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Powered by public netbase t0 -- please sign Wie der MUND entsteht ....Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen. Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der
redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische,
antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu
veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur
andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht
aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene
Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des
Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die
AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Quelle: www.popo.at Und für nächsten Donnerstag: Das Rechtshilfe-Manual ...und was mache ich eigentlich gegen rassisten? online-diskussion
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KOLUMNISMUS
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01 Wien bleibt Wien
From: Karl Pfeifer
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Wien bleibt Wien
Volksstimme-Fest 2003
Von Karl Pfeifer
Seit
ein paar Jahren bin ich u.a. der Wiener Korrespondent der
antifaschistischen Londoner Monatsschrift "Searchlight" und sandte
meinen
Bericht "Ultra-left group lines up with Holocaust denier", der im
August 2003
Heft publiziert wurde, über die Umtriebe der
"antiimperialistischen
Koordination" (AIK) in Wien. Der "European Editor" Graeme
Atkinson, der meinen
Texten den "brush up" verpasst rief mich an und fragte: Wieso
schreibst Du
über linke Antisemiten und setzt nicht das Wort links
unter
Anführungszeichen. Ein Antisemit - so mein Freund Graeme -
kann nicht links
sein und ein Linker kann kein Antisemit sein.
Ohne
jetzt semantisch erklären oder definieren zu wollen, was
"links" und was
"antisemitisch" ist, wäre es ein wahres Wunder wenn Linke,
die ja Teil der
Gesellschaft sind, frei von Antisemitismus wären.
Da
wir aber - wenn wir den offiziellen Erklärungen glauben - in
Österreich in
einem Land leben, in dem es keinen Antisemitismus gibt, ist es nur
logisch,
dass alle Linke auch erklären nicht antisemitisch zu sein.
Und sogar die
wildesten Antisemiten unter ihnen finden dann eine jüdische
Großmutter oder
einen jüdischen Onkel - und last but not least einen
jüdischen Kronzeugen -
der ihren "Antizionismus", hinter dem sich meistens ein kruder
Antisemitismus
verbirgt, bestätigt.
Der
britische Philosoph Ted Honderich, der die Selbstmordattentate
gegen Juden
gutheißt, erklärte in einer 3sat-Sendung allen Ernstes
er könne kein Antisemit
sein, war er doch mit einer Jüdin verheiratet. Ähnliches
hörten wir auch vom
österreichischen Milliardär und FPÖ-Politiker
Thomas Prinzhorn, der zur
Sprache brachte, er hätte doch von einer Jüdin ein
jüdisches Kind.
Wie
immer wir Antisemitismus definieren, eines muss insbesondere in
den
Nachfolgeländern des "Dritten Reiches" klar sein,
Holocaustleugnung und die
Rechtfertigung von Holocaustleugnung ist antisemitisch. Man
möchte meinen,
dass wäre auch allen Linken klar. Doch weit gefehlt, ein Teil
der
österreichischen Linken lehnt Holocaustleugnung nur dann ab,
wenn dieser von
rechts kommt.
Ein
Araber, der in seiner "Verzweiflung" den Holocaust leugnet und noch
dazu
erklärt ein Linker zu sein und für eine
holocaustleugnende Querfront von
Neonazi und Linken in Neonazi-Medien wirbt, ist - da er ja den
"Imperialismus"
bekämpft - ein wertvoller Bundesgenosse. Und wenn die AIK
Verständnis und
Sympathie für diesen Holocaustleugner (Dr. Ibrahim Alloush)
äußert, dann gibt
es auch Mitglieder der KPÖ, die sich nicht entblöden,
die AIK und deren
Verharmlosung der Holocaust-Leugnung in Schutz zu
nehmen.
Die
KPÖ gestattete auch dieses Jahr dieser Gruppe am jährlich
stattfindenden
Wiener "Volksstimme-Fest" eine Informationskoje aufzustellen.
Allerdings, da
es Beschwerden der exliierten irakischen und kurdischen
Kommunistischen Partei
gegeben hat, mit der Auflage, nicht die Fahne des Baath-Regimes
mit den Worten
Allahu Akbar zu zeigen.
In
der "Jungen Welt", die am Volksstimmefest verteilt wurde und in der
der
Nationalbolschewist Werner Pirker (ehemaliger Moskau-Korrespondent
der
"Volksstimme") nostalgisch die guten alten Zeiten des
Volksstimmefestes
beschreibt, als man nach der Sportschau "auf ein Budweiser am
Rude-Pravo-Stand
(ging), wo tschechische Blasmusik gestandene Wiener in ihr
ursprüngliches Sein
zurückversetzte".
Nach
diesem zarten Hinweis auf die nicht "germanische" Abstammung
vieler
Wiener kommt bei Pirker noch die Weinverkostung der
ungarischen
"Nepszabadsag", dann fanden am Stand des "Neuen Deutschland" "die
alldieweil
bei Radeberger und Thüringer Würsten konspirative
Treffen zwischen
kommunistischen Jungpolitikern und sozialdemokratischen Linken
statt, begossen
mit einem Steh-Wodka bei der Prawda." Das waren noch die guten
alten Zeiten
als es noch den "großen" und unfehlbaren Bruder gab und der
Alkohol billig
war.
Aber
diese guten Zeiten sind vorbei, beklagt Pirker: "Das
Volksstimme-Fest ist
zum linken Szene-Fest geworden, zum Tummelplatz des
"zivilgesellschaftlichen
Diskurses": offen und pluralistisch." Und Pirker trauert auch
diesen Zeiten
nach, als die KPÖ ihre "Abweichler" gnadenlos ausschloss.
Als
"Friedenskämpfer" lehnt er natürlich den "pazifistischen
Konsens" ab, denn
"abweichende Positionen trifft die Härte des
bürokratischen
Reglements. Antiimperialisten haben das Hissen der Flagge des
unterworfenen
Irak zu unterlassen."
