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01 good news aus graz: mayday 2000
- uvs-bescheid wird neuverhandelt!!
Von: Ökologische Linke
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weitergeleitete Aussendung von Mayday 2000:
Verwaltungsgerichtshof: UVS-Bescheid zu Polizeieinsatz rechtswidrig!
Der Verwaltungsgerichtshof hat einen Bescheid des Unabhängigen
Verwaltungssenats Steiermark (UVS), der Beschwerden gegen einen
Polizeieinsatz abgewiesen
hatte, für rechtswidrig erklärt.
----Zur (bekannten?) Vorgeschichte-------------------
Am 6.10. 2000 kam es zu einem völlig überzogenen Polizeieinsatz
während
einer Wahlveranstaltung der ÖVP anlässlich des Auftritts
des rechten
CDU-Politikers Edmund Stoiber: Als etwa 15 junge Leute am Grazer
Hauptplatz
mit einem
Transparent und ein paar Zwischenrufen protestierten, wurden sie
von der
Polizei
eingekesselt, teilweise misshandelt, festgenommen und in Handschellen
weggezerrt. Sowohl ein Aktivist, der versuchte zu fotografieren,
als auch
ein
Mitarbeiter von "Radio Helsinki", wurden damals von der
Polizei gewaltsam an
Dokumentationen gehindert.
Sieben vom Polizeieinsatz Betroffene erhoben gegen das ungerechtfertigte
und
gewaltsame Vorgehen der Exekutive Beschwerde beim UVS. Jene
Beschwerdeführer, die sich wegen Unterdrückung der Presse-
und
Dokumentationsarbeit an den
UVS gewandt hatten, bekamen recht, alle anderen Beschwerden wegen
Gewaltanwendung wurden zurückgewiesen.
Da nicht mehr finanzielle Mitteln zur Verfügung standen, ging
nur einer mit
einer Beschwerde in Berufung.
---UVS- Bescheid aufgehoben----------------------------
In diesem Fall hat der Verwaltungsgerichtshof nun entschieden: Der
UVS
Steiermark hat sich schwere Mängel in der Beweiswürdigung
zuschulden kommen
lassen, er "überging" relevante Zeugenaussagen "zur
Gänze" und ging in
keiner Weise
auf "Abweichungen" zwischen den Aussagen der "Meldungsleger"
(Polizisten)
ein. Deshalb wurde der Bescheid des wegen Rechtswidrigkeit aufgehoben.
Die Beschwerde wird erneut erhandelt: am Dienstag, den 14.10.03
um 11.00 Uhr
im UVS Steiermark (Salzamtsgasse 3, Saal C). Die Verhandlung ist
öffentlich
- Interessierte bitte hinkommen.
Für nähere Informationen gibt es eine Doku im Netz:
mayday.widerstand.org/stoiber.htmKraft und Freiheit!
--
MayDay2000 Graz
Post: Postfach 466, 8011 Graz
Netz: http://mayday.widerstand.org
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Support: Sparbuch Nr. 32 22 61 85, BLZ 38 000,
Bezeichnung "MayDay2000 Graz"--
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02 Abtreibungsgegner, Gewerkschaften, Aktuelle Situation
Von: Sonja Grusch <sonja@slp.at>
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Eine Information der Sozialistischen LinksPartei (SLP)
1) AbtreibungsgegnerInnen wieder aktiv
2) Konferenz der Plattform für kämpferische und demokratische
Gewerkschaften
3) Stellungnahme des SLP-Bundesvorstandes zur aktuellen Situationad
1) AbtreibungsgegnerInnen wieder aktiv:
HLI/Ja zum Leben ruft für Samstag den 11. Oktober wieder zu
Gebetszug und
Gebets-Virgil vor der Klinik am Fleischmarkt auf
Protest gegen die radikalen AbtreibungsgegnerInnen
Sie "beten" - Wir verteidigen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch
Kampagne gegen die radikalen AbtreibungsgegnerInnen
11.10. ab 8.00 (früh)
Wien 1., Fleischmarkt (Nähe Schwedenplatz)
ad 2) Konferenz der Plattform für kämpferische und demokratische
Gewerkschaften
Offene Konferenz der Plattform für kämpferische und demokratische
Gewerkschaften - am Beginn des ÖGB-Kongresses
mit Robert Wurm, BRV Postbus AG
mit Peter Gugerell, BR AUA-Bord
Montag, 13. Oktober 2003, 18 Uhr
im Amerlinghaus, Wien 7, Stiftgasse 8
Tagesordnung:
1.) Erfahrungen aus Betriebskämpfen (mit BelegschaftsvertreterInnen
mit
Streikerfahrung)
2.) Podiumsdiskussion mit Robert Wurm, BRV Postbus Ag
Wie erreichen wir kämpferische Gewerkschaften? Weshalb ist
eine
überfraktionelle Initiative für kämpferische und
demokratische
Gewerkschaften notwendig?
3.) Spendenappell zum Aufbau der Plattform für kämpferische
&
demokratische
Gewerkschaften.
ad 3) Stellungnahme des SLP-Bundesvorstandes zur aktuellen Situation:
Klassenkämpfe, Wahlschlappe für die Regierung, Unruhe
in den Gewerkschaften
und die ArbeiterInnenklasse erwacht
Einleitung
Nach dem Rückzieher des ÖGB am 6. Juni 2003 und damit
der Niederlage der
ArbeiterInnenbewegung in der Frage der Pensionsreform stellte sich
die
Frage, welche Auswirkungen das auf die ArbeiterInnenklasse haben
würde.
Würde es weitere Kämpfe geben, würde der ÖGB
aus der Niederlage lernen?
Die damalige Analyse der Sozialistische LinksPartei: "Es gibt
unterschiedliche und durchaus widersprüchliche Auswirkungen
auf das
Bewusstsein der ArbeiterInnenklasse. Bei vielen existiert das Empfinden,
dass die Kämpfe dazu geführt haben, dass die Regierung
"nachbessern" musste.
Einerseits gibt es (auch durch die Akzeptanz der angeblichen
"Reformnotwendigkeit" durch die Gewerkschaftsbürokratie)
ein Gefühl von
"auch wenn es unangenehm ist, aber wir müssen halt sparen".
Andererseits
existiert bei vielen ArbeiterInnen, auch wenn wir wissen, dass das
Ergebnis
nicht wesentlich vom ursprünglich geplanten abweicht, das Bewusstsein,
mit
den Streiks "etwas erreicht" zu haben. Die objektive Niederlage
in Bezug auf
den Pensionsraub wird daher nicht kommende Klassenkämpfe verhindern.
Hunderttausende (wenn nicht Millionen) ArbeiterInnen sind erstmals
als
ArbeiterInnenklasse aktiv geworden." (Resolution der Bundesleitung
zur
aktuellen Situation 13. Juni 2003). Der AUA-Streik und die Proteste
rund um
die Voest-Privatisierung haben das bestätigt. Der Wahlkampf
in
Oberösterreich hat auch gezeigt, das es breite Ablehnung gegen
den
Privatisierungskurs gibt. Die Regierung hat in OÖ und Tirol
eine Niederlage
erlebt und die v.a. von der FPÖ ausgehende Instabilität
wird sich weiter
verschärfen. Die folgende Resolution versucht auf Basis der
Perspektiven für
die Wirtschaft eine Analyse der kommenden Angriffe und Klassenkämpfe
zu
geben und auf die Stimmung in ArbeiterInnenklasse und Gewerkschaften
sowie
die Kampagne "Für kämpferische und demokratische
Gewerkschaften" einzugehen.1) Wirtschaftliche und soziale Situation
· Die Schwächephase der österreichischen Wirtschaft
hat auch im
zweiten
Quartal 2003 angehalten. Auch wenn es Anzeichen für eine leichte
Erholung
der Wirtschaft auf internationaler Ebene gibt, so bedeutet dies
doch keine
Entspannung der sozialen Situation, insbesondere der Arbeitslosigkeit.
Auch
die Angriffen des Kapitals auf die Situation und die Rechte der
AK werden
weitergehen. Armut, soziale Sicherheit und insbesondere Arbeitslosigkeit
werden immer wichtigere Themen.
· Selbst jene Wirtschaftsprognosen, die von einer Erholung
ausgehen
(OECD)
erwarten keinen Rückgang der Arbeitslosigkeit 2003 und 2004.
Im September 03
gab es die höchste Arbeitslosigkeit seit zwanzig Jahren. In
allen drei
großen Altersgruppen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen und
vor allem die
Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen ist mit einer Zunahme
von 6,7
Prozent am stärksten betroffen. Die Zahl der Lehrstellensuchenden
lag Ende
August mit 9.779 um 1.290 (15,2%) über dem Wert des Vorjahres.
Hingegen
haben die beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Lehrstellen
im
Vorjahresvergleich etwas abgenommen (-206 bzw. -6,3% auf 3.046).
2) Kommende Angriffe
· Von Sozialabbau zu sprechen ist heute eigentlich eine
Untertreibung - es
sind nicht mehr die einzelnen Angriffe. Heute sind die Angriffe
des Kapitals
direkter als in der Vergangenheit, es geht darum, den Lebensstandard
der
ArbeiterInnenklasse, aber auch der Mittelschichten, merkbar abzusenken.
In
Österreich hatte die ArbeiterInnenklasse lange Zeit einen -
im
internationalen und historischen Vergleich - relativ hohen Lebensstandard
und weitgehende soziale Sicherheit. Damit ist es vorbei - das Bewusstsein,
dass der eigene Lebensstandard oder zumindest jener der Kinder sinkt/sinken
wird, wächst.
· Die Unternehmer drängen auf Grund der hohen internationalen
Überproduktion
und Konkurrenz zur "Kostensenkung" was gleichbedeutend
ist mit der Erhöhung
der Ausbeutung und Senkung des Lebensstandards der ArbeiterInnenklasse.
Jede
"Reform" ist gleichbedeutend mit Verschlechterungen für
die ArbeiterInnen,
Osterweiterung, Konkurrenzfähigkeit und Steuerreform werden
als Druckmittel
auf die ArbeiterInnenklasse benützt.
· Die kommenden Angriffe verlaufen auf zwei - eng verbundenen
- Ebenen
ab:
weitere direkte Angriffe auf Lebensstandard der ArbeiterInnenklasse
(Sozialabbau, Privatisierung, Liberalisierung & Flexibilisierung)
UND
Angriffe auf die Rechte und Organisationen der ArbeiterInnenklasse
um diese
zu schwächen.
· Aufgrund der zögerlichen Haltung des ÖGB und
des Fehlens einer
parlamentarischen Alternative ist sich die Regierung sehr sicher
und traut
sich, Angriffe vor der OÖ-Landtagswahl und vor dem ÖGB-Kongress
durchzuführen. In der Vergangenheit wurde zumindest der Schein
der
Sozialpartnerschaft gewahrt und der ÖGB in Verhandlungen einbezogen,
heute
scheint dies für die Regierung immer weniger notwendig zu sein.
· Angriffe auf Lebensstandard: Weitere Privatisierungen,
Arbeitslosen/Notstandshilfe, Gesundheits"reform", Steuerreform,
Arbeitsrecht
· Nach der vollständigen Voest-Privatisierung stehen
die nächsten
Regierungs-Projekte an: Böhler Uddeholm AG, VA Technologie
AG,
Österreichische Bauholding AG sowie beginnende Privatisierung
von Telekom
Austria und ÖBB. Hinzu kommen auch weitere Liberalisierungsschritte
im
Energiesektor.
· Geplant von Regierungsseite und gefordert von Wirtschaftsseite
sind
Angriffe auf Arbeitslose/Notstandshilfe - durch Senkung der
Unternehmerbeiträge zur Arbeitslosenversicherung, die Abschaffung
der
Notstandshilfe und die Erhöhung des Drucks auf Arbeitslose
· Was unter dem Titel "Gesundheitsreform" geplant
ist, bedeutet
Privatisierung des Gesundheitssektors, Reduzierung des Versicherungsschutzes
und Auslagerung von Aufgaben des Gesundheitssyems auf Frauen (Die
"Frauenministerin" Haubner hat sich schon für die
"Anrechnung von
Betreuungszeiten" stark gemacht
· Bei der Debatte über eine Steuerreform ist es notwendig,
zwischen
der
Propaganda - "Entlastung der kleinen Einkommen" und Realität
- "Sozialabbau
und Steuersenkungen für Unternehmen und Wohlhabende" -
zu unterscheiden.
· Angepeilt sind auch Verschlechterungen beim Arbeitsrecht
in den
Bereichen
Normalarbeitszeit, Steigerung der Mobilität, Überprüfung
von
Kündigungsschutzbestimmungen, Teilzeit - die in der Praxis
eine verschärfte
Ausbeutung mit sich bringen.
· Angriffe auf Rechte der ArbeiterInnenklasse und Angriffe
auf ihre
Organisationen: Kollektivvertragsrecht, gewerkschaftliche und betriebliche
Rechte, Streikrecht
· In ganz Europa gibt es Versuche, den Einfluss der Gewerkschaften
zurückzudrängen, um die ArbeiterInnenklasse insgesamt
zu schwächen und um
die sozialen Angriffe leichter Durchsetzen zu können. Die unterschiedlichen
Vertreter des Kapitals haben hier durchaus unterschiedliche Strategien
und
versuchen auch die Gewerkschaftsbürokratie für ihre Zwecke
zu nutzen.
Insgesamt aber hat das Kapitalnicht nur weniger Interesse an
Sozialpartnerschaft, sondern kann sie sich auch immer weniger leisten.
