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1 Sexismus am ASF
Von: "Wen Dolas" <Wen.Dolas@reflex.at>
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Selber Schuld! Über den Umgang mit einem sexistischen, lesbenfeindlichen
Übergriff am ASF
Es gab einen lesbenfeindlichen sexistischen Übergriff am ASF
(Austrian
Social Forum), das von 31.05. bis 01.06 2003 in Hallein auf der
Perner
Insel stattfand. Was gerade in diesem Rahmen politisch problematisch
ist,
ist dennoch passiert.
Wir als Wendo-Gruppe greifen nun Aspekte auf, die uns klassisch
im Umgang
mit sexistischen Übergriffen erscheinen und über diesen
einzelnen Fall
hinausgehen. Wir wollen dazu Stellung beziehen und aufzeigen, was
uns
daran und an der Rezeption bemerkenswert erscheint sowie schließlich
Forderungen für ein nächstes ASF formulieren.
DEFINITIONSMACHT LIEGT BEI DER FRAU
Von verschiedenen Seiten wurde der Vorfall in Frage gestellt, mit
dem
Prädikat „angeblich vorgefallen“ versehen und so
diskutiert. Dass die
Benennung als sexistisch und/oder lesbenfeindlich der Frau obliegt,
ist
ein immer wiederkehrendes von Feministinnen eingefordertes Thema.
Unterdrückungsverhältnisse, wie auch sexuelle Unterdrückungsverhältnisse,
erfordern eine Kontextualisierung und eine Einbeziehung gesellschaftlicher
Machtkonstellationen. Jede patriarchal strukturierte Gesellschaft
setzt
Frauen und Männer in spezifischer Weise miteinander in Beziehung,
legt dem
Mann den Subjekt- der Frau den Objektstatus nahe. Die vielfache
Objektivierung von Frauen in Gewaltverhältnissen erschwert
auch das
generelle Setzen von Grenzen und das Benennen von sexistischen
Übergriffen. Die herrschende Norm ist die Identifikation mit
dem Blick des
Täters, die Grenzziehung der betroffenen Frau dadurch nicht
einfach. Wie
in Selbstverteidigungsgruppen vielfach diskutiert und erkannt wurde,
reagieren Frauen in Übergriffsituationen mit folgenden Strategien:
Nicht
wahrnehmen, Relativieren, Verharmlosen, Negieren, sich selbst die
Schuld
zuweisen, etc. Der Prozess der Gegensteuerung Wahrnehmen und
Benennen
ist ein langwieriger und niemals abgeschlossener. Die Auseinandersetzungen
in der zweiten Fraue
nbewegung haben zur Einsicht geführt, dass die Entscheidung
über die
eigenen Grenzen und deren Überschreitung von den Frauen selbst
getroffen
werden soll - die Definitionsmacht von sexuellen Übergriffen
liegt
demgemäß bei den Betroffenen. Das bedeutet auch, dass
es keine objektiven
Maßstäbe im Sinne des bürgerlichen Rechts gibt,
wenn über konkrete Fälle
von sexistischen Übergriffen gesprochen wird. Forderungen nach
einer
objektiven Messlatte sind in einem spezifischen Herrschaftskontext
zu
lesen und das Ergebnis solcher Forderungen kann daher nur als
Scheinobjektivität bezeichnet werden. Auch in gemischtgeschlechtlichen
politischen Kontexten haben Frauen ihre Definitionsmacht vielfach
eingefordert; dass dies immer noch nicht Konsens ist, zeigte ein
weiteres
Mal der Übergriff am ASF.
LESBENFEINDLICHKEIT
Im konkreten Fall hat der sexistische Übergriff auch noch eine
weitere
Komponente. Da es sich um ein lesbisches Paar handelte, ist der
Übergriff
also auch als eine Rückeroberung von abhanden gekommen Sexualobjekten
zu
deuten eine weitere Variante der Objektivierung von Frauen.
Das
lesbische Begehren von Frauen wird nicht ernst genommen, ignoriert
oder
normativ als heterosexuell interpretiert. Der Mann bleibt Subjekt
des
Begehrens und kann sich als genießender Rezipient einer Perfomance
á la
Hetero-Softpornos angesprochen fühlen.
WAS BISHER GESCHAH
Dieser Vorfall wurde von den beiden betroffenen Frauen unmittelbar
danach
am ASF öffentlich gemacht. Folgendes passierte: Die Volxtheaterkarawane,
in deren Projekt A.nanas S.ozial F.abrik der Täter involviert
war, wurde
informiert und thematisierte dies im nächsten Plenum. Im Tagebuch
der
Karawanen-Homepage wird vermerkt, „der Verlauf der Diskussionen,
die u. a.
durch eine Äusserung einer an der A.nanas S.ozial F.abrik beteiligten
Person zwei Frauen gegenüber ausgelöst wurde, veranlasste
mindestens eine
Person aus dem Umfeld der A.nanas S.ozial F.abrik selbiges zu verlassen“
was auch immer das bedeuten soll. Des weiteren fanden viele informelle
Erzählungen auf dem ASF statt, der Vorfall wurde am gleichen
Abend ins
Frauenplenum getragen, das dann beschloss, auf dem Abschlussplenum
des ASF
Forderungen zu formulieren. Dort wurde der Übergriff diskutiert,
ohne die
Namen der beteiligten Personen zu nennen und auch ohne konkreten
Output.
Zurück in Wien wurde auf dem Plenum der Plattform für
eine Welt ohne Rassis
mus der Täter mit dem Vorfall konfrontiert. Welche Auswirkungen
die
Debatte hatte, ist nicht bekannt. Wochen später kocht die Gerüchteküche
noch immer, der Vorfall wird mittlerweile auch so tradiert: es gab
am ASF
einen sexistischen Vorfall, die betroffene Frau hatte „extrem
wenig an“.
Skurrilerweise erfährt dies genau eine der beteiligten Frauen.
Auch an
diesem Gerücht lässt sich die patriarchale Logik „sie
ist doch selbst
schuld“ als Opfer-Täter-Umkehr ausmachen. Als eine Auswirkung
der Debatten
gibt es die Einladung zu einem Seminar ohne Fixtermin mit dem kryptischen
Titel „Die enthemmte Gesellschaft im Schatten des Sexismus-
und
Rassismusdiskurses“, die sich vor allem an ausgesuchte
AntirassismusaktivistInnen richtet. Gleich im ersten Satz dieser
Aussendung wird die Existenz eines sexistischen und lesbenfeindlichen
Übergriffs am ASF mit der Formulierung „angeblich“
in Frage gestellt. Im
Gesamten ist dies ein kümmerlicher Output.
RASSISMUS-SEXISMUSDEBATTE
Nun stellt sich die Frage, wieso Rassismus in der Einladung zu diesem
Seminar vorkommt, und mit dem sexistischen und lesbenfeindlichen
Vorfall
in Verbindung gebracht wird. Ist dies darauf zurückzuführen,
dass der
Täter dunkler Hautfarbe ist? Oder ist dies darauf zurückzuführen,
dass die
Betroffenen weiße Mehrheitsösterreicherinnen sind? Wie
interagieren
Rassismus und Sexismus? Diese Fragen sprechen komplexe Sachverhalte
an,
die an dieser Stelle nur angerissen bleiben können. Was wir
jedoch
ansprechen wollen, sind die Erfahrungen die die zwei betroffenen
Frauen
machten, als sie in verschiedenen Kontexten von dem Vorfall erzählten.
Deutlich wurde hierbei, dass rassistische Stereotype und Phantasien
auftauchen bei der Erzählung „schwarzer Mann und weiße
Frau“. Die
Typologisierung „sexistischer schwarzer Männer“
sowie der jeweils eigene
Rassismus muss in diesem Zusammenhang immer mitbedacht werden, es
gilt
ganz einfach sensibel mit dem Thema umzugehen. Mit der Erwähnung
dieses
Sachverhaltes geht es uns darum au
fzuzeigen, dass nur über die konkrete Benennung ein differenzierter
Umgang
möglich werden kann.
WORUM ES UNS GEHT
Was wir mit diesem Text nicht wollen ist, dass eine einzelne Person
zum
Paradesexisten abgestempelt wird: Es geht nicht um das Abwälzen
des Themas
auf einen Mann, weil damit ein strukturelles Problem individualisiert
werden würde. Weiters greift eine ausschließliche Beurteilung
der
konkreten Situation in Hinblick auf Sexismus und Lesbenfeindlichkeit
zu
kurz und tappt wiederum in die besagte Objektivitätsfalle.
Vielmehr geht
es um eine generelle Diskussion, wie in der Linken und in
antirassistischen Kontexten mit den Themen umgegangen wird bzw.
um eine
persönliche Sensibilisierung für die Materie.
UNSERE FORDERUNGEN
Gegenüber einem nächsten in Österreich stattfindenden
Social Forum
verlangen wir, dass bereits im Vorfeld Überlegungen angestellt
werden, wie
Sexismus in diesem Kontext zu begegnen ist; dass entsprechende Strukturen
mit Entscheidungskompetenzen geschaffen werden, wie auch dass Workshops
für Männer, die sich speziell mit Männergewalt beschäftigen,
stattfinden.
Kurz gesagt, es geht darum, zukünftige Strukturen zu entwickeln,
aber auch
im Sinne einer Nachbereitung und Reflexion Position zu beziehen.
Es geht
nicht, dass das ASF als offizielles Forum zum vorgefallenen Übergriff
keine Stellungnahme abgibt!
Weiters fordern wir von folgenden Kontexten, in denen sich der Mann,
der
den Übergriff begangen hat, bewegt, Stellungnahmen zu dem am
ASF erfolgten
Vorfall: ANAR, Die Bunten, Volxtheaterkarawane, Plattform für
Welt ohne
Rassismus, Bunte Demokratie für Alle.
Das Einfordern dieser Stellungnahme sehen wir als eine Notwendigkeit,
um
eine breitere Diskussion über Sexismus in linkspolitischen
Kontexten zu
initiieren und eine Grundlage zu schaffen, auf der eine weitere
Auseinandersetzung erst folgen kann!
Donnerstags-Wendo-Gruppe, 7.8.2003
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2 Klagenfurt/Celovec: Polizeiüberf all aufs
Bierjokl / Pri Joklnu
Von: xyz@xyz
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Auf der Nacht vom 12. auf den 13. September wurde das
linke klagenfurter Innenstadtlokal "Bierjokl / Pri
Joklnu" von einer dutzendschaft von Polizisten
gewaltsam überfallen. 5 Personen wurden festgenommen
und danach im Gefängnis ihrer Rechte beraubt. Polizei
und bürgerliche Presse überbieten sich derweil in
Sachen Lügenpropaganda und stellen das ganze mal als
Straßenschlacht mit Rechtsradikalen dar. Es scheint,
als wäre der Überfall politisch motiviert gewesen.
Zwischen 1 und 2 Uhr in der Früh kreuzten vor den
Toren des Bierjokl 2 Polizisten auf und forderten
einige BesucherInnen dazu auf, sich von der Badgasse
(in der das Lokal liegt) wieder ins "Jokl" zu begeben.
Auf die Fragen der jugendlichen LokalbesucherInnen,
warum sie sich denn nicht wie jeder andere Mensch auch
in der Gasse aufhalten dürften (zumal sie auch keine
Getränke aus dem Lokal mithatten), reagierten die
Polizisten mit dem Hinweis auf "Ruhestörung" und
wenig
später mit Gewalt, als ein am Boden liegender Besucher
ohne getreten und zum aufstehen aufgefordert wurde.
Nach einigen Minuten kamen auf einmal ca. 15
Polizisten vors Lokal und begannen Leute, die draussen
standen gewaltsam festzunehmen, letztendlich waren es
5 Leute, die mitgenommen wurden. 2 Leute wurden
festgenommen weil einer nach der Dienstnummer eines
Polizisten fragte, der andere, weil er als
Vertrauensperson eines minderjährige Jungen mitfahren
wollte, der schon einige Minuten zuvor festgenommen
wurde. Leute, die versuchten aus dem Lokal rauszugehen
und zu helfen wurden unter Androhung von
Pfeffersprayeinsatz gar nicht mal rausgelassen. Im
Gefängnis verweigerte die Polizei allen fünfen den
ihnen zustehenden Telefonanruf, 3 der festgenommenen
sind minderjährig, die angehörigen mindestens 4 der
Festgenommenen wurden gar nicht erst verständigt, auch
nachdem eine Mutter in der Nacht bei der Polizei
anrief hiess es immer, sie wissen nicht, wo sich ihr
Sohn befinde.
