Samstag 31.08 und Sonntag 01.09.2002

================================================

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
STELLENAUSSCHREIBUNG
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
01 ! STELLENAUSSCHREIBUNG !
From: Tamara Grundstein <tamara.grundstein@zfk.at>
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
02 Schlafplatzboerse für Salzburg
From: schlafplatz@gmx.net
================================================
03 Ein neuer Volxbrauch?
From: Redaktion Augustin <hannah@atnet.at>
================================================
04 MigrantInnen-Demo Beginn 15 Uhr
From: Internationales Aktionskomitee <INAKKO@gmx.at>
================================================
05 ZARA-Lehrgang 2002
From: "Verein Zara" <zara_vienna@mail.t0.or.at>
================================================
06 ArbeiterInnenstandpunkt am Volksstimmefest
ASt-LRCI <ast-lrci@utanet.at>
================================================
07 ANTI-WEF-VERANSTALTUNG in Wels
From: "infoladen wels" <infoladen-wels@liwest.at>
================================================
08 Grüne andersrum beim Grünen 10XL-Fest
From: Grüne Andersrum <gruene.andersrum@blackbox.net>
================================================
09 Das Depot-Programm in der Woche von 02. bis 08. September
From: depot-news-admin@depot.or.at
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
KOMMENTARE, MELDUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
10 Neu: I m p e r i a l i s m u s T e i l 2
From: "Arbeitsgruppe Marxismus" <agm@agmarxismus.net>
================================================
11 Post/Postbus/GLB
From: Plattform gegen § 209 <office@paragraph209.at>
================================================
12 INTERESSEN UND AMOK
From: "heinz blaha" <heinz-blaha@chello.at>
================================================
13 Strassers Asylrechtsnovelle
From: "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SERVICE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
14 boeses:oesterreich 0802
From: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION - MAIR UND DIE FOLGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
15 MUND quo vadis?
From: "Thomas Schmidinger" <thomas_schmidinger@hotmail.com>
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITAET WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
16 RAWNEWS - CASPIAN OIL
From: "RAWNEWS" <rawnews@btopenworld.com>
================================================
17 Weitere GewerkschaftsaktivistInnen ermordet
From: "piquetero luchamos" <piquetero_resistencia@hotmail.com>
================================================
18 UNZENSURIERT AUS DEM TODESTRAKT VON TEXAS 30
From: Sabine Hauer <no.conditions@teleweb.at>
================================================
19 WARUM WIR WIDERSTAND LEISTEN
From: DHKC Informationsbüro <dhkc@chello.at>
================================================

 

REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: spam, nicht widerstandsrelevante
beiträge zurückgestellt

Powered by public netbase t0 -- please sign

Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 


><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
STELLENAUSSCHREIBUNG
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><


================================================
01 ! STELLENAUSSCHREIBUNG !
From: Tamara Grundstein <tamara.grundstein@zfk.at>
================================================


Das Zentrum für Kompetenzen ist eine Beratungsstelle für behinderte Menschen
in Wien, die Beratung nach der Peer-Counseling- Methode anbietet.
Jobprofil:
20-Stunden - Stelle
Aufgabenbereiche: Beratung mit möglicher Schwerpunktsetzung in die
Frauenberatung, Erstberatungen am Telefon, administrative Tätigkeiten
Vorraussetzungen: Teamfähigkeit,
sich-mit-der-eigenen-Behinderung-auseinandergesetzt-haben, Freude an der
Arbeit mit behinderten Menschen, Kreativität
Sie haben die Chance in einem innovativen Projekt mitzuarbeiten und neue
Wege in der "Beratungsszene" zu beschreiten! Wir sind ein sehr buntes Team
von behinderten Frauen und Männern mit sehr unterschiedlichen
Lebenserfahrungen.
Wir bieten unseren KundInnen ein sehr breit gefächertes Beratungsangebot an.
Themen wie Sozialleistungen, Hilfsmittel und Sachwalterschaft werden genauso
in Anspruch genommen wie Wohnen, Arbeit, Bildung und Assistenz/Betreuung,
aber auch Erwachsenwerden, Partnerschaft, Liebe, Sexualität und auch Gewalt.
Ein weiterer Schwerpunkt bildet im Zentrum für Kompetenzen Gruppenangebote.
Wir stellen bestehenden Selbstvertretungsgruppen und Peer-Gruppen unsere
Räumlichkeiten zur Verfügung, bieten ihnen Unterstützung an, wo sie
gewünscht wird. Wir machen auch neue Gruppenangebote wie div. Kurse und
Workshops oder andere Aktivitäten um Peer-Gruppen zu bilden.
Interessierte Frauen melden sich bitte bis Mitte September 2002 bei
Mag.ª Tamara Grundstein
Fachliche Leitung
---------------------------------
Zentrum für Kompetenzen
Johnstraße 59/2
A-1150 Wien
Tel.: 01 / 92 914 92 - 26
Fax: 01 / 92 914 92 - 33
e-mail: tamara.grundstein@zfk.at

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><


================================================
02 Schlafplatzboerse für Salzburg
From: schlafplatz@gmx.net
================================================


______________________
schlaflos in salzburg?


Eines der größten Probleme im Zuge der Proteste gegen das WEF ist wohl die
Unterbringung all jener, die von Auswärts anreisen möchten, um gegen das
WEF zu demonstrieren.
Aus diesem Grund gibt es ab sofort eine entsprechende Emailadresse
schlafplatz@gmx.net über die ihr private Schlafplätze vermittelt bekommen
könnt. Ab Anfang September wird es darüber hinaus auch über die
Telefonnummer der Schlafplatzbörse 0699 120 81 546 nähere Infos zu
Unterbringungsmöglichkeiten geben.
Melden sollten sich, wie bei einer Schlafplatzbörse üblich, natürlich nicht
nur diejenigen die Schlafplätze suchen, sondern auch diejenigen, die vor
Ort eben diese zur Verfügung stellen können. Ob das nun ein Gästebett ist,
oder ein Platz im Garten, um ein Zelt aufzustellen, MELDET EUCH !
Glauben wir den Ankündigungen der Polizei wird es heuer, im Gegensatz zum
letzten Jahr, nicht möglich sein, Jugendherbergen oder Campingplätze
während der Aktionstage zu besuchen. Sämtliche Jugendherbergen sind laut
Polizeiangaben schon während der Septembertage schon seit Monaten für
PolizeibeamtInnen reserviert. Wenn ihr es jedoch trotzdem hier versuchen
wollt, findet ihr hier einen Überblick der entsprechenden Angebote aus dem
Vorjahr. --> http://www.antiwef.org/archiv/news/news14.html
_____________________
antiwef.org

================================================
03 Ein neuer Volxbrauch?
From: Redaktion Augustin <hannah@atnet.at>
================================================


Freitag der Dreizehnte - Feiertag der Ausgeschlossenen
Ein neuer Volxbrauch?
Die Verhältnisse stehen kopf. Freitag, der Dreizehnte ist kein
Unglückstag. Die Bettler sind die Heroes. Der kommende Freitag, der
Dreizehnte wird zum Feiertag für alle erklärt, die sonst nichts zu
feiern haben. Wie alle weiteren F 13 in aller Zukunft.
Ein F 13-Netzwerk - Initiativen und Projekte aus dem kulturellen und
sozialen Bereich, darunter die Straßenzeitung Augustin - plant für den
13. September einen Aktionstag für die Rechte sozialer Gruppen, die an
den Rand gedrängt sind. Die Aktionen werden karnevalesk bis irritierend,
humorvoll bis provokant sein. Einige der Aktionen werden im Folgenden
vorgestellt. Ein Gesamtüberblick kann kaum geboten werden. Denn die
InitiatorInnen rufen zur verstreuten Kreativität auf: Jeder und jede
kann einen eigenen F 13-Beitrag leisten, um den "Unglückstag" mit neuen
Bedeutungen zu füllen.
Freitag, der Dreizehnte findet an vielen Punkten Wiens statt. F
13-schnuppern wird man/frau am besten im Westbahnhof können. Einige
Aktionsgruppen planen, hier aneinanderzugeraten. Treffpunkt für Menschen
mit und ohne Zugfahrkarte: 13. September, 16 Uhr.
Eine Auswahl der Aktivitäten:
Der Gefangenenchor
"Wer sind wir? Die Gesellschaft. Die gefangene Gesellschaft, die sich
blutig Reibenden an den Gitterstäben. Nenn´ sie mir beim Namen, die
Gitterstäbe: Konsum. Austauschbarkeit. Arbeitslosigkeit.
Obdachlosigkeit. Getreten werden, auf dass wir treten. Aus. Lasst uns
feiern! Der Rand erobert das Zentrum".
Der "Gefangenenchor" zieht am 13. September mit öffentlichen
Verkehrsmitteln vom Südtirolerplatz zum Westbahnhof, besucht Orte wie
Arbeitsämter oder Sozialämter und versucht aktionistisch auf die
emotionale, soziale und politische Gefangenschaft unserer Gesellschaft
aufmerksam zu machen.
Kontakt: tkg@aon.at


Vergessene Flüche. Ein Straßeneinakter
"Flucht mit! Flucht auf alles, was euch schadet. Auf alles, was euch
krank macht und verzagt. Verflucht die, die euch keine Arbeit geben. Und
euch dann noch Sozialschmarotzer schimpfen. Und wenn ihr euch nicht
traut und ängstlich seid. So schreibt uns euren Fluch auf einen Zettel.
Mit einer kleinen Spende fluchen wir gern für euch".
"Vergessene Flüche", ein Einakter für die Straße, ist von der ARGE
Randkunst für F 13 entwickelt worden. Erste Aufführung am Freitag, 13.
September, 13 Uhr am Praterstern.
Kontakt: gerda.medek@chello.at


Tag der freien Fahrt
Die meisten Obdachlosen und/oder jene Menschen, die auf die monatlichen
Aushilfen vom Sozialamt angewiesen sind, müssen - unglaublich, aber
leider wahr - den vollen Öffi-Preis zahlen. Weil sie das natürlich nicht
können, bei 390 Euro im Monat, fahren sie oft schwarz, werden
gelegentlich erwischt, müssen die Verwaltungsstrafen im Polizeigefängnis
absitzen und sind zu Schuldnern der Wiener Linien geworden. Oft sind die
so riesig, dass ein Betroffener schön blöd wäre, würde er sich in das
Arbeitsleben integrieren: Der Exekutor wäre dann unerbittlich. Was hier
beschrieben wird, ist ein regelrechter Krieg gegen die Ärmsten dieser
Stadt. Sie werden bestraft, weil sie arm sind. Die Öffentlichkeit ist
dem gegenüber ziemlich indifferent. Um die Aufmerksamkeit der Stadt auch
auf deren Probleme zu richten, führen die VerkäuferInnen und FreundInnen
des AUGUSTIN am Freitag, den Dreizehnten einen "Tag der freien Fahrt
durch", eine demonstrative kollektive Schwarzfahrt durch Wien. Mit
dabei: der Obdachlosenchor Stimmgewitter AUGUSTIN und die neue
Theatergruppe des AUGUSTIN.
Treffpunkt: 13 Uhr, Praterstern. Abschließend Spektakel am Westbahnhof,
ab 16 Uhr.
Kontakt: augustin@aktiv.co.at


Moral und Genuss
Permanent breakfast lädt zur Weinverkostung mit Arbeits- und Obdachlosen
am Freitag den 13.
Den sozial Schwachen, den Arbeits- und Obdachlosen zu helfen, ist eine
moralische Pflicht eines jeden sozial verantwortlichen Menschen. Oft
lässt sich das angenehmerweise mit der "Entsorgung von Übriggebliebenem
oder Mangelhaftem" verbinden. Man sollte in der Not doch froh sein, das
zu bekommen - und allen ist geholfen. Gern verbinden sich mit "der
milden Gabe" auch didaktische Ambitionen - schließlich will der Mensch
ja gebessert werden - soll heißen: "Du bekommst den Rest unserer heilen
Welt, wenn du dich änderst".
Die Österreicher sind große Genießer und haben dank des Weinskandals zu
einer hohen Weinkultur gefunden. Kaum eine Frau oder ein Mann von Welt
verzichtet mittlerweile auf eine profunde Weinkennerschaft - als Zeichen
der eigenen Kultiviertheit und des sozialen Status - aber auch aus purem
Genuss. - Und die Österreicher trinken gerne.
Ort: Unter der Schwedenbrücke, auf der Seite des 2. Bezirks
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Kontakt: friedemann@derschmidt.com


Zeichenstunde mit Professor Weber
"Das ist ungefähr der Jahrestag der Terrorakte in New York. Da wird mir
schon was einfallen, wie wir den Amis unsere Ehrerbietung erweisen",
begründet Stefan Weber, Boss der legendäre Rockgruppe "Drahdiwaberl" und
Professor für Bildnerische Erziehung sein Engagement in der F-13
Kampagne. Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung geht der Weltpolizist
gegen Menschen sogenannter "Schurkenstaaten" vor, und das hat auch seine
Auswirkungen auf das soziale Gefüge einer multikulturellen Stadt wie
Wien. Stefan Weber lädt zu einer Zeichenstunde zu diesem Thema ein. Die
Gäste werden gebeten, Buntstifte, Ölkreiden, Wasserfarben und diverse
andere Zeichen-Utensilien mitzunehmen.
Zeit: Freitag, 13. September, 20:00 Uhr
Ort: Salon Uhudla, Wien 4, Phorusgasse 7
Kontakt: uhudla@nextra.at


Kunst für Grete Jost
Die 3. Kunst-Aktion im Grete Jost-Park, 1030, Erdbergstraße 3 am
Freitag, 13. September 2002, 15 bis 18 Uhr - diesmal im Rahmen des
Aktionstags F 13. Bilder von Carla Müller, Christos Haas und aus dem
Kreativkurs für Behinderte. Musik: Chris "4er" Peterka, Arbeiter- und
Wienerlieder Karl Wilhlem Krbawac, Improvisation über "O du lieber
Augustin". Eröffnung durch Bezirksvorsteher-Stellvertreter DI Rudolf
Zabrana
Ab 20 Uhr: Fest im "Kanderl", 1030 Kundmanngasse 8. Quatuor Doctores
lesen Francois Villon; Chris "4er" Peterka singt; Weitere Bilder zum
Thema.
Eine Zusammenarbeit von Die Kleine Galerie, Kanderl, Städtische
Bücherei, Kultur im 3., SPÖ Landstraße Sektion Unteres Erdberg,
gefördert von der Magistratsabteilung 13.
Fotomaterial in Druckqualität hält mario@aktiv.co.at für Sie bereit.

