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01 17 Kundgebung am 9. November: Niemals Vergessen! - Gegen Antisemitismus
und Faschismus!
Von: OEKOLI_Wien@gmx.net
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Niemals Vergessen! - Gegen Antisemitismus und Faschismus!
Kundgebung am 9.11. um 16.00h; Ecke Zirkusgasse/Schmelzgasse, 2.
Bezirk
Die Pogrome rund um den 9. November 1938 waren nur die Höhepunkte
eines von
antisemitischen Ausschreitungen geprägten Jahres. Im Raubzug
gegen ihre
jüdischen NachbarInnen spielten die OstmärkerInnen eine
Vorreiterrolle.
Bereits
vor der umjubelten Vereinigung Österreichs mit Nazideutschland
am 12. März
1938
fanden Pogrome statt, die nach dem Anschluss durch "wilde"
Arisierungen
ergänzt wurden. Dieser Fanatismus veranlasste sogar die zentralen
Stellen zu
Maßnahmen, um die Enteignung der Jüdinnen und Juden im
gesamten NS-Reich in
"ordentliche" Bahnen zu lenken. Nachdem es im Oktober
in Wien erneut zu
Gewalttaten, Plünderungen und Brandstiftungen gekommen war,
schien die Zeit
in den
Augen der Nazis reif für ein Vorgehen im gesamten Deutschen
Reich. Der
Pogrom im
November 1938 übertraf die bisherige Barbarei, und die Blutorgie
ließ für
die
Zukunft noch Schlimmeres erwarten. Er war die endgültige Enthemmung
des
antisemitischen Mobs und der Auftakt zum Massenmord. Die damalige
"Ostmark"
und
insbesondere Wien bildeten die Vorhut der Vernichtung.
"Spontane" Antwort der Bevölkerung
Die NSDAP-Propaganda versuchte, den Pogrom als "spontane"
Antwort der
Bevölkerung auf den Tod des deutschen Diplomaten Ernst von
Rath auszugeben.
Der
Nazi war am 7. November 1938 in Paris von einem 17jährigen
Juden namens
Herschel
Grynszpan niedergeschossen worden. Damit wollte dieser gegen die
von der
Reichsregierung verfügte Deportation tausender Jüdinnen
und Juden nach Polen
protestieren. Unter den Deportierten, die tagelang im Niemandsland
zwischen
Deutschland und Polen umherirrten, war auch sein Vater.
Der Beschluss zum Losschlagen wurde am Rande einer Feier zum Gedenken
an den
Putschversuch von 1923 in München gefasst. "Die SA soll
sich mal austoben",
hat Hitler zu Goebbels gesagt. Der "Startschuss" zum Pogrom
wurde dann vom
Propagandaminister gegeben. Alle, die in den letzten Wochen und
Monaten von
den
Parteistellen und Gauleitungen wegen unkontrollierbaren und "wilden"
Arisierungen zur Ordnung gerufen wurden, durften nun endlich wieder
zuschlagen. Die
NS-Propaganda betonte die "berechtigte Empörung",
der Zorn der kochenden
Volksseele würde das Attentat nun rächen. Der Begriff
"Reichskristallnacht"
wurde
von den Nazis geprägt. Der Name kokettiert mit dem "schaurig-schönen"
Widerschein des Feuers in den auf der Strasse liegenden Glasscherben
und
verharmlost die blutige Gewalt.
"Arbeitsteilung"
Während die SA in Zivil gemeinsam mit Angehörigen der
Hitlerjugend und
anderen Parteiorganisationen jüdische Geschäfte und Wohnungen
plünderte und
zerstörte, ging die SS, ebenfalls in Zivilkleidung, gezielt
gegen
Funktionäre
jüdischer Organisationen vor. Verhaftete Jüdinnen und
Juden brachte man in
Schulen, Gefängnisse und in die spanische Hofreitschule neben
der Hofburg,
zwang sie
zu gymnastischen Übungen, ohne ihnen Nahrung zu geben und ließ
sie aufrecht
stehend schlafen. Einige Jüdinnen wurden gezwungen, sich zu
entkleiden und
zur Unterhaltung der Sturmtruppen sexuelle Handlungen mit Prostituierten
auszuführen; andere mussten nackt tanzen. Ein Gestapo-Agent
aus Wien
berichtete
später, dass er und seine Kameraden Schwierigkeiten gehabt
hätten, die
Menschenmenge davon abzuhalten, noch mehr Jüdinnen und Juden
tätlich
anzugreifen.
In Wien wurden insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser meist durch
Brände
zerstört. 27 Juden wurden getötet und 88 schwer verletzt.
6.547 Jüdinnen und
Juden
wurden in Wien verhaftet, fast 4000 von ihnen wurden ins Konzentrationslager
Dachau verschleppt. Tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen
wurden
zerstört. 4.083 jüdische Geschäfte wurden gesperrt.
Allein im "Kreis Wien I"
wurden
1.950 Wohnungen zwangsgeräumt. Hunderte Jüdinnen und Juden
begingen darauf
hin Selbstmord. Eine Rückgabe der enteigneten Wohnungen und
Geschäfte nach
1945
fand praktisch nicht statt. Bis zum heutigen Tag profitieren die
Nachkommen
der TäterInnen in Wien und ganz Österreich von den Verbrechen,
die damals
ihren Anfang nahmen. Sei es durch den günstigen Mietvertrag,
den die
Großeltern
1939 erhielten, durch die arisierten Bilder der Sammlung Leopold,
die nun im
Museumsquartier Touristenströme anziehen, oder durch die Übernahme
von
Geschäften, Kinos oder Apotheken der zuvor deportieren BesitzerInnen.
Übergriffe und Ausschreitungen auch in den Bundesländern:
In Niederösterreich kam es zur Sprengung von Synagogen und
zu
Massenfestnahmen. Tempel in Berndorf, in Vöslau und in Baden
fielen dem
Pogrom zum Opfer.
In Baden wurden alle Jüdinnen und Juden verhaftet, in St. Pölten
gab es 137
Festnahmen.
In Salzburg-Stadt wurden sieben noch nicht arisierte Geschäfte
aufgebrochen
und verwüstet. Akten aus der Kultusgemeinde wurden weggeschafft.
Auch die
Synagoge wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. In der Stadt wurden
41
Juden
verhaftet, 70 in ganz Salzburg.
In Oberösterreich lebten in den Wochen vor dem Novemberpogrom
noch rund 650
Jüdinnen und Juden. Ein Zehntel von ihnen wurde bereits am
8. November
festgenommen. In Linz steckten SA- und SS-Angehörige die Synagoge
in Brand.
In Graz wurde in der Nacht zum 10. November die Synagoge am Grieskai
niedergebrannt. Die Inneneinrichtung war bereits zuvor zerstört
worden.
In Klagenfurt wurde der Tempel völlig zerstört. Der Mob
wandte sich vor
allem gegen Wohnungen der Jüdinnen und Juden, da die Geschäfte
bereits
vorher
"arisiert" worden waren. 40 Jüdinnen und Juden wurden
verhaftet und nach
Dachau
deportiert.
In Tirol konzentrierte sich der Terror auf Innsbruck. Vier von den
136
Innsbrucker Jüdinnen und Juden wurden ermordet.
Im Burgenland wurde die Synagoge in Eisenstadt zerstört.Solidarität
mit den jüdischen Gemeinden - Solidarität mit Israel
Es macht die Eigenart der Gesellschaft in den Nachfolgestaaten des
Dritten
Reichs aus, dass sie sich auf dem Boden der Resultate bewegt, die
der
Nationalsozialismus geschaffen hat. Zu diesen Resultaten gehört
eine
besonders innige
Beziehung zum Staat, gestiftet durch das kollektiv beschwiegene
Fundament
von Massenmord und Vernichtungskrieg, die nach 1945 nirgendwo revolutionär
geahndet wurden. In diesen Verbrechen hat sich die überwältigende
Mehrheit
der
Bevölkerung mit dem Staat zum Volksstaat vereinigt. Diese Vereinigung
lebte
öffentlich und privat gerade in der Verdrängung des Verbrechens
fort und
konstituierte das Bewusstsein der StaatsbürgerInnen. Dass der
größten
Vernichtung,
die jemals vonstatten ging, der größte Reichtum entspringt,
der jemals zu
haben war, das war das eigentliche Wunder der Nachkriegszeit, das
man mit
dem
Begriff des Wirtschaftswunders zu rationalisieren versuchte - schon
deshalb,
um
nicht über die Grundlegung der Nachkriegswirtschaft in der
nationalsozialistischen Raub- und Zwangsarbeiterökonomie reden
zu müssen.
Der für die österreichische postnationalsozialistische
Gesellschaft
charakteristische Antisemitismus tobt sich heute zunehmend im Hass
auf den
Staat der
Shoah-Überlebenden aus. Der von Deutschen sowie ÖsterreicherInnen
mit
Begeisterung vom Zaun gebrochene Vernichtungsfeldzug gegen Polen
und die
Sowsjetunion, der Beginn der totalen Vernichtung des europäischen
Judentums
im Herbst
1941 und die Flucht von vielen Jüdinnen und Juden waren die
entscheidenden
Ursachen für die Gründung Israels. Während der Zionismus
in den 50 Jahren
davor
noch von vielen Jüdinnen und Juden abgelehnt wurde, da sie
die Hoffnung auf
Assimilierung nicht aufgaben oder ein Ende des Antisemitismus durch
die
revolutionäre Veränderung der Gesellschaft erkämpfen
wollten, bestätigte der
deutsch-österreichische Vernichtungswahn in grausamer Weise
die
Notwendigkeit eines
jüdischen Staates.
Trotz widriger Umstände und gegen den erbitterten Widerstand
Großbritanniens
gelang Tausenden Opfern des NS-Terrors die Flucht nach Palästina.
Nach der
Staatsgründung Israels und der Nichtanerkennung des UN-Teilungsplanes
durch
die arabischen Nachbarstaaten begannen diese ihren ersten Krieg
gegen den
neuen
Staat. In den 15-monatigen Kampfhandlungen ließen über
6000 Israelis, viele
eben erst den nationalsozialistischen Todesmühlen entkommen,
ihr Leben.
Israel ist seitdem Schutzmacht und Zuflucht für Jüdinnen
und Juden weltweit.
Selbst wenn, wie im 2. Weltkrieg, fast alle Länder dieser Erde
ihre Grenzen
nochmals für jüdische Flüchtlinge schließen
sollten, mit Israel gibt es
einen
Ort, wo sie, solange die Möglichkeiten zur militärischen
Selbstverteidigung
gewährleistet sind, relativen Schutz vor antisemitischer Gewalt
finden.
Der jüdische Staat ist 60 Jahre nach der Niederlage des Nationalsozialismus
in Gefahr. Israel ist mit permanentem Terror im Rahmen der
"Al-Aqusa-Intifada" konfrontiert. Die von PalästinenserInnen
durchgeführten
Selbstmordattentate
zielen einzig und allein darauf, möglichst viele Jüdinnen
und Juden mit in
den Tod zu reißen. Unterstützung finden diese dabei nicht
nur bei anderen
arabischen Regimes, die dem sich selbst als nationalen Befreiungskampf
abfeiernden Vernichtungsantisemitismus materiell und ideologisch
unter die
Arme
greifen, sondern auch bei der EU und der UNO, in weiten Teilen der
Antiglobalisierungs- und Friedensbewegung, sowie in der Linken.