Diese
Angriffe sind mit Drohungen (rechtliche Folgen bei Streiks"
und
Unterstellungen ("die Gewerkschaften schaden dem Wirtschaftsstandort
verbunden. GewerkschafterInnen die die Interessen der ArbeitnehmerInnen
verteidigen werden als "konservativ" dargestellt.
· Kollekttivvertragsrecht: Ziel ist die Individualisierung
der
Beschäftigten - Arbeitszeit und Lohnverhandlungen sollen möglichst
nur mehr
auf betrieblicher oder individueller Ebene erfolgen.
· Die geplanten Änderungen im ÖBB-Dienstrecht haben
das selbe Ziel:
Die
Personalvertretung soll verkleinert werden und weniger Einfluss
haben. Seit
Jahren werden die EisenbahnerInnen als "privilegiert"
dargestellt um die
Angriffe leichter rechtfertigen zu können. Auch wenn manche
die Propaganda
glauben so ist doch in zunehmenden Masse klar, dass es um Angriffe
auf die
ArbeiterInnenklasse insgesamt geht, was sich in der breiten Solidarität
mit
den ÖBB'lerInnen ausdrückt.
· Wenn die Regierung mit der ÖBB-Zerschlagung und dem
Abbau von
Gewerkschaftsrechten erfolgreich ist, stellt das eine qualitative
Veränderung dar: eine der sichersten Branchen wird zu einer
der
unsichersten. Es wäre ein Dammbruch für Arbeitsschutz-
und
Gewerkschaftsrechte insgesamt.
3) Die Lehren aus der Voest - Privatisierung ziehen
· Im Wahlkampf wurde die breite Skepsis gegenüber der
Privatisierung
deutlich - alle Parteien sind auf Distanz zur Bundesregierung gegangen
und
haben sich gegen eine vollständige Privatisierung oder zumindest
für eine
nationalistische "Österreich"-Lösung ausgesprochen.
· Das Wahlergebnis spiegelt weniger aktive Unterstützung
der SPÖ, als
v.a.
Ablehnung der Politik der Bundesregierung wieder. Nur 57% der
SPÖ-WählerInnen wählten diese wegen ihrer Haltung
bei der
Voest-Privatisierung (ÖVP 80%) , aber 71% wegen "Unzufriedenheit
mit der
Bundesregierung". Der Spitzenkandidat Erich Haider, der von
manchen zum
neuen Stern einer SPÖ-Linken hochstilisiert wurde, hat ihm
Wahlkampf keine
klassenkämpferischen, geschweige den sozialistischen Positionen
vertreten
und war auch nicht der Grund für das gute SPÖ-Abschneiden
(bei einer
Landeshauptmann-Direktwahl wäre er nur auf 23% gekommen, und
auch nur für
28% der SPÖ-WählerInnen haben wegen des Spitzenkandidaten
SPÖ gewählt). Die
SPÖ hat in OÖ bis zu einem gewissen Grad die Rolle einer
Protestpartei
übernommen. Entscheidend wird sein, ob die SPÖ es schafft,
das Wahlergebnis
in politischen Druck umzuwandeln und Mobilisierungen gegen weiteren
Sozialabbau und Privatisierung zu organisieren. Die Erfahrungen
der
Vergangenheit sind aber, dass dies der SPÖ nicht gelingt (oder
sie es gar
nicht versucht). Zu erwarten ist auch, dass die SPÖ gemeinsam
mit der ÖVP
die Privatisierungen der Linz AG und Energie AG beschließen.
· Die FPÖ hat ihren Abwärtskurs weiter fortgesetzt
und nähert sich
ihren
"Vor-Haider" Werten - wobei ein "Ende des Tunnels"
noch nicht zu erkennen
ist. Sie befindet sich in eine Situation, wo - egal was sie tut
- sie
verliert. In der Regierung wird sie als umfallende Mehrheitsbeschafferin
für
die ÖVP gesehen, verlässt sie die Regierung, verliert
sie ihre letzten
Positionen in denen sie hofft, noch Einfluss zu haben. Die Zentrifugalkräfte
in der FPÖ werden sich weiter verstärken, die FPÖ
schrumpft personell wieder
auf ihren traditionellen Kern zurück - was einen Rechtsruck
bedeutet. Das
automatische Ende des Rechtsextremismus/Rechtspopulismus bedeutet
das
allerdings nicht - dies kann, in- oder außerhalb der FPÖ
beim Fehlen einer
linken Alternative und bei dauerhaftem Versagen der Gewerkschaften
wieder
erstarken.
· Obwohl die ÖVP bei beiden Wahlen zugelegt hat, steht
sie - v.a. mit
dem
Absturz der FPÖ - als Verliererin dar. Das Kabinett Schüssel
wird von der
Wirtschaft gedrängt, weitere Angriffe auf den Sozialstaat zu
fahren und ist
auch daher an die FPÖ gekettet, die der zur Zeit schwächste
mögliche Partner
ist.
· Das Wahlergebnis der KPÖ zeigt das Potential für
eine sozialistische
und
kämpferische Partei, ist aber wohl nicht auf das Wahlkampfmaterial
der
KP-Oberösterreich ("Du darfst" und "Reich und
Schön") zurückzuführen. Mit
einem ernsthafteren und politisch klarerem Programm und Auftreten
hätte die
KPÖ einen Gemeinderat in Linz erreichen können was eine
qualitative
Veränderung gewesen wäre.
· Der ÖGB war, wie schon bei der Pensions"reform",
auch in der Frage
der
Voest-Privatisierung völlig perspektivenlos: Verzetnitsch setzte
sich für
die TMG-Variante ein (ein Verkauf an eine Gesellschaft an der u.a.
Land OÖ,
AK, Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung beteiligt sind).
Die
Privatisierung nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern nur der
Verbleib einer
Sperrminorität in öffentlicher Hand gefordert und die
Mitarbeiterbeteiligung
(ein Unternehmerkonzept, um die Beschäftigten in den Stellenabbau
einzubeziehen) als Lösung präsentiert. Letztlich hatte
der ÖGB weder
Alternativen zur Privatisierung noch ein Konzept, wie diese verhindert
werden könnte. Er hat auf symbolische Aktionen gesetzt die
weder Regierung,
noch ÖIAG, noch potentielle Käufer gestört haben.
V.a. hat der ÖGB die
Proteste gegen die Privatisierung für den Wahlkampf der SPÖ
missbraucht und
sie damit geschwächt. Die Menschenkette am 4. September wurde
nicht vom ÖGB,
sondern vom FSG (SPÖ-Fraktion) organisiert und war eine
SPÖ-Wahlkampfveranstaltung. Die Loyalität der ÖGB-Führung
zur SPÖ ist eine
einseitige (immerhin wurden über 60 % der Voest von einer SPÖ-geführten
Regierung privatisiert und hat diese massiven Sozialabbau betrieben)
und
entspricht einem Zurücksehnen nach den alten Zeiten der Sozialpartnerschaft
und nicht der realen Rolle der SPÖ. Dieser Missbrauch und die
Zahnlosigkeit
der Aktionen hat die Proteste gegen die Privatisierung geschwächt
und der
Regierung zum Sieg verholfen.
4) Stimmung in der ArbeiterInnenklasse
· Der Unmut in der ArbeiterInnenklasse über Sozialabbaum
Privatisierung und
Privilegien hat bereits in den 80er Jahren begonnen, damals aber
aufgrund
des Fehlens einer linken Alternative seinen Ausdruck im Erstarken
der FPÖ
gefunden, heute kommt es zunehmend zu Klassenkämpfen. Zwischen
der jetzigen
Schwäche der FPÖ und dem Erstarken von Klassenbewusstsein
und der Zunahme
von Klassenkämpfen besteht ein Zusammenhang.
· Im Gegensatz zur Vergangenheit, wo die "Wir sitzen
alle im selben
Boot
Propaganda breite Unterstützung auch in der ArbeiterInnenklasse
hatte,
werden heute die Widersprüche und Ungleichheiten deutlicher.
Die
Grasser-Affäre, die Lombard-Klub-Affäre etc. vernichten
die Illusion von
Gleichheit und Fairness.
· Die Angriffe betreffen nicht mehr nur einzelne Teile der
ArbeiterInnenklasse, sondern senken den Lebensstandard aller und
auch
wachsende Teile der Mittelschichten bzw. der besser verdienenden
Teile der
ArbeiterInnenklasse (gut ausgebildete, 30-40 jährige Angestellte)
sind
betroffen. Dies hebt die Spaltung der ArbeiterInneklasse nicht auf,
wirkt
ihr aber entgegen.
· Die Kämpfe und Niederlagen der letzten Monate haben
unterschiedliche
und
widersprüchliche Auswirkungen auf das Bewusstsein der ArbeiterInnenklasse
gehabt:
· Erste Erfahrungen mit Organisierung und Klassenkämpfen
wurden
gesammelt,
die Idee "wir müssen was tun, wir müssen uns organisieren,
wir müssen uns
wehren" ist da. Es kam insgesamt zu einer Politisierung und
einer Steigerung
von Klassenbewusstsein.
· Durch das Versagen der ÖGB-Führung die im besten
Fall symbolische
Akte,
aber keine Kampfmaßnahmen und nirgends eine Handlungsanleitung
gab, entstand
Gefühl der Hilflosigkeit. Dies kann zu Unmut und in Folge zu
1) Rückzug aus
der Aktivität und Anti-Gewerkschafts-Stimmung führen und
2) dem Wunsch, den
ÖGB zu verändern führen
· Den meisten war klar, dass das nur symbolische Aktionen
sind, die
nix
bringen (im Gegensatz zur Vergangenheit, wo es noch mehr Illusionen
in das
moralische Aufbegehren gab) - sie waren dort, weil es das einzige
organisierte Angebot war
· Die Erfahrungen mit den halbherzigen Aktionen des ÖGB
gegen Pensions
"reform" und Voestprivatisierung zeigen auch, dass die
oft nur symbolischen
Aktionen des ÖGB nichts bringen. In der Vergangenheit konnte
der ÖGB nur mit
einer großen Demonstration seine Forderungen durchsetzen,
weil die Drohung
von Streiks real waren. Je öfter der ÖGB einen Rückzieher
macht, desto
weniger Angst hat die Gegenseite vor Aktionen, die tatsächlich
Kosten
erzeugen. Regierung und Unternehmer können nicht mit guten
Argumenten und
moralischem Druck überzeugt werden, sondern nur, wenn ihnen
die Maßnahmen
des ÖGB Kosten erzeugen - also wenn z.B. bei einem Streik tatsächlich
ein
Produktionsausfall entsteht. Die ist im Zuge der Streiks im Frühsommer
auch
vielen ArbeiterInnen klar geworden - die Forderung nach Generalstreik,
die
die SLP aufgestellt hat, traf auf durchwegs positives Echo und wurde
aufgegriffen. Den TeilnehmerInnen der jüngsten symbolischen
Aktionen (z.B.
Menschenkette in Linz) war - im Gegensatz zur Vergangenheit wo an
die
Wirksamkeit dieser Mittel geglaubt wurde - klar, dass es nix bringt.
Sie
waren v.a. dort, weil es die einzige Möglichkeit war, irgendwie
zu
protestieren
5) Für kämpferische und demokratische Gewerkschaften:
· Die ÖGB-Führung hinkt hinter den Notwendigkeiten
her, sie hat auf
die
Veränderungen der objektiven Situation nicht wirklich reagiert
und hat
bisher nicht bilanziert, wieso die jüngsten Angriffe nicht
zurückgeschlagen
werden konnten (dies ist auch nicht für den ÖGB-Kongress
vorgesehen). Sie
hat keine alternativen Konzepte, keine effektiven Kampfmittel und
keine
politische Perspektive.
· Das alte Selbstverständnis als staatstragende Organisation
wird
immer
untauglicher, um die Interessen der Mitgliedschaft zu vertreten.
Innerhalb
des ÖGB gibt es Debatten und Konflikte um die Ausrichtung,
unterschiedliche
Konzepte für die Zukunft und das weitere Agieren des ÖGB
in Bezug auf
Konfliktorientierung, Zusammenarbeit mit der SPÖ und Sozialpartnerschaft.
Diese repräsentieren noch keinen linken Kurswechsel sondern
eher die
materiellen Interessen der Gewerkschaftsbürokratie, die durch
eine
Schwächung und Verkleinerung der Gewerkschaft betroffen sind,
sowie den
wachsenden Druck der Basis.
· Lange Zeit wurde die GPA als die kämpferischste Einzelgewerkschaft
gesehen. Heute kommt der stärkere Widerstand gegen die Regierung
aus dem
"Infra"-Block (EisenbahnerInnen, Gemeindebedienstete,
Handel/Transport,
Post, Hotel/Gastgewerbe) - v.a. weil hier die Angriffe am direktesten
und
umfangreichsten sind und die Gewerkschaft als Organisation am stärksten
betreffen (z.B. ÖBB).
· Die Politik des ÖGB hat deutlich gemacht, dass ein
Kurswechsel des
ÖGB
notwendig ist. Dies bedeutet nicht den bloßen Austausch der
Führung, sondern
auch die (wieder)-Verankerung von kämpferischen Traditionen,
einen
Wiederaufbau der Gewerkschaftsbewegung an sich. Dafür braucht
es eine linke
Gewerkschaftsopposition. Das Auftreten von GLB und UG hat gezeigt,
das diese
nicht in einer der linken Fraktionen entstehen wird, sondern ein
fraktionsübergreifender Zusammenschluss notwendig ist, der
insbesondere auch
FSG'lerInnen einschlisst.