================================================
04 MigrantInnen-Demo Beginn 15 Uhr
From: Internationales Aktionskomitee <INAKKO@gmx.at>
================================================
DEMONSTRATION FÜR DIE RECHTE DER MIGRANT/INNEN
Samstag, 14.9.2002
15.00 Uhr (!!)
Bahnhof Salzburg
Organisation:
- ATIGF Föderation der ArbeiterInnen und Jugendlichen aus der Türkei in
Österreich,
- Internationales Aktionskomitee Salzburg,
- Hazara Organisation in Europa,
- Afro-Asiatisches Institut Salzburg,
- ÖH Referat für Internationales und Angelegenheiten ausländischer
Studierender,
- Österreichisch-Somalische Gesellschaft,
- Infoladenkollektiv Potemkin
Unterstützt (bis jetzt) von: Die BUNTEN Forum für Würde, Gerechtigkeit und
Demokratie, Frauentreffpunkt, Alevitischer Verein, ESF Plattform der
Europäischen Sozialforen, SOAL Sozialistische Alternative, EUROMARSCH
Österreich,
Kommunistische Partei Österreichs KPÖ, LINKSWENDE, AKS Aktion Kritischer
SchülerInnen, KSV Kommunistischer Studentenverband
--
INTERNATIONALES AKTIONSKOMITEE SALZBURG
Internet: http://inakko.gmxhome.de
E-mail: INAKKO@gmx.at

================================================
05 ZARA-Lehrgang 2002
From: "Verein Zara" <zara_vienna@mail.t0.or.at>
================================================


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe KollegInnen,
Der Verein ZARA Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit veranstaltet im
Wintersemester 2002/03 wieder einen Lehrgang zum Thema: "Rassismus und
Zivilcourage".
Anbei finden Sie alle notwendigen Informationen.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!
Wir möchten Sie auch um Weiterleitung dieser Information bitten. Vielen
herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,
Eva M. Bachinger - für das ZARA-Team
___________________________
ZARA- Beratungsstelle für
Zeugen und Opfer von Rassismus
Mo, Di, Mi 9.30-13h und Do 16-20h
Tel.: +43-1- 929 13 99
http://www.zara.or.at
ZARA sucht dringend Mitglieder und SpenderInnen!
Wenn Sie unsere Arbeit wichtig finden und unterstützen wollen, bitte werden
Sie förderndes Mitglied bei ZARA oder spenden Sie: Kto. 05211362800, BLZ
11000, Creditanstalt


(Das genaue Programm bitte auf der Homepage von ZARA einsehen. Anmerkung
MUND-Tagesredakteur)

================================================
06 ArbeiterInnenstandpunkt am Volksstimmefest
ASt-LRCI <ast-lrci@utanet.at>
================================================

Der ArbeiterInnenstandpunkt ist auch dieses Jahr am Volksstimmefest aktiv
vertreten. Neben marxistischen Klassikern und unseren Publikationen können
Interessierte zwei neue Broschüren erwerben. Eine widmet sich der
revolutionären Krise in Argentinien und enthält aktuelle Analysen,
Augenzeugenberichte und Originaldokumente streikender ArbeiterInnen.
Die andere Broschüre widmet sich - aus Anlaß der gegenwärtigen Diskussion
in der KPÖ - der Frage des Parteiprogramms. Wir veröffentlichen die
Parteiprogramme der KPÖ aus den Jahren 1921 und 1946 sowie eine politische
Bewertung dieser Programme mit Bezug zur aktuellen Diskussion. Ein
historischer Beitrag zur Gründung der KPÖ rundet die Broschüre ab.
Am Sonntag 16.00 machen wir - gemeinsam mit der Jugendorganisation
REVOLUTION - eine Veranstaltung zu den Perspektiven der
Antiglobalisierungsbewegung. Diese Veranstaltung findet bei unserem Stand
statt.
Hier wie auch rund um das Wochenende gibt es viele Gelegenheiten, mit uns
zu diskutieren, Meinungen auszutauschen und gemeinsame Aktivitäten zu planen.
Darüberhinaus werden wir heuer an einem großen Stand (gemeinsam mit AL und
Funke) für ein umfassendes Angebot an Speis und Trank sorgen. Von Wodka bis
Bier, von Würstel bis Bratkartoffel, von Säften bis Kuchen findet ihr bei
unserem Stand alles, was Euer Herz begehrt.
Unser Stand ist in der Initiativenstraße in der Nähe des Solidaritätsdorfes.
Mehr Informationen unter:
Tel.: 0676/4068314
E-mail: ast-lrci@utanet.at

================================================
07 ANTI-WEF-VERANSTALTUNG in Wels
From: "infoladen wels" <infoladen-wels@liwest.at>
================================================
Veranstaltung: DELETE THE ELITE!!!
* Was ist das World Economic Forum und warum wird dagegen
mobilisiert??!
* Infos zu den antikapitalistischen Aktionstagen vom 12. - 19.
September 2002 in Salzburg
* Videovorführung: "This is what democracy looks like!" Ein Film zur
Großdemonstration 2001 in Salzburg, im Zuge derer ca. 900 Menschen in einem
mehrstündigen Polizeikessel festgehalten wurden
Donnerstag, 5. September, ab 18:30 Uhr im Infoladen Wels, Spitalhof 3, 4600
Wels
Für weitere Infos siehe: www.antiwef.org


Anbei Teil eines Aufruf-Textes gegen das WEF von autonomen Gruppen aus
Magdeburg:
Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und
unten!!!
Vom 14. bis zum 16.9.2002 findet in Salzburg/ Östereich ein Treffen der
Mächtigen dieser Welt statt, auf dem diese weiter gegen unseren Willen über
die Zukunft aller Menscher und der Natur entscheiden. Dieses Mal trifft sich
das Wold Economic Forum, kurz WEF.
Doch Seattle, Prag, Genua, Brüssel ... Kaum ein Gipfeltreffen der
Weltwirschaft und -politik in den letzten Jahren, dasz nicht von
Massenprotesten begleitet wird
Was ist das WEF konkret?
Das WEF wurde 1971 als Plattform für europäische Topmanager gegründet und
hat seit her seinen Einfluss kontinuierlich ausgebaut. Seit 1982 ist das WEF
eine "informelle Zusammenkunft" von Wirschaftsvertretern,
ParlamentarierInnen und Köpfen internationaler Institutionen, wie IWF und
Weltbank.
Mittlerweile kann das WEF- Treffen als "Gipfel der Gipfel" bezeichnet
werden. Hier treffen sich an die 1000 Wirtschaftsführer, rund 250
StaatsvertreterInnen, etwa 300 WissenschaftlerInnen, hochrangige
KulturträgerInnen, sowie ein Tross von Medienleuten. So brüstet sich das WEF
damit, bei der Umsetzung (neuer) Strategien der multinationalen Konzerne und
(deren) Staaten "Resultate vorantreiben und ihre Profite maximieren zu
können".
Mensch kann ohne Übertreibung sagen, dass das Wold Economic Forum praktisch
alle Instutitionen (z.B. IWF und Weltbank), viele Regierungen und die
Mehrheit der weltweiten Wirtschafts- und Militärkapazitäten kontrolliert.
Auch dieses Treffen in Salzburg wird die kapitalistische Globalisierung
weiter vorantreiben, auch mit kriegerischen Miteln und die Lebensbedingungen
von uns allen verschärfen.
Auswirkungen der kapitalistischen Globalisierung hier, in der Metropole ...
Charakteristisch für die Entwicklung des Kapitalismus in Europa sind die
Privatisierungen aller Lebensbereiche (z.B. Renten- und Krankenversicherung,
Stromversorgung, Bahnverkehr, Post, Telekommunikation ...), sowie die
"Liberalisierung" des Arbeitsmarktes, mit der Folge von
Massenarbeitslosigkeit und kontinuierliche Senkung der Reallöhne, bei
gleichzeitigen Abbau erkämpfter sozialer Rechte. Weitere Merkmale dieser
Entwicklung sind der massive Ausbau Europas in einen Überwachungsstaat nach
innen und zur Festung Europa nach auszen. Einerseits verschärfen also die
reichen Industrienationen (USA, Europa und Japan) den Druck auf die Länder
der 3.Welt mit ihrer Politik der schrankenlosen Globalisierung, anderseits
wächst eine Mauer um Europa, die Asyslgesetze werden ständig verschärft
(fast abgeschafft) und die Menschen in ihr Elend abgeschoben.
Es ist auch mit Sicherheit kein Zufall, dass der Ausbau zum
Überwachungsstaat (Ausbau der Repressionsorgane und deren Befugnisse,
Verschärfung der Gesetze, Videoüberwachung ganzer Städte, Europol ...)
einhergeht mit der Auflösung des "Sozialstaates". Den bevorstehender
sozialen Widersprüchen und Unruhe soll vorgebeugt werden.

================================================
08 Grüne andersrum beim Grünen 10XL-Fest
From: Grüne Andersrum <gruene.andersrum@blackbox.net>
================================================
Dienstag, 10. September 2002, ab 19:00 Uhr
Im Arkadenhof und Volkshalle des Wiener Rathauses
Das Grüne Rathausfest.
Die Grünen Andersrum: haben in der Volkshalle eine eigene Sektbar. Die
Hausherrin der Villa Valium Lucy McEvil,
die "Großmutter" Susi Vetschera und LMC Vienna-Lederkerl Frank schenken
Sekt zur Spende von Euro 2,­ aus. Reinerlös geht an die Beratungsstelle
Courage und an den Buddy Verein. Musik: 80er-Jahre Trash von DJ marco.
Mit dabei: Abgeordnete zum Nationalrat Ulrike Lunacek und Susanna Speckmayer.


10XL: Wir feiern ein ausgelassenes Festl mit vielen netten Leuten, guter
Musik und PolitikerInnen zum "Meet & Greet". Eintritt frei!
Es werden Spenden für das "neunerHaus" gesammelt, einem Verein zur
Errichtung und Führung von Obdachlosen-Wohnhäusern.


Musik Live
Gegenstimmen
Sumitra & Alex Machacek
Louie Austen & Mario Neugebauer


DJ-Lines
Wolfgang Schlögl (Sofa Surfers)
Electric Indigo


"green couch talks" moderiert von Leo Lukas
Bitte an eure FreundInnen weiterleiten!! Danke!!
-----------------------------------------------------------------
Die superüberdrübergrüne LesBiSchwule- & TransGender-Organisation
http://wien.gruene.at/andersrum/

================================================
09 Das Depot-Programm in der Woche von 02. bis 08. September
From: depot-news-admin@depot.or.at
================================================
Liebe FreundInnen des Depot,
sehr geehrte PartnerInnen,
erstmals seit Mai diesen Jahres gibt es neben diesem email-Newsletter
wieder einen gedruckten Folder mit dem Monatsprogramm. Ein gutes Zeichen?
Zumindest ist eine Programmplanung und Weiterarbeit bis November 2002
gesichert, nicht zuletzt auch durch eine Finanzierung der Stadt Wien.
Wir starten in der kommenden Woche mit einer Präsentation des Projekts
"city start up", mit einem Vortrag zu "Filmzensur bis 1938" und einem
Diskussionsabend, dessen Anlass das vierjährige Bestehen des Wiener Freien
Radios "Orange 94.0" ist. Bereits jetzt sei auch auf die "Fünf Tage zum
Thema Zivilgesellschaft" hingewiesen, einer Folge von Diskussionen, die
sich - anlässlich der "visionale 02" - zwischen 16. und 20. September dem
Hoffungsträger "Dritter Sektor" widmet.
Ein gutes Zeichen: Das Depot-Cafe ist ab kommenden Dienstag, 03. September,
wieder wochentags zwischen 12.00 und 22.00 geöffnet.
Auf einen Besuch freut sich das
Depot-Team
Dienstag, 3. September, 19.00
city start up
Präsentation


Immer häufiger prägen leerstehende Geschäftslokale das Wiener Straßenbild.
Kleinbetriebe siedeln ab oder geben auf. Auch kurzfristige Maßnahmen zur
Wiederbelebung des Handels waren wenig erfolgreich. Mit einem Pilotprojekt
im Viertel Kaiserstraße/Westbahnstraße/Kirchengasse im 7. Bezirk will city
start up die Ansiedlung von Nutzergruppen unterstützen, die bereit sind,
ehemalige Geschäftslokale für ihre Zwecke zu adaptieren. Das Projekt wendet
sich an junge und flexible Berufsgruppen, die auf der Suche nach ersten
Büros sind. Ihr kreatives Potential soll für eine neue Identität des
Viertels genutzt werden und dazu gehören Auslagenbespielungen, Aktionen im
öffentlichen Raum sowie ein gemeinsames öffentliches Auftreten.


Volker Dienst, architektur in progress (www.architektur-inprogress.at), Wien.
Guido Miklautsch, Servicecenter Geschäftslokale, Wien.
In Zusammenarbeit mit In Progress Consulting.
Mittwoch, 4. September, 19.00
Filmzensur in Österreich bis 1938
Vortrag


Der Vortrag bietet einen historischen Überblick über Filmzensur in
Österreich von ihrem Beginn bis zum Anschluss an das Deutsche Reich. Mit
der Einrichtung der Republik wurde die Zensur offiziell abgeschafft, doch
mit regionalen Unterschieden weiterbetrieben. Mittels bisher
vernachlässigten Primärquellen, die im Rahmen eines EU-Projektes
aufgearbeitet werden, entsteht eine vergleichende Geschichte der Filmzensur
von 1919 bis 1938. Gerade die internationale Filmgeschichtsforschung kann
die unterschiedlichen nationalen Ausprägungen der Zensur deutlich machen.