Doch
Werner Pirker und die "Junge Welt" wären nicht das, was sie
sind, wenn
sie da nicht klare Stellung beziehen würden. Auf Seite 2
bringt er ein
Interview mit Walter Baier, dem Vorsitzenden der Kommunistischen
Partei
Österreichs unter dem sinnigen Titel "Gegen irakische
Nationalfahne: Allah von
Volksstimme ausgeladen?" und stellt dem gegenüber ein
Interview mit dem
Vorsitzenden des Grüppchen AIK, um das sich jetzt die Alt-
und Jungstalinisten
scharen.
Beim
Volksstimme-Fest verteilten junge nichtjüdische
Österreicher ein
Flugblatt unter dem Titel "Vorsicht: Mogelpackungen am
Volkstimmefest! Auch
der rot lackierte Haufen bleibt innen braun".
Diese jungen Leute
protestierten mit ihrem Flugblatt "Nämlich gegen die
Tatsache, dass es nationalistischen Gruppen möglich gemacht
wurde, auch heuer
wieder ihre antisemitische und antiamerikanische Hetze am
Volksstimmefest zu
verbreiten. Wir finden es unerträglich, wenn die Nachkommen
der Judenmörder
von gestern den Judenmördern von heute öffentlich
applaudieren...
Aber
die AIK schloss nicht nur ein Bündnis mit dem irakischen
Faschismus, auf
ihrer Homepage finden sich auch Lobgesänge auf Vojislav
Seselj, dem Führer der
neofaschistischen Serbischen Radikalen Partei. Ihr Wunsch, Israel
als
jüdischen Zufluchtsort zu vernichten Die AIK fordert ein
"arabisches Palästina
vom Jordan bis zum Mittelmeer"! kennzeichnet sie darüber
hinaus als
antisemitisch...
Dass
die AIK und geistesverwandte Gruppen sich immer noch als Teil der
Linken
begreifen können, spricht nicht für sie, sondern gegen
diese Linke. In ihrer
Sucht nach Massenwirksamkeit und einfachen Welterklärungen
ist diese
Nachgeburt des Kalten Krieges ebenfalls auf den
"Antiimperialismus" gekommen.
Damit wir uns richtig
verstehen: Diese "AntiimperialistInnen" bekämpfen nicht
den Imperialismus als globales, warenförmiges System von
Unrecht und
Ausbeutung, sondern die USA und Israel als Hort des Bösen.
Ihr Hauptfeind
steht nicht im eigenen Land und sie scheuen nicht das Bündnis
mit dem Feind
"des großen und des kleinen Satans", auch wenn dieser ein
ausgemachter
Faschist und Massenmörder wie Saddam Hussein ist.
Bei
der AIK begegnet uns diese ressentimentgeladene Weltanschauung in
ihrer
reinsten Form. Diese kann nicht anders als faschistisch bezeichnet
werden.
Ist sie doch geprägt von Antisemitismus, Nationalismus,
plumper
Schwarz-Weiß-Malerei, Personalisierungen und
Verschwörungstheorien,
Lobpreisungen vormoderner Lebensformen und der entsprechenden
ideologischen
Überbauten, Gewaltverherrlichung, einem finsteren Kult des
Todes und von
chauvinistischem Heroismus.
Dass
die AIK mittlerweile auch offenen Zuspruch von Neonazis
erfährt,
überrascht da nicht mehr..."
Einem Studenten, der dieses
Flugblatt am Volksstimmefest verteilte, trat ein
siebzehnjähriger Junge mit der Frage entgegen: "Warum nennst
Du mich einen
Antisemiten?". Der Student beteuerte, dass er ihn nicht kenne und
somit auch
nicht wissen könne, ob er Antisemit sei.
Der
Junge identifizierte die Gruppe, zu der er gehöre, und die im
Flugblatt
tatsächlich erwähnt wurde. Auf die Frage des Studenten,
was denn seine Gruppe
befürworte, antwortete er mit Überzeugung, dass er
persönlich auch für
diejenigen eintrete, die sich einen Sprenggürtel um den Bauch
binden und in
Israel Selbstmordattentate begehen. Der Student antwortete
gelassen: "Du hast
Deine Frage selbst beantwortet, Du trittst ein für die
Tötung von so viel als
möglich Juden, also bist Du ein Antisemit."
Dem
Mitarbeiter der "Volksstimme" Franz Schandl kommt der
Antisemitismus aus
dem österreichischen Bauch vollkommen unbeabsichtigt heraus.
Er widmet seinen
Leitartikel dem Ex-Österreicher Arnold Schwarzenegger, dessen
Person und
Politik auch sachlich kritisierbar wäre. Schwarzenegger kann
einem gefallen
oder nicht gefallen, aber zu schreiben "Wenn österreichische
und amerikanische
Idiotie zu einer einzigen kumulieren, dann kommt so etwas wie
Arnold
Schwarzenegger raus" braucht nicht kommentiert zu
werden.
Doch
es kommt schlimmer, wie es auch in rechtsextremen Zeitschriften zu
lesen
und am Stammtisch zu hören ist. Dass Schwarzenegger gewinnt,
"dürfte
ausgemachte Sache sein, höchstens es gelingt, ihm irgendeine
kriminelle
Machenschaft anzuhängen, ein Nahverhältnis zu Jörg
Haider oder gar den Nazis
nachzuweisen. Aber auch da meint der Sohn eines
österreichischen
NSDAP-Mitglieds vorgesorgt zu haben. Das Holocaust Memorial Trust
in Los
Angeles wird ebenso wie das Simon Wiesenthal Centre in New York
von ihm
großzügig finanziell unterstützt."
Dieser antisemitische Furz
des Schandl kommt ganz unbewusst, aber er ist laut
und er stinkt. Denn er drückt damit aus, was Rechtsextreme
aber auch linke
Antisemiten glauben, dass Amerika von "Juden" beherrscht wird, und
dass diese
diktieren.
Doch
wer im österreichischen Glashaus, mit braun-blauem Bodenbelag
sitzt, der
sollte nicht so mit Steinen um sich werfen. In den USA konnte ein
Michel Moore
einen Oscar-Preis gewinnen und die Politik Bush öffentlich
verdammen.