· In den letzten Monaten hat es nicht nur der ÖGB-Führung
an Programm,
Perspektive und Kampfstategie gemangelt, sondern auch den linken
Oppositionsfraktionen GLB und UG. Beide konnten oder wollten sich
nicht als
wirkliche linke Alternative zur ÖGB-Bürokratie präsentieren
und haben im
Zuge der halbherzigen ÖGB-Kampagne gegen die Pensionsreform
darauf
verzichtet die notwendigen Schritte und die Rolle der ÖGB-Führung
aufzuzeigen und sich eigenständig zu präsentieren.
· Im Gegensatz zu früheren Ansätze für eine
Gewerkschaftsopposition
sind
heute die Vorraussetzungen besser: das Klassenbewusstsein steigt,
größere
Teile der ArbeiterInnenklasse sind aktiv und die Erfahrungen der
letzten
Monate haben ein Nachdenken über Strategien zur Folge.
· Eine Gewerkschaftsopposition muss eine politische Alternative
anbieten,
die einen Ausweg aus der Krise aufzeigen kann. Sie muss offensive
Forderungen im Interesse der ArbeitnehmerInnen aufstellen und
Kampfmassnahmen organisieren, um diese umzusetzen. Sie muss demokratische
Strukturen haben, die möglichst viele AktivistInnen einbindet
um der
Stellvertreterpolitik ein Ende zu bereiten und die Kämpfe auf
eine möglichst
breite Basis zu stellen.
· Ziel der Kampagne ist es Gewerkschafts- und BetriebsaktivistInnen,
aber
auch solche außerhalb des ÖGB, die für kämpferische
und demokratische
Gewerkschaften stehen zusammenzufassen und auf organisierter Basis
für eine
Veränderung des ÖGB aufzutreten.
· Die Kampagne "Für kämpferische und demokratische
Gewerkschaften" hat
als
ersten Höhepunkt die Intervention am Gewerkschaftskongress
(13.18.10.). Dies
ist aber nur ein Startpunkt - angesichts der kommenden Angriffe
wird sie
immer wichtiger werden.
6) Für eine neue ArbeiterInnenpartei:
· In den letzten Jahren ist auch auf politischer/Wahl-Ebene
das Fehlen
einer
Alternative immer deutlicher geworden. Die ArbeiterInnenklasse hat
keine
Partei mehr, es gilt, eine solche neue ArbeiterInnenpartei aufzubauen.
Auch
wenn die SPÖ im oberösterreichischen Wahlkampf auf soziale
Rhetorik gesetzt
hat, ändert das nichts an ihrer grundsätzlich neoliberalen
Ausrichtung, sie
steht für Privatisierung (aber zu einem anderen Zeitpunkt)
und
Pensionskürzung (nicht grundsätzlich anders als die Regierung).
Sie ist zur
Zusammenarbeit mit ÖVP und auch FPÖ bereit und macht keine
Anstalten,
ernsthaften Widerstand der ArbeitnehmerInnen zu organisieren. Aus
Alternativlosigkeit und als "kleineres Übel" aber
ohne große Illusionen
haben viele ArbeiterInnen die SPÖ gewählt. Im Gegensatz
zu früher, sehen sie
die SPÖ aber nicht als eine Partei mit und in der sie für
ihre Rechte
kämpfen und sich organisieren können. Eine solche ArbeiterInnenpartei
bracht
es aber dringend, um die nächsten Angriffe der Regierung zurückzuschlagen.
Die Formierung einer organisierten Gewerkschaftsopposition ist dafür
ein
wichtiger Schritt, da diese für die Entwicklung und den Verlauf
kommender
Klassenkämpfe notwendig ist und auch organisatorische Ansätze
für eine
solche neue Partei bilden kann.************
Sonja Grusch,
Sozialistische LinksPartei - SLP
Österr. Sektion des CWI
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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03 nur für frauen
Von: Kulturverein Kanafani <kv_kanafani@gmx.net>
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Internationalistisches Frauentanzfest am Samstag den 18. Oktober
2003.
Von und mit türkischen, arabischen und österreichischen
Frauen.
Bitte leitet dieses Mail an Freundinnen weiter! Vielen Dank.Liebe
Freundinnen,
Es ist wieder einmal so weit. Die Sommerpause ist vorbei und wir,
die Frauen des Kulturvereins Kanafani, freuen uns euch wieder herzlich
zu unserem Frauentanzfest einladen zu dürfen.
Am Samstag den 18. Oktober 2003 im Barada in der
Robert Hammerlinggasse 1 in 1150 Wien (Nähe Westbahnhof)
von 19.00 bis 24.00.
Es erwartet euch:
Tanzmusik aus dem Süden (vorwiegend aus der Türkei und
aus
dem arabischen Raum),
ein grosser Tanzsaal,
rauch- und schuhfreie Zonen,
ein GRATISBUFFET sowie
Getränke zum Selbstkostenpreis (kein Alkohol).
Und nicht zuletzt: Eine herzliche Atmosphäre.
Wer also für ein paar Stunden alle Sorgen außen vor lassen
möchte
und mit anderen Frauen gemeinsam tanzen und feiern möchte,
ist
nächsten Samstag im Barada genau an der richtigen Adresse.
Unkostenbeitrag: 4 ?
Wir hoffen wir sehen uns am Samstag! Falls ihr noch weitere Fragen
habt, könnt ihr uns auch telefonisch erreichen: 0650/6129827.Viele
liebe Grüsse,
Alexandra
für die Frauen des Kulturvereins Kanafani
--
kulturverein kanafani - www.kanafani.at
der.wisch - zeitschrift für vielseitige
laimgrubengasse 19/1, 1060 wien
die welt ist unser zuhause - al alamu bajtuna
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04 termin frauenhetz veranstaltung
Von: angela.mores@chello.at <angela.mores@chello.at>
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Fernsehtechnik: Feministische Perspektiven und Kritik
Dienstag, 14. Oktober, 18.30 Uhr
Vortrag und Diskussion, UKB +/-4 EUR
Ort: Frauenhetz, Hetzg. 42/1, 1030 Wien
Fuer Frauen
Technische Grundlagen des Fernsehens sollen vermittelt werden: Wie
kommt
das Bild ins Gerät - wie kommen Frauen zum Bild? Wie konfrontieren
wir uns
mit der Technik?
Technisches Vorwissen ist nicht erforderlich.
Vortrag: Bianca Ruso
Moderation: Miriam Wischer
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05 Termin
Von: Markus Schallhas <markus.schallhas@khg-heim.uni-linz.ac.at>
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Dienstag, 14. Oktober, 19.00
Politik von unten
Aktionen
Ort: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien, hinter dem Museumsquartier
Die Aktion ist ein bevorzugtes Mittel vieler sozialer Bewegungen.
Doch
Aktion ist nicht gleich Aktion. Erfahrene AktivistInnen präsentieren
und diskutieren erfolgreiche und weniger erfolgreiche Taktiken und
Strategien anhand von Foto- und Videomaterial.Thomas Fertl, Greenpeace,
Aktion gegen die Freisetzung gentechnisch
manipulierter Pflanzen
Nonno Breuss, ATTACtionen
Andrea Brunner, ÖH Uni-Wien, Aktion gegen das UG 02: Bildung
geht baden
Moderation: Markus Schallhas, Politologe
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06 symposium 24/25 oktober 03 in steyr
Von: doris wagner <doris@weiber.at>
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Mit der Bitte um Kenntnisnahme, Weiterleitung an Interessierte,
Verbreitung,
Veroeffentlichund oder Abdruck!!! Vielen Dank.
----------------------E I N L A D U N G-----------------------
Liebe Leute!
Im Roeda wird am 24. und 25. Oktober 2003 das
"Symposium zu interkultureller Kulturarbeit, Gendermainstreaming
und
antirassistischer Öffentlichkeitsarbeit in Kulturinitiativen"
stattfinden.
Hierzu möchten wir euch herzlich einladen. Die Teilnahme ist
kostenlos - wir
bitten euch jedoch um A N M E L D U N G bis 23. Oktober:
doris@weiber.at oder 0676/7825307
Wir würden uns über eure Teilnahme sehr freuen und bitten
euch
lediglich um Anmeldung und Bekanntgabe von eventuell benoetigten
Schlafplätzen.
Die TeilnehmerInnen erhalten von uns: eine Anmeldebestaetigung,
das genaue
Programm zum Symposium und eine Wegbeschreibung zum Kulturhaus Roeda.
Wenn
benoetigt, eine Reservierung fuer ein Zimmer.
Kosten sind lediglich die Spenden, welche fuer Getraenke und Snacks
gesammelt
werden und Kosten für Anfahrt, Unterkunft, Verpflegung und
Erwerb der
Publikation
(siehe ganz unten).
Übernachtungsmoeglichkeiten:
Möglich ist es, einen Platz in der Jugendherberge (leider etwas
entfernt)
oder
in
einer Pension zu reservieren bzw. gibt es die Möglichkeit mit
Isomatte
und Schlafsack im Kulturhaus zu uebernachten.
Essen:
sehr nahe gibt es ein China-Restaurant und ein Gasthaus bzw gibt
es die
Moeglichkeit selbst einzukaufen und im Kulturhaus zu essen/kochen.
Moegliche Aktivitaeten fuer Samstag vormittag:
Ausstellung Migration im Museum der industiellen Arbeitswelt +
Fotoausstellung
im Rahmen des 52% projektes "die freiheit zu sein" (ebenfalls
im Museum,
welches sich unmittelbar neben dem Kulturhaus befindet)
www.fiftitu.at
PROGRAMM und ABLAUF:
Das zweitägige Symposium stellt Fragen zur Implementierung
von
antirassistischen und feministischen Konzepten in Organisationsstrukturen
von
Kulturinitiativen (KI). Bestehende Arbeits- und
Entscheidungsfindungsstrukturen
werden auf die Präsenz/Absenz von Frauen/Migrantinnen und nach
geschlechtsspezifischen Segregationsmechanismen überprüft.
Allerdings greift
eine zahlenmäßige Erfassung von Kulturarbeiterinnen und
Musikerinnen/Künstlerinnen zu kurz. Gefordert sind Analysen,
in denen der
männliche Schulterschluss sowie Ein- und Ausschlüsse sichtbar
werden. Hinzu
kommt die durch die österreichische Förder- und Kulturpolitik
zunehmend
herbeigeführte Verwandlung von Kulturinitiativen zu Creative
Industries, die
sich abermals auf die Arbeitsstrukturen und die Programmerstellung
der KIs
auswirkt. Durch den Rückzug der Subventionsgeber sind die Kulturinitiativen
gezwungen, sich über das Veranstaltungsprogramm (zumeist Konzerte)
zu
finanzieren.
Vor diesem Hintergrund stellen sich Fragen nach sinnvollen und nachhaltigen
Strategien für Kulturinitiativen,
<sum> um durch Arbeitsstrukturen und Programmerstellung antirassistische
Öffentlichkeiten herzustellen
<sum> in der Programmerstellung verstärkt Frauen, insbesondere
MigrantInnen,
zu
berücksichtigen
<sum> in den Arbeits- und Entscheidungsfindungsstrukturen
Ein- und
Ausschlussmechanismen zu verhindernAuf dem ersten Panel "Interkulturelle
Kulturarbeit, ,Quoten' und
Gendermainstreaming" diskutieren die Referentinnen Gabriele
Heidecker,
Ishraga
Mustafa Hamid und Eva Schobesberger die Vor- und Nachteile von "Quoten"
und
Gendermainstreaming in Kulturinitiativen, geben einen historischen
Überblick
zur Entstehung von Kulturinitiativen in Oberösterreich, machen
auf die Ein-
und
Ausschlussmechanismen aufgrund von Herkunft und Geschlecht aufmerksam
und
referieren über interkulturelle Kulturarbeit.
Auf dem zweiten Panel "Antirassistische Öffentlichkeiten"
stellen die
Referentinnen Jo Schmeiser, Beatrice Achaleke und Andrea Mayer-Edoloeyi
antirassistische Strategien in der Kulturarbeit vor, thematisieren
die Rolle
der Print- und Online-Medien der Kulturinitiviativen und sprechen
über
feministische Öffentlichkeitsarbeit.
Auf dem dritten Panel "Zur Präsenz von Künstlerinnen
und Musikerinnen in
Kulturinitiativen" analysieren die Referentinnen Vina Yun,
Eva Ursprung und
Ingeborg Habereder (angefragt) den aktuellen Stand der Popmusik,
erörtern
den
Status Quo zur Präsenz/Absenz von Künstlerinnen und Musikerinner
sowohl in
KIs
als auch in traditionellen oberösterreichischen Projekten wie
Ars
Electronica
und stellen alternative Konzepte der Einladungspolitik vor.Ablauf:
Freitag, 24. Oktober 2003
Beginn 16.00 Uhr: Interkulturelle Kulturarbeit,Quoten' und
Gendermainstreaming
ab 21.00 Uhr: Film
"It Changed My Life" von Lucy Thane (Video, UK, 2000,
30 min.)