Thomas Ballhausen, Literaturwissenschafter und Historiker, Filmarchiv
Austria, Wien.
Donnerstag, 5. September, 19.00
Orange 94.0
Präsentation
Vor vier Jahren präsentierte sich im Depot die Wiener Freie Radioinitiative
erstmals unter ihrem Sendernamen Orange 94.0. Der Sender versteht sich als
Medium für nichtkonforme Meinungen und Berichterstattungen, und zwar im
Sinne von pluraler Nutzung und public access. Zu hoffen ist, dass heuer
nicht der letzte Geburtstag gefeiert wird. Die Stadt Wien überdenkt gerade
eine Infrastrukturförderung für die nächsten drei Jahre. In der
Veranstaltung überlegen Orange-Team und RadionutzerInnen, in welcher Form
zivilgesellschaftliche Bewegungen eigene Medien nutzen und welche Rolle
zwischen Repräsentation und Motorfunktion ein freies Radio wie Orange 94.0
dabei spielt. Zur Debatte steht auch, wie schnell sich eine subkulturelle
Idee zu einer Institution wandeln kann und welche Auswirkungen eine solche
Entwicklung hat.


Yasmin Darwisch, Radiomacherin, Mitinitiatorin des Projekts Sprechen Sie
unsere Sprache? - Orange!, Wien.
Barbara Eppensteiner, Leiterin des wienXtra medienzentrums, Wien.
Lothar Fischmann, Büro der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr, Wien.
Cornelia Kogoj, Geschäftsführerin der Initiative Minderheiten, Wien.
Christina Nemec, Radiomacherin und Journalistin, Wien.
Karl Reitter, Philosoph, Mitglied der HörerInnenvertretung und des
Programmbeirats, Wien.
ta mera, FrauenLesben-Sendung auf Orange 94.0, Wien.
--
Depot
Breitegasse 3
1070 Wien


T: 01/522 76 13
F: 01/522 66 42


www.depot.or.at

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
KOMMENTARE, MELDUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><


================================================
10 Neu: I m p e r i a l i s m u s T e i l 2
From: "Arbeitsgruppe Marxismus" <agm@agmarxismus.net>
================================================


Neu erschienen:
Marxismus Nr. 21 (September 2002)
I m p e r i a l i s m u s
& m a r x i s t i s c h e T h e o r i e
Teil 2
Von der frühen Komintern zur Vierten Internationale,
110 Seiten A5, Hochglanz, 7 Euro, ISBN 3-901831-17-7
zum Handverkaufspreis beim AGM-Infotisch (Stand Nr. 135)
am Wiener Volksstimmefest (31.8. und 1.9. auf der Jesuitenwiese im Prater)


Mit der schrittweisen Durchsetzung einer "Neuen Weltordnung" durch USA &
Co., mit der sogenannten "Globalisierung" und dann auch mit der
Post-Seattle-Bewegung hat sich in den letzten Jahren in der Linken wieder
eine verstärkte Diskussion um das Verständnis des kapitalistischen
Weltsystems entwickelt. Damit ist auch das Interesse an marxistischen
Imperialismustheorien gestiegen.
Die Arbeitsgruppe Marxismus (AGM) hat bereits 1996 eine Arbeit zum Thema
veröffentlicht: "Imperialismus & marxistische Theorie, Teil 1: Die
,Klassiker'". Darin hatten wir die entsprechenden Ansatzpunkte bei Karl Marx
und Friedrich Engels, die Konzeptionen von Rudolf Hilferding, Rosa
Luxemburg, Nikolai Bucharin und W.I. Lenin dargestellt und einer Kritik
unterzogen. Mit "Die Globalisierungsdebatte - ein marxistischer Leitfaden
durch eine widersprüchliche Diskussion" (1997) und "Kapitalistische
Entwicklung und Krisen - eine marxistische Kritik der ,Regulationsschule'"
(1999) haben wir uns mit in der Linken zuletzt populären Erklärungsansätzen
beschäftigt. Die Texte aller drei Bände sind auf unserer website greifbar.
Hier legen wir nun den Teil 2 unserer Arbeit zu "Imperialismus &
marxistische Theorie" vor. Darin setzen wir uns mit den
Positionsentwicklungen der frühen Kommunistischen Internationale und der
trotzkistischen Bewegung bis zum Zweiten Weltkrieg auseinander und arbeiten
dabei auch spezifische theoretische Beiträge von Leo Trotzki zu diesen
Fragen heraus. Es wird gezeigt, welche imperialismus- und
krisentheoretischen Ansätze auch für das Verstehen der heutigen Realität
wesentlich sind, aber auch, wo in der frühen Komintern und bei den
Trotzkist.inn.en Schwächen lagen.
Ergänzt wird diese Nummer von "Marxismus" durch Anhänge zu Fragen, die mit
marxistischer Imperialismustheorie in Zusammenhang stehen: erstens mit
unserer "Skizze der internationalen Lage 2002" eine überblicksmäßige
Weltlageeinschätzung; zweitens einige Überlegungen zur imperialistischen
Rivalität zwischen den USA und der Europäischen Union; drittens eine
Auseinandersetzung mit einer trendigen Sichtweise des kapitalistischen
Weltsystems, nämlich mit Antonio Negris "Empire"; und viertens eine Kritik
an einer Form des Negrianismus in der Praxis, an den italienischen "Tute
Bianche" und ihrem pseudoradikalen zivilgesellschaftlichen Reformismus.
Weitere AGM-Publikationen: www.agmarxismus.net

================================================
11 Post/Postbus/GLB
From: Plattform gegen § 209 <office@paragraph209.at>
================================================
"95 Jahre Postbus - oh Du lieber Augustin, alles ist hin..."
Utl.: GLB fordert Volksabstimmung =
Wien (OTS) - Während die Personalvertretung mit Aktionen in ganz
Österreich auf die Leistungen der Beschäftigten des Postbusses aufmerksam
macht, dürfte in der Direktion eher nach dem Motto "oh Du lieber Augustin,
alles ist hin" gefeiert werden. Schließlich steht der Verkauf des Postbusses
an den Bahnbus unmittelbar bevor, im Anschluß soll dann mit dem Verkauf an
private Unternehmen begonnen werden. "Diese werden sich aber die Rosinen aus
dem Kuchen picken, unrentablen Linien droht die Schließung. Damit wären
viele Orte nicht mehr öffentlich erreichbar", so Robert Hobek,
Spitzenkandidat des GLB bei den kommenden Wahlen der Postgewerkschaft.
Der GLB bekundet seine Solidarität mit den Beschäftigten des Postbusses und
fordert von der Postgewerkschaft, die nächsten Kampfmaßnahmen beim Postbus
uneingeschränkt zu unterstützen. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit
Taten. Schließlich wird mit der Umstrukturierung der Post, die jetzt schon
in vielen Orten nicht mehr vertreten ist, auch deren endgültige Zerschlagung
vorbereitet. "Wir fordern außerdem eine Volksabstimmung über den Verkauf
öffentlichen Eigentums", so der GLB-Postsprecher Robert Hobek.
Rückfragehinweis: Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB
mailto: oliver.jonischkeit@oegb.or.at
http://www.glb.at
OTS0128 2002-08-30/14:41

================================================
12 Strassers Asylrechtsnovelle
From: "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
================================================
Michael Genner
Recht muß Recht bleiben
In unserer letzten Aussendung berichteten wir über erfreuliche Dinge: über
Menschen, denen wir helfen konnten, Verfahren, die wir gewonnen haben.
Diesmal ist wieder das Negative an der Reihe. Wie angekündigt, kümmern wir
uns nun um Herrn Strasser und seine geplante Gesetzesänderung.
Herr Strasser hat angekündigt, daß er die Asylverfahren beschleunigen und
eine Art Vorverfahren einführen will, wo innerhalb kürzester Zeit (die Rede
war von zwei oder drei Tagen !) entschieden werden soll, wer überhaupt
Zugang zum Verfahren erhält. Die anderen sollen abgeschoben werden. Weil
sie, wie Herr Strasser meinte, die "Prozedur aufhalten" und den "wirklichen
Flüchtlingen den Platz wegnehmen.
Dieses beschleunigte Vorfahren ist eine Verhöhnung des Rechtsstaates. Wir
haben keinerlei Vertrauen zum Bundesasylamt als Institution. Wir wissen, daß
diese Behörde alles tun wird, um der großen Mehrzahl der Flüchtlinge den
Zugang zum Recht zu versperren.
Dabei wissen wir genau, daß manche Beamte dort guten Willens sind und sich
redlich bemühen. Sie sind aber die Minderheit. Sie setzen sich nicht durch.
Ihnen werden wir den Rücken stärken. Unsere Aufgabe ist es, Spreu vom Weizen
zu scheiden in der Beamtenschaft. Wir arbeiten daran.
Herr Strasser plant auch, die Flüchtlinge während dieses Vorverfahrens in
"Aufnahmezentren" (richtig: Anhaltelagern) zu konzentrieren. Zu befürchten
ist, daß den NGOs der Zugang zu diesen Lagern erschwert oder verweigert
wird, sodaß Rechtsmittelfristen nicht eingehalten werden können. Ohne
Kontrolle durch die Öffentlichkeit werden die Beamten dort mit den
Flüchtlingen umspringen, wie es ihnen passt.
Flüchtlingen, die die Aufnahmezentren verlassen, wird die Einstellung ihres
Asylverfahrens angedroht. Herr Taucher, Leiter des Bundesasylamts, zum
Einwand der Caritas, diese Vorgangsweise widerspreche der Genfer
Flüchtlingskonvention:
"Die Frage nach Übereinstimmung mit der Flüchtlingskonvention stellt sich
gar nicht." Ein Asylantrag, so Taucher, sei nämlich "ein wichtiger Schritt.
Soweit Taucher zur Begründung, warum das Verfahren eingestellt wird. ("Der
Standard", 28.8.2002).
Herr Taucher wird lernen müssen, daß völkerrechtliche Verträge wie die
Genfer Konvention auch und gerade in "wichtigen" Angelegenheiten einzuhalten
sind.
Herr Strasser wird lernen müssen, daß es in einem Rechtsstaat ein Recht auf
ein faires Verfahren gibt. Er wird daran zu erinnern sein, daß der
Verfassungsgerichtshof schon einmal die Verfassungswidrigkeit derart
verkürzter Fristen festgestellt hat: Gegen die Abweisung von Asylanträgen
als "offensichtlich unbegründet" (§ 6 Asylgesetz) konnte zunächst nur binnen
48 Stunden Berufung erhoben werden. Diese Bestimmung hat der
Verfassungsgerichtshof auf Antrag des UBAS behoben.
Wir haben Herrn Strasser in der Vergangenheit gelobt, weil er die Schubhaft
für Asylwerber eingeschränkt und rassistische Maßnahmen seines Vorgängers
Schlögl aufgehoben hat. So werden Flüchtlingsfamilien nicht mehr
auseinandergerissen, wie es unter Schlögl üblich war (der Vater in
Schubhaft, Frauen und Kinder im "gelinderen Mittel"); diesen Mißstand hat
Strasser abgeschafft.
Ehre, wem Ehre gebührt. Aber was er jetzt plant, ist schlimmer als alles,
was Löschnak und Schlögl zusammen auf dem Gewissen haben. Nun, wir haben
schon etliche Minister kommen und gehen gesehen. Asyl in Not ist immer noch
da.

================================================
13 INTERESSEN UND AMOK
From: "heinz blaha" <heinz-blaha@chello.at>
================================================


