widerst@ndMUND vom Donnerstag, 14.9.2000
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01
Einschüchterungsversuche der St.Pöltner Polizei gegenüber Opfer von rassistischem
Polizeiübergriff
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von: oekoli_wien@gmx.net
R.A. aus Nigeria wurde im
Juli 1999 in St. Pölten von 6 Polizeibeamten bedroht, beschimpft, brutal zusammengeschlagen,
verletzt und festgenommen als er seine Frau und seine Kinder vom Bahnhof abholen
wollte. Der Mob stand im Kreis und gaffte, lachte, niemand half. Wir berichteten
damals bereits über den Fall sowie R.A.s Veruteilung zu 8 Monaten bedingter
(auf 3 Jahre) Haftstrafe, die das Gericht unter dem Vorsitz von Leopold FEIGL
in letzter Instanz aussprach. Alle Einwände der Verteidigerin, die gegen das
erstgerichtliche Urteil in Berufung ging und für die Herabsetzung der Strafe
von 8 auf 6 Monate plädierte, wurden damals (im Mai 2000) von der Oberstaatsanwältin
zurückgewiesen. (Argumentation: - die Nichtigkeitsberufung sei nicht standhaft;
-es stimme nicht, daß die Zeugen des Angeklagten nicht wahrgenommen worden seien,
deren Beschreibung der Vorkommnisse sei aber eingeschränkt, da sie teilweise
zu spät zum Ort der Vorkommnisse kamen, teilweise ihre Sicht eingeschränkt gewesen
sei (!); - und schlußendlich sei es eben so, und da stimmte der Gerichtsvorsitzende
mit ihr überein, daß man laut Gesetz eine Amtshandlung über sich ergehen lassen
muß OHNE Widerstand zu leisten - sprich: auch wenn 6 Polizisten auf ihn einprügelten,
seinen Finger und den Fuß brachen, ihm Pfefferspray in den Mund bei zugehaltener
Nase und umgekehrt sprühten, er darf sich nicht verteidigen.)
"Sehen wir davon
ab, daß das Polizisten waren und er Schwarzafrikaner..." (Vorsitzender des Gerichts
Leopold FEIGL, 25.5.2000)
Einen Termin für die UVS-Verhandlung
gibt es bis jetzt immer noch nicht. Die Hoffnung der verantwortlichen Polizisten,
daß R.A. sie nach so langer Zeit wohl nicht mehr identifizieren würde können,
verflüchtigte sich jedoch letzte Woche, als es zu einer Gegenüberstellung im
Rahmen des strafrechtlichen Verfahrens, welches R.A.s Rechtsanwalt einleitete,
kam. R.A. erkannte mindestens 3 Polizisten wieder. Als er ein paar Tage danach
in St. Pölten auf der Straße nach Hause ging, fuhr ein Auto langsam an ihm vorüber.
Der Fahrer kurbelte das Fenster herunter und sagte etwas, das R.A. jedoch nicht
verstand und einfach weiterging. Daraufhin fuhr ein Polizei-Streifenwagen langsam
an ihm vorbei und gemeinsam mit der ersten Zivilstreife warteten sie an der
nächsten Ecke. Als R. vorbeiging zeigten die Beamten aus den Autos auf ihn und
lachten und sagten Sachen, die R. nicht verstand. Er ist mit den Nerven bereits
ziemlich am Ende. Der psychologische Druck, den die Polizisten mit solchen Einschüchterungsmanoeuvern
auf ihn ausüben, ist er bald nicht mehr gewachsen. Er ist selbst politischer
Flüchtling und hat traumatische Erfahrungen mit der Polizei - sowohl in Nigeria
als auch in Österreich. R.A.s Frau fuhr daraufhin ins Kommisariat und sprach
mit dem Verantwortlichen, der ihr nur ironisch antwortete, R.A. solle keine
Hirngespenster pflegen, er würde schon nicht umgebracht werden. Außerdem hätte
er doch seine Aufenthaltsbewilligung auf ein Jahr verlängert bekommen. Als sie
erklärte, eigentlich hätte er bereits Anrecht auf die unbefristete Aufenthaltsgenehmigung,
hatte der Beamte nur ein Grinsen als Antwort für sie übrig. Für R.A. bedeutet
die 1-jährige Aufenthaltsgenehmigung u.a., daß er wiederum keinen geeigneten
Job finden wird. Sobald der Termin für seine öffentliche UVS-Verhandlung feststeht,
wollen wir diesen bekannt machen.
-- Ökologische Linke (ÖKOLI) Postfach 28 A-1153 Wien e-milio: oekoli_wien@gmx.net www.oekoli.cjb.net (im Entstehen...) Wenn ihr an unseren spanischen/französischen/englischen Aussendungen interessiert seid, um Infos weiterzuverbreiten, meldet euch!
02
Indymedia Center - Prague
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von: joshua@threespeed.org
FYI / 2 URLs / 1 article + The new INPEG webpage is up http://www.inpeg.org + IMC praha http://prague.indymedia.org/
Indymedia is a collective
of independent media ogranizations and hundreds of journalists offering grassroots,
non-corporate coverage of major protests. The Independent Media Center of Prague
calls you, journalists, media activists, and rabble-rousers of the world to
join us in creating democratic, grassroots and political coverage of the S26
protests in Prague and around the world. We need you to bring your video cameras,
mini disc recorders, laptop, photographic cameras to Prague to help work in
the open, democratic, multi-lingual, and non-sectarian media center.
If you can't make it to Prague, then cover the solidarity actions in your community
and post the articles to the prague.indymedia.org website. + Courts, Prisons
affected ... http://prague.indymedia.org/display.php3?article_id=101 MF and
World Bank Meetings Affect Prisons and Courts by e 12:59pm Tue Sep 12 '00 Prague's
courts will conduct hardly any business during the IMF and World Bank meetings
in two weeks time, as traffic restrictions will make it very difficult for the
prison service to transfer suspects to court, the dailies Mlada fronta Dnes
and Ceske slovo report today. PRAGUE, Sep 12, 2000 -- (CTK - Czech News Agency)
Prague's courts will conduct hardly any business during the IMF and World Bank
meetings in two weeks time, as traffic restrictions will make it very difficult
for the prison service to transfer suspects to court, the dailies Mlada fronta
Dnes and Ceske slovo report today. At director of prison services Kamila Meclova's
request Justice Minister Otakar Motejl has asked Prague courts to suspend their
business for the week September 25 to 30. Virtually all important court proceedings
scheduled for that week have been postponed, Mlada fronta reports. "We don't
want our vehicles to get caught up in streets full of traffic restrictions.
We would get to court late and make life more difficult not only for ourselves
but for the police as well," Meclova told Mlada fronta. If there is not enough
room to hold an unusually high number of people in custody in Prague, they will
be held in prisons outside the capital. "There are practically no free places.