Samstag, 25. Oktober 2003
12.00 Uhr: Antirassistische Öffentlichkeiten
16.30 Uhr: Zur Präsenz von Künstlerinnen und Musikerinnen
in KIs
ab 20.00 Uhr: Dj-Line
Ort:
Kulturhaus Röda, Gaswerkgasse 2, A-4400 Steyr. www.roeda.at
Nähere Auskünfte und Anmeldung unter:doris@weiber.at,
0676/7825307 Doris
Wagner
Eine Publikation mit Redebeiträgen und Diskussionsergebnissen
erscheint
voraussichtlich Ende 2003. Das Projekt wird von Rosemarie Reitsamer
und
Doris
Wagner organisiert und über den jährlich ausgeschriebenen
Innovationstopf
der
Kupf (Dachverband der Kulturvereine in Oberösterreich) finanziert.
Wir freuen uns auf Anmeldungen,
Rosa Reitsamer und Doris Wagner
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07 Soli-Filmwoche in Wien 20.10. - 24.10.03
Von: martin mittersteiger <viennasoli@gmx.net>
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Bitte weitermailen - danke!:Crossing all Over
Soli-Filmwoche zur Unterstützung der Verhafteten der Anti-EU-Demonstrationen
am 21.6.03 in Thessaloniki, Griechenland.
Alle Veranstaltungen mit Getränken, Büchertisch und aktuellen
Informationen
zur Repression gegen die anarchistische Bewegung in Thessaloniki.
Eintritt: Solispende
Spenden sind auch auf das Konto mit der Nummer: 2701 ? 939619, Name:
Alexandra Schuster, Blz.: 20815 erbeten.Montag, 20. Oktober, 19.45
Uhr
KSV-Büro, Gusshausstrasse 14/3, 1040 Wien
Before Stonewall - The Making of Gay and Lesbian Community
Greta Schiller, USA 1985, 85 Min., OmdtU.
Sommer 1969 in New York City. Zeit des Vietnamkriegs und der
Mondlandung. Zeit der Flower Power und der freien Liebe. Doch
Homosexualität ist in den USA immer noch strafbar. Am 28. Juni
1969
kommt es im "Stonewall Inn" in der Christopher Street
zu einer
Polizeirazzia, die in vier Tage dauernde Krawalle mündet. Als
der
Bürgermeister der Polizei derartige Razzien untersagt, wird
die Gay
Freedom Parade dieses Wochenendes zum Startsignal für den weltweiten
Aufbruch einer neuen schwul-lesbischen Bewegung. Die aufwendig
recherchierte und bebilderte Doku (special appearance von Ronnie
Reagan!) geht der Geschichte dieser Befreiung nach: von den
extravaganten Lesben-Bars der 20er, über die drastischen Erfahrungen
Homosexueller im 2. Weltkrieg und in der McCarthy-Zeit bis hin zum
Rassen- und Schwulenhass der 60er. Ein überwältigender,
unterhaltsamer
wie bedrückender Einblick in die Pionierzeiten der lesbisch-schwulen
Befreiung. Ein Memorandum an die Menschen, deren Stärke und
Leid den
späteren Stonewall-Unruhen Vorschub leisteten und die lesbisch-schwule
Gemeinde endlich offen für ihre Rechte kämpfen ließ.
Danach (Empfehlung!): First Fatal Kiss (Wien) + Ninetynine (Aus)
im EKHDienstag, 21. Oktober, 20.00 Uhr
Marea Alta, Gumpendorferstrasse 28, 1060 Wien
Underground
Emile de Antonio, USA 1976, 88 Min., OF
Fünf Militante des Weather-Undergrounds sprechen über
ihr Leben im
Untergrund. Die Gruppe machte in den 70ern durch zahlreiche Banküberfälle,
Brandstiftungen und Sachbeschädigungen auf sich aufmerksam,
und unterstützte
die Kämpfe
der StudentInnenbewegung, der Afro-AmerikanerInnen und der jugendlichen
Subkulturen. Die Gruppe brach mit dem damals in der radikalen Linken
vorherrschenden ML-Dogma, welches die weiße, rassistische
Mittelklasse zum
revolutionären
Subjekt stilisierte, und entwickelte eigene Vorstellungen von theoretischer
und praktischer Revolte.
Als das FBI von der Dokumentation erfuhr, sollte das Filmteam zur
Zusammenarbeit mit den Behörden gezwungen werden. Hollywood-Regisseure
und
schauspielerInnen verfassten daraufhin eine Petition, in der sie
das Recht
einforderten,
über jedes Thema einen Film zu drehen, auch über den Weather-Underground<.
Mittwoch, 22. Oktober, 20.00 uhr
Slowenischer Klub, Mondscheingasse 11, 1070 wien
Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
Claude Lanzmann, Frankreich 2001, 95 min., OmdtU.
Diese Dokumentation basiert auf einem Interview mit Yehuda Lerner,
das 1979
geführt wurde, und ist ein Spin-Off-Projekt der 9-stündigen
Dokumentation
Shoa< von Claude Lanzmann. Yehuda Lerner schildert seine zahlreichen
Ausbrüche
und spricht über den Aufstand im Vernichtungslager Sobibor,
wo die
inhaftierten Juden ihre Aufseher mit Äxten erschlugen. Die
preisgekrönte
Dokumentation
führt an die Originalschauplätze und widerlegt ein weitverbreitetes,
antisemitisches Vorurteil: das die Juden wie die Schafe zur Schlachtbank
gegangen
wären.
Donnerstag, 23. Oktober 2003
Soli - Beisl - Abend >Unzumutbar<, ab 21.00 Uhr
EKH, Wielandgasse 2 - 4, 1100 Wien
(davor im Infoladen 10, ebd., 20.00 Uhr: Riefenstahlremix, kinokiproduktion
2003, 33 Min., Ö: Helene Riefenstahl hat für ihre Kitschoper
>Tiefland<
Sinti
und Roma als ZwangsstatistInnen aus den KZ Max Glahn (Salzburg)
und Mahrzahn
(Berlin) eingesetzt. Sie leugnete es aber Zeitlebens. Das Kinoki-Video
befragt überlebende ZwangsstatistInnen und entlarvt Riefenstahl
damit als
notorische Lügnerin und Verdrängerin.)
================================================
08 "Drahdiweiberl" Christa Urbanek
Von: GAMUEKL <office@gamuekl.org>
================================================Liebe Leut,
im Herbst und Winter 2003 ist "Drahdiweiberl" Christa
Urbanek wieder mit
Ihren beiden Programmen auf Wiener Kleinkunstbühnen zu sehen:"Remasuri"
- Soloprogramm von und mit Christa Urbanek:
· 16. 10. 2003 (20 Uhr)
SPEKTAKEL
1050 Wien; Hamburger Straße 14 (Tel. 587 06 53)
Eintritt: ? 14,-- / ? 12,50
· 22. 11. 2003 (20 Uhr)
SALON UHUDLA
1040 Wien; Phorusgasse 7 (Tel. 58 74 948, 0676/58 74 948)
Eintritt: ? 9,99"Kennwort: UNIKAT!
eine erfahrene Frau packt aus"
Realsatire von und mit Christa Urbanek
· 10. 10. 03 (20 Uhr)
CAFÉ SIEBENSTERN
1070 Wien; Siebensterngasse 31 (Tel. 523 61 57)
Eintritt: ? 9,99
· 21. 11. 2003 (20 Uhr)
SALON UHUDLA
1040 Wien; Phorusgasse 7 (Tel. 58 74 948, 0676/58 74 948)
Eintritt: ? 9,99Am 14. 12. 03 (20 Uhr) beschert die Urbanek ihrem
Publikum dann unter dem
Beisein zahlreicher Überraschungsgäste aus Kleinkunst,
Musik und Literatur
wieder ihr traditionelles "Weihnachtsspecial" im Spektakel:
der Eintritt zu
dieser Veranstaltung wird auch heuer wieder an der Kassa erwürfelt.ZUM
PROGRAMM "REMASURI":
Nach dem Überraschungserfolg von Christa Urbanek's realsatirischem
Solo
"Kennwort: UNIKAT!" präsentiert das Wiener Kleinkunst-Original
jetzt sein
brandneues Programm "REMASURI", für das es einmal
mehr die Schatztruhe
seiner Erinnerungen weit geöffnet hat.
Da bleibt kein Auge trocken und viele Fragen, die Sie sich vielleicht
noch
nie zu stellen getraut haben, werden eine Antwort finden:
· Was ist eine Blasprobe?
· Was sind die Kennzeichen von Schlampenschleppern?
· Welches sind die Vorzüge von Gynäkologiestühlen?
· Wie merkt man, dass man beklaut wird?
· Warum ruft plötzlich der Bundespräsident persönlich
an?
· Wer hat die Au-Besetzer in Hainburg bekocht?
· Wie kam es zu den legendären Auftritten bei Drahdiwaberl-Konzerten?
· Wann hat Christa ihre ersten Kontakt-Anzeigen aufgegeben?
· Wie bringt man Papageien und Katzen dazu, sich zu vertragen?
Ein Leckerbissen für Kleinkunstfans: realsatirische Schmankerln
aus dem
prallen Leben gegriffen, deftig zubereitet und hart aber herzlich
serviert.
ZUM PROGRAMM "Kennwort: UNIKAT!" - Eine erfahrene Frau
packt aus:
Schräger Charme und flotte Zunge:
Mit einem fulminanten Spätstart ist es dem Wiener Szene-Original
Christa
URBANEK gelungen, die hiesige Kleinkunstszene zu erobern.
"Kennwort: UNIKAT" nennt sie ihre vergnügliche Realsatire,
die alle
Möglichkeiten und
Unmöglichkeiten der Partnersuche mittels Zeitungsannonce auf
Korn nimmt.
Die Urbanek weiß nur zu gut, was einem dabei so alles blühen
kann:
Jahrelang hat auch sie selbst auf Kontaktanzeigen geantwortet und
dabei so
manches blaue Wunder erlebt, bis sie wider Erwarten endlich fand,
was sie
suchte.
Mit Sinn für Situationskomik hat "Österreichs Antwort
auf Marianne
Sägebrecht" (so ein Kritiker) ihr reiches Briefarchiv
durchstöbert,
Schmankerln daraus gehoben und daraus einen ebenso amüsanten
wie
berührenden Soloabend gestaltet.BIOGRAFIE
CHRISTA URBANEK geb. Am 29. 9. 1947 in Wien/ANach mehr als einem
Vierteljahrhundert hinter dem Schreibtisch schmiss die
jahrelang alleinerziehende zweifache Mutter ihre Nerven und den
Bürojob hin
um sich Kreativerem zuzuwenden.
Diese Entscheidung wurde zum Startschuß einer "späten"
Karriere im zarten
Alter von 44 Lenzen bei Theater, Kabarett und Film.
Seither hat sich "Die Urbanek" - von Kritikern auch als
"Österreichische
Antwort auf Marianne Sägebrecht" bezeichnet - als charismatisches
und
zutiefst authentisches Kleinkunstszene-Original einen Namen gemacht.
KÜNSTLERISCHER WERDEGANG IM ÜBERBLICK:
· Seit 1985: Akteurin bei der Rock/Show Gruppe
"Drahdiwaberl"
· 1991: Theater der Außenseiter/Wien in "Chancenlos"
von Leo Zillinger
· 1992 - 93: Theatergruppe "Heiter bis Wolkig"
in "Das
Geburtstagsgeschenk" und "6 aus 45" von Leo Zillinger
· Seit 1994 diverse Kleinst-und Nebenrollen in Filmen
wie "Höhenangst"
(Regie:
H. Allahyari), "Poppitz" (Regie: Sicheritz) u.a.
· 28. 4. - 16. 7. 94: Hauptrolle im Zweipersonenstück
"Fegfeia"
von Ernst
F. Wiedemann
an Veit Relin's Torturmtheater in Sommerhausen bei Würzburg/BRD
· 8. - 11. 9. 94: "Fegfeia" Gastspiel in der
"Theaterwerkstatt" in
Kirchdorf a. d. Krems· 1995/96 Erstes Soloprogramm "Wienerisch
für Anfänger"
· ab 2/97 Zweites Soloprogramm "Tante Christa's
erotische Märchenstunde
(Premiere am 27. 2. 97 in der Bodega Manchega, 1090 Wien)·
23. 3. 99 - laufend Drittes Soloprogramm (und erstes aus eigener
Feder):
Realsatire "Kennwort Unikat - Eine erfahrene Frau packt aus"
· 10.3. 03: Premiere Ihres vierten Soloprogrammes
"Remasuri"
im Spektakel/Wien
--
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09 FC SANS PAPIERS - DIE BUNTEN spielen wieder auf
Von: sans papiers <fcsanspapiers@gmx.at>
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Liebe Freunde!
Nach dem unser letztes ligamatch gegen St.Paul aufgrund der schlechten
Witterung abgesagt wurde, hat sich unsere Torlust verdreifacht!!
am samsatg wollen wir doppelstellig gewinnen, na ja zumindest hoffen
wir es.
Natürlich freuen wir uns auf euer Kommen.
wir wünschen allen eine schöne woche und villeicht sehen
wir uns ja.
am samstag den 11.10 um 12.00
Wo: Sportplatz Marswiese 17. Bez. (mit Strassenbahn 43 bis Endstation
Neuwaldegg und dann 10 MInuten die Neuwaldeggerstr. entlang
gehen(stadtauswärts).
Sportplatz liegt nicht übersehbar auf der linken Seite!! Nähere
Infos siehe
Infoblatt
Bis dann
--
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INFO FÜR REISEVÖGEL
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10 PNR: Was Iberia an Flugdaten liefert
Von: .."q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
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Subject: PNR: Was Iberia an Flugdaten liefert
q/depesche 2003-10-08T01:33:50
PNR: Was Iberia an Flugdaten liefert
Was an so genannten europäischen Passenger Name Records an
die
US-Heimatschützer ausgeliefert wird, ist in der unten angefügten
Dokumentation skizziert. So viele leere Daten/felder...
