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Montag, 24.10.2005

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  Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen per Email an: widerstand (at) no-racism.net
Oder via Webformular anonym an die gleiche Adresse: no-id.com
 
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  Hier findet ihr das MUND-Archiv aller Aussendungen seit dem Februar 2000.  
Editorial  
 

Ziel des widerst (at) nd-MUND (MedienUnabhängiger NachrichtenDienst) ist die möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus sowie verwandten Themen ... -> weiter

impressum

 
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INHALTSVERZEICHNIS

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01 Infoveranstaltungen: Solidarität mit den „Aachen 4"!
von: r.rattzom (at) gmx.net
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02 Friedenslesung der GAJ Wien
von: buero (at) gajwien.at
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03 3.11. - 24.11.: Medien. Macht. Meinung.
von: LM.Sender (at) spoe.at
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04 WG: 26. Oktober/Knittelfeld/Neutralitätsfeiertag/Kaltenegger
von: Franz.Parteder (at) stadt.graz.at
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MELDUNGEN/MEINUNGEN/KOMMENTARE
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05 Großer Zuspruch für Online-Wahlhilfe 2005
von: wassermair (at) t0.or.at
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06 Erste Reaktionen von NGOs auf Glocalist Daily News zu den Wiener
Wahlen
von: office (at) glocalist-review.com
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07 und Wahlaufruf der IMÖ
von: dieinitiative (at) gmx.at
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08 GLB/Bahnhöfe/Supermärkte/Sonntagsöffnung
von: glb (at) aon.at
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09 Protestaktion gegen radikale VP-Abtreibungsgegnerin
von: barbara.huemer (at) gruene.at
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10 Muzicant im STANDARD-Gespräch zur FPÖ: "Nur dieses Mal nicht die
Juden"
von: wadi.wien (at) gmx.at
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11 Presse: Muslim-Initiative begrüßt Muzicant-Aussagen gegen FPÖ
von: dieinitiative (at) gmx.at
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12 Die "Protokolle der Weisen von Zion" auf der Frankfurter Buchmesse
von: OEKOLI_Wien (at) gmx.net
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13 ASt - Mit der Bitte um Veröffentlichung
von: ast-lfi (at) utanet.at
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14 Gemeinderatswahl/KurdInnen/Kommunalebene
von: Werner.Rotter (at) blackbox.net
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WELTWEIT
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15 [gipfelsoli] Heiligendamm -- Genua
von: gipfelsoli-l (at) lists.nadir.org
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16 Hariri-Mord: Laut UN-Bericht Verwicklung Syriens
von: wadi.wien (at) gmx.at
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17 Brasilien: Fischsterben gefährdet Amazonas-Indianer
von: gfbv.austria (at) chello.at
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REDAKTIONELLES

Diese Ausgabe hat Vlatka Frketic (widerstand (at) no-racism.net) zusammengestellt.

Bei weiteren Fragen bitte zuerst unser Editorial lesen.
 
INHALT

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01 Infoveranstaltungen: Solidarität mit den „Aachen 4"!
von: r.rattzom (at) gmx.net
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Betreff: Infoveranstaltungen: Solidarität mit den „Aachen 4"!
Am 28. Juni 2004 werden vier Personen aus Spanien und Belgien in Aachen
(Deutschland) verhaftet. Sie hatten versucht nach einer
Polizeikontrolle zu
flüchten. Die zwischenzeitlich unter dem Namen „Aachen 4" bekannten
Personen
sind Bart de Geeter, Jose Fernandez Delgado, Gabriel Pombo da Silva und
Begona Pombo da Silva. Im September wurden sie zu großteils mehrjährigen
Haftstrafen verurteilt.Zum Hintergrund der Verhaftung
Die vier wurden zu Mittag aufgrund einer Drogenkontrolle von der
deutschen Polizei auf einer Tankstelle an der Grenze Richtung Aachen
angehalten. Als die Polizei das Auto durchsuchen will, zieht einer von
den Kontrollierten eine Waffe und gibt einen Schuss in die Luft ab. Dann
flüchten die drei Männer Bart, Jose und Gabriel mit einem Ehepaar als
Geisel in ihrem Auto Richtung Aachen. Die Polizei nimmt die Verfolgung
auf, dabei fallen Schüsse. Nach einem Unfall wird das Paar freigelassen
und die drei Männer flüchten in einem anderen Auto weiter. Sie
verschanzen sich in einer Werkstatt, in der sich mehrere Menschen
befinden und werden von der Polizei umzingelt. Einer der drei versucht
zwar zu entkommen, wird aber festgenommen, die anderen zwei ergeben
sich.
Die drei Männer werden im September 2005 von der Staatsanwaltschaft
Aachen vor Gericht gestellt und zu Haftstrafen bis zu 14 Jahren
verurteilt.
Im Zuge der Ermittlungen der Behörden rund um den Prozess, leiten diese
auch Untersuchungen gegen ein angeblich existierendes „internationale
linksradikales Netzwerk" ein, d.h. spanische, belgische und deutsche
AnarchistInnen sind von Ermittlungen betroffen.
Dies zeigt sich, als in Dresden (Deutschland) am 4. August 2004 die
Polizei bei zwei Genossinnen, die seit Jahren in der Gefangenenbewegung
und in der Organisation Rote Hilfe aktiv sind, eine Hausdurchsuchung
durchführt. Die beiden wollten einen Anwalt für einen der Festgenommenen
besorgen, und sind seitdem in der Unterstützung für die „Aachen 4"
aktiv.
Die „Aachen 4" sind
Bart de Geeter ist ein 26-jähriger Anarchist aus Belgien, der schon
Jahre politisch aktiv ist, vor allem bei der Solidaritätsarbeit mit
Gefangenen (auch mit Anarchist Black Cross-Gent) und in der
antirassistischen Arbeit. Bart wurde im September zu 3 Jahren 6 Monaten
Haft verurteilt.
Gabriel Pombo da Silva ist 36 Jahre alt und ein bekennender Anarchist,
der 20 Jahre im spanischen Knast einsaß, davon 14 Jahre in der
berüchtigten F.I.E.S. Isolationshaft. Im Oktober letzten Jahres kehrte
er nach einem Urlaub nicht mehr in den Knast zurück und flüchtete aus
Spanien. Gabriel hatte sich in der Haft weiterhin politisch betätigt,
einerseits durch Schriften, andererseits durch individuelle und
kollektive Aktionen (alltäglicher Widerstand, Hunger- und Hofgangstreik,
Ausbruchsversuche, ...) gegen die Isolation, Folter und Misshandlungen
in spanischen Gefängnissen. Gabriel wurde im September zu 13 Jahren Haft
verurteilt.
Jose Fernandez Delgado ist 44 Jahre alt, saß 24 Jahre in Spanien im
Knast und kommt ebenfalls aus der spanischen anarchistischen Bewegung.
Auch er flüchtete aus dem Gefängnis und lebte untergetaucht. Jose wurde
im September zu 14 Jahren Haft verurteilt.
Begona Pombo da Silva ist 34 Jahre alt und die Schwester von Gabriel.
Sie wohnt in Deutschland und hat eine 7-jährige Tochter. Außer dass sie
die Schwester von Gabriel ist, steht sie in keiner Beziehung zur
anarchistischen Bewegung. Begonia wurde im September zu 10 Monaten auf
Bewährung verurteilt.
Was ist F.I.E.S.?
Fincheros de Interno de Especial Seguimiento) wurde 1991 eingeführt und
1997 legalisiert. Bis dato waren schon 6 Gefangene unter den
unmittelbaren Auswirkungen des F.I.E.S.-Regimes gestorben.
Der Weg zum spanischen F.I.E.S.-Regime ist ein Weg der Gefangenenkämpfe,
die vor allem nach dem Übergang der faschistischen Diktatur Francos in
einen demokratischen Staat aufflammten. Anstatt weniger (politischer)
Gefangener und dem Abbau von Knästen, schnellte die Zahl der
Inhaftierten schon kurze Zeit nach dem Wechsel sprunghaft an und etliche
Knastneubauten wurden benötigt. Auf Grund der schlechten Haftbedingungen
und der Gesetze, die noch aus der Franco-Zeit übernommen wurden, gährte
es in den spanischen Knästen gewaltig. Ein Höhepunkt bildete das Jahr
1977, in dem es allein zu 35 Meutereien und einer Unzahl von
Protestaktionen kam. In diesem Jahr bildete sich auch die COPEL
(Coordinación de presos en lucha - Koordination kämpfender Gefangener),
ein Zusammenschluss von Gefangenen, die die Kämpfe koordinierten. Der
Kampf zur Befreiung der politischen Gefangenen weitete sich so zu einem
Kampf zur Befreiung aller Gefangenen, sowie der Abschaffung des
bestehenden Haftsystems aus, dem mit F.I.E.S. geantwortet wurde.
Infoveranstaltungen
Aus diesem Grund wird es am 26.10. in Wien (EKH, 1100, Wielandgasse 2-4
/ 20.00 Uhr) und 27.10. in Linz (Kapu Dachgeschoß, 4020, Kapuzinerstraße
36 / 19.00 Uhr). Bei den Veranstaltungen wird es um den Prozess gegen
die „Aachen 4" gehen, aber auch um Antirepressionsarbeit und das
spanische Knastsystem F.I.E.S. und den Widerstand der in den spanischen
Gefängnissen dagegen existiert.
Weitere Infos
abc.tommyhaus.org
www.escapeintorebellion.info

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02 Friedenslesung der GAJ Wien
von: buero (at) gajwien.at
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Friendeslesung der GAJ Wien, des 1. Wiener Lesetheaters und der
Initiative grüner SeniorInnen:
Ort: Maria- Theresien Platz (zwischen Kunsthistorischem und
Naturhistorischem Museum)
Datum: 26.10.2005
Zeit: 11 - 14 Uhr
So wie in den vergangenen Jahren findet auch heuer am
österreichischen Nationalfeiertag
(26.10) wieder die Friedenslesung der Grünalternativen Jugend Wien in
Zusammenarbeit
mit dem Ersten Wiener Lesetheater statt. Während sich am Heldenplatz
das österreichische Bundesheer präsentiert und zum Anlass des
"Gedankenjahres" eine Militärparade über den Ring marschiert, werden
wir am Maria- Theresien Platz Texte gegen den Krieg und gegen
Österreich lesen.
Wir wollen damit einen Gegenpunkt zu Militarismus und
revisionistischer Gedenkkultur setzen.
Niemals vergessen!
Österreich Abschalten!
Grünalternative Jugend Wien
Lindengasse 40
1070 Wien
tel. 01/52125242
mail. info (at) gajwien.at
page. www.gajwien.at
Bürozeiten. mo-fr 15-18

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03 3.11. - 24.11.: Medien. Macht. Meinung.
von: LM.Sender (at) spoe.at
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Zukunfts und Kulturwerkstätte
Newsletter 16/2005
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Medien. Macht. Meinung
Journalist Lectures (7-10)

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Medien stehen häufig in einem spannungsgeladenen Verhältnis zu
Politik und Wirtschaft. In diesem Zusammen"spiel" von Macht und Meinung
erhalten ethische Standpunkte und der Ruf nach Qualitätssicherung im
Journalismus einen immer höheren Stellenwert. Aktive Räume kritischer
Öffentlichkeit können dabei eine wesentliche Rolle für Bestand und
Weiterentwicklung demokratischer Gesellschaften spielen. In 4 Journalist
Lectures analysieren Medienprofis Realitäten und Utopien bei der
Ausübung
von Medienberufen.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Politik. Macht. Meinung.
Wie unpolitisch kann Journalismus sein?

Donnerstag, 3. November 2005, 19 Uhr
in der Zukunfts- und Kulturwerkstätte, 1., Schönlaterngasse 9> Mit Bascha Mika
>
Chefredakteurin der taz, Berlin


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Geld. Macht. Meinung.
Wer bestimmt die Spielregeln in der Medienlandschaft?

Montag, 7. November 2005, 19 Uhr
in der Zukunfts- und Kulturwerkstätte, 1., Schönlaterngasse 9> Mit Siegmar Schlager
>
Geschäftsführer der Falter Verlagsges.m.b.H.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Bild. Macht. Meinung.
Welche Sprache sprechen Bilder?