During the financiers' meetings we are prepared to have the prisons overcrowded
for a short while," Meclova told Ceske slovo, adding that the prisons could
take in a maximum of 800 people. ((c) 2000 CTK - Czech News Agency)
03 Recht auf die Straße?
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von: augustin - augustin@nextra.at
18.9. AUGUSTIN Debatte Recht auf die Straße? Wenn auch der Krieg gegen die Ärmsten in Wien noch nicht derart krasse Formen wie in anderen globalisierten Metropolen annimmt (wo z.B. Geschäftszonen konsequent bettlerfrei gemacht werden), so ist doch auch hierzulande ein Trend spürbar. Aus der Sicht der Obdachlosen wird zum Beispiel die Freiheit der Bahnhöfe immer mehr zu einem Kapitel der Vergangenheit. "Die soziopolitischen Veränderungen in Wien haben zu einem gesellschaftlichen Klima geführt, das bestimmten Interessensgruppen (Unternehmer, internationale Investoren, urbane Eliten) verstärkt Gehör verschafft, während gleichzeitig andere Bevölkerungsschichten (Arbeiter, Migranten, Obdachlose) als Klientel städtischer Politik an Bedeutung verlieren", schrieb die Wissenschaftlerin Vanessa Redak kürzlich im AUGUSTIN. Während herkömmliche Sozialarbeit vor der Proklamation des "Rechts auf die Straße" zurückschreckt und das "Recht auf Wohnen" als Gegensatz betont, verteidigt die Straßenzeitung immer auch das Recht der an den Rand Gedrängten, in der Stadt sichtbar bleiben zu können. Aber nicht nur der AUGUSTIN stellt die Frage: Wem gehört eigentlich die Stadt? Auch ArchitektInnen und KünstlerInnen stellen sie - und auch Menschen, die die Versammlungsfreiheit bewahren wollen. Vielleicht ergibt sich aus solchen unterschiedlichen Zugängen zum Thema "öffentlicher Raum" eine gemeinsame Praxis... Der AUGUSTIN eröffnet hiemit eine Serie von Debatten, zu der wir die Leserinnen und Leser herzlichst einladen. Die Veranstaltungen finden am dritten Monatag jedes Monats statt. Montag, 18. September 19 Uhr im Salon Uhudla, Wien 4, Phorusgasse 7 Thema: Recht auf die Straße? Raumverbote für Randgruppen und der Kampf um den öffentlichen Raum. Statements: Friedemann Derschmidt (Permanent Breakfast), Vanessa Redak (WU Wien), Kurto Wendt (Donnerstagdemos), Helmut Seethaler (Zettelpoet) und ein(e) Streetworker(in).
04
SK Rapid und Austria Wien zeigen Rassismus die rote Karte! von FairPlay-vidc
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wachter@vidc.org
SK Rapid und Austria Wien zeigen Rassismus die rote Karte! FairPlay-Gutscheinaktion Der Fußball kann einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten und besitzt Vorbildwirkung für die Gesellschaft. Wie erfolgreich MigrantInnen und ihre Nachkommen sein können, hat man bei der diesjährigen EURO gesehen. Auch bei den beiden Wiener Großklubs tragen Menschen verschiedenster Herkunft zum Erfolg der Vereine bei. Dennoch sind Migranten in den Stadien unterrepräsentiert. Rapid und Austria Wien veranstalten daher gemeinsam mit der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel im Rahmen der max.Bundesliga Stadionaktionen gegen Rassismus. Termine SA 16.9.00 SK Rapid Wien - SV Wüstenrot Salzburg, 15.30 h, Hanappi-Stadion (U 4 Hütteldorf) SA 23.9.00 FK Austria Memphis Magna - VFB Admira Wacker Mödling, 15.30 h, Franz Horr Stadion (U 1 Reumannplatz, dann 67 bis Altes Landgut) Jede/r StadionbesucherIn erhält ein Mannschaftsposter und das neue FairPlay Magazin überreicht. Ermäßigungen Rapid-Gutscheine über 50 öS auf jede Eintrittskarte der Tribüne OST Austria-Gutscheine über 30 öS auf jede Eintrittskarte der Tribünen OST und NORD Die Gutscheine senden wir gerne per Post kostenlos zu: Tel. (01) 713 35 94, Fax Tel. (01) 713 35 94 -73 oder maraszto@vidc.org bei persönlicher Abholung: FairPlay-vidc, Weyrgasse 5, 1030 Wien (täglich 9-18 h) Infos: www.vidc.org/fairplay Zu den FairPlay Spielen sind alle, besonders Jugendliche und Erwachsene mit Migranten-Background, sehr herzlich eingeladen. Let's kick racism out! ........................................................................... Kurt Wachter, FairPlay-vidc Football Against Racism in Europe (FARE) Weyrgasse 5 A-1030 Vienna fon (00431) 713 35 94-83 fax (00431) 713 35 94 73 www.vidc.org/fairplay www.furd.org/fare
05
Betrifft: Widerstand - CD
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von: wg.granzer@online.edvg.co.at, weitergeleitet von: a8701463@unet.univie.ac.at
Betrifft: Widerstand Ich möchte
privat mit Freunden und einfachen Mitteln eine Widerstand-CD brennen ! Benötige
noch dringend Liedbeiträge, (auch gute Tondokumente, kurze Texte oder ähnliches)
am besten auf Minidisc oder CD (nicht zwingend) egal welcher Musikrichtung oder
Natur (je ausgefallener, desto besser) die ich, sofern sie in unser Schema passen,
verwende, um ein möglichst breitgefächertes Spektrum an Kreativität zu vereinen!
Freue mich über jede Unterstützung !! Bitte melden bei August, Tel. 0664/5599634
(von: wg.granzer@online.edvg.co.at, weitergeleitet von: a8701463@unet.univie.ac.at)
06
Feigheit vor dem Feind
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von: wien@kpoe.at
Feigheit vor dem Feind Wirtschafts-
und sozialpolitischer Spielraum Wiens in Gefahr Die Übernahmekommission sieht
also den Deal zwischen der Bank Austria und der Bayerischen Hypo Vereinsbank nicht
als Übernahme im Sinne des Gesetzes. Dazu die Vorsitzende der KPÖ-Wien: "Damit
ist klar, daß dieses Gesetz nicht geeignet ist, Übernahmen zu verhindern. Denn
um eine solche handelt es sich bei diesem Geschäft. Von einem Zusammengehen zweier
gleichberechtigter Partner kann wohl nicht die Rede sein. Die wirtschaftlichen
Machtverhältnisse ändern sich tatsächlich, wenn z.B. die AVZ in der neuen Konstruktion
ihre besonderen Einflußmöglichkeiten und Rechte über die "golden share - Aktien"
verliert." Der Ball liegt nun bei den politisch Verantwortlichen, bei der SPÖ,
in der Hauptversammlung der BA am 27.9. Sie entscheiden, ob sie dem größten Ausverkauf
der österreichischen Wirtschaftsgeschichte ihre Zustimmung erteilen. Stiefsohn:
"Wir fordern die SPÖ und insbesondere Bürgermeister Häupl auf, von diesem Deal,
der die wirtschafts- und sozialpolitischen Handlungsspielräume der Gemeinde Wien
drastisch einengen wird, Abstand zu nehmen. Wenn sie sich schon in den letzten
10 Jahren die 100%ige Kontrolle und Macht über den größten österreichischen Konzern
gesichert hat, dann sollte sie diese Macht in Zeiten wie diesen im Sinne der Absicherung
des öffentlichen Eigentums nutzen. Hier könnte die SPÖ in Wien beweisen, daß sie
eine tatsächlich andere Politik verfolgt, als die schwarzblaue Ausverkaufspolitik
auf Bundesebene." Rückfragehinweis: KPÖ-Wien 214 45 50 wien@kpoe.at 1020, Taborstr.
