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01 "Antifaschistisches" Bündnis mit AntisemitInnen
From: resist at gmx.at
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"Antifaschistisches" Bündnis mit AntisemitInnen?
Am 1. November wollen Rechtsextreme und Neonazis gemäß
eines Aufrufes der
Wiener FPÖ und des RFJ am (vormaligen) Ehrengrab des Nazi-"Fliegerhelden"
Walter Nowotny aufmarschieren. Dagegen mobilisiert ein Bündnis,
welches von
der
"Antifaschistischen Linken", dem "ArbeiterInnenstandpunkt"
und der
"Sozialistischen Linkspartei" getragen wird. In einer
Aussendung der
genannten Gruppen
findet sich unter den UnterstützerInnen auch die "Bewegung
für soziale
Befreiung"/"Antiimperialistische Koordination" (BSB/AIK).
Von dieser war
jedoch auf
keinem der Vorbereitungstreffen die Rede, vielmehr wurden sie hinter
dem
Rücken anderer UnterstützerInnen (M. Petrovic, Grünalternative
Jugend,
KPÖ-Wien
und SJ-Wien) ins Boot geholt.
Dies aus gutem Grund, wird doch die BSB/AIK von weiten Teilen der
antifaschistischen Linken aufgrund ihrer offenen Parteinahme für
das
faschistische
Baath-Regime im Irak, ihrer Solidaritätserklärungen für
die antisemitische
Hamas
und einen jordanischen Holocaust-Leugner und ihrer immer offener
zutage
tretenden Zusammenarbeit mit rechten Kräften entschieden abgelehnt.
Unerträglich
erscheint der Gedanke, gegen die AnhängerInnen der Judenmörder
von gestern
gemeinsam mit den AnhängerInnen der Judenmörder von heute
zu demonstrieren.
Hat
doch die BSB/AIK wiederholt das mörderische Sucide Bombing
in Israel
gefeiert. Auch will sie den Staat der Jüdinnen und Juden von
der Landkarte
gewischt
sehen.
Von diesem bündnispolitischen Skandal informiert, hat Hugo
Pepper vom Bund
sozialdemokratischer Freiheitskämpfer umgehend seine Zusage,
bei der
Kundgebung zu sprechen, zurückgezogen. Auch sind Madeleine
Petrovic, die
Grünalternative Jugend, KPÖ-Wien und SJ-Wien wieder aus
dem Bündnis
ausgestiegen.
Der Versuch, der BSB/AIK Eingang in antifaschistische Bündnisse
zu
verschaffen, ist gescheitert. Dass dabei der Sache - dem berechtigten
und
notwendigen
Protest gegen Neonazi-Umtriebe - geschadet wurde, haben "Antifaschistische
Linke", "ArbeiterInnenstandpunkt" und "Sozialistische
Linkspartei" zu
verantworten. Diese Polit-Sekten missbrauchen den Kampf gegen
Rechtsextremismus aber
schon länger als Feld für ihre Selbstdarstellung. Auch
am 1. November ist es
besser, den Neonazis am Zentralfriedhof und anderswo selbstorganisiert
entgegenzutreten anstatt sich von diesen Grüppchen instrumentalisieren
zu
lassen.
Kein Fußbreit dem Faschismus!
Kampf dem Antisemitismus!
--
Gegen den nationalen Konsens:
http://www.gegennazis.at.tf
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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02 Kundgebung
From: cafe.critique at gmx.net
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Kundgebung am 9. November 2003
Niemals Vergessen!
Gegen Antisemitismus und Faschismus!
Solidarität mit den jüdischen Gemeinden!
Solidarität mit Israel!
16 Uhr
Zirkusgasse/ Ecke Schmelzgasse
1020 Wien
(In der Zirkusgasse 22 stand bis zu ihrer Zerstörung und Plünderung
durch den Nazi-Mob am 10. November 1938 die Synagoge der seit 1736
bestehenden türkisch-jüdischen Gemeinde.)
Die Pogrome rund um den 9. November 1938 waren nur die Höhepunkte
eines von antisemitischen Ausschreitungen geprägten Jahres.
Im
Raubzug gegen ihre jüdischen NachbarInnen spielten die OstmärkerInnen
eine Vorreiterrolle. Bereits vor der umjubelten Vereinigung
Österreichs mit Nazideutschland am 12. März 1938 fanden
Pogrome
statt, die nach dem Anschluss durch "wilde" Arisierungen
ergänzt
wurden. Dieser Fanatismus veranlasste sogar die zentralen Stellen
zu
Maßnahmen, um die Enteignung der Jüdinnen und Juden im
gesamten
NS-Reich in "ordentliche" Bahnen zu lenken. Nachdem es
im Oktober in
Wien erneut zu Gewalttaten, Plünderungen und Brandstiftungen
gekommen
war, schien die Zeit in den Augen der Nazis reif für ein Vorgehen
im
gesamten Deutschen Reich. Der Pogrom im November 1938 übertraf
die
bisherige Barbarei, und die Blutorgie ließ für die Zukunft
noch
Schlimmeres erwarten. Er war die endgültige Enthemmung des
antisemitischen Mobs und der Auftakt zum Massenmord. Die damalige
"Ostmark" und insbesondere Wien bildeten die Vorhut der
Vernichtung.
"Spontane" Antwort der Bevölkerung
Die NSDAP-Propaganda versuchte, den Pogrom als "spontane"
Antwort der
Bevölkerung auf den Tod des deutschen Diplomaten Ernst von
Rath
auszugeben. Der Nazi war am 7. November 1938 in Paris von einem
17jährigen Juden namens Herschel Grynszpan niedergeschossen
worden.
Damit wollte dieser gegen die von der Reichsregierung verfügte
Deportation tausender Jüdinnen und Juden nach Polen protestieren.
Unter den Deportierten, die tagelang im Niemandsland zwischen
Deutschland und Polen umherirrten, war auch sein Vater.
Der Beschluss zum Losschlagen wurde am Rande einer Feier zum Gedenken
an den Putschversuch von 1923 in München gefasst. "Die
SA soll sich
mal austoben", hat Hitler zu Goebbels gesagt. Der "Startschuss"
zum
Pogrom wurde dann vom Propagandaminister gegeben. Alle, die in den
letzten Wochen und Monaten von den Parteistellen und Gauleitungen
wegen unkontrollierbaren und "wilden" Arisierungen zur
Ordnung
gerufen wurden, durften nun endlich wieder zuschlagen. Die
NS-Propaganda betonte die "berechtigte Empörung",
der Zorn der
kochenden Volksseele würde das Attentat nun rächen. Der
Begriff
"Reichskristallnacht" wurde von den Nazis geprägt.
Der Name
kokettiert mit dem "schaurig-schönen" Widerschein
des Feuers in den
auf der Strasse liegenden Glasscherben und verharmlost die blutige
Gewalt.
"Arbeitsteilung"
Während die SA in Zivil gemeinsam mit Angehörigen der
Hitlerjugend
und anderen Parteiorganisationen jüdische Geschäfte und
Wohnungen
plünderte und zerstörte, ging die SS, ebenfalls in Zivilkleidung,
gezielt gegen Funktionäre jüdischer Organisationen vor.
Verhaftete
Jüdinnen und Juden brachte man in Schulen, Gefängnisse
und in die
spanische Hofreitschule neben der Hofburg, zwang sie zu gymnastischen
Übungen, ohne ihnen Nahrung zu geben und ließ sie aufrecht
stehend
schlafen. Einige Jüdinnen wurden gezwungen, sich zu entkleiden
und
zur Unterhaltung der Sturmtruppen sexuelle Handlungen mit
Prostituierten auszuführen; andere mussten nackt tanzen. Ein
Gestapo-Agent aus Wien berichtete später, dass er und seine
Kameraden
Schwierigkeiten gehabt hätten, die Menschenmenge davon abzuhalten,
noch mehr Jüdinnen und Juden tätlich anzugreifen.
Übergriffe und Ausschreitungen auch in den Bundesländern
In Niederösterreich kam es zur Sprengung von Synagogen und
zu
Massenfestnahmen. Tempel in Berndorf, in Vöslau und in Baden
fielen
dem Pogrom zum Opfer. In Baden wurden alle Jüdinnen und Juden
verhaftet, in St. Pölten gab es 137 Festnahmen.
In Salzburg-Stadt wurden sieben noch nicht arisierte Geschäfte
aufgebrochen und verwüstet. Akten aus der Kultusgemeinde wurden
weggeschafft. Auch die Synagoge wurde schwer in Mitleidenschaft
gezogen. In der Stadt wurden 41 Juden verhaftet, 70 in ganz Salzburg.
In Oberösterreich lebten in den Wochen vor dem Novemberpogrom
noch
rund 650 Jüdinnen und Juden. Ein Zehntel von ihnen wurde bereits
am
8. November festgenommen. In Linz steckten SA- und SS-Angehörige
die
Synagoge in Brand. In Graz wurde in der Nacht zum 10. November die
Synagoge am Grieskai niedergebrannt. Die Inneneinrichtung war bereits
zuvor zerstört worden.
In Klagenfurt wurde der Tempel völlig zerstört. Der Mob
wandte sich
vor allem gegen Wohnungen der Jüdinnen und Juden, da die Geschäfte
bereits vorher "arisiert" worden waren. 40 Jüdinnen
und Juden wurden
verhaftet und nach Dachau deportiert. In Tirol konzentrierte sich
der
Terror auf Innsbruck. Vier von den 136 Innsbrucker Jüdinnen
und Juden
wurden ermordet. Im Burgenland wurde die Synagoge in Eisenstadt
zerstört.
In Wien wurden insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört.
27
Juden wurden getötet und 88 schwer verletzt. 6.547 Jüdinnen
und Juden
wurden in Wien verhaftet, fast 4000 von ihnen wurden ins
Konzentrationslager Dachau verschleppt. Tausende jüdische Geschäfte
und Wohnungen wurden zerstört. 4.083 jüdische Geschäfte
wurden
gesperrt. Allein im "Kreis Wien I" wurden 1.950 Wohnungen
zwangsgeräumt. Hunderte Jüdinnen und Juden begingen darauf
hin
Selbstmord. Eine Rückgabe der enteigneten Wohnungen und Geschäfte
nach 1945 fand praktisch nicht statt. Bis zum heutigen Tag
profitieren die Nachkommen der TäterInnen in Wien und ganz
Österreich
von den Verbrechen, die damals ihren Anfang nahmen. Sei es durch
den
günstigen Mietvertrag, den die Großeltern 1939 erhielten,
durch die
arisierten Bilder der Sammlung Leopold, die nun im Museumsquartier
Touristenströme anziehen, oder durch die Übernahme von
Geschäften,
Kinos oder Apotheken der zuvor deportieren BesitzerInnen.
Solidarität mit Israel
Es macht die Eigenart der Gesellschaft in den Nachfolgestaaten des
Dritten Reichs aus, dass sie sich auf dem Boden der Resultate bewegt,
die der Nationalsozialismus geschaffen hat. Zu diesen Resultaten
gehört eine besonders innige Beziehung zum Staat, gestiftet
durch das
kollektiv beschwiegene Fundament von Massenmord und
Vernichtungskrieg, die nach 1945 nirgendwo revolutionär geahndet
wurden. In diesen Verbrechen hat sich die überwältigende
Mehrheit der
Bevölkerung mit dem Staat zum Volksstaat vereinigt. Diese Vereinigung
lebte öffentlich und privat gerade in der Verdrängung
des Verbrechens
fort und konstituierte das Bewusstsein der StaatsbürgerInnen.
Dass
der größten Vernichtung, die jemals vonstatten ging,
der größte
Reichtum entspringt, der jemals zu haben war, das war das eigentliche
Wunder der Nachkriegszeit, das man mit dem Begriff des
Wirtschaftswunders zu rationalisieren versuchte - schon deshalb,
um
nicht über die Grundlegung der Nachkriegswirtschaft in der
nationalsozialistischen Raub- und Zwangsarbeiterökonomie reden
zu
müssen.
Der für die österreichische postnazistische Gesellschaft
charakteristische Antisemitismus tobt sich heute zunehmend im Hass
auf den Staat der Shoah-Überlebenden aus. Der von Deutschen
sowie
ÖsterreicherInnen mit Begeisterung vom Zaun gebrochene
Vernichtungsfeldzug gegen Polen und die Sowjetunion, der Beginn
der
totalen Vernichtung des europäischen Judentums im Herbst 1941
und die
Flucht von vielen Jüdinnen und Juden waren die entscheidenden
Ursachen für die Gründung Israels. Während der Zionismus
in den 50
Jahren davor noch von vielen Jüdinnen und Juden abgelehnt wurde,
da
sie die Hoffnung auf Assimilierung nicht aufgaben oder ein Ende
des
Antisemitismus durch die revolutionäre Veränderung der
Gesellschaft
erkämpfen wollten, bestätigte der deutsch-österreichische
Vernichtungswahn in grausamer Weise die Notwendigkeit eines jüdischen
Staates.
Trotz widriger Umstände und gegen den erbitterten Widerstand
Großbritanniens gelang Tausenden Opfern des NS-Terrors die
Flucht
nach Palästina. Nach der Staatsgründung Israels und der
Nichtanerkennung des UN-Teilungsplanes durch die arabischen
Nachbarstaaten begannen diese ihren ersten Krieg gegen den neuen
Staat. In den 15-monatigen Kampfhandlungen ließen über
6000 Israelis,
viele eben erst den nationalsozialistischen Todesmühlen entkommen,
ihr Leben.
Israel ist seitdem Schutzmacht und Zuflucht für Jüdinnen
und Juden
weltweit. Selbst wenn, wie im 2. Weltkrieg, fast alle Länder
dieser
Erde ihre Grenzen nochmals für jüdische Flüchtlinge
schließen
sollten, mit Israel gibt es einen Ort, wo sie, solange die
Möglichkeiten zur militärischen Selbstverteidigung gewährleistet
sind, relativen Schutz vor antisemitischer Gewalt finden.
Der jüdische Staat ist 60 Jahre nach der Niederlage des
Nationalsozialismus in Gefahr. Israel ist mit permanentem Terror
im
Rahmen der "Al-Aqusa-Intifada" konfrontiert. Die von
PalästinenserInnen durchgeführten Selbstmordattentate
zielen einzig
und allein darauf, möglichst viele Jüdinnen und Juden
mit in den Tod
zu reißen. Unterstützung finden diese dabei nicht nur
bei anderen
arabischen Regimes, die dem sich selbst als nationalen
Befreiungskampf abfeiernden Vernichtungsantisemitismus materiell
und
ideologisch unter die Arme greifen, sondern auch bei der EU und
der
UNO, in weiten Teilen der Antiglobalisierungs- und Friedensbewegung,
sowie in der Linken.