Mit der zunehmenden Bedrohung Israels und damit der Jüdinnen
und Juden
weltweit entsteht eine Art "globaler Intifada": Antisemitismus
tobt sich
derzeit
sowohl propagandistisch als auch praktisch am ungehemmtesten in
einem
Großteil
der arabischen bzw. islamischen Staaten aus, aber auch von der Ukraine
über
Argentinien bis Frankreich und Deutschland kam es in den vergangenen
Jahren
zu Friedhofsschändungen, Brandstiftungen gegen Synagogen und
tätlichen
Angriffen gegen Jüdinnen und Juden. Jüdische Gemeinden
erleben nun in der
ganzen
Welt Zustände, die in Österreich und Deutschland seit
langem traurige
Realität
sind: gewalttätige Übergriffe und die ständige Präsenz
von
Sicherheitskräften
vor Synagogen, Schulen und kulturellen Einrichtungen. Im ersten
Halbjahr
2003
wurden in Österreich 108 antisemitische Vorfälle (Übergriffe,
Drohungen,
Schmierereien usw.) gemeldet, das sind um 71% mehr als im Vergleichszeitraum
des
Vorjahres.
Der antisemitische Mob agiert auch heute nicht im luftleeren Raum:
Die
politischen Eliten aus ÖVP und FPÖ verweigern der Israelitischen
Kultusgemeinde
(IKG) jene finanziellen Mittel, die zum Schutz der jüdischen
Einrichtungen
benötigt würden. Wie überhaupt die FPÖVP-Regierung
mit ihrer Weigerung, das
Überleben der jüdischen Gemeinden in Österreich zu
garantieren, das Feld
bereitet,
auf dem sich der Mob dann austobt. Den jüdischen Gemeinden
wird eine auch
nur teilweise Entschädigung für das zerstörte und
geraubte Eigentum immer
noch
vorenthalten. Ihre VertreterInnen werden zu BittstellerInnen degradiert.
Die
Linke hat zu diesem Skandal größtenteils geschwiegen.
Anstatt der
Solidarität
mit den in ihrer Existenz bedrohten jüdischen Gemeinden Ausdruck
zu
verleihen, demonstriert sie lieber mit den FeindInnen Israels. Zuletzt
am
27. 9., als
eine fast 1000-köpfige Hetzmasse zum dritten Jahrestag der
Intifada in Wien
den islamistischen Selbstmordterror abfeierte. Mit dabei Hannes
Swoboda
(SPÖ), der im europäischen Parlament an führender
Stelle die Einsetzung
eines
Untersuchungsausschusses zur zweckwidrigen Verwendung von EU-Geldern
seitens
der
palästinensischen Autonomiebehörde verhinderte. So kann
nicht geklärt
werden,
ob und in welchem Ausmaß die EU den Selbstmordterror und das
korrupte
Arafat-Regime finanziert(e).
Das antizionistische Bündnis aus Mob und Eliten erfährt
auch seinen medialen
Flankenschutz: In fast allen Medienberichten dominiert eine parteiische
Darstellung des Nahostkonfliktes, die immer wieder auch von antisemitischen
Stereotypen geprägt ist. Verschärft wurde das antiisraelische
und
antisemitische
Sperrfeuer anlässlich der alliierten Befreiung des Irak vom
faschistischen
Regime Saddam Husseins. Heute wird nicht mehr nur in Neonazi-Blättern
über
den
"jüdischen" Hintergrund der US-Administration und
die "Israel-Lobby", welche
die US-Politik bestimme, spekuliert.
Das Gedenken an die Reichspogromnacht vor 65 Jahren muss die Verteidigung
der letzten noch sichtbaren Resultate der deutsch-österreichischen
Schuld an
Shoah und Vernichtungskrieg beinhalten, so es nicht zu einer folgenlosen
Historisierung der damaligen Ereignisse kommen soll. Heute wird
in
vielfältiger
Weise in Österreich und Deutschland versucht, die Folgen der
Niederlage des
Nationalsozialismus von 1945 zum Verschwinden zu bringen und die
deutsch-österreichischen Verbrechen zu relativieren. Nach der
deutschen
Wiedervereinigung,
der Auflösung der Roten Armee und der Zerschlagung Jugoslawiens
richten sich
die deutsch-österreichischen Begehrlichkeiten gegen Tschechien,
Polen und
das
ehemalige Jugoslawien. AntifaschistInnen dürfen zu diesem Revisionismus
und
Revanchismus nicht schweigen. Die aktuelle, erpresserische Politik
gegen die
Republik Tschechien in der Frage der Benesdekrete muss ebenso bekämpft
werden
wie jede Form der Delegitimierung des israelischen Staates.
In der Zirkusgasse 22 stand bis zu ihrer Zerstörung und Plünderung
durch den
Nazi-Mob am 10. November 1938 die Synagoge der seit 1736 bestehenden
türkisch-jüdischen Gemeinde, auch "Türkischer
Tempel" genannt. Sie wurde im
maurischen Stil zwischen 1885 und 1887 nach den Plänen des
Architekten Hugo
von
Weidenfeld erbaut. Als Vorbild diente die Alhambra, worin sich das
Andenken
an die
ehemalige spanische Heimat der Sepharden äußerte. Die
Synagoge verfügte über
424 Sitz- und 250 Stehplätze und war in der Ersten Republik
vor allem als
Wirkstätte des Oberkantors Isidor Lewit von Bedeutung. Erst
1988, ein halbes
Jahrhundert nach der Zerstörung der Synagoge, wurde eine von
der Stadt Wien
gestiftete Gedenktafel am ihrem ehemaligen Ort angebracht.
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02 Que(e)r-Beisl am 29. Oktober / der wert der werte
Von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
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Mittwoch 29. Oktober:
der wert der werte
die wissenschaftsministerin erzaehlt selbst im radio, dass sie ihre
energien allmorgendlich aus einem stein bezieht - nur ein beispiel
dafuer, wieweit die esoterik vorgedrungen ist. aus einem konglomerat
aus
(ultra)konservativen religioesen vorstellungen, aus esoterischen
wertvorstellung fuer alle lebensbereiche scheint sich ein neuer
(politischer) alltag zu formen, bereitwillig von der schwarzblauen
regierung gefoerdert und umgesetzt, am liebsten mithilfe der
"wertediskussion"...
Vortrag und Diskussion mit el awadalla
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr
Naechste Woche: "der ewige judenhass" - Dokumentation
Vollstaendiges Monatsprogramm auf http://www.raw.at im Bereich Que(e)r
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03 Veranstaltung von GAJ und ÖSPG zu Papua-Neuguinea
Von: westpapua@gmx.net <westpapua@gmx.net>
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Aus der Vortragsreihe der Österreichisch-Südpazifischen
Gesellschaft und der
Grünalternativen Jugend Wien zum Thema "Konflikte im Pazifik:
Melanesien"
19:00 Uhr "Der Staat als Mythos" - 28 Jahre Unabhängigkeit
von
Papua-Neuguinea"
Referent: Dr. Roland Seib (Darmstadt)
Während sich in den benachbarten Solomon-Inseln eine Interventionstruppe
darum bemüht, die Gewalt einzugrenzen und den bankrotten Staat
wieder zu
etablieren, grassiert in Papua-Neuguinea die Angst, der nächste
der
südpazifischen
"failed states" zu sein. Starke ethnische Gruppen stehen
dort einem kaum
anerkannten Staat gegenüber, der den Herausforderungen nicht
gewachsen ist.
Instabilität, wirtschaftliche Stagnation, Gewalt und wachsende
soziale Not
werfen
zudem die Frage nach dem Überleben des Landes als Nation und
Gesellschaft
auf.
Andererseits verfügt das Land über eine bemerkenswerte
Kontinuität als
demokratischer Verfassungsstaat. Der Vortrag geht auf diese aktuellen
Entwicklungen und Diskurse ein.
Ort: Lindengasse 40, 1070 Wien, Grünes Haus - Kleiner Saal
www.ospg.org, www.gajwien.at
Linktipps zum Thema!: www.pazifik-infostelle.org,
pidp.eastwestcenter.org/pireport
--
Westpapua Solidarität Wien
Website: www.westpapua.tk
e-mail: westpapua@gmx.net
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04 Jetzt anmelden: Workshop "Br ücken bauen - Homophobie
abbauen"
Von: Christian Hoegl <Christian.Hoegl@hosiwien.at>
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Die EVANGELISCHE AKADEMIE WIEN und HOSI Wien
an Institutionen & InteressentInnen -
mit der Bitte um Weiterleitung/Veröffentlichung/Ankündigung
Vielen Dank !
Workshop nach dem NCBI-Modell
Brücken bauen - Homophobie abbauen
Samstag, 15. November 2003, 10.00 bis 18.00 Uhr Wer kennt nicht
das unangenehme Gefühl, nicht dazu zu gehören, "draußen"
zu
sein? - Manche Menschen in unserer Gesellschaft, je nachdem welchen
Gruppen
sie angehören, sind nahezu ständig mit Ausgrenzung und
Diskriminierung
konfrontiert.
Das NCBI-Modell (National Coalition Building Institute) ist eine
international
erprobte Methode, nach der Vorurteile und Diskriminierung in Gruppen
gemeinsam
bearbeitet und diesbezügliche Konflikte auf der Basis gegenseitiger
Anerkennung und Wertschätzung gelöst werden können.
(siehe
<http://www.ncbi.at/> ). NCBI versteht die Vielfalt der Gesellschaft
als
Bereicherung und nicht als Belastung.
In diesem Workshop haben hetero-, homo- und bisexuelle TeilnehmerInnen
die
Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen mit dem
Thema "Sexuelle
Orientierung" auseinander zu setzen, Stereotypen und Vorurteile
dazu
anzuschauen sowie Diskriminierung und Beleidigungen im Hinblick
auf
sexuelle
Orientierung zu erkennen und zu unterbrechen. Ziel dieses Workshops
ist es
vor
allem, Homo- und Bisexualität sowie Transgender-Identität
zu enttabuisiere
n
und Vielfalt von sexuellen Lebensweisen als positiv wahrnehmen zu
lernen.
Einige der Themen, mit denen sich die TeilnehmerInnen beschäftigen
werden
sind:
- Welche Informationen und Fehlinformationen habe ich über
Sexualität und
sexuelle Orientierung gelernt?
- Welche Bilder, Stereotype oder Vorurteile habe ich zu unterschiedlichen
sexuellen Lebensweisen aufgenommen?
- Wie erleben lesbische, schwule, bisexuelle Frauen und Männer
Diskriminierung
und - damit zusammenhängend - verinnerlichte Unterdrückung?