Nach dem Polizeiüberfall begaben sich ungefähr 10-20
Leute vor das Wachzimmer Landhaushof und verlangten
von den Polizisten die Freilassung der fünfen oder
wenigstens eine Auskunft über ihren Zustand. Einer der
Festgenommenen wurde daraufhin vors Wachzimmer geführt
und wurde dazu aufgefordert (!) zu sagen, dass alles
in Ordnung sei. 4 der Festgenommenen wurden danach ins
Polizei-Hauptquartier verfrachtet (einer wurde direkt
nach der Festnahme hingebracht), Einem der
Festgenommenen wird zur Last gelegt, zusammen mit 15
anderen Leuten 5-10 Minuten lang auf einen Polizisten
eingeschlagen zu haben - er tat nichts ausser aus dem
Lokal zu gehen um zu sehen, was draussen los sei. Als
er einen Beamten nach seiner Dienstnummer fragte,
hiess es "den nehmen wir auch gleich mit". Den
restlichen vieren werden ähnlich schwere Vergehen
angelastet (Widerstand gegen die Staatsgewalt und
schwere Körperverletzung)
In der heutigen Ausgabe der SPÖ-nahen "Kärntner
Tageszeitung" (KTZ) prangt dafür die Schlagzeile "45
Klagenfurter Skins gegen Polizei - Straßenschlacht wie
noch nie in der Innenstadt. Vier Beamte verletzt, fünf
festnahmen" Hier einige Auszüge aus dem Artikel
(geschrieben von einem gewissen Horst Kakl, Tel.:
0463/5866 , Fax: 0463/54121, E-Mail:
horst.kakl@ktz.at). Der gesamte Artikel steht auch
hier zum Download bereit:
http://www.at.indymedia.org/local/webcast/uploads/jokl.rtf
"Viel fehlte nicht und die Beamten wären 45
Jugendlichen unterlegen..."
"Immer mehr jugendliche - ihrer Kleidung nach
"Skins", also der rechten Szene zugehörig - rotteten
sich zusammen, die Polizisten riefen Verstärkung, die
Schlägerei begann."
"Nach den Festnahmen trat keine Ruhe ein. Mehrere
Jugendliche hatten noch nicht genug, sie marschierten
um 2.30 Uhr vor das Wachzimmer Landhaushof und
forderten mit Tritten gegen die Tür die Freilassung
ihrer Freunde"
"Dass die Sache relativ glimpflich ausging, ist einem
Zufall zu danken. Schiestl (Polizeijurist, Anm. d.
Autors): Wir hatten Schwerpunktaktionen geplant, mehr
Beamte waren im Einsatz""
Soweit einmal die Lage. Doch was bewegt eine
Dutzendschaft von Polizisten gegen ein paar
jugendliche vorzugehen, die auf ihr Recht bestanden in
der Badgasse zu sitzen? Warum gerade das Bierjokl, wo
in der einige 100 Meter entfernten Herrengasse
(schickimicki-Lokalmeile) jeden Abend die Hölle los
ist?
Das "Jokl" ist eines der wenigen noch verbliebenden
linken/alternativen Lokale in Klagenfurt/Celovec. Bis
vor einigen Jahren gehörte zum Jokl noch der
"Kulturverein Bierjokl", der heute nicht mehr
existiert. Es ist im Grunde das letzte Lokal in dem
man ohne rassistische Auslese (wie zB. im "Barfly")
bunte, kritische und linke Jugendliche (die das Lokal
hauptsächlich frequentieren) treffen und zusammen ein
Bier heben kann. Es war bisher ganz normal, dass vor
den Türen des Lokals Leute in der Badgasse saßen und
sich unterhielten. Ärgeren Polizeistress gab es schon
voriges Jahr, das aber wegen Überfällen von Nazi-Skins
und Faschos auf dieses Lokal, die Zeitungen verloren
kein Wort darüber.
Vor 2-3 Wochen hat neben dem Jokl ein neues Lokal
aufgemacht, das "Stiegl" - dessen Zielgruppe ist eine
völlig andere, nämlich 25-50 jährige, "chickere"
Leute
mit dickem Geldbörsl. Den Jokl-BesucherInnen war das
bisher ziemlich egal, Angriffe oder Belästigungen
gegen dieses Lokal gab es nie. Trotzdem rief die
Besitzerin des "Stiegl" vor dem Polizeiüberfall schon
2mal die Polizei, verbarrikadierte eine der beiden
Ausganstüren mit Holz (!), beschimpfte die Jokl-Leute
als "Asoziale" ("... und schauts amal wie ihr
ausschauts, grauslig!"), drohte dem Jokl-Besitzer,
dass sie "sorgen werde, dass das Jokl zusperren muss",
spioniert Leute aus und schickte einmal sogar einen
Mann raus, der daraufhin einen Jokl-Besucher angriff
und einen anderen wieder zurück ins Lokal jagte. Die
Frau meint es wohl ernst, sie drohte ja schon kurz
nach der Eröffnung des Stiegl mit "Bullenstress".
Was dann gestern passiert ist, war kein "Zufall", wie
es die klagenfurter Polizei beschreibt. Es ist
anzunehmen, dass der Überfall geplant war, noch dazu
aus politischen Gründen.
Wie kommt es, dass wegen "Ruhestörung" mitten in
der
Nacht ganz zufällig binnen weniger Minuten eine
Dutzendschaft von Polizisten, noch dazu mit
Schlagstöcken und Pfefferspray bewaffne, aufkreuzt und
Gewalt anwendet? Wenn Ruhestörung der Grund war, warum
passieren ähnliche Einsätze nicht wöchentlich in
der
Kommerz-Lokalmeile Herrengasse (Schlagzeile der am
Mittwoch erschienenen "Kärntner Woche": "Seit
10
Jahren ist hier Chaos! Geschäftsleute in der
Herrengasse beklagen Vandalismus")? Als Hauptursache
für das freitagnächtliche Spektakel wird in der KTZ
Alkohol angegeben. Stichwort "Jugendalkoholismus" -
man kennt das ja, oder?
Christian Scheider(FPÖ), Jugendrefernt der Stadt
Klagenfurt wird in der aktuellen Ausgabe der
FPÖVP-nahen "Klagenfurt Zeitung" ein ganzseitiger
Hurra-Artikel über seine Jugendpolitik gewidmet. Sport
statt drogen, "Youthpoints" statt selbstverwalteter
Jugendzentren, streichung des Schillerparkkonzertes.
Viel hat er erreicht für Klagenfurt, der rechte Recke.
Da gibt es dann nur noch einige wenige Jugendliche,
die mit dieser kommerzialisierung und entpolitisierung
von Jugend bzw. Alterntivkultur nicht abfinden wollen.
Die auf ihr Recht bestehen in einer öffentlichen Gasse
sitzen zu dürfen. Zu denken wie sie wollen,
auszuschauen wie sie wollen, zu reden wie sie wollen,
Musik zu hören die sie mögen, sich nicht vermarkten zu
lassen. Wie das Haiderland mit links-alternativer
Subkultur umgeht, hat man nun am Freitag gesehen. Mit
Schlagstock, Pfefferspray und Lügenpropaganda. Damit
ein für allemal Schluss ist, mit dem "bunten Gsindl".
Kein wunder, dass von der klagenfurter Polizei nun so
ganz nebenbei mehr Personal gefordert wird, damit man
"Herr der Lage" sein kann...
PS.: Im Bierjokl kam es bisher so gut wie nie zu
Schlägereien und Alkoholexzessen, wie zB. in der
Herrengasse. Nur tummeln sich in der Herrengasse halt
keine Leute mit Irokesenschnitt, langen Haaren und
linker politischer Einstellung. Und es gibt dort auch
kein Lokal mit slowenisch-deutscher Aufschrift, wie
das Bierjokl sie hat...
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3 soliparty für die repressionsopfer von thessaloniki
Von: ludmilla haase <klozwille@yahoo.de>
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ankündigung
unter dem motto "good party - bad reason" wird am 26.09
im sub(kaiserfranzjosefkai 66; 8010 graz) eine soliparty zur geldbeschaffung
für die repressionsopfer von thessaloniki stattfinden. in thessaloniki
fand am 21.06 dieses jahres eine großdemonstration gegen den
eu-gipfel in porto carras(100km südlich von thessaloniki) statt.
dabei wurden unter anderem zwei in graz lebende aktivisten verhaftet.
nach 3 tagen haft mussten sie sich mit 1500¤ freikaufen und
sehen sich nun mit schweren anklagepunkten konfrontiert.
das eingenommene geld wird zu 40% an die zwei grazer gehen. 60%
gehen an das legalteam in thessaloniki welches die 7 sich noch in
gefangenschaft befindenden aktivisten unterstützt. die derzeitigen
anklagepunkte, welche durch keinerlei beweise gestützt werden,
belaufen sich auf ein strafausmaß von 5- 20 jahre griechisches
gefängnis.
mehr info dazu gibts auf bewegungsmelder.widerstand.org unter downloads.
am programm steht hardcore, house, electro.tech., jungle.dnb. und
vieles mehr.
soligruppe graz
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4 Film präsentation im öffentlichen Raum
Von: Elsayed Kandil <forumarabicum@yahoo.com>
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Forum Arabicum
präsentiert
den Dokumentarfilm
A b e n d l a n d
M o r g e n l a n d
von
Elsayed Kandil
18. - 25.September. 03
"non stop" 06 - 24Uhr
im öffentlichen Raum U-Bahn Wartehalle (U3 & U6)
1150 Wien, Europaplatz
Bitte weiterleiten
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5 meldemannstraße
Von: augustin <augustin@nextra.at>
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1.10.: Buchpräsentation und Ausstellungseröffnung
"Haus Meldemannstraße"
"Die Inseln des Elends in unser Gesellschafts- und Weltbild
zu
integrieren, stellt eine anspruchsvolle Herausforderung dar. Vielleicht
ist es am ehrlichsten zuzugeben, dass uns die Männer der Meldemannstraße
nichts zu sagen haben. Wir können von ihnen nicht lernen, wie
man weise
lebt, nicht, woran es in unserer Gesellschaft krankt. Ihre Erzählungen
relativieren höchstens unseren eigenen Drang zu Selbstmitleid."
Der Soziologe Peter Pantucek, von dem diese kluge Anmerkung stammt,
arbeitet in seinem Beitrag zu dem dieser Tage erscheinenden Buch
"Haus
Meldemannstraße" (Czernin Verlag) den sozialen Aspekt
des
Obdachlosenasyls heraus, seine Bedeutung für den Einzelnen
und die
Wichtigkeit, die es für die Stadt Wien haben sollte, kritisiert
auch,
wie gedankenlos eine vorgeblich intellektuelle und soziale Stadt
mit
einem Obdachlosenasyl und seinen Bewohnern über Jahrzehnte
umgegangen ist.
Die Eingliederung des Asyls in das Sozialressort der Stadt Wien
(dadurch
wurden den "Aufsehern" des Armenhotels professionelle
SozialarbeiterInnen vorgesetzt) und die Entdeckung des künstlerischen
Potentials des Hauses (das im Vorjahr zu einem vom Wiener
Theaterpublikum überrannten Schauplatz für das Tabori-Stück
"Mein Kampf"
wurde) stellten späte Zuwendungen dar. Zuwendungen, die nun
sozusagen
negiert werden durch den Beschluss, die Meldemannstraße aufzulösen.
Im
November soll der letzte Bewohner abgesiedelt werden. An den Stadtrand,
in die Siemensstraße. Mit dem Gebäude hat man "was
besseres" vor. Liegt
es doch mitten in einer städtebaulichen Boomzone, in der höhere
Verwertungsinteressen die Präsenz von Sandlern ausschließen.
Immerhin lebt die Meldemannstraße nun in Form eines empfehlenswerten
Buches fort. Die Idee dazu hatte unter anderem die Fotografin Hertha
Hurnaus. Ihr Interesse am Haus war anlässlich ihres Besuches
des von
Kramar und Leisch inszenierten Theaterstücks entstanden. Sie
begann, die
verschiedenen Typen des Hauses und architektonische Details zu
dokumentieren. Ihre im Februar 2003 in der Wochenzeitschrift "DIE
ZEIT"
erschienenen Fotografien bildeten die Grundlage für das Buch.
"Besonders aufgefallen ist mir", sagt Hertha Hurnaus,
"dass viele der
Männer, obwohl sie nur einen sehr beengten Raum zur Verfügung
haben,
einen starken individuellen Gestaltungssinn haben, einen Willen,
es sich
trotzdem so 'nett' wie möglich einzurichten. Für mich
ein Zeichen, dass
man sich eben nicht aufgibt." Ihre 100 Fotos dominieren das
etwa 150
Seiten starke Buch. Komplettiert wird es durch die Texte des
Journalisten Wolfgang Paterno, der in vielen Besuchen das Schicksal
einzelner Bewohner erfragte, und einen Beitrag der renommierten
Historikerin Brigitte Hamann, die sich mit dem historischem Hintergrund
des Asyls (Stichwort "Hitlervilla") beschäftigt.
Ab 1. Oktober sind Hertha Hurnaus´ Meldemannstraße-Bilder
auch in der
Künstlerhaus-Passagegalerie zu sehen.
