meanwhile at the border

 


MedienUnabhängigerNachrichtenDienst - MUNDMedienUnabhängigerNachrichtenDienst - MUND

Montag, 08. September 2003

Abo  
  Wenn Ihr den MUND täglich per Email erhalten wollt, könnt Ihr diesen via Web-Formular selber abonnieren oder einfach ein Email schicken.  
Termine  
 
<< September 2003 >>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01 02 03 04 05 06 07
08 09 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31
 
Beiträge  
  Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen per Email an: widerstand@no-racism.net
Oder via Webformular anonym an die gleiche Adresse: no-id.com
 
Archiv  
  Hier findet ihr das MUND-Archiv aller Aussendungen seit dem Februar 2000.  
Editorial  
 

Ziel des widerst@nd-MUND (MedienUnabhängiger NachrichtenDienst) ist die möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus sowie verwandten Themen ... -> weiter

 
Update  
  Die stehts aktualisierten Widerstandsseiten präsentiert von popo.at
 
     
 

powered by strg.at

 
 
   
INHALTSVERZEICHNIS  
  ================================================
1 Indymedia transportiert antisemitische Hetze
Von: "Karl Pfeifer"
================================================
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
2 Lachen hilft! mit Düringer, Poier, Hader zugunsten des Integrationshauses
Von: "Niki Heinelt" <n.heinelt@integrationshaus.at>
================================================
3 contextXXI-radio
Von: "Heidelinde Hammer" <Heide.Hammer@episteme.at>
================================================
4 Das Program m für die Woc he vom 8. - 14. September
Von: depot-news@t0.or.at
================================================
5 monochrom: WIENER FAKTIONISMUS-Woche
Von: das ende der nahrungskette <jg@monochrom.at>
================================================
6 bitte um AVISO & BESUCH
Von: maggie.jansenberger@attac-austria.org
================================================
7 [Frische-Service] ARS filtered /sun 7.9.
Von: uschi reiter <uschi@prairie.at>
================================================
8 Termin Mediencamp 10.9., 18 Uhr
Von: Helga Köcher <helga.koecher@chello.at>
================================================
9 Veranstaltung am 10. September 03
Von: Karl Reitter <karl.reitter@univie.ac.at>
================================================
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
MELDUNGEN UND KOMMENTARE
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
10 Die MGK Verordnung
Von: "Verein f¸r Rechte und Freiheiten" <haklarveozgurlukler@gmx.at>
================================================
11 Re: Friede und Freiheit für Zimb abwe
Von: "Kuthan / argezim" <argezim@silverserver.at>
================================================
12 FPÖ von Saddam Hussein finanziert ?
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
================================================
13 Saudi-Arabien: Kritik an öffentl icher Moral
Von: MEMRI Special Dispatch - 5. September 2003
================================================
14 Traiskirchen: UVS verurteilt Razzia
Von: "Roland Hermann" <hermann@deranwalt.at>
================================================
15 Pensionssenkungsreform
Von: GegenStandpunkt@gmx.at
================================================
16 Europa-Parlament kritisiert Vatikan wegen Ratzingers Hetzschrift gegen Homosexuelle
Von: Kurt Krickler <Kurt.Krickler@hosiwien.at>
================================================
17 Richtigstellung zu Frau Mona Gholam
Von: kv_kanafani@gmx.net
================================================
18 Dringende Aktion für zum Tod verur teilten iranischen Kurden
Von: "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria@chello.at>
================================================
19 Noch 2 Wochen bis zum EEF: Auf nach Berlin!
Von: rene@education-is-not-for-sale.org
================================================
20 Mauritania: No Democracy for Opposition Voices
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
================================================
21 Europa-Parlament fordert Lesben- und Schwulenehe ­ Auftrag an Verfassungsgerichtshof
Von: Kurt Krickler <Kurt.Krickler@hosiwien.at>
================================================
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
22 Aus der Luft gegriffen
Von: "heinz-blaha" <heinz-blaha@chello.at>
================================================
23 antwort auf streifzüge
Von: Karl Pfeifer
================================================
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
NEWSLETTER
<<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
24 boeses:oesterreich 08/0903
Von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
================================================
 
     
REDAKTIONELLES  
 

Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: Spam, Massenmails, schon gebrachtes, 1 Beitrag zur Diskussion zurückgestellt

 
  Bei weiteren Fragen bitte zuerst unser Editorial lesen.  
     
INHALT  
 

================================================
1 Indymedia transportiert antisemitische Hetze
Von: "Karl Pfeifer"
================================================

Indymedia transportiert antisemitische Hetze

Von Karl Pfeifer

Die Macher der österreichischen website Indymedia
(http://austria.indymedia.org)
protestieren, wenn man ihnen, die sich ja als Linke verstehen, den Transport
kruder antisemitischer Inhalte vorwirft. Was man bei regelmäßigem Konsum
dieser
website vermutlich öfter tun könnte.

Am 4.9.03 publiziert indy eine Diskussion aus www.mund.at, in der auch dem
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) ohne konkrete
Angaben einiges unterstellt wird.

Am 5.9.03 um 8.20 Uhr postet "Abraham Ohrenschmalz" unter dem Kennwort
Spalter
folgendes: Lasst euch doch nicht von den DÖW Juden spalten! Denen geht es
doch
nur um Ihren Kindermörderstaat Israel.

Die erste Reaktion folgt um 13.59 Uhr von PM: Deine Argumentation IST
ANTISEMITISCH du A........

Die zweite Reaktion an die mods by eineR von vielen erfolgt um 15.20 Uhr:
wie
lange soll denn der antisemitische scheiss von "ohrenschmalz" (geschrieben
vor
ca 7 stunden...) hier noch stehen ??? soll offensichtlich ne fascho-provo
sein.
also mods,steht ihr auf der leitung, oder was?!

Die dritte Reaktion folgt um 15.34 Uhr @mods by Ex LW 3:34pm Fri Sep 5 '03
im
übrigen bin auch ich der Meinung, dass der antisemitische Schmarrn von
Ohrenschmalz gelöscht werden sollte.

Die Redaktion von Indymedia modifiziert am 5.9.03 um 21.47 Uhr diese website
und läßt den antisemitischen Eintrag von "Abraham Ohrenschmalz" stehen. Am
6.9.03 um 7.02 Uhr ist dieser Eintrag noch immer da.

Wahrscheinlich, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf, "Linke können
keine Antisemiten sein", daher wird auch das Posting von "Abraham
Ohrenschmalz"
toleriert. Denn wäre es eine "fascho-provo" gewesen, dann hätten sie es ja
gelöscht. Denn Antisemitismus von rechts ist nicht erwünscht. Anscheinend
ist
aber "Abraham Ohrenschmalz" den Redakteuren von Indy bekannt.

Indymedia Austria wirft Google vor keine antisemitische Hetze zu tolerieren

Doch das ist nicht alles. Am gleichen Tag spätabends setzt austria indy
folgendes:
Google News Bans SF Indymedia Over Israel/Palestine Controversy Friday 05
Sep
2003
author: anonymous

Was war geschehen, Google hat diese amerikanische Indy verbannt, weil SF
Indymedia Worte wie zionazi benützt. Das amerikanische Indy erkennt zwar an,
dass dieses Wort "hatespeech" gleichkommt, verwendet es später doch und wird
wieder verbannt, denn im Gegensatz zu den aufrechten Linken von Indymedia in
den USA beurteilt google diesen Ausdruck als "degrading hateful slur".

Und die stolzen anonymen Indy-"Journalisten", die antisemitische Texte
transportieren schreiben dann:
"If Google News is nothing more than right-wing and corporate media, they
aren't providing a worthwhile service. Indymedia is a global phenomenon with
active groups in the US, Middle East, South America, Europe, Canada, Africa
and
Asia, all working to produce journalism that is otherwise censored or
untouched
by multinational corporate media."

Die Leser von Indy werden dann aufgerufen Google News zu kontaktieren
(news-feedback@google.com (general contact) Re: Google Bans SF Indymedia)
und
mitzuteilen, wie man sich fühlt. Ich habe das getan und Google zu diesem
Entschluss gratuliert.

Dieses Indymedia Austria, das auf seiner homepage expliziten Antisemitismus
transportiert. hat den Mut Google vorzuwerfen "right-wing" zu sein,
lediglich
weil es nicht bereit ist "hate-speech", also Hetze zu tolerieren.

Jeder weitere Kommentar ist überflüssig, die Fakten sprechen für sich.

================================================
2 Lachen hilft! mit Düringer, Poier, Hader zugunsten des Integrationshauses
Von: "Niki Heinelt" <n.heinelt@integrationshaus.at>
================================================

"Lachen hilft!" zugunsten des Integrationshauses
Kartenverkauf ab 1. September - Kampagne mit Tinochika und Horst
Am österreichischen Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2003, treten
wieder eine Anzahl der bedeutendsten KabarettistInnen zugunsten des
Integrationshauses im Wiener Volkstheater auf: Alf Poier, Roland
Düringer, Josef Hader, Dolores Schmidinger, Andrea Händler, Herbert
Hufnagl und Lakis & Achwach. Durch den Abend führt die ORF-Kulturlady
Barbara Rett. Nachdem die öffentlichen Unterstützungen immer stärker
gekürzt werden hofft das Integrationshaus auch in diesem Jahr wieder auf
ein volles Haus, um die Betreuung von Flüchtlingen weiterhin
gewährleisten zu können. Der Kartenvorverkauf hat am 1. September
begonnen.
<<ole0.bmp>>
Die Gestaltung des Plakats ist eine humorige Auseinandersetzung mit den
Themen Integration, Assimilation und interkulturelle Freundschaft. Die
Abbildung (siehe Bild) wirft die Frage auf: Muss ich mich so
assimilieren, um integriert zu sein? Andererseits wird hier ganz
offensichtlich eine interkulturelle Freundschaft abgelichtet, die
anscheinend so eng und frei von Ressentiments ist, dass der andere gerne
in die fremde Volkstracht schlüpft.

Tinochika kommt aus Afrika. Sein Name bedeutet "Wir leben nicht mehr in
Angst". Horst kommt aus Wien Floridsdorf. Sein Name bedeutet gar nichts
außer Holz oder Gestrüpp. Sie sind bei den unterschiedlichsten
Gelegenheiten mit dem Ankündigungsplakat zur Stelle, sorgen für
Irritation und Symapthie, Belustigung und Verständnis. Tinochika und
Horst sind eine wandelnde Gegenöffentlichkeit zu stupidem Fremdenhaß,
die durchaus auch polarisieren kann. Tinochika und Horst tauchen dort
auf, wo viele Menschen sind. Und Tinochika und Horst treten an Plätzen
in Erscheinung, die in direktem Zusammenhang mit den Anliegen des
Integrationshauses stehen. Mehr zu Tinochika und Horst und wo man die
Beiden treffen kann erfahren Sie auf der Homepage des
Integrationshauses: www.integrationshaus.at. Erstmals zu Treffen sind
Tinochika und Horst am 24. September 2004, 9.00-10.00 bei der 1.
Nationalratssitzung im Parlament auf der Besuchergalerie

Kartenvorverkauf: Volkstheater Wien, alle Bank Austria-Creditanstalt
Filialen, clubticket.at <http://www.clubticket.at/>, ticketline.cc
<http://www.lion.cc/ticket.asp>, 01/24 9 24, 01/88 0 88 und alle
Vertriebsstellen des ATO (alle Trafiken, die "Trafikplus" AKA Trafiknet
anbieten, alle Reisebüros, die Tickets verkaufen und Ticketbüros, die am
ATO hängen); Kartenpreise: 30,-/50,-/70,- Euro
<<LachenHilft!.jpg>>

Verein "Projekt Integrationshaus"
Nikolaus Heinelt
Öffentlichkeitsarbeit

1020 Wien, Engerthstraße 161-163
Tel: +43-1-2123520/47 FAX +43-1-2123520/30
Email: <mailto:n.heinelt@integrationshaus.at>
<http://www.integrationshaus.at>

Spendenkonto: Bank Austria (BLZ 20151)
Kontonr.: 671 130 300


================================================
3 contextXXI-radio
Von: "Heidelinde Hammer" <Heide.Hammer@episteme.at>
================================================


--
Theodor W. Adorno zum 100. Geburtstag

Am 11. September wäre Theodor W. Adorno 100 Jahre alt geworden. Aus
diesem Anlaß sendet Café Critique im Rahmen von Radio Context XXI
Mitschnitte von Vorträgen, die der Frankfurter Gesellschaftskritiker
in den sechziger Jahren im Hessischen Rundfunk gehalten hat.

Adorno zog zeitlebens jene Ressentiments auf sich, denen sich auch
heute alle sicher sein können, die kritische Einwände gegen die
bestehende Ordnung und ihre scheinbaren Antagonisten in der real
existierenden Linke formulieren. Im Feuilleton wie im akademischen
Marxismus wird er gerne als irgendwie großes, aber leider etwas
überempfindliches Genie abgetan. Seine durchgängige Orientierung an
der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie wird kaum thematisiert.

Dem bürgerlichen Mainstream gilt Kritische Theorie als überholt. Den
postmodernen und poststrukturalistischen Meisterdenkern und
-denkerinnen gilt Adorno schon deswegen als totalitär, weil er an der
Kategorie der gesellschaftlichen Totalität festhielt. Der
leninistischen post-68er Linken gilt er allein auf Grund seiner
Sympathie für Israel als Verräter und Kritische Theorie als unnötige,
abgehobene, blutleere und praxisfeindliche Philosophie. Der Hinweis
auf Adornos weitgehende Abstinenz von dem, was andere revolutionäre
Praxis nannten, avancierte bereits Ende der 60er Jahre zum
Totschlagargument gegen jede Skepsis hinsichtlich begrifflosem
Politikmachens, das mal bei der philosophischen Vorwegnahme des
Stalinismus, der Leninschen Erkenntnistheorie, mal bei Mao und Pol
Pot, mal bei Proudhon, George Sorel und Silvio Gesell, mal beim
Ökoonkel Rudolf Bahro oder der Subsistenztante Claudia von Wehrlhof
und mal beim revolutionären Islamismus oder Jassir Arafat landet.

Adorno frönte keineswegs einem Pessimismus ohne jegliche Perspektive.
Die Hoffnung, nicht recht zu behalten, gehört zum innersten Antrieb
materialistischer Kritik. Die Kritische Theorie will widerlegt
werden, aber nicht auf der Ebene der Theorie, sondern in dem Sinne,
daß ihr praktisch die Gegenstände der Kritik entzogen werden. Bei
aller Widersprüchlichkeit in seinem Denken hat Adorno stets an der
Notwendigkeit des ganz Anderen, der befreiten Gesellschaft, des
Kommunismus im Marxschen Sinne, also der Herstellung der Möglichkeit
individuellen Glücks, festgehalten. Das ist heute, nach dem
antisemitischen Massaker vom 11. 9. 2001, dem dadurch befeuerten
internationalen Djihad sowie dem drohenden globalen Siegeszug der
deutschen Ideologie und des deutschen Krisenlösungsmodells ebenso
aktuell wie die Überlegungen der Kritischen Theorie zur Dialektik der
Aufklärung. Kommunistische Kritik muß sich über eine zentrale
Differenz bewußt sein: Das bürgerliche Ideal vom sich frei
entfaltenden Individuum scheitert an seiner eigenen ideologischen
Konstitution und materiell an der Verlaufsform kapitalistischer
Vergesellschaftung. Das islamistische und deutsche Ideal vom
"einfachen und gerechten Leben" hingegen, das insbesondere bei der
Graswurzel-Fraktion und den Anarcho-Abstinenzlern in der
Antiglobalisierungsbewegung große Sympathien genießt, weist nur mehr
den Weg in die vollendete, zwar aus der Zivilisation entsprungenen,
aber keinesfalls mit ihr identischen Barbarei.

Radio Context XXI
Montags
10 Uhr, Radio Helsinki 92,6 in Graz
13 Uhr, Radio Orange 94,0 in Wien
23 Uhr, Radio Agora 105,5 in Klagenfurt

8. September
Spätkapitalismus und Industriegesellschaft
Theodor W. Adorno über Grundfragen der Gesellschaftskritik

15. September
Aufarbeitung der Vergangenheit.
Theodor W. Adorno über das Nachwirken des Nationalsozialismus in der Demokratie

Redaktion: Stephan Grigat

http://www.contextxxi.at


================================================
4 Das Program m für die Woc he vom 8. - 14. September
Von: depot-news@t0.or.at
================================================

Dienstag, 9. September, 19.00
Zeit und Raum
Diplomarbeit/Dissertation

Sarah Kolb referiert über ihre Diplomarbeit zu Henri Bergson: Was, wenn wir
Zeit nicht messen könnten, wenn sie unteilbar, unausgedehnt wäre? Oder wenn da
etwas wäre, das sich unserer Aufmerksamkeit entzöge, eine Art Kontinuität, die
keine Zäsur zwischen Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem vermuten ließe
und wodurch unser Leben Zusammenhang gewinnen könnte? Was, wenn Zeit nur als
Projektion räumlicher Vorstellungen verstanden, Dauer hingegen im intuitiven
Erleben wirklich werden könnte?
Raum und Zeit sind für uns so fundamentale Strukturen, dass wir sie nie
erklären können, ohne das Erklärte vorauszusetzen. Dennoch versuchten
Philosophen wie Kant, Fichte, Schelling und Hegel, Raum und Zeit aus einer
Gesamtbewegung heraus „abzuleiten“. Thomas Bilek zeichnet in seiner
Dissertation diese Wege kritisch nach und stellt die Frage, wie sich deduzieren
und gleichzeitig voraussetzen lässt.
Mit dieser neuen Reihe stellt das Depot einmal im Monat jüngst fertiggestellte
Diplomarbeiten und Dissertationen vor, die im wissenschaftlichen Alltag leider
oft nur von denen gelesen werden, die sie geschrieben haben.

Sarah Kolb: Die Dauer und das Andere. Zur Geschichte einer Intuition.
Diplomarbeit, Uni-Wien 2002
Thomas Bilek: Raum und Zeit bei Kant, Fichte, Schelling und Hegel.
Dissertation, Uni-Wien 2003

Mittwoch, 10. September, 19.00
Zur Freiheit der Kunst
Rechtsprobleme im Kulturbereich

Nach dem leidigen Sommerspektakel um die Rechtmäßigkeit einer am Salzburger Max-
Reinhardt-Platz aufgestellten Skulptur der Gruppe Gelatin reflektiert Michael
Pilz in einem kurzen Referat zum Artikel 17a des Staatsgrundgesetzes über
Freiheit und Grenzen der Freiheit von Kunst.
Danach gibt es die Möglichkeit, im individuellen Gespräch Rechtsfragen zu
stellen und Auskünfte einzuholen.

Michael Pilz, Anwalt

Donnerstag, 11. September, 19.00
American Way of Life vs. europäischer Weg
Buchpräsentation

In diesem Sammelband geht es um einen Systemvergleich zwischen dem europäischen
und dem amerikanischen Modell auf den Gebieten der Wirtschaft, Politik und
Alltagskultur. Das Buch erscheint zu einem Zeitpunkt, in dem die globale
Führungsposition der USA nicht akut gefährdet, aber auch die wachsende Sorge
der US-Strategen um eine Prolongation dieser Vorherrschaft nicht unberechtigt
ist. Nach dem Abschluss des Erweiterungs- und Konsolidierungsprozesses in
Europa werden die USA in ihrem Ringen um Hegemonie schwierigere Bedingungen
vorfinden; Abhängigkeiten und Achillesfersen der Supermacht treten deutlich
zutage: So hängt etwa die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft von der
Bereitschaft ausländischer Geldgeber ab – eine Renaissance des europäischen
Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells scheint möglich.

Rupert Weinzierl (Hg.): American Way of Life vs. europäischer Weg. Wien:
Löcker-Verlag 2003.


--
Depot
Breite Gasse 3
A - 1070 Wien
tel. +43 1 522 76 13
www.depot.or.at


-------------------------------------------------
This mail sent through IMP: http://horde.org/imp/


================================================
5 monochrom: WIENER FAKTIONISMUS-Woche
Von: das ende der nahrungskette <jg@monochrom.at>
================================================

m o n o c h r o m / W I E N E R F A K T I O N I S M U S W O C H E


========= 1/3 EIGNBLUNZN

EIGNBLUNZN
Ein bescheidener Vorgang?

Wien (OTS) Zum Auftakt ihrer Veranstaltungsserie „Wiener Faktionismus“ wird
die Gruppe ‚monochrom’ am Mittwoch, den 10. 9., die EIGNBLUNZN
präsentieren: In
einem nachempfundenen Heurigen wird einigen Personen Blut abgenommen, vom Wirt
zu Blutwurst verarbeitet, von den Spendern gekauft und dann selbst verspeist
werden.