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
- full documentation of all the data collected and passed over for
one
return flight by one passenger
- full list of the 43 categories of personal data demanded by USA
Introduction
European airlines are passing on the PNR (Passenger Name Record)
data they
hold on passengers who have travelled to, from or through the US,
to the US
customs authorities. This measure was agreed in an interim agreement
between the European Commission and the United States Customs on
17 and 18
February 2003, and has been in force from the US side since 5 March
to
comply with the requirements in the US Transport Security Act (November
2001).A letter with which the Spanish airline Iberia sent in answer
to the
inquiries made by Spanish citizen, Arturo Quirantes Sierra, as to
whether
his data had been made available to US authorities when he flew
to New York
on 26 March 2003, says that "The information to which the United
States
Customs has had access is only the one contained in the PNR (Passenger
Name
Register) of the passenger, and not those that are contained in
the Iberia
Plus frequent flyer databases or other "ticketing" systems."Quirantes
Sierra has put in a complaint with the Spanish data protection
authority (Agencia de Proteccion de Datos), as he considers that
"According
to EU privacy rules, the transfer of personal data to third countries
that
do not have laws that adequately protect the privacy of individuals
is
forbidden, unless the individual consents to the transfer of his/her
data."
In the formal complaint, Quirantes Sierra lists the kind of information
that is included, as well as expressing his concern about the fact
that at
the time when the agreement was reached it was announced that the
information could be used for "law enforcement purposes",
and that they
would be held for "the time required for the objective for
which they were
collected".He has opened a webpage (see below) showing the
files concerning him that
Iberia has made available to him (including data held on the PNR,
"ticketing" and Amadeus systems) after his inquiry, as
well as
correspondence between himself and the airline and data protection
authorities, and background articles.He highlights that the interim
agreement between the European Commission
and US Customs stipulates that the latter body may share the data
with
other law enforcement agencies for "legitimate security policing",
without
including limitations included in EU legislation such as the need
for the
reasons for the use, retention and processing of personal data to
be
clearly stated, and for the data to be used solely for the purpose
for
which it was collected.
Die von Iberia ausgefolgten Dokumente
http://www.statewatch.org/news/2003/oct/12pnrspain.htm
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by Harkank
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
quintessenz is powered by http://www.ewave.at
subscribe/unsubscribe/digest
http://www.quintessenz.at/cgi-bin/index?funktion=subscribe
comments to depesche@quintessenz.org
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KOMMENTARE UND MELDUNGEN
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11 TschuschenPost: Reaktion auf die gestrige Aussendung
Von: TschuschenPower <tschuschenpower@chello.at>
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----- Original Message -----
Von: Alev Korun
To: TschuschenPower
Sent: Wednesday, October 08, 2003 4:51 PM
Subject: Re: TschuschenPost: Schadenersatz für Diskriminierungsopferliebe
alle,
leider stimmen die infos in dem artikel von Alix Frank-Thomasser
nicht
ganz, weil in dem gesetzesentwurf vom wirtschaftsministerium die
beweislasterleichterung für diskriminierungsopfer nicht vorkommt.
da
ist die rede davon, dass - im gegensatz zur genannten eu-richtlinie
-
der beschuldigte nicht beweisen muss, dass er nicht diskriminiert
hat,
sondern das lediglich glaubhaft zu machen braucht. so werden also
im
österreichischen gesetzesvorschlag opfer und täter wieder
auf eine
stufe gestellt und die beweislasterleichterung für das opfer
ist
dahin.
auf diesen großen unterschied zwischen beabsichtigter umsetzung
in
österreich und der eu-richtlinie sollte jedenfalls hingewiesen
werden.
lg
alev korun
Mag. Alev Korun
Referentin für Migrations-, Minderheiten- und Menschenrechtspolitik
Grüner Parlamentsklub
Tel: +43 1 40 110 6696
Fax: +43 1 40 110 6793
www.gruene.at
================================================
================================================
12 TschuschenPost: Schadenersatz für Diskriminierungsopfer
Von: TschuschenPower <tschuschenpower@chello.at>
================================================
TschuschenPost am 07.10.2003
===============================
Initiativgruppe TschuschInnenPower
===============================
DER STANDARD, 07. Oktober 2003
Alix Frank-Thomasser*
Schadenersatz für Diskriminierungsopfer
Die
geplante Umsetzung der EU-Richtlinie in Österreich schafft
endlich
mehr Schutz vor ethnischer und religiöser Diskriminierung in
Beruf und
Privatleben Ein indischer Sikh geht seinem Job als Busfahrer nach.
Er
ist erfahren und zuverlässig. Nun kündigt ihn sein Arbeitgeber
aufgrund des Tragens eines Turbans (religiös motivierte
Kopfbedeckung), weil er dadurch gegen die Kleidungsvorschriften
des
Unternehmens verstößt.
In einem anderen Fall bewirbt sich eine Frau äthiopischer Herkunft
um
einen Job als Verkäuferin. Beim Vorstellungsgespräch meint
der
Filialleiter: "Hätten Sie mir gesagt, dass Sie aus Afrika
sind, hätten
Sie sich den Weg sparen können." Begründet wird die
Ablehnung damit,
dass "die Kunden von Schwarzen nicht bedient werden wollen".
In Österreich gab es bisher keinen ausreichenden Schutz ethnischer
oder religiöser Diskriminierung im Beruf oder im Privatleben.
Nach den
EU-Richtlinien sowie nach dem Entwurf zur Umsetzung der beiden
Richtlinien wird diesem Schutzbedürfnis ab sofort verstärkt
Rechnung
getragen.
Im ersten Beispiel des indischen Sikhs handelt es sich etwa um einen
klassischen Fall mittelbarer Diskriminierung, bei der eine scheinbar
neutral formulierte Regelung (das Tragen einer bestimmten
Berufsbekleidung) insbesondere Personen mit bestimmten religiösen
Verhaltensordnungen besonders benachteiligt: Zwar könnte der
Sikh für
das Unternehmen arbeiten, jedoch ohne Turban. So werden Angehörige
religiöser Glaubensgemeinschaften von der Tätigkeit ausgeschlossen.
Im
zweiten Fall handelt es sich um einen klassischen Fall direkter
Diskriminierung, also um ein Beispiel für Ungleichbehandlung
aufgrund
bestimmter Merkmale wie etwa der Hautfarbe.
Die beiden genannten EU-Richtlinien sollen Minderheiten am
Arbeitsplatz wie auch in anderen Lebensbereichen wirksamen
Diskriminierungsschutz bieten. Die beiden oben beschriebenen Opfer
könnten nach Umsetzung der Richtlinien in Österreich Schadenersatz
gerichtlich geltend machen. Zugute kommt ihnen die vorgesehene
Beweislasterleichterung: Das Opfer muss dem Gericht den Sachverhalt
lediglich glaubhaft machen, während der Arbeitgeber sich frei
zu
beweisen hat.
Nach der geltenden Rechtslage haben es Diskriminierungsopfer schwer,
ihren Rechten Geltung zu verschaffen. Betroffene haben wenig
Möglichkeiten, in solchen Fällen rechtlich vorzugehen.
Denn weder das
private Arbeitsrecht noch das öffentliche Dienstrecht sehen
Antidiskriminierungsbestimmungen vor. Zwar gibt es vereinzelt
Schutznormen wie etwa die im Gewerberecht enthaltene Bestimmung,
die
es einem Gastwirt verbietet, einen Gast ob seiner Hautfarbe etc.
nicht
zu bewerten. Doch können solche Fälle nur durch öffentliche
Verfahren
abgehandelt werden und beziehen sich auch nur auf diese Einzelfälle.
Die neuen Regelungen gehen da schon viel weiter. In Österreich
ist
schon jeder zehnte Arbeitnehmer ein Ausländer; auf deren
Rechtsschutzbedürfnis wird nun verstärkt eingegangen.
*Dr. Alix Frank-Thomasser, Alix Frank Rechtsanwälte KEG in
Wien,
austrolaw@alix-frank.co.at
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"TschuschenPost" ist der Infodienst der Initiativgruppe
TschuschInnenPower.
Wenn Sie sich in die Mailingliste eintragen möchten, klicken
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IRAK/IRAN/CHILE
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13 Die US-Kolonialverwaltung im Irak gerät in Schwierigkeiten
Von: ASt-LFI <ast-lfi@utanet.at>
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Die US-Kolonialverwaltung im Irak gerät in Schwierigkeiten
Von Michael Pröbsting (ArbeiterInnenstandpunkt)
Die Kolonialherrschaft der USA gerät sowohl im Irak als auch
weltweit
immer mehr unter Beschuß. Während sich jedoch die Bush-Cheney-Junta
am
Parket der internationalen Diplomatie bloß mit Veto-Drohungen
im
UNO-Sicherheitsrat herumschlagen muß, besitzt der irakische
Widerstand
weitaus schlagkräftigere Argumente, denen im Schnitt fast ein
US-Soldat
pro Tag zum Opfer fällt.
Die US-Administration versucht sich aus diesem Dilemma dadurch zu
winden, indem sie sich einerseits um Anerkennung und Unterstützung
der
Besatzung durch die anderen imperialistischen Großmächte
bemüht.
Andererseits indem sie durch das In-Aussicht-Stellen baldiger Wahlen
und
einer neuen Verfassung Teile des irakischen Parteienspektrums zu
integrieren versucht.
So meinte US-Außenminister Powell, er könne sich die
Erstellung einer
neuen irakischen Verfassung innerhalb von 6 Monaten vorstellen.
Ebenso
sollen "freie Wahlen" zum "baldigst möglichen
Zeitpunkt" stattfinden.
Allen demokratischen Floskeln zum Trotz verbirgt sich dahinter der
Plan
einer Stabilisierung der Kolonialherrschaft. Während viele
irakische
Parteien den umgehenden Abzug der US-Besatzer und rasche Wahlen
fordern,
will die Kolonialverwaltung von Prokonsul Paul Bremer III zuerst
unter
ihren Fittichen eine ihnen genehme Verfassung erstellen, dann unter
den
Bedingungen der Besatzung pseudofreie Wahlen abhalten lassen und
so die
Einsetzung eines Washington treu-ergebenen Vasallenregimes
bewerkstelligen. Wiederholt stellten führende US-PolitikerInnen
und
Militärs - zuletzt der Oberbefehlshaber im Irak General-Leutnant
Ricardo
Sanchez - klar, dass sie ihre Besatzung auf Jahre hin planen.
Armut auf lange Sicht unter kapitalistischen Bedingungen
Wie schwierig dieses Vorhaben wird, zeigen die letzten Wochen. Die
britischen und US-Besatzer sind in großen Teilen des Landes
verhaßt. Die
neuen Kolonialherren haben durch 13 Jahre UNO-Sanktionen und zwei
Kriege
solch unmenschliche Lebensbedingungen für die Bevölkerung
geschaffen
(kein Strom, kein Wasser, Massenarmut und -arbeitslosigkeit), dass
die
Tage der Saddam Hussein-Diktatur geradezu als Epoche des Wohlstandes
erscheinen.
Allem Gerede von großzügigen Wiederaufbauzahlungen zum
Trotz steht dem
Land unter kapitalistischen Bedingungen eine katastrophale Zukunft
bevor. Das mußte vor wenigen Tagen selbst das konservative
US-Wirtschaftsinstitut Institute of International Finance (IIF)
zugeben.
In einer Studie kam dieses zur Schlußfolgerung, dass selbst
bei einer
günstigen Entwicklung der Erdölpreise, stabiler innenpolitischer
Verhältnisse und der Streichung aller Auslandsschulden (die
134 Mrd.
US-Dollar oder 400% des Brutto-Inlandsprodukt ausmachen) die irakische
Wirtschaft zumindest in den nächsten 10-15 Jahren höchstens
die Hälfte
des Niveaus der 1970er Jahre (welches damals ein Brutto-Inlandsprodukt
pro Kopf von 7.000 US-Dollar besaß) erreichen wird.
Laut IIF gebe es keine Aussichten, dass die Großmächte
die für den
Wiederaufbau notwendigen 75 Mrd. US-Dollar aufbringen würden
und sieht
auch aufgrund der desolaten Infrastruktur und der instabilen politischen
Verhältnisse schwarz für große Auslandsinvestitionen.
Kurz und gut, das
IIF geht davon aus, dass der Irak auf viele Jahre hinweg ein verarmtes
Land bleiben wird. (1)
Was also werden die US-amerikanischen Konzerne - und auch die
britischen, die ein paar Brosamen abbekommen - im Irak machen? Plündern
und ausbeuten, solange es geht. Öl abzapfen und am Weltmarkt
verwerten,
Gelder (der US-amerikanischen SteuerzahlerInnen) für öffentliche
Infrastrukturprogramme abzocken usw. Nichts könnte deutlicher
den
parasitären, schmarotzerischen und ausbeuterischen Charakter
des
Imperialismus deutlich machen.
Es ist wenig überraschend, dass bereits wenige Wochen nach
dem
militärischen Sieg des US-Imperialismus ein nationaler Befreiungskampf
des irakischen Volkes einsetzte. Selbst immer mehr pro-westliche
JournalistInnen müssen zugeben, dass die Besatzer in der Bevölkerung
verhaßt sind. Jene irakischen Widerstandskämpfer, die
bei
Guerillaangriffen auf die Kolonialherren ums Leben kommen, werden
in
ihren Heimatorten als Märtyrer verehrt. Es kommt regelmäßig
zu
Massendemonstrationen gegen die Politik der Kolonialbehörden,
die von
dieser häufig mit brutaler Gewalt und Schußwaffeneinsatz
unterdrückt werden.