Das Buch:
Herausgeber: Hertha Hurnaus, Bernhard Kerbl, Peter Pantucek und
Wolfgang
Paterno
Czernin Verlag
Mit 100 Abb., davon 89 in Farbe
156 Seiten
ISBN 3-7076-0167-6
Euro 19,-
Die Ausstellung:
Fotografien von Hertha Hurnaus
Eröffnung: Mittwoch, 1. Oktober 2003, 19 Uhr
Ort. Künstlerhaus-Passagegalerie
Dauer: 2. Bis 19. Oktober 2003, täglich 10 bis 18 Uhr, Do bis
21 Uhr.
Finissage: Sonntag, 19. Oktober 2003, 17.00 Uhr
Mit dem Chor Stimmgewitter AUGUSTIN
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6 aktionSUBvention
Von: fred nagl <massenschnorren@yahoo.de>
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ein freiraum srirbt und wir schaun zu?
sicher nicht!!!!!!
und deshalb hier der aufruf zum großen 3-tägigen massenschnorren!!!!
für schlafplätze und essen ist gesorgt
beginn: do. 19.09.03
treffpunkt: 14:00; hauptplatz vor dem rathaus
einfindung zur adäquaten ausrüstungsverteilung
von da an freie zeiteinteilung
standorte flexibel und nach gruppenplanung
freitag&samstag-gleiche zeit, gleicher ort
konzerte, dj-nights, jam-nights, workshops, lesungen, vorträge,
diskussionen, austausch, selbstorganisation, ausstellungen....................................................
in mitten des konsumterrors einer kulturhauptstadt existiert ein
letzter kleiner freiraum welcher noch nicht von kapitalorientiertheit
eingenommen wurde doch nun von dieser zerstört zu werden droht.
seit etwa 2 jahren kämpft sich das sub als nonprofitveranstaltungsplattform
durch die grazer kulturlandschaft und versucht fernab von unleistbaren
eintritts&getränkepreisen eine alternative zur überteuerten
kulturschickaria zu bieten. es liegt nun an uns allen entweder durch
finanzielle unterstützung oder durch noch viel wichtigeres
aktives mitwirken diese alternative zu erhalten.
das motto ist klar: nicht bloß konsumieren sondern selber
machen!!!
rückmeldungen an folgende adresse: massenschnorren@yahoo.de
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7 16.09.03 Diskussion "Alltagsrassismus"
Von: "Transdanubien gegen Schwarzblau" <transdanubien@gegenschwarzblau.net>
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Liebe Leute !
Rassismus ist leider auch in Österreich aktuell wie eh und
je, wie uns
der Tod von Chebani W. gezeigt hat.
Wir wollen bei unserem Treffen am kommenden Dienstag aber hauptsächlich
über Rassismus im Alltag diskutieren, mit dem wir im "ganz
normalen
Leben" häufig konfrontiert werden.
Zum Thema erwarten wir unter anderem
Eva Bachinger und Dr. Ildiko Naetar-Bakcsi vom Verein Zara.
Wie immer im Chinarestaurant "Sun", Donaufelderstr. 229,
1220 Wien am
16.09.2003, 19 Uhr.
Alle sind wie immer herzlich eingeladen.
Stefan
Für Transdanubien gegen Schwarzblau
P.S.: da der Verein Zara immer wieder mit finanziellen Problemen
zu
kämpfen hat rufen wir - auch im Rahmen der Veranstaltung -
zu Spenden
auf.
P.P.S.:.: Infos und Flugblatt auch unter
http://www.gegenschwarzblau.net/transdanubien
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8 MITTEILUNG: Podiumsdiskussion "I dentität
vs. Diversität"
Von: IG Kultur Österreich <office@igkultur.at>
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||| MITTEILUNG
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||| IG Kultur Österreich
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||| Diskussion: Identität versus Diversität
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||| http://igkultur.at/igkultur/kulturpolitik/1063201319
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Identität und Diversität - Zwei Schlagworte aus der aktuellen
kulturpolitischen Diskussion. Eine Podiumsdiskussion am 19. September
im
Depot in Wien beschäftigt sich mit der Begriffsklärung
und Einordnung in
Theorie und Praxis.
Als Auswirkung der Globalisierung, die Barrieren scheinbar abbaut,
zeichnen
sich immer neue Grenzziehungen und die Schaffung neuer Definitionen
des
Verständnisses von gesellschaftlicher Inklusion ab.Während
sich die Bewohner
eines Nationalstaats nicht mehr alleine als Staatsbürger verstehen,
sondern
sich recht frei innerhalb des gesamtgesellschaftlichen Kontextes
verorten,
beklagen konservative Kräfte den Verlust der nationalen Identität
und
fordern eine Besinnung auf die Herkunft. Dies mündet aber häufig
in absurden
Diskussionen wie jüngst die Debatte, ob sich die Jugend noch
genügend um den
Nachwuchs und damit den Bestand der österreichischen Identität
kümmert.
Andere politische Kräfte setzen dem Konzept der nationalen
Identität das der
kulturellen Diversität entgegen. Dabei wird häufig übersehen,
das dies aber
nur eine Fortsetzung des Konzeptes der Aufteilung der Gesellschaft
ist, die
jedoch nur an anderen Grenzen verläuft.
Gerade im Hinblick auf die Stellung der MigrantInnen in der Gesellschaft,
der Entstehung eines geeinten Europas und der immer größeren
Bedeutung
grenzüberschreitender Interaktionen wird deutlich, dass ein
alleiniges
Beharren auf einer nationalen Identität keine Basis für
kulturpolitische
Diskussionen sein kann. Vielmehr rückt die Frage nach einer
Standortbestimmung im Dreieck von nationaler Identität, kultureller
Diversität und Differenz in den Vordergrund. Wie sind diese
Begriffe
einzuordnen und welche Bedeutung haben sie für Leute aus der
Praxis?
Die Podiumsdiskussion am 19. September 2003 im Depot in Wien mit
TheoretikerInnen und PraktikerInnen wird sich mit Hilfe vorbereiteter
Statements der ExpertInnen und einem Diskussionsteil mit diesem
aktuellen
Thema befassen und gegenwärtige Entwicklungen hinterfragen.
Die Veranstaltung ist die erste einer geplanten Reihe von Diskussionen
der
IG Kultur Österreich in Zusammenarbeit mit dem Büro für
ungewöhnliche
Maßnahmen. Eine weitere Veranstaltung ist am 13. November
2003 in Paris beim
ESF (European Social Forum) geplant.
||| Fr., 19. September 2003, 19.30 Uhr
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||| Depot
||| Breitegasse 3, A-1070 Wien
|||
||| http://www.depot.or.at
TeilnehmerInnen:
Gerald Raunig (eipcp - Europäisches Institut für Progressive
Kulturpolitik)
Erika Doucette (FeMigra)
Hans-Jürgen Tempelmayr (Beauftragter für Integrationsangelegenheiten
der
Stadt Wien)
Jo Schmeiser (KünstlerInnengruppe Klub Zwei)
Moderation: Ljubomir Bratic, (BUM - Büro für ungewöhnliche
Maßnahmen)
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||| Rückfragen
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||| IG Kultur Österreich
||| Gumpendorfer Straße 63b
||| A-1060 Wien
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||| Tel: +43 (01) 503 71 20
||| Fax: +43 (01) 503 71 20 - 15
|||
||| http://www.igkultur.at/
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9 17.9. Diskuss ion „Protestkultur Wider
standskultur in Wien“
Von: MALMOE <redaktion@malmoe.org>
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Autonomer Mediencampus
Karlsplatz vor dem Kunsthalle-Café 1040 Wien,
Treitlstr. 4
Mittwoch, der 17. 9. 03, 18 Uhr
Die „Landnahme“ des Freien Mediencamps auf dem Karlsplatz
ist Anlass zu einer
Diskussion über
„Protestkultur Widerstandskultur in Wien“
mit
Sigi Feldbacher (WGU, Freie Motorenfabrik)
Günther Hopfgartner (Malmoe)
Rainer Schakmann (Anarchist)
Moderation: Dieter Schrage
http://mediencamp.karlsplatz.at
malmoe newsletter
http://www.malmoe.org
Abbestellen des newsletters auf
http://goldfisch.at/mailman/listinfo/malmoe
oder ein mail mit dem subject "unsubscribe" an
malmoe-request@list.malmoe.at schicken.
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10 [Frische-Service] spezial
Von: uschi reiter <uschi@prairie.at>
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Liebe Prairie LeserInnen,
Um noch einwenig das Festival Thema ausklingen zu lassen und eventuell
einen anspruchsvolleren Zugang zu dem Thema NETZ / KULTUR / MEDIEN
/ POLITIK
erfüllen zu können, verweisen wir auf das Festival NEXT
FIVE MINUTES
in Amsterdam, welches das erstemal in Form eines Festivals 1996
stattfand und in sinnvollen Abständen von 2-3 Jahren fortgeführt
wird. Der OutPut und Content dieses Festivals resultiert aus der
Zusammenarbeit unterschiedlicher Medienlabors und NetzspezialistInnen
weltweit.
Zu involvierten "Tactical Media Labs (TMLs)" zählen
Amsterdam,
Sydney, Cluj, Barcelona, Delhi, New York, Singapore, Birmingham,
Nova
Scotia, Berlin, Chicago, Portsmouth, Sao Paulo, Moscow, Dubrovnik,
and Zanzibar.
Tactical Media Labs = Labs bei denen es primaer um den "sinnvollen"
Einsatz
neuer Medien im Zusammenhang mit Politik, Gegenöffentlichkeit
und
medienkultureller Praxis abseits von Kommerz geht.
check out
http://www.n5m.org
check out streams
im moment 13.09.03 / 13.50 Uhr
LIVE ++ Real player
http://live.dds.nl/1.ram
What is N5m
http://www.next5minutes.org/n5m/faq.jsp?faqid=programme#4
--
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k o m m i n s o f f e n e f r e u n d i n
| wahl@prairie.at | guenther@prairie.at | uschi@prairie.at |
temp: Altstadt 22A, A-4020 Linz
tel: 43.732.73 1209
fax. 43.732.7 11 846
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Wenn Sie in Zunkunft kein *prairie Frische-Service mehr erhalten
wollen,
benutzen Sie bitte Ihren 1 mal im Monat zugesendeten account (login,
passwort) und url, um sich von der liste abzumelden.
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komm ins offene freundIn! - DIE PRAIRIE
Frische-Service mailing list
Frische-Service@prairie.at
http://lists.servus.at/mailman/listinfo/frische-service
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11 Willkommen bei der "Seibane" Mailingliste
Von: seibane-request@no-racism.net
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Sehr geehrte TeilnehmerInnen der Liste,
endlich ist es soweit. Alle, die sich um die weitere Entwicklung
der Angelegenheit Seibane Wague interessieren, können ab jetzt
horizontal kommunizieren.
Sie sind nicht mehr auf meine [überlangen] Mails angewiesen,
sondern können direkt Ihre Beiträge in dieser Liste eingeben.
Wenn Sie weitere InteressentInnen benennen wollen oder von diesem
Forum ausscheiden wollen ersuche ich Sie, Herrn Inou oder mich zu
kontaktieren. (Werner.Rotter@onb.ac.at oder simon.inou@gmx.at)
Mit einem herzlichen Willkommen,
Ihr Werner RotterWillkommen auf der Mailingliste Seibane@no-racism.net!
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12 Neonazis planten Anschlag auf Synagoge
Von: Jane Schmidt <schmidi9999@yahoo.de>
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Tagesschau:Neonazis planten Anschlag auf jüdische GemeindeDer
bayerische Innenminister Günther Beckstein hat im ZDF bestätigt,
dass es der Polizei gelungen ist, einen Sprengstoffanschlag auf
die Baustelle des neuen jüdischen Gemeindezentrums in München
zu vereiteln. Dies habe sich unter anderem aus der Menge an Sprengstoff
und anderen Waffen ergeben, die man bei den Tatverdächtigen
der rechtsextremen Gruppierung "Kameradschaft Süd"
gefunden habe, sagte Beckstein. Nun werde geprüft, ob der geplanteAnschlag
nur der Baustelle gegolten habe, oder ob die Täter dieGrundsteinlegung,
zu der auch Bundespräsident Johannes Rau erwartet wird, sprengen
wollten.Beckstein bekräftigte seine Forderungen nach einem
NPD-Verbot, nach"konsequenter Beobachtung der Szene" und
nach Verhinderung ihrer"martialischen" Aufmärsche
bis hin zur Untersagung von Skinhead-Konzerten.Die Polizei hatte
am Mittwoch bei Razzien im Neonazi- und Skinhead-Milieu nach eigenen
Angaben 14 Kilogramm sprengstoffverdächtiges
Material gefunden, davon 1,7 Kilogramm TNT. Sechs Verdächtige
waren festgenommen worden. Die Polizei will heute auf einer Pressekonferenz
Details nennen. Die Vernehmungen laufen noch.
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13 Friedensvolksbegehren
Von: Kulturverein Kanafani <kv_kanafani@gmx.net>
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Ja zur Neutralität!