Fragen: Liegt hier eine genderkritische Auseinandersetzung mit dem Härtegestus
des historischen Wiener Aktionismus vor? Waren dessen ProtagonistInnen nur
insoweit Helden wider die bürgerliche Konvention, wie sie diese, indem sie sie
männlich-martialisch exorzierten, letztlich restituierten, ja überboten? Oder
spiegelt die EIGNBLUNZN den Übergang von der Disziplinargesellschaft zur
Kontrollgesellschaft sowie der jeweiligen Kritik daran? Sollte der
gegenwärtige
kontrollgesellschaftliche Machtzugriff (im Gegensatz zur
disziplinargesellschaftlichen, mit Ausbruchsgesten wirksam symbolisch zu
bekämpfenden Repression) schon so ins Kapillare, in den Blutkreislauf
vorgedrungen sein, dass kaum mehr bleibt, als den zunehmenden
Selbstausbeutungsnormalitätsdruck auf das Individuum als Faktum auszuweisen?
Geht es um eine Allegorie auf den Vampirismus des Kapitals (Karl Marx) unter
den Bedingungen globalisierter Provinzialität (‚global bluten, lokal
fressen’)?
Oder soll da einfach nur die sprichwörtliche Phobie der österreichischen
Avantgarde vor der einheimischen Volkskultur in ein ambivalentes
Dialogverhältnis transformiert, der Wiener Aktionismus gleichsam ‚nach Wien
geholt’ werden? Gibt es an dem Vorgang schließlich überhaupt etwas zu deuten?

Weitere Informationen zum kulturhistorischen Hintergrund der EIGNBLUNZN bietet
ein Essay von Thomas Ballhausen, den wir Ihnen gern per Email übersenden. Ein
Interview mit ‚monochrom’ können Sie am 7. September 2003 um 21 Uhr auf FM4/Im
Sumpf hören.

EIGNBLUNZN: Am Mittwoch, den 10. September 2003, um 20 Uhr im Museumsquartier
(Hof 7, Eingang über AZW-Stiege, im Heurigenvorraum für Raum 513).

Rückfragen unter: eignblunzn@monochrom.at


========= 2/3 DENKEN SIE IMMER DARAN MICH ZU VERGESSEN

DENKEN SIE IMMER DARAN MICH ZU VERGESSEN
In memoriam Timm Ulrichs

Wien (OTS) Als zweiten Teil ihrer Serie „Wiener Faktionismus“ wird die Gruppe
‚monochrom’ am Freitag, den 12. 9., den ALL AUSTRIAN TIMM ULRICHS PLAGIARIZE
GUINNESS BOOK OF RECORDS ENTRY ATTEMPT begehen. Anlass für diese erste
Totalhommage an einen Künstler ist der 60. Geburtstag des in Saarbrücken
geborenen ‚Columbus heutiger Ideenkunst’ (P. Hulten).
In einer Art kunsthistorischem Zirkeltraining werden einige Personen aus dem
monochrom-Umfeld versuchen, in möglichst kurzer Zeit eine möglichst große
Anzahl klassischer Ulrichs-Arbeiten nachzuempfinden. Über die ästhetische bzw.
sportliche Zertifikation der so entstehenden Werke für das Guinness Book
werden
eine Aktionskunstsachverständige bzw. ein Leichtathletikfachmann wachen. Die
Spannweite der zu emulierenden Kunst reicht von elementaren Konstellationen
wie
„Linker Scheitel Rechter Scheitel“ (1969/71; s. „Totalkunst“, Werkkatalog
13a-b) bis zu komplexen Assemblagen wie „Geschmückt mit fremden Federn oder
Wie
vom Seidenlaubenvogel“ (1978/80; s. „Totalkunst“, Werkkatalog 179a-d).

Fragen: Liegt hier eine authentismuskritische Auseinandersetzung mit Ulrichs’
forciertem Pioniergestus vor? Waren dessen Werke nur in ihrer
Innovativitätsbehauptung innovativ, während die Materialseite gerade im Maße
ihrer Neuheit objektiv verblassen musste? Oder spiegelt der Rekordversuch den
Übergang von der Disziplinargesellschaft zur Kontrollgesellschaft? Sollte
deren
Machtzugriff das Zentrum emergenter Kreation schon derart eng ummanteln, dass
der kunstinhärente Kopismus des 20. Jahrhunderts im 21. einem kunstheteronomen
Kontrollkopismus weicht? Geht es um eine Allegorie auf die Kunst-PR unter den
Bedingungen globalisierter Provinzialität? Oder soll da nur die
sprichwörtliche
Phobie der österreichischen Jungkunst vor der deutschen Ideenleitkultur in ein
ambivalentes Dialogverhältnis transformiert werden? Gibt es an dem Vorgang
schließlich überhaupt etwas zu deuten?

Am Freitag, den 12. 9. 2003, um 17 Uhr im MQ (Hof 4).

Fragen unter: ulrichs@monochrom.at


========= 3/3 FOR HOW MUCH LONGER …

FOR HOW MUCH LONGER WILL WE TOLERATE ZEITGENÖSSISCHE MUSIK IN DER
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND (1950-1980) FOLGE 1-10?
Eine RezipientInnen-Ausstellung

Wien (OTS) „Wo alle nur noch reden, sagt nur der noch etwas, der nur zuhört.“
(L. Wittgenstein) Als dritten und letzten Teil der Serie „Wiener Faktionismus“
wird die Gruppe ‚monochrom’ am Samstag, den 13. 9., ab 10 Uhr vormittags im
Hof
4 des MQ eine ca. 26-stündige Rezeptionsperformance durchführen. Grundlage
sind
zehn die Musikentwicklung in der BRD dokumentierende 3fach-LPs aus dem
Nachlass
eines hessischen Rundfunk-Redakteurs. Die noch verschweißten, bislang
ungehörten Tonträger werden in korrekter Reihenfolge ihren Hüllen entnommen,
auf einem Abtastsystem abgespielt und ohne artikulierte Rückmeldung aufmerksam
angehört. Erklingen werden Werke von C. Orff, K.H. Stockhausen, B.A.
Zimmermann, W. Fortner, D. Müller-Siemens u.v.a. Um teilnehmende Beobachtung
und Verproviantierung der Hör-AthletInnen wird gebeten.

Fragen: Was liegt hier vor? Hypertrophierte Bildungsbürgersehnsucht, ein
Nostalgie-Zoo autonomieästhetischer Rezeption, ein Zen-Workshop, eine
geschichtliche Rettung im Sinne Walter Benjamins oder ein Suizidversuch durch
Neue Musik? Oder spiegelt der Zuhör-Marathon am Ende den Übergang von der
Disziplinargesellschaft zur Kontrollgesellschaft? Sollte der
kontrollgesellschaftliche Machtzugriff inzwischen schon so tief in den Akt der
Produktion selbst eingedrungen sein, dass rezeptives Schweigen mehr dröhnt als
der kollektive Schrei-Chor selbstmitleidiger Selbstausbeutungsdiagnosen? Geht
es um eine Allegorie auf die exponentielle Zunahme von von niemandem mehr
rezipierten Kulturprodukten (‚cultural spam’)? Soll der sprichwörtliche
Elfenbeinstatus zeitgenössischer Musik aufs Korn genommen werden? Oder wird
hier einfach nur das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden?

Samstag, 13. 9. 2003, 10 Uhr bis Sonntag, 14. 9. 2003, 12 Uhr im MQ (Hof 4).

Fragen unter: listeningnothearing@monochrom.at


================================================
6 bitte um AVISO & BESUCH
Von: maggie.jansenberger@attac-austria.org
================================================

feministATTAC und ATTAC Österreich laden zum
1. internationaler Kongress
"frauen macht sichtbar" - Globalisierung feministisch hinterfragt
11. bis 13. 09. 2003, Universität Graz (Resowi Zentrum)
Diskussion und Workshops mit Referentinnen / Expertinnen aus 15 Ländern
Ziele:
Der neoliberale Mythos verspricht Wohlstand für alle, doch die Realität
spricht eine andere Sprache. Wir wollen Ökonomische Zusammenhänge kritisch analysieren - Verknüpfungen sichtbar machen und politische Aktionsfelder eröffnen - Persönliche und kollektive Handlungsmöglichkeiten anregen - Verbindungen zum alltäglichen Leben und Handeln herstellen - Dynamik und Kreativität in den herrschenden Diskurs einbringen
Die wichtigsten Termine: Donnerstag, 11.September 2003
11.30 Uhr Pressekonferenz im öffentlichen Raum
Hauptplatz, Graz
11.55 Uhr
5 vor 12 - Aktion: "Da braut sich was zusammen"
Hauptplatz, Graz
19.00 Uhr:
Referentinnen in Diskussion zu GATS, TRIPS, Landwirtschaft (AoA) & Investitionen"
Performance: LadyTigerNightClub
MOXX, Moserhofgasse 34, Graz
Samstag, 13. September 2003
20.00 Uhr
Gespräche zu "Globalisierungskritische Frauenbewegung - Feministische Globalisierungskritik"
Performance: LadyTigerNightClub
MOXX, Moserhofgasse 34 Progogramm & Workshops
www.attac-austria.org/gruppen/feministattac/feministattac.php
Rückfragen:
femconference@attac-austria.org
Tel.: 01/54 641-430

================================================
7 [Frische-Service] ARS filtered /sun 7.9.
Von: uschi reiter <uschi@prairie.at>
================================================

Ars Filter Legende

+ anhören
++ unbedingt anhören
- überspringen
<o> ansehen
~ diskussionen
% jump by
______________
zwischendurch
______________
:::: missing links / offline von Ars Electronica


+ + + + + + + + + +
| Sonntag: 7.9.03 |
+ + + + + + + + + +

Alle Konferenzbeiträge sollten auch via stream zur Verfügung stehen
- aber leider haben wir den link nicht gefunden.

v o r m i t t a g

Brucknerhaus / Mittlerer Saal

The Meaning of Code

- 10:30 - 10:50 Gerfried Stocker (A)

++ 10:50 - 11:20 Friedrich Kittler (D)
http://www.aec.at/de/archiv_files/20031/FE_2003_kittler_de.pdf
+ 11:20 - 11:50 Cindy Cohn (USA)
http://www.aec.at/de/archiv_files/20031/FE_2003_Cohn_de.pdf

~ 11:50 - 12:10 Discussion & Break

_______________________________________
<o> AusstellerInnen spezial: Brucknerhaus

nothing found

./ online features
Jaromil / Medien Aktivist
projekt: korova.dyne.org
home: http://dyne.org/
________________________________________

The Meaning of Code

% 12:10 - 12:40 Erkki Huhtamo (USA)
http://www.aec.at/de/archiv_files/20031/FE_2003_huhtamo_de.pdf
% 12:40 - 13:10 Peter J. Bentley (UK)
http://www.aec.at/de/archiv_files/20031/FE_2003_Bentley_de.pdf

~ 13:10 - 13:30 Panel and discussion

o Moderation: Gerfried Stocker (A)

:::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: ::::

S T R A U S S K O M B Ü S E am Schiff

START 13:00

150 Meter entfernt vom AEC Richtung Eisenbahnbrücke
liegt die "Fitz Carraldo" mit Besatzung vor Anker und wartet auf
BesucherInnen mit knurrenden Mägen.

Für das leibliche Wohl sorgen Andi Strauss und Fanny
mit ihrer mobilen Küche.

Eine NOT Idee nach der kurzfristigen Ausladung G.Stockers
für GästInnen der Ars Electronica Sorge zu tragen.

Begründung: Strauss Konzept Menü war zu teuer - man wolle diese
Idee, aber es sei günstiger dies mit einem Catering Unternehmen
in Angriff zu nehmen.


:::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: ::::

n a c h m i t t a g

ORT: Stadtwerkstatt

14:00

+ + "The Frequency Clock -
The Streaming Suitcase"

Adam Hyde (NZ), Radioqualia
www.frequencyclock.net

Vorstellung einer Open Source Software

-----------
oder weiter im Brucknerhaus

Brucknerhaus / Mittlerer Saal

The Art of Code

+ 15:00 - 15:30 Giaco Schiesser (CH)
+ 15:30 - 16:00 Richard Kriesche (A)
http://www.aec.at/de/archiv_files/20031/FE_2003_Kriesche_de.pdf

~ 16:00 - 16:15 Discussion
- 16:15 - 16:30 Break
_______________________________________
<o> AusstellerInnen spezial: Brucknerhaus

nothing found

./ online features
Jaromil / Medien Aktivist
projekt: korova.dyne.org
home: http://dyne.org/
________________________________________


% 16:30 - 17:00 Roman Verostko (USA)
% 17:00 - 17:30 Casey Reas (USA)
http://www.aec.at/de/archiv_files/20031/FE_2003_reas_de.pdf

~ 17:30 - 18:00 Panel and discussion

Moderation: Roy Ascott (USA)

:::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: ::::


/ |
___ (___ ___ ___ ___|
| )| )|___)| )| )
|__/||__/ |__ | / |__/


19:00 Girls only

4FACES @ ARS

«Faces Dinner»

FACES (Gender Art Technologie)
international Community für Frauen in neunen Medien

* pick-up-point:
in front of the AEC museum platform view=danube
sun 7.9. | between 7:00 pm & 7:25 pm

meet - eat - drink - chat

:::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: ::::

23:30 A M A Z I N G / Party Highlight

Times UP
http://www.timesup.org

die traditionelle OFFline Party der Times Up crew.

Das Positive nicht alle finden den Weg dahin :)


:::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: :::: ::::


--

|||||||||||||||||||||||||||||||| fin |||||||||||||||||||||||||||||||||||


\ | | | | | | | | | | /

[w][w][w].[p][r][a][i][r][i][e].[a][t]

/ | | | | | | | | | | \

k o m m i n s o f f e n e f r e u n d i n

| wahl@prairie.at | guenther@prairie.at | uschi@prairie.at |

temp: Altstadt 22A, A-4020 Linz

tel: 43.732.73 1209

fax. 43.732.7 11 846

***************** h o s t e d b y s e r v u s . a t *****************


Wenn Sie in Zunkunft kein *prairie Frische-Service mehr erhalten wollen,
benutzen Sie bitte Ihren 1 mal im Monat zugesendeten account (login,
passwort) und url, um sich von der liste abzumelden.

|||||||||||||||||||||||||||||||| fin |||||||||||||||||||||||||||||||||||


komm ins offene freundIn! - DIE PRAIRIE

Frische-Service mailing list
Frische-Service@prairie.at
http://lists.servus.at/mailman/listinfo/frische-service


================================================
8 Termin Mediencamp 10.9., 18 Uhr
Von: Helga Köcher <helga.koecher@chello.at>
================================================

Mediencamp am Karlsplatz

Mittwoch, 10. September, 18.00 Uhr:

Freie Medien – unfreie Medien.

- Was ist unter „freie Medien“ zu verstehen? Was macht Medien
frei?

- Welche Rolle spielt dabei Geld? Von wem? Auf Grund welcher
Vereinbarung?

- Welche Rolle spielt Partizipation dabei?

- Wer partizipiert wie und warum? Wollen Menschen überhaupt
partizipieren?

- Wer hat welche Verantwortung wofür?

- Wie werden Themen in Medien „gesetzt“?

- Wie weit ergänzen einander freie Medien und
öffentlich-rechtliche bzw. kommerzielle bezüglich Themensetzung, wie
weit gehen sie konform?

- Gibt es Themen, die in allen Medien „unter den Tisch fallen“
und warum?

- Was sind die Bedingungen für Qualität?

- Wie weit trägt die Qualität von Medienprodukten zu kritischen
politischen Bewusstsein bei?

Es diskutieren mit dem Publikum

Alf Altendorf, Medienkünstler

Gerhard Gutschi, RadioATTAC

Ralf Leonhard, taz

Sascha Reill, Neue Medien

Sebastian Reinfeldt, Kommunikationswissenschaftler/Politologe

Moderation: Helga Köcher

Mediencamp http://mediencamp.karlsplatz.at
<http://mediencamp.karlsplatz.at/> hinter dem Kunsthalle Projects Space

1040 Wien, Treitlstraße 4, erreichbar über die Terrasse des Cafes


================================================
9 Veranstaltung am 10. September 03
Von: Karl Reitter <karl.reitter@univie.ac.at>
================================================

Unter dem Titel: "Angelika Ebbinghaus, Marcel van der Linden und Karl Heinz Roth stellen die Zeitschrift Sozial.Geschichte vor.", findet die Präsentation dieses Projekts am 10. September 2003 ab 19 Uhr im "Amerlinghaus", Stiftgasse, 1070 Wien, statt.

Das Selbstverständnis wird von den HerausgeberInnen folgendermaßen umrissen:

"Ab Jahrgang 2003 erscheint das ursprünglich benannte Periodikum: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts unter einer neuen Redaktion und dem neuen Titel Sozial.Geschichte. Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts. Die verantwortliche Redaktion liegt in den Händen von Karl Heinz Roth, Angelika Ebbinghaus und Marcel van der Linden. Zwölf Themenredaktionen befinden sich in Gründung.

Warum so viele Veränderungen? Die Menschen, die Dinge und die gesellschaftlichen Beziehungen wandeln sich in einem atemberaubenden Tempo. Von diesen Umbrüchen kann sich eine Zeitschrift, die lebendig sein will, nicht fernhalten.

Bei ihrer Gründung im Jahr 1986 setzte sich die Redaktion von 1999 vor allem die Aufgabe, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und mentalen Wirklichkeiten und Nachwirkungen der faschistischen Epoche auszuleuchten. In dieser Hinsicht hat sie viel erreicht. Viele ihrer Impulse haben sich durchgesetzt. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, jenen Überlegungen mehr Platz einzuräumen, die die eurozentristische Perspektive überwinden helfen und zum Verstehen der weltweiten Umbrüche und Krisen der Gegenwart beitragen."

Diese Veranstaltung wird von der Redaktion der "grundrisse - zeitschrift für linke theorie & debatte" organisiert. Weitere Infos unter:

http://www.stiftung-sozialgeschichte.de/
http://www.grundrisse.net


================================================
10 Die MGK Verordnung
Von: "Verein f¸r Rechte und Freiheiten" <haklarveozgurlukler@gmx.at>
================================================

TEMEL HAKLAR VE ÖZGÜRLÜKLER DERNE??