Wie
ging Österreich zu Lebzeiten von Thomas Bernhard mit diesem
um? Man
erinnere sich nur an den Misthaufen, den österreichische
"Patrioten" vor dem
Burgtheater abluden, um gegen seinen "Heldenplatz" zu
demonstrieren, obwohl
meiner Meinung nach dieses Stück ein zartes Understatement
über den hier so
tief verwurzelten Antisemitismus ist.
Doch
leichter als sich mit dem österreichischen antisemitischen
Konsensus zu
befassen ist es gegen "den Imperialismus" und den "Apartheid-Staat
Israel" aus
dem Wiener Wirtshaus den Kampf zu führen, um so selbst zum
Teil dieses
Konsensus zu werden.
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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02 Afrikadorf-Newsletter
From: "Werner Rotter" <Werner.Rotter at onb dot ac dot
at>
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Liebe TeilnehmerInnen dieser Liste,
1.
2. September Podiumsdiskussion und Aufruf vom Afrika-Kulturdorf
2. 10. September
3. 2. Oktober
4. 26. Oktober
ad
1) aus: http://afrikakulturdorf.com/kulturprogramm.html
PODIUMSGESPRÄCH - Bitte um aktive Teilnahme!!!
Abschied vom Afrika-Kulturdorf - Wie geht es weiter?
Dienstag 2.September 2003 - 19.30 Uhr
Mit:
Ahmed Elgoni (Afrika-Kulturdorf), Nurten Yilmaz (SPÖ), Maria
Vassilakou
(Grüne) und Walter Baier (KPÖ), DiTutu Bukasa (ICAP,
Plattform Gerechtigkeit
für Shebani Wague), Moderation: Werner Rotter.
Das
Afrika-Kulturdorf unterbricht seinen Betrieb. Wenn es nach dem
Willen
einiger Institutionen der Öffentlichkeit geht, beendet es
seine Tätigkeit. Die
Akzeptanz der Wiener Bevölkerung gegenüber dieser
Initiative war sehr
geteilt. Ein Todesfall und zwei Brandanschläge
veränderten den Diskurs über
die ursprünglich kulturellen Anliegen. Das Kulturdorf fand
internationale
Anerkennung. Aus Budapest, München, Frankfrut am Main Berlin
und anderen Orten
kamen Anfragen, diese Initiative auch dort zu
veranstalten.
Ungewiß ist jedoch, ob
das Kulturdorf auch nächstes Jahr an einem geeigneten
Ort statt finden kann. Es ist noch zu klären, inwieweit die
Republik
Österreich und die Stadt Wien ein Afrika-Kulturdorf 2004
finanziell
ermöglichen werden. Immerhin gibt es auch den Willen seitens
der Betreiber,
ein Afrika-Haus einzurichten, wo die kulturelle Vermittlung des
afrikanischen
Erbes und seiner kulturellen Vielfalt ein permanenter Bestandteil
der Wiener
Struktur sein soll.
Derzeit gilt es jedoch auch
nach dem Tod von Sheibani Wague die europäischen
Standards der Menschenrechte in Österreich
durchzusetzen.
Als
Resumeé-Veranstaltung kommen in einem Podiumsgespräch
mehrere
unterschiedliche Standpunkte zu Wort.
Zugesagt haben bisher:
Ahmed Elgoni,
(Afrika-Kulturdorf), Nurten Yilmaz (SPÖ), Maria Vassilakou
(Grüne) und Walter Baier (KPÖ), DiTutu Bukasa (ICAP,
Plattform Gerechtigkeit
für Shebani Wague)
AUFRUF
Der
Veranstalter des Afrika-Kulturdorfes, Dr.Ahmed Elgoni und das
gesamte
Afrika-Kulturdorf TEAM, bittet um die Mithilfe von Freiwilligen
beim Abbau des
afrikanischen Dorfes.
Der
Abbau findet vom Montag dem 1.September bis Freitag den 5.
September
statt. Kommt einfach ab 10 Uhr vormittag vorbei.
Wir freuen uns über jede helfende Hand. Danke!!
ad
2) in der Hernalser Bezirksvertretung werden die Unterschriften
gegen
drogendealende Afrikaner abgegeben. Am 10. Sept. um 17:00 findet
eine
Bezirksvertretungssitzung statt. Anwesenheit nur nach vorheriger
Anmeldung,
laut Stadtverfassung absolutes Redeverbot für
Gäste.
ad
3) Die Plattform Gerechtigkeit für Cheibani Wague wird am 2.
Oktober ein
Benefiz-Konzert veranstalten. Bitzte Termin vormerken!!,
nähere Infos folgen.
ad
4) Es ist geplant, am 26. 10. eine Großdemo gegen die
rassistische Hetze in
Massenmedien zu veranstalten. Abschlußkundgebung am Platz des
12. Februar,
Karl Marx-Hof). Bitte um Nennung von KooperationspartnerInnen
(Asyl in Not hat
bereits zugesagt).
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03 Hinweis auf Radiosendung am 2.9.
From: "Gegenargumente" <office at gegenargumente dot at>
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Di 2.September 2003, 19:30 bis 20:00
Radiosendung
"Gegenargumente" auf Radio Orange 94.0 MHz (Telekabel 92.7MHz,
live im Internet)
Beginn: 19:30
Thema: "Bilanz von Pensionssenkungsreform und Protest:
Der Kampf der Regierung
- gegen den "Wohlstand" der alten Leute,
- gegen die "Nebenregierung" ÖGB, und
- gegen den "Kärntner Populismus"
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04 NGO Treffen am 4. Sept. - Gerechtigkeit für Wague
From: "Angelika Denk" <angelika.denk at chello dot at>
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Im
Fall Cheibane Wague warten wir auf den Obduktionsbericht. Wir
wissen noch
immer nichts über das Ergebnis.
Aus
den Erfahrungen mit dem Obduktionsbericht von Marcus Omofuma
konnten wir
viel lernen.
Die
entstandenen Forderungen vom 07. August wurden an Innenminister Dr.
Ernst
Strasser weitergeleitet.