Ohnmächtiger Regierungsrat
Selbst die engsten Verbündeten Washingtons wie z.B. der als
Mann des
Pentagon geltende Exil-Iraker und Millionär Ahmad Chalabi distanziert
sich in der Öffentlichkeit von seinen Auftraggebern, um seine
Isolation
im Land nicht noch mehr zu verstärken. Auch im von den USA
selbst
eingesetzten 24-köpfigen "Regierungsrat" (das 25.
Mitglied des Rates
viel kürzlich einem Guerillaangriff zum Opfer) wächst
der Unmut über die
so offen zu Schau gestellte Kolonialherren-Arroganz von Bremers
Kohorten.
Die britische Zeitung "Observer" zitiert ein desillusioniertes
kurdisches Mitglied des Regierungsrates, Mahmoud Othman, mit den
Worten:
"Sie (die Amerikaner, MP) wollen alles unter ihrer Kontrolle
behalten.
Wenn man nicht das Budget kontrollieren kann, wenn die
Sicherheitsaufgaben nicht unter unserer Kontrolle sind und wenn
man
keine Arbeitsplätze schaffen kann, was kann man dann noch tun?
Es ist
besser aufzugeben." (2)
In der Tat besteht die einzige Funktion des Rates darin, der
US-amerikanischen Besatzung ein "irakisches Gesicht" zu
geben. Seine
"Macht besteht darin, Zustimmung zu den Befehlen des amerikanischen
Prokonsuls zu bekunden. Sollten sie Widerspruch äußern,
lassen Bremers
Lakaien sie ihre Ohnmacht durch simples Ignorieren spüren.
Kürzlich zum
Beispiel beschloß das Finanzministerium - auf Anweisung Bremers
- ein
neues Investitionsgesetz, das ausländischen Firmen das 100%-Eigentum
an
irakischen Firmen gestattet sowie das Recht, ihre Profite umgehend
außer
Landes zu schaffen. Ein Schrei der Empörung ging durch die
irakische
Öffentlichkeit und der Regierungsrat sah sich gezwungen, seinen
Protest
kundzutun. Bremer teilte ihnen in freundlichen Worten mit, doch
besser
den Mund zu halten - einer Aufforderung, welcher der Rat umgehend
nachkam.
Irakische Kommunistische Partei:
immer live dabei - bei der US-amerikanischen Besatzung
Es darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass die Irakische
Kommunistische Partei - die Schwesterpartei der KPÖ - an diesem
unwürdigen Trauerspiel teilnimmt. Für eine Handvoll Dollar
ließen sich
die StalinistInnen kaufen und erfüllen heute die Rolle eines
Quislings
für den US-amerikanischen Imperialismus. Allerdings ist ihre
Rolle im
Rat nicht besonders prominent, dazu fehlt es ihr an nationaler
Bedeutung. Insofern wäre es vielleicht präziser zu sagen,
dass die
Kommunistische Partei weniger die Rolle des "irakischen Gesichts"
der
amerikanischen Besatzung spielt, sondern jene des weiter unten gelegenen
Hinterteils.
Die offenen Handlangerdienste der irakischen StalinistInnen kommt
für
uns marxistische RevolutionärInnen keineswegs überraschend.
Schon vor
Ausbruch des Krieges warnten wir vor diesen "Quislingen in
spe". Umso
beschämender jedoch ist die Rolle der Baier-Führung in
der KPÖ, die
ihren irakischen Gesinnungsfreunden bis heute die Stange hält.
Es waren
KPÖ, Grüne und ATTAC, die in der Anti-Kriegsbewegung darauf
drängten,
dass diese Lakaien Washingtons bei den großen Anti-Kriegsdemonstrationen
sprechen sollten. Es ist Walter Baier, der auch heute noch die Politik
dieser Leute in öffentlichen Stellungnahmen verteidigt, während
er die
AntiimperialistInnen verleumdet. (3)
In einem nationalen Befreiungskampf wie heute im Irak gibt es nur
zwei
Seiten - entweder auf der Seite der Besatzer oder auf jener des
irakischen Volkes. Die Irakische Kommunistische Partei hat bereits
klar
gemacht, auf welcher Seite sie steht. Und auch Baier macht
unmissverständlich deutlich, wo seine Freunde und wo seine
Feinde
stehen. Man muß kein Anhänger der Carl Schmitt'schen
Freund-Feind-Konzeption sein, um zu begreifen, wie AktivistInnen
gegen
den imperialistischen Krieg zu Baier und seinen irakischen
Amerika-Freunden stehen sollten.
Die Bush-Cheney-Junta auf der Suche nach Hilfe bei der Konkurrenz
Angesichts des wachsenden Widerstandes im Irak brauchen die USA
umso
dringender militärische und finanzielle Unterstützung
durch die anderen
imperialistischen Großmächte. Die 137.000 US- und 12.000
britischen
Soldaten sind offenkundig nicht in der Lage, den anti-kolonialen
Widerstand zu befrieden. Nur sind Frankreich, Deutschland und Rußland
nicht gewillt, Truppen zu entsenden, wenn die politische und
militärische Entscheidungsgewalt - und damit auch die Kontrolle
der
wirtschaftlichen Beute - in der Hand des US-Imperiums verbleiben.
Daher
haben sich bislang nur solch militärische Zwerge wie Dänemark
und Polen
zu diesen Hilfsdiensten bereit erklärt.
Natürlich, niemand soll sich Illusionen über den "aufgeklärten
und
zivilisierten" Charakter der Herren Chirac, Putin und Schröder
machen.
Ersterer entsandte kürzlich Interventionstruppen in den Kongo
(nebenbei
bemerkt: dies ist die erste EU-Auslandsintervention außerhalb
der
NATO-Truppen); Zweiterer lässt seit Jahren das tschetschenische
Volk
abschlachten und hielt Anfang Oktober Wahlen ab, die Hitlers
Volksabstimmungen alle Ehre machen. Und Schröder macht beim
EU-Militärabenteuer im Kongo mit und wetteifert mit Bush um
die Ehre,
sich in der Öffentlichkeit als Freund Putins bezeichnen zu
dürfen.
Für den Irak kann es daher keine Perspektive geben, wenn Prokonsul
Bremer durch eine Statthalter Berlins oder Paris ausgewechselt wird.
Nicht die Herrschaft der UNO, noch das Diktat Washingtons, sondern
nur
das uneingeschränkte nationale Selbstbestimmungsrecht des irakischen
Volkes kann die Vorraussetzung für die Überwindung der
kapitalistische
Misere schaffen.
Deswegen fordern wir den sofortigen und bedingungslosen Abzug der
US-amerikanischen Truppen und ihrer Verbündeten aus dem Irak
und die
umgehende Abhaltung von Wahlen zu einer Verfassungsgebenden Versammlung.
Nur das irakische Volk selber - ohne die Anwesenheit imperialistischer
BesatzerInnen - darf über die Verfassung in ihrem Land entscheiden.
Aufgaben europäischer AntiimperialistInnen
Die vorrangigste Aufgabe europäischer AntiimperialistInnen
besteht im
konsequenten Kampf gegen den permanenten Krieg des Imperiums und
seiner
Vasallen. Konsequenter Kampf beinhaltet per definiton nicht nur
den
Widerstand gegen die imperialistischen KriegstreiberInnen, sondern
auch
internationalistische Solidarität. Hier geht es weder um eine
unter
westlichen Intellektuellen verbreitete kritiklose Solidarität
mit den
politischen Führungen des antiimperialistischen Widerstandes
(Solidarität und Selbstgeißelung aus schlechten Gewissen
überlassen wir
getrost den weißen KleinbürgerInnen). Noch geht es um
paternalistische
Belehrungen. Im konkreten heißt das heute kritische, aber
bedingungslose
Unterstützung des nationalen Befreiungskampfes des irakischen
und des
palästinensischen Volkes in all seinen Formen - angefangen
von
Massenprotesten auf der Straße, Streiks bis hin zu bewaffneten
Guerillaaktionen.
Unsere Aufgaben leiten sich aus dem zentralen Charakteristikum der
Weltlage ab: der Krieg des Kapitals nach innen und nach außen.
Der
unaufhörliche militärische Feldzug der herrschenden Klasse
ist nur die
Kehrseite derselben Medaille, auf deren anderen Seite Sozialabbau,
Privatisierungen und Entlassungen stehen. Der Feind ist in all diesen
Kämpfen der gleiche: die imperialistische Bourgeoisie (4).
Deswegen gilt es auch, den Widerstand weltweit zu vernetzen und
auf jene
Klasse auszurichten, die als einzige in der Lage ist, das Kapital
von
der Macht zu stoßen: die internationale Klasse der Lohnabhängigen:
In
den letzten Jahrzehnten massiv gewachsen, mehr als eine Milliarde
zählend und zu 4/5 in den unterdrückten Ländern der
halb-kolonialen Welt
beheimatet. Das ist die Klasse, die die Ölproduktion, die
High-Tech-Betriebe, die Waffenindustrie und die Autoproduktion lahm
legen kann. Das ist die Klasse, die durch die Gewalt des
kapitalistischen Kommandos und Arbeitszwang zusammengeschweißt
wird und
immer wieder zu kollektiven Widerstandsaktionen greift - im Unterschied
zu den zwar ebenso unterdrückten, aber der Vereinzelung im
Arbeitsleben
unterworfenen Bauern/Bäuerinnen und Kleingewerbetreibenden.
Die
ArbeiterInnenklasse ist daher jene Klasse, auf die sich
AntiimperialistInnen richten müssen, wollen sie ihren Widerstand
nicht
auf schlechtes Gewissen, sondern eine realistischen Strategie und
Perspektive gründen.
Das Aufkommen der anti-kapitalistischen Bewegung und der Streiks
gegen
Soziaabbau in den vergangenen Jahren zeigt eindeutig, dass die
ArbeiterInnenklasse und die Jugend auch im "reichen Norden"
keineswegs
hoffnungslos verbürgerlicht und integriert ist. Man muss am
15. Februar
schon mit geschlossenen Augen herumgelaufen sein und die
Nachrichtensendungen ignoriert haben, um das Potential zum
anti-imperialistischen Widerstand auch den westlichen Staaten zu
übersehen.
Wir unterstützen den anti-imperialistischen Widerstand im Irak
und in
Palästina bedingungslos, dass heißt, ohne eine politische
Zustimmung mit
der Strategie der jeweiligen Führungen dieses Widerstandes
zur Bedingung
für unsere Solidarität zu machen. Sicher, wir können
keinen Funken
Sympathie für die Vorstellungen einer Hamas oder den sunnitischen
und
schiitischen IslamistInnen im Irak von einem Gottesstaat und der
Sharia-Rechtsordnung aufbringen. Wir unterstützen auch nicht
im
geringsten das Streben der irakischen BaathistInnen, die "guten
alten
Zeiten unter der weisen Führung Saddam Hussein" zurückzuholen.
Und wir
teilen auch nicht die Illusionen der Arbeiter-Kommunistischen Partei
oder der "Patriotischen Kommunisten" im Irak, dass ein
"demokratischer
Staat mit Parlament und Gewaltenteilung" auch nur irgendwie
realistisch
wäre. Nur ein sozialistische Revolution der ArbeiterInnen,
der
städtischen Armut und der Bauern/Bäuerinnen, die kapitalistische
Eigentumsverhältnisse ein für alle Mal abschafft, kann
das Land dem
eisernen Griff des imperialistischen Weltmarktes entziehen.
Wir unterstützen aber den irakischen und palästinensischen
Widerstand
auch in seiner gegenwärtigen politischen Verfassung, weil jeder
Schlag
gegen die imperialistische Bestie die Bedingungen der
WeltarbeiterInnenklasse verbessert, sich zu organisieren und Widerstand
zu leisten. Darüber hinaus dürfen wir als marxistische
AntiimperialistInnen dem irakischen und palästinensischen Volk
unsere
Solidarität nicht entziehen, nur weil sie noch Illusionen in
Hamas,
Fatah oder die bürgerlichen Führungen des irakischen Widerstandes
besitzen. Genauso wenig verzichten wir ja auf Solidarität mit
der
österreichischen oder europäischen ArbeiterInnenklasse,
nur weil an
deren Spitze korrupte Bonzen wie Verzetnitsch & Co. stehen,
die sich
jederzeit mit dem Kapital ins Bett legen (wenn die Bezahlung auch
nur
irgendwie stimmt). Massen überwinden ihre Illusionen nicht
aufgrund
einiger kluger Schriften, sondern nur in einem Prozess unzähliger
Erfahrungen, Niederlagen und der Selbstorganisierung. Der
ArbeiterInnenklasse - in Österreich, im Irak und der ganzen
Welt - in
diesem Lernprozess zu helfen, weder belehrend noch ungeduldig zu
sein,
keine Kompromisse in den grundlegenden politischen Anschauungen
zu
machen und gleichzeitig entschlossen und flexibel in der Praxis
zu
handeln - darin besteht die große Aufgabe und Verantwortung
aller
AntiimperialistInnen und marxistischen RevolutionärInnen. Der
organisatorische Ausdruck dieser Aufgabe lautet: Aufbau einer neuen
Weltpartei der sozialistischen Revolution - die 5. Internationale.