24a
07
Verschwommene Schnipsel, in große Ankündigungen verpackt
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von Johanna Hofinger www.ballhausplatz.at
Noch ein webfreetv-Beitrag
über die "Demokratisierung der User". Mit großen Anführungszeichen. Bleibt die
Frage, ob ORF für Arme besser ist als gar nichts oder ob Oberflächlichkeit kombiniert
mit großen Themenansprüchen der Bildung einer kritischen Öffentlichkeit mehr schadet
als nützt. Ich verstehe, daß das Internet nur kurze Filmbeiträge erlaubt. Ich
verstehe auch, daß dort nicht wirklich ausgewachsene Journalistinnen am Werk sein
können, weil Marketing und Börsengangshype viel Geld kosten und eh keiner genau
hinsieht, solange nur TV und Web im einem Wort zusammengefaßt sind. Ich weiß auch,
daß das Fernsehen offline meistens nichts anderes tut, nur halt in besser Bildqualität.
Ich denke auch, daß es gut ist, wenn Produzentinnen journalistischer Verzweiflungstaten
im Internet zu Wort kommen. Ich finde es auch gut, selbst zu Wort gekommen zu
sein. Aber könnte die Erklärung, was die Beiträge sollen, nicht näherungsweise
dem entsprechen, was dann tatsächlich zusammengeschnitten wird? Ich meine nämlich,
daß Demokratisierung im Netz für ein paar auseinandergerissene Gesprächsschnipsel
eine weitaus, fast unaussprechlich zu vollmundige Themenbeschreibung ist. Die
offizielle Ankündigung lautet wie folgt: --------------------------- Die LION.cc-Sendereihe
befasst sich mit dem Internet als Medium für zahlreiche neue Möglichkeiten einer
"Demokratisierung" der User. Der zweite Teil schließt das Thema der Organisation
politischen Widerstands über das Internet nach Angelobung der neuen Regierung
in Österreich ab. --------------------------- Demokratisierung allein ist -meine
ich- in Zeiten wie diesen ein Wort, daß eine MedienmacherIn nicht in den Mund
nehmen sollte, ohne entsprechende Inhalte folgen zu lassen. Oder wenigsten nicht
ohne den deutlichen Hinweis, auf welchen Aspekt der mit "Demokratisierung" betitelte
Beitrag begrenzt werden soll. Natürlich ist es einfacher und marketinggerechter,
das größere gut klingende Schlagwort zu verwenden, als das kleinere. Daher macht
das Fellner über Dichand bis zum ORF jeder genau so wie webfreetv auch: Sie nehmen
das größere, das größtmöglichste, und behaupten damit absichtlich oder unabsichtlich,
das sei alles. In dem Fall leider zur Demokratisierung. In Zeiten wie diesen.
Aufgrund der Breite dieser MedienmacherInnen-Praxis - und ich meine nur aufgrund
dieser Breite - kommt Kritik daran als humorlos-fundamentalistische Meinung rüber.
Weil wir nichts daran ändern werden? Ich möchte sie dennoch in den Raum stellen.
Denen, die ihre Beiträge auf diese Art und Weise präsentieren, möchte ich nicht
Angeberei übelnehmen. Sondern Gedankenlosigkeit. Denn wer das Internet und die
politische Szenerie im Internet ein bischen kennt, weiß die hemmungslose Schlagwortverwertung,
die webfreetv betreibt, unernst zu nehmen. Aber was ist mit den anderen? http://www.webfreetv.com/de/at/at_national/channel01/lion_cc/demokratisierung_imnetz2/
08
INFOMAIL der GRUPPE ARBEITERMACHT/ArbeiterInnenstandpunkt
[zurück]
von: gam@arcormail.des der Gruppe Arbeitermacht. Neben Interessenten und Interessentinnen
in der BRD senden wir diesen Infobrief auch an Adressaten des ArbeiterInnenstandpunkts,
unserer österreichischen Schwesterorganisation. Wir geben den Infobrief 14tägig
heraus, um Euch so mit Informationen unserer Organisation und über internationale
Kampagnen auf dem Laufenden zu halten. Wir hoffen Euch in den nächsten Wochen
die Homepage der Gruppe Arbeitermacht vorstellen zu können. Mailt uns Eure Kommentare
zu! Wir sind für jeden Verbesserungsvorschlag dankbar. Sollten Freunde und Kollegen
von Euch den Infobrief erhalten wollen, so wendet Euch an gam@arcormail.de Wir
nehmen Euch dann gern in unseren Verteiler auf. Mit solidarischen Grüßen Martin
Suchanek (f. d. Gruppe Arbeitermacht)
INHALT (1) Nieder mit dem globalen Kapitalismus - vereinigt Euch für die Weltrevolution!
Erklärung der Liga für eine revolutionär-kommunistische Internationale zu Prag
(2) Aufruf von Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen zur Mobilisierung nach Prag
(3) Die Beteiligung der Arbeiterbewegung an den Aktionen in Prag
(4) S11: Blockade des Weltwirtschaftsforums in Melbourne
(5) Gazprom: Arbeiter blockieren Strassen in Südrussland
(6) Ukraine: Erfolgreiche Protestaktionen gegen Preissteigerungen
(7) USA, Indien, Taiwan : Streikaktionen von Beschäftigten des Telekommunikationssektors
(8) China: Klassenkampf gegen Restauration des Kapitalismus
(9) Termine in Prag
(10) Mobilisierung für Prag
(11) Demo gegen Nazis in Darmstadt
(12) Kontakt (Der ganze newsletter ist für eine veröffentlichung ein wenig zu
lang - yep, auch dem MUND ist manchmal was zu lange...;-) Ihr könnt den ganzen
Text aber bei interesse unter gam@arcormail.de bestellen ! - jak für die MUNDred)
09 XANIYE GEL _ Ein kurdisches Dorf in Wien
[zurück]
von: FEYKOM- initiative-kurdistan@mailcity.com
XANIYE GEL _ Ein kurdisches
Dorf in Wien Mittwoch, 20. September 2000, 19.00 Uhr Maria Theresien Platz, 1010
Wien (zwischen Kunst- und Naturhistorischem Museum) Zur Ausstellungseroeffnung
sprechen oesterreichische und kurdische Gastredner; Konzert des kurdischen Geigers
Dilshad Said, Tanz und Cocktail Ausstellungsdauer: 20.-24. September Taeglich
geoeffnet von 9.00-22.00 Uhr Veranstalter: FEYKOM-Verband von kurdischen Vereinen
in Vsterreich Ein genaues Programm der Ausstellung (Vortraege, Konzerte, Filme)
kann via mail initiative-kurdistan@mailcity.com angefordert werden.
