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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen
Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische
Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von
Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen"
wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen
und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme
geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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01 A Poem for RAWA
von: <rawa2@rawa.org>
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By Amias (Linda Jones)
I am a woman of
color, and understand too well, the oppression of women
around the world. I was born in the USA, within the state of Mississippi,
during a time when we had to call on our sisters to help us find our voice,
and we use it to gain some rights, but we are still fighting for equal
rights. I enjoy writing for my own personal healing. I wrote the RAWA
Acrostic poem after visiting your site.The content cut! to the very core of
my soul, but all I had to offer was these words of understanding on paper.
I am honored you were impressed by my feelings and sad I could not do more.
You may use the poem as you wish, it is a gift to the women of RAWA. My
soul name is Amias, but my American name is Linda Jones.
R A W A
(Acrostic Poem)
Rage against the fear of silence, my sisters.
Extinguish the sounds of hopelessness, my mothers.
Vindication of our plight is staggering, from an
Overpraised society, destroying its own
Life, the seeds of it birth, t! he wombs of men.
Useless violen ce from our fathers, brothers, and sons;
Tears of fallen women creating blood filled oceans,
Incinerating our apprehensions, killing forced
Obedient, to a society that empowered itself,
Naming the cruelty of men, as gods of the world.
Arise my sisters, my mothers, my daughters,
Revolt against the extinction of women.
Yell in union, one by one, all for freedom.
Arise ye women,
from around the world
Stand up for justice,
Stand up for peace,
Open up your hearts let your eyes see that,
Combining our strength will s! et us free.
Icons of peace was the role we played,
A loving mother, daughter, and sister .
Trampled underfoot, arousing our great
Indignation, at
watching our daughters
Overpowered by an early death, a
Never-ending saga to every day life.
Offered up on the
alter, our daughters,
For the amusement of their fathers, sacrificed.
Tied up in rags,
are the faces of beauty
Hidden away, so the world will not see, the
Evil raw hatred men in power, breed against
Women, the well
from which all life is drawn!
Oh my sisters, my mothers, my friends .
Mourning will not save our daughters lives from
Evil, that lives in the heart of destruction, and a
Nation that seeks to name us, its enemy.
Offered up on the
alter, our mothers
For the amusement of their sons, sacrificed.
Arise, oh ye women
of the world!
Focus on the reality of men pretending to be
Gods, killing women in the name of jihad.
Hell spawn angels with jealous intentions,
Against women, who gave birth to them;
Nestled them in her bosom to feed, sharing her
Inner essence. Nurturing beloved
Sons, who will one day rise up,
Tear open their wombs and kill their sisters!
Arise, oh ye women of the world, break the
Noose from around your heart, set us free!
© October 12, 2001 Amias (Linda Jones)
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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02 Konferenz Porto Alegre 2.
von: <Vaccin69@aol.com>
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U d o S T A F
VigilanceArtCultureContreIdéesNoires
Vaccin69@aol.com
þÿ
Verein <<Rencontres pour une autre mondialisation >>( RAM)
<<Treffen für eine andere Mondialisation >>
Erste Mitglieder des Vereins: Les Amis de la Terre, AP Bioforce,
Attac-Rhône, Artisans du Monde, CADR, CADTM, Casseurs de Pub, CCO, Economie
et Humanisme, Femmes et changement Rhône-Alpes, Greenpeace, Maison de
l'Ecologie, Max Havelaar Rhône-Alpes, VACCIN, MJC de Bron, MJC de
Montplaisir, MJC Vieux Lyon, Rongead, Survie-Rhône, Syndicat groupe des
10
Solidaires, Cinéma le Zola &
Von LYON nach PORTO ALEGRE ::
TREFFEN FÜR EINE ANDERE MONDIALISATION
ZWEITE AUSGABE - 2002
vom 26. JANUAR - 9. FEBRUAR 2002
1.ZUSAMMENHANG: DAS SOZIALE WELTFORUM VON PORTO ALEGRE
Im Januar 2001,
empfängt die brasilianische Stadt von Porto Alegre das
erste Soziale Weltforum ( Forum Social Mondial), Alternative zum World
Economic Forum von Davos ( Schweiz) . Das FSM hat die civilen Bewegungen
der ganzen Welt versammelt und einen signifikativen Vortschritt für die
soziale Bewegung in der Welt erreicht, sowohl was die Zahl der Beteiligten
betrifft, als auch von der Verschiedenheit der Ansätze und dem Reichtum
Aussagen. Es hat mit der Forderung von Parlamentariern zur Annullierung
der Staatschulden, der Einrichtung einer Steuer auf die Ströme des
spekulativen Kapitals (Steuer Tobin), der Beseitigung der fiskalischen
Paradiese, einer neuen Definition der Regeln für den Welthandel, die
Bodenreform, die Prioritäten auf dem Gebiet der Gesundheit und der
Erziehung und der Verweigerung der Anpassungspolitik, die vom IWF und der
Weltbank vorgeschrieben wird, abgeschlossen.
Der zweite FSM wird in Porto Alegre vom 31. Januar bis zum 5. Februar 2002
stattfinden. Es wird erneut die Gelegenheit sein, Gewerkschaften, Vereine,
Gründungen, Netzewerke von Bürgern (Kultur, Umweltschützer,
Frauenrechtlerinnen, Menschenrechte, u.s.w.) zu versammeln, lokale,
nationale und internationale Politiker, religiöse Organisationen,
Organisationen vom kleinen und mittelständigen Unternehmen... aus der
ganzen Welt. In allem, zwei bis dreitausend Personen, welche
stellvertretend die Widerstände und Bestrebungen ihrer jeweiliger
Gesellschaften tragen.
Am 6. Mai 2001
in San-Paulo, ist eine Charta angenommen worden, die das
FSM wie " einen dauerhafter Konstruktions- und Forschungsprozeß von
Alternativen" bezeichnet , die "sich dem kapitalistischen
Globalisierungsprozess, der von den großen multinationalen Konzernen und
von den Regierungen und internationalen Institutionen in ihrem Dienste,
widersetzt. Sie zielt auf die Durchsetztung eines solidarischen
Globalisierungsprozesses, der die universalen Menschenrechte aller Bürger
und aller Bürgerinnen von allen Nationen achtet, und die Umwelt,
unterstützt von den Institutionen und demokratischen internationalen
Systemen im Dienst der sozialen Gerechtigkeit, der Gleichheit und der
Unabhängigkeit der Völker ".
2. " TREFFEN FÜR EINE ANDERE MONDIALISATION in LYON " 2002
2.1 - Der Verein
"Begegnungen für eine andere Mondialisation"( RAM)
Im Januar 2001 hat der Verein für die Besteuerung der finanziellen
Transaktionen für die Bürgernhilfe in Rhône-Alpes ( ATTAC-Rhône)
eine
Aktionswoche organisiert, um die Dynamik von Porto Alegre in den Großraum
Lyon zu übertragen : die Begegnungen für eine andere Mondialisation.
Acht Abende mit " Kino + Debatten" haben in Sälen des Großraumes
Lyon mit
Vertretern der assoziativen Bewegungen stattgefunden: ATTAC, Survie, Max
Havelaar Rhône-Alpes, Maison de l'Écologie, Artisans du Monde,
Casseurs de
Pub, Femmes et changement Rhône-Alpes, Peuples en marche, Lumière
sur le
Doc. Diese Begegnungen haben einen grossen Erfolg (volle Säle , intensiver
Austausch mit dem Publikum) gehabt und Grundsatzdebatten zu den Thematiken
des FSM erlaubt sowie über die Widerstandsfähigkeiten und Alternativen
in
unserer Provinz.
Die Woche hat mit einem kulturellen Abend im Musiksaal Transbordeur
geendet. Eine paralelle Aktion mit Buchhandlungen ist gleichermaßen
durchgeführt worden.
Vom Erfolg dieser Premiere ausgehend, haben die teilnehmenden Vereine haben
einen Verein geschaffen, um die Begegnungen für eine andere Mondialisation
( R.A.M.) 2002 zu organisieren. Jeder Verein, der sich in den Zielen des
FSM wiedererkennt, ist eingeladen, sich diesem Verein anzuschließen. Auf
Dauer wird es sich darum handeln, jedes Jahr das FSM von Porto Alegre
wiederzugeben, Orte, Themen und DEnkmodelle für die Gesamtheit der
Zivilgesellschaft vorzuschlagen.
2.2 - Ziele der
"R.A.M." von Lyon 2002
-Die Erfahrungen von Porto Alegre in Brasilien vorzustellen:
Die Auswahl von Porto Alegre, um das FSM zu organisieren, ist nicht durch
Zufall erfolgt : diese regionale Metropole von 1,3 Millionen Einwohnern ist
ein internationales Markenzeichen auf dem Gebiet direkter Demokratie
geworden, besonders mit der Einführung eines direkt getragenen
Stadthaushaltes, an welchem 40000 Bürger zusammenarbeiten, eintausend
Organisationen der Zivilgesellschaft vertretend.
Die RAM wird erlauben, diese Erfahrung den Bürgern Lyons näher zu
bringen
und über die Anwendung dieser Art von Initiativen woanders in der Welt
nachzudenken.
-Die Diskussionen des Sozialen Weltforums weiterführen:
Der Verein RAM wird in Verbindung mit Vertretern der anwesenden
Organisationen in Porto Alegre sein. So werden die Begegnungen in Lyon ein
direktes Echo der Verhandlungen , die gleichzeitig in Porto Alegre
stattfinden, sein.
-Einen Austausch zwischen den Vereinen und örtlichen Bürger bewegungen
aufzubauen:
Das Ziel des RAM
ist es, mit den Bürgern der Gegend von Lyon deie
Prinzipien und Aktionen des sozialen Weltforum zu debattieren. So wünschen
wir die Begegnungen zunützen, damit die teilnehmenden Organisationen sich
vorstellen, ihre Analysen, ihre Erfahrungen vortragen können ... und für
einen Dialog mit dem Publikum, um die Überlegungen zu so vielen
alternativen Vorschlägen anzureichern. Diese Netzbildung wird es
gleichermaßen erlauben, die Verbindungenzwischen verschiedenen Strukturen
zu verfestigen und ihre Arbeiten einem erweiterten Publikum zukommen zu
lassen.
3. BESCHREIBUNG DER " R.A.M. " VON LYON 2002
3.1 - Eröffnungstag
" Die Umwandlung der Mondialisation"
am Samstag , dem 26. Januar 2002
Dieser Tag wird
es erlauben, einen ersten Austausch auf dem örtlichen
Niveau zu organisieren, dem Publikum entgegenzugehen, um die Abhaltung des
FSM in Porto Alegre und des RAM in Lyon anzukündigen. Den Zielen des
Sozialen Weltforums von Porto Alègre folgend, handelt es sich darum,
an
diesem Tag Pädagogik, Nachdenken, Spass und symbolische Aktionen zu
vermischen.
-Begegnung Publikum - Vereine:
Das Publikum wird
eingeladen sein die Partnerorganisationen , deren Stände
am Platz Bellecour anwesend sein werden, zu treffen. Während des Tages
ist
jede Organisation für das Programm und die Organisation seines Standes
verantwortlich
-Programm de Tages (auszugsweise) :
Die Zelte sind im Keis um eine Bühne aufgebaut;
- Vorstellung der
Organisationen, kurze Reden und Musik;
- Ein "Anti-Wettlauf," Fahrrad-spass zum Thema" die Welt gemeinsam
zu
erfassen, ist das nicht traurig": ein verrückter Lauf, der die
Verschiedenheit und Vielfalt der Vorschläge gegenüber dem dominierenden
Globalisierungsgedanken zeigen soll, ;
- Rollenspiele um das gerechte Handel mit Rongead;
- " Die verwandelte Mondialisation " - künstlerische Performance
:
Installation aus Gegenständen, die vom Publikum gebracht werden. Es handelt
sich um eine kollektive Aktion, an der jeder Bürger eingeladen ist, einen
Gegenstand zu bringen, welcher für ihn die Mondialisierung, von der er
nichts wissen will, symbolisiert, und er soll seine Wahl erklären. Mehrere
Künstler werden von diesen "Baustoffen" aus Konsumgütern
und Texten " die
verwandelte Mondialisation" bauen . Die Liveaktion wird auf Video gebannt,
mit oder ohne Grossbildschirm, und die Herstellung eines Kurzfilms für
Porto Alegre ist geplant.
- Andere teilnehmenden Künstler: Théâtre Double ; Fanfare
à mains nues ;
autour de l'association Vaccin ; autour des Dindes Folles ; Casseurs de pub
; Grapheurs & (Die Liste ist nicht geschlossen).
- Ankündigung des Sozialen Weltforums und des Programmes der RAM wâhrend
der nächsten Wochen.
3.2 - Série : Kino + Debatte (vom 31. Januar bis zum 26. Februar):
Es handelt sich
um die Neuauflage des letzten Jahres ; Kino + Debatten
organisieren, vorbereitet von einer oder mehreren Organisationen des Vereins.
Aufführungen am Abend in Sälen des Großraumes Lyon:
Die folgenden Themen werden vorbereitet (Filmvorschläge in der Kursive):
ð·Besteuerung der finanziellen Transaktionen und fiskalischen Paradiese
mit
Attac ( Trader);
ð·Annullierung der Schulden mit dem CADTM;
ð·-gerechtes
Handel mit Max Havelaar, Handwerker der Welt (Die Insel in
der Blumen);
ð·Gesundheit, Wasser mit den Freunden der Erde, Copy=right;
ð·Gemeinwesen im Weltmaßstab mit Überleben (Nyamanton
oder die Stunde des
Kehrichts);
ð·OGM, Ökologie mit Greenpeace, die bäuerische Konföderation;
ð·Zugang zu den neuen Technologien, Rechte der Frauen, Kultur und
Mondialisation, Massenmedien, soziale Pläne (The Big One, The Full Monty,
Die Virtuosen.) Ein Abend in Anwesenheit eines Sociologen (Die Soziologie
ein Kampfsport)
Mehrere Säle haben ihre Zustimmung schon gegeben, um einen Abend zu
empfangen: CNP, Le Zola (Villeurbanne), MJC Vieux Lyon, Ciné Duchère,
MJC
Monplaisir, Cinéma 400 coups (Villefranche), MJC Bron, La Renaissance
(Oullins) ; l'Iris (Francheville), MJC Ménival, Les Amphis (Vaulx en
Velin), Cinéma de Vénissieux, Centre Culturel Rcuménique
de Villeurbanne.
Planning
date/ lieu / thème
et film
samedi,26 janvier / Place Bellecour /"Une Autre mondialisation"
jeudi,31 janvier / Ciné Duchère / Soirée "Santé"
vendredi,1 février/ MJC Montplaisir / Visioconférence avec Porto
Alegre
samedi,2 février / MJC Bron & MJC Ménival / Consommation citoyenne
dimanche,3 février / / 'Sexe Mensonge & Mondialisation' ou 'OGM'
ou
'Justice Pénale Internationale'
lundi, 4 février / MJC Vénissieux ou Ciné Vaulx en Velin
/ 'Dette du
Tiers-Monde'
mardi, 5 février / MJC Montplaisir / 'Biens publics globaux'
mercredi, 6 février / / 'Sexe Mensonge & Mondialisation' ou 'OGM'
ou
'Justice Pénale Internationale'
jeudi, 7 février / MJC Vieux Lyon / L'Influence de la culture sur les
échanges
vendredi, 8 février / / Concert
samedi, 9 février / Ciné Le Zola / La Marche Zapatiste
mardi, 26 février / Espace Albert Camus / Bron Bilan FSM Théâtre
avec la
Cie ARIADNE
Pièce : ARGENTERIE
Verein <<R.A.M.>> 5, Place Saint Jean - 69005 LYON
E-Mail : ramlyon@hotmail.com Tél (répondeur): 33-(0)478 37 13
09
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03 Globalisierungs-Diskussion
von: "Stephan Grigat" <wilmers@reflex.at>
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Heimattreu gegen
den Rest der Welt?
Die Globalisierung und ihre Gegner
Vortrag und Diskussion mit Stephan Grigat (Café Critique, Wien)
Montag, 29. Oktober, 19.30 Uhr
Jugendzentrum Z6, Innsbruck
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04 DER ÖGB LADET EIN!
von: "Michael Vlastos" <michael.vlastos@oegb.or.at>
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DER ÖGB LADET EIN!
"DAS ÖSTERREICHISCHE MODELL"
ENDE ODER NEUBEGINN?
26. und 27. November 2001
ÖGB-Bildungszentrum
Strudlhof
Strudlhofgasse 10
1090 Wien
Über Jahrzehnte haben die Sozialpartner zu den stabilen Verhältnissen
in
Österreich beigetragen. Es gab nahezu keine Streiks, die Wirtschaft florierte.
Ein Erfolgsmodell, um das uns in der Vergangenheit viele Länder beneideten.
In den letzten Jahren wird dieser für die Zweite Republik so charakteristische
"Klassenkampf am grünen Tisch" zunehmend in Frage gestellt. Für
die einen
steht
die Sozialpartnerschaft
an einem Wendepunkt. Andere haben gar einen
Schlussstrich unter die Sozialpartnerschaft gezogen. Steht das "Modell
Österreich" vor dem endgültigen Aus oder vor einem Neubeginn?
Im 6. Franz Senghofer Symposium werden die Problemlagen der
Sozialpartnerschaft
eingeschätzt. Aus Sicht der politischen Parteien, der Sozialpartner und
der
Wissenschaft sollen die Funktionsfähigkeit, der Reformbedarf sowie zukünftige
Reformschritte der Sozialpartnerschaft zur Diskussion gestellt werden.