Eingegangen wurde auf die
Forderungen noch nicht. Nun stellt sich die Frage:
Was muss noch geschehen damit Cheibane Wague Gerechtigkeit zuteil
wird?
Wie viele Menschen müssen noch sterben oder schwer verletzt werden ?
Als
Fortsetzung der letzten NGO-Versammlung laden wir Sie am 4.
September ein,
die Vorgehensweise weiter zu diskutieren und zu planen.
Als
Gast angefragt ist ein/e VertreterIn aus dem Kabinett des
Innenministers.
Datum: 04. 09. 2003
Uhrzeit: 18 Uhr
Ort: Afro - Asiatisches Institut
Türkenstrasse 3
1090 Wien
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nb:
bitte entschuldigt die allgemeine Anrede. Ich hatte nicht genug
zeit und
kraft für eine persönliche. trotzdem hoffe ich auf euer
zahlreiches erscheinen
am 4. september und auf eure fortgesetzte solidarität! euer
nick vom ute bock
verein - 0676 704 3829
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05 Donnerstag 4.9.: Protest gegen Schwarzblau
From: "August Faschang" <august.faschang at oeticket dot
com>
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Auch am Donnerstag (4.9.) gibt es zusätzlich zur
wöchentlichen
Protestkundgebung gegen Schwarzblau vor dem Kanzleramt wieder
einen
Speakerscorner.
Diesmal wird Michael Genner
(Asyl in Not) u.a. über die Kampagne für den
Rücktritt von Innenminister Strasser und deren
Begründung (Fall Cheibane,
Strassers Asylpolitik) informieren und eine Bilanz über
Erfolge in der
Beratung von Asylwerber/innen und Schwierigkeiten im Umgang mit
den
österreichischen Asylbehörden ziehen. Um zahlreiches
Erscheinen wird gebeten!
Treffpunkt ist wie immer um
19Uhr30 Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz. Und danach
sind wieder alle Teilnehmerinnen im Stammlokal in der
Neustiftgasse
willkommen!
Weitere Termintipps:
Dienstag 2.9.: 19Uhr30:
Podiumsdiskussion zur Zukunft des Afrika-Kulturdorfs
(mit VertreterInnen von SPÖ, Grünen, KPÖ,
Afrika-Kulturdorf, Plattform
"Gerechtigkeit für Cheibane Wague", Moderation: Werner
Rotter), im Afrika
Kulturdorf im Stadtpark.
Donnerstag 4.9.: 17Uhr:
Widerstandslesung , Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz.
19Uhr30: Speakerscorner mit Michael Genner (Asyl in Not) - siehe
oben.
Weiterverbreitung erwünscht!
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06 NEIN zu Voestalpine-Ausverkauf - Demon in Linz am 4. 9. 2003
From: "Wilfried Leisch" <oesk at aon dot at>
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Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Voestalpine-Ausverkauf - Kaufen statt kämpfen?
Feuer ist am Dach, die
Voestalpine, ein hochprofitabler Betrieb, soll zur
Geldbeschaffung der Regierung voll privatisiert werden und dass
noch dazu weit
unter ihrem tatsächlichen Preis. Seitdem der geheime Plan,
die Voestalpine an
Strochnachs Magna auszuverkaufen aufgeflogen ist, ist nichts
besser geworden.
Der
Ausverkauf von Volksvermögen über die Börse bedeutet
nämlich weder dass
Stronach draussen ist, sondern vielmehr eine nicht mehr
rückgängig zu machende
Verschleuderung der von den Arbeitern und Angestellten unter
vielen Opfern
aufgebauten Voest an das in- und vor allem ausländische
Privatkapital, also an
die direkte Konkurrenz. Damit werden 10.000e Arbeitsplätze
gefähredet und
direkt dem Profit geopfert.
Bundeskanzler
Schüssels Aussage, statt sich aufzuregen und zu kämpfen,
"Aktien
kaufen" ist der blanke Hohn und ein Schlag ins Gesicht nicht nur
aller
Voestler, sondern auch aller Österreicher und
Österreicherinnen, deren
Volksvermögen die Voest darstellt. Und wer kann sich schon
Aktien kaufen, doch
wohl nur die Reichen und Superreichen.
Daher kann die Devise nur
sein:
Kämpfen statt
(ver)kaufen!
Die
Ankündigungen von Voest-Betriebsräten, Gewerkschaften und
SPÖ, wie sie
noch beim gepanten Verkauf an Stronachs Magna gemacht wurden, dass
dann die
"Voest steht" müssen schnellstens in die Tat umgesetzt
werden. Ist der Verkauf
einmal durch, kann er nicht mehr rückgängig gemacht
werden und der Schaden für
die Arbeitsplätze und für ganz Österreich ist nicht
mehr reparierbar! Gegen
den Ausverkauf und die Privatisierung der Voest! Solidarität
mit den
Arbeitern und Angestellten der Voest!
Kommt alle zur Demostration nach Linz am 4. September 2003, 18.00 Uhr.
Die
geplante Menschenkette kann nur ein Anfang sein. Unterstützen
wir die
Betriebsräte bei dem schon im Sommer angedrohten Streik
für den Fall dieses
Totalausverkaufs. Gewerkschaft und SPÖ und alle, denen die
Erhaltung der
Voestalpine nicht nurn ein Lippenpbekenntnis ist, müssen
diese Forderung
unterstützen und nach all ihren Kräften in die Tat
umsetzen.
Auch
die SPÖ, die schon in der vergangenen Jahren - zuerst in
der
SPÖ-FPÖ-Koalition (erinnert sei an die
Verstaatlichten-Großdemnostrationen in
Linz und in der Steiermark Anfang 1986) dann in der Koalition mit
der ÖVP (da
war Streicher Verstaatlichtenminister, der sich z.B.
gegenüber dem neuen
heimlichen ÖIAG-Chef Prinzhorn einmal rühmte, dass er eh
schon so viel
privatiesiert hätte und dann seit 2000 in Auftrag der 1.
schwarz-blauen
Regierung den weiteren Ausverkauf forcierte) einen großen
Teil der
verstaatlichten Betriebe in die Teilprivatisierung trieb, muss
endlich über
ihren Schatten springen.