1. September 2003
Erklärung: 87

WAS IST DIE MGK- VERORDNUNG?
AUCH DER MGK, DEM DIESE, VOR DEM VOLK VERHEIMLICHTE ILLEGALE VERORDNUNG ANGEHÖRT IST UNGESETZLICH ...
Seit Jahren wird unser Volk mit geheimen Verordnungen, von ungesetzlichen Institutionen regiert... Die Parlamente und Wahlen sind ein Spiel. Wir gehen zu den Wahlen, geben unsere Stimmen ab, es werden Gesetze verabschiedet, aber in der Führung des Landes hat dies kein Gewicht. Unser Volk wird von geheimen und ungesetzlichen Verordnungen gelenkt...
Was ist die MGK- Verordnung?
Was nicht alles wurde in unserem Land mit dieser Verordnung getan, welche Massaker wurden mit dieser ungesetzlichen Verordnung begangen. Es ist bekannt, dass die Gerichte nicht unabhängig sind, dies wurde höchstpersönlich von den Richtern, sowie den Vorsitzenden des Verfassungs- und Revisionsgerichts ausgesprochen. Und als ob dies nicht reichen würde, haben Vorsitzende von Regierungsparteien persönlich Erklärungen abgegeben, in denen es hieß, dass sie kein Vertauen in die Gerichtsbarkeit hätten und die Gerichte nicht unabhängig seien. Mit einem Gerichtsmechanismus, dem selbst die Vorsitzenden von Regierungsparteien nicht trauen, wurden gegen Zehntausende Menschen Todes-, lebenslange und schwere Gefängnisstrafen erteilt. Diese Strafen wurden umgesetzt, Tausende Menschen wurden in unserem Land mit Beschlüssen im Rahmen dieser geheimen Verordnung ermordet...
Folter, Massaker, Provokation, Drohung, Erpressung, Bildung und Sturz von Regierungen, Hinrichtungen, alle, die Heranziehung von Mafiosi und Faschisten gegen das Volk, Verleumdungen gegenüber dem Volk, Aufhetzung, das Bewusstsein des Volkes verzerren, im Schein der Demokratie den Faschismus einsetzen, das sind einige der Hunderten und Tausenden Beispiele von MGK-Praktiken in unserem Land, die wir aus der Nähe kennen...
Zeitungen benutzen, bestimmen und lenken, welche Nachrichten die KolumnistInnen der Zeitungen zu verfassen haben, die Artikel vieler KolumnistInnen direkt kontrollieren... Bis heute sind massenweise Nachrichten in diesem Zusammenhang in der Presse erschienen. Speziell mit dem Unfall in Susurluk wurden solcherlei Informationen verstärkt in der Presse veröffentlicht...
All dies wurde mit den genannten illegalen Verordnungen durchgeführt...
Es muss an die Öffentlichkeit gebracht werden!
In wessen Befugnis hat der MGK dies getan? Da dem MGK in den Gesetzen keine dementsprechende Befugnis erteilt wurde, von wem von welchen Kanälen erhält der MGK seine Ermächtigung?.. Nachdem der MGK nicht an das Parlament gebunden arbeitet, in wessen Auftrag arbeitet er?
Wie mit diversen Informationen und Dokumenten auch in der Presse zu lesen war, war der 12. September ein Putsch der USA. Die Fortsetzung des 12. September- Putsches wurde mit dieser Verordnung ermöglicht. Diese Verordnung ist illegal, weil sie geheimgehalten wurde. Dann ist auch der MGK eine illegale Organisation. Sie haben das Volk mit einer geheimen, dem Volk nicht bekannten Verordnung regiert, dabei jegliche Gewalt angewandt. Ohne die moralischen Regeln einzuhalten, haben sie jegliche Lüge erzählt. Diese illegale Organisation basiert auf Terror, der das Volk als seinen Feind ansieht. Sie basiert darauf, das Volk durch Terror einzuschüchtern, deshalb ist der MGK eine Terror ausübende Organisation.
Der MGK ist Organisator und Planer aller seit dem 12. September begangenen Gewaltakte, der Repression, Provokationen, Irreführungen des Volkes, sowie der Gründung und Auflösung der Regierungen.
Am 12. Juli 1991 und am von 16.-17. April sind in Istanbul zwei große Massaker umgesetzt worden, Ermordungen von Intellektuellen, wie Vedat Aydin, Ugur Mumcu und Bahriye Ücok, wurden immer im Rahmen der Terror- Provokationspolitiken geplant und durchgeführt. Diese Terrorpolitik hat mit dem 12. Juli 1991 und der Ermordung von Vedat Aydin ihren Höhepunkt erreicht, sich mit Dutzenden und Hunderten Beispielen fortgesetzt und dauert immer noch an. Unser Land wurde zu einem Land, das vom Terror regiert wird, als grundlegender Weg, das Volk zu lenken, wurde der „Terror“ gesehen. Es ist der MGK, der Mehmet Agar an die Spitze der Todesschwadronen setzte. Wir sagten schon: „Susurluk ist der Staat“. Dieser Staat war der MGK. Faschistische Anhänger der MHP, Mafiosi, Drogenhändler, gewöhnliche MörderInenn und alle möglichen Strolche wurden vom MGK vereint, organisiert und gegen auf die RevolutionärInnen angesetzt. Der MGK ist Planer aller Ereignisse rund um Susurluk. Die Befehle und die Auffassung wurden dem CIA entnommen.
Das Ziel;
Den Befreiungskampf des Volkes zu unterdrücken und zu vernichten, die auf Ausbeutung und Unterdrückung gestützten Politiken des Imperialismus und der kollaborierenden Oligarchie fortzusetzen und für das Fortbestehen des Staates zu sorgen.
Der MGK ist dafür verantwortlich, dass unser Land in ein Land der Verschwundenen und Massaker verwandelt wurde. Der MGK hat die Pläne zur Vernichtung der RevolutionärInnen in den Städten und Bergen erstellt und ausgeführt. Armee und Polizei persönlich haben MHP-Anhänger in ihre Einheiten aufgenommen und Todesschwadronen gegründet.
Was sie Staatsgipfel nennen, bedeutet die geheime Beschließung und Umsetzung der MGK-Beschlüsse im Rahmen der MGK- Verordnung. Sie haben den Staatsgipfel zusammengerufen und einen Beschluss gefasst. Das Land ist gänzlich zu einem Ort der Folterzentren und Massaker geworden. Die Berge, Städte, fast alle besiedelten Gebiete haben bereits etwas davon abbekommen. Das Ziel war das Volk, alle die sich sträubten und in Opposition standen wurden als Terroristen gesehen und sollten ermordet werden. Ab dem 12. Juli 1991 haben sie diesen Beschluss im ganzen Land mit Massakern umgesetzt.
Sie haben persönlich Todesschwadronen ins Leben gerufen. Es gab von nun an weder StaatsanwältInnen noch Gerichte. Beschlüsse wurden vom MGK gefasst, ausgeführt wurden sie von den Todesschwadronen. Sie sind an keinerlei Gesetz und Regeln, ja nicht einmal an die Verfassung vom 12. September gebunden. Sogar die StaatsanwältInnen und RichterInnen zitterten vor den Todesschwadronen. Niemand konnte gegen ihren Willen Beschlüsse fassen. Wer es trotzdem tat, wurde liquidiert. Der Staat wurde in seiner Exekutive, Legislative, in der Bürokratie, Bildung, in allen Bereichen, entsprechend der Todesschwadronen, also im Sinne der Vernichtung von Fortschrittlichen und RevolutionärInnen strukturiert. Die Arbeit und die Mühen des Volkes, die Reichtümer des Landes, die aufgenommenen Kredite, die Befehle des IWF, alles, alle Handlungen auf wirtschaftlicher, militärischer und politischer Ebene wurden zur Vernichtung der RevolutionärInnen eingesetzt.
Als aktivste Elemente dieser Periode wurden MHP-Anhänger und einige islamistische Kreise auf effektivste Weise benutzt. Der Staat wurde entsprechend der türkisch-islamischen Synthese geformt. Die faschistisch, rassistische Ideologie der MHP und ihre islamischen Motive, sowie Aufhetzung wurden persönlich mit MGK-Plan praktiziert, um das Volk zu täuschen. Mit der MGK- Verordnung, dem Türkentum und seiner selbst geformten islamischen Auffassung versuchte der Staat das Volk in KurdInnen-TürkInnen, AlevitInnen-SunnitInnen, Ungläubige-Moslems und Religiöse-Unreligiöse zu spalten.
Die größten Provokationen in der Geschichte der Türkischen Republik fanden in dieser Periode statt.
Die Politik des Verschwindenlassens wurde im Rahmen dieser Verordnung beschlossen und ausgeführt.
Hunderte Menschen, deren Zahl immer noch nicht erörtert werden konnte, sind vor aller Augen plötzlich verschwunden. Die Politik des Verschwindenlassens ist eine bekannte Politik von Amerika, die überall dort an die Tagesordnung gebracht wurde, wo ein Volkskampf stattfand. Der MGK hat diese Politik Amerika's übernommen und 1:1 auf unser Land übertragen. Hunderte, plötzlich verschwindende Menschen, lösen in der Bevölkerung große Angst aus. Eine solche Angst, dass niemand wusste, wo, wann und was ihr oder ihm zustoßen konnte. Getötet zu werden, wurde dem Verschwindenlassen sogar vorgezogen. Es galt als Trost zu sagen, dass man „dann wenigstens ein Grab hätte und bekannt war, auf welche Weise man getötet wurde“.
Es ist der MGK, der jede Sekunde und jede Einzelheit des Massakers vom 19.-22. Dezember höchstpersönlich geplant hat.
Wenn die bürgerlichen PolitikerInnen und Medien von „das ist Staatspolitik“ sprechen, dann meinen sie den MGK. Der damalige Gendarmerie Generalkommandant General Aytac Yalman sagt: „Als in den Gefängnissen Widerstand herrscht, sagte Türk zu mir 'Hören wir auf'. Ich habe es nicht akzeptiert.“
Das ist das Geständnis dafür, dass dieses Massaker seitens des MGK geplant wurde.
Das Ziel ist; im Interesse der kollaborierenden Oligarchie und des Imperialismus die RevolutionärInnen in den Isolationszellen zu vernichten und zu brechen. Ihre Gedanken umzudrehen. Deshalb haben sie das F-Typ Projekt vom Imperialismus übernommen. Sie haben sie mit den Plänen und den Finanzen des Imperialismus gebaut. Das Massaker von 19.-22. Dezember und das F-Typen- Massaker waren eine 'Bestellung', die der Imperialismus an den MGK abgegeben hat. Es war eine NATO-Politik, die vom MGK angewandt wurde. Die Medien haben dem Volk jegliche Lügen des MGK unterbreitet. Nachdem damit kein Erfolg erzielt wurde, kamen die Verbote, Strafen und Zensuren des MGK an die Tagesordnung.
Diese Periode dauert immer noch an.
Sie wird buchstäblich von MinisterInnen, dem Parlament, den Medien und sich als zivilgesellschaftliche Organisationen bezeichnenden Stiftungen und Vereinen, und sogar von einigen Parteien und als Linke getarnten MGK-Organisationen fortgesetzt.
Es wurden Tausende Morde 'unbekannter Täter' erlebt. Es ist unbekannt, von wem und warum sie ermordet wurden. Es wurden auch einige IslamistInnen benutzt und deren Weg geebnet. Morde unbekannter Täter unter der Kontrolle und Leitung der Todesschwadronen, gelten immer noch als ungeklärt.
Es wurde damit versucht den Anschein zu erwecken, als ob der Staat unparteiisch wäre, damit nichts zu tun hätte, und als ob die Morde von irgendjemand begangen worden wären. Genauso, wie vor dem 12. September bei Bedarf die MHP-Anhänger bewaffnet und gegen die RevolutionärInnen angesetzt wurden, werden diesmal die Interessen einiger islamischer Kreise angesprochen und ohne Bedenken gegen jene, die ihre Rechte und Freiheiten fordern, losgeschickt. Aber der eigentliche Träger dieser Politik ist der MGK. Spezialteams, VerräterInnen, einige IslamistInnen und Mafiosi wurden vom MGK benutzt.
Das Ziel ist es, jene, die sich für eine „unabhängige und demokratische Türkei“ aussprechen und Freiheit fordern zu vernichten. Dabei wird Gewalt angewandt, eingeschüchtert, ein Chaos erzeugt, um völlige Unklarheit darüber zu schaffen, wer, wen und weshalb ermordet. Es wird Ungewissheit geschaffen und das Volk gepeinigt. Danach heißt es, das geht nicht so, und die offizielle Gewalt des Staates kommt zum Einsatz. Und dann die Retterrolle... Das hat der MGK getan.
Im Rahmen dieser Politik haben die Todesschwadronen in den Bergen und auf dem Land, unbewaffnete ZivilistInnen und BauerInnen ermordet und versucht, eine Atmosphäre des Chaos und Durcheinanders zu schaffen.
Indem sie ihre eigenen Massaker den RevolutionärInnen zuschrieben, versuchten sie dem Volk die Achtung vor ihnen zu nehmen. Dies war ein Plan des MGK, der von den Todesschwadronen ausgeführt wurde. All dies wurde auf Befehl des CIA hin getan. Es wurden nicht einmal all die Polizeizentren, Gendarmeriewachen und die Polizei- und Gendarmeriestationen auf dem ländlichen Gebiet für notwendig erachtet, sondern die RevolutionärInnen und das Volk bzw. jene, die man als RevolutionärInnen oder der Hilfe an RevolutionärInnen verdächtigte, wurden gleich an den Dorfplätzen und in den Bergen gefoltert, sie verwandelten jeden Ort in ein Folterzentrum. Menschen zu ermorden und zu foltern, wurde als patriotische Aufgabe der Todesschwadronen bezeichnet. Alle auffindbaren Strolche, Faschisten, Mafiosi und Drogenschmuggler waren Teil dieser Todesschwadronen. Der MGK erteilte Befehle, Mehmet Agar, Dogan Güres, Tansu Ciller und S. Demirel führen sie durch.
Mit der MGK-Verordnung hat es im wahren Sinne des Wortes seit 12. September kein Parlament und keine Regierung gegeben. Alle Regierungen, bürgerlichen Parteien, Abgeordneten wussten, dass das Land mit der MGK- Verordnung regiert wurde. Dies wissend, gründeten sie Parteien. Die Parteien wussten, dass sie im Rahmen der MGK- Verordnung handeln werden. In diesem Bewusstsein kandidierten sie für die Wahlen, traten die Regierung an. Die KandidatInnen für das Parlament sind mit diesem Bewusstsein Abgeordnete geworden.
Die Regierungen und Parlamente waren alle zusammen einfache Figuren, welche die Vitrine für die Verordnungen des MGK zurechtmachten, sie waren einfache SoldatInnen des MGK. Deshalb hat es seit dieser Periode keine einzige Regierung und kein Parlament gegeben. All diese Funktionen hatte der MGK über. Die Regierungen und das Parlament wurden einfache Mitteln, um die Gesetzlosigkeit und den Terrorismus des MGK zu verdecken. Der MGK war auch kein klassischer Staat. Er war auch keine klassische Diktatur, sondern er befand sich in einer Position, bei der er in alles, ob ideologisch, politisch, kulturell, in allen Bereichen und Einzelheiten intervenieren, planen und Ergebnisse erzielen konnte.
Er ging sogar soweit ins Detail, um die Tätigkeiten eines einfachen Beamten zu organisieren. Sie beschäftigten sich sogar mit detaillierten Planungen darüber, welche Lügen dem Volk beim kleinsten Zwischenfall erzählt werden, welche/n Kolumnist/in sie in welche Zeitung was schreiben lassen sollten.
Sie planten sogar in allen Einzelheiten, wer, wo und wie ermordet werden sollte, welche/r revolutionäre Führer/in in welchem Land über wen ermordet werden sollte; ob mit Sprengstoff, mit einer Schusswaffe, und mit wessen Kooperation. Wenn jemand nicht ermordet werden sollte, wie konnte sie oder er dann außer Gefecht gesetzt werden. Welche Lügen in welchen Medien, über welche Institutionen verbreitet werden sollten, wurde speziell von den MGK Generälen persönlich geplant.
Alle Praktiken und Pläne im Rahmen der MGK-Verordnung wurden nicht in den Interessen des Volkes und Landes, sondern nur im Interesse der kollaborierenden Oligarchie, an deren Spitze sich die TÜSIAD-Mitglieder befinden und des Imperialismus.
Sie benutzten die Begriffe laizistisch und anti-laizistisch, und machten spezielle Pläne, um den gemeinsamen Kampf des Volkes gegen die Unterdrückung zu verhindern. Sie wollten eine MGK-Front aufbauen. Das ist ihnen auch gelungen. Wer auf der Seite der MGK-Praktiken stand wurde laizistisch und republikanisch genannt, wer nicht auf deren Seite stand, als anti-laizistisch, terroristisch und separatistisch bezeichnet. Als selbst das nicht genügte, versuchten sie mit der Trennung KurdInnen-TürkInnen, zwischen PatriotInnen und LandesverräterInnen zu spalten. Es ist der MGK, der die Auffassung .. Teile und Herrsche persönlich in die Praxis umsetzt. Für sie ist das Volk eine gewöhnliche Herde, die es zu benutzen gilt. In ihren Augen weiß es überhaupt nichts, sie selbst aber sind auserwählt und von Geburt an zum regieren bestimmt.
Deshalb ist das Volk für sie ein einfacher Gegenstand, der benutzt wird.
Der MGK hat in jeder Hinsicht Repression und Gewalt angewandt und versucht eine Gesellschaft nach eigener Ideologie zu schaffen. Die Grundlage dieser Ideologie ist eine rassistische, schicksalsergebene, das Volk gegeneinander aufhetzende, spaltende und deshalb regierungsfähige Auffassung, welche sich auf die türkisch-islamische Synthese stützt. Sie besitzen keinerlei Gefühl für Gerechtigkeit und Gleichheit und keine demokratische Auffassung, um das Volk zu lenken. Alles, von der Natur bis zur Gesellschaft, ist für sie ein einfacher Gegenstand, den sie benutzen um ihre Macht fortsetzen zu können. Sie sind einfache Menschen. Sie sind daran gewöhnt, nur mir Befehlen und Anordnungen zu regieren. Ein solches Volk wünschen sie sich. Eine Sklavenvolk, das sich keinem Befehl oder keiner Anordnung widersetzt, schweigt und keine Persönlichkeit besitzt. Wenn ein solches Volk von den Problemen des Landes und seiner eigenen ferngehalten wird, also apolitisch erzogen wird, dann führt es ihre Befehle und Anordnungen aus.
Deshalb haben sie das Erbe der Generäle des 12. September mit der MGK- Verordnung legalisiert. Das Volk und die Jugend sollte zu jedem Preis apolitisiert werden. Vor jenen, die ihre Rechte und Freiheiten forderten, sollte kein Auge zugedrückt werden. Neben Massaker, Hinrichtungen und Folter mussten sie eigentlich auch eine ideologische Hegemonie erzeugen. Dies war es, war bleibend war. Sie konnten Tausende Menschen massakrieren, aber das Volk wurde von neuem geboren. Es hat erneut den Kampf aufgenommen. Deshalb mussten sie das Volk apolitisieren, es vereinheitlichen, es sollte nicht nach der Realität des Volkes suchen.
Und beginnend von der Grundschule, wurde es die gesamte Lehrperiode hindurch apolitisiert. Alle Kultureinrichtungen, alle Kommunikationsmittel, alle Medien, ausnahmslos alles, was das Leben des Volkes betraf, wurde von der imperialistischen Kultur umzingelt und apolitisiert. Es sollte eine egoistische, nichts denkende, auf Befehle horchende Gesellschaft geschaffen werden.
Mit der Einstellung, macht was ihr wollt, Hauptsache ihr denkt nicht an die Probleme des Landes oder werdet nicht revolutionär, wurde Mafia, Drogenabhängigkeit jegliches Unwesen, persönlich mit den Plänen des MGK als Vorbild gezeigt und umgesetzt. Alle diese Gedanken gehören nicht den MGK- SpezialistInnen an. Sie sind nur die Durchführenden der amerikanischen Politik in unserem Land.

DIE VERANTWORTLICHEN DIESER PERIODE ERSTEN GRADES
a- Der Große Generalstab und alle Generäle und Einheiten, die im Rahmen der MGK-Pläne arbeiten.
b- Alle Staatspräsidenten, die von Anfang bis Ende an der Spitze waren und bei jedem Schritt dabei waren.
c- Alle Regierungen und Parteien, die im Wissen der Verordnung des MGK an der Macht standen und diese ausübten.
d- Alle Abgeordneten, die jede Besonderheit dieser Periode kannten, und parallel zum MGK Beschlüsse fassten.
e- Alle Gouverneure und BürokratInnen des Staates, die von der MGK- Anordnung wissen und sie bewusst umgesetzt haben.
f- Alle Polizeichefs und Gendarmeriebeauftragten, die bei der Umsetzung der MGK- Beschlüsse in vorderster Reihe stehen.
g- Alle Zeitungs-, Fernseh- und RadioinhaberInnen und KolumnistInnen, die im Rahmen der MGK-Verordnung die Beschlüsse, Lügen, Provokationen und die Ideologie des MGK dem Volk unterbreitet haben.
h- Alle Stiftungen, Vereine und Gewerkschaften, die sich als zivilgesellschaftliche Organisationen ausgeben und im Rahmen der MGK-Beschlüsse handeln...

sind in erstem Grade im Rahmen der MGK- Verordnung für die Gewaltanwendung gegenüber dem Volk, die Regierung durch den Faschismus, die Massaker, Folterungen, Provokationen, den Versuch, ein einheitliches, nicht denkendes Volk zu schaffen, verantwortlich.

- Sie sind schuld an der Planung und Durchführung der Einschüchterungspolitik gegenüber jenen, die nach ihren Rechten und Freiheiten suchen und dem Volk.

- Sie tragen Verantwortung, dass im Rahmen der MGK-Beschlüsse mit imperialistischen Politiken regiert wird, dass alles, was dem Land und dem Volk gehört verkauft und die Würde und Persönlichkeit des Volkes zerstört wird.


TEMEL HAKLAR VE ÖZGÜRLÜKLER DERNE??
Verein für grundlegende Rechte und Freiheiten

================================================
11 Re: Friede und Freiheit für Zimb abwe
Von: "Kuthan / argezim" <argezim@silverserver.at>
================================================

Lieber Robert, liebe FreundInnen Zimbabwe´s,
wir von der ARGE Zimbabwe Freundschaft beteiligen uns gern an Eurer Aktion die Aufmerksamkeit für Zimbabwe zu erhöhen - auch wenn nicht gerade vertriebene weiße Großfarmer im Rampenlicht der öffentlichen Wahrnehmung stehen. Ein besonderes Anliegen sind uns dabei jene Minderheiten, die in Zeiten der politischen Krise und Repression besonders unter die Räder zu kommen drohen, wie das Volk der Tonga im Grenzgebiet zwischen Zimbabwe und Zambia. Die Brücke des Kulturaustauschs, die wir seit Mitte der Neunziger Jahre eingerichtet haben, dient auch dazu als Vehikel.
Mehr Information über unsere Projekte findet Ihr auf den websites
www.mulonga.net
www.servus.at/argezim
mfg
Peter Kuthan
----- Original Message -----
From: Robert Reischer
To: Campaign for Peace and Freedom in Simbabwe
Cc: Hedi Wychera ; mike wollitzer ; Eva Vetter ; Internat. Versöhnungsbund ; Marion Thuswald ; Jonathan Sisson ; Maria Schwingenschlögl ; Marion Schreiber ; Robert Reischer ; Peter Reischer ; Thomas Reininger ; Margarete Purkarth ; Hedwig Presch ; Herbert Peherstorfer ; AI österreich ; Kpö Nö ; Andreas Nastl ; MUND ; Elisabeth Meyer ; Pepo Mandl ; Marion Lanser ; Karin Kuna ; Andrea Köfinger ; Pete Hämmerle ; Dr. Hildegard Goss-mayr ; Österr. Friedensrat ; Irmgard Ehrenberger ; Andrea Brunner ; Wilfried Bader ; Heike Angerer ; Gesellschaft für bedrohte Völker ; Roland Bangerter ; Peter Kuthan
Sent: Wednesday, September 03, 2003 12:11 AM
Subject: Friede und Freiheit für Zimbabwe


Geschätzte Freunde und Freundinnen von Friede und Freiheit!