(Robert Kurz)
Der bevorstehende Angriff auf den Irak markiert einen Umschlagspunkt der
demokratischen Weltordnungskriege
Die ultima ratio des Kapitalismus ist schon immer der Krieg als Fortsetzung
der Konkurrenz mit anderen Mitteln. Und nicht nur der Krieg im Sinne eines
äußeren Konflikts, sondern auch der Massenmord und überhaupt die
universelle Vernichtung als letzte Konsequenz des Kapitalverhältnisses.
Darin zeigt sich schon, daß es keineswegs bloß darum geht, sogenannte
"rationale Interessen" (um Öl, Ressourcen, Absatzgebiete usw.) notfalls
auch gewaltsam zu verfolgen. Diese Motive des Interessenmaterialismus sind
mächtig; aber sie stehen nicht für sich, sondern sind eingebunden in die
fetischistische Selbstbewegung des Kapitals als eines "automatischen
Subjekts" (Marx). Letzter Zweck dieses Prozesses ist nicht das materielle
Wohlergehen von irgendjemand, auch nicht der Kapitalisten, sondern die
Verwertung des Werts als irrationaler Selbstzweck. Die bürgerliche
Zweckrationalität des materiellen Interesses ist ihrer Form nach bloß die
Binnenrationalität eines Wahnsystems.
Deshalb geht die Konkurrenz auch nicht im Kampf um materielle Gegenstände
des Interesses auf, etwa wie sich Kinder um ein Stück Kuchen balgen,
sondern sie ist gleichzeitig die Exekution der übergeordneten
Irrationalität (auch seitens der ebenfalls durch die Form ihres Interesses
darin eingebundenen Lohnarbeiter). Und das gilt erst recht für ihre
gewaltsame Fortsetzung mit anderen Mitteln, in den heutigen demokratischen
Weltordnungskriegen ebenso wie in den Kriegen und Massakern der vergangenen
kapitalistischen Durchsetzungsgeschichte. Es ist also nicht so, wie es eine
gewisse Lesart der Kritischen Theorie nahelegen könnte, daß der
Kapitalismus früher einmal rational gewesen und erst später irgendwie
verrückt geworden wäre.
Schon die beiden Weltkriege (und überhaupt alle Kriege der
Modernisierungsgeschichte) gingen nicht in einem linearen Zusammenhang von
"rationalen" Territorial- und Rohstoffinteressen einerseits und
politisch-militärischem Kalkül andererseits auf, sondern bestanden eher in
einer über jedes Kalkül hinausschießenden Explosion der gesellschaftlichen
Widersprüche und ihrer phantasmatischen ideologischen Verarbeitung, die
letztlich auch die bürgerliche Zweckrationalität in die Luft sprengte. Es
geht nicht darum, die Binnenrationalität der Interessen zu leugnen, sondern
sie in Beziehung zu setzen zur Irrationalität der kapitalistischen
Produktionsweise als solcher, in die sie eingehüllt sind.
Diese Beziehung von handfestem Interesse und irrationalem Selbstzweck ist
systemisch bedingt; sie kann sich nicht beliebig äußern, sondern nur im
Rahmen der jeweiligen Entwicklungsstufe von Kapital und Weltgesellschaft.
Deshalb vollzieht sich die gewaltsame Fortsetzung der Konkurrenz auch nicht
in einer immergleichen Weise, sondern sie verändert ihre Erscheinungsform
im Kontext der industriellen Revolutionen und der strukturellen Umwälzungen
des Weltmarkts.
In der langen Epoche der ersten industriellen Revolution war die Konkurrenz
mit den Kriegen der polyzentrischen nationalimperialen Ausdehnungsmächte
vermittelt. Aus der zweiten industriellen Revolution ging dagegen der
bipolare Kalte Krieg (mit seinen zahlreichen "heißen"
Stellvertreterkriegen) zwischen den beiden Supermächten USA und Sowjetunion
hervor, in dem sich die Konkurrenz des alten westlich-atlantischen Zentrums
des Kapitalismus mit den historischen Nachzüglern der "nachholenden
Modernisierung" an der östlichen und südlichen Peripherie des Weltmarkts
niederschlug. Die dritte industrielle Revolution schließlich setzte einen
globalen Krisenprozeß neuen Typs frei, in den der Untergang des
sowjetischen Staatskapitalismus und das Scheitern der gesamten Peripherie
an den Kriterien des Weltmarkts eingeschlossen ist. Zurück blieb die
monozentrische Machtstruktur eines "ideellen Gesamtimperialismus" unter
unanfechtbarer Führung der letzten Weltmacht USA, der die Weltpolizeikriege
gegen die Produkte der vom Kapital selbst produzierten Weltkrise
(Zusammenbruchspotentaten, Warlords, Fürsten des Terrors) entsprechen.
Wie es scheint, ist die übergreifende Irrationalität der Produktionsweise
als solcher global reif geworden. Der wahnhafte Selbstzweckcharakter und
der binnenrationale Interessenmaterialismus können nicht mehr zur Deckung
gebracht werden, wie es in den früheren Akkumulationsschüben nach Krise und
Krieg immer wieder möglich war. Die neuen Produktivkräfte haben, wie von
Marx logisch deduziert, nun auch empirisch die Akkumulationsfähigkeit
ausgehöhlt. Die Fähigkeit des Kapitals zur Reabsorption von Arbeit auf
neuer Stufenleiter erlischt, es werden schubweise ungeahnte Massen von
"Überflüssigen" im planetarischen Maßstab hervorgebracht. Dem entspricht
auf der politisch-militärischen Ebene, daß es keine Gegenmacht mehr gibt.
Auch die demokratischen Weltpolizeikriege setzen die Konkurrenz fort, aber
das monozentrisch gewordene und globalisierte Kapital trifft dabei
unmittelbar auf sich selbst, auf seine eigenen Krisengespenster. Damit
zeigt sich auch in politisch-militärischer Hinsicht, was Marx im
ökonomischen Sinne formulierte, nämlich daß die Schranke des Kapitals das
Kapital selbst ist.
Es gibt kein Zurück zum alten innerimperialistischen Kampf nationaler
Ausdehnungsmächte, ebensowenig wie es ein Zurück zur Dampfmaschine oder zu
den Schlachtschiffen gibt. Was sich als Logik einer neuen gewaltsamen
Fortsetzung der Konkurrenz abzeichnet, ist der Kampf um die absolute (nicht
mehr wie in der Vergangenheit bloß relative) "Überflüssigkeit" von
Ressourcen (Überkapazitäten) und gegen die "Überflüssigen". Dabei scheint
eine absolute Vernichtungslogik auf, wie sie schon immer im Kern des
Kapitals lauerte. Hegel hatte das in seiner Rechtsphilosophie angedeutet:
Die Reproduktionsbewegung des "freien Willens" (alias "automatisches
Subjekt") sei dessen "Entäußerung" in die Gegenstände der Welt, an die er
sich aber nicht verlieren dürfe, sondern in denen er vielmehr sich selbst
darstellen müsse, um wieder zu sich zurückzukehren. Wenn diese Bewegung
nicht mehr gelinge, werde eine ungeheure Zerstörungskraft freigesetzt. Um
nichts anderes geht es, wenn Adorno in der Negativen Dialektik von einer
"absoluten Negativität" spricht, in der das "Prinzip der bestehenden
Gesellschaft bis zu ihrer Selbstzerstörung" liege.
Wenn die Welt nicht mehr zur Verwertung taugt, dann soll sie vernichtet und
ganz in die metaphysische Leere der Wertform aufgelöst werden. Diesem
geheimen absoluten Krisenprogramm folgen die Warlords und religiösen
Wahnsinnigen ebenso wie die demokratischen Weltordnungskrieger, Bush nicht
weniger als Bin Laden. Auch Milosevic und Saddam Hussein sind in diese
Logik hineingeraten, aber als Dinosaurier der vergangenen Epoche
"nachholender Modernisierung". Ob sich Selbstmordattentäter mit gekaperten
Passagierflugzeugen auf die Twin Towers stürzen, die US-Militärmaschine
afghanische Hochzeitsgesellschaften vom Erdboden wegbombt, die
Pentagon-Strategen an Miniatur-Atombomben basteln oder Saddam über seinen
Giftgasvorräten brütet: Überall schimmert ein diffuser, die
Selbstvernichtung einschließender Vernichtungswille durch, der sich vom
Interessenmaterialismus losreißt, gerade weil dessen Form zur Naturform
gemacht worden ist.
Natürlich erinnert all das an die Nazis, bei denen sich das
nationalimperiale "rationale Interesse" mit dem irrationalen
Vernichtungsprogramm des eliminatorischen Antisemitismus und der
schließlichen Selbstvernichtung verband. Damals, an der Schwelle der noch
nicht ausgeschöpften zweiten industriellen Revolution, konnte sich diese
Konsequenz als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise nur in Deutschland
aufgrund seiner spezifischen Geschichte durchsetzen. In der neuen Weltkrise
wiederholt sich die Geschichte nicht. Das nie überwundene, weil dem
Kapitalverhältnis inhärente antisemitische Syndrom kehrt in großem Maßstab
wieder, aber eingeschlossen in einen allgemeineren, global diffundierenden
Zerstörungsprozeß. Dieselbe Vernichtungslogik nimmt universelle, nicht mehr
national isolierbare Verlaufsformen an.
Es ist kein Zufall, daß sich gerade in den westlichen Ländern gleichzeitig
eine "Kultur des Amoklaufs" herausgebildet hat (real und virtuell).
Amokläufer und Selbstmordattentäter sind verwandte Figuren, in beiden
verschmelzen die Motive von Mord und Selbstmord. Und in beiden Fällen
handelt es sich nicht um eine individuelle, sondern um eine
gesellschaftliche Psychopathologie. Sowohl die jugendlichen Täter der
Schulmassaker in den USA und in der EU als auch die islamistischen
Selbstmordterroristen sind durchwegs gut angepaßte Subjekte der
"instrumentellen Vernunft". Sie bringen in der verwildernden Konkurrenz
unmittelbar deren irrationale Konsequenz zum Vorschein: die gleichzeitig
symbolische und reale Inszenierung eines finalen Abgangs mit maximaler
Vernichtungswut.
Auf ein solches Finale droht auch die globale kapitalistische
Repräsentanzmacht USA zuzusteuern. Wenn die Lage ausweglos erscheint,
könnte der losgelassene Militärapparat den Amoklauf als letzte Konsequenz
des zerfallenden Konkurrenz-Systems im großen Maßstab veranstalten. Der
kapitalistischen Subjektivität überhaupt brennt die Sicherung durch, und
warum dann nicht gerade an der Spitze der konkurrenzlosen letzten
Weltmacht? Die Triebkraft ist ganz offensichtlich der bis jetzt nicht
aufgefangene Crash des Finanzblasen-Kapitalismus, der in den 90er Jahren
mit fiktivem Kapital die Weltkonjunktur gefüttert hatte. Die größte Baisse
der Nachkriegsgeschichte hat nun die USA erreicht und droht mit
Mega-Pleiten auf die Realkonjunktur überzuspringen. Mit unabsehbaren Folgen
ist sowohl die weitere Finanzierung des astronomischen US-Handels- und
Leistungsbilanzdefizits als auch des High-Tech-Militärapparats akut in
Frage gestellt.
Unter diesen Bedingungen bröckelt die ideologische Legitimation von
"freedom and democracy". Der fieberhaft vorbereitete Angriff auf den Irak
markiert einen Umschlagspunkt in den Weltordnungskriegen. Erstmals wird
nicht nur ganz offen die großflächige Zerstörung und weit über den
zynischen Terminus der "Kollateralschäden" hinaus der massenhafte Tod der
Zivilbevölkerung ins Auge gefaßt, sondern auch das Risiko einer völligen
Destabilisierung ausgerechnet der zentralen Ölregion in Kauf genommen. Die
in der US-"Expertendebatte" vorgebrachten Begründungen sind abenteuerlich
und durchsichtige Rationalisierungen; etwa wenn erwogen wird, die Saudis,
Kuwait usw. fallen zu lassen und mittels eines im Irak installierten
Marionetten-Regimes den Ölpreis dauerhaft zu drücken. Das Resultat wäre der
ökonomische Ruin des gesamten arabischen Raums, das blutige Ende aller
prowestlichen Regimes und der Notstand einer kaum durchzuhaltenden
US-Militärdiktatur über den Nahen Osten.
Die Ölmaterie bildet zwar den Treibstoff der kapitalistischen
Verbrennungskultur, aber sie konstituiert nicht per se
Akkumulationsfähigkeit, sondern setzt diese vielmehr voraus. In demselben
Maße, wie die Weltkrise das Zentrum erfaßt, schlägt der Ölmaterialismus
unmittelbar in Irrationalität um. Die Flucht nach vorn in den militärischen
Amoklauf vollzieht sich umso sicherer, je unbewältigbarer der Finanzcrash
wird. Nicht aufgrund ihrer größeren Zurechnungsfähigkeit geben sich die
EU-Staaten als zögerliche Bedenkenträger, sondern bloß weil sie nicht
selber den Finger am Abzug der Pumpgun haben.
Ohnehin ist es bloß peinlich, wenn ausgerechnet Kanzler Schröder als
Repräsentant des gelernten Amokläufers unter den Nationalstaaten zur
Mäßigung mahnt. Das ist ungefähr so glaubwürdig wie die Wahlkampftöne gegen
die Niedriglohn-Sklaverei in den USA, während Schröders Hartz-Kommission
eben diese hierzulande vorbereitet. Angesichts weiterer globaler
Kriseneinbrüche werden die BRD-Eliten den Amoklauf der US-Kriegsmaschine
letztlich billigen und gleichzeitig mangels eigener militärischer Potenz
den Amoklauf der militärisch Armen nach innen inszenieren, wie er heute
schon in vielen Krisenregionen stattfindet: als Freigabe des Pogroms gegen
die 7 Millionen "Ausländer", die sich hoffentlich zu wehren wissen.

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SERVICE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><


================================================
14 boeses:oesterreich 0802
From: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
================================================
Willkommen zur neuen Ausgabe von boeses:oesterreich!
Diesmal gibt es eine etwas duennere Ausgabe, schliesslich sind ja grosse
Ferien in der offiziellen Politik., die nur von den allgegenwaertigen
Hochwasserkatastrophen unterbrochen wurden. Nichts desto trotz gibt es auch
in dieser Ausgabe wieder einige "Schmankerl".
Jetzt noch schnell (fuer Neulinge) die Erklaerung was dieser Newsletter
sein soll, und warum wir ihn machen:
boeses:oesterreich ist unser monatlicher Newsletter, der ueber die aktuelle
Situation in Oesterreich (und ueber die Auswirkungen der FPOe/OeVP
Regierung) informieren soll. Entschlossen haben wir uns dazu, da wir
bemerkt haben, dass die Wissenslage ueber den realen Zustand in Oesterreich
speziell in anderen Laendern sehr gering ist. Die Regierung hat es
geschafft, dass mit der Diskussion ueber die EU-"Sanktionen" der
alltaegliche Wahnsinn dieses Landes aus dem Blickfeld der internationalen
Oeffentlichkeit verschwand. Mittlerweile sind die "Sanktionen" aufgehoben,
etwas das in Oesterreich durch (fast) alle politischen Gruppierungen als
Sieg gefeiert wurde, das "Interesse" an der Entwicklung Oesterreichs noch
weiter geschrumpft. Die befuerchtete "Normalisierung" der
rechts-rechtsextremen oesterreichischen Regierung schreitet voran,
Informationen ueber die Verschaerfung der Zustaende in Oesterreich sind
darum wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es auch aeusserst erwuenscht,
dass dieser Newsletter so breit wie moeglich verteilt wird, damit so viele
Menschen wie moeglich von den Zustaenden in Oesterreich erfahren. Also:
Verbreiten, verbreiten, verbreiten! Natuerlich ist es ebenso moeglich
dieses Material (auch auszugsweise) fuer Zeitschriften zu verwenden,
schickt uns halt zumindestens ein Mail, wenn ihr dies tut.
Kritik und Anmerkungen (wenn moeglich schreibt bitte in deutsch oder
englisch!!) an:
raw@raw.at
Viel Spass beim Lesen!