Keine Beteiligung an der EU-Armee!
Keine Anbindung an die NATO!
Soziale Sicherheit statt Aufrüstung!
Liebe Freundinnen und Freunde,
Das Friedensvolksbegehren sucht noch UnterstützerInnen!
Für die Einleitung des Friedensvolksbegehrens müssen
mindestens 8.032 Unterstützungen gesammelt werden.
Die Unterschrift für die Unterstützung gilt zugeich als
Stimme für das Friedensvolksbegehren!
Nähere Informationen erhaltet ihr unter
http://www.friedensvolksbegehren.at
oder bei den regionalen Kontaktbüros, so wie wir
auch eines davon sind.
Der gesamte Text des Friedensvolksbegehrens ist bei
uns auch in türkischer und arabischer Sprache erhältlich.
Auf Anfrage schicken wir ihn euch gerne zu.
Für das Friedensvolksbegehren zählen offiziell nur die
Stimmen von österreichischen StaatsbürgerInnen.
Wir sammeln allerdings auch Unterschriften von
Nicht-ÖsterreicherInnen, da wir sie für genauso relevant
halten! Auch diese Stimmen zählen, wenn auch nicht
für die Republik so doch in der Öffentlichkeit.
All diejenigen unter euch, die interessiert sind, sich an
der Öffentlichkeitsarbeit des Friedensvolksbegehrens in
Wien aktiv zu beteiligen sind herzlich zum nächsten
Regionaltreffen für Wien eingeladen!
Montag der 15. September 2003, 19 Uhr
im Lokal des Kulturvereins Kanafani
Laimgrubengasse 19/1, 1060 Wien
Zuletzt wollen wir euch noch auf eine interessante
Broschüre zum Thema aufmerksam machen:
"Nach dem Krieg ist vor dem Krieg"
Hintergründe, Folgen und Lügen des Irak-Krieges -
Aktionen der Friedensbewegungen
Die Plattform Stoppt den Krieg war gemeinsam mit der Friedenswerkstatt
Linz Drehscheibe und Motor der Antikriegsbewegung in Linz und darüber
hinaus. Gemeinsam wurde nun die Broschüre "Nach dem Krieg
ist vor dem
Krieg - Hintergründe, Folgen und Lügen des Irakkrieges
- Aktionen der
Friedensbewegung" herausgegeben. Mit Beiträgen von Elmar
Altvater,
Michel Chossudovsky, Claudia von Werlhof, Winfried Wolf, Heinz Loquai,
Noam Chomsky u. a.
72 Seiten
Einzelpreis: ¤ 3,50; ab 10 Stück Einzelpreis von ¤
3,-- (exkl.
Versandskosten), Der Erlös wird für die Weiterführung
der Antikriegsarbeit verwendet.
Zu bestellen bei:
Friedenswerkstatt Linz
Waltherstr. 15b
4020 Linz
Tel. 0732/771094
e-mail: friwe@servus.at
web: www.friwe.at
Aus dem Inhalt:
Nach dem Krieg ist vor dem Krieg
Hintergründe und Folgen des Irak-Kriegs
Erdöl, Krieg und Krise, Winfried Wolf
„Gefangener der Energiekrise“
„Sehr guter Grund für einen Krieg“, Jürgen
Wagner
Irak Spielfeld der Ölkonzerne
Zitate I: Blut für Öl
Die Währung des schwarzen Goldes, Elmar Altvater
Zitate II: Kampf der Supermächte
Vom Wirtschaftskrieg zur Kriegswirtschaft.
Die Waffen der „Neuen-Welt-Ordnung“, Claudia von Werlhof
Schere zwischen arm und reich immer größer
Profiteure des Krieges
News Poem: Die Kosten des Irak-Krieges, Jan Oberg
Der transatlantische Riss, Von Michel Chossudovsky
"Imperialistische Ambitionen", Ein Gespräch mit Noam
Chomsky
Kriegslügen Kriegsterror
Klartext - Paul Wolfowitz benennt die wahren Gründe
für den US-Angriffskrieg gegen den Irak, Jürgen Wagner
„Systematische Manipulation der Öffentlichkeit“
Rücktrittschreiben von John Brady Kiesling
Bring ´em home, Rüdiger Göbel
USA und Massenvernichtungswaffen I -Schock und Horror
USA und Massenvernichtungswaffen I Die ABC-Supermacht
Der Rumsfeld-Saddam-Deal, Immanuel Steinberg
„Es war Frevel, eine Obszönität" -
Eine Reportage vom Kriegsschauplatz im Irak, Robert Fisk
Zitate III: Die Barbaren
Medien als Weichensteller zum Krieg, Heinz Loquai
EU in den Fußstapfen der USA
Verfassung für eine Weltmacht
Europäische Reichsgründung, Boris Lechthaler
Zitate IV: Robuste Interventionen
EU-Mission im Kongo: Brandstifter als Feuerwehr? Gerald Oberansmayr
Aktionen der Friedensbewegung
Aufrufe und Stellungnahmen der Plattform Stoppt den Krieg
Reden gegen den Krieg
Friedensvolksbegehren für aktive Neutralität
Bundesheer: Verfünffachung der Ausgaben für Waffenankäufe
Anhang
Chronologie der US-Kriegspolitik 1945 bis 2003
Viele liebe Grüsse,
Euer kulturverein Kanafani
--
kulturverein kanafani - www.kanafani.at
der.wisch - zeitschrift für vielseitige
laimgrubengasse 19/1, 1060 wien
die welt ist unser zuhause - al alamu bajtuna
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14 Chile: Jugendliche der Pinochet-Diktatur
Von: "piquetero luchamos" <piquetero_resistencia@hotmail.com>
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Chile: Generation ohne Abschied
Jugendliche der Pinochet-Diktatur
aus: Lateinamerika Nachrichten 351/352, September/Oktober 2003
von Stephanie Zeiler
http://www.lateinamerikanachrichten.de
Andrés, Emilia und Paula haben den Militärputsch und
die Diktatur miterlebt. Sie sind Teil der Generation, die in der
Allende-Zeit Kinder waren und unter der Diktatur als Jugendliche
aufwuchsen. Sie erfuhren Angst, Kampf, Gewalt und Flucht. Heute
leben die drei ChilenInnen in Berlin.
Nur drei Straßen trennten den Zwölfjährigen an diesem
Tag von Salvador Allende. Andrés Manriquez León war
zu Hause. Er sah Rauchwolken am Himmel. Im Fernsehen liefen die
Bilder des brennenden Regierungspalastes La Moneda.
Militärs durchsuchten unzählige Gebäude. Emilia Mallea
Flores stand am fenster und hielt Ausschau nach ihren Geschwistern.
Aber keine Spur von ihnen. Was die Achtjährige im Arbeiterviertel
des Stadtteils Maipú sah, war etwas ganz anderes: Sieben
Männer lagen langgestreckt auf der Straße, das Gesicht
zu Boden und die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
Die deutsche Schule schickte ihre Schüler nach Hause. Paula
Rodriguez packte schnell ihre Schultasche. Zu Hause fand die Zehnjährige
ihren Vater im Garten. Er verbrannte Bücher.
Das sind die Geschichten in den Straßen Santiago de Chiles
am 11. September 1973. 30 Jahre sind seit dem vergangen. Andrés,
Emilia und Paula sind ZeitzeugInnen des Militärputsches und
der Diktatur. Sie haben alles miterlebt: Angst, Flucht, Kampf und
Gewalt. Heute leben sie nicht mehr in ihrem Heimatland. Andrés,
Emilia und Paula hat ihr Weg nach Berlin geführt.
„Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe. Unsere
Tiefe ist Abgrund. Wir sind die Generation ohne Glück, ohne
Heimat und ohne Abschied. Unsere Sonne ist schmal, unsere Liebe
grausam und unsere Jugend ist ohne Jugend.“ Emilia Mallea
Flores Finger hetzen über die Tastatur ihres Notebooks. Ihr
Blick ruht links auf einem dünnen Papierstapel. Gleich zuoberst
liegt ein Blatt mit einer bedeutenden Prosaskizze: Wolfgang Borcherts
„Generation ohne Abschied“.
Die Worte des deutschen Literaten haben die Chilenin sehr bewegt
so sehr, dass sie heute aufschreibt, was sie vor dreißig
Jahren erlebt hat. „Mein Vater hörte im Radio, dass La
Moneda genommen wurde. Draußen waren viele Soldaten. Er und
meine Mutter hatten große Angst, dass sie vielleicht schießen.
Ich sollte vom Fenster weggehen und mich ducken, damit mich keine
Kugel träfe.“
Die 38-Jährige Chilenin dreht ihre kleine graue Haarspange
zwischen den Fingern. Zum ersten Mal gibt sie ein Interview über
ihre Vergangenheit. Normalerweise ist sie diejenige, die die Fragen
stellt. Das ist ihr Job als Korrespondentin für chilenische
Medien wie Radio Cooperativa.
Plötzlich Angst vor Nachbarn und Familie
Andrés Manriquez León wählte den Schaukelstuhl,
von dem aus er die Bilder seiner chilenischen Jugend aus den hintersten
Ecken seines Gedächtnisses wieder ans Tageslicht holt. Der
Korbstuhl wippt gleichmäßig hin und her während
der Künstler mit den gemalten Gesichtszügen immer tiefer
in seine Geschichte eintaucht. „Es war ein verrückter
Tag. Mein Vater war ein Rechter. Er rief, `jetzt nehmen die Kommunisten
unser Land´. Und dann war plötzlich unser Präsident
tot. Aber der war für mich nicht wichtig. Wichtig war, dass
meine Familie plötzlich kaputt war.“
Damals spürte der heute 42-Jährige, dass die Stimmung
umschlug. Das Problem: Rechte, Sozialisten und Kommunisten gehörten
alle zu einer Familie zu seiner Familie.
Paula Rodriguez sitzt in ihrem Wohnzimmer auf einer roten Decke
auf dem Fußboden, eine starke Person mit widerspenstigem schwarzen
Haar und einem wachen Lächeln. Ihre Nachbarn waren Rechte.
„Es passte ihnen nicht, dass mein Vater den Armen half. Nach
dem Putsch bedrohten sie ihn. Zwei Jahre überlegte er, ob wir
fliehen müssen. Mozambique oder Brasilien? Viele Freunde waren
bereits weg. Es herrschte Chaos im Land“, erzählt die
Chilenin.
Paula, Emilia und Andrés teilen ein gemeinsames Schicksal.
Sie sind eine Generation ohne Abschied. „Und die Winde der
Welt, die unsere Füße und unsere Herzen zu Zigeunern
auf ihren heiß-brennenden und mannhoch verschneiten Straßen
gemacht haben, machten uns zu einer Generation ohne Abschied.“
Es ist die Geschichte eines Verbrechens. Hauptfigur ist Augusto
Pinochet. Seine Opfer sind Menschen wie Paula, Emilia und Andrés.
Und sie sind geflohen ohne Lebewohl.
Paula Rodriguez ging zuerst. 1987 floh sie nach Mexiko. „Ich
habe kein Ende der gesehen und hatte die Diktatur so satt. Mein
Architekturstudium hatte ich beendet, wollte aber nicht als Architektin
arbeiten sondern Film studieren. Das war in Chile unmöglich.“
Aber die Chilenin erreichte ihr Ziel wenn auch über Umwege.
In Mexiko lernte sie ihren jetzigen Mann Matthias kennen einen
Deutschen. Ein Jahr später lebte sie in Berlin und studierte
bald an der Filmhochschule in Potsdam. Aber Berlin war für
Paula Rodriguez kein leichter Neuanfang. „Die Stadt war damals
noch geteilt. Und als Emigrantin bist du eh isoliert. Aber im Laufe
der Jahre habe ich akzeptiert, dass ich heute eine doppelte Identität
habe und nirgends ganz zu Hause bin.“
Kein Raum für einen Neuanfang
Andrés Manriquez León machte auf seinem Weg nach Berlin
gleich zwei längere Zwischenstopps: 1991 New York, 1992 Barcelona
und dann 1996 Berlin. „Es ist eine tolle, frische Stadt, multikulturell
mit vielen Freiräumen. Hier habe ich meinen Lebensgefährten
Detlef gefunden und endlich Abstand zu meiner Vergangenheit. Langsam
kann ich reflektieren.“
Der 42-Jährige stoppt den Schaukelstuhl und stützt sein
Kinn auf die rechte Hand. „Wir haben kein Glück erlebt
und keine Freheit. Die USA halten ihren Daumen noch immer auf das
Land. Für mich hat die Diktatur erst aufgehört, als ich
Chile verlassen habe.“
Seine Stimme klingt hart. Seine sonst so jugendlichen Gesichtszüge
wirken einen kurzen Moment wie die eines verbitterten alten Mannes.