Da ich weiß wie viele Briefe im Internet nur mit dem Zweck versendet werden Adressen zu sammeln, möchte ich Ihnen zuerst mitteilen, dass ich KEIN Geld und KEINE persönliche Unterstützung brauche. Ich arbeite in einem Haus für Obdachlose als Betreuer und berate jene Menschen, die in Gefahr sind, wegen Geldmangels ihre Wohnung zu verlieren. Meine Arbeit sind sowohl Verhandlungen mit Rechtsanwälten als Vermittlungen zwischen Mietern und Vermietern. Ich arbeitete einige Jahre mit dem Europ. Anti Poverty Net EAPN und ich beschäftige mich mit der Frage der Menschenrechte im Versöhnungsbund in Österreich.

Im heurigen Sommer habe ich Ihnen eine Information über Zimbabwe geschickt.

In Erinnerung an das gute Gefühl über das Ende des Freiheitskampfes im Jahr 1980 und die positive Entwicklung von Demokratie, Erziehungssystem und Wirtschaft in den folgenden Jahren, ebenso wie in Erinnerung an den Kampf von Präsident Robert Mugabe gegen die Rücksichtslosigkeit der Umweltzerstörungen und an die Schwierigkeit, einen Weg zwischen einer fairen Landreform und dem Enteignungsverbot des Friedensvertrages zu finden sind wir nun besorgt über die Schritte seit die Volksabstimmung im Jahr 1999 eine neue Verfassung abgelehnt hat:

Gewalt und Ungerechtigkeit sowie Willkür und Despotismus breiten sich aus, die Wirtschaftsdaten fallen rasch ab, das Vertrauen der Menschen in das demokratische System und in die Leitung der Regierung wird beschädigt. Robert Mugabe zerstört was er selbst aufbauen wollte.

Aus diesem Grund rufen wir Personen und Organisationen auf zu einer gemeinsamen Kampagne für Frieden und Freiheit in Zimbabwe. Wir wollen so viele Menschen wie möglich über die Situation in Zimbabwe informieren und wir ersuchen Sie um DREI Schritte:

1) Schicken Sie Ihre Antwort an >simbapfd@yahoo.de< und teilen Sie Ihr Interesse und Bereitschaft mit, an der Kampagne teilzunehmen.
2) Schicken Sie alle Informationen über die Situation in Zimbabwe - positive und negative - an >simbapfd@yahoo.de< damit diese an alle Interessierten verteilt werden kann.
3) Informieren Sie alle Ihre Kontakte, Freunde und Kollegen über diese Kampagne und ersuchen Sie diese, die hier genannten drei Schritte ebenfalls zu tun.

Wenn Sie danach auf unserer Mailing-liste sind erhalten Sie alle Informationen über Zimbabwe, die wir von anderen TeilnehmerInnen erhalten, und über die weiteren Planungsschritte der Kampagne. Wenn Sie nicht auf dieser Liste sein wollen, teilen Sie uns das bitte auch mit.

Wir wissen nicht genau, was das Richtige ist, aber wir wissen, dass Nichts-tun falsch ist!

Für Friede und Freiheit
Robert Reischer

================================================
12 FPÖ von Saddam Hussein finanziert ?
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
================================================

Aus: www.derstandard.at

Saddams Dolmetscher: Haider einer der "einzigen Freunden" des Regimes
"Kärntner Kreise der österreichischen extremen Rechten" sollen "enorme Summen" erhalten haben

Mailand/Wien - "Unsere einzigen Freunde waren nur mehr Persönlichkeiten vom Kaliber eines Jörg Haider." So zitiert die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" in ihrer Wochenendausgabe einen angeblichen früheren Geheimdolmetsch des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein, wenn er über die letzten Tage vor dem Fall des Saddam-Regimes spricht. Saadoon Al-Zubaydi erinnert sich im Gespräch mit dem "Corriere della Sera": "Im Jahr 2002 haben wir einander drei Mal getroffen." Im Irak habe man davon gesprochen, "dass die Kärntner Kreise der österreichischen extremen Rechten enorme Summen aus dem Irak erhalten hätten", wird Al-Zubaydi zitiert.

Der laut der italienischen Tageszeitung 1984 vom früheren irakischen Vizepremier Tarek Aziz in das Bagdader Außenministerium geholte Al-Zubaydi nährt in dem Interview mit dem "Corriere della Sera" auch einmal mehr das Gerücht, der letzte Außenminister des früheren irakischen Regimes, Naji Sabri - "ein besonders guter Freund Haiders" -, könnte nach dem Sturz des Regimes beim Kärntner Landeshauptmann Zuflucht gefunden haben. "Wir hatten den Papst verloren, aber Haider gewonnen. Guter Tausch! Es war offensichtlich, dass wir den Krieg verloren hatten und die Ratten waren schon dabei, das sinkende Schiff zu verlassen, bevor die ersten Kugeln flogen", wird der ehemalige Dozent für Englische Literatur an der Universität Bagdad zitiert.

Ambrozy übt Kritik an Haider

Der Kärntner SPÖ-Vorsitzende LHStv. Peter Ambrozy hat im Zusammenhang mit dem Interview scharfe Kritik an Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ) geübt. "In dem Interview wird jener Verdacht erhärtet, den wir Sozialdemokraten bereits seit vielen Monaten hegen, nämlich dass Geldmittel des Diktators nach Kärnten geflossen sein könnten", stellte Ambrozy am Samstag in einer Aussendung fest.

"Unsere fleißigen Kärntnerinnen und Kärntner haben es sich nicht verdient, international immer wieder geächtet und ins Eck der Rechtsextremen gestellt zu werden," kritisierte Ambrozy. Es werde deutlich, "welche Ideologie hinter der Fassade Haiders" stecke, wenn ein Geheimdolmetscher Saddams ihn als einen der einzigen Freunde des Regimes bezeichne. "Kärnten hat es sich nicht verdient, dass sich der Landeshauptmann öfter im Irak bei einem verurteilenswerten Regime aufhält, als in Laibach, das 2004 zur EU kommt", kritisierte der Kärntner SPÖ-Chef. (APA)


------------------------------------------------
Wadi e.V. - Aussenstelle Wien

Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 56001 069 352
Bank Austria Creditanstalt BLZ 12000

Spendenkonto in Deutschland
Kontonummer 612305-602
bei der Postbank Frankfurt/M. BLZ: 500 100 60

Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi e. V. und politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de

 

================================================
13 Saudi-Arabien: Kritik an öffentl icher Moral
Von: MEMRI Special Dispatch - 5. September 2003
================================================

Saudi-Arabien: Kritik an öffentlicher Moral

In der saudischen englisch-sprachigen Tageszeitung Arab News kritisierte
Moodhy
Al-Khalaf kürzlich einen Mangel an moralischer Selbstdisziplin in der
saudi-arabischen Gesellschaft und plädierte für einen vorsichtigen Wandel.
Die
Autorin lebt in Riad promoviert im Fach Kommunikationswissenschaft. Ihr
Artikel
erschien am 22. August 2003:

"Im Land der Vogelscheuchen"

"Frauen werden in Saudi-Arabien überall und von Männern jeden Alters
belästigt
- ganz egal, ob sie allein oder in Begleitung ihres Fahrers unterwegs sind.
Die
Situation hat sich inzwischen derart zugespitzt, dass der Ausdruck: "Die
Jagdsaison ist eröffnet" noch eine Untertreibung wäre. Umso verblüffender
ist
es dann aber, dass sich niemand traut, Frauen anzusprechen, wenn die mit
einem
saudischen Mann zusammen sind. Das Schlimmste, was [dann] passieren kann,
ist
ein kurzer verstohlener Blick. Vor diesem Hintergrund genieße auch ich es,
wenn
sich einer meiner Brüder bereit erklärt, mich zu begleiten. Nicht, weil ich
mich gegebenenfalls nicht selbst zu Wehr setzen könnte, sondern weil Riad
plötzlich zu einem sehr viel friedlicheren und zivilisierteren Ort wird.

Als ich mir dann meinen Bruder einmal so neben mir im Einkaufscenter ansah,
fragte ich mich, was an ihm denn so Furcht einflößend sein sollte. Er ist
ein
durchschnittlicher Jugendlicher, ziemlich groß aber nicht gerade muskulös.
Mein
Fahrer, in dessen Begleitung ich ständig belästigt werde, ist viel größer
und
wirkt bedrohlicher. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Es geht gar
nicht um seine körperliche Erscheinung, sondern darum, dass er ein
saudischer
Mann ist (1). Genau aus diesem Grund verlangen auch immer mehr Frauen von
ihren
Fahrern, sich in traditioneller saudischer Weise zu kleiden. Mit anderen
Worten: Sie schaffen sich selbst ihre Vogelscheuchen.

Das traurigste daran ist die Erkenntnis, dass wir offenbar eine Nation mit
so
wenig Selbstdisziplin sind, dass wir Fahrer und andere Arten von
Vogelscheuchen
brauchen, die dafür sorgen, dass wir uns benehmen. Warum ist das so? Wie
sind
wir so geworden? War es die Art, in der wir aufgewachsen und erzogen worden
sind? Wurde uns fälschlicherweise beigebracht, dass nur eine drohende Strafe
der Grund dafür ist, sich anständig zu verhalten? Was aber, wenn es keine
Bestrafung gäbe? Würden dann alle Grenzen fallen?

Es gibt so viele verschiedene Arten von Vogelscheuchen bei uns. Während
meiner
Schulzeit wurde ich meiner ersten Vogelscheuche vorgestellt: bekannt als
muraghah oder Wächter. Sein Job ist es, die Schüler zu bewachen und sie für
jede Verletzung der Kleiderordnung, Nichteinhaltung der Unterrichtszeiten
oder
wegen schlechten Benehmens während des Unterrichts und anderer Dinge zu
tadeln.
Während meiner gesamten Schulzeit habe ich nicht ein vernünftiges Gespräch
zwischen einem Schüler und einem dieser Wächter gehört - vernünftig insofern
als, dass ein Wächter versucht hätte, einen Schüler davon zu überzeugen,
dass
die Einhaltung der Kleiderordnung sinnvoll und Pünktlichkeit sowie Respekt
gegenüber dem Lehrer Tugenden sind. Stattdessen wurden sie nur direkt
bestraft.
Mehr noch, die verhängten Strafen waren gewöhnlich unmoralisch und von
Rachsucht geprägt. Von jungen Mädchen mit kurzen Haaren wurde verlangt, es
solange mit einem Schleier zu bedecken, bis ihr Haar nachgewachsen war.
Mädchen, die Schuhe mit noch dem kleinsten Absatz trugen, wurden gezwungen,
barfuß zu laufen. Und die, die zu spät zum Unterricht kamen, mussten den
ganzen
Tag vor dem Zimmer des Direktors stehen. Die Atmosphäre während der
Schulausbildung ähnelte eher der eines Gefängnisses. Kein Wunder, dass es in
der Schule hoch herging, sobald ein Wächter nicht da war.

Auf der Straße ist der Zustand nicht besser. Männer belästigen Frauen, die
ohne
Begleitung sind. Frauen und Männer flirten miteinander, wenn keine mutawwa
[saudische Religionspolizei] in der Nähe sind. Die Leute ignorieren Ampeln,
wenn die Polizei nicht da ist. Teenager beschädigen mutwillig Autos oder
besprühen Gebäude mit Graffiti, wenn sie unbeobachtet sind. Kritiker aus
allen
Lagern überschwemmen das unkontrollierbare Internet mit ihren Protesten
gegen
alles Mögliche. Und wenn wir ins Ausland reisen, wo es natürlich weniger
Vogelscheuchen gibt, gelten wir dort als Menschen, die die Grenzen von
Anstand
und zivilisiertem Verhalten offenbar nicht kennen.

Da stellt sich die Frage: Haben wir keinen inneren Wächter? Fehlt es uns an
Bewusstsein oder Selbstdisziplin? Wie kommt es, dass wir, die wir uns für
eine
Nation halten, die geprägt ist von "strengem Glauben und strenger
Überzeugung",
nicht auf der Basis dieses Glaubens handeln? Haben wir vergessen, dass Gott
der
oberste Wächter ist? Und dass er immer weiß, was wir gerade tun?

Unter allen Menschen sollten wir eigentlich diejenigen sein, die es am
wenigsten nötig haben, sich von solchen Vogelscheuchen beaufsichtigen zu
lassen. Stattdessen sind wir wahrscheinlich die Menschen auf der Welt, die
am
allermeisten bewacht werden. Sogar ganz normale Leute beaufsichtigen sich
gegenseitig, damit jeder kleiner Brauch, jede soziale Regel beachtet wird -
und
Gott helfe jedem, der irgendeine Kleinigkeit falsch macht (abgesehen davon,
dass wir hinter verschlossenen Türen natürlich ständig vom rechten Weg
"abweichen"). Mittlerweile wissen wir gar nicht mehr, ob wir uns deshalb
anständig verhalten, weil wir glauben, dass unser Handeln richtig und
gerecht
ist, oder nur deshalb, weil es von uns verlangt wird.

Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden. Wir müssen unsere moralischen
Normen genau bestimmen und sie uns selbst und zukünftigen Generationen auf
die
richtige Art und Weise vermitteln. Moralisches Verhalten existiert nicht nur
unter bestimmten Umständen. Wir müssen unseren künftigen Generationen die
Vorteile von zivilisiertem und ehrenwertem Benehmen beibringen. Wir müssen
ihnen beibringen, kritisch darüber nachzudenken, warum sie bestimmte
Verhaltensweisen annehmen und andere vermeiden sollten. Und wenn sie in
diesem
Prozess anfangen sollten, den einen oder anderen Brauch zu hinterfragen,
dann
soll es eben so sein.

Wir haben Religion, Moral und Bräuche so sehr miteinander vermischt, dass
wir
nun nicht mehr unterscheiden können zwischen dem, was veränderbar ist und
dem,
was niemals verändert werden sollte. Noch wichtiger aber ist, dass wir so
von
der Angst vor jeglicher Veränderung paralysiert sind, dass wir vergessen,
dass
Veränderung manchmal zu Verbesserungen führt. Was also, wenn wir uns ändern
würden? Wir sollten es tun, denn - wer weiß - vielleicht könnten wir mit der
Zeit sogar lernen, ohne Vogelscheuchen anständig zu leben?"

(1) Die Angestellten, die saudische Frauen in der Öffentlichkeit begleiten,
sind in der Regel Arbeitsmigranten aus verschiedenen muslimischen Ländern.


******************************************.
Die Ansichten der hier zitierten Autoren geben nicht die Meinung von MEMRI
wieder.
Kopien der zitierten Artikel und Dokumente sind auf Nachfrage erhältlich.
Um sich aus der Mailingliste abzumelden, schicken Sie uns bitte eine kurze
Nachricht an memri@memri.de
THE MIDDLE EAST MEDIA RESEARCH INSTITUTE (MEMRI)
Linienstr. 115, 10115 Berlin
Tel.: +49-30-97893872/3968, Fax: +49 (030) 97893975
eMail: memri@memri.de , URL: www.memri.de
© Copyright 2002 by The Middle East Media Research Institute (MEMRI) -
memri.de. Alle Rechte vorbehalten.
Weiternutzung der Inhalte nur bei vollständiger Nennung der korrekten
Quelle

================================================
14 Traiskirchen: UVS verurteilt Razzia
Von: "Roland Hermann" <hermann@deranwalt.at>
================================================

P R E S S E M I T T E I L U N G

In den vergangenen Tagen wurden die ersten sechs Entscheidungen über die
bereits im Februar 2000 von 32 schwarzafrikanischen Betroffenen der
Gendarmerierazzia vom 17.01.2000 in und um das Flüchtlingslager
Traiskirchen an die Beschwerdeführer zugestellt.

Zur Erinnerung :

In den Abendstunden des 17.01.2000 fand im Raum Traiskirchen Bahnhof,
Café Ali und Haus 3 des Flüchtlingslagers Traiskirchen (das sog.
„Afrikanerhaus“, auch „Blackbox“ genannt) eine Razzia der
niederösterreichischen Gendarmerie statt, an der eine nach wie vor
unbekannte Zahl an Gendarmen des Bezirks Baden, der
niederösterreichischen Kriminalabteilung sowie einer
Gendarmeriesondereinheit (SEG) teilnahmen.

Im Haus 3 des Flüchtlingslagers wurden rund 60 Asylwerber ausschließlich
schwarzafrikanischer Herkunft festgesetzt, kontrolliert und sodann in
gefesseltem Zustand mehrere Stunden lang angehalten, bis ein verdeckter
Ermittler sie anhand von Polaroidfotos als Verdächtige (Angehörige eines
Suchtgiftringes) identifizierte oder nicht.
Parallel dazu wurden auch im Raum Traiskirchen Bahnhof / Lagerumgebung /
Cafe Ali rund 20 Personen schwarzer Hautfarbe in ähnlicher Weise
behandelt.

Details :

www.deranwalt.at/show.asp?id=8
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=8&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes


32 Betroffene beschwerten sich daraufhin beim Unabhängigen
Verwaltungssenat Niederösterreich (UVS) über insgesamt 282 Verletzungen
ihrer Rechte.

Geltend gemacht wurden unter anderem
- die Rechtswidrigkeit der gesamten Amtshandlung im Haus 3, für das kein
gerichtlicher Durchsuchungsbefehl vorlag,
- die Rechtswidrigkeit der mehrstündigen Freiheitsentziehungen und der
Durchsuchungen der persönlichen Besitztümer und Schlafstellen,
- die Rechtswidrigkeit der ohne jeden Anlaß ausnahmslos an allen
männlichen Betroffenen mittels Plastik-Einweghandfesseln
(„Kabelbindern“) vorgenommenen Fesselungen,
- der Personskontrollen im allgemeinen aber auch im konkreten (wobei zum
Teil coram publico - Entkleidungen und Analvisitationen, auch eine
Vaginalvisitation geltend gemacht wurden),
- Mißhandlungen reichend von Schlägen bis hin zum absichtlichen
Engermachen schmerzender Fesseln,
- die mehrstündige Verweigerung von WC bzw. Wassertrinken,
- das unhöfliche, teils aggressive, teils offen rassistische Verhalten
mancher Beamter
- bei Nichterteilung auch nur irgendeiner (gesetzlich vorgesehenen)
Information über Einsatzzweck und Rechte als Festgenommener.

Eine Beschwerdeführerin machte die Durchsuchung und Beamtshandlung ihrer
zum damaligen Zeitpunkt erst zwei Monate alten Tochter unter Einsatz
eines Gendarmeriehundes geltend, sowie daß sie von ihrer Tochter während
des gesamten Einsatzes räumlich getrennt wurde und -weil auch das
Zimmerfenster nicht geschlossen werden durfte- die von den Beamten
entkleidete Tochter in der Folge erkrankte.

Ein Beschwerdeführer wurde von den Beamten mit einem Mobiltelefon
angetroffen, was offenbar ausreichte, ihn als besonders verdächtig
anzusehen und zum Gendarmerieposten Trumau, einem Nachbarort von
Traiskirchen, zu verbringen, wo er dann am späten Abend nur leicht
bekleidet an die frische Luft gesetzt wurde, ohne den Rückweg ins Lager
zu kennen (und bei Rückkunft am Lagertor gleich nocheinmal festgenommen
und überprüft worden sein soll).

Behörde nicht an Klärung interessiert, UVS wird tätig

Nachdem die belangte Sicherheitsdirektion für das Bundesland
Niederösterreich sich zu den erhobenen Vorwürfen weder geäußert noch von
der ihr durch § 89 des Sicherheitspolizeigesetzes eingeräumten
Möglichkeit, als Dienstaufsichtsbehörde eine Klärung der Vorfälle und
Klaglosstellung der Beschwerdeführer herbeizuführen, Gebrauch gemacht
hatte, fanden im Zeitraum vom 10.07.2000 bis zum 09.03.2001 vor dem UVS
in St. Pölten (Mitglied Dr. Paul Marzi) insgesamt 24 (großteils
ganztägige, bis in die späten Abendstunden dauernde) Verhandlungen
statt. Dabei wurden rund 80 Personen (Beschwerdeführer, Beamten, Zeugen
und Sachverständige) vernommen.