Mit der zunehmenden Bedrohung Israels und damit der Jüdinnen
und
Juden weltweit entsteht eine Art "globaler Intifada":
Antisemitismus
tobt sich derzeit sowohl propagandistisch als auch praktisch am
ungehemmtesten in einem Großteil der arabischen bzw. islamischen
Staaten aus, aber auch von der Ukraine über Argentinien bis
Frankreich und Deutschland kam es in den vergangenen Jahren zu
Friedhofsschändungen, Brandstiftungen gegen Synagogen und tätlichen
Angriffen gegen Jüdinnen und Juden. Jüdische Gemeinden
erleben nun in
der ganzen Welt Zustände, die in Österreich und Deutschland
seit
langem traurige Realität sind: gewalttätige Übergriffe
und die
ständige Präsenz von Sicherheitskräften vor Synagogen,
Schulen und
kulturellen Einrichtungen. Im ersten Halbjahr 2003 wurden in
Österreich 108 antisemitische Vorfälle (Übergriffe,
Drohungen,
Schmierereien usw.) gemeldet, das sind um 71% mehr als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der antisemitische Mob agiert auch heute nicht im luftleeren Raum:
Die politischen Eliten aus ÖVP und FPÖ verweigern der
Israelitischen
Kultusgemeinde (IKG) jene finanziellen Mittel, die zum Schutz der
jüdischen Einrichtungen benötigt würden. Wie überhaupt
die
FPÖVP-Regierung mit ihrer Weigerung, das Überleben der
jüdischen
Gemeinden in Österreich zu garantieren, das Feld bereitet,
auf dem
sich der Mob dann austobt. Den jüdischen Gemeinden wird eine
auch nur
teilweise Entschädigung für das zerstörte und geraubte
Eigentum immer
noch vorenthalten. Ihre VertreterInnen werden zu BittstellerInnen
degradiert. Die Linke hat zu diesem Skandal größtenteils
geschwiegen.
Anstatt der Solidarität mit den in ihrer Existenz bedrohten
jüdischen
Gemeinden Ausdruck zu verleihen, demonstriert sie lieber mit den
FeindInnen Israels. Zuletzt am 27. September, als eine fast
1000-köpfige Hetzmasse zum dritten Jahrestag der Intifada in
Wien den
islamistischen Selbstmordterror abfeierte. Mit dabei Hannes Swoboda
(SPÖ), der im europäischen Parlament an führender
Stelle die
Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur zweckwidrigen
Verwendung von EU-Geldern seitens der palästinensischen
Autonomiebehörde verhinderte. So kann nicht geklärt werden,
ob und in
welchem Ausmaß die EU den Selbstmordterror und das korrupte
Arafat-Regime finanziert(e).
Das antizionistische Bündnis aus Mob und Eliten erfährt
auch medialen
Flankenschutz: In fast allen Medienberichten dominiert eine
parteiische Darstellung des Nahostkonfliktes, die immer wieder auch
von antisemitischen Stereotypen geprägt ist. Verschärft
wurde das
antiisraelische und antisemitische Sperrfeuer anlässlich der
alliierten Befreiung des Irak vom faschistischen Regime Saddam
Husseins. Heute wird nicht mehr nur in Neonazi-Blättern über
den
"jüdischen" Hintergrund der US-Administration und
die "Israel-Lobby",
welche die US-Politik bestimme, spekuliert.
Das Gedenken an die Reichspogromnacht vor 65 Jahren muss die
Verteidigung der letzten noch sichtbaren Resultate der
deutsch-österreichischen Schuld an Shoah und Vernichtungskrieg
beinhalten, so es nicht zu einer folgenlosen Historisierung der
damaligen Ereignisse kommen soll. Heute wird in vielfältiger
Weise in
Österreich und Deutschland versucht, die Folgen der Niederlage
des
Nationalsozialismus von 1945 zum Verschwinden zu bringen und die
deutsch-österreichischen Verbrechen zu relativieren. Nach der
deutschen Wiedervereinigung, der Auflösung der Roten Armee
und der
Zerschlagung Jugoslawiens richten sich die deutsch-österreichischen
Begehrlichkeiten gegen Tschechien, Polen und das ehemalige
Jugoslawien. AntifaschistInnen dürfen zu diesem Revisionismus
und
Revanchismus nicht schweigen. Die aktuelle, erpresserische Politik
gegen die Republik Tschechien in der Frage der Benesdekrete muss
ebenso bekämpft werden wie jede Form der Delegitimierung des
israelischen Staates.
Aktionsbündnis gegen Antisemitismus Innsbruck
Anthropoid Innsbruck
Archiv für soziale Befreiung / Wien
Café Critique
Context XXI
Die Zecken
Ensemble Alptraumtöchter
FAU-Wels
Grünalternative Jugend (GAJ) Wien
Hashomer Hazair
Infoladen 10
Infoladen Wels
Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (LICRA)
monochrom
Ökologische Linke (Ökoli)
StRV HUS-Doktorat
StRV Politikwissenschaft
www.gegennazis.at.tf
www.juedische.at
_____________________
Vorankündigung:
Dienstag, 2. Dezember 2003, 19 Uhr
Buchpräsentation
"Transformation des Postnazismus. Der deutsch-österreichische
Weg zum
demokratischen Faschismus" (ca ira-Verlag, Freiburg 2003)
mit Stephan Grigat, Gerhard Scheit und Heribert Schiedel
Depot, 1070 Wien, Breitegasse 3
http://www.cafecritique.priv.at
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03 Mahnwache und Kundgebung
From: Revolutionsbräuhof, rbh at inode.at
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RBH-Online
Revolutionsbraeuhof (RBH); Hahngasse 15, A-1090 Wien
Postfach 142, A-1181 Wien
Tel.: (+43 1) 310 76 93, Fax: (+43 1) 319 52 22
E-Mail: rbh at inode.at * http://www.inode.at/rbh
Mit diesem Internetdienst versenden wir sowohl aktuelle Informationen,
Terminankuendigungen, als auch theoretische Texte etc. Grundsaetzlich
verstehen wir ihn als offenes Medium, dass heisst, dass wir auch
Zusendungen anderer linker Gruppen/Personen weiterverbreiten.
Zusendungen, die wir ueber RBH-Online weiterverbreiten sollen, bitte
entsprechend kennzeichnen. Wir verschicken die Nachrichten grundsaetzlich
an alle, von denen wir glauben, dass sie sich vielleicht dafuer
interessieren
koennten.
Wenn ihr sie nicht mehr bekommen wollt, reicht eine kurze
Nachricht an uns.
"In den Jahren 1939-1942 wurden vom ehemaligen Aspangbahnhof
zehntausende
oesterreichische Juden in Vernichtungslager transportiert und kehrten
nicht
mehr zurück"
NIEMALS VERGESSEN!
Mahnwache und Kundgebung
Sonntag, 9. November 2003, 15 UhrGedenkstein vor dem ehemaligen
Aspangbahnhof
(1030 Wien, Platz der Opfer der
Deportation - bei Ecke Steing./Aspangstr.)Zu dieser Kundgebung rufen
auf:
Abg. z. LT Madeleine Petrovic * Abg. z. NR Karl Oellinger * Alternative
und
Gruene GewerkschafterInnen (AUGE/UG) * AL-Antifaschistische Linke
* Freie
ArbeiterInnen Union-Wels (FAU) * Freie ArbeiterInnen Union-Wien
(FAU) *
Gewerkschaftlicher Linksblock (GLB) * Gruen-Alternative Jugend Wien
(GAJ-Wien) Grüne Alternative Wien * Infoladen Wels * Initiative
Aspangbahnhof * Kommunistische Jugend Oesterreichs-Junge Linke (KJOe)
*
Kommunistische Partei Oesterreichs (KPOe) * Kommunistische Partei
Wien
(KPOe-Wien) * Kommunistischer StudentInnenverband (KSV) * MieterInnen
Selbsthilfe Zentrum (MSZ) * Pierre Ramus-Gesellschaft * Redaktion
"Akin" *
Redaktion "Die Bunte" * Redaktion "Volksstimme"
* Revolutionsbraeuhof (RBH)
* Dieter Schrage - Gruene Alternative * Sozialistische LinksPartei
(SLP) *
Unabhaengiges Antifaschistisches Personenkommitee Burgenland
NIEMALS VERGESSEN!
Das ist dieses Jahr,
von dem man reden wird.
Das ist dieses Jahr,
von dem man schweigen wird.
Bertolt BrechtIn der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten
in Wien 42 Synagogen und
juedische Bethaeuser, zahllose juedische Geschaefte und Wohnungen
wurden
gepluendert, zerstoert und beschlagnahmt. 6547 Juden wurden festgenommen
und
3700 davon in das Konzentrationslager Dachau verschickt.
Hinter all diesen Daten, Zahlen und Fakten steht jenes unsagbar
grauenvolle
Leid, das in der "Reichskristallnacht", im "Novemberpogrom
1938" juedischen
Mitbuergerinnen und Mitbuergern von den nationalsozialistischen
Machthabern
angetan wurde.
Diese Nacht vom 9. zum 10. November 1938 war kein Randphaenomen
der
Geschichte des Dritten Reiches, sondern ein Geschehen, dem zentrale
Bedeutung zukommt.
Die "Reichskristallnacht" war eine Hauptstation auf dem
Weg der
verbrecherischen nationalsozialistischen Judenpolitik zum Voelkermord.
Der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels nützte das Attentat
des
17jährigen Herschel Grynszpan auf den deutschen Diplomaten
Ernst von Rath in
Paris zum Aufruf zu einer von Partei und Staat getragenen reichsweiten
"Straf"aktion gegen die Juden. Getarnt als "spontanen
Ausbruch des
Volkszorns" schlugen die Nationalsozialisten zu und zeigten
erstmals
unverhuellt ihren auf die Juden gerichteten Vernichtungswillen.
Allzuviele
opportunistische Mitlaeufer folgten, die Juden blieben ohne Hilfe
dem
verbrecherischen Treiben ausgeliefert. Es waren wenige, die offenen
Widerstand wagten. Es waren auch zu wenige, die ihre Mißbilligung
aeußerten,
statt in den geifernden Chor einzustimmen. Dabei waere gerade auch
das
immens wichtig gewesen.
So fand in der Woche vor dem 9. November 1938 in Kassel (heutige
BRD) quasi
ein Probelauf statt, bei dem ein regional begrenztes Pogrom inszeniert
wurde. Die Machthaber waren sich ihrer Sache ganz einfach nicht
völlig
sicher. Die Zustimmung und auch aktive Beteiligung der Bevölkerung
übertraf
alle Erwartungen der Nazis.
Was danach kam, ist allgemein bekannt: Auf die sukzessive Entrechtung
der
juedischen Bevölkerung durch die Nuernberger Rassengesetze
usw. und das
Novemberpogrom folgten die Arisierungen, das Einpferchen in Ghettos,
am
Schluß die industrielle Vernichtung von Millionen Menschen
- am
Historikerstreit wieviele es waren, wollen wir uns nicht beteiligen.
Vom ehemaligen Aspangbahnhof sind die Wiener Juden in die
Konzentrationslager gebracht worden.
Und wer es wissen wollte, hat Bescheid gewußt.
***
Der vielen anderen Menschen, die durch das nationalsozialistische
Regime
gequaelt, drangsaliert, umgekommen und ermordet worden sind, wollen
wir bei
dieser Kundgebung ebenfalls gedenken: Linke, Menschen die gegen
den
Faschismus Widerstand geleistet haben, Homosexuelle, Sinti und Roma,
sogenannte "Geisteskranke" und sogenannte "Asoziale"
- Kriminelle und
Obdachlose. Ebenso all derer, die in Hitlers Raubkriegen umkamen
- für die
Hybris und den Groeßenwahn deutscher, aber auch oesterreichischer
Politiker
und Großindustrieller. Denn in keinem Fall wollen wir die
fatale Trennung
der professionellen Vergangenheitsbewaeltiger mitmachen, die Trennung
zwischen "unschuldigen" Opfern (den wegen ihrer "rassischen"
Herkunft
verfolgten) und solchen, wo irgendwie unausgesprochen immer mitschwingt,
sie
seien an ihrer Verfolgung auch noch selber schuld: Allen anderen.
Es gibt
fuer uns da keinen Unterschied: Es war dasselbe, unnoetige - weil
vermeidbare, durch genuegend Gegnerschaft vermeidbare - Leid. Denn
Menschen
waren alle - und Menschen leiden unter Folter, Hunger, Zwangsarbeit;
Menschen leiden, wenn sie merken, daß sie sterben muessen
und das nicht
wollen. Binsenweisheiten.
Wenn man aus der Geschichte etwas lernen kann, dann das: Wir werden
Vergleichbares nicht mehr zulassen.
Revolutionsbraeuhof (RBH)
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04 Verlorene Nachbarschaft
From: p at kinoki.at
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liebe leute, im anhang zur aktuellen einladung haben wir einige
ankuendigungen von aktionen rund um das gedenken an den novemberpogrom
38 zusammengestellt, ohne anspruch auf vollstaendigkeit. ausserdem
weisen wir auf die auffuehrung des stuecks <elf seelen fuer einen
ochsen> im wiener kabelwerk hin, annocieren weiters die moeglichkeit,
den film <injustice> ueber todesfaelle in englischem polizeigewahrsam
jetzt als VHS zu erwerben (wir haben den beeindruckenden film vor
zwei
jahren im mikrokino gezeigt...). die filmcoop veranstaltet einen
schnittworkshop und ursula biemann hat ein spannendes buch ueber
<video-essays> herausgegeben. infos siehe jeweils unten. bis
montag
und/oder dienstag im 7stern! mit herzlichen gruessen, kinok p
KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
Politische Filmabende, jeweils am 1. und 3. montag + dienstag des
monats. UKB 4 Euro
Im Café & Kulturzentrum 7*STERN | http://7stern.net
1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Einladung #101
Montag, 3. November, 19 Uhr (fruehere Beginnzeit!)
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
VERLORENE NACHBARSCHAFT - NOVEMBERPOGROM 1938 (Teil 1)
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 und an den
darauffolgenden Tagen lieszen die Wiener ihrem Antisemitismus freien
Lauf. Goebbels sprach von der <Reichskristallnacht> als Vergeltung
fuer
das Attentat des jungen Herschel Grynspan auf den deutschen
Botschaftssekretaer Ernst von Rath in Paris. In Wien wurden 42
Synagogen und Bethaeuser zerstoert, tausende Geschäfte gepluendert
und
ueber 6.500 juedische WienerInnen verhaftet. Die <Verstaatlichung>
des
Pogroms folgte am 12. November: Die <Verordnung zur Ausschaltung
der
Juden aus dem Wirtschaftsleben> orientierte sich wesentlich an
den
<Erfolgen> der <Arisierung> in der <Ostmark>.
Das Projekt <Verlorene Nachbarschaft> widmete sich 1998 der
Geschichte
einer der zerstoerten Synagogen und ihrer Gemeinde, der Synagoge
in der
Neudeggergasse Wien 8. Die von Kaethe Kratz erstellte, insgesamt
15
Stunden umfassende Videodokumentation enthaelt die Erzaehlungen
von
ueberlebenden Wiener JuedInnen, unter anderen auch die von Anne
Kelemen, Lore Segal und Lucie Benedikt. Die Erzaehlungen schildern
nicht nur die Schrecken nach dem Maerz 1938, sondern auch Erinnerungen
an das intakte Leben davor, in der Familie, der Schule und der Gemeinde.
Verlorene Nachbarschaft - Juedische EmigrantInnen erzaehlen
Kaethe Kratz, Verein Betr. Neudeggergasse, 1999, ca. 180 Min.
<Die Synagoge> (Ausschnitte)
<Wiener Familien> (Ausschnitte)
<Antisemitische Uebergriffe> (80 Min.)