10
präsentation des uhudla
[zurück]
von: Ulli.Fuchs@blackbox.net
liebe freundInnen des kulturzentrum
7*STERN, (1070, siebensterng.31, tel. 523 61 57) aufgrund von schwierigkeiten
mit der wienzeile haben sich die literatInnen der widerstandslesungen entschlossen,
ihre texte in einer sondernummer des uhudla zu veröffentlichen. im 7*STERN findet
daher am 26. oktober nicht die präsentation der wienzeile, sondern des uhudla
statt. mit der bitte um kenntnisnahme und korrektur in evtl. weiteren ankündigungen
! liebe grüße, ulli fuchs Auflistung der hiemit zurückgezogenen Beiträge: Beppo
Beyerl ?Wien offene Stadt³ Emanuel Chukuwujekwe ?Das Rechtssystem ist zum Spielplatz
gew...³ Lucas Cejpek ?Damendoppel³ Ines Eck ?Im Rosenkranz³ Petra Öllinger ?Zyklus³,
?Mutterverdienstkreuz³ Gai Jeger ?Ich bin ein klein wild Vögelein³ Traude Korosa
?Eine Amtshandlung³ Hans Naderhirn ?Aufbruch³ Wolfgang Ratz ?El Grito³ Thomas
Northoff ?Haefenstudie³ Helga Pangratz ?Naa³ Doris Nußbaumer ?Almrausch³ Sylvia
Treudl ?Wer einmal lügt³ Michaela Opferkuh ?Gebrauchsinformation³ Karin Rick
?Wolf W.s Widerstandstagebuch³ Christian Loidl ?Konsequenz³ ?Von heute aber
nicht...³ Eva Rossmann ?Ich bin jetzt Patriotin³ El Awadalla ?Wean is aundas³
Gerhard Ruiss ?Bekennerschreiben³ ?In Erfüllung meiner staatsbürgerl. Pflicht³
?Täglich steigert sich die Gewalt³ Karin Schöffauer ?Während ich beginne³ Christine
Werner ?Die Nachrichten³ Margret Kreidl ?Theaterzettel 7³ ?Theaterzettel 8³
Heide Heide ?Ich stelle Schrift in den Raum³ ?Bahnhof³ El Awadalla ?A regnwuam³
Elis ?Wählerisch³ Petra Ganglbauer ?Die Sprache des Widerstandes ist alt wie
die Welt und ihr Wunsch³ Helga Pankratz ?Gedichte und Sprüche³ Leopold Spoliti
?Kein Kommentar³ -- widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei
der botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a. http://www.awadalla.at/
11 elektrofruehstueck
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[zurück]
von: bady.minck@netbase.org
hello and good morning ! elektrofruehstueck calling ! es darf wieder eu - fruehstueck serviert werden in diesem land! die lebensmittellieferungen aus dem ehemals 'verfeindeten eu - ausland' dürfen endlich wieder über die im dritten reich geplante westautobahn anrollen und unsere sanktionsgeschrumpften fruehstuecksbäuche mit nevermoreboycott-kalorien zum anschwellen bringen. renée goddard, scriptdoctor und filmpublizistin hat die volksausspeisung organisiert und verwoehnt uns mit einem rich british breakfast. es gibt tea with milk, porridge with hot milk, toast and marmelade, fried eggs with bacon and potatoes, ja sogar baked beans & english sausages, stewed tomatoes and fried mushrooms, und zur 'feier des tages' kipper (=räucherhering) mit muffins.
das war das fruehstueck 01 nach aufhebung der "sanktionen" durch oesterreich weht der (hoffentlich) letzte, nationale schulterschlusswind. tv, radio und zeitungen feiern die aufhebung der eu-massnahmen wie einen fussballsieg gegen den neuen alten erzfeind deutschland (es ist kein zufall, dass deutschlands gruener aussenminister fischer im orf als oesterreich-hasser vorgefuehrt wird, weil er es wagt, der cdu/csu/fdp-opposition ins gesicht zu rufen, er werde sich bei oesterreich nicht fuer die massnahmen entschuldigen). schelmisch berichten die reporter aus paris, welche muehe staatsfeind nr 1 jacques chirac hatte, bei seinen eu-partnern die formulierung durchzusetzen, die fpoe bleibe unter beobachtung.
dazu in den internationalen zeitungen: wuetende aussagen von thomas klestil, der chirac scharf attackiert, einen "oberbefehlshaber" nennt und scheinbar voellig vergessen hat, dass er selbst es ist, der einmal - lang ist's her, es war im februar 2000 - eine grosse, koerperlich spuerbare abneigung gegen eine regierungsbeteiligung der f gehabt hat. schuessel in der zib 2: sehr zufrieden, staatsmaennisch zurueckhaltend. die opposition wird klug gelobt, weil sie spaet, aber doch in die geschlossenen reihen der oesterreich-verteidiger und patrioten eingetreten ist. die gefaehrlichen saetze kommen schuessel ganz nebenbei ueber die diesmal etwas weniger schmalen lippen: das europa der nationalstaaten habe nicht ausgedient, es sei jetzt klar, dass die nationalstaaten nicht alle autoritaet an die gemeinschaft abtreten koennten. die kleinen und mittleren staaten haetten keine lust mehr, von den grossen abgekanzelt zu werden, und diese lektion muessten jetzt auch die herren in den gross-staaten lernen. in der eu muesse es zukuenftig darum gehen, identitaeten, voelker, nationen wieder eigenstaendig und autonom wachsen zu lassen.
deutlicher kann man sich wohl kaum gegen die weitere integration europas, gegen das zusammenwachsen kerneuropas aussprechen. sollen die grenzstationen zu deutschland und italien wieder in betrieb genommen werden? sollen die zu tschechien, ungarn, slowenien noch in 50 jahren bestehen? und das, waehrend in der zwischenzeit deutschland, frankreich und zumindest die benelux-staaten zu einer art vereinigte staaten von europa zusammenwachsen? die perspektiven der oesterreichischen aussenpolitik scheinen, vielleicht aus rache, vielleicht aus engstirnigkeit, aus persönlicher gekraenktheit der akteure oder wegen des drucks der fpoe, nur mehr nach rueckwaerts gewandt zu sein.
die sanktionen, soviel ist klar, waren an sich nicht kontraproduktiv, einzig die tatsache, dass sie auch noch in kraft blieben, als ein ruecktritt der regierung nicht mehr anzunehmen war, hat sich tatsaechlich als kontraproduktiv erwiesen. noch kontraproduktiver allerdings scheint der bericht der drei weisen zu sein: mit ihm als totschlaeger in der hand tingeln schuessel und seine ffreunde durch in- und auslaendische medien, um ihre voellige reinwaschung und absolution kundzutun. "die rechte ohne bremsen!", titelt die italienische reppublica, und libération in paris schreibt von der absolution der f durch die eu. man kann es deshalb nicht oft genug sagen: nicht nur die gegenoeffentlichkeit, sondern vor allem die regierung sollte den bericht sehr genau lesen und aufhoeren, ueberall herumzuerzaehlen, der bericht haette die fpoe von jedem verdacht der fremdenfeindlichkeit und des rassismus reingewaschen. das gegenteil ist der fall. und wer jubelnd den passus uber die aufhebung der sanktionen zitiert, der sollte auch gleich dazusagen, was die drei weisen ueber justizminister boehmdorfer formulieren. und den mann dazu bringen, sofort seinen posten zu rauemen.
es wird jedenfalls immer
schwieriger, dem einheitsgetoese aus regierungsmuendern und medien und deren
triumphgeheul sachliches entgegenzuhalten. einer tut es weiterhin, im gegensatz
zu vielen anderen seiner zunft, die laengst in die reihen derer eingeschwenkt
sind, die den kampf gegen die fpoe als hysterische reaktion abtun: der philosoph
burghart schmidt. im elektrofruehstueck finden sie heute mehrere texte von burghart
schmidt, die in den letzten tagen - meist als reaktionen auf zeitungsberichte
und tv-auftritte - entstanden sind.
der erste kommentar zielt auf schuessels (und riess-passers) drohung, oesterreich
werde jetzt die eu ebenfalls sehr genau beobachten: soll die republik oesterreich
nun eine beobachtungsstelle zur bekaempfung rot-gruener regierungen, konservativer
staatspraesidenten, liberaler aussenminister, sowie eine regierungsstelle zur
foerderung der verbreitung nationalistischer publikationen und fremdenfeindlicher
wahlkampfplakate einrichten?