„Mein Hass gegen das Militär wurde in den letzten Jahren
der Diktatur immer stärker. Ich war deprimiert und stand permanent
unter Alkohol. Der Arzt sagte mir oft, `sie müssen gehen´.“
Als das chilenische Volk vor 15 Jahren die Diktatur beendete, beendete
Emilia Mallea Flores ihr Pädagogikstudium. Sie stand vor einem
kompletten Neuanfang. Sie und ihr Mann Rodrigo verließen Santiago
noch im gleichen Jahr, um an einer deutschen Schule im Süden
Chiles zu unterrichten. „Auch aus der Ferne spürten wir,
dass die Demokratie nicht von heute auf morgen da ist“, sagt
Emilia Mallea Flores.
Als Rodrigo Sepúlveda ein Jahr später ein Lehrangebot
in Hamburg bekam, packte das Paar sofort seine Koffer. In Deutschland
blühte die damlas 26-jährige Emilia auf. „Ich war
so glücklich als ich mich in Hamburg an der Uni immatrikuliert
habe. Hier habe ich meine Jugend entdeckt. Es war toll: Kino, Oper,
Partys.“ Während der Militärdiktatur in Chile gab
es das nicht. Kulturveranstaltungen waren verboten.
„Und wollten wir die Abschiede leben wie ihr, die anders sind
als wir und den Abschied auskosten mit allen Sekunden, dann könnte
es geschehen, dass unsere Tränen zu einer Flut ansteigen würden,
der keine Dämme, und wenn sie von Urvätern gebaut wären,
widerstehen.“
Das Bild Santiagos war in den 1980er Jahren vor allem durch eines
geprägt: Militär und Demonstranten.
Emilia Mallea Flores sitzt tief in einer Ecke ihrer Wohnzimmercouch.
Sie stützt ihren Kopf auf die rechte Hand. „Es war alles
ein Echo der Ereignisse. Es gab Musikgruppen wie Callejon, Tunnel
ohne Ausgang, die nur aus der Situation entstanden. Vieles entwickelte
sich geheim unter den Studenten.“
Die Journalistin versetzt sich selbst zurück an jenen Tag im
Jahr 1984, als die Polizei sie und rund 300 andere StudentInnen
festnahmen und bis in die Nacht festhielten. Es war einer dieser
Tage, an dem die Regierung die Uni geschlossen hielt, weil sie StudentInnenunruhen
befürchtete.
„Wir gingen trotzdem zur Uni. Als ich am Morgen dort ankam,
waren die Türen schon aufgebrochen. Wir holten noch ander Studenten
von der Straße. Plötzlich kam die Polizei. Sie sagten
über Lautsprecher, dass wir uns alle vor dem Eingang hinsetzen
sollen.“ Und dann beschreibt die Chilenin das Unglaubliche:
Die Beamten legten Waffen und Molotow-Cocktails vor die StudentInnengruppe.
Und die Kamerateams kamen und filmten die Uni mit ihren vermeintlichen
Terroristen. „Sie wollten die Uni als terroristische abstempeln.
Das war kein Leben in Freiheit.“ Aber genau dafür hat
Emilia gekämpft. Sie hat demonstriert „aber nie
aggressiv. Das habe ich mich nicht getraut.“
Die zwei Jahre ältere Paula Rodriguez hatte weniger Angst.
Die Universität, die Gemeinschaft der StudentInnen hat sie
aus ihrer Opferrolle geholt. Sie lebte damals für den Kampf
ihrer Generation. „Mein Leben wurde gefährlich, als ich
anfing zu demonstrieren. Aber es war eine Erleichterung. Ich habe
fast gar nicht mehr studiert. Es war damals viel wichtiger Politik
zu machen. Leben und Tod lagen so nah beieinander.“
Und dieser Kampf begleitete StudentInnen wie Paula in den 1980er
Jahren Tag und Nacht. „Du kannst es nicht isolieren, du nimmst
die Aggression immer mit auch auf Partys.“ Die Chilenen
feierten im Schutz der Dunkelheit. „Wir trugen schwarze Sonnenbrillen,
hörten New Wave und nahmen Drogen.“
Eine Generation ganz enger Freundschaft
Andrés Manriquez León war maskiert. Oft stand er so
in einer Demonstrantenmasse und warf Steine auf Polizisten und Fahrzeuge.
Auf Fotos blieb der Widerständler unerkannt. Aber nicht immer
kam er ungeschoren davon. Dreimal fasste ihn die Polizei. „Sie
haben mich in einen Keller runtergelassen. Zwei Tage und Nächte
saß ich in dem Loch ohne Essen.“
Der Chilene friert. Er steht auf, holt sich weiße Tennissocken
und eine braune Strickjacke. Dann zündet er sich eine Zigarette
an und bläst den Rauch langsam in den Raum, als müsse
er erst einmal tief Luft holen. „Es war nicht alles schlecht.
Wir kämpften gemeinsam. Das hat uns Kraft gegeben.“ Und
diese Freundschaften bestünden weiter. Die Mystik ihrer Generation
verbindet auch Emilia, Paula und Andrés.
„Wir begegnen uns auf der Welt und sind Mensch mit Mensch
und dann stehlen wir uns davon, denn wir sind ohne Bindung,
ohne Bleiben und ohne Abschied. Wir sind eine Generation ohne Abschied,
die sich davonstiehlt wie Diebe, weil sie Angst hat vor dem Schrei
ihres Herzens.“
Freudenschreie der Gegner Pinochets erfüllten die Straßen
Santiagos als am 5. Oktober 1989 der Volksentscheid fiel: Der Diktator
verlor. 56 Prozent der Chilenen stimmten mit „Nein“.
Das Plebiszit war der Beginn der transición, der Übergang
zur Demokratie.
Emilia Mallea Flores war sprachlos und das schon seit Tagen.
Seit Wochen beherrschten die Medien Santiago, überall begegnete
ihr Werbung für „el si“ und „el no“.
Die Opposition bewegt die Massen. Die Menschen zogen durch die Straßen
und sangen „El alegría viene“. Langsam traute
Emilia ihren Augen und Ohren: „Die Freiheit kommt. Es war
unglaublich. Es war wie Neujahr. Die Menschen waren so glücklich.
Ich kann es heute noch nicht fassen, wie wir das schaffen konnten“.
Die Chilenin sprudelt die Worte nur so heraus. Ihre Augen leuchten,
ihre Gesten sind voller Euphorie. Ihre erste Tat nach der Entscheidung:
Sie fotografiert Chile im Rausch.
Andrés Manriquez León tanzte überglücklich
mit Tausenden ChilenInnen in den Straßen. Er feierte drei
Tage und Nächte ohne Unterbrechung. Für ihn stand fest:
„Jetzt kommt die Demokratie.“
In diesem Augenblick glaubte das auch Paula Rodriguez, aber für
sie war es zu spät. Die 26-Jährige war längst geflüchtet.
Sie hörte ihre Freunde am Telefon weinen und sah Bilder des
Jubels im Fernsehen. Aber feiern wie sie konnte die junge Chilenin
nicht. Jahrelang verfolgte sie dieser Moment. „Ich war supertraurig,
dass ich nicht dabei war.“
Verhaftung Pinochets stoppt das große Schweigen
Die Erlösung erlebte Paula Rodriguez erst elf Jahre später
als sie in die Archive der chilenischen Fernsehanstalten eintauchte
und dort nach historischem Filmmaterial suchte, um ihre generation
selbst in einer Dokumentation zu porträtieren. In diesem Augenblick
fließen auch ihre Tränen.
„Vielleicht sind wir eine Generation voller Ankunft auf einem
neuen Stern, in einem neuen Leben. Voller Ankunft unter einer neuen
Sonne, zu neuen Herzen.“
Kraft zu diesem Schritt gab ihr ein überraschendes Ereignis:
der Arrest Pinochets 1998 in London. Auch Chile bekam neuen Antrieb.
Die Akte Pinochet war doch noch nicht geschlossen. Als sie sahen
wie die Engländer Pinochet abführten, löste das den
Knoten in ihren Zungen. Die Jahre des Schweigens waren vorbei.
„Das Eingreifen der Spanier und Engländer war sehr wichtig.
In Chile hat niemals eine richtige Vergangenheitsbewältigung
stattgefunden. Zu viele Menschen, die unter Pinochet gearbeitet
haben, sitzen noch heute auf ihren Posten jetzt als Demokraten.“
Emilia Mallea Flores schiebt einen Daumennagel unter den anderen
und umgekehrt. „Chiles Demokratie ist schwach. Ein Prozess
dort, hätte die Demokratie in Gefahr gebracht.“
Der Künstler Andrés Manriquez León kann diese
Schwäche nur schwer akzeptieren. „Es ist schrecklich
für mich, dass dieser Mann noch lebt.“ Er schnauft. „Wenn
ich ihm früher begegnet wäre, hätte ich Steine nach
ihm geschmissen und gerufen `der Teufel ist da´.“ Chile
habe es noch immer nicht geschafft, seine Tür zu öffnen
und seine Altlasten rauszufegen. „Die Menschen haben keine
richtige Identität. Heute kaufen sie Autos wie die Amis und
morgen?“ Er blickt traurig zur gegenüberliegenden Wand
auf ein Porträt. In braunen Pastelltönen ist der Kopf
des jungen Mannes gehalten. Er blickt arrogant. „Das bin ich.
Das war noch in Chile.“
Andrés Manriquez León und Paula Rodriguez sind sich
einig: Pinochet war ein Monster mit vielen Gesichtern. „Auch
einige meiner Uni-Professoren waren ein Teil von ihm. Er hat uns
unsere Jugend gestohlen. Aber ich denke, der Alte hat seine Strafe
gehabt. Er kümmert mich nicht mehr. Viel schlimmer ist, dass
die chilenische Gesellschaft immer noch durch die Diktatur geprägt
ist. Der Pinochetismus ist immer noch in uns.“ Die zweifache
Mutter beugt sich liebevoll über ihren Sohn Miguel, einen sechs
Wochen alten Säugling, diskutiert mit ihrem Mann über
den beißenden Geruch aus dem Kühlschrank und ganz nebenbei
gibt sie noch ein Interview.
Ihre Liebe zu Chile konnte nichts zerstören
In ihrer Jugend hatten sie, Emilia und Andrés keinen Platz
für Träume, aber heute. Im Stillen hat Paula Rodriguez
einen großen Traum: Eines Tages möchte die Chilenin mit
ihren Familie nach Santiago de Chile zurückkehren. Ein Haus
hat die Architektin Rodriguez dort schon gebaut. Aber die Regisseurin
Rodriguez plant schon an einem neuen Film. Diesmal soll es ein Spielfilm
sein und zwar über Emigranten in Europa.
Ideale des früheren Präsidenten Salvador Allende leben
in Menschen wie ihr noch heute. „Ich fühle mich als Teil
eines Sozialkörpers und glaube an das Wir. Ich glaube, dass
ich durch meine Arbeit als Regisseurin heute noch etwas beeinflussen
kann.“
Andrés Manriquez León hat seine Energie immer mehr
in seine Kunst gesteckt. Berlin hat ihn oft inspiriert. Der Chilene
hat viele Bilder ausgestellt wie beispielsweise eine Serie „Bahnhofsbilder“
unter anderem vom S-Bahnhof Tiergarten. Die blaugrüne
Impression hängt heute an seiner Wohnzimmerwand in mitten anderer
Gemälde aber etwas fehlt: Chile.
Vielleicht nicht an der Wand aber in seinem Herzen hat das Land
noch immer einen großen Platz. „Langsam vergesse ich
Pinochet. Vor ihm habe ich keine Angst mehr, aber vor dem Kapitalismus,
vor Bush.“ Viele Freunde des Künstlers sind schon zurückgekehrt.
„Ich glaube, ich kann heute auch wieder in Chile leben.“
Andrés Manriquez León träumt von einem kleinen
Bauernhof im Süden des Landes so einem wie er ihn dort
als kleiner Junge lieben gelernt hat. „Irgendwann kehre ich
zu dem Glück meiner Kindheit zurück.“ Und das vielleicht
auch schon bald. Seinen Freund Detlef hat er schon überzeugt.
Der Künstler möchte als Lehrer in einer armen Schule auf
dem Land arbeiten. „So könnte ich weiter für mein
Land kämpfen. Die Menschen dort haben es schwer. Ich möchte
ihnen erzählen, was ich erlebt habe und ihnen helfen, eine
neue Identität zu finden.“
Emilia Mallea Flores hat solche Träume nicht. Das sagt sie.
Sie könnte sich aber vorstellen, eines Tages in einer Redaktion
in Chile zu arbeiten. Jetzt sei sie glücklich in Berlin. Ihr
Mann Rodrigo arbeite für die Gesellschaft für technische
Zusammenarbeit auf Kapverden. „So lange bleibe ich auf jeden
Fall in Deutschland.“ Die Journalistin hat momentan wohl keinen
Kopf für Träume. Sie hat das Schreibfieber gepackt. Sie
brennt darauf, ihre Vergangenheit aufzuschreiben. Und wer weiß,
vielleicht wird ihr Werk mit den Worten Borcherts enden: „Wir
sind eine Generation ohne Abschied, aber wir wissen, dass alle Ankunft
uns gehört.“
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15 Colonisation is going on !
