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01 Wiener Tage der Tschechischen Minderheit
From: Tschuschenpower@chello.at
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TschuschenPost am 25.9.2003
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www.topone.at/tschuschenpower.htm
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----- Original Message -----
From: Wladimir Fischer
Sent: Wednesday, September 24, 2003 1:59 PM
Subject: Wiener Tage der tschechischen MinderheitErlauben Sie uns
Sie zu informieren:
" Wiener Tage"
26. September - 28. September 2003
Tschechische und Slowakische Jugend im Labyrinth der Welt
Gemeinsames Europa und gemeinsame Welt - die Sprache teilt uns nicht
Die tschechische Minderheit in Wien, bzw. in Österreich stellt
sich vorFreitag 26. September 2003
Präsentation - Tschechisches Zentrum 10,00
Ausstellung: Photographien und Zeitschriften - Zeitungen die die
tschechische Minderheit
in Wien, bzw. in Österreich im Zeitraum 1945 - 2000 darstellen,
unter
Anwesenheit
von österreichischen Vertretern des öffentlichen Lebens
wie Frau Dr.
Achleitner vom BKA, Repräsentanten der tschechischen Republik
wie S. E.
Botschafter Jiے Gru"a, JUDr. Ing. Jiے Karas
Abgeordneter des Tschechischen
Parlamentes und Vertretern der tschechischen Minderheitsvereine
in
Österreich. Informationsmaterial über die Tätigkeit
der Vereine.
Vorinformationen über die Präsentation des Interviewbuches.
Erfrischung.
Herrengassse 17, 1010 Wien.
Event um 16,00
Programm für die Jugend im Rahmen des europäischen Tags
der Sprachen
Präsentation, round table talks und Diskussion mit erfolgreichen
österreichischen
Künstlern, Sportler usw. alttschechischer und tschechischer
Abstammung:
Journalistin Barbara Coudenhove-Calergi, Musikstar Caroline Vasicek,
Fernsehsportstar Pat Zapletal, Grafikerin Irena Racek, Schauspieler
Jakub
Kavin und weitere Gäste.
Österreichische Nationalbibliothek, Camineum; Josefsplatz 1,
1010 Wien
Samstag 27.September 2003
Gesellschaftlicher Abend - Internationaler Ball
Ballmotto: EUROPA MAGNA - Leben in der Nachbarschaft
Unter Ehrenschutz der Bürgermeister von Wien und Prag, des
Botschafters der
Tschechischen Republik in Österreich, mit Unterstützung
der ständigen
Senatskommission für im Ausland lebende Landsleute. Folgende
Ehrengäste
werden anwesend sein: S.E. des Botschafters der Tschechischen Republik
in
Österreich, Stv. Bürgermeister der Stadt Prag, Tschechische
Senatoren,
Vertreter der Stadt Wien u.a. Musikalische Unterhaltung durch:
Salonorchester Brünner Symphoniker, Zimbelmusik, Disco DJ William,
Live Jazz
Band Sv. Cech und Modeschau Pelzhaus LISKA.
Balleröffnung: Don Bosko CLUB mit Tanzschule Rueff.
Der Einlaß ist ab 20,00; Beginn 21,00.
Eintritt: 25,- €; Studenten und Pensionisten: 12,- €.
Palais Auersperg, Auerspergstraße 1, 1080 WienNähere
Informationen:
Kulturklub der Tschechen und Slowaken in Österreich
Schlösselgasse 18
1080 Wien
Tel: 01/4088066
Fax: 01/7988454
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"TschuschenPost" ist der Infodienst der Initiativgruppe
TschuschInnenPower,
zu Hause auf www.topone.at/tschuschenpower.htm
Wenn Sie sich in die Mailingliste eintragen möchten, senden
Sie bitte ein
Blind-Mail
(ohne Text) an tschuschenpower@chello.at?subject=Eintrag in die
Mailinglist
Wenn Sie keine Mails mehr erhalten wollen, senden Sie bitte ein
Blind-Mail
(ohne Text) an tschuschenpower@chello.at?subject=Löschen aus
der
Mailingliste
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02 Kolumbien-Veranstaltung
From: IGLA2@compuserve.com
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KOLUMBIENS GEWERKSCHAFTEN IM KREUZFEUER
Kolumbien ist mit Abstand weltweit das gefährlichste Land für
gewerkschaftliche Aktivitäten.
Das südamerikanische Land leidet nicht nur unter einem jahrzehntelangen
Konflikt mit der Guerilla, der "gewöhnlichen" Kriminalität,
dem
Drogenhandel und der "Drogenbekämpfung" der USA (siehe
Plan Colombia) - es
ist auch in menschenrechtlicher Hinsicht eines der gefährlichsten
Pflaster
der Welt. Wer sich in Kolumbien für soziale oder politische
Menschenrechte
einsetzt oder sich in einer Gewerkschaft engagiert, steht mit einem
Bein im
Grab.
Seit der Gründung der größten und unabhängigen
Arbeiterzentrale CUT im
Jahre 1985 hat die kolumbianische Arbeiterbewegung an die 3000
AktivistInnen verloren.. Die Täter bleiben so gut wie immer
straffrei. Wer
sind die Täter - und wer sind die Drahtzieher? Wie organisieren
sich die
Gewerkschaften in diesem mörderischen Umfeld?
Vier führende GewerkschafterInnen aus Kolumbien besuchen im
Oktober
Österreich und berichten über die Gewerkschaftsarbeit
und die politische
Lage in ihrem Land:
Rodolfo Gutiérrez Niño, Vorstandsmitglied der Erdölarbeitergewerkschaft
USO
Liliana Maria López Lopera, Menschenrechts-Beauftragte der
Gewerkschaftsschule ENS
Ember Eduardo Oritz Araujo, Führungsmitglied der
Lebensmittelarbeitergewerkschaft
Aidé Silva: Präsidentin der Blumenarbeiterinnengewerkschaft
UNTRAFLORES
Mittwoch, 22.10., BAWAG, Hochholzerhof, Seitzergasse 2-4, 1010 Wien,
19 Uhr
Donnerstag, 23.10., AK-Bildungshaus Jägermayrhof, Römerstraße
98, 4020
Linz, 19 Uhr
Nähere Informationen über Tel. 0732/654 784-0, 01/405
55 15-308.
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03 Heute: MONOMANIA xindl action
From: heinz@hwness.com
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Hallo widerständisches Xindl,
freitag, 26.Sept., - heute habt ihr die gelegenheit, von 19:30 -
20:00 bei
radio WIDERHALL
unter der telefonnummer 01 319 09 99 DW 3, bei einer "datenanalyse"
mit
MONOMANIA akkustisch dabeizusein.
Es gibt widerständische lieder und die/der genaueste analystIn
wird beschenkt mit keinem neuen sparpaket.
Trauts euch doch
Widerstand
urs
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04 Teilqualifizierung wohin?
From: LM.Sender@spoe.at
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Die Zukunfts- und Kulturwerkstätte und die
Jobfabrik, ein Betrieb der vhbi (www.jobfabrik.at), laden ein
zu einer PodiumsdiskussionTeilqualifizierung wohin?
Jugendarbeitslosigkeit zwischen Lehre und Hilfsarbeitam Dienstag,
7. Oktober 2003, 19.30 Uhr
im Bildungszentrum der Arbeiterkammer Wien
Großer Sitzungssaal
Theresianumgasse 16-18
1040 WienSeit 1.9.2003 gibt es eine Novelle zum Berufsausbildungsgesetz,
das neben
der erweiterten Lehre erstmalig eine 1-3-jährige Teilqualifizierung
zulässt.
Über die Möglichkeiten, die diese Neuerung am Arbeitsmarkt
eröffnen kann,
diskutieren mit Ihnen:
Einleitende Worte:
Mag. Gertraud Knoll (Leiterin der Zukunfts- und Kulturwerkstätte)
TeilnehmerInnen:
Dr. Arthur Baier (Arbeiterkammer Wien)
Mag. Petra Ehart (Jobfabrik, vhbi)
Mag. Erich Huber (Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Wien)
Mag. Heide Manhartsberger (Pädagogisches Institut des Bundes)
Abg.z.NR Heidrun Silhavy (SPÖ-Sozialsprecherin)
Dr. Marius Wilk (Arbeitsmarktservice Österreich)
Moderation:
Mag. Renata Schmidtkunz (Journalistin)
Diese Veranstaltung wird unterstützt von der Fraktion Sozialdemokratischer
GewerkschafterInnen in der Arbeiterkammer Wien
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Jobfabrik
Stutterheimstr. 16-18/Stg. 3/3. Stock, 1150 Wien
Tel. 01/982 16 49 - 13
e-mail: ehart.jobfabrik@vhbi.at
http://www.jobfabrik.at
Zukunfts- und Kulturwerkstätte
Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Tel. 01/513 86 82
e-mail: zuk@spoe.at
http://www.spoe.at/zuk
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05 Friedensvolksbegehren: Konferenz
From: kv-kanafani@gmx.net
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Wir laden alle Interessierten herzlich ein zur
Konferenz: Soziale Sicherheit statt Aufrüstung
Liebe Freundinnen und Freunde,
Während öffentliches Eigentum verscherbelt und Pensionen
gekürzt
werden, wird bei der Rüstung Gas gegeben. Die Ausgaben für
Waffenankäufe steigen von 2001 bis 2004 um das Fünffache
(ohne
Luftfahrzeuge). Die Flugstunde eines Eurofighters verschlingt die
durchschnittliche Jahrespension einer Frau. Österreich folgt
damit
dem internationalen Trend im Allgemeinen und der EU im Besonderen.
Das Pro-Kopf-Einkommen in 80 Ländern liegt heute niedriger
als vor
zehn Jahren, in der EU ist die Lohnquote seit den 80'er Jahren um
10%
gesunken. EADS (Eurofighterproduzent) prognostiziert eine Steigerung
der Rüstungsbeschaffungsbudgets bis zum Jahr 2010 um mehr als
50%.
Mit dem Entwurf für eine EU-Verfassung soll offensichtlich
diese
Entwicklung einzementiert, Unrecht und Dummheit legalisiert werden.