Details zu den Verhandlungen :

www.deranwalt.at/show.asp?id=9
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=9&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes

www.deranwalt.at/show.asp?id=291
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=291&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes

UVS wird säumig, Verwaltungsgerichtshof zuständig

Nachdem fast fünf Monate nach Schluß der Verhandlungen die
Entscheidungen über die Beschwerden noch immer ausständig waren, erhoben
die Beschwerdeführer im August 2001 Säumnisbeschwerden an den
Verwaltungsgerichtshof :

www.deranwalt.at/show.asp?id=112
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=112&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes

In der Folge kam es aufgrund einer schweren Erkrankung des zuständigen
UVS-Mitglieds zur Versäumung der dem UVS im Säumnisbeschwerdeverfahren
zuletzt bis zum 01.09.2002 erstreckten Entscheidungsfrist, mit der
Folge, daß die Entscheidungszuständigkeit auf den Verwaltungsgerichtshof
überging :

www.deranwalt.at/show.asp?id=136
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=136&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes

Unverhofft kommt doch ... eine späte Abrechnung

In den nunmehr eingelangten ersten sechs Entscheidungen, die vom
UVS-Mitglied Dr. Marzi nach Genesung getroffen wurden, findet sich eine
unverhofft späte, aber gleichzeitig auch unerwartet strenge Abrechnung
mit dem Gendarmerieeinsatz vom 17.01.2000, mit dessen Organisatoren,
aber auch mit den am Einsatz und als Zeugen des UVS-Verfahrens beteiligt
gewesenen Beamten:

A) Gewonnenes und Zerronnenes :

Nicht erforderliche Verhaftungen

„Die Anordnung (jede Tätigkeit einzustellen) war ... mehr als nur eine
notwendige Hilfsmaßnahme beim Versuch, der Verdächtigen habhaft zu
werden. Sie war ein selbständiger Eingriff in die Rechtssphäre jedes
einzelnen im Haus 3 Aufhältigen, eine Verhaftung, die über Stunden und
zwar bis zur Abnahme der Handfesseln angedauert hat. Sie war zur
Erreichung des Einsatzzwecks in diesem Ausmaß nicht erforderlich.“

Stundenlanges physisches und psychisches Leid durch Fesselungen

„Die Fesselung(en) erfolgte(n) ... nicht, um einer konkreten
Fluchtgefahr oder einer Selbst- oder Fremdgefährdung zu begegnen, sie
erfolgte(n) generell und präventiv. Es war auch keine Vorkehrung dafür
getroffen, den eventuellen Wegfall eines solchen Gefährdungsgrundes ...
wahrzunehmen und die Fesselung zu beenden. Sie sollte, wie bei der
Verhandlung hervorgekommen ist, ausschließlich dazu dienen, den
Zeitbedarf für die Einsichtnahme in die Lichtbilder ... abzusichern.

Es bedarf keiner ausführlichen Begründung, daß stundenlange Fesselung
physisches und psychisches Leid verursacht.

(Die Beschwerdeführer wurden) durch das unbegründete Anlegen und das
Angelegtlassen der Handfesseln in (ihrem) gemäß Artikel 3 EMRK
verfassungsgesetzlich gewährleisteten Recht, keiner unmenschlichen oder
erniedrigenden Behandlung unterworfen zu werden, verletzt.“

Unzulässige Gesichtskontrolle anhand von Fotos

„Der UVS NÖ hält das ... von der belangten Behörde vorgebrachte
Argument, die Hausbewohner würden häufig untereinander Zimmer tauschen,
teilweise gar nicht im Besitz eines Lichtbildausweises sein und
gelegentlich auch fremde Ausweise benützen, für durchaus zutreffend. ...
Die Nachschau in allen Zimmern und die „Gegenüberstellung“ ausnahmslos
aller angetroffenen Personen mit dem verdeckten Ermittler hat deshalb
für die Erreichung des Einsatzzwecks als erforderlich zu gelten. ...

Das Café Ali, von dem aus der Straßenverkauf abgewickelt wurde ..., war
ein „verdächtiger Ort“. Anders gelagert waren die Bedingungen für das
Einschreiten im Haus 3, in dem ausnahmslos alle und überwiegend
unverdächtige Schwarzafrikaner untergebracht waren. Die Einsatzleitung
hätte bewußt sein müssen, daß die Beibehaltung der ursprünglich für das
Café Ali geplanten Vorgehensweise einen wesentlich arbeits- und
zeitintensiveren Aufwand erfordert. Eine Abänderung der Vorgangsweise
wurde dennoch nicht in Erwägung gezogen.

Durch die Anfertigung (von) Lichtbild(ern) wurde(n die) Beschwerdeführer
in (ihrem) einfachgesetzlich gewährleisteten Recht, nur in einem vom
Anlaß gebotenen und vom Gesetz vorgesehenen Ausmaß an der Feststellung
seiner Identität mitwirken zu müssen, verletzt.“

„We are the Police“ ist keine ausreichende Information

„Die belangte Behörde ist dem Vorbringen (der Beschwerdeführer), (ihnen)
seien Anlaß und Zweck des Einschreitens trotz wiederholten Verlangens
nicht mitgeteilt worden und (sie) sei(en) über (ihr) Recht, eine Person
(ihres) Vertrauens zu verständigen oder einen Rechtsbeistand beiziehen
zu können, nicht informiert worden, nicht entgegengetreten.

Die Beamten haben dazu ausgesagt, für derartige Informationen entweder
nicht zuständig gewesen zu sein bzw. es infolge mangelnder
Sprachkenntnisse gar nicht versucht zu haben. Zwar haben einige Beamte
bei den im Waschraum angehaltenen Personen Unruhe, Unmutsäußerungen,
Gesprächslärm und Herausschimpfen wahrgenommen, ihr Verhalten aber nicht
hinterfragt.“

WC und Wassertrinken ist Menschenrecht

„Die Beamten haben ... ausgesagt, sie hätten derartige Wünsche der
Schwarzafrikaner ... nicht gehört, weil keiner etwas gesagt habe bzw.
weil sie gar nicht in die Räumlichkeiten ... hineingeschaut hätten.

Dagegen hat der Beschwerdeführer glaubwürdig vorgebracht, er habe ...
den Wunsch aufs WC zu gehen geäußert und ein weiteres derartiges
Ersuchen, nach der Beobachtung, was den Kollegen, die das gewollt
hätten, widerfahren sei, nicht wiederholt.“

„Dagegen hat der Beschwerdeführer glaubwürdig vorgebracht, er habe in
der Küche Wasser trinken und aufs WC gehen gewollt, zwar selbständig
trinken, aber nur wie ein Tier an der Tränke den Hebel der Wasserleitung
zu bedienen vermocht.“

„Die Begleitung der Frauen auf das WC ... ist erwiesen, die von den
Organen der belangten Behörde nicht weiter hinterfragten
Unmutsäußerungen der Angehaltenen ebenfalls.“

„(Die Beschwerdeführer) wurde(n) durch die mehrere Stunden andauernde
Nichtbeachtung der Notwendigkeit der Erfüllung (ihrer) persönlichen
Bedürfnisse in (ihrem) ... Recht, keiner erniedrigenden Behandlung
unterworfen zu werden, verletzt.“

Die Gleich(schlecht)behandlung aller Schwarzafrikaner ist keine
Diskriminierung (?)

„Den Erkenntnissen des verdeckten Ermittlers zufolge waren
ausschließlich Schwarzafrikaner des Suchtgiftstraßenverkaufs verdächtig.
Daß sich das ... Einschreiten im Lager konsequenter Weise auf die ... im
Haus 3 untergebrachten Personen schwarzer Hautfarbe beschränkt hat, kann
deshalb nicht als eine ... allein aus dem Grund der Rasse, der
Hautfarbe, der Abstammung, der nationalen oder ethnischen Herkunft
erfolgte oder als eine voreingenommene Behandlung gewertet werden.“

Hausrechtsverletzung nur „aus anwaltlicher Vorsicht“ vorgebracht ?

„Auch wenn die im Haus 3 untergebrachten Personen nicht immer die ihnen
zugewiesenen Zimmer bewohnt und ihre Schlafstellen unter Mitnahme ihrer
Effekten in andere Zimmer verlegt haben, waren ihre Betten, (teilweise
versperrten) Koffer und Taschen jeweils individuelle Bereiche. Derart
abgegrenzten Bereichen kommt der verfassungsgesetzlich gewährleistete
Schutz des Hausrechts zu.

Die Beschwerdeführerin hat die Durchsuchung ihrer Schlafstelle und ihrer
persönlichen Besitztümer –anders als andere Mitbewohner- nicht näher
beschrieben. Bei Bedachtnahme auf die wortidenten Passagen bei den
Eingaben sämtlicher Beschwerdeführer und bei Würdigung aller
aufgenommenen Beweise stellt sich dieser Beschwerdepunkt als ein „aus
anwaltlicher Vorsicht“ in die Beschwerde aufgenommener Textbaustein dar
und steht für den UVS NÖ mit der erforderlichen Sicherheit fest, daß die
Beschwerdeführerin durch die Amtshandlung in ihrem ... Schutz des
Hausrechts nicht verletzt worden ist.“

„Shut up!“ und „Handgreifliche Zurechtweisung“

„Der Beschwerdeführer wurde nach etwa einer Stunde, während der ihm die
Erfüllung der persönlichen Bedürfnisse (Händewaschen) und Fragen nach
dem Grund der Amtshandlung („Shut up!“) nicht gestattet waren, auf den
Korridor zitiert, dort oberflächlich visitiert, fotografiert und
gefesselt. Er hat bei der Visitierung keinen Widerstand geleistet, aber,
um die Behandlung anderer Betroffener ... beobachten zu können,
selbständig die ihm angeordnete Position verändert, weswegen er von
einem Beamten handgreiflich zurechtgewiesen worden ist. Das Aufheben
seiner dabei heruntergefallenen Brille war ihm bis zum Ende der
Visitierung nicht gestattet.

...

Der Beschwerdeführer hat ... sich dort –nicht nur eigenen, sondern auch
den Angaben der Gendarmeriebeamten nach- im Wesentlichen widerspruchslos
–zur Durchsetzung der Visitierung bzw. der Beibehaltung der dafür
angestrebten Position „mußte“ der Beschwerdeführer handgreiflich
zurechtgewiesen werden- durchsuchen, fotografieren und ... abführen
lassen.“

Unbegründete und übergenaue Personsdurchsuchungen, aber keine
Analvisitation ohne Gleitmittel :

„Der visitierende Beamte habe in seiner Hose Nachschau gehalten. ... Von
einer –bezogen auf den Einsatzzweck- übergenauen Visitierung muß ...
ausgegangen werden.“

„(D)er Beschwerdeführer (hat) dem UVS NÖ gegenüber angegeben, der
visitierende Beamte sei ihm in die Hosentaschen gefahren, habe den
Inhalt ... herausgenommen, alles ... auf den Boden geworfen und er habe
seine Sachen erst am Ende der Visitierung zusammen mit der Brille wieder
aufheben und einstecken dürfen.

Der Beschwerdeführer wurde durch die unbegründete Durchsuchung seiner
Kleidung in seinen ... Rechten verletzt.“

„Der UVS NÖ hält die Behauptung des BF, er sei am Korridor einer
Analvisitierung unterzogen worden, wegen der zahlreichen
widersprüchlichen Angaben dazu, für nicht glaubwürdig:

In der Eingabe wird vom Beschwerdeführer vorgebracht, er habe sich ganz
ausziehen müssen. In der Verhandlung hat der Beschwerdeführer
angegeben, er habe die Jogginghose bis zu den Knöcheln hinunterlassen
müssen, das T-Shirt anbehalten.

In der Eingabe wird vom Beschwerdeführer vorgebracht, er sei nach dem
Kollegen K von demselben Beamten untersucht worden und habe dieser K
zweimal analvisitiert und die verschmutzten Handschuhe anbehalten. Auch
ES führt in ihrer Eingabe aus, sie habe zwei Analvisitationen an zwei
verschiedenen Männern durch ein und denselben Beamten mit den selben
Gummihandschuhen beobachtet.

K dagegen behauptet, an ihm sei „nur“ eine Analvisitation vorgenommen
worden, die habe ca. 5 Sekunden gedauert. Der Beamte habe danach die
Handschuhe angewidert ausgezogen und weggeworfen. Es seien nie zwei
Schwarzafrikaner am Korridor gleichzeitig visitiert worden.

Vor dem UVS NÖ hat der Beschwerdeführer dagegen angegeben, er habe
nicht darauf geachtet, ob der Polizist Handschuhe getragen. Er sei bei
der Untersuchung nicht festgehalten worden, der Beamte sei direkt hinter
ihm gestanden, die Untersuchung sei schmerzhaft gewesen, er habe
gezuckt.

ML will die Untersuchung aus einer Entfernung von 1 m beobachtet haben.
Zwei Beamte seien mit ihrem Ehemann beschäftigt gewesen, einer sei ihm
mit zwei Fingern in den After gefahren. Er habe das Ganze in völliger
Passivität und schweigend über sich ergehen lassen.

Der Beschwerdeführer hat bei seiner Einvernahme angegeben, der Beamte
sei mit dem Finger vielleicht 10 Sekunden drinnen gewesen, Verletzungen
habe er durch die Untersuchung keine davongetragen.

Eine Analvisitierung der geschilderten Art wäre allenfalls bei der Suche
nach in Körperhöhlen verstecktem Suchtgift zielführend gewesen. Daß
solche Untersuchungen im Lager schon vorgekommen sind, hat der
Lagerbedienstete S berichtet. Der Einsatz am 17.1.2000 hat nicht der
Auffindung von Suchtgift sondern der Ausforschung von Personen gegolten,
die Suchtgift im Straßenhandel verkaufen. Kleine, für den schnellen
Straßenverkauf bestimmte Suchtgiftmengen, waren nach dem Stand der
polizeilichen Ermittlungen in Körperhöhlen nicht nur nicht zu vermuten,
die Aufbewahrung von Suchtgift dort wäre während des Aufenthalts in der
Unterkunft und vor dem Schlafengehen auch sinnlos gewesen....

Schließlich kommt der medizinische Sachverständige in seiner
abschließenden Beurteilung zu dem Ergebnis, der Untersuchende hätte bei
einer Analvisitierung ohne Gleitmittel beträchtlichen Widerstand
überwinden müssen, was zu Blutungen hätte führen müssen. Eine
Untersuchung, wie sie behauptet werde, sei für einen ungeübten
Untersucher praktisch unmöglich.

Für den UVS NÖ steht daher mit der erforderlichen Sicherheit fest, dass
die Untersuchung ... zwar genauer, als es der Einsatzzweck erfordert
hätte, nicht nur oberflächlich, daß aber die behauptete Analuntersuchung
nicht stattgefunden hat.“

B) „Atmosphärisches“ :

Organisationsdefizit und Unwahrheiten

„Die als rechtswidrig bekämpfte Amtshandlung im Flüchtlingslager
Traiskirchen war ... ausschließlich nach kriminaltaktischen Überlegungen
vorbereitet:... Die Einsatzleitung hat ... aber nicht nur nicht
materiell ausreichend vorgesorgt –Filme für die Aufnahme aller dort
angetroffenen Personen und sogar Haftzettel waren nicht in ausreichender
Anzahl vorhanden und mußten von außerhalb des Lagers geholt werden- ,
sie hat es vor allem unterlassen, das weitere Einschreiten rechtlich
abzusichern und dafür einen entsprechend erweiterten Gerichtsauftrag
einzuholen.“

„Als erwiesen hat ... zu gelten, daß sich im Zimmer Nr. 13 zusammen mit
den Revierinspektoren S und H auch der Hundeführer (mit Hund)
Revierinspektor L aufgehalten hat. Seine Angaben, er habe im ersten
Stock überhaupt kein Zimmer betreten, hält der UVS NÖ für ... unwahr.“

„Der Vertreter der belangten Behörde verweist auf das kriminelle Umfeld,
in dem eingeschritten worden ist, darauf, daß nach den Erkenntnissen des
verdeckten Ermittlers ausschließlich Schwarzafrikaner regelmäßig
Suchtgift auf der Straße im Bahnhofsbereich angeboten und verkauft
haben, um danach in der Schutzwürdigkeit des Asyl unterzutauchen. Er
verweist, ohne konkret auf das Vorbringen des Beschwerdeführers
einzugehen, auf die widersprüchlichen Angaben der von der Amtshandlung
Betroffenen, insbesondere auf ihre zwar gleichlautenden, aber völlig
realitätsfremden Angaben zur Bewaffnung der Beamten und kommt, ohne die
Ungereimtheiten der Aussagen der Beamten zu erwähnen, zur abschließenden
Beurteilung, dass die behaupteten Übergriffe nicht stattgefunden haben
und das Einschreiten rechtmäßig war.“

UZIs, Schlagstöcke und das „Dienstlämmchen“ („marzi-alisches“ Auftreten
?)

„In Abwägung sämtlicher Zeugenaussagen gelangt der UVS NÖ zur
Überzeugung, daß von den Beamten im Lager Traiskirchen weder Langwaffen
(nach der Art einer UZI) noch Schlagstöcke eingesetzt worden sind und
hält er auch das ... Vorbringen, der Hund habe ihn [gemeint wohl: den
Beschwerdeführer, nicht den UVS NÖ], als er im Begriffe gewesen sei, den
Haftraum zu betreten, auf Kommando angesprungen ..., für nicht
glaubwürdig.“

Zwischenresümee :

Bislang wurde über sechs von 32 Beschwerden entschieden.

32 Beschwerdepunkte wurden bislang im Sinne der Beschwerdeführer
erledigt, in zehn Punkten sind die Beschwerdeführer unterlegen.

Somit harren noch 26 Beschwerdeführer mit 240 Beschwerdepunkten einer
Entscheidung.

Der Innenminister muß fünf Beschwerdeführern (ein Betroffener ist mit
seiner nur auf die Durchsuchung seiner Besitztümer und Schlafstelle
bezogenen Beschwerde zur Gänze unterlegen) insgesamt knapp EUR 36.000,-
an Verfahrenskosten bezahlen.

Learning by Paying ? (Wieviel sind dem Steuerzahler 12,5 Jahre Haft für
Drogendealer wert ?)

Die ersten fünf obsiegenden Beschwerdeführer haben aufgrund ihrer
UVS-Entscheidungen bereits Entschädigungsforderungen zwischen EUR 400,00
und EUR 3.000,00 erhoben, über die das Innenministerium innerhalb der
nächsten drei Monate entscheiden muß.

Da die bislang in vergleichbaren Anlaßfällen zuerkannten Entschädigungen
weitaus geringer ausgefallen sind, dürften Amtshaftungsklagen der
Betroffenen auf höhere Entschädigungen unvermeidlich sein.

Die sogenannten „Schmerzensgeldrichtsätze“, nach denen in Österreich die
Entschädigungen auch für rechtswidrige Freiheitsentziehungen ausgemessen
werden, liegen bei weitem unter jenem Niveau, wie es etwa in der
Judikatur des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes bei dort in
vergleichbaren Fällen festgestellten Menschenrechtsverletzungen
vorgegeben wird.

Aufgrund des enormen Verfahrensaufwandes (32 Beschwerden, 24
Verhandlungstage) werden nach Abschluß aller Verfahren außerdem auch
noch Amtshaftungsforderungen für weitere Verfahrenskosten in derzeit
noch nicht näher bezifferbarer Höhe auf das Innenministerium zukommen.

Hinzu werden noch die Kosten der 32 Säumnisbeschwerden und weiterer
Höchstgerichtsbeschwerden kommen.

Das Innenministerium und die diesem unterstellten Sicherheitsbehörden
werden sich für die Zukunft wohl überlegen müssen, ob Razzien wie diese
für den Steuerzahler noch leistbar sein werden.

Nach Angaben der Sicherheitsdirektion Niederösterreich vor dem UVS habe
das Ergebnis der Aktion in Haftstrafen für Drogendealer von insgesamt
12,5 Jahren bestanden.

Dabei dürfte jedoch geflissentlich verschwiegen worden sein, daß dies
das Ergebnis der gesamten Aktion war, die sich nicht bloß im Lager
Traiskirchen abspielte, wo es nämlich kaum Festnahmen geschweige denn
Drogenfunde gab.

Der Aufwand an Einsatzkosten, an Verfahrenskosten (alleine vor dem UVS
wurden mehr als EUR 20.000,00 für Dolmetscher, Sachverständige und
Zeugengebühren ausgegeben) und an Schadenersätzen ist enorm !

Durch die Rückkehr zu rechtskonformen Ermittlungsmethoden und durch
vermehrte Schulung der Beamten in bezug auf die (Grund-)Rechte ihrer
„Zielpersonen“ könnte, entsprechenden Willen der Entscheidungsträger
vorausgesetzt, ein weitaus kostengünstigerer Weg eingeschlagen werden.

Den Tag nicht vor dem Abend loben, aber ... (was es wiegt, das hat’s)

Bislang liegen zwar erst über sechs von 32 Beschwerden bzw. über 42 von
282 Beschwerdepunkten Entscheidungen vor; weitere und im wesentlichen
gleichlautende werden aber hoffentlich noch folgen.

Daß überhaupt (nach mehr als dreieinhalb Jahren) doch noch
Entscheidungen vorliegen, ist in erster Linie auf die Zivilcourage des
Mitglieds des UVS Niederösterreich Dr. Paul Marzi zurückzuführen:

Seine ausgewogene, aber dennoch auf alle Einzelheiten bedachte,
kritische und dabei auf weiten Strecken an Verfahren vor dem Haager
Kriegsverbrechertribunal erinnernde Verhandlungsführung muß als
vorbildlich bezeichnet werden. Seine zu Beginn der Verhandlungen im Juli
2000 abgegebene Erklärung, die Umstände der Razzia schonungslos
aufklären zu wollen, war kein bloßes Lippenbekenntnis (so wie etwa
dasjenige des Innenministers zu diesem und auch zu ähnlichen Anlässen).