Von: "ECOTERRA Intl." <MailHub@ecoterra.net>
================================================
Colonisation is going on !
(e.g. right now in the heart of Africa - from the Congo Basin
where the anglo-american and neo-french interests are at stake
down to the San's Kalahari lands, where DeBeers deals
diamonds with the ruling elite of Botswana !)
Colonisation is still a fact today. And, while the super-colonizers
sit in their lush offices in the capitals of the west and north,
the
neo-colonizers - mostly now themselves from the third world
continents/countries and representing a "state" - use
one more
trick:
That 21th rule reads: "TRIBALISM IS OUT ! Tell them to forget
their peoples and tribes, become a part of the society of the STATE
!
If people come from minority peoples, force them to adapt even
to the name of a major tribe (e.g. the one the ruling elite comes
from)
for a transitional period until they are all adopted and mainstream
- or dead ! Or make them clowns, let them appear at NGO gatherings
or international conferences, but use their culture to make money
for
yourself !"
So read below the text from the former millennium and ask yourself
which of these lines you have heard during the last couple of years
during this new millennium.
Countercheck point 13 and ask: What human rights and civil liberties
did the new anti-terrorism laws take away from you ?
You will hear the arguments again and again ....
... but once you hear them now: ACT AGAINST THEM !
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COLONISERS MANUAL TO DEAL WITH THE LOCAL NATIVES.
KNOW HOW TO HANDLE THEM
20 WAYS TO TAKE AWAY TREATY RIGHTS
1/ Make the NATIVE a nonperson. Convince them that their
ancestors were savages, the violent drunkards that made them
wards of the state.
2/ Convince NATIVES that they should be patient. What's 163
years? Tell them progress is being made.
3/ Make NATIVES believe that things are being done for their
own good.
4/ Get some NATIVE people to do the dirty work. There are
always those who will act for you to disadvantage their own.
(Find the "chief to be"/quisslings).
5/ Consult NATIVES but don't act on what they tell you. Tell
NATIVES that they do have a voice indeed.
6/ Insist that NATIVE people go through the proper channels.
(This is very expensive and cumbersome. Until they run out of
energy and/or resources, finances and never achieve their goals).
7/ Make the NATIVES believe that you are putting a lot of
effort into working for them and they should really be appreciative.
It is particularly rewarding when they thank you.
8/ Allow a few individuals to make the grade, point to them as an
example. (Well if XYZ of the ABC-people - etc. - can make the grade
-
read 'our' grade! - so can you. You can do it if you only try. If
you
don't 'succeed' that's your fault!).
9/ Appeal to the NATIVE sense of fairness or love or god fearing.
Tell them that even though things are pretty bad it's not good for
them to make strong protest. (We won't discuss your grievances
with you or deal with your complaints until you stop protesting
-
ie: stop that land occupation before we will talk to you).
10/ Encourage the NATIVES to take their case to the council or
even to the Court. This takes much time and energy and is very
expensive, therefore a safe strategy because the laws (colonial
laws)
are still stacked against them.
11/ Make NATIVES believe that things could be worse. Instead
of complaining they should be grateful for the state owned houses
they're renting and the plots they get allocated for their subsistence.
12/ Set yourself up a pretend court with no power like a Tribunal.
Impress on them that things will be given back. Accuse them of
greed when they point out nothing has been (or is being) returned.
13/ Pretend that the reason for the loss of human rights is for
some other reason than the fact that the person is a NATIVE.
14/ Make the situation more complicated than is necessary.
15/ Insist on unanimous decision making. Tell them that when all
NATIVES of that clan or tribe can make up their minds and speak
with one voice then you will act. You have plenty of opportunities
to always find some quarrelsome guys among them.
16/ Select very limited alternatives which have little merit and
tell NATIVES that they indeed do have a choice.
17/ Convince NATIVES that the leaders who are the most beneficial
to them are actually dangerous and not to be trusted. Or simply
lock
them up on some trumped up charge like disturbing public order or
driving with no car lights
18/ Talk about what's good for everyone. Tell the NATIVES
that they can't consider themselves when there's the whole country
to think of. (Farcical envelope).
19/ Remove rights gradually. Manifest the changes in new laws.
20/ Rely on reason and logic (your reason and logic) instead of
rightness and morality.
----------------------
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2003
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16 [gipfelsoli] Evian/Aubonne -- Gothenburg/Amsterdam
- - Grenzcamp Köln
Von: gipfelsoli-l@lists.nadir.org
================================================
Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
--------------------------------------------------------------------------
Inhalt:
- Evian/Aubonne: Update der Aubonne-UnterstützerInnen-Gruppe
- [en] Göteborg/Amsterdam: Aktivist noch immer von Auslieferung
bedroht
- Grenzcamp Köln: Die Soligruppe stellt sich vor
--------------------------------------------------------------------------
[Ausführliche Informationen zu den Anti-WTO-Protesten in Canún
findet
ihr (z.B.) bei http://de.indymedia.org -- gipfelsoli]
--------------------------------------------------------------------------
Update der Aubonne-UnterstützerInnen-Gruppe
hallo,
hier ist die aubonne gruppe,
wir arbeiten immer noch an dem Fall, bei dem beinahe 2 menschen
getötet
worden sind, als die polizei das seil einer kletteraktion gegen
den G8
Gipfel durchschnitt und einen 20m fall eines der aktivisten verursachte.
wir haben anklage eingereicht wegen eventuellen totschlags, gefährdung
unserer leben und unterlassener hilfeleistung. Dieser fall gegen
den
polizisten und den verantwortlichen des einsatzes befindet sich
immer noch
in der untersuchung.
einige aktivisten auf der brücke und die beiden kletterer sind
mit
verkehrsblockade belastet worden, was in der schweiz angeblich ein
ernstes
delikt ist, da die autobahnen dort heilig sind.
Die justiz benimmt sich mal wieder nicht ihrem auftrag gemäss
und landet
eine unglaublichkeit nach der anderen. allerdings gibt es im canton
de
vaud ein gesetz, das verbietet die inhalte des falls öffentlich
zu machen.
Was bedeutet, das der weit von der neutralität entfernte richter
weiterhin
mit der polizei kooperieren kann und wir nicht das recht haben,
es
irgendjemandem zu erzählen, bzw. damit an die presse zu gehen.
gerade sind wir dabei zu überlegen, was wir mit dieser situation
machen..
nur soviel zum fall, keiner von den polizisten ist bis jetzt auch
nur
angeklagt worden, von dienstsuspendierung mal ganz zu schweigen...
martin geht´s besser, wird jetzt nochmal operiert, einige
schrauben aus dem
fuss raus, kann dann wieder gehen lernen. liegt bis jetzt nur im
bett und
krückt ein wenig herum. sitzen kann er wieder einigermassen.
wird wohl
auch irgendwann wieder rennen können, obwohl der fuss nie wieder
so sein
wird wie vorher.
und noch was:
was uns interessieren würde, ist wie die rechtliche lage zu
dem einsatz
der deutschen polizei in der schweiz aussieht. laut der dortigen
antirep
gruppen haben die deutschen am schlimmsten zugeschlagen, war ja
nicht ihr
land, sie hatten nichts zu befürchten und kam auch nichts nach
in
deutschland. gibt es irgendwo eine öffentliche oder politische
diskussion
darüber, dass deutsche polizisten zum prügeln ins ausland
geschickt werden
?
wir würden uns übr rückmeldungen freuen:
mails an aubonne@no-log.org
wir haben auch ne internet page, die aber ein bisschen out of date
ist,
und dringend überarbeitet werden muss: www.aubonne.ch.vu
[Aubonne Gruppe, aubonne@no-log.org, www.aubonne.ch.vu]
--------------------------------------------------------------------------
Gothenburg/Amsterdam: Update on Maarten's Courtcase
The Dutch guy Maarten had a courtcase about his extradition. The
judge
decided that he can be sent to Sweden.
Report of the case:
Short account of Maarten's extradition hearing
Yesterday, August 12th, the Swedish request for the extradition
of
Amsterdammer Maarten Blok was heard by the Amsterdam court. Sweden
is
requesting his extradition because they suspect him of having hit
a police
officer in the head in Goteborg during the June 2001 EuroSummit.
Maarten has
always denied this. According to prosecutor Ang (the same as in
the Juanra
case) it was a fairly simple case. Sweden is a democratic country
known for
its good human rights situation, therefore there is no reason at
all to
assume Maarten will not get a fair trial. Discussion about the evidence
against Maarten should not take place in the Dutch court room, it
should be
left to the Swedes themselves. Maarten's lawyer, Victor Koppe, however
supported the opinion that the Amsterdam court should indeed look
at the
evidence as well (which is rather slim). He also indicated reports
by
Amnesty International and a Swedish government committee which were
critical
of the Swedes' behaviour during the summit and the subsequent court
cases.
He also asked if the time Maarten would have to spend on remand
in Sweden
(probably several months) would be relative to the potential sentence
of,
according to Koppe, several weeks. He further found it peculiar
that the
Netherlands so easily hand over their own subjects while for example
Germany
and Norway tried their fellow country people who were arrested in
Goteborg
in their own countries. Ang by the way did mention that should Maarten
be
found guilty, he can serve his sentence in the Netherlands.
Before the court case began around 75 people listened to speeches
about
Maarten's case and about Dutch extradition policy in general. Some
(fake)
passports were symbolically burned.
Pressrelease about the verdict:
PRESSRELEASE
Amsterdam, August 26, 2003
Amsterdam activist can be extradited to Sweden Today we received
the verdict
about the extradition of 22 year old Amsterdam activist Maarten
Blok. Sweden
has asked for Maarten's extradition because of the events during
the
EuroSummit in Goteborg in 2001. He is suspected of having participated
in a
violent disturbance and having hit a police officer. The court has
decided
it finds the extradition acceptable. It does however advise minister
Donner
not to extradite Maarten before the date of the Swedish court's
session is
known, so the duration of Maarten's being on remand will be limited.
It
remains unclear when the court case in Sweden is to take place.
The court
further judged that the facts of which Maarten is suspected should
be
classified as singular abuse, not grievous abuse as the accusation
claims.
Maarten is considering appealing against the verdict. He has two
weeks to do
this. Background information about the case can be found on
www.steunmaarten.org
Contact information
Maarten's support group: 06-42356735 info@steunmaarten.org
Victor Koppe (Maarten's lawyer): 020-34446200
[Steungroup Amsterdam, info@steunmaarten.org, www.steunmaarten.org]
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Grenzcamp Köln: Die SOLIGRUPPE stellt sich vor!
Wir möchten uns als camp03soli-Gruppe vorstellen und mit dieser
Schrift unsere
Vorstellungen bekunden von einer produktiven Zusammenarbeit mit
allen Menschen,
die am 6. antirassistischen Grenzcamp in Köln teilgenommen
haben ...
6. ANTIRASSISTISCHES GRENZCAMP KÖLN:
S O L I G R U P P E
UNSERE AUFGABENBEREICHE:
-- eine Klage gegen den Polizeieinsatz am 9. und 10.8.2003 in Köln-Poll
in die
Wege zu leiten,
-- Unterstützung der Angeklagten (mit Strafanzeige im Rahmen
des Camps) zu leisten,
-- ein anderes Gesamtbild vom Camp mit Hilfe der Pressegruppe zu
veröffentlichen
und somit einer Kriminalisierung antirassistischer Praxis entgegenzusteuern,
-- last but not least: Spenden sammeln.
NICHT UNSERE AUFGABENBEREICHE:
-- Wir nehmen keine FalschparkerInnenbeschwerden entgegen! ;-)
-- Wer ein Verfahren am Hals hat, soll die eigenen AnwältInnen,
den eigenen EA
oder Rote Hilfe einschalten und uns auf dem Laufenden halten.
-- Wir machen keine Prozessberatung und -begleitung! Wir können
aber Kölner
AnwältInnen vermitteln.
WAS WIR SUCHEN:
-- einige wenige Menschen, die sich im Kessel befunden haben und
bereit sind,
gegen den Polizeieinsatz zu klagen. (Super wäre, wenn Du unter
18J alt bist und
über eine Rechtsschutzversicherung Deiner Eltern abgedeckt
bist ;-) ansonsten
gibt's von uns finanzielle Unterstützung).
-- möglichst alle Menschen, die sich im Kessel befunden haben,
sollen das
Beschwerdeformular ausfüllen und an die darin angegebene Adresse
schicken. Das
Beschwerdeformular in Adobe pdf-Format wird in Kürze unter
folgenden Webseiten
abrufbar sein:
http://www.nadir.org/camp03
http://www.food-not-bombs.de
WAS WIR VON ALLEN WOLLEN:
-- die detaillierten und sachlichen Gedächtnisprotokolle, sowie
die
Dokumentationen von Schäden an Sachgütern zu der Ihr in
dem "Dringenden Appell"
aufgefordert wurdet, können ab sofort an untenstehende Adresse
für Schriftstücke
geschickt werden. Dabei ist wichtig zu beachten:
a) dass auf dem Umschlag NICHTS über die Soligruppe draufsteht,
dafür aber innen
gleich "z.H. Soligruppe" steht.
b) dass ihr kenntlich macht, ob Ihr als ZeugIn zur Verfügung
steht und eine
Kontaktadresse hinzufügt.