Die
Voestalpine, ihre Beschäftigten und das Volksvermögen
für alle
Österreicher ist zu wichtig, als es zu plumpen
Wahlkampfkleingeld verkommen zu
lassen. In ein paar Tagen kann es schon zu spät
sein.
Das
Österreichische Solidaritätskomitee unterstützt die
zum Kämpfen bereiten
Arbeiter und Angestellten der Voestalpine, fordert alle Spitzen
von
Betriebsräten, Gewerkschaften und Parteien auf diesem Wunsch
der Belegschaft
und der Bevölkeurng, die mehrheitlich gegen den Ausverkauf
und die
Privatisierung ist, sofort und bedingungslos Folge zu
leisten.
Das
Österreichische Solidaritätskomitte unterstützt alle
Maßnahmen der
Belegschaften der Voestalpine, wird sich auch an der Demonstration
am
4. September 2003 in Linz aktiv beteiligen und ruft alle
Kolleginnen und
Kollegen dazu auf nach ihren Möglichkeiten sich mit den
Voestler zu
solidarisieren und sich zu beteiligen. Meldet Euch bei uns. GPA
und
Gewerkschaft der Post und Fernmeldebediensteten führen von
Wien aus Busse zur
Demonstration nach Linz.
Solidarität mit den
Voestlern.
Gegen Ausverkauf und Privatisieurng!
Österreichisches
Solidaritätskomitee
W. Leisch
Tel.: 01/480-60-40
mailto: oesk@aon.at
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07 5.9.: Pressekonferenz: Cafe Temelin - nie wieder heimat
From: café temelin <cafetemelin at t0 dot or dot at>
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Guten Tag,
hiermit moechte ich nochmals auf die Pressekonferenz
des Projekts "Cafe Temelin - nie wieder heimat"
hinweisen:
Pressekonferenz
Cafe Temelin - nie wieder heimat
Freitag, 5. September 03 - 10.00 Uhr
Mediencamp am Karlsplatz
Cafi
Temelin ist ein kunstvolles Polit - Projekt.
Eine Woche lang beackert das Cafe in der
oesterreich-tschechischen
Grenzregion die traurige österreichische
Normalität....
Wir freuen uns auf ihr Kommen!
Mit
freundlichen Gruessen
Johanna Moser
Projektleiterin
--
on tour 7.- 13.9.03
http://www.cafe-temelin.net
0699-12 414 381
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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08 § 209: Innenminister lässt alle Daten löschen
From: "PF209" <office at paragraph209 dot at>
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Plattform gegen § 209: Böhmdorfer sollte sich an Strasser
ein Beispiel nehmen
Innenminister Strasser hat
kürzlich die Löschung sämtlicher Vormerkungen
nach
§ 209 StGB in den Polizeicomputern angeordnet.
Nachdem das
anti-homosexuelle Sonderstrafgesetz im August 2002 aufgehoben
worden war, hatten sich die Sicherheitsbehörden anfangs
geweigert, die
Vormerkungen der § 209-Opfer in den polizeilichen Datenbanken
löschen zu
lassen. Sie bestanden darauf, diese Daten zur Vollziehung der
§
209-Ersatzbestimmung, § 207b StGB, zu benötigen.
Innenminister Strasser hat
daher im Februar per Erlaß nur die Löschung jener Daten
von § 209-Opfern
angeordnet (Erlaß 05.02.2003, 3200/225-II/BK/2.3/03), die
freigesprochen oder
deren Verfahren eingestellt wurden, was - auf Grund einer
Verfassungsgerichtshofentscheidung - ohnehin bei jedem Delikt der
Fall ist.
Die
mittlerweile ein ganzes Jahr dauernden intensiven Bemühungen
der Plattform
gegen § 209 und von Amnesty International, und die ersten
Beschwerdefälle,
insb. vor der Datenschutzkommission, haben nun schließlich
Erfolg
gezeitigt. Innenminister Dr. Ernst Strasser hat nun doch zum einen
per Erlaß
die Löschung sämtlicher Vormerkungen nach § 209 im
österreichweiten
Polizeicomputer EKIS angeordnet (Erlaß der Generaldirektion
für die
öffentliche Sicherheit vom 10.04.2003, 8181/421-II/BK/1/03)
und zum anderen
mit Verordnung sämtliche erkennungsdienstlichen Daten
(Fingerabdrücke, Fotos,
Gendaten etc.) der § 209-Opfer vernichten lassen (VO vom
12.08.2003, BGBl II
361/2003).
"Wir
freuen über diesen konsequenten Schritt des Innenministers
sehr, der
auch, wenn er spät und auf Grund massiven Lobbyings erfolgt
ist, doch einen
Meilenstein in der Menschenrechtsgeschichte Österreichs
darstellt", sagt der
Wiener Rechtsanwalt Dr. Helmut Graupner, Sprecher der Plattform
gegen § 209,
"Justizminister Böhmdorfer, der, bis auf einen einzigen Fall
einer
Teilbegnadigung, die Begnadigung von § 209-Opfern ebenso
beharrlich
verweigert, wie ein Amnestie- und Entschädigungsgesetz,
sollte sich an
Innenminister Strasser ein Beispiel nehmen".
In
der überkonfessionellen und überparteilichen Plattform
gegen § 209 haben
sich über 30 Organisationen zusammengeschlossen, um gegen das
in § 209 StGB
verankerte diskriminierende zusätzliche Sondermindestalter
von 18 Jahren
ausschließlich für homosexuelle Beziehungen zwischen
Männern (zusätzlich zur
allgemeinen, für Heterosexuelle, Lesben und Schwule
gleichermaßen gültigen
Mindestaltersgrenze von 14 Jahren) anzukämpfen. Der Plattform
gehören neben
nahezu allen Vereinigungen der Homosexuellenbewegung auch
allgemeine
Organisationen an, wie Aids-Hilfen, die Kinder- und
Jugendanwaltschaften Tirol
und Wien, die Österreichische Hochschülerschaft, die
Bewährungshilfe, die
Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung
u.v.a.m.. Nach der Aufhebung
des § 209 StGB dringt die Plattform auf die Entlassung aller
Gefangenen und
die Rehabilitierung und Entschädigung aller § 209-Opfer
und beobachtet die
Vollziehung der § 209-Ersatzbestimmung, § 207b
StGB.