Donnerstag, 10. November 2005, 19 Uhr
in der Zukunfts- und Kulturwerkstätte, 1., Schönlaterngasse 9> Mit Peter Bitzer
>
CEO laif Agentur für Photos & Reportagen GmbH


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Ethik. Macht. Meinung.
Wieviel Voyeurismus braucht die Aufmerksamkeit?

Donnerstag, 24. November 2005, 19 Uhr
in der Zukunfts- und Kulturwerkstätte, 1., Schönlaterngasse 9> Mit Petra Grimm
>
Hochschule der Medien, Stuttgart


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

> Moderationen:
>
Manfred Lang
Publizist


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

> Buchtipp: Journalist Lectures (1-6)
>
Medien. Macht. Meinung.
Hg.: Zukunfts- und Kulturwerkstätte, Friedrich Austerlitz-Institut
Wien 2003, 81 Seiten, ISBN 3-901485-19-8, Euro 5,-
Beiträge von: Barbara Coudenhove-Kalergi, Christoph Feurstein,
Manfred Lang,
Rosa Lyon, Lydia Ninz, Elisabeth J. Nöstlinger, Friedrich Orter,
Veronika
Pelikan, Günter Traxler, Alfred Worm, Senta Ziegler.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *Eintritt frei!
Um Anmeldung wird gebeten!
Zukunfts- und Kulturwerkstätte
Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
eMail: zuk (at) spoe.at
t.: 01/513 86 82; f.: 01/513 86 81
In Kooperation mit
Friedrich Austerlitz-Institut
<http://www.diezuk.at/bilder/../bilder/d40/austerlitz12.jpg>
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * > Nähere Infos unter:
Zukunfts- und Kulturwerkstätte
Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Tel.: 01/513 86 82
www.diezuk.at
zuk (at) spoe.at > An- und Abmeldung des Veranstaltungsabos:
Gehen Sie bitte auf die Seite
www.diezuk.at/online/page.php?P=10180
<http://www.diezuk.at/online/page.php?P=10180>Impressum/Offenlegung gem. §§ 24, 25 MedienG:
www.diezuk.at/online/page.php?P=10942
<http://www.diezuk.at/online/page.php?P=10942>


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04 WG: 26. Oktober/Knittelfeld/Neutralitätsfeiertag/Kaltenegger
von: Franz.Parteder (at) stadt.graz.at
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Presseinformation der KPÖ Steiermark
26. Oktober: "Neutralitätsfeiertag" mit Kaltenegger
KPÖ-Festveranstaltung in Knittelfeld


Heuer ist ein besonderer Nationalfeiertag. Vor 50 Jahren - am 26.
Oktober 1955 - hat der Nationalrat mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und
KPÖ das Gesetz über die immerwährende Neutralität Österreichs
beschlossen. Der Nationalfeiertag soll daran erinnern. es ist die
Aufgabe der fortschrittlichen Kräfte in unserem Land, aus diesem
Anlass auch auf die Bedrohungen der Neutralität durch die EU-
Aufrüstung hinzuweisen.
Die österreichweit größte Festveranstaltung der KPÖ zum
Nationalfeiertag findet traditionell und auch in diesem Jahr in
Knittelfeld statt. Als Redner konnte Landtagsklubmann Ernest
Kaltenegger gewonnen werden.
Danach liest der Schauspieler Peter Uray unter dem Titel "Die
Ansichten des Herrn B." Texte von Bertolt Brecht.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 26. 10. 2005 in
Knittelfeld, Neues Volkshaus, Hans Reselgasse 2 mit dem Beginn um 10
Uhr statt.
Wir bitten Sie, diese Veranstaltung in Ihrem Medium anzukündigen und
eine/n Berichterstatter/in zu diesem Termin zu entsenden.

Rückfragehinweis: 0316/ 71 24 79


KPÖ-Steiermark
Lagergasse 98 a
8020 GrazTel.: 0316 71 24 36
Fax 0316 71 62 91
email: kp.stmk (at) kpoe-graz.at; kpoe_stmk (at) hotmail.com

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MELDUNGEN/MEINUNGEN/KOMMENTARE
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05 Großer Zuspruch für Online-Wahlhilfe 2005
von: wassermair (at) t0.or.at
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| PRESSEMITTEILUNG
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| Netbase
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
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| 23.10.2005
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| Über 100.000 Einsätze für wahlkabine.at
|---
| Großer Zuspruch für Online-Wahlhilfe 2005
|---
| http://wahlkabine.at/
|---
Nach dem Wahlschluss in Wien schließt auch die virtuelle Wahlkabine
vorerst ihre Türen. Netbase und Donau-Universität Krems können als
Veranstalter eine beeindruckende Bilanz vorlegen. Mehr als 100.000 Mal
kamen interessierte Wähler auf wahlkabine.at zu einem Ergebnis. Wer
im Internet ausgewählte Fragen zu politischen Themen in Wien, in der
Steiermark oder im Burgenland beantwortete, konnte vor der jeweiligen
Landtagswahl die persönliche Meinung mit den offiziellen Standpunkten
der kandidierenden Parteien vergleichen.
"Unsere Online-Wahlhilfe versteht sich als ein Projekt der Politischen
Bildung, das auf die Bedeutung von Sachthemen in der Politik aufmerksam
machen will. Mit dem Durchbrechen der 100.000 Grenze findet das
Interesse vieler Menschen an der Politik eine eindrucksvolle
Bestätigung", zeigen sich Netbase-Geschäftsführer Martin Wassermair und
Politologe Peter Filzmaier von der Donau-Universität Krems
hochzufrieden.
2006 wird wahlkabine.at vor der Nationalratswahl zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus hoffen Wassermair und Filzmaier auf eine Erweiterung:
"Die Grundidee von wahlkabine.at ist sowohl inhaltlich als auch
technisch im Prinzip unabhängig von Wahlen anwendbar. Es gibt bereits
Überlegungen, die Online-Wahlhilfe auszubauen und dem Bedürfnis der
Internetnutzer nach einer Auseinandersetzung mit politischen Sachfragen
noch umfangreicher zu entsprechen."|---
| Rückfragen:
|---
|---
| Martin Wassermair
|---
| Netbase
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
| Neustiftgasse 17
| A-1070 Wien
|---
| Tel. +43 (1) 522 18 34
| Fax. +43 (1) 522 50 58
| Mobil. +43 (676) 309 49 86
|---
| http://www.netbase.org/
|---
|---
| Flooh Perlot
|---
| Donau-Universität Krems
| Dr.-Karl Dorrek-Straße 30
| A-3500 Krems
|---
| Mobil. +43 (676) 444 55 67
|---
| http://donau-uni.ac.at
| mailto:flooh.perlot (at) donau-uni.ac.at

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06 Erste Reaktionen von NGOs auf Glocalist Daily News zu den Wiener
Wahlen
von: office (at) glocalist-review.com
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www.glocalist.com auf Chanell Politik_____
Glocalist Medien - Medien für Zivilgesellschaft und NGOs
Eine andere Information ist möglich
GLOCALIST Daily News - Tages-Online-Zeitung
GLOCALIST Review - Digitale Wochenzeitschrift
GLOCALIST Magazine - Monatliches Printmagazin
Barmherzigengasse 17 - stiege 6 - top 1
A-1030 Wien
t: 01/597 2001
f: 01/597 6855
m: 0699 11 88 16 43
e: office (at) glocalist-review.com

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07 und Wahlaufruf der IMÖ
von: dieinitiative (at) gmx.at
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Begrüßung und Wahlaufruf der IMÖ
Die Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen begrüßt die klaren und
unmissverständlichen Worte des Präsidenten der Israelitischen
Kultusgemeinde
(IKG) Herr Ariel Muzicant (siehe Beitrag unten) zum islamfeindlichen
Wahlkampf der FPÖ die von Politik und Medien bis heute ausblieben und
wiederholt hiermit ihren Wahlaufruf für den 23.10.2005:
Rassismus und Islamfeindlichkeit dürfen sich nicht lohnen!
Wahlaufruf der Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen, Wien
17.10.2005
Unter dem Motto „Rassismus und Islamfeindlichkeit dürfen sich nicht
lohnen!"
ruft die Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen alle wahlberechtigten
Wienerinnen und Wiener auf, von ihrem Wahlrecht am nächsten Sonntag, dem
23.10.2005, Gebrauch zu machen. Dabei geht es auch darum, Rassismus und
Islamfeindlichkeit eine klare Absage zu erteilen. Unser Aufruf ergeht
vor
allem an alle muslimischen BürgerInnen Wiens, an BürgerInnen mit
Migrationshintergrund und jugendliche ErstwählerInnen ab 16 Jahre. Jede
nicht abgegebene Stimme würde der FPÖ nützen!
Die FPÖ hat wiederholt auf dem Rücken von Minderheiten xenophobe
Wahlkämpfe
geführt. Diesmal aber haben die geschmacklosen Versuche Hass, Neid und
Intoleranz zu säen eine untragbare Dimension erreicht. Über das
populistische Ausschlachten von Ressentiments und die altbekannte
Sündenbockpolitik hinaus wird darauf aufbauend die Unversöhnlichkeit von
Menschen verschiedener Religion oder Kultur gepredigt. So wie der Islam
explizit als Feindbild angegriffen wird, ist dies eine Bedrohung des
sozialen und religiösen Friedens.
Mit Verwunderung verzeichnen wir, dass der islamfeindliche Charakter
der FPÖ
Wahlwerbung bisher von keiner einzigen Partei in der breiten
Öffentlichkeit
thematisiert wurde. Während europäische und internationale
Institutionen wie
EUMC und OSCE längst das gesellschaftliche Gefährdungspotential von
Islamfeindlichkeit erkennen und gemeinsam mit Wissenschaftlern und
NGOs zur
Sprache bringen, ist Schweigen auch in den österreichischen Medien
diesbezüglich auf der Tagesordnung.
Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt den ebenfalls pauschal
angegriffenen Menschen dunkler Hauptfarbe und der afrikanischen
comunity,
die durch die aggressive FPÖ-Propaganda vor allem für Drogendelikte
verantwortlich gemacht werden.
Unser Appell geht an Gesellschaft, Politik und Medien nicht durchgehend
ausschließlich von „Fremden- und Ausländerfeindlichkeit" zu reden.
Muslime
und schwarze Menschen sind längst ein Teil Österreichs und keine
Fremden.
Diese nur als Fremde oder Ausländer anzuführen, lässt gesellschaftliche
Anerkennung vermissen.
Wir wollen keine Wette eingehen - aber unser Vertrauen in die Wiener
Bevölkerung stimmt uns zuversichtlich, dass das von der FPÖ angestrebte
zweistellige Ergebnis nicht erreicht, sondern bei weitem verfehlt wird.
Für die Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
Dipl.-Ing. Tarafa Baghajati
Mitgründer der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen und
Vizepräsident von ENAR - European Network against Racism
*********************************
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen e-mail:dieinitiative (at) gmx.at
für
Rückfragen und Korrespondenz kontaktieren sie bitte: Omar Al Rawi
+43-664-3831942 al-rawi (at) gmx.at Amina & Tarafa Baghajati +43-1-2595449
baghajati (at) aon.at Mouddar Khouja +43-1-9685096 mouddar (at) gmx.net Andrea
Saleh
+43-1-7965652 salehand (at) gmx.at
**********************************
Muzicant im STANDARD-Gespräch zur FPÖ: "Nur dieses Mal nicht die Juden"
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde warnt vor der "Hetze"
der
Freiheitlichen
Wien - Es sei um seine Glaubwürdigkeit gegangen, wird der Präsident der
Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, später sagen.
Nach der
feierlichen Eröffnung des ehemaligen jüdischen Betpavillon im Alten
AKH in
Wien-Alsergrund. Seine Rede war zu einer Abrechnung mit dem Wahlkampf
der
Wiener FPÖ geworden, der mit Slogans wie "Pummerin statt Muezin" oder
"Freie
Frauen statt Kopftuchzwang" schon den Protest der Islamischen
Glaubensgemeinschaft hervorgerufen hatte.
Muzicant im Gespräch mit dem STANDARD: "Als Präsident der Israelitischen
Kultusgemeinde fühle ich mich verpflichtet, wenn ich schon so eine
Stätte
eröffne, massiv davor zu warnen, dass zwischen dem, was die
Antisemiten und
Nazis in den 20er- und 30er-Jahren gemacht haben und dem, was die
FPÖ-Politiker in diesen Wochen treiben, kein großer Unterschied ist.
Wohl
betont: 20er- und 30er-Jahre".
Und weiter: "Die sagen's jetzt gegen die Moslems, verunglimpfen eine
Religionsgemeinschaft und deren Vertreter, beschimpfen Moslems, dass sie
keine ordentlichen Österreicher sind und so weiter." Das sei
unerträglich.
"Es sind nur dieses Mal nicht die Juden sondern die Moslems. Aber die
Diktion, die Sprache, die Vergleiche, die Unwahrheiten, die Hetze waren
genau das selbe", meint der IKG-Präsident.
Es sei, so Muzicant, "eine Schande für unsere österreichische Heimat,
dass
im Jahr 2005 so etwas möglich ist. Und dann wundern wir uns, wenn man
uns im
Ausland als Nazis beschimpft." Für den IKG-Präsidenten ist längst "die
Grenze überschritten, die in einer zivilisierten Gesellschaft
zulässig ist.
Wenn ich gegen eine Religionsgemeinschaft hetze, dann ist das in meinen
Augen nicht mehr zulässig."
Dass FP-Chef Heinz-Christian Strache ihn klagt, glaubt Muzicant
nicht, denn:
"Was will er klagen? Dass die Nazis gesagt haben, die Juden stehlen den
Österreichern die Arbeitsplätze? Dass gesagt wurde, die Juden nehmen den
braven Österreichern die Wohnungen weg? Das haben sie gesagt. Und das
ist
genau derselbe Stil." (DER STANDARD, Printausgabe, 21.10.2005)
© 2005 derStandard.at - Alle Rechte vorbehalten.
Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf. Eine
Weiterverwendung
und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht
gestattet.
************** E N D E **************