- Wie können wir Beleidigungen und Diskriminierungen wegen
unterschiedlicher,
sexueller Orientierung konstruktiv unterbrechen und davon Betroffene
besser
unterstützen? Leitung: Werner Baumann (Leiter der NCBI-Kampagne
zum Abbau von
Homophobie,
Schweiz), Astrid Winkler (NCBI-Trainerin, Soziologin)
Organisatorische Leitung: Waltraud Riegler (Evangelische Akademie
Wien)
Veranstalter: HOSI Wien, Wiener Antidiskriminierungsstelle für
gleichgeschlechtliche Lebensweisen, Initiative Minderheiten, Evangelische
Akademie Wien Zeit: Samstag, 15. November 2003, 10.00 bis 18.00
Uhr
Ort: HOSI Wien, Novaragasse 40, 1020 Wien
Kostenbeitrag: ? 30,-- (Ermäßigung auf Anfrage); für
HOSI-FreundInnen ?
20,--,
erm. ? 10,--
Anmeldung: bis 3. November 2003 - Evangelische Akademie Wien, Tel.:
01/408
06
95, E-Mail: w.riegler@esz.org
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Waltraud Riegler
Evangelische Akademie Wien
Schwarzspanierstraße 13
1090 Wien
Tel.: 01/408 06 95-24
Fax: 01/408 06 95-33
EMail: w.riegler@esz.org
Internet: <http://www.evang.at/akademie>
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05 die Korrektur..., die Überraschung..., die Show
Von: Ludwig Kess <L.Kess.Rollstuhltanz@t-online.de>
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Kommentare vorher:
"unmöglich, Rock`n Roll in 2 Rollstühlen"
"tanzen zu zweit im Rollstuhl, das geht nicht"
Zuschauerkommentare:
"...man vergisst die Rollstühle, man sieht sie nicht mehr"
"...toll, was bei Eurer Show rüberkommt"
"...es erscheint, als würde etwas geradegezogen, was
man im Alltag nur verzerrt wahrnimmt"
Sie können sich das natürlich entgehen lassen, warum auch
nicht!
Wir jedoch würden uns darauf freuen, auch Sie zu überraschen.
Bis dann
THE ROLLING DANCERS
Ringallee 5, 94486 Osterhofen
Tel. 09932 3126, Fax 09932 959380
http://www.the-rolling-dancers.de
Mail: the.rolling.dancers@gmx.net
Übrigens: Infomaterial haben wir natürlich auch.
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MELDUNGEN
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06 MITTEILUNG: Nike-Platz >> Erster Erfolg für Freiheit
der Kunst!
Von: Martin Wassermair <wassermair@t0.or.at>
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PRESSEMITTEILUNG
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| Public Netbase Media~Space!
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
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| 27.10.2003
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Nike-Platz: Erster Erfolg für Freiheit der Kunst!
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Gericht entscheidet vorläufig für internationales Kunstprojekt
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Die internationale Sportartikelfirma Nike will die von Public Netbase
gemeinsam mit der renommierten Gruppe 0100101110101101.ORG errichtete
Rauminstallation "nikeground - rethinking space" verbieten
lassen. Nun
hat das Handelsgericht Wien eine erste wichtige Entscheidung getroffen.
Ungeachtet des Umstands, dass hier ein künstlerisches Werk
verboten
werden soll, hat das Handelsgericht den Antrag des Konzerns auf
einstweilige Verfügung zurück gewiesen. Der Grund dafür:
Die Klage gegen
Public Netbase wird im Namen von Nike International geführt.
Das
Unternehmen hat seinen Sitz somit offiziell in den USA, weswegen
eine
Prozesskostensicherstellung für den Falle eines Richterspruches
zu
Gunsten von Public Netbase zu hinterlegen gewesen wäre.
Public Netbase wird in dieser Rechtsangelegenheit von Mag. Michael
Pilz
vertreten, der - neben des Hervorstreichens der künstlerischen
Ausrichtung der Installation - in seiner Klagebeantwortung auf den
schwerwiegenden Formfehler hingewiesen hat. "Für das Projekt
ist das ein
wichtiger Erfolg", erklärt Public Netbase-Leiter Konrad
Becker. Der
Rechtsstreit mit Nike geht somit in eine weitere Runde. Und: Die
Installation am Karlsplatz kann bis zum Abbau am 28. Oktober
unbeeinträchtigt bestehen bleiben. "Diese Entscheidung
des Gerichts
bestärkt uns jedenfalls darin, in weiterer Folge umso selbstbewusster
die künstlerische Freiheit vor der Rücksichtslosigkeit
großer Konzerne
in Schutz zu nehmen", so Konrad Becker abschließend.
|---
| http://www.t0.or.at/nikeground
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| Rückfragen:
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| Public Netbase Media~Space!
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
| Zwischenquartier Burggasse 21
| A-1070 Wien
|---
| Tel. +43 (1) 522 18 34
| Fax. +43 (1) 522 50 58
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| http://www.t0.or.at/
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07 Rückeroberung des Alltags (Aus Soz 11/03)
Von: Parteder Franz <Franz.Parteder@stadt.graz.at>
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SoZ - Sozialistische Zeitung, November 2003, Seite 13Rückeroberung
des Alltags
Über fortschrittliche Kommunalpolitik am Beispiel der KPÖ
Grazcccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc
ccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc
Nicht erst, seit sie bei den letzten Kommunalwahlen über 20%
bekommen hat,
ist die Kommunistische Partei Österreichs in Graz ins Gespräch
gekommen.
Seit vielen Jahren wird ihre Kommunalpolitik als Beispiel einer
fortschrittlichen Kommunalpolitik diskutiert. Auf einer von der
SoZ
mitgetragenen Konferenz in Berlin Ende September hielt der Vorsitzende
der
KPÖ Steiermark und Grazer Stadtrat, Franz Stephan Parteder,
einen Beitrag
über die Kommunalpolitik als Beitrag zur Entwicklung
gesellschaftspolitischer Alternativen. Es folgt ein Auszug aus der
Rede
Parteders.
Die Gemeinden in Österreich werden immer mehr zu Brennpunkten
gesellschaftlicher Widersprüche. Während die arbeitenden
Menschen von den
Gemeinden zu Recht umfassende soziale Dienstleistungen und demokratische
Mitentscheidungen fordern, werden die Möglichkeiten, diese
Ansprüche auch
einzulösen, durch die Untergrabung der finanziellen Grundlagen
der Kommunen
und durch restriktive Bestimmungen der EU und des Gesetzgebers in
Österreich
auf kommunaler Ebene zunehmend eingeschränkt.
Die Gemeinden sind keine unabhängigen politischen Subjekte
im politischen
System. In den Gemeinden werden aber viele Widersprüche deutlicher
und
sichtbarer. Auch und gerade der Konflikt zwischen dem Anspruch auf
Autonomie
und der sich konträr dazu entwickelnden Finanzlage macht deutlich,
dass
Kommunalpolitik als Teil der Gesamtpolitik, als Feld einer allgemeinen
politischen Auseinandersetzung zu sehen ist.
Durch eine kluge und fortschrittliche Kommunalpolitik können
wir Ansehen bei
der Bevölkerung gewinnen, können an sozialen Brennpunkten
und gemeinsam mit
Teilen der Arbeiterklasse arbeiten, die von den herrschenden Parteien
vergessen werden.
Wir können Alternativen entwickeln und gleichzeitig aufzeigen,
dass diese
Alternativen an Systemgrenzen stoßen. Und wir machen Erfahrungen
in und mit
dem politischen System des Kapitalismus, die unsere Einsichten in
die
Funktionsweise des bürgerlichen Staates vertiefen.
In Graz haben wir eine wichtige Etappe auf diesem Weg zurückgelegt.
Die
Gemeinderatswahl in der zweitgrößten Stadt Österreichs
mit knapp 250000
Einwohnerinnen und Einwohnern brachte uns fast 21% der gültigen
Stimmen, 12
Mandate im Gemeinderat, 2 Stadträte und 25 Mandate in den
Bezirksversammlungen. Stadtrat Ernst Kaltenegger ist für Wohnen
zuständig,
Stadträtin Wilfriede Monogioudis für Konsumentenschutz,
Gesundheit und
Wirtschaftsbetriebe. Was wir in Graz tun oder lassen, wird österreichweit
beobachtet. Ernst Kaltenegger ist der bekannteste Kommunist Österreichs
geworden. Und das bedeutet: Man muss sich bei uns nicht daran gewöhnen
- und
hier zitiere ich den österreichischen Schriftsteller Erwin
Riess - "dass
radikale Linke lächerlich, wirkungslos und weltfremd zu sein
haben". Ohne
die mühselige Arbeit über viele Jahre hinweg, ohne die
Konzentration auf
Themen wie Wohnen und Privilegien, wären Ernst Kaltenegger
und die KPÖ Graz
nicht so weit gekommen.
Wir sind in Graz mit über 20% der gültigen Stimmen in
der Stadtregierung
angekommen. Wir betrachten unsere Position aber nicht als Annäherung
an das,
was ohnehin die meisten sagen und tun. Wir wollen die Stellung,
die wir
erreicht haben, ausnützen, um Angriffe auf die arbeitenden
Menschen
abzuwehren und um die Bedingungen für gesamtgesellschaftliche
Veränderungen
zu verbessern.
Ein Beispiel ist die Diskussion um ein mögliches Regierungsbündnis
von SPÖ,
KPÖ und Grünen im Grazer Rathaus. Dieses Bündnis
wäre rechnerisch möglich
gewesen, hätte uns als KPÖ aber in die missliche Lage
gebracht, als
Juniorpartnerin die Sozialabbaumaßnahmen und Privatisierungsschritte,
die
der herrschenden Logik entsprechen, mitzutragen und zu begründen.
Der innere
Zusammenhang zwischen unserer Arbeit vor Ort und unseren Zielen
wäre
zerrissen, unsere Verbindung mit jenen Menschen, die hoffen, dass
wir anders
sind als die anderen Parteien, wäre nicht mehr gegeben gewesen.
"Unsere Kommunalpolitik", so formuliert es unser Programm,
"steht immer im
Spannungsfeld zwischen einer sozialen Servicefunktion und damit
verbundener
pragmatischer Selbstbeschränkung einerseits und einem
gesellschaftsverändernden Anspruch andererseits. Sie zielt
auf solidarisches
und sozial orientiertes Handeln und Ermunterung zur Selbsttätigkeit
anstelle
von Stellvertreterpolitik."
Fortschrittliche Kommunalpolitik kann auf vielfältige Weise
zur Entwicklung
gesellschaftspolitischer Alternativen beitragen. Das reicht vom
Erproben
neuartiger Initiativen und Einrichtungen, die eine soziale Entwicklung
in
der Kommune befördern, bis zu Formen der direkten Beteiligung
der
Bevölkerung an der Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten
in der Gemeinde.
Diese Erfahrungen verdienen es, untersucht und verallgemeinert zu
werden.
Dabei ist unser Ziel kein kommunaler Kommunismus. In unserer praktischen
Arbeit stoßen wir sehr rasch an die Grenzen, die uns durch
die EU und durch
die österreichische Bundespolitik gezogen werden.