-- Tipps zum Schreiben von Gedächtnisprotokollen:
a) soweit bekannt, genaue Orte und Zeiten festhalten;
b) ausschließlich Fakten festhalten: keine Vermutungen, Emotionen,
persönliche
Lageeinschätzungen;
c) keine Heldengeschichten, nichts beschönigen, nichts schlimmer
darstellen als
es war;
d) ausschließlich die Namen von den VerfasserInnen und Menschen,
die verhaftet
wurden erwähnen;
e) Dich oder andere CampteilnehmerInnen nicht belasten!
f) Name, Datum und Unterschrift hinzufügen.
-- Spenden (gerichtliche Arbeit kostet viel Geld - Kohle muss her!).
Organisiert
Soli-Partys und Konzerte in Euren Städten und überweist
das Geld auf das unten
angegebene Konto. Schon mal Tausend Dank!
-- Druckt diese Infos aus, verteilt sie und hängt sie an einschlägigen
Orten auf.
VERHALTENSTIPPS BEI VORLADUNG, VERHÖRBOGEN UND STRAFBEFEHL:
VORLADUNGEN:
-- Zu Vorladungen der Polizei muss man als BeschuldigteR nicht erscheinen.
Da
sowieso von jeglicher Aussage abzuraten ist, macht es auch keinen
Sinn, dort hin
zu gehen.
-- Bei Vorladungen der Staatsanwaltschaft muss man zwar erscheinen.
Aber auch
hier gilt, dass keine Aussage gemacht werden soll. Nach Abgabe der
Personalien,
müsste man als BeschuldigteR wieder gehen können.
-- Wer als ZeugIn geladen wird, sollte sich direkt bei uns melden.
VERHÖRBOGEN:
-- Bei Verhörbögen muss man als BeschuldigteR nur die
Angaben zur Person
ausfüllen. Den Bogen sollte man sich dann kopieren und das
Original
zurückschicken. Auf keinen Fall Angaben zur Sache machen.
-- Wer sich entscheidet, den Bogen gar nicht zurückzuschicken,
muss damit
rechnen, dass die Polizei sich die Personalien persönlich abholt
(z.B.
ED-Behandlung auf der Wache) und eine Ordnungswidrigkeitsanzeige
macht.
STRAFBEFEHL:
-- Ein Strafbefehl ist ein vom Gericht ohne Verhandlung schriftlich
festgelegtes
Urteil, das gültig wird, wenn nicht innerhalb von 14 Tagen
nach Zustellung von
der/dem Betroffenen Einspruch dagegen erhoben wird (Frist unbedingt
beachten).
Wir raten dazu, diesen Einspruch erst mal einzulegen und dann in
Ruhe mit
AnwältInnen zu prüfen, ob es sich lohnt, einen Prozess
zu führen, oder den
Strafbefehl doch noch nachträglich zu akzeptieren.
-- In allen Fällen gilt: Informiert bitte die camp03soli-Gruppe
schriftlich oder
über das Telefon des EA-Köln, wenn etwas von Polizei,
Staatsanwaltschaft oder
Gericht kommt. Wir sammeln die Informationen und vermitteln auch
AnwältInnen.
FÜR WEITERE ANTIREPRESSIONS-INFOS:
INTERNET: http://www.rote-hilfe.de
BUCHEMPFEHLUNG: AutorInnenkollektiv (Hrsg.): "Durch die Wüste
- Ein
Antirepressions-Handbuch für die politische Praxis". Münster:
Unrast-Verlag,
2000. 230 Seiten, ca. Euro7,-
UNSERE ADRESSEN:
E-MAIL: camp03soli@infoladen.net
pgp-Schlüssel bei: http://www.food-not-bombs.de/camp/camp03soli.asc
SCHRIFTSTÜCKE AN:
Eberhard Reinecke
-Rechtsanwalt-
Roonstr. 71, 50674 Köln
TELEFON DES EA-KÖLN: (0221) 9327252
KONTO DER SOLIGRUPPE:
Stadtsparkasse Köln, BLZ: 370 501 98
KNr.: 228 720 48, Inh.: Mauwall e.V.
Zweck (wichtig!): camp03soli
[camp03soli-Gruppe, camp03soli@infoladen.net, http://public.nadir.org/camp03/]
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gipfelsoli infogruppe
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst
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17 [gipfelsoli] Genua -- Riva del Garda
Von: gipfelsoli-l@lists.nadir.org
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Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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Genua: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Polizei und Carabinieri
73 Funktionäre und Beamte wegen Übergriffen in der Diaz-Schule,
in Bolzaneto
und in der Pascoli-Schule bald vor Gericht
Am Freitag den 12. September hat die Staatsanwaltschaft in Genua
ihre
Ermittlungen gegen Polizei und Carabinieri beendet und Anklage gegen
73 leitende
Funktionäre, Beamte und Angestellte, darunter auch medizinisches
Personal,
erhoben. 43 von ihnen sind wegen der Ereignisse in Bolzaneto angeklagt,
27 wegen
der Diaz-Schule und 3 wegen der Pascoli-Schule, in der unter anderem
das
Medienzentrum untergebracht war.
Die Anklagen stützen sich hauptsächlich auf die ZeugInnenaussagen
von
Betroffenen aus der Diaz-Schule. Viele von ihnen wurden letztes
Jahr in Deutschland
von italienischen StaatsanwältInnen befragt.
Die Beklagten haben nun 20 Tage Zeit, um etwaige entlastende Beweise
einzureichen, dann entscheiden 2 RichterInnen ob das Verfahren eingeleitet
wird. Mit
dem Verfahren betraute AnwältInnen haben daran allerdings keinerlei
Zweifel.
Tatsächlich war das Medienecho enorm; die auflagenstärksten
Zeitungen haben
das Thema alle als Aufmacher auf den ersten 3 Seiten behandelt.
Unter den Angeklagten sind z.B. Francesco Gratteri, Ex-Chef der
SCO
(Servizio Centrale Operativo), Gianni Luperi (Vize-Direktor der
"Anti-Terroreinheit"
UCIGOS), Vincenzo Canterini (Kommandant des Primo Reparto Celere
in Rom) und
Spartaco Mortola (Ex-Kommandant der DIGOS in Genua).
Insgesamt gibt es 10 verschiedene Ermittlungsverfahren, die nun
zur Anklage
kommen. Die Anschuldigungen im Einzelnen:
Bolzaneto: Angeklagt sind medizinisches Personal (2 Männer
und 2 Frauen) und
39 Männer der Polizei, Carabinieri und Guardie Carcerarie.
Die Anschuldigung
lautet, etwa 300 Verhaftete gedemütigt, geschlagen, misshandelt
und verletzt
zu haben, zum Teil in gemeinschaftlicher Tatausübung. Das medizinische
Personal ist angeklagt wegen Amtsmissbrauch und Beteiligung an den
Übergriffen.
Diaz-Schule: Die Anklage lautet, dass die Polizei grundlos 93 Personen
verhaftet und geschlagen und ihnen Beweise untergeschoben hat (87
Personen mussten
im Krankenhaus behandelt werden). Es gibt 4 verschiedene Ermittlungsstränge
(gegen 10 Mitglieder des Reparto Celere wegen Übergriffen,
gegen 14
Funktionäre wegen Falschaussagen, gegen 2 Beamte wegen Beweisfälschung
und gegen einen
Beamten und einen Funktionär wegen des untergeschobenen Molotov-Cocktails).
Pascoli-Schule: Die Polizei hat ohne Grund das Medienzentrum gestürmt
und
die Einrichtung zerstoert. Angeklagt sind 2 Funktionäre und
ein Inspektor.
293 Personen wurden damals offiziell im Rahmen des G8 festgenommen;
28
wurden sofort freigelassen, 76 Festnahmen auf richterlichen Beschluss
wieder
aufgehoben. Von den übrigen 149 wurden 100 zügig entlassen,
da keine Gründe für
eine Untersuchungshaft vorlagen (z.B. Fluchtgefahr, Vernichtung
von
Beweismaterial).
Über 500 DemonstrantInnen wurden offiziell in Krankenhäusern
medizinisch
versorgt. Insgesamt ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen mindestens
117
PolizeibeamtInnen und gegen mindestens 463 DemonstrantInnen; allerdings
wird nicht
in allen Fällen Anklage erhoben werden. Mindestens eine Person
befindet sich
noch immer in Haft, andere haben Meldeauflagen.
Inzwischen hat sich auch die Polizeigewerkschaft zu Wort gemeldet,
die die
Vorwürfe herunterspielt und eine Untersuchungskommission fordert.
Ähnlich
kommentierte auch Innenminister Pisanu; die Polizeikräfte hätten
sich nichts
vorzuwerfen, etwaige Übergriffe seien Einzelfälle und
er würde den Ausgang der
Verfahren abwarten.
Die Disobbedienti haben eine Erklärung zu den Anklagen veröffentlicht.
Sie
kritisieren, dass lediglich Polizeifunktionäre und Angestellte,
aber keine
PolitikerInnen unter Anklage stehen. Francesco Caruso (No Global)
macht darauf
aufmerksam, dass Vizepräsident Gianfranco Fini in der Einsatzzentrale
der
Carabinieri war als Carlo Giuliani erschossen wurde und die Übergriffe
der
Einsatzkräfte keineswegs Einzelfälle waren. Giuliano Giuliani,
Vater des ermordeten
Carlo Giuliani, begrüsste die Anklage und forderte, das Verfahren
gegen den
Mörder von Carlo ebenfalls wiederaufzunehmen.
[Gipfelsoli]
Von Riva nach Cancun
Weiterhin Widerstandskultur in Italien: Mehr als zehntausend Menschen
protestierten am Gardasee gegen EU-Treffen
Hohe Berge und klare Seen, dazu ein tiefblauer Spätsommerhimmel.
Die
Landschaft am Gardasee in Norditalien ist tatsächlich wie aus
dem Bilderbuch. Doch
plötzlich sind kämpferische Parolen und laute HipHopmusik
zu hören. Die
kommunistische Jugend Italiens ist mit einem mir einer Kuba- und
einer
Palästina-Fahne geschmückten Wagen in die Idylle eingebrochen.
Sie ist nur die Vorhut.
Danach treffen immer mehr Busse und Wagen ein. Zum Schluss sind
es über 10000
Menschen, die am Samstagmorgen gegen das Treffen der Europäischen
Aussenminister in Riva del Garda [1] protestieren [2]. Alle linken
Gruppen Italiens sind
beisammen, wie man an den verschiedenen Fahnen und Transparenten
erkennen
konnte. Die Kommunisten dominieren mit Hammer- und Sichel-Emblemen.
Aber auch
die Regenbogenfahnen mit dem Pace-Schriftzug sind überall zu
sehen [3].
Dazwischen finden sich immer wieder Transparente mit Parolen gegen
das EU-Treffen in
unmittelbarer Nähe aber auch gegen die WTO (Welthandelsorganisation),
die in
den nächsten Tagen im mexikanischen Nobelort Cancun tagen wird
[4] . Die
italienischen Demoorganisatoren aus dem Spektrum des Europäischen
Sozialforums
(ESF) sahen ihre Proteste gleichzeitig als Beitrag des internationalen
Widerstandsstand gegen das WTO-Treffen. Am deutlichsten haben es
die Disobbedienti
[5] mit ihrer Parole "Von Riva nach Cancun" zum Ausdruck
gebracht. Die der
undogmatischen Linken entstammenden Disobbedienti waren mit einem
starken Block
auf der Demonstration vertreten und fanden gerade unter jungen Leuten
viel
Zuspruch. Sie hatten schon am Freitag mit einer Straßenblockade
den
EU-Außenministern und ihren Mitarbeitern symbolisch den Zugang
zum Gardasee verwehrt
[6]. Doch anders als noch vor zwei Jahren in Genua blieben dieses
Mal direkte
Aktionen weitgehend aus. Am Ende der Demonstration vergnügten
sich alle Gruppen
gemeinsam bei einem großen Konzert am Rande von Riva del Garda.