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08 GLB/Bahnhöfe/Supermärkte/Sonntagsöffnung
von: glb (at) aon.at
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Pressedienst des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB), Apostelgasse
36/12, A-1030 Wien - Telefon +43 1 718 26 23-0 - Fax +43 1 718
26 23-30 - Mail glb (at) aon.at - Web www.glb.at - Ausgabe vom 21. Oktober
2005

ÖBB-Chef als Bulldozer für Handelskonzerne
Bahnhofsmärkte als Einstieg in generelle Sonntagsöffnung
„Als Bulldozer für die Handelskonzerne agiert offensichtlich ÖBB-Chef
Martin Huber", stellt Karin Antlanger, Bundesvorsitzende der
Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB) zum Vorstoß der
ÖBB auch in niederösterreichischen Bahnhöfen Supermärkte
einzurichten und diese per Ausnahmegenehmigung auch an Sonntagen zu
öffnen. Konkret geht es um die Bahnhöfe Sankt Pölten, Mödling,
Hollabrunn, Gänserndorf, Leobersdorf, Sankt Valentin, Bruck an der
Leitha, Stockerau und Tulln.
Der ÖBB-Vorstand hatte schon im Konflikt um den Spar-Supermarkt im
neu errichteten Linzer Hauptbahnhof eine höchst unrühmliche Rolle
gespielt, indem er den Handelskonzern bei seinen Bestrebungen auch an
Sonntagen offen zu halten massiv unterstützte. Spar hatte sich
dabei auch auf vergleichbare Bahnhofssupermärkte wie Billa in Wien
oder M-Preis in Innsbruck berufen.
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) hatte vor der
Verländerung der Kompetenz für die Ladenöffnungszeiten im August 2003 -
unterstützt von einem Gefälligkeitsgutachten des Verfassungsrechtlers
Heinz Mayer - dem Spar-Konzern das Offenhalten seines im
Dezember 2004 eröffneten neuen 600 Quadratmeter großen
Einkaufszentrums am Linzer Hauptbahnhof an Sonn- und Feiertagen von 6
bis 21
Uhr gestattet. Derzeit kann der Spar-Markt am Linzer Bahnhof laut
Bescheid der Landesregierung an Sonntagen jedoch nur 80
Quadratmeter offen halten, das ist jene Fläche welche unter die
Kategorie „Reiseproviant" fällt.
Die vehemente Ablehnung des ÖBB-Vorstoßes in Niederösterreich durch
die dortige Wirtschaftskammer zeigt, dass auch für die
überwiegende Zahl der Handelsbetriebe eine Sonntagsöffnung
unerwünscht ist. Die Wirtschaftskammer befürchtet nämlich, dass eine
Ausnahmegenehmigung für die ÖBB nur der erste Schritt für eine
generelle Sonntagsöffnung wäre. Sie beruft sich dabei auf einen
einstimmigen Landtagsbeschluss.
Mit solchen Vorstößen wird die Ende der 80er Jahre vom Fotohändler
Franz Hartlauer mit dem demonstrativen Aufsperren am 8. Dezember
(Maria Empfängnis) begonnene Offensive zur Zertrümmerung geregelter
Öffnungszeiten im Handel fortgesetzt. Unter Rückgriff darauf
versuchen insbesondere die Handelsriesen aus Konkurrenzgründen die
Sonn- und Feiertage als normale Einkaufstage und damit
Arbeitstage für die Handelsangestellten durchdrücken wollen.
Die oberösterreichische „Allianz für den freien Sonntag", getragen
von ÖGB und Kirche und unterstützt auch von kleinen
Handelsunternehmern und auch vom GLB warnt schon seit Jahren vor den
gravierenden Auswirkungen, wenn Sonn- und Feiertage zu
gewöhnlichen Einkaufs- und Arbeitstagen gemacht werden: Verlust von
Lebensqualität durch Entfall gemeinsamer Zeit für Erholung und
Familie, weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten zunehmend rund um
die Uhr sowie wachsender Wettbewerbs- und sozialer Druck.
„Es kann nicht akzeptiert werden, permanent die Sonntagsarbeit im
Handel zu verlangen. Es gibt niemand, dem durch den geschlossenen
Sonntag die Lebensmittelbeschaffung unmöglich wäre. Es gibt jedoch
genug Handelsangestellte, die durch noch längere Öffnungszeiten
noch weniger Zeit für Familie, Freundeskreis und soziales Umfeld
haben", so Antlanger. Nicht Arbeitszeitverlängerung, sondern
Arbeitszeitverkürzung - und das bei vollem Lohnausgleich - ist
dringend angebracht. Denn seit Jahren steigt der Leistungsdruck bei
fallender Lohnquote.
Die Gewerkschaft muss mit aller Kraft gegen dieses Aufbrechen der
Arbeitszeiten kämpfen. Von den Behörden verlangt der GLB klare
Bescheide, die solche gesetzeswidrige Vorstöße unterbinden, die
gegebenenfalls mit empfindlichen Beugestrafen für die
Verantwortlichen verbunden sein müssen.

 

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09 Protestaktion gegen radikale VP-Abtreibungsgegnerin
von: barbara.huemer (at) gruene.at
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WIENER GRÜNEN RUFEN ZUM PROTEST GEGEN RADIKALE
ABTREIBUNGSGEGNERIN
AUF ÖVP-LISTE FÜR DEN GEMEINDERAT AUF
Schicken Sie eine Protestnote an die Wiener ÖVP!
Kein Platz für radikale AbtreibungsgegnerInnen im Wiener Landtag!
Liebe Frauen & Männer!
Wenn Ihr auch so entsetzt darüber seid, dass die Wiener ÖVP eine
radikale
Abtreibungsgegnerin an wählbare Stelle der ÖVP-Liste gesetzt hat, dann
schickt eine Protestnote an die Wiener ÖVP, abrufbar auf der Homepage
der
Wiener
Grünen unter http://www.wien.gruene.at.
Frau Gudrun Kugler-Lang, die einen massiven Vorzugsstimmenwahlkampf mit
vermeintlichen "christlichen Werten" betreibt und auf Platz 18 der
ÖVP-Liste gereiht ist, bezeichnet Schwangerschaftsabbruch als "Kultur
des
Todes" ,
möchte entsprechene Politik gegen die Fristenregelung im kommenden
Landtag betreiben und wird massiv von den religiös-fundamentalistischen
Pro-Life-Bewegung unterstützt, die seit Jahren Psychoterror gegen
Frauen vor Abtreibungskliniken ausübt.
Bitte protestiert gegen eine Politik des finsteren Mittelalters gegen
Frauen: Das Recht auf Schwangerschaftsabbruch muss unangetastet bleiben!
Mit feministischen Grüßen
Moni Vana
Frauensprecherin
der Wiener Grünen

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10 Muzicant im STANDARD-Gespräch zur FPÖ: "Nur dieses Mal nicht die
Juden"
von: wadi.wien (at) gmx.at
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Muzicant im STANDARD-Gespräch zur FPÖ: "Nur dieses Mal nicht die Juden"
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde warnt vor der "Hetze"
der
Freiheitlichen
Wien - Es sei um seine Glaubwürdigkeit gegangen, wird der Präsident der
Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, später sagen.
Nach der
feierlichen Eröffnung des ehemaligen jüdischen Betpavillon im Alten
AKH in
Wien-Alsergrund. Seine Rede war zu einer Abrechnung mit dem Wahlkampf
der
Wiener FPÖ geworden, der mit Slogans wie "Pummerin statt Muezin" oder
"Freie
Frauen statt Kopftuchzwang" schon den Protest der Islamischen
Glaubensgemeinschaft hervorgerufen hatte.
Muzicant im Gespräch mit dem STANDARD: "Als Präsident der Israelitischen
Kultusgemeinde fühle ich mich verpflichtet, wenn ich schon so eine
Stätte
eröffne, massiv davor zu warnen, dass zwischen dem, was die
Antisemiten und
Nazis in den 20er- und 30er-Jahren gemacht haben und dem, was die
FPÖ-Politiker in diesen Wochen treiben, kein großer Unterschied ist.
Wohl
betont: 20er- und 30er-Jahre".
Und weiter: "Die sagen's jetzt gegen die Moslems, verunglimpfen eine
Religionsgemeinschaft und deren Vertreter, beschimpfen Moslems, dass sie
keine ordentlichen Österreicher sind und so weiter." Das sei
unerträglich.
"Es sind nur dieses Mal nicht die Juden sondern die Moslems. Aber die
Diktion, die Sprache, die Vergleiche, die Unwahrheiten, die Hetze waren
genau das selbe", meint der IKG-Präsident.
Es sei, so Muzicant, "eine Schande für unsere österreichische Heimat,
dass
im Jahr 2005 so etwas möglich ist. Und dann wundern wir uns, wenn man
uns im
Ausland als Nazis beschimpft." Für den IKG-Präsidenten ist längst "die
Grenze überschritten, die in einer zivilisierten Gesellschaft
zulässig ist.
Wenn ich gegen eine Religionsgemeinschaft hetze, dann ist das in meinen
Augen nicht mehr zulässig."
Dass FP-Chef Heinz-Christian Strache ihn klagt, glaubt Muzicant
nicht, denn:
"Was will er klagen? Dass die Nazis gesagt haben, die Juden stehlen den
Österreichern die Arbeitsplätze? Dass gesagt wurde, die Juden nehmen den
braven Österreichern die Wohnungen weg? Das haben sie gesagt. Und das
ist
genau derselbe Stil." (DER STANDARD, Printausgabe, 21.10.2005)
www.derstandard.at
--
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische
Entwicklungszusammenarbeit
e-mail: wadi.wien (at) gmx.at
Tel.: 0699-11365509
Postfach 105
A-1181 Wien
Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 07.405.301
Evangelische Kreditgenossenschaft eG BLZ 31800
IBAN: AT10 3180 0000 0740 5301
BIC: EVKRATW1Website mit weiteren Informationen zu Projekten von
Wadi und Veranstaltungshinweisen:
www.wadinet.at