Am Samstag, 04. Oktober 2003 wollen wir in einer Arbeitskonferenz
über diese Entwicklungen informieren, diskutieren und Schritte
für
eine kräftige Herbstkampagne des Friedensvolksbegehrens beschließen:
Zeit: Samstag, 04. Oktober 2003, 11:00 bis 18:00
Ort: Salzburg, Katholische Hochschulgemeinde (Wiener Philharmonikergasse
2)
Programm:
11:00 Ulrike Koushan, Friedenswerkstatt Linz in Salzburg
Begrüßung
11:10 Walter Androschin, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der
Eisenbahner,
Vizepräsident der AK-Salzburg
Sozialabbau und Militarisierung aus Sicht der Gewerkschaft
11:30 Boris Lechthaler, Koordinator-Friedensvolksbegehren
Sozialabbau, Militarisierung und die EU-Verfassung
11:50 Diskussion
12:10 Philipp Funovits, Vorsitzender der ÖH - Universitätsvertretung
Graz
Hierarchisierung und Entdemokratisierung durch Bildungsabbau
12:30 Klaus Werner, Autor des Bestsellers "Schwarzbuch Markenfirmen"
Die Globalisierung der Konzerne
12:40 Diskussion
13:15 Mittagspause
14:30 Arbeitskreise:
Friedensarbeit in Betrieben, Manfred Eber, Innsbruck
Friedensarbeit an den Universitäten, Petra Sußner,
Menschenrechtsreferat an der ÖH-Bundesvertretung
Friedensarbeit in den Gemeinden, Werner Murgg,
Gemeinderat Leoben, Steiermark
Friedensarbeit an den Schulen, Arno Uhl, Wien
Krieg und Rassismus (n.n.)
Aufrüstung und Entdemokratisierung (n.n.)
Das Friedensvolksbegehren und der Prozeß der Sozialforen (n.n.)
Je nach Wunsch der TeilnehmerInnen können weitere Arbeitskreise
eingerichtet werden, oder Arbeitskreise zusammengelegt werden.
15:30 Pause
16:00 Plenumsdiskussion: Herbstaktivitäten für das Friedensvolksbegehren
25. und 26. Oktober, Wien: Forum Frieden und Gewaltfreiheit
26. Oktober 2003: Tafelmarsch zum Parlament
u. v. a.
Wir ersuchen um Verbreitung dieser Konferenzeinladung und um
Anmeldung unter office@friedensvolksbegehren.at.
Allerbeste Grüße!
Boris Lechthaler
--
kulturverein kanafani - www.kanafani.at
der.wisch - zeitschrift für vielseitige
laimgrubengasse 19/1, 1060 wien
die welt ist unser zuhause - al alamu bajtuna
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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06 Venezuela: Land- und Fabrikbesetzung
From: piquetero-resistencia@hotmail.com
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Rückschlag für die pro-imperialistische Opposition in
VenezuelaDie Wahlbehörde lehnt die Petition ab, mit der das
Rücktrittsreferendum von
Chávez eingeleitet werden sollte. ArbeiterInnen, Bauern und
Bäuerinnen
verstärken ihren Kampf um Arbeit und Land.
Übersetzung eines Artikels aus The Militant No.33/03 Rückschlag
für die
pro-imperialistische Opposition in Venezuela
von Argiris MalapanisDer Kampagne der pro-imperialistischen Opposition
für den Sturz des
venezuelanischen Präsidenten Hugo Chávez ist ein weiterer
Schlag versetzt
worden. Am 12. September wies der Nationale Wahlrat des Landes eine
Petition
mit mehr als 3 Millionen Unterschriften zurück, die von der
Opposition in
der ersten Jahreshälfte gesammelt wurden. Darin wird ein Referendum
über den
Rücktritt des Präsidenten gefordert.
Gleichzeitig haben die Landbesetzungen und Landverteilungen an Bauern
und
Bäuerinnen, die keines besitzen, in diesem Jahr zugenommen,
sagen mehrere
Bauern und GewerkschafterInnen, die The Militant Mitte September
interviewt
hat. "Tausende von Familien haben jetzt Titel für 1.2
Millionen Hektar Land
", sagte Angel Sarmiento, ein Bauer in San Carlos, Bundesstaat
Cojedes, am
14. September. Yhonny García und andere Interviewte sagten,
dass Dutzende
von Fabriken, die von den EigentümerInnen geschlossen wurden,
jetzt von den
ArbeiterInnen besetzt und betrieben werden - eine neue Entwicklung
seit
Anfang dieses Jahres. The Militant sprach am 16.9. mit García,
der
Gewerkschafter in Maracaibo ist, der zweitgrössten Stadt Venezuelas
und
Hauptstadt von Zulia, dem Bundesstaat, in dem das meiste Erdöl
produziert
wird.
Der Druck auf eine Rücktritts-Petition ist der dritte Versuch,
Chávez zu
stürzen. Federführend ist dabei die oppositionelle Koalition
Coordinadora
Democrática. Der grösste UnternehmerInnenverband Fedecámaras
stand im
Mittelpunkt dieser Kampagne. Es sind dieselben Kräfte, die
den gescheiterten
Putsch gegen Chávez im April 2002 durchführten. Im Dezember
und Januar
organisierten sie einen zweimonatigen "Streik" der Bosse,
der die Ökonomie,
insbesondere die Erdölindustrie, vorübergehend stilllegte.
Beide Male
drängten massive Mobilisierungen der arbeitenden Bevölkerung
die Putschisten
zurück, die eine stillschweigende oder ausdrückliche Unterstützung
aus
Washington genossen haben.
Am 12. September feierten Tausende von Chávez-AnhängerInnen
im Zentrum der
Hauptstadt Caracas den Beschluss des Wahlrates. Francisco Carrasquero,
der
Vorsitzende des Wahlrates, sagte, dass die Entscheidung gefallen
sei, weil
die Unterschriften vor der Hälfte von Chávez´
Amtszeit gesammelt wurden, was
eine Verletzung des Wahlgesetzes bedeutet.
Führende Oppositionelle schworen, am 5. Oktober eine neue Petitionskampagne
zu starten. "Wir werden nochmals Unterschriften für die
Millionen
VenezuelanerInnen sammeln, ... die in Unsicherheit leben",
sagte Enrique
Mendoza, Gouverneur von Miranda, der auch die Coordinadora Democrática
(CD)
anführt. Mendoza ist ausserdem ein ehemaliger Anführer
von COPEI, eine
christlich-soziale Partei, die sich jahrzehntelang mit der
sozialdemokratischen Demokratischen Aktion, der zweiten grossen
kapitalistischen Partei, in der Regierung abwechselte, bis zur Wahl
von
Chávez 1998.
VenezuelanerInnen aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen
teilten jedoch
dem Militant in Telefoninterviews mit, dass die trotzigen Aussagen
von
Mendoza einfach nur Rufe der Verzweiflung sind. "In diesem
Jahr sind die
Versuche der Opposition, den Präsidenten mit legalen Mitteln
loszuwerden,
gründlich in eine Sackgasse geraten", sagte Antonio Aguillón,
ein
Gewerkschafter in Caracas. Aguillón erklärte, die Landesverfassung
schreibe
vor, dass ein Rücktritts-Referendum nur einmal während
der Amtszeit eines
Präsidenten eingereicht werden kann. Er sagte: "Es ist
jetzt so gut wie
ausgeschlossen, dass die Anstrengung eines Referendums in den nächsten
drei
Jahren Erfolg haben wird.Die relative Schwäche der CD-Kampagne
für ein Rücktritts-Referendum war
schon an der Grösse der von beiden Seiten kürzlich organisierten
Demonstrationen ersichtlich. Obwohl die Medien der grossen Unternehmen
eine
riesige Beteiligung behaupteten, sagte Aguillón, der sich
am Schauplatz
befand, dass "etwa 30.000 Menschen bei der Demonstration der
Opposition am
20. August auftauchten", jenem Tag, an dem die Petition für
ein Referendum
beim Nationalen Wahlrat eingereicht wurde. Im letzten Jahr hatte
die CD oft
mehr als eine halbe Million Menschen für eine Anti-Chávez-Demonstration
mobilisieren können. Gegenüber dem Militant schätzten
andere JournalistInnen
die TeilnehmerInnenzahl am 20.8. auf 15.000 Leute.
Im Gegensatz dazu nahmen 100.000e Menschen am 23.8. an einer Demo
in Caracas
teil, bei der auf die dreijährige Präsidentschaft von
Chávez hingewiesen und
eine Verurteilung der Rücktrittsforderung ausgedrückt
wurde.
Chávez wurde 1998 mit breiter Unterstützung der Bevölkerung
gegen die
traditionellen kapitalistischen Parteien zum Präsidenten und
zwei Jahre
danach wiedergewählt. Unter seiner Regierung ist das Privateigentum
an
Produktionsmitteln weitgehend unangetastet geblieben, die ökonomische
Macht
liegt weiterhin fest in den Händen der reichsten Familien des
Landes.
Dennoch ist Chávez verstärkt in einen Konflikt mit dem
Grossteil der
kapitalistischen Klasse Venezuelas geraten. Dieser Konflikt führte
im
Frühjahr 2001 zum Aufprall. Zu dieser Zeit brachte die Regierung
Gesetze
durch, die die Vorrechte des Finanzkapitals beschneiden würden,
sofern sie
angewendet werden. Zu diesen Massnahmen gehören ein Agrarreformgesetz,
der
Schutz von FischerInnen vor Überfischung durch die grossen
Konzerne und die
Bereitstellung von staatlichen Geldern für billige Wohnungen
sowie andere
soziale Programme. Die neue Regierung zog den Zorn Washingtons und
der
örtlichen Bourgeosie auch deshalb auf sich, weil sie engere
politische und
ökonomische Beziehungen zum revolutionären Cuba aufnahm.Tiefe
Wirtschaftskrise
Aufgrund der wirtschaftlichen Depression in Lateinamerika wie auch
ähnlicher
Bedingungen in der ganzen Welt steht Venezuela einer tiefen ökonomischen
Krise gegenüber. Dieser Zustand verschärfte sich noch
durch den "Streik" der
Bosse, der am 4. Februar beendet wurde. Offiziellen wie auch anderen
Berichten zufolge liegt die Arbeitslosigkeit jetzt bei 18%. Das
Bruttosozialprodukt des Landes ist in der ersten Hälfte des
Jahres 2003, im
Vergleich zum selben Zeitraum ein Jahr davor, um 18% gesunken. In
den ersten
sechs Monaten dieses Jahres haben sich auch die Importe nach Venezuela
um
die Hälfte verringert.