Burghart Schmidt Zu Schüssels
Antwort auf die Rücknahme der Sanktionen
Schüssels Sinn für Aussenpolitik kann nicht anders, er muss immer gleich alles
mit Gegendrohungen salzen. Jetzt droht er, auch Österreich werde überwachen
und überprüfen. Will er damit sagen, Österreich wird überprüfen, dass auch genügend
Meinungsfreiheit für rechtsradikale Propaganda in Europa besteht? Will er eine
österreichische Überprüfungskommission androhen für den Fall, dass die Bundesrepublik
Deutschland die NDP verbietet?
Burghart Schmidt Zu den
Pressestimmen zur Aufhebung der Sanktionen
Ich verstehe die Journalisten nicht, die von einer Blamage der "Sanktionen"
sprechen. Diese haben sich das von Haider-Schüssel einreden lassen. Politische
Massnahmen sind ja nicht allein an der von ihnen angesteuerten extremen Effizienz
zu messen, sondern, weil Politik resultativ Kompromisskunst ist, an ihren mittelbaren
Wirkungen auf halben Wegen etwa ebenso. Die "Sanktionen" erzwangen eine vorsichtige
Gangart der jetzigen österreichischen Regierung in Hinblick auf ihre steuernde
Haiderkomponente. Und wenn viel österreichischer Nationalismus aufgewirbelt
wurde, so darf man doch davon ausgehen, dass eine erhebliche Mehrheit der Österreicher
ein wenig beruhigt ist dadurch, dass Europa nicht sang- und klanglos ein Haider-Regiment
in Österreich als Normalfall hinzunehmen willens ist, aufgezwungen dann von
ungefähr 27% der Bevölkerung. Welchen milderen Weg hätte denn Europa finden
können, um Protest einzulegen im Interesse österreichischer Mehrheit? Und in
diesem Interesse liegt es auch, dass die Sanktionen, obwohl blosse Aktsymbolik
als Warnsignal, auch bei Aufgehobenheit aktsymbolisch weiterwirken. Österreich
ist weiterhin kein Normalfall. Dazu wird im übrigen zukünftig ständig zu wiederholen
sein, dass der Überprüfungsbericht alles andere als ein Unbedenklichkeitszeugnis
dem Haiderschen ausstellt.
Burghart Schmidt Zur Feinmechanik
im Verrohen österreichischer Politikersprache.
Und keiner, selbst im Ausland, merkt es mehr Dass ganz offensichtlich die unbewussten
Tiefenstrukturen des österreichischen Bundeskanzlers antisemitischen Mustern
entsprechen, offenbarten wieder Zeichen seiner ungemeinen aussenpolitischen
Taktfreude dem, der zwischen Zeilen und in Pausen zu lesen wie zu hören vermag.
Im "Sommergespräch" (ORF 2, 10. 9.) nach der diplomatischen Ablehnung durch
Israel befragt, durfte man seinen beruhigenden Äusserungen so etwas entnehmen
wie: Die Sympathie Israels kaufen wir uns demnächst ein. Aussenpolitisches Pendant
einer offenen Deklaration von gelassen-lässiger Käuflichkeit der Politik überhaupt
und obendrein, ausser dass die Äusserung Schüssels gerade Israel betraf. Dazu
liefert Jörg Haider das innenpolitische Pendant: mit öffentlichen Mitteln will
er sich zu seinem 10.-Oktober-Fest (zu Kärntens Volksabstimmung von 1920) die
Sympathie der Kärntner kaufen. Wann wird man in Österreich schlicht direkt und
offen Wählerstimmen kaufen? Die Offenheit ist an solchem das Verblüffende.
Burghart Schmidt Zu Christoph
Kotankos Kommentar im Kurier / Wien vom 12. 9. 2000, Seite 2
Wenn der vorletzte Absatz von Kotankos Kommentar hervorkehrt, dass die "Sanktionen"
und der durch sie notwendig gewordene Überprüfungsbericht zu Österreich international
in Europa den Verdacht verankert haben, die jetzige Regierungskoalition Österreichs
sei nicht ganz europatauglich, dann haben die "Sanktionen" wie die Überprüfung
einen mindestens mittelbar politische effizienten und zustimmungswerten Sinn
gehabt, dank Chirac, Jospin u.v.a. Der vorletzte Absatz Kotankos erübrigt das
Vorangegangene seines Kommentars, das Gegenteiliges behauptet.
Burghart Schmidt Zum Kommentar
A. Payrleitners im Kurier / Wien vom 7.9.2000
Dauernd die falschen Vergleiche österreichischer Kommentatoren, wie jetzt mit
Frankreichs Volksabstimmung zu Grossbritanniens EU-Beitritt. Es darf wegen der
Vergangenheit beider Staaten, Österreich und Deutschland, in ihnen nicht zu
einer Volksabstimmung über die Osterweiterung kommen. Denn selbst wenn das Resultat
für Integration ausfällt, so werden die zuvor zu erwartenden Volksverhetzungs-Kampagnen
im bekannten Stil der "F"-Bewegung und dem der NPD die Europa-Atmosphäre schwer
vergiften und verschmutzen. Auch Steigerung rechtsradikaler Gewalttätigkeit
und Demonstrationen stehen dann gewiss ins Haus.
dazu eine ruecktrittsaufforderung, der wir uns anschliessen:
Rücktrittsaufforderung vom
09.09.2000
Die drei "Weisen" haben der schwarz-blauen Regierung einen"Persilschein" ausgestellt,
nicht aber der FPÖ. Sie wird als "rechtspopulistisch mit radikalen Elementen"
und als fallweise NS-verharmlosend bezeichnet. Explizit wird das Verhalten von
Justizminister Böhmdorfer scharf kritisiert.
Obwohl nicht ausdrücklich erwähnt, richtet sich diese Kritik auch gegen Landeshauptmann
Haider, der bekanntlich skandalösen Vorschläge zur Mundtotmachung von gegnerischen
Politikern gemacht hat und Haider-kritische Wissenschaftler und Journalisten
durch eine gerichtliche Klageflut einzuschüchtern versucht.
Wir wiederholen daher eindringlich
unsere schon im Mai dieses Jahres erhobene Aufforderung an den Kärntner Landtag,
dem Landeshauptmann Haider das Misstrauen auszusprechen.