Es geht um die klassische Aufgabe des Heranführens einer Mehrheit
der
werktätigen Bevölkerung an die Frage der Gesellschaftsveränderung
in
Richtung Sozialismus und auch an die Frage der Macht. Hier muss
jede
kommunistische Partei, die wirklich die Lehren aus dem Scheitern
des
Realsozialismus ziehen will, von Anfang an solche Formen der inneren
Organisation und des Zusammenarbeitens mit den Leuten finden, die
Machtmissbrauch und Entfernung von den Massen ausschließen.
Gerade hier
finden sich auf kommunaler Ebene viele gute Beispiele: Wie arbeiten
Menschen
unterschiedlicher Weltanschauung in Bürgerinitiativen zusammen,
wie gelingt
es, die Konzentration auf ein gemeinsames Ziel mit innerer Demokratie
und
mit Debatten zu verbinden? Das Pochen auf die Avantgardefunktion
einer
Kommunistischen Partei und auf die Lehre von der Partei Neuen Typs
helfen in
diesem Zusammenhang wenig. Trotzdem gibt es sehr gute Argumente,
auch bei
den Klassikern, für die Verteidigung von Parteistrukturen.
Es steht uns gut an, bescheiden aufzutreten und auch von den Erfahrungen
anderer Gruppen und Bewegungen zu lernen. Wir müssen herausfinden,
wie wir
Schritt für Schritt vorankommen. Genau hier sollten unsere
Analysen der
Arbeit auf kommunaler Ebene ansetzen, um zu Verallgemeinerungen
zu kommen.
Und schließlich: Woran erinnern sich die Menschen, wenn sie
an die
Leistungen der fortschrittlichen Arbeiterbewegung in der Vergangenheit
denken, am ehesten? Es sind dies das "Rote Wien" der Zwischenkriegszeit
mit
seinen Gemeindebauten, es ist die vorbildliche Kommunalpolitik der
50er und
60er Jahre in Italien oder Frankreich, und es sind, wenn man sich
in den
ehemaligen sozialistischen Ländern umschaut, am ehesten Dinge
des Alltags,
die positiv im Gedächtnis bleiben. Auch daran sollten wir denken,
wenn wir
darangehen, neue Gesellschaftsmodelle zu entwerfen. Haltbar ist
letzten
Endes nur das, was der Bevölkerung ganz konkret nutzt.
Franz Stephan Parteder
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08 Kommentar zu Schwarz-gr ün in OÖ
Von: Kurt Krickler <Kurt.Krickler@hosiwien.at>
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Folgenden Kommentar habe ich für die Internet-Zeitschrift "Glocialist
Review" zur schwarz-grünen Regierungszusammenarbeit in
OÖ geschrieben.
Kurt KricklerMachtkorrumpiert oder grenzgenial?
Auf den ersten Blick schockiert es, daß die Grünen mit
dieser ÖVP eine
Regierungskoalition bilden. Bei aller Berücksichtigung des
Umstands, daß es
hier um die Landesebene geht, kann man ja nicht völlig ausblenden,
daß es
dieselbe ÖVP ist, die schuld daran ist, daß die FPÖ
in die Bundesregierung
kam - mit all den katastrophalen Folgen für das Land.
Die ÖVP hat aus reiner Machtgier die FPÖ ins Regierungsboot
geholt. Für mich
trägt daher sie die Hauptverantwortung für all das, was
seither passiert
ist: für die Säuberungswellen im öffentlichen Bereich,
für die dramatische
Entwicklung weg vom Rechtsstaat (Stichworte: Spitzelaffäre,
Finanzminister
Grasser, Koloini-Affäre, etc.), für die unglaubliche Freunderlwirtschaft,
für die Debakel bei den Privatisierungen, für das Fiasko
bei wichtigen
Gesetzesprojekten, etwa im Sozial- und Bildungsbereich, für
das
Regierungschaos - und natürlich für das neue Asylgesetz
und die faschistoide
Weigerung, homosexuelle NS-Opfer endlich im Opferfürsorgegesetz
als solche
zu rehabilitieren.
Die ÖVP ist in meinen Augen viel bedenklicher als die FPÖ.
Es gehört schon
viel Verdrängung und Schizophrenie dazu, wenn die Grünen
die oö VP hier von
der Bundes-VP abspalten und nicht sehen wollen, daß die ÖVP
durch ihre
Verbindung mit der FPÖ in höchstem Grad kompromittiert
ist und einige Jahre
Quarantäne verordnet bekommen müßte, um in Ruhe
von der undemokratischen
Pest zu genesen, mit der sie offenbar bereits latent infiziert war
und die
nicht zuletzt durch die Re-Infektion aufgrund der Mesalliance mit
der FPÖ
virulent geworden ist. Daß nach all dem, was seit 2000 vorgefallen
ist, die
Grünen bei nächstbester Gelegenheit einfach zur Tagesordnung
übergehen, der
ÖVP eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen und deren
ohnehin schon
totalitär anmutende Machtfülle in Österreich weiter
absichern helfen, ist
schwer zu verkraften und geeignet, jene in völlige Verzweiflung
und Apathie
zu stürzen, die ihre letzte politische Hoffnung in die Grünen
gesetzt haben,
die sich aber nun als ganz gewöhnliche Partei entpuppt haben,
die bereit
ist, elementare politische Grundsätze der vagen Aussicht darauf
zu opfern,
einige wenige Punkte aus ihrem Programm umsetzen zu können.
Jedenfalls werden sich die Grünen in anderen Bundesländern
und auf
Bundesebene mit ihrer Oppositionsrolle nun viel schwerer tun. Um
ein
Beispiel aus dem lesbisch/schwulen Bereich zu nehmen: Die Wiener
Grünen
müssen in Hinkunft wohl die Wiener Landesregierung mit ihrer
bisher vehement
geäußerten Forderung nach Anerkennung gleichgeschlechtlicher
PartnerInnenschaften durch Eintragung auf Landesebene ("Wiener
Ehe")
verschonen - oder diese zugleich auch an ihre mitregierenden
ParteifreundInnen in OÖ richten, um zumindest noch einen Hauch
von
Glaubwürdigkeit zu wahren.
Sollte die schwarz-grüne Zusammenarbeit in OÖ aber ein
grenzgenialer
Schachzug der Grünen sein (woran ich auf den zweiten Blick
unbedingt glauben
will!), um potentiellen WählerInnen aus dem bürgerlichen
Lager die Angst zu
nehmen, bei den nächsten NR-Wahlen grün zu wählen,
weil die Grünen damit
ihre Regierungsfähigkeit unter Beweis stellen und die schwarz-grüne
Option
auch für den Bund aufrechterhalten, dann muß man den
Grünen für diesen
heroischen Akt politischer Selbstverleugnung und Prostitution in
der Tat
Dank und Anerkennung zollen! Kein Zweifel: Dieses Mittel wird durch
den
Zweck, bei den nächsten NR-Wahlen eine rot-grüne Mehrheit
zustande zu
bringen, geheiligt. Daß es dann zwangsläufig zu einer
rot-grünen Regierung
kommt, liegt auf der Hand, denn daß auf Bundesebene die Vorstellungen
von
ÖVP und Grünen nicht kompatibel sind, haben ja die gescheiterten
Koalitionsverhandlungen letzten Februar gezeigt. Und daß sich
ÖVP oder Grüne
um 180° Grad drehen, ist ja nicht anzunehmen. Wenn dieses Kalkül
also
aufgehen sollte, dann kann man den Grünen ihren jetzigen Sündenfall
in OÖ
verzeihen. Aber nur dann!
Bleibt zu hoffen, daß es die ÖVP nicht darauf anlegt,
Schwarz-grün in OÖ
spektakulär scheitern zu lassen, um die Grünen als genauso
regierungsunfähig
wie die FPÖ vorzuführen.Kurt Krickler war 1979 Mitbegründer
der HOSI Wien und ist seither
ehrenamtlicher Mitarbeiter, u. a. als Vorstandsmitglied und Chefredakteur
der Zeitschrift LAMBDA-Nachrichten. Seit 1981 ist er in der International
Lesbian and Gay Association (ILGA) aktiv, von der Gründung
des europäischen
Lesben- und Schwulenverbands ILGA-Europa im Dezember 1996 an bis
Oktober
2003 war er dessen Vorstandsvorsitzender, jetzt ist er dessen
Ehren-Vizepräsident.
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09 AKS: Verdient die Zukunftskommission ihren Namen?
Von: Katharina Kreissl <kathi.kreissl@reflex.at>
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Pressemeldung der Aktion kritischer SchülerInnen 27. Oktober
2003
Bildung/AKS/GanztagsschuleAKS: Verdient die Zukunftskommission ihren
Namen?
Die Zukunftskommission zeigt mit Teilen ihrer Vorschläge innovative
Ansätze, der geplante Umbau von Schulen zu Unternehmen klammert
allerdings
SchülerInnenmitbestimmung aus.
Als "zweischneidiges Schwert" sieht AKS-Bundesvorsitzende
Kathi Kreissl
die am Samstag präsentierten Ergebnisse der Zukunftskommission.
"Sitzenbleiben nur noch in Ausnahmefällen durchzuführen
ist zwar
inkonsequent, allerdings ein Schritt in die richtige Richtung"
kommentiert
Kreissl. "Das Druckmittel der Existenzbedrohung, das Sitzenbleiben
für
viele SchülerInnen bedeutet, hat negative Auswirkungen auf
die
Lernmotivation und steht im Gegensatz zu zeitgemäßer
Pädagogik"
Auch die Ansätze zur alternativen Leistungsbeurteilung wertet
Kreissl als
richtigen Reformschritt. "Die notwendige Auseinandersetzung
mit der
Leistungsbeurteilung endet zwar bei der Zwei-Phasen-Schularbeit,
bietet
aber zumindest die Grundlage für seriöse Diskussion"
so die
Schülervertreterin. "Langfristig muss allerdings über
Alternativen zum
derzeitigen System nachgedacht werden. SchülerInnen empfinden
Noten nicht
als positive Motivation, das Einsortieren in fünf Schubladen
schürt
Konkurrenzkampf und Ellbogentaktik." Beurteilung bedeutet für
Kreissl
konstruktives und persönliches Feedback, aus dem SchülerInnen
ihre
Schwächen herauslesen können.
Kritisch äußert sich die Bundesvorsitzende zu der angedachten
personellen
und finanziellen Autonomie. "LehrerInnenselbstbestellung und
die
Einführung eines mittleren Mangement baut Schulen zu Unternehmen
um.
Schulen mit Kindern aus kaufkräftigen Elternhäusern leisten
sich bessere
LehrerInnen und sind für SponsorInnen aus der Wirtschaft interessanter."
analysiert Kreissl die negativen Auswirkungen. "Die Qualitätsunterschiede
zwischen den Schulen verschärfen sich dadurch. Die Veröffentlichung
von
Schulrankings macht die Situation keineswegs besser, sondern legt
den
Grundstein zu einer Zwei-Klassen-Bildung und harten Konkurrenzkampf."