Aber "es gibt ein paar Hinweise für eine Erholung",
stellte Antonio Aguillón
fest. "Prognosen deuten darauf hin, dass das BSP am Ende des
Jahres im
Schnitt um 6% fallen wird, das ist ein Drittel dessen, um das es
in der
ersten Jahreshälfte gefallen ist." Aguillón und
andere wiesen auf die
Erholung der Erdölproduktion als wichtigsten Faktor hin.
Venezuela ist der fünftgrösste Erdölproduzent weltweit.
Die Erdölproduktion
durch den staatseigenen Monopolbetrieb Petróleos de Venezuela
(PdVSA) ist
jetzt auf 3.2 Millionen Barrel pro Tag gestiegen, dasselbe Niveau
wie vor
einem Jahr. Am Höhepunkt der Aussperrung durch die UnternehmerInnen
im
letzten Dezember fiel die Produktion auf 250.000 Barrel pro Tag.
Im
Anschluss an den Streik der Bosse entliess die Regierung 18.000
der 30.000
Angestellten bei PdVSA. Die Mehrheit der Gefeuerten, mehr als 10.000
Leute,
gehörten zum Verwaltungs- und Managementbereich. Die Regierung
ersetzte die
Unternehmensleitung fast vollständig. "Die grosse Mehrheit
der
ErdölarbeiterInnen und anderer ArbeiterInnen, die sich dafür
einsetzten,
dass der Schaden durch Sabotage gering blieb und dass die Pumpen
und
Raffinerien wieder in Betrieb gingen, sind jetzt viel überzeugter
davon,
dass sie ohne die escuálidos produzieren können",
sagte Yhonny García mit
einem verächtlichen Wort, das wörtlich "die Schmutzigen"
[the squalid ones]
bedeutet, ein in Venezuela weitverbreiteter Begriff, um die
pro-imperialistische Opposition zu beschreiben.ArbeiterInnen besetzen
Dutzende von Fabriken
García und andere sagten, dass ArbeiterInnen im ganzen Land
jetzt mehr
Selbstvertrauen besitzen und ihre Kämpfe um Jobs und für
bessere Lebens- und
Arbeitsbedingungen intensiviert haben, trotz der schwierigen ökonomischen
Lage. "Es gibt im Moment etwa 45 Privatbetriebe, die von den
ArbeiterInnen
im ganzen Land besetzt sind", strich García heraus.
Die Fabriksbesetzungen
haben im Januar begonnen, als sich ArbeiterInnen gegen die Aussperrung
durch
die Chefs zur Wehr setzten, so García.
Zu den grössten Unternehmen, die von den ArbeiterInnen übernommen
wurden,
nachdem die EigentümerInnen die Fabriken zugesperrt und eine
Öffnung
verweigert hatten, gehören Constructora Nacional de Válvulas
(CNV), in der
Ventile für die Erdölindustrie hergetellt werden, und
Venepal, die
Venezuelanische Papierfabrik. Ungefähr 10.000 Menschen arbeiten
beim
Venepal-Komplex im Bundesstaat Carabobo, das Industriezentrum des
Landes.
Die CNV-Fabrik im Bundesstaat Miranda beschäftigt 5.000 ArbeiterInnen.
García zufolge ist der Besitzer, der während der Herrschaft
von COPEI und
Demokratischer Aktion der Präsident von PdVSA war, vor Gericht
gegangen, um
die Räumung der Fabrik zu bewirken. Mobilisierungen rund um
die Fabrik durch
GewerkschafterInnen und ArbeiterInnen aus den umliegenden Gemeinden
haben
bisher sichergestellt, dass die ArbeiterInnen von CNV weiterhin
über die
Produktion bestimmen, sagte García.
"Bis zum heutigen Tag hat die Regierung nicht versucht, die
ArbeiterInnen
aus irgendeiner dieser Fabriken zu räumen", stellte García
fest. "In einigen
Fällen ist die Nationalgarde aus Sicherheitsgründen zu
den besetzten
Fabriken geschickt worden und manchmal, um beim Transport der Waren
in die
und aus der Fabrik mitzuhelfen.Einige AktivistInnen in der ArbeiterInnenbewegung
rufen die Gewerkschaften
jetzt dazu auf, die Initiative zu übernehmen, um die Besetzungen
auszuweiten. "Die ArbeiterInnen sollten landesweit die Kontrolle
über alle
geschlossenen Fabriken übernehmen", sagte Cruz Camacaro
in einem Interview
mit der venezuelanischen Internetzeitung Aporrea am 11. Juni. Camacaro
ist
Präsidentin von Sintra-Insemosa, der Gewerkschaft bei SEMOSA,
einem
fleisch-verarbeitenden Unternehmen im Bundesstaat Lara. Das Management
schloss die Fabrik während der landesweiten Aussperrung durch
die Chefs im
vergangenen Dezember. Am 4. Februar haben die ArbeiterInnen die
Fabrik
wiedereröffnet und mit der Produktion begonnen. Daraufhin wurden
die
GewerkschafterInnen von den EigentümerInnen gefeuert und die
BesitzerInnen
hatten damit Erfolg, die Produktion zu stoppen, indem sie den Zugang
zu den
Rohmaterialien verhinderten. Seither kämpfen die ArbeiterInnen
darum, ihre
Jobs zurückzubekommen.
In anderen Fällen üben ArbeiterInnen direkt Druck auf
die Regierung aus,
damit diese Unternehmen in staatlichem Eigentum wiedereröffnet,
die aufgrund
der ökonomischen Krise geschlossen wurden. "In einer grossen
Rohrfabrik
[tube factory] im Bundesstaat Guyana haben die ArbeiterInnen kürzlich
Protestversammlungen organisiert, um von der Regierung die Hilfestellung
einzufordern, die zur Wiederinbetriebnahme notwendig ist",
sagte García. Das
Unternehmen ist vor ein paar Jahren Bankrott gegangen.Kämpfe
der Bauern, Bäuerinnen und FischerInnen
Bauern, Bäuerinnen und andere ausgebeutete ProduzentInnen ergreifen
ebenfalls die Initiative, um ihre Forderungen durchzusetzen.
Angel Sarmiento, der ausserhalb von San Carlos, im grossteils agrarisch
geprägten Bundesstaat Cojedes, Anbau betreibt, sagte: "Wir
sind zurück in
Palomita". Er meinte damit eine Landbesetzung durch 400 Bauernfamilien
in La
Palomita, etwa fünf Meilen südlich von San Carlos. Anfang
2001 besetzten
diese Bauern und Bäuerinnen die Hälfte einer 12.000 Acker
grossen
Landwirtschaft, die von dem britischen Unternehmen Compania Inglesa,
einem
der grössten Landeigentümer in Venezuela, vorwiegend zur
Viehweide benutzt
wurde. Sarmiento hat MitarbeiterInnen des Militant im Juli 2002
nach
Palomita geleitet. Zu dieser Zeit produzierten die Bauern und Bäuerinnen
zwar, hatten jedoch Probleme über die Runden zu kommen. Sie
erhielten keine
Kredite von den Banken, weil sie keinen Titel für das von ihnen
bearbeitete
Land vorweisen konnten. Im Januar dieses Jahres wurden sie von der
Nationalgarde vertrieben. Die geräumten Familien und ihre UnterstützerInnen
besetzten dann das örtliche Büro des Nationalen Landinstitutes
(INT) und
organisierten eine Delegation, die Chávez in Caracas besuchte,
um zu
fordern, dass sie auf das Land zurückkehren können.
"Vor zwei Monaten haben wir Erfolg gehabt", sagte Sarmiento.
"Diese Bauern
und Bäuerinnen sind zurück auf dem Land. Sie verfügen
auch über
Agrar-Urkunden und können Kredite aufnehmen." Diese Urkunden
werden vom INT
in Streitfällen an Stelle von Landtiteln vergeben.
Ähnliche Kämpfe finden auch anderswo statt. Während
in Cojedes die
Verteilung von Titeln an die landlosen Bauern und Bäuerinnen
relativ langsam
von statten geht, wird sie Sarmiento zufolge in anderen Bundesstaaten
beschleunigt, vor allem in Barinas und Zulia. Er sagte, dass die
Regierung
unter dem Druck der LandarbeiterInnen allein in diesem Jahr mehr
als 2
Millionen Acker Land verteilt hat.
Kleine FischerInnen profitierten von einem Gesetz von 2001, das
grosse
kommerzielle Unternehmen vom Fischfang nahe der Küstengewässer
ausschliesst.
Die FischerInnen konzentrieren ihren Kampf nun darauf, die Bestimmungen
des
Fischerei- und Aquakulturgesetzes durchzusetzen, die ihnen das Recht
garantieren, Kredite zu erhalten, um Kooperativen aufzubauen und
ihren Fang
direkt zu verkaufen und so das Ausrauben durch Mittelsleute zu verhindern.
Einem Bericht der venezuelanischen Journalistin Miriam Carolina
Pérez vom
15. September zufolge hat der Bundesstaat Nueva Esparta gerade einen
solchen
Kredit von 300 Millionen Bolivares (187.000 $) an 100 Familien von
FischerInnen in der Stadt Parlomar vergeben.
Jedoch sagen anderswo unabhängige FischerInnen, dass sie nicht
mal kurz
davor stehen, einen Kredit zu erhalten, selbst nachdem sie wiederholt
protestiert haben. "Wir haben seit drei Jahren eine Kooperative",
sagte bei
einem Interview am 14. September Tomás Rodríguez,
ein Fischer in Cumaná,
Hauptstadt des Bundesstaates Sucre, 300 Meilen östlich von
Caracas gelegen.
"Wir fordern immer noch den Kreditanteil [credit due], wie
es im Gesetz
steht, und wir sehen nichts davon. Dieses Jahr werden wir zurück
nach
Caracas gehen, um zu protestieren.
[...]
http://germany.indymedia.org/2003/09/62315.shtmlaus: The Militant
- A socialist newsweekly published in the interests of
working people - Vol. 67/No. 33, September 29, 2003
http://www.themilitant.com
e-Mail:: themilitant@verizon.netOriginaltext: Pro-imperialist opposition
is dealt blow in Venezuela
http://www.themilitant.com/2003/6733/673301.html
Zur besetzten CNV-Fabrik ein schon etwas älterer Aufruf (15.
August 2003):
Dringender Solidaritätsappell aus Venezuela
Drohender Polizeieinsatz gegen Fabrikbesetzung
http://www.labournet.de/internationales/ve/cnv.html
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07 Amina Lawal ist frei
From: dieinitiative@gmx.at
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Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich
Islamische Religionsgemeinde Wien
für Wien, Niederösterreich und Burgenland
1070 Wien, Bernardgasse 5, Tel: 526 31 22
Amina Lawal ist frei
Aussendung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich
Mit Erleichterung begrüßen wir den eben eingelangten
Gerichtsentscheid in
der Sache Amina Lawals aus Nigeria.