Und wir fordern Bundeskanzler Schüssel und Bundespräsident Klestil dringend
auf, sich an die eigene Präambel zur Regierungserklärung und an den "Weisenbericht"
zu halten und Bundesminister Böhmdorfer sofort zu entlassen.
Für den Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz Univ.-Prof. Dr. Edith Saurer Univ.-Prof. Dr. Richard März Univ.-Prof. Dr. Peter Weinberger O. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien Spitalgasse 2 - 4 / I, A-1090 Wien Tel.: +43-1-4277-41206, Fax: +43-1-4277-41299
Homosexuelle Initiative
HOSI Wien über Weisenbericht enttäuscht
Presseaussendung der HOSI Wien vom 8. September 2000
Menschenrechtsverletzungen an Homosexuellen nicht im Widerspruch zu den gemeinsamen
europäischen Werten?
'Wir sind ziemlich enttäuscht',
erklärt HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler nach Lektüre der heute im Internet
veröffentlichten spanischen Fassung des Berichts der drei Weisen. 'Es ist unverständlich,
warum die drei Weisen ihr Mandat krampfhaft so eng ausgelegt haben ? aber vielleicht
wollten sie ja auch gar keine Verletzung europäischer Werte finden?' Das Mandat
der Weisen sah vor, die Beachtung der Menschenrechte durch die österreichische
Bundesregierung, insbesondere in Bezug auf die Rechte von Minderheiten, Flüchtlingen
und Einwanderern zu überprüfen. 'Das Wort insbesondere/vor allem (en particular)
als ausschließlich aufzufassen, wie es die drei Weisen getan haben, ist äußerst
willkürlich', meint Krickler weiter, 'ebenso die Beschränkung des Begriffs Minderheiten
auf ethnische bzw. nationale Minderheiten (Volksgruppen), wodurch soziale Minderheiten,
wie Lesben und Schwule natürlich ausgeschlossen werden.'
Merkwürdige Selbstbeschränkung der Weisenuntersuchung 'Diese merkwürdige Selbstbeschränkung',
ergänzt HOSI-Wien-Obfrau Waltraud Riegler, 'ist auch deshalb so unverständlich,
als die Weisen selber bei der Aufzählung all jener Standards, an denen die gemeinsamen
europäischen Werte zu messen sind, ausdrücklich auch Artikel 14 EMRK und Artikel
13 EG-Vertrag anführen (Randnummern 7 und 8 des Weisenberichts), die beide die
Nichtdiskriminierung eben auch aufgrund der sexuellen Orientierung zum Inhalt
haben und vorsehen.'
'Genauso widersprüchlich ist auch das Ignorieren der nicht erfolgten Wiedergutmachung
für die lesbischen und schwulen Opfer des Nationalsozialismus im Weisenbericht',
meint Obmann Christian Högl: 'Zwar zitieren die Weisen drei entsprechende Absätze
aus der Präambel zum Koalitionsprogramm über die Vergangenheitsbewältigung (Randnummer
52), ignorieren aber völlig, daß es sich in Hinblick auf die homosexuellen NS-Opfer
um reine Lippenbekenntnisse handelt. Daß dann auch kein Wort zur homophoben
Hetze der FPÖ im Abschnitt über das Wesen dieser Partei steht, verwundert dann
eigentlich nicht mehr.' EU 14 letzte Hoffnung 'Die HOSI Wien setzt jetzt noch
eine letzte Hoffnung in die EU-14, die Beendigung der Menschenrechtsverletzungen
an Homosexuellen zur Bedingung für die Aufhebung der Maßnahmen zu machen', erklärt
Krickler weiter. 'Wir haben der französischen Präsidentschaft und der kommenden
schwedischen (Chirac, Jospin, Védrine, Moscovici, Persson und Lindh) jedenfalls
diese Woche unser 22seitiges Dossier, das ich am 29. August den drei Weisen
auch persönlich überreicht habe, übermittelt. Gerade aus dem bisherigen Schriftverkehr
mit dem Büro Persson haben wir den Eindruck gewonnen, daß hier offenbar ein
Mißverständnis über das Mandat der drei Weisen vorliegt.
Für die schwedische Regierung umfaßt das Mandat offenkundig alle Menschenrechtsverletzungen,
nicht nur gegenüber Minderheiten, Flüchtlingen und ImmigrantInnen.' Ohrfeige
für Haiders willige Vollstrecker in der Justiz Trotz unserer massiven grundsätzlichen
Kritik über die oben dargelegte Beschränkung der Überprüfung begrüßt die HOSI
Wien die Aussagen über den Justizminister, dessen Rücktritt wohl damit fällig
ist, und Haiders willige Vollstrecker in der Justiz.
Die Feststellung der drei Weisen in Ziffer 99 ihres Berichts kann wohl nur als
dringende Aufforderung an Medienrichter Ernest Maurer verstanden werden, sich
einer umfassenden Nachschulung in Sachen Auslegung der Europäischen Menschenrechtskonvention
und der Judikatur des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu unterziehen.
Gezeichnet: HOSI Wien: Rückfragehinweise: Waltraud Riegler Tel. 408 06 95-20;
Christian Högl: 0664-18 11 038; Kurt Krickler: 0664-57 67 466; office@hosiwien.at;
www.hosiwien.at
Donnerstagsdemo vom 7.9.00
Bericht vom TATblatt
Im Zeichen des Protests gegen die Operation-Spring-Verfahren und gegen rassistische
Justiz stand die Donnerstagsdemo am Tag nach dem ersten Teil des Prozesses gegen
Obiora C-Ik Ofoedu. Vorbei am Landesgericht, dem Polizeipräsidium und quer durch
den 3. Bezirk ging es in die Arena zum GEMMI-Solidaritätsfest für die Gefangenen
der Operation Spring und ähnlicher Polizeiaktionen. Knapp 1000 Leute beteiligten
sich nach TATblatt-Zählung an dieser Demo. Laut Aktionskomitee sollen es 1.600,
der Polizei zufolge 900 gewesen sein. Nach Verlassen des Heldenplatzes um zirka
20.30 Uhr sorgte eine Polizeisperre diesmal dafür, dass ausnahmsweise nur nach
rechts, in Richtung Parlament, gezogen werden konnte. Grund dafür war der Staatsbesuch
des bayrischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Stoiber, dem die DemonstrantInnen
nicht begegnen sollten. Die weitere Route konnte ohne Probleme mit der Polizei
begangen werden: Ringstraße - Parlament - Stadiongasse - Bartensteingasse -
Lichtenfelsgasse (ÖVP-Zentrale) - Landesgerichtsstraße (Landesgericht) - Universitätsstraße
- Schottenring (Polizeipräsidium) - Franz-Josefs-Kai - Radetzkystraße - Vordere
Zollamtsstraße - Marxergasse - Hintere Zollamtsstraße - Invalidenstraße - Landstraßer
Hauptstraße - Baumgasse. Kurz nach 22.00 Uhr löste sich die Demo in der Arena
in die Gemmi-Soli-Night auf. Am Stephansplatz dürften sich nach der Demo diesmal
keine DemonstrantInnen mehr versammelt haben. Laut Standard fuhren bereits am
frühen Abend mehrere U-Bahn-Züge am Stephansplatz sicherheitshalber durch, ohne
stehen zu bleiben. Bei der in der Nähe der Arena befindlichen U-Bahn-Station
Erdberg beobachtete die Polizei bis tief in die Nacht, ob sich eh nicht zu viele
DemonstrantInnen auf einmal in Richtung Innenstadt aufmachen. Allfällige Ergänzungen,
Korrekturen etc. finden sich in der "Chronologie" auf unserer Website. http://tatblatt.mediaweb.at/132chronologie-aktuell.htm
http://tatblatt.mediaweb.at oder http://www.nadir.org/nadir/periodika/tatblatt
Die Republik gegen Eva L.