Dort hatte
schon von Donnerstag an eine Konferenz mit dem Motto Das Europa,
das wir
wünschen [7] stattgefunden. Auf zahlreichen Foren und Podiumsdiskussionen
hatten
Vertreter sozialer Gruppen gegen die Privatisierung von Dienstleistungen,
gegen eine zunehmende Militarisierung auch der europäischen
Außenpolitik und
gegen die Abwehr von Flüchtlingen in der "Festung Europa"
Stellung genommen. Das
Alternativforum erarbeitete auch Beschlüsse, die im Europäischen
Sozialforum
im November in Paris weiter diskutiert werden sollen. Die Demoorganisatoren
waren mit dem Zuspruch bei den Protesten zufrieden. Die Aktionen
hätten
gezeigt, dass in Italien weiterhin eine Widerstandskultur besteht,
erklärte ein
Sprecher des Bündnisses. Die Zusammenarbeit so unterschiedlicher
Spektren, wie
linker Christen, kommunistischer Aktivisten und undogmatischer Linker
habe
sich auch an diesem Wochenende wieder bewährt. Allerdings war
die Stimmung
dieses Mal nicht so euphorisch, wie man es noch auf der Grossdemonstration
zum
Abschluss des Europäischen Sozialforums im letzten November
in Florenz erlebt
hatte. Über weite Strecken wurden dieses Mal kaum Parolen gerufen.
Das lag
allerdings auch an der ungünstigen Route, die über Industriegelände
und
weitgehend unbewohntes Gebiet führte und die Stadt nur am Rande
streifte. Aus
Sicherheitsgründen waren große Teile der Altstadt von
Riva del Garda zur 'Roten Zone'
erklärt worden und somit für die Demonstration gesperrt
worden. An dieser
Linie war die Polizei postiert. Ansonsten haben sich die Ordnungskräfte
an
diesem Wochenende weitgehend zurück gehalten. Hässliche
Bilder von Polizisten,
die auf friedliche Demonstranten einprügeln, wie sie im Sommer
2001 aus Genua
um die Welt gingen (vgl. "Solidarität mit den AktivistInnen
in Genua!" [8]),
konnte und wollte sich die Berlusconi-Regierung dieses Mal nicht
leisten.
Links
[1] <http://www.rivadelgarda.com>
[2] <http://italy.indymedia.org>
[3] <http://www.tvglobal.org>
[4] <http://www.wto.org/english/thewto_e/> minist_e/min03_e/min03_e.htm
[5] <http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/tute>
[6] <http://www.ebund.com/ebund.asp?SOURCE=/news/eBund/Ausland/438952.HTML>
[7] <http://europasociale.clarence.com/archive/015475.html>
[8] <http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9135/1.html>
Telepolis Artikel-URL:
<http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/15574/1.html>
[Peter Nowak, Riva del Garda 07.09.2003]
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18 Give Oil Money to the People Rather Than the
Despots
Von: "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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A Popular Idea: Give Oil Money to the People Rather Than the Despots
IRAQ'S WEALTH
By JOHN TIERNEY
BAGHDAD, Iraq, Sept. 9 — Few Iraqis have heard of the "resource
curse," the scholarly term for the economic and political miseries
of countries with abundant natural resources. But in Tayeran Square,
where hundreds of unemployed men sit on the sidewalk each morning
hoping for a day's work, they know how the curse works.
"Our country's oil should have made us rich, but Saddam spent
it all on his wars and his palaces," said Sattar Abdula, who
has not had a steady job in years.
He proposed a simple solution instantly endorsed by the other men
on the sidewalk: "Divide the money equally. Give each Iraqi
his share on the first day of every month."
That is essentially the same idea in vogue among liberal foreign
aid experts, conservative economists and a diverse group of political
leaders in America and Iraq. The notion of diverting oil wealth
directly to citizens, perhaps through annual payments like Alaska's,
has become that political rarity: a wonky idea with mass appeal,
from the laborers in Tayeran Square to Iraq's leaders.
American officials have projected that a properly functioning oil
industry in Iraq will generate $15 billion to $20 billion a year,
enough to give every Iraqi adult roughly $1,000, which is half the
annual salary of a middle-class worker.
No one suggests dispensing all of the money — and some say
the government cannot afford to give up any of it — but there
have been proposals to dispense a quarter or more.
Leaders of the American occupying force have endorsed the oil-to-the-people
concept and said recently that they plan to discuss it soon with
the Iraqi Governing Council.
The concept is also popular with some Kurdish politicians in the
north and Shiite Muslim politicians in the south, who have complained
for decades of being shortchanged by politicians in Baghdad.
"Giving the money directly to the people is a splendid idea,"
said one member of the Governing Council, Abdul Zahra Othman Muhammad,
a Shiite from Basra who leads the Islamic Dawa party. "In the
past the oil revenue was used to promote dictatorship and discriminate
against people outside the capital. We need to start being fair
to people in the provinces."
When oil wealth is controlled by politicians in the capital, one
result tends to be the resource curse documented in the last decade
in academic works with titles like "The Paradox of Plenty,"
"Does Oil Hinder Democracy?" and "Does Mother Nature
Corrupt?"
Among the many researchers have been Jeffrey Sachs of Columbia University
and Paul Collier of Oxford University, both economists, and Michael
L. Ross, a political scientist at the University of California at
Los Angeles.
The studies have shown that resource-rich countries in the Middle
East, Africa and Latin America are exceptionally prone to authoritarian
rule, slow economic growth and high rates of poverty, corruption
and violent conflict.
Besides financing large armies to fight ruinous wars with neighbors,
as in Iraq and Iran, oil wealth sometimes leads to civil wars over
the sharing of the proceeds, as in Sudan and Congo.
"Governments tend to use mineral revenues differently from
the revenues they get from taxpayers," said Dr. Ross, who found
an inverse relationship between natural resources and democracy.
"They spend more of it on corruption, the military and patronage,
and less of it on basic public services. Oil-rich governments don't
need to tax their citizens, and taxation forces governments to become
more representative and more effective."
On April 9, the day Saddam Hussein's statue was toppled in Firdos
Square, a plan to end Iraq's resource curse was published by Steven
C. Clemons, executive vice president of the New America Foundation,
a centrist research group.
He proposed using 40 percent of Iraq's oil revenue to create a permanent
trust fund like the one in Alaska, which has been accumulating oil
revenue for two decades. That capital is invested and each year
a share of the income is distributed — more than $1,500 to
each Alaskan in recent years.
"A fund like Alaska's is the best way to prevent one kleptocracy
from succeeding another in Iraq," Mr. Clemons said. "It
would go a long way to curbing the cynical belief that Americans
want Iraqi oil for themselves, and it would give more Iraqis a stake
in the success of their new country. It would be the equivalent
of redistributing land to Japanese farmers after World War II, which
was the single most important democratizing reform during the American
occupation."
In America, Mr. Clemons's idea was quickly embraced by many foreign
aid experts, editorial writers, Bush administration officials and
politicians of both parties. Some experts, though, have faulted
the trust fund, saying it would be expensive to administer and would
pay out small dividends at first, perhaps only $20 per Iraqi adult,
until more capital was amassed.
As an alternative, some have suggested skipping the individual payments
in the early years and dedicating the money to economic development
or social programs. Money could be invested in a long-term pension
program, as Norway does with some of its oil revenue.
Another alternative would be to make bigger payments up front by
giving the money directly to citizens instead of putting it into
a trust fund. Thomas I. Palley, an economist at the Open Society
Institute, proposed dividing a quarter of the oil revenue each year
among all adults in Iraq. That could amount to $250 per adult, assuming
that the administration's hopes for oil production prove accurate.
Oil companies would not be directly affected by an oil fund, since
they would be paying the same taxes and fees no matter what the
government did with the money. But they could benefit indirectly
if citizens eager for higher payments pressed the government to
increase production and open the books to outside auditors.
"The oil industry likes working in countries with dedicated
oil funds and transparent accounting, because there's less loose
money to corrupt the government," said Robin West, chairman
of PFC Energy, an American consulting firm to the oil industry.
"Corruption is bad for business," Mr. West said, "because
it creates instability. In places like Alaska and Norway, people
support the oil industry because they see the benefits. In places
like Nigeria, they see all this wealth that doesn't benefit them,
and they start seizing oil terminals."
Iraq's civilian administrator, L. Paul Bremer III, has praised the
idea of sharing "Iraq's blessings among its people," and
suggested that the Governing Council consider some kind of oil fund.
Iraqi politicians, of course, have no trouble understanding the
appeal of handing out checks to voters.
The chief argument against an oil fund is that Iraq's government
cannot afford to part with any oil revenue for the foreseeable future.
It faces a large budget deficit this year, and sabotage to the oil
industry has reduced oil production far below projections.
"There isn't that much money now, and we need every penny for
rebuilding the country," said Adnan Pachachi, a member of the
Governing Council and former foreign minister of Iraq.
"Giving away money would be politically popular," he said,
"but we should not gain popularity at the expense of the long-range
interests of the country. By giving away the money you may sacrifice
building more schools and hospitals."
Some have suggested letting the government keep all of the revenue
until oil production increases well beyond current levels, then
putting the extra money into a fund.
But the oil-to-the-people advocates say that now is the time to
at least establish the framework for the fund, before a permanent
government gets addicted to the revenue. If experience is any guide,
that government would probably not be devoting the money to schools
and hospitals.
"There is a direct proportional relationship between bad government
and oil revenue," said Ahmad Chalabi, the current chairman
of the Governing Council and the leader of the Iraqi National Congress.
"If the government performs well or badly it doesn't matter,
because the oil revenue continues to flow. The government will use
the oil revenue to cover up mistakes."
Mr. Chalabi pointed to a precedent: a trust fund that existed in
Iraq during the 1950's, when part of the oil revenue went not to
the government's budget but to a development fund whose disbursements
were directed by Iraqi and foreign overseers.
"The fund worked very well," he said. "Iraq's economy
in the 1950's and 1960's was relatively good."
Back then, Mr. Chalabi said, oil revenue was a relative pittance,
adding up to less than $10 billion in the four decades preceding
the Baath Party's rise to power in the late 1960's. But then came
the resource curse. During a single decade, the 1980's, Iraq's oil
revenue amounted to more than $100 billion.
"What happened to it?" Mr. Chalabi asked. "Iraq was
a much better country in every aspect before it got that money."
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Wadi e.V. - Aussenstelle Wien
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politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
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19 Iraq conference with Scott Ritter
Von: "No War on Iraq Liaison" <committee@no-war-on-iraq.org.uk>
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Please circulate
Iraq, the aftermath - prospects for peace and security
Saturday 1st November
Iraq Liaison Conference
hosted by Alice Mahon MP
with Scott Ritter, Glen Rangwala, Mark Littman QC, Jean Lambert
MEP, Ruth Winters FBU, Jenny Tonge MP, CND, Muslim Association of
Britain, Stop the War Coalition, Movement de la Paix and others
10.30pm to 5.30pm
London School of Econmics
Clements House, Aldwych
London WC2
Organisation delegates £20
Waged individuals £8
Unwaged individuals £4
Registration and cheques (made out to Iraq Liaison conference) to
Alice Mahon MP, House of Commons, London SW1A 0AA
Flyer with more details available by email
ENDS
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20 Forward Brief Nr. 14 German , Die Situation
im Irak
Von: Aso Jabbar <asojabbar@yahoo.com>
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Liebe KollegeInnen
Hier ist die neue Ausgabe von der Zeitung Forward Brief N.14 in
German .
Inhalt /
1.Gleich wie Saddam Hussein ,bemüht sich Yanar Mohamad nicht
jeder Nacht am gleichen Ort zu schlaffen, aber aus einem anderen
Gründ.
Mehr als 400 Frauen wurden entführt und ermordet.
Interview mit Yanar Mohmad , Leiterin der Organisation der Freiheit
von Frauen in Irak .
Von Pamella Hess ,CNN Korrespondentin in Bagdad.
2.Unsere Unterschiede .Teil 2 , September 2003
Welche sind die Unterschiede zwischen der Kommunistischen Arbeiterpartei
Irak WCPI und der irakischen kommunistischepartei ICP ? von Rebwar
Ahmad, Leiter der WCPI
3.Der Protstbrief von Yanar Mohamd an Mr. Paul Bremer ,US-Zivilverwalter
in Irak gegen die Entführung und Vergewältigung der Frauen
in Irak .24.08
4.Unterstützung der Organisation der Freiheit von Frauen in
Irak ist eine humanitäre Aufgabe. von Aso Jabbar.
5.Unterstützen Sie die irakische Bevölkerung
Unterstützen der Kommunistischen Arbeiterpartei Irak
von Aso Jabbar und Raza Hasan.
6.Kommunistische Arbeiterpartei Irak bereitet ihr 3. Kongress in
November 03 in Bagdad vor. Alle können am Kogress teilnehmen.
Liebe grüsse von mir.
Aso Jabbar
Bern
12.09
Tel / 078 882 55 89
WCPI,Postfach 325
3000 Bern 11
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21 email funktioniert wieder
Von: agm <agm@agmarxismus.net>
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Wir konnten in den letzten beiden Wochen keine emails empfangen.
Jetzt funktioniert die Sache wieder.
Wir bitten deshalb all diejenigen, die uns zwischen 28. August und
gestern eine Bestellung oder eine andere Zuschrift geschickt haben,
diese nochmals zu senden.
Mit marxistischen Grüßen
Philipp Djokic
www.agmarxismus.net
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