ein Volk zu vernichten, auf diesen Gedanken muss ja erst mal einer kommen!).
Wir beharren nach wie vor darauf, dass Deutschland, solange es in seiner politischen, geographischen und gesellschaftlichen Integrität bestehen bleibt, eine tödliche Gefahr für "Nicht-Deutsche" innerhalb und außerhalb seiner Grenzen darstellt.

Gleich wie die Rechtfertigung für das eigene Bleiberecht des angestammten Publikums jeder Couleur heißt: Wir wollen kein besseres, kein anderes kein autonomes, kein ökologisches, kein antiimperialistisches, kein antikapitalistisches, sondern gar kein Deutschland!


Nach all den schrecklichen Vorkommnissen der vergangenen Jahre kann eigentlich niemand mehr behaupten: Er habe nichts gewusst.
Das wäre - wie seinerzeit - nur eine Lüge!

So wie die Dinge zur Zeit stehen, sind destruktive Handlungen das einzige konstruktive in Deutschland - und außerdem macht es Spaß. Und gute Laune ist ein wichtiges Mittel, um es überhaupt hier auszuhalten!

================================================
13 Raster, Pfusch & Hudel in DE-Land
von: "q/depesche" <depesche@quintessenz.at>
================================================
q/depesche 01.10.7/1

Raster, Pfusch & Hudel in DE-Land

In Deutschland siebt man wieder Menschen nach ethnischer und
religiöser Zugehörigkeit.

Das Raster hoch, die Reihen fest geschlossen marschiert alles
was rechts ist, in Richtung Autorität. Rechtsaußen neben den
Sozialdemokraten ist nur noch die NPD.

post/scrypt: Wohl dem, der in DE-land rechtzeitig seinen Glauben
abgelegt, keinen Pilotenschein gemacht hat oder schon über
vierzig ist.

-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
FAZ 01.10.7
Christiane Schulzki-Haddouti

Bundesinnenminister Otto Schily ist guten Mutes: Die
Rasterfahndung sei "sehr erfolgsträchtig". Erstaunlicher
Optimismus spricht da aus ihm. Denn zur Zeit ist die Methode
noch eher schwächlich. Die Kriterien, die in Hessen in die
Rasterfahndung eingehen, sind das beste Beispiel.

Laut Beschluß des Amtsgerichts Wiesbaden, das die Kriterien
festlegt, wird nach Personen zwischen 18 und 40 Jahren mit
"islamischer Religionszugehörigkeit" gefahndet, bei denen
zusätzlich folgendes erfüllt ist: "Meldeanschrift Hessen", "Student
oder ehemaliger Student in Hessen", "legaler Aufenthaltsstatus
ohne räumliche Beschränkung", "keine kriminalpolizeilichen
Erkenntnisse", "keine eigenen Kinder" und "finanziell autark",
außerdem Herkunft aus einem von 21 ausgewähltenLändern (von
Marokko bis Indonesien). Die Liste zeigt das Prinzip: Die Fahnder
erhalten Zugriff auf Personen-Datenbanken bei öffentlichen und
privaten Stellen.

[...]
Der Beschluß wurde offenbar "in großer Eile und wenig reflektiert
zusammengeschrieben", sagt der Frankfurter Strafrechtsanwalt
Walther Graf, der 1997 mit einer Evaluationsstudie über
"Rasterfahndung und organisierte Kriminalität" promovierte und als
einer der wenigen nicht im Kriminaldienst tätigen Experten auf dem
Gebiet gelten darf. Insbesondere der Kriterienkatalog sei "eine
Katastrophe", befindet Graf. Das Profil sei so unscharf, daß es am
Ende "alle männlichen Studenten islamischen Glaubens" ermittle.
Die Religionszugehörigkeit sei ein Kriterium von zweifelhafter
Leistungsfähigkeit: Behörden erfassen in der Regel nur, ob
katholische oder evangelische Konfession und damit die Pflicht zur
Kirchensteuerleistung besteht.

[...]

Ob eine Person Geld von Bin Ladin erhält, darüber gibt die
Rasterfahndung keinen Aufschluß; das könnte freilich anders
werden, wenn die von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD)
angestrebte Kontenkontrolle durchgesetzt wird. Banken könnten
mithelfen, indem sie Software einsetzen, die Kundenprofile mit
Kontenbewegungen vergleicht und Ungewöhnliches meldet. Die
heutige Rasterfahndung jedenfalls fördert im Prinzip nur Triviales
zutage - und läßt wesentliche Fragen offen: Welche
Querverbindungen gibt es zwischen einzelnen Personen? Über
welche Kommunikationsmittel werden sie gepflegt? Daten aus
Telekommunikationsverbindungen könnten da gründlichere
Auskunft geben. Die für die Ermittlung solcher Strukturen
benutzten Software-Werkzeuge müßten freilich - im Unterschied zu
den simplen Raster-Datenbanken - ein Modell der Verbindungen
darstellen können, etwa als Grafik auf dem Bildschirm.
[...]
Die nun genehmigten Budgets für Anti-Terror-Maßnahmen
erlauben den Landeskriminalämtern erstmals nach vielen Jahren,
moderne Technik anzuschaffen und das nötige Personal
anzuwerben. Wolfgang Dicke, Geschäftsführer der Gewerkschaft
der Polizei, bedauert es, daß "erst Ereignisse wie der 11.
September die verantwortlichen Politiker dazu bewegt haben,
unsere jahrelangen Forderungen zu erfüllen".
[...]
Im Vergleich zu Hessen scheint Berlin das Primitivwerkzeug
Rasterfahndung wenigstens etwas intelligenter einzusetzen. Laut
Beschluß des Amtsgerichts Tiergarten wird man dort erstens mehr
Daten erheben, zweitens aber im Datenabgleich mit strengeren
Kriterien arbeiten. Berlin verlangt nicht wie Wiesbaden die Daten
von Personen aus 21 islamischen Ländern, sondern nur aus 15.
Zudem will es nach "reger Reisetätigkeit", "häufigen
Visabeantragungen" und "Mehrsprachigkeit" filtern. Allerdings, so
gibt Walther Graf zu bedenken, sei es bei ausländischen
Studenten üblich und daher nicht kriminalistisch interessant, daß
sie außer der Muttersprache noch andere Sprachen beherrschen.
[...]
Auf diese Weise konnten die Berliner Fahnder bereits aus 45000
Studenten 23 Personen herausfiltern, die sie dann verhörten. Der
Strafrechtler Walther Graf bleibt trotzdem skeptisch: "Die Methode
verspricht viel und hält wenig." Für die Terrorismusbekämpfung sei
sie "nicht geeignet".

Auch im Kampf gegen die organisierte Kriminalität erwies sich die
vielgerühmte Methode als nur von begrenztem Nutzen. Als das
bayerische Landeskriminalamt im Januar 1993 mit einer
Rasterfahndung auf Mafia-Jagd ging, verlief die Aktion offenbar im
Sande: Damals ermittelte das Einwohnermeldeamt München alle
männlichen Einwohner italienischer Staatsangehörigkeit, die älter
als 18 Jahre waren und entweder in Agrigent oder in Palma de
Montecherio auf Sizilien geboren wurden. Die Daten glich das LKA
mit den Datenbeständen des polizeilichen Informationssystems
Inpol ab. Übrig blieben 80 Personen, deren Daten der italienischen
Polizei übergeben wurde. Diese überprüfte, ob eine Person einem
Mafia-Clan angehörte. Von einem brauchbaren Ergebnis hörten die
Bayern nie etwas. Im Juli 1993 wurde die Trefferliste vernichtet.
Bundesinnenminister Schily irrt daher, wenn er an schnelle Erfolge
glaubt. Erst eine umfassende Überwachung der
Telekommunikation könnte die "Schläfer" enttarnen - vielleicht.
[...]

Voll Text
http://www.faz.de/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=central/print.asp&rub={2A936BB1-8BB4-4BBA-8134-C9AD285C8C81}&doc={00AA138A-D406-4B2A-96E7-66D9CABF76BE}
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by harkank@quintessenz.at
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-


terror und ueberwachung sind geschwister
http://www.bigbrotherawards.at
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
q/depesche taeglich ueber
zivile freiheiten im netz

subscribe/unsubscribe
http://www.quintessenz.at/q/depesche/
comments
harkank@quintessenz.at miller@quintessenz.at

================================================
14 Angriff der USA bringt den Krieg in den Alltag!
von: Parteder Franz <Franz.Parteder@stadt.graz.at>
================================================
Montag, 8. Oktober 2001
Presseinformation der KPÖ Steiermark
Angriff der USA bringt den Krieg in den Alltag!


Der Angriff der USA gegen Afghanistan bringt den Krieg endgültig in unseren
Alltag. Ich gehöre zu einer Generation, die sich an die regelmäßigen
Kriegserklärungen im Fernsehen gewöhnen musste. Wie im Golfkrieg 1991 und im
Jugoslawienkrieg 1999 wird auch jetzt die Welt in Gut und Böse aufgeteilt.
Kritische Berichterstattung ist verpönt. Proteste gegen die militärische
Gewalt werden als antiamerikanisch denunziert. Begriffe wie
Friedenserziehung und Gewaltfreiheit scheinen einer untergegangenen Epoche
anzugehören.

Deshalb zitiere ich einen Bürger der USA, Bob Dylan, der in seinem
Protestlied "With God on our side" festgestellt hat: "Wenn Gott an deiner
Seite ist, dann zählst du die Toten nicht mehr."

Wer in diesen Stunden nicht Mitgefühl mit den Opfern der Terroranschläge in
den USA und der Bombenangriffe auf Afghanistan zeigt, der hat kein Herz.
Für mich als Kommunisten stellen sich heute sehr viele Fragen. Eines ist
aber gewiss: Die Alternative Sozialismus oder Barbarei ist keine Erfindung
der Marxisten. Sie wird in der Wirklichkeit immer deutlicher sichtbar.
Wenn es der Menschheit nicht gelingt, den Kreislauf von Ausbeutung, Elend,
Gewalt, Terror und Kriegen zu durchbrechen, dann stehen ihre
zivilisatorischen Errungenschaften auf dem Spiel.


Franz Stephan Parteder
Steirischer KPÖ-Vorsitzender

================================================
15 unter räubern?
von: Martin Krusche <krusche@van.at>
================================================
herrschaften!

graz 2003 = kulturhauptstadt europas. ihr wißt... und eine vorsichtige
schätzung: dafür werden INSGESAMT rund 2,7 MILLIARDEN schilling (!!!)
bewegt. [kein witz. faktum!]

also: WEM gehört denn dieses ereignis?

nun: es gibt eine *graz 2003 kulturhauptstadt europas organisations-gmbh*.
und die hat eben klage eingereicht. zum zweiten mal. weshalb?

ich habe eine schöne leiste auf www.graz2003.com. (unter anderem die
cyber-soap UPSET). und diese website wurde - in verknüpfung mit
www.kultur.at - als *autonomes terrain* aufgebaut... für jene und jenes, um
die und das sich die offizielle graz 2003-administration nicht annimmt.
oder: nicht adäquat annimmt.

nun wird mein partner auf unterlassung und auf herausgabe der domain
geklagt. da er mir / uns nun schon geraume zeit strukturen und support zur
verfügung stellt, kann ich nicht erwarten, daß er für uns auch noch einen
rechtsstreit in kauf nimmt, der leicht 100.000e verschlingen kann.

wir hatten schon www.graz2003.at hergeben müssen. vor einem richter, der
nicht einmal den unterschied zwischen gewöhnlichen links und bezahlter
bannerwerbung kannte.

so, ich bin in schwierigkeiten, herrschaften. und ich werde unterstützung
brauchen. wann und wie, das wid sich recht bald zeigen. also bitte ich um
eure aufmerksamkeit in dieser sache. nähere infos demnächst.

yours!
martin krusche

================================================
16 Der Islamismus & der Westen
von: Arbeitsgruppe Marxismus <agm@agmarxismus.net>
================================================
D e r W e s t e n
u n d d e r I s l a m i s m u s

Eine heilige Allianz
in Afghanistan und anderswo


Ein fundamentaler Gegensatz zwischen der "zivilisierten Welt" und
rückständigen islamischen Extremisten wird in den letzten Wochen von
Politiker/inne/n und ihren Schreiberlingen immer wieder beschworen.
Unterlegt wurde diese Kriegsvorbereitung mit der "Theorie" des rechten
Propagandisten Samuel Huntington vom angeblich unausweichlichen "Kampf der
Kulturen". Tatsächlich ist der Aufstieg des Islamismus in den letzten beiden
Jahrzehnten auch ganz wesentlich auf die Politik eben jenes "zivilisierten"
Westens und die Interessen seiner herrschenden Klasse zurückzuführen.

In Afghanistan ging es den USA in den 80er Jahren v.a. darum, den Einfluss
der Sowjetunion zurückzudrängen, die sowjetischen Truppen unter hohen
Verlusten aus dem Land zu jagen und die prosowjetische Regierung, die
immerhin eine Landreform und ein Alphabetisierungsprogramm durchgeführt
hatte, zu stürzen. Gefördert wurden dazu diverse Islamisten, die sich oft
auf traditionelle Clanstrukturen stützten, "im Kampf gegen die Ungläubigen"
von religiösen Fanatikern aus vielen arabischen Ländern (darunter Osama bin
Laden) verstärkt wurden, Geld von den USA (6 Milliarden US-$) und besonders
von Saudi-Arabien (dem schärfsten islamistischen Regime überhaupt)
erhielten. Organisatorisch-logistische Hilfe bekamen sie von der CIA.
Kämpfer der islamistischen Mudjahedin, darunter auch Leute von bin Laden,
wurden in den USA unter anderem im CIA-Trainingslager in Williamsburg
ausgebildet. Mitentscheidend für den Kriegsausgang war schließlich die
Lieferung von US-Stinger-Boden-Luft-Raketen.

Die Intensivierung des Bürgerkrieges in Afghanistan durch die
CIA-Intervention, die bereits vor dem sowjetischen Truppeneinmarsch begonnen
hatte, wurden weitgehend über den pakistanischen Geheimdienst ISI gespielt.
Er verfügt angeblich insgesamt über etwa 150.000 "Mitarbeiter",
repräsentiert den rechtesten Teil der pakistanischen herrschenden Schicht,
ist stark von Islamisten durchsetzt und hat gemeinsam mit der CIA seit den
80er Jahren auch systematisch die islamistische Destabilisierung der
zentralasiatischen Sowjetrepubliken betrieben. In den 90er Jahren hat der
ISI auch islamistische tschetschenische Kommandanten (die im Kampf um Erdöl
und Pipelines im Kaukasus von US-Konzernen und der regionalen Allianz
USA-Türkei-Aserbaidschan gegen das Bündnis Russland-Iran-Armenien
instrumentalisiert werden) und angeblich auch kosovarische UCK-Militärs
ausgebildet.

Der Krieg der Mudjahedin in Afghanistan wurde von den westlichen
Menschrechtsfreunden zum "Freiheitskampf eines Volkes gegen den sowjetischen
Totalitarismus stilisiert - vom US State Department über diverse
Nachrichtenmagazine bis hin zu James Bond in "Hauch des Todes". Versuche der
prosowjetischen Regierung, den Tschador abzuschaffen und das Bildungswesen
auch für Frauen zu öffnen, wurden etwa als Vergewaltigung der kulturellen
Tradition Afghanistans angeprangert. Die tatsächliche Vergewaltigung
hunderttausender afghanischer Frauen, die nicht den islamistischen
Vorstellungen gerecht wurden, durch die schliesslich triumphierenden
Mudjahedin fand hingegen bestenfalls als Kurzmeldung den Weg in westliche
Zeitungen.

Nach dem sowjetischen Truppenabzug aus Afghanistan 1988/89 und dem
endgültigen Sieg der Islamisten 1992 begann allerdings ein Bürgerkrieg
Islamisten gegen Islamisten. Die US-Ölkonzerne (Exxon, Chevron, Mobil, SOCAR
u.a.), die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in der
kaspisch-zentralasiatischen Region das neue große Geschäft witterten, waren
mit dieser Situation unzufrieden. Russland kontrollierte weiter 70% der
Pipeline-Kapazitäten aus der kaspischen Region und die US-Firmen trachteten
danach eine von Russland, aber auch vom Iran und China unabhängige Option
aufzubauen. Der Weg über das US-hörige Pakistan war ideal, allerdings
brauchte man dazu auch ein prowestliches und stabilisiertes Afghanistan. Die
Generäle Dostum und Massud, die aus ethnischen Minderheiten stammten
(Usebeke bzw. Tadschike), kamen als einigende Kraft nicht in Frage und so
setzte man schliesslich auf die an pakistanischen Koranschulen ausgebildeten
und überwiegend aus der paschtunischen Mehrheitsbevölkerung stammenden
Taliban, die seit 1994 am Vormarsch waren.

1995 vereinbarten der US-Ölkonzern Unocal (der bereits über Lizenzen in der
kaspischen Region verfügte), die CIA und die Taliban, nach deren Sieg im
Bürgerkrieg eine Pipeline über Afghanistan nach Pakistan zu bauen. Man
hoffte auf ein neues Saudi-Arabien: reich durch Erdöl, islamistisch, 100%ig
prowestlich. Ein führender US-Diplomat drückte es offen aus: " Ein bisschen
Scharia stört uns nicht, solange unsere Interessen gesichert sind." Die
Taliban bekamen schlussendlich 1996 den Grossteil Afghanistans unter ihr
Kontrolle, allerdings nicht mit dem gewünschten Resultat - stattdessen
weiter Bürgerkrieg, keine prowestliche Stabilität und die Taliban erwiesen
sich nicht als verlässliche Handlanger. Sie konzentrierten sich mehr auf
ihre ideologisch-religiösen Konzeptionen als auf die ökonomischen Interessen
ihrer Geldgeber. Trotzdem erhielten die Taliban von den USA noch dieses
Frühjahr 43 Mill. $ für die "Drogenbekämpfung". Insgesamt machte die
US-Hilfe für das Taliban-Regime etwa 450 Mill. $ aus.

Die ehemaligen Afghanistan-Kämpfer spielten aber auch in anderen Ländern
eine zentrale Rolle als Keimzellen der islamistischen Bewegungen (in
Nordafrika etc.). Diese waren dabei keineswegs durchgängig gegen den
US-Imperialismus. Im Golfkrieg stand etwa Osama bin Laden - wie die USA -
gegen den Irak auf Seiten des islamistischen Saudi-Arabien, in dem es
keinerlei demokratische Rechte gibt, in dem Frauen in jeder Hinsicht
unterdrückt sind, in dem Dienstboten aus asiatischen Ländern in den
Haushalten der saudischen Oberschicht in sklavenähnlichen Verhältnissen
leben. Erst als die US-Truppen nach dem Krieg nicht wieder aus Saudi-Arabien
abzogen, richteten sich Osama bin Laden & Co. zunehmend gegen die USA.

Auch in Palästina hat der zivilisierte Westen massgeblich zum Aufstieg des
Islamismus beigetragen - in diesem Fall konkret der israelische
Geheimdienst. In den 80er Jahren ging es dem israelischen Staat darum, die
palästinensische Bewegung zu spalten, und er hat neben und gegen die PLO
finanziell und organisatorisch die Hamas gefördert.

Und an der Entstehung des islamistischen Staates im Iran war der Westen
ebenfalls nicht unbeteiligt. Das Schah-Regime war dort in den 60er und 70er
Jahren die Hauptstütze des Imperialismus in der Region, verfügte über einen
mit US-amerikanischer Hilfe hochgerüsteten Militärapparat und den riesigen
und berüchtigten Gemeindienst SAVAK. Angesichts der sich in der zweiten
Hälfte der 70er Jahre entwickelnden Massenbewegung setzte das Schah-Regime
(unterstützt von Westen) auf systematische und brutale Repression gegen die
starke iranische Linke - während gleichzeitig die islamistische Opposition
des Klerus' weitgehend geduldet wurde. Das war ein wesentlicher Faktor
dafür, dass im widersprüchlichen Prozess der sozialen Revolution im Iran
zwischen 1978 und 1981 schliesslich die Islamisten die Oberhand gewinnen
konnten. Zur Festigung des neuen Regimes der Mullahs trug dann auch der von
Frankreich und den USA angezettelte Krieg des Irak (unter dem damals
prowestlichen Saddam Hussein) gegen den sozialrevolutionären Iran bei: Die
iranischen Islamisten konnten nun, 1981, erfolgreich auf eine Politik des
nationalen Schulterschlusses setzen und die bis dahin bestehende Doppelmacht
zwischen dem Mullah-Regime und der Arbeiter/innen/bewegung (die
beispielweise in der Ölindustrie räteähnliche Strukturen aufgebaut hatte)
beenden - mit einer Zerschlagung der iranischen Linken. Khomeini & Co. waren
den westlichen Konzernen und ihren Regierungen allemal lieber als eine
Machtübernahme der iranischen Arbeiter/innen/bewegung. Auch wenn die Mullahs
die vorangegangene soziale Revolution durch eine teilweise sozial-radikale
Rhetorik berücksichtigen mussten, wenn sie an Verlässlichkeit in keinster
Weise mit dem saudischen Regime zu vergleichen waren und auch den
unmittelbaren Zugriff für die westlichen Konzerne reduzierten, so stellten
sie dennoch die kapitalistischen Eigentumsverhältnisse nicht grundlegend in
Frage. Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch, dass für die Entwicklung im
Iran auch Fehler der iranischen Linken mit entscheidend waren. (Siehe zum
ganzen Komplex der iranischen Revolution unsere Analyse in "Marxismus" Nr.
13: Revolutionen nach 1945.)

Generell ist der Aufstieg des Islamismus in den 80er und 90er Jahren
natürlich nicht nur auf die externe Einflussnahme westlicher Geheimdienste
zurückzuführen, sondern kann sich - wie auch andere kulturalistische
reaktionäre Strömungen in halbkolonialen Ländern (zB der Hindu-Chauvinismus
in Indien) - auch auf Entwicklungen in den betroffenen Gesellschaften
stützen. Der wesentlichste Faktor ist, dass diverse bürgerlich-nationale
Befreiungsbewegungen, die in den 60er und 70er Jahren für viele den Weg in
eine besser Zukunft zu repräsentieren schienen, gescheitert sind. Der
arabische Nationalismus (die Baath-Parteien in Syrien und dem Irak, die FLN
in Algerien, der Nasserismus, die PLO), nationale Befreiungsbewegungen in
Lateiamerika und Afrika oder die Kongresspartei in Indien brachten für den
größten Teil der jeweiligen Bevölkerung kein Ende von Elend und Ausbeutung.
Es wurde deutlich, dass innerhalb des kapitalistischen Weltsystems kein
nationaler Ausweg aus ökonomischer Rückständigkeit und Armut möglich ist
(von Sonderfällen des Kalten Krieges wie Südkorea und Taiwan abgesehen).
Seit den 80er Jahren kam dann auch noch die neoliberale Offensive des
Kapitals hinzu, durch die im Namen von Effizienz und globaler
Konkurrenzfähigkeit in vielen Ländern soziale Sicherungssystem oder
Preisstützungen bei Grundnahrungsmitteln abgebaut wurden und das Elend in
vielen halbkolonialen Ländern weiter zunahm. Für immer größere Teile der
Bevölkerung in diesen Ländern wurde immer deutlicher, dass dieses Weltsystem
für sie keine Zukunft zu bieten hat.

Angesichts des Fehlens (oder der Vernichtung) einer starken
antikapitalistischen Linken wurde das entstehende politische Vakuum von
anderen politischen Strömungen gefüllt. Von Strömungen, die demokratische,
sozialistische, frauenemanzipatorische etc. Konzepte als Teil des
unheilvollen Westen ablehnen und sich auf die jeweiligen vorkolonialen
Kulturen orientieren, ohne jedoch die kapitalistische Produktionsweise in
Frage zu stellen. Gleichzeitig greifen sie aber auch demagogisch die soziale
Frage auf, prangern die wohlhabenden prowestlichen Eliten an (etwa im Iran
vor 1979 oder heute in der Türkei), organisieren soziale Hilfsvereine in
Armenvierteln und bauen darauf ihre reaktionäre Propaganda auf.

Jedenfalls bestätigt der Aufstieg der Islamismus in negativer Weise die
marxistische und insbesondere die trotzkistische Analyse, dass ein
Stehenbleiben bei einer "demokratischen Etappe" in einer revolutionären
Entwicklung (was die bürgerlich-nationalen Befreiungsbewegungen
notwendigerweise, aber auch die stalinistische "Volksfront"-Konzeption
ausdrücken) in eine Sackgasse und eine Niederlage mit reaktionären
Konsequenzen führen muss, dass nur eine soziale Revolution auf
internationaler Ebene einen Ausweg für die unterdrückten Massen in den
Halbkolonien darstellen kann.

Diejenigen unter ihnen (und einige westliche Sympathisant/inn/en), die den
Islamismus (oder eine andere kulturalistisch-reaktionäre Strömung) für eine
neue, kulturell eigenständige Alternative zur Weltherrschaft des westlichen
Grosskapitals halten, irren sich gewaltig. In Saudi-Arabien, im Iran und in
Afghanistan zeigt der Islamismus an der Macht bereits sein Gesicht. Und die
Islamisten werden wie in der Vergangenheit auch in Zukunft wieder zur
Kollaboration mit dem Imperialismus bereit sein - gegen den gemeinsamen
Feind Arbeiter/innen/bewegung.

Diejenigen in der westlichen Linken, die nun sagen, ja wir sind natürlich
auch gegen das kapitalistische Weltsystem, aber wenn die Amis jetzt mit den
mittelalterlichen Taliban aufräumen, ist das doch trotzdem eine gute Sache,
irren sich auch gewaltig. Eine Militärintervention von USA/NATO wird den
Islamismus weiter stärken. Der imperialistische Zugriff auf die Region wird
letztlich die neoliberalen Kapitalinteressen stärken und damit das Elend der
Bevölkerung weiter verschärfen. Zur Stabilisierung dieser Verhältnisse
werden USA & Co. auch wieder mit Islamisten kooperieren - wie bereits jetzt
mit Saudi-Arabien, Pakistan und der afghanischen "Nordallianz".

Die einzige Perspektive, um dem scheinbaren Dilemma "Jihad oder McWorld" zu
entkommen, ist die Entwicklung einer internationalistischen
Arbeiter/innen/bewegung in diesen Ländern und weltweit - etwa die linken und
insbesondere trotzkistischen Organisationen in Pakistan zu unterstützen oder
die afghanischen Frauenorganisationen, die in Flüchtlingslagern in Pakistan
arbeiten. Eine Stärkung dieser Kräfte, der Aufbau revolutionär-marxistischer
Parteien und schliesslich die revolutionäre Machtergreifung der
Arbeiter/innen/klasse ist der einzige Ausweg aus der jetzige Katastrophe.

Im jetzige Konflikt ist freilich der NATO-Imperialismus der Hauptfeind - so
wie es die amerikanischen Vietnam-Veteranen bei ihren Demonstrationen Ende
September 2001 ausgedrückt haben, wo sie aufmarschierten als "ehemalige
Mitglieder der größten Terrororganisation der Welt, der US Army".

Eric Wegner

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITÄT WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
17 353rd DAY OF THE DEATH FAST
von: GURSCOTT@aol.com <GURSCOTT@aol.com>
================================================
TODAY IS THE 353rd DAY OF THE DEATH FAST
72 PEOPLE LOST THEIR LIVES
MORE THAN 100 HAVE LOST THEIR MEMORIES
7 October 2001
The numbers above will keep changing.
Everyday the days will increase one by one.
Every so often the number of our martyrs will change, sometimes one by one, sometimes two by two or more.
The numbers of those who are forced fed or subjected to forcible medically intervention will increase too.
Will you keep watching?
You may not like the idea of hunger strikes or Death Fasts.
You may not agree with our ideology,
Can you use these excuses not to show your support?
They are revolutionary prisoners. They struggle for independence, justice, equality and people's democracy. They are determined in a way that they do not hesitate to sacrifice their lives for the future of our children and our people.
So far 72 of them have sacrificed themselves.
They said, "we will rather die than surrender - to betray our people"
They have kept their words.
Despite of isolation and torture they have continued to keep their promise and have continued the Death Fast.
The 7th team of volunteers has begun their death fast action.
New teams of volunteers will take part unless the tyranny in Turkey submits.
Your silence is encouraging the tyranny in Turkey.
They are getting their strength from imperialism and the silence of those who are suppose to be sensitive towards human rights and social justice.
We appeal to the peoples of the world,
There is no power stronger than billions of people
We are condemned to hunger, poverty, torture, isolation and exploitation.
This situation is not our destiny.
Let us take our destiny in our own hands.
We are invincible when we are organised and united.

THE PEOPLES OF THE WORLD UNITE AGAINST IMPERIALISM, FASCISM AND ZIONISM!

LONG LIVE OUR DEATH FAST RESISTANCE!

DHKC
London Information Bureau
BM BOX 8253 WC1N 3XX LONDON ENGLAND
TEL: 00 44 7799 473577
E-MAIL: dhkcbureau@fsnet.co.uk / DHKClondon1@aol.com

================================================



-top-


Redaktionsschluss: 8. Oktober 2001, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Johannes Knöbl - kontakt@rassismus.at
zusammengestellt



Fehler moege frau/man mir nachsehen!