<<<<<<<<<<<<<<<< ;begin inhalt >>>>>>>>>>>>>>>>
****************************************************************
[1] Nazis, verhaftet
****************************************************************
[2] Fuer Nazis schreiben
****************************************************************
[3] Suedtiroler Geschichten
****************************************************************
[4] Polizeigewalt: Vorderseite
****************************************************************
[5] Polizeigewalt: Rueckseite
****************************************************************
[6] Sterben in Schubhaft
****************************************************************
[7] Die "boesen" Folgen der Lust
****************************************************************
[8] Christliche Weltanschauungen
****************************************************************
<<<<<<<<<<<<<<<<< ;end inhalt >>>>>>>>>>>>>>>>>


*******************************************************
[1] Nazis, verhaftet
*******************************************************
Anfang August wurde in Wien die Neonazizelle SS-Kampfgemeinschaft Prinz
Eugen von der Polizei ausgehoben. Drei Personen wurden im Zuge der
Amtshandlung festgenommen, sie waren gerade dabei Waffen und Munition aus
einem Versteck abzutransportieren, bei den anschliessenden
Hausdurchsuchungen wurden mehr als 50 Waffen - darunter zahlreiche
Maschinengewehre - Sprengstoff und umfagreiches Nazipropagandamaterial
sichergestellt. Oeffentlich aufgetreten sind die drei fuer die "Doeblinger
Initative Autofahrerechte (DIAR)", die als Tarnorganisation fungierte.
Als zentrale Figur der Gruppe wird von Polizei und Justiz der im Juni
dieses Jahres verstorbene Neonazi Georg Gasser praesentiert: Dieser
engagierte sich in den spaeten 70-er Jahren in der neonazistischen Aktion
Neue Rechte (ANR), Mitte der 80er-Jahre tauchte er dann in der, selbst in
der rechtsextremen Szene als zu radikal verschrieenen,
"Europaburschenschaft Tafelrunde zu Wien" wieder auf, bei der er sich
fuehrend betaetigte. Dies gemeinsam mit einem gewissen Wolfgang Haberler -
mittlerweile ist der Mann zum stellvertretenden FPOe-Landesparteiobmann in
Niederoesterreich aufgestiegen.
Spuren gibt es auch zu einem weiteren - ehemaligen - Funktionaer der FPOe:
Dem mittlerweile behoerdlich - mehr oder weniger - gesuchten Ex-Bezirksrat
und Holocaust-Leugner Wolfgang Froehlich (siehe boeses:oesterreich 0702).
(Quelle: http://www.doew.at / http://derstandard.at)
*******************************************************
[2] Fuer Nazis schreiben
*******************************************************
Wieder einmal zeigt sich, dass sich FPOe-Funktionaere immer weniger Muehe
geben, ihre Verbindungen zum offenen Rechtsextremismus und Neonazismus zu
verschleiern: So meldete sich am 2. August in der "National-Zeitung" des
deutschen Nazi-Verlegers Gerhard Frey der Bezirksparteiobmann der FPOe
Wiener Neustadt, Bernhard Blochberger, zur Causa Stadler und der Frage ob
Oesterreich 1945 befreit worden waere (siehe boeses:oesterreich 0702) zu
Wort. So meint er, dass PolitikerInnen die der Roten Armee dafuer Dank
zollen "unser Volk [verhoehnen]".
Blochberger ist aber beileibe kein "Neuling" auf diesem Terrain: So
engagierter er sich in den 80er-Jahren in fuehrender Rolle in der
neonazistischen Nationaldemokratischen Partei (NDP), nach deren Verbot
kanditierte er fuer die Tarnliste "Ein Herz fuer Inlaender". Offensichtlich
die richtige Grundlage um in der FPOe eine fuehrende Stellung einzunehmen....
(Quelle: http://www.doew.at)
*******************************************************
[3] Suedtiroler Geschichten
*******************************************************
Bei dem Versuch eine Bombe zu bauen hat sich der Linzer Neonazi Stefan
Topitz selbst schwer verletzt, ihm wurden sechs Finger teilweise
abgerissen. Topitz selbst versucht sich in der Oeffentlichkeit als
unpolitisch darzustellen, das bei ihm gefundene umfangreiche
NS-Propagandamaterial und auch seine Vorgeschichte sprechen da eine andere
Sprache: So unterhielt er Kontakte zur NSDAP/AO und zur US-Neonazigruppe
National Alliance (NA), deren kuerzlich verstorbener Fuehrer William Pierce
mit den "Turner Diaries" DAS Terrorbuch der rechtsextremen Szene
geschrieben hat, unter anderem duerfte es fuer die Anschlaege in Oklahoma
als Vorlage gedient haben.
Besondere Brisanz erhaelt der Fall dadurch, dass sich der Vorfall in Topitz
Wohnung in Lana bei Meran/Suedtirol/Italien ereignet hat, in einer Gegend
also, in der schon oefters oesterreichische Neonazis - vor allem in den
60er-Jahren - Anschlaege unter Deckung des oesterreichische Staates
vorgenommen haben. Entsprechend fuersorglich reagierte dieser auch, Topitz
wurde schnell in ein Spital nach Innsbruck gebracht und so dem Zugriff der
italienischen Behoerden entzogen. In seinem Auto wurde noch ein weiterer
Sprengsatz, so wie eine Karte mit eingezeichneten Carabinieri-Stationen
gefunden.
(Quelle: http://www.doew.at)
*******************************************************
[4] Polizeigewalt: Vorderseite
*******************************************************
Anfang August fanden beinahe zeitgleich zwei Gerichtsverfahren gegen
oesterreichische Polizisten ihren rechtlichen Abschluss: Zum einen bekamen
jene drei Polizisten, in deren "Obhut" Marcus Omofuma bei seiner
Abschiebung "erstickt ist" (siehe boeses:oesterreich 0402), jeweils neun
Monate bedingt fuer "fahrlaessige Toetung unter besonders gefaehrlichen
Verhaeltnissen". Selbstredend bleiben alle drei weiterhin im Polizeidienst.
Zum anderen ist jener Polizist, der Imre B. im Zuge einer Amtshandlung
"unabsichtlich" erschoss (siehe boeses:oesterreich 0602), nun
rechtskraeftig im Zweifel freigesprochen (der Vorwurf lautete auch hier auf
"fahrlaessige Toetung").
(Quellen: http://no-racism.net / http://derstandard.at)
*******************************************************
[5] Polizeigewalt: Rueckseite
*******************************************************
Mehr Konsequenzen gibt es dafuer gegen Personen, die es wagen gegen
Polizeiwillkuer und -morde zu demonstrieren. So wurde nun ein Demonstrant -
der mit ca. 100 anderen spontan gegen die Ermordung von Imre B.
demonstriert hatte und dafuer von der Polizei brutal eingekesselt und
niedergeschlagen wurde (siehe boeses:oesterreich 0600) - zu neun Monaten
Haft verurteilt, davon drei unbedingt. Der Vorwurf: Er habe "mit besonderer
Brutalitaet und Intensitaet" eine "hartnaeckige Verfolgung" eines
Polizisten mit einer "Waffe" vorgenommen, um ihn "zu Fall zu bringen". Die
Waffe: Ein Fahrrad. Entsprechend einseitig lief der Prozess ab. Wenig Muehe
machte sich der verhandelnde Richter eine ernsthafte Wahrheitsfindung auch
nur vorzutaeuschen, neben von ihm getaetigten rassistischen Aeusserungen
kuemmerte er sich wenig um die Widersprueche in den Aussagen der
PolizistInnen, noch weniger um EntlastungszeugInnen.
Interessant auch an welchem Detail der Vorsitzende den Beweis fuer die
Schuld des Angeklagten gefunden haben will: "Bezeichnenderweise hatten die
angeblich gewaltfreien Demonstranten bereits die Telefonnummern ihnen
offensichtlich nahe stehender [gruener] Abgeordneter bei sich, woraus sich
erhellt, dass sehr wohl die Demonstranten auf gewalttaetigen
Konfrontationskurs mit der Polizei eingestellt waren, und dadurch
entstehende Nachteile offensichtlich durch die Intervention von
Abgeordneten abzuwenden erhofften" (O-Ton des verhandelnden Richters).
Jeder weitere Kommentar eruebrigt sich wohl...
(Quelle: http://www.falter.at)
*******************************************************
[6] Sterben in Schubhaft
*******************************************************
Am Morgen des 3.8.02 fanden PolizistInnen in Bludenz (Vorarlberg) einen
Schubhaeftling tot in seiner Zelle. Nach ersten Nachrichtenmeldungen hat
nichts auf Selbstmord oder eine lebensbedrohliche Krankheit hingewiesen.
Seither gibt es keine neuen Nachrichten, obwohl eine sofort angekuendigte
Obduktion mittlerweile zu einem Ergebnis gefuehrt haben muss.
Der Tote war zuvor aus der Schweiz nach Oesterreich "zurueckgeschoben"
worden und war bis zum 3.8. schon 3 Monate in Bludenz in Schubhaft. Beide
staatlichen Behoerden haben es offenbar nicht geschafft, ihm seinen
"Herkunftsstaat" nachzuweisen. Zu seinem Tod meinte ein zustaendiger
Polizist: "Er hat es uns nicht leichtgemacht".
(Quellen: http://no-racism.net / http://derstandard.at)
*******************************************************
[7] Die "boesen" Folgen der Lust
*******************************************************
Fuer einige Aufregung sorgte eine ueberraschend liberale
Aufklaerungsbroschuere, die ausgerechnet vom Sozialministerium
herausgegeben wurde. Vor allem kirchliche und konservative Kreise empoerten
sich ueber "Love, Sex und so". Den Vogel abgeschossen hat in dieser
Hinsicht aber zweifelsohne der Salzburger Weihbischof und Pate der
radikalen AbreibungsgegnerInnen Andreas Laun. In einem Artikel fuehlte sich
er bemuessigt die Bibel folgendermassen zu zitieren: "Wer einen von diesen
Kleinen, die an mich glauben, zum Boesen verfuehrt, fuer den waere es
besser, wenn er mit einem Muehlstein um den Hals ins Meer geworfen wuerde".
Anschliessend folgten die unvemeidbaren Absaetze ueber die gar so
furchtbaren Folgen der "Lust", er schaffte es dabei sogar diese fuer die
bescheidenen Geburtenraten in Europa verantwortlich zu machen. Eigentlich
recht amuesant sowas, haette er nicht eine nicht ganz unbedeutende
AnhaengerInnenschaft: Mittlerweile ging das von der konservativen OeVP
dominierte Bildungsministerium auf Distanz zu der Broschuere: Diese werde
"keine Empfehlung" bekommen, unter anderem wird die "zu hohe" Anzahl der
angefuehrten Homosexuellenberatungsstellen beanstandet.
(Quelle: http://derstandard.at)
*******************************************************
[8] Christliche Weltanschauungen
*******************************************************
In einem Interview hat der Sankt Poeltner Dioezesanbischof Kurt Krenn
wieder einmal Einblick in die Abgruende seiner Weltanschauung gegeben. So
fuehlte er sich bemuessigt festzuhalten, dass der Islam eine "aggressive"
Religion sei, und meint "Es hat gar keinen Sinn, wenn man einem Moslem da
schoene Worte sagt. Ich glaube, wir muessen uns ganz hart auseinander
setzen mit ihm."
Weiters laesst er uns noch an seinen rassistischen Gedankengaengen zur
Migration teilhaben: "Zwei Tuerkenbelagerungen waren schon, die dritte
haben wir jetzt" - nun gehe es "halt auf einem anderen Weg".
(Quelle: http://derstandard.at)
****************************************************************
EPILOG
****************************************************************
Falls ihr diese Aussendung nicht mehr von uns haben moechtet, schreibt uns
einfach ein kurzes Mail. Bitte schaut aber zuerst, ob ihr das betreffende
Mail auch wirklich DIREKT von uns bekommen habt, sonst muesst ihr euch halt
an die netten Leute wenden, die diese Aussendung weitergeschickt haben ;-)))))
Umgekehrt geht das natuerlich auch (und freut uns auch viel mehr).
Wer/welche in Zukunft direkt von uns, und damit auch garantiert alle unsere
Aussendungen, kriegen moechte mailt uns einfach mit dem Wunsch in unseren
Verteiler aufgenommen zu werden (Und auch hier noch mal der Hinweis:
Schreibt wenn moeglich bitte in deutsch oder englisch!).
Noch einfacher koennt ihr den Newsletter auf unserer Homepage
(http://www.raw.at) im Bereich "Kontakt" bestellen. Einfach e-mail-Adresse
ausfuellen, die gewuenschte(n) Sprache(n) auswaehlen und ab damit!
In diesem Sinne
bis zum naechsten Mal
Rosa Antifa Wien (RAW)
KEIN FRIEDE MIT OESTERREICH!!!
--
############ RAW #############
Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw@raw.at
Web: http://www.raw.at
Board: http://www.n3tw0rk.org
-------------------------
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc
############ RAW #############

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION - MAIR UND DIE FOLGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><


================================================
15 MUND quo vadis?
From: "Thomas Schmidinger" <thomas_schmidinger@hotmail.com>
================================================


Ich hatte den MUND bislang immer wieder als Positivbeispiel für ein linkes
Medienprojekt erwähnt, das - wenn auch nach mühsamen und langwierigen
Diskussionen - dazugelernt hat und sich im Laufe seines Bestehens zu einem
stärker moderierten Medium gewandelt hat, das im Großen und Ganzen
antisemitische Texte zensiert. Da der Kritik Karl Pfeifers und Doron
Rabinovicis an den Ergüßen Martin Mairs eigentlich nichts mehr hinzuzufügen
ist und sich meine Lust mit Personen, die Texte verfassen die nur so von
antisemitschen Stereotypen strotzen, wie Martin Mair, zu diskutieren in
Grenzen hält, will ich auf den eigentlichen Grund der aktuellen
Antisemitismus-Auseinandersetzung im MUND nicht mehr eingehen.
Es bleibt mir nur festzustellen, daß ich es sehr bedauere, daß sich Claudia
Volgger aus diesem Grund (und aufgrund der Verengung der Redaktion) vom
MUND zurückzieht. Ich und die Gruppe bei der ich aktiv bin, hatten zwar
auch mit ihr immer wieder politische Differenzen und auch öffentlich im
MUND ausgetragene Auseinandersetzungen, trotzdem hat sie immer wieder
inhaltlich interessante Beiträge geliefert und ist mir als eine jener
Personen in Erinnerung die innerhalb der MUND-Redaktion immer wieder gegen
die Veröffentlichung antisemitischer Texte aufgetreten sind. Auch wenn ich
die Gründe für ihre Rückzug verstehe und ihre Kritik, daß Texte wie jene
von Martin Mair überhaupt die Schranken der MUND-Zensur passieren konnten
vollinhaltlich teile, so bedauere ich ausdrücklich diesen Schritt. Ein MUND
ohne sie wird nicht mehr der selbe MUND sein. Ob er trotzdem ein
interessantes Medium bleiben kann, wird sich nicht zuletzt in einer nun
hoffentlich folgenden Reflexion innerhalb der Redaktion zeigen.