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich,
Prof. Anas
Schakfeh, hatte bereits Ende Juni beim Vorsitzenden der Fatwakommission
des
Obersten Islamischen Rates für Nigeria, Scheich Ibrahim Saleh
al Husseini,
durch ein ausführliches Gespräch in der Angelegenheit
interveniert.
Damals wurde schon ein glücklicher Ausgang in Aussicht gestellt.
Bei einem
weiteren Treffen am vergangenen Sonntag, dem 21. September, in Tripolis
wurde dies noch bekräftigt.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft hatte zum Thema auch bei vorherigen
Anlässen Stellung genommen. Für Interessierte ist die
damalige Aussendung,
die auch auf den theologischen Hintergrund eingeht, beigefügt.
Rückfragehinweis:
Carla Amina Baghajati
Medienreferat
Tel.: 259 54 49
e-mail: baghajati@surfeu.at
Homepage: www.derislam.at
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Aus der ORF-Homepage
News 25. 09. 2003
"Fall-Lawal": Islamische Glaubensgemeinschaft erleichtert
"Mit Erleichterung" reagierte man seitens der Islamischen
Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGÖ) auf die Entscheidung
des
nigerianischen Berufungsgerichtes im "Fall Lawal".
Amina Lawal war im März des Vorjahres von einem islamischen
Gericht wegen
"Ehebruch" zum Tod durch Steinigung verurteilt worden.
Ein Gremium von fünf
islamischen Richtern hob das Urteil heute mit der Begründung
auf, Lawal habe
nicht ausreichend Gelegenheit gehabt, sich zu verteidigen.
IGÖ intervenierte
Der Präsident der IGÖ, Anas Schakfeh, hatte bereits Ende
Juni beim
Vorsitzenden der Fatwakommission des Obersten Islamischen Rates
für Nigeria,
Scheich Ibrahim Saleh al Husseini, zugunsten von Lawal interveniert.
Seitens
der IGÖ zweifelt man generell an der Rechtmäßigkeit
des Todesurteils gemäß
der Scharia und verweist darauf, dass Leben im Islam ein so hohes
Gut
darstelle, "dass ihm allerhöchster Schutz gebührt".
Daher wäre eine
leichtfertige Verhängung der Todesstrafe "dem Islam widersprechend".
Die
Androhung der Todesstrafe im Islam diene vor allem dazu, "verwerfliche
Taten
als solche klar vor Augen zu führen und in Konsequenz von solchem
Tun weiten
Abstand zu nehmen", heißt es seitens der IGÖ.
Link:
Islamische Glaubensgemeinschaft
www.derislam.at
--
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
e-mail:dieinitiative@gmx.at
für Rückfragen und Korrespondenz kontaktieren sie bitte:
Omar Al Rawi +43-664-3831942 al-rawi@gmx.at
Amina & Tarafa Baghajati +43-1-2595449 baghajati@surfeu.at
Mouddar Khouja +43-1-9685096 mouddar@gmx.net
Andrea Saleh +43-1-7965652 salehand@gmx.at
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08 Nigeria: Trotz Freispruch kein Ende der Steinigungen in Sicht
From: gfbv.austria@chello.at
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEERKLÄRUNG Göttingen, den 25.09.2003
Nach der Aufhebung des Steinigungsurteils von
Amina Lawal in Nigeria - Menschenrechtsorganisation warnt vor
überschwänglichem Jubel: Kein Ende der Steinigungen in
Sicht
Nach dem Freispruch der zur Steinigung verurteilten Nigerianerin
Amina Lawal hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
am
Donnerstag davor gewarnt, den internationalen Druck auf die
nigerianische Staatsführung in der Scharia-Frage abzuschwächen.
"Nur
eine Abschaffung des umstrittenen islamischen Scharia-Rechts wird
weitere Steinigungen in Nigeria dauerhaft verhindern und Angehörigen
der christlichen Minderheit Rechtssicherheit geben", erklärte
der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius in Göttingen. Viele Christen
in
Nigeria würden nicht verstehen, warum Staatspräsident
Olusegun
Obasanjo die Scharia zwar für verfassungswidrig erkläre,
jedoch
nichts unternehme, um sie abzuschaffen.
So begrüßenswert der Freispruch Aminas sei, so sei dies
jedoch keine
Lösung für die zunehmenden Spannungen zwischen Christen
und Muslimen
in Nigeria, sagte Delius. "Die umstrittene Einführung
der Scharia in
zwölf Bundesstaaten im Norden des Landes verursacht immer neue
religiös-ethnische Konflikte." Millionen Menschen in aller
Welt
hätten sich an der Kampagne für den Freispruch Amina Lawals
beteiligt. Erst in den letzten Wochen hatten Proteste von
Frauengruppen aus Südafrika sowie Appelle der Staatspräsidenten
Südafrikas, Mexikos und Kanadas weltweit Aufsehen erregt.
Ulrich Delius ist auch erreichbar unter Tel. 0160 95 67 14 03.
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09 Der Irak muss ohne die Militärmächte der Nachbarn aufgebaut
werden
From: wadi_wien@hotmail.com
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Presseerklärung
Frankfurt, Paris, Wien
Alliance Internationale pour la justice (AIJ/ Paris)
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit/
Frankfurt/Main
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit/
Wien
Der Irak muss ohne die Militärmächte der Nachbarländer
aufgebaut werden
Nach den Attentaten gegen den Sitz der Vereinten Nationen und in
Nadjaf sind
die Iraker immer mehr isoliert und von Ländern umgeben, die
wenig Interesse
haben, die Probleme im Irak zu lösen.
Die Politik der Nachbarländer zielt darauf, eine demokratische
Entwicklung
des Irak zu verhindern. Zahlreiche Gruppen bekamen vom benachbarten
Syrien
eine Durchreisegenehmigung, um Anschläge im Irak zu verüben.
Die Türkei
steht unter dem Verdacht, einen Anschlag auf den kurdischen Gouverneur
der
Stadt Kirkuk geplant zu haben. Der Iran versucht immer stärker,
Einfluss im
Irak zu bekommen. Dieses sind Teile einer Strategie, die die Nachbarländer
verfolgen.
Die öffentliche Wahrnehmung, die dem Terror im Irak nach wie
vor recht
wohlwollend gegenübersteht und ihn als "Widerstand"
bezeichnet, übersieht,
dass dieser Terror mittlerweile auch für den Tod hunderter
Iraker
verantwortlich ist. Die Erklärungen zielen letztendlich auf
die
Rehabilitation der ultranationalistischen und rassistischen Ba'th-Partei,
die für den Tod etlicher hunderttausend Menschen verantwortlich
ist, und
bilden eine Gefahr für die Sicherheit der Iraker.
Diese Tatsachen sind bekannt und häufig kommentiert worden.
Trotzdem werden
auf internationaler Ebene gegen alle Vernunft zur Zeit Vorschläge
gemacht,
die arabischen Länder in den Wiederaufbau einzubeziehen oder
türkische
Militärkräfte in den Irak zu entsenden. Dies ist eine
vollständige
Fehleinschätzung der Erwartungen der Iraker und eine Verkennung
der
notwendigen Mittel, um die Sicherheit und die Stabilität im
Land zu
verbessern.
Dreißig Jahre Diktatur und drei Kriege haben die irakische
Bevölkerung in
einer unerträgliche Not gestürzt. Die Nominierung des
neuen irakischen Rates
und kürzlich einer Übergangsregierung ist ein großer
Schritt bei der
Beteiligung der irakischen Bevölkerung an den politischen Entscheidungen
des
Landes und der Durchsetzung der Rechtsgleichheit aller Bevölkerungsgruppen
des Landes. Zwar wurden Wahlen, die einer irakischen Regierung eine
vollständige demokratische Legitimation geben würde, noch
nicht abgehalten.
Dies ist allerdings Resultat des Terrors der Reste der Ba'th-Partei,
die
anders als die von ihr in den Jahren der Diktatur unterdrückten
Bevölkerungsgruppen noch über beträchtliche Mittel
verfügt.
Nach der Übergabe der politischen Verantwortung an gewählte
irakische
Repräsentanten können sich die Lebensbedingungen der Iraker
nur dann
verbessern, wenn die Repräsentanten von der internationalen
Gemeinschaft
ernsthaft unterstützt werden, auch wenn Interessenunterschiede
auftreten
sollten.
Wenn die Iraker zwischen den Konflikten innerhalb der westlichen
Regierungen
und den Interessen der Nachbarstaaten gefangen bleiben, wird es
für sie
unmöglich, die Sicherheit in ihrem Land zurück zu bekommen.
Alliance Internationale pour la Justice (AIJ) und WADI fordern die
Europäischen Staaten, besonders Frankreich und Deutschland,
und die USA auf,
möglichst schnell eine Resolution im Sicherheitsrat zu verabschieden,
die es
der irakischen Bevölkerung erlaubt, ihr Land wieder aufzubauen,
die
Stabilität, auf die sie ein Recht haben, wieder zu erlangen
und in einem
vernünftigen Zeitraum den Übergang zur Demokratie vorzubereiten.
AIJ und WADI appellieren an die Geberstaaten, insbesondere die europäischen
Regierungen, schnellstens mittel- und langfristige Hilfsprogramme
zu
starten.
AIJ und WADI fordern, den Nachbarstaaten des Irak keine weiteren
Interventionen oder auch nur Beteiligungen an Truppenentsendungen
in den
Irak zu erlauben.
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Wadi e.V. - Aussenstelle Wien
Spendenkonto in Österreich:
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politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de
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10 Stretched Thin, Lied to and Mistreated
From: xx
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Stretched Thin, Lied to & Mistreated
On the ground with US troops in Iraq
by Christian Parenti
An M-16 rifle hangs by a cramped military cot. On the wall above
is a
message in thick black ink: "Ali Baba, you owe me a strawberry
milk!"
It's a private joke but could just as easily summarize the worldview
of American soldiers here in Baghdad, the fetid basement of Donald
Rumsfeld's house of victory. Trapped in the polluted heat, poorly
supplied
and cut off from regular news, the GIs are fighting a guerrilla
war that
they neither wanted, expected nor trained for. On the urban battlefields
of
central Iraq, "shock and awe" and all the other "new
way of war" buzzwords
are drowned out by the din of diesel-powered generators, Islamic
prayer
calls and the occasional pop of small-arms fire.