Verwaltungs- und Gerichtsorganisation nicht gerüstet ? Oder: „Wird einer
krank, dann steht das Werkel“ ?)

Bereits in den Säumnisbeschwerden vom August 2001 wurde betont, daß sie
die Nichtentscheidung über die Beschwerden nicht als Fehlleistung des
UVS-Mitglieds Dr. Marzi anzusehen, sondern auf eine unausgewogene
Geschäftsverteilung des UVS Niederösterreich zurückzuführen ist, die es
offenbar nicht ermöglicht, arbeitsüberlastete und gesundheitlich
angeschlagene Mitglieder zu entlasten (vgl. dazu näher
www.deranwalt.at/show.asp?id=112
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=112&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes ).

Mit der fortgeschrittenen Erkrankung des UVS-Mitglieds Dr. Marzi schien
schließlich überhaupt ein Totalstillstand der Rechtspflege
bevorzustehen:

Wie aus Stellungnahmen sowohl des UVS Niederösterreich als auch des
Verwaltungsgerichtshofes gegenüber der Rechtsanwaltskammer Wien
hervorgeht, fand sich beim UVS Niederösterreich niemand, um ersatzweise
die ausständigen Entscheidungen zu treffen, geschweige denn die Akten an
den ab September 2002 zuständig gewordenen Verwaltungsgerichtshof
vorzulegen.

Der Verwaltungsgerichtshof dürfte darüber so unglücklich nicht gewesen
sein. Er ist an sich bloß zur nachprüfenden Kontrolle von Entscheidungen
eingerichtet. Ohne selbst den Verhandlungen vor dem UVS beigewohnt zu
haben, hätte er entweder aus dem mehr als 1000-seitigen Akt das
Entscheidungswesentliche herausfiltern oder aber das Verfahren selbst
ergänzen, wenn nicht gar aus Unmittelbarkeitsgründen neu durchführen
müssen. Damit wäre zumindest der betreffende Senat des Gerichtshofes auf
Dauer „lahmgelegt“ worden.

Respekt, Respekt !

Daß sich das UVS-Mitglied Dr. Marzi offenbar sofort nach seiner Genesung
darangemacht hat, die längst überfälligen Entscheidungen zu treffen –
und zwar trotz infolge Zuständigkeitsverlusts fehlender Verpflichtung
hierzu- verdient Anerkennung und zeugt von einem für österreichische
Verhältnisse seltenen Berufsverständnis.

... und trotzdem : Höchstgerichtsbeschwerden sind in Ausarbeitung

In den bisher entschiedenen sechs Beschwerdefällen immerhin zehn von 42
Beschwerdepunkten verloren.

Dies dürfte zumindest teilweise auf eine Verkennung der konkreten
Rechts- oder auch der Sachlage zurückzuführen sein.

Dementsprechend werden sich auch noch der Verfassungs- und der
Verwaltungsgerichtshof mit dem einen oder anderen, vom UVS verkannten
Beschwerdepunkt nachprüfend auseinandersetzen müssen.

Berufspflichtenverletzungen nur teilweise behandelt

Hinzu kommt, daß der UVS im August 2001 den auf die sogenannte
Richtlinienverordnung (das ist ein in Verordnungsform festgelegter
Katalog von Berufspflichten) gestützten Teil der Beschwerden als
verspätet zurückgewiesen hatte :

www.deranwalt.at/show.asp?id=123
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=123&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes

Die nunmehr eingelangten Bescheide gehen zwar nicht explizit auf diesen
bereits zurückgewiesenen Beschwerdeteil ein, erledigen ihn jedoch
teilweise mit (und zwar was die Verletzung der Beschwerdeführer in
Verständigungsrechten anlangt). Es ist daher zu erwarten, daß der UVS
nach Behebung der Zurückweisungsbescheide vom August 2001 über den noch
unerledigten Teil der Richtlinienbeschwerdepunkte neuerlich wird
entscheiden müssen (im wesentlichen geht es dabei um die von den
Beschwerdeführern geltend gemachte unhöfliche und voreingenommene
Behandlung und die Verwendung des Du-Wortes durch die Beamten).

Ein paar Ruten in die Fenster :

a) dem Innenminister dafür, daß er im Frühjahr 2000 das Ersuchen
der Beschwerdeführer um Gewährung von „aufenthaltsrechtlichem
Zeugenschutz“, um für das UVS- und für das Strafverfahren zur Verfügung
zu stehen, ausschlug. Es ist dem Unabhängigen Bundesasylsenat zu
verdanken, daß einige der Beschwerdeführer inzwischen Asyl gewährt
erhalten haben, und mehreren NGOs und Anwälten, daß sie durch
rechtsfreundliche Vertretung bzw. Unterkunftsgewährung die
(verschiedentlich auch versuchte) Abschiebung von Beschwerdeführern
verhindern konnten.

b) der Sicherheitsdirektion Niederösterreich dafür, daß sie als
Dienstaufsichtsbehörde nicht einmal den Versuch unternommen hat, die in
§ 89 Abs.3 des Sicherheitspolizeigesetzes vorgesehene Möglichkeit, mit
den Beschwerdeführern eine Klaglosstellung hinsichtlich einzelner der
von ihnen erhobenen Vorwürfe herbeizuführen (es hätte allen Beteiligten
eine Menge an Anstrengung und nicht zuletzt auch dem Steuerzahler eine
Menge Geld erspart).

c) der (weisungsgebundenen ?) Sicherheitsdirektion
Niederösterreich auch dafür, daß sie in keinster Weise an der
Wahrheitsfindung mitgewirkt hat. Es wurden weder Akten vorgelegt, noch
ist bis heute bekannt, wie viele Beamte tatsächlich an dieser Razzia
beteiligt waren. Nach wie vor können viele der vor dem UVS
hervorgekommenen Amtshandlungen nicht verläßlich bestimmten Beamten
zugeordnet werden. Derartiges „Mauern“ ist gerade von „Sicherheits“-
bzw. „Strafverfolgungs“-behörden in höchstem Maße befremdlich und auch
bedenklich.

d) den am Einsatz beteiligten Beamtinnen und Beamten für ihren
„Kadergehorsam“ und absolut gleichgültigen, wenn nicht zum Teil sogar
offen schikanösen Umgang mit den (Grund-)Rechten ihrer „Zielpersonen“.

e) jenen Beamtinnen und Beamten, die vor dem UVS die Unwahrheit
gesagt haben – sie haben dem (an sich aus dem Strafprozeßrecht
stammenden) Begriff der „peynlichen Befragung“ eine neue Bedeutung
gegeben. Letztlich ist es nur durch die Vielzahl der vor dem UVS
vernommenen Beschwerdeführer, Beamten und Zeugen und die über weite
Strecken nahezu „detektivische“ Recherche, Befragung und
Verhandlungsführung durch den UVSgelungen, daß zahlreiche Ausreden, Un-
und Halbwahrheiten überhaupt „aufgeflogen“ sind.

f) der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt dafür, daß sie
sinnigerweise die Kriminalabteilung Niederösterreich mit den
strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihre eigenen Beamten beauftragte und
die Anzeige ( siehe www.deranwalt.at/show.asp?id=8
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=8&kapitel=Wissenswertes>
&kapitel=Wissenswertes ) im April 2001 ohne jedes weitere Verfahren
zurücklegte, weil sie „keine genügenden Gründe“ für die Einleitung eines
Strafverfahrens sehen wollte – was in unauflöslichem Widerspruch zu den
Feststellungen und rechtlichen Beurteilungen des UVS steht.

g) dem Landesgericht Wiener Neustadt dafür, daß es zunächst den
Beschwerdeführern im Januar 2000 die Einsichtnahme in den der Razzia
zugrundeliegenden Strafakt verweigerte, womit diese beinahe der
Falschinformation der Kriminalabteilung Niederösterreich „aufgesessen“
wären, daß es auch für das Lager Traiskirchen Hausdurchsuchungsbefehle
gegeben hätte.

h) und last but not least –leider- auch dem Menschenrechtsbeirat:
Aus Anlaß dieser Razzia wurde zwar noch im Frühjahr 2000 die Empfehlung
ausgegeben, daß in Hinkunft zu derartigen Polizeiaktionen Mitglieder des
Beirates als Beobachter hinzugezogen werden sollen. Trotzdem der
Innenminister diese Empfehlung in der Folge auch umsetzte, ist bis heute
auch nur eine einzige Kritik des Beirates an den nach wie vor beinahe
tagtäglich in Asylwerberunterkünften, Bahnhöfen und U-Bahn-Stationen
stattfindenden „Round Up“-Aktionen zu vermissen – dies obwohl nach der
bereits jahrzehntealten Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofes für
die, wenn auch nur vorübergehende, Festnahme eines Menschen, für seine
Durchsuchung und Identitätsfeststellung konkretere Verdachtsmomente
vorliegen müssen als bloß seine Hautfarbe, seine Herkunft, sein
Aufenthaltsort oder sein sozialer bzw. aufenthaltsrechtlicher Status.

Wünsche ans Christkind :

Es ist zu hoffen,

1. daß die nunmehrigen
Entscheidungen des UVS Niederösterreich von Behörden zum Anlaß genommen
werden, menschenrechtswidrige Ermittlungsmethoden nach dem Motto „Der
Zweck heiligt die Mittel“ bzw. „Es wird sich dabei schon irgendwas
ergeben“ zu überdenken;

2. daß sich auch vermehrt Menschen mit Zivilcourage
finden, die sich gegen die Verletzung ihrer (Grund-)Rechte beschweren;
und

3. daß sie dabei auf Entscheidungsträger treffen, die ihre
Verantwortung, (Grund-)Rechtsverletzungen aufzuklären, wahrnehmen.

Der gekürzte Text der – im Original je rund 120 Seiten starken-
UVS-Entscheidungen (Spruch, Feststellungen und rechtliche Würdigung)
kann abgerufen werden unter

www.deranwalt.at/show.asp?id=366
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=366&kapitel=Gewonnenes>
&kapitel=Gewonnenes

www.deranwalt.at/show.asp?id=367
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=367&kapitel=Zerronnenes>
&kapitel=Zerronnenes

www.deranwalt.at/show.asp?id=368
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=368&kapitel=Gewonnenes>
&kapitel=Gewonnenes

www.deranwalt.at/show.asp?id=369
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=369&kapitel=Gewonnenes>
&kapitel=Gewonnenes

www.deranwalt.at/show.asp?id=370
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=370&kapitel=Gewonnenes>
&kapitel=Gewonnenes

www.deranwalt.at/show.asp?id=371
<http://www.deranwalt.at/show.asp?id=371&kapitel=Gewonnenes>
&kapitel=Gewonnenes

Weitere einlangende Entscheidungen werden in gleicher Weise
veröffentlicht; wenn Sie von weiteren Veröffentlichungen zur
Traiskirchen-Razzia verständigt werden wollen, melden Sie sich bitte
unter www.deranwalt.at/anmeldung_frameset.htm an (Rubrik „Polizei“
auswählen).

Rückfragehinweis :

RA Dr. Wolfgang RAINER

Roland HERMANN

Schwedenplatz 2/74

1010 Wien

Tel. +43-1-533 05 90

Fax +43-1-533 05 90-11

Mobil +43-676-416 64 98

Mail <mailto:hermann@deranwalt.at> hermann@deranwalt.at

Home www.deranwalt.at <http://www.deranwalt.at/>

================================================
15 Pensionssenkungsreform
Von: GegenStandpunkt@gmx.at
================================================

Die Pensionssenkungsreform: Ein Kampf der Regierung

gegen den "Wohlstand" der alten Leute,
gegen die "Nebenregierung" des ÖGB, und
gegen den "Kärntner Populismus"

Eine Pensionsreform wegen der "demographischen Schere"

Der österreichischen Regierung werden ihre geschätzten MitbürgerInnen
einfach zu alt. Nicht alle natürlich: Mit der Langlebigkeit der Minderheit, die
nicht von ihrer eigenen Arbeit lebt, sondern von der Arbeit, die sie andere
verrichten läßt, hat die Obrigkeit kein Problem. Fürs Rendite-Kassieren und
Kupon-Schneiden von sogenannten "Share-Holdern" gibt es keine Reform und keine
Übergangsfristen. Anders sieht es bei der Mehrheit aus, die als "Unselbständige"
im Dienst der Vermehrung fremden Eigentums unterwegs ist. Die macht
Probleme, weil sie die Altersgrenze, mit der ihr Pensionisten-Dasein beginnt und die
der Sozialstaat in einem Anfall von Großzügigkeit einmal gesetzt hat, in
großer Zahl überleben, durchschnittlich um mehr als ein Jahrzehnt. Immer mehr
Leute, die für nichts als ihre Arbeit bezahlt werden und jedenfalls nicht fürs
Nichtstun, müssen sich außerdem schon vor dem gesetzlichen Pensionsalter aus
Gründen des körperlichen Verschleißes aus dem Arbeitsleben abmelden, leben
dann trotzdem weiter, und verzehren jahre-, wenn nicht jahrzehntelang eine
Pension. Für so viel Zählebigkeit übers nützliche Arbeitsleben hinaus ist die
Pensionskasse weder vorgesehen noch eingerichtet: Das wird denen, die darauf
angewiesen sind, nachdrücklich vorgerechnet. Ausgediente, Verbrauchte, Alte sind
eine Last, und die will Österreich sich nicht mehr leisten wie bisher.

Nicht nur Österreich, übrigens. Überall in Europa, wo vorbildlich und
erfolgreich gemarktwirtschaftelt wird, wo also eine Mehrheit der Bevölkerung für
Lohnarbeit benutzt wird, stehen die Verwalter des Gemeinwohls vor dem selben
interessanten Dilemma: Einerseits sind die Leistungsanforderungen so groß, dass
ein durchschnittlicher Sechzigjähriger ihnen nicht mehr genügt und folglich
auch keinem Arbeitgeber mehr als "Mitarbeiter" zugemutet werden kann;
andererseits stehen mittlerweile so viele medizinische Hilfsmittel zur Verfügung,
die erfunden wurden, um die Leute für ihr Arbeitsleben in Schuß zu halten, dass
sie anschließend, wie verschlissen und körperlich bedient auch immer,
trotzdem eine ganze Zeit lang einfach weiterleben. So gehen zwischen dem Ende der
durchschnittlichen Arbeitszeit und dem durchschnittlichen Ableben immer mehr
kapitalistisch, also volkswirtschaftlich gesehen völlig sinnlose Jahre ins
Land, und die Sozialpolitiker haben die Last mit einem "vergreisenden" Volk,
weil dem wachsenden Pensionisten-Heer eine abnehmende Anzahl von
Nachwuchskräften gegenübersteht. Die derzeit aktiven Generationen müssen sich von der
Regierung nachdrücklich sagen lassen, dass ihr Zeugungs- und Gebärverhalten unter
aller Kritik ist; sie haben pensions-arithmetisch völlig versagt. Eine
"demographische Schere" tut sich auf.

Als ob das denn ein Problem wäre! Als könnte nicht schon längst ein einziger
"Berufstätiger", der nützliche Güter schafft, ein ganzes Heer von Leuten
versorgen. Als wäre die Arbeit, die heute in Österreich geleistet wird, nicht
längst produktiv genug, um pro Arbeitskraft ein ganzes Pensionistenheim zu
versorgen - wenn es nur darauf ankäme. Die Bevölkerungs-Zahlen der Regierung
lügen nicht. Sie unterschlagen nur die Hauptsache: nämlich die ökonomischen
Gründe, aus denen ausgediente Lohnarbeiter tatsächlich eine Last und die
Zahlenverhältnisse zwischen den Generationen wirklich ein Problem sind. Das
Entscheidende wird stillschweigend vorausgesetzt und soll vom Publikum ungeschaut
hingenommen werden - nämlich die harte Tatsache, dass als Quelle für
Pensionszahlungen überhaupt nichts anderes in Frage kommt als das Geld, das gleichzeitig
als Lohn für aktiv geleistete Arbeit gezahlt wird. Und das wird bekanntlich
nur gezahlt, wenn und damit es sich für den Anwender der Arbeitskraft rentiert
- die Notwendigkeit, daraus auch den Lebensunterhalt der Alten zu bestreiten,
wird bei seiner Bemessung definitiv nicht berücksichtigt. Die den Lohn
zahlenden Arbeitgeber achten dabei nicht bloß auf geringstmögliche Löhne; sie
bemühen sich außerdem um eine gesteigerte Ausbeute aus der bezahlten Arbeit, sie
lassen sich das sogar eine Menge Investitionen kosten, sparen darüber immer
wieder Arbeitskräfte und damit Löhne ein, und sorgen so dafür, dass noch nicht
einmal alle vom sexuell aktiven Teil der österreichischen Bevölkerung
bereits bereitgestellten Nachwuchskräfte einen Arbeitsplatz finden, die daher als
"Jugendarbeitslosigkeit" in den einschlägigen Statistiken vorkommen. Und die
in zwanzig Jahren Arbeitenden haben erst recht keine Aussicht auf einen Lohn,
von dem sie einen Pensionisten mit-ernähren könnten. Die gediegene
Ausstattung eines gemütlichen Lebensabends wäre überhaupt kein Problem, wenn, ja wenn
es nicht marktwirtschaftlich zuginge - und in der Marktwirtschaft ist eben
nicht die Masse an herstellbaren Gütern, sondern der magere Preis für rentable
Arbeit das Maß aller Dinge beim Lebensunterhalt, für aktive wie für
ausgediente Proletarier.

Vollständiger Text:
http://www.gegenargumente.at


--
COMPUTERBILD 15/03: Premium-e-mail-Dienste im Test
--------------------------------------------------
1. GMX TopMail - Platz 1 und Testsieger!
2. GMX ProMail - Platz 2 und Preis-Qualitätssieger!
3. Arcor - 4. web.de - 5. T-Online - 6. freenet.de - 7. daybyday - 8. e-Post

================================================
16 Europa-Parlament kritisiert Vatikan wegen Ratzingers Hetzschrift gegen Homosexuelle
Von: Kurt Krickler <Kurt.Krickler@hosiwien.at>
================================================


ILGA-Europe Media Release

European Parliament speaks out for rights to same-sex marriage and adoption
and condemns the Vatican¹s meddling in politics

5 September 2003

The European Parliament ­ for the first time in its history ­ speaks out for
same-sex marriage and adoption rights for homosexuals. In its report on
Fundamental Rights in the EU in 2002, European Parliamentarians call on the
member states to ³abolish all forms of discrimination ­ whether legislative
or de facto ­ which are still suffered by homosexuals, in particular as
regards the rights to marry and adopt children². Moreover, the report makes
explicit mention of the current limitations of free movement rights and
urges member states to take the necessary steps to extend these rights to
all definitions of ³family².

The report sparked off a heated controversy as many conservative MEPs
challenged the inclusion of sexual orientation discrimination in a report on
fundamental rights in the EU. In the end, the vote was a success for human
rights: 221 in favour compared with 195 against and 23 abstentions.

On the same day, the European Parliament issued another resolution,
focussing on human rights in the world. In direct response to the Vatican¹s
rant against ³immoral unions² between same-sex partners, the European
Parliament expressed its disapproval of this interference of the Catholic
Church in political life.

³It is a great symbolic success to see the rights of homosexuals so firmly
anchored in the EU¹s human rights policy², says ILGA-Europe co-chair Kurt
Krickler. ³What is more, by condemning the Church¹s attempts to meddle with
politics and curb gays and lesbians from achieving legal equality, the
Parliament sends out an important message. What we need now is for those
words to be followed by action.²

Background Information:
The report on fundamental rights in the EU is a yearly overview on the
problems and improvements on human rights in the EU Member States. The
report on human rights in the world is another annual report focussing on
the global situation and the EU¹s human rights policy in general. The
official titles are:

European Parliament resolution on the situation as regards fundamental
rights in the European Union (2002) ­ (2002/2013(INI)).

European Parliament resolution on human rights in the world in 2002 and
European Union¹s human rights policy (2002/2011(INI))

Birgit Hardt

For more information contact:

Birgit Hardt
Public Affairs Officer
tel.: +32-2 732 62 48

ILGA-Europe The European Region of the International Lesbian and Gay
Association
avenue de Tervueren 94 - 1040 Brussels - Belgium - fax: +32-2 732 51 64 -
www.ilga-europe.org

ILGA-Europe is a European NGO for national and local lesbian, gay, bisexual
and transgender (LGBT) groups. ILGA-Europe works for human rights and
against sexual orientation and gender identity discrimination at European
level.