Der
ArbeiterInnenstandpunkt und die "Liga für die 5. Internationale"
unternehmen alles in ihrer Macht stehende, um dieser Verantwortung
gerecht zu werden.
Fußnoten:
(1) BBC News: "Iraq will be poor 'for years'", 5. 10.
2003
http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/3158348.stm
(2) Rory McCarthy: "Iraqis' patience wears thin as America
delays
handover", The Observer October 5, 2003
(3) In einem Interview erklärte Walter Baier kürzlich
zur Politik der
Irakischen Kommunistischen Partei: "Mit dieser Politik ist
die
Kommunistische Partei Östereichs solidarisch." (Junge
Welt, 30/31.
August 2003)
(4) Unter dem Begriff "Bourgeoisie" verstehen MarxistInnen
die Klasse
der ProduktionsmittelbesitzerInnen - also der EigentümerInnen
der
Unternehmen - und deren politische ExekutorInnen an der Spitze des
bürgerlichen Staates.
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14 Iraqischer Regierungsrat lehnt türkische Truppen im Iraq
ab
Von: Wadi e.V. Wien <wadi_wien@hotmail.com>
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Nicht nur die kurdischen Parteien, die angesichts der türkischen
Kurdenpolitik berechtigte Ängste vor einer Beteiligung türkischer
Truppen im
Iraq haben, sondern auch der iraqische Regierungsrat, in dem alle
repräsentativen politischen Kräfte des Iraq vertreten
sind, lehnt die
Beteiligung türkischer Truppen an der Besatzung des Iraq ab:
Iraq Governing Council Doesn't Want Turkish Troops
Reuters
Tuesday, October 7, 2003
BAGHDAD (Reuters) - Iraq's Governing Council said on Tuesday it
opposed the
presence of troops from any neighboring countries on its soil --
hampering
U.S. efforts to get Turkish soldiers to share the burden of policing
Iraq.
The Governing Council was appointed by the U.S.-led administration
in Iraq,
and U.S. governor Paul Bremer has the final say on policy, but the
Council's
position will make it harder for the administration to persuade
Iraqis to
accept Turkish soldiers.
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15 Aufruf der Arbeiterkommunistische Partei Irans
zur Rettung von Afsaneh Norouzi
Von: Wadi e.V. Wien <wadi_wien@hotmail.com>
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Aufruf der Arbeiterkommunistische Partei Irans zur Rettung von
Afsaneh
Norouzi vor der Hinrichtung durch die Islamische Republik IranAn
die Arbeiterorganisationen, an Parteien, Institutionen und
Persönlichkeiten, die für die Rechte des Menschen eintreten.
Unterstützen Sie die weltweite Kampagne zur Verhinderung der
Hinrichtung von Afsaneh Norouzi durch die Islamische Republik Iran
Helfen Sie mit, Afsaneh vor der Hinrichtung zu retten!
Der Tag der Hinrichtung der Afsaneh Norouzi durch die Islamische
Republik rückt näher. Im Jahr 1977 wollte ein Vertreter
des
islamischen Regimes Afsaneh vergewaltigen, Afsaneh wehrte sich und
der Vergewaltiger fand dabei den Tod. Mehrere Vertreter von Polizei
und Gerichtsmedizin sowie der Richter in ihrer ersten
Gerichtsverhandlung haben die Darstellung von Afsaneh bestätigt.
Aber ihre Akte wurde an ein anderes Gericht überstellt, das
ein
Todesurteil gegen sie verhängte. Dieses Urteil ist jetzt durch
das
höchste Gericht der Islamischen Republik bestätigt worden,
und
Afsaneh, die seit 6 Jahren im Gefängnis sitzt, ist neulich
gezwungen
worden dieses Urteil auch selbst zu unterschreiben. Die
unbeschreibliche Rechtlosigkeit der Frau unter der Herrschaft der
Islamischen Republik - besonders wenn es auch um Gesichtsverlust
durch Beteiligung eines Regierungsoffiziellen geht, Rachegelüste
der
Regierungsstellen, verdeckte Gerichtsverhandlungen, das gänzlich
reaktionäre und verbrecherische Justizsystem der Islamischen
Republik und die Rechtlosigkeit der Beschuldigten vor diesen
sogenannten Gerichten, dies alles arbeitet gegen Afsaneh.
Der einzige Weg zur Rettung von Afsaneh besteht in der Organisierung
einer starken weltweiten Kampagne gegen ihre Hinrichtung. Einige
internationalen Organisationen, wie z.b. Amnesty International,
haben auch Kampagnen zur Verteidigung von Afsaneh gestartet. Dieses
Todesurteil ist nun zu einer heiß diskutierten Frage in der
iranischen Bevölkerung geworden. Die Menschen bringen der
Unrechts-Justiz der Islamischen Republik und ihren Vertretern Wut
und Hass entgegen. Die einzige Tür zu Rettung von Afsaneh kann
aufgestoßen werden durch Verbreiterung des internationalen
politischen Drucks gegen die Islamische Republik, durch die breite
Veröffentlichung dieses Falles in den Medien, durch die
verschiedenen Petitionen und Protestschreiben für die Freilassung
von Afsaneh und die Verurteilung der Islamischen Republik.
Unterstützen Sie mit aller Kraft die Kampagne der
Arbeiterkommunistischen Partei Irans. Wie können gemeinsam
Afsaneh
vor der Hinrichtung retten und sie zu ihrer 15jährigen Tochter
und
ihren minderjährigen Söhnen zurückbringen.
Asqar Karimi, für die Arbeiterkommunistische Partei Irans 5.
Oktober 2003
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Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi e. V. und
politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
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16 Bericht von Mapuche Kongreß in Chile
Von: Ges.f.bedrohte Voelker <gfbv.austria@chello.at>
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Presseerklärung der GfbV-International
Kongress für eine strategische Allianz des Mapuche-Volkes,
in Lota/Chile
2003
Dienstag, den 7. Oktober 2003, 10.00 Uhr chilenische Zeit:
Heute morgen wurde vor der nationalen Presse im Stadttheater von
Lota
(Chile) der Kongress für eine strategische Allianz des Mapuche-Volkes,
Lota
2003, eröffnet.
Neben den 258 Mapuche-Delegierten aus verschiedenen Landesteilen
waren auch
VertreterInnen der Politik (unter anderem der Bürgermeister
von Lota und ein
Senator), die internationalen Beobachterinnen aus Deutschland, Österreich,
Frankreich und Italien und die Vertreterin der Gesellschaft für
bedrohte
Völker-International, die die Schirmherrschaft des Kongresses
übernommen
hat, anwesend.
Die Einweihungsfeier wurde von einer Musikgruppe der Mapuche Huiliche
eröffnet, die Huiliche-Musik aus San Juan de la Costa (Osorno)
spielte.
Danach erklangen vier Kull-Kull Schläge. Das Kull-Kull ist
ein
traditionelles Instrument, einem Horn ähnlich, das immer vor
besonders
wichtigen Ereignissen gespielt wurde und noch immer gespielt wird.
Die vier
Gongs erröffneten feierlich die Veranstaltung: Eine Machi (Heilerin
und
Schamanin) trat, von Mapuche-Brüdern und Schwestern und von
den
Musik-Instrumenten begleitet, in den Kreis und sprach ein Gebet
für den
Kongress.
Die Kongress-Versammlung wählte Rosendo Huenuman als ihren
Loncko
(Anführer), und der Sekretär des Kongresses übergab
das Wort an die Gäste.
Unter anderen sprach auch Claudia Schmidt, Vertreterin der
GfbV-International und Vorstandsmitglied der GfbV-Österreich.
Sie hiess alle
Anwesenden willkommen und übermittelte die Grußworte
des Präsidenten der
GfbV-International, Tilman Zülch. Ausserdem hob Claudia Schmidt
die
besondere Bedeutung dieses Kongresses hervor, der allein von VertreterInnen
des Mapuche-Volkes organisiert wurde und geleitet wird.
Auch in den Reden der anderen internationalen Beobachterinnen
(Vertreterinnen der GfbV-Südtirol und Deutschland) wurde besonders
die
Mobilisierung und Organisation durch die Mapuche selbst gewürdigt.
Elaine
Alfaro, Präsidentin des Mapuche-Vereins "Agir pur Tirua",
überbrachte
schließlich auch eine Solidaritätsbotschaft von Danielle
Mitterrand.
Ein weiterer berührender Moment, der zugleich das Ende dieses
wichtigen
Vormittags zeichnete, war die Übergabe der Stadtschlüssel
von Lota an den
Loncko Rosendo Huenuman. Der Bürgermeister verlieh dann dem
Kongress die
Ehrenbürgerschaft der Stadt. Die Zeremonie wurde durch die
Übergabe eines
Macun (traditioneller Poncho) an den Bürgermeister seitens
des Loncko
beendet.
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DISKUSSION
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17 Ein Ihnen empfohlener Artikel aus der jungen Welt vom 06.10.2003
Von: Sigmundfreud@callypso.net <Sigmundfreud@callypso.net>
================================================LiebeR Widerstandsmund,
dieser Artikel aus der jungen Welt vom 06.10.2003 wird Ihnen empfohlen
von S
igmund Freud.
Omnipotenzprobleme
Eine Erwiderung auf Franz Schandls "Im Endstadium" in
der jW vom Wochenende
Klaus Bittermann
Das ist das Schoene an der stalinistisch auftretenden Linken: dass
sie
aufgrund ihrer hueftsteifen Ideologie alles zu kommentieren imstande
ist ohne Ansicht der Sachlage, denn alles steht bereits vorher fest.
Die Realitaet wuerde da nur stoeren. Die Reihen fest geschlossen
mit
einem festgezurrten Weltbild im Tornister wird ueber Dinge und
Menschen geurteilt, von denen man keine Ahnung hat, es werden sogar
Artikel ueber Veranstaltungen verfasst, auf denen man gar nicht
gewesen ist. Warum auch? Obwohl also Franz Schandl ueber die
Diskussionsveranstaltung zwischen Wolfgang Pohrt und Henryk Broder
am
30.9. im Tempodrom nur aus zweiter und dritter Hand informiert ist,
weiss er alles ganz genau. Aber manchmal reicht das Weltbild allein
nicht aus, manchmal sollte man doch einen kurzen Blick auf die
Wirklichkeit riskieren.
Pohrt ist fuer Schandl schon seit 1991 gestorben, "als er seiner
Atombombenphantasie auf den Irak freien Lauf liess". Dummerweise
bedauerte Pohrt ausgerechnet an diesem Abend ausdruecklich, dass
er
sich damals in Konkret dazu hat hinreissen lassen, weil er die Rolle
der USA inzwischen anders sehe. Es lohnt sich, den nur in Konkret
(3/1991) veroeffentlichten Artikel (Nachdrucke lehnte der Autor
stets
ab) nachzulesen.
Pohrt zaehlt in diesem Artikel einige Momentaufnahmen der
bundesdeutschen Realitaet auf, die allesamt beweisen, wie verrueckt
viele Deutsche auf diesen Krieg reagierten, waehrend sie sich doch
fuer voellig normal hielten, denn sowohl die politische Klasse als
auch die Medien bis hin zur Linken, die sich als eine Neuauflage
der
alten Friedensbewegung gerierte, uebten sich in vornehmer
Zurueckhaltung, als es darum ging, Israel zu unterstuetzen, und
alle
hatten schlaue Erklaerungen parat, warum Israel nicht ganz schuldlos
daran sei, wenn es vom Irak vernichtet werden wuerde. Friedensheinis
haengten weisse Kapitulationsbettlaken aus dem Fenster, als ob die
Amerikaner in Kreuzberg einmarschiert waeren und nicht im Irak,
als ob
man in Wahrheit und vor allem selbst bedroht waere und nicht etwa
die
Israelis. Pohrt sprach deshalb den Deutschen das moralische Recht
ab,
die USA zu kritisieren, denn die Drohungen Saddams, Israel mit
giftgasbestueckten Scuds anzugreifen, waren durchaus real (einer
der
Raketenangriffe forderte drei Tote und 90 Verletzte) und keineswegs
eine Fiktion wie Blairs 45 Minuten, die Bagdad angeblich gebraucht
haette, um seine Massenvernichtungswaffen zu aktivieren, nach denen
die Amerikaner heute noch vergeblich suchen.
Als dann am 27. Januar 1991 Bagdad meldete, Israel mit Chemiewaffen
ausloeschen zu wollen, kommentierte Pohrt diese Ankuendigung mit
den
Worten: "Eine Absicht, die Israel gegebenenfalls hoffentlich
mit
Kernwaffen zu verhindern wissen wird." (Dies ist ein Konditionalsatz
und keine bedingungslose Aufforderung, wie Schandl insinuiert.)
Verstehen kann ich diese Reaktion sehr gut, und ich finde sie im
Gegensatz zu Pohrt auch heute noch nicht verkehrt, auch auf die
Gefahr
hin, von Franz Schandl "sofort unter Quarantaene gestellt"
zu werden.
Schandl fuegt dann noch eine beeindruckende Analyse hinzu, derzufolge
es sich bei Pohrt um einen "durchgeknallten Philosemitismus"
handle,
der in "ordinaeren Antisemitismus kippt", weil Pohrt "die
Juden nicht
als gewoehnliche Menschen" wahrnehme, sondern sie mit
"Mystifikationen" belege, ohne diese allerdings zu benennen.