Rückfragehinweis:
Plattform gegen § 209: 01/876 30 61, 0676/3094737,
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at
01.09.2003
Art. 209
Austria's Minister of
Interior Orders Deletion of All Data
Platform Against Art. 209: Minister of Justice should take
example
Austria's Minister of
Interior recently ordered the deletion of all data
concerning victims of former anti-homosexual Art. 209 CC from
police data
banks.
After the repeal of the
anti-homosexual criminal statute August last year
police authorities initially refused to delete the data on
Art. 209-victims. They insisted that they needed those data for
the
enforcement of the Art. 209-subsitute-provision Art. 207b CC.
Minister of
Interior, Dr. Ernst Strasser, therefore as late as February this
year by
decree ordered the deletion of the data of just those victims of
Art. 209 who
had been acquitted or whose proceedings have been dropped
(Executive Order
05.02.2003, 3200/225-II/BK/2.3/03). In such cases the deletion is
however,
according to a verdict by the Constitutional Court, obligatory for
suspects of
all kinds of offences anyway.
Intensive lobbying for now
over a year by Platform Against Art. 209, joined by
Amnesty International, and the first human rights cases, i.e.
before the Data
Protection Board, were now crowned by success. The Minister of
Interior
ordered the deletion of all data concerning Art. 209 from the
national police
databank "EKIS" on the one hand (Executive Order 10.04.2003,
8181/421-II/BK/1/03) and the destruction of all criminal
identification data
(fingerprints, pictures, genetic data etc.) of Art. 209-victims on
the other
(Decree 12.08.2003, BGBl II 361/2003).
"We
are delighted about this thorough-going step by the Minister of
Interior,
which step, despite coming late and only after intensive
lobbying,
nevertheless forms a milestone in Austria's history of human
rights", says
Dr. Helmut Graupner, spokesperson for Platform Against Art. 209,
"Minister of
Justice, Dr. Dieter Böhmdorfer, who, save one single case of
pardoning in
part, persistently denies pardoning of Art. 209-victims and who
opposes an
Art. 209-Rehabilitation- and Compensation Act, should take example
by the
Minister of Interior."
The
interdenominational and supra-partisan Platform Against Article
209
comprises more than 30 organisations that joined in the fight
against the
discriminatory supplemental minimum age of 18 years for
homosexual
relationships between men only (in addition to the general age of
consent of
14 for heterosexuals, lesbians and gays alike), as set forth in
article
Art. 209 of the Criminal Code. Nearly all associations of the
homosexual
movement, but also general organizations are members of the
Platform, like
AIDS-help-organisations, the Ombudspersons for Children and
Adolescents of the
States of Vienna and Tyrol, the Austrian National Student Union,
the National
Association of Probation, the Austrian Society for Sexual
Research, and many
others more. After the repeal of Art. 209 the Platform works for
the release
of all prisoners, for the deletion of all verdicts from criminal
records and
for just satisfaction of all victims of Art. 209. In addition it
monitors the
enforcement of the new Art. 209-substitute-provision, Art. 207b
Criminal Code.
More information:
Platform Against Art. 209:
+43/1/876 30 61, 0676/3094737,
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at
01.09.2003
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09 Kämpferischer ÖGB?
From: Grün Braun
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Bei einer Veranstaltung des GLB am Volksstimmefest sprach neben
anderen
Kolleginnen und Kollegen der VGB-Kampagnenleiter Willi
Mernyi.
Er
machte uns ein A zum O, phantasierte von einem Erfolg in Bezug auf
die
Streiks gegen die Pensions"reform" und wollte nichts von einer
Niederlage
hören. Er meinte, es sei zwar das Streikziel nicht erreicht
worden, aber
vielleicht hätte man es sich zu hoch gesteckt....
Er sprach auch von einem kämpferischen ÖGB!
Meiner Meinung nach trifft
das nur zu, wenn wir unter ÖGB die Mitglieder
verstehen, nicht aber seine saturierte Führung. Verzetnitsch
war/ist nicht
kämpferisch, wenn es um unsere Interessen geht. Er musste
sich auf Grund der
Unzufriedenheit der Mitglieder und um ihnen gegenüber nicht
das Gesicht zu
verlieren kämpferisch geben und für die Streiks
mobilisieren.
Es
gab noch einen zweiten Grund warum er und andere demokratisch
nicht
legitimierte Führer unserer Gewerkschaften für den
Streik waren. Sie wollten
ihren bisherigen SozialpartnerInnen und der Regierung zeigen, dass
sie noch
immer über die Macht verfügen, die organisierte
ArbeiterInnenklasse in
konzertierten Aktionen auf die Straße zu bringen und zu
Arbeitsniederlegungen
zu mobilisieren - dass sie also immer noch einen politisch
relevanten und
nicht einfach ignorierbaren Faktor darstellen. Auf diese Art und
Weise
versuchten Verzetnitsch und Co, ihre gesellschaftliche und
politische Stellung
gegenüber den Gewerkschaftsmitgliedern und unseren
GegnerInnen in Regierung
und Wirtschaft zu verteidigen.
Als
klar wurde, über welch enormes Mobilisierungspotenzial der
ÖGB trotz
seiner autoritären (nach Innen) und zurückweichenden
(nach Außen) Politik
immer noch verfügt und nach ein paar Streiks, die sehr
behutsam angelegt
waren, konnten sich die obersten GewerkschaftsbürokratInnen
zufrieden
zurücklehnen, einen haarsträubenden "Kompromiss", der
für uns schmerzvolle
Einbußen zur Folge hat, aushandeln und dann staatstragend
sich auf die
parlamentarische Demokratie berufend die Aktivitäten der
kampfbereiten
Mitglieder abstellen.