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11 Presse: Muslim-Initiative begrüßt Muzicant-Aussagen gegen FPÖ
von: dieinitiative (at) gmx.at
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Wahlkampf:
Muzicant wirft FPÖ Methoden der Nazis vor
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=pw&id=514403
(diepresse.com) 21.10.2005
Muslim-Initiative begrüßt Muzicant-Aussagen gegen FPÖ
Die Initiative Muslimischer Österreicher hat am Freitag die "klaren und
unmissverständlichen Worte" des Präsidenten der Israelitischen
Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, begrüßt. Die FPÖ wies dies
dagegen
als "völlig haltlos" zurück.
Tarafa Baghajati von der Muslim-Initiative rief alle Wiener dazu auf, am
kommenden Sonntag von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und dabei
Rassismus
und Islamfeindlichkeit eine klare Absage zu erteilen. "Jede nicht
abgegebene
Stimme würde der FPÖ nützen", betonte er in einer Aussendung.
Für die FPÖ wies deren Floridsdorfer Spitzenkandidat David Lasar, der
selber
Mitglied der IKG ist, die "Unterstellungen" Muzicants zurück, mit
denen er
dem Judentum Wiens keinen guten Dienst erweise. Es gebe zahlreiche
jüdische
Mitbürger in Wien, die den Kurs von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
durchaus mit Wohlwollen sehen würden, so Lasar.
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde vergleicht den
Ausländerfeindlichen Wahlkampf der Wiener FPÖ mit den Methoden der
Nationalsozialisten in den 20er und 30er Jahren.
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant,
vergleicht den Ausländerfeindlichen Wahlkampf der Wiener FPÖ mit den
Methoden der Nationalsozialisten in den 20er und 30er Jahren. In der
Freitag-Ausgabe des "Standard" warnte Muzicant davor, dass zwischen dem,
"was die Antisemiten und Nazis in den 20er- und 30er- Jahren gemacht
haben
und dem, was die FPÖ-Politiker in diesen Wochen treiben, kein großer
Unterschied ist. Wohl betont: 20er- und 30er-Jahre".
Und weiter: "Die sagens jetzt gegen die Moslems, verunglimpfen eine
Religionsgemeinschaft und deren Vertreter, beschimpfen Moslems, dass sie
keine ordentlichen Österreicher sind und so weiter." Das sei
unerträglich.
"Es sind nur dieses Mal nicht die Juden sondern die Moslems. Aber die
Diktion, die Sprache, die Vergleiche, die Unwahrheiten, die Hetze waren
genau das selbe", meint der IKG-Präsident.
Es sei, so Muzicant, "eine Schande für unsere österreichische Heimat,
dass
im Jahr 2005 so etwas möglich ist. Und dann wundern wir uns, wenn man
uns im
Ausland als Nazis beschimpft." Für den IKG-Präsidenten ist längst "die
Grenze überschritten, die in einer zivilisierten Gesellschaft
zulässig ist.
Wenn ich gegen eine Religionsgemeinschaft hetze, dann ist das in meinen
Augen nicht mehr zulässig."
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Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
e-mail:dieinitiative (at) gmx.at
für Rückfragen und Korrespondenz kontaktieren sie bitte:
Omar Al Rawi +43-664-3831942 al-rawi (at) gmx.at
Amina & Tarafa Baghajati +43-1-2595449 baghajati (at) aon.at
Mouddar Khouja +43-1-9685096 mouddar (at) gmx.net
Andrea Saleh +43-1-7965652 salehand (at) gmx.at

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12 Die "Protokolle der Weisen von Zion" auf der Frankfurter Buchmesse
von: OEKOLI_Wien (at) gmx.net
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Die "Protokolle der Weisen von Zion" auf der Frankfurter Buchmesse
von Matthias Küntzel

Eigentlich standen die Internationalen Verlage in Halle 5 der
Frankfurter Buchmesse nicht auf meinem Plan. Doch hatte ich vor Abfahrt
meines Zuges noch einigen Minuten Zeit, besuchte die Halle und war
überrascht, in welchem Ausmaß der Iran hier vertreten ist. Die Stände
aus dem Iran scheinen weit mehr Hallenplatz einzunehmen, als alle hier
vertretenen Länder der Arabischen Liga zusammen.
Nun ist zwar bekannt, dass die Staatsführung des Iran die Existenz eines
Mitgliedsstaats der Vereinten Nationen, Israels, auslöschen will. Und es
ist bekannt, dass Teheran zu diesem Zweck einen kruden Antisemitismus in
alle Welt exportiert.
Doch überraschte mich, wie offen dies auch auf der Buchmesse geschieht.
Ich meine nicht die mehrere Hundert Regalmeter iranischer Literatur, die
in Halle 5 ausgestellt sind. Ich rede von Broschüren, die der Iran hier
auf Englisch präsentiert - nicht, um die Literatur des eigenen Landes zu
präsentieren, sondern um den Antisemitismus europäischer und
US-amerikanischer Provenienz zu verbreiten.
Da wird unter der Überschrift „Jewish Conspiracy" der Text angeboten,
der Hitlers Antisemitismus wie kein anderes Werk beeinflusste: Die
„Protokolle der Weisen von Zion", diesmal herausgegeben von der „Islamic
Propaganda Organization" der „Islamic Republic of Iran".
Die ersten Seiten dieser Broschüre umreißen in Form einer aus Dreiecken
gebildeten Schlange das Gebiet, dass hier als „Map of ,Greater Israel'"
vorgestellt wird: große Teile von Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien,
Irak, Teile der Türkei sowie die Nordhälfte Saudi-Arabiens. Jedes
Einzeldreieck, heißt es in der Erläuterung, symbolisiere das „Freemasony
Eye", das Auge der Freimaurer, ein angebliches „Symbol of Jewry".
Auf den nächsten Seiten erklärt uns das „International Relations
Department" des Iran den Zweck der Veröffentlichung: Man wolle „das
wirkliche Antlitz des satanischen Feindes offen legen" um „die Moslems
wachzurütteln". Der Zionismus sei „ein tödlicher Krebstumor", der
vollständig zu vernichten sei. Unter Rückgriff auf ein Zitat von
Khomeini wird die Tötung der Israelis propagiert.
Es folgt eine Zusammenstellung von Zitaten wie dem folgenden: „Die
Vereinten Nationen sind der Zionismus. Es ist die Super-Regierung, die
vielfach in den ,Protokolle der Weisen von Zion' erwähnt ist". Nachdem
einem Aufruf zum „Djihad gegen diese Bedrohung", folgt der Wortlaut des
antisemitischen Traktats.
Auch der zweite berüchtigte Klassiker des Antisemitismus: Henry Fords
„The International Jew. The World's Formost Problem" wird in Halle 5 der
Buchmesse „In the name of Allahm (sic) the Beneficent, the Merciful" in
200-seitiger Kurzfassung präsentiert und verkauft. Herausgeber ist das
„Departement of Translation and Publication, Islamic Culture and
Relations Organization" der "Islamic Republic of Iran". In seiner
Vorbemerkung schreibt der Herausgeber, dass „die Macht des jüdischen
parasitären Einflusses [seit der Zeit von Henry Ford] stets zugenommen
hat. Die jüdische Gefahr - heute Zionismus genannt - bedroht nicht nur
eine Nation, sondern richtet sich gegen die gesamte Menschheit."
Anschließend folgt Henry Fords Machwerk von 1921 in einer Version, die
erstmals 1970 in Pakistan vom „World Muslim Congress" verbreitet wurde.
Interessant sind die zahlreichen Fußnoten, die von iranischer Seite dem
Text hinzugefügt worden sind: Da ist zum Beispiel die Rede von der
„Machtausweitung" der Juden während des Zweiten Weltkriegs (S. 39) und
dem deutschen „Widerstand" gegen jene „jüdische Kontrolle" (S. 52).
Saldam Rushdie wird als ein Beispiel für die Bösartigkeit jüdischer
Verleumdungen präsentiert (S. 77) und wir erinnern uns: 1989 rief der
iranische Staatschef Khomeini die Muslime in aller Welt dazu auf, den
indischen Autor zu töten, da er in seinem Buch „Die Satanischen Verse"
den Islam beleidigt habe. Für seinen Tod wurde ein Kopfgeld von 3
Millionen US-Dollar ausgesetzt. Erst 1998 wurde diese Fatwa vom Regime
formell zurückgenommen; islamische Fundamentalisten halten sie jedoch
weiterhin für verbindlich weshalb sich Rushdie bis heute nicht
öffentlich zeigen kann.
Ein drittens antisemitisches Machwerk fiel mir bei meinem raschen
Rundgang durch Halle 5 schon aufgrund seines grellen Titels ins Auge:
Ein roter Davidstern über einem grauen Totenkopf und einer gelben Karte
von der Welt. Es trägt den Titel „Tale of the ,Chosen People' and the
Legend of ,Historical Right'" und ist von Mohammad Taqi Taqipour
verfasst. Herausgeber ist erneut der iranische Staat. In seinem Vorwort
gibt sich der Autor siegessicher: Israel werde angesichts der „globalen
islamischen Bewegung" bald schon von der Landkarte verschwunden sein.
Sollte tatsächlich von diesen Broschüren, die schon dem flüchtigem
Besucher der Messe ins Auge fallen, niemand sonst etwas bemerkt haben?
Was ist zum Beispiel mit den Mitarbeitern der Deutschen Welle und des
Auswärtigen Amts, die sich ebenfalls in Halle 5 - nur wenige Schritte
von den iranischen Ausstellern entfernt - präsentieren? Die Deutsche
Welle empfiehlt sich auf der Messe als „Brücke zur islamischen Welt" und
auch das Auswärtige Amt verteilt hier seine „Dialogue with the Islamic
World"-Broschüre, in der es heißt: „Peace-building, too, may require
dialogue with extremists."
Wurde aber mit den iranischen Ausstellern über die Präsentation jenes
nazihaften Antisemitismus gesprochen oder wurden (wieder einmal) beide
Augen zugedrückt? Was sagt der Direktor der Buchmesse, Jürgen Boos, zu
der Tatsache, dass ein Aussteller dieser Messe mit englischsprachiger
Propaganda zur Auslöschung Israels aufruft? Welche Schlussfolgerung
werden Herr Boos und die deutsche Öffentlichkeit in Bezug auf eine
Teilnahme des Iran an der Buchmesse 2006 ziehen?
--
Ökologische Linke (ÖKOLI)
Schottengasse 3a/1/4/59
A-1010 Wien
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Visite our Website: http://www.oekoli.cjb.net
Ökoli Vorarlberg: http://PolitiX.cjb.net
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Konto Nr.: 56001071333 Bank Austria Creditanstalt BLZ 12000