================================================
17 Richtigstellung zu Frau Mona Gholam
Von: kv_kanafani@gmx.net
================================================

Liebe Freundinnen und Freunde,

Betreffend unserer letzten Aussendung zu Frau Mona-Meri Gholam
ist uns ein schwerwiegender Fehler unterlaufen.
Das Team des ORF hatte die ausrückliche Erlaubnis des Herrn Sabir
über den Tod der Tochter zu berichten, solange das lediglich in
deutscher Sprache passiert. Wir wollen uns hiermit bei der
verantwortlichen Redakteurin Frau Andrea Puschl entschuldigen.
Unsere grundsätzliche Kritik an der selektiven Berichterstattung
bleibt aber aufrecht.

Wir freuen uns euch berichten zu können, dass Frau Gholam bereits
erfolgreich am Ohr operiert wurde. Ihre Physiotherapie wird weiter
fortgesetzt. Das Ehepaar wird täglich besucht und betreut. Besonderen
Dank an das Syrisch-Österreichische ÄrztInnenkomitee, an den Verein
der arabischen Frauen und an den Islamischen seelsorgerischen
PatientInnenbesuchsdienst.

Ansonsten freuen wir uns, wenn ihr Zeit findet, Frau Gholam und ihren
Ehemann zu besuchen und zu unterstützen. Gefragt sind dabei vor allem
arabischsprechende Personen.

NRZ Rosenhügel, Rosenhügelstraße 192a, A-1130 Wien, Zi. 208

Das Ehepaar Gholam-Sabir wird auch weiterhin kein Taschengeld
erhalten. Wer also spenden möchte:

Kntnr. 50363873101, BLZ 12000, BA-CA, Kennwort "Gholam"

Liebe Grüsse,

Kulturverein Kanafani

--
kulturverein kanafani
die welt ist unser zuhause - al alamu bajtuna

der.wisch - zeitschrift für vielseitige

================================================
18 Dringende Aktion für zum Tod verur teilten iranischen Kurden
Von: "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria@chello.at>
================================================

Newsletter 12 der Gesellschaft für bedrohte Völker

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde

nach zehn Monaten quälender Untersuchungshaft im Gefängnis von Urumiyeh ist der Kurde Esmail Mohammadi im Juli im Iran zum Tode verurteilt worden. Er soll Mitglied der Komala-Partei gewesen sein, lautete der einzige Vorwurf gegen den fast 38-Jährigen.

Um belastende Informationen aus ihm herauszupressen, wurde Esmail Mohammadi nach Angaben seiner Angehörigen gefoltert. Ein Rechtsbeistand wurde ihm verwehrt, zu einer richterlichen Anhörung ist es nie gekommen. Nur seine Strafe wurde ihm mitgeteilt: Zum Tode verurteilt.

Wie die Angehörigen und Freunde von Esmail Mohammadi ist auch die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in großer Sorge um Esmail Mohammadi. Seine fünf Kinder fürchten jeden Tag das Schlimmste. Denn durch die tatsächliche Vollstreckung von
Todesurteilen verbreiteten die Machthaber in den vergangenen Jahren gezielt Angst und Schrecken unter der Bevölkerung, um die
Opposition zum Schweigen zu bringen. Schon Ende 2002 und Anfang 2003 wurden mehrere Mitglieder der Komala hingerichtet. Diese Partei setzt sich für die Rechte der kurdischen Volksgruppe ein. Ihr Siedlungsgebiet gleicht in weiten Teilen einem militärisch besetzten Land. Die Kurden leiden unter der Politik der Unterdrückung unter dem Mullah-Regime.

Unsere große Bitte an Sie lautet jetzt: Unterstützen Sie uns bei dem Versuch, das Leben von Esmail Mohammadi zu retten. Bitte handeln Sie schnell und schicken Sie sofort - am besten noch heute - die unten angegebenen E-Mails ab. Vielen Dank!


Your Excellency,

it has come to my immediate attention that the father of five children, Esmail Mohammadi, who was born on September 24, 1965 in Bulkan, was sentenced to death in July of this year. Every moment is a threat toward his pend
ing execution. I am fully aware that the authorities of your country are responsible for the punishment of criminals. Death penalty though contradicts the Universal Declaration of Human Rights and the International Conve
nant on Civil and Political Rights (ICCPR) to which Iran is a state party.

I am appealing to you to lend your influence to save the life of Esmail Mohammadi and to declare the judgement of his execution as being against the law. Please concern yourself with this matter so that Esmail Mohammadi w
ill be treated in a legal and fair manner and will get medical attention, and so that he will have contact to his members and to his lawyers.

Yours sincerely and respectfully,

Übersetzung

Exzellenz,
mit Bestürzung musste ich zur Kenntnis nehmen, dass Esmail Mohammadi, geboren am 24.09.1965 in Bukan und Vater von fünf Kindern, im Juli dieses Jahres zum Tode verurteilt worden ist und ihm jeden Augenblick die Hinrichtun
g droht. Selbstverständlich müssen die Behörden Ihres Landes, Straftäter zur Verantwortung zu ziehen. Doch die Verhängung der Todesstrafe verstößt gegen die allgemeine Erklärung der Menschenrechte und den Internationalen
Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR), die auch der Iran als Vertragsstaat ratifiziert hat.
Deshalb appelliere ich eindringlich an Sie, bitte machen Sie Ihren Einfluss geltend und retten Sie das Leben von Esmail Mohammadi. Bitte lassen Sie das Todesurteil für rechtswidrig erklären. Bitte sorgen Sie dafür, dass E
smail Mohammadi in der Haft menschenwürdig behandelt, medizinisch versorgt und ihm der regelmäßige Kontakt zu seinen Familienangehörigen und seinen Anwälten gewährt wird.

Hochachtungsvoll,

E-Mails oder Briefe an:

Leader of the Islamic Republic
His Excellency Ayatollah Sayed Ali Khamenei,
The Presidency,
Palestine Avenue,
Azerbaijan Intersection,
Tehran,
Islamic Republic of Iran
webmaster@wilayah.org


Gesellschaft für bedrohte Völker
Untere Viaduktg.53/7A
A1030 Wien
Tel+ Fax.: +43/1/503 1336
e-mail: gfbv.austria@chello.at
www.gfbv.at

================================================
19 Noch 2 Wochen bis zum EEF: Auf nach Berlin!
Von: rene@education-is-not-for-sale.org
================================================

Noch 2 Wochen bis zum EEF: Auf nach Berlin!

Parallel zur Bologna follow-up Konferenz europäischer BildungsministerInnen
findet vom 18.-20. September in Berlin das erste European Education Forum
(EEF) an der Humboldt-Universität in Berlin statt. Studierende, SchülerInnen und
LehrerInnen aus ganz Europa werden nach Berlin kommen und dort 2 Tage lang
über die heutige Europäische Bildungspolitik debattieren und an Alternativen
arbeiten. Am 20. September wird es eine Abschlussdemo in Berlin geben. Die
Bolognakonferenz der Europäischen BildungsministerInnen in Berlin hat einige
Dokumente auf ihrer offiziellen Website zum Gipfel publiziert, die deutlich
machen, in welche Richtung es nach Meinung der MinisterInnen gehen soll.

Auf der Konferenz zu Perspektiven des Bologna-Prozesses für die
Universitätsreform in Italien und Deutschland, die am 11. und 12. März 2003 in die Villa
Vigoni
(http://www.villavigoni.it) stattfand, steht neben der immer nach vorne
geschobene Internationalisierung und Mobilität der Universitäten und
Studierenden, dass es von besonderer Wichtigkeit für die Entwicklung von einem
Europäischen Hochschulraum ist, dass ein Konkurrenzbewusstsein zwischen den
verschiedenen Europäischen Universitäten innerhalb des globalen BildungsMARKTES
entwickelt wird
(http://www.bologna-berlin2003.de/pdf/Villa_Vigoni_Zusammenfassung.pdf ).

In einem Bericht der Europäischen Kommission vom 05.02.2003 (KOM 2003 58
endgültig) steht, dass der Europäische Rat während der EU Gipfel von Lissabon
als strategisches Ziel festgelegt hat: &#8220;Die Union zum
wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu
machen&#8220;. Weiter heißt es, dass die Einnahmequellen von Universitäten
diversifiziert werden sollen durch u.a. Einkünfte aus dem Verkauf von Leistungen und
Nutzung von Forschungsergebnissen. Auch Beiträge von Studierenden
(Studiengebühren) werden genannt. Die European University Association (EUA) schreibt in
Trends 3, ein Report von der EUA Graz Konvention vom 29/31 Mai 2003, dass die
Europäischen BildungsministerInnen in ihrem Abschlussdokument von der
Bologna-Nachfolge Konferenz in Prag in 2001 zwar schreibt, dass Bildung ein öffentliches
Gut ist und, dass es unter der Verantwortung der öffentlichen Hand bleiben
soll, aber die EUA weist darauf hin, dass es einen Konflikt gibt, zwischen
denen in der Bolgona-Erklärung genannten Ziele: Kooperation und Wettbewerb. Auch
werden die von der EU gestellten Forderungen während der laufenden GATS
Verhandlungen im Bildungsbereich (an die USA) kritisiert. Die GATS-Verhandlungen,
die durch die verschiedenen Wirtschaftsministerien, für die EU
Mitgliedstaaten durch Handelskommissar Pascal Lamy, geführt werden, werden in immer wieder
neu stattfindenden Verhandlungsrunden die Bildungspolitik beeinflussen.
Bemerkenswert ist, dass laut einer Untersuchung der EUA nur ein Drittel der
Bildungsministerien einen politischen Standpunkt über Hochschulen und GATS
entwickelt haben, bei den Universitäten und Hochschulrektoren-Konferenzen in Europa
sieht es laut der EUA nicht viel besser aus. Die Verbände von Studierenden
sind dagegen mit der GATS-Materie sehr vertraut.

Dass EEF möchte Lehrenden und Lernenden ein offenes Forum zum Austausch und
zur Diskussion zur Verfügung stellen. Hierbei soll die aktuelle europäische
Bildungspolitik kritisch analysiert und Alternativen entwickelt werden.
Schwerpunkte des EEF sind hierbei u.a. der Bologna-Prozess und das GATS-Abkommen.

Zu den Schwerpunktthemen gibt es Podiumsdiskussionen und
Informationsveranstaltungen an den Abenden. Tagsüber bieten verschiedene europäische Gruppen und
Einzelpersonen mehr als 50 Workshops an. Diese Workshops bieten Gelegenheit
für besonders intensive Diskussion und Gestaltung durch die TeilnehmerInnen,
so dass eine wirkliche Beteiligung &#8218;von unten&#8217; möglich wird.

Zwei Wochen vor dem Start befinden sich alle, die das Forum vorbereiten, im
Endspurt. Wir erwarten Teilnehmer aus ganz Europa und darüber hinaus: Unter
anderem aus Frankreich, Belgien, Großbritannien, der Schweiz, Bangladesh,
Spanien, Ghana, Bulgarien, Norwegen, Rumänien, Bhutan, Italien, Slowenien,
Litauen und den Niederlanden werden SchülerInnen, StudentInnen und Lehrende an
Schule und Universität nach Berlin kommen, um ihre Vorstellungen zur
Bildungspolitik in Europa auszutauschen und weiter zu entwickeln.

Am 20. September endet das EEF mit einer großen Bildungsdemonstration gegen
die vorherrschende europäische Bildungspolitik, die Bildung mehr und mehr vom
Grundrecht zur vermarktbaren Dienstleistung macht.

Eingeladen sind alle, die sich kritisch mit Bildungspolitik
auseinandersetzen wollen. Dabei ist egal, wie viel Vorkenntnisse jede(r) einzelne mitbringt:
Für jeden sind geeignete Veranstaltungen vorhanden.

Genauere Informationen zum Programm, zur Anreise und zur Unterbringung sind
auf der Homepage http://www.eef2003.org zu finden.


--
EU-wide protestcampaign in 2003:
Education is not for sale!
http://www.education-is-not-for-sale.org


European Education Forum
September 18-20 2003 Berlin
http://www.eef2003.org

Spenden für das European Education Forum:
KontoinhaberIn: AStA der FHD LAT EEF
Kontonummer: 390 513 21
Bankleitzahl: 300 500 110

Independent news from student- and schoolstudent activists:
http://education.portal.dk3.com/


================================================
20 Mauritania: No Democracy for Opposition Voices
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
================================================

Mauritania: No Democracy for Opposition Voices

(New York, September 3, 2002) The Mauritanian government's harassment of opposition figures undermines any chance of free and fair elections, Human Rights Watch said in a letter to the Mauritanian president today.


>From late April, Mauritanian security forces arrested dozens of religious leaders, opposition politicians and social activists, allegedly in a campaign to crack down on terrorist movements in Mauritania. The government recently released all those arrested, a gesture timed to coincide with the announcement of presidential elections scheduled for November 7. Yet they still face trial on unfounded charges of treason.

"The government put forward no credible evidence that those arrested had been involved in any terrorist activities," said Peter Takirambudde, executive director of the Africa Division of Human Rights Watch. "It seems that this is yet another example of a government opportunistically using the language of counter-terrorism to crack down on legitimate dissent."

In an open letter to President Ould Sid Ahmed Taya Human Rights Watch also expressed concern about a yet-to-be determined number of military officers detained incommunicado following an alleged coup attempt on June 8.

"The lack of access to the military officers that are in detention raises serious concerns about their treatment, given past reports of inhuman conditions of detention in Mauritania," Human Rights Watch said. "Those military officers still detained should be charged and tried promptly with full respect for due process standards."

The Mauritanian government has restricted rights to freedom of expression and association for many years. Non-governmental organizations such as human rights groups and the media are repeatedly shut down, refused access to public forums or censored for expressing opinions critical of government policies.

Human Rights Watch therefore urges the government to abolish the laws governing censorship of the media and to allow legitimate human rights and other charitable organizations to function freely.


aus: Human Rights Watch: http://hrw.org/press/2003/09/mauritania090303.htm

------------------------------------------------
Wadi e.V. - Aussenstelle Wien

Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 56001 069 352
Bank Austria Creditanstalt BLZ 12000

Spendenkonto in Deutschland
Kontonummer 612305-602
bei der Postbank Frankfurt/M. BLZ: 500 100 60

Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi e. V. und politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de

__________________
Die aktuellsten Computer News gibts auf MSN! http://www.msn.at/computer

================================================
21 Europa-Parlament fordert Lesben- und Schwulenehe ­ Auftrag an Verfassungsgerichtshof
Von: Kurt Krickler <Kurt.Krickler@hosiwien.at>
================================================

Medienaussendung der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien vom 5. September
2003


HOSI Wien/Homosexualität/Gesellschaftspolitik

Europa-Parlament ruft Mitgliedsstaaten auf, gleichgeschlechtlichen Paaren
Ehe-Rechte einzuräumen

"Wir sind sehr erfreut und glücklich, dass sich das Europäische Parlament in
Strassburg gestern in seiner Entschließung über die Lage der Grundrechte in
der Europäischen Union (2002) nicht nur gegen jegliche Diskriminierung von
Lesben und Schwulen ausgesprochen hat, sondern die Mitgliedsstaaten auch
aufruft, lesbischen und schwulen Paare dieselben Rechte einzuräumen wie
Ehepaaren", erklärt Helga Pankratz, Obfrau der Homosexuellen Initiative
(HOSI) Wien.

Auftrag an den Verfassungsgerichtshof

"Diese Aufforderung muss auch Auftrag für den österreichischen
Verfassungsgerichtshof sein, eine entsprechende Entscheidung in der nunmehr
bei ihm anhängigen Beschwerde gegen das Eheverbot für gleichgeschlechtliche
Paare (vgl. OTS 0066 vom 3.9.03) herbeizuführen, immerhin ist das
Europäische Parlament die einzige demokratisch und direkt von der
Bevölkerung gewählte Institution der Europäischen Union", erklärt
HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler, der auch Vorstandsvorsitzender des
europäischen Lesben- und Schwulenverbands ILGA-Europa ist, der im Vorfeld
dieser Entschließung erfolgreiches Lobbying betrieben hat.

Information:
Berichterstatter für diese EP-Entschließung (Dok. A5-0281/2003) war der
französische Abgeordnete Fodé Sylla von der Fraktion der Konföderation der
Vereinigten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke.


Rückfragehinweis:
Helga Pankratz, Obfrau: Tel. 893 75 70;
Christian Högl, Obmann: Tel. 0699-118 11 038;
Kurt Krickler, Generalsekretär:
Tel. 545 13 10 oder 0664-57 67 466;
mailto:office@hosiwien.at;
www.hosiwien.at <http://www.hosiwien.at>

================================================
22 Aus der Luft gegriffen
Von: "heinz-blaha" <heinz-blaha@chello.at>
================================================


Liebe Redaktion,

in den auf Ihren Seiten publizierten Beitrag ⤞Wien bleibt Wien⤜ figuriert unser Redaktionsmitglied und Stammautor Franz Schandl als Antisemit. Wie sich diese aus der Luft gegriffene Denunziationen in Karl Pfeifers Artikel verirren konnte, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Die inkriminierten Passagen aus Franz Schandls Schwarzenegger-Artikel decken den Anwurf jedenfalls nicht - und das ganz offensichtlich. Was an der polemischen Zuspitzung ⤞österreichische und amerikanische Idiotie⤜ würden in der Person von Schwarzenegger ⤞zu einer einzigen kulminieren⤜, antisemitisch sein soll, bleibt das Geheimnis des Autors. Warum sich der antisemitische Charakter dieser Zusammenziehung auch noch von allein versteht, erst recht. Ist das Wort ⤞Idiotie⤜ für PhÀnomene auf dem Ostufer des Atlantiks reserviert?
Welches VorverstÀndnis ist fernerhin am Werk, wenn Franz Schandls Hinweis auf Schwareneggers Politik gegenüber jüdischen Institutionen zum antisemitischen Stereotyp umdeklariert wird? Dass Schwarenzegger bemüht ist, was sein VerhÀltnis zur deutsch-österreichischen TÀtergeschichte angeht, sich einen Persilschein ausstellen zu lassen, mag man bestreiten; was soll aber an dieser Behauptung antisemitisch sein? Bei allem Respekt vor der Person Karl Pfeifers und seinen Verdiensten, der Autor liest in diesem Fall nicht aus den Zeilen und auch nicht zwischen den Zeilen, er liest hinein. Es tut dem Kampf gegen den realen linken und rechten Antisemitismus überhaupt nicht gut, wenn ⤞Antisemit⤜ zum inhaltsleeren Schimpfwort herabsinkt.


Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Veröffentlichung Ernst Lohoff im Auftrag der Redaktion der gesellschaftskritischen Zeitschriften ⤞Streifzüge⤜ (Wien) und ⤞Krisis⤜ (Erlangen)


================================================
23 antwort auf streifzüge
Von: Karl Pfeifer
================================================

Wien bleibt Wien oder die Schwierigkeit implizite Texte zu kritisieren

Der Satz "österreichische und amerikanische Idiotie" würden sich in der
Person von Schwarzenegger "zu einer einzigen kulminieren" ist nur dumm. Ich
meinte dazu auch, er "braucht nicht kommentiert zu werden". Heinz Blaha hat
also recht, dieser Satz ist nicht antisemitisch.

Doch ich schrieb: "Dem Mitarbeiter der "Volksstimme" Franz Schandl kommt
der Antisemitismus aus dem österreichischen Bauch vollkommen unbeabsichtigt
heraus." Dass Heinz Blaha daraus folgert, ich hätte geschrieben, Franz
Schandl sei "Antisemit", zeigt, wie schwierig es ist in diesem Land, nicht
explizit antisemitische Texte zu kritisieren. Ich muß jetzt noch meinen
Text erklären, weil nicht verstanden wird, dass es einen großen Unterschied
gibt, zwischen etwas, was aus dem "Bauch vollkommen unbeabsichtigt"
herauskommt oder was beabsichtigt wurde.

Weiter schrieb ich: "Doch es kommt schlimmer, wie es auch in rechtsextremen
Zeitschriften zu lesen und am Stammtisch zu hören ist. Dass Schwarzenegger
gewinnt, "dürfte ausgemachte Sache sein, höchstens es gelingt, ihm
irgendeine kriminelle Machenschaft anzuhängen, ein Nahverhältnis zu Jörg
Haider oder gar den Nazis nachzuweisen. Aber auch da meint der Sohn eines
österreichischen NSDAP-Mitglieds vorgesorgt zu haben. Das Holocaust
Memorial Trust in Los Angeles wird ebenso wie das Simon Wiesenthal Centre
in New York von ihm großzügig finanziell unterstützt."
Dies qualifizierte ich u.a. so: " Denn er drückt damit aus, was
Rechtsextreme aber auch linke Antisemiten glauben, dass Amerika von "Juden"
beherrscht wird, und dass diese diktieren."

Welchen anderen Grund hat Schandl zu unterstellen eine Unterstützung
jüdischer Institutionen sei nur eine "Vorsorge"? Was Heinz Blaha als
"Schwarzeneggers Politik gegenüber jüdischen Institutionen" qualifiziert.
Wieso sind Schandl und Blaha so überzeugt, dass ein Prominenter Nichtjude,
der Geld an eine jüdische Institution spendet, dies nur aus politischen
Gründen tun kann?