Here, the high-tech weaponry that so emboldens Pentagon bureaucrats
is
largely useless, and the grinding work of counterinsurgency is done
the
old-fashioned way--by hand. Not surprisingly, most of the American
GIs stuck
with the job are weary, frustrated and ready to go home.
It is noon and the mercury is hanging steady at 115 Fahrenheit.
The
filmmaker Garrett Scott and I are "embedded" with Alpha
Company of the Third
Battalion of the 124th Infantry, a Florida National Guard unit about
half of
whom did time in the regular Army, often with elite groups like
the Rangers.
Like most frontline troops in Iraq, the majority are white but there
is a
sizable minority of African-American and Latino soldiers among them.
Unlike
most combat units, about 65 percent are college students--they've
traded six
years with the Guard for tuition at Florida State. Typically, that
means
occasional weekends in the Everglades or directing traffic during
hurricanes. Instead, these guys got sent to Iraq, and as yet they
have no
sure departure date.
Mobilized in December, they crossed over from Kuwait on day one
of the
invasion and are now bivouacked in the looted remains of a Republican
Guard
officers' club, a modernist slab of polished marble and tinted glass
that
the GIs have fortified with plywood, sandbags and razor wire.
Behind "the club" is a three-story dormitory, a warren
of small
one-bedroom apartments, each holding a nine-man squad of soldiers
and all
their gear. Around 200 guys are packed in here. Their sweaty fatigues
drape
the banisters of the exterior stairway, while inside the cramped,
dark rooms
the floors are covered with cots, heaps of flak vests, guns and,
where
possible, big tin, water-based air-conditioners called swamp coolers.
Surrounding the base is a chaotic working-class neighborhood of
two- and
three-story cement homes and apartment buildings. Not far away is
the muddy
Tigris River.
This company limits patrols to three or four hours a day. For the
many
hours in between, the guys pull guard duty, hang out in their cavelike
rooms
or work out in a makeshift weight room.
"We're getting just a little bit stir-crazy," explains
the lanky
Sergeant Sellers. His demeanor is typical of the nine-man squad
we have been
assigned to, friendly but serious, with a wry and angry sense of
humor. On
the side of his helmet Sellers has, in violation of regs, attached
the
unmistakable pin and ring of a hand grenade. Next to it is written,
"Pull
Here."
Leaning back on a cot, he's drawing a large, intricate pattern on
a
female mannequin leg. The wall above him displays a photo collage
of
pictures retrieved from a looted Iraqi women's college. Smiling
young ladies
wearing the hijab sip sodas and stroll past buses. They seem to
be on some
sort of field trip. Nearby are photos clipped from Maxim, of coy
young
American girls offering up their pert round bottoms. Dominating
it all is a
large hand-drawn dragon and a photo of Jessica Lynch with a bubble
caption
reading: "Hi, I am a war hero. And I think that weapons maintenance
is
totally unimportant."
The boys don't like Lynch and find the story of her rescue ridiculous.
They'd been down the same road a day earlier and are unsympathetic.
"We just
feel that it's unfair and kind of distorted the way the whole Jessica,
quote, 'rescue' thing got hyped," explains Staff Sgt. Kreed
Howell. He is in
charge of the squad, and at 31 a bit older than most of his men.
Muscular
and clean-cut, Howell is a relaxed and natural leader, with the
gracious
bearing of a proper Southern upbringing.
"In other words, you'd have to be really fucking dumb to get
lost on
the road," says another, less diplomatic soldier.
Specialist John Crawford sits in a tiny, windowless supply closet
that
is loaded with packs and gear. He is two credits short of a BA in
anthropology and wants to go to graduate school. Howell, a Republican,
amicably describes Crawford as the squad's house liberal.
There's just enough extra room in the closet for Crawford, a chair
and
a little shelf on which sits a laptop. Hanging by this makeshift
desk is a
handwritten sign from "the management" requesting that
soldiers masturbating
in the supply closet "remove their donations in a receptacle."
Instead of
watching pornography DVDs, Crawford is here to finish a short story.
"Trying
to start writing again," he says.
Crawford is a fan of Tim O'Brien, particularly The Things They
Carried. We chat, then he shows me his short story. It's about a
vet who is
back home in north Florida trying to deal with the memory of having
accidentally blown away a child while serving in Iraq.
Later in the cramped main room, Sellers and Sergeant Brunelle, another
one of the squad's more gregarious and dominant personalities, are
matter-of-factly showing us digital photos of dead Iraqis.
"These guys shot at some of our guys, so we lit 'em up. Put
two
.50-cal rounds in their vehicle. One went through this dude's hip
and into
the other guy's head," explains Brunelle. The third man in
the car lived.
"His buddy was crying like a baby. Just sitting there bawling
with his
friend's brains and skull fragments all over his face. One of our
guys came
up to him and is like: 'Hey! No crying in baseball!'"
"I know that probably sounds sick," says Sellers, "but
humor is the
only way you can deal with this shit."
And just below the humor is volcanic rage. These guys are proud
to be
soldiers and don't want to come across as whiners, but they are
furious
about what they've been through. They hate having their lives disrupted
and
put at risk. They hate the military for its stupidity, its feckless
lieutenants and blowhard brass living comfortably in Saddam's palaces.
They
hate Iraqis--or, as they say, "hajis"--for trying to kill
them. They hate
the country for its dust, heat and sewage-clogged streets. They
hate having
killed people. Some even hate the politics of the war. And because
most of
them are, ultimately, just regular well-intentioned guys, one senses
the
distinct fear that someday a few may hate themselves for what they
have been
forced to do here.
Added to such injury is insult: The military treats these soldiers
like unwanted stepchildren. This unit's rifles are retooled hand-me-downs
from Vietnam. They have inadequate radio gear, so they buy their
own
unencrypted Motorola walkie-talkies. The same goes for flashlights,
knives
and some components for night-vision sights. The low-performance
Iraqi
air-conditioners and fans, as well as the one satellite phone and
payment
cards shared by the whole company for calling home, were also purchased
out
of pocket from civilian suppliers.
Bottled water rations are kept to two liters a day. After that the
guys drink from "water buffaloes"--big, hot chlorination
tanks that turn the
amoeba-infested dreck from the local taps into something like swimming-pool
water. Mix this with powdered Gatorade and you can wash down a famously
bad
MRE (Meal Ready to Eat).
To top it all off they must endure the pathologically uptight culture
of the Army hierarchy. The Third of the 124th is now attached to
the newly
arrived First Armored Division, and when it is time to raid suspected
resistance cells it's the Guardsmen who have to kick in the doors
and clear
the apartments.
QUOT-The First AD wants us to catch bullets for them but won't give
us
enough water, doesn't let us wear do-rags and makes us roll down
our shirt
sleeves so we look proper! Can you believe that shit?" Sergeant
Sellers is
pissed off.
The soldiers' improvisation extends to food as well. After a month
or
so of occupying "the club," the company commander, Captain
Sanchez, allowed
two Iraqi entrepreneurs to open shop on his side of the wire--one
runs a
slow Internet cafe, the other a kebab stand where the "Joes"
pay US dollars
for grilled lamb on flat bread.
"The haji stand is one of the only things we have to look forward
to,
but the First AD keeps getting scared and shutting it down."
Sellers is on a
roll, but he's not alone.
Even the lighthearted Howell, who insists that the squad has it
better
than most troops, chimes in. "The one thing I will say is that
we have been
here entirely too long. If I am not home by Christmas my business
will
fail." Back "on earth" (in Panama City, Florida),
Howell is a building
contractor, with a wife, two small children, equipment, debts and
employees.
Perhaps the most shocking bit of military incompetence is the unit's
lack of formal training in what's called "close-quarter combat."
The
urbanized mayhem of Mogadishu may loom large in the discourse of
the
military's academic journals like Parameters and the Naval War College
Review, but many US infantrymen are trained only in large-scale,
open-country maneuvers--how to defend Germany from a wave of Russian
tanks.
So, since "the end of the war" these guys have had to
retrain
themselves in the dark arts of urban combat. "The houses here
are small,
too," says Brunelle. "Once you're inside you can barely
get your rifle up.
You got women screaming, people, furniture everywhere. It's insane."
By now this company has conducted scores of raids, taken fire on
the
street, taken casualties, taken rocket-propelled grenade attacks
to the club
and are defiantly proud of the fact that they have essentially been
abandoned, survived, retrained themselves and can keep a lid on
their little
piece of Baghdad. But it's not always the Joes who have the upper
hand.
Increasingly, Haji seems to sets the agenda.
A thick black plume of smoke rises from Karrada Street, a popular
electronics district where US patrols often buy air-conditioners
and DVDs.
An American Humvee, making just such a stop, has been blown to pieces
by a
remote-activated "improvised explosive device," or IED,
buried in the median
between two lanes of traffic. By chance two colleagues and I are
the first
press on the scene. The street is empty of traffic and quiet except
for the
local shopkeepers, who occasionally call out to us in Arabic and
English:
"Be careful."
Finally we get close enough to see clearly. About twenty feet away
is
a military transport truck and a Humvee, and beyond that are the
flaming
remains of a third Humvee. A handful of American soldiers are crouched
behind the truck, totally still. There's no firing, no yelling,
no talking,
no radio traffic. No one is screaming, but two GIs are down. As
yet there
are no reinforcements or helicopters overhead. All one can hear
is the
burning of the Humvee.
Then it begins: The ammunition in the burning Humvee starts to explode
and the troops in the street start firing. Armored personnel carriers
arrive
and disgorge dozens of soldiers from the 82nd Airborne to join the
fight.
The target is a three-story office building just across from the
engulfed
Humvee. Occasionally we hear a few rounds of return fire pass by
like hot
razors slashing straight lines through the air. The really close
rounds just
sound like loud cracks.
"That's Kalashnikov. I know the voice," says Ahmed, our
friend and
translator. There is a distinct note of national pride in his voice--his
countrymen are fighting back--never mind the fact that we are now
mixed in
with the most forward US troops and getting shot at.
The firefight goes on for about two hours, moving slowly and
methodically. It is in many ways an encapsulation of the whole
war--confusing and labor-intensive. The GIs have more firepower
than they
can use, and they don't even know exactly where or who the enemy
is.
Civilians are hiding in every corner, the ground floor of the target
building is full of merchants and shoppers, and undisciplined fire
could
mean scores of dead civilians.