Auch
auf SchülerInnenmitbestimmung habe die Zukunftskommission offensichtlich
vergessen. "Sowohl bei der personellen Autonomie, als auch
bei der
Qualitätssicherung haben die SchülerInnen gemäß
den Vorschlägen weiterhin
kein Mitspracherecht." kritisiert Kreissl.
Dass die Gesamtschule in den Reformvorschlägen nicht vorkommt,
habe
Kreissl zwar erwartet, verwundere sie allerdings ein wenig "da
vor allem
von BildungsexpertInnen der dringende Handlungsbedarf erkannt werden
sollte." "Die Schule der Zukunft darf die soziale Herkunft
von
SchülerInnen nicht als Auslesekriterium sehen."
Rückfragehinweis: Kathi Kreissl (0699) 11 40 81 42
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10 BSV schlägt der Zunkunftskomission SchülerInnenfreundliche
Reformen vor!
Von: Romana Brait <romana.brait@aks.at>
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Pressemeldung der BundesschülerInnenvertretung
27. Oktober 2003
Bildung/BSV/ZukunftskommissionBSV schlägt der Zunkunftskomission
SchülerInnenfreundliche Reformen vor!
Muss die Auswahl von LehrerInnen wirklich von dem/der DirektorIn
getroffen
werden? Oder sollten SchülerInnen dabei nicht ein gehöriges
Wort
mitzureden haben...Die Zukunftskommission schlägt vor dass
LehrerInnen in Zukunft nicht mehr
vom Landesschulrat, sondern vom Direktor bzw der Direktorin eingestellt
werden sollten. " SchülerInnen sind allerdings diejenigen,
die dann im
Endeffekt im Unterricht mit ihnen auskommen müssen, "kommentiert
Bundesschulsprecherin Romana Brait den Vorschlag. Für sie macht
diese
Reform keinen Sinn, da DirektorInnen genau so wenig legitimiert
sind für
diese Entscheidung wie der Landesschulrat.
"Eine wahre Reform wäre es, das letzte Wort bezüglich
der Einstellung von
LehrerInnen uns SchülerInnen zu überlassen," ist
Brait überzeugt. Eine
gewisse Probezeit in der jeweiligen Klasse bis zur entgültigen
Einstellung
bzw die Einführung eines LehrerInnenfeedbacks wären dabei
die ersten
Schritte. " Wie sollen DirektorInnen wissen ob LehrerInnen
in ihren
Klassen gut oder schlecht unterrichten?", wundert sich die
Bundesschulsprecherin, weshalb nicht diejenigen gefragt werden,
die den
Unterricht dann auch wirklich erleben - die SchülerInnen.
In Sachen Mitbestimmungsrecht für SchülerInnen sieht die
BundesschülerInnenvertretung allerdings generell wenig Ansätze
von Seiten
der Zukunftskommission. "Es wird zwar von der Wichtigkeit der
SchulpartnerInnenschaft gesprochen, konkrete Konzepte für deren
Verbesserung gibt es jedoch keine." kritisiert Brait. Die
Bundesschulsprecherin schlägt vor die Kompetenzen des SGA
(Schulgemeinschaftsausschuss) auch in Bezug auf Entscheidungen was
Schulinterne Organisation betrifft ausgeweitet werden." Über
wichtige
Fragen wie etwa Schulbudget oder Anschaffung von neuen Unterrichtsmitteln
oder auch entscheidet der Direktor/die Direktorin zur Zeit praktisch
alleine.", bemängelt Brait das derzeitige System.
Gleichzeitig sollte ihrer Meinung nach auch über eine Neuordnung
des SGAs
ansich nachgedacht werden: " Im SGA sitzen 3 LehrervertreterInnen
3
ElternvertreterInnen und 3 SchülerInnenvertreterInnen, und
das obwohl
Eltern überhaupt nicht in die Schule gehen und es an jeder
Schule im
Durchschnitt 10 mal mehr SchülerInnen als LehrerInnen gibt.",
erklärt
Brait die Ungleichheiten des SGA.
Doch nicht nur hier, auch im Unterricht selbst sollte die Mitsprache
von
SchülerInnen stärker gefestigt werden. "SchülerInnen
sind die
HauptakteurInnen der Schule, deshalb sollten sie auch die Möglichkeit
haben diese Mitzugestalten.", schließt die Bundesschulsprecherin.
Rückfragehinweis: Romana Brait 0699/11975592
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KOMMENTARE
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11 Augenzeuge im Irak: "Sie werden besser"
Von: Jaroslav Hasek
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Eyewitness in Iraq: "They're Getting Better"
Robert Fisk
The Independent (United Kingdom)
http://news.independent.co.uk/world/fisk/story.jsp?story=457272October
26, 2003, Headline: "The worst problem facing US forces in
Iraq may
not be armed resistance but a crisis of morale. Robert Fisk reports
on a
near-epidemic of indiscipline, suicides and loose talk." Iraq
plumet into
anarchy as US helicopter gets shot down and the hotel housing US
Deputy
Secretary of Defense gets hit with rocket attack ...
Eye witness: 'They're getting better,' Chuck said approvingly. 'That
one hit
the runway'
Running the gauntlet of small arms fire and rocket-propelled grenades
after
check-in at Baghdad airport
Baghdad, Iraq (The Independent) - I was in the police station in
the town of
Fallujah when I realised the extent of the schizophrenia. Captain
Christopher Cirino of the 82nd Airborne was trying to explain to
me the
nature of the attacks so regularly carried out against American
forces in
the Sunni Muslim Iraqi town. His men were billeted in a former presidential
rest home down the road - "Dreamland", the Americans call
it - but this was
not the extent of his soldiers' disorientation. "The men we
are being
attacked by," he said, "are Syrian-trained terrorists
and local freedom
fighters." Come again? "Freedom fighters." But that's
what Captain Cirino
called them - and rightly so.
Here's the reason. All American soldiers are supposed to believe
- indeed
have to believe, along with their President and his Defence Secretary,
Donald Rumsfeld - that Osama bin Laden's "al-Qa'ida" guerrillas,
pouring
over Iraq's borders from Syria, Iran, Saudi Arabia (note how those
close
allies and neighbours of Iraq, Kuwait and Turkey are always left
out of the
equation), are assaulting United States forces as part of the "war
on
terror". Special forces soldiers are now being told by their
officers that
the "war on terror" has been transferred from America
to Iraq, as if in some
miraculous way, 11 September 2001 is now Iraq 2003. Note too how
the
Americans always leave the Iraqis out of the culpability bracket
- unless
they can be described as "Baath party remnants", "diehards"
or "deadenders"
by the US proconsul, Paul Bremer.
Captain Cirino's problem, of course, is that he knows part of the
truth.
Ordinary Iraqis - many of them long-term enemies of Saddam Hussein
- are
attacking the American occupation army 35 times a day in the Baghdad
area
alone. And Captain Cirino works in Fallujah's local police station,
where
America's newly hired Iraqi policemen are the brothers and uncles
and - no
doubt - fathers of some of those now waging guerrilla war against
American
soldiers in Fallujah. Some of them, I suspect, are indeed themselves
the
"terrorists". So if he calls the bad guys "terrorists",
the local cops - his
first line of defence - would be very angry indeed.
No wonder morale is low. No wonder the American soldiers I meet
on the
streets of Baghdad and other Iraqi cities don't mince their words
about
their own government. US troops have been given orders not to bad-mouth
their President or Secretary of Defence in front of Iraqis or reporters
(who
have about the same status in the eyes of the occupation authorities).
But
when I suggested to a group of US military police near Abu Ghurayb
they
would be voting Republican at the next election, they fell about
laughing.
"We shouldn't be here and we should never have been sent here,"
one of them
told me with astonishing candour. "And maybe you can tell me:
why were we
sent here?"
Little wonder, then, that Stars and Stripes, the American military's
own
newspaper, reported this month that one third of the soldiers in
Iraq
suffered from low morale. And is it any wonder, that being the case,
that US
forces in Iraq are shooting down the innocent, kicking and brutalising
prisoners, trashing homes and - eyewitness testimony is coming from
hundreds
of Iraqis - stealing money from houses they are raiding? No, this
is not
Vietnam - where the Americans sometimes lost 3,000 men in a month
- nor is
the US army in Iraq turning into a rabble. Not yet. And they remain
light
years away from the butchery of Saddam's henchmen. But human-rights
monitors, civilian occupation officials and journalists - not to
mention
Iraqis themselves - are increasingly appalled at the behaviour of
the
American military occupiers.
Iraqis who fail to see US military checkpoints, who overtake convoys
under
attack - or who merely pass the scene of an American raid - are
being gunned
down with abandon. US official "inquiries" into these
killings routinely
result in either silence or claims that the soldiers "obeyed
their rules of
engagement" - rules that the Americans will not disclose to
the public.
The rot comes from the top. Even during the Anglo-American invasion
of Iraq,
US forces declined to take responsibility for the innocents they
killed. "We
do not do body counts," General Tommy Franks announced. So
there was no
apology for the 16 civilians killed at Mansur when the "Allies"
- note how
we Brits get caught up in this misleading title - bombed a residential
suburb in the vain hope of killing Saddam. When US special forces
raided a
house in the very same area four months later - hunting for the
very same
Iraqi leader - they killed six civilians, including a 14-year-old
boy and a
middle-aged woman, and only announced, four days later, that they
would hold
an "inquiry". Not an investigation, you understand, nothing
that would
suggest there was anything wrong in gunning down six Iraqi civilians;
and in
due course the "inquiry" was forgotten - as it was no
doubt meant to be -
and nothing has been heard of it again.
Again, during the invasion, the Americans dropped hundreds of cluster
bombs
on villages outside the town of Hillah. They left behind a butcher's
shop of
chopped-up corpses. Film of babies cut in half during the raid was
not even
transmitted by the Reuters crew in Baghdad. The Pentagon then said
there
were "no indications" cluster bombs had been dropped at
Hillah - even though
Sky TV found some unexploded and brought them back to Baghdad.
I first came across this absence of remorse - or rather absence
of
responsibility - in a slum suburb of Baghdad called Hayy al-Gailani.
Two men
had run a new American checkpoint - a roll of barbed wire tossed
across a
road before dawn one morning in July - and US troops had opened
fire at the
car. Indeed, they fired so many bullets that the vehicle burst into
flames.
And while the dead or dying men were burned inside, the Americans
who had
set up the checkpoint simply boarded their armoured vehicles and
left the
scene. They never even bothered to visit the hospital mortuary to
find out
the identities of the men they killed - an obvious step if they
believed
they had killed "terrorists" - and inform their relatives.
Scenes like this
are being repeated across Iraq daily.
Which is why Human Rights Watch and Amnesty and other humanitarian
organisations are protesting ever more vigorously about the failure
of the
US army even to count the numbers of Iraqi dead, let alone account
for their
own role in killing civilians. "It is a tragedy that US soldiers
have killed
so many civilians in Baghdad," Human Rights Watch's Joe Stork
said. "But it
is really incredible that the US military does not even count these
deaths."