<Zwischen Anschluss und Flucht> (Ausschnitte)
Gespraech mit der Filmemacherin Kaethe Kratz.
UKB: 4 EuroDienstag, 4. November, 19 Uhr (fruehere Beginnzeit!)
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
VERLORENE NACHBARSCHAFT - NOVEMBERPOGROM 1938 (Teil 2)
Verlorene Nachbarschaft - Juedische EmigrantInnen erzaehlen
Kaethe Kratz, Verein Betr. Neudeggergasse, 1999, ca. 180 Min.
<Zwischen Anschluss und Flucht> (Ausschnitte)
<Die Pogromnacht> (55 Min.)
<Flucht, Emigration, Deportation> (Ausschnitte)
<Was bleibt?> (59 Min.)
Gespraech mit der Filmemacherin Kaethe Kratz.
UKB: 4 Euro
Link:
Verlorene Nachbarschaft - Die Synagoge in der Neudeggergasse 1903-1938
http://www.culturall.com/neudeggergasse/*******
Vorschau:
#102
Montag, 17. November, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
BERICHTE VON DER FESTUNG EUROPA
grenzcamp Koeln 2003
kanalB, ausgabe nr_20, 45 Min., Video
Leute die etwas gegen Rassismus, Abschiebung, Diskriminierung und
Illegalisierung von Fluechtlingen und MigrantInnen in Deutschland
tun,
trafen sich unter dem Label <6. antirassistisches Grenzcamp 2003>
auf
einer Wiese am Rheinufer bei Koeln. Das Video dokumentiert die
Diskussionen und Aktionen des Grenzcamps und die Konfrontation mit
der
Polizei, die das Camp raeumte.
Schenglet®
Laurent Nègre, Bord Cadre Films, CH 2003, 7 Min., Video,
OfrzmenglU.
Die europaeischen Einwanderungsbehoerden haben das Vergnuegen, ihnen
<Schenglet> vorzustellen, das neuartige elektronische Visum-Armband,
das sie waehrend ihres Aufenthaltes im Europa Schengens begleitet.
Tarifa Traffic
Joakim Demmer, CH 2003, 60 Min., Video.
Jeden Monat versuchen Tausende von Immigranten mit Hilfe von kleinen
Gummibooten die Meerenge zwischen Marokko und Spanien illegal zu
überqueren. Viele schaffen es. Andere nicht. Im Surfer-Paradies
Tarifa
ist es schon zur fast taeglichen Routine geworden, ihre Leichen
am
Strand zu finden. Der Film erzaehlt die Geschichte der Ertrunkenen
und
wirft indirekt die Frage nach der europaeischen Verantwortung auf.Dienstag,
18. November, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
BERICHTE VON DER FESTUNG EUROPA
Wiederholung v. Montag, 17. November.Links:
http://www.schenglet.org
http://kanalB.de*******
Hinweise:
Von: Rosa Antifa Wien <raw at raw.at>
Datum: Do, 30. Okt 2003 14:48:08 Europe/Vienna
An: Rosa Antifa Wien <raw at raw.at>
Betreff: Que(e)r-Beisl im November
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Veranstaltungsbeginn: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24:00 Uhr
Der Eintritt ist immer kostenlos!!!
Mittwoch 5. November:
"der ewige judenhass"
die dreiteilige fernsehdokumentation (christina von braun/ 1989)
fuehrt
durch die geschichte des "abendlaendischen" antisemitismus
vom
christlich-religioesen antijudaismus ueber den nationalsozialistischen
vernichtungsantisemitismus bis zu den aktuellen ausformungen dieser
ideologie.
aus anlass des jahrestags des novemberpogroms im "deutschen
reich" wird
jedenfalls der zweite teil ("deutschnationale judenfeindlichkeit")
gezeigt, in dem u. a. der geschichte des 9. november in deutschland
nachgespuert wird (ende der monarchie 1918; hitlerputsch 1923;
novemberpogrom 1938; fall der berliner mauer 1989). alles weitere
entscheiden das publikum und unsere filmrecherchetaetigkeiten...
Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw at raw.at
Web: http://www.raw.at***
al_newsletter] Anti-Nazi-Aktionen der nächsten Wochen
from "AL - Antifaschistische Linke" <almail at gmx.net>
Hallo!
Heute wenden wir uns wegen neuer Entwicklungen in der Naziszene
und
neuer
Aktivitäten der Neo-Nazis an dich. Wir denken, dass es notwendig
ist,
den
Nazis etwas entgegenzusetzen und würden uns freuen, wenn du
bei den
Aktionen
oder bei den inhaltlichen Veranstaltungen in Wien und Salzburg mit
dabei
sein würdest.
--------- WIEN ----------
# Am Samstag, dem 01.11., will der rechtsextreme Ring Freiheitlicher
Jugend
(RFJ) beim Grab des Nazi-Fliegers Nowotny einen Kranz niederlegen.
Der
RFJ
lädt dazu alle "heimattreuen Verbände und Vereine"
ein, mit einem
massiven
Auftreten von Alt- und Neonazis ist zu rechnen. Die AL organisiert
gemeinsam
mit anderen Organisationen eine Gedenkveranstaltung vor dem Grab
der
antifaschistischen Widerstandskämpferin Rosa Jochmann . Das
Grab von
Rosa
Jochmann ist ca. 20 Meter vom Nowotny-Grab entfernt, sollten genügend
AntifaschistInnen zu dieser Feier kommen, wäre möglicherweise
kein Platz
mehr für die Nazis ...
- Treffpunkt: Samstag, 01.11., 13h, Zentralfriedhof, 2. Tor, erreichbar
mit
U3 Simmering, dann Straßenbahn 71
# Freitag, 07.11.: Veranstaltung in der AL-Jugendgruppe zum Thema
Faschismus
und Reichspogromnacht
- Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien (U3 Neubaugasse, Ausgang
Stiftgasse), 16.30h, Teestube
# Samstag, 08.11.: Demonstration gegen Naziübergriffe in Floridsdorf.
Nach der Demo organisiert die AL eine Veranstaltung in unmittelbarer
Nähe
des Bahnhofs Floridsdorf zum Thema "Aktuelle Entwicklungen
in der
Naziszene".
Eine kurze Einleitung dazu: Nach dem Ende des Briefbombenterrors
sind
große
Teile der Naziszene auf Tauchstation gegangen. Nun hat sich eine
neue
Generation von Neonazis politisiert, die auf öffentliche Aktionen
setzt. Wir
diskutieren darüber, wie die Linke mit dieser neuen Situation
umgehen
soll.
- Bahnhof Floridsdorf (U6, S-Bahn), 14h (Treffpunkt der AL: 13.45h)
# Sonntag, 09.11.: Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht
und ihre
Opfer am Platz der Opfer der Deportation am Aspangbahnhof.
- Platz der Opfer der Deportation, 1030 Wien, 15h (Treffpunkt der
AL:
14.45,
S-Bahn Rennweg)
# Mittwoch, 12.11.: Veranstaltung zum Thema: "Faschismus eine
marxistische
Analyse" in der AL-Ortsgruppe.
- Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien (U3 Neubaugasse, Ausgang
Stiftgasse), 19.00h, Raum 3
# Freitag, 14.11.: Veranstaltung in der AL-Jugendgruppe über
den
"Widerstand
im dritten Reich"
- Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien (U3 Neubaugasse, Ausgang
Stiftgasse), 16.30h, Teestube
-------- SALZBURG --------
# Sonntag, 09.11.: Demonstration gegen Faschismus
- Bahnhof, 14.00h (Treffpunkt der AL: 13.45h)
# Samstag, 15.11.: Veranstaltung: "Aktuelle Entwicklungen in
der
Naziszene"
Nach dem Ende des Briefbombenterrors sind große Teile der
Naziszene auf
Tauchstation gegangen. Nun hat sich eine neue Generation von Neonazis
politisiert, die auf öffentliche Aktionen setzt. Wir diskutieren
darüber,
wie die Linke mit dieser neuen Situation umgehen soll.
- Shakespeare, Mirabellplatz, 18.00h
Wir würden uns freuen, Dich bei einer der Veranstaltungen zu
sehen.
Deine AL-Antifaschistische Linke
regelmäßig aktualisierte Termine finden sich auf unserer
Homepage
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Um den Newsletter in Zukunft nicht mehr zu erhalten genügt
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Eine weitere Adresse kann per Mail an
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tel.: +43 (0) 699 10 934 921
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***
initiative "niemals vergessen!"
Gedenkkundgebung zum Novemberpogrom
9.11.2003, 14.00 Uhr Altes AKH, Hof 6
mit Beiträgen und Textauszügen zum Novemberpogrom und
zur Geschichte
der
Synagoge im alten AKH
Während des Novemberpogroms 1938 wurden in Wien 27 Jüdinnen
und Juden
ermordet, 4000 Wohnungen und Geschäfte sowie 42 Synagogen vom
antisemitischen Mob
zerstört. Die 1903 im Alten AKH errichtete Synagoge wurde nach
ihrer
Verwüstung von den Nazis als Lagerraum genützt und - symptomatisch
für
den
österreichischen Umgang mit der eigenen Vergangenheit - 1953
zur
Trafostation umgebaut.
Auf diese Zustände wollen wir mit unserer Kundgebung hinweisen.
Flugblatttext: 9. November 1938
Niemals vergessen!
Zum 65. Mal jährt sich am 9. November jener Pogrom, der im
3. Reich die
Verfolgung jüdischer Menschen eskalieren liess. Gab es schon
zuvor
Diskriminierungen durch die Nürnberger Rassengesetze und
antisemitische Ausschreitungen,
sollte der Novemberpogrom (von den Nazis als Reichskristallnacht
bezeichnet),
die Deutschen und ÖsterreicherInnen auf die Ausrottung des
europäischen
Judentums einschwören und gleichzeitig der Naziführung
ein
Stimmungsbild
verschaffen. Sie wurden nicht enttäuscht. Nachdem der 17-jährige
Hershel Grynszpan
den deutschen Botschaftsrat in Paris getötet hatte (aus Rache,
weil
seine
Eltern aus Deutschland ausgewiesen wurden, und im deutsch-polnischen
Niemandsland
wie viele tausend JüdInnen herumirrten), sah die Nazispitze
die Chance
gegeben, im ganzen Land die Bevölkerung gegen jüdische
Menschen zu
mobilisieren.
Und an jenem 9. November 1938 kam es zur Reichskristallnacht (weil
sich in
der Nacht das Licht in den zerbrochenen
Fensterscheiben jüdischer Geschäfte widerspiegelte). Nicht
bloss
organisierte SA-Banden führten den Pogrom durch, nein die Bevölkerung
mischte tatkräftig
mit. Plünderungen, Demütigungen und Morde wurden in jener
Nacht vom Mob
verübt. Teilweise ging das selbst den Machthabern zu weit,
weil sie
befürchteten,
dass materielle Werte dem "Volksvermögen" verloren
gehen könnten.
Allein
in Österreich wurden in jener Nacht 27 JüdInnen ermordet,
88 schwer
verletzt,
mehr als 6.500 festgenommen, 42 Synagogen wurden in Wien zerstört,
mehr als
4.000 Wohnungen und Geschäfte verwüstet und 2.000 Wohnungen
zwangsgeräumt. Die
Wiener Bevölkerung trieb es soweit, dass selbst die Gestapo
Mühe hatte
den
Mob unter Kontrolle zu bringen.
Für die Nazis war es ein Erfolg: nun waren sie sich der Unterstützung
der
Bevölkerung sicher. Was danach kam, ist bekannt: Einsatzkommandos,
Vernichtungslager, sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden.
Und
alles mit Präzision
und Gewissenlosigkeit. Am 8. Mai 1945 wurde diesem Treiben durch
die
Alliierten Streitkräfte ein Ende gesetzt.
*
Und nicht etwa durch ÖsterreicherInnen oder Deutsche. Die
überwältigende
Mehrheit hat den Holocaust und den Raubkrieg unterstützt oder
toleriert. Viele
profitierten davon und zeigten kein Interesse daran, den Wahnsinn
von
sich aus
zu beenden. Von sich auf andere schliessend, ist die Vergeltung
von
Gleichem
mit gleichem erwartet worden. Die unfassbaren Opferzahlen selbst
interessierte hier aber niemand. Die Alliierten mussten nach der
Befreiung feststellen,
dass von Reue keine Spur war, eher depressive Gleichgültigkeit
und bei
vielen
die (berechtigte) Angst vor den Alliierten. Allein die sowjetische
Bevölkerung hatte durch den deutschen Vernichtungskrieg einen
Blutzoll
von 25
Millionen Toten bezahlt. Zwecks Wiederaufbau wurde die deutsche
Volksgemeinschaft
durch die österreichische Volksgemeinschaft ersetzt, und beim
vielen
Zupacken
wollte sich hier niemand mit der gerade verflossenen Nazizeit
beschäftigen. Die
Entnazifizierung wurde bald beendet, viele TäterInnen und
MitläuferInnen
kamen ungeschoren davon, und besetzten bald wieder politische Ämter
und
behördliche Funktionen. Selbst im Kabinett Kreisky fanden sich
noch
drei ehemalige
NSDAP-Mitglieder. Und davon gab es nach 1945 so viele, dass SPÖ
und
ÖVP sich
nicht genierten, um ihre Stimmen zu buhlen. Die FPÖ-Vorgängerpartei
Verband der
Unabhängigen (VdU) war ohnehin Sammelbecken all jener, denen
Jörg
Haider
noch 1995 eine "ordentliche Gesinnung" attestierte.
*
Und so konnte es geschehen, dass ein Kurt Waldheim WEGEN seiner
SA-Vergangenheit Bundespräsident wurde, dass ein Jörg
Haider mit
Nazikoketterie die FPÖ
an 28% heranführen konnte, dass antisemitische Aussagen von
PolitikerInnen,
die zu ernsthaften Konsequenzen führen müssten, hier noch
augenzwinkernd
akzeptiert werden. Die Israelitische Kultusgemeinde wird ausgehungert,
und
geschichtsrevisionistische Einrichtungen wie das Haus der Heimat
mit
Geld
überhäuft. Und machen wir uns nichts vor: auch wenn die
FPÖ am Boden
liegt, die
Motive, mit denen sie gewählt wurde sind immer noch im gleichen
Ausmass vorhanden:
Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Homophobie, Denunziantentum
und
Autoritätshörigkeit. All diese in Österreich tief
verwurzelten
Eigenschaften machten
auch den 9. November 1938 möglich. Diese Kundgebung will ein
Anstoss
dazu
sein, diesen Zuständen entschieden entgegenzutreten - in jeder
Situation.
In diesem Sinne:
Niemals vergessen!
Österreichische Zustände bekämpfen!
Initiative "Niemals vergessen!"
***
Von: resist at gmx.at <resist at gmx.at>
KUNDGEBUNG
9. NOVEMBER, 16.00H
2, Zirkusgasse 22 (Ecke Schmelzgasse)
Musik: Aliosha Biz
19.00H: Sobibor
ein Film von Claude Lanzmann
Castillo comida y ron (Restaurant) im Keller
1., Stubenring 20
Flugblatttext:
NIEMALS VERGESSEN!
GEGEN ANTISEMITISMUS UND FASCHISMUS!