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13 ASt - Mit der Bitte um Veröffentlichung
von: ast-lfi (at) utanet.at
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Der Streik am 19. Oktober:
Was können wir daraus für die Zukunft lernen?
Resolution der Versammlung von ArbeiterInnenstandpunkt (ASt) und
REVOLUTION am 21. Oktober
Der Schulstreik am 19. Oktober war ein herausragendes politisches
Ereignis im Herbst 2005. Er legte Zeugnis ab sowohl vom verbreiteten
Unmut vieler Jugendlicher gegen den Bildungsabbau als auch von der
erfolgreichen Arbeit von ArbeiterInnenstandpunkt (ASt) und REVOLUTION
in der vergangenen Periode. Nicht zufällig war der ASt/REVOLUTION-
Block auf der Demonstration in Wien mit 250-300 TeilnehmerInnen der
größte, kämpferischste und am besten organisierteste Teil.
Folgende Resolution wurde auf der ASt/REVOLUTION-Versammlung am 21.
Oktober diskutiert und angenommen. Sie wurde für die Veröffentlichung
leicht gekürzt und überarbeitet. An der Versammlung nahmen
revolutionäre AktivistInnen aus 13 Schulen Wiens sowie der
Universität teil und diskutierten die Erfahrungen des Streiks sowie
unsere weitere Arbeit.
************
1. Der SchülerInnen-Streik am 19. Oktober war in jeder
Hinsicht ein voller Erfolg. 1.500-2.000 SchülerInnen demonstrierten
in Wien, weitere 3.000 in Linz und Vorarlberg. Insbesondere die
breite Mobilisierung in Wien ist als großer Erfolg zu bewerten, da
hier die sozialdemokratischen Jugendorganisationen SJ, AKS und GPA-
Jugend den Streik offen sabotierten und mit allen Mitteln versuchten,
eine Unterstützung in den Schulen und an der Universität für den
Streik zu verhindern.
Lehren des Streiks
2. Die Erfahrungen unserer STREIK-Kampagne sind im höchsten
Maße lehrreich. Erstens hat sich das politische Wesen des Reformismus
- also der sozialdemokratischen Organisationen - mehr als deutlich
gezeigt. Reformismus bedeutet bürokratisches Politikverständnis,
Anpassung und Anbiederung an den bürgerlichen Staat und politische
Feigheit. Sozialdemokratische Organisationen wie die SJ, AKS oder die
GPA-Jugend (und das gleich gilt für die Hochschulgruppen VSStÖ oder
dem KSV, der der ebenso reformistische KPÖ nahesteht) werden von
einer Schicht von FunktionärInnen beherrscht, die über bezahlte
Posten, Karriereaussichten in der Mutterpartei oder in staatlichen
Institutionen direkt oder indirekt mit dem kapitalistischen System
verbunden sind. Breite Mobilisierungen der Betroffenen (SchülerInnen,
StudentInnen, ArbeiterInnen) interessieren sie daher nicht und wenn
sie solche Mobilisierungen organisieren, dann nur aus einem Grund: Um
so ihre Verhandlungsposition beim Postenschacher in der Partei oder
in staatlichen Institutionen zu stärken. Während unser Ziel bei einer
Mobilisierung die Stärkung des politischen Bewusstseins und der
Selbstorganisation der Betroffenen ist, beschränkt sich das Interesse
der Bürokraten darauf, solche Mobilisierungen als politisches
Kleingeld für ihre Karrierechance auszunützen.
3. Wir dürfen deswegen jedoch Macht und Einfluss des
Reformismus in der ArbeiterInnen- und Jugendbewegung keineswegs
unterschätzen. Die Sozialdemokratie verfügt über einen gut
ausgebauten Apparat, über unzählige Verbindungen zum bürgerlichen
Staatsapparat und kann sich auch die Tatsache zunutze machen, dass
viele ArbeiterInnen und Jugendliche unter dem alltäglichen Druck der
Ausbeutung und des Stress am Arbeits- und Ausbildungsplatz weitgehend
politisch passiv bleiben. Der bürokratischen Organisation der
Sozialdemokratie muss daher eine starke revolutionäre Organisation
von AktivistInnen entgegengesetzt werden. Kampf gegen den Reformismus
bedeutet Aufbau der revolutionären Organisation.
4. Kampf gegen den Reformismus bedeutet aber auch, es den
BürokratInnen so schwer wie möglich zu machen, den Widerstand zu
kontrollieren und ihn dadurch abzuwürgen, indem sie ihn in
‚parlamentarische Bahnen' lenken. Weil dann haben wir automatisch
verloren. Wir dürfen niemanden als StellvertreterInnen für uns
kämpfen lassen, sondern die ArbeiterInnen und Jugendlichen müssen den
Kampf selber führen. Denn die reformistischen BürokratInnen vertreten
nicht unsere Interessen, sondern nur ihre eigenen Karriereinteressen
in der Partei und im Parlament. Wir dürfen daher nicht die Spalter
sein, sondern müssen den sozialdemokratischen Organisationen immer
wieder die praktische Zusammenarbeit anbieten, um ihnen so die
Ausrede zu verunmöglichen, sie würden sich vor dem Kampf drücken,
weil sie „nicht informiert wurden", weil wir „nicht mit ihnen
zusammenarbeiten wollen würden" usw. Wenn es gelingt, SJ und AKS
zumindest eine Zeit lang für eine praktische Zusammenarbeit zu
gewinnen, so ist das gut, weil dadurch breitere Mobilisierungen von
Jugendlichen und ArbeiterInnen möglich sind. Lehnen die BürokratInnen
(SpitzenfunktionärInnen) jedoch ab, so ist das auch gut, denn dann
kann jeder und jede sehen, wer die wirklichen Spalter sind.
5. Zweitens: Der Erfolg des SchülerInnen-Streiks am 19.
Oktober fiel nicht vom Himmel, sondern war das Ergebnis einer mit
großen Anstrengungen verbundenen Mobilisierungskampagne der
AktivistInnen über mehr als zwei Monate hinweg. Im Zentrum unserer
Anstrengungen stand der Aufbau von Aktionskomitees in den Schulen und
diese Aktionskomitees bzw. AktivistInnen-Gruppen waren die
entscheidende Grundlage für die erfolgreiche Mobilisierung. Solche
Aktionskomitees können nicht nur eine entscheidende Rolle bei der
Mobilisierung für einen Streik spielen, sondern auch bei der
Organisierung des Widerstandes gegen reaktionäre LehrerInnen oder
DirektorInnen oder andere schulspezifische Problemen.
6. Drittens: Die Grundlage unserer Mobilisierungskampagne und
des Aufbaus der Aktionskomitees sowie der erfolgreichen Durchführung
der 19.10.-Demonstration war das Vorhandenseins eines politischen und
organisatorischen Fundaments: von ArbeiterInnenstandpunkt und
REVOLUTION. Dies zeigte sich auch klar in der Größe und dem
organisierten Auftreten des 250-300 SchülerInnen umfassenden ASt/
REVOLUTION-Blocks. Politische Erfolge und insbesondere eine
erfolgreiche Streik-Mobilisierung entstehen nichts aus dem Nichts,
passieren nicht einfach so spontan, sondern sind das Resultat
vereinter, disziplinierter Anstrengungen einer Organisation von
AktivistInnen basierend auf einer bewussten politischen Strategie.
Mit anderen Worten: nur wenn es ein möglichst starkes Team von
AktivistInnen gibt, die wissen was sie wollen und mit vereinten
Kräften die beschlossenen Projekte umsetzten, besteht die
Möglichkeit, Erfolg zu haben. Deswegen lautet die Vorraussetzung für
den weiteren Kampf gegen Bildungsabbau, Sozialabbau und Krieg: Aufbau
und die Stärkung der revolutionären Organisation.
7. Wir haben auf der Demonstration am 19. Oktober - und auch
in der Mobilisierungskampagne davor sowie den anderen Demonstration
im Frühjahr - gezeigt, wie entscheidend Organisierung sowie
kollektives und diszipliniertes Arbeiten im Team ist. Aber gute
Organisierung setzt ein starkes politisches Fundament voraus.
Aktionen ohne Ideen und Strategie sind blind und wirkungslos. Daher
ist die Erarbeitung und Diskussion der politischen Grundlagen des
revolutionären Marxismus Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit.
Die nächsten Schritte
8. Was bedeutet das nun für die nächsten Schritte in unserer
Arbeit? Erstens: Der sozialdemokratisch dominierte LSV/BSV
(LandesschülerInnenvertretung/BundesschülerInnenvertretung) und die
sozialdemokratisch/grün/"kommunistische" regierte ÖH (Österreichische
HochschülerInnenschaft) sollen noch einmal aufgefordert werden, am
18. November nicht wie geplant eine zahnlose Medienaktion gegen den
Bildungsabbau abzuhalten, sondern einen ernsthaften Streik an den
Schulen und Universitäten. Von der Basis aus muß entsprechender Druck
auf diese politischen Nichtstuer ausgeübt werden, endlich aktiv zu
werden und einen breiten Streik an den Schulen und Universitäten zu
organisieren. Wir fordern von ihnen gleichberechtigte, demokratische
Zusammenarbeit und erklären uns bereit, unseren Möglichkeiten
entsprechend für den Streik zu mobilisieren.
9. Wir schlagen den Aktionskomitees an den Schulen vor, sich
kleinere Kampagnen und Aktionen um schulspezifische (im obengenannten
Sinne) zu überlegen und - falls sie konkrete Projekte entwickeln -
muss REVOLUTION sie nach Möglichkeit unterstützen.
10. Ein besonderes Augenmerk werden wir in den nächsten Monaten
der politischen Weiterbildung und dem Ausbau der Organisation im
Vordergrund stehen. In diesem Sinne werden wir ein entsprechendes
Diskussions- und Schulungsprogramm abhalten.
11. Der nächste große Kampagnenschwerpunkt wird die
Organisierung eines Schulstreiks gegen den EU-Bildungsgipfel am
16./17. März 2006 in Wien sein. (Unser Vorschlag dahingehend wurde
auch von der SchülerInnenversammlung am 19. Oktober angenommen.).
Dieses Projekt schlagen wir auch dem SprecherInnenrat der
SchülerInnen-Aktionskomitees vor. Zur Vorbereitung dessen schlagen
wir die Abhaltung einer Aktionskonferenz Ende Jänner vor.
12. Ein weiterer Schwerpunkt - auch dieser Vorschlag von uns
wurde von der SchülerInnenversammlung am 19. Oktober angenommen - ist
die Organisierung breiter Widerstandsaktionen gegen die
kriegstreiberische Politik des US-Imperialismus angesichts des
Besuchs von US-Präsident Bush in Österreich im Juni 2006.
13. Fassen wir zusammen: Der Erfolg des 19. Oktober ist nicht
vom Himmel gefallen, sondern das Ergebnis harter und systematischer
Arbeit. Er ist das Resultat eines revolutionären Programms, einer
klaren Perspektive und des beharrlichen Aufbaus einer
disziplinierten, kämpferischen Organisation. Weitere Erfolge können
ebenfalls nur das Ergebnis einer konsequenten politischen Arbeit
sein. Wir appellieren daher an all jene, die in den vergangenen
Wochen und Monaten mit uns in Kontakt gekommen sind, in den
Aktionskomitees aktiv zu werden und an den Treffen, den Diskussionen
und der Arbeit von REVOLUTION und ArbeiterInnenstandpunkt
teilzunehmen. Nur gemeinsam können wir Erfolg haben und eine bessere
Welt durch eine sozialistische Revolution erkämpfen!