Pohrt
jedoch hat nie Ueberlegungen ueber die Juden als auserwaehltes,
gewoehnliches oder sonstwie geartetes Volk angestellt. Der einzige
indirekte Bezugspunkt, der sich, meint man es gut mit Schandl, fuer
die unvermittelte Attacke erkennen laesst, ist Pohrts damaliges
Eintreten fuer den Schutz Israels in einer fuer die Menschen
bedrohlichen Situation, als die Israelis gezwungen wurden zu ueben,
wie man mit Gasmasken in Luftschutzkellern ueberlebt.Schandl gibt
mit seiner furchteinfloessenden Darstellung, die nicht
mal den Anschein zu erwecken versucht, irgend etwas zu belegen,
eine
erstaunlich desolate Vorstellung. Schandl begruendet nicht, er
verkuendet: Pohrt ist Philosemit, und deshalb ist er auch ein
Antisemit. "Das Irre hat abzusaufen, die Irren hingegen sind
zu
retten. Wenn sie nur wollen." Eine Fuersorge, bei der man bereits
das
Durchladen der Kalaschnikow hoert. In Wirklichkeit jedoch ist es
nur
eine laecherlich kleine Omnipotenzphantasie.P.S. Die Suada gegen
die Organisatoren der Veranstaltung, dem
"Buendnis gegen Antisemitismus und Antizionismus", moechte
ich nicht
kommentieren, weil ich deren Schriften zu wenig kenne, im Gegensatz
zu
Schandl, der auch in diesem Fall den Leser nicht mit einem einzigen
Argument belaestigt, aber sie als "aufgeputschte antideutsche
Youngsters" beschimpft. Auf mich machten sie jedenfalls keinen
aufgeputschten Eindruck, vielmehr handelt es sich um nette und
zuvorkommende junge Studenten. Und was ist so schlimm daran,
antinational zu sein? War das nicht mal sogar eine Bedingung und
selbstverstaendliche Voraussetzung fuer die Linke, anstaendige
Vaterlandsverraeter zu sein?Den Artikel finden Sie unter:
http://www.jungewelt.de/2003/10-06/024.php
(c) Junge Welt 2003
http://www.jungewelt.de
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18 Akademische Taxifahrer
Von: koehler <ibd.koehler@utanet.at>
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OFFENER BRIEF
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
prinzipiell gilt: Aus einer völlig unrealistischen Prämisse
("Die
Gesellschaft muss ...") können nur falsche Schlussfolgerungen
("Aber
für seinen Job ...") gezogen werden. Ich ziehe aus einer
realistischen
Prämisse ("Hätten wir keine Multifunktonäre")
die richtige
Schlussfolgerung ("könnten tausende Uni-Abgänger
einen Job antreten").
Darauf - und auf meine Frage nach der Zahl dieser Multifunktionäre
-
sind Sie nicht eingegangen.
Dass viele (nicht alle!) Abgeordnete ihre Funktion als Teilzeitjob
betrachten erhellt die Tatsache, dass auch für Abgeordnete
der Tag nur
24 Stunden hat; in der Privatwirtschaft gibt es übrigens
Unvereinbarkeitsregeln, die vom Dienstgeber bestimmt werden!
Was die Frau Abgeordnete Brinek betrifft: Ein typischer Fall von
"Wasser predigen und Wein trinken" (neben den Betrachtungen
über
Multifunktionäre). Das Ergebnis Ihrer Anfrage wird interessant
- auch
wenn es absehbar ist.
Für einen Vergleich des SPÖ-Parteiprogramms mit dem tatsächlichen
Verhalten einzelner SPÖ-Mandatare (Arbeitstitel: Wasser predigen
und
Wein trinken - die Toscana-Fraktion) erwarte ich gerne Ihr Angebot.
Sie arbeiten ja auch nicht gratis - oder?
Abschliessend zu Ihrer "Stil-Kritik": Ich wähle den
Stil, den ich für
angemessen halte und verbitte mir Anmerkungen, die ich persönlich
für
oberlehrerhaft und abgehoben halte. Auch wenn es in Österreich
üblich
ist, dass "Repräsentanten" den "Souverän"
kritisieren (eine Folge des
Schumpeter-Syndroms): Es handelt sich dabei (nicht nur) meiner Ansicht
nach um eine zutiefst undemokratische Verhaltensweise. Dazu gibt
es
übrigens wichtige Passagen im SPÖ-Parteiprogramm! Und
wenn es Ihnen
schon ein Anliegen ist Stil-Kritik zu üben, dann beginnen Sie
besser
bei "Kollegen" von Andreas Khol ("die roten Gfrieser)
über Jörg Haider
("Sozialschmarotzer") bis Wolfgang Schüssel (Amsterdamer
Frühstück).
Aber bitte öffentlich; das wirkt glaubwürdiger!
Mit freundlichen Grüssen
Ing. Dietmar Köhler
tel&fax +43 (01) 699 11 68
ibd.koehler@utanet.at----- Original Message -----
Von: Josef Broukal
To: 'koehler' ; josef.broukal@parlinkom.gv.at
Sent: Sunday, October 05, 2003 3:46 PM
Subject: Spam Alarm: AW: Akademische Taxifahrer Sehr geehrter Herr
Köhler, danke für Ihr Mail. Ich antworte gerne:
Ich würde Sie bitten, die beiden Sätze:
"Die Gesellschaft muss Chancen geben. Aber für seinen
Job ist jeder
selbst verantwortlich."
in genau dem Zusammenhang zu lesen wie sie geschrieben wurden,
nämlich von links nach rechts! 1. Die Gesellschaft muss (nicht
soll
oder müsste oder könnte) Chancen geben. 2. Wenn diese
Bedingung
gegeben ist, ist Aussage 2 vertretbar und sinnvoll.
Natürlich ist unfähigen Managern nicht alles erlaubt,
natürlich ist
nicht jeder an seiner Kündigung selbst schuld-aber ein kurzer
Text
im Kurier ist wohl nicht der geeignete Platz für eine umfassende
Betrachtung der Arbeitswelt.
Woher Sie die Meinung nehmen, der Job eines Abgeordneten sei ein
Teilzeitjob, weiß ich nicht. Haben Sie da Beispiele in Ihrer
Umgebung?
Was Frau Brinek betrifft, so ist sie 51 Jahre alt. Zu behaupten,
sie sei direkt vom Studium in die Pragmatisierung gewechselt, ist
wohl mehr als kühn! Ob sie eine Ausnahme ist oder einfach ein
sehr
sichtbares Beispiel für etwas, was viele provisorisch
pragmatisierte Uni-Angehörige aufgrund der Übergangsbestimmungen
zum UG 2002 jetzt gerade tun, wird eine schriftliche Anfrage
klären, die ich an Frau Gehrer richte. Was man Frau Brinek
allenfalls vorwerfen kann-aber das hat nichts mit unserem Thema
zu
tun-ist, dass sie selbst immer wieder lobend hervorgehoben hat,
dass es diese Pragmatisierungen in Zukunft nicht mehr gibt und wie
gut das doch für die Unis wäre. Auf sich selbst scheint
sie, so
könnte man pointiert sagen, diese Ansicht nicht anzuwenden.
Was das SPÖ-Parteiprogramm betrifft, bin ich lernwillig. Senden
Sie
mir bitte einfach jene Absätze zu, die Sie meinen!
Am Schluss noch ein Wort zu Ihrem Stil. Er ist unangebracht und
unangemessen. Wenn Sie mit mir korrespondieren wollen, dann bitte
auf mitteleuropäisch.
Alles Gute, Josef Broukal
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INTERN - SPAM
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19 "Ihre Fragen sind schwer zu beantworten"
-oder-
warum der mund seit gestern zwei abonnenten weniger hat
Von: heinz nessizius
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In den letzten tagen gab es eine rege diskussion im mund, die durch
einen beitrag franz schandls über a. schwarzenegger ausgelöst
wurde.
nach einiger zeit fiel der redaktion auf, dass diese diskussion
von
der gruppe, der schandl angehört, offenbar auch ausserhalb
des munds
weitergeführt wurde.
es kamen mails an unsere privatadressen mit artikeln aus der
gruppenpublikation und werbelinks zu ihren büchern und befreundeten
websites.
und auch mund-lesas meldeten sich, die plötzlich solche mails
bekamen.
eine brenzlige situation für eine email-publikation wie dem
mund:
wenn adressen von einsenderInnen und leserInnen für werbezwecke
gekapert werden, wird die mitwirkung am mund zum spam-risiko.
was tun?
zu diesem zeitpunkt ging ich noch davon aus, dass es vielleicht
so
etwas wie ein versehen aus übereifrigkeit gewesen sein könnte
(schwarzenegger erregt manche österreicherInnen zur zeit viel
zu
sehr), also schickt ich der gruppe eine e-mail, um eine klärende
antwort zu erhalten.
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1. mail
hallo streifzüge,
ich habe die streifzuege zugesandt erhalten.
da ich sie nicht subskribiert habe, muss ich zwei fragen stellen:
ist meine e-mail-adresse aus dem mund übernommen worden?
sind auch noch andere adressen zur versendung der streifzüge
aus dem mund
übernommen worden?
mit der bitte um eine baldige antwort,
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darauf kam keine antwort.
also der nächste versuch - 1 tag später:
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2.mail
hallo streifzüge,
leider habe ich noch keine antwort auf meine fragen erhalten, ob
die
e-mail-adressen für die streifzüge aus dem mund bezogen
wurden.
ich habe aber bereits von anderen mund-lesas nachricht bekommen,
dass
ihnen die streifzuege unaufgefordert zugesandt wurden.
ich warte nun noch bis morgen dienstag 7.10. und hoffe, dass bis
dahin
eine klärende antwort von den streifzuegen eintrifft.
andernfalls werde ich davon ausgehen, dass die streifzuege-redaktion
adressenmaterial aus dem mund "geerntet" hat.
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nun bekam ich eine e-mail.------------------------------------
----- Original Message -----
From: streifzuege@chello.at
Subject: Unsere Antwort
Vorbemerkung: Selbstverständlich nehmen wir Sie aus unserem
Verteiler raus.
MfG, F.S.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Hallo!
Welch ein Wochenende! Dass einem die Ereignise so zu Unterstützung
eilen, hätte man nicht zu hoffen gewagt. Nicht nur Schwarzenegger
ist
nach den neuesten "Enthüllungen" in argen Turbulenzen,
nein mit ihm
auch Karl Pfeifer und jene Leute, die ihn hineintheatert haben,
die
Antideutschen........(snip!)------------------------------------
(der rest der mail enthielt den selben artikel, den die redaktion
und
die lesas bereits unaufgefordert zugesandt bekommen hatten)
so reagieren spammer
wenn spammer mit beschwerden konfrontiert werden, freuen sie sich,
dass sie eine funktionierende adresse gefunden haben und müllen
den
absender noch eifriger zu.
ich war aber trotz des etwas höhnischen untertons doch noch
der auffassung
war,
dass es sich um eine, wenn auch etwas überdrehte, doch befreundete
linke
gruppierung handelte.also schickte ich noch eine dritte mail ab:------------------------------------
3. mail
hallo streifzüge,
//Vorbemerkung: Selbstverständlich nehmen wir Sie aus unserem
Verteiler
raus. MfG, F.S.
danke, das ist mir recht, obwohl ich gar nicht darum gebeten habe.
hier sind nochmals meine fragen:
ist meine e-mail-adresse aus dem mund übernommen worden?
sind auch noch andere adressen zur versendung der streifzüge
aus dem mund
übernommen worden?
--ich erwarte eine antwort bis morgen, dienstag 7.10.------------------------------------
am dienstag kamen zuerst mails einiger mund-abonnentInnen,
die auch spam-mails von der gruppe erhalten hatten.
und zwar mit betreffs wie "Was den MUND-LeserInnen alles vorenthalten
wird".
die lesas waren über die zwangsaufklärung durchwegs nicht
erfreut.
und ich bekam wieder eine nachricht der gruppe:------------------------------------
----- Original Message -----
From: streifzuege@chello.at
Sent: Tuesday, October 07, 2003 7:55 AM
Subject: Ihre Fragen sind schwer zu beantworten
Was nun, wollen Sie aus dem Verteiler raus oder wieder rein, oder
wollen Sei ein Streifzüge-printabo. Ich weiß es nicht.
Vorischtshalber, da ich Sie aj aus dem Verteiler genommen habe,
schicken wir Ihnen daher einen Text, der im MUND nicht erscheinen
konnte, aber nun im Verteiler ist, in dem Sie nicht sind. Ihnen
kann
dieser Text sicher behilflich sein kann. Vorausgesetzt, sie lesen
ihn,
siehe ganz unten:
(snip!)
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(es folgte ein urlanger ausschnitt aus einem buch, mit link zum
internet-verkauf.)
also zum 3. und letzten mal pflanzerei und kein willen zur kooperation.
fazit: der mund und die adressen seiner abonnentInnen waren für
diese
gruppe nichts anderes als ein mittel, um stur wie eine sekte
ihre botschaften und werbematerial verbreiten zu können.spam
ist missbrauch
die redaktion hat entschieden, die gruppe nicht mehr im mund publizieren
zu
lassen
und die abonnierten gruppenmitglieder aus dem verteiler zu nehmen.
die redaktion hofft, dass diese massnahme dazu beitragen
wird, irregeleitete und übereifrige in zukunft vom spammen
abzuschrecken.abschließend ein ersuchen an die lesas:
schickt bitte sofort eine nachricht an den mund - widerstand@no-racism.net
-
wenn ihr verdächtige spam-mails empfängt, die
möglicherweise auf die teilnahme am mund zurückzuführen
sind. |
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