-------------------------------
Thomas Schmidinger !
!
thomas_schmidinger@hotmail.com !
http://www.schmidinger.at.tf !

><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITAET WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><


================================================
16 RAWNEWS - CASPIAN OIL
From: "RAWNEWS" <rawnews@btopenworld.com>
================================================
Caspian Basin oil pipeline company founded
WSWS, 30 August 2002


By Paul Stuart


On August 1, after eight years of bitter political intrigue, the Baku-
Tbilisi-Ceyhan Pipeline Company (BTC Co.) was founded during a
document signing ceremony in London. Witnessed by representatives of
the pipeline's host countries Azerbaijan, Georgia and Turkey, the new
corporation marks a major step in the opening of a new export route
for Caspian Basin oil resources to the United States, Israel and
Western European markets.


The objectives of the Baku-Tbilisi-Ceyhan pipeline, according to US
officials, is to reduce dependence on OPEC oil producers in the
Middle East, create a secure supply of oil to Israel, and begin to
end dependence on Russian and Iranian oil transportation networks
from the Caspian region. The preparation for the huge pipeline has
already seen an escalation of US military activity in the former
Soviet Republics bordering Russia, integrating them further into US
military plans. The construction phase will see a dramatic further
growth in US military operations.


At an initial cost of $2.5 billion, estimated to double before
completion and funded from "free public money" and private finance,
BTC Co. will construct, operate and own the 1,750 kilometre pipeline
from Baku in Azerbaijan, through the Georgian capital Tbilisi then
onto the Turkish Mediterranean oil terminal at Ceyhan. The pipeline
will be ready to pump oil in 2005 from a phase one development of the
Azeri-Chirag-Gunashli oil field. Its capacity will be one million
barrels per day. A 900-km gas pipeline running between Baku-Tbilisi-
Erzarum, terminating in Turkey's Anatolia region, will form the axis
of the US sponsored Eurasian Energy Corridor.


Since the Eurasian Energy Corridor project was officially launched in
1994, the US and Turkish government's have sponsored various events
announcing the "imminence" of a deal. As a result such declarations
were increasingly greeted with cynicism. This time, however, pipe-lay
contracts have been awarded. Consolidated Contractors International
of Greece will construct Azerbaijan's section. France's Spie Capag
will lead a joint venture with US Petrofac to lay the Georgian
sector. BOTAS, the Turkish State pipeline company, will continue as
the lump sum turnkey contractor for the Turkish sector of the
pipeline. Bechtel (US) will be the main contractor for engineering,
procurement and construction.


The British Petroleum (BP) umbrella consortium, Azerbaijan
International Oil Consortium (AIOC) first signed contracts to explore
Azerbaijan's Caspian oil and gas fields eight years ago. The BTC Co.
project has caused fracturing within the Consortium. AIOC major
shareholders, ExxonMobil and ChevronTexaco continue to object to the
pipeline project on commercial grounds, but the project is ready to
move into construction phase.


BP is the leading shareholder in the Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline
Company. September marks the tenth anniversary of BP's outline
agreement with Azerbaijan for exploration of the Azeri-Chirag-
Gunashli oil field. Since then investment in BP projects in the
country's oil sector total $16 billion and is said to be the most
complex infrastructure development in the world.


Since November 1999, BP has shifted from a public "position of
scepticism" to leading the formation of BTC Co. BP has not explained
the abrupt change of policy, but oil industry analysts have accused
BP of entering a political alliance with the Bush and Blair
governments. A BP spokesman replied that Azerbaijan at present has
limited oil reserves, but it is a "key component of its [BP's] growth
strategy" and that "the pipeline was a strategic route out of the
South Caspian and had to be built."


BP's policy change was in all likelihood prompted by a combination of
the discovery in May 1999 of the Azeri Shah-Deniz oil field and the
US administration's financial guarantees.


Negotiators for BTC Co. and US politicians were unable to convince
executives of ExxonMobil and ChevronTexaco, major shareholders in the
AIOC, to become shareholders in the new corporation. At a conference
on the BTC pipeline attended by US government officials, Chevron vice
Chairman Richard Matzke declared, "pipeline projects required an
incremental approach grounded in commercial realities, not perceived
geopolitical imperatives." He added, "Oil cannot be pulled through a
pipeline, but can only be pushed."


ChevronTexaco and ExxonMobil are not objecting to political
interference in commercial decisions. Through AIOC they have
completed a new Russian pipeline from the Tengiz oil field in
northwest Kazakhstan to the Russian Black Sea port of Novorossiysk.
Differences between oil executives over oil pipeline routes from the
Caspian fields are not only commercial, but reflect differing
political strategies within the Bush administration.


Oil executives' objections do have substance: the Baku-Tbilisi-Ceyhan
pipeline passes through regions of enormous political instability and
social unrest. At one stage the Azeri section passes within 10
kilometres of the Azerbaijan and Armenia disputed border region,
which caused terrible ethnic wars in the early 1990s. In Georgia the
pipeline will pass through the Pankisi Gorge, home to Chechen forces.
The Turkish section passes through its southeastern region, where the
Kurdish minority lives.


A spokesman for the London based Kurdish Human Rights group
said, "This pipeline would militarise a corridor running from the
Caspian to the Mediterranean.... This could threaten the fragile
ceasefire in the Kurdish region through which the pipeline will pass".


Pete Holibil of Prague based CEE Bank-Watch warned that the jobs
promised by host country governments would not materialise. BP has
had to reign in estimates and insist that local economic impacts will
be severely limited. Holibil added, "Local people lack basic energy
supplies, but the oil and gas from the Caspian will be piped straight
to Western markets. Local communities will be by-passed completely."


Geostrategic considerations to the fore


Not only is the pipeline created on entirely fresh ground with no
previous infrastructure development, it also runs over three regions
that suffer regular earthquakes. According to an environmental impact
report, BP has brushed aside such dangers. Under different
circumstances such obstacles would cause oil executives to terminate
a planned commercial operation at the feasibility stage, but in this
case the political necessity of US domination of the Caspian is
driving commercial decisions.


Pipeline volume does not correspond to the relatively small-scale
volume of oil currently extracted from Azerbaijan. At present Azeri
oil transported through the smaller AIOC pipeline from Baku to the
Georgian Black Sea port of Supsa is 200,000 barrels per day. The port
can only handle 80,000-ton tankers, whereas at Ceyhan a massive
terminal will be built to handle 300,000-ton tankers.


The US-BP project is expected to enter intense competition for the
significant new oil fields discovered in Kazakhstan. One report said
the "Bush administration insists that Kazakhstan [largest oil
discoveries so far] join the planned Baku-Ceyhan project by building
an underwater pipeline that would link its Caspian sea port of Akatu
to the Azerbaijan capital (Baku). In Washington's view, such a
development would not only make the projected conduit more
profitable, it would also tie Kazakhstan to its own Central Asian
regional security build-up."


BTC Co. faces fierce competition from Iran and Russia. On March 26,
2001, Kazakhstan began pumping oil from its huge Tengiz oil field
through a Russian pipeline to the major Black Sea oil terminal at
Novorossiysk. They are also considering a deal with Iran to transport
its oil from the huge new Kashagan oil fields to the Persian Gulf. On
May 13, 2002, Russia and Kazakhstan struck an agreement over the
demarcation of the northern Caspian seabed and both hope that it
clears the way for further joint ventures.


The protection of the pipeline has become a pretext for broader US
military operations in the region. Controlling pipeline routes from
the Caspian Sea has been identified by strategists as a key post Cold
War objective. On April 29, the presidents of the three host
countries met in the Turkish Black Sea port of Trabzon to discuss
security issue surrounding the Baku-Tbilisi-Ceyhan pipeline.
Georgia's Eduard Shevardnadze, Azerbaijan's Heidar Aliev and Turkey's
Ahmet Necdet Sezer signed a security pact creating the foundations
for reorienting its military structures to protect the pipeline and
the Eurasian Energy Corridor.


On February 21, two US Air force planes brought 40 US special
advisors to Tbilisi, the Georgian capital-the first time US combat
troops have been deployed in the Caucasus. They will prepare the
groundwork for the later deployment of 200 Special Operations troops
as part of the US's "Georgia Train & Equip" programme. They will
concentrate their activities in the Pankisi Gorge against Chechen and
Islamic militants.


US-Russian conflict


Both the US and Russia have declared the gorge to be a hideout for
fleeing Taliban and Al Qaeda terrorists. Although there is agreement
on this question, the Russian government has reacted angrily to the
latest incursion by US combat forces into what it regards as its own
sphere of influence. Georgia has rejected Russian demands that its
forces be allowed in to secure the Pankisi Gorge. Leading strategists
in the US see the snubbing of Russian offers and the arrival of US
troops as a strategic victory.


An interview with the head of the state-run Georgian International
Oil Corporation, Giorgi Chanturia, which is directly involved in
negotiations at Trabzon, said, "All three states have said, through
their presidents, that they will sign an agreement on the creation of
co-ordination [structures] to ensure the safety of the two pipelines
but also of the main communication arteries, the electricity
transportation network, the fibre optic cables, etc."


Chanturia explained the significance of the arrival of US military
personnel: "... the training programme will partly aim at helping
Georgia ensure the safety of oil pipelines. As I said, [Georgia,
Azerbaijan, and Turkey] have agreed to guarantee the safety of the
pipelines on their respective territories. From the very beginning,
we have said that issues related to the safety of the pipelines will
be part of the [US] training programme."


Chanturia added, "What has been set up [in Trabzon] is a basis that
will help bring regional co-operation with regard to the safety of
the whole energy corridor to a new level in order to protect the
interests of the producing countries, transit countries and consuming
countries. What is at stake is not only the security of the
pipelines, we are talking here about the entire energy corridor." The
next summit in Tbilisi is expected to attract growing interest in the
former Soviet republics.


Russian oil giant Lukoil, also a leading shareholder in AIOC,
approached the Russian government on investment in BTC Co. but was
instructed to reject all offers. The Russian government has for the
last eight years supported an alternative Russian route to the Baku-
Tbilisi-Ceyhan Pipeline. It has also sought agreement to form what
the Russian press calls a "Central Asian OPEC." In May 2001 the
Eurasian Economic Commonwealth (EEC) was formed, creating a free
trade zone between Russia, Belarus, Kazakhstan, Kyrgyzstan and
Tajikistan.


Internal trade has increased by only one percent on the previous
year. Russia is using the EEC to pursue common border defence
agreements. According to Sergei Blagov in the Asian Times July
30, "Russian President Vladimir Putin diplomatically summed up the
decision the other EEC member states would soon face: `Russia has to
determine whether it needs to fortify its border with Kazakhstan, or
guard [the Kazakh border further south]'".


One of Putin's first acts after coming to power was to refocus
Russian policy toward the Caspian Sea. A report in Caspian Sea Oil
Studies explained, "Russia's new leader, Vladimir Putin, was pushing
ahead with an aggressive policy designed to recover Moscow's regional
hegemony. Soon after Putin's March 26 election, Russia's National
Security Council declared the Caspian region to be one of Russia's
key foreign policy interests."


The report continues that the former energy minister Victor Kalyuzhny
took up a newly created post on May 31, 2002 as a special co-
ordinator on Caspian policy: "The creation of the post underlined a
significant shift from Moscow's ad hoc and disorganised approach seen
during the Yeltsin era.... The ominous implications of Russia's new
policy were underlined by Andrei Urnov, Russia's ambassador at large
and chief of the Foreign Ministry's Working Group on the Caspian Sea,
in a May 2000 appearance on Capitol Hill.... Urnov told the
Washington audience, `it hasn't been left unnoticed in Russia that
certain outside forces are trying to weaken our positions in the
Caspian Basin, to drive a wedge between us and other Caspian states'".


Russia's Naval Caspian Sea Flotilla is one of the few areas of
military spending that has expanded. Over the last few years it has
doubled in size. When the Soviet Caspian Navy was disbanded after the
dissolution of the Soviet Union, Russia had to withdraw from its main
naval base in the Azerbaijan capital Baku and create a new one at
Astrakhan. This reorientation of Russian naval power was displayed
last during the largest Caspian Sea naval operations since 1991.
Between August 1-15 this year, 60 ships, 30 aircraft and 10,000
military personnel took part in operations aimed at defending
oilrigs, terminals and seaports.