Human Rights Watch has counted 94 Iraqi civilians killed by Americans
in the
capital. The organisation also criticised American forces for humiliating
prisoners, not least by their habit of placing their feet on the
heads of
prisoners. Some American soldiers are now being trained in Jordan
- by
Jordanians - in the "respect" that should be accorded
to Iraqi civilians and
about the culture of Islam. About time.
But on the ground in Iraq, Americans have a licence to kill. Not
a single
soldier has been disciplined for shooting civilians - even when
the fatality
involves an Iraqi working for the occupation authorities. No action
has been
taken, for instance, over the soldier who fired a single shot through
the
window of an Italian diplomat's car, killing his translator, in
northern
Iraq. Nor against the soldiers of the 82nd Airborne who gunned down
14 Sunni
Muslim protesters in Fallujah in April. (Captain Cirino was not
involved.)
Nor against the troops who shot dead 11 more protesters in Mosul.
Sometimes,
the evidence of low morale mounts over a long period. In one Iraqi
city, for
example, the "Coalition Provisional Authority" - which
is what the
occupation authorities call themselves - have instructed local money
changers not to give dollars for Iraqi dinars to occupation soldiers:
too
many Iraqi dinars had been stolen by troops during house raids.
Repeatedly,
in Baghdad, Hillah, Tikrit, Mosul and Fallujah Iraqis have told
me that they
were robbed by American troops during raids and at checkpoints.
Unless there
is a monumental conspiracy on a nationwide scale by Iraqis, some
of these
reports must bear the stamp of truth.
Then there was the case of the Bengal tiger. A group of US troops
entered
the Baghdad zoo one evening for a party of sandwiches and beer.
During the
party, one of the soldiers decided to pet the tiger who - being
a Bengal
tiger - sank his teeth into the soldier. The Americans then shot
the tiger
dead. The Americans promised an "inquiry" - of which nothing
has been heard
since. Ironically, the one incident where US forces faced disciplinary
action followed an incident in which a US helicopter crew took a
black
religious flag from a communications tower in Sadr City in Baghdad.
The
violence that followed cost the life of an Iraqi civilian.
Suicides among US troops in Iraq have risen in recent months - up
to three
times the usual rate among American servicemen. At least 23 soldiers
are
believed to have taken their lives since the Anglo-American invasion
and
others have been wounded in attempting suicide. As usual, the US
army only
revealed this statistic following constant questioning. The daily
attacks on
Americans outside Baghdad - up to 50 in a night - go, like the civilian
Iraqi dead, unrecorded. Travelling back from Fallujah to Baghdad
after dark
last month, I saw mortar explosions and tracer fire around 13 American
bases - not a word of which was later revealed by the occupation
authorities. At Baghdad airport last month, five mortar shells fell
near the
runway as a Jordanian airliner was boarding passengers for Amman.
I saw this
attack with my own eyes. That same afternoon, General Ricardo Sanchez,
the
senior US officer in Iraq, claimed he knew nothing about the attack,
which -
unless his junior officers are slovenly - he must have been well
aware of.
But can we expect anything else of an army that can wilfully mislead
soldiers into writing "letters" to their home town papers
in the US about
improvements in Iraqi daily life.
"The quality of life and security for the citizens has been
largely
restored, and we are a large part of why it has happened,"
Sergeant
Christopher Shelton of the 503rd Airborne Infantry Regiment bragged
in a
letter from Kirkuk to the Snohomish County Tribune. "The majority
of the
city has welcomed our presence with open arms." Only it hasn't.
And Sergeant
Shelton didn't write the letter. Nor did Sergeant Shawn Grueser
of West
Virginia. Nor did Private Nick Deaconson. Nor eight other soldiers
who
supposedly wrote identical letters to their local papers. The "letters"
were
distributed among soldiers, who were asked to sign if they agreed
with its
contents.
But is this, perhaps, not part of the fantasy world inspired by
the
right-wing ideologues in Washington who sought this war - even though
most
of them have never served their country in uniform. They dreamed
up the
"weapons of mass destruction" and the adulation of American
troops who would
"liberate" the Iraqi people. Unable to provide fact to
fiction, they now
merely acknowledge that the soldiers they have sent into the biggest
rat's
nest in the Middle East have "a lot of work to do", that
they are - this was
not revealed before or during the invasion - "fighting the
front line in the
war on terror".
What influence, one might ask, have the Christian fundamentalists
had on the
American army in Iraq? For even if we ignore the Rev Franklin Graham,
who
has described Islam as "a very evil and wicked religion"
before he went to
lecture Pentagon officials - what is one to make of the officer
responsible
for tracking down Osama bin Laden, Lieutenant-General William "Jerry"
Boykin, who told an audience in Oregon that Islamists hate the US
"because
we're a Christian nation, because our foundation and our roots are
Judeo-Christian and the enemy is a guy called Satan". Recently
promoted to
deputy under-secretary of defence for intelligence, Boykin went
on to say of
the war against Mohammed Farrah Aidid in Somalia - in which he
participated - that "I knew my God was bigger than his - I
knew that my God
was a real God and his was an idol".
Secretary of Defence Donald Rumsfeld said of these extraordinary
remarks
that "it doesn't look like any rules were broken". We
are now told that an
"inquiry" into Boykin's comments is underway - an "inquiry"
about as
thorough, no doubt, as those held into the killing of civilians
in Baghdad.
Weaned on this kind of nonsense, however, is it any surprise that
American
troops in Iraq understand neither their war nor the people whose
country
they are occupying? Terrorists or freedom fighters? What's the difference?
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12 Letter from the Iraqi Communist Party: About Political Developments
in
Iraq
Von: Wadi e.V. Wien <wadi_wien@hotmail.com>
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Letter from the Iraqi Communist Party
About Political Developments in Iraq
Dear Comrades and Friends,
During the past six months, Iraq has witnessed exceptional developments
giving rise to a totally new situation. It is extremely complex,
and fraught
with enormous dangers, as well as holding real potential for leading
our
country out of its prolonged ordeal towards the democratic alternative
our
people aspire for.
We had been fully convinced that there was no way out of the comprehensive
crisis engulfing our country and people, no end to catastrophes
and
tragedies, and no hope for any reconstruction except through achieving
internal change and getting rid of Saddam's dictatorial regime.
That regime
had long exhausted any justification for its existence, with its
social base
shrinking, turning into the biggest obstacle preventing our people
from
breaking out of its crisis. Its sole aim had become to stay in power
at any
cost. We also recognised the exceptionally repressive nature of
Saddam's
regime and the abnormal growth of the totalitarian state it had
built,
oppressing society and depriving it of all forms of independent
and free
organisation and expression. This was demonstrated by its abhorrent
violations of human rights and bloody repression of all opposition
forces,
over three decades, in addition to the human and material devastation
caused
by three destructive wars and the unjust international economic
blockade
which lasted more than 12 years.
Our Party opposed the war, considering it to be the worst alternative.
While
joining in the worldwide anti-war movement under the slogan "No
to War .. No
to Dictatorship", Iraqi Communists stressed the need for distinguishing
between the people and Saddam's regime, warning against one-sided
positions
which overlooked the regime's responsibility for the dangers and
tragedies
suffered by our Iraqi people. While stressing the need for denying
the
regime any chance to use the enormous worldwide anti-war movement
to serve
its own interests. Thus we called for clarity in positions and slogans,
as
well as pressures on the dictatorial regime to avert war through
dealing in
a responsible manner with its international obligations and by opening
up to
the people and releasing democratic freedoms.
When war loomed and became the most probable outcome, as a result
of
Saddam's utter disregard for the fate of the people and country,
and also
the determination by the US administration to pursue its policy,
our Party
called upon democratic and progressive forces, and the peace movement,
to
support the alternative we favoured most. It was a national democratic
and
patriotic alternative, which relies on the struggle of the Iraqi
people and
their armed forces, as well as the unity of patriotic opposition
forces,
backed by legitimate international support. Such an alternative,
supported
by pressures to force the dictator to step down, would have averted
war and
its tragic consequences.
The outcome of the war, the speedy collapse of Saddam's military
institution, and even the whole Iraqi state, exposed the bankruptcy
of the
regime and its hollow claims. Furthermore, all this revealed our
people's
overwhelming desire to get rid of the regime. Thus in an unprecedented
development, of enormous significance for Iraq and the region, the
people
chose to stand aside, watching a fight between a foreign power,
which they
knew only too well, and a deeply hated regime. The 9th of April,
the day
when the dictatorship eventually collapsed, has come to embody the
complexities and contradictions of the new situation. Deliverance
from
brutal dictatorship was achieved, but the reality of occupation
has replaced
it.
The overwhelming majority of our people were overjoyed at the regime's
shameful collapse. But it did not bring about the emergence of the
democratic alternative they desired. A dangerous political and security
vacuum resulted, with serious political, economic and social consequences
that are still with us today. Tackling this situation is a top priority
at
present.
The country has faced a host of urgent and interconnected tasks,
the essence
of which is creating the conditions for ending the occupation and
putting
Iraq on the path of national and democratic development. In order
to
confront the new situation, our Party called upon all Iraqi patriotic
forces
to convene a broadly based National Conference representing the
political,
social, national and religious spectrum of Iraqi society. Such a
conference
would have formed an Iraqi transitional coalition government with
full
powers, to administer the country during the transitional period,
prepare a
draft constitution and an election law, and embark on negotiations
with the
US to end the occupation.
But this legitimate demand, that had received wide support from
the people,
and also regionally and internationally, was rejected by the occupation
powers. The US and Britain received further support with Resolution
1483
adopted by the UN Security Council, effectively conferring international
legitimacy on their occupation. Furthermore, some Iraqi political
parties,
pursuing narrow political agenda and displaying a hegemonistic tendency,
also contributed, as well as other factors, to preventing the establishment
of a broad alliance that would have enjoyed internal and external
support,
and could have exerted pressure on the US and won the support of
the UN.
Attempts by the US to impose an Iraqi "Political Council"
of only
consultative nature were firmly rejected by the people and political
forces.
Eventually a compromise was reached in mid July 2003, with active
mediation
by the late UN special representative, Mr Sergio Vierra de Melo,
by setting
up a Governing Council, with limited but important powers. Our Communist
Party participated in the final round of deliberations with the
American and
British sides, at their invitation. Attempts, ideologically motivated,
to
sideline the party and exclude it from these discussions failed.
This result
was a reflection of political reality and our party's position in
the
current balance of forces.
The outcome of the process, with the occupying American power being
forced
at the end to accept an Iraqi governing body with powers, has revealed
the
potential for expanding these powers, as part of its natural struggle
with
the occupying powers. Our Party, which decided to join the Governing
Council, along with the majority of other political forces, has
regarded the
Council as an arena of struggle rather than being a final, fixed
and
definitive authority.
The Party took into consideration the following facts when it decided
to
join the Governing Council:
· The majority of other political parties and forces, and
national
and religious groups in the country, agreed to join the Council.
If some did
not become members, it was because they were excluded against their
wishes.
The Council includes most of the forces our party could be allied
with to
achieve its democratic and patriotic program.