Die Pogrome rund um den 9. November 1938 waren nur die Höhepunkte
eines
von
antisemitischen Ausschreitungen geprägten Jahres. Im Raubzug
gegen ihre
jüdischen NachbarInnen spielten die OstmärkerInnen eine
Vorreiterrolle.
Bereits
vor der umjubelten Vereinigung Österreichs mit Nazideutschland
am 12.
März
1938
fanden Pogrome statt, die nach dem Anschluss durch "wilde"
Arisierungen
ergänzt wurden. Dieser Fanatismus veranlasste sogar die zentralen
Stellen zu
Maßnahmen, um die Enteignung der Jüdinnen und Juden im
gesamten
NS-Reich in
"ordentliche" Bahnen zu lenken. Nachdem es im Oktober
in Wien erneut zu
Gewalttaten, Plünderungen und Brandstiftungen gekommen war,
schien die
Zeit
in den
Augen der Nazis reif für ein Vorgehen im gesamten Deutschen
Reich. Der
Pogrom im
November 1938 übertraf die bisherige Barbarei, und die Blutorgie
ließ
für
die
Zukunft noch Schlimmeres erwarten. Er war die endgültige Enthemmung
des
antisemitischen Mobs und der Auftakt zum Massenmord. Die damalige
"Ostmark"
und
insbesondere Wien bildeten die Vorhut der Vernichtung.
"Spontane" Antwort der Bevölkerung
Die NSDAP-Propaganda versuchte, den Pogrom als "spontane"
Antwort der
Bevölkerung auf den Tod des deutschen Diplomaten Ernst von
Rath
auszugeben.
Der
Nazi war am 7. November 1938 in Paris von einem 17jährigen
Juden namens
Herschel
Grynszpan niedergeschossen worden. Damit wollte dieser gegen die
von der
Reichsregierung verfügte Deportation tausender Jüdinnen
und Juden nach
Polen
protestieren. Unter den Deportierten, die tagelang im Niemandsland
zwischen
Deutschland und Polen umherirrten, war auch sein Vater.
Der Beschluss zum Losschlagen wurde am Rande einer Feier zum Gedenken
an den
Putschversuch von 1923 in München gefasst. "Die SA soll
sich mal
austoben",
hat Hitler zu Goebbels gesagt. Der "Startschuss" zum Pogrom
wurde dann
vom
Propagandaminister gegeben. Alle, die in den letzten Wochen und
Monaten
von
den
Parteistellen und Gauleitungen wegen unkontrollierbaren und "wilden"
Arisierungen zur Ordnung gerufen wurden, durften nun endlich wieder
zuschlagen. Die
NS-Propaganda betonte die "berechtigte Empörung",
der Zorn der kochenden
Volksseele würde das Attentat nun rächen. Der Begriff
"Reichskristallnacht"
wurde
von den Nazis geprägt. Der Name kokettiert mit dem "schaurig-schönen"
Widerschein des Feuers in den auf der Strasse liegenden Glasscherben
und
verharmlost die blutige Gewalt.
"Arbeitsteilung"
Während die SA in Zivil gemeinsam mit Angehörigen der
Hitlerjugend und
anderen Parteiorganisationen jüdische Geschäfte und Wohnungen
plünderte
und
zerstörte, ging die SS, ebenfalls in Zivilkleidung, gezielt
gegen
Funktionäre
jüdischer Organisationen vor. Verhaftete Jüdinnen und
Juden brachte man
in
Schulen, Gefängnisse und in die spanische Hofreitschule neben
der
Hofburg,
zwang sie
zu gymnastischen Übungen, ohne ihnen Nahrung zu geben und ließ
sie
aufrecht
stehend schlafen. Einige Jüdinnen wurden gezwungen, sich zu
entkleiden
und
zur Unterhaltung der Sturmtruppen sexuelle Handlungen mit Prostituierten
auszuführen; andere mussten nackt tanzen. Ein Gestapo-Agent
aus Wien
berichtete
später, dass er und seine Kameraden Schwierigkeiten gehabt
hätten, die
Menschenmenge davon abzuhalten, noch mehr Jüdinnen und Juden
tätlich
anzugreifen.
In Wien wurden insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser meist durch
Brände
zerstört. 27 Juden wurden getötet und 88 schwer verletzt.
6.547
Jüdinnen und
Juden
wurden in Wien verhaftet, fast 4000 von ihnen wurden ins
Konzentrationslager
Dachau verschleppt. Tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen
wurden
zerstört. 4.083 jüdische Geschäfte wurden gesperrt.
Allein im "Kreis
Wien I"
wurden
1.950 Wohnungen zwangsgeräumt. Hunderte Jüdinnen und Juden
begingen
darauf
hin Selbstmord. Eine Rückgabe der enteigneten Wohnungen und
Geschäfte
nach
1945
fand praktisch nicht statt. Bis zum heutigen Tag profitieren die
Nachkommen
der TäterInnen in Wien und ganz Österreich von den Verbrechen,
die
damals
ihren Anfang nahmen. Sei es durch den günstigen Mietvertrag,
den die
Großeltern
1939 erhielten, durch die arisierten Bilder der Sammlung Leopold,
die
nun im
Museumsquartier Touristenströme anziehen, oder durch die Übernahme
von
Geschäften, Kinos oder Apotheken der zuvor deportieren BesitzerInnen.
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In der Zirkusgasse 22 stand bis zu ihrer Zerstörung und Plünderung
durch den
Nazi-Mob am 10. November 1938 die Synagoge der seit 1736 bestehenden
türkisch-jüdischen Gemeinde, auch "Türkischer
Tempel" genannt. Sie
wurde im
maurischen Stil zwischen 1885 und 1887 nach den Plänen des
Architekten
Hugo
von
Weidenfeld erbaut. Als Vorbild diente die Alhambra, worin sich das
Andenken
an die
ehemalige spanische Heimat der Sepharden äußerte. Die
Synagoge verfügte
über
424 Sitz- und 250 Stehplätze und war in der Ersten Republik
vor allem
als
Wirkstätte des Oberkantors Isidor Lewit von Bedeutung. 1988
wurde eine
von
der
Stadt Wien gestiftete Gedenktafel am Ort der zerstörten Synagoge
angebracht.
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SOLIDARITÄT MIT DEN JÜDISCHEN GEMEINDEN!
SOLIDARITÄT MIT ISRAEL!
Es macht die Eigenart der Gesellschaft in den Nachfolgestaaten des
Dritten
Reichs aus, dass sie sich auf dem Boden der Resultate bewegt, die
der
Nationalsozialismus geschaffen hat. Zu diesen Resultaten gehört
eine
besonders innige
Beziehung zum Staat, gestiftet durch das kollektiv beschwiegene
Fundament
von Massenmord und Vernichtungskrieg, die nach 1945 nirgendwo
revolutionär
geahndet wurden. In diesen Verbrechen hat sich die überwältigende
Mehrheit
der
Bevölkerung mit dem Staat zum Volksstaat vereinigt. Diese Vereinigung
lebte
öffentlich und privat gerade in der Verdrängung des Verbrechens
fort und
konstituierte das Bewusstsein der StaatsbürgerInnen. Dass der
größten
Vernichtung,
die jemals vonstatten ging, der größte Reichtum entspringt,
der jemals
zu
haben war, das war das eigentliche Wunder der Nachkriegszeit, das
man
mit
dem
Begriff des Wirtschaftswunders zu rationalisieren versuchte - schon
deshalb,
um
nicht über die Grundlegung der Nachkriegswirtschaft in der
nationalsozialistischen Raub- und Zwangsarbeiterökonomie reden
zu
müssen.
Der für die österreichische postnationalsozialistische
Gesellschaft
charakteristische Antisemitismus tobt sich heute zunehmend im Hass
auf
den
Staat der
Shoah-Überlebenden aus. Der von Deutschen sowie ÖsterreicherInnen
mit
Begeisterung vom Zaun gebrochene Vernichtungsfeldzug gegen Polen
und die
Sowjetunion, der Beginn der totalen Vernichtung des europäischen
Judentums
im Herbst
1941 und die Flucht von vielen Jüdinnen und Juden waren die
entscheidenden
Ursachen für die Gründung Israels. Während der Zionismus
in den 50
Jahren
davor
noch von vielen Jüdinnen und Juden abgelehnt wurde, da sie
die Hoffnung
auf
Assimilierung nicht aufgaben oder ein Ende des Antisemitismus durch
die
revolutionäre Veränderung der Gesellschaft erkämpfen
wollten,
bestätigte der
deutsch-österreichische Vernichtungswahn in grausamer Weise
die
Notwendigkeit eines
jüdischen Staates.
Trotz widriger Umstände und gegen den erbitterten Widerstand
Großbritanniens
gelang Tausenden Opfern des NS-Terrors die Flucht nach Palästina.
Nach
der
Staatsgründung Israels und der Nichtanerkennung des UN-Teilungsplanes
durch
die arabischen Nachbarstaaten begannen diese ihren ersten Krieg
gegen
den
neuen
Staat. In den 15-monatigen Kampfhandlungen ließen über
6000 Israelis,
viele
eben erst den nationalsozialistischen Todesmühlen entkommen,
ihr Leben.
Israel ist seitdem Schutzmacht und Zuflucht für Jüdinnen
und Juden
weltweit.
Selbst wenn, wie im 2. Weltkrieg, fast alle Länder dieser Erde
ihre
Grenzen
nochmals für jüdische Flüchtlinge schließen
sollten, mit Israel gibt es
einen
Ort, wo sie, solange die Möglichkeiten zur militärischen
Selbstverteidigung
gewährleistet sind, relativen Schutz vor antisemitischer Gewalt
finden.
Der jüdische Staat ist 60 Jahre nach der Niederlage des
Nationalsozialismus
in Gefahr. Israel ist mit permanentem Terror im Rahmen der
"Al-Aqusa-Intifada" konfrontiert. Die von PalästinenserInnen
durchgeführten
Selbstmordattentate
zielen einzig und allein darauf, möglichst viele Jüdinnen
und Juden mit
in
den Tod zu reißen. Unterstützung finden diese dabei nicht
nur bei
anderen
arabischen Regimes, die dem sich selbst als nationalen Befreiungskampf
abfeiernden Vernichtungsantisemitismus materiell und ideologisch
unter
die
Arme
greifen, sondern auch bei der EU und der UNO, in weiten Teilen der
Antiglobalisierungs- und Friedensbewegung, sowie der Linken.
Mit der zunehmenden Bedrohung Israels und damit der Jüdinnen
und Juden
weltweit entsteht eine Art "globaler Intifada": Antisemitismus
tobt sich
derzeit
sowohl propagandistisch als auch praktisch am ungehemmtesten in
einem
Großteil
der arabischen bzw. islamischen Staaten aus, aber auch von der Ukraine
über
Argentinien bis Frankreich und Deutschland kam es in den vergangenen
Jahren
zu Friedhofsschändungen, Brandstiftungen gegen Synagogen und
tätlichen
Angriffen gegen Jüdinnen und Juden. Jüdische Gemeinden
erleben nun in
der
ganzen
Welt Zustände, die in Österreich und Deutschland seit
langem traurige
Realität
sind: gewalttätige Übergriffe und die ständige Präsenz
von
Sicherheitskräften
vor Synagogen, Schulen und kulturellen Einrichtungen. Im ersten
Halbjahr
2003
wurden in Österreich 108 antisemitische Vorfälle (Übergriffe,
Drohungen,
Schmierereien usw.) gemeldet, das sind um 71% mehr als im
Vergleichszeitraum
des
Vorjahres.
Der antisemitische Mob agiert auch heute nicht im luftleeren Raum:
Die
politischen Eliten aus ÖVP und FPÖ verweigern der Israelitischen
Kultusgemeinde
(IKG) jene finanziellen Mittel, die zum Schutz der jüdischen
Einrichtungen
benötigt würden. Wie überhaupt die FPÖVP-Regierung
mit ihrer Weigerung,
das
Überleben der jüdischen Gemeinden in Österreich zu
garantieren, das Feld
bereitet,
auf dem sich der Mob dann austobt. Den jüdischen Gemeinden
wird eine
auch
nur teilweise Entschädigung für das zerstörte und
geraubte Eigentum
immer
noch
vorenthalten. Ihre VertreterInnen werden zu BittstellerInnen
degradiert. Die
Linke hat zu diesem Skandal größtenteils geschwiegen.
Anstatt der
Solidarität
mit den in ihrer Existenz bedrohten jüdischen Gemeinden Ausdruck
zu
verleihen, demonstriert sie lieber mit den FeindInnen Israels. Zuletzt
am
27. 9., als
eine fast 1000-köpfige Hetzmasse zum dritten Jahrestag der
Intifada in
Wien
den islamistischen Selbstmordterror abfeierte. Mit dabei Hannes
Swoboda
(SPÖ), der im europäischen Parlament an führender
Stelle die Einsetzung
eines
Untersuchungsausschusses zur zweckwidrigen Verwendung von EU-Geldern
seitens
der
palästinensischen Autonomiebehörde verhinderte. So kann
nicht geklärt
werden,
ob und in welchem Ausmaß die EU den Selbstmordterror und das
korrupte
Arafat-Regime finanziert(e).
Das antizionistische Bündnis aus Mob und Eliten erfährt
auch seinen
medialen
Flankenschutz: In fast allen Medienberichten dominiert eine parteiische
Darstellung des Nahostkonfliktes, die immer wieder auch von
antisemitischen
Stereotypen geprägt ist. Verschärft wurde das antiisraelische
und
antisemitische
Sperrfeuer anlässlich der alliierten Befreiung des Irak vom
faschistischen
Regime Saddam Husseins. Heute wird nicht mehr nur in Neonazi-Blättern
über
den
"jüdischen" Hintergrund der US-Administration und
die "Israel-Lobby",
welche
die US-Politik bestimme, spekuliert.
Das Gedenken an die Reichspogromnacht vor 65 Jahren muss die
Verteidigung
der letzten noch sichtbaren Resultate der deutsch-österreichischen
Schuld an
Shoah und Vernichtungskrieg beinhalten, so es nicht zu einer folgenlosen
Historisierung der damaligen Ereignisse kommen soll. Heute wird
in
vielfältiger
Weise in Österreich und Deutschland versucht, die Folgen der
Niederlage
des
Nationalsozialismus von 1945 zum Verschwinden zu bringen und die
deutsch-österreichischen Verbrechen zu relativieren. Nach der
deutschen
Wiedervereinigung,
der Auflösung der Roten Armee und der Zerschlagung Jugoslawiens
richten
sich
die deutsch-österreichischen Begehrlichkeiten gegen Tschechien,
Polen
und
das
ehemalige Jugoslawien. AntifaschistInnen dürfen zu diesem Revisionismus
und
Revanchismus nicht schweigen. Die aktuelle, erpresserische Politik
gegen die
Republik Tschechien in der Frage der Benesdekrete muss ebenso bekämpft
werden
wie jede Form der Delegitimierung des israelischen Staates.Unterstützt
von:
Aktionsbündnis gegen Antisemitismus Innsbruck
Anthropoid Innsbruck
Archiv für soziale Befreiung / Wien
Café Critique
Context XXI
Die Zecken
Ensemble Alptraumtöchter
FAU-Wels
Grünalternative Jugend (GAJ) Wien
Hashomer Hazair
Infoladen 10
Infoladen Wels
Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (LICRA)
monochrom
Ökologische Linke (ÖKOLI)
StRV HUS-Doktorat
StRV Politikwissenschaft
www.juedische.at
--
Gegen den nationalen Konsens:
http://www.gegennazis.at.tf
***
Tina Leisch: Dokumenartheater im Wiener Kabelwerk
"ELF SEELEN FÜR EINEN OCHSEN"
("Enajst dus za enega vola" )
Dokumentar-Theater aus dem Nachkriegsgebiet. Dokumentarna igra iz
povojngea
podrocja.