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14 Gemeinderatswahl/KurdInnen/Kommunalebene
von: Werner.Rotter (at) blackbox.net
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hiermit dürfen wir Sie auf eine Initiative hinweisen, die sicherlich
das Interesse der Öffentlichkeit findet.
Falls Sie darüber berichten wollen, ersuchen wir um Benachrichtigung.
Hochachtungsvoll
Werner Rotter
Mustafa Akgün
Sehr geehrtes Redaktionsteam,
nicht erst seit dem Beginn der Beitrittsverhandlungen der EU mit der
Türkei stellen sich verschiedene Fragen in Bezug auf die kurdische
Minderheit im kommunalen Bereich.
Immerhin leben nach Schätzung kurdischer Institutionen 40 bis 50
Prozent aller Personen, die aus der Türkei gebürtig sind, in Wien in
der kurdischen Diaspora. Sie sind oft unter lebensbedrohlichen
Umständen vor Folter, Brandschatzung und sogar Genozid aus vier
verschiedenen Ländern geflohen. Allerdings wird ihre Sprache in ihren
Herkunftsländern nur zögerlich, wenn überhaupt anerkannt.
Insofern ist es von Interesse, wie die einzelnen Parteien zu dieser
Problematik stehen. Eine unabhängige Plattform stellte allen Wahl
werbenden Gruppen vier Fragen mit der Bitte um Beantwortung. Die
Befragung richtete sich auch an die Spitzenkandidatinnen und
Spitzenkandidaten der Bezirke Favoriten, Meidling, Fünfhaus und
Ottakring.
Immerhin unterscheiden sich die Stellungnahmen der einzelnen Parteien
in einem Ausmaß, wie es bei kaum einem anderen Thema möglich war.
Dank gebührt allen Personen, die sich für die Antworten Zeit genommen
haben. Immerhin umfasst dieses Spektrum alle Wahl werbenden
Gruppierungen von der KPÖ bis hin zur FPÖ.
Die Vollständigkeit des Rücklaufs erleichtert, nicht nur Angehörigen
der kurdischen Minderheit, sondern auch allen Personen, die sich für
den Bereich Migration und Menschenrechte interessieren, die
Entscheidung, wem sie ihre Stimme für die Gemeinderatswahl am 23.
Oktober geben werden.
Zunächst der Wortlaut der Befragung:
Fragen an die wahlwerbenden Parteien zur Wiener Gemeinderatswahl 2005
Laut statistischen Angaben leben in Wien 35.000 wahlberechtigte
Kurdinnen und Kurden in Wien. Die meisten wurden gewaltsam aus
insgesamt vier Ländern vertrieben, wo sie zuvor politisch und
kulturell brutal unterdrückt worden waren. Nach Schätzung kurdischer
Institutionen leben 40 bis 50 Prozent aller Personen, die aus der
Türkei gebürtig sind, in Wien in der kurdischen Diaspora. Die
verschiedenen kurdischen Gemeinschaften erwarten in ihrer neuen
Umgebung Verständnis für ihre Anliegen und erhoffen in Zukunft eine
Förderung ihrer Vorhaben.
Aus diesem Grund erlauben wir uns, Ihnen Fragen zu den kommunalen
Angelegenheiten der kurdischen Minderheit in Wien zur Beantwortung zu
unterbreiten:
1. Fördern Sie die Bestrebung, ein Kurdisches Zentrum in Wien zu
errichten, in dem auch eine Bibliothek eingerichtet werden soll?
2. Befürworten Sie die Einrichtung eines kurdischen Beratungszentrums
für kurdische Frauen und Jugendliche?
3. Was halten Sie von der Institutionalisierung der kurdischen
Sprache auf Ebene des Stadtschulrates, wenn dadurch auch Kurdisch als
Muttersprache für diese Minderheit unterrichtet werden kann?
4. Würden Sie sich für die wienweite Anerkennung des Kurdischen als
Minderheitensprache einsetzen?
Seitens der SPÖ ist es ein Anliegen der MA 17 die für die
kommunalpolitischen Fragen der Diversität zuständig ist, die
interkulturelle Sensibilität zu fördern. Die Stadt Wien wird sich
bemühen, ihre Dienstleistungen den Bedürfnissen der in der Stadt
verankerten Minderheiten anzupassen.
In Bezug auf den muttersprachlichen Unterricht bedauert Stadträtin
Wehsely die massiven Kürzungen des Bundes. Prinipiell sei aber das
Kurdische wie jede andere MigrantenInnensprache anerkannt.
Für die FPÖ meint Heinz-Christian Strache, dass diese Gruppierung das
Streben des kurdischen Volkes schon immer mit Sympathie verfolgte und
verfolge. Die kommunalen Anregungen zur Integration der kurdischen
Minderheit werden jedoch abgelehnt.
Herr Frühbauer von der ÖVP stimmt den Aktivitäten für die Errichtung
von Kulturzentren prinzipiell zu. Es wird vorgeschlagen für alle
Fragen der Kurden in der kommenden Legislaturperiode eine Enquette
abzuhalten.
Maria Vassilakou verweist auf die Themen des Wahlkampfs der Grünen,
in dem eine Sprachoffensive forciert wird. Zur Bewahrung der
Identität der in Wien lebenden Ethnien sei ein Kulturzentrum mit
Bibliothek zu befürworten. Zum Ausgleich von Benachteiligungen von
Frauen und Jugendlichen wird die Schaffung eines Beratungszentrums
befürwortet.
Aus allen angeschriebenen Bezirken antworteten die jeweiligen
Listenersten der Grünen.
Ebenso wie die FPÖ unterscheidet das BZÖ zwischen autochthonen
Minderheiten und anderen. Frau Schmalenberg beeinsprucht jedoch die
Gründung eines Kurdischen Zentrums und einer Beratungsstelle nicht,
solange eine Gründung dieser Stellen von der kurdischen Minderheit
initiiert wird. Sie spricht sich jedoch gegen eine
Institutionalisierung des Kurdischen aus.
Im Gegensatz dazu positioniert sich die KPÖ in Solidarität zu den
KrudInnen, die im Exil leben. Frau Kriegelsteiner befürwortet
zusätzliche fördernde Maßnahmen für alle Menschen, die bislang
benachteiligt und unterdrückt wurden.
Zum Schluss noch der Wortlaut der Antworten. Änderungen ergaben sich
ausschließlich, um die Anredeformen zu neutralisieren.SPÖ (Sonja Wehsely)
1) Grundsätzlich zu Förderungen: Die Stadt Wien, im integrations- und
diversitätspolitischen Belangen die MA 17, fördert Projekte und
Maßnahmen zur Förderung interkultureller Sensibilität und Kompetenz,
Niederlassungs- und Integrationsbegleitung sowie Maßnahmen, die die
Bereitschaft und die Fähigkeit von MigrantInnen zur Teilnahme und
Teilhabe am gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und
politischen Leben erhöhen.
Die Selbstorganisation von MigrantInnen im Sinne der Stärkung der
Partizipation ist uns ein Anliegen. Einrichtungen, die die Potenziale
und Kompetenzen Ihre Mitglieder stärken und die Kommunikation
zwischen mehreren Organisationen/Vereine fördern, sind grundsätzlich
zu begrüßen.
2) Die Stadt Wien hat mit dem Diversitätsprozess eine neue Richtung
eingeschlagen, in dem die Dienstleistungen der Stadt Wien an die
Bedürfnisse Ihrer KundInnen angepasst bzw. verbessert werden sollen.
MigrantInnen, in diesem Fall die KurdInnen, gehören zu KundInnen
unterschiedlichsten Dienststellen. Ziel ist es, die Angebote der
Stadt, wo der Bedarf besteht, auch in der Muttersprache anzubieten.
Auch die personelle Zusammensetzung in der städtischen Dienststellen
soll eine Spiegel der gesellschaftlichen und demografischen Realität
werden. Personen mit interkultureller und muttersprachlicher
Kompetenz können sich bei der Stadt Wien bewerben.
Weiterhin fördert die Stadt Wien Vereine und Beratungsstellen, wo
auch in einigen Einrichtungen Beratung auf Kurdisch angeboten wird.
Die konkrete Anträge bezüglich Förderungen und Fördermöglichkeiten
werden in jeweiligen Dienststellen fachlich beurteilt.
3) Grundsätzlich ist zu sagen, dass gute muttersprachliche Kenntnisse
die Basis für das Erlernen weiterer Fremdsprachen sind, jedoch hat
der Stadtschulrat für Wien mit massiven Kürzungen des Bundes zu kämpfen.
4) Es ist ein Faktum, dass viele MigrantInnen Kurdisch als
Muttersprache haben und in diesem Sinne ist Kurdisch wie alle anderen
MigrantInnensprachen anerkannt.FPÖ (Heinz-Christian Strache)
Die Freiheitlichen verfolgten und verfolgen das Streben nach
nationaler Selbstbestimmung des kurdischen Volkes mit großer
Sympathie. Es kommt immer wieder zu freundschaftlichen Kontakten mit
Angehörigen demokratischer Gruppierungen aus allen vier Staaten,
unter denen Kurdistan aufgeteilt. Wir sind uns ferner bewußt, daß die
kurdische Kultur eine sehr alte und nicht nur deswegen ausgesprochen
wertvolle ist.
Allerdings nehmen wir uns auch das Recht heraus, die Identität
unserer Heimatstadt erhalten zu wollen. Anders als bei vielen
Zuwanderungswellen der Vergangenheit leidet Wien unter großen
Problemen, die durch mangelnde Integration hervorgerufen werden. Das
betrifft beispielsweise auch den von Ihnen angesprochenen Bereich von
Schule und Ausbildung. Der Grundfaktor jeder Integration ist die
Kenntnis der Landessprache. Wir haben in vielen Stadtteilen das
Problem, daß in Volksschulklassen 90 % und mehr Kinder die deutsche
Sprache nicht beherrschen. Diese Situation ist hinsichtlich der
beruflichen Zukunft auch gegenüber den Zuwandererkindern
unverantwortlich.
Wir Freiheitlichen forcieren daher, daß die Kinder des Deutschen
mächtig werden, um dem Unterricht folgen und sich in der Stadt
verständigen zu können. Unter den Fremdsprachen ist vor allem das
Englische für internationale Kontakte und das Wirtschaftsleben sehr
wichtig. In den österreichischen Schulen ist zumeist das Unterrichten
einer zweiten lebenden Fremdsprache (Französisch, Spanisch,
Italienisch, Russisch) üblich. Der Gebrauch anderer Sprachen ist
grundsätzlich Privatsache. Wer im Kreise der Familie, in Vereinen
usw. eine Fremdsprache pflegt wird darin nicht im geringsten behindert.
Wir Freiheitlichen bekennen uns zur staatlichen Unterstützung der
autochthonen Minderheiten in Österreich, wie etwa Slowenen in
Kärnten, Kroaten im Burgenland oder Tschechen in Wien. Einer
finanziellen Förderung anderer, erst seit einigen Jahrzehnten in Wien
lebenden Minderheitengruppen stehen wir skeptisch gegenüber, da wir
das weitere Herausbilden von Parallelgesellschaften, noch dazu auf
Kosten aller Steuerzahler, befürchten müssen.ÖVP (Milan Frühbauer)
Im Sinne der Förderung kultureller Vielfalt in einer Stadt wie Wien ,
mit entsprechender einschlägiger Tradition, finden selbstverständlich
alle Aktivitäten zur Errichtungen entsprechender Eiunrichtungen wie
Kulturzentren, Bibliotheken etc..unsere Zustimmung . Das gilt auch
für Beratungszentren.
Was die Anerkennung des Kurdischen als Minderheitensprache betrifft
sollte - wie über alle anderen Fragen der Kurden in Wien - in der
kommenden Legislaturperiode eine Enquete in Wien stattfinden , um
einen Überblick über den Status quo zu erhalten und allfällige
Konsequenzen daraus zu diskutieren.Grüne (Maria Vassilakou)
ad 1:
Die Grünen halten es für besonders wichtig, dass Ethnien ihre
Identität in Wien und auch in anderen Orten festhalten, konservieren
und dokumentieren können.
Selbstverständlich gehört dazu auch die Erhaltung und Forschung von
Schriftgütern, Literatur und ähnlichem, wie es Aufgabe einer
Biblothek ist.
ad 2:
Gerade in kulturellen Veränderungen werden Frauen und Kinder
besonders eingeschränkt. Oft ist der Mann jener, der durch die
Arbeitswelt die gesellschaftlichen Änderungen rasch wahrnimmt, Frauen
hingegen ihre soziale Unabhängigkeit durch den oftmaligen Schwerpunkt
im Haushalt verlieren.
ebenso haben Jugendliche keine adäquaten Räume, müssen diese
schaffen, stehen vor Entscheidungen, die sie oftmals überfordern.
Diese und andere Gründe sprechen für ein kurdisches Beratungszentrum.
ad 3:
Es ist einer der Schwerpunkte im Wahlkampf der Wiener Grünen: Nie
mehr Sprachlos! Alle Förderungen Mensche die Möglichkeit zu geben
ihre Sprache zu vertiefen, verbessern und zu erhalten sollten genutzt
werden.
Ob dies durch die Institutionalisierung durch den Stadtschulrat
geschieht ist eine andere Frage.
ad 4:
Die österreichischen Schullehrpläne für die Pflichtschulen sehen seit
Mitte der 90er-Jahre vor, dass die Muttersprachen der Schüler und
Schülerinnen, in der Schule unterrichtet werden können, wenn eine
bestimmte Anzahl von SchülerInnen erreicht wird. Aufgrund der
Sparmaßnahmen der Bundesregierung im Bildungsbereich, aber auch
aufgrund der Untätigkeit der Wiener Landesregierung kann dieses
Prinzip derzeit vielerorts nicht in die Praxis umgesetzt werden, da
derzeit 1.400 LehrerInnen in Wien fehlen. Die Wiener Grünen treten
dafür ein, dass die Muttersprachen der Wiener SchülerInnen, also
selbstverständlich auch Kurdisch, als Unterrichtsgegenstand anerkannt
und unterrichtet werden. Unseren Einsatz für mehr LehrerInnen, auch
für den Muttersprachenunterricht, werden wir selbstverständlich
fortsetzen.BZÖ (Heidrun Schmalenberg)
1.
Das BZÖ tritt für eine Minderheitenpolitik ein, die eine Minderheit
nicht zu Lasten einer anderen benachteiligt bzw. Minderheiten
ungleich behandelt. Im Sinne der Gleichbehandlung der verschiedenen
Minderheiten steht den Bestrebungen zur Errichtung eines Kurdischen
Zentrums mit angeschlossener Bibliothek aus Sicht des BZÖ nichts im
Wege. Generell geht es darum, kulturelle Freiräume und Identität(en)
zuzulassen, gleichzeitig aber auch eine Integrationspolitik zu
fördern, die Ghettoisierungen jeder Art verhindert.
2.
Siehe Antwort auf Frage 1. Es ist Sache der kurdischen Minderheit,
ein solches Beratungszentrum zu initiieren. Öffentlichen Förderungen
für die Einrichtungen von Minderheiten und zu deren Unterstützung
steht das BZÖ-Wien prinzipiell nicht ablehnend gegenüber. Integration
darf aber nicht allein als Aufgabe und Verantwortung der
Zielgesellschaft missverstanden werden.
3.
Anders als es im Bereich der gesetzlichen Regelungen hinsichtlich der
autochthonen Minderheiten der Fall ist, ist der muttersprachliche
Unterricht für Kurden keine Verpflichtung des Wiener Stadtschulrates
und es wäre eine solche Institutionalisierung auch nicht sinnvoll.
4.
Nein - siehe Antwort auf Frage 3.KPÖ (Claudia Kriegelsteiner)
Die KPÖ hat eine aktiv solidarische Haltung zum Ringen der Kurden und
Kurdinnen um ihre Eigenständigkeit in den vier Ländern, in denen sie
hauptsächlich leben - und selbstverständlich auch in den Ländern in
denen sie im Exil leben.
Klar können wir alle 4 Fragen mit Ja beantworten. Weil wir überzeugt
sind, dass sich das Zusammenleben und der gegenseitige Respekt von
Menschen mit verschiedenem kulturellen und/oder religiösen
Hintergrund nur auf der Grundlage der selbst bestimmten und selbst
bewußten Möglichkeiten zur Kooperation und Verständigung aller
entwickeln kann.
Überall auf der Welt.
Wir treten für gleiche soziale und politische Rechte für alle
Menschen die in der EU, in Österreich, in Wien leben ein und sind uns
dessen bewusst, dass gleiches Recht immer auch zusätzliche fördernde
Maßnahmen für die bislang Benachteiligten und Unterdrückten voraussetzt.
Ich versichere, dass die KandidatInnen aus den Bezirken bzw. aus den
Gemeinderats-Wahlkreisen keine anderen Positionen zu diesen Fragen
haben.Aus den Bezirken - ausschließlich von den Grünen:
10. Bezirk (Oswald Kuppelwieser)
1.
JA
2.
Ein Beratungszentrum JA, allerdings verstehe ich nicht ganz die
Intention:
warum nur Frauen + Jugendliche? heißt kurdisch, dort beraten dann
ausschließlich Kurden? es wird, so meine ich, auch Bedarf nach
anderen BeraterInnen geben.
3.
ICH DURCHSCHAUE den Zweck der Frage nicht wirklich; was bedeutet hier
Institutionalisierung? dass neben vielen anderen Sprachen auch die
kurdische unterrichtet werden kann, ist zu wünschen.
4.
WAS SOLL DAMIT ERREICHT WERDEN? Ich denke, wenn kurdische Kinder
Gelegenheit bekommen, ihre Muttersprache zu lernen, dann werden sie
sich in ihrer Comunity auch auf kurdisch unterhalten. Außerhalb der
Comunity, so vermute ich, werden wenige Menschen diese Sprache lernen
und verstehen.12. Bezirk (Peter Joham)
wir haben in Meidling über einen türkischen Kulturverein Kontakt zur
Türkischen Comunity. Ob das Kurden oder Nicht-Kurden sind, weiß ich
nicht, für mich spielt das auch keine Rolle.
Ich/wir bin/sind noch nie von jemandem aus dieser Personengruppe
kontaktiert und darauf angesprochen worden. Natürlich unterstütze ich
die Rechte von Minderheiten, kenne aber im konkreten Fall den
tatsächichen Bedarf nicht.15. Bezik (Waltraud Antonov)
1. die errichtung eines kurdischen zentrums mit bibliothek finde ich
gut und unterstütze ich natürlich, weil ich es generell für wichtig
halte, dass menschen ihre eigene kultur pflegen und bücher in eigener
sprache lesen können, egal, welche minderheit oder bevölkerungsgruppe.
2. wie martin grabler [s. 16. Bezirk] - ja natürlich, wenn der bedarf
da ist, daß es ein spezielles beratungszentrum für kurdische frauen
und jugendliche gibt, dann soll es das auch geben.
3. da in wien viele kurd/innen leben (es sind ja wohl mehr als die
35.000 wahlberechtigten:-), ist es sicher wichtig, dass es zumindest
ein paar schulen mit kurdischer unterrichtssprache gibt. daher: ja,
befürworte ich.
4. da ich persönlich 4 sprachen spreche, und ich weiss, wieviel
bereicherung ich durch jede einzelne sprache und die damit verbundene
kultur erfahre, und weil ich mit einem russen verheiratet bin und es
mir sehr wichtig ist, dass auch meine kinder beide sprachen und
kulturen lernen und erfahren, bin ich ohnehin eine befürworterin
dessen, dass viele sprachen (und mit ihnen die
kulturen) gesprochen, gelernt und erhalten werden. daher würde ich
natürlich auch kurdisch als minderheitensprache anerkennen.
16. Bezirk (Martin Grabler)
1.
Ja, unterstütze ich (so wie ich viele andere Ideen,
Kultureinrichtungen verschiedenster ethnischer Minderheiten zu
fördern, für gut finde). Speziell Bibliotheken sind wichtig und in
Wien immer noch sehr ausbaufähig.
2.
Ja, wenn der Bedarf besteht, klar.
3.
Wie es hier mit dem Bedarf und den Möglichkeiten ausschaut, weiß ich
ehrlich gesagt nicht. Als ergänzendes Angebot kann ich es mir
vorstellen. Für nähere Infos bin ich dankbar.
4.
Auch hier hätte ich gerne nähere Informationen, speziell die
Größenordnung,
a) wie viele Leute das nun wirklich betrifft (sprich: wer verwendet
im Alltag tatsächlich Kurdisch - schriftlich, mündlich) und
b) wie vielen Leuten das auch wirklich ein Anliegen ist.
Ich bin prinzipiell gerne bereit, mich für alle Minderheiten
einzusetzen, die schützenswerte Aktivitäten glaubhaft artikulieren -
Sinti und Roma fallen mir da sofort ein, aber auch unterschiedlichste
Ethnien aus dem
südostasiatischen Raum, aus Afrika, aus der Karibik.
Für nähere Infos stehe ich gerne zur Verfügung.