Die
Verantwortung für die Niederlage, die wir hinnehmen
mussten(?), trägt die
Spitze der Gewerkschaftsführung. Verzetnitsch ist als
Präsident des ÖGB
politisch für dieses Desaster verantwortlich. Die einzig
logische Konsequenz
wäre sein Rücktritt! Doch ist dies in einem
dermaßen undemokratischen Bund
fast undenkbar.
Angesprochen auf das
Demokratiedefizit im ÖGB bediente sich Willi Mernyi eines
perfiden Tricks. Er meinte, dass er einem Mehr an Demokratie
durchaus positiv
gegenüber stünde, ließ aber auch durchblicken dass
er hier einen nicht all zu
großen Reformbedarf sehe und bezüglich Abstimmungen
durch Mitglieder bei der
Streikfrage nicht dafür wäre, wenn so zu sagen von Oben
in gewerkschaftlichen
Gremien über diese sensible Frage befunden werden würde.
Seiner Meinung nach
wären hier betriebliche Streikkomitees einzurichten, die in
den einzelnen
Betrieben abzustimmen hätten.
Er
versuchte also den Kritiker links zu überholen, in dem er
beinahe
"kommunistische Töne" anklingen ließ. Der Zynismus
dieses Mannes verrät, dass
er sein Geschäft versteht und an seinem Job hängt. Nicht
nur, dass sich
innergewerkschaftliche Demokratie und Streikkomitees nicht
ausschließen und
demnach Mernyis Antwort nur als ein Manöver, welches die
ZuhörerInnen
verwirren und von seinem wahren Ansinnen ablenken sollte,
betrachtet werden
kann.
Es
ist gerade zu atemberaubend, wie ein gelernter Funktionär
aalglatt
berechtigte Kritik an der Politik, die er nach Außen hin zu
vertreten hat, an
sich abprallen lässt und für die aufmerksame
BeobachterIn arrogant und
ignorant den Bedürfnissen der Gewerkschaftsmitglieder
begegnet. Es sei hier
angemerkt, dass bei den wenigen Malen, bei denen eine Wortmeldung
mit Applaus
goutiert wurde, die Frage der Demokratie und die Forderung nach
einem
kämpferischen ÖGB gestellt wurde.
Das
Verhalten des ÖGB-Kampagneleiters bei dieser Veranstaltung
lässt für die
zukünftigen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit
Sozialabbau Schlimmes
erwarten. Die Führung des ÖGB ließ uns durch sein
Sprachrohr mitteilen, dass
sie keinen Bedarf an einer Kurskorrektur sieht, Selbstkritik nicht
von Nöten
sei und wir uns weiterhin auf einen paternalistischen Umgang mit
der Basis ein
zu stellen haben. Mit solch einer Führung haben wir nichts
anderes als weitere
Niederlagen zu erwarten!
Zu
fordern ist: Rücktritt des Präsidenten Verzetnitsch!
Demokratisierung des autoritären ÖGB und seiner
Einzelgewerkschaften!
Offensive und kämpferische Vorgehensweise gegenüber
Regierung und Wirtschaft!
Ernsthafte Vorbereitungen auf Streiks bis hin zum
Generalsstreik!
Dieser Text befindet sich auch im Diskussionsforum der angegebenen hp.
members.chello.at/kurt.lhotzky/
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SOLIDARITÄT WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
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10 Deklaration von Arusha. Mehr Rechte für Afrikas
Ureinwohner!
From: "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria at chello dot
at>
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Bozen, Arusha, 29. August 2003
Die
Weltnaturschutzunion (IUCN) hält vom 8. bis 17. September 2003
den fünften
Weltschutzgebietskongress (World Parks Congress) im
südafrikanischen Durban
ab. Über 2.700 Schutzgebietsvertreter bzw. Vertreter von
Verbänden, Stiftungen
und Regierungen sowie der Privatwirtschaft aus aller Welt werden
erwartet, um
strategische Eckpunkte für die zukünftige Entwicklung
von Schutzgebieten
festzulegen.
Aus
diesem Anlass haben sich die Vertreter der indigenen Völker
Afrikas vom
10. bis 22. August 2003 in Arusha/Tansania versammelt und die
Deklaration von
Arusha ausgearbeitet, die von der Gesellschaft für bedrohte
Völker massiv
unterstützt wird.
"Wir, die indigenen
Völker Ost- und Südafrikas, verlangen die
Anerkennung,
Akzeptanz und den Schutz unserer kulturellen Identität, der
Sprache, der
traditionellen Lebensart und unserer Grundrechte. Wir fordern
außerdem die
uneingeschränkte Nutzung unseres Grund und Bodens, unseres
Eigentums sowie der
Wiesen und Wälder, in denen wir seit Generationen nach
althergebrachter
Tradition leben", steht in der Deklaration zu lesen.
Der
Grund und Boden, auf dem die Ureinwohnervölker leben, ist
meist mit großen
natürlichen Ressourcen ausgestattet. Sie verstehen es, diese
Ressourcen wie
Holz, Wasser oder wilde Tiere für verschiedenste Zwecke sehr
umsichtig zu
nutzen.
Anders die Regierungen und
multinationale Konzerne: Rücksichtslos dringen sie
in den Lebensraum der Ureinwohner ein, beuten durch Bergbau und
übermäßigen
Fischfang die Natur aus und bedrohen dadurch die dort lebenden
Menschen
genauso wie das Ökosystem.
Die
indigenen Völker Tansanias, Ugandas, Kenias, Sudans,
Botswanas, Namibias
und Äthiopiens verlangten in Arusha die sofortige
Unterlassung des
rücksichtslosen Treibens.
Konkret wehren sie sich
beispielsweise dagegen, dass die Buschmänner aus dem
Reservat in Zentral-Kalahari von der Regierung in Botswana
verfolgt und
vertrieben werden. Ähnlich ergeht es den Batwa, die die
Nationalparks von
Mbwindi und Mgahinga ohne jegliche Kompensation verlassen
müssen; sie haben
bereits ihre Ländereien verloren und werden dadurch an den
Rand der
Vernichtung getrieben.