US conflicts with Iran


None the new states in the Caspian have any real military or naval
capacity to match Russia's. Iran, in an agreement signed in 1924 with
the former Soviet Union, was not allowed naval bases along its
Caspian coastline. Due to the expansion of Russian naval presence and
conflicts with Azerbaijan, the Iranian State is now considering the
transformation of existing ports into naval bases. Turkmenistan
recently signed a contract with the Russian government to exchange
gas rights for gunboats. According to a report in the Asian
Times, "In March 2002 Washington announced it would soon provide
military aid to build its [Azerbaijan navy]-to protect its claims to
a section of the Caspian Sea also claimed by Iran."


Iran has consistently opposed the BTC pipeline project and
Azerbaijan's regional ambitions to become a strategic energy
transportation hub. Iran possesses the most efficient pipelines into
the Persian Gulf and thus onto Asian markets. In the face of fierce
US opposition, France's Total, operating in Iran and the Caspian, is
planning a feasibility study to transport oil from Turkmenistan and
Kazakhstan via Iran into the Persian Gulf.


AIOC firms have lobbied the US administration to allow it to pump
800,000 barrels per day through Iran's National State Oil Company. It
was ruled out after Iran was named as the main sponsor of terrorism
in Bush's "axis of evil" speech. The US government has used a
combination of political and financial muscle to turn oil
corporations away from using Russian and Iranian pipeline routes and
to construct an alternative network.


Iran and Azerbaijan clash regularly over border disputes. The most
serious was an incident last July, when two Iranian airforce jets
threatened to sink two Azeri ships hired by BP to explore the Araz-
Aloo-Sharg oil field. The Iranian military accused the ships of
entering Iranian waters. US officials told Iran it would not tolerate
threats against Azerbaijan. Turkey's General Staff Chief Kivrikogla
went to Baku, followed by ten fighter jets. Azer press declared the
deployment a "warning to Azeri enemies" and in one article declared
that Turkey and Azerbaijan may be two countries, "but we are one
nation".


Iran's main political weapon is to disrupt any agreement on the
division of the Caspian Sea Basin. The Iranian government is
demanding that Caspian Sea wealth be equally distributed between all
countries with a Caspian coastline. Disagreements between Russia and
Iran and Azerbaijan are frustrating the development of Caspian energy
resources. Brenda Schaffer of the Caspian Studies Program at Harvard
University explained, "The main problem with Iran is that, for them,
the Caspian isn't about two more percentage [points] this way or two
more percentage [points] that way. It's basically about obstructing
the flow of Caspian oil in order to keep Azerbaijan in a weak
position."


The Iranian bourgeoisie fear the possible outcome on Iran's internal
political situation if Azerbaijan becomes one of the major regional
hubs for oil and gas production and transportation. Approximately 10
million Azeri's live in Iran-more than in Azerbaijan. The Iranian
regime believes that separatist forces in the Azeri community may
demand areas of Iran where they predominate break off and develop
relations with Azerbaijan.


Recent US Central Intelligence Agency (CIA) reports on internal
Iranian politics indicate that the Bush administration is not only
considering a direct military assault on Iran, but also using Azeri
political forces to destabilise, weaken and break-up the Iranian
State. Schaffer also adds a crucial point: "As an OPEC producer, they
are very concerned with the development of non-OPEC oil sources,
which ruin the OPEC monopoly and thus its ability to manipulate
prices and use oil in a political way."


The Baku-Tbilisi-Ceyhan Pipeline Company will have a significant
impact upon military, economic and diplomatic relations in the
Caspian Region. All five nations surrounding the Caspian Sea will
dramatically increase naval capacity, financed by the major powers.
The Eurasian Energy Corridor opens up a new high-tech artery of the
global economy, but under imperialist control it marks a major step
towards military conflict in Central Asia.


http://www.wsws.org/articles/2002/aug2002/casp-a30.shtml

================================================
17 Weitere GewerkschaftsaktivistInnen ermordet
From: "piquetero luchamos" <piquetero_resistencia@hotmail.com>
================================================


Die Einheitsföderation der ArbeiterInnen CUT, Kolumbiens wichtigster
Gewerkschaftsverband, verlautbarte, dass der vom neuen kolumbianischen
Präsidenten Alvaro Uribe Vélez am 12.August verhängte Ausnahmezustand
benutzt wird, `um MenschenrechtsaktivistInnen und GewerkschaftsführerInnen
noch verstärkt anzugreifen´.
Zumindest drei GewerkschafterInnen sind am 15.August von Paramilitärs
ermordet worden. Die Paras entführten Felipe Santiago Mendoza Navarro aus
seinem Haus in Tibú (Provinz Santander) und schossen ihm mehrmals in den
Kopf. Mendoza war Mitglied der Vereinigten ArbeiterInnen-Gewerkschaft USO,
welche die ArbeiterInnen des staatlichen Erdöl-Unternehmens Ecopetrol
vertritt. In der Provinz Sucre ermordeten die Paras den Lehrer Francisco
Méndez Diaz von der Kolumbianischen LehrerInnen-Föderation FECODE auf dem
Weg zwischen Chalán und Sincelejo. In der Stadt Miranda (Provinz Cauca)
stürmten die Paras in das lokale Krankenhaus und ermordeten die
Krankenschwester Amparo Figueroa, sie war Mitglied der Nationalen
Vereinigung der Spitals- und KlinikarbeiterInnen ANTHOC. Figueroa war vor
10 Monaten aus Sicherheitsgründen nach Miranda gezogen, nachdem sie an
einem anderen Ort Todesdrohungen erhalten hatte. [Agencia de Noticias Nueva
Colombia (ANNCOL) 19.8.02; CUT - Abteilung für Menschenrechte 16.8.02] Ein
weiteres Mitglied von ANTHOC, der Ambulanzfahrer Roberto Rojas Pinzón,
wurde am 26.Juli auf der Strasse zwischen Cravo und Arauca (Provinz Arauca)
ermordet. [Communique der CUT 2.8.02]
In Córdoba (Provinz Quindío) wurde am 15.August die Leiche von Blanca
Ludivia Hernández gefunden, ihr Körper wies Spuren von Folter auf. Sie
wurde in der Woche zuvor von den Paras entführt. Hernández war
Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin der Gewerkschaft SINDES, welche die
ArbeiterInnen des öffentlichen Krankenhauses von Córdoba vertritt.
Am 13.August schossen in der Stadt Cali (Provinz Valle del Cauca) zwei
Paras von einem Motorrad aus auf Omar Romero Diaz und verwundeten ihn
dabei. Diaz ist Vollzeit-Aktivist bei der BauarbeiterInnen-Gewerkschaft
SUTIMAC und arbeitet ausserdem ehrenamtlich beim lokalen Kollektiv für
Menschenrechte. Die Angreifer wurden scheinbar an keiner Strassenkontrolle
angehalten; es ist illegal in Cali, eine/n BeifahrerIn auf einem Motorrad
mitzunehmen, einzige Ausnahme sind Mitglieder der Sicherheitskräfte.
[ANNCOL 19.8.02]
Am 31.Juli erschossen in Puerto Wilches (Santander) vermummte bewaffnete
Angreifer Wilfredo Camargo Aroca, während er in der Erdölfabrik Las Brisas
arbeitete. Camargo war aktives Mitglied der Nationalen Gewerkschaft der
ArbeiterInnen in der Landwirtschaftsindustrie SINTRAINAGRO. Am gleichen Tag
ermordeten die Paras in Valledupar (Provinz César) Rodrigo Gamboa Coy, der
seit mehr als 20 Jahren beim Nationalen Institut für Agrarreform INCORA
tätig und Präsident der Gewerkschaft der INCORA-ArbeiterInnen SINTRADIN
war. [Communique der CUT 2.8.02]
Ebenfalls am 31.Juli entführten die Paras in der Gemeinde Sabana des Torres
(Santander) den Gewerkschaftsaktivisten Alonso Pamplona. Pamplona, der für
die ErdölarbeiterInnen-Gewerkschaft USO aktiv ist, wurde am nächsten Tag
lebendig aber schwer verletzt - mit vier Schusswunden - aufgefunden. Es
wird berichtet, dass er in einem Krankenhaus auf dem Weg der Besserung ist.
Als Folge dieser Attacke führten etwa 7.000 Mitglieder von USO im ganzen
Land einen 24-Stunden-Proteststreik durch, bei dem auch gefordert wurde,
dass der USO-Aktivist Gonzalo Ramírez Triana sicher zurückgebracht werden
soll, nachdem er am 29.Juli in Villeta (Provinz Cundinamarca) von den Paras
entführt worden ist. Ramírez bleibt verschwunden. [ANNCOL 20.8.02; La
Nación (Neiva) 4.8.02 - von RCN; Communique der CUT 2.8.02]
In diesem Jahr wurden bis jetzt 115 CUT-AktivistInnen von den Paras
ermordet, berichtete die Abteilung für Menschenrechte der CUT in einer
Stellungnahme vom 16.August. Weitere acht Mitglieder der CUT wurden
verhaftet und bleiben verschwunden, während 16 andere AktivistInnen
entführt wurden - fünf von ihnen wurden später freigelassen. In keinem
dieser Fälle ist es zu Verhaftungen gekommen. [CUT 16.8.02 - via Equipo Nizkor]
Einer Resolution des kolumbianischen Büros zur Verteidigung des Volkes
zufolge berichtet die Nationale Gewerkschafts-Schule, dass zwischen Januar
1991 und Dezember 2001 1.741 GewerkschaftsaktivistInnen ermordet wurden,
ein Durchschnitt von 174 im Jahr. Die Schule berichtet ausserdem, dass es
in Kolumbien eine der niedrigsten Raten Lateinamerikas bei der
Organisierung in Gewerkschaften gibt: etwa 7% der arbeitenden Bevölkerung,
das sind ungefähr 900.000 Gewerkschaftsmitglieder. [Resolución Defensorial
23.7.02 - via Equipo Nizkor]
Übersetzung eines Artikels des alternativen
Lateinamerika-Nachrichtendienstes auf
http://www.americas.org/news/nir/20020825_more_unionists_murdered.asp

================================================
18 UNZENSURIERT AUS DEM TODESTRAKT VON TEXAS 30
From: Sabine Hauer <no.conditions@teleweb.at>
================================================