· The general desire which could be sensed among party organisations
and supporters that it should act positively in the current sensitive
and
complex phase our country is going through, and should not give
any pretext
to those who want to entrap, isolate and even subject it once again
to
repression.
· Participating in the Council in its present form, does
not mean,
in any way, accepting it as an alternative to the desired Iraqi
transitional
coalition government. It is seen instead as a step in the direction
of
achieving an independent national Iraqi government, with a patriotic
democratic program, to rid the country of its present plight and
move ahead
towards building a unified democratic and federal Iraq.
· The Council represents one of the main elements of the
political
process with the final objective of achieving the country's independence
and
putting it along the path of democratic development. Our Party can
play more
influential role from within this process, to push in the required
direction, while struggling, from without, to mobilise the people
to
effectively ensure that the process develops in the right direction.
It is,
in this sense, an arena of struggle because diverse forces and sides
are
influencing the political process both inside and outside the Council.
Dear Comrades and Friends,
Our people, despite rejoicing at the fall of Saddam's regime, did
not
embrace the foreign troops or receive them with flowers. They look
forward
to a speedy end of the occupation, and the restoration of the country's
full
sovereignty and independence.
Resisting occupation is a right enshrined by the UN Charter. The
Iraqi
people, therefore, have a legitimate right to resort to various
forms of
struggle to end the occupation and restore national sovereignty.
But
resisting occupation is not limited to employing violent means in
struggle,
but rather includes various forms of peaceful political struggle.
The
lessons of history teach us that peoples only resort to armed struggle
when
they are forced to do so after exhausting peaceful means.
Today, various possibilities and options are available to our people
to
exercise political struggle. Tens of political parties and organisations,
trade unions, vocational and democratic organisations, associations
..etc,
have emerged. In the current circumstances, under the existing climate
of
freedom, the Iraqi political forces, including our Party, are in
almost
unanimous agreement that violent means are not the most appropriate
and
effective, as long as peaceful means have not been exhausted. As
a matter of
fact, armed operations in our country's current circumstances inflict
harm
on the desired aim: to get rid of the occupation as soon as possible.
Such
operations actually provide the pretext for the occupying forces
to prolong
their presence, as well as perpetuating the state of tension, concern
and
fear among the people. Acts of sabotage against basic services,
electricity
networks, gas supplies and oil pipelines only aggravate the suffering
of the
people. Such armed operations, including criminal acts of assassination,
are
exploited by remnants of the ousted regime to nurture their hopes
for
regaining power.
Violations and violent acts against the people by the occupying
forces have
also led to violent reactions by the latter, giving rise to spontaneous
armed operations. It is important, therefore, to distinguish between
groups
and forces that carry out such acts. Tackling the security situation,
however, requires urgent political, economic and social measures.
First and
foremost, prerequisites must be provided for a speedy handover of
power to
the Iraqi people and building a democratic regime in Iraq.
Developments in our country since the collapse of the dictatorial
regime
have also emphasised the importance of activating the role of the
United
Nations and expanding its direct participation in supporting and
guiding the
on-going political process in Iraq, as well as its role in relief
operations
and reconstruction. This is an increasingly urgent matter. The UN
has an
accumulated experience qualifying it to play an active constructive
role
in providing speedily the prerequisites for setting up an independent
national government and ending the occupation of our country. Furthermore,
enhancing UN role will provide an international legitimacy now lacking
and
preventing the participation of many world powers in the process
of
reconstruction, as well as obstructing the return of the situation
to
normalcy.
Dear Comrades and Friends,
Iraq is witnessing today an extremely complicated political process.
It has
become a volatile battle front, where regional and international
interests
and strategies interact with the internal situation, pushing it
in
directions against people's interests and their aspirations in restoring
security and stability, retrieving their national sovereignty, achieving
the
democratic alternative and speeding up comprehensive reconstruction.
During
this transitional period, when contradictions and struggle over
the future
direction of development intensify, it is essential, more than ever
before,
to have multifarious international solidarity by the forces of peace,
and
progressive and democratic movements, to support and consolidate
Iraqi
patriotic and democratic forces in their struggle to foil attempts
to
sabotage the political process and push the country towards chaos
and
internal strife. This solidarity is also essential to enable the
Iraqi
people to bring about a speedy end to occupation and open up prospects
for
democratic development in Iraq, empowering them to decide their
political
future and social system in accordance with their own free will.
The future
of Iraq, and the whole region, depends to a large extent on the
outcome of
the on-going political process in our country
Yours fraternally,
International Department
Central Committee - Iraqi Communist Party
18 October 2003
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INTERNATIONAL
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13 Der Südtiroler Nationalsozialismus)
Von: Oswald Kuppelwieser <oswald.kuppelwieser@gruene.at>
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Im MUND vom 24.10 lese ich:
Die freiheitliche Landtagskandidatin Ulli Maier hat den Vorsitzenden
von
Alleanza Nazionale Gianfranco Fini anläßlich seines Wahlkampfbesuches
in
Bozen (23. Oktober) aufgefordert, sich für die Gräueltaten
der Faschisten
an den Südtirolern zu entschuldigen.
Dass die Aufforderung an Fini von einer freiheitlichen Kandidatin
kommt, die
nicht nur wegen ihrer nationalistischen um nicht zu sagen völkischen
Haltung,
sondern auch wegen ihrer antisemitischen Töne aufgefallen ist,
finde ich
grotesk.
Der Faschismus hat nicht nur in Südtirol eingesperrt, gefoltert
und
getötet.
Die Aufforderung an Fini und seine Postfaschisten (unter denen es
gar nicht
so wenige Faschisten gibt), sich zu entschuldigen, halte ich prinzipiell
für
gerechtfertigt. Dass die Faschisten anderswo auch brutal oder gar
noch
brutaler gewütet haben, bedeutet keineswegs, dass sie sich
bei den
betroffenen SüdtirolerInnen nicht entschuldigen sollten.
Der Südtiroler Nationalsozialismus wird verschwiegen, man verweigert
die
Diskussion darüber; man verweigert sogar den Opfern die Anerkennung.
Erst
wenn das gehegte Tabu Südtiroler Nationalsozialismus gebrochen
wird, kann
von den politischen Erben des Faschismus eine Entschuldigung für
das
erlittene Unrecht während der faschistischen Ära eingefordert
werden.
Die Logik dieser Forderung bleibt mir verschlossen: es kann doch
keine
vernünftiger Mensch verlangen, dass die Opfer erst und nur
dann ein Recht
auf
Entschuldigung und Wiedergutmachung haben, wenn es unter den deutsch-
und
vielleicht auch unter den ladinischsprachigen SüdtirolerInnen
niemanden mehr
gibt, der die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlost. In
Südtirol
werden die Untaten des Nationalsozialismus keineswegs verschwiegen.
Es gibt
eine junge und nicht mehr ganz so junge Generation von HistorikerInnen,
die
viel zum Thema geforscht und sehr aufschlussreiche und auch in Südtirol
viel
gelesene und offen diskutierte Arbeiten zum Thema veröffentlicht
haben (Dr.
Leopold Steurer, Dr. Martha Verdorfer, u.a.). Ein Tabu ist der Südtiroler
Nationalsozialismus keineswegs, dass allerdings dessen Opfern die
gebührende
Anerkennung nicht immer gewährt wurde und wird, ist nicht nur
eine
südtirolerische Eigenheit.
Oswald Kuppelwieser
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14 Pentagon fordert Mini-Atomwaffen zur Terroristenbekämpfung
Von: Benno Schilling
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Pentagon wants 'mini-nukes' to fight terrorists
By Julian Coman in Washington
Influential advisers at the Pentagon are backing the development
of a new
generation of low-yield nuclear weapons - so-called mini-nukes -
in a
controversial report to be published this autumn.
The document, entitled Future Strategic Strike Force, has been produced
by
the Defence Science Board, which has a Pentagon brief to "transform
the
nation's armed forces to meet the demands placed on them by a changing
world
order".
US Defence Secretary Donald Rumsfeld
The DSB's findings envisage a revamped nuclear arsenal made up of
small-scale missiles whose explosive impact would be easier to control
and
could be targeted at smaller aggressive states. The most radical
part of the
report argues for a move away from the Cold War view of nuclear
arms as
catastrophic weapons of last resort.
The document is believed to have the strong backing of Donald Rumsfeld,
the
defence secretary, who last week called for a "bolder"
approach to national
security in a leaked Pentagon memo. A month ago the Senate eased
restrictions on nuclear tests at the military's Nevada site, where
no new
test has taken place since 1992.
Privately, Defence Department officials describe it as the logical
development of the Pentagon's 2002 nuclear posture review, which
urged a
renewed role for nuclear weapons in American military strategy.
One former Pentagon official said of the DSB report: "The authors
are saying
that cumbersome Cold War-style weapons are no longer appropriate
in an era
when one superpower is dealing with a number of terrorist threats
and
smaller, hostile states. Enemies of the United States can gamble
on them
never being used."
America's nuclear capability from the Cold War is described in the
report,
which has been leaked to a specialist defence magazine, as "not
adequate to
future national security needs". It proposes steps to make
US nuclear
weapons "relevant to the threat environment" in the era
of the war on
terrorism.
Among the weapons programmes proposed is an enhanced neutron bomb,
capable
of destroying deeply buried biological weapons caches, and "nuclear
bunker-busters" that can threaten terrorist cells and hidden
weapons of mass
destruction. Military officers familiar with the DSB study say that
it
states that smaller nuclear weapons, causing less collateral damage,
would
constitute a more "credible" threat to adversaries than
traditional atomic
missiles.
"Brutally, 'mini-nukes' would be easier to use, and therefore
more useful as
a deterrent," said the former Pentagon official.
Any resumption of testing or the development of new nuclear weapons
in the
US would cause consternation among America's allies, particularly
in Japan.
The mayor of Hiroshima, Tadatoshi Akiba, expressed his concern this
month
that "the policy of the United States has now shifted towards
something that
will be used".
Mohamed ElBaradei, the head of the International Atomic Energy Agency,
has
told senior American diplomats that developing new weapons could
encourage
other countries to violate the nuclear non-proliferation treaty.
"This is extremely serious," said Arjun Makhijani, the
president of the
Washington-based Institute of Energy and Environmental Research,
which has
produced a study of the Bush administration's developing nuclear
weapons
strategy. "The appeal to deterrence is a smokescreen. The desire
is to
develop nuclear weapons that can actually be used. The United States
is in
danger of being at the leading edge of proliferation."
The DSB document is the latest signal that the Bush administration
is
preparing to modernise its nuclear programme. In September the Senate
passed
a White House-backed plan to reduce the preparation time required
for
nuclear testing in Nevada. George Bush Snr had imposed a moratorium
in 1992.
At the time of the Senate vote Jon Kyl, a Republican senator, argued
that
tests were likely to be needed given the nuclear ambitions of countries
such
as North Korea and Iran. "We've had a self-imposed moratorium
on testing,"
said Mr Kyl. "Has it stopped other countries? No. It shows
a failed
strategy."