Veranstalter: Verein Persmanhof / Drustvo persmanovega doma
http://www.persman.at
Mitveranstalter: SPD Zarja, SPD Valentin Polansek,
Memorial Kärnten-Koroska, Verein Erinnern Villach
Verein Kärnten Down Under (www.kdu.at ), Verein Kärnöl
Eine Co-Produktion mit dem Festival der Regionen OÖ. 2003
Regie, Text: Tina Leisch
Videoprojektionen, Bühnenbild:
Alenka Maly & Florian Binder
Musik: Oliver Stotz & Stojan Vavti
Produktionsassistenz:
Rosemarie Binder
Dramaturgische Beratung:
Mirko Messner & Zdravko Haderlap
Historische Beratung:
Prof. Karl Stuhlpfarrer, Mag.a Lisa Rettl
21. - 23. 11. 2003 (20.00 Uhr)
KABELWERK WIEN
1120 Wien, Oswaldgasse 33 (bei U6-Station Tscherttegasse)
Karten: Euro 15,- / Euro 12,-
Kartenreservierungen, Tel.: 0699/12676079
(ermäßigte Karte nach telefonischer Reservierung)
znizana cena ob rezervaciji po telefonu)***
_____________________________________________________
FILMCOOP_workshop
f i n a l c u t p r o 3
videobearbeitung
_____________________________________________________
Basics:
videobearbeitung am macintosh (OSX), hardware, software
Programm:
features, einstellungen, praktisches arbeiten
_____________________________________________________
zeit:
sa 13. Dezember 2003
10.00 - 18.00 Uhr
so 14. Dezember 2003
12.00-16.30 Uhr
ort:
austria filmcoop
währingerstrasse 59
eingang samstag: ecke exnergasse/severingasse
1090 wien
preis:
50 Euro, ermaessigung moeglich
anmeldung:
tel: 408 76 27
filmcoop at t0.or.at
***
-------- Original Message --------
Subject: INJUSTICE - video release
Date: Tue, 28 Oct 2003 13:23:10 +0000
From: <info at injusticefilm.co.uk>
To: injustice europe <info at injusticefilm.co.uk>
CONTROVERSIAL DEATH IN UK POLICE CUSTODY DOCUMENTARY FEATURE FILM
RELEASED ON VIDEO
INJUSTICE - the controversial feature length documentary about the
struggles for justice by the families of people who have died in
police
custody - is now available on video in Europe despite the attempts
of
the Police Federation and individual police officers to suppress
the
film through threats of legal action.
The film presents clear evidence that serving police officers have
committed crimes of manslaughter and murder. The police claim the
film
is an incitement to riot and that it libels the police officers
involved in the deaths. Since it's first public showing in April
2001
the film has had hundreds of screenings in cinemas, film festivals,
community centres and universities. Despite continuing to screen
the
film the police have not taken any legal action to defend their
names
in court. All television channels in the UK have refused to broadcast
the film thereby colluding in the deaths.* I N J U S T I C E* VHS
VIDEO ORDER FORM
(Migrant Media - UK - 2001 - 98 minutes -Cert 15)
(PLEASE PRINT OUT AND COMPLETE)
A film about the struggles for justice by the families of people
that
have died in police custody. For more information visit our website
*www.injusticefilm.co.ukQuantity Cost
Individuals E35.00
Community organisations E65.00
*Education / N.G.O.s / Trade Unions E95.00
*Media / Commercial / Government E125.00
TOTAL EUROS =
(All prices include recorded delivery)
I/we enclose a cheque in Euros made payable to: Migrant MediaTape(s)
to be sent to:
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Please complete this form and mail with your payment to:
Migrant Media, PO Box 47412, London, N13 5WG, UK
Tel: + 44 208 889 7080 Fax: + 44 208 889 6160 email:
_sales at injusticefilm.co.uk
(Organisations should fill in this form as well as their own purchase
orders if required)***
-------- Original Message --------
Subject: video essay in the digital age
Date: Tue, 28 Oct 2003 13:01:38 +0100
From: Ursula Biemann
please circulate the book release
*Stuff it: The Video Essay in the Digital Age*
edited by Ursula Biemann
for the Institute for Theory of Art and Design, Zurich
ISBN 3-211-20318-4
With the entry of documentarisms into the arts, the video essay,
as a
visual reflection on reality, has gained much attention in recent
art
debates. Moreover, due to its subjective, dissociative, and highly
self-reflexive characteristics, this video genre has become a preferred
visual medium for theoretical considerations regarding the major
shifts
taking place in visual culture.
/Stuff it/ maps a wide range of contemporary essayist video practice.
Following the discussions on post-structuralist cinematographic
experiments in the 80s, the publication seeks a deeper understanding
of
how essayism relates to the digital cultural developments today.
On the
one hand, the discursive and compressed video genre is presently
situated in the context of new media, hypertext and digital image
production. This raises the question of how these technologies
emphasize or mutate the characteristics of the essay and potentially
open up new possibilities for a critical engagement with them. On
the
other hand, the video essay faces an increasingly complex society.
The
great geographic and cultural diversity of recent video making
redirects the theoretical discussion from a eurocentric literary
tradition towards a postcolonial cultural studies perspective where
a
new set of issues including diaspora, migration and the ambivalent
experience of nation, borders and belonging are being addressed.
/Stuff it/ is a profusely color illustrated collection of texts
by
video artists and cultural theorists who illuminate the video essay
in
its role as crossover and communicator between art, theory and critical
practice in all its variations: from monologues of disembodyment
to
cartographies of the transitional, from the essay as organization
of
complex social shifts to transnational positionality and non-linear
memory structures.
With contributions by Nora Alter, Ursula Biemann, Christa Blümlinger,
Eric Cazdyn, Steve Fagin, Jörg Huber, Angela Melitopoulos/Maurizio
Lazzarato, Walid Ra'ad, Steve Reinke, Hito Steyerl, Alan James Thomas,
Tran T. Kim-Trang, Jan Verwoert, Rinaldo Walcott, Paul Willemsen,
and a
video archive.
The publication is in English and is a continuation of the/ Stuff
it/
symposium, organized in collaboration with the Migros Museum Zurich
in
June 2002.
published by Edition Voldemeer Zürich / Springer Wien New York,
2003
168 pages, color ill., (= T:G series, vol. 02), CHF 43.50 / EUR
27
ISBN 3-211-20318-4***
revolution will not be televised
*************************************************
kinoki
Gumpendorfer Str. 63B
Buerogemeinschaft 1. Stock
1060 Wien
Mobile: ++43 (0)650 5031574
Fax: ++43 (0)1 408 93 60
mikrokino at kinoki.at
http://www.kinoki.at
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05 Grenze und ungleiche regionale Entwicklung
From: promedia at mediashop.at
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Wir bitten um Ankündigung folgender Veranstaltung im Rahmen
einer
Buchpräsentation:
Einlader: Promedia Verlag und Institut für Wirtschafts- und
Sozialgeschichte
der Universität Wien.
Thema:
GRENZE UND UNGLEICHE REGIONALE ENTWICKLUNG
Binnenmarkt und Migration in der Habsburgermonarchie
Zum Thema sprechen:
Hans-Heinrich Nolte (Hannover)
Die Habsburgermonarchie im Weltsystem des 18. und 19. Jahrhunderts
Andrea Komlosy (Wien)
Grenze als Vermittlerin regionaler Ungleichheit
Moderation: Birgit Bolognese-Leuchtenmüller (Wien)
Wo? Universität Wien, 1010 Wien, Dr. Karl Luegerring 1,
Gemeinsamer Seminarraum Geschichte, Stiege IX, 2. Stock
Wann? Donnerstag, 20. November 2003, 18 Uhr
Anschließend wird ein kleines Buffet gereicht.
Mit freundlichen Grüßen
Hannes Hofbauer/ Promedia
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06 Lächle - Uraufführung
From: office at kosmostheater.at
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KosmosTheater & amfiMIXIS Koproduktion
Lächle
Ein traurig-ironischer Theaterabend mit Musik.
Texte von HERTHA KRÄFTNER
Bei der Arbeit an die Liebe denken. Bei der Liebe an den Tod denken.
Oder umgekehrt.
zum Stück:
In der braunen Langeweile österreichischer Nachkriegswehen
beschreibt Hertha
Kräftner (26.04.1928 - 13.11.1951)
das Lebensgefühl einer Jugend zwischen Sinnsuche und Sinnlosigkeit.
Mit melancholisch-sentimentalen bis schaurig-grotesken Textfragmenten
werden
Momente der Traurigkeit wiederbelebt.
Traurig sein müssen. Traurig sein. Traurig sein aber lustig
sein müssen.
es spielen: Sandra Bra, Victor Kautsch, Julia Schranz
Konzept/Inszenierung: Sylvia Bra
Ausstattung: sylvien.aszen
Musik/Komposition: Sergei Dreznin
Kostüme: Aleksandra Kica
Licht/Ton: Albert Haderer
Audiosampling: Martina Lehner
Pressearbeit: gamuekl /G. Müller-Klomfar
Produktionsassistenz /PR: Marion Kansy
Fotos: Rosa Hausleithner
Aufführungsrechte: Wieser Verlag
PREMIERE Do 6.11.03 20.30h
Vorstellungen 7 / 8 / 12 / 13 (Todestag Hertha Kräftner) 14
/ 15 Nov. 03
20.30h
KosmosTheater
Wien 7, Siebensterngasse 42
Karten: 01/523 12 26
www.kosmostheater.at
/kultur.orf.at/ticker
mehr: download word doc 150K
Ende Oktober 1951, kurz vor dem Selbstmord der jungen Wiener
Schriftstellerin Hertha Kräftner, las Helene Thimig die letzten
Texte
Kräftners im KOSMOS Theater.
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07 Que(e)r Beisl im November
From: raw at raw.at
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Hallo liebe Leute!
Kaum zu glauben, gerade erst haben wir wieder eroeffnet, da ist
das
erste Monat auch schon wieder rum. Eines, das uns uebrigens viel
Freude
bereitet hat, euch - gemessen an den zahlreichen BesucherInnen bei
den
meisten Veranstaltungen - offensichtlich auch. Hoffen wir das bleibt
so
;-) In diesem Sinne:
viel Spass mit dem Novemberprogramm
eure BeislmacherInnen
+++
Gilt fuer alle Veranstaltungen:
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Veranstaltungsbeginn: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24:00 Uhr
Der Eintritt ist immer kostenlos!!!
+++
Mittwoch 5. November:
"der ewige judenhass"
die dreiteilige fernsehdokumentation (christina von braun/ 1989)
fuehrt
durch die geschichte des "abendlaendischen" antisemitismus
vom
christlich-religioesen antijudaismus ueber den nationalsozialistischen
vernichtungsantisemitismus bis zu den aktuellen ausformungen dieser
ideologie.
aus anlass des jahrestags des novemberpogroms im "deutschen
reich" wird
jedenfalls der zweite teil ("deutschnationale judenfeindlichkeit")
gezeigt, in dem u. a. der geschichte des 9. november in deutschland
nachgespuert wird (ende der monarchie 1918; hitlerputsch 1923;
novemberpogrom 1938; fall der berliner mauer 1989). alles weitere
entscheiden das publikum und unsere filmrecherchetaetigkeiten...
+++
Mittwoch 12. November:
fremdenrecht - fremdes recht?
Das oesterreichische Fremdenrecht ist nicht nur Ausdruck des Rassismus
der blau/schwarzen Bundesregierung, sondern auch eines der
kompliziertesten und undurchsichtigsten Gesetze, das aber fuer ueber
700
000 Menschen ohne oesterreichischen Pass von groesster Bedeutung
ist.
Durch zahlreiche Novellen in den letzten Jahren, das Ende der
Bundesbetreuung und die erst kuerzlich erfolgte Aufhebung der Aufhebung
der Bundesbetreuung durch den Verfassungsgerichtshof wird das
oesterreichische Fremdenrecht zu einer Art Spezialwissenschaft.
Fuer ein bisschen Aufklaerung wird die Deserteurs- und
Fluechtlingsberatung Wien sorgen, die auch von ihren alltaeglichen
Erfahrungen im Umgang mit MigrantInnen erzaehlen wird.
+++
Mittwoch 19. November:
Prekaere Arbeit und gewerkschaftliche Organisierung
Die Zunahme prekaerer Arbeitsverhaeltnisse scheint die Gewerkschaften,
im Besonderen den OeGB kaum zu beruehren. In Randbereichen gibt
es
Versuche, Organisationsformen ausserhalb der "normalen"
Arbeitsverhaeltnisse zu finden (work at flex ist eine Plattform innerhalb
der Gewerkschaft der Privatangestellten - GPA, die versucht,
WerkvertragsnehmerInnen, freie DienstnehmerInnen u.ae. zu organisieren).
Daneben gibt es auch in den Kernbereichen der gewerkschaftlichen
Organisierung, in den noch traditionellen Arbeitsverhaeltnissen
immer
mehr Einschraenkungen (Ausgliederungen etc.), gegen die sich der
OeGB
nicht (oder nur halbherzig) ausspricht, in seinen eigenen Bereichen
sogar foerdert (freie DienstnehmerInnen im bfi, Ausgliederung des
Zahlungsverkehrs bei der BAWAG).
Gewerkschaften haben immer eine wichtige Rolle bei der Integration
der
ArbeiterInnen in Kapital und Staat gespielt, koennte nicht die Krise
der
Gewerkschaften dazu fuehren, dass eine Radikalisierung ausserhalb
dieser
disziplinierenden Institutionen stattfindet?
Es soll darum gehen, ob ein Agieren innerhalb der Gewerkschaften
die
disziplinierenden Strukturen verstaerkt und eine radikale Entwicklung
nur ausserhalb moeglich ist oder ob es sinnvoll ist, innerhalb der
linken Fraktionen im OeGB zu agieren, weil doch noch ein grosser
Teil
der Beschaeftigten mit dem OeGB zu tun hat.
Es diskutieren: VertreterInnen der KIV-UG (Konsequente
Interessensvertretung/ Unabhaengige GewerkschafterInnen), der FAU
(Freie
ArbeiterInnen Union) und der Zeitschrift "grundrisse".
+++
Mittwoch 26. November:
Gewalt gegen Frauen hat System!
Jahrhundertelang war Gewalt gegen Frauen ein Tabuthema und auch
heute
noch wird haeusliche Gewalt gern unter den Tisch gekehrt: was im
trauten
Heim passiert, ist Privatsache, da soll sich auch kein Staat einmischen.