Eine Initiative von Mustafa Akgün (Gesellschaft für bedrohte Völker)
und Werner Rotter (Menschenrechtskomitee Seibane Wague)
Rückragen an:
Mustafa Akgün
M.Akguen (at) gmx.at
06767/533851
oder:
Werner Rotter
0699 - 12490944
werner.rotter (at) blackbox.net


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WELTWEIT
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15 [gipfelsoli] Heiligendamm -- Genua
von: gipfelsoli-l (at) lists.nadir.org
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Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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--
- Autonome rühmen sich: Wir haben das Gästehaus in Brand gesetzt
- Veranstaltung zu Genua in Berlin
- Brunchen gegen G8 2007 in Berlin
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Autonome rühmen sich: Wir haben das Gästehaus in Brand gesetzt
Gegner des G-8-Gipfels 2007 in Heiligendamm bekannten sich zum
Anschlag auf den
Pavillon du Lac
Lutz Schnedelbach und Andreas Kopietz
Das Feuer im Pavillon du Lac am Tegeler See ist offenbar von
Linksautonomen
gelegt worden. Das geht aus einem Bekennerschreiben hervor, das am
Dienstag bei
der Berliner Zeitung einging. Die Verfasser haben den Brief mit
"autonome
gruppen/militant people (mp)" unterzeichnet.
In dem dreiseitigen Schreiben heißt es unter anderem: "Wir haben in
der Nacht
vom 16. auf den 17. Oktober das Gästehaus des Auswärtigen Amtes am
Schwarzen
Weg in Berlin-Tegel in Brand gesetzt." Mit dieser Aktion habe man die
"neue
deutsche Außenpolitik" im ökonomischen und militärischen Sinne "offensiv
angreifen" wollen. Der Brief bezieht sich auf den für 2007 im Ostseebad
Heiligendamm geplanten G-8-Gipfel und ist überschrieben mit: "No G 8
- 2007 -
die Verhältnisse zum Tanzen bringen!
Die Polizei hält den Brief für authentisch. Die Ermittler des
Staatsschutzes
schließen aus, dass die Verfasser Trittbrettfahrer sind. Mit den
"autonomen
gruppen" hat es die Polizei nicht zum ersten Mal zu tun. Mehrmals
wurden in den
vergangenen Jahren in ihrem Namen Brandanschläge, zum Beispiel auf
Supermärkte
wie Extra und Wal-Mart, begangen. Die Täter wurden nie gefasst. Ende
Mai wurde
- offenbar von diesen Tätern - der Eigentümer des Kreuzberger Wohnhauses
Yorckstraße 59 bedroht, nachdem er dort ein linkes Wohnprojekt räumen
ließ.
Die Höhe des Schadens, den der Brandanschlag in Tegel verursachte,
ist noch
nicht errechnet. Das Gebäude steht auf dem Gelände der "Villa
Borsig", die vom
Auswärtigen Amt ab Dezember als neue Fortbildungs- und Ausbildungsstätte
genutzt werden soll. Der vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
renovierte
und ausgebaute Pavillon sollte den Diplomaten als Kantine dienen. Die
Eröffnung
war für Dezember geplant. Bereits vor vier Wochen war die Technik in dem
zweigeschossigen Gebäude abgenommen worden.
Von Anfang an war die Polizei davon ausgegangen, dass das verheerende
Feuer in
dem Pavillon von Brandstiftern gelegt worden ist. Ob mittlerweile
Spuren von
brennbaren Chemikalien, einer Zündschaltuhr oder anderen
Brandvorrichtungen
entdeckt worden sind, hält die Polizei geheim. Die Flammen brachen in
einem
Raum im Erdgeschoss aus und fraßen sich in wenigen Minuten bis zum
Dach hoch.
[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/492931.html]

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Veranstaltung zu Genua in Berlin
Info-Veranstaltung zum Stand der G8-Prozesse in Genua und zum
europäischen
Haftbefehl mit Leuten von Supporto Legale aus Genua und der
Rechtsanwältin Eva
Lindenmaier aus Berlin
Im Juli 2001 fand in Genua ein Treffen der G8 statt. An den Protesten
gegen
dieses Treffen beteiligten sich über 300.000 Menschen aus
unterschiedlichen
politischen Spektren. Der italienische Staat reagierte darauf mit
brutaler
Repression: Carlo Giulliani wurde von Carabinieri erschossen und viele
DemonstrationsteilnehmerInnen auf der Strasse zusammengeschlagen. Im
Anschluss
an das Treffen wurde die Diaz-Schule, ein Schlafquartier für
ProtestteilnehmerInnen, gestürmt und viele Anwesende krankenhausreif
geprügelt.
Die Anderen wurden anschließend in der Polizeikaserne Bolzaneto
systematisch
misshandelt.
In der ersten Woche nach Ende des Gipfels wurden noch viele Leute,
überwiegend
aus Deutschland und Österreich, willkürlich verhaftet. Wieder kam es zu
Misshandlungen im Gefängnis und die Festgenommenen wurden mit
konstruierten
Beweisen bis zu 10 Wochen festgehalten.
Im Dezember 2002 wurden nach Ermittlungen und Videoauswertung im
Rahmen einer
erneuten Repressionswelle in verschiedenen Städten Italiens
Durchsuchungen
durchgeführt und Leute verhaftet. Gegen 25 der hiervon betroffenen
läuft seit
März 2003 ein Prozess mit dem Tavorwurf Devastazione. Ihnen drohen
damit 8-15
Jahre Haft.
Auch in Consenza sind mittlerweile Prozesse gegen 13
ProtestteilnehmerInnen
eröffnet worden, denen die Bildung einer terroristischen Vereinigung
vorgeworfen wird. Dies steht im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen
in Genua
und in Neapel während des Gobal Forums, das einige Monate vor dem G8
in Genua
stattfand. Auch hier beträgt das Strafmaß unglaubliche 6-15 Jahre.
Da auch Prozesse gegen 76 Polizeibeamte wegen Misshandlungen in der
Diaz-Schule
und in der Polizeikaserne Bolzaneto geführt werden, fordert Franco Fini,
Innenminister Italiens und Mitglied der neofaschistischen Alleanza
Nazionale,
dass mindestens genauso viele DemonstrantInnen vor Gericht kommen. Es
ist die
Rede von 50-60 weiteren Prozessen, u.a. gegen Leute der
Volkstheatherkarawane
und TeilnehmerInnen aus der BRD.
Die mit den Prozessen gegen ProtestteilnehmerInnen beauftragte
Staatsanwältin
Anna Canepa ist inzwischen von anderen Aufgaben freigestellt worden
um sich
ganz um die Genua-Fälle kümmern zu können.
Das Auslieferungsverfahren innerhalb der EU ist aktuell stark durch den
Europäischen Haftbefehl vereinfacht worden. Konnten die Staaten bis
Ende 2003
nur an ein anderes Land ausliefern, wenn die vorgeworfene Straftat
auch im
eigenen Land so definiert ist, gibt es nun 32 "Deliktfelder", bei
denen dies
nicht erforderlich ist. Dazu zählen unter anderem die "Unterstützung und
Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung", "Terrorismus" und
"Cyberkriminalität".
Mit dem Beschluss durch das Bundesverfassungsgericht ist der Europäische
Haftbefehl in Deutschland derzeit ausgesetzt. Die Richter haben nicht
den
Europäischen Haftbefehl insgesamt als unvereinbar mit dem Grundgesetz
erklärt,
wohl aber die deutschen Ausführungsbestimmungen. So ist der Europäische
Haftbefehl noch nicht vom Tisch, denn Bundesjustizministerin Zypries
kündigte
sofort eine neue Gesetzesvorlage an.
In Anbetracht der noch anstehenden Genua-Prozesse, auch gegen Leute aus
Deutschland, und in Hinblick auf kommende europaweite Mobilisierungen zu
politischen Großereignissen, haben wir die Rechtsanwältin Eva
Lindenmaier aus
Berlin eingeladen, die über den europäischen Haftbefehl informieren
wird.
Supporto Legale unterstützt die Arbeit der Anwälte des Genua Legal
Forums und
hilft z.B. bei der Auswertung von Bild- und Filmmaterial, was zur
Entkräftung
der Konstruktionen der italienischen Staatsanwaltschaft unerlässlich
ist.
Samstag, 29. Oktober 2005
19 Uhr: Infoveranstaltung
ab 22 Uhr: Soli-Party
für Supporto Legale/Genua
mit leckeren Cocktails und DJZs
Cafe Grössenwahn (Kinzigstrasse 9)