There are two GIs on the ground, one with his legs gone and probably
set to die. When a medevac helicopter arrives just overhead, it,
too, like
much other technology, is foiled. The street is crisscrossed with
electrical
wires and there is no way the chopper can land to extract the wounded.
The
soldiers around us look grave and tired.
Eventually some Bradley fighting vehicles start pounding the building
with mean 250-millimeter cannon shells. Whoever might have been
shooting
from upstairs is either dead or gone.
The street is now littered with overturned air-conditioners, fans
and
refrigerators. A cooler of sodas sits forlorn on the sidewalk. Farther
away
two civilians lie dead, caught in the crossfire. A soldier peeks
out from
the hatch of a Bradley and calls over to a journalist, "Hey,
can you grab me
one of those Cokes?"
After the shootout we promised ourselves we'd stay out of Humvees
and
away from US soldiers. But that was yesterday. Now Crawford is helping
us
put on body armor and soon we'll be on patrol. As we move out with
the nine
soldiers the mood is somewhere between tense and bored. Crawford
mockingly
introduces himself to no one in particular: "John Crawford,
I work in
population reduction."
QUOT-Watch the garbage--if you see wires coming out of a pile it's
an
IED," warns Howell. The patrol is uneventful. We walk fast
through back
streets and rubbish-strewn lots, pouring sweat in the late afternoon
heat.
Local residents watch the small squad with a mixture of civility,
indifference and open hostility. An Iraqi man shouts, "When?
When? When?
Go!" The soldiers ignore him.
"Sometimes we sham," explains one of the guys. "We'll
just go out and
kick it behind some wall. Watch what's going on but skip the walking.
And
sometimes at night we get sneaky-deaky. Creep up on Haji, so he
knows we're
all around."
"I am just walking to be walking," says the laconic Fredrick
Pearson,
a k a "Diddy," the only African-American in Howell's squad.
Back home he
works in the State Supreme Court bureaucracy and plans to go to
law school.
"I just keep an eye on the rooftops, look around and walk."
The patrols aren't always peaceful. One soldier mentions that he
recently "kicked the shit out of a 12-year-old kid" who
menaced him with a
toy gun.
Later we roll with the squad on another patrol, this time at night
and
in two Humvees. Now there's more evident hostility from the young
Iraqi men
loitering in the dark. Most of these infantry soldiers don't like
being
stuck in vehicles. At a blacked-out corner where a particularly
large group
of youths are clustered, the Humvees stop and Howell bails out into
the
crowd. There is no interpreter along tonight.
"Hey, guys! What's up? How y'all doing? OK? Everything OK?
All right?"
asks Howell in his jaunty, laid-back north Florida accent. The sullen
young
men fade away into the dark, except for two, who shake the sergeant's
hand.
Howell's attempt to take the high road, winning hearts and minds,
doesn't
seem to be for show. He really believes in this war. But in the
torrid gloom
of the Baghdad night, his efforts seem tragically doomed.
Watching Howell I think about the civilian technocrats working with
Paul Bremer at the Coalition Provisional Authority; the electricity
is out
half the time, and these folks hold meetings on how best to privatize
state
industries and end food rations. Meanwhile, the city seethes. The
Pentagon,
likewise, seems to have no clear plan; its troops are stretched
thin, lied
to and mistreated. The whole charade feels increasingly patched
together,
poorly improvised. Ultimately, there's very little that Howell and
his squad
can do about any of this. After all, it's not their war. They just
work
here.
Christian Parenti is the author, most recently, of The Soft Cage:
Surveillance in America From Slavery to the War on Terror (Basic)
and a
fellow at City University of New York's Center for Place, Culture,
and
Politics.
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11 Keine Demokratie in Irland
From: sonja@slp.at
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Eine Presseinformation der Sozialistischen LinksPartei (SLP)
Irland: Gefängnis für AktivistInnen gegen unsoziale Müllsteuer
Insgesamt wurden bisher 14 AktivistInnen der Kampagne gegen die
Müllsteuer
in Irland ins Gefängnis geworfen - darunter der Parlamentsabgeordnete
der
Sozialistische Partei (SP) Joe Higgins und SP Stadträtin Clare
Daly.
Seit drei Jahren sind hunderte IrInnen Teil der "Beat the bin-tax"-Kampagne,
die sich gegen die Einführung einer zusätzlichen Steuer
auf Müll richtet
(zusätzliche Kosten der Steuer pro Haushalt und Jahr bis zu
1000 Euro).
Massenweise wurde die Steuer boykottiert. Bislang wurde der Müll
trotzdem
abgeholt. Jetzt aber verweigerte die irische Regierung die Abholung
des
nichtbezahlten Müll. Dagegen wehren sich AnwohnerInnen und
AktivistInnen und
blockierten Müllautos unter dem Motto: Entweder wird der ganze
Müll
abgeholt, oder gar keiner.
Nach der Verhaftung und Verurteilung von Joe Higgins und Clare Daly
- zwei
der bekanntesten Gesichter der Kampagne - wurde der Protest gegen
die
irische Regierung noch lauter. Joe Higgins, in Irland auch bekannt
als "der
Rote den man nicht kaufen kann", Clare Daly und die anderen
12 müssen ins
Gefängnis, weil sie nicht bereit sind, unter dem Druck der
Gerichte zu
erklären, dass "es Ihnen leid tut" an den Blockaden
der Müllautos
teilgenommen zu haben und sie zukünftig nichts mehr gegen
die Müllbesteuerung unternehmen werden.
Die Sozialistische Partei, der nicht nur Higgins und Daly sondern
auch viele
andere Verhaftete angehören, bescheibt auf ihrer Webseite
(http://www.socialistparty.net/bintax/index.htm) das Vorgehen der
irischen
Regierung als Skandal. Weiter schreibt sie, dass die Gebühr
eine
Doppelbesteuerung wäre und gezielte Steuern zu Lasten der Bevölkerung
ginge.
"Die Regierung will die Anti-Müllkampagne in die Knie
zwingen,
Wassergebühren wieder einführen und weitreichende Privatisierungen
durchführen" so ein Statement der Sozialistischen Partei.
Dagegen und gegen
die Verhaftung werde weiter Widerstand organisiert.
Am vergangenen Montag demonstrierten in Dublin 5.000 Menschen für
die
Freilassung der Verhafteten. Weltweit kam es zu Protestaktionen
vor irischen
Botschaften und Konsulaten. Auch in Wien wurde im Zuge einer Kundgebung
der
österreichischen Schwesterpartei der SP, der Sozialistischen
LinksPartei
(SLP), der irischen Botschaft eine Protestresoultion überreicht-
unterzeichnet von u.a. VertreterInnen der SLP, der Grünen,
der KPÖ sowie aus
dem ÖGB und von SchülervertreterInnen.
"Mit Umweltschutz und Demokratie hat die Politik der irischen
Regierung
nichts zu tun - es geht um Privatisierung, Profite und Einschüchterung.
Es
ist ein Skandal das AktivistInnen die sich für die Belange
von
ArbeitnehmerInnen einsetzen dafür verhaftet werden, während
Manger und
Vorstände die Millionen unterschlagen auf freiem Fuß
sind" so Sonja Grusch,
SLP-Bundessprecherin.
Weitere Infos zu diesem Thema erhalten Sie gern über
Telefon: 01/ 524 63 10 oder 0699-11 73 13 26
Mail: slp@slp.at
************
Sonja Grusch,
Sozialistische LinksPartei - SLP
Österr. Sektion des CWI
************
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12 Bombenattentat auf Roma-Rückkehrer
From: gfbv.austria@chello.at
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEMITTEILUNG Sarajevo/Göttingen, den 24.09.03
Bombenattentat auf Roma-Rückkehrer in der Republika Srpska
Auf eine Roma-Großfamilie in Bijeljina im serbisch regierten
Teil
Bosniens ist am frühen Dienstagmorgen ein Sprengstoffattentat
verübt
worden. Der Präsident der Gesellschaft für bedrohte Völker
International, Tilman Zülch, berichtete am Mittwoch aus Bijeljina,
dass drei Roma, der 35-jährige Mehmedalija Suljic und der 24-jährige
Nedzad Hidamovic sowie ihr Besucher aus Serbien, der 24 Jahre alte
Roma Djordje Jovanovic, dabei verletzt wurden. Zur Zeit des Anschlags
hielten sich in dem Haus 15 Roma auf, darunter zehn Kinder.
Da die Familie nicht genug Geld für ihre Behandlung aufbringen
konnte, wollte das Krankenhaus das jüngste Opfer zunächst
abweisen.
Erst auf Intervention der GfbV, die das Geld bereitstellte, wurde
er
medizinisch versorgt. Zülch war wenige Stunden nach dem Anschlag
in
Bijeljina eingetroffen.
Dies war das fünfte Attentat mit primitiven Sprengsätzen
auf die von
der Caritas Schweiz 2002 neu errichtete Romasiedlung von Bijeljina
mit 18 Häusern. Außerdem wurden zwei Scheunen der Roma
niedergebrannt
und einmal Feuer an einem Haus gelegt. Bisher habe die Polizei
behauptet, die Attentate seien von Roma selbst verübt worden,
sagten
Betroffene. Doch beim jüngsten Anschlag habe ganz in der Nähe
ein
Polizeiwagen geparkt.
"Rückkehrer sind in der so genannten Republika Srpska
in einer
gefährlichen Lage", sagte Zülch. Auch in Bijeljina
hätten noch immer
diejenigen Serben entscheidende Positionen in Administration und
Polizei inne, die 1992 die muslimische und die Roma-Minderheit aus
der Stadt getrieben hätten. Bijeljina war die erste bosnische
Stadt,
in der eine planmäßige "ethnische Säuberung"
durchgeführt wurde. Am
1. April 1992 kamen die paramilitärischen Truppen des berüchtigten
serbischen Kriegsverbrechers Zeljko Raznjatovic, alias "Arkan"
nach
Bijeljina und jagten alle Nichtserben aus der Stadt. Dabei wurden
mindestens 160, inoffiziellen Schätzungen zufolge bis zu 500
Menschen
ermordet und verscharrt. Bis heute sind ihre Gebeine nicht exhumiert
worden. Die bosnischen Muslime stellten damals zusammen mit den
Roma
etwa zwei Drittel der Einwohner.