Am Dienstag, den 5. September wurde Eva L. in Erster Instanz zu fünf Monaten
bedingt auf drei Jahre verurteilt. Wegen "Versuchtem Widerstand gegen die Staatsgewalt"
und "Sonstiger Beitragstäterschaft zum versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt."
Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt. Die Vorwürfe des Staatsanwaltes und
der Polizei bezogen sich auf den Wurf eines Sperrgitters gegen Polizisten auf
der diesjährigen Demonstration anlässlich des Opernballes und auf angeblichen
Widerstand gegen den amtshandelnden Polizisten der Sondereinheit SEK bei der
Festnahme. Zur Frage des Tretgitters: Hat Eva L. das Tretgitter geworfen? möchte
der Richter wissen. Auf im Gerichtssaal gezeigten Videos von dem Wurf ist niemand
zu erkennen, der Eva ähnlich sieht. In Bezug auf eine unkenntlich vermummte
Person fragt der Richter den Polizeizeugen: "Könnte sie nicht diese gewesen
sein?" "Nein." Meint der Polizist. Eva hat also kein Tretgitter geworfen. "Vielleicht
hat sie es vorher getragen?" Die Polizei ist sich nicht sicher. Aber sie hat
telefoniert, sogar mit Handys, zweifellos um Anweisungen zu geben, meint der
observierende Beamte. Der hat Eva nämlich lückenlos observiert. "Ab 17 Uhr."
Eva war bis 17.45 in der Ettenreichgasse und hat dafür eine Bestätigung einer
staatlichen Bildungseinrichtung. Der Fall ist klar: Eva war zwar am Wurf des
Tretgitters nicht beteiligt, aber sie hat die Sache geplant. Beweis: Anwesenheit
auf einer Demonstration und "offenkundige Mitgliedschaft im harten Kern". Beitrag
zum Widerstand gegen die Staatsgewalt, verkündet der Richter. Zur Frage des
Widerstandes bei der Festnahme: Eva befindet sich auf dem Weg nach Hause, als
ein verwahrloster Zivilist aus einem Taxi springt und versucht sie in selbiges
zu zerren. Eva schreit um Hilfe, ("um andere Demonstranten herbeizuholen?",
fragt der Richter) kann den Polizisten nicht als solchen erkennen. Der besteht
darauf in der einen Hand die ganze Zeit die Dienstmarke gehalten zu haben. Das
Taxi nimmt auf jeden Fall Reißaus, vielleicht erkennt der Lenker auch keine
Polizeiaktion und möchte nicht Komplize einer Entführung werden. Als ein weiterer
Beamter und einige Demonstranten am Ort der Amtshandlung eintreffen ist vom
Widerstand gegen die Staatsgewalt nichts mehr zu bemerken. Tut nichts zur Sache,
der Richter glaubt dem Polizisten. Wäre Eva wirklich der Meinung gewesen es
handle sich um eine Entführung oder einen Überfall "hätte sie sich mehr wehren
müssen." (und in diesem Fall wohl eine Verurteilung wegen "versuchter schwerer
Körperverletzung" dazubekommen). "Versuchter Widerstand gegen die Staatsgewalt",
urteilt das Gericht. Das Urteil gegen Eva, stützt seinen, für Unbescholtene
außergewöhnlich hohen Strafrahmen (üblich wäre bei Erstverurteilung eine Geldstrafe,
im Wiederholungsfall drei Monate bedingte Haft) auf keinen einzigen Sachbeweis,
einzig und allein auf widersprüchliche Zeugenaussagen der Polizei. Evas Täterschaft
wird aufgrund der "offenkundigen Mitgliedschaft im harten Kern" im Vorhinein
angenommen und auch damit begründet. Ein für uns offenkundiger Fall von Gesinnungsjustiz,
der unserer Meinung nach jeder gesetzlicher und rechtsstaatlicher Grundlage
entbehrt. Das Urteil legitimiert auch die Arbeitsweise der heftig umstrittenen
Sondereinheit SEK, die mittlerweile formell aufgelöst wurde und reformiert wird.
Verhaftungen durch verwahrloste Zivilisten und versuchte Verschleppungen in
Taxis, finden Richter und Staatsanwalt "ganz normal." Hier wird der Rechtsstaat
offenkundig mit Füßen getreten. Die Vorgangsweise der Justiz bedroht das Recht
auf freie Meinungsäußerung sowie das Demonstrationsrecht. Nähere Informationen:
Bewegung für Soziale Befreiung (BsB), Meiselstrasse 46/4, A-1150 Wien, Tel/Fax
+43 1 924 31 61, Mobil +43 6991 924 31 61, E-Mail bsb@magnet.at, www.vorstadtzentrum.net
Haider und die Förderungspolitik
Im "Journal-Panorama" (Ö1) von letztem Donnerstag ( 7.9.) unter dem Titel "Donnerstage
- Wandertage" brachte Jörg Haider die Förderungspolitik der Regierung auf den
Punkt: "Man soll jedenfalls die Hand nicht beißen, die einen füttert. Es ist
ganz normal: wenn ich einen Hund füttere und der beißt mich, dann füttere ich
ihn nicht mehr, sonst beißt er mich ja wieder." Das hat nichts mehr mit demokratischer
Mittelvergabe zu tun, es entspricht dem autoritären Führungsprinzip, bloß Freunde
zu fördern und KritikerInnen (mund)tot zu machen. Für alle, die die Sendung
nicht gehört haben: Auch die Aussagen von Westenthaler und Rauch-Kallat sind
- wertfrei gesagt - bemerkenswert ... Ich habe mich erkundigt, man kann die
Sendung um ca. 200 .- beim Ö1-Kundendienst bestellen-oe1.service@orf.at:
Eva Rossmann
Public Netbase t0 ist überraschender
Preisträger des Prix Ars Electronica 2000
Amerikanische Künstlergruppe reicht ihre Auszeichnung als Anerkennung für die
regierungskritische Arbeit an die Wiener Netzkunstinstitution weiter ! Für eine
große Überraschung sorgten am Montag im Rahmen des Prix Ars Electronica 2000
die amerikanischen Preisträger des Institute for Applied Autonomy. Die Künstlergruppe
war für ihre Arbeit "GraffitiWriter" ausgezeichnet worden. Es handelt sich dabei
um einen Roboter, der über das Internet ferngesteuert werden kann, um beliebige
Texte auf horizontalen Flächen aufzutragen. Bei der Präsentation im Zuge der
Live-Übertragung wurde ganz plötzlich die Internet-Adresse der im Wiener Museumsquartier
ansässigen Initiative Public Netbase t0 -Institut für Neue Kulturtechnologien-
sichtbar (http://www.t0.or.at/). Die Künstlergruppe erklärte daraufhin vor versammelter
Prominenz, dass man beabsichtige, den Preis als Anerkennung für die regierungskritische
Arbeit an die international renommierte Netzkunstinstitution weiter zu reichen,
sorgte für Irritation bei den Präsentatoren Josef Broukal und Ingrid Thurner
sowie im Publikum. Public Netbase t0 nimmt diese Anerkennung (Dotation des Preises:
50.000,-ats) mit großer Freude entgegen und betrachtet sie als besonderen Ausdruck
der Wertschätzung in einer Situation, in der die Bundesregierung von ÖVP und
FPÖ mit Subventionskürzungen und der Beauftragung von Wirtschaftsprüfungen die
kritische Kunst- und Kulturszene einzuschüchtern versucht. "Man wird den Preis
nicht selbst für sich beanspruchen", so erklärt Institutsleiter Konrad Becker,
"sondern noch im Herbst als Prämie wiederum jenen Webprojekten zur Verfügung
stellen, die zuvor von einer eigens zu diesem Zwecke eingesetzten Jury für die
couragierte Veröffentlichung von kritischen, künstlerischen und kulturellen
Inhalten ausgewählt werden".