Von Paul Colella
04. - 16. August 2002
4. August
Heute gab es ein großes Durcheinander. Sie kamen und sagten allen in
Sektion C, dass sie ihre Sachen zusammenpacken sollen, weil wir verlegt
werden. Also wurde die gesamte Reihe 2 in die Reihe 2 der Sektion E
verlegt, nur ich nicht. Ich kam zuerst auch in Reihe 2, Sektion E, doch die
Zelle war kaputt. Ich hatte ein großes Loch in meiner Zelle 67, das in die
Zelle von Birdman, 66, ging und ich sagte "Oh nein, da bleibe ich nicht",
denn Birdman hat die Tendenz Pipi und Popo zu werfen. Also bin ich jetzt in
der Sektion F. Nein, nicht im Level III. Level III befindet sich nun in
Reihe 2 und die Reihe 1 ist Level II.
Also sind wir durcheinandergemischt worden. Ich bin müde. Ich hätte
einiges, um darüber zu schreiben. Wir werden sehen ...
Ich hörte heute, dass sie einem Typen, der ins Level II verlegt worden ist,
Virgil Martinez, sein Radio gegen und ihm gesagt haben, dass er 45 Tage im
Level II bleiben muss. Nun, sonst hat niemand im Level II seinen Radio,
also versuchen wir alles mögliche, um mehr darüber zu erfahren. Wir haben
gehört, dass wir sie haben sollten, doch niemand konnte uns das definitiv
beantworten.
Wir werden sehen, was nächste Woche sein wird. Ich habe kein Vertrauen in
das Ganze, aber wir werden sehen ...
10. August
Heute Morgen gab es ein wenig Aufregung. Wie ich schon sagte, ist das Level
III im Stock über uns: Dirty Harry, Bobby Hopkins, Soulja, Ruben, Don
Killuminati und Victor.
Nun, Dirty Harry wurde von Officer McBeals geschlagen. Ich kenne die
Umstände nicht. Dann ging Soulja sich die Haare schneiden lassen und als
sie ihn zurückbrachten, lag er auf einer Bahre. Er hat sich geweigert
zurückzugehen. Sie halten ihn noch immer unter Einschränkung der
Erholungszeiten. Seit Februar steht er unter dieser Einschränkung. Sie
ignorieren einfach die 90 Tage Regel. Der Typ, der sich um das kümmern
sollte, wurde durch ein richtiges Arschloch ersetzt und das mag keine
Gefangene, also macht er einfach seinen Job nicht.
Dieses idiotische Personal macht nur plötzlich. Jetzt sind die Level II
Gefangenen in acht Zellen mit Boxen an den Türen, von denen wir doch
wissen, dass sie für das Level III gemacht worden sind. Es gibt auch keinen
Platz, wenn einer aus dem Level I zu uns geschickt werden soll. Oh ja, die
werden sich damit auseinandersetzen müssen.
12. August
Ich dachte, dass ich hier in der Nähe des Level III mehr zu schreiben
hätte, doch das ist nicht so.
Aus irgendeinem Grund haben sie Steve Staley mit Pfefferspray besprüht. Er
ist verrückt und tut niemandem weh. Ich denke, er hat sich geweigert sein
Tablett herzugeben, da er dachte, dass er so verlegt werden würde. Er kommt
mit seinem Nachbar nicht aus. Doch wie ich sagte, er ist ein wenig
verrückt, also dachten sie wohl, er hat es nur getan, um es zu tun.
Für Lajla in Dänemark: Ein Tablett oder den Futterschlitz zu blockieren
bedeutet, dass man den Arm hindurch steckt und sich weigert, ihn wieder
einzuziehen. Den Hof oder Gang zu blockieren bedeutet, dass man sich
weigert, den Raum zu verlassen.
Über das Gefängnissystem:
Das Büro des Generalinspektors untersucht Beschwerden über Missbrauch oder
Fehlverhalten der Wärter, doch das Personal arbeitet für die texanische
Gefängnisverwaltung, also ist es selten, dass sie zugunsten der Gefangenen
entscheiden. Der Leiter der texanischen Gefängnisverwaltung ist der
Executive Director. Unter ihm sind die regionalen Direktoren. In den
Gefängnissen ist der oberste Mann der Gefängnisdirektor, dann gibt es noch
die Direktorassistenten, Majore, Captains, Leutnants, Sergeanten und
Wärter. Das ist die Hierarchie der texanischen Gefängnisverwaltung.
Direktoren leiten das gesamte Gefängnis und machen die entgültigen
Entscheidungen. Majore und Captains geben Anordnungen an Leutnants und
Sergeanten und diese überprüfen den täglichen Ablauf. Unsere Probleme
liegen bei den Leutnants und Sergeanten.
Es gibt nur wenige, die handeln würden, wenn ein Wärter ihre
Verhaltensbestimmungen verletzt. Wärter, vor allem die jüngeren, kommen
hier her, denken, dass ihre Uniformen sie zu Göttern machen und versuchen
auch so zu handeln. Bumm, da beginnt das Problem.
Lajla, du und jedermann sonst kann Unzensuriert übersetzen oder verwenden.
Gib es an deine Freunde und Mitarbeiter weiter, schicke es an deine
Regierung etc. und ja, ich werde deinen Namen an jemanden weiterleiten, der
einen Brieffreund sucht. Kein Problem.
13. August
Sieht so aus, als ob heute die große Action im Level II stattfinden würde.
D-Loc hat mal wieder ein Feuer gelegt, da ihn der Wärter um seine Milch,
Cerealien und seinen Kaffee gelinkt hat.
Der Papiergott, den sie anbieten, sagte, dass er auf Behältereinschränkung
wäre, doch das ist nicht wahr. Um das Ganze zu toppen, hatten wir zum
Frühstück nur ein winziges Stück Kuchen und Cerealien. Das und Milch. Das
war es. Die Milch und die Cerealien sind 210 Kalorien, der Kuchen 120. Wo
ist die Nahrung die uns zusteht? Jeder fragt sich, warum die Männer im
Level aussehen wie Opfer eines Konzentrationslagers. Darum.
14. August
Zwei Typen haben letzte Nacht ihr Level I erreicht und einer das Level II.
Jason "Buzz" Busby und Darryll "DW" Wheatfall sind jetzt im Level I und
Bobby "Bronco Bob" Hopkins erreichte das Level II.
Captain Bacon hat letztendlich angeordnet, dass Mrs. Howell mich für die
Magazine bezahlen muss, die sie verloren hat. Sie kaufte mir zehn 33 Cent
Marken. Ja, 33 Cent Marken, die seit einem Jahr nicht mehr ausreichend sind.
Wir müssen ihr jetzt ein I60 Formular schicken, wenn wir ein Bild
verschicken wollen. Früher holte jemand vom Postraum sie ab, doch alles was
Mrs. Howell macht ist, dass sie sie abholt (nachdem man einen Monat lang
jeden Tag I60s geschrieben hat), um sie dann im Postraum wieder abzulegen.
Das macht doch wirklich keinen Sinn. Doch was macht das schon an diesem Ort?
15. August
JoJo wurde heute mit Pfefferspray besprüht. Er ist hier im Level II in
Zelle 57. Er hatte ein Problem mit Officer Raines, also blockierte er sein
Tablett. Sie erstürmten seine Zelle, um es zu bekommen. Ich konnte von
dieser Zelle gar nichts sehen und kaum etwas hören. Schlechte Zelle.
Ich hörte, dass sie letzte Nacht Medina, auch Casper genannt, hingerichtet
haben. Ich kannte ihn, seit ich hierher gekommen bin. Er hatte viel
Unterstützung, da er ein Mexikaner war. Doch es hat ihm nicht geholfen. Leider.
16. August
Ein weiterer verregneter Tag. Doch ich hatte einen sehr netten Besuch.
Es gibt etwas neues. Die Männer im Level III bekommen jetzt ein Dessert auf
ihre Tabletts. Wir sind nicht sicher, wie es zu dieser Änderung gekommen
ist, doch es macht einen großen Unterschied beim Essen.
Okay Leute, das war es.
Im Kampf
Paul Colella
# 999045
Polunsky Unit
3872 FM 350 South
Livingston, Texas 77351
USA
paul@deathrow.at
http://www.deathrow.at/paul

================================================
19 WARUM WIR WIDERSTAND LEISTEN
From: DHKC Informationsbüro <dhkc@chello.at>
================================================


WARUM WIR UNSER LEBEN AUFOPFERN
GÜLNIHAL YILMAZ ERZÄHLT:
"Wir sind kein Volk, das es verdient hat, im eigenen Land bis auf die
Knochen geplündert, gering geschätzt und erniedrigt zu werden.
Wir, als RevolutionärInnen, wollen, dass in diesem Land keine Spur von den
Unterdrückern und der Unterdrückung bleibt, dass Repression und Ausbeutung
für immer verbannt sind.
Wir wollen ein würdiges, glückliches und gerechtes Leben. Wir möchten sehr
vieles, aber all das sind die Rechte unseres Volkes, die man uns geraubt
hat. Wir werden sie uns zurücknehmen."


GÜLNIHAL YILMAZ ERZÄHLT:
"Es findet heute in den Isolationszellen ein Willenskrieg statt...
Wir wissen, dass es keine Phantasievorstellung ist, in einem Land zu leben,
in dem keine Repression und Ausbeutung herrscht, in dem wir frei
produzieren und miteinander teilen können...
Sie wollen uns heute deshalb vernichten, weil wir das Beispiel für
Kollektivismus und Opferbereitschaft sind. Sie wollen uns vernichten, weil
an unserem Beispiel geprüft wird, dass jene, die im Recht sind, niemals
besiegt werden können, solange sie ihre Überzeugung mit Entschlossenheit
verteidigen.
Sie wollen uns heute vernichten, weil wir voller Hoffnung sind und diese
Hoffnung in unser Leben integriert haben. Es wird ihnen niemals gelingen.
Niemals."
Gülnihal Yýlmaz war eine der Widerstandskämpferinnen aus der 5.
Todesfastengruppe. Sie hat sich am 18. Juni 2001 im Gefängnis von Kütahya
ins Todesfasten begeben.
Als 95. Gefallene des Widerstands ist sie unsterblich geworden.
Im Widerstandskrieg hat es alleine im letzten Monat bereits 4 Gefallene
gegeben.
Die gesamte bürgerliche Presse, viele Parteien, die sich als links
bezeichen und viele NGO´s ignorieren diese Tatsache. Sie tun so, als gäbe
es keinen Widerstand und keine Toten. Denn: Der Widerstandskrieg zerschlägt
das Demokratiespiel der Oligarchie. Es gibt keine Fakten, die das Spiel und
den Trug der "Gesetze zur Anpassung an die EU" deutlicher wiederspiegeln
als der Widerstand in den F-Typ- Gefängnissen.
Die bürgerlichen Medien ignorieren ihn. Es wird eindeutig und ganz offen
zensiert.
Über die Toten werden nicht einmal "Kurznachrichten" gebracht. Denn, wenn
von den Toten und vom Widerstand berichtet wird, dann stellt sich heraus,
dass die Worte von "Demokratisierung..." reines Geschwätz sind; dann würde
ihr Theater um die Wahlen platzen.
Verschiedene Kreise der Linken und NGO´s ignorieren den Widerstand, weil
dadurch ihr falsches 'Linkssein' bzw. Demokratentum zum Vorschein käme.
Sehr viele Kreise sind über uns verärgert, weil wir bei diesem Spiel nicht
mitmachen.
Wir haben mit Spielen, die vom System genehmigt werden nichts zu tun.
Unsere Arbeit ist viel ernsthafter. Wir führen in den Isolationszellen und
auf allen Ebenen des Lebens einen Kampf für die Zukunft unseres Landes und
Volkes.
Einige stellen den Widerstandskrieg als zwecklos, einige als nutzlos,
andere als sinnlos hin. Denen, die nicht verstanden haben, wird von Semra,
Fatma, Birsen und Gülnihal erzählt.
Jene, die dennoch nicht verstehen, wollen es nicht wahrhaben.
Es gibt keinerlei Geheimnisse.
Dies ist bis heute 94 Mal mit unserem Tod dargelegt worden.
Gülnihal Yýlmaz berichtet zum 95. Mal; die Worte am Beginn unserer
Erklärung, sind ganz eindeutig.
In den Zellen sollen revolutionäre Gedanken vernichtet werden. Es soll in
den Isolationszellen die Hoffnung zerstört werden.
Und unsere WiderstandskämpferInnen sagen: Wir werden sterben, unsere
Gedanken werden leben.
Denn diese Gedanken sind heute nicht nur in unserem Land, sondern in der
ganzen Welt die einzige Quelle der Hoffnung. Falls es gelingen würde, diese
Gedanken aus der Welt zu schaffen, dann wird diese zu einer Welt des
amerikanischen Imperiums werden. Das werden wir nicht zulassen. Wir lassen
es nicht zu. Auch Semra, Fatma, Birsen, Gülnihal und die Anderen werden
dies nicht zulassen, sie sind die KämpferInnen des Willens und der
Entschlossenheit.
Es sind Bewusstsein, Überzeugung und Mut, die in den Zellen Widerstand
leisten. Das ist es genau, was die ArchitektInnen dieser Zellen vernichten
wollen. Sie fürchten die Richtigkeit dieses Bewusstseins, Glaubens und
Mutes. Ihnen ist bewusst, dass sie diese, heute von ihnen gespielte
Wahlkomödie, nicht weiterspielen, und die IWF-Programme nicht anwenden
werden können, wenn unser Volk von diesem Bewusstsein, Glauben und Mut
umfasst wird.
Sie wissen, dass niemand diesen beschämenden Szenarien, die von den Agenten
des IWF als links dargestellt werden, Glauben schenken wird.
"Die Partei-Front hat nun die Schule der Überzeugung und Opferbereitschaft
eröffnet. Wir lehren. Wir erklären, was Willensstärke und Entschlossenheit
bedeuten." (Gülnihal Yýlmaz)
Unsere Genossin Gülnihal Yýlmaz befindet sich seit 13 Jahren in diesem Kampf.
Sie war 34 Jahre alt, als sie gefallen ist. Unsere Genossin von
tscherkesischer Nationalität, nahm am Kampf der Jugend teil, als sie sich
an der Fakultät für Rechtswissenschaften an der Universität in Ankara
befand. Innerhalb kurzer Zeit wurde sie zur Verantwortlichen ihrer Einheit.
An jede Sache, zu der sie sich gebunden fühlte, ging sie mit ganzem Herzen
heran. Im Laufe ihrer Kampfjahre wurde sie viele Male der Folter
ausgesetzt. Immer hat sie die Folterkammern verlassen, ohne eine Aussage zu
machen. Den Folterern ist es nicht gelungen, sie zu beugen.
Sie hat auf unterschiedlichen, legalen und illegalen Gebieten gearbeitet
und Verantwortungen übernommen. Am 17. Juli 1993 wurde sie festgenommen und
es begannen für sie lange Jahre der Gefangenschaft.
Sie wurde auch in den Gefängnissen zur Fortsetzerin der Tradition der
Unbeugsamkeit. Sie hat in den Gefängnissen, in denen sie sich befand, in
unserer Gefangenenorganisierung, als führende Kraft auf verschiedenen
Gebieten Aufgaben übernommen.
Während des Massakers von 19.-22. Dezember befand sie sich im Gefängnis von
Çanakkale. Auch sie war bereit, sich selbst zu opfern. Sie war seit Beginn
des Todesfastens Freiwillige und schloss sich der 5. Gruppe an.
Während ihres gesamten revolutionären Lebens, hat sie sich keiner einzigen
Opferbereitschaft für ihre GenossInnen, für ihr Volk und ihre Bewegung
entzogen. Diese letzte Opferbereitschaft, stellte für sie eine grössere
Aufgabe dar, als nur ein Opfer.


Sie sagte: "Der Gegenwert dieser Opfer, die wir erbringen, ist das Glück
des ganzen Volkes. Er ist die steigende Moral aller Völker der Welt. Er ist
das Strahlen in den Augen und die Bürde der Hoffnungen derer, die in der
Sowjetunion, in Vietnam, in China, Kuba und in der ganzen Welt die
Revolution ersehnten, und die Blut und Schweiss vergossen haben, um die
Revolution durchzusetzen."
Während ihr Körper Zelle für Zelle dahinschwand, Tag für Tag auf den Tod
zuging, war sie glücklich und ruhig, indem sie an das Glück und die Moral
der Völker dachte.
Gülnihal erzählt: Diejenigen, die heute ihre Ohren verschliessen, werden
morgen nicht in den Reihen der Sieger sondern in den Reihen der Verlierer
stehen.
Alle, die in diesem Land leben, sollten sich die Worte Gülnihal's gut
einprägen.
Der Widerstandskrieg ist ein Prüfstein in der Geschichte der Türkei. Alle,
vom Staat bis zu den demokratischen Institutionen, von links bis rechts,
werden morgen, entsprechend ihrer Haltung, bzw. Nicht-Stellungnahme in
dieser Sache, ihren Platz in der Geschichte einnehmen. Wenn auch der Staat
mit seiner Zensur und einige linke Kreise in ihrer schweigenden Haltung,
nicht über das Massaker und den Widerstand sprechen. Es wird diskutiert
werden. Niemand wird sich dem Urteil unserer Sterbenden entziehen können.
Niemand wird sich vor dieser Rechenschaft drücken können.


Devrimci Halk Kurtulus Cephesi
Revolutionäre Volksbefreiungsfront




Redaktionsschluss: 31. August 2002, 20.00 Uhr
Diese Ausgabe hat rainer widerstand@no-racism.net
zusammengestellt



Fehler möge frau/man mir nachsehen!