In Bijeljina lebten vor 1992 rund 6.000 Roma. Sie gehörten
zu den
wohlhabendsten Familien der Stadt. 4.000 von ihnen fanden während
des
Krieges Zuflucht in Berlin. Rund 1.800 sind inzwischen zurückgekehrt.
Jahrelang mussten sie in Behelfsunterkünften auf die Rückgabe
ihrer
Häuser und Grundstücke warten. Viele haben ihr Eigentum
bis heute
nicht zurückerhalten wie eine Roma-Familie, deren vier männliche
Angehörige von serbischen Truppen ermordet wurden. Auf ihrem
Grundstück wurde das serbisch-orthodoxe Gemeindezentrum errichtet.
Seit dem Krieg haben die Roma von Bijeljina kein Einkommen mehr
und
müssen vom Hand in den Mund leben.
Für Nachfragen ist Tilman Zülch in Sarajevo erreichbar
unter Tel.
00387 33 213 707 oder Tel. 0151 153 09 888.
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13 Berlusconi empfängt Ehrung durch die Anti Defamation League?
From: dieinitiative@gmx.at
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Eine Aussendung der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
Berlusconi empfängt Ehrung durch die Anti-Defamation League?
Wo bleibt die Kritik am Vorhaben der ADL?
Die Anti-Defamation League mit Hauptsitz in den USA beschließt
Silvio
Berlusconi zu ehren. Anlass: Der italienische Staatspräsident
habe sich als
beständiger Freund der israelischen Politik erwiesen und sei
ein vehementer
Unterstützer von Präsident Bushs Irak-Politik.
Die ADL trägt den Anspruch, etwas für den Abbau von Rassismen
und den Aufbau
einer Kultur des gegenseitigen Respekts zu tun. Spezialgebiet: Antirassismus
Trainings. In Österreich konnte die ADL etliche Schulungsaufträge
seitens
der Regierung einheimsen.
Wie verträgt sich dies mit der populistischen Politik Berlusconis
und seinen
kalkulierten verbalen Entgleisungen? - Zuletzt Verharmlosungen von
Mussolini, davor islamfeindliche Äußerungen, Hetze gegen
Minderheiten. Die
jüdische
Gemeinde in Italien protestierte (siehe Profil 03/39, Seite 95).
Und sonst
nur
Schweigen? Nehmen auch im Anti-Rassismus engagierte Gruppen die
Ehrung ohne
Reaktion zur Kenntnis? Zumindest Erklärungsbedarf besteht.
Weitere Details können aus:
http://www.jta.org/page_view_story.asp?intarticleid=13230&intcategoryid=4
und
http://www.iht.com/articles/110482.html
entnommen werden.
Tarafa Baghajati, baghajati@surfeu.at
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
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Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
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14 Zur Jobsicherung peilt das Asyl-Bundesamt Widerrufsverfahren
an
From: andreas@no-racism.net
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From: "Maurice Merlin" <m.merlin at kurdistan-rundbrief
dot de>
Subject: Zur Jobsicherung peilt das Asyl-Bundesamt Widerrufsverfahren
an
Aus: Frankfurter Rundschau online, 25.09.2003
Zur Jobsicherung peilt das Asyl-Bundesamt Widerrufsverfahren an
Nürnberger Behörde fürchtet wegen zurückgehender
Flüchtlingszahlen um
Auslastung / Klagen über Druck auf Mitarbeiter
Im Nürnberger Asyl-Bundesamt wächst der Druck auf die
Entscheider,
Asylanträge schnellstens zu bearbeiten. Das geht aus einer
internen
E-Mail hervor. Das Schreiben legt auch den Schluss nahe, dass die
Behörde wegen der gesunkenen Asylbewerberzahlen bald verstärkt
Verfahren
zum Widerruf des Flüchtlingsstatus starten könnte. Denn
das Amt fürchtet
um seine Auslastung. Vor allem irakische und afghanische Flüchtlinge
dürften betroffen sein.
Von Ursula Rüssmann
FRANKFURT A. M., 24. September. Die E-Mail, die der FR in einem
Ausdruck
vorliegt, fängt ganz harmlos an. "Liebe Kolleginnen und
Kollegen",
schreibt am 5. September Gruppenleiter Michael Kleinhans, der in
der
Abteilung Asylverfahren für alle Außenstellen in Bayern
und
Nordrhein-Westfalen verantwortlich ist. Dann folgt Klartext: Er
klagt
über "niedrige Erledigungszahlen" und "geringe
Tageswerte" bei
Asylentscheidungen, über Rückstände im behördeninternen
Wettbewerb ("Im
Vergleich... hätten wir in diesem Monat bisher das Doppelte
(!) schaffen
müssen"). Dann bittet er die Chefs der Außenstellen,
"die EE
(Einzelentscheider, d. Red.) Ihrer AS (Außenstelle) noch heute
persönlich nach den Ursachen hierfür zu fragen und auf
eine schnelle
Leistungssteigerung - ggf. durch entsprechende Mengen- und Zeitvorgaben
- hinzuwirken".
Offenbar trug ein frustrierter Mitarbeiter des Bundesamtes das Dokument
anonym nach außen. Die Entscheider des Amtes würden "immer
und immer
wieder" mit solchen Mails konfrontiert, klagt er im Begleitschreiben:
"Viele Kollegen sind der Meinung, dass ein solcher Druck (.
. .) einer
dem Einzelfall gerecht werdenden Entscheidungsfindung zuwiderläuft."
Dergleichen weist das Bundesamt von sich. "Es wird kein Druck
aufgebaut", sagt Pressesprecherin Marlene Kerpal der FR. Ansonsten
sagt
sie nichts: "Interne Arbeitsanweisungen" würden nicht
kommentiert.
Fakt ist laut Statistiken des Amtes: Zwar ist die Zahl der Asylbewerber
2003 so niedrig wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Nur 34 607
Flüchtlinge stellten von Januar bis August erstmals einen Antrag.
Doch
das hat das Arbeitstempo beim Bundesamt nicht gedrosselt. Mehr als
62
800 Anträge entschied das Amt in den ersten acht Monaten. Dabei
gab es
nur in 5,4 Prozent Asylanerkennungen oder einen anderen Schutz vor
Abschiebungen - bleibt das so, wäre das ein Rekordtief.
Das Bundesamt führt den Schwund bei positiven Entscheidungen
darauf
zurück, dass Altfälle abgearbeitet werden. Flüchtlingsorganisationen
sehen das ganz anders. Günter Burkhardt, Geschäftsführer
der
Arbeitsgemeinschaft Pro Asyl, vermutet "Druck des
Bundesinnenministeriums" auf das Amt und verweist auf die Entscheidungen
zu Afghanistan: Da würden in hoher Zahl "Standardablehnungen"
produziert, um die Menschen "abschiebungsreif" zu machen.
Tatsächlich
hat das Bundesamt 2003 in nur 4,4 Prozent der Fälle ein Bleiberecht
gewährt - obwohl das Auswärtige Amt noch im August die
Lage am
Hindukusch skeptisch bewertet hat.
Damit nicht genug. Aus der Kleinhans-Mail geht hervor, dass die
Außenstellen der Nürnberger Behörde vermehrt Widerrufsverfahren
bearbeiten sollen, damit eine "ständige gute Auslastung"
der Entscheider
sichergestellt sei. Das dürfte zu einer Ausweitung der Verfahren
führen,
mit denen Flüchtlingen ihr Asyl entzogen werden kann. Pro Asyl
zufolge
würde damit "Beschäftigungssicherung auf Kosten der
Flüchtlinge"
betrieben. Die Organisation fürchtet, dass vor allem Iraker
betroffen
wären. Laut Amnesty International ist die Lage in Irak aber
"noch viel
zu unsicher, um schon Schutzrechte zu entziehen".
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15 Identität und Diversität: Begriffe der Macht
From: office@igkultur.at
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||| MITTEILUNG
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||| IG Kultur Österreich
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||| Identität und Diversität: Begriffe der Macht
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||| http://igkultur.at/igkultur/kulturpolitik/1064409636
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Identität und Diversität: Diese Begriffe waren Thema einer
Podiumsdiskussion, die am Freitag, 19. September im Wiener Depot
stattfand.
Zwei Schlagworte, die tief in die aktuelle Diskussion implementiert
sind, so
z.B. sind sie Bestandteil der kulturpolitischen Diskussion in der
EU, aber
auch die ÖVP verwendet sie in der so genannten "Wertedebatte".
Dies macht
deutlich, dass sie dringend einer Hinterfragung und kritischen Betrachtung
bedürfen.
So betonte Gerald Raunig, Philosoph und Co-Direktor des eipcp, gleich
zu
Beginn der Veranstaltung, dass der gewählte Titel "Identität
vs. Diversität"
falsch gewählt wurde, da hier der Eindruck entsteht, dass eines
aus dem
anderen hervorgegangen ist, also eine unzulässige Gegenüberstellung
konstruiert wird. Vielmehr seien "beide Begriffe auf der Seite
der Macht
anzusiedeln" und hier sei auch der Zusammenhang zu sehen. Der
Begriff der
kulturellen Identität werde entweder seitens der Politik herangezogen,
um
sich von anderen abzugrenzen, indem "vereinigende Kulturgefühle"
durch das
Versprechen einer Bewahrung der Heimat erzeugt werden. Oder er dient
als
neoliberales Argument, um Einzigartigkeit zu konstruieren, die allein
einer
Verbesserung der Marktfähigkeit dient.
Auch der in Mode gekommene Begriff der "cultural diversity",
der auch
Grundlage der EU-Politik werden soll, sei nur eine Umbenennung des
dahinter
steckenden Ziels, führte Raunig aus. Dadurch würden nur
verschiedene
Einzelidentitäten neben einander gestellt und dies als Diversität
bezeichnet. In keinster Weise gehe es dabei z.B. "um Thematisierung
der
Chancen und Probleme der Migration". Daher plädierte er
für eine
Intervention des kulturellen Feldes in den Diskurs, mit dem Ziel,
die
Begriffe zu dekonstruieren, ja zu zerstören. Dabei könnten
transversale,
also feldüberschreitende Projekte, die sich mit Antirassismus
auseinandersetzen dienlich sein.
Erika Doucette, Mitarbeiterin bei FeMigra, hinterfragte die
Instrumentalisierung der Identität von MigrantInnen. Zwar wurde
durch die
Wiederstandsbewegung des Jahres 2000 eine gesteigerte Partizipation
erreicht. "Dies führte aber zu einer regelrechten Inklusionsmanie
gegenüber
MigrantInnen" so Doucette, mit dem Ergebnis, dass diese "sich
häufig
zwischen zwei Stühlen wiederfanden", also nicht klar war,
für wen die
MigrantInnen eigentlich eintraten. Eine unreflektierte Unterstützung
von
migrantischen Projekten sei kontraproduktiv, um die Stellung von
MigrantInnen in der Gesellschaft zu festigen.