Politische T-Shirts
Nachdem der Kulturserver des Landes Kärnten, auf dem wir unsere Website abgelegt
hatten, diese vor einer Woche gesperrt hat, haben wir eine neue Adresse: www.silverserver.co.at/sisyphus
Demnächst: Zitate aus dem Weisenbericht als T-Shirt-Zitate Zitate des heutigen
Tages: 'Sie sind ein Österreich-Vernaderer.' Peter Westenthaler, FPÖ 'Wir alle
haben uns doch geändert.' Wolfgang Schüssel, ÖVP
Wer sind "die Juden von
heute"?
Laut Jörg Haider im Oktober 1993: Die Freiheitlichen. Was entspricht in der
Gegenwart dem nationalsozialistischen "Kauft nicht bei Juden! Sprecht nicht
mit Juden!"? Laut Jörg Haider im März 1989 die Vorgangsweise der Sozialisten,
nicht mit den Freiheitlichen zu reden. Wie entsteht Antisemitismus? Laut Jörg
Haider im Oktober 1999 durch die hysterischen Reaktionen israelischer Politiker
auf den FPÖ-Wahlsieg. Wenn Sie das und noch viel, viel mehr über Haiders Gedankengänge
wissen wollen, lesen Sie im WESTENTASCHEN-HAIDER nach: 254 Seiten mit unbestrittenen
Äußerungen des FPÖ-Gurus, samt präzisen Quellenangaben, Personen- und Schlagwortregister
sowie Geleit-Zitaten von Wolfgang Schüssel: "Haider ist einer, der die Brandfackel
der nationalen Stereotype ich will nicht sagen des Hasses ganz bewußt verwendet"
(Jänner 1999).
herbsttitel des czernin
verlages sind da und im handel: -
literarisches von Ingrid und Christian Mitterecker (Amal Theater) herausgegeben
und von Wiener Hauptschülern in Schreibwerkstätten verfaßt: FREMDE UNTER FREMDEN
- poetische texte von in- und ausländischen schuelern, kommentiert von autoren
wie gerhard ruehm, helmut eisendle und elfriede jelinek. - ein "schummler" (falter
wie seinerzeit unter der schulbank namens DER WESTENTASCHEN-HAIDER: eine mit
schlagwortregister ausgestattete zitatensammlung auf 254 seiten im Mini-Format.
- ein Handbuch fuer Demagogie aus der Feder des Linzer Kommunikationsexperten
und Uni-Professors Walter Oetsch unter dem Titel HAIDER LIGHT: anschaulich in
der Sprache und überzeugend im Inhalt, ein Quality Paperback, das schon vor
Erscheinen grosses Medieninteresse ausgelöst hat. WESTENTASCHEN-HAIDER im Buchhandel
erhältlich für 110 Schilling (DM 15,-/Eu 8,-) wir wuenschen ihnen/euch ein
grosses lesevergnuegen, czernin verlag ab 15.9. endlich auch im netz: www.czernin-verlag.com
Demokratisierung im Netz
Teil 2 Lion.cc - tv
Die LION.cc-Sendereihe befasst sich mit dem Internet als Medium für zahlreiche
neue Möglichkeiten einer "Demokratisierung" der User. Der zweite Teil schliesst
das Thema der Organisation politischen Widerstands über das Internet nach Angelobung
der neuen Regierung in Österreich ab. Zu Wort kommen: Martin Wassermair @public
netbase, Bady Minck @elektrofruehstueck, Helmut Heiland @popo.at, Johanna Hofinger
@ballhausplatz.at und der Urheberrechtsexperte Dr. Walter Dillenz. http://www.webfreetv.com/de/at/at_national/channel01/lion_cc/demokratisierung_imnetz2
AUFRUF der Plattform Offenes
Kärnten zu den Internationalen Widerstandstagen vom 26. bis 28. Oktober 2000
Die Regierungsbeteiligung der FPÖ hat mit Recht Besorgnis und Widerstand bei
vielen Menschen und Institutionen in Österreich und im Ausland hervorgerufen.
Wir beobachten seither eine Verschärfung des politischen Klimas in Österreich,
eine Zunahme des Alltagsrassismus, die Relativierung von Menschenrechten, eine
Aushöhlung demokratischer Strukturen, soziale Entrechtung und Sozialabbau bei
gleichzeitiger nationalpopulistischer Demagogie. Wir befürchten, dass das neue
österreichische Regierungsmodell, das Bündnis einer konservativen mit einer
rechtsextremen Partei, auch außerhalb Österreichs Schule macht.
Dieses Regierungsmodell, das europaweit einen Tabubruch darstellt, wurde zuerst
in Kärnten erprobt. Eine - laut ihren Satzungen - "nationale" Partei auf der
"Grundlage echter Volksgemeinschaft" ist heute stimmenstärkste Partei des Bundeslandes
und stellt den Landeshauptmann. Klagenfurt ist die Hauptstadt der FPÖ und Sitz
des österreichischen Schattenkanzlers. Was gestern im Versuchslabor Kärnten
begonnen wurde, ist heute Programm in ganz Österreich und kann morgen europäische
Dimensionen annehmen. Wir wollen daher den Widerstand in Kärnten stärken und
die Zusammenarbeit aller Menschen und Initiativen aus dem In- und Ausland intensivieren,
die dieses neue österreichische Regierungsmodell ablehnen, die diese Regierungspolitik
nicht akzeptieren und den Rücktritt der Regierung verlangen.
Wir rufen zu den Internationalen
Widerstandstagen vom 26. bis 28. Oktober in Klagenfurt auf.
Wir rufen regierungskritische Initiativen, KünstlerInnen, Personen, Parteien
und Institutionen in Österreich und seinen Nachbarländern auf, sich daran zu
beteiligen und Sternfahrten nach Klagenfurt zu organisieren.
kontakt: <office@ikuc.at> http://elektrofruehstueck.netbase.org
bady.minck@netbase.org
Redaktionsschluß:
13. September, ca. 22.00 Uhr
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