Quelle
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=%2Fnews%2F2003%2F10%2F26%2Fwn
uke26.xml
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15 Fw: 100. Jahre nach Völkermord an Herero: Fischer soll sich
entschuldigen
Von: Ges.f.bedrohte Voelker <gfbv.austria@chello.at>
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----- Original Message -----
Von: <presse@gfbv.de>
To: <Politikredaktionen@gfbv.org>; <GfbV-Extern@gfbv.org>;
<Redaktion
Politik und Aktuelles>
Sent: Monday, October 27, 2003 11:28 AM
Subject: 100. Jahre nach Völkermord an Herero: Fischer soll
sich
entschuldigenGESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEERKLÄRUNG Göttingen, den 27. Oktober 2003
Außenminister Fischer reist am Mittwoch nach Namibia
Kurz vor 100. Jahrestag des Völkermordes an Herero in Namibia:
Fischer soll sich für Verbrechen deutscher Soldaten entschuldigen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am Montag
an
Außenminister Joschka Fischer appelliert, sich bei den Herero
in
Namibia für den von deutschen Soldaten begangenen Völkermord
in der
früheren Kolonie Deutsch-Südwestafrika zu entschuldigen.
Der Genozid
kaiserlicher Soldaten, dem 65.000 Herero und 10.000 Nama zum Opfer
fielen, jährt sich im Januar 2004 zum hundertsten Mal. Fischer
wird
am Mittwoch in Namibia erwartet.
Das jüngste Scheitern einer von der Herero Reparation Corporation
angestrengten Schadensersatzklage gegen die Bundesrepublik
Deutschland und deutsche Firmen sollte Berlin dazu ermutigen, nun
einen Schritt auf die Herero zuzugehen, heißt es in dem Appell
der
Menschenrechtsorganisation. Gleichzeitig bedauerte es die GfbV
außerordentlich, dass die Bundesregierung trotz mehrfacher
Appelle
bislang nicht bereit gewesen sei, sich offiziell für das den
Herero
und Nama angetane Unrecht zu entschuldigen. Diese erwarteten vom
Außenminister eine Geste der Versöhnung, um ein würdiges
Gedenken der
Opfer zum 100. Jahrestag des Genozids zu ermöglichen.
Das US-amerikanische Bezirksgericht des Distrikts von Columbia,
bei
dem seit September 2001 Schadensersatzklagen der Herero gegen die
Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Bank und eine deutsche
Reederei anhängig waren, hatte seine Zuständigkeit in
dem Verfahren
gegen die Schifffahrtslinie am 30. Juni 2003 abgelehnt. Daraufhin
reichten Rechtsanwälte der Herero im August 2003 eine neue
Schadensersatzklage vor dem Bundesgericht in New York ein. Die neue
Klage stützt sich auf das Gesetz zur Entschädigung von
Ausländern
(Alien Tort Claims Act) aus dem Jahr 1789, das nicht nur jüngst
in
Entschädigungsprozessen von ehemaligen Zwangsarbeitern und
Opfern des
Holocaust angewandt wurde, sondern auch als Rechtsgrundlage in
Verfahren gegen multinationale Konzerne diente.
Mit zahlreichen Veranstaltungen während des Jahres 2004 werden
die
heute 120.000 Herero und 61.000 Nama des Völkermordes gedenken.
Das
Gedenkkomitee des Herero-Chefs Kuaima Riruako plant die Einrichtung
eines Herero-Museums.Ulrich Delius ist für Nachfragen zu erreichen
unter 0160 95 67 14 03.
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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de, Hompage:http://www.gfbv.de
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16 Warum Westpapua vorerst doch nicht zerstückelt wird
Von: westpapua@gmx.net <westpapua@gmx.net>
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Erfolgreicher Aufstand
Von THOMAS SCHMIDINGER
aus: Volksstimme Nr. 42, 2003-10-16Warum Westpapua vorerst doch
nicht zerstückelt wird.
Hinter der Zuspitzung des Krieges in Aceh, fiel ein Konflikt am
anderen Ende
Indonesiens während der letzten Monate wieder in völlige
Vergessenheit.
Dabei scheint die indonesische Regierung, die mit aller Gewalt den
Zerfall
des
Inselreiches verhindern will, auch in Westpapua wieder zunehmend
auf
autoritäre
und militärische Befriedunsstrategien zu setzen. Die Phase
der politischen
Verhandlungen mit der Autonomiebewegung "Freies Papua",
(Organisasi Papua
Merdeka, OPM) gehört der Vergangenheit an. Die erst im November
2001 vom
Parlament gewährte Sonderautonomie ist durch die jüngsten
Aufteilungspläne
der
Regierung wieder gefährdet.
Die indonesische Führung wollte mit einer Dreiteilung Westpapuas
das Land
effektiver kontrollieren und der in den Wäldern und Bergen
versteckten OPM
Herr
werden. Zwar behauptete die Regierung in Jakarta damit doch nur
die
Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessern zu wollen, diese
misstraut
allerdings
nach über 30 Jahren brutaler Repressionspolitik den Versprechen
aus Jakarta.
Vielmehr könnte die Regierung, so die Befürchtungen, mehr
Beamten und
Sicherheitskräfte nach Westpapua entsenden und vielleicht sogar
die alten
Transmigrationsprogramme der Regierung Suharto unter anderem Ticket
wieder
aus der
Schublade ziehen. In den Siebziger- und Achzigerjahren wurden damit
hunderttausende
JavanerInnen in Westpapua und anderen entlegenen Teilen Indonesiens
angesiedelt um lokale Autonomiebestrebungen zu schwächen und
das Land
politisch und
kulturell zu homogenisieren.
Für die noch weitgehend in Subsistenzökonomien lebenden
Papuas blieb durch
die NeusiedlerInnen immer weniger Raum. Viele von ihnen endeten
als
Unterschichten in den Armenvierteln der neuen Städte oder wurden
einfach von
ihrem
Land, das den Neusiedlern zur Verfügung gestellt wurde, vertrieben.
Ökonomisch
interessant wurde das 1963 nach dem Abzug der niederländischen
Kolonial-macht
von Indonesien einseitig annektierte Land allerdings v.a. durch
Erzfunde im
Hochland. Mit der Ankunft internationaler Bergbaukonzerne begannen
auch
diese
eine zunehmend wichtigere Rolle für die Politik der Zentralregierung
in
Westpapua zu spielen. Mit der Grasberg-Mine befindet sich eine der
größten
Gold-
und Kupferminen der Welt im Hochland von Westpapua. Hier fördert
die
US-amerikanische Freeport Mining Company und die britische Rio Tinto
Zinc
(RTZ) täglich
50000 Tonnen Erz im Tagebau. Die Dörfer und Jagdgründe
der in dieser Region
lebenden Lani wurden zerstört, Flüsse wie der Ajikwa,
aus denen die
Bevölkerung ihre Wasserversorgung bezieht, sind mit den beim
Bergbau
verwendeten
Chemikalien und Sedimenten stark belastet.
Die OPM, die eine nur schwach organisierte schlecht bewaffnete Guerilla
darstellt und kaum über zentrale Kommandostrukturen verfügt,
richtete sich
in
ihrem Kampf deshalb nicht nur gegen die indonesischen Militärs,
sondern auch
gegen diese Bergbaukonzerne, die sie direkt für die Zerstörung
ihrer lokalen
Lebensgrundlagen verantwortlich macht. Militärisch hatte die
Bewegung, deren
Gruppen oft nur mit traditionellen Waffen wie Speere oder Pfeil
und Bogen
bewaffnet sind, nie eine Chance gegen die hochgerüstete indonesische
Armee.
Insgesamt fielen in drei Jahrzehnten ca. 150000 Menschen dem Konflikt
zum
Opfer.
Noch mehr Papuas flüchteten über die grüne Grenze
nach Papua-Neuguinea, wo
sie
oft jahrelang in schlecht ausgestatteten Flüchtlingslagern
leben müssen.
Allerdings gelang es der Armee nie die Gruppen der OPM völlig
zu
zerschlagen.
Durch die ständige Repression gegen ZivilistInnen herrschte
über Jahre
hinweg ein
reger Zustrom zu den in den Wäldern und Bergen versteckten
OPM-Gruppen. Im
Gelände waren die ortskundigen Papuas der Armee weit überlegen.
In dieser Pattsituation konnte nach dem Sturz Suhartos im Februar
1999 ein
Waffenstillstand ausgehandelt werden, der jedoch mangels politischer
Verhandlungserfolge von Regierungsseite immer mehr ausgehölt
wurde. Morde
wie jene an
Theys Hiyo Eluway im November 2001 oder an der Familie von Melkianus
Awom am
2. Juni 2002, beides wichtige politischen Funktionärs der OPM,
sowie das
Einsickern von islamistischen Militanten des Laskar Jihad, die den
Kampf
gegen
die Papuas auch noch religiös begründeten, unterminierten
jedoch das sowieso
schon geringe Vertrauen in eine Verhandlungslösung.
Die Aufteilungspläne der Regie-rung brachten nun das Fass zum
Überlaufen.
Ende August kamen Angehörige der Amungme aus der Umgebung in
die zweitgrößte
Stadt Westpapuas, Timika, und protestierten dort tagelang gegen
die
Aufteilung
Westpapuas. Anfang September eskalierte der Konflikt in der Stadt
als bei
Auseinandersetzungen mit indonesischen Sicherheitskräften mehrere
Menschen
starben. Vorläufig erreichten die Proteste jedoch ihr Ziel.
Die Regierung in
Jakarta hat ihre Aufteilungspläne zunächst zurückgestellt.
Vom Tisch ist das
Vorhaben damit zwar nicht, allerdings ist zumindest Zeit gewonnen,
doch noch
Verhandlungslösungen anzustreben.--
Westpapua Solidarität Wien
Website: www.westpapua.tk
e-mail: westpapua@gmx.net
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17 Neues von der Arbeiterfotografie
Von: Arbeiterfotografie <arbeiterfotografie@t-online.de>
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Liebe Freunde,
in der Rubrik 'Kein Krieg' gibt es eine neue Rezension zum Thema
11.
September:
* Die CIA und der 11. September
Über die dritte Folge der arte-Sendereihe über die CIA
von William
Karel
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-rezen
sion-4.html
In der Rubrik 'Neues aus der Welt der Medien':
* Henkel und Hitler - Es war alles ganz anders
Über die Sendung 'Die Henkel-Saga - Ein Leben für Persil'
von
Lothar Schröder - im WDR-Fernsehen am 10.10.2003
http://www.arbeiterfotografie.com/medien.html
Und hier noch ein kleiner Kommentar von uns zur Epoche der Reformen:
[Image]
Mit der Bitte um Weiterverbreitung...
Und es gibt eine neue Reportage:
* Gründung des Kölner Sozialforums
Köln, 24.10.2003
Diese und weitere Reportagen sind zu finden unter:
http://www.arbeiterfotografie.com/reportage
Hintergrundinformation ist über das rote i rechts über
den Bildern
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Die Bilder können für nicht kommerzielle Zwecke gerne
kostenlos
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(bei
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die
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Mit besten Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
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