Doch maennliche Gewalt kennt viele Formen und wird nicht nur im
Krieg
als Waffe gegen Frauen eingesetzt. Im alltaeglichen Leben spiegelt
sich
die Gewalt wider: ob als unangenehmes Gefuehl beim allein nach hause
gehen oder die Frage nach dem Kinderwunsch beim Vorstellungsgespraech
-
Gewalt gegen Frauen ist allgegenwaertig. Physisch, psychisch, sexuell,
oekonomisch, strukturell - auf irgendeine Art hat jede Frau schon
einmal
selbst Gewalt erlebt. Durch oeffentliche Thematisierung versuchen
Feministinnen seit Jahren, dass Gewalt nicht einfach als unabaenderlich
hingenommen wird: Wiedereinmal wollen wir Maennergewalt zum Thema
machen.
Vortrag und Diskussion mit einer Mitarbeiterin der Beratungsstelle
fuer
Frauen.
--
############ RAW #############
Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw at raw.at
Web: http://www.raw.at
Board: http://www.n3tw0rk.org
-------------------------
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc
############ RAW #############
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08 "outland"
From: jg at monochrom.at
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OUTLAND<<
USA, 1981
monochroms Con-Amalgamate-Anteilsscheine-Sonntag
monochrom-Raum im MQ, Samstag/1. November 2003, 20:30.
( http://quartier21.mqw.at/uebersichtsplan/index.html )
Mit einem Vortrag von Hans Wu.
===============================================
"Outland"?
Ein wohlgelobtes Werk war der Science Fiction Film Outland-Planet
der
Verdammten nicht. Im Erscheinungsjahr 1981 war Hauptdarsteller Sean
Connery
51 Jahre alt und die Science Fiction Welle in den Kinos, die mit
Star Wars
ein paar Jahre zuvor ihren Höhepunkt erreichte, am Abschwellen.
Sci Fi Fans
mochten die spezifische Inszenierung der Zukunft nicht: Pump Guns
statt
Strahlenkanonen, Enge Räume statt Weltraumschlachten und Sean
Connery statt
Harrison Ford. Kritiker verglichen den Film mit High Noon und mochten
das
Original natürlich viel lieber.
Der Vergleich mit High Noon ist berechtigt. Die Handlung: In einer
nicht zu
fernen Zukunft (aus der Sicht des Jahres 1981, vielleicht jetzt)
wird
Marshal William T. O Niel (Connery) auf den Jupitermond Io geschickt.
Auf
dem Trabanten wirf durch einen Konzern Bodenschätze abgebaut
und O Niels
soll in der isolierten Minensiedlung nach Recht und Ordnung sehen.
Vermehrte
Selbstmordfälle und Amokläufe unter den Minenarbeitern
verstricken den
Sheriff in eine Geschichte, auf die sich einzulassen, gar nicht
erwünscht
ist. Eine synthetische Droge, eine Art Super-Amphetamin, das zu
mehr
Arbeitsleistung verhelfen sollte, ist der Grund für die Todesfälle,
wie O
Niel mit Hilfe der Stationsärztin bald herausfindet. Auf der
Suche nach den
Drogenhändlern kommen sie aber den übermächtigen
Konzernchef in die Quere.
Dieser lässt sich natürlich nicht durch den einzelgängerischen
Sheriff in
seine effiziente Personalorganisation hineinspucken. Ein Profikillerteam
wird zum entfernten Jupitermond geschickt und es kommt zum Finale.
Das Utopische war Sean Connery allerdings fern. 1974 spielte er
die
Hauptrolle in Zardoz, wo er als viriler, halbnackter Held sich durch
den
Film schoss, korpulierte und nebenbei einen fliegenden Steinkopf
anbetete.
Autor und Regisseur Peter Hyams drehte neben Outland 3 utopische
Filme:
Capricorn One, eine Geschichte über eine medial gefakte Marslandung;
2010,
der Sequel zu Kubricks 2001, bekanntlich ebenfalls in der Nachbarschaft
des
Jupiters angesiedelt, und Timecop mit Jean Claude Van Damme.
Outland ist, Jahrzehnte nach der nicht sehr erfolgreichen Erstaustrahlung,
einen zweiten Blick wert. Der Kampf des einsamen Sheriffs, als Rest
organisierten Gemeinwesen, gegen den übermächtigen Konzern
und das alles in
den Engen einer Community in der Peripherie (was ist denn noch weiter
draußen, als ein Jupitermond?); Das Super-Speed für die
bessere Effizienz
des produktiven Subjekts, das zur Verzerrung und weiters zur Auslöschung
dieses führt. Vielleicht einige Sichtweisen, die einen als
mittelmäßig
gewerteten Science Fiction Film, in ein neues Licht erscheinen lässt.
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Vortrag und Screening
Hans Wus Vortrag beginnt am Samstag, den 1. November 2003 um 20:30
bei uns
im monochrom-Raum im MQ. Danach Screening des Films.
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09 Radiosendung zum ÖGB
From: office at gegenargumente.at
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Radiosendung "Gegenargumente"
auf Radio Orange 94.0 MHz ( im Telekabel auf 92.7 MHz oder live
im Internet)
Dienstag, 4.November 2003, 19:30 bis 20:00
Thema: " Der ÖGB-Bundeskongress 2003: Ein Arbeiterverein
besinnt sich auf
die Menschen, um sich als Staatsgewerkschaft zu erhalten"
weitere Informationen auf: http://www.gegenargumente.at
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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10 Streik gegen US Steel in Serbien
From: joesb at vorstandzentrum.org
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Die Arbeiter im größten serbischen Stahlwerk streiken
gegen U.S. Steel
Spomenka Deretic, Journalistin
Belgrad, 17. Oktober 2003
David kämpft
Jeder zehnte Bürger von Smederevo, der schönsten serbischen
Donaustadt, ist
im Stahlkombinat Sartid beschäftigt. Vor knapp einem Monat
wurde das Werk
endgültig von der US-Gesellschaft U.S. Steel gekauft, und letzte
Woche
traten die 8500 Beschäftigten in den Generalstreik. Der Ausstand
wird sowohl
von der unabhängigen Sartid-Betriebsgewerkschaft als auch vom
Gewerkschaftsdachverband Nezavisnost unterstützt.
Die Arbeiter bei Sartid sind hochqualifiziert. Der Output konnte
dieses Jahr
im Vergleich zum letzten um 50 Prozent erhöht werden. Die Monatsproduktion
beträgt 60.000 bis 70.000 Tonnen Schwarzblech, nach der Weiterverarbeitung
im Walzwerk ergibt das 12.000 Tonnen Weißblech. Es gibt keinen
einzigen
Arbeiter, der weniger als 100 Überstunden angesammelt hat.
Der Stundenlohn
beträgt weniger als einen halben US-Dollar pro Stunde. Das
bringt für einen
Spitzenarbeiter mit 35 Jahren Betriebszugehörigkeit selbst
im
Dreischichtbetrieb gerade 180 Euro im Monat. Damit kann er keine
Familie
ernähren. Im slowakischen Stahlwerk in Kosice, das U.S. Steel
ebenfalls
gekauft hat, liegt der Stundenlohn bei 3,74 Dollar, sieben mal höher
als bei
Sartid. Arbeitern in den Vereinigten Staaten zahlt U.S. Steel 12,48
Dollar
pro Stunde, das ist 25 mal mehr als das Unternehmen einem Serben
zahlt, der
dasselbe macht. Soll man das Neokolonialismus oder Rassismus nennen?
Smederevo ist nur eines, wenn auch das bekannteste Beispiel für
die Folgen
der Privatisierung in Serbien. Seit dem Machtwechsel in Belgrad
am 5.
Oktober 2000 wurden insgesamt 842 Betriebe mit zusammen knapp 110.000
Beschäftigten verkauft. Das hat der Regierung nach eigenen
Angaben knapp 1,2
Milliarden Euro gebracht, von denen weniger als ein Viertel - 253
Millionen
Euro - den entlassenen Arbeitern über Sozialfonds zu Gute kamen.
Die meisten
Investoren stammen aus dem benachbarten Slowenien, doch nach der
Summe der
Investitionen haben US-Konzerne die Nase vorne - mit 600 Millionen
Euro kam
von ihnen mehr als die Hälfte des ausländischen Aufkauf-Kapitals.
Neben dem
Stahlwerk in Smederevo zählen die Tabakfabriken in Nis und
Vranje sowie die
traditonsreiche Mineralwassermarke Knjaz Milos zu den Schnäppchen
der
Yankees.
Die Streikenden bei Sartid fordern eine Lohnerhöhung auf einen
Dollar pro
Stunde und die Entlassung des Generaldirektors von U.S. Steel Serbija
Tomas
Kelij. Außerdem verlangen sie die Offenlegung des Kaufvertrages.
Die Art und
Weise, wie die Amerikaner das Kombinat gekauft haben, ist nämlich
reichlich
seltsam. Vor zwanzig Monaten hat die slowakische Tochter von U.S.
Steel mit
Sartid und der serbischen Regierung einen Vertrag über gemeinsame
Fertigung
und eine Absichtserklärung über strategische Zusammenarbeit
abgeschlossen.
Es gab aber keine öffentliche Rechenschaft darüber, ob
U.S. Steel wirklich
den vereinbarten Minimalpreis in Höhe von 23 Millionen US-Dollar
bezahlt
haben. Fraglich ist auch, ob sich die europäischen Banken das
gefallen
lassen, die Sartid vor sechs Monaten noch einen Kredit in Höhe
von 100
Millionen US-Dollar bewilligt hatten. Diese Unterstützung war
noch vom
früheren Premierminister Zoran Djindjic eingefädelt worden.
Als nach dessen
Ermordung am 12. März p
lötzlich die US-Amerikaner den Zuschlag für Sartid bekamen,
regierte die
deutsche Regierung mit einem scharfen Protestbrief.
Durch den Kauf des Stahlwerks in Smederevo hat U.S. Steel für
billige
Stundenlöhne Arbeitskräfte bekommen, die Hochpreisprodukte
für den Weltmarkt
erzeugen können. Im Schnäppchenpreis inbegriffen ist der
Donauhafen von
Sartid, die dazugehörige Freihandelszone und zwei Außenstellen
des Kombinats
in Sapac und Kucevo. Fachleute aus den USA haben eingeräumt,
daß die
Fertigungstechnik in Smederevo auf hohem Niveau ist. Besonders interessant
für die Käufer dürfte die hochentwickelte Elektronik
im Werk sein. Außerdem
ergänzt sich die Produktion in Smederevo mit der im slowakischen
Kosice -
U.S. Steel hat also die gesamte Stahlbranche Osteuropas eingesackt.
U.S. Steel hat die Früchte der Arbeit, die mehrere Generationen
von Serben
in mehr als fünfeinhalb Jahrzehnten geleistet haben, in einem
Handstreich
geplündert. Einer der Streikenden hat ein Plakat getragen:
"Dies ist mein
Serbien, und nicht der Wilde Westen." Die amerikanischen Konzerne
betrachten
aber Osteuropa als den Wilden Westen. Sie wollen alles für
Glasperlen
kaufen. Allerdings haben sie die Rechnung ohne die Indianer gemacht.
Der
Streik in Smederevo geht weiter!
(Übersetzung: Jürgen Elsässer)
Spenden für die streikenden Stahlarbeiter in Serbien sind auf
folgendes
Konto Hamburger Gewerkschafter zu überweisen: Zahlungsempfänger:
Kragujevac/J. Bergmann, Hamburger Sparkasse (BLZ 200 505 50), Konto-Nummer
1230 499 335, Kennwort Smederevo
Von:
www.artel.co.yu/de/izbor/jugoslavija/2003-10-29_1.html
**************************************
Jugoslawisch-Österreichische Solidaritätsbewegung
Meiselstraße 46/4
A-1150 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
joesb at vorstadtzentrum.org
http://www.vorstadtzentrum.org/joesb
**************************************
================================================
11 update Prozeß in Genua
From: gipfelsoli-l at lists.nadir.org
================================================
Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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Update Prozess in Genua
Update zum Prozess gegen Valérie Vie, die 2001 mit einer
Attac-Gruppe die
Rote Zone von Genua betrat.
Der Prozess gegen Valérie in Genua (siehe:
http://germany.indymedia.org/2003/10/64295.shtml ) ist zum fünften
Mal
vertagt worden. Zum anberaumten Termin hatten ´sich am 28.
Oktober zunächst
alle Beteiligten regulär eingestellt: zwei Carabinieri, die
als Kläger
Valérie Körperverletzung eines Staatsbeamten unterstellen
und ihr Anwalt,
Valérie selbst mit Anwalt und zwei Zeugen aus Frankreich
und ein
Dolmetscher, sowie etliche Journalisten der nationalen und lokalen
Presse
stellten erschienen pünktlich zum anberaumten Termin.
Nach drei Stunden des Wartens wurde den Anwesenden die Vertagung
der
Verhandlung mitgeteilt, die jetzt für den 10. Februar angesetzt
ist. Als
Grund für die Vertagung wurde das Fehlen eines Dolmetschers
angeführt. Der
anfänglich anwesende Dolmetscher hatte sich in der Tat im Laufe
des
Vormittags auf wunderliche Weise in Luft aufgelöst.
Während die Zeugen der Anklage die Unkosten für die Teilnahme
an der
vertagten Veranstaltung erstattet bekommen, ist dergleichen für
die Zeugen
der Verteidigung nicht vorgesehen. Die Ursache des Verschwindens
des
Dolmetschers bleibt ungeklärt. Nicht abwegig ist der Gedanke,
dass vielmehr
die junge Referendarin, der in letzter Minute der Fall zugeteilt
wurde,
kalte Füße bekam. Die Verhandlung gegen Valérie
wäre ihre erste überhaupt im
Amt einer Richterin gewesen.
[indymedia.de, von rf - 29.10.2003 16:25]
--------------------------------------------------------------------------
gipfelsoli infogruppe
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst
sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch
geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.
Kontakt, Kritik, Beiträge: gipfelsoli at nadir.org
gipfelsoli mailinglist subscribe - unsubscribe
https://lists.nadir.org/cgi-bin/mailman/listinfo/gipfelsoli-l
--------------------------------------------------------------------------
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12 2. und 3. Prozeßtag in Madgeburg
From: thomas_m_f at so36.net
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Prozeßbeobachtung - §129a Verfahren gegen 3 Magdeburger
Linke
28.10.03 - 2.Prozeßtag
Etwa 40 BesucherInnen waren gekommen, um dem zweiten Prozeßtag
beizuwohnen und somit Daniel, Marco und Carsten solidarisch zur
Seite zu
sitzen.
Es war the same procedure mit oder wegen der Sicherheit, was sich
freilich bis zum Ende der Verhandlungen auch nicht mehr ändern
wird. Die
drei wurden in Handschellen gebracht und es wurde peinlich darauf
geachtet, daß sich Angeklagte und BesucherInnen nicht zu nahe
kamen. Man
weiß ja nie!
Zunächst gab es keine Stellungnahme des Staatsanwaltes Dr.
Hornick zu
dem Antrag der Verteidigung ihn als Sitzungsvertreter der
Bundesanwaltschaft (BAW) abzulösen.
So wurden dann die ersten Zeugen zu den verschiedenen Anschlägen
vernommen.
Den Auftakt machte der damalige Nachtwächter von "Automobil
Flughafen",
welches sich gegenüber der Daimler Benz Niederlassung Krumey
befand. Bei
diesem Brandanschlag brannte von den vier ausgestellten Mercedessen
eine
A-Klasse völlig aus und steckte die daneben geparkte E-Klasse
an.