Heinz Blaha schreibt von einem "Persilschein", den Schwarzenegger
erreichen wollte. Dieser Begriff kam erst nach 1945 auf, als man in
Deutschland und Österreich glaubte das Problem der Massenpartei NSDAP mit
administrativen Mittel lösen zu können und sich belastete NSDAP-Mitglieder
Persilscheine besorgten, die sie entschuldigen sollten. Was bitte hat das
mit einem jungen Österreicher zu tun, der in die USA vielleicht gerade
wegen der politischen und kulturellen Atmosphäre Österreichs ausgewandert
ist? Müssen Söhne von NSDAP-Mitgliedern den Anschauungen ihrer Eltern
anhängen? Wirft man das gar in den USA jungen Österreichern und Deutschen
in der Regel vor?

Der antisemitische Diskurs in Österreich ist - wie Sprachwissenschaftler
bestätigen - heute in der Regel codiert. Wenn also Schandl das nicht so
gemeint haben will, dann gibt es noch eine Lesart: Schandl wollte die
politische Kultur in den USA loben. Denn dort läßt man im Gegensatz zu
Österreich Antisemitismus, oder "ein Nahverhältnis zu Jörg Haider oder gar
den Nazis" nicht durchgehen. Das aber kam nicht zum Ausdruck. In
Wirklichkeit hat Schandl ein (seit vielen Jahrzehnten verbreitetes)
typisches antisemitisches (und antiamerikanisches) Stereotyp gebraucht. Man
spricht in Österreich von "gewissen Kreisen" oder von der "Ostküste", die
von Heinz Blaha "Ostufer" genannt wird, darunter sind "die Juden" gemeint,
die angeblich die USA beherrschen. Das kam auch implizit bei Schandl so
heraus.

Karl Pfeifer


================================================
24 boeses:oesterreich 08/0903
Von: Rosa Antifa Wien <raw@raw.at>
================================================

Willkommen zur neuen Ausgabe von boeses:oesterreich!

Diesmal kommt boeses:oesterreich als (spaet-) sommerliche Doppelausgabe,
dafuer in Zukunft hoffentlich wieder immer bereits am Anfang des Monats,
drueckt uns die Daumen, dass das auch immer so hinhaut ;-)

Jetzt noch schnell (fuer Neulinge) die Erklaerung was dieser Newsletter
sein soll, und warum wir ihn machen:

boeses:oesterreich ist unser monatlicher Newsletter, der ueber die
aktuelle Situation in Oesterreich (und ueber die Auswirkungen der
FPOe/OeVP Regierung) informieren soll. Entschlossen haben wir uns dazu,
da wir bemerkt haben, dass die Wissenslage ueber den realen Zustand in
Oesterreich speziell in anderen Laendern sehr gering ist. Die Regierung
hat es geschafft, dass mit der Diskussion ueber die EU-"Sanktionen" der
alltaegliche Wahnsinn dieses Landes aus dem Blickfeld der
internationalen Oeffentlichkeit verschwand. Mittlerweile sind die
"Sanktionen" aufgehoben, etwas das in Oesterreich durch (fast) alle
politischen Gruppierungen als Sieg gefeiert wurde, das "Interesse" an
der Entwicklung Oesterreichs noch weiter geschrumpft. Die befuerchtete
"Normalisierung" der rechts-rechtsextremen oesterreichischen Regierung
schreitet voran, Informationen ueber die Verschaerfung der Zustaende in
Oesterreich sind darum wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es auch
aeusserst erwuenscht, dass dieser Newsletter so breit wie moeglich
verteilt wird, damit so viele Menschen wie moeglich von den Zustaenden
in Oesterreich erfahren. Also: Verbreiten, verbreiten, verbreiten!
Natuerlich ist es ebenso moeglich dieses Material (auch auszugsweise)
fuer Zeitschriften zu verwenden, schickt uns halt zumindestens ein Mail,
wenn ihr dies tut.

Kritik und Anmerkungen (wenn moeglich schreibt bitte in deutsch oder
englisch!!) an:

raw@raw.at

Viel Spass beim Lesen!

<<<<<<<<<<<<<<<< ;begin inhalt >>>>>>>>>>>>>>>>

*******************************************************
[1] Naziaufmarsch, abgeblasen
*******************************************************
[2] Notarzt wegen Toetung von Seibani Wague angeklagt
*******************************************************
[3] Oesterreichische Asylpolitik
*******************************************************
[4] Law and Order, rassistisch und gnadenlos
*******************************************************
[5] AsylwerberInnen sollen "gemeinnuetzige Arbeit" verrichten
*******************************************************
[6] Familien-Wahlrecht gefordert
*******************************************************
[7] Kinder statt Party - eine Wertediskussion
*******************************************************
[8] Haider bleibt in Kaernten – oder auch nicht
*******************************************************
[9] Frau + Mann = richtige Ehe
*******************************************************
[10] Salzburger FPOe mit Aufloesungserscheinungen
*******************************************************
[11] DatenschuetzerInnen kritisieren HEROLD Business Data
*******************************************************

<<<<<<<<<<<<<<<<< ;end inhalt >>>>>>>>>>>>>>>>>

*******************************************************
[1] Naziaufmarsch, abgeblasen
*******************************************************

Manche koennen es einfach nicht lassen: Obwohl er mit seinen
Aktivitaeten bisher nur eine Niederlage und Peinlichkeit nach der
anderen eingefahren hat, wollte der Korneuburger Neonazi Sascha
Gasthuber erneut aufmarschieren. Der Hintergrund war eigentlich einer,
der in Oesterreich durchaus mehrheitstauglich waere, naemlich die vor
kurzem erfolgte Aufhebung eines Ehrengrabes fuer den
Nazi-Flieger-"Helden" Walter Nowotny, gegen die seit Wochen von der
allmaechtigen Kronen Zeitung und Co. Sturm gelaufen wird (siehe
boeses:oesterreich 0703).

Allein – mit Gasthuber - diesmal als "Schutzbuendnis Soldatengrab"
"getarnt" - will dann doch lieber keineR was machen, so distanzierte
sich im Vorfeld sogar der rechte Fluegel in der rechtsextremen FPOe von
dem Vorhaben. Kein Wunder also, dass es kaum Widerspruch gab, als die
Wiener Polizei mit dem Hinweis auf zu erwartende Verstoesse gegen das
NS-Wiederbetaetigungsgesetz die Demonstration wenige Tage vor dem
angepeilten Datum untersagte. Zusaetzlich sah sich Gasthuber noch mit
einer Hausdurchsuchung konfrontiert, in deren Verlauf auch die Produkte
seines ohnehin schlecht laufenden Internet-Versandes beschlagnahmt
wurden.

Statt dem Naziaufmarsch kam es zu einer antifaschistischen Demonstration
an der sich rund 500 Personen beteiligten. Zwar tauchten am Rand
derselben immer wieder vereinzelte Neonazis auf, diesen gelang es aber
den ganzen Tag ueber - dank umfangreicher "Beobachtung" durch
AntifaschistInnen und Polizei – nicht, sich zu organisieren.

(Quelle: Eigenrecherche)

*******************************************************
[2] Notarzt wegen Toetung von Seibani Wague angeklagt
*******************************************************

Im Fall Seibani Wague, der Mitte Juli bei einer "Beamtshandlung" durch
die Wiener Polizei ums Leben gekommen ist (siehe boeses:oesterreich
0703), wurde jetzt der Notarzt - nicht aber die beteiligten
PolizistInnen - vom Innenministerium wegen fahrlaessiger Toetung
angeklagt.

Laut der Akte des Ministeriums habe der Arzt "fahrlaessig den Tod
herbeigefuehrt, indem er es unterliess, nach intramuskulaerer
Verabreichung des Medikamentes Haldol (ein Beruhigungsmittel, Anm.) die
Vitalfunktionen ausreichend zu ueberwachen, weshalb er den kritischen
Zustand des Cheibani W. nicht erkannte und dieser in der Folge
verstarb", zitiert der "Falter" aus dem Akt. In ersten Meldungen der
Polizei war das Verhalten des Notarztes noch als voellig korrekt
beschrieben worden...

Zur gleichen Zeit fordert nun der Wiener FP-Obmann Hilmar Kabas die
sofortige Schliessung des Afrikakulturdorfs, in dem Wague arbeitete.
Dass der Mauretanier laut einem Verschlussakt des Innenministeriums
unter Drogen gestanden sein soll, naehrt fuer Kabas den Verdacht, dass
"das wienweite Problem von schwarzafrikanischen Drogenhaendlern" im
Wiener Stadtpark seine Fortsetzung finde. Er verwies auch darauf, dass
die Gemeinde Wien beim "Ferienspiel" mit dem Afrikadorf kooperiere.
Wiener Kinder und Jugendliche koennten dadurch "quasi von Amts wegen" in
Kontakt mit Drogenkriminalitaet gebracht werden, befuerchtete Kabas in
einer Aussendung.

Dazu im Gegensatz sprach sich der Gruene Rathaus-Klubchef Christoph
Chorherr fuer eine Weiterfuehrung und Subventionierung im kommenden Jahr
aus. Nach dem Todesfall und den beiden Brandanschlaegen wuerden fuer die
Abgangsdeckung 15.000 Euro, genauso wie ein neuer Standort benoetigt, so
die Gruenen.

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[3] Oesterreichische Asylpolitik
*******************************************************

Nachdem bei einer Massenschlaegerei am 9.8.03 im Fluechtlingslager
Traiskirchen ein tschechenischer Fluechtling ums Leben kam, ist eine
Diskussion um die staatliche Unterbringung von Asylsuchenden im
allgemeinen, und um das Lager Traiskirchen im speziellen entbrannt.

Waehrend von Seiten der FPOe zum x-ten Mal die Schliessung gefordert
wurde, schmettert Innenminister Strasser (OeVP) jede Kritik an den
Zustaenden in Traiskirchen ab, indem er meint, dass "tschetschenische
Asylwerber besonders aggressiv" seien. Ein Sprecher des
Bundeskriminalamtes macht die, "Hitze" und laermende Kinder fuer den
Gewaltausbruch verantwortlich.

Michael Chalupka von der Diakonie, die bis vor kurzem gemeinsam mit
Caritas, Volkshilfe und Rotem Kreuz das Lager betreut hat, sieht das
anders: "Es liegt hauptsaechlich am Mangel an Beratung." In Traiskirchen
lebten schwer Traumatisierte Tuer an Tuer mit Menschen, die sie als
potenzielle FeindInnen betrachteten (in diesem Fall: MoldawierInnen und
TschetschenInnen). Eine Situation, die "viel Sozialarbeit und Mediation"
noetig mache.

Doch seit dem 1. Juli 2003 ist die deutsche Firma "European Homecare"
fuer die Versorgung der AsylwerberInnen zustaendig, und die Maxime
lautet: Kostenreduzierung. Gespart wird, wo es geht: das Taschengeld
(40.-/Monat) , von dem saemtliche Hygieneartikel gekauft werden muessen,
wird erst Ende des Monat ausbezahlt, Klopapier rationiert, und
natuerlich an der Betreuung: Zum Zeitpunkt der Schlaegerei befanden sich
lediglich ein Betreuer und zwei Wachleute im Lager.

In einem zweiten Lager (Bad Kreuzen, Oberoesterreich), das durch
European Homecare "betreut" wird, arbeiteten die zwei zustaendigen
Sozialarbeiter, vor der Uebernahme noch in der Kueche. Der dortige
Lagerleiter Rainer Nottrott:
"Es sind keine Sozialarbeiter, die den Beruf gelernt haben, sondern
angelernte Kraefte".

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[4] Law and Order, rassistisch und gnadenlos
*******************************************************

In einem heftig kritisierten Akt hat Justizminister Boehmdorfer letztes
Jahr den Wiener Jugendgerichtshof aufgeloest (siehe boeses:oesterreich
0402), damals kritisierte der Minister die Zustaende als
"menschenrechtswidrig". Nun werden die jungen Gefangenen einfach in
einem Seitentrakt der Justizanstalt Josefstadt untergebracht. So auch
ein 14-jaehriger Rumaene, sein "Vergehen": Der Diebstahl einer
Champagnerflasche und einer Zahnbuerste, Gesamtwert gerade mal 57 Euro,
nichts wofuer in Oesterreich geborene Jugendliche in Haft wandern
wuerden.

Aber weil er Rumaene ist, muss er halt unter dem "Verdacht auf
gewerbsmaessigen schweren Diebstahl" in den Knast. Dort wurde er dann
von seinen Mithaeftlingen mehrmals vergewaltigt, der Kommentar des
leitenden Staatsanwalts im Justizministeriums dazu: Die "Chemie"
zwischen den Haeftlingen sei "unguenstig" gewesen, einen Zusammenhang
mit den Haftbedingungen kann er nicht erkennen. Und in kaum
ueberbietbarem Zynismus weiter: "So was kann, soll aber nicht
vorkommen".

(Quelle: http://www.falter.at)

*******************************************************
[5] AsylwerberInnen sollen "gemeinnuetzige Arbeit" verrichten
*******************************************************

Wer in Oesterreich um Asyl ansucht, darf bisher keiner Erwerbstaetigkeit
nachgehen, Innenminister Strasser will dies nun aendern. Aber natuerlich
nicht aus humanitaeren Gruenden, sondern damit sich die AsylwerberInnen
"nuetzlich" machen koennen, gemeinnuetzige Arbeit auf "freiwilliger
Basis" schwebt dem OeVP-Politiker vor. Mal sehen wie lange es dauert,
bis aus "freiwilliger" dann Zwangsarbeit wird, bzw. wie die
Nicht-Teilnahme an solchen "Projekten" sich auf die Bearbeitung des
Asylantrags auswirkt.

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[6] Familien-Wahlrecht gefordert
*******************************************************

Laut Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (OeVP) koennte die Zeit reif
sein: fuer ein Familienwahlrecht, das den Eltern pro Kind eine Stimme
zusaetzlich gewaehrt. Der Ex-Familienminister moechte dafuer auch die
restlichen Parlamentsparteien gewinnen. Zustimmung dazu signalisieren
vorerst aber nur die Freiheitlichen.

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[7] Kinder statt Party - eine Wertediskussion
*******************************************************

"Nach meinem Verstaendnis hat die aeltere Generation den
Generationenvertrag erfuellt, sie hat fuer ihre Eltern gesorgt, und sie
hat Kinder bekommen. Kinder sind die beste Zukunftssicherung, darueber
muss man reden" meint Bildungsministerin Gehrer (OeVP), und fragt sich
weiter: "Was macht das Leben lebenswert? Etwa wenn man von Party zu
Party rauscht?"

Prompt melden sich saemtliche Parteien zu Wort, um ihr Scherflein zur
Werte-Diskussion beizutragen. Allerdings nicht immer frei gewisser
Komik: So schlaegt z.B. der Vorsitzende des Rings Freiheitlicher Jugend,
Johann Gudenus, vor Verhuetungsmittel zu besteuern, um so der sinkenden
Geburtenrate entgegenzusteuern, stoesst damit aber nicht einmal in
seiner eigenen Organisation auf positive Resonanz.

OeVP-Nationalratspraesident Andreas Kohl weiss hingegen, wie er seine
Schaefchen zum patriotischen Koitus ueberreden kann: Er "droht" den
OesterreicherInnen damit, dass ueber eine verstaerkte Einwanderung
nachgedacht werden muesse, wenn die sie nicht endlich mehr Kinder
abliefern wuerden. Alles in allem Wortmeldungen, die sogar
OeVP-Innenminister Strasser "zum Kotzen" findet.

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[8] Haider bleibt in Kaernten – oder auch nicht
*******************************************************

Joerg-bin-schon-fast-weg-Haider wird wieder bei der Landtagswahl im
Maerz 2004 in Kaernten fuer den Posten als Landeshauptmann kandidieren,
so zumindest seine derzeitige Ueberzeugung. Ausschlaggebend dafuer war
laut Haider die Zufriedenheit seiner Landsleute, deshalb wuerde er auch
gerne die 42% von der letzten Landtagswahl uebertreffen.

Wie er dieses "Versprechen" einhalten will, bleibt allerdings offen,
schliesslich betont er regelmaessig, dass er jederzeit fuer den Posten
des FPOe-Chefs zur Verfuegung stuende.

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[9] Frau + Mann = richtige Ehe
*******************************************************

Der rechtliche Unterschied, der noch immer zwischen hetero- und
homosexuellen Paaren besteht, ist nach Ansicht der OeVP gerechtfertigt,
weil Beziehungen, die Kinder hervorbringen koennten, mehr Foerderung und
Unterstuetzung noetig haben. Ganz im Sinne der heftig diskutierten
Aussendung des Vatikans zu homosexuellen Paaren, nach der "die Ehe
heilig ist, waehrend homosexuelle Beziehungen gegen das natuerliche
Sittengesetz verstossen", argumentiert also die Schuessel-Partei.

Waehrend in anderen europaeischen Laendern die Gleichstellung bereits
erfolgt oder zumindest gefoerdert wird, tuempelt das kleine Oesterreich
noch immer im katholischen Sumpf dahin. Nun muss sich allerdings der
Verfassungsgerichtshof mit der Thematik beschaeftigen: ein schwules
Paerchen aus Wien fordert ihr Recht auf Ehe ein.

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[10] Salzburger FPOe mit Aufloesungserscheinungen
*******************************************************

Der Salzburger Landtagsabgeordnete Helmut Naderer hat seinen Austritt
aus der FPOe bekannt gegeben. Er moechte damit der
"menschenverachtenden" Hatz, die sich in den letzten Monaten gegen ihn
parteiintern entwickelt habe, ein Ende bereiten. Er kam damit einem
bevorstehenden Ausschluss aus der Partei zuvor. Mit ihm verliess auch
die gesamte FPOe-Fraktion der Stadt Seekirchen, in der Naderer
Vizebuergermeister ist, die Partei, in Zukunft wollen sie als "Freie
Demokraten Seekirchen" bei Wahlen antreten.

Mittlerweile sind auch bereits vier weitere Salzburger FPOe
Landesgruppen geschlossen aus der Partei ausgetreten, als Grund nannten
sie dabei "die undemokratische Salzburger Parteifuehrung durch
Landesparteiobmann Karl Schnell, dessen Forderung nach einem
Parteiausschluss von (...) Helmut Naderer sowie die demotivierende
Freiheitliche Landespolitik". Schnell selbst zeigt sich betont
ungeruehrt und meint: "Der Selbstreinigungsprozess tut der Partei gut".
Na wenn er es sagt...

(Quelle: http://derstandard.at)

*******************************************************
[11] DatenschuetzerInnen kritisieren HEROLD Business Data
*******************************************************

Der Adressbuchverlag HEROLD Business Data plant eine CD-Rom auf den
Markt zu bringen, die ueber 2 Millionen Personen in Oesterreich
Informationen sogenannte Tiefendaten wie Alter, Kaufkraft, Stellung im
Haushalt, Partnerschaft oder Haushaltsgroesse liefert.
KonsumentenschuetzerInnen wie Hans Zeger von der ARGE Daten kritisieren,
dass damit fundamentale Rechtsbestimmungen ignoriert werden. Es ist
anzunehmen, dass ein Grossteil der Betroffenen nie bewusst ihre
Zustimmung zur Verwendung derartiger Privatdaten wusst gegeben haben.

Auf der Firmenhomepage von Herold Business Data wurde mittlerweile eine
Hotline fuer betroffene KonsumentInnen, die Widerspruch gegen die
Datenverwendung einlegen wollen, eingerichtet. Es ist jedoch fraglich,
ob alle Betroffenen auch tatsaechlich ueber diese Moeglichkeit
informiert worden sind, und natuerlich auch was dann erst recht mit den
Einspruchsdaten passiert.

(Quelle: http://www.ad.or.at/)

*******************************************************
EPILOG
*******************************************************

Falls ihr diese Aussendung nicht mehr von uns haben moechtet, schreibt
uns einfach ein kurzes Mail. Bitte schaut aber zuerst, ob ihr das
betreffende Mail auch wirklich DIREKT von uns bekommen habt, sonst
muesst ihr euch halt an die netten Leute wenden, die diese Aussendung
weitergeschickt haben ;-)))))

Umgekehrt geht das natuerlich auch (und freut uns auch viel mehr).
Wer/welche in Zukunft direkt von uns, und damit auch garantiert alle
unsere Aussendungen, kriegen moechte mailt uns einfach mit dem Wunsch in
unseren Verteiler aufgenommen zu werden (Und auch hier noch mal der
Hinweis: Schreibt wenn moeglich bitte in deutsch oder englisch!).

Noch einfacher koennt ihr den Newsletter auf unserer Homepage
(http://www.raw.at) im Bereich "Kontakt" bestellen. Einfach
e-mail-Adresse ausfuellen, die gewuenschte(n) Sprache(n) auswaehlen und
ab damit!

In diesem Sinne
bis zum naechsten Mal

KEIN FRIEDE MIT OESTERREICH!!!
--
############ RAW #############

Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
--
E-Mail: raw@raw.at
Web: http://www.raw.at
Board: http://www.n3tw0rk.org
--
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc

############ RAW #############