Jo Schmeiser, feministische Künstlerin, betonte, dass bei jeglichen
Diskussionen über Rassismus und Identität immer die dominante
Gruppe einer
Gesellschaft der Bezugspunkt ist. "Dabei besteht bei Mehrheitsinländern
immer die Angst, Vorteile und Privilegien zu verlieren, was dazu
führt, dass
Unterschiede missachtet und Gleichheit konstatiert wird." Diese
Sicht kann
jedoch nur aus der Position der Mehrheit eingenommen werden. "Es
wären
wirkliche gleiche Rechte und Positionierung auf einer Ebene nötig,
um
Gleichheit zu konstatieren", so Schmeiser. Vorraussetzung dafür
sei, dass
auch Mehrheiten ihre Rolle reflektieren und dadurch Privilegien
öffentlich
gemacht werden. Eine "radikale Politik der (Un)-Gleicheit"
sei nötig, um
diesen Vorgang in Gang zu setzen.
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||| IG Kultur Österreich
||| Gumpendorfer Straße 63b
||| A-1060 Wien
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||| Tel: +43 (01) 503 71 20
||| Fax: +43 (01) 503 71 20 - 15
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||| http://www.igkultur.at/
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16 Europäischer Tag der Sprachen
From: gfbv.austria@chello.at
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----- Original Message -----
From: Associazione per i popoli minacciati / Gesellschaft für
bedrohte
Völker <info@gfbv.it>
To: <info@gfbv.it>
Sent: Thursday, September 25, 2003 4:40 PM
Subject: Europäischer Tag der Sprachen (26.9.) URL: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030925de.html
Europäischer Tag der Sprachen (26.9.)
Wo bleibt das Ladin Standard? Landesregierung und Landtag sollen
endlich
die
Einführung der ladinischen Dachsprache beschliessen
Bozen, 25. September 2003
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert
zum heutigen
Europäischen Tag der Sprachen (26.9.) den Landtag auf, die
ladinische
Standardsprache endlich einzuführen. Die GfbV verweist auf
das Beispiel
des
Kantons Graubündens, wo das Kantonsparlament die Standardsprache
Rumantsch
Grischun als Behördensprache eingeführt hat. 2005 wird
das Rumantsch
Grischun auch zur Unterrichtssprache an den Schulen. Bei einem Besuch
im
dreisprachigen Graubünden lobte der Präsident des Regionalrates,
Franz
Pahl,
die Sprachpolitik des Kantons zugunsten der rätoromanischen
Sprachminderheit. Südtirol soll also dem Beispiel Graubünden
folgen und
der
rätoromanischen Sprache den gleichen Stellenwert einräumen
und die
Standardsprache zur Verwaltungssprache erklären.
Fachleute betrachten eine Schriftsprache als unerlässlich Bedingung
für
das
Überleben einer Sprachminderheit. Gerade dieses Überleben
hat die
Landesregierung mit einem Skandalbeschluss Anfang dieses Jahres
sabotiert.
Das Ladin Standard wurde vom Gebrauch in der öffentlichen Verwaltung
explizit augeschlossen. Ein Sprachverbot also; dass dieses beschämend
ist,
versteht sich von selbst. Die Landesregierung hat damit ein
unverzichtbares
Instrument der ladinischen Minderheit zu ihrem Überleben aus
dem Weg
geräumt; vor dieser minderheitenfeindlichen Entscheidung hat
sie die
Sprachexperten nicht befragt, ebenso wurde die gewählte ladinische
Vertretung im Landesparlament übergangen.
Sprachminderheiten ohne eigene Schriftsprache sind einer unaufhaltsamen
Erosion ausgesetzt. Das bestätigt die Studie der EU-Kommission
"euromosaic".
Laut dieser Studie sind mehr als die Hälfte der Minderheitensprachen
"nicht
überlebensfähig", weil die Sprachen nicht anerkannt
sind und/oder weil die
Verschriftlichung fehlt." Die Expertengruppe des SPELL hat
bereits ein
voll
praxistaugliches Konzept für das Ladin Standard ausgearbeitet
- samt
Vokabular und Grammatik. Verschiedene Medien, wie die "Usc
di Ladins" und
das Internetportal "noeles.net" verwenden regelmäßig
das Ladin Standard.
Die
Landesregierung hatte aber die Mitarbeiter der SPELL nicht befragt
und
auch
die Ergebnisse ihrer Arbeit nicht begutachtet, sondern einfach ex
Cathedra
beschlossen, dass das Ladin Standard noch nicht reif für die
Anwendung
sei.
Dabei kann der größte Teil der Mitglieder der Landesregierung
kein
einziges
Wort Ladinisch.
Das Ladin Standard würde auch für alle Dolomitenladiner
gelten und damit
die
von Benito Mussolini höchstpersönlich gewollte Dreiteilung
auf die
Provinzen
Bozen, Trient und Belluno ein wenig überwinden. Auch das wollte
die
Landesregierung nicht akzeptieren. Unverständlich ist zudem,
warum der
nicht
demokratisch gewählte Landesrat Florian Mussner die Beitragszahlung
an die
ladinische Dachorganisation Union Generela di Ladins dla Dolomites
"überprüfen" lässt. Ist es Zensur, ist
es Erpressung? Die Union zählt zu
den
engagiertesten Befürwortern der ladinischen Schriftsprache.
Mussner
begründete die Überprufung mit dem Hinweis, dass die von
einer
Mitte-Rechts-Koalition regierte Region Veneto die Union Generela
finanziell
nicht unterstütze. Mussner folgt also dem nationalistischen
Beispiel jener
Region, die immer als Beispiel der Minderheitenfeindlichkeit und
Assimilierungspolitik angeführt wird.
Zum Tag der Sprachen fordert die GfbV die Landesregierung auch auf,
in den
ladinischen Tälern die ladinischen Sprache zu verwenden und
die ladinische
Toponomastik zu respektieren. Als die GfbV vor einiger Zeit diese
Forderung
an die Landesregierung richtete, gab es eine empörte Reaktion,
nur hat
sich
an der Situation nur wenig gebessert. Viele Aufschriften der öffentlichen
Verwaltung sind und bleiben zweisprachig deutsch-italienisch, ohne
die
Sprache der ansässigen Bevölkerung. Solches Verhalten
wurde von der
Landespolitik immer als "nationalistisch" kritisiert,
wenn es sich gegen
die
deutsche Sprachgruppe richtete. Warum dieses Verhalten in Ordnung
oder gar
vorbildhaft sein sollte, wenn es sich gegen die ladinische Minderheit
richtet, kann freilich niemand erklären.
Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2-00/19a-9-dt.html |
www.gfbv.it/ladin/dossier/ladiner.html|
www.gfbv.it/3dossier/eu-min/eu-sprach.html
* www: www.lauscdiladins.com | www.noeles.net | www.eblul.org
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DISKUSSION
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17 Unwillige Anmerkungen zu "antwort auf grundrisse" (MUND
8.9.)
From: Lorenz.Glatz@blackbox.net
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Das soll von Karl Pfeifer sein?
Unwillige Anmerkungen zur "antwort auf grundrisse" (mund
8.9.03)
Von einem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt, habe ich mit Verspätung
Karl
Pfeifers Antwort auf die Stellungnahme der Redaktionen der "Streifzüge"
und
der "Krisis" auf seine (auch für mich nicht nachvollziehbare)
Kritik an
Franz Schandls Artikel über Arnold Schwarzenegger gelesen (Mund
8.9.03).
Es fällt schwer zu glauben, dass diese Zeilen tatsächlich
von einem
professionellen Journalisten wie Karl Pfeifer stammen. In seiner
Antwort auf
ein Schreiben von wenig über 1700 Zeichen verwechselt der Verfasser
gleich
in der Überschrift die Zeitschriften "Streifzüge"
und "Grundrisse", dann den
Einsender (Heinz Blaha) mit dem Schreiber der Stellungnahme (Ernst
Lohoff).
Immerhin dementiert der Verfasser wenigstens implizit den von auf
jeden Fall
von Karl Pfeifer in seiner Kritik erhobenen Vorwurf, es sei antisemitisch,
von einer Kumulation österreichischer und amerikanischer Idiotie
im Falle
Schwarzeneggers zu sprechen, wie es Schandl in einem Zwischenresüme
tat. Dem
eher verschämten Dementi folgt allerdings gleich die kommentarlose
Abqualifizierung, es sei "dumm" sich so über den
Austroamerikaner
Schwarzenegger zu äußern (dass er Doppelstaatsbürger
und nicht
"Ex-Österreicher" ist und noch einiges mehr hätte
Pfeifer oder wer immer
zumindest aus Schandls Artikel erfahren können).
Der Gipfelpunkt von Schludrigkeit und Flappsigkeit ist allerdings
die
Interpretation von Lohoffs (laut dem Verfasser: Blahas) rhetorischer
Frage,
ob denn "das Wort ,Idiotie' für Phänomene auf dem
Ostufer des Atlantiks
reserviert" sei. Wer immer die ominöse Antwort geschrieben
hat, verwechselt
doch glatt Europa, das Ostufer des Atlantiks, mit der "Ostküste"
der USA,
dem Codenamen der Antisemiten für die Juden, die angeblich
die USA
beherrschen, und unterschiebt diese Auffassung sowohl Lohoff (Blaha)
als
auch mit einem Schlenker erneut Schandl.
Angesichts der tiefer werdenden Krise aller gesellschaftlichen Beziehungen
nimmt der Antisemitismus als letztlich massenmörderischer "Ausweg
bedrohlich zu. Umso empörender ist es, wenn der Kampf dagegen
für
Anpatzereien missbraucht wird und durch unfassbare Schludrigkeit
in die Nähe
Pawlowscher Reflexe gerät.
Lorenz Glatz
anmerkung der tagesred: die unverzeihliche verwechslung der "grundrisse"
mit
den "streifzügen" geht, wie schon im MUND vom 9.9.
zerknirscht gestanden,
auf mein konto. ein unfassbarer übermittlungsfehler. ich bekenne,
bereue und
ersuche um mitteilung der auferlegten busse zwecks reinigung meiner
schludrigen seele. cv
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