Außerdem schadete die entstandene Hitze der Fassade des Autohauses.
Es
entstand ein Sachschaden von ca. 300 000 DM.
Dazu wurden auch die ermittelnden Kripobeamten der Polizeidienststelle
(PD) Magdeburg befragt. Diese waren damals mit der Spurensicherung
beschäftigt und fanden einen "Folienbeutel mit einer klebstoffartigen
Substanz", platziert am rechten Hinterrad der E-Klasse, welcher
nicht in
Brand geraten war, sowie Brandschutt in Kombination mit Löschwasser
der
A-Klasse.
Außerdem schadete die entstandene Hitze der Fassade des Autohauses.
Es
entstand ein Sachschaden von ca. 300 000 DM.
Aus dem Gutachten des LKA erfuhren wir, daß in der der klebstoffartigen
Masse brandbeschleunigende Stoffe gefunden worden, im Brandschutt
allerdings nicht. Ein technischer Defekt wurde ausgeschlossen.
Dazu wurde aus der "Interim" verlesen wie Brandsätze
gebaut werden und
ein BekennerInnenschreiben der "revolutionären Aktion
für Carlo Guliani"
zu eben diesem Brandanschlag, weshalb der Staatschutz die weiteren
Ermittlungen übernahm.
Nach einer Pause ging es weiter mit den Zeugenvernehmungen zum
Brandanschlag auf zwei Telekomfahrzeuge die beim Berufsschulkomplex
der
Telekom geparkt waren. Auch hier wurde ein technischer Defekt
ausgeschlossen, da die Fahrzeuge am Freitag abgestellt wurden und
der
entsprechende Kleintransporter sowie der Golf erst am Montag des
18.02.02 vollständig in Flammen aufgingen bevor die Feuerwehr
löschen
konnte. Der Kripobeamte aus Magdeburg Herr Peschke meinte, aufgrund
seiner "langjährigen Erfahrungswerte" gleich gewußt
zu haben, dass es
sich um Brandstiftung gehandelt haben müsse. Tatsächlich
hatte er es bis
dato "leider" jedenfalls nicht geschafft eine entsprechende
Schulung zu
besuchen. Sein Kollege, der nach ihm in den Zeugenstand gerufen
wurde,
war da kompetenter. Er hatte eine Direktschulung beim LKA gemacht.
Ein
Nachrichtentechniker der Telekom erzählte, daß ein Schaden
von ca.
27.000 Euro entstand.
Auch hierzu wurde ein BekennerInnenschreiben aus der "Interim"
welches
vom Kommando "Globaler Widerstand" unterzeichnet war,
verlesen. Das
Datum war anläßlich der Verschärfung des §129
am 17.02.76 gewählt
worden. Magdeburg der gewählte Ort wegen der sozialen Lage
und die
Telekom weil auch dieser Konzern für Kommerzialisierung und
Profitmaximierung steht.
Während wir uns danach zu einem türkischen Imbiß
aufmachten, mußten
Daniel, Marco und Carsten mit Knaststullen vorlieb nehmen. Es gab
noch
einen kleinen Zwischenfall, als einer der Justizbeamten Carsten
abführen
wollte und dabei grob wurde, woraufhin sich sofort die Anwälte
einschalteten. Der Mann mit der Aufschrift "JUSTIZ" auf
seiner dunklen
Uniform kam damit nicht klar und beschwerte sich auf dem Gang bei
seinen
Kollegen über die rüden Anwälte.
Den dritten Brandanschlag behandelte das Gericht nach der Mittagspause.
Es war der gegen das LKA Sachsen-Anhalt, wo laut Gutachten
Molotowcocktails benutzt wurden und geringer Sachschaden entstand.
Hierzu wurden sechs Zeugen befragt. Einer davon, ein Kioskbesitzer,
dessen Kiosk nahe des LKA steht, sah eine völlig schwarze Person
mit
zwei Flaschen unter dem Arm, von denen er annahm es wären vielleicht
Spraydosen für Graffiti als er auf dem Weg zu seinem Kiosk
war. Auf
seinem Rückweg hätte es einen Knall gegeben, er sah Feuer
und die
gleiche "schwarze" Person kam gerannt und rief auf magdeburgisch:
"Hau
ab! Gleich geht die Hölle los!".
Interessant war die Aussage des LKA Beamten Schulze, der von einem
Auto
sprach was am Folgetag vorfuhr, aus dem eine Person ausstieg den
Tatort
fotografierte und wieder wegfuhr. Das Kennzeichen: ..-.. 66 oder
99 .
Für beide Kennzeichen wurden die Halter ermittelt, wobei es
sich bei
einem um eine Firma handelte. Bei dem anderen um ein Auto, welches
schon
bei verschiedenen Demonstrationen aufgefallen war ebenfalls im
Zusammenhang mit Fotografieren, weshalb nicht weiter ermittelt wurde.
HÄ?
Falls dazu doch weitere Ermittlungen gemacht wurden, wüßte
er es nicht,
da der Fall an das BKA abgegeben wurde.
Das Ende des 2.Verhandlungstages leitete die Stellungnahme der
Staatsanwältin Rieger auf den Antrag der Verteidigung vom 21.10.
03, Dr.
Hornick als Zeugen zu laden und ihn wegen Befangenheit durch einen
anderen Staatsanwalt ersetzen zu lassen, ein. Der Antrag der
Verteidigung möge zurückgewiesen werden, da es keine rechtliche
Handhabe
zur Ablösung eines Staatsanwaltes gibt. Das käme erst
in Frage, wenn der
Zeuge B. (bei dem er durch krude Verhörmethoden aufgefallen
war) gehört
worden ist. Er hätte sich nichts zu Schulden kommen lassen,
da er
verfahrensmäßig vorgegangen wäre.
Am 27.11.02 wurden nach Anordnung von Dr. Hornick ohne richterlichen
Beschluß -und damit rechtswidrig- die Wohnungen von Daniel
und Marco
durchsucht.
Die Verteidigung sah auch wegen dieser Hausdurchsuchungen die
Unbefangenheit des Staatsanwaltes für nicht gegeben. (die entsprechenden
Anträge finden sich in Kürze auf www.soligruppe.de).
____________________________________________________
Prozeß gegen Marco, Daniel und Carsten wegen §129a
29.10.03 - 3. Prozeßtag
Auch diesmal war der Saal gut gefüllt mit ZuschauerInnen und
wir haben
uns gefreut, die drei Angeklagten wieder zu sehen. Inzwischen hat
sich
Richter Hennig wohl auch daran gewöhnt das zu Beginn der Verhandlungen
niemand aus dem Publikum aufsteht.
Es ging los mit Zeugenvernehmungen zum fehlgeschlagenen Brandanschlag
auf einen BGS-Bus in Magdeburg. Den Anfang machten drei Beamte der
Magdeburger Dienststelle, die das nichtgezündete Paket entdeckt
hatten
bzw. damit dann beschäftigt waren. Es ging um ein gelbes Postpaket
in
dem zwei große Plasteflaschen mit gelblicher Flüssigkeit,
Kurzzeitwecker, Flachbatterie und Drähte vorgefunden worden
sind.
Bevor dann weitere Vernehmungen stattfanden, stellte die Verteidigung
Anträge zu Staatsanwalt Dr. Hornick. Die Anträge können
wie schon
erwähnt in Kürze bei www.soligruppe.de nachgelesen werden.
Kurze
Wortgefechte zwischen der Anklage- und der Verteidigerbank (."wir
haben
ja jetzt schon mitbekommen, daß man nicht alles auf die Goldwaage
legen
darf, was die BAW so von sich gibt" .) wußte Ri Hennig
zu unterbinden
und bat alle sich auf das "Sachliche" zu konzentrieren.
Jedoch, die
Stimmung im Gerichtssaal war zuweilen etwas "knisternd",
besonders als
es um die Anträge der Verteidigung bzgl. der Ladung des Dr.
Hornick als
Zeugen wegen der nicht rechtmäßig durchgeführten
Vernehmung von B. ging.
So meinte der Bundesanwalt, daß es ja klar sei, daß
B. sich jetzt
rechtfertigen wolle, schließlich habe er seine Freunde verraten.
Dieser
süffisante Kommentar Dr. Hornicks blieb im Publikum natürlich
nicht
unbeantwortet, warum wir wiedermal vom Richter verwarnt wurden.
Die Anschlagserklärung des Kommando "Freilassung aller
politischen
Gefangenen" zum LKA und dem Postpaket unterm BGS-Bus bezog
sich auf eine
Demonstration anläßlich des 6. Todestages von Frank Böttcher,
bei der es
zu Übergriffen seitens der Polizei gekommen war und die sich
gegen die
wachsende Polizeibrutalität richteten. Kurz vor der Mittagspause
gab es
noch eine Bastelanleitung aus der Radikal Nr. 156 zum Bau eines
"zeitverzögerten Brandsatzes".
Gegen 13.30 Uhr ging´s weiter.
Eine Spurensicherungsbeamte der PD Magdeburg brachte ein Stück
des
Postpaketes mit, auf dem angeblich Daniels Fingerabdruck gefunden
wurde.
Auf dem eigentlichen Paket waren allerdings noch mehr Fingerabdrücke,
die offenbar für die Ermittler bisher keine Rolle gespielt
hatten, nicht
mal in den Akten erwähnt wurden. Bisher ist wohl auch nicht
klar, wie
das Gutachten zur Übereinstimmung der Fingerabdrücke,
welches durch das
LKA erstellt wurde, zustande kam. Aus diesem geht offenbar nicht
hervor
auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Übereinstimmung
festgestellt wurde, weshalb die bisherige Verwertung des Gutachtens
fraglich ist.
Zwischendurch lehnte Ri Hennig den Antrag der Verteidigung Dr. Hornick
in den Zeugenstand zu rufen ab.
Begründung???
Weiter im Text: Vernehmung einer weiteren Kriminalbeamte, die die
Asservierung der beschlagnahmten Sachen aus Marcos Wohnung vorgenommen
hatte und auf die Frage der Verteidigung, ob die Gegenstände
(Lötzinn,
Draht, Batterie, .) ausreichen würden, um einen zeitverzögerten
Brandsatz zu bauen, verneinen mußte.
Als Abschluß des dritten Verhandlungstages wurden Daniels
Mutter und ihr
Freund Herr R. aufgerufen, wobei Daniels Mutter ihr Recht auf
Aussageverweigerung in Anspruch nahm.
Am 17.03.2002, so sagte Herr R., hatte er Geburtstag und auch Daniel
war
bei der Feier in Quedlinburg. Zu später Stunde wären alle
gegangen, er
konnte sich aber nicht erinnern wann genau. Herr R. gab auch an,
daß ihn
zwei Herren von der Polizei ("ein Herr Achilles und ein Brockmüller")
schon dazu befragen wollten. Als er dies ablehnte, schlugen sie
einen
"rauhen Ton" an und meinten "Wir können auch
anders!" Allerdings ließ
sich Herr R. nicht einschüchtern, bestand auf eine Vorladung
bekam sie
und reagierte nicht.
Abschließend erteilte Ri Hennig auf Nachfragen der Verteidiger
die
Auskunft, daß er über den Antrag Dr.Hornicks Eignung
als
Sitzungsvertreter der BAW überprüfen zu lassen nach der
Vernehmung des
Zeugen B. entscheide.
Das wird dann also am 4.11.03 sein, was gleichzeitig der nächste
Verhandlungstag ist (Beginn 9.00 Uhr).
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WELTWEIT
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13 March pro Choice April 2004 nach Washington
From: selbstbestimmungsrechtderfrau at chello.at
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--- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded Message ---
Date: Wed, 29 Oct 2003 17:56:19 -0500 (EST)
From: "NOW Action Center" <now at now.org>
To: "now-action-list at now.org" <now-action-list at now.org>
Subject: [NOW-action-list] Bush Plans to Sign Abortion Ban, So Plan
to March
on Washington!
Bush Plans to Sign Abortion Procedures Ban, So Plan to March on
Washington!
Now that the Senate has passed the abortion procedures ban, it is
on the
desk of President Bush, who is expected to sign it into law within
the
next
ten days. Stay tuned -- we'll keep you updated on the ban and all
other
legislation that attempts to restrict abortion rights. The impending
enactment
of this damaging ban into law is one of the many reasons why it's
so
important that we stand up together in Washington on April 25, 2004
in a
public
demonstration of historic size in support of abortion rights and
reproductive freedom for all women. To connect with NOW activists
and
others who are
organizing for the March in your community, go to
www.marchforchoice.meetup.com.
Correction for activists in Massachusetts, Delaware and Texas: Due
to an
administrative error, our legislative database last week temporarily
reflected the record of the Senate's March 13, 2003, vote on the
so-called
Partial Birth Abortion Ban Act rather than the record of the Oct.
21,
2003, vote
on the ban's passage. As a result, the database briefly indicated,
incorrectly, that Sen. John Kerry (D-Mass.) abstained from last
week's
vote, when
in fact he voted against the ban; that Sen. Joseph Biden (D-Del.)
abstained
from last week's vote, when in fact he voted for the ban; and that
Sen.
Kay
Bailey Hutchison (R-Texas) voted for the ban, when in fact she abstained
from voting on Oct. 21. We sincerely apologize for the error, which
was
immediately corrected.
We are grateful that Sen. Kerry cast a vote against this damaging
piece of
legislation, and that Sen. Hutchison abstained from casting a vote
in
support of it. Additionally, we were sorry to see that Sen. Biden
voted
for the
ban. Please use this link at http://www.now.org/congress/dbq/officials/
to tell them how you feel about their positions on the ban.
If you didn't write to your Senators last week about their vote
on the
abortion procedures ban, it's not too late. Use this link at
http://www.now.org/congress/issues/alert/?alertid=3890181&type=CO
to
either thank your
senator for voting against the so-called "Partial Birth"
Abortion Ban
(S.3), or
express your disappointment with your senator's support of this
deceptive
bill.
For more information:
* Speak Out About the Abortion Procedures Ban
http://www.now.org/congress/issues/alert/?alertid=3890181&type=CO
* Feminists Condemn Senate Passage of Deceptive Abortion Ban, Urge
Activists to March on Washington
http://www.now.org/press/10-03/10-21.html
* Support NOW's Work on Abortion Rights
https://www.now.org/specific/abortion-rights.html
--
Aktionskomitee für das Selbstbestimmungsrecht der Frau
Selbstbestimmungsrechtderfrau at gmx.net
<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++<+++>
detailierte Infos zum Schwangerschaftsabbruch in Österreich
auch auf:
---
www.die-abtreibung.at.tf
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Support NOW's Work | October 29, 2003 | Tell a Friend
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Bush Plans to Sign Abortion Procedures Ban,
So Plan to March on Washington!
Now that the Senate has passed the abortion procedures ban, it is
on the
desk of President Bush, who is expected to sign it into law within
the next
ten days. Stay tuned-we'll keep you updated on the ban and all other
legislation that attempts to restrict abortion rights. The impending
enactment of this damaging ban into law is one of the many reasons
why it's
so important that we stand up together in Washington on April 25,
2004 in a
public demonstration of historic size in support of abortion rights
and
reproductive freedom for all women. To connect with NOW activists
and others
who are organizing for the March in your community, go to
www.marchforchoice.meetup.com.