Auskunft:
Michael Vlastos
ÖGB
Tel.: /1 53 444/ 441
0676 708 2004
fax: 1/53444/597
E-Mail: michael.vlastos@oegb.or.at
Anbei Programm:
26.November 2001
14.00 Begrüßung:Franz-Josef
Lackinger,Geschäftsführer des VÖGB,
> "Zwischen Stabilität und Reformbedarf"
Ferdinand Karlhofer,Universität Innsbruck
15.00
> Forum 1: "Risse im Fundament"
Jörg Flecker,Forschungs-und Beratungsstelle Arbeitswelt Forba
> Forum 2: "Die österreichische Sozialpartnerschaft.Ein Auslaufmodell?"
Emmerich Talos,Universität Wien
> Forum 3: "Sozialpartnerschaft im europäischen Vergleich"
Ferdinand Karlhofer,Universität Innsbruck
17.00 "Was bedeutet Sozialpartnerschaft heute noch?"
Podiumsdiskussion:Jörg Flecker,Emmerich Talos,Ferdinand Karlhofer
19.00 "Reform der Sozialpartnerschaft?Oder Neuorientierung?"
Podiumsdiskussion:Andreas Khol,ÖVP;Reinhart Gaugg,FPÖ;Josef Cap,SPÖ;
Alexander Van der Bellen,Die Grünen;Moderation:Astrid Zimmermann,Der
Standard
27.November 2001
09.00 "Sozialpartnerschaft
und das europäische Modell"
Stephan Schulmeister,Wifo
10.00 "Die Zukunft der österreichischen Sozialpartnerschaft:Ein
Konfliktlösungsmodell für das 21.Jahrhundert?"
Fritz Verzetnitsch,Präsident,Österreichischer Gewerkschaftsbund
Christoph Leitl,Präsident,Wirtschaftskammer Österreich
Johann Kalliauer,Vizepräsident,Kammer für Arbeiter und Angestellte
OÖ
Lorenz Fritz,Generalsekretär,Industriellenvereinigung
- Moderation:Ferdinand Karlhofer,Universität Innsbruck
*** Anmeldung ***
JA,ich melde mich zum Symposium an.
Ich nehme teil an
> Forum 1: "Risse
im Fundament"
Das Wirken der Betriebsräte stellt eines der Fundamente des
korporatistischen Systems dar.Die Handlungsbedingungen
und -orientierungen von Betriebsräten haben sich jedoch ver-
ändert.Sind die betrieblichen Arbeitsbeziehungen noch geeig-
net,als Fundament der Sozialpartnerschaft zu fungieren?
> Forum 2: "Die
österreichische Sozialpartnerschaft. Ein Auslaufmodell?"
Die vergangenen Jahre können als die wohl kritischste Phase
der Sozialpartnerschaft bezeichnet werden.Wie groß ist der
Reformbedarf,oder ist die Sozialpartnerschaft gänzlich ohne
Perspektive?Tritt an Stelle der österreichischen Konsens-
demokratie eine Konfliktdemokratie?
> Forum 3: "Sozialpartnerschaft im europäischen Vergleich"
In manchen Ländern der EU sind sozialpartnerschaftliche Züge
besonders ausgeprägt,in anderen viel weniger.Welche Formen
des Miteinander zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
gibt es?Ergibt sich durch die Mitgliedschaft Österreichs in der
Europäischen Union eine zusätzliche Interaktionsebene für die
Sozialpartnerschaft?
Nächtigung im Doppelzimmer erwünscht *
Kollegin Margarita
Skalla Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher
Bildung Hohenstaufengasse 10-12,1010 Wien
E-Mail:margarita.skalla@oegb.or.at Fax:01/534 44/597 Dw. www.voegb.at
Name
ÖGB-Mitglied (J/N)
Mitgliedsnummer
Telefon
Adresse
Fax E-Mail
*Für ÖGB-Mitglieder
aus den Bundesländern ist die Übernachtung im Doppel-
zimmer kostenlos.Für Einzelzimmer muss ein Aufschlag bezahlt werden.
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05 Die Lesbengruppe der HOSI-Wien feiert ihren 20. Geburtstag
von: Homosexuelle Initiative Wien <office@hosiwien.at>
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Medienaussendung der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien vom 26. Oktober 2001
*** Die Lesbengruppe der HOSI-Wien feiert ihren 20. Geburtstag ***
Im November 1981,
nur knapp zwei Jahre nach Gründung des Vereins, wurde in
der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien die Lesbengruppe ins Leben
gerufen. Seit damals widmet sich die Gruppe kontinuierlich lesbischen und
feministischen Anliegen und wirkt auch maßgeblich an den Aktivitäten
des
Gesamtvereins mit.
Morgen Samstag,
den 27. Oktober 2001, findet im HOSI-Zentrum (Wien 2,
Novaragasse 40) die offizielle Feier zu zwei Jahrzehnten
HOSI-Wien-Lesbengruppe statt, bei der das Jubiläum von HOSI-Mitgliedsfrauen
und -männern sowie von FreundInnen und WegbegleiterInnen begangen wird.
Gezeichnet: Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien -
1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs.
Rückfragehinweise:
Helga Pankratz: Tel. 893 75 70;
Christian Högl: 06691-18 11 038
office@hosiwien.at; www.hosiwien.at
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06 Tom Regan in Wien
von: "wolfgang" <wolfgang.lindert@liwest.at>
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VEGETARIANISM AND
ANIMAL RIGHTS
It is not bigger cages we want, but empty cages!
Prof.TOM REGAN
Professor of Philosophy
University of North Carolina State
The Intellectual
Leader of the Animal
Rights Movement and Author of
The Case for Animal Rights
Mittwoch,7.Nov.2001,20.00
Uhr
ALBERT SCHWEITZER HAUS
Schwarzspanierstrasse 13
1090 WIEN
Eine Veranstaltung
der
FORSCHUNGSSTELLE FÜR TIERRECHTE DES WTV
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Am 7. November 2001 wird Professor Tom Regan in Wien (Albert Schweitzer
Haus, Schwarzspanierstrasse 13 um 20:00) einen Vortrag in Englischer Sprache
halten.
Prof.Regan ist
einer der Begründer und intellektuellen Vorreiter der
modernen Tierrechts Bewegung. Zum Unterschied von der konventionellen
TIERSCHUTZ Bewegung, die die Stellung des nicht-menschlichen Tieres in der
Gesellschaft nur graduell verbessern möchte, geht es Vertretern von
TIERRECHTEN um ein radikales Umdenken der Wertigkeiten und Prioritäten
der
westlichen Zivilisation; die Würde und der Respekt vor jedem Leben und
der
Anspruch auf eine Existenz frei von Qual und Mord jedes denkenden und
fühlenden Lebewesens sind zentrale Forderungen. Erreicht werden können
die
Ziele allerdings nur, wenn die westliche Gesellschaft bereit ist, ihre
bisherigen Denkmuster in fast allen Bereichen zu hinterfragen, sowohl in
politischer, als auch in juristischer, wirtschaftlicher und künstlerischer
Hinsicht wird ein
Umdenken notwendig sein. Die Gesellschaft räumt der
Spezies Mensch heute auf Grund willkürlicher und irrationaler Argumente
eine
privilegierte Ausnahmestellung ein, mit allen nur erdenklichen Rechten und
Schutzfunktionen, während nicht- menschliche Tiere ihre Wertigkeit
ausschließlich als Funktion ihrer Nützlichkeit oder Schädlichkeit
für die
alles dominierenden Interessen der Spezies Mensch erfahren. Diesen
anthropozentrischen Zustand nachhaltig zu verändern ist das Ziel des
Tierrechtsgedankens.
Prof.REGAN ist
seit über 20 Jahren Professor für Philosophie an der
Universität von NORTH CAROLINA STATE. Er hat für seine zahlreichen
Publikationen zu den Themen von Ethik, Moral und Religionsphilosophie
diverse Auszeichnungen erhalten. Sein wichtigstes Werk zum Thema TIERRECHTE
ist das 1983 erschienene Werk THE CASE FOR ANIMAL RIGHTS, das
nächstes Jahr auch auf deutsch erscheinen wird.
Untenstehend finden Sie ein Interview und ein Statement von Tom Regan mit
freundlicher Druckgenehmigung des Autors.
Im Anhang befindet sich das Vortragsplakat als PDF-Datei.
Vielen Dank im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Faulmann
Vegane Gesellschaft
Österreich
Gartengasse 19a/29, A-1050 Wien
Tel./Fax +43 1 9712120
info@vegan.at
www.vegan.at
Bankverbindung:
PSK 92 133 538
BLZ.: 60000
Interview mit Tom Regan
Auf das junge Gemüse kommt es an.
Matthias Boller
(www.tierrechte.de) sprach mit Tom Regan über seine
Einschätzung der gegenwärtigen und zukünftigen Situation der
Tierrechtsbewegung in den USA.
Matthias Boller:
In Deutschland hat die Tierrechtsbewegung derzeit keinen
leichten Stand. Sie sucht nach neuen Aktionsformen und Perspektiven. Wie
sieht es in den USA mit der Umsetzung Konzepte der Tierrechte aus?
Tom Regan: Das
ist sehr unterschiedlich. Es kommt einerseits auf den
Personenkreis an, der angesprochen wird, und andererseits auf die Art und
Weise, wie die Idee der Tierrechte präsentiert wird. Kürschner oder
Fleischverarbeiter verhalten sich natürlich feindselig, weil unsere
Botschaft ihre Arbeitsgrundlagen in Frage stellt. Jeder unserer Erfolge ist
für sie ein Verlust. Ihnen wäre es am liebsten, wenn es uns nicht
gäbe und
alles so bliebe, wie es ist.
Was die Öffentlichkeit im Allgemeinen betrifft, ist die Einstellung
gegenüber den Tierrechten ebenfalls verschieden. Es ist einfach, mit dem
Finger auf andere Leute zu zeigen und zu sagen: »Was du tust, ist falsch.«
Es ist viel schwerer, mit dem Finger auf sich selbst zu zeigen und zu sagen:
»Auch das, was ich tue, ist falsch.« Beispielsweise verzichten viele
Leute
auf Pelz und glauben, dass das Geschäft mit Pelztieren fürchterlich
ist.
Aber dieselben Leute denken nicht über das den Verzehr von Fleisch, obwohl
die Tiere, die für die menschliche Ernährung gezüchtet und geschlachtet
werden, sicher genauso schlecht behandelt werden wie die Tiere, die für
die
Mode geopfert werden.
Insgesamt würde ich sagen: Die Menschen unterstützen die Tierrechte
umso
mehr, je weniger sie Konsequenzen für ihre eigenen, alltäglichen
Entscheidungen fürchten müssen. Wenn sie durch ihre eigene Lebensführung
mitverantwortlich für die Ausbeutung von Tieren sind, werden sie auch nicht
für die Durchsetzung der Tierrechte sein.
Sieht die Situation
bei jungen Leuten anders aus?
Lassen Sie es mich so sagen: Wenn ich keinen Unterschied bei den Reaktionen
junger Leute sehen würde, wäre ich extrem pessimistisch, was die Zukunft
betrifft. Aber ich sehe einen Unterschied, und er ist groß genug, um mich
optimistisch zu stimmen.
Könnten Sie
das genauer erklären?
Die jungen Leute, auf die ich mich beziehe, sind in einem Alter, in dem sie
entscheiden wollen, wer sie sind, mit welchen Werten, mit welchen
Lebensweisen und mit welchen Überzeugungen sie sich identifizieren wollen.
Sie haben in ihrem Leben einen Punkt erreicht - und verschiedene Menschen
erreichen diesen Punkt zu verschiedenen Zeiten, wir reden also nicht über
ein bestimmtes Alter -, an dem sie erkennen, dass vieles von dem, was sie
gelernt haben, nur aus der Perspektive ihrer Kultur betrachtet wurde und
dass dieselben Dinge in anderen Kulturen völlig anders gesehen werden.
Die
für die Definition ihres Ichs entscheidende Frage lautet dann: »Was
sollte
ich aus meiner Kultur als meine eigene Sichtweise übernehmen, und was sollte
ich ablehnen?« Genau zu diesem Zeitpunkt kann die Idee der Tierrechte
einen
dramatischen Einfluss haben. Schließlich ist unsere Kritik an der Behandlung
von Tieren im Grunde nichts anderes als eine grundsätzliche Kritik an der
Gesellschaft, in der so etwas passiert. Die Art, in der wir mit Tieren
umgehen, ist ein Symptom einer grundlegenden, systemischen Krankheit unserer
Kultur. Erinnern Sie sich daran, dass Gandhi sagte: »Man kann eine Kultur
daran messen, wie sie die Tiere behandelt«. Wie so oft, hat Gandhi auch
hier
genau den Punkt getroffen.
Wie könnte
eine Botschaft an diese jungen Leute lauten?
Die Botschaft ist: Wir haben bessere Werte zu bieten als Ronald McDonald,
nämlich Werte des Mitgefühls und des Respekts. Hört uns an, ohne
Vorurteile
und mit einem offenen Geist. Dann trefft eure eigene Entscheidung.
Wird es den Tag
geben, an dem alle Formen der Ausbeutung der Tiere
abgeschafft sind?
Ja, ohne Zweifel. Allerdings nicht zu meinen Lebenszeiten - etwas anderes zu
sagen, wäre nicht ehrlich. Aber es wird ohne Zweifel so kommen. Ich glaube
fest daran, dass die Philosophie der Tierrechte die Wahrheit auf ihrer Seite
hat, und ich glaube fest, dass diese Philosophie sich langfristig
durchsetzen wird - wenn wir unsere Anstrengungen fortsetzen.
Wo sehen Sie kurzfristige
Ziele? Ist es möglich, den Weg zur Abschaffung der
Ausbeutung von Tieren Schritt für Schritt zu gehen?
Ich stelle mir die Ausbeutung der Tiere in einem Bild vor - als eine Mauer,
die ihre Opfer niederdrückt. Unser Ziel ist es, die Wand einzureißen
- und
welchen besseren Ort für dieses Bild kann es geben als Berlin? Auch wenn
es
nicht in unserer Macht liegt, dieses Ziel heute zu erreichen, können wir
mit
dem Abriss der Mauer beginnen - Stein für Stein.
Was bedeutet das
konkret?
Wir können bestimmte Formen der Ausbeutung zu beenden - und zwar
vollständig. Zum Beispiel können wir dafür sorgen, dass es keine
Tierversuche in der Sucht- oder in der Rüstungsforschung mehr gibt, dass
Pelztierfarmen abgeschafft werden oder die Verwendung von Tieren in
Zirkussen beendet
wird. Wenn der Rauch sich verzogen hat, können wir sagen,
dass wir etwas geschafft haben - auch wenn nicht alle Probleme gelöst
wurden. Diese ersten Schritte zur Beendigung der Ausbeutung von Tieren
können wir gehen - diese Steine der Mauer können auch während
meines Lebens
abgetragen werden.
Gibt es in den
USA Aktivitäten in dieser Richtung?
Ich sehe die Möglichkeit für entsprechende Kampagnen. Es gibt heute
ein
großes Problem: Die Unfähigkeit der großen Tierschutz- und
Tierrechtsorganisationen, zusammen zu arbeiten. Jeder konkurriert gegen
jeden, um Unterstützung und um die Aufmerksamkeit der Medien. Es ist keine
Frage, dass alle diese Organisationen etwas Gutes tun. Aber wie steht es um
die Perspektive, durch Kooperation noch größere Ziele zu erreichen?
Das
Potential dafür ist da, doch es bleibt weitgehend ungenutzt.
Welche Rolle spielen
dabei die typisch amerikanische Aktionsform des
»Grassroots Activism«?
Es gibt sie noch, aber sie hat nicht mehr dieselbe Kraft wie vor zehn oder
fünfzehn Jahren. Ich mag mich irren, aber ich habe den Eindruck, dass heute
das Pendel in die andere Richtung schwingt. Es gab in der Vergangenheit sehr
viel mehr Energie, mehr Schwung, eine bessere Konzentration und konkretere
Orientierung auf bestimmte Ziele hin. Aktivisten kamen und gingen wieder.
Man könnte sagen: Gestern waren sie noch motivierte Mitstreiter, heute
ist
davon nichts mehr zu spüren - als ob ihr Engagement nie existiert hätte.
Das
ist ein sehr reales Problem unter den Aktiven in Amerika - und es scheint,
dass sich niemand ernsthaft damit auseinandersetzt oder Lösungsmöglichkeiten
entwickelt.
Trifft das nur
auf die Tierrechtsbewegung zu?
Nein, keinesfalls, und das ist wichtig. Wir sind heute alle zu sehr in der
Gegenwart gefangen, um die Entwicklung überblicken und die Gründe
dafür
verstehen zu können. Zweifellos befindet sich die gesamte Bewegung für
soziale Gerechtigkeit derzeit auf einem Tiefpunkt - sowohl das die Anzahl
der Aktiven betrifft als auch ihre Energie. Deshalb sind die jungen Menschen
so wichtig für die Kraft und Vitalität unserer Bewegung - und für
jede
soziale Bewegung wie die unsere.
Wir sollten also
unser Augenmerk vor allem auf die jungen Leute richten?
Genau. Wenn die Idee der Tierrechte eine Zukunft hat, liegt sie in ihrer
Hand. So einfach ist das. Und auch so kompliziert.