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Brunchen gegen G8 2007 in Berlin
13.11. - Brunchen gegen G8
Infos & Andockmöglichkeiteiten an die Mobilisierung gegen die
Gipfeltreffen der
8 mächtigsten Regierungen 2006 in St.Petersburg/Russland & 2007 in
Heiligendamm
bei Rostock.
Ab 12 Uhr gibtZs Genüsslichkeiten von vegan bis karnivor. Nach kurzen
Darbietungen zum Stand der Dinge bleibt genug Zeit für angeregte
Gespräche und
spannungsgeladene Planschmiederei.
Jeden 2. Sonntag im Monat
High Noon
Bandito Rosso, Lottumstr.10a
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--
gipfelsoli infogruppe
Newsletter mit Nachrichten über Mobilisierungen, Debatten und
Repression im Zusammenhang mit Gipfelprotesten.
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen.
Wir können leider keine Verantwortung für die Richtigkeit der
Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.
Kontakt, Kritik, Beiträge: gipfelsoli (at) nadir.org
gipfelsoli mailinglist subscribe - unsubscribe
https://lists.nadir.org/cgi-bin/mailman/listinfo/gipfelsoli-l

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16 Hariri-Mord: Laut UN-Bericht Verwicklung Syriens
von: wadi.wien (at) gmx.at
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Hariri-Mord: Laut UN-Bericht Verwicklung Syriens
"Übereinstimmende Belege" für syrische und libanesische Beteiligung -
Verdacht gegen Lahoud und Assad-Schwiegersohn
New York - Der vom UNO-Sonderermittler Detlev Mehlis erstellte
Bericht zum
Mord an dem früheren libanesischen Premier Rafik Hariri enthält
Beweise für
Syriens Verwicklung in die Bluttat. In dem am Donnerstagabend in New
York
veröffentlichten Bericht ist die Rede von "übereinstimmenden Belegen"
für
eine syrische und eine libanesische Beteiligung. Angesichts der massiven
Präsenz der syrischen und der libanesischen Geheimdienste in der
Gesellschaft des Libanons wäre es dem Bericht zufolge kaum
vorstellbar, dass
ein derart komplexes Mordkomplott wie im Fall Hariri ohne ihr Wissen
hätte
stattfinden können.
Die UN-Untersuchung habe ergeben, "dass vieles direkt auf eine
Beteiligung
syrischer Sicherheits-Kräfte an dem Attentat hindeutet". Nun sei es
Sache
Syriens, einen großen Teil der noch ungeklärten Fragen zu klären,
hieß es in
dem Bericht. Als bedeutende Figur bei dem Anschlag wurde Ahmad Abdel-al
genannt, ein Mitglied der militanten Islamisten-Gruppe Ahbash mit
historischen Verbindungen zu führenden Vertretern Syriens. Es habe
zahlreiche Kontakte am Tag des Anschlags zwischen Abdel-al und
libanesischen
Sicherheitskräften gegeben, darunter Brigadegeneral Faysal Rasheed,
dem Chef
der Sicherheitsbehörden von Beirut.
"Mittel und Befähigungen"
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sehe es so aus, dass der
Anschlag
von einer Gruppe mit beträchtlichen Möglichkeiten einer Organisation
sowie
erheblichen Mitteln und Befähigungen verübt worden sei, hieß es. Das
Verbrechen sei über einen Zeitraum von mehreren Monaten vorbereitet
worden.
Es sei bekannt, hieß es im Bericht weiter, dass der syrische
Militärgeheimdienst mindestens bis zum Abzug der syrischen Truppen in
diesem
Jahr im Libanon präsent war. Er habe die früheren hochrangigen
Verantwortlichen für die Sicherheit im Libanon nominiert.
Der Bericht beschuldigte außerdem hochrangige syrische Politiker, unter
ihnen Außenminister Faruk al-Shara, der versuchten Täuschung. Sharas
Schreiben an die von Mehlis geleitete UN-Kommission zur Untersuchung des
Hariri-Mords habe "falsche Informationen" enthalten. Die syrischen
Behörden
hätten ihrerseits nach anfänglichem Zögern "in begrenztem Maß" mit der
Kommission zusammengearbeitet.
Verdacht gegen Lahoud und Assad-Schwiegersohn
Ein Verdacht richtet sich auch gegen den libanesischen Präsidenten Emile
Lahoud sowie den Schwiegersohn des syrischen Präsidenten Bashar al-
Assad,
Generalmajor Asef Shaukat.
Zu dem Verdacht gegen Lahoud hieß es in dem Bericht, dieser sei
Minuten vor
dem Anschlag auf seinem Mobil-Telefon von dem Bruder einer der
Hauptfiguren
des Attentats angerufen worden. Zwei anti-syrische Mitglieder des
libanesischen Parlaments forderten nach Bekanntwerden des Berichts den
Rücktritt Lahouds. Es wäre nicht normal, wenn jemand Präsident
bliebe, der
von einer solchen Sache gewusst, konspiriert oder sie vertuscht hat",
sagte
Jibran Tueini dem Sender LBC.
Zunächst kein US-Kommentar
Die US-Regierung enthielt sich zunächst jeglichen Kommentars. Ein
Außenamtssprecher sagte, die zuständigen Stellen wollten den Bericht
zunächst aufmerksam lesen.
Die Veröffentlichung des Untersuchungsberichts war mit Spannung erwartet
worden. Der Berliner Oberstaatsanwalt Detlev Mehlis hatte den Bericht am
Nachmittag UN-Generalsekretär Kofi Annan übergeben. Mehlis und seine
Mitarbeiter ermittelten im Auftrag von Annan vier Monate lang zu dem
Bombenattentat auf Hariri. Dabei waren am 14. Februar in Beirut
insgesamt 21
Menschen getötet worden. Der UN-Sicherheitsrat wollte sich am
Dienstag mit
dem Mehlis-Bericht befassen.
Sanktionen
In US-Medien gibt es Spekulationen, dass die Regierung von Präsident
George
W. Bush den Bericht zum Anlass für scharfe Sanktionen gegen Syrien
nehmen
werde. Washington werde auch die Forderung nach einer neuen Regierung in
Damaskus erheben, hieß es. Die US-Regierung hatte angedeutet, dass sie
Syrien wegen andauernder Einmischung im Libanon sowie wegen
Unterstützung
für Aufständische und ausländische Gotteskrieger im Irak durch
UN-Entschließungen verurteilen lassen wolle.
Der Fernsehsender "Al Arabiya" berichtete am Donnerstag, in Mehlis'
Bericht
würden acht Militär- und Geheimdienstoffiziere als Beteiligte an der
Ermordung Hariris genannt - vier Syrer und vier Libanesen. Unter den
vier
Syrien ist dem Sender zufolge der verstorbene syrische Innenminister
Ghazi
Kanaan. Der 63-Jährige beging am Mittwoch voriger Woche Selbstmord.
Kanaan
war bis zu seiner Berufung zum Innenminister vor zwei Jahren 20 Jahre
lang
Chef des syrischen Geheimdienstes im Libanon. Der syrische Präsident
Bashar
al-Assad hat jede Verwicklung in den gezielten Bombenanschlag stets
bestritten. (APA/AFP/Reuters/AP)
www.derstandard.at
--
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische
Entwicklungszusammenarbeit
e-mail: wadi.wien (at) gmx.at
Tel.: 0699-11365509
Postfach 105
A-1181 Wien
Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 07.405.301
Evangelische Kreditgenossenschaft eG BLZ 31800
IBAN: AT10 3180 0000 0740 5301
BIC: EVKRATW1Website mit weiteren Informationen zu Projekten von
Wadi und Veranstaltungshinweisen:
www.wadinet.at

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17 Brasilien: Fischsterben gefährdet Amazonas-Indianer
von: gfbv.austria (at) chello.at
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEMITTEILUNG Göttingen, den 21.10.2005
Dürre-Katastrophe in Brasiliens Amazonas-Region
Fischsterben gefährdet Leben zehntausender Indianer
Mehrere zehntausend Indianer in Brasiliens Amazonasregion sind durch
ein Fischsterben in den Nebenflüssen des Amazonas akut gefährdet,
warnte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag. Das
Trinkwasser von rund 170.000 Menschen in 1.200 Siedlungen entlang den
Amazonas-Zuflüssen sei verseucht, da Millionen verendete Fische in
den austrocknenden Flussbetten verwesen. Die Behörden befürchten
bereits den Ausbruch von Epidemien, denn wer das Wasser trotzdem
trinke, dem drohten Durchfallerkrankungen und Cholera. Außerdem
fehlten Lebensmittel. Mindestens 8.000 Indianer an den Zuflüssen des
Amazonas sind unmittelbar vom Fischfang abhängig.
Amazonien erlebt die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Im Bundesstaat
Amazonas wurde deshalb am 15. Oktober der Ausnahmezustand erklärt.
Die Armee versuche mit Hubschraubern, die Dörfer entlang der Flüsse
mit Trinkwasser und Lebensmitteln zu versorgen, berichtete die GfbV.
Doch sei es fraglich, ob tatsächlich alle abgelegenen indianischen
Siedlungen erreicht werden und die Hilfe noch rechtzeitig kommt.
Die Perspektiven für die rund 700.000 Indianer Amazoniens seien
düster, da Meteorologen auch für die kommenden drei Monate
außergewöhnlich hohe Temperaturen und unterdurchschnittliche
Regenfälle erwarten.
Die Dürrekatastrophe sei auf die fortschreitende Rodung des
Regenwaldes und auf den Klimawandel zurückzuführen, erklärte die
GfbV. Brasilien zähle zu den vier Staaten, die am meisten
Treibhausgase freisetzen, die von Wissenschaftlern für den
Klimawandel verantwortlich gemacht werden. Gigantische Waldbrände und
Rodungen in Amazonien machten 75 Prozent der Treibhausgas-Emissionen
Brasiliens aus. In einer gestern veröffentlichten Studie warnten
amerikanische und brasilianische Wissenschaftler, Amazoniens
Regenwald sei durchlöchert wie ein "Schweizer Käse". Die bereits
zerstörte oder geschädigte Regenwaldfläche sei doppelt so groß wie
bislang angenommen. Mit der Zerstörung des Amazonas-Urwaldes wird die
Lebensgrundlage der Indianer vernichtet.
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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel.+49/551/49906-25, Fax:++49/551/58028
E-Mail: presse (at) gfbv.de, Homepage:http://www.gfbv.de
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B) TERMINE
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Montag
http://www.mund.at/butt/Termine/Oktober/2410.htm
Dienstag
http://www.mund.at/butt/Termine/Oktober/2510.htm
Mittwoch
http://www.mund.at/butt/Termine/Oktober/2610.htm
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