"Wir
verlangen von der Regierung in Uganda", so die Ureinwohner, "dass
sie die
Batwa als Staatsbürger anerkennen. Damit dürfen ihre
Rechte auf Land, Sprache
und Kultur sowie auf ihre angestammten Reservate und Wälder
nicht willkürlich
verletzt werden."
Auch
die Maasei in Tansania sind bedroht. Nachdem sie bereits aus
dem
Serengeti-Nationalpark ausgesiedelt worden sind und gewaltsam aus
dem Reservat
Mkomazi vertrieben werden, sollen sie jetzt auch das Schutzgebiet
Ngorongoro
verlassen. In der Deklaration von Arusha wird verlangt, dass die
Regierung die
Ausweisungen stoppt und den Maasai ihre ursprünglichen
Ländereien zurückgibt
oder sie zumindest angemessen entschädigt.
Um
die Anliegen der indigenen Völker besser zu verstehen, werden
alle
afrikanischen Regierungen dazu aufgefordert, an den
verschiedenen
Diskussionsforen der Ureinwohnervölker
teilzunehmen.
Daneben müssten sie
endlich die ILO-Konvention Nr. 169 unterzeichnen (ILO:
International Labour Organisation - Internationale
Arbeitsorganisation, eine
Unterorganisation der UNO mit Sitz in Genf). Sie ist das bislang
umfassendste
völkerrechtliche Abkommen zum Schutz indigener Völker in
aller Welt.
In
44 Artikeln wird neben der Gleichberechtigung von Ureinwohnern in
der
Arbeitswelt auch das Recht auf das eigene Territorium, die eigene
Lebensweise,
Kultur und Sprache festgeschrieben.
Schließlich regen die
Ureinwohner die Vereinten Nationen dazu an, eine
Weltkonferenz der indigenen Völker einzuberufen. Dort
könnten Fortschritte und
Probleme beleuchtet und die Allgemeinheit für die Anliegen
der Ureinwohner
sensibilisiert werden.
Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/020808de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030826de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030527de.html |
www.gfbv.it/3dossier/seattle.html
| www.gfbv.it/3dossier/diritto/ilo169-conv-dt.html |
www.gfbv.it/3dossier/h2o/staud.html |
www.gfbv.it/3dossier/h2o/wasser.html
*
www: www.asej.org/ACERCA/ppp/ppp.html |
www.ilo.org/ilolex/english/newratframeE.htm | www.ilo.org |
www.iucn.org/wpc2003 |
www.bibmondo.it/libri/www-h2o.html
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11 Peru: 49.000 Indianer getötet - GfbV fordert
Gerechtigkeit
From: "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria at chello dot
at>
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEERKLÄRUNG Göttingen, den 29.08.2003
Wahrheitskommission in Peru
bestätigt Tod von 49.000 Indianern
Menschenrechtler fordern Gerechtigkeit für
Indianer
Die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am Freitag an
den peruanischen
Staatspräsidenten Alejandro Toledo appelliert sich für
eine Strafverfolgung
derjenigen einzusetzen, die für den gewaltsamen Tod von rund
49.000 Indianern
verantwortlich sind. Am Donnerstag hatte eine im Juni 2001
gebildete
zwölfköpfige Wahrheitskommission in ihrem
Abschlussbericht festgestellt, dass
im Kampf zwischen der Armee und der Guerilla-Bewegung "Leuchtender
Pfad" im
Hochland von Peru seit 1980 insgesamt 69.280 Menschen, unter ihnen
49.000
Indianer, politisch motivierter Gewalt zum Opfer gefallen
sind.
Der
Bericht sei ein sehr ermutigender Schritt bei den Bemühungen
um
Gerechtigkeit für die indianischen Opfer des Terrors in Peru
und bei den
weltweiten Bemühungen um ein Ende der Straflosigkeit,
erklärte die GfbV. Die
Menschenrechtsorganisation begrüßte, dass die Kommission
der
Staatsanwaltschaft auch eine Liste mit den Namen von mehr als
einhundert an
Menschenrechtsverletzungen beteiligten Armee- Offizieren und
Soldaten
übergeben habe, um eine Strafverfolgung der Verantwortlichen
zu ermöglichen.
Die
indianische Hochland-Bevölkerung sei in der Auseinandersetzung
zwischen
Armee und Guerilla-Bewegung jahrelang zerrieben worden, berichtete
die
GfbV. Mit Überfällen, Vergewaltigungen, Massakern und
Morden habe der
"Leuchtende Pfad" die Indianer zur Teilnahme am Guerilla-Krieg
zwingen
wollen. Die Armee habe mit Gegenterror geantwortet und wahllos
ganze
Dorfgemeinschaften der Indianer vernichtet.
Sowohl die Armee als auch
die maoistische Guerilla-Bewegung hätten mit
unvorstellbarer Grausamkeit Massaker an indianischen Kleinbauern
vor allem in
der Region Ayacucho verübt. Die Wahrheitskommission habe die
Guerilla-Bewegung
für 54 Prozent der Übergriffe verantwortlich gemacht,
die Armee für 35
Prozent. Von der Regierung unterstützte Milizen seien an elf
Prozent der
Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen.
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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de, Hompage:http://www.gfbv.de
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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12 new eipcp-paper on the future EU cultural programme
From: "eipcp" <contact at eipcp dot net>
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Post Culture 2000
In
2007 the European cultural framework programme "Culture 2000" will
be
replaced by a new programme, which is to be developed over the
next months and
years.
The
European Institute for Progressive Cultural Policies (eipcp)
proposes
standards for this successor programme focusing on 4
objectives:
-
new criteria that link cultural policies to democratic politics
- multilateral cooperation in an expanded Europe and beyond
- inauguration of new organisational forms in the cultural
field
- improved administrative processing
The
paper is available on the eipcp-website:
http://www.eipcp.net/policies/text/postculture2000_en.htm
---
eipcp - european institute for progressive cultural policies
a-1060 vienna, gumpendorfer strasse 63b
contact@eipcp.net
www.eipcp.net
www.republicart.net
Redaktionsschluss: 22:00
Uhr
Diese Ausgabe hat Albert
Brandl
zusammengestellt
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