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Tom Regan: Die Philosophie der Tierrechte
Statement
Die anderen Tiere, die von Menschen gegessen, in der Wissenschaft benutzt,
gejagt, gefangen und auf vielerlei andere Art und Weise ausgebeutet werden,
führen ein eigenes Leben, welches für sie von Bedeutung ist, unabhängig
von
ihrer Nützlichkeit für uns. Sie sind nicht nur in dieser Welt, sie
sind sich
auch dessen bewusst. Und was ihnen widerfährt, ist wichtig für sie.
Jedes
Tier hat ein Leben - und dieses Leben kann erfahrungsgemäß besser
oder
schlechter sein. Die Tiere sind nicht unsere »Werkzeuge«, nicht
unsere
»Modelle«, nicht unsere »Ressourcen«, nicht unsere »Waren«.
Sie gehören
»uns« absolut nicht. Sie sind- so wie wir - jemand, nicht etwas.
Und deshalb
muss die Ethik unseres Umgangs mit ihnen auf denselben fundamentalen
moralischen Prinzipien beruhen wie die Ethik unseres Umgangs mit uns
Menschen.
Eine aufgeklärte menschliche Ethik beruht letztlich auf dem Eigenwert jedes
Individuums: Der moralische Wert eines menschlichen Lebewesens darf nicht
daran gemessen werden, wie nützlich es für die Erfüllung der
Interessen
anderer ist. Wenn man beim Umgang mit menschlichen Lebewesen ihren Eigenwert
ignoriert - sie z.B. als »Werkzeuge«, »Modelle« oder
»Waren« behandelt -,
verletzt man das grundlegendste moralische Recht: das Recht jedes einzelnen
von uns, mit Respekt behandelt zu werden.
Die Philosophie der Tierrechte verlangt lediglich, dass diese logische
Konsequenz stets beachtet wird. Jedes Argument, das plausibel den
unabhängigen Wert menschlicher Lebewesen erklären kann, führt
dazu, dass
auch nichtmenschliche Lebewesen denselben Wert besitzen, und zwar
gleichermaßen. Und jedes Argument, das plausibel erklärt, warum wir
Menschen
mit Respekt behandeln sollen, liefert die Gründe dafür, dass auch
andere
Lebewesen dasselbe Recht haben, und zwar in gleichem Maße.
Ist diese Wahrheit einmal anerkannt, so ist es offensichtlich, warum die
Philosophie der Tierrechte kompromisslos gegenüber jeder Ungerechtigkeit
ist, die anderen Tieren angetan wird. Die Gerechtigkeit verlangt z.B. nicht
größere, sauberere Käfige für die Tiere, die in der Wissenschaft
benutzt
werden, sondern leere Käfige. Sie verlangt keine »traditionelle«
Tierhaltung
in der Landwirtschaft, sondern das vollständige Ende der kommerziellen
Handels mit dem Fleisch toter Tiere. Sie verlangt keine »humaneren«
Jagdmethoden und Fallen, sondern die totale Ausrottung dieser barbarischen
Praktiken.
Denn wenn ein Unrecht absolut ist, muss man sich ihm absolut
entgegenstellen. Die Gerechtigkeit hat keine »Reform« der Sklaverei
gefrodert, keine »Reform« der Kinderarbeit, keine »Reform«
der Unterdrückung
der Frau. In jedem dieser Fälle war die moralisch einzig angemessene Antwort
ihre Abschaffung. Wenn man eine absolute Ungerechtigkeit reformiert,
verlängert man diese Ungerechtigkeit nur.
Die Philosophie der Tierrechte verlangt dieselbe Antwort auf die ungerechte
Ausbeutung anderer Tiere: nämlich ihre Abschaffung. Es sind nicht die
Details der Ausbeutung, die geändert werden müssen. Die ungerechte
Ausbeutung selbst muss beendet werden, unabhängig davon, ob sie z.B. in
der
Landwirtschaft, im Labor oder in der freien Natur stattfindet. Die
Philosophie der Tierrechte verlangt nicht mehr als das, aber sie wird sich
auch nicht mit irgendetwas Geringerem zufrieden geben.
Tom Regan ist Professor
für Philosophie an der North Carolina State
University in den USA. Sein Buch »The Case for Animal Rights«
<http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0520054601/tierrechtede>ist eines
der
grundlegenden Werke der modernen Tierrechtsbewegung.
Buchrezension unter
http://www.vegan.at/literatur/buecher/tierrechte/regan_ca.html
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Hunderte demonstrierten gegen Krieg
von: "Gerald Oberansmayr" <gerald.o@demut.at>
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Friedenswerkstatt
Linz
Waltherstr. 15b
4020 Linz
Tel 0732/771094
e-mail: friwe@servus.at
Linz, 26. 10. 2001
Trotz strömendem
Regen: Hunderte demonstrieren in Linz für ein Ende der
Gewaltspirale!
Auf Einladung der
Plattform "Stoppt den Krieg" fand am Donnerstag, 25. 10.
2001 in Linz ein Tafelmarsch gegen den Krieg statt. Trotz strömendem Regen
fanden sich einige hundert TeilnehmerInnen, darunter viele Jugendliche, die
gegen den US-Krieg gegen Afghanistan protestierten. In Aufruf und Reden
wurde betont: Die Terroranschläge in New York und Washington sind
entschieden zu verurteilen, es muss aber gesehen werden, dass es die USA und
die großen westlichen Mächte waren, die bisher Gewalt in die Länder
der
Peripherie exportiert haben. Sei es in Form struktureller Gewalt in Form
neoliberaler Wirtschaftspolitik durch den Internationalen Währungsfond,
die
Millionen von Menschen in den Ländern des Südens in Armut und Elend
getrieben hat; sei es in Form direkt kriegerischer Gewalt, wie beim
Golfkrieg Anfang der 90er Jahre oder beim NATO-Angriff gegen Jugoslawien.
Die Gewaltspirale muss sofort gestoppt werden. Krieg ist keine Antwort auf
Terror. Sicherheit ist nur mehr durch ein gleichberechtigtes Miteinander und
nicht mehr durch ein gewaltsames Gegeneinander zu haben. Der sog. "Kampf
gegen den Terrorismus" ist die Maske, hinter der die Großmächte
den Ausbau
ihrer ökonomischen und geostrategischen Interessen vorantreiben. Die
Aufrüstung nach innen und außen ist bereits lange vor dem 11. September
angelaufen. Aber seit den Terroranschlägen brechen alle Dämme. Die
Betreiber
dieser Aufrüstung sitzen jedoch nicht nur in Washington, sondern auch
Brüssel und Berlin. Auf Hochtouren wird das Projekt der Euro-Armee
vorangetrieben, einer lupenreinen Angriffarmee, mit der die EU in die
Fußstapfen der USA steigen wollen. Im Eilzugstempo werden in Brüssel
und
Berlin demokratische Bürgerrechte und Rechtsstaatlichkeit in Frage gestellt,
sodass mittlerweile der deutsche Innenminister Schily zur Galionsfigur der
FPÖ avanciert ist. In Österreich haben sich nun alle Parlamentsparteien
auf
die Ratifizierung des Vertrages von Nizza geeinigt und sich damit de facto
von der Neutralität verabschiedet. Denn Nizza sieht den Aufbau der
Kommandostrukturen der zukünftigen Euro-Armee vor. Deshalb haben die Iren
die Ratifizierung des Nizza-Vertrages in einer Volksabstimmung ablehnt. In
Österreich fürchten die Machthaber, die Bevölkerung entscheiden
zu lassen.
Denn 80% der ÖsterreicherInnen sind für die Neutralität. Es bedarf
einer
mächtigen Friedensbewegung, dieser großen Mehrheit der Bevölkerung
eine
Sprache zu geben, da sie im Parlament offensichtlich keine Fürsprecher
mehr
hat. Gerade der jetzige Krieg in Afghanistan zeigt, dass es aktiv neutrale
Länder braucht, die nicht mit den Großmächten im Gleichschritt
marschieren,
sondern sich für zivile Konfliktregelungen und die Entmilitarisierung der
internationalen Beziehungen stark machen. Der Aktionstag am 25. Oktober war
erst der Beginn
dieser Bewegung.
Die Arbeit der Plattform "Stoppt den Krieg!" wird daher weitergehen.
Das
nächste Treffen findet am Donnerstag, 8. November um 19.30 Uhr im Büro
der
Friedenswerkstatt Linz (Waltherstr. 15b) statt. Alle Interessierten sind
dazu herzlich eingeladen.
Gerald Oberansmayr
Aktuelle Informationen auf der home-page der Friedenswerkstatt Linz:
================================================
08 Bodo Ramelow Kündigungsforderung
von: <josef_gruene@yahoo.de>
================================================
Anbei meine zweite
Antwort zu den Versuchen des PDS-Abgeordneten und
Ex-Gewerkschaftsfunktionär in Thüringen kritische Menschen aus
Gewerkschaften, PDS und anderen Initiativen zu kriminalisieren.
Wer das Denken nicht attackieren kann, attackiert die Denkenden.
MsG
Angelo Lucifero
----------------------------------------------------------------------------
--------
Bodo Ramelow, MdL
ver.di
Landesbezirk Thüringen
Landesvorsitzenden
Kollegin Claudia Rühlemann
Schillerstraße 44
99096 Erfurt
Erfurt, 16. Oktober 2001
Angelo Lucifero: Meine Antwort 24.10.2001
Sehr geehrter Herr Ramelow,
mit meinem "offenen
Brief" 19.10. habe ich versucht, mich nicht auf Ihr
Niveau einzulassen. Da ich aber nun erfahren durfte, dass Sie den Brief vom
16.10.01 an Claudia Rühlemann an die Presse weitergegeben haben und
obendrein weitere KollegInnen mit Ihrer Kampagne beschmutzen, sehe ich
keine andere Möglichkeit, als auf Ihre niveaulosen Denunziationen, die
nichts anderes sind als die Widerspiegelung des bekannten Narzissmus und
Machthörigkeit, einzugehen.
Sie können zufrieden sein, dass die gleichen Medien, die sich in der
Vergangen an Kampagnen der CDU und des Innenministeriums auch gegen Sie
beteiligt, nun sich zu Ihrem "Instrument" machen lassen. Ich korrigiere
meine Aussage "vielleicht ist es doch richtig, daß Macht den Charakter
verdirbt." Es ist bei Ihnen kein Vielleicht.
Wohin Sie wollen
beweisen Sie in TLZ-Interview vom 19.10.01. Damit haben
Sie sich nicht von Ihren antifaschistischen und antirassistischen, sondern
von allen gewerkschaftlichen und sozialdemokratischen Positionen
verabschiedet.
Wer das denken
nicht attackieren kann, attackiert die Denkenden.Das ist Ihr
neuer Beruf!
----------------------------------------------------------------------------
---------------------------------
(Antwort von Bodo Ramelow;)
Liebe Kollegin Rühlemann, liebe Kolleginnen und Kollegen,
als ver.di-Mitglied möchte ich mich hiermit formell und nachdrücklich
beschweren
(Einwurf A.L.:)
Sie haben in diesem Schreiben, das ich in der üblichen Fairness nur
zufällig zu sehen bekommen habe, eins vergessen, nämlich die Forderung
nach
meiner Entlassung auszusprechen, nichts anderes steckt hinter diesem
Schreiben, auch offen auszusprechen.
Sie haben offensichtlich vergessen, wer auch Sie in der »Welt« und
»Bild«
als Unterstützer von gewaltbereiten Autonomen diffamiert hat.
(B.R.:)
über das Verhalten des stellvertretenden Landesleiters A. Lucifero. Als
langjähriges Mitglied glaube ich, einen Anspruch darauf zu haben, von einem
anderen ver.di-Mitglied in seiner Eigenschaft als hauptamtlicher
ver.di-Beschäftigter korrekt und fair behandelt zu werden.
(Einwurf A.L.:)
Fairness zu verlangen und selbst von einer Person, nämlich meine Wenigkeit,
die bei allem Widerspruch zu der Haltung in der Auseinandersetzung um
Steffen Dittes, den Namen Ramelow nirgendwo öffentlich belastet hat, wenn
man selbst in den Medien "Lucifero ... schizophrenes Verhalten und blanke
Provokation" vorwirft, ist blanke Demagogie.
Darüber hinaus frage ich Sie, gibt es wertvolle und wertlose
ver.di-Mitglieder? Dittes ist auch Ihres Wissens ver.di-Mitglied. Muss ich
ihn weniger respektieren, weil er mehr Beitrag bezahlt? Ein hauptamtliches
Gewerkschaftsmitglied muss ein ver.di-Mitglied fair behandeln. Richtig!
Aber ein PDSler, der in ver.di ist, darf ein anderes ver.di-Mitglied in die
gewaltbereite Ecke drücken. Ist das Ihre Logik?
(B.R.:)
Ehrabschneidende Unterstellungen und verdrehte Mutmaßungen führen
in ihrer
Wirkung dazu, dass ich mich auch und gerade in meiner Eigenschaft als
gewerkschaftspolitischer Sprecher der PDS-Fraktion im Thüringer Landtag
von
dem stellvertretenden Landesleiter ver.di Thüringen A, Lucifero auf
unzulässige Art angegriffen und in meiner Arbeit herabgesetzt fühle.
(Einwurf A.L.:)
Seit wann dürfen GewerkschafterInnen gewerkschaftspolitische Sprecher einer
Partei nicht kritisieren? Ist das ein Gewerkschaftsmandat?
Ich habe Sie persönlich nirgendwo angegriffen, sondern die Vorgehensweise
und Argumentation gegen Dittes, aber genau diese Trennung ist Ihnen schon
immer fremd gewesen.
(B.R.:)
Als PDS-Fraktionsmitglied im Thüringer Landtag habe ich mich schon im
September in einer Fraktionssitzung scharf von einem Demonstrationsmotto
distanziert, welches ich nachhaltig falsch finde. Die hbv Thüringen hat
viele Jahre lang gelbe Hände in den Umlauf gebracht, auf denen das Motto
"Gegen Hass und Gewalt" stand und ich persönlich trage seit vielen
Jahren
diesen Sticker, welchen ich nur ursprünglich auf dem Kirchentag besorgt
habe.
(Einwurf A.L.:)
Schlechtes Gedächtnis. Die "gelben Hände" mit der Aufschrift
"Mach meinen
Kumpel nicht an! Gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus" hat die
hbv-Thüringen schon seit Anfang der 90er Jahre verteilt. Die ersten
stammten von der hbv-Jugend Bayern, nämlich von meiner Wenigkeit besorgt.
Damals hatten wir einen Konsens, dass Gewalt und Hass etwas Schlimmes ist,
dass aber rassistisch motivierter Hass und Gewalt eine andere und
gefährlichere Dimension für die Gesellschaft und daher das Motto "Gegen
Hass und Gewalt" eine Verharmlosung der Bedrohung in dieser Gesellschaft
ist.
(B.R.:)
Wenn jetzt ein Abgeordneter, der gleichzeitig auch innenpolitischer
Sprecher der PDS-Fraktion ist, unter einem Motto "Es gibt 1000 gute Gründe,
Deutschland zu hassen" eine Demonstration in Erfurt anmeldet und
gleichzeitig einräumt, dass er dies nicht als Privatperson öffentlich
unterscheidbar hinbekommt im Verhältnis zur gesamten Fraktion, dann muss
ich von dieser Person verlangen, dass sie deutlich macht, dass dieses
Vorgehen auf meinen entschiedenen Widerspruch trifft. Genau diese Ansicht
hat auch die Mehrheit der PDS-Fraktion so vertreten und ohne dass der
stellvertretende Landesleiter der Gewerkschaft ver.di Thüringen Kontakt
mit
mir überhaupt nur versucht hat aufzunehmen, erhebt er in einer Musteremail
Behauptungen über den Vorgang, die nicht den Tatsachen entsprechen.
(Einwurf A.L.:)
Eins haben Sie nicht verlernt, nämlich die mehrmalige Verwendung bestimmter
Begriffe, damit jedeR daran glaubt. Ich bin nicht als stellv. Landesleiter
in dieser Frage aufgetreten, sondern als politisch denkender Mensch.
Was ist in der »Musteremail« denn konkret falsch, oder meinen Sie,
dass die
AdressatInnen Ihres Schreibens so dankbar um die Chance sind, die Sie Ihnen
geben, dass diese gar nicht so sehr daran interessiert sind, zu wissen, was
falsch ist an unserer Protestmail.
"Für
den 2. Oktober 2001 wurde in Erfurt eine Demonstration unter dem Motto
»Es gibt 1000 Gründe Deutschland zu hassen« angemeldet. Sowohl
das Anliegen
der Demonstration, auf Rassismus und Nationalismus als gesellschaftliche
Missstände in der BRD am Vorabend zum 3. Oktober hinzuweisen als auch der
Anmelder Steffen Dittes waren in den vergangenen Wochen politischen
Diffamierungen ausgesetzt. Vorgeschichte war, dass sich der Erfurter
Oberbürgermeister Ruge gegen ein »Fest der Einheit der Menschen«
am 3.
Oktober mit der Begründung ausgesprochen hatte, es handele sich um einen
Feiertag der Deutschen."
Ist es keine Diffamierung, wenn man wegen der Wahl eines ungeschickten
Mottos, Steffen Dittes Gewaltbereitschaft unterstellt?
"Die Demonstration wurde am 01.10 um 20 Uhr inklusive aller
Ersatzveranstaltungen verboten. Das Verbot wurde mit einem massiven
Polizeiaufgebot, zahlreichen Platzverweisen, Ingewahrsamnahmen und einer
angedrohten Durchsuchung eines linken Treffpunktes durchgesetzt."
Ich war an dem Abend nicht dabei. Aber selbst Polizisten haben mir erzählt,
dass es so gelaufen. Was ist also daran falsch?