Correction for activists in Massachusetts, Delaware and Texas: Due
to an
administrative error, our legislative database last week temporarily
reflected the record of the Senate's March 13, 2003, vote on the
so-called
Partial Birth Abortion Ban Act rather than the record of the Oct.
21, 2003,
vote on the ban's passage. As a result, the database briefly indicated,
incorrectly, that Sen. John Kerry (D-Mass.) abstained from last
week's vote,
when in fact he voted against the ban; that Sen. Joseph Biden (D-Del.)
abstained from last week's vote, when in fact he voted for the ban;
and that
Sen. Kay Bailey Hutchison (R-Texas) voted for the ban, when in fact
she
abstained from voting on Oct. 21. We sincerely apologize for the
error,
which was immediately corrected.
We are grateful that Sen. Kerry cast a vote against this damaging
piece of
legislation, and that Sen. Hutchison abstained from casting a vote
in
support of it. Additionally, we were sorry to see that Sen. Biden
voted for
the ban. Please use this link to tell them how you feel about their
positions on the ban.
If you didn't write to your Senators last week about their vote
on the
abortion procedures ban, it's not too late. Use this link to either
thank
your senator for voting against the so-called "Partial Birth"
Abortion Ban
(S.3), or express your disappointment with your senator's support
of this
deceptive bill.
For more information:
Speak Out About the Abortion Procedures Ban
Feminists Condemn Senate Passage of Deceptive Abortion Ban, Urge
Activists
to March on Washington
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14 Presseerklärung zu Urteil in Den Haag
From: gfbv.austria at chello.at
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Gesellschaft für bedrohte Völker
Sektion Bosnien und Herzegowina
S a r a j e v o, 29. Oktober 2003
PresseerklärungProtest wegen der zu niedrigen Strafe für
Predrag Banovic - CupoDie Gesellschaft für bedrohte Völker
- Bosnien und Herzegowina richtete
heute einen scharfen Protest an das Internationale Gericht für
Kriegsverbrechen in Den Haag wegen der unzulässig niedrigen
Strafe im Urteil
gegen den ehemaligen Wächter im Konzentrationslager Keraterm,
Predrag
Banovic - Cupo, welcher für Verbrechen des Massenmordes wie
auch brutale
Folterungen die Strafe des Freiheitsentzuges in einer Höhe
von nur acht
Jahren erhalten hat.Für Hunderte der Überlebenden, welche
mit gesenkten Köpfen durch die
Todesspaliere gingen und mit deren Blut die Wände des "Dritten
Pavillon", in
dem in nur einer Nacht am 24.Juli 1992 240 Lagerinsassen erschossen
und 59
schwer verwundet wurden, vollgespritzt waren, welche Vergewaltigungen
und
Erniedrigungen, Hunger, Durst, Angst, das Ausführen und Verhöre
überlebt
haben, stellt solch ein Urteil eher einen Spott als die Zufriedenstellung
der Gerechtigkeit dar, sagte Fadila Memisevic, Direktorin der Gesellschaft
für bedrohte Völker - BiH.Trotz der Übereinkunft
zwischen dem Haager Tribunal und Predrag Banovic -
Cupo, welcher die eigene Verantwortung für die im Konzentrationslager
Keraterm begangenen Verbrechen gestanden hat, wissen die Familien
der 3.227
vermissten Prijedor-Einwohner, unter ihnen auch die 300 "Vermissten"
aus
Keraterm, noch immer nichts über das Schicksal ihrer Liebsten.Mit
der Gründung des Tribunals für Kriegsverbrechen auf dem
Gebiet des
ehemaligen Jugoslawiens wurde bei Tausenden überlebender Opfer
die Hoffnung
geweckt, dass die an ihnen begangenen Verbrechen auch bestraft werden.
Mit
der Urteilssprechung im Prozess gegen Predrag Banovic und einer
Strafe von
acht Jahren für fünf Morde und 27 Folterungen verlieren
diese Opfer nicht
nur die Hoffnung auf die Zufriedenstellung der Gerechtigkeit sondern
sogar
auch das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit des Internationalen
Gerichtes für
Kriegsverbrechen, welches der Sicherheitsrat gerade für sie,
die Opfer,
etabliert hat.
Gesellschaft für bedrohte Völker
Für Menschenrechte - weltweit
Gesellschaft für bedrohte Völker
Untere Viaduktg.53/7A
A1030 Wien
Tel+ Fax.: +43/1/503 1336
e-mail: gfbv.austria@chello.at
www.gfbv.at
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15 Schröder in Kroatien
From: gfbv.austria at chello.at
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----- Original Message -----
From: <presse@gfbv.de>
To: <Politikredaktionen@gfbv.org>; <GfbV-Extern@gfbv.org>;
<Redaktion
Politik und Aktuelles>
Sent: Thursday, October 30, 2003 11:02 AM
Subject: Schröder in Kroatien: Zagreb verhindert Rückkehr
serbischer
VertriebenerGESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEMITTEILUNG Göttingen/Zagreb, 30.10.2003
Bundeskanzler Schröder in Zagreb erwartet
Zagreb verhindert Rückkehr serbischer Vertriebener:
Aufnahme Kroatiens in die EU stoppen!
Die Rechte der serbischen Minderheit werden in Kroatien massiv
verletzt. Darauf hat die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV)
anlässlich des Besuches von Bundeskanzler Gerhard Schröder
am
heutigen Mittwoch hingewiesen. "Die deutsche Bundesregierung
muss
ihre besondere Verantwortung für die Durchsetzung demokratischer
Verhältnisse in Kroatien jetzt wahrnehmen und entschieden auf
eine
überzeugende Politik für die schnelle Rückkehr der
vertriebenen
serbischen Staatsbürger Kroatiens drängen", forderte
der GfbV-
Generalsekretär Tilman Zülch. So lange die kroatische
Regierung deren
Rückkehr durch willkürliche Verhaftungen, Nichtauszahlung
von Renten,
Verweigerung von Arbeitsplätzen, Nichtanwendung des Amnestiegesetzes
und Verweigerung von Finanzmitteln für den Wiederaufbau der
zerstörten Häuser unmöglich macht, müsse der
Prozess der Aufnahme
Kroatiens in die EU sofort angehalten werden.
Seit 1991 ist der Anteil der kroatischen Serben an der
Gesamtbevölkerung nach offiziellen Erhebungen von 12,1 auf
4,5
Prozent gesunken. Die kroatische Regierung hatte nach der
Wiedereroberung der Krajina die panische Massenflucht von 200 000
serbischen Bürgern Kroatiens hingenommen. Weite Teile ihres
Hauptsiedlungsgebietes in der Krajina sind versteppt und noch immer
vermint. Deutschland gehörte zu den ersten Staaten, die Kroatien
als
unabhängigen Staat anerkannt haben.Tilman Zülch ist auch
erreichbar unter
Tel. 0151 153 09 888.
=========================================================
Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de, Hompage:http://www.gfbv.de
==========================================================
================================================
16 movement dispatch
From: abe at cuadp.org
================================================
Sent to ALL Abolitionists, at least once
Please forgive cross-posts
Please forwardGreetings all,
Please be on the lookout for the following George Will column in
your local
paper and use it as an opportunity to write a letter to the editor
pointing
out that more and more conservatives are recognizing the fact that,
as a
public policy, the death penalty falls far short of that which it
promises. Learn more about unusual voices against the death penalty
at the
recently re-designed web page of the Death Penalty Information Center,
at
http://www.deathpenaltyinfo.org/article.php?did=482&scid=16
ALSO, Below is an update and action on the Innocence Protection
Act, which
now requires YOUR immediate attention to help move it through
congress. Please read the two below items, and TAKE ACTION today!
ALSO, check out the National Coalition to Abolish the Death Penalty's
spiffy new web page design, at http://www.NCADP.org When you visit
that
site, click on "Event Calendar" to see that NCADP doesn't
waste its time
reinventing the wheel. Instead, you'll note that they link directly
to
CUADP's "Calendar of Upcoming Death Penalty Related Activities."
This
volunteer-maintained calendar is searchable by state, and you can
also look
at past events to get ideas for things you can do locally. Make
sure YOUR
events are listed.... Follow the links via
http://www.ncadp.org/event_calendar.htmlSpeaking of the calendar...
SAVE THE DATES
February: West Coast Speaking Tour featuring:
* Bill Pelke, Founder and President, Journey of Hope ...From Violence
to
Healing
* Juan Melendez, Florida Death Row Survivor
* Abe Bonowitz, Director, Citizens United for Alternatives to the
Death
Penalty
Interested in organizing an event with these prime suspects? Contact
<abe@abolition.org>
***
AND, don't forget:
March 1 - International Death Penalty Abolition Day
See: http://www.cuadp.org/abolitionday.html
and
May 25 - 25th Anniversary of the first post-Furman execution of
an
unwilling prisoner, in Florida, of
John Spenkelink, in revenge for his murder of Joseph Szymankiewicz.*********
Finally, if your subject line does not start with "[cuadpupdate]",
join the
more than 4,000 recipients of CUADPUpdate by sending a message to
<cuadpupdate-subscribe@yahoogroups.com>. There is no other
service like it
- give CUADPUpdate a try today!
Thanks.
--abe
Abraham J. Bonowitz
Director
Citizens United for Alternatives to the Death Penalty
http://www.CUADP.org
****************Reason and Death
By George F. Will, Columnist, Washington Post
October 30, 2003
Of capital punishment, Massachusetts Gov. Mitt Romney says: "It
makes
reason stare." Indeed it does.
Romney, speaking by telephone from Boston, says he wants to influence
the
thinking of potential killers. He means capital punishment can deter
-- can
"save a life or two." That is one reason he wants to remove
Massachusetts
from the list of 12 states without capital punishment.
A second reason is that he believes there are crimes so heinous
that only
capital punishment can express -- and by expressing, reinforce --
society's
proportionate revulsion. A third reason is Stephen "The Rifleman"
Flemmi.
This month in Boston he pleaded guilty to federal racketeering charges
in
connection with his role in 10 murders. He pleaded to avoid the
threat of
death penalty charges in Florida and Oklahoma. "I would hate,"
Romney says,
"to lose the ability to get Mr. Flemmi to turn state's evidence."
Romney has appointed an 11-member Council on Capital Punishment.
The legal
and forensic experts' task is to devise a statute that will meet
the
"highest evidentiary standards." He and his panel may
conclude that all
standards are porous enough to allow unacceptable uncertainties
to pass
through, and that evidentiary standards are hardly the only problem
with
capital punishment.
So concluded Scott Turow, the lawyer and novelist, after his service
on the
Illinois commission examining that state's administration of the
death
penalty. That experience transformed him from "a death penalty
agnostic"
into an opponent, a process he recounts in a slender new book "Ultimate
Punishment: A Lawyer's Reflections on Dealing with the Death Penalty."
He cites several horrifying case histories, including one of an
innocent
man convicted and sentenced to death twice. In the span the commission
studied, one-third of the times Illinois stipulated the death sentence,
the
persons sentenced were subsequently either proved innocent or found,
on
second consideration, guilty of the offense but not deserving execution.
This was the context in which then-Gov. George Ryan this year commuted
the
sentences of all 167 Illinois prisoners sentenced to death.
Turow cites chilling instances to remind readers that eyewitness
testimony
can be much less than the "evidentiary gold standard"
it is supposed to be.
Furthermore, because of the psychological tangles in the minds of
some
accused persons, and because of the leverage prosecutors have over
the
accused, there are exceptions to the supposed iron law that people
will not
confess to a crime they have not committed.
And some of the very crimes for which Romney wants capital punishment
reserved -- the especially heinous -- are the ones that, Turow says,
"are
uniquely prone to error." Community passions around such cases
put law
enforcement, and especially elected state's attorneys, under extreme
pressure to quickly find and convict a culprit. These passions trigger
what
Turow calls "the propensity of juries to turn the burden of
proof against
defendants accused of monstrous crimes."
A properly, meaning narrowly, drawn capital punishment statute is
necessarily problematic. Restricting that penalty to a few offenses
guarantees that it will rarely be inflicted. Furthermore, the thick
fabric
of procedural protections that courts have woven around capital
punishment
guarantees the elapse of, on average, more than a decade between
a
conviction and an execution, and has generated considerable uncertainty
about who among those convicted of the few capital offenses will
be
executed.
Yet a punishment's deterrent power depends not only on the punishment's
severity but also on the swiftness and probability of its application.
Turow says that even in Wyoming, which has the nation's highest
death-sentencing rate, fewer than 6 percent of homicides result
in a death
sentence.
Romney is right that DNA evidence, which opponents of capital punishment
have used to free some innocent persons improperly convicted, can
buttress
capital punishment by establishing guilt unassailably. However,
DNA
evidence is not decisive -- does not provide incontrovertible proof
-- in
most capital cases.
A person's views of capital punishment often turn, Turow believes,
on the
person's views of "the perfectibility of human beings and the
durability of
evil." But imperfections and temptations to evil are not confined
to
criminals; they taint all human systems. And as for making a potential
killer's "reason stare," Turow says dryly: "Murder
is not a crime committed
by those closely attuned to the real-world effects of their behavior."
Turow expects that the Supreme Court will eventually "conclude
that capital
punishment and the promise of due process of law are incompatible."
Be that
as it may, if Romney, a reasonable man, reads Turow's essay, he
will have
an even more rounded appreciation of how the ultimate punishment
makes
reason not merely stare but ultimately turn away.
georgewill@washpost.com
*****
The following is from The Justice Project
IPA Awaits Action
Encourage Your Representative To Urge House Leadership to Bring
the Bill
for a Vote!
On Wednesday, October 8, the House Judiciary Committee overwhelmingly
approved the "Advancing Justice Through DNA Technology Act"
(HR 3214),
which includes the Innocence Protection Act. The committee favorably
reported the bill by a vote of 28-1.
We're closer than ever to passing the IPA, but we still need your
help to
make it happen. The thousands of faxes and letters sent by IPA supporters
have helped to bring us this far - with one more strong wave of
letters
and faxes to the House, we can move the bill through the House and
on to
the Senate.
We need you to contact your Representative right away and encourage
him/her
to urge House leadership to bring the bill for a vote on the House
floor as
soon as possible. Send your free fax TODAY by visiting:
<http://www.cjreform.org/grassroots>http://www.cjreform.org/grassroots
Please send your fax today, even if you've already sent a letter
on this
issue. Thank you again - your rapid response to our calls to action
and
enthusiastic support are the reason we have such strong bipartisan
support
for the IPA this year. Please help us keep up this momentum by forwarding
this email to your friends, family, and colleagues and encouraging
them to
send a letter before next week by visiting:
<http://www.cjreform.org/grassroots>http://www.cjreform.org/grassroots
************
If you have read this far, chances are you found something useful.
Please
help CUADP keep it coming: Checkbook Activism helps too. Please
visit
http://www.CUADP.org/support.html to support CUADP today!
SENT BY:Abraham J. Bonowitz
Director, CUADP
********************************************************
YES FRIENDS!
There is an Alternative to the Death Penalty
Citizens United for Alternatives to the Death Penalty
(CUADP) works to end the death penalty in the United
States through aggressive campaigns of public education
and the promotion of tactical grassroots activism.
Visit <http://www.cuadp.org> or call 800-973-6548
********************************************************
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