"Wir betrachten
das Verbot und die Art und Weise seiner Durchsetzung
eklatanten und unzulässigen Eingriff in die Meinungs- und
Versammlungsfreiheit. Wir sehen das Verbot im Zusammenhang mit den
antidemokratischen und sicherheitspolitischen Verschärfungen nach den
terroristischen Anschlägen in den USA. Wie im deutschen Herbst 1977 wird
die Angst vieler Menschen instrumentalisiert, um Verschärfungen
durchzusetzen, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen und den
Anpassungsdruck auf alle oppositionellen Positionen zu erhöhen."
Vor Tagen hat Gysi wörtlich fast das Gleiche gesagt. Lügt er? Oder
darf nur
der Genosse das behaupten, und gilt das Demonstrationsrecht und die
Demokratie nicht auch für Dittes? Ist es falsch, dass gerade unter Berufung
auf den menschenfeindlichen Anschlag vom 11.9. ein Polizeistaat aufgebaut
wird?
"In vorauseilendem
Gehorsam gehört die PDS zu den ersten, die sich
öffentlich von Steffen Dittes distanzieren. Sie verleugnen damit ihre bis
dato geäußerte Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen.
Hier sollen
politische Positionen und ein kritischer Politiker geopfert werden,
zugunsten einer zukünftigen Koalition mit der SPD, die Steffen Dittes schon
immer als Hindernis benannte. Das Eintreten gegen soziale Ungleichheiten,
Rassismus, Nationalismus und Militarismus für das Steffen Dittes
stellvertretend für die PDS als innenpolitischer Sprecher steht, ist für
uns als Aktive aus Gewerkschaften, Vereinen und Initiativen immer wieder
Grundlage einer Zusammenarbeit gewesen."
Der Abgeordnete Schemmel, SPD, hat es doch im Landtag auf den Punkt
gebracht: "Um koalitionsfähig zu werden, genügt es nicht, die
gleiche
Interessenlage zu einem möglichen Partner .. bei der zuständigen Behörde
für Personenstandsänderungen ..., sondern es gilt auch ausreichende
Gemeinsamkeiten auf dem Gebiet der inneren Sicherheit, ... und der
Strategie der Bekämpfung des Terrorismus zu erreichen ..."
Mit anderen Worten
und anderen Zielen sagt Schemmel, das was wir behauptet
haben - Lügt er?
Ist es gelogen, dass auch Sie, als Sie noch Gewerkschafter waren, Steffen
Dittes in seinen Aktivitäten gegen die Rechtsentwicklung unterstützt
haben
- wohl kaum!
"Wir fordern
die PDS auf, zu ihren gesellschaftskritischen Positionen
zurückzukehren und gemeinsam mit ihrem innenpolitischen Sprecher Steffen
Dittes und uns für eine demokratische Gesellschaft zu arbeiten, der das
Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ein hohes Gut ist."
So weit ich mich
erinnern kann, haben Sie 1997 an Dewes (SPD) auch die
Forderung erhoben, dass das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ein hohes
Gut ist. Wo steckt in dieser Aussage eine Lüge?
(B.R.:)
Meinungsfreiheit beinhaltet auch, sich von einem falschen Motto
distanzieren zu dürfen, ohne dass man vorgehalten bekommt, dass man damit
die Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht missachten oder mit Füßen
treten würde. Ich habe von meinem Recht Gebrauch gemacht, mich nicht für
ein falsches Motto vereinnahmen zu lassen.
(Einwurf A.L.:)
Dieses Recht hat Ihnen niemand abgesprochen.
Doch Ihr Fraktionsvorsitzender hat am 4.10. den Rücktritt und den
Ausschluss von Steffen Dittes aus der Fraktion gefordert. Sie de facto
dasselbe! Doch Dank Ihrer Formulierungsfähigkeiten nur eleganter
ausgedrückt. Das ist keine Distanzierung von einem Motto, sondern die
Demontage einer Haltung bzw. Menschen, die bzw. der einem nicht passt.
(B.R.:)
Am 4. Oktober nahm der stellvertretende Landesleiter der Gewerkschaft
ver.di Thüringen an der Fraktionssitzung der PDS-Fraktion teil und erklärte
zu meinem Erstaunen, dass er die Demonstration auch vom Motto her falsch
fand und als er gefragt worden sei, ob er sie anmelden würde, habe er dies
abgelehnt. Obwohl er im Verlauf der gesamten Fraktionssitzung sämtliche
Argumente gehört hat, stellt er anschließend am 10. Oktober in der
Zeitschrift , junge weit" wiederum Behauptungen auf, die ich völlig
inakzeptabel finde. Seine Schlussfolgerungen, die er jedes Mal aus meiner
persönlichen Distanzierung von dem falschen Motto zieht, sind falsch und
an
den Haaren herbeigezogen.
(Einwurf A.L.:)
Wie richtig meine Schlussfolgerungen sind, hat Herr Schemmel - siehe oben -
bestätigt.
Die Ablehnung eines Mottos gibt jedem das Recht der Demonstration
fernzubleiben und dagegen zu argumentieren. Den Anmelder zu demontieren,
hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern kann in diesem Fall nur damit zu
tun haben, dass man der CDU-Forderung folgt und sich koalitionsfähig macht.
(B.R.:)
Er lässt sich auf das falsche Demonstrationsmotto nie ein, sondern redet
immer Drumherum und behauptet als Mutmaßung, dass aus diesen oder jenen
Gründen die PDS nun auf dem Weg in eine Koalition mit der SPD sei.
Unabhängig von allen Bewertungen, ob oder wie man unter den
parlamentarischen Bedingungen in Thüringen den schwarzen Filz durchbrechen
könnte und meines Erachtens auch durchbrechen musste,
(Einwurf A.L.:)
Tja, da haben wir uns schon immer unterschieden.
Den »schwarzen Filz« zu »durchbrechen« - mit Gewalt
oder warum verwenden
Sie derart militaristische Verben - hat nur dann einen Sinn, wenn der
rosa-roteFilz etwas Besseres ist und nicht nur verspricht zu sein.
Was ist besser am derzeitigen rosa-grünenFilz? Dass Riester eine
Rentenreform durchgesetzt hat, die Blüm nie hätte durchsetzen können?
Dass
Deutschland zum 3. Mal in den Krieg zieht? Dass der Polizeistaat
Dimensionen annimmt, die eine CDU-Regierung, dank auch Ihrem Widerstand,
nie hätte durchsetzen können?
Was ist am rosa-rotenFilz
in Meck-Pom oder Sachsen-Anhalt substanziell
besser als am »schwarzen Filz« in Sachsen, Thüringen oder Bayern?
(B.R.:)
bleibt doch die Frage, was A. Lucifero mit seinen Mutmaßungen meint, wenn
er in den Raum stellt, dass die PDS kritische Positionen opfern würde
zugunsten einer zukünftigen Koalition mit der SPD. Hier überhöht
er einen
Vorgang um die Person Steffen Dittes, der bis heute nicht bereit ist und
innerlich auch gar nicht in der Lage ist einzugestehen, dass er durch sein
eigenes höchstpersönliches Verhalten einen schweren politischen Fehler
begangen hat.
(Einwurf A.L.:)
Wer das glaubt wird selig. Ist der Kollektivismus in der PDS wieder so
präsent, dass es nicht von Belang ist, dass bestimmte Menschen bestimmte
Politik machen oder entscheidet die Linie nur der Stellvertreter?
(B.R.:)
Nach meiner Kenntnis hat die Gewerkschaft ver.di oder ein Fachbereich für
den 3. Oktober konsequenterweise ein Fest in der Engelsburg angemeldet.
(Einwurf A.L.:)
Vielen Dank. Aber falsch. Der Bürgertisch Demokratie wollte das auf meinen
persönlichen Vorschlag hin, bis zum Eingriff des OB, einmütig tun.
ver.di
hat lediglich eine Veranstaltung in der Engelsburg zur Migration
durchgeführt.
(B.R.:)
Nach meinem Kenntnisstand war dies mit der PDS-Stadtratsfraktion
besprochen. Nach meinem Kenntnisstand wusste zumindest die
PDS-Stadtratsfraktion nichts von der angemeldeten Demonstration von Steffen
Dittes.
(Einwurf A.L.:)
Ich auch nicht. Aber es ist nun mal - vielleicht nicht mehr lange - das
Grundrecht eines jeden Bürgers, eine Demo anzumelden, ob das einem passt
oder nicht. Das ist eben einer der wertvollsten Güter der Demokratie.
Einige KollegInnen und ich durften am eigenen Leibe am 3.10. erfahren, wie
sehr die Anmeldung und insbesondere die Bezugnahme im Demo-Aufruf auf den
»Tag der Einheit der Menschen« missbraucht werden konnte.
Aber auch das ist das legitime Recht eines jeden Bürgers, ob Dittes,
Ramelow oder Lucifero, nämlich Vorgänge in seinem Sinne zu interpretieren
und dafür auf die Straße zu gehen - auch wenn andere es nicht mögen.
(B.R.:)
Nach meinem Kenntnisstand hat deshalb die Fraktionsvorsitzende der
Stadtratsfraktion lange vor jedem öffentlichen Knatsch versucht, mit
Steffen Dittes eine Aussprache herbeizuführen, um das Motto, welches
gefährlich breite Fehlinterpretationen zulässt, abzuändern. All
das hat
nichts genutzt und all das hat zum Schluss zu einer klaren und konsequenten
Abgrenzung gegen das Motto geführt.
Mag sein, dass die PDS-Fraktion in der Öffentlichkeit nicht die
glücklichste Rolle gespielt hat in dieser Frage, mag sein, dass sie noch
viel zu zurückhaltend war in der harten und klaren Abgrenzung nicht nur
gegen das Thema, sondern auch gegen die Träger des Demonstrationsmottos.
Für mich bleibt aber der fatale Eindruck als ver.di-Mitglied, dass der
stellvertretende Landesleiter in seiner Eigenschaft als stellvertretender
Landesleiter respektive, was ich für genauso schlimm halte, als Vertreter
von ver.di mit dem Nimbus als ver.di-Hauptamtlicher anderen
ver.di-Ehrenamtlichen jetzt versucht, politisch das Leben schwer zu machen.
(Einwurf A.L.:)
Welchen ver.di-Ehrenamtlichen? Ist Ihr Mandat in der PDS ein
gewerkschaftliches oder welche Märchen wollen Sie mit dieser Aussage in
die
Welt setzen?
(B.R.:)
Sowohl die Stadtratsfraktionsvorsitzende als auch meine Person und weitere
Fraktionsmitglieder sind gleichzeitig auch ver.di-Mitglieder.
(Einwurf A.L.:)
Auch Steffen Dittes ist Mitglied von ver.di! Und in der
Einheitsgewerkschaft, anders als in Ihrer Partei sind unterschiedliche
Meinungen zu respektieren. Das war mal auch Ihre Meinung!
(B.R.:)
Dieses Vorgehen von A. Lucifero über die Benutzung seines Titels im
Interview, über die Benutzung seines Titels in der Massenversendung von
E-Mails, in dem sogenannten Solidaritätsaufruf und das Versenden dieser
E-Mails über das hbv-Remailnet sprechen eine eigene Sprache, bei der ich
nicht gewillt bin, dies klaglos hinzunehmen.
(Einwurf A.L.:)
Diese Aussage ist der Beweis, wie untertrieben meine Vermutungen bezüglich
der Interessenslage bei der Demontage von Steffen Dittes sind.
Die Mailingliste ist als offene Liste, mittlerweile mit mehr als 300
TeilnehmerInnen aus dem ganzen Bundesgebiet, zur Zeit als Sie
Landesvorsitzender waren, eingerichtet worden. Es ist eine Mailingliste,
die über den hbv-Provider läuft, aber für alle Interessierte
AntirassistInnen und AntifaschistInnen offen ist. Ist so eine Liste nur
dann gut, wenn die Hetztiraden gegen Sie kritisiert wurden, aber spätestens
dann, wenn Kritik kommt, dann sinkt sie auf das bürokratische Niveau? Ist
das Demokratie und Meinungspluralismus?
(B.R.:)
Auch möchte ich darauf aufmerksam machen, dass es einen technischen Zugang
über Verknüpfungen gegeben hat von der DGB, bwt, hbv-Startseite im
Internet
zur LAG Antifa und über einen weiteren Verknüpfungspunkt bis zum
Demonstrationsaufruf der Gruppe yafago und den entsprechenden
Stellungnahmen des Infoladen Sabotnik. Ende September konnten wir
jedenfalls zweimal den Zugangspfad so benutzen und es bleibt bei mir der
merkwürdige Eindruck, dass A. Lucifero entweder gelogen hat, als er in
der
PDS-Fraktion Stellung genommen hat zur Demonstrationsanmeldung
(Einwurf A.L.:)
Sie lügen oder ist es Ausdruck nackter Inkompetenz, die Sie in die Falle
der CDU stolpern lässt.
Weder von der ex-hbv- noch bwt- oder LAG-Website gibt und gab es Link zur
yfago-Website.
Es gibt eine <yafago@lag-antifa.de> email-Adresse, so wie es einige andere
@lag-antifa.de email-Adressen gibt. Jeder Antifaschist und Antirassist, der
eine solche email-Adresse haben will, kann Sie haben. Es ist unsere Lehre
aus der Geschichte, dass es bei allen Meinungsunterschieden gegen
Rassismus, Antisemitismus und Faschismus Bündnisse geben muss. Die LAG
ist
so etwas. Bis vor ein paar Monaten Ihrerseits auch so vertreten.
Mit entsprechender Kompetenz könnten Sie feststellen, dass auf der
LAG-Website mehr als 200 Link aufgeführt sind. Vom "Routen-Planer
- die
beste Reiseroute online recherchiert!", "Science-fiction-guide",
"Projekt
Gutenberg - Deutsche Schriftsteller seit dem Mittelalter online" bis
"Xacuanxochilt - Online-Zeitung aus Nicaragua". Alles gewaltbereite
Bündnispartner der LAG? Ich gebe Ihnen einen Tipp: machen Sie mal einen
Internet-Kurs, damit Sie politikfähig werden und nicht so leicht in die
Falle von CDU-Hetzkampagnen fallen.
Hätten Sie ein gutes Gedächtnis, dann wüssten Sie, dass vor ein
paar
Jahren, als Sie noch Landesvorsitzender der hbv waren, von der CDU schon
mal so ein Vorwurf kam, der dadurch platzte, dass wir entdeckt haben, dass
irgendeine Behörde, ohne es zu merken, einen Link zu einer
Softporno-Website hatte.
Verliert man bei
der Lust auf Koalition und Macht nicht nur den Respekt
vor anderen Meinungen, sondern auch noch das Gedächtnis?
(B.R.:)
oder dass er Steffen Dittes benutzt hat bzw. es billigend in Kauf genommen
hat, dass Steffen Dittes sich so verhalten hat, wie er sich verhalten hat.
Ein gleiches Engagement, wie A. Lucifero jetzt gegen die PDS-Fraktion an
den Tag legt, hätte ich mir gewünscht, wenn er mit den jungen Leuten
der
Gruppe yafago und mit Steffen Dittes darüber debattiert hätte, allerdings
mit dem entsprechenden Effekt, dass das Motto nicht nur falsch ist, sondern
dass das Motto hätte geändert worden wäre.
(Einwurf A.L.)
Ich bin weder Apostel, Prediger noch Guru von yafago. Was sie tun haben sie
selbst zu verantworten. *Wenn aber ein engagierter Mensch demontiert wird,
dann solidarisiere ich mich.*
(B.R.:)
Wer Hass sät, wird Gewalt ernten und wer mit dem Begriff Hass glaubt, auf
gesellschaftliche Fehlentwicklungen hinweisen zu müssen, darf sich nicht
wundern, wenn zum Schluss einzelne junge Menschen auf einen falschen Pfad
geraten. Es war schon einmal im Nachkriegsdeutschland so, dass junge Leute
aus richtiger Analyse falsche Schlüsse gezogen haben. Für mich bleibt
nach
wie vor das Gewaltmonopol beim Staat ein wichtiges Element und es verbietet
sich für mich, nach meinem persönlichen Empfinden, dass mit Worten
wie
"Hass" irgendwann aus der scheinbar zulässigen Gewalt gegen Sachen
eine
Gewalt gegen Menschen wird.
(Einwurf A.L.:)
Deutschland zu lieben ist genauso ignorant, wie es zu hassen. Und das gilt
nicht nur für Deutschland, sondern für alle Nationen. Wer die Nation
zum
emotionalen Gut macht, begibt sich, ob gewollt oder ungewollt, auf die
nationale Schiene.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass auch Hass seine Berechtigung hat.
Nazis, die Flüchtlinge, MigrantInnen, Juden, Behinderte usw. ermorden,
kann
man nur hassen. Eine Regierung, die Palästinenser unterdrückt, verdien
jeden Hass. Kamikaze-Mörder, ob aus Palästina oder sonst wo, ernten
meinen
Hass.
Das hat keinesfalls zur Konsequenz, Gewaltreaktionen und -aktionen zu
legitimieren, ist aber ein legitimes Gefühl, das auch in der Politik, die
von Menschen, zumindest oft, gemacht wird, seinen Platz hat.
Wer das leugnet, tut das nur, um andere zu kriminalisieren.
(B.R.:)
Zumindest die Trennlinien der gesellschaftlichen Betrachtung scheinen mir
nicht mehr klar erkennbar zu sein, so zumindest mein Eindruck über das
Vorgehen von A. Lucifero, der sich durch sein Verhalten auf unzulässige
Weise einmischt.
(Einwurf A.L.:)
Es lebe der Schein. Die Fraktion, die sich dadurch profiliert, dass sie
offene Fraktionssitzungen macht, jammert, wenn es wahrgenommen wird.
Heißt bei Ihnen Offenheit, dass man Ihren demagogischen Reden zuhören
und
applaudieren darf und sonst das Maul halten soll?
(B.R.:)
Ich erwarte von der Gewerkschaft ver.di in Thüringen, dass sie dafür
Sorge
trägt, dass auch ein Mensch wie ich in der DGB-Gewerkschaft ver.di einen
Platz hat und das Abgrenzungen dieser Art unterbleiben.
(A.L.:)
In einer Einheitsgewerkschaft haben fast alle Menschen Platz. Sie kennen
doch unsere Satzung.
(B.R.:)
Ich will nicht unerwähnt lassen, dass ich derzeit wenig Neigung habe, eine
Geschäftsstelle zu betreten, in der ich gezwungen wäre, auf A. Lucifero
zu
treffen.
(A.L.:)
Das ist in ver.di recht einfach. In der Schillerstraße werden Sie mich
selten treffen.
(B.R.:)
Eurer Stellungnahme entgegensehend, verbleibe ich mit kollegialen Grüßen
Bodo Ramelow
P. S. Jede Schneeflocke
einer Lawine plädiert auf "nichtschuldig"!
Seit der einstimmigen Verurteilung des Brandanschlages auf die Synagoge hat
sich
A. Lucifero distanziert. Von mir genauso wie von der Fraktion.
Wahrscheinlich geht
es doch darum, die Landesregierung mit der Instrumentalisierung von
rechtsextremen
Übergriffen zu bekämpfen, anstatt den Versuch zu unternehmen, mit
der
Landesregierung gegen Übergriffe zu arbeiten.
(A.L.)
Gelogen! Ich habe mich nicht distanziert, sondern war nicht bereit, einen
Aufruf zu unterstützen, der von Politikern mitgetragen wird, die noch Tage
zuvor den Neofaschismus, Rassismus und Antisemitismus kleingeredet haben
und Tage danach versucht haben, den Anschlag auf die Synagoge Linken in die
Schuhe zu schieben. Ist der Gedächtnisschwund im Landtag wirklich so groß
oder ist das doch nur blanke Demagogie, damit Sie endlich bei der Mehrheit
ankommen.
(B.R.)
Es ist schon schwer genug in unserem Land, aber warum wird es von eigenen
Kollegen noch schwerer gemacht?
(A.L.)
Endlich bringen Sie es auf dem Punkt. Was treibt sich dieser "umtriebige
Sizilianer" in meinem Land und in meiner Gewerkschaft rum?
Hochachtungsvoll
Angelo Lucifero
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19.10.01 TLZ
Ramelow: Mit mir gibt es keine falschen Kompromisse
Weimar. (tlz/ger) Dass die PDS zunehmend als Partei mit
Wirtschaftskompetenz
wahrgenommen werden muss, liegt vor allem an einem: Bodo
Ramelow, neun
Jahre lang für die Gewerkschaft Handel, Banken und
Versicherungen in Thüringen
kritischer Begleiter des Aufbaus, seit 1999
Landtagsmitglied und Fraktionsvize
seiner Partei. Ramelow scheut unbequeme Wege nicht. Und
er sagt im
TLZ-Gespräch mit Hans Hoffmeister, Hartmut Kaczmarek und
Gerlinde Sommer
auch, mit wem sich die PDS in Thüringen künftig aus
welchen Gründen eine
Zusammenarbeit vorstellen kann und mit wem nicht. Gewicht
gewinnt diese
Einschätzung Ramelows, weil er als der Mann gilt, der auf
den scheidenden
Fraktionschef Werner Buse folgt.
Jetzt also doch:
Bodo Ramelow wird Fraktionsvorsitzender
der PDS im Landtag!
Das ist noch nicht entschieden. Richtig ist aber, dass
ich bereit bin, mehr
Verantwortung zu übernehmen. Jetzt ist der Landesvorstand
gefragt - und es geht
darum, die Politikfelder zu ordnen. Die Fraktion muss
jetzt so aufgestellt werden,
dass sie bis zur nächsten Wahl hält. Wir müssen unsere
Arbeit optimieren - und
dürfen nicht länger ein Bild abgeben wie in den
vergangenen Wochen. Da wirkten
wir wie eine Selbsthilfegruppe.
Die PDS hat nicht nur ein Problem mit Steffen Dittes und
dessen Haltung
zum Hass auf Deutschland. Die PDS steht nach wie vor für
anachronistische Zustände - und ist daher für viele
Bürger nicht
akzeptabel.
Es gibt ein Kernwählerpotenzial,
das sich in der PDS und
durch die PDS
aufgehoben fühlt. Dieses würde sich nicht von der SPD
aufgehoben fühlen.
Sprechen Sie von jenem Wählerpotenzial, das nach der Wende
desillusioniert worden ist?
Ja. Aber dazu
muss ich sagen, die meiste Zustimmung, die
ich erfahre, kommt
von Unternehmern. Die würden keinen öffentlichen
Wahlaufruf für mich machen.
Aber diese Unternehmer sagen mir: Es ist richtig, wofür
sie stehen.
Wofür stehen Sie denn?
Ich stehe nicht
für falsche Klärungsprozesse. Ich mache
keine falschen
Kompromisse. Ich lass´ mich nicht verbiegen. - Ich merke
in diesen
Wirtschaftskreisen auch: Die Menschen nehmen sehr genau
wahr, was in diesem
Landtag geschieht. Die Zeit, in der es genügt, das
Schreckgespenst PDS an die
Wand zu malen und alle schrien igitt, die Zeit ist
vorbei. Und es ist auch nicht
mehr so, dass ausschließlich Wendeverlierer etwa aus der
ehemaligen
SED-Führung zu uns stehen. Die sind ja nicht nur älter
geworden, sondern eine
ganze Reihe fühlt sich auch provoziert durch die
Erklärung von der
Bundesvorsitzenden Gabi Zimmer zum Mauerbau. Manche sind
deshalb
ausgetreten.
Das finden Sie richtig, oder?
Nein. Das ist
ja der Widerspruch in dieser PDS, dass sie
eine neue Politik
machen kann, obwohl sie ein breites Mitgliederpotenzial
hat, das alt ist. So lange
diese Menschen nicht den Einfluss haben, zu sagen, die
Mauer muss
gerechtfertigt werden, sollen sie in Ruhe alt werden.
Absage an die Beliebigkeit
Was also ist das Problem über Steffen Dittes hinaus?
Das ist das Bemühen,
an allen Ecken gleichzeitig
irgendwie ausgleichend die
unterschiedlichsten Ränder bedienen zu wollen. Das
funktioniert nicht: einerseits
Realpolitik machen und andererseits an allem festhalten,
weil soziale
Errungenschaften generell verteidigt werden müssen.
Ein Beispiel?
In Gera müssen
wir die blanke Not verwalten. Die frühere
PDS-Landtagsabgeordnete Christiane Neudert hat dort als neue
Dezernentin nichts anderes zu tun, als die Armut dieser
verarmten
Kommune zu verwalten.
Können wir da an einer anderen Stelle im Land
gleichzeitig sagen: Es
darf niemals an Kinderkrippen gespart werden, selbst wenn
gar keine
Kinder mehr da sind?! Diese Haltung ist ein Bedienen der
Beliebigkeit,
das nicht aufgeht.
Wie wollen Sie
denn die Interessen der Unternehmerschaft
bedienen?
Zunächst:
Ich will nicht die Interessen einer einzelnen
Klientel
bedienen, so wie ich mich nicht festnageln lasse auf die
Interessen der
Gewerkschaft. Ich beschreibe einfach Rahmenbedingungen,
bei denen
sich Unternehmer überlegen können, ob sie diese richtig
finden oder
nicht.
Dann beschreiben Sie mal!
Ich fange gleich
mit einem Reizthema für beide Richtungen
an -
Gewerkschaft wie Unternehmerschaft. Beispiel Runder
Tisch. Das
bedeutet für mich: Verabredungen treffen, wo man
Einschnitte machen
muss. Wir haben in Thüringen eine Bevölkerung, die
zurückgeht. Und
diese zurückgehende Bevölkerung hinterlässt eine
Struktur, die zu
groß ist. Bei den Krankenhäuser zum Beispiel: Die Aufgabe
wird sein,
wie wir redimensionieren.
Und sind Sie da schon im Gespräch?
Ich habe erst
kürzlich für unsere gesundheitspolitische
Sprecherin
Ursula Fischer eine Veranstaltung moderiert, da waren
alle am Tisch
einschließlich der Träger. Die habe ich provoziert - und
das mache ich
auch öffentlich. So lange es nicht gelingt, dass die
Akteure unter
strenger Vorgabe der Landespolitik wissen, welche
Hausaufgaben sie
zu lösen haben, wird immer jeder einzelne zu Lasten der
anderen
argumentieren. Gemeinsam leisten sie nicht, was sie
leisten müssen:
aktiver Abbau von Betten, das Zurückschneiden von
Strukturen, die
wir uns gar nicht mehr leisten können, das Zusammenbinden
von
Angeboten, damit sie der Patient nutzen kann. Aber in
diese Frage
eingebunden ist auch die Tarifpolitik: Die Gewerkschaften
drücken
sich da genau so. Es gibt keinen einheitlichen
Tarifvertrag, der alle
Situationen im Gesundheitswesen enthält. Es gibt den
BAT-Ost, der in
einem Stellvertreterkrieg für den BAT-West verteidigt
wird. Für mich
sieht die Lösung so aus: Das Personal, das beim
Redimensionierungsprozess übrig ist, muss entweder zu
gleichen
Bedingungen in Ruhestand gehen können oder an anderen
Stellen des
Gesundheitswesens weiterarbeiten können.
Lassen Sie uns
festhalten: Es muss nicht der Weststandard
sein?!
Nein. Mein Standard
heißt Thüringen. Vor drei Jahren habe
ich schon
gesagt: Wer 100 Prozent West nachläuft, läuft in die Irre.
Noch ein Beispiel?
Gerne. Lassen
sie uns über die Theaterlandschaft
sprechen. Bei aller
Ehre für die Verteidigungsstrategie, die das DNT Weimar
angeht: Das
verstehe ich kulturpolitisch. Aber tatsächlich hat
DNT-Generalintendant
Stephan Märki an einer Stelle
ausdrücklich
recht: Nicht die Theater haben zu viel Geld in Thüringen.
Das wäre nun
wirklich die falsche Botschaft. Aber: Für die vorhandene
Theaterlandschaft haben wir überhaupt nicht mehr die
Finanzmittel.
Und darin eingebunden ist eine Frage, vor der sich alle
drücken:
Warum traut sich keiner an die sieben Tarifverträge ran?
Aber wer muss denn da ran?
Ich bleibe wieder
beim Bild des Runden Tisches, an dem
sich alle
Beteiligten versammeln müssen unter der Vorgabe der
Landespolitik,
diese Tarifvielfalt in den Häusern zu brechen zu Gunsten
eines
Flächentarifvertrages.
Aber dabei hat
doch der Bühnenverein eine gewichtige
Rolle - und mit
dem will sich keiner anlegen?!
Die Konsequenz
wäre: raus aus dem Bühnenverein. Die
Frage ist aber,
ob die Kommunen und das Land dazu gemeinsam den Mut
haben? Was
uns nicht hilft derzeit sind Einzelgutachten, in dem das
Kunstministerium A gegen B und C mit D prüfen lässt. Was wir
brauchen ist eine Gesamtanalyse, die die Logik des
Bühnenvereins
überspringt. Und außerdem ließe sich auch mal eine
Wirtschaftsberatung einsetzen, die die sieben Häuser
unter dem
Aspekt prüft: Wie kann ich diese sieben Unternehmen in
eine Zukunft
bringen, in der jede Spielstätte eigenen Charakter behält?
Die Landesregierung ist reale Stagnation
Es muss aber die künstlerische Eigenständigkeit gewahrt
bleiben.
Wenn Sie aber
den Intendanten das Geld wegnehmen und einen
gemeinsamen Wirtschaftsoberintendanten einsetzen für
Erfurt und
Weimar, dann ist genau diese künstlerische
Eigenständigkeit weg.
Jetzt sind wir
wieder bei den zweien. Ich rede aber von
einem völlig
anderen Modell - und das bedeutet wie bei den
Krankenhäusern: rein
in einen neuen Tarifvertrag. Und noch etwas: Es muss
gleichzeitig in
der Theaterfrage die Vorgabe gemacht werden, dass
mindestens 25
Prozent Eigeneinnahmen erzielt werden. Das mag sich
extrem hoch
anhören - aber sechs Prozent ist zu niedrig. Und die
Politik darf sich
auch nicht davor scheuen, Folgendes zu sagen: Liebes
Haus, wir
schätzen dich, aber sorge dafür, dass das, was du
produzierst auch zu
entsprechenden Eigenfinanzierungsquoten führt.
Lassen Sie uns
noch einmal auf den Ausgangspunkt
zurückkommen,
den Redimensionierungsprozess...
Wir leben in einem
Land, das in einem Prozess der
Verkleinerung ist.
Und unsere Landesregierung drückt sich davor, die
Rahmenbedingungen zu setzen, wie man diese Redimensionierung
begleitet. Das
beginnt bei der Kommunalreform, geht über
die
Krankenhausreform, die Kulturreform... Im Kern versucht
Ministerin
Dagmar Schipanski sich durchzumogeln innerhalb einer
Landespolitik,
die diesen Prozess nicht angehen will.
Aber wir sind ja jetzt in der Denkfabrik!
Jaja, wir sind
in der Denkfabrik. Wir sind: Top
Thüringen. Aber wenn
ich mir die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt anschaue,
dann sind wir
im Osten nur im Mittelfeld. Bei der Arbeitsplatzdichte
sind wir auch nur
an dritter Stelle. Bei der Exportquote liegt immer noch
Sachsen und
sogar Berlin vor uns. Sich zu vergleichen mit einem
strukturschwachen
Land wie Mecklenburg-Vorpommern, dem die Bevölkerung noch
schneller wegläuft, das ist alles andere als top. Es
werden keine Tabus
angepackt, keine Vorgaben gemacht - das aber wäre dann
wirklich das
Ergebnis aus der Denkfabrik. Eine Zahl, die ich gerne
erreichen würde,
wäre mit Hilfe von Kunst, Kultur, Gastronomie und
Hotellerie eine
stabile Größe von 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes
alleine aus
dem Bereich Tourismus zu ziehen.
Manches würden wir zudem kostengünstiger erreichen, wenn
wir den
Mut hätten, es tatsächlich von weniger Menschen erledigen
zu lassen.
Soll das heißen,
dass in der Redimensionierungsphase nun
das
gemacht werden muss, was nach der Wende verschlafen
wurde: Die
Suche nach neuen Lösungen statt der Übernahme des überlebten
Weststandards?
Richtig.
Das heißt,
die Not zwingt dazu, jetzt zu handeln, obwohl
in den 90ern
Zeit zum Umdenken gewesen wäre?
Die Not wäre
das Beste, was uns dazu zwingen würde, weil
dann
objektive Tatbestände der Bevölkerung plausibel gemacht
werden
können. Wenn aber Politiker behaupten, irgendwie werde
schon alles
weiter zu finanzieren sein, leisten wir dem Lande einen
Bärendienst.
Die CDU-Landesregierung ist eine reale Stagnation.
Können Sie
sich eine Zusammenarbeit mit dem designierten
Vogel-Nachfolger Dieter Althaus vorstellen?
Nein. Weil Althaus
an einer Stelle ganz blass ist. Er
versucht sich
durchzumogeln, wie er sich auch durch die DDR
durchgemogelt hat. Ich
sage das mit einigem Zorn über seine Überheblichkeit, mit
der er in
jüngster Zeit ausschließlich über die PDS hergefallen
ist. Er lastet die
Vergangenheit ausschließlich einer Partei an. Ich halte
ihn für einen
Wendehals, der sein Schraubgewinde nicht verdecken kann,
weil er
sich seiner Vergangenheit nicht stellt.
Und wie kommen Sie mit dem SPD-Landesvorsitzenden Christoph
Matschie klar?
Persönlich
sehr gut. Da stimmt auch die Chemie, bei allen
Details, die
uns in der Sache trennen. Der Punkt ist nur: Matschie
muss in seine
Schuhe reinwachsen nach der Bundestagswahl. Denn dann
muss er sich
bekennen: Nur Landesvorsitzender oder auch Spitzenkandidat.
Muss er das nicht vorher sagen?
Nein.
Aber der Wähler will das doch wissen!
Der Wähler soll PDS wählen.
Das mag der Wähler
anders sehen. Danke füs Gespräch.
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><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DIE ANSCHLÄGE, IHRE URSACHEN UND FOLGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
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09 Today's Topic: GOOD GUYS VS BAD GUYS!
von: <ramphis@attglobal.net>
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Are you confused?
Are you having difficulty telling
the good guys apart from
the bad guys? If so, feel free to use this handy guide
to
differences between Terrorists and the U.S.
Government!
***
*** ***
TERRORISTS: Supposed
leader is the spoiled son of a
powerful politician,
from extremely wealthy oil family.
US GOVERNMENT:
Supposed leader is the spoiled son of a
powerful politician,
from extremely wealthy oil family.
***
*** ***
TERRORISTS: Leader
has declared a holy war ('Jihad')
against his enemies;
believes any nation not with him is against him;
believes
god is on his side, and that any means are justified.
US GOVERNMENT:
Leader has declared a holy war
('Crusade') against his
enemies; believes any nation not with him is against
him;
believes god is on his side, and that any means are
justified.
***
*** ***
TERRORISTS: Supported
by extreme fundamentalist
religious leaders who preach
hatred, intolerance, subjugation of women, and
persecution of non-believers.
US GOVERNMENT:
Supported by extreme fundamentalist
religious leaders who
preach hatred, intolerance, subjugation of women,
and persecution of non-believers.
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TERRORISTS: Leadership
was not elected by a majority
of the people in a free
and fair democratic election.
US GOVERNMENT:
Leadership was not elected by a
majority of the people in a
free and fair democratic election.
***
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TERRORISTS: Operates
through clandestine organisation
(al Qaeda) with agents
in many countries; uses bombing, assassination, other
terrorist tactics.
US GOVERNMENT:
Operates through clandestine
organisation (CIA) with agents
in many countries; uses bombing, assassination,
other terrorist tactics.
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TERRORISTS: Using
war as pretext to clamp down on
dissent and undermine
civil liberties.
US GOVERNMENT:
Using war as pretext to clamp down on
dissent and undermine
civil liberties.
- Roger Dee
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10 Of Microbes and Mock Attacks:
von: "pedro negro" <pedro.negro@chello.at>
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October 22, 2001
Wall Street Journal
Of Microbes and
Mock Attacks:
Years Ago, The Military Sprayed Germs on U.S. Cities
By JIM CARLTON
SAN FRANCISCO - Fifty-one years ago, Edward J. Nevin
checked into a San Francisco hospital, complaining of chills,
fever and general malaise. Three weeks later, the 75-year-old
retired pipe fitter was dead, the victim of what doctors said
was an infection of the bacterium Serratia marcescens.
Decades later,
Mr. Nevin's family learned what they
believe was the cause of the infection, linked at the time to
the hospitalizations of 10 other patients.
In Senate subcommittee hearings in 1977, the U.S. Army
revealed that weeks before Mr. Nevin sickened and died,
the Army had staged a mock biological attack on San Francisco,
secretly spraying the city with Serratia and other agents
thought to be harmless.
The goal: to see
what might happen in a real germ-warfare
attack. The experiment, which involved blasting a bacterial fog
over the entire 49-square-mile city from a Navy vessel offshore,
was recorded with clinical nonchalance: "It was noted that a
successful BW [biological warfare] attack on this area can be
launched from the sea, and that effective dosages can be
produced over relatively large areas," the Army wrote in its
1951 classified report on the experiment.
Now, with anthrax
in the mail and fear mounting of further
biological attacks, researchers are again looking back at the
only other time this country faced the perils of germ warfare -
albeit self-inflicted. In fact, much of what the Pentagon knows
about the effects of bacterial attacks on cities came from those
secret tests conducted on San Francisco and other American
cities from the 1940s through the 1960s, experts say.
"We learned
a lot about how vulnerable we are to biological
attack from those tests," says Leonard Cole, adjunct professor
of political science at Rutgers University in New Jersey and
author of several books on bioterrorism. "I'm sure that's one
reason crop dusters were grounded after Sept. 11: The military
knows how easy it is to disperse organisms that can affect
people over huge areas."
In other tests
in the 1950s, Army researchers dispersed Serratia
on Panama City, Fla., and Key West, Fla., with no known
illnesses resulting. They also released fluorescent compounds
over Minnesota and other Midwestern states to see how far
they would spread in the atmosphere. The particles of
zinc-cadmium-sulfide - now a known cancer-causing agent -
were detected more than 1,000 miles away in New York state,
the Army told the Senate hearings, though no illnesses were
ever attributed to them as a result.
Another bacterium,
Bacillus globigii, never shown to be
harmful to people, was released in San Francisco, while still
others were tested on unwitting residents in New York,
Washington, D.C.,
and along the Pennsylvania Turnpike,
among other places, according to Army reports released
during the 1977 hearings.
In New York, military
researchers in 1966 spread
Bacillus subtilis variant Niger, also believed to be harmless,
in the subway system by dropping lightbulbs filled with the
bacteria onto tracks in stations in midtown Manhattan. The
bacteria were carried for miles throughout the subway system,
leading Army officials to conclude in a January 1968 report:
"Similar covert attacks with a pathogenic [disease-causing]
agent during peak traffic periods could be expected to
expose large numbers of people to infection and subsequent
illness or death."
Army officials
also found widespread dispersal of bacteria in
a May 1965 secret release of Bacillus globigii at Washington's
National Airport and its Greyhound bus terminal, according
to military reports released a few years after the Senate
hearings. More than 130 passengers who had been
exposed to the bacteria traveling to 39 cities in seven states
in the two weeks following the mock attack.
The Army kept the
biological-warfare tests secret until word
of them was leaked to the press in the 1970s. Between 1949
and 1969, when President Nixon ordered the Pentagon's
biological weapons destroyed, open-air tests of biological
agents were conducted 239 times, according to the Army's
testimony in 1977 before the Senate's subcommittee on health.
In 80 of those experiments, the Army said it used live bacteria
that its researchers at the time thought were harmless, such as
the Serratia that was showered on San Francisco. In the
others, it used inert chemicals to simulate bacteria.
Several medical
experts have since claimed that an untold
number of people may have gotten sick as a result of the
germ tests. These researchers say even benign agents can
mutate into unpredictable pathogens once exposed to the
elements.
"The possibility
cannot be ruled out that peculiarities in
wind conditions or ventilation systems in buildings might
concentrate organisms, exposing people to high doses of
bacteria," testified Stephen Weitzman of the State University
of New York, in the 1977 Senate hearings.
For its part, the
Army justified its experiments by noting
concerns during World War II that U.S. cities might come
under biological attack. To prepare a response, the Army said,
it had to test microbes on populated areas to learn how bacteria
disperse.
"Release in
and near cities, in real-world circumstances, were
considered essential to the program, because the effect of a
built-up area on a biological agent cloud was unknown,"
Edward A. Miller, the Army's secretary for research and
development at the time, told the subcommittee.
But in at least
one case - the bacterial fogging of San Francisco -
the research may have gone awry. Between Sept. 20 and
Sept. 27 of 1950, a Navy mine-laying vessel cruised the San
Francisco coast, spraying an aerosol cocktail of Serratia and
Bacillus microbes - all believed to be safe - over the famously
foggy city from giant hoses on deck, according to declassified
Army reports. According to lawyers who have reviewed the
reports, researchers
added fluorescent particles of
zinc-cadmium-sulfide to better measure the impact. Based on
results from monitoring equipment at 43 locations around the
city, the Army determined that San Francisco had received
enough of a dose for nearly all of the city's 800,000 residents
to inhale at least 5,000 of the particles.
Two weeks after
the spraying, on Oct. 11, 1950, Mr. Nevin
checked in to the Stanford Hospital in San Francisco with
fever and other symptoms. Ten other men and women
checked in to the same hospital - which has since been
relocated to Stanford University in Palo Alto, Calif. - with
similar complaints. Doctors noticed that all 11 had the same
malady: a pneumonia caused by exposure to bacteria
believed to be Serratia marcescens. Mr. Nevin died three
weeks later. The others recovered. Doctors were so
surprised by the outbreak that they reported it in a medical
journal, oblivious at the time to the secret germ test.
After the Army
disclosed the tests nearly three decades
later, Mr. Nevin's surviving family members filed suit against
the federal government, alleging negligence. "My grandfather
wouldn't have died except for that, and it left my grandmother
to go broke trying to pay his medical bills," says Mr. Nevin's
grandson, Edward J. Nevin III, a San Francisco attorney who
filed the case in U.S. District Court here.
Army officials
noted the pneumonia outbreak in their 1977
Senate testimony but said any link to their experiments was
totally coincidental. No other hospitals reported similar
outbreaks, the Army pointed out, and all 11 victims had
urinary-tract infections following medical procedures,
suggesting that the source of their infections lay inside the
hospital.
The Nevin family
appealed the suit all the way to the
U.S. Supreme Court, which declined to overturn lower
court judgments upholding the government's immunity
from lawsuits.
Today, the U.S.
military is again patrolling San Francisco's
coastline, guarding against someone who might try to copy
the Army tests of half a century ago. Local officials say such
an attack is unlikely, given the logistical problems of blasting
the city without Navy ships.
Partly as a result
of Mr. Nevin's death, says Lucien Canton,
director of San Francisco's emergency services, "one thing
we now know is that it takes an awful lot of stuff to produce
casualties, especially in a place like San Francisco that
always has a stiff breeze."
Copyright 2001 Wall Street Journal
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11 Dawn in central Afghanistan
von: <RAWA-germany@yahoogroups.com>
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Dawn in Central
Afghanistan
It is nearly dawn in central Afghanistan on 29 August 2001. Mabouba cries
continuously, she cannot sleep. The day before, she buried her young son.
She is trying to wake her remaining children who are huddled together
against the biting cold. There are still two more hours of darkness but the
hundreds who passed the night here, on the hard earth, need to set off at
once. They have a pressing engagement at the food distribution point, an
appointment that could save their lives. The pain caused by empty stomachs
means that most have slept poorly. As they pick themselves up, they dust
off the clothes they stand in, the only ones they possess. Some have walked
for five days, without shoes. The soles of their feet are as cracked and
fissured as the parched land.
Mabouba is from Ghor - one of the country's largest, poorest and most
inaccessible provinces - the situation is already critical, the result of
three years of drought. Which is why, on this August morning, the
International Committee of the Red Cross is about to begin its single
largest distribution of emergency food since it entered the country two
decades before. Its aim is to feed 68,600 families, or over 480,000 people.
Shafika sits on the hard ground next to Mabouba awaiting the beginning of
the distribution. She explains their plight, "The war affected people a
lot.
Now for the time being, no war. But three years before the war destroyed
everything. There a lot of widows, they have lost their husbands, their
brothers, their uncles, their relatives in the war."
In Ghor, traditions have been established for centuries. In the villages of
central Afghanistan, women have never been involved in public life, girls
have rarely attended schools. Likewise, concerns about women having access
to medical health care, and being potentially touched, by a male doctor, are
almost irrelevant, as there is only one hospital, at Chakcharan, for the
whole province. Doctors are almost non-existent in the rest of the region.
But three years of drought have meant that most of Ghor's inhabitants have
had to sell everything they own, including - disastrously - their livestock.
The animals had previously been used not only for trade and dowry, but also
for food, and to provide the wool to make carpets and kilims for sale.
Without them, the people were deprived of their sole source of income. It
was mainly those who could not afford the truck fares to the displaced
person camps of Mazr-i-Sharif and Herat who remained in their villages. And,
of these, thousands had to leave their homes as the rivers, streams and
karez (underground irrigation channels) ran dry. These are the people who
have set up camps in makeshift tents that are so close to each other they
almost touch.
Like so many young people in Afghanistan, Mah Bibi is one of the many
children in Afghanistan who went from childhood to motherhood, "My mother
is
dead, my father left us two years ago in search of food and work. I have
nothing to eat." Mah Bibi isn't sure of her age but fellow refugees from
her
village in the Pasaband district southwest of Chakcharan said she is about
twelve years old. She is now "mother" to her two younger brothers,
aged
seven and ten.
She told me that when the rains failed the first year her father had been
forced to sell their sheep, but he kept their two cows. When the rains
failed for a second year, he left his children in search of food and work -
it is assumed he travelled in the direction of Herat, Afghanistan's second
largest city near the border with Iran. For the next two years it fell to
Mah Bibi to look after her two younger brothers, but with the continuing
drought she was forced to sell her two cows for 20 lakh (2 million afghanis,
the equivalent of £20).
Mah Bibi lives with her two brothers in a flimsy tent made out of a
patchwork of old rags, blankets, and jute bags; with no bedding it is their
only protection against the sandstorms and cold. There is barely enough room
for the three of them to lie down next to each other.
Mah Bibi spends her days walking kilometre upon kilometre from village to
village in a pair of begged plastic shoes which have been patched several
times but still contain holes. She goes from house to house to beg food, but
often leaves empty-handed. When this happens she returns "home" and
pulls
the heather she has collected from wasteland from her waistcoat pocket to be
chewed or boiled in a tin for a brew. However at dawn on 29 August, the
first day of the massive ICRC feeding programme brought the rarest of all
commodities - hope.
The ICRC has drafted in its own local drivers, cooks, translators and field
officers from their offices in Herat and Kabul to assist with the
distribution and it falls to Ali, a senior field officer, to exchange
soothing words to the impatient recipients. The ICRC local workers have seen
much; most of them have lived through a monarchy, a republic, a democratic
republic, several revolutions and coup d'états, an invasion, an Islamic
republic, an Islamic state and an Islamic Emirate. But, they share the same
feelings, Sher Gul, explains: "We are all united, all we want to do is
get
food to these poor people. They are a forgotten people in a forgotten land."
As the recipients struggle to carry away the 50kg bags of rice, boxes of
ghee and smaller bags of chickpeas - which should keep a family of 10 alive
for over three months - there is a scramble to find transport. Many sold
their pack animals a long time ago and now have to exchange a quantity of
produce to hire transport: either on donkeys or one of the few trucks.
Others will not see much of the food that they have received, as they must
pay off the debts they have accumulated because of the famine. But for
Mabouba, Shafika and Mah Bibi and their families, the distribution offers a
lifeline. It will allow some of the displaced to return to their villages.
Others will sell part of the donated food to get the money to pay for the
truck fare to Herat to escape the coming winter.
This was to have been the first distribution to stave off starvation and
massive population movements this winter. The Red Cross had calculated that
it could feed all of the province's 68,600 vulnerable families before the
snows closed the mountain passes. But, since the events of 11 September, the
distribution is on hold after having delivered the assistance to 35,000
families.
Written by Nick Danziger, photo-journalist, 01.10.01
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12 News: Women call for end to bombing on civilians
von: "Shahzad Ahmad" <shahzad@isb.sdnpk.org>
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KARACHI, Oct 23:
A peaceful demonstration, organized by various NGOs
working for the betterment of women, on Tuesday, called for an immediate
end to the US-led bombing on Afghanistan.
The women, who staged the demonstration at the Press Club, were raising
slogans for acceptance of their demands, urging the United States and
its allies to stop attacks on Afghan cities due to which, they said,
innocent civilians, including women and children, were being killed.
They condemned
the Sept 11 terrorist attacks in New York and Washington
and termed it wicked and evil acts of sick minds.
The protesters
said that it was imperative for all the nations to use
their competent minds and superior technologies to unearth the criminals
and eliminate them along with their networks. But the bombardment of the
helpless civilians of a country, already traumatized by hunger and war,
defied human compassion and all norms of justice and fair play, they
maintained.
Another terrible
human tragedy was being witnessed in which, they said,
women and children were trapped in crossfire, forced to seek shelter in
remote areas with winter aggravating their plight.
They said that
killing of 6,000 innocent civilians in the US could not
justify the annihilation of the Afghans. They said that the persistent
aerial strikes on Afghanistan would swell an influx of refugees into the
surrounding countries destabilising the entire region.
The participants
called for a political solution through mediations and
negotiations within Afghanistan to bring about a viable peace.
The protesters
raised slogans which included: "To eliminate terrorism,
make peace not war"; "UN resolve all outstanding conflicts, give justice
to oppressed peoples"; "US coalition stop the shameful bombardment
of
helpless civilians in Afghanistan"; "No issue has ever been solved
by
waging war"; "We are against terrorism, the world must stop killing
women and children in the name of justice and peace."
The demonstration
concluded with a prayer, led by Shaista Zaidi, Nargis
Rehman, Rehana Afroze, calling for an end to terrorism, end to the
bombing on Afghanistan, prevalence of peace and harmony in the world,
and integrity and solidarity of Pakistan.
The demonstration
was jointly organized by Karachi Peace Women's
Committee, Bazm-i-Aamna, and Working Women Welfare Trust, while the
representatives of various other NGOs including Lyari Women's Skill
Development, Lawyers for Human Rights, Mufaad-i- Aamma, Human Rights
Commission of Pakistan (HRCP), Saarc Women Association, Shehri, CEDF,
Pawla, Falah Association, SEWA, Ladies Forum, Helpline, HANDS, Tehrik-i-
Niswan, EAWS, Samaj Sudhar Tehrik, Patients Welfare Association, etc
also participated.
Best wishes and regards.
Shahzad Ahmad
Pakistan
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13 Women and the Taleban
von: Claudia Casper <claudia.casper@web.de>
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BBC Talking Point: Forum , OCT. 18, 2001
*** Women and the Taleban ***
* Sahar Saba works
with RAWA - a group which fights for women's human
rights and justice in Afghanistan. *
RAWA's Sahar Saba (not her real name) answered your questions in a live
forum.
Established in
1977, the Revolutionary Association of Women of Afghanistan
work from Pakistan, often risking their own lives to carry out their health
and education programmes.
RAWA members also act as witnesses and have made chilling recordings of
the oppression and violence suffered by women under Afghanistan's Taleban
rule.
Transcript:
>Newshost:
Rebekah, New Zealand: How is the bombing in Afghanistan affecting women in
Afghanistan?
>Sahar Saba:
Afghanistan is a country which has been at war for the last 20 years - of
course women again are the first victims. Thousands of women have been
forced to leave Afghanistan again with their children. They have been a lot
of mental concern for women because the Taleban have announced this new law
to force men to go to the warfront. Also because of the lack of food, lack
of access to healthcare - this is a big issue for thousands of women.
The borders at
both sides, with Iran and Pakistan, are closed which is
another big issue for women and children, that they cannot come to Pakistan
through the mountains. So economically and socially, it has very bad
consequences for our people in general and for women in particular as we
have seen in the last 20 years. Again they are becoming the victims because
of this war and this is the situation of war. So if they want it or not
they are becoming the victims.
>Newshost:
Avinash Waghray, New Delhi , India: Do you think the air raids on
Afghanistan are justified?
>Sahar Saba:
Not at all because this is not the solution. It cannot eradicate the real
terrorism and as we have clearly seen, our people again are becoming the
victims. Right now, thousands of our people are in danger of hunger or
starvation, bombings etc. - no one can guarantee their lives. We have been
receiving reports from Kabul - just yesterday we talked to one of our
colleagues - bombs have been dropped close to civilian places. This is not
the solution for today's Afghanistan. Secondly, no one is sure about the
result of these attacks. Who will replace the Taleban if they are removed?
That is the biggest concern for everyone in Afghanistan.
>Newshost:
Manoj Mathew, Jabalpur, India: Are you gett ing any help from the men in
Afghanistan for your fight against women oppression in your country.
>Sahar Saba:
We do fortunately - we have many great male supporters inside Afghanistan
and also in Pakistan. It is very difficult to work without men in these
societies. So of course we are trying to get more support. But that's why
we believe fundamentalists, religious extremists, are far different from
the common people - our enemy is fundamentalism not the men in Afghanistan.
>Newshost:
Michael Gotianun, Manila, Philippines: If women are not allowed to work,
what happens to widows or single mothers with no close relatives?
>Sahar Saba:
Unfortunately for hundreds and thousands of these women have no option left
for them except to beg or to go into prostitution or committing suicide.
This is the situation, this is ! the tragedy with women in Afghanistan.
Unfortunately RAWA is the only active organisation in Afghanistan and
cannot do more due to our very critical financial problems. Many of them
have committed suicide and the rate of committing suicide is increasing
every day. Also there is the psychological issue with Afghan women - more
than 95% of women in Afghanistan have very serious psychological problems.
>Newshost:
Roushan Aziz, Dhaka, Bangladesh: As the Afghan women are not allowed to go
to school then how do you carry out your educational programme?
>Sahar Saba:
It is unbelievable working in a society like Afghanistan but we do have
projects that are completely underground. We have never let the Taleban
know about our activities - the places, the timing etc. But we do expect
anything from them at any time - it doesn't mean that we don't have
problems. We are working and taking a risk with our lives. It is only
because we know how important it is to give education under such a brutal
regime.
>Newshost:
Balaram, Boston USA: Why has there been no outrage in the Muslim world
about the plight of women in Afghanistan under the Taleban rule?
>Sahar Saba:
I believe that unfortunately until September 11th Afghanistan was a
forgotten tragedy not only in Muslim countries but all around the world.
But suddenly it's become the centre of the international community and the
media and it's not about caring about the people of Afghanistan or the
women. Everyone knows why it is happening there in Afghanistan.
There has been
some outrage even in the Muslim countries but it was not
enough in Western countries and many other countries. There is some reason
for this especially in many Muslim countries, for example, Iran and Saudi
Arabia - they! are also countries with fundamentalist regimes in power and
their own people are under oppression and they don't have the right raise
their voice against their own governments let alone talking about other
countries.
>Newshost:
Alice Dunkerley, Spain: How different was life before the Taleban? Can you
see women ever having equal rights not only Afghanistan, but places like
Pakistan also?
>Sahar Saba:
We cannot say that women had full rights in Afghanistan or even in Pakistan
but what we can say is that we definitely cannot compare the situation of
women today with the situation of women 30 years ago. Thirty years ago we
had a country - women at least had rights - women were in the government -
more than 70% of the schoolteachers were women - boys and girls were
studying together. We had rights and we were considered as human beings.
But! what happened with the Taleban, with the fundamentalist Northe rn
Alliance and all these parties the wheel of history has turned 100 years
back. This is the tragedy that we are not going ahead but we are going back.
>Newshost:
Cristian Lillo, Temuco, Chile: Does the Northern Alliance treat women
better than the Taleban?
>Sahar Saba:
No, unfortunately they are both fundamentalists - they have the same
mentality, the same ideology and it's based on experience that we had
during their time in power. We can never forget those four darkest years in
our history - in many ways they were worse than the Taleban. There were
kidnappings of young girls, rapes - even 70 year-old grandmothers. So how
can we say they are better? No, they are as bad as each other - they are
fundamentalists and that is why both sides should be eliminated.
>Newshost:
Ajit Matthew, Bangalore, India: Do you think women will be ever treated on
a par once the Taleban leadership is removed?
>Sahar Saba:
We cannot say anything for sure but it depends more on who will replace the
Taleban and what kind of government we will have in the future. Of course
we hope to have a different government from these fundamentalists where
women at least are a part of the society - where women at least have the
right to work or to get something not only for themselves but for their
children. But we cannot say anything for sure.
>Newshost:
Ásdís Bergþórsdóttir, Reykjavik, Iceland:
Now there is much talk of the
future government of Afghanistan of a gathering of Afghan individuals and
leaders to plan for the future. Has anyone approached RAWA with an offer to
be included in such an assembly?
>Sahar Saba:
We think that RAWA must be a part of the future government, not because of
any kind of interest to be power but just to represent half of the
population of Afghanistan. We do consider this as our right because we have
been working for the last 24 years and we have made sacrifices. We believe
that the goals we have - the objectives - which are women rights, democracy
and secularism is what our people and our women want. So we hope there
would be a place for RAWA on behalf of Afghan women
>Newshost:
Has anyone asked to take part in any gathering yet?
>Sahar Saba:
We have got some suggestions from our friends and we expect - so far not
officially - but we expect that soon we will have such offers.
>Newshost:
John Wachman, Chicago, USA: Can your desires for the rights of women be
achieved under any form of Islamic government?
>Sahar Saba:
The issue is not with the Islamic governments - the issue is with
fundamentalism. That is why I would again say with the example of
Afghanistan - that Afghanistan was a Muslim country thirty years ago. But
it was a different country. At least it was a normal country but today it
is not. So we don't believe that Islam or any religion can be an issue. The
issue is how they are misleading the people under the name of Islam or
religion - this is the issue.
>Newshost:
Judy C, Seattle, USA: Even if the Taleban is removed from governing, how
might it be possible to reshape men's thinking? They have had total
authority to brutalise women and even kill them. What could possible make
them stop?
>Sahar Saba:
Regarding the Taleban and the fundamentalist - everyone knows who they were
and how they were brought into power. So the issue now is between those who
have brought them into power and the Taleban itself - it has nothing to do
with our people. So it is better to find a solution to this and we believe
stopping any kind of support - financial, military and political support to
both sides - the Taleban and Northern Alliance - would be the best
solution. Also the intervention of the United Nations peacekeeping forces
in Afghanistan could do something.
>Newshost:
Anne Tuite, Antwerp, Belgium: Do the women of Afghanistan actually want
change or is there a large number of women within Afghanistan who support
the oppression of women?
>Sahar Saba:
How could one support such a brutal regime - having no rights, not being
considered as a human being. I can say that the majority of women in
Afghanistan are fed up with the fundamentalists, with the atrocities, with
the crimes that have been committed against them.
>Newshost:
Liza Marie, Winder, USA: Have you made any progress in letting the younger
woman of your country know that what is going on - like the way woman are
treated there is not the way of the world and that it has not always been
the way it is now?
>Sahar Saba:
This is one our main activities to especially educate young girls. The
priority for us is the young generation - especially the girls. That's why
even in Afghanistan those home-base classes, the literacy courses are all
for these women and also raising awareness - not only about the situation
in Afghanistan, about their rights as women, but also about the situation
of women around the world and how they can have freedom - how they can have
their rights as human beings. We believe it's very important to educate
this young generation because the fundamentalists have not only destroyed
the past and the present but our future as well. This is our responsibility
to rebuild this future.
>Newshost:
Bolandi, Poland: How do the ordinary people feel - especially men, husbands
- about the bad situation of women in the Taleban's Afghanistan.
>Sahar Saba:
Most of the men - most of the families hate the Taleban. I would say again
that they are hoping to see the elimination of the Taleban from the
political scene because they are tired of war, they are tired of the
destruction, they are tired of the atrocities and brutalities that we
cannot find in any part of the world. So that's why no one can support a
regime like the Taleban or the fundamentalist in Afghanistan.
Another issue is
why we don't see a visible resistance movement - people
with empty stomachs and empty hands and facing an enemy which is talking
with the language of the gun - it's impossible to hope for resistance from
them. But people are not happy with the situation and they want to change
the situation.
>Newshost:
Chaman, San Francisco, USA: Do you not think there are women who love to
cover them up to protect themselves and for religious reasons? Even in a
free country such as US there are women who cover themselves up.
>Sahar Saba:
Yes there might be - even in Afghanistan - but the issue of the burkah in
Afghanistan and why it has been opposed by many women is that it has been
imposed by force - otherwise it is a right whether you want to cover
yourself or not. It must be that you have this as a right. Yes, many women
have covered themselves because of religious belief and many for other
reasons. But it must not be by force - this is the issue today in
Afghanistan.
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DISKUSSION
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14 BRD: Zur Debatte um Antideutsche Positionen
von: <aktuell@nadir.org>
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> Zur Debatte
um Antideutsche Positionen
> Von : antifa aachen - gruppe s.p.u.n.k.
> Ort : BRD
> Datum: 26.10.2001
>
>
> Beitrag zur Debatte um Antideutsche Positionen und dem Anschlag auf das
> WTC
>
> Kritische Antworten auf die kriegsorientierte Bewegung
>
>
> Das Papier "Kritische Fragen an den friedensbewegten Protest"
> verschiedener Gruppen zu den Ereignissen in Amerika hat in unseren
> Zusammenhängen zu weitreichenden Diskussionen geführt. Wir wollen
> verschiedene, der darin vertreten Positionen thematisieren und
> kritisieren, da sie unserem Politikverständnis grundlegend widersprechen
> und wir eine andere Art der politische Auseinandersetzung für
> wünschenswert und notwendig halten. Der Text der unterzeichneten
> "antideutschen Gruppen" bietet dafür eine Reihe von Anknüpfungspunkten.
> Es geht uns jedoch nicht nur um das Papier an sich, sondern auch um eine
> Debatte über grundsätzliche Fragen. Deshalb wollen wir unsere
Kritik
> zwar anhand des Textes formulieren, darüber hinaus aber auch auf uns
> wichtige Punkte näher eingehen.
> Um Menschen, die den Text nicht vorliegen haben das Lesen zu erleichtern
> (und natürlich auch denen, die ihn noch gar nicht kennen), haben wir
vor
> jeden der von uns geschriebenen Abschnitte den Teil des Papiers gesetzt,
> auf den wir uns im Folgenden beziehen.
> Uns ist aufgefallen, dass die AutorInnen in ihrer Schrift lediglich die
> männliche Form verwenden. Es ist uns allerdings zu arbeitsintensiv,
dies
> jedes Mal als Fehler zu markieren.
>
> " Kritische Fragen an den friedensbewegten Protest
>
> 1.) Wenn es richtig ist, daß die Attentäter von New York und
Washington
> "die Juden und ihre Schutzmacht Amerika" gleichermaßen
gehasst haben
> (Spiegel, 24.9.01); wenn Bin Ladens Organisation "Al Qaeda" jetzt
zur
> Ermordung von Amerikanern und Juden aufruft "wo immer (sie) sich
> befinden" (FR, 26.9.01); wenn es zu den Essentiales islamistischer
> Ideologie gehört, die Wallstreet, New York und die US-Ostküste
überhaupt
> als Hort der "zionistischen Weltverschwörung" auszumachen
- weshalb wird
> der Anschlag dann nicht als das benannt was es ist: nämlich ein
> faschistisches Massaker von eliminatorischen Antisemiten, welche die
> Juden, die USA und die westliche Zivilisation als Einheit betrachten und
> vernichten wollen?
> Würde diese Charakterisierung zum eigenen Antiamerikanismus nicht
> passen?"
>
>
> zu 1.) Der Text ?Kritische Fragen an den friedensbewegten Protest"
setzt
> sich aus Thesen zusammen die aufeinander aufbauen und aus denen heraus
> Fragen entwickelt werden. Dabei ergeben sich für uns mehrere Probleme.
> Zum einen erschien das Papier zu einem Zeitpunkt, an dem noch gar nicht
> bekannt war, wer für die Anschläge verantwortlich ist. Es war
nicht
> bekannt, aus welchen Motiven heraus der Anschlag verübt wurde und
so
> waren Spekulationen darüber, wer dafür die Verantwortung trägt
eben nur
> Spekulationen und keine Gewissheit. Dies ist wichtig, weil die Kritik
> dieser antideutschen Gruppen voraussetzt, dass die TäterInnen bekannt
> sind und damit andere denkbare Motive generell ausschließt. Zum anderen
> werden Spekulationen in dem Papier zu Tatsachen erklärt: ?...weshalb
> wird der Anschlag dann nicht als das denunziert, was er IST". Was
zu
> Anfang des ersten Abschnitts noch vorsichtig formuliert wird ("WENN
es
> richtig ist, ...") wird im weiteren Verlauf des Textes zunehmend zur
> Grundlage
der Kritik an dem "friedensbewegten Protest" herangezogen
> (siehe auch Abs. 6.). Das Papier benennt nicht die Möglichkeit, dass
> verschiedene Gruppen für die Ausführung des Anschlages in Frage
kommen.
> Im weiteren Verlauf des Textes hat dies zur Folge, dass die Aussagen
> anderer Gruppen (wie die von kein Mensch ist illegal) nur aus dem
> Blickwinkel, die TäterInnen bereits zu kennen, betrachtet und kritisiert
> werden. Dazu jedoch später mehr. Behandeln wir zunächst weiter
den
> ersten Absatz.
>
> Hier werden Begriffe verwendet, die wir als ideologisch vorbelastet
> begreifen, wie der der "westlichen Zivilisation" oder der des
> "Islamismus". Denn diese Begriffe werden auch und gerade von
> bürgerlichen und konservativen MedienvertreterInnen, PolitikerInnen
u.a.
> als Kampfbegriffe eingesetzt. Sollten in einer kritische Analyse diese
> Begrifflichkeiten nicht inhaltlich eingrenzt oder kommentiert werden, um
> eine differenzierte Auseinandersetzung zu ermöglichen? Die Eingrenzung
> des Begriffes ?Islamismus" nimmt der Text nur vor, indem festgestellt
> wird, dass es sich bei den "IslamistInnen" um AntisemitInnen
handele:
> "wenn es zu den Essentiales islamistischer Ideologie gehört,
die
> Wallstreet, New York und die US-Ostküste überhaupt als Hort der
> ?zionistischen Weltverschwörung" auszumachen (...)". Kein
Wort davon,
> dass der Begriff ?Islamismus" unzutreffend ist (der Islam als Religion
> ist nicht explizit antisemitisch), kein Wort davon, dass der Begriff
> nur eine sehr kurze Geschichte aufzuweisen hat (er entstand erst nachdem
> das Feindbild des "Kommunismus" durch die Veränderung der
> weltpolitischen Lage nicht mehr tauglich war). Wenn mit ?Islamismus"
> eine Form des Fundamentalismus gemeint sein sollte, warum wird das dann
> nicht so gesagt, sondern statt dessen ein rassistischer Kampfbegriff
> unkommentiert übernommen? Eine derartige, rassistische Argumentation
hat
> für uns nichts mehr mit linker Politik zu tun.
>
> Zudem ist die verwendete Sprache polarisierend und unzutreffend, weil
> Begriffe verwendet werden, die uns (zunächst) nicht an die Ereignisse
in
> Amerika erinnern: "ein faschistisches Massaker von eliminatorischen
> Antisemiten" ist ein Ausdruck, der uns an den Faschismus in Deutschland,
> den industriellen Massenmord denken lässt. Die gewählten Worte
zu
> nutzen, um die Anschläge auf das WTC und das Pentagon zu beschreiben,
> halten wir für eine Relativierung und Verschleierung des Holocaust
mit
> seiner unfassbaren Brutalität und Menschenverachtung. Dieses in Kauf
zu
> nehmen, um die eigene Position deutlich zu machen, halten wir für
sehr
> gefährlich. Es erinnert an die Kriegshetze während des Kosovo-Krieges,
> mit dem Unterschied, dass es damals noch PolitikerInnen waren, die den
> Kriegseinsatz der Bundeswehr als Lehre aus dem Holocaust verkauften. Zu
> dieser Zeit wurde diese Kriegshetze von vielen als revisionistische
> Argumentationsweise eingestuft.
>
> Was in Amerika passiert ist, war extrem menschenverachtend. Das ist
> nicht zu entschuldigen oder zu rechtfertigen, gleichgültig welche
> Motivation hinter den Attentaten steht. Dazu später mehr.
>
> Der Abschnitt schließt mit der Suggestivfrage, ob diese
> Charakterisierung nicht zum eigenen Antiamerikanismus passen würde.
> Suggestiv deshalb, weil die Frage in ihrer Konstruktion schon
> voraussetzt, dass der/ die LeserIn "antiamerikanisch" eingestellt
ist
> und somit zu einer Positionierung gezwungen wird - eine Positionierung,
> die für jedeN LinkeN einfach ist. Rhetorisch schön gemacht: Am
Ende des
> ersten Abschnittes bleibt das Gefühl die Frage richtig beantwortet
zu
> haben und damit irgendwie zu "den Guten" zu gehören. Der
Effekt ist die
> Einbindung des/ der LeserIn, aber nicht (nur) durch Überzeugung sondern
> durch den Einsatz von Rhetorik. Schade finden wir daran, dass Rhetorik
> normalerweise eingesetzt wird, um die eigene Position durchzusetzen,
> indem gewisse Tricks verwendet werden. Linke Politik sollte aber doch
> auf einen Austausch von Meinungen abzielen und jedem Menschen die
> Möglichkeit einer wirklich eigenen Positionierung eröffnen. Netter
wäre
> es unserer Meinung nach gewesen, eine differenzierte Antwort zu
> ermöglichen. So hätte die Frage am Ende des ersten Abschnittes
auch
> lauten können, dass Mensch sich selbst fragen solle, wie die eigene
> Positionierung in Bezug auf Amerika aussieht. Dies hätte Raum gelassen
> sich unter verschiedenen Aspekten mit den USA auseinander zusetzen
> (wirtschaftlich, militärisch, politisch, historisch, systemtheoretisch,
> kulturell etc) und dabei auch eine mögliche Parallele zwischen
> Antiamerikanismus und Antisemitismus konstruktiv zu hinterfragen.
>
>
>
> "2.) Trägt das Objekt antisemitischer Projektionen (sei es die
Stadt New
> York als Verkörperung des Kosmopolitischen, die USA oder die hinter
> alldem vermuteten Juden selbst) eine Verantwortung für diese? Analog
> hierzu: Sind Juden in Israel selber schuld, wenn sie von
> palästinensischen Selbstmordkommandos in die Luft gesprengt werden?"
>
> Zu 2.) Diesen Absatz finden wir positiv, weil er deutlich macht, dass
> das Objekt einer antisemitischen Projektion für diese nicht selbst
> verantwortlich ist. Dies gilt für die USA ebenso, wie für den
jüdischen
> Menschen in Israel. Antisemitische Projektionen zeichnen sich durch
> Zuschreibungen von Außen aus, deren Inhalte nicht von der uns umgebenden
> Welt abhängen, sondern deren Ursprung eine Ideologie ist.
>
>
> "3.) Wenn es stimmt, daß die barbarischen Anschläge gegen
die "Symbole
> der mammonistischen Weltherrschaft" (Horst Mahler) irgendwie in
> Zusammenhang mit globalen Verelendungsprozessen stehen, mithin einen
> "verzweifelten Ausdruck von Unterdrückung" (Flugblatt von
Kein Mensch
> ist illegal, Wuppertal u.a.) darstellen, heißt das dann, daß
die
> Verelendeten und Ohnmächtigen automatisch zu antisemitischen Amokläufern
> werden müssen?"
>
> Zu 3.) Wir finden es richtig beschissen und völlig inakzeptabel, Horst
> Mahler und kein Mensch ist illegal in einem Atemzug zu nennen, als wäre
> es das selbstverständlichste der Welt. Weil Horst Mahler in den
> Anschlägen einen Angriff auf die "Symbole der mammonistischen
> Weltherrschaft" sieht und kein Mensch ist illegal Wuppertal einen
> Zusammenhang zwischen den Attentaten und Unterdrückung sieht, meinen
sie
> also das gleiche?
Der Staat USA als Teil des kapitalistischen Systems
> verfügt über eine nicht zu bestreitende Macht. Die Politik von
> Institutionen wie die des IWF oder der Weltbank, die zu einem nicht
> unbedeutenden Teil von Repräsentantinnen der USA getragen wird, hat
> reale und verheerende Auswirkungen. Die Vereinigten Staaten von Amerika
> haben aufgrund ihrer Politik mehr Feinde und KritikerInnen als nur
> AntisemitInnen. Auch kein Mensch ist illegal wussten zu dem Zeitpunkt,
> als das Flugblatt verfasst wurde nicht, wer hinter den Anschlägen
steht.
> Wenn sie schreiben, dass eine mögliche Ursache für Attentate
auf das WTC
> und das Pentagon die Auswirkungen des globalisierten Kapitalismus sein
> könnte, so haben sie damit eine mögliche Motivation benannt.
Sie haben
> damit nicht gesagt, dass Verelendung eine Rechtfertigung für
> Antisemitismus ist. Dass die Taten von AntisemitInnen begangen wurden
> war ebenfalls denkbar, aber eben nicht die einzige Möglichkeit. Hier
> wird wieder als Gewissheit verkauft, was im ersten Abschnitt noch
> vorsichtig formuliert wurde.
>
>
> "4.) Ist es nicht vielmehr so, daß die Zivilisation durch Herrschaft
und
> Ausbeutung zwar beständig Haß hervorbringt, die Leidenden aber
immer
> noch die Entscheidung treffen müssen, ob sie diesen mit in der Tat
> barbarischen Ideologien wie dem klerikalfaschistischen Islamismus
> antisemitisch wenden oder aber emanzipatorisch gegen die Grundlage des
> Leidens, die Vergesellschaftung durch Kapital und Staat, richten?"
>
> Zu 4.) Abgesehen davon, dass wir die Wortwahl für völlig
> unemanzipatorisch halten ("klerikalfaschistischer Islamismus"),
sind
> auch wir durchaus der Meinung, dass Menschen für Ideen die sie sich
zu
> eigen machen und für jede ihrer Handlungen einigenverantwortlich sind.
> Aber hat denn hier irgendjemand behauptet, dass Herrschaft und
> Ausbeutung zwangsläufig zum Antisemitismus führe? An wen richtet
sich
> dieser Denkanstoß? Oder war das wieder eine der Fragen, bei der wir
mit
> dem Gefühl weiterlesen dürfen, eben doch irgendwie zu "den
Guten" zu
> gehören?
>
>
> "5.) Wenn das Leiden an der Zivilisation keine Rechtfertigung für
> antisemitische Mordtaten sein kann, weshalb wird in der
> Antikriegsbewegung dann fast durchgängig die "Politik der USA,
Europa,
> des IWF usw." als "Ursache" (Flugblatt von Kein Mensch ist
illegal,
> Wuppertal u.a. ) für die Anschläge ausgemacht?"
>
> Zu 5.) Hier wird Rechtfertigung gleichgesetzt mit Ursache. Die Begriffe
> bedeuten aber nicht das gleiche. In Abs. 4.) steht, dass "Zivilisation
> durch Herrschaft und Ausbeutung (...)beständig Haß hervorbringt",
wenn
> sich dieser Hass in irgendeiner Form entlädt, so kann dieser
> Zusammenhang als eine mögliche Ursache benannt werden. Das bedeutet
> jedoch nicht, dass die Form in der sich der Hass entlädt zu
> rechtfertigen ist.
> Viel schlimmer an diesem Abschnitt ist jedoch, dass hier kein Mensch ist
> illegal Wuppertal vorgeworfen wird, faschistische Morde zu
> rechtfertigen. Hier werden zwei völlig unterschiedliche Ansätze
> zusammengeworfen. Die Annahme, es handele sich um einen antisemitischen
> Anschlag (was durchaus sein kann) wird mit der Annahme, es handele sich
> um einen Anschlag
der im Zusammenhang mit der Politik des IWF etc.
> steht, verknüpft. Die Begriffe Rechtfertigung und Ursache werden
> beliebig ausgetauscht. Daraus entsteht die Unterstellung an kMii, sie
> würden Antisemitismus durch die Politik des IWF u.a. rechtfertigen.
Eine
> sehr propagandistische und gefährliche Art der Politik und bestimmt
> keine linke. Falls dies von den AutorInnen wenig durchdacht und
> unglücklich formuliert gewesen sein sollte, wäre eine Richtigstellung
an
> kMii Wuppertal sicherlich angebracht.
>
> "6.) Erzwingt die Tatsache, daß von islamistischer Seite nach
dem
> gleichen Ursache-Wirkung-Schema der Anschlag vom 11.9. (sowie die Aktion
> von Hamas, Islamischem Jihad usw. in Israel) rationalisiert wird, nicht
> notwendig den Schluß, daß Antikriegsbewegung und die expliziten
> Apologeten des islamistischen Terrors geistig miteinander verwand sind?
> Werden nicht beiderseits die negativen Folgen der objektiv abstrakten
> Prozesse der globalisierten Kapitalakkumulation personalisiert und auf
> die USA als Sitz der "zionistischen Weltverschwörung" bzw.
des
> "internationalen Finanzkapitals" projiziert?"
>
> Zu 6.) Ufff... wo anfangen? Das gleiche Ursache-Wirkungs-Schema? Die
> Antikriegsbewegung (wie auch immer ihr jetzt auf die kommt) soll also
> die USA als Sitz der zionistischen Weltverschwörung sehen? Gibt es
dafür
> irgendwelche Hinweise? Oder ist das mal eben eine Annahme eurerseits?
> Sicherlich will niemand von uns die Personalisierung von abstrakten
> Prozessen (z.B. Kapitalismus an die USA zu koppeln). Dennoch ist eine
> Personalisierung des "internationalen Finanzkapitals" nicht
> gleichzusetzen mit der Annahme, es gebe eine "zionistische
> Weltverschwörung". Internationales Finanzkapital ist ein Begriff,
der
> eine Wirklichkeit beschreibt. Im Gegensatz dazu ist die "zionistische
> Weltverschwörung" definitiv nicht existent. Es gibt keine "zionistische
> Weltverschwörung". Wenn diese Begriffe als gleichbedeutend verwendet
> werden, so erweckt dies jedoch den Eindruck, als seien beide Begriffe
> entweder falsch oder wahr. Birgt diese Kopplung der Ausdrücke nicht
> selbst antisemitische Züge?
>
> Noch mal: Der Text wurde zu einer Zeit geschrieben, in der unklar war,
> wer die TäterInnen sind. Zu dieser Zeit die Anschläge vom 11.9.
mit den
> Anschlägen in Israel zu vergleichen, zeigt auf, dass die TäterInnen
für
> die antideutschen AutorInnen bereits feststanden. Hier ist eine weitere
> Unstimmigkeit. Wie bereits ausgeführt, lässt die Tatsache, dass
das WTC
> zerstört wurde, die Möglichkeit zu, dass es sich um antisemitische
> Anschläge handelt. Allerdings lässt sie nicht den Rückschluss
zu, dass
> es sich zwangsläufig (!) um antisemitische Anschläge handeln
muss.
> Dieser Rückschluss, der hier dennoch vorgenommen wird, ist explizit
> antisemitisch, da die AutorInnen eine zwingende Verbindung zwischen dem
> Welthandelszentrum und jüdischen Menschen herstellen. Diese Projektion,
> die auch die antideutsche Bewegung als antisemitisch einstuft, machen
> sich die AutorInnen dennoch zu eigen. Hierzu ist noch zu sagen, dass wir
> uns durchaus vorstellen können, dass diese Projektion nicht gewollt
ist.
> Ein Grund
mehr, nächstes Mal eine deutlichere Ausdrucksweise zu wählen,
> um diesen Unstimmigkeiten vorzubeugen.
>
>
> "7.) Was spricht prinzipiell dagegen, klerikalfaschistische Terrorregime
> wie die Taliban zu beseitigen und damit den ihnen (noch) Unterworfenen
> ein erträglicheres Leben zu ermöglichen und zudem die Gefährdung
von
> Juden im Nahen Osten durch den Islamismus zu mindern?
> Wäre im gegenwärtigen Konflikt die Verteidigung der westlichen
> Zivilisation und des ihr immanenten Glücksversprechens von Emanzipation
> und Wohlstand nicht die Vorraussetzung dafür, eben dieses in
> kommunistischer Absicht gegen die kapitalistischen Verhältnisse selbst
> zu wenden und damit auch ihre barbarische Kehrseite, den Antisemitismus
> jedweder Provenienz, perspektivisch durch Revolution zu beseitigen?"
>
> Zu 7.) Prinzipiell spricht nichts dagegen Regime zu beseitigen. Frage
> ist nur, was bedeutet beseitigen, wer beseitigt, aus welchen Interessen
> heraus wird wer beseitigt, wer bestimmt was Terrorregime sind und was
> nicht und durch was soll explizit dieses überhaupt ersetzt werden?
Aber
> prinzipiell spricht da erst mal nichts gegen(...). Im Gegensatz dazu
> spricht etwas dagegen Regime auf Menschen zu projizieren und diese zu
> beseitigen.
> Wenn USA und NATO ein Regime beseitigen wollen, so liegt dies weder
> daran, dass sie Unterworfenen ein erträglicheres Leben ermöglichen
> wollen, noch daran, dass sie die Gefährdung Israels durch AntisemitInnen
> mindern wollen. Es geht hier um Interessen, die herzlich wenig mit
> Menschlichkeit zu tun haben. Für uns stellt sich die Frage, ob die
> Interessen und die Politik der westlichen Allianz nicht sogar die
> Gefährdung Israels steigert.
> Auch zu dem Zeitpunkt, an dem der Text geschrieben wurde, war bereits
> klar, dass die Ankündigung der ?Beseitigung" des Talibanregimes
einen
> Krieg begründet. Bedeutet damit nicht die Frage, was gegen eine
> ?Beseitigung" spricht, eigentlich die Frage, was gegen einen Krieg
> spricht? Es könnte so verstanden werden. Explizit wird hier nicht
der
> NATO-Krieg befürwortet, die Vorgehensweise der Kriegsherren wird aber
> dennoch argumentativ unterstützt.
> Gegen Krieg zu protestieren heißt nicht, sich mit einem Terrorregime
zu
> solidarisieren, sondern sogenannte "Kollateralschäden" (also
die
> Ermordung von Menschen) nicht hinzunehmen und sich mit den Menschen die
> dort leben und selbst unter dem Regime leiden, zu solidarisieren. Gegen
> den Krieg zu protestieren kann auch heißen, darauf aufmerksam zu
machen,
> wer von dem Krieg am stärksten betroffen ist. Die Beseitigung des
> Talibanregimes durch (bisher) USamerikanische und britische Soldaten hat
> nichts mit einer Revolution von unten zu tun sondern ist Durchsetzung
> eigener Machtinteressen und der eigenen Weltanschauung.
>
> Selbst wenn es etwas wie die "westlichen Zivilisation" (zivilisiert
vs.
> unzivilisiert? die eine ?westliche Zivilisation"?) geben würde,
wäre
> dieser Krieg nicht ihre Verteidigung, sondern das Aufzwingen der eigenen
> Werte. Dies ist durch nichts gutzuheißen, selbst wenn es so wäre,
dass
> nur aus der sog. "westlichen Zivilisation" der Kommunismus hervorgehen
> könnte.
Diese Annahme zu wissen, wie andere Menschen leben müssen und
> was das beste System für sie ist, ist sehr eurozentristisch. Mal
> abgesehen davon, dass die in den westlichen Staaten verbreiteten Werte
> nicht bessere Vorraussetzungen für eine emanzipatorische Revolution
> bieten als irgendwelche anderen.
>
>
> Fight power not people!
>
> Himbeereis für alle!
>
>
> S.P.U.N.K. - antifa aachen
>
>
> P.S. An Teile der antideutschen Gruppen in NRW: Setzt doch bitte nicht
> immer das Lesen der Bahamas voraus. Diese hat aus vielen Gründen (z.B.
> Vergewaltiger/Sexismus-Debatte) ihre Relevanz für Linke/linksradikale
> Diskurse verloren bzw. sich vollständig diskreditiert.
> P.P.S. Unsere Kritik bezieht sich nicht nur auf dieses Papier, sondern
> genauso auf die nachfolgenden Texte der UnterzeichnerInnen. Wir werden
> uns weiterhin nicht mehr mit dieser Art der undifferenzierten Kritik
> auseinandersetzen. Wir sehen hier eine deutliche Überschreitung der
> Schmerzgrenze. Über eine Richtigstellung, auch bei den angesprochenen
> Gruppen, würden wir uns freuen und halten sie für angebracht.
> P.P.P.S. Zum Thema Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Linken
> gibt es bereits gute Ansätze, die wir als sehr wichtig erachten und
> unterstützen, eure Herangehensweise ist unserer Meinung
>
> http://www.antifa-aachen.de
>
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15 Re: Beitrag von Karl Pfeifer im MUND
von: Joop Schneider <Joop_01@gmx.net>
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Liebe Leute vom MUND,
entgegen eurer
Meinung, die an diesem Punkt jedoch nicht einheitlich gewesen
sein dürfte, möchte ich doch meinen, dass der Beitrag von Karl Pfeifer
"Wenn
das liberale Moslems sind..." tatsächlich schwer rassistisch ist.
Da muss
man sich nicht an der Fomulierung "was da in arabischer oder türkischer
Sprache gepredigt wird" aufhängen - vielmehr vermittelt der ganze
Beitrag eine
Stoßrichtung, die man - mit freundlichen Worten - wohl als eurozentristisch
umschreiben muss. Einige kleine Änderungen in der Wortwahl und der Text
könnte
genauso von einem CSU-Hetzer stammen.
Zudem: wo liegt in diesem Text eigentlich der "Widerstandsaspekt"?
Ist der
durch die Person des SPÖlers Pfeifer gegeben? Im Text selber habe ich ihn
nicht gefunden.
Grundsätzlich stellt sich wieder die alte Frage: veröffentlicht man
alles,
oder nimmt man gezielte Streichungen vor. In zweiterem Fall wäre dieser
Text
aber wohl zu streichen gewesen.
Liebe Grüße
joop
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16 Re: Re: Beitrag von Karl Pfeifer im MUND
von: "Claudia Volgger" <aon.964446421@aon.at>
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lieber joop schneider,
irgendwie fehlt mir in deinem beitrag das argument...ich fand die reportage
von karl pfeifer nicht rassistisch, sondern religionskritisch, und kritik an
welchem glauben auch immer, ob jetzt an jesus, mohammed, lenin oder ans
warenhaus, halt ich für ausgesprochen widerstandsrelevant...
lgclaudia volgger
Redaktionsschluss:
26. Oktober 2001, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Edgar Ernstbrunner